Der Ratgeber
Osteoporose Bundesselbsthilfeverband f端r Osteoporose e.V. (BfO) Dachverband der Osteoporose Selbsthilfegruppen
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Impressum
Herausgeber
Bundesselbsthilfeverband f端r Osteoporose e.V. Dachverband der Osteoporose Selbsthilfegruppen Kirchfeldstrasse 149 40215 D端sseldorf Telefon 0211 - 319165 Telefax 0211 - 332202 www.bfo-aktuell.de
Redaktion
Sabine Habicht PR Service Dreierstrasse 3 88131 Lindau Telefon 08382 - 275056 Telefax 08382 - 275057 www.habicht.de
Hildegard Kaltenstadler Helmuth-Zimmerer Strasse 44 97076 W端rzburg Telefon / Telefax 0931 - 271636
Verlag / Layout
m-e-d-i-a verlag Ingo Titscher Unterer Schrannenplatz 7 88131 Lindau Telefon 08382 - 409234 Telefax 08382 - 409236 info@m-e-d-i-a.de
Druck
Holzer Druck u. Medien gedruckt auf chlorfrei hergestelltem Papier ISBN 3-00-012072-6
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Inhaltsverzeichnis
Grußworte
Hildegard Kaltenstadler Rosi Mittermaier
Osteoporose
Einführung Der Knochen Knochenstoffwechsel
07 08 - 10 11 - 12
Diagnostik und Therapie
Basisinformationen Bausteine des Knochens Risikofaktoren Klinik / Diagnostik Therapie Operative Maßnahmen Osteoporose beim Mann
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Bewegung
Osteoporose und Funktionstraining Praktische Übungen Sturzprophylaxe
54 - 55 56 - 63 64 - 68
Ernährung
Basisinformationen Ernährungstabellen Wissenswertes über Mineralwasser Rezepttipps
69 - 78 79 - 85 85 86 - 93
Rehabilitation
Vom Antrag bis zur Durchführung Mögliche Maßnahmen
94 - 95 96 - 99
Selbsthilfe
Stellenwert der aktiven Selbsthilfe 100 - 101 Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose 102 - 103 Leistungsspektrum des BfO 104 - 106
Osteoporose von A - Z
Glossar - Erläuterung von Fachbegriffen Buchtipps Interessante Internetseiten
Bildnachweise
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Grusswort
Liebe Leserinnen und Leser, Osteoporose ist eine Erkrankung des Knochenstoffwechsels. Nach der Bewertung der Weltgesundheitsorganisation WHO gehört diese Volkskrankheit zu den zehn häufigsten Erkrankungen weltweit. Im Gegensatz zu vielen anderen chronischen Krankheiten ist die Osteoporose ein Leiden, das einerseits oftmals verhinderbar, andererseits aber auch behandelbar ist. Wir wissen, dass Osteoporose eine Krankheit ist, die oft schon in der Kindheit angelegt wird, und dass sie nicht nur Frauen in den Wechseljahren befallen kann - sondern uns alle. Mit diesem Patientenratgeber möchte der Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose e.V. (BfO) über Entstehung, Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten bei den verschiedenen Formen der Osteoporose informieren. Darüber hinaus regt er den Patienten durch sinnvolle Vorschläge zu Bewegung und Ernährung an, besser mit der Krankheit umzugehen. Auf diese Weise kann die Behandlung des Arztes unterstützt werden. Dieser Ratgeber bietet aber auch Hilfe zur Vorbeugung von Osteoporose oder kann in ihrem Frühstadium zur Verhinderung von Knochenbrüchen beitragen. Erfreulicherweise ist es heute in jedem Stadium und in jedem Alter möglich, eine Besserung der Beschwerden zu erreichen. Wir sind der Überzeugung, dass der Ratgeber sehr hilfreich ist. Wir wünschen ihm die notwendige Beachtung und den erhofften Erfolg bei Ärzten und Patienten. Denn vorbeugen ist besser als heilen. Ihre
Hildegard Kaltenstadler Präsidentin des Bundesselbsthilfeverbandes für Osteoporose e.V. 5
Grusswort
Liebe Leserinnen und Leser, Innere Stärke schützt unsere Seele und hält unser Knochengerüst stabil. Bei vielen Menschen, insbesondere bei Frauen, gerät dieses Gleichgewicht ins Wanken. Sie leiden unter Knochenschwund, einer der am weitesten verbreiteten Krankheiten in Deutschland. Diese Krankheit wird oft erst nach dem ersten Bruch erkannt. Aus meiner aktiven Zeit als Skifahrerin weiß ich, wie schmerzhaft Knochenbrüche sind. Deshalb möchte ich allen Frauen - und natürlich auch Männern - Hoffnung machen. Denn Knochenschwund ist keine unvermeidliche Begleiterscheinung des Alters, sondern kann mit einer modernen Arzneimitteltherapie, Calcium-reicher ausgewogener Ernährung und Bewegung behandelt werden. Ein gesundes, aktives und erfülltes Leben ist nicht nur eine Frage starker Knochen. Die innere, mentale Stabilität ist genauso wichtig. Von Knochenschwund Betroffene brauchen eine positive Einstellung. Denn Glück und Zuversicht haben hohe therapeutische Wirkung. Üben Sie sich in Zuversicht und stärken Sie Ihr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Ruhe und Geduld sind dabei die besten Ratgeber. Oft fällt nur der Anfang schwer. Verlangen Sie daher nicht zu viel von sich und beginnen Sie langsam, mit ganz kleinen Schritten. Eine gute Gelegenheit, Anregungen für "Ihre" ersten kleinen Schritte im Kampf gegen Osteoporose und für Ihre Innere Stärke zu erhalten, ist dieser Patientenratgeber. Nutzen Sie die vielfältigen Informationen. Alles Gute wünscht Ihnen Ihre
Rosi Mittermaier
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Einführung
Osteoporose ist eine Erkrankung des Knochenstoffwech-sels. Nach Bewertung der Weltgesundheitsorganisation WHO gehört diese Volkskrankheit zu den zehn häufigsten Erkrankungen weltweit. Der "Bericht der Europäischen Gemeinschaft 1998" bezeichnet die Osteoporose als "Schleichende Erkrankung", denn ihr Beginn verursacht weder Schmerzen noch Beschwerden. Eine Frühdiagnose abzugeben, ist meist schwierig. Erst wenn sich starke Schmerzen einstellen oder die ersten Brüche auftreten, wird die Krankheit in ihrem vollen Umfang erkannt. Das hat Folgen für die Behandlungskosten. Rund zwei Milliarden Euro müssen jährlich für die Therapie von OsteoporosePatienten aufgewendet werden. Dabei könnte ein Großteil der Kosten eingespart werden, wenn Präventivmaßnahmen besser beachtet würden. Denn Osteoporose wird nicht nur durch genetische Veranlagung, sondern auch durch Kalziummangel, Bewegungs- und Hormonmangel verursacht. Aber auch eine langjährige Einnahme von Cortison oder anderen Medikationen oder ein Mangel an Geschlechtshormonen können der Krankheit Vorschub leisten. So schleichend wie sich die Krankheit einstellt, so schleichend verläuft auch der Besserungsprozess. Die ärztliche Behandlung bildet hierfür das Fundament, doch raten Mediziner den Patienten, sich einer der vielen vor Ort existierenden Selbsthilfegruppen anzuschließen. Denn wichtig ist es, den Mut nicht zu verlieren und regelmäßig die unbedingt notwendigen gymnastischen Übungen auszuführen. Es ist effektiv und moti-
Nach Bewertung der WHO gehört Osteoporose zu den zehn häufigsten Erkrankungen weltweit.
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Der Knochen
"Knochenhart" - das ist der Inbegriff für Festigkeit und Stabilität. Dieses Bild ist jedoch falsch. Die Knochen sind keineswegs stahlhart und massiv. Sie verändern sich im Laufe des Lebens, sie wachsen, passen sich Belastungen an - oder verkümmern, wenn sie zu wenig beansprucht werden. Lexikon: Sehne
Osteo = Knochen porosus = durchlässig, löcherig
Das Skelett insgesamt ist Stützgerüst für unseren Körper und gleichzeitig Schutzschild für lebenswichtige Organe, z.B. die Wirbelsäule für das Rückenmark, Rippen und Brustkorb für Herz und L u n g e .
Knochen
Muskel
Bänder
Knochen, Muskeln, Sehnen, Bänder arbeiten zusammen
Ein besonderes Merkmal des Menschen ist der aufrechte Gang. Der aufrechte Gang wird erst durch den Stütz- und Bewegungsapparat möglich, in den die Knochen eingebunden sind, ebenso wie Sehnen und Bänder - zur Verspannung des Knochengerüstes -, Bandscheiben als Stoßdämpfer zwischen den Wirbelkörpern, Nervenkör-perchen als Meldestellen und Muskeln zum Halten und Heben. Die Zusammenhänge zwischen Muskel- und Knochenfunktion rücken in den letzten Jahren immer mehr in wissenschaftliche Beachtung - auch im Hinblick auf die Osteoporose. Durch zunehmende Muskelkraft und leis-tung wird der Knochen wieder stärker gefestigt. Das menschliche Skelett besteht aus 220 Knochen. Die einzelnen Knochen sind unterschiedlich konstruiert.
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Der Knochen
Die langen Knochen der Extremitäten (Arme / Beine) sind zum Beispiel hohl und entsprechen dem Prinzip der tragenden Röhre - vergleichbar mit dem Bau eines Fernsehturms. Die Knochen der Wirbelsäule und der Hüfte weisen dagegen ein völlig anderes Bauprinzip auf. So verbirgt die dünne Knochenrinde (Kortikalis) ein schwammartiges Netzwerk von Knochenbälkchen (Spongiosa) - vergleichbar mit den Streben eines Krans.
Aufbau des Knochens - von aussen nach innen 8 Knochenhaut - Periost 8 Massive und feste Rinde - Kortikalis bzw. Kompakta 8 Schwammknochen - Spongiosa (aus einem Geflecht von Knochenbälkchen) 8 Knochenmark oder Markhöhle
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Der Knochen
Durch die belastungsabhängige Zusammensetzung von Knochenrinde und Knochenbälkchen erreicht der Knochen eine hohe Belastbarkeit und Elastizität.
Geflecht von Knochenbälkchen
Wie jedes andere Bauwerk auch, so besteht der Knochen nicht nur aus einem einzigen Material, sondern aus einem Verbund verschiedener Stoffe: vornehmlich anorganische (mineralische) Stoffe und organische (Eiweiß-) Komponenten. Das Gewebe besteht chemisch betrachtet aus winzigen Kalziumphosphatkristallen, die in ein Geflecht von miteinander verbundenen Eiweißfäden (sogenanntes Kollagen) eingebettet sind.
Hinweis: 99 % des Kalziums im menschlichen Körper befindet sich im Knochen. Das restliche 1 % ist wichtig für alle Lebensprozesse. Ohne Kalzium kann der Muskel nicht kontrahieren, somit das Herz nicht schlagen und das Blut nicht gerinnen. Die Kristalle geben dem Knochen die Härte und Festigkeit. Die Kollagenfäden sorgen für die Biegsamkeit und bilden das Gerüst für den sich neu bildenden Knochen. Die Festigkeit des Knochens hängt darüber hinaus auch von der "Bauweise" und nicht nur von der Menge der Kristalle ab.
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Knochenstoffwechsel
Im Laufe des Lebens wächst der Knochen. Er verformt sich in Abhängigkeit von Belastungen (Zug und Druck) und er ist sogar in der Lage, bei Knochenbrüchen oder Rissen sich selbst zu reparieren, indem neues Knochengewebe die "verletzten" Stellen verbindet. Am Knochen findet ein ständiger "Umbauprozess" statt. Knochen wird abgebaut und wieder neu gebildet. Durch diesen Prozess hat der Mensch eine sich immer wieder verändernde Knochenmasse. Merke: Osteoklasten = bauen Knochen ab Osteoblasten = bilden neuen Knochen Osteozyten = entstehen aus Osteoblasten und beeinflussen sowohl die Tätigkeit der Osteoblasten wie Osteoklasten
Kontinuierlich laufen im Körper immer wieder Knochenabbausowie -aufbauprozesse ab.
Knochenumbauvorgänge: von links nach rechts Abbau, N e u a u f b a u
Im Alter zwischen 25 bis 35 Jahren hat der Mensch seine optimalste Knochenmasse erreicht. Danach nimmt mit fortschreitendem Alter langsam die Knochenmasse ab - durchschnittlich 1 % Knochenverlust pro Jahr, unabhängig vom Geschlecht. Dies ist jedoch normal und geht einher mit vielen anderen Körperfunktionen, die ebenfalls im Alter etwas nachlassen. Ist der Umbauprozess jedoch gestört und nimmt die gesamte Knochenmasse in erheblichem Maße ab, so 11
Knochenstoffwechsel
Gemäß wissenschaftlicher Definition ist Osteoporose eine systemische Erkrankung des Skelettsystems mit Verringerung der Knochenmasse und Verschlechterung der Mikroarchitektur. Dies bedeutet, dass eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Knochenbrüchen vorliegt, wenn Patienten eine gewisse Knochendichte unterschreiten. Hierfür benötigt man den sogenannten T-Wert, welcher der normalen Knochendichte eines 30-jährigen Menschen - getrennt nach Frau oder Mann - entspricht. Liegt dieser Wert nun unter einer bestimmten Grenze, so liegt eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Knochenbrüchen vor. Normale (oben) Knochenbälkchen und osteoporotische Knochenbälkchen (unten).
Hormone Zwei Kommunikationssysteme wirken auf den menschlichen Organismus ein, um die Lebensfunktionen anzuregen oder zu hemmen - das Nerven- und das Hormonsystem. Die Regulation des Knochenstoffwechsels übernimmt ein hochsensibles Hormonsystem. Drei Hormone spielen eine entscheidende Rolle: 8 das Parathormon (Nebenschilddrüsenhormon) 8 Vitamin-D 8 Kalzitonin Weitere Informationen hierzu siehe unter Diagnose und Therapie sowie unter dem Kapitel Ernährung.
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Basisinformationen
Diagnostik und Therapie Prof. Dr. Dr. med. E. Keck, Wiesbaden
Basisinformationen Die Bedeutung der Osteoporose hat in den letzten Jahren stark zu genommen. Sie werden von der WHO zu den zehn wichtigsten Erkrankungen der Menschheit gezählt. Die Ursachen für diese Entwicklung liegen darin, dass immer mehr Altersaufbau 2001 Menschen ein Alter erreichen, in dem eine Osteoporose entstehen kann. Des weiteren können wir durch die q u a n t i t a t i v e Bestimmung der Knochenmasse sowie durch Röntgenuntersuchung und Laborparameter die Diagnose einer 600 300 0 300 600 tausend Osteo-porose frühzeitig stellen. Durch die zunehmende Überalterung der Bevölkerung müssen erhebliche Mittel pro Jahr aufgewendet werden, um die Folgekosten der Osteoporosen abzudecken. Somit ist es bereits allein aus wirtschaftlichen Gründen erforderlich, eine frühzeitige Prävention der Osteoporose einzuleiten. Eine solche Prävention besteht in einer ausgeglichenen, calciumreichen Ernährung sowie einer sinnvollen, körperlichen Aktivität, damit die genetisch determinierte maximale Knochenmasse erreicht und möglichst lange erhalten werden kann.
Altersaufbau 2050
600
300
0 300 tausend
600
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Bausteine des Knochens
Calcium Calcium wird für die Mineralisation des Knochens unbedingt gebraucht, da nur durch eine ausreichende Calciumkonzentration am Ort der Biomineralisation diese eingeleitet wird. Eine aktuelle Metaanalyse von annähernd 140 Untersuchungen der letzten 25 Jahre zum Zusammenhang von Calciumaufnahme und Knochengesundheit bestätigt die knochenprotektive Wirkung einer ausreichenden Calciumzufuhr. Der absolute Calciumbedarf ist in den unterschiedlichen Lebensabschnitten deutlich verschieden und steigt von etwa 400 mg im Neugeborenenalter bis auf 1500 mg im Jugendlichen- und Erwachsenenalter. Den höchsten Calciumbedarf haben stillende Frauen mit etwa 2300 mg Calcium, da über die Muttemilch sehr viel Calcium abgegeben wird. Im höheren Alter liegt der Tagesbedarf bei 1500 mg pro Tag, da die Calciumabsorption mit zunehmendem Alter deutlich abfällt. Durchschnittlich kann eine tägliche Calciumzufuhr von 1000 bis 1200 mg empfohlen werden. Diese Anforderungen werden jedoch im wirklichen Leben nicht erreicht, da die Calciumbedarf durchschnittliche Calciumzufuhr in Deutschland Neugeborene 400 mg pro Tag bei etwa 580 mg Jugendliche 1.500 mg liegt, und insbesondere im Erwachsene 1.200 mg Zeitraum bis zum etwa 35. Stillende Frauen 2.300 mg Lebensjahr, in dem der Ältere Menschen (ab 55) 1.500 mg Knochen aufgebaut wird, oftmals ein absoluter Calciummangel besteht. Die für den Einzelnen wirklich notwendige Calciummenge ergibt sich aus der individuellen Calciumbilanz und kann durch die Calciumausscheidung im 24-Stunden-Urin ermittelt 14
Bausteine des Knochens
Regel leicht zu erreichen. Die wichtigsten Calciumliefe-ranten sind in unserem normalen Tagesangebot Milch und Milchprodukte. Diese Lebensmittel sind insofern günstig, da sie Calcium und Phosphat im Verhältnis 1:1 enthalten und wir diese beiden Elemente in diesem Verhältnis für eine optimale Biomineralisation benötigen. Außerdem ist die Bioverfügbarkeit von Calcium aus Milch und Milchprodukten wegen der resorptionsfördernden Inhaltsstoffe Lactose und Vitamin D höher als die aus anderen Lebensmitteln. Der Calciumgehalt der Milch ist übrigens praktisch unabhängig von ihrem Fettgehalt. Auch einige Gemüsesorten wie Grünkohl, Broccoli, Fenchel und Lauch enthalten relativ viel Calcium. Trotz geringerer Bioverfügbarkeit können sie dazu beitragen, die empfohlene Calciumzufuhr zu realisieren. Einen weiteren Beitrag zur Calciumversorgung leisten calciumreiche Mineralwässer (ab 150 mg/l). Bei Laktoseintoleranz aufgrund eines Lactasemangels ist die Calciumzufuhr über die Milch nicht immer möglich. Hier kann auf Hart-, Schnitt- und Weichkäse ausgewichen werden, die praktisch lactosefrei sind. Auch Joghurt, Dickmilch und Kefir werden meist gut vertragen. (siehe auch Kapitel Ernährung)
Beachte: Calcium und Phosphat im Verhältnis 1 : 1
Die Wichtigkeit der Calciumzufuhr für die erreichbare Knochenmasse zeigt eine Untersuchung von Frau Dr. J. Semler aus Berlin aus dem Jahre 1990. Sie hat drei Bevölkerungsgruppen untersucht; die erste nahm pro Tag weniger als 800 mg Calcium auf, die zweite 800 1200 mg und die dritte über 1200 mg. Der Knochenmineral-gehalt stieg in diesen drei Gruppen kontinuierlich an und zeigte noch mal die Wichtigkeit einer ausreichenden Calciumzufuhr, um eine möglichst hohe Knochenmasse zu erreichen. 15
Bausteine des Knochens
Vitamin D 3: Das Vitamin D 3 wird hauptsächlich durch Sonnenbestrahlung in der Haut synthetisiert. Nur etwa 30 % werden aus der Nahrung, sowohl als Vitamin D 3 als auch als Vitamin D 2 aufgenommen. Die Verstoffwechselung des Vitamin D 2 erfolgt analog der des Vitamin D 3. Zum Vitamin D-Mangel können also sowohl eine inadäquate Sonnenbestrahlung als auch eine nicht ausreichende Zufuhr über die Nahrung beitragen. Einer der Hauptangriffspunkte des Hormon D ist der Knochenstoffwechsel. Ein Mangel an Hormon D führt insbesondere bei Kindern zu Rachitis und bei den Erwachsenen zu Osteomalazie (erhöhte Weichheit und Verbiegungstendenz der Knochen Als Nahrungsquelle für unseren durch mangelhaften Einbau von Vitamin-D-3-Bedarf dienen Mineralstoffen), während im höheren hauptsächlich fettreiche Fische Alter ein geringer ausgeprägter Vitamin wie Heringe, Lachs, Heilbutt D-Mangel zu einer erhöhten sowie Eigelb, Kalbfleisch, Knochenresorption und damit zu einer Steinpilze, Pfifferlinge und Osteoporose beitragen kann. Champignons (siehe auch Kapitel
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Ein weiteres Zielorgan für das aktive Hormon D ist der Muskel. Wie Studien ergeben haben, scheint Hormon D in die Regulation des Calciumstoffwechsels des Muskels einzugreifen und seine Kontraktion und Relaxation zu beeinflussen. Durch Muskelfunktionstests konnte die Wirksamkeit der aktiven Vitamin-D-Metabolite auch bei Osteoporosepatienten nachgewiesen werden. So stieg zum Beispiel die ventrale Rumpfmuskulaturkraft nach 8wöchiger Gabe von Calcium und Vitamin D von 21,3 auf 31,8 kg an; des weiteren konnte durch die Beseitigung des Vitamin-D-Mangels eine deutliche Verbesserung der
Bausteine des Knochens
Magnesium: Der Bedarf an Magnesium ist von Alter, Ernährungsart und Geschlecht abhängig. Durchschnittlich beträgt der Tagesbedarf eines erwachsenen Mannes etwa 350 mg Magnesium, der einer erwachsenen Frau etwa 300 mg. Für Kinder und Jugendliche werden je nach Alter zwischen 200 und 330 mg, für Jugendliche im Wachstum zwischen 300 und 400 mg und für schwangere und stillende Frauen etwa 400 bis 450 mg pro Tag empfohlen. Magnesiumbedarf Erwachsene Frau Erwachsener Mann Kinder / Jugendliche Kinder im Wachstum Schwangere und Stillende Frauen
300 350 200 300
mg mg - 330 mg - 400 mg
400 - 450 mg
Magnesium wird hauptsächlich im Dünndarm absorbiert, allerdings führt eine gesteigerte Zufuhr nicht zu einer linear höheren Absorptionsrate. Bei Magnesiummangel wird deutlich mehr und bei Überschuß deutlich weniger aus der Nahrung absorbiert. Ein Magnesiumspeicher wie zum Beispiel der Knochen für das Calcium existiert nicht. Ein weiterer Unterschied zum Calciumstoffwechsel besteht darin, daß der Magnesiumstoffwechsel nicht so exakt hormonell kontrolliert wird. Etwa 50 % des angebotenen Magnesiums werden im Darm absorbiert und gelangt in den freien Magnesiumpool, der mit den Knochen und Weichteilen in einem homöostatischen Austausch steht. Die Ausscheidung erfolgt hauptsächlich über die 17
Risikofaktoren
Anstiege der Serummagnesiumkonzentration zu vermeiden. Die rasche Ausscheidung ist auch die Erklärung dafür, dass es relativ lange dauert, bis ein Magnesiummangel behoben ist. Etwa 60 bis 70 % des zugeführten Magnesiums werden mit dem Kot ausgeschieden. Diese Ausscheidung nimmt zu bei Durchfällen oder auch bei erhöhter neuromuskulärer Erregbarkeit der glatten Muskulatur im Darm und führt zu einem intrazellulären Magnesiummangel. Magnesium findet sich in vielen Lebensmitteln. Besonders reich sind Getreideprodukte wie Steinmetzbrot, Vollkornbrot oder Haferflocken. Brombeeren, Himbeeren und Erdbeeren sind magnesiumreiche heimische Obstsorten. Von den Gemüsesorten sind beispielsweise Grünkohl, Spinat, Erbsen, Bohnen, oder rote Rüben gute Magnesiumlieferanten.
Risikofaktoren: Ein geringes Körpergewicht, insbesondere Untergewicht infolge einer zu niedrigen Energie- und Proteinzufuhr, kann das Osteoporose-Risiko erhöhen.
Übermäßigen Kaffeegenuss vermeiden
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Eine erhöhte Zufuhr von isolierten Ballaststoffen (z.B. Kleie aus therapeutischen Gründen) führt u.a. zu einer verminderten Absorption von Calcium. Dagegen haben die mit der üblichen Mischkost zugeführten Ballaststoffe für die Calciumabsorption keine praktische Bedeutung. Eine zu hohe Koffeinzufuhr kann ungünstig für das Skelettsystem sein, da über den Darm Calcium verloren geht. Dies konnte am Beispiel von 5 Tassen Bohnenkaffee nachgewiesen werden. Wahrscheinlich
Risikofaktoren
diesen Verlust auszugleichen. Auch ein hoher Zigarettenkonsum führt zu einer ungünstigen Situation: Es konnte nachgewiesen werden, dass bei einem Genuss von 15 Zigaretten pro Tag die Konzentrationen weiblicher Sexualhormone erniedrigt werden und die Menopause zwei Jahre vorverlegt wird - eine ungünstige Situation, da hier der Östrogenschutz verloren geht. Es ist bekannt, dass in den westlichen Ländern die Osteoporose und osteoporosebedingten Brüche wie Schenkelhalsbrüche mit zunehmendem Alter ansteigen und häufiger bei Frauen als bei Männern auftreten. Neben dem Eintritt der Frau in die Menopause muss es weitere Ursachen geben, die zur Postmenopauseosteoporose und anderen Osteoporosen beitragen, da alle Frauen in die Menopause kommen, jedoch nur etwa 25 % dieser Frauen eine Osteoporose entwickeln. Aus diesem Grund kann der Abfall der weiblichen Hormone nicht der einzige Grund einer Postmenopauseosteoporose sein. Weitere Risiken für die Entwicklung dieser Krankheit sind genetische Faktoren, wie das weibliche Geschlecht allgemein, sowie das Angehören zu einer europäischen oder asiatischen Bevölkerungsgruppe, ein graziler Habitus sowie eine positive Familienanamnese. Zu den hormonellen Faktoren gehören der Mangel an weiblichen Hormonen, falls die erste Blutung spät und die letzte Blutung früh auftreten, der Verlust der Eierstöcke sowie die sekundäre Amenorrhoe. Auch die Kinderlosigkeit wird heutzutage als ein Risikofaktor angesehen. Zu den äußeren Faktoren rechnet man einen Bewegungsmangel, eine geringe Sonnenexposition (Vitamin-D-Mangel), ein zu hoher 19
Risikofaktoren
Eine Gabe von weiblichen Hormonen bei Frauen, denen frühzeitig die Eierstöcke entfernt worden sind, schützt in den meisten Fällen vor einem Verlust an Knochenmasse. Wird die Therapie abgebrochen, tritt ein ähnlicher Verlust an Knochenmasse auf wie bei Frauen in der Menopause, denen keine Östrogene verabreicht werden. Während der Schwangerschaft führen die erhöhten weiblichen Hormone zu einer besseren Calciumverwertung aus der angebotenen Nahrung und damit gleichzeitig zu einem besseren Knochenschutz. Jedoch kann länger andauerndes Stillen diese positiven Effekte wieder zunichte machen, da über die Muttermilch vermehrt Calcium an das Kind abgegeben wird.
Übermäßigen Alkoholgenuss meiden
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Bei Zigarettenraucherinnen, die mehr als 15 Zigaretten am Tag rauchen, wurden erniedrigte weibliche Hormon-werte gefunden. Zusätzlich trat bei diesen Frauen die Menopause etwa 2 Jahre früher ein. Diese beiden Auswirkungen des Rauchens sind für den Knochen unerwünscht. Ebenso unerwünscht ist übermäßiger Alkoholgenuss. Wird Alkohol über lange Zeit in hohen Mengen konsumiert, führt dies auf Dauer zu Störungen des Skelettsystems. Sämtliche alkoholhaltigen Getränke sind Calcium- und Vitamin-D-arm, so dass es bei nicht ausreichendem Ausgleich zu Calcium- und Vitamin-DMangel kommt. Auf der anderen Seite führt Alkohol zu einem deutlichen Magnesiumverlust über die Niere. Des weiteren stimuliert er in der Leber das CytochromP-450-Oxidasesystem, so dass das 25-Hydroxyvitamin D zu höher hydroxilierten, jedoch biologisch ineffektiven Vitamin-D-Metaboliten metabolisiert wird - was mit einem Vitamin-D-Mangel gleichgesetzt werden kann.
Risikofaktoren
Zusätzlich greift Alkohol, in größeren Mengen über lange Zeit zugeführt, in den hormonellen Haushalt ein, so dass für den Knochenschutz nicht mehr ausreichend freies Testosteron und 5-alpha-Dihydrotestosteron zur Verfügung stehen. Das männliche Hormon schützt den Knochen eines Mannes vor dem Abbau ebenso, wie das weibliche Hormon den Abbau des Knochens bei der Frau verhindert. Bekannt ist weiter, dass bei länger bestehender Bewegungsarmut ein verstärkter Knochenmasseverlust auftritt. Vermehrte körperliche Aktivität, insbesondere bei jungen Sportlern, führt dagegen zu einer höheren Knochenmasse. Trennen muss man zwischen den Risiken, die zu einer Osteoporose führen und denjenigen, die zu vermehrten Stürzen und damit zu Brüchen führen. Hierzu gehören Medikamente, die auf das zentrale Nervensystem einwirken. Auch ein eingeschränkter Gesichtssinn, eine verminderte Hirnleistung, ein Schlaganfall, eine Parkinson'sche Erkrankung oder ein Bluthochdruck können Ursache von Stürzen sein. Cortison führt bei etwa 60 % der Patienten, insbesondere bei bestehendem Zweitrisiko, zu einer Osteoporose. Dieses Risiko kann durch verschiedene Möglichkeiten gemindert werden. Ungefährlich sind kurzfristige Stoßtherapien, Cortison in Dosierungen von etwa 5 mg/Tag und weniger, sowie alle Cortisonabkömmlinge, die inhaliert werden. Auch die Spritze in ein Gelenk führt praktisch zu keiner Osteoporose. Cortison sollte, wenn irgend möglich, nur morgens, vor dem Frühstück, vor 8:30 Uhr eingenommen werden, um die Biorhythmik der eigenen Cortisolproduktion möglichst nicht zu stören.
Langzeiteinnahmen von Cortison führen bei etwa 60 % der Patienten zu einer Osteoporose
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Klinik
Spezifische Symptome für eine Osteoporose gibt es n i c h t . Es lassen sich jedoch drei Faktorengruppen gegeneinander abgrenzen, welche Anlass geben sollten an das Vorliegen einer Osteoporose zu denken. Der Zufallsbefund eines Knochenverlustes bei Röntgenuntersuchungen aus unterschiedlichen Gründen, ohne dass schon spontan oder auch auf Befragung hin auf eine Osteoporose hinweisende Beschwerden angegeben werden können. Wenn im Röntgenbild erkennbare Befunde auf eine Knochenarmut hindeuten, müssen schon etwa 30 % bis 35 % des Knochenmineralgehaltes abgebaut worden sein, d.h. das Krankheitsbild ist schon relativ weit fortgeschritten: Es bedarf dann sicher einer weiteren A b k l ä r u n g .
Akute Schmerzen können Zeichen einer Fraktur sein
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Das chronische Schmerzsyndrom tritt anfangs vor allem beim Wechsel von Ruhe zu Bewegung flüchtig auf und wird häufig als rheumatoider Rückenschmerz fehlgedeutet. Später zeigt es Dauercharakter und ist auch unter statischen Bedingungen, bei längerem Sitzen und Stehen, aber auch im Liegen vorhanden. Die Schmerzen sind meistens nicht genau lokalisierbar, auch nicht beim systematischen Abklopfen der Wirbelsäule. Die Schmerzen sind in erster Linie Folgen der zunehmenden Wirbelsäulenverformung und damit der veränderten Statik und strahlen nicht in die Beine aus. Der akute Schmerz als Zeichen einer Spontanfraktur, vor allem der unteren Brustwirbelsäule und der Lendenwirbelsäule, weniger der oberen Brustwirbelsäule, ist häufig das erste, den Patienten
Klinik
wöhnliche Belastung wie das Verfehlen einer Treppenstufe, das Stolpern oder das Auf- und Abspringen bei Bus- oder Straßenbahnen. Der Primärschmerz ist oft ausserordentlich heftig, strahlt gürtelförmig in die Brust, und die Atmung ist infolgedessen stark eingeschränkt. Selbst geringste Bewegung kann die Schmerzintensität bis zur Unerträglichkeit steigern. Die Schmerzen werden durch kleine Blutungen unter der Knochenhaut und durch Schädigung des Bandapparates sowie durch Verdrehung und Verschiebung zweier durch Gelenke verbundener Knochenenden aus ihrer Normalstellung heraus hervorgerufen. Mit zunehmender Verformung der Brustwirbelsäule kann es durch mechanische Kompression zu zunehmenden Herz- und Lungenbeschwerden kommen, die zur Kurzatmigkeit und zu geringerer Belastbarkeit führen.
Normale und verformte Wirbelsäule
Am Ende der Osteoporose-Entwicklung steht ein quälendes Dauerleiden mit ständigen Schmerzen, erzwungener Bewegungsarmut, weiterer Herabsetzung der Belastbar-keit und schließlich die Immobilisation mit all ihren Folgen für Kreislauf und Atmungsfunktionen. Die Diagnostik einer Osteoporose beginnt immer mit der Anamnese. Hier sollten die Risikofaktoren, die eine Osteoporose begünstigen können abgefragt werden, wie eine familiäre Belastung, ein vorzeitiger Östrogenmangel oder eine Fraktur, die ohne ausreichenden Grund aufgetreten ist. Ebenso ist eine Medikamentenanamnese, bei der unbedingt nach 23
Diagnostik
Der nächste Schritt der Diagnose besteht in der körperlichen Untersuchung. Diese ergibt jedoch nur in den fortgeschrittenen Stadien der Osteoporose verwertbare Befunde. Hierzu gehören die Abnahme der Körperlänge im Vergleich zur Spannweite bzw. zur doppelten Unterlänge, die Verkürzung der Oberlänge gegenüber der Unterlänge, eine ausgeprägte Kyphosebildung (Verkrümmung) im Bereich der Brustwirbelsäule, die überlang erscheinenden Arme, die aufgehobene Lendenkrümmung, die Hautfalten, die von der Wirbelsäule zu den Flanken ziehen (der osteoporotische Tannenbaum), sowie eine schmerz-zu-vermeidensuchende Bewegungshemmung mit größter Aufmerksamkeit beim Treppensteigen, Aufstehen oder Hinsetzen. Eine ausführliche Diagnostik ist notwendig
Zu den bildgebenden Verfahren bei der Osteoporosediag-nostik gehören eine Röntgenaufnahme BWS und LWS ap (von vorne nach hinten) und seitlich, die das Erkennen von Wirbelkörperfrakturen ermöglichen, und die Beurteilung der Bogenwurzelovale, die bei einer Osteoporose immer erhalten sind und bei bösartigen Erkrankungen, wie zum Beispiel dem Plasmozytom, nicht mehr erkennbar sein können. Als nächstes erfolgt die Messung der Knochendichte am besten mit einer DXA Methode bzw. einem quantitativen Computertomogramm.
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Diagnostik
Die Knochendichtemessung ist nicht nur erforderlich zur Diagnostik der Osteoporose, sondern insbesondere auch zur Therapieüberwachung.
Die Laborparameter ermöglichen schließlich die Abgrenzung von anderen Krankheiten, die zu einer Osteopenie führen können, und dienen zur Unterscheidung von primären und sekundären und letztendlich auch von sogenannten high- und low-turnover Osteoporosen.
Knochendichtemessung (DXA)
Erst dieses gesamte Spektrum an Maßnahmen ermöglicht die Diagnose einer Osteoporose und nicht eine alleinige Messung der Knochendichte irgendeines Knochens.
Maßnahmen zur Diagnostik Anamnese Untersuchung des körperlichen Zustandes Röntgen Knochendichtemessung Untersuchung der Laborparameter
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Diagnostik
Ist eine Osteoporose gesichert, sollte zur Unterscheidung von einer high- oder low-turnover Osteoporose im Serum das knochenspezifische Isoenzym der alkalischen Phosphatase und im Morgenurin das Deoxypiridinolin als Kollagenabbauparameter bestimmt werden.
Röntgenaufnahmen sind zur frühen Diagnostik einer Osteoporose nicht geeignet
Eine Knochenbiopsie wird heutzutage deutlich seltener durchgeführt als früher, da wir durch die Bestimmung der knochenspezifischen Umbauparameter in der Lage sind, den Knochen ausreichend gut zu beurteilen. Gefordert wird eine Knochenbiopsie jedoch bei den nephrogenen Osteopathien, da der Knochen in einer solchen Situation recht unterschiedlich reagieren kann. Des weiteren sollten Knochenbiopsien bei jungen Patienten durchgeführt werden, bei denen die bisherigen Maßnahmen nicht mit ausreichender Sicherheit zu einer Diagnose geführt haben, und bei solchen, die trotz der Diagnostik und Therapie an Knochenmasse verlieren. Bei bereits röntgenologisch dokumentierter osteoporosebedingter Fraktur trägt die Knochendichtemessung zur Diagnose selbst nichts mehr bei, sondern nur noch zur Beurteilung des Schweregrades und insbesondere der Verlaufskontrolle. Röntgenaufnahmen sind zur frühen Diagnostik einer Osteoporose nicht geeignet, sichern jedoch eine bereits bestehende Osteoporose, wenn Wirbelkörperfrakturen vorliegen. Im Gegensatz zu der Röntgenaufnahme erlauben die Messungen der Knochendichte eine quantitative Aussage. Da sie empfindlich sind, ist mit diesen Messungen die frühe Diagnostik einer Osteopenie möglich. Kontrollmessungen sollten dann spätestens nach einem Jahr erfolgen. Nur die Kombination aus quantitativer Knochendichtemessung und Röntgenbild und den oben erwähnten Laborparametern sowie in beson-
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Diagnostik
Fällen der Beckenkammbiopsie (Entnahme von Knochen-gewebe) läßt eine exakte Diagnosestellung der Osteoporose zu.
Knochendichtemessung Für die Messung des Knochenmineralgehaltes ergeben sich 3 generelle klinische Indikationen: 1. Die Beurteilung asymptomatischer (ohne Krankheitserscheinungen) Patienten, insbesondere solcher mit e r h ö h t e m Osteoporoserisiko, und postmenopausaler Frauen zur Frage einer Osteoporoseprophylaxe oder Therapie auf der Basis eines erhöhten Frakturrisikos; 2. Diagnostik der Osteoporose bzw. Osteopenie bei asymptomatischen Patienten mit Verdacht auf Osteoporose oder eine andersartige Osteopathie, sowie zur Diagnosesicherung bei röntgenologischem Verdacht auf eine niedrige Knochenmasse;
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Diagnostik
Augenblicklich kommen hauptsächlich 3 Messmethoden zur Anwendung. Die quantitative Computertomografie (QCT) im Bereich der Wirbelsäule, die eine selektive Messung des SpongiosaMineralgehaltes der Wirbelkörper erlaubt, die periphere quantitative Computertomografie (PQCT) sowie die Energie-Röntgenabsorptiometrie (DXA), die neben der Wirbelsäule auch Messungen des Oberschenkelhalses erlaubt. Jede dieser Methoden bietet spezifische Vorund Nachteile, die jeweils im Einzelfall gegeneinander abgewogen werden müssen. Die Ultraschalluntersuchungen und insbesondere Messungen der Hautdicke können im Augenblick nicht empfohlen werden. Die Knochendichtewerte liegen sofort nach der Messung als Dokument vor und werden in Gramm pro Quadratzentimeter ausgedrückt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat diagnostische Kriterien festgelegt, um die Dichtewerte der gemessenen Person mit denen eines normalen jungen Erwachsenen (maximale Knochendichte) zu vergleichen. T-Score = Messwert (DXA), der die Knochendichte des Patienten mit einem gesunden 30-jährigen vergleicht. Dieser Wert ist für die Diagnosestellung der Osteoporose notwendig. Dieser Vergleich beruht auf der Standardabweichung (SD), ein statistischer Wert, der besagt, wie viel ein Patient unter dem Medianwert liegt. Dieser Wert wird von Experten auch als T-Score bezeichnet.
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Diagnostik
Im Allgemeinen entspricht eine Abnahme der Knochendichte von 10 bis 15 Prozent gegen체ber einem normalen jungen Erwachsenen ungef채hr 1 Standardabweichung (SD).
Diagnostik- Ausdruck einer DXA-Messung
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Therapie
Evidence Based Medicine (EBM): Da es in den letzten Jahren zu einer deutlichen Verknappung der Ressourcen insbesondere auch im Gesundheitswesen gekommen ist, musste man Kriterien aufstellen, durch die man Veröffentlichungen nach ihrer Aussagekraft und Güte beurteilen kann. Insbesondere können nach diesen Kriterien Medikamente, die neu auf den Markt gekommen sind, in ihrer Wirksamkeit beurteilt werden, sie haben allerdings den Nachteil, dass ältere Medikamente, die schon lange auf dem Markt sind, nicht nach diesen Kriterien beurteilt werden können, da bei der Zulassung dieser Medikamente diese Kriterien noch nicht existierten. Aus diesem Grunde können eigentlich nur Medikamente, die neu zugelassen werden, an diesen Maßstäben gemessen werden. Insgesamt wurden vier Klassen gebildet, die man zur Bewertung einer Substanz heranzieht. Die Klassen I und II wurden noch Klasse I A beinhaltet Metaanalysen randomisierter kontrollierter Studien, die in systematischen Übersichtsarbeiten zu den gleichen Ergebnissen kommen. Klasse I B beinhaltet mindestens eine genügend große randomisierte kontrollierte Studie., Klasse II A mindestens eine gut angelegte, kontrollierte Studie ohne Randomisierung Klasse II B mindestens eine gut angelegte quasi experimentelle Studie Klasse III beinhaltet gut angelegte, nicht experimentelle descriptive Studien wie zum Beispiel Fallkontrollstudien. Klasse IV beinhaltet die Expertenmeinung bzw. Konsensuskonferenzen und / oder klinische Erfahrung von Experten ohne transparenten Beleg.
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Therapie
Die auf dem Markt befindlichen Substanzen wurden von Pfeifer nach den EBM-Kriterien in die Gruppen A, B und C eingeteilt, die im Prinzip den Klassen I, II und III entsprechen. Hier wurden in die Gruppe A Alendronat, Risedronat und Raloxifen eingeordnet, in die Gruppe B Etidronat, Fluoride und Calcitonine sowie in die Gruppe C Östrogene und Gestagene sowie Pamidronat und Ibandronat. Werden diese Substanzen eingesetzt, wird EBM-konform therapiert.
Therapie Da die Ursachen der Osteoporose letztlich nicht bekannt sind, hat sich bisher keine einheitliche Therapie der Osteoporose durchsetzen können. Es werden heute unterschiedliche Therapiemaßnahmen angeboten, die alle mehr oder weniger zu einer Erhöhung der Knochenmasse führen. Eine sinnvolle Osteoporosetherapie muss sich jedoch an die augenblickliche Situation des Patienten anpassen, d.h. es muss zunächst unterschieden werden, ob eine primäre oder sekundäre Osteoporose vorliegt, da hier jeweils an die Grundkrankheit angepasste Therapien einzusetzen sind. Weiterhin muss sicher sein, ob es sich um eine Osteoporose mit hohem oder niedrigem Knochenumsatz handelt, da im ersteren Fall zunächst der Knochenumbau gestoppt werden muss, während im 2. Fall eine Knochen aufbauende Therapie einzusetzen ist. Zusätzlich muss sich eine sinnvolle Osteoporosetherapie an zwei Standards messen lassen. Sie muss auf der einen Seite die Knochenmasse erhöhen und auf der anderen Seite zu einer erniedrigten Frakturrate führen. Sinnvoll scheint bei einer beste-
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Therapie
Knochenumsatz eine Therapie zu sein, die den Knochenaufbau stimuliert, das gebildete Osteoid mineralisiert und den Abbau bremst. Voraussetzung für eine solche Therapie ist die genaue Diagnosesicherung sowie der Ausschluss sämtlicher anderer Ursachen, die zu einer Osteoporose führen, also aller sekundären Osteoporosen. Erst dann kann eine auf den Patienten zugeschnittene medikamentöse Therapie erfolgen.
Knochenumsatz berücksichtigen Die Aktivierungsfrequenz der BMU's wird durch unterschiedliche Faktoren wie in der perimenopausalen Situation durch den Östrogenabfall oder im höheren Alter durch die fehlende Muskelmasse erhöht. BMU´s = bone remodelling units ("Baueinheiten" des Knochens) Für den Umbauprozess des Knochens (remodelling) stehen 2 - 5 Millionen Baueinheiten (BMU´s) bereit. Diese Selbstreparatur des Knochens ist von entscheidender Bedeutung für die Entstehung der Osteoporose.
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Treten also pro Zeiteinheit mehr Resorptionslakunen auf, geht in dieser Situation vermehrt Knochen verloren. Zusätzlich wird durch den Östrogenverlust die Osteoklastenaktivität nicht mehr gebremst, so dass tiefere Resorptionslakunen entstehen, und der trabekuläre Knochen eher bricht. Eine solche Situation mit einer erhöhten Aktivierungsfrequenz der BMU's nennt man eine high-turnover-Situation. Laborchemisch kann diese Situation durch ein erhöhtes Deoxypyridinolin im Morgenurin als erhöhtem Resorptionsmarker und durch ein erhöhtes knochenspezifisches Isoenzym der alkali-
Therapie
schen Phosphatase als Marker für die gleichzeitig erhöhte Osteoblastenfunktion diagnostiziert werden. Die Häufigkeit von high-turnover-Situationen liegt bei etwa 20 % aller Frauen mit einer Osteoporose, wobei sie in höherem Alter deutlich zunimmt, und bei etwa 6 % der Männer. In den übrigen Fällen mit normalem Knochenumsatz (normalem Deoxypyridinolin und normalem knochenspezifischen Isoenzym der alkalischen Phosphatase) spricht man von low-turnover-Situationen. Eine Unterscheidung zwischen high- und low-turnoverSituationen ist sinnvoll, da der therapeutische Ansatzpunkt unterschiedlich ist. Am häufigsten findet man high-turnover-Situationen im Alter zwischen dem 60. und 80. Lebensjahr. Wahrschein-lich beruht diese Situation auf einer zu geringen Muskelmasse, so dass der Knochen nicht mehr ausreichend biomechanisch belastet werden kann. Von 332 Patientinnen mit einer postmenopausalen Osteoporose hatten 12,6 % ein erhöhtes Deoxypyridino-lin als Zeichen für einen erhöhten Knochenumbau. Nach vierwöchiger Therapie mit einem Bisphosphonat oder Raloxifen findet man in den meisten Fällen eine Normalisierung des Knochenabbaus bei gleichzeitig weiter erhöhtem Knochenaufbau. Bei etwa 20 % der Patienten mußte eine längere Therapie mit einem Osteoklastenhemmer durchgeführt werden. Der knochenabbauhemmende Effekt einer solchen kurzfristigen Therapie mit einem Osteoklastenhemmer dauert unterschiedlich an und reicht von etwa drei Monaten bis zu zweieinhalb Jahren. Ist der erhöhte Knochenabbau gebremst bei weiter bestehendem, erhöhtem Knochenaufbau, kann
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Therapie
Die Therapie einer postmenopausalen low-turnoverOsteoporose sollte darauf gerichtet sein, die Synthese der Knochenmatrix zu stimulieren, das gebildete Osteoid zu mineralisieren, den Knochenabbau zu bremsen und die Frakturrate zu senken. Um dieses Ziel zu erreichen, sind unterschiedliche Vorgehensweisen möglich. Die Entscheidung für eine bestimmte Therapie wird sich immer nach der individuellen Situation des Patienten, nach seinem Alter, nach Begleiterkrankungen und dem Ausmaß der Osteoporose richten.
Knochen aufbauende (Osteoanabole) Therapie Fluoride Die einzigen osteoanabolen Substanzen, die im Augenblick auf dem Markt sind, sind Natriummonofluorphosphat und Natriumfluorid. Der osteoanabole Effekt dieser Substanzen hält über Jahre an, und es kommt zu einem kontinuierlichen Zugewinn an neuem Knochen sowohl an der Wirbelsäule als auch am Schenkelhals, hier allerdings weniger ausgeprägt. Da Fluoride auf der Osteoblastenseite eingreifen und die Matrixsynthese stimulieren, ist dieser Effekt erklärlich; allerdings bleibt die Aktivierungsfrequenz der BMU's und die Tiefe der Resorptionslakunen unbeeinflusst, so dass es unter einer Monotherapie mit Fluoriden häufig in den ersten Jahren zu weiteren Frakturen kommt.
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Der Therapiebeginn mit Fluoriden sollte möglichst frühzeitig einsetzen, bevor die Mikroarchitektur des Knochens zu stark geschädigt ist, da nur die vorhandenen Trabekel verstärkt und nur selten neue trabekuläre Vernetzungen hergestellt werden können. Das Wirkfenster für Fluoridionen liegt etwa zwischen 15
Therapie
ionen pro Tag. Um diese Konzentration zu erreichen, muss die Bioverfügbarkeit des verwendeten Fluoridsalzes beachtet werden. Natriumfluorid und Calcium sollte nicht zusammen eingenommen werden, dagegen wird die Absorptionsrate von Natriummonofluorphosphat durch Calcium nicht beeinflusst. EBM-konforme Langzeitdaten zur Sicherheit und zur fraktursenkenden Wirkung der Fluoride liegen allerdings in nicht ausreichendem Maß vor. Es gibt aber eine Reihe von Studien, die diesen Kriterien sehr nahe kommen. Aus diesen Studien folgt, dass Fluoride nicht nur die Knochenmasse vermehren, sondern auch die vertebralen Frakturraten eindeutig senken können. Der Fluoridtherapie wird immer unterstellt, dass sie zwar die Knochenmasse, aber nicht die Knochenqualität bessert. Diese Aussage ist seit vielen Jahren durch Studien widerlegt. Die Autoren konnten nachweisen, dass sich bei den fluortherapierten Patienten eine intakte Mineralisation des Knochens fand und auch eine weiterhin erhaltene und verbesserte Situation der Knochen-bälkchen.
Worauf ist bei Fluoriden zu achten ? Bei einer Fluoridtherapie muss darauf geachtet werden, dass ausreichend Calcium und Vitamin D zur Mineralisation des gebildeten Osteoids vorhanden ist. Nach sechs- bis achtwöchiger Therapie mit einem Fluoridpräparat, aber auch während der gesamten Therapiedauer, kann es zu Schmerzen in den belasteten, großen Gelenken kommen; ein Zeichen dafür, dass es zu einer Untermineralisierung des neu gebildeten Osteoids gekommen ist. In einer solchen Situation soll-
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Therapie
Fluoridtherapie für vier bis sechs Wochen pausiert werden Vitamin D und Calcium müssen weiter gegeben werden, um zu einer ausreichenden Mineralisierung zu kommen. Nach Abklingen der Schmerzen sollte mit der Hälfte der Fluoriddosis weiter therapiert werden. Eine Fluorose tritt unter den niedrig dosierten Fluoridtherapien, die heute durchgeführt werden, praktisch nicht mehr auf und ist ein Zeichen für eine schlechte Überwachung des Patienten.
Parathormon
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Das Zielorgan des Parathormons im Knochen ist der Osteoblast und nicht der Osteoklast, so dass Parathormon primär knochenaufbauend wirkt. Nur bei langdauernder Erhöhung des Parathormons überwiegt der osteoklastische (knochenabbauende) Effekt. Aus diesem Grunde ist es nicht verwunderlich, dass Parathormon als osteoanaboles Medikament auch in der Therapie der Osteoporose eingesetzt wurde, das sowohl die vertebrale, die femorale und die Gesamtknochenmasse erhöht und das Risiko vertebraler und nicht-vertebraler Frakturen vermindert. Das Parathormon ist seit Ende 2002 in den USA als osteoanaboles Medikament zugelassen. Die Zulassung für Deutschland wird höchstwahrscheinlich in diesem Jahr 2002 erfolgen. Es gibt mehrere Studien, in denen der positive Einfluss von Parathormon auf verschiedene Osteoporose-formen untersucht worden ist. In die größte, vorliegende Studie wurden 1.637 postmenopausale Frauen mit vorwiegend vertebralen Frakturen eingeschlossen. Die Reduktion des Risikos neuer vertebraler Frakturen lag zwischen 65 - 69 %. Die Reduktion des Risikos von mittelschweren bis schweren vertebralen Frakturen betrug bis zu 90 %, nicht-vertebrale Frakturen
Therapie
zwischen 10 und 14 %, im Oberschenkelhalsbereich zwischen 3 und 5 %. Weiterhin konnten die Rückenschmerzen deutlich gelindert und der Größenverlust aufgehalten werden. In einer weiteren Studie wurde Parathormon bei Männern mit idiopathischer (ohne erkennbaren Grund entstanden) Osteoporose eingesetzt. Hier betrug der Knochenmineral-zuwachs nach 18 Monaten zwischen 12 und 15 %. Dieser Effekt hielt auch nach Absetzen des Parathormones etwa noch ein Jahr an.
Calcium und Vitamin D3 Die Calcium- und Vitamin D3-Gaben richten sich immer nach der individuellen Calciumbilanz des einzelnen Patienten. Die generalisierte Aussage, dass jeder Patient mit einer Osteoporose 1 g Calcium und 1000 E Vitamin D3 bekommen soll, ist in sich nicht schlüssig. Bei Osteoporosen aufgrund einer idiopathischen Hyperkalzurie (erhöhter Kalziumanteil im Urin) darf weder Kalzium noch Vitamin D eingesetzt werden, da sich die Hyperkalzurie verstärken würde und die Gefahr von Nierensteinen droht. Insgesamt zeigen die Daten sämtlicher Studien, dass eine Anhebung der Vitamin-Dund Calciumsubstitution eine deutliche Senkung der Frakturrate bewirken kann, da die normale Calciumzufuhr über die Nahrung in Europa nur bei 550 bis 600 mg liegt. Im Normalfall genügt die Gabe von etwa 1000 mg Calcium und 1000 E Vitamin D3, um den täglichen Calcium- und Vitamin-D-Bedarf zu decken. Hierzu gibt es eine Reihe von Calcium- und Vitamin-DPräparaten; auch Kombipräparate sind auf dem Markt
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Therapie
ben werden. Die zur Verfügung stehenden Calciumpräparate unterscheiden sich oft durch das jeweilige Anion, so dass hier eine individuelle Therapie durchgeführt werden kann. Werden zum Beispiel Lactat oder Gluconat nicht vertragen, kann auf das Carbonat ausgewichen werden. Falls Calciumcarbonat zu einer Stuhlproblematik führt, kann ein Präparat, das Lactat oder Gluconat enthält, zusätzlich oder an Stelle des Carbonats gegeben werden. Geachtet werden sollte immer darauf, dass das Calcium, das als Brausetablette eingenommen wird, schlückchenweise über drei bis vier Stunden verteilt einzunehmen ist. Das Vitamin D3 gibt es auch als aktiviertes Vitamin D, d.h. entweder als 1 alpha-Hydroxyvitamin-D3 oder als 25 OH-Vitamin-D3 auf dem Markt. Das 1 alpha-Hydroxyvitamin-D3 sollte dann eingesetzt werden, wenn der Ort der 1 alphaHydroxylierung, nämlich die Niere, ausgefallen ist, d.h. bei Niereninsuffizienz oder bei Parathormonmangel. Weitere mögliche Indikationen für das aktivierte Vitamin D3 sind das höhere Alter und hohe Corticoiddosen. Ein zweites Zielorgan des Hormons D ist neben dem Calciumstoffwechsel der Muskel: hier greift es in die Regulation des Caliumstoffwechsels und damit in die Kontraktion und Relaxation ein. Durch Muskelfunktions-tests konnte auch die Wirksamkeit der aktiven Vitamin-D-Metabolite bei Osteoporosepatienten nachgewiesen werden. Nach achtwöchiger Gabe von Calcium und Vitamin D steigt die ventrale Rumpfmuskelkraft deutlich an und es greift positiv in die kognitiven Fähigkeiten ein und führt so zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität und einer geringeren Sturzneigung.
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Therapie
Knochen abbauende (Osteoklastenhemmmende) Therapie Östrogene Noch bis vor kurzem galt die Hormonersatztherapie unbestritten als die einzige gut etablierte, prophylaktische Maßnahme zur Vermeidung von osteoporosebedingten Frakturen. Prospektive, kontrollierte Studien über einen Zeitraum bis zu zehn Jahren zeigen, dass die kontinuierliche Hormonsubstitutionstherapie die peri- und postmenopausalen Knochenverluste im Bereich der Wirbelsäule verhindern. Ebenso kann der K n o c h e n mineralverlust im Bereich des Schenkelhalses und im Radius verringert werden. Große randomisierte, prospektive und Doppelblinduntersuchungen für den Nutzen der Östrogene-Gestagenensubstitutionstherapie stehen allerdings noch aus. Empfohlen werden für die Hormonersatztherapie 1 bis 2 mg 17-beta-Östradiol oder 0,6 bis 1,25 mg konjugierter Östrogene pro Tag und gleichzeitige Gabe von Gestagenen bei vorhandener Gebärmutter (Uterus). An unerwünschten Wirkungen muss zu Beginn der Therapie auf Thromboembolierisiken geachtet werden, und bei langfristiger Anwendung (< 5 Jahre) kann das Risiko für ein Mammakarzinom zunehmen. Aus diesem Grunde muss nach fünfjähriger Östrogentherapie erneut über Vorund Nachteile einer Hormonersatztherapie entschieden werden.
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Therapie
Bisphosphonate Auf der Basis hochwertiger Studien haben die Bisphosphonate heute einen gesicherten Platz in der osteoklastenhemmenden Therapie einer Osteoporose. Sämtliche Bisphosphonate hemmen den Knochenabbau durch Hemmung der Aktivierung der Knochenumbau-einheiten und der Osteoklastenaktivität als auch der Anzahl der Osteoklasten. Ob Bisphosphonate den Knochenaufbau stimulieren können, ist im Augenblick noch umstritten. Aber auch ohne deutlichen Zuwachs an Knochenmasse können Bisphosphonate durch Verminderung der Tiefe der Resorptionslakunen im trabekulären Bereich Frakturraten deutlich senken, so dass ein qualitativ hochwertiger Knochen restiert. Ein Problem ist die geringe Resorption, so dass der Bisphosphonateinnahme keine Nahrungsaufnahme erfolgen darf; auch Mineralwässer sind in diesem Zeitraum verboten. Des weiteren darf sich der Patient nach Einnahme von Alendronat und Risedronat nicht flach hinlegen, um ein Zurücktreten der Tablette in die Speiseröhre zu vermeiden. Bei Niereninsuffizienz und akuten gastrointestinalen Entzündungen sollten Bisphosphonate vermieden werden.
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Therapie
Etidronat (Bisphosphonat) Der Nutzen einer Etidronattherapie wurde bisher an nur einer randomisierten Studie untersucht. 429 Frauen mit bis zu vier vorbestehenden Wirbelkörperfrakturen wurden in die auf zwei Jahre angelegte Studie eingeschlossen. Das Etidronat wurde zyklisch (16 Tage) im Wechsel mit Calcium (76 Tage) gegeben. Ein signifikanter Unterschied hinsichtlich der neu aufgetretenen Wirbelkörperfrakturen ergab sich nur für eine Subgruppe von Frauen mit besonders niedriger Knochenmasse. In dieser Gruppe sank das Risiko von 21 auf 6 %. Die im Nachhinein verlängerte Studie ergab dann auch in einer nachträglich definierten Risikogruppe einen signifikanten Unterschied hinsichtlich der Wirbelkörperfrakturen.
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Therapie
Alendronat (Bisphosphonat) In zwei prospektiven randomisierten, plazebokontrollierten Doppelblindstudien wurde die Wirkung von Alendronat unter gleichzeitiger Gabe von Calcium und Vitamin D auf Knochenbrüche untersucht. Bei Frauen mit niedriger Knochendichte ohne klinisch manifeste Osteoporose führte die Einnahme von Alendronat innerhalb von vier Jahren zu einer Reduktion der klinisch unauffälligen Wirbelkörperfrakturen von 3,8 auf 2,1 %. Bei extravertebralen Frakturen nahm das Risiko von Handgelenksfrakturen in der ersten Substudie (FitStudie) von 4,1 auf 2,2 % ab und bei Oberschenkelhals-frakturen von 2,2 auf 1,1 %. Bei steroidinduzierten Osteoporosen bei postmenopausalen Frauen, die mindestens 7,5 mg Prednisonäquivalent pro Tag einnahmen, konnte ebenfalls durch Alendronat ein signifikanter Effekt auf die Wirbelkörperfrakturen nachgewiesen werden. Allerdings liegt in Deutschland keine Zulassung für diese Indikation vor. In der Therapiegruppe sank die Rate der Wirbelkörperfrakturen auf 4,4 % im Vergleich zur Plazebogruppe mit 13 %. Des weiteren wurde der Effekt von Alendronat bei der Behandlung der Osteoporose des Mannes (n=241) nachgewiesen. Sämtliche Studienteilnehmer erhielten
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Therapie
Calcium und Vitamin D. Die Therapiegruppe erhielt zusätzlich 10 mg Alendronat. In dieser Gruppe stieg der durchschnittliche Knochenmineralgehalt im Bereich der LWS um 7,1 %, im Bereich des Oberschenkels um 2,5 % und im Gesamtkörper um etwa 2,0 %. In der Plazebogruppe stieg der Knochenmineralgehalt im Bereich der LWS um 1,8 %, während im Bereich des Schenkelhalses und im Gesamtkörpermineralgehalt keine signifikante Änderung gefunden werden konnte. Die Rate der Wirbelkörperfrakturen lag unter Alendronat bei 0,8 vs. 7,1 % unter Plazebo. Als Problem bei der Einnahme von Bisphosphonaten kann sich die Compliance des Patienten erweisen aufgrund der etwas schwierigen Einnahmemodalität. Um hier eine Verbesserung zu erreichen, wurde eine Darreichungsform zur einmal wöchentlichen Einnahme von 70 mg entwickelt. Der Knochenmineralzuwachs im Bereich der LWS unterscheidet sich dabei nicht von dem täglichen Einnahmeregime. Es wurden allerdings weniger schwere, unerwünschte Wirkungen im Bereich des oberen Gastrointestenaltraktes bei der einmal wöchentlichen Einnahme gefunden und ein Trend zu weniger unerwünschten Wirkungen im Bereich der Speiseröhre (Ösophagus).
Risedronat (Bisphosphonat) Für den Wirkungsnachweis von Risedronat wurden zwei randomisierte, plazebokontrollierte und prospektive Blindstudien durchgeführt. In der amerikanischen Studie erhielten alle 2439 Patienten Calcium und Vitamin D und die Verumgruppe 5 mg Risedronat pro Tag für drei Jahre. Die kumulative Inzidenz von neuen Wirbelkörperfraktu-ren konnte um 41 % und von nicht vertebralen Frakturen
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um 39 % gesenkt werden. Nach dem ersten Jahr wurde eine Abnahme der Frakturen um 65 % festgestellt. Die Knochenmineraldichte nahm im Bereich der LWS um 5,4 vs. 1,1 % in der Kontrollgruppe, im Bereich des Schenkelhalses um 1,6 vs. - 1,2 % und im Trochanterbereich um 3,3 vs. - 0,7 %. In der europäischen Untersuchung (n=1226) fanden sich ähnliche signifikante Ergebnisse. Die unerwünschten, gastrointestinalen Beschwerden waren vergleichbar mit Plazebo (30% unter Risedronat und mit 27 % unter Plazebo).
Raloxifen (SERM) Der Wirkungsnachweis der SERMs Raloxifen erfolgte in einer multicentrischen, plazebokontrollierten Doppelblindstudie an der 7705 postmenopausale Frauen im Alter bis 80 Jahren mit und ohne vorbestehende Wirbelkörperfrakturen und einem T-Score im Bereich der LWS von kleiner als - 2,5 teilnahmen. SERMs = selecitve estrogen receptor modulators = ÖstrogenRezeptor-Agonisten/Antagonisten. Es handelt sich hierbei um östrogenartige Substanzen, die noch einige Wirkungen des Östrogens haben, nicht aber dessen Nebenwirkungen verursachen.
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Primärer Zielpunkt waren neu aufgetretene Wirbelkörperfrakturen und der Knochenmineralgehalt. Sekundäre Endprodukte waren nicht-vertebrale Frakturen, kardiovaskuläre Endpunkte, Brustkrebs, Wirkung auf den Uterus, Lebensqualität und kognitive Funktionen. Der Rückgang der symptomatischen Wirbelkörperfrakturen betrug insgesamt 60 % und der von multiplen Frakturen bei Frauen ohne vorbestehende Wirbelkörperfrakturen 82% und bei Frauen mit vorbestehenden Wirbelkörperfrakturen 50 %. Auf nicht-vertebrale Frakturen hatte Raloxifen keinen
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signifikanten Einfluss. An unerwünschten Wirkungen traten bei 1 % der Frauen thromboembolische Ereignisse auf, eine Rate, die in gleicher Höhe bei der Hormonersatztherapie gefunden wurde. Weiter traten Hitzewallungen und gelegentliche Krämpfe in der Muskulatur auf. Vorzuheben ist jedoch der Effekt auf das Östrogenrezeptorpositive Mammakarzinom. Hier fanden sich in der Plazebogruppe nach dreijähriger Studiendauer 27 Frauen (1,05%) mit einem Mammakarzinom, während es in der mit Raloxifen behandelten Gruppe nur 13 Frauen waren (0,25%). Ein weiterer Vorteil der Raloxifeneinnahme ist insbesondere bei älteren Frauen das Vermeiden von Brustspannen und von einer fehlenden Stimulation des Endometriums (Gebärmutter-schleimhaut). Zusätzlich vermag Raloxifen das Gesamtcholesterin zu senken, insbesondere das LDL-Cholesterin bei gleichzeitiger Erhöhung des HDL-Cholesterins.
Kombinierte Therapien Nach dem bisher Gesagten ergibt sich aus einem pathophysiologischen Therapiekonzept der Osteoporosen sinnvollerweise eine kombinierte Therapie, die bestehen sollte aus einem knochenaufbauenden (osteoanabolen) Medikament wie einem Fluorid. Die so gebildete Matrix sollte mineralisiert werden durch Calcium und Vitamin D und dessen Metaboliten (siehe auch Kapitel Vitamin D). Zusätzlich sollte der Knochenabbau gebremst werden. Hierzu stehen die oben genannten osteklastenhemmenden Medikamente zur Verfügung. Ein solches Konzept wird von unserer Gruppe seit Jahren durchgeführt mit guten Ergebnissen hinsichtlich der Zunahme der Knochendichte, die zwischen 10 und 15 % pro Jahr beträgt, bei gleichzeitiger Reduktion der Frakturraten
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einer Größenordnung von etwa 80 %. Fazit: Eine Kombinationstherapie scheint zu einer deutlich besseren Knochenmineralzuwachsrate zu führen als eine Monotherapie, was auch von der Pathophysiologie der Osteoporoseentstehung her zu erklären ist, allerdings fehlen im Augenblick noch weitere Studien, insbesondere auch Daten zu Frakturraten.
Bewegungstherapeutische Aspekte Für den sinnvollen Einsatz einer körperlichen Belastung bei Trainingsprogrammen zur Prävention der Osteoporose sind besondere Aspekte zu berücksichtigen (Petra Platen 1997) Trainingsreize sollten insbesondere dort wirksam werden, wo Knochenmasse aufgebaut werden muss, also in den Bereichen, die am stärksten durch Frakturen gefährdet sind wie Femur, Wirbelsäule und distaler Unterarm. Weiterhin müssen die Trainingsreize möglichst kontinuierlich gesteigert werden, um einen knochenwirksamen Effekt zu erzielen und sollten aus diesem Grunde die Alltagsbelastungen deutlich übersteigen. Falls ein solches Bewegungsprogramm unterbrochen wird, gehen die bisher erzielten positiven Ergebnisse verloren, so dass ein dauerhafter Nutzen nur durch eine langfristige Bewegungstherapie erzielt werden kann. Ein Bewegungsprogramm hat bei niedriger Ausgangslage der Knochenmasse einen besseren Effekt als bei höherer. Überträgt man die im Tiermodell gewonnenen Ergebnisse auf den Menschen, sollten die Belastungen möglichst dynamischer Natur sein, mit 46
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Intensität durchgeführt werden und möglichst vielseitige Übungen enthalten. Hieraus folgt, dass nicht unbedingt die Dauer, sondern vielmehr die Häufigkeit der Übungen und deren Intensität die knochenanabole Potenz bestimmt. Kurze, intensive Belastungen sind daher güns-tiger als langandauernde, weniger intensive. So haben Langstreckenläufer mehr Knochenmasse als Nichtsportler und Sportstudenten und insbesondere Spielsportler wiederum mehr als Langstreckenläufer. Die besten Knochenmassewerte fanden sich jedoch bei Kraftsportlern. Diese Ergebnisse sind auch verständlich, da sich die Knochenmasse immer an die vorhandene Muskelmasse angleicht. Umgekehrt fand man in zahlreichen Studien, dass Immobilisation nicht nur zu einer Muskelatrophie, sondern auch zu einer erheblichen Abnahme des Knochenmineralgehaltes führt. Dieses gilt sowohl für die Ruhigstellung einzelner Skelettabschnitte als auch für das gesamte Skelett durch längere Bettlägerigkeit oder Aufenthalt in der Schwerelosigkeit. Schon etwa 14 Tage nach Gipsruhigstellung können Zeichen eines erhöhten Knochenabbaus im Urin nachgewiesen werden. Auch während der Weltraumflüge wurden deutliche Knochenmineralverluste beim Menschen beobachtet, die bis zu 5 % pro Monat betragen können und damit einer high-turnover Situation mit erheblichem Knochenmineralverlust entsprechen. Bei Frauen in der postmenopausalen Situation treten gehäuft Frakturen auf. Eine Ursache hierfür ist der erhöhte Knochenabbau durch den fehlenden Östrogenschutz. Mit zunehmendem Alter nimmt die Sturzgefahr zu aufgrund einer geringeren Muskelkraft, Gleichgewichts-störungen sowie der schlechten Koordination und der fehlenden Flexibilität der
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vermindert werden. Dieses kann durch ein regelmäßiges körperliches Training erreicht werden, das zu einer verbesserten Koordination und Flexibilität sowie einem verbesserten Gleichgewichtsgefühl und damit zu einer erhöhten Muskelkraft und Ausdauer führt. Nach Erreichung einer ausreichenden Bewegungssicherheit kann zu einer kraftbetonten Gymnastik und einem dosierten, gezielten Krafttraining an Geräten übergegangen werden. Weiterhin können alle Übungsformen durchgeführt werden, die die Koordination und Flexibilität schulen. Dabei sollten jedoch Sportarten mit erhöhtem Sturzrisiko wie z.B. Radfahren, In-lineSkaten und Reiten bei fehlender Übung nicht mehr betrieben werden. Weitere Informationen zu diesem Thema entnehmen Sie bitte dem ausführlichen Kapitel Bewegung.
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Operative Maßnahmen
Operative Maßnahmen In manchen Fällen muss bei Osteoporose auch eine Operation in Erwägung gezogen werden, wie zum Beispiel das Einsetzen von künstlichen Gelenken in Knie oder Hüfte. Bis heute hat sich nicht beweisen lassen, dass künstliche Gelenke bei Patienten mit Osteoporose schlechter einheilen und sich früher lockern als bei Patienten, die nicht an Osteoporose erkrankt sind. Im Falle eines Oberschenkelhalsbruchs besteht die bewährte operative Maßnahme darin, den gebrochenen Knochen zu nageln oder ein künstliches Gelenk zu implantieren.
Kyphoplastie / Vertebroplastie Erleiden gesunde Menschen bei einem Unfall Wirbelbrüche, verhindern operative Maßnahmen, dass als Unfallfolge das Rückenmark verletzt wird und Lähmungserscheinungen auftreten. Treten hingegen Wirbelbrüche bei Patienten mit Osteoprose auf, bedrohen diese das Rückenmark in der Regel nicht. Ein einzelner osteoporotischer Wirbelbruch oder evtl. mehrere bewirken sehr starke Schmerzen. Darüber hinaus kann es langfristig zu einer Verformung der Wirbelsäule kommen. Es gibt jedoch neuerdings ein Verfahren, bei dem mittels Kanüle Knochenzement in den Wirbelkörper eingespritzt wird.
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Operative Maßnahmen
Unter einer Kyphoplastie versteht man die Stabilisierung eines schmerzhaft eingebrochenen Wirbelkörpers mit einem Knochenzement, wobei der Knochenzement entweder aus einem Kunststoff oder aus einem sogenannten Biozement bestehen kann. Es werden 2 Arbeitskanülen durch die Haut in den eingebrochenen Wirbelkörper vorgeschoben und durch diese Arbeitskanülen jeweils ein Ballonkatheter in den Wirbelkörper eingebracht. Die Ballons werden unter Röntgenkontrolle mit einer röntgendichten Flüssigkeit unter Druck aufgefüllt und schaffen dadurch in dem eingebrochenen Wirbelkörper einen Hohlraum.
Schematische Darstellung einer Kyphoplastie
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Dann werden die Ballons wieder entfernt, die geschaffenen beiden Hohlräume bleiben wegen der Lagerung des in Vollnarkose liegenden Patienten auf dem Bauch bestehen. In diese Hohlräume wird dann das visköse Zementmaterial mit geringem Druck eingefüllt. Dadurch wird der geschaffene Hohlraum gefüllt. Der Zement erstarrt in wenigen Minuten und wenige Stunden nach dem Eingriff kann der Patienten wieder aufstehen. Das Verfahren darf nicht mit der Vertebroplastie verwechselt werden, wobei nur Kanülen in die eingebrochenen Wirbelkörper eingestochen werden und dann unter recht hohem Druck ein sehr dünnflüssiger Kunststoffzement in
Operative Maßnahmen
den Wirbelkörper gespritzt wird. Der hohe Druck ist erforderlich, damit überhaupt der noch dünnflüssige Kunststoff in den zusammengebrochenen Wirbelkörper eingebracht werden kann. Da sich der Zement unkontrolliert in dem Wirbelkörper verteilt, gibt es bei der Vertebroplastie auch mehr Komplikationen, in dem Zement aus dem Wirbelkörper austritt, was natürlich nicht gewünscht ist. Eine Kyphoplastie kann sowohl bei frischen als auch bei älteren Wirbelkörperfrakturen durchgeführt werden und erfolgreich im Sinne einer Schmerzlinderung sein. Hinweis: Kyphoplastie ist ein neues chirurgisches Verfahren. Es werden derzeit in Deutschland auf fünf Jahre angelegte Studien durchgeführt.
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Osteoporose beim Mann
Osteoporose beim Mann Professor Dr. med. Thomas von Holst, Heidelberg Noch vor wenigen Jahren waren Männer regelrecht schockiert, wenn bei ihnen eine Osteoporose festgestellt wurde. Sie lebten in dem Glauben, dass dies eine Krankheit sei, die nur alte Frauen betrifft. Manche junge Männer, bei denen eine Osteoporose auftrat, fühlten sich geradezu beleidigt. Es war mit ihrem Weltbild nicht vereinbar, dass sie trotz ihrer jugendlich-männlichen, dynamischen Lebensführung an einer Krankheit leiden sollten, die als "Alte-Weiber-Krankheit" verschrien war.
25 % aller Osteoporosepatienten sind Männer
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Inzwischen ist bekannt, dass etwa 25 % aller Patienten mit Osteoporose männlich sind. Es ist mehr und mehr wahrzunehmen, dass auch die im Alter gehäuft auftretenden Oberschenkelhalsbrüche bei einem großen Teil der betroffenen Männer durch Osteoporose mitverursacht werden. Früher galt der Oberschenkelhalsbruch des alten Mannes als schicksalhaft entstanden - heute weiß man, dass sich dahinter eine Osteoporose verbirgt. Natürlich ist die Anzahl der Männer, die in das Alter kommen, in dem sich eine Osteoporose entwickelt, geringer als die der Frauen. Dies liegt alleine schon an der kürzeren Lebenserwartung der Männer, was anhand der bundesdeutschen Bevölkerungsstatistik deutlich wird: Wenn Frauen älter als 70 sind, leben mehr als 50 Prozent von ihnen als Witwen. Sie leben durchschnittlich sieben bis zehn Jahre länger als
Osteoporose beim Mann
Ursachen Bei der einen Hälfte aller an Osteoporose erkrankten Männer lässt sich zum Zeitpunkt des Krankheitseintrittes die Ursache nicht mehr feststellen. Auch bei Frauen ist der Anteil derer sehr groß, bei denen beim ersten osteoporotischen Knochenbruch die Gründe für den Knochenschwund im einzelnen nicht mehr nachgewiesen werden können. Theoretisch sind zwar viele Ursachen bekannt, die zum Verlust an Knochensubstanz geführt haben können. Wenn es aber erst einmal zu Knochenbrüchen gekommen ist, sind diese häufig nicht mehr erkennbar. Bei der anderen Hälfte aller Männer werden auch im hohen Alter Ursachen für die festzustellende Osteoporose gefunden. Hier gibt es eine Vielfalt von Faktoren, die beim Mann zur Entstehung dieser Krankheit beitragen können: der schleichende Mangel am Sexualhormon Testosteron sowie Rauchen und ein hoher Alkoholkonsum sind unter anderem Risikofaktoren, die zur Entstehung der Osteoporose beitragen. Dies darf jedoch nicht zu der Annahme verleiten, jeder an Osteoporose leidende Mensch trage Mitschuld am Ausbruch seiner Krankheit.
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Funktionstraining
Funktionstraining ist bei Osteoporose unerlässlich ! Osteoporose Funktionstraining des Bundesselbsthilfeverbandes für Osteoporose e.V. bedeutet:
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gezieltes Training für Osteoporose-Betroffene auch im Wasser
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Einsatz von sportlichen Hilfsmitteln
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Qualität des Angebotes durch geschulte ÜbungsleiterInnen
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individuelle Betreuung durch ständige Kontrolle der Übungen
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Verringerung von Schmerzen
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Förderung der Beweglichkeit
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Gleichgewichtstraining
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Vermeidung von Stürzen
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mehr Spaß am Training durch die Gruppe
Funktionstraining
Gymnastik ist genauso wichtig, wie die Einnahme von Medikamenten - was wissenschaftlich erwiesen ist. Ständige fachliche Kontrolle der Übungen - was bei Übungen ausschließlich zu Hause nicht sicher gestellt werden kann - ist unbedingt notwendig. Die Vermeidung von Sturzgefahr - lebensnotwendig für Osteoporose-Patienten - wird im Funktionstraining praktiziert. Ebenso sind die gezielten, individuell abgestimmten Osteopo-roseübungen gemäß dem persönlichen Krankheitsstatus wichtig, was im Funktionstraining gewährleistet wird. Und nicht zuletzt sind die fachlich ausgebildeten Osteoporose-Übungsleiter notwendig, die kontinuierlich durch den Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose geschult werden. Die Selbsthilfegruppe in Ihrer Nähe bietet in der Regel 1 x wöchentlich Funktionstraining an. Falls die regionalen Möglichkeiten es zulassen, wird zusätzlich W a s s e r gymnastik angeboten. D i e Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose e.V. Kirchfeldstr. 149 40215 Düsseldorf Telefon 0211 - 319165 Telefax 0211 - 332202 info@bfo-aktuell.de www.bfo-aktuell.de Adresse sowie Ansprechpartner der Ihnen nächstgelegenen Selbsthilfegruppe erfahren Sie in der Geschäftsstelle des
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Funktionstraining
Praktische Übungen Einige Übungen, die Sie auch zu Hause durchführen können, möchten wir Ihnen nachfolgend aufzeigen. Wir empfehlen, diese Übungen mit Ihrem Übungsleiter oder Therapeuten vorab zu besprechen.
Schmerzlinderung 1. Stufenbettlagerung Die Beine auf einen Schaumstoffblock, Sessel oder eine leere Getränkekiste legen. Kopf mit einem Kissen unterstützen. Dauer: etwa 15 - 20 Minuten Ziel: Entlastung der Lendenwirbelsäule
Achtung: Variante:
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Die Beine nur so hoch legen, dass keine Schmerzen entstehen. Keilkissen oder gefaltete Decke unter das Gesäß legen.
Funktionstraining
2. Lockerungsübung Möglichst in zügigem Tempo abwechselnd den rechten und linken Fuß nach unten herausschieben. Dauer: etwa eine Minute Ziel: Lockerung der Wirbelsäule Variante: Die Beine anstellen, dann die Beckenkämme abwechselnd nach unten schieben.
3. Lockerungsübung Die Knie werden abwechselnd nach rechts und links gekippt, erst ist die Bewegung klein, dann wird sie langsam größer. Dauer: eine bis mehrere Minuten Ziel: Lockerung und Entspannung des Rückens Achtung: Handtuchrolle quer unter die Lendenwirbelsäule legen. Die Knie müssen nicht den Boden berühren.
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Funktionstraining
Muskeldehnung 1. Untere Rückenmuskeldehnung Die Beine nacheinander anstellen und dann Richtung Bauch ziehen. Dauer: 10 - 30 Sekunden pro Übung, 3 x wiederholen Ziel: Dehnung der unteren Rückenmuskulatur Achtung: Schmerzgrenze beachten, der Kopf bleibt liegen.
2. Hintere Oberschenkelmuskeldehnung Mit beiden Händen (oder zusätzlich mit einem Handtuch) das nach Möglichkeit gestreckte Bein, Richtung Bauch ziehen. Dauer: 10 - 30 Sekunden pro Übung, jede Seite 3 x wiederholen Ziel: Dehnung der Muskeln auf der Oberschenkelrückseite (dort verläuft auch der Ischiasnerv) 58
Funktionstraining
3. Vordere Oberschenkelmuskeldehnung Mit Hand (Handtuch) den Knöchel umfassen, die Ferse wird Richtung Gesäß gezogen. Dauer: 10 - 30 Sekunden pro Übung, jede Seite 3 x wiederholen Ziel: Dehnung der vorderen Oberschenkelmuskulatur Achtung: Mit der anderen Hand an der Wand festhalten. Bei Beschwerden in der Lendenwirbelsäule die Bauchmuskeln anspannen.
4. Wadenmuskeldehnung Mit dem Gesicht zur Wand, in Schrittstellung das vordere Knie beugen, das hintere Knie strecken. Das Gewicht auf das fordere Knie verlagern, mit den Händen an der Wand abstützen. Dauer: 10 - 30 Sekunden pro Übung, jede Seite 3 x wiederholen Ziel: Dehnung des Wadenmuskels Achtung: Die Ferse des hinteren gestreckten Beines bleibt immer am Boden. 59
Funktionstraining
5. Brustmuskeldehnung In Seitenlage beide Knie Richtung Bauch ziehen. Dann wird der obere Arm langsam nach hinten oben gestreckt, bis Sie eine Dehnung spüren. Dauer: 10 - 30 Sekunden pro Übung, jede Seite 3 x wiederholen Ziel: Dehnung des großen Brustmuskels, der bei gebeugter Haltung schnell zur Verkürzung neigt
6. Seitliche Nackenmuskeldehnung Der Kopf wird zu einer Seite geneigt, zum Beispiel nach links. Der rechte Arm zieht gestreckt Richtung Boden, evtl. kann der rechte Handrücken hochgezogen werden. Dauer: len Ziel:
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10 - 30 Sekunden pro Übung, jede Seite 3 x wiederhoDehnung der seitlichen Nackenmuskulatur, wichtig bei Beschwerden im Schulter- und Nackenbereich
Funktionstraining
Muskelkräftigung 1. Rückenmuskelkräftigung Das Gesäß und den Rücken langsam in Höhe der Schulterblätter heben, Kopf und Hals strecken, Arme nach außen gedreht fest in die Unterlage drücken. Langsam wieder Wirbel für Wirbel absenken. Dauer: 5 - 12 x wiederholen Ziel: Kräftigung der hinteren Beinund Rückenmusk e l n , einschließlich der Gesäßmuskulatur Achtung: Die Lendenwirbelsäule sanft ein und wieder abrollen. Bei Schmerzen pausieren. 2. Schräge Bauchmuskelkräftigung Rückenlage, Hand und Knie der Gegenseite, zum Beispiel linke Hand und rechtes Knie, versuchen sich gegenseitig wegzuschieben. Das andere Bein bleibt lang gestreckt und der Arm streckt sich nach hinten auf den Boden. Dauer: 5 - 10 Sekunden pro Übung, jede Seite 5 x wiederholen 61
Funktionstraining
3. Beinmuskelkräftigung Auf einem Bein stehend, den Igelball mit dem anderen Fuß rollen (kreisen, Zahlen schreiben etc.) Dauer: 1 - 2 Minuten pro Seite, 3 x wiederholen Ziel: Kräftigung der Beinmuskulatur sowie Schulung des Gleichgewichtes
Muskelentspannung 1. Eigenmassage in verspannten Bereichen Mit dem Igelball können schmerzende Muskelabschnitte mit kreisenden Bewegungen in Längs- und Querrichtung massiert werden. Dauer: je nach Empfindung Ziel: Durchblutungsförderung, Muskelentspannung
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Funktionstraining
Sitzhaltung 1. Passive und aktive Sitzhaltung 1a. Bei der passiven Haltung lässt man sich hängen, das führt zur Verkürzung bestimmter Muskelgruppen und erhöhter Druckbelastung der Wirbelsäule.
1b. Bei der aktiven Sitzhaltung werden die Lendenwirbelsäule und der Nacken gestreckt, der Brustkorb aufgerichtet. Beine leicht spreizen und Oberschenkel leicht nach unten abfallend aufstellen. Sitzhilfen wie zum Beispiel Keilkissen und Ballkissen benutzen.
Dauer: Die aktive Sitzhaltung sollte mehrmals am Tag bewusst für einige Minuten eingenommen werden.
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Sturzprophylaxe
Sturzprophylaxe Jeder Sturz ist eine Gefahr Geben Sie Stoperfallen keine Chance !
Laut Statistik nimmt das Sturzrisiko jenseits des 75. Lebensjahres stark zu. Jeder Sturz birgt die Gefahr eines Knochenbruchs. Sie sollten sich darauf einstellen und wo die Möglichkeit besteht, Gefahrenquellen vermeiden bzw. beseitigen. Die Gefahr von Knochenbrüchen steigt für Osteoporose-Betroffene stark an. Rund 80.000 Oberschenkelhals-brüche treten jedes Jahr auf, und wer um die mögliche Lebensbedrohlichkeit einer solchen Verletzung weiß, sollte alles unternehmen, solchen Brüche so gut es geht vorzubeugen. Idealerweise sollte man Stürze vermeiden, was natürlich ein frommer Wunsch ist und leider nie ausgeschlossen werden kann. Aber unter Umständen kann man das Vermeiden von Stürzen trainieren. Aber Sturzvermeidung bei Osteoporose hat nichts mit Stürzen zu tun. Man bringt den Betroffenen nicht, wie es der Name vermuten ließe, das richte Hinfallen bei. Dieses Vorgehen wäre auch nicht ratsam, da das Frakturrisiko viel zu hoch ist.
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Sturzprophylaxe
Das Sturzvermeidungstraining soll dazu dienen, die bestehenden Körperfunktionen so zu trainieren, dass man im entscheidenden Moment richtig und rechtzeitig auf die Gefahren eines Sturzes reagieren und einem Hinfallen adäquat begegnen und evtl. entgehen kann. Um "richtig" üben zu können, muss man sich zuerst einmal bewusst werden, welche körperlichen Aktionen und Funktionen angesprochen werden, wenn es zu einer Sturzsituation kommt. Im folgenden sollen die drei wichtigsten Faktoren genannt werden.
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Sturzprophylaxe
1. Schulung der Koordination Ein Ausrutschen oder Stolpern bedeutet, kurzzeitig die Kontrolle über die Bewegung zu verlieren. Gleichgewicht, Raumorientierung und die Bewegungskoppelung, also die geordnete Abfolge des Bewegungsablaufs, gehen verloren. Durch schnelles Reagieren und gezielte Gegen-bewegungen kann versucht werden, den Sturz zu verhindern oder ihn kontrolliert abzufangen. Grundsätzlich handelt es sich hierbei um koordinative Fähigkeiten, die den Verlauf eines Sturzes beeinflussen, also das gezielte Zusammenspiel des NervenMuskelsystems. Hier spielen unter anderem folgende Komponenten der Koordination eine tragende Rolle: · · ·
Gleichgewichtsfähigkeit Reaktionsfähigkeit Orientierungsfähigkeit
2. Schulung der Flexibilität (Beweglichkeit) Die Flexibilität ist ebenfalls eine wichtige Größe in der Sturzvermeidung. Eine gute Beweglichkeit von Muskulatur und Gelenken hat präventiven Charakter, denn wer beweglich ist läuft nicht Gefahr, sich durch plumpe, unbeholfene Aktionen oder Reaktionen zu verletzen. Denn leider passiert es allzu oft, dass bei Stürzen oder Ausrutschern Muskeln oder Gelenke zu weit bewegt oder durchgestreckt und in der Folge überdehnt werden. Muskelzerrungen oder -risse und Kapsel-/Bandverlet-zungen bleiben dann nicht aus.
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Sturzprophylaxe
3. Training der Kraft Der letzte wichtige Faktor - die Kraft - kann einen Sturz zwar nicht unbedingt vermeiden, die Folgen eines Sturzes können aber sinnvoll verringert werden. Durch gezieltes Krafttraining wird der muskuläre Panzer (Polsterung) gestärkt und die Knochen werden wieder etwas stabiler. Damit kann erreicht werden, dass sie nicht beim kleinsten Trauma zu brechen drohen. Diese Aufgabe liegt zwar überwiegend in einem AntiOsteoporosetraining, einzelne Inhalte sollten aber auch in einem Sturzvermei-dungstraining auftauchen. Da nun bekannt ist, welche Fähigkeiten wir als wirkungsvolles Sturzvermeidungstraining üben müssen, fehlen nur noch die Übungen selbst. Das vorstehende kleine Übungsprogramm kann als Grundlage zum täglichen Heimtraining dienen.
Allgemeine Hinweise: 1. Machen Sie nur die Übungen, die Ihnen gut tun. 2.
Überfordern Sie sich nicht bei der ersten Übungseinheit
3.
Üben Sie am besten täglich.
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Sturzprophylaxe
Tipps zur Vermeidung von Gefahrenquellen im Alltag è Befestigen Sie Fußmatten, lose Teppiche und Brücken è Sichern Sie Telefonkabel, Verlängerungsschnüre, Stehlampen è Benutzen Sie rutschfeste Matten für Bad und Dusche è Tragen Sie festes Schuhwerk è Benutzen Sie bei Schnee und Glatteis Schneeketten unter den Schuhen è Verbessern Sie Seh- und Hörkraft mit der richtigen Brille oder einem Hörgerät è Optimieren Sie Ihre Blutdruckeinstellung è Vermeiden Sie Schlaf- und Beruhigungsmittel è Trainieren Sie Ihren Kreislauf und Ihr Gleichgewicht
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Basisinformationen
Ernährung Ist Kalziummangel für die Entstehung einer Osteoporose verantwortlich ? Wie kann der Osteoporose vorgebeugt werden ? Wie sollte man sich ernähren ? Kalziumstoffwechsel Kalzium ist im menschlichen Körper der mengenmäßig häufigste Mineralstoff. 99 Prozent (entspricht ca. einem Kilogramm) des Kalziumbestandes werden in die Knochen eingelagert. Der Kalziumbestand in den Knochen beträgt bei Frauen 800 Gramm und Bei Männern 1000 Gramm.
Sven-David Müller 1. Vorsitzender Verein zur Förderung der gesunden Ernährung und Diätetik (VFED) e.V. Morillenkamp 27 52074 Aachen Telefon 0241 - 507300 Telefax 0241 - 507311
Kalzium ist für die Knochenfestigkeit verantwortlich und dient der Aufrechterhaltung der Nerven- und Muskel-erregbarkeit. Da die Reizleitung von Nerven und Muskeln für den Organismus lebenswichtig ist, greift der Körper bei unzureichender Kalziumzufuhr über die Nahrung auf die Knochenreserven zurück. Der Kalziumgehalt im Blut wird in engen Grenzen reguliert. Kalzium wird mit der Nahrung, hauptsächlich über Milch und Milchprodukte, zugeführt und im Dünndarm aufgenommen. Vielfältige Faktoren fördern oder hemmen die Kalziumaufnahme aus dem Darm ins Blut. Das aufgenommene Kalzium wird nie hundertprozentig ins Blut überführt. Nur 20 bis 40 Prozent des aufgenommenen Kalziums gelangen tatsächlich ins Blut. Der Rest wird mit Stuhl und Urin ausgeschieden. 69
Basisinformationen
Der Körper hat zwei Möglichkeiten, Kalzium in das Blut aufzunehmen. Ernähren wir uns kalziumreich, wird das Kalzium auf einfachem Wege aufgenommen. Bei kalziumarmer Ernährung ist die Aufnahme hauptsächlich über komplizierte TransportMechanismen möglich. Nach der Aufnahme ins Blut wird Kalzium zum Bedarfsort transportiert. Liegt die Kalziumzufuhr über dem Kalziumbedarf, wird der Überschuss über die Nieren und den Darm ausgeschieden. Wer sehr viel Eiweiß, Alkohol oder Koffein aufnimmt, scheidet auch viel Kalzium mit dem Urin aus.
Knochenstoffwechsel Das menschliche Skelett ist ein lebendiges Gewebe, das sich natürlicherweise in ständigem Auf- und Abbau befindet. Es gibt zwei Arten von Knochenzellen, die Osteoklasten und die Osteblasten. Während die Osteoklasten Knochengewebe fressen, siedeln sich die Osteoblasten an den zuvor gefressenen Bereichen an und ersetzen das fehlende Knochengewebe. Die größtmögliche Knochenmasse ist mit etwa 30 Jahren erreicht. Daher sollte insbesondere im Kindesalter, in der Jugend und im frühen Erwachsenenalter reichlich Kalzium aufgenommen werden. Im Alter überwiegt der Knochenabbau durch Osteoklasten. Damit werden auch mehr Mineralien (insbesondere Kalzium) aus den Knochen freigesetzt. Fluoride aktivieren die Osteoblasten und steigern dadurch die Knochenmasse. Verwenden Sie ausschließlich Salz mit Fluorid (z. B. fluoridiertes Jodsalz). 70
Basisinformationen
Hormonelle Regulation des Kalziumstoffwechsels Drei Hormone greifen in den Knochenstoffwechsel ein. Das Parathormon wird freigesetzt, wenn der Kalziumspiegel im Blut zu niedrig ist. Parathormon aktiviert die Osteoklasten und setzt so Kalzium aus den Knochen frei. Parathormon sorgt dafür, das die Kalziumausscheidung über die Nieren gedrosselt wird. Calcitonin ist der Gegenspieler des Parathormons. Es wird ausgeschüttet, wenn der Blutkalziumspiegel zu hoch ist. Calcitonin hemmt die Osteoklasten und damit die Kalziumzufuhr aus den Knochen in das Blut. Calcitonin sorgt zeitgleich auch dafür, das ein Kaliumüberschuss über die Nieren ausgeschieden wird. Vitamin-D wird in der Leber und den Nieren in seine Hormonform umgewandelt. Es sorgt wie das Parathormon für eine Erhöhung des Blutkalziumspiegels. Vitamin-D steigert die Kalziumaufnahme aus dem Darm. Regelkreis des Kalzium-Haushaltes Parathormon erhöht die Kalziumfreisetzung aus den Knochen. Aktives Vitamin-D erhöht die Kalziumaufnahme aus dem Darm. Beide Hormone erhöhen das Blutkalzium. Calcitonin hemmt die Kalziumfreisetzung aus dem Knochen. Calcitonin erniedrigt das Blutkalzium. Kalzium Eine kalziumreiche Ernährung ist Grundlage der optimalen Knochenbildung und dient damit auch gleichzeitig der Osteoporoseprophylaxe. Mit Kalzium kann der Osteoporose vorgebeugt werden. 71 Eine Behandlung der Osteoporose allein mit
Basisinformationen
Kalziumaufnahme Das mit der Nahrung in den Darm gelangende Kalzium wird nicht vollständig in das Blut aufgenommen. Es gibt viele Faktoren, die die Kalziumaufnahme positiv oder negativ beeinflussen können. Zur Kalziumbedarfsdeckung kann jedwede Quelle herangezogen werden. Es ist völlig unerheblich, ob das aufgenommene Kalzium aus natürlichen Lebensmitteln oder Tabletten stammt. Die industriell gefertigten Produkte nutzen die aufnahmefördernden Effekte bestimmter Stoffe. Kalziumaufnahme fördernd
Kalziumaufnahme hemmend
Vitamin D Vitamin C Vitamin K Milchzucker
Phosphor Phytin Oxalsäure isolierte
Ballaststoffe Kalziumausscheidun g fördernd Kochsalz Eiweiß
Förderung der Kalziumaufnahme Vitamin-D-reiche Nahrungsmittel sind selten. Besonders viel Vitamin-D enthalten: Butter, Margarine, Hühnereier (insbesondere Eigelb), Seefisch (insbesondere Hering) und Lachs.
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Die wichtigste Quelle des Vitamin D ist dessen Bildung in unserer Haut, die aber nur unter der Einwirkung von Sonnenlicht erfolgt. Der Körper ist in der Lage, aktives Vitamin-D aus körpereigenen Vorstufen (Cholesterin) herzustellen.
Basisinformationen
Für die Umwandlung dieser Vorstufen sind die UVStrahlen des Sonnenlichtes notwendig. Daher sollte zur Osteoporoseprophylaxe die tägliche Sonnenbestrahlung der Haut gewährleistet sein. Bei vorliegender Osteoporose oder bei Vitamin-DMangel werden häufig Vitamin-D-Präparate vom Arzt verordnet. Bei Kleinkindern wird eine Vitamin-D-Prophylaxe obligatorisch durchgeführt, um Rachitis (Knochenerweichung) zu vermeiden. Säuren, z.B. aus Fruchtsäften, Vitamin C (Ascorbinsäure) oder Sauermilchprodukte, fördern die Kalziumaufnahme aus dem Darm ins Blut. Kalzium aus gesäuerten Milchprodukten (zum Beispiel Joghurt, Dickmilch oder Kefir) und Käse wird in der Regel besser aufgenommen als aus Trinkmilch. Der Milchzucker in Milchprodukten erhöht zusätzlich die Kalziumaufnahme. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit Vitamin C erreichen. Es ist sinnvoll, zu kalziumreichen Mahlzeiten zum Beispiel ein Glas Orangenoder Johannisbeersaft zu trinken, da dieser reichlich Vitamin C enthält. Die zusätzliche Einnahme von Vitamin C-Präparaten ist nicht erforderlich. Kalziumangerei-cherte Fruchtsäfte liefern dem Körper bestens verfügbares Kalzium und sind deshalb empfehlenswert. Vitamin K hemmt die Kalziumausscheidung über die Nieren und hilft so, den Kalziumbestand des Körpers zu erhalten. Wer täglich Obst und Gemüse isst, nimmt ausreichend Vitamin K auf. Besonders viel Vitamin K ist in Sauerkraut, Blumenkohl und Rosenkohl enthalten. Eine Einnahme von VitaminK-Präparaten ist bei einer ausreichenden Zufuhr von Obst und Gemüse in der Regel nicht notwendig.
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Basisinformationen
Hemmung der Kalziumaufnahme Phosphor bzw. Phosphat hemmt durch einen komplizierten Mechanismus die Kalziumaufnahme aus dem Darm. Extrem phosphorreiche Nahrungsmittel (siehe Tabelle) sollten nicht zu oft und in großen Mengen gegessen werden. Die Verwertbarkeit von Kalzium für den Körper wird auch von dem Verhältnis von Phosphor und Kalzium in der Nahrung beeinflusst. Das Verhältnis Kalzium zu Phosphor im Knochen beträgt 1 zu 2. Phosphorreiche Nahrungsmittel Schmelzkäse Fleisch Innereien Sojaprodukte Fertiggerichte mit Phosphatzusätzen Kochkäse Wurstwaren mit Phosphat als Zusatzstoff Würstchen Colagetränke Hülsenfrüchte Für die Zusammensetzung der Nahrung wird ein Verhältnis von mindestens 1 zu 1 angestrebt. Sauermilchkäse (zum Beispiel Harzer Käse), Quark, Frischkäse und Hüttenkäse eignen sich aufgrund ihres ungünstigen Phosphor-Kalzium-Verhältnisses weniger für eine kalziumoptimierte Ernährung. Bitte beachten Sie: Quark ist zur alleinigen Kalziumbedarfsdeckung nicht geeignet ! 74
Basisinformationen
Phytin Phytin ist ein pflanzlicher Stoff, der vor allem in faserstoffreichen (ballaststoffreichen) Nahrungsmitteln, zum Beispiel Getreide, vorkommt. Die Randschichten (zum Beispiel Kleie) von Getreidekörnern sind extrem phytinreich. Roggen enthält mehr Phytin als andere Gersten-sorten. Phytin hemmt die Kalziumaufnahme, indem es mit Kalzium eine unlösliche Verbindung eingeht. Phytinreiche Lebensmittel sind aus frischem Getreide zubereitete Müslis und Frischkornbreie. Im Gegensatz zu Frischkornbrei oder Frischkornmüsli sind Haferflocken keine "Kalziumfänger". Wird das Getreide aus Brot verarbeitet, wird der Phytin-KalziumKomplex dagegen wieder gelöst. Das Kalzium ist dann für den Körper wieder verwertbar. Phytin wird prinzipiell durch Erhitzung inaktiviert. Oxalsäure Ähnliches passiert bei der zeitgleichen Aufnahme von Kalzium und Oxalsäure. Oxalsäure bindet das Kalzium fest an sich, sodass es vom Körper nicht aufgenommen werden kann. Osteoporose Patienten sollten oxalsäurehaltige Lebensmittel (siehe Tabelle) nicht zu häufig essen. Oxalsäurehaltige Nahrungsmittel Kakao Schokolade Rhabarber Mangold Spinat Rote Rüben
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Basisinformationen
Weitere Störfaktoren Da Koffein die Kalziumausscheidung über die Nieren fördert, sollten täglich nicht mehr als vier Tassen Kaffee getrunken werden. Die Einnahme von Eiweißkonzentraten, wie sie insbesondere in Fitnessstudios empfohlen werden, sorgt für einen verstärkten Kalziumverlust über die Nieren. Achtung:
Fast-Food ist Gift für die Knochen
Der tägliche Genuss (?) von Fast-Food, Fertiggerichten und Softdrinks hemmt durch massive Anlieferung von Phosphat und anderen "Kalziumräubern" die Kalziumaufnahme aus dem Darm in das Blut. Übergewicht Übergewicht trainiert die Knochen, belastet aber die Gelenke und hat andere Risiken (Bluthochdruck, Diabetes mellitus usw.). Übergewichtige sollten aus diesen Gründen ihr Gewicht reduzieren. Das Körpergewicht sollte dem so genannten Normalgewicht angenähert werden. Normalgewichtsberechnung: Körpergröße in Zentimeter Minus 100 = Normalgewicht in Kilogramm Heute wird in der Regel der Body-Mass-Index (BMI) zur Bewertung des Körpergewichtes herangezogen. Er berechnet sich aus dem Körpergewicht, das durch die Körperlänge in Metern zum Quadrat geteilt wird. Das Ergebnis ist der BMI, der zwischen 19 und 28 normal ist. Unter 19 liegt Untergewicht und über 28 Übergewicht vor. Körpergewicht: Körperlänge in Metern = BMI
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Basisinformationen
Die Gewichtsabnahme sollte langsam erfolgen. Auch bei einer Kalorienzufuhr von 1.600 Kilokalorien (siehe Plan) ist es möglich, ausreichend Kalzium aufzunehmen, da beispielsweise magerer Käse mehr Kalzium enthält als fetter Käse. Zur Erhaltung der Muskulatur und der Knochenstruktur ist regelmäßige Bewegung angezeigt. Die mechanische Bewegung bei sportlicher Aktivität regt den Knochenstoffwechsel und damit die Knochenneu-bildung an. Milchzuckerunverträglichkeit Circa 5 bis 10 Prozent der deutschen Bevölkerung vertragen keine Milch und Milchprodukte. Grund für diese Unverträglichkeit ist, dass der in Milchprodukten enthaltene Milchzucker (Laktose) nicht aufgespalten werden kann. Dies liegt in einem Enzymmangel (Laktosemangel) begründet. Betroffene leiden nach "Milchgenuß" unter Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfällen. Die wirkungsvollste Therapie ist die Meidung von Milch und Milchprodukten. Gesäuerte Milchprodukte werden häufig vertragen, da sie weniger Milchzucker enthalten. Patienten mit Milchzuckerunverträglichkeit sind auf die Gabe von Kalzium in Form von Tabletten oder angereicherten Säften angewiesen. Eine Broschüre zum Thema "Milchzuckerunverträglichkeit" gibt der VFED e.V. heraus und kann gegen eine Gebühr von EUR 1,50 in Briefmarken angefordert werden: VFED e.V. Morillenkamp 27 52074 Aachen 77
Basisinformationen
Milcheiweißallergie Weit seltener als die Milchzuckerunverträglichkeit ist die Milcheiweißallergie. Bei der Milcheiweißallergie müssen lebenslang alle milcheiweißhaltigen Lebensmittel strengstens gemieden werden. In diesem Fall müssen zur Sicherung der Kalziumversor-gung Alternativen ausgewiesen werden, wie beispielsweise Kalzium zusätzlich in kalziumreichen Mineralwäs-sern, Fruchtsäften, in Tablettenform o.ä. zu sich zu nehmen.
Kann man auch durch eine kalziumbewusste Ernährung zuviel Kalzium aufnehmen ? Nein. Eine Verkalkung der Blutgefäße (Arteriosklerose) ist niemals auf eine kalziumreiche Ernährung zurückzuführen.
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Ernährungstabellen
Kalzium- und Phosphat-Gehalt ausgewählter Lebensmittel Das Verhältnis von Kalzium zu Phosphat sollte 1 : 1, höchstens 1 : 1,5 betragen.
Milch- und Milchprodukte Vollmilch (fettarme und entrahmte Milch) Dickmilch und Kefir Buttermilch Schlagsahne Saure Sahne Schmand 24 % Fettgehalt Joghurt (fettarm)
Phosphat
Lebensmittel (bezogen auf 100 g)
Kalzium (mg)
Der tägliche Kalziumbedarf bei Osteoporose Patienten sollte mindestens 1200 mg betragen.
120 100 130 110 90 110 100 20
100 80 70 90 80 100
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Käse
Phosphat
Lebensmittel (bezogen auf 100 g)
Kalzium (mg)
Ernährungstabellen
Parmesan 45 % Fett i.Tr. 1400 950 Emmentaler 45 % Fett i.Tr. 1200 850 Edamer 30 % Fett i.Tr. 900 600 Edamer 40 % Fett i. Tr. 800 600 Tilsiter 30 % Fett i.Tr. 900 600 Tilsiter 50 % Fett i. Tr. 700 500 Gouda 30 % Fett i.Tr. 900 600 Gouda 40 % Fett i. Tr. 800 600 Butterkäse 30 % Fett i. Tr. 900 600 Butterkäse 45 % Fett i. Tr. 700 400 Chester 45 % Fett i. Tr. 800 500 Raclettkäse 48 % Fett i. Tr. 700 500 Räucherkäse 50 % Fett i. Tr. 700 500 Romadur 20 % Fett i. Tr. 700 400 Romadur 30 % Fett i. Tr. 600 400 Limburger 20 % Fett i. Tr. 700 500 Limburger 40 % Fett i. Tr. 500 300 Edelpilzkäse 50 % Fett i. Tr. 700 500 Münsterkäse 45 % Fett i. Tr. 500 500 Camembert 30 % Fett i. Tr. 500 500 Camembert 45 % Fett i. Tr. 400 400 Brie 45 % Fett i. Tr. 400 400 Kochkäse / Magerkäse 10 % Fett i. Tr. 400 400 Schmelzkäse (Scheibletten) 20 % Fett i. Tr.1000 1200 Schmelzkäse (Scheibletten) 40 % Fett i. Tr.600 800 Schmelzkäse streichfähig 20 % Fett i. Tr. 900 1100 Schmelzkäse streichfähig 40 % Fett i. Tr. 500 700 Hüttenkäse 20 % Fett i. Tr. 100 170 Quark 20 % Fett i. Tr. 90 190 Quark 40 % Fett i. Tr. 90 160
80
Fleisch Schweineschnitzel Rinderrouladen Hackfleisch, halb und halb Schweineleber
Phosphat
Lebensmittel (bezogen auf 100 g)
Kalzium (mg)
Ernährungstabellen
2 9 8 9
190 140 135 335
10 9 9
155 165 100
9 19 14
150 185 200
50 20 9 7
150 200 130 295
30
110
13 10 19
20 10 60
Fleischwaren Gekochter Schinken Fleischwurst Blutwurst
Geflügel Brathähnchen Pute Suppenhuhn
Fisch Matjesfilet Rotbarschfilet Forelle Thunfisch in Öl
Ei 1 Hühnerei ca. 57 g
Fette Butter Margarine Mayonnaise
81
Kalzium (mg)
Phosphat
Ernährungstabellen
Reis, poliert Nudeln Haferflocken Cornflakes Mehl, Type 405 Roggenmehl, Type 1150 Roggenvollkornbrot Pumpernickel Brötchen Mischbrot Knäckebrot
6 55 65 13 15 20 45 55 25 20 55
120 290 405 60 90 235 220 145 110 145 320
Gemüse Blumenkohl Bohnen Brokkoli Dicke Bohnen Erbsen, grün, frisch Fenchel Grünkohl Kohlrabi Möhren Porree (Lauch) Sellerie Sauerkraut Tomatenmark Tomatensaft
13 45 100 150 10 100 210 50 30 80 50 50 60 15
35 35 80 460 50 50 90 35 25 40 45 45 35 15
Lebensmittel (bezogen auf 100 g)
Getreideerzeugnisse
82
Kalzium (mg)
Phosphat
Ernährungstabellen
10 13 40 9
45 60 140 85
Nüsse Erdnüsse Haselnüsse Mandeln Walnüsse Marzipan
65 225 250 70 120
410 330 455 430 220
Obst Apfel Apfelsine Banane Erdbeeren Weintrauben Pflaumen, getrocknet Feigen
7 30 6 25 20 35 190
10 15 20 30 25 60 105
Alkoholfreie Getränke Apfelsaft Orangensaft Traubensaft
7 11 13
7 15 15
Alkoholische Getränke Bier Rotwein Weißwein
4 7 10
30 10 15
Lebensmittel (bezogen auf 100 g) Kartoffeln Pellkartoffeln Geschälte Kartoffeln Kartoffelchips Pommes frites
83
Vitamin-C-Gehalt ausgewählter Lebensmittel Empfohlene Tagesmenge eines Erwachsenen; 75 mg Lebensmittel (bezogen auf 100 g) Obst Hagebutte Sanddornbeere Apfel / Birne (je nach Sorte) ca. Johannisbeere, schwarz Papaya Erdbeeren Zitrone Apfelsine Kiwi Limone, Limette, Grapefruit
84
Gemüse Paprikaschote 121 Meerrettich Rosenkohl Grünkohl Brokkoli Blumenkohl Kohlrabi Rotkohl Spinat Wirsingkohl Weißkohl
Vitamin C (mg)
Ernährungstabellen
1250 450 150 - 250 177 80 63 51 49 46 44
114 112 105 100 67 63 57 51 49 48
Vitamin C (mg)
Ernährungstabellen
Kräuter Petersilie Brunnenkresse Gartenkresse
161 96 59
Säfte Sanddornbeersaft Zitronensaft, frisch gepresst Orangensaft, frisch gepresst Orangensaft, Handelsware Grapefruitsaft, frisch gepresst Johannisbeernektar, schwarz
266 53 49 43 43 30
Wissenswertes über Mineralwasser Bei Mineralwässern schwanken die Natriumgehalte oft beträchtlich. Hierbei sollte der Verbraucher berücksichtigen, dass es sich nicht um Natriumchlorid sondern um Natriumcarbonat handelt. Natriumchlorid sollte im Hinblick auf seine blutdruckerhöhende Wirkung nur sparsam verwendet werden. Der Verbraucher sollte bei der Auswahl eines Mineralwassers immer die Analyse prüfen. Sie gibt Aufschluss darüber in welcher Verbindung das Natrium vorliegt. Es gibt kalziumreiche Mineralwässer, die zwischen 300 und 600 mg (gleich 0,3 und 0,6 g) Kalzium pro Liter Wasser enthalten. Auch kalziumreiche Fruchtsäfte werden im Handel angeboten, die teilweise den 85
Rezepttipps
Tofu-Gemüse-Lasagne für 2 Portionen
Zutaten rei)
½ Packung Lasagneblätter (eifMargarine für die Form 50 g geriebener Parmesan
Gemüsesauce
150 g Tofu 1 Zwiebel ½ Stange Lauch ½ Paprikaschote 2 Stangen Bleichsellerie 100 g Brokkoli 1 TL Sojaöl 200 g Tomaten ½ Knoblauchzehe Salz, Pfeffer, Oregano
Béchamelsauce
15 g Margarine 15 g Mehl ½ l Milch (1,5 % Fett) Salz, Pfeffer, Muskatnuss
Zubereitung Für die Gemüsesauce den Tofu im Mixer grob pürieren. Die Zwiebel würfeln. Paprikaschote in Streifen, Lauch und Sellerie in Scheiben schneiden, den Brokkoli in Röschen zerteilen. 86
Rezepttipps
Das Öl erhitzen und darin das Tofupüree und die Zwiebelwürfel andünsten. Das vorbereitete Gemüse, die Tomaten mit der Flüssigkeit und die kleingeschnittene Knoblauchzehe zugeben und alles bissfest garen. Die Sauce mit Salz, Pfeffer und Oregano abschmecken. Für die Béchamelsauce die Margarine zerlassen, das Mehl hinzufügen und ohne Bräunung anschwitzen. Mit der Milch unter Rühren ablöschen und unter Weiterrühren 5 Minuten köcheln lassen. Die Sauce mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken Die Lasagneblätter in Salzwasser garen und auf Tüchern einzeln auslegen. Den Ofen auf 200° C vorheizen, bei Gas Stufe 3 - 4. In eine mit Margarine gefettete Auflaufform eine Lage Lasagne schichten, darüber je 2 Esslöffel Gemüse- und Béchamelsauce, dann wieder eine Lage Lasagne usw., bis die Auflaufform gefüllt ist. Den Abschluss bildet die Béchamelsauce. Diese mit Parmesan bestreuen. Im Ofen ca. 30 Minuten backen. Kalzium
Pro Portion ca. 575 mg Kalzium
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Rezepttipps
Paprikaschiffchen für 2 Portionen
Zutaten
2 Paprikaschoten 150 g Mozzarella 250 g Tomanten 4 Blätter frisches Basilikum 70 g geriebener Parmesan 50 g Joghurt (3,5 % Fett) Salz, Pfeffer
Zubereitung
Paprikaschoten längs halbieren, entkernen, waschen.
Mozzarella und Tomaten würfeln. Basilikum waschen und fein schneiden. Mit geriebenem Parmesan und Joghurt vermischen, mit Salz und Pfeffer würzen. Die Masse in die Paprikahälften füllen. 15 Minuten bei 200° C oder Gas Stufe 3 - 4 überbacken. Kalzium
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Pro Portion ca. 770 mg Kalzium
Rezepttipps
Couscous-Brokkoli-Auflauf für 2 Personen Zutaten
125 g Couscous 200 g Brokkoli ½ Zweig Minze 1 Chili 1 EL Rosinen (10g) ½ TL Cumin 75 g Creme fraiche, 30% Fett 3 EL Sonnenblumenkerne (30g) 1 Prise Salz 50 g Schafskäse
Zubereitung
Zunächst den Couscous nach Packungsanweisung im Wasser garen.
Währenddessen den Brokkoli säubern und in Röschen teilen. Die Stiele in Stifte schneiden. Brokkolistifte und -röschen 5 Minuten in Salzwasser blanchieren. Die Minze waschen, trockentupfen und klein hacken. Mit Couscous, Chili, Rosinen, Cumin, Creme fraiche, der Hälfte der Sonnenblumenkerne und Salz vermischen. Anschließend abschmecken. Den Brokkoli und die Couscous-Mischung in eine Auflaufform schichten. Zum Schluss den Schafskäse darüber bröseln und die restlichen Sonnenblumen-kerne darüberstreuen. Den Auflauf bei 200° C, Gas Stufe 3 - 4, 10 Minuten lang überbacken Tipp: Zum Couscous-Brokkoli-Auflauf passt neutraler Rahmjoghurt. Kalzium
Pro Portion 283 mg Kalzium 89
Rezepttipps
Pilzrisotto für 2 Portionen Zutaten
2 Zwiebeln (80 g) 2 Knoblauchzehen 200 g frische Champignons 2 TL Öl (10 g) 80 g Vollkornreis ca. 200 ml Gemüsebrühe 40 g Parmesan 2 TL Butter oder Margarine (10 g) Salz, Pfeffer
Zubereitung
Die Zwiebeln und den Knoblauch abziehen und klein hacken. Die Champignons waschen und in Scheiben schneiden. Das Gemüse im Öl andünsten, dann den Reis zugeben und ebenfalls andünsten. Den Reis mit der heißen Gemüsebrühe ablöschen und unter Rühren 20 Minuten garen. Eventuell noch Brühe ergänzen - das Risotto sollte dickflüssig sein. Zum Schluss den Parmesankäse und die Butter oder Margarine unter das Pilzrisotto rühren und das Gericht abschmecken.
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Tipp:
Dazu passt Endiviensalat mit einer Joghurt-Zitronen-Soße.
Kalzium
Pro Portion 292 mg Kalzium
Milchshakes
Trink-Müsli für 4 Portionen Zutaten
2 Äpfel 125 g Joghurt 1,5 % Fett 1/2 Liter Milch 1,5 % Fett 3 EL Vollkorn-Haferflocken 1 - 2 EL Zucker
Zubereitung Das
Äpfel waschen, schälen und vierteln. Kerngehäuse entfernen und die Äpfel in kleine Stücke schneiden. 4 Stück als Garnitur zurücklegen. Apfelstücken im Mixer pürieren und Joghurt dazugeben. Anschließend die Milch, Haferflocken dazugeben und mit Zucker abschmecken. In 4 Gläser füllen und mit den Apfelstücken garnieren. Kalzium
Pro Portion 110 mg Kalzium
Beeren-Milch für 4 Portionen Zutaten
300 g Himbeeren (frisch oder tiefgekühlt) 500 ml Buttermilch 2 EL Zucker
Zubereitung der Restliche mit Zucker
Himbeeren waschen und erst mal mit Hälfte der Buttermilch pürieren. Buttermilch hinzufügen und abschmecken.
Kalzium
Pro Portion 168 mg Kalzium
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Milchshakes
Apfelshake "Adams Versuchung" für 4 Portionen Zutaten
4 große Äpfel 6 EL Zitronensaft 600 ml Buttermilch 160 g Dickmilch 4 TL Honig Zimt Krokant als Garnitur
Zubereitung oder
Die Äpfel aushöhlen und grob mixen raspeln. Zitronensaft, Buttermilch und Dickmilch dazugeben und mixen. Mit Honig und Zimt abschmecken. füllen und mit Krokant garnie-
In ein Glas ren. Kalzium
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Pro Portion 57 mg Kalzium
Praktische Tipps
Praktische Tipps zur "knochenfreundlichen" Ernährung è Nutzen Sie Parmesan als Gewürz für Suppen, Saucen und Gemüse è Überbacken Sie die Beilagen zu Fleisch und Fisch mit Käse oder füllen Sie Fleischgerichte mit Käse. è Richten Sie Rohkost mit Käsewürfeln an und wählen Sie öfter statt eines Essig-ÖlDressings ein JoghurtDressing. è Nachspeisen, Salat, Müsli und Gebäck schmecken sehr gut mit kalziumreichen Sesamsamen. Wenn Sie die Sesamsamen vorher anrösten, erhalten diese einen besonders intensiven nussigen Geschmack. è Milchmixgetränke ersetzen eine kleine Zwischenmahlzeit. è Salzen Sie sparsam und verwenden Sie vorwiegend frische Kräuter. è Reichern Sie Suppen, Saucen und Desserts mit Magermilchpulver an - 1 Teelöffel enthält 60 mg Kalzium.
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Rehabiliation
Rehabiliation Vom Antrag bis zur Durchführung Grundsätzlich kann man sich im Falle einer Erkrankung an die sogenannte Rehabilitationsberatung wenden. Betroffene, die schon während ihres Berufslebens an Osteoporose leiden, finden Reha-Berater bei der Bundesanstalt für Angestellte (BfA) sowie den Landesversicherungsanstalten (LVA). Auch Selbsthilfegruppen Informations-träger sein.
können
wertvolle
In aller Regel kann von den Möglichkeiten rehabilitativer Maßnahmen bei der Therapie der Osteoporose Gebrauch gemacht werden. Betroffene, die im Erwerbsleben stehen und diejenigen, die eine Rente beziehen, können Kuren beantragen. Für die Beantragung einer Kur ist die jeweilige Krankenkasse zuständig. Dazu ist eine sogenannte medizinische Indikation notwendig, das heißt, der behandelnde Arzt bestätigt, dass die Notwendigkeit einer Kur vorliegt. Es kann alle drei Jahre bei den Rentenversicherungsträgern eine Kur beantragt werden, sofern die medizinische Notwendigkeit besteht. Die Kur dauert zirka drei Wochen.
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Rehabiliation
Der Weg (Stand 2003) 1.
Am Anfang steht das Gespräch mit Ihrer Ärztin / Ihrem Arzt ·
Kurantrag bei der Krankenkasse oder Rentenversicherung einreichen
·
Bewilligung oder zunächst Medizinischer Dienst
Ambulante Kur / Kompaktkur ·
Die Patientin/der Patient wählt den Kurort, Kureinrichtung und Unterkunft · Terminwahl durch den Patienten · Der Patient erhält eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse. Die Kasse bezahlt das Badearzthonorar, 100% des Gesundheitsprogramms, 85% der Kurmittelkosten und EUR 13,-- je Tag für Unterkunft und Verpflegung.
die
2a. Stationäre Rehabilitation Eigenleistung: EUR 10,-- / Tag für maximal 28 Tage pro Jahr 2b. Sonderform AR (Anschlussrehabilitation) und AHB (Anschlussheilbehandlung) Diese Sonderformen werden vom behandelnden Krankenhaus aus veranlasst. Meist keine Zuzahlung.
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Rehabiliation
Mögliche Maßnahmen · Rehabilitation (Wiedergewinn der Beweglichkeit und Verringerung der Schmerzen) · Die Krankheit kennen und Verhalten ändern. Die beiden Maßnahmen Rehabilitation - also Wiedergewinnung der Beweglichkeit und Verringerung der Schmerzen und die Krankheit kennen und Verhalten ändern - sind von entscheidender Bedeutung.
Wiedergewinnung der Beweglichkeit und Verringerung der Schmerzen
Während des Aufenthaltes in einer Rehabilitati-onseinrichtung erfahren Sie durch Ihren behandelnden Arzt, den Physiotherapeuten, Psycholo-gen und Ernährungsberater viele wichtige Infor-mationen und Therapiemöglichkeiten zugeschnitten auf Ihre individuelle Situation. "Sie lernen Ihre Krankheit kennen und wissen, wie Sie damit umgehen können." Mit diesem Wissen kehren Sie gestärkt in den Alltag zurück, so dass Sie die notwendigen Verhaltensänderun-gen auch dort kontinuierlich fortführen können.
Physikalische Therapie Die physikalische Therapie spielt eine wichtige Rolle in der Behandlung der Osteoporose, da das Hauptziel in der Rehabilitation eine schnelle und lang anhaltende Linderung Ihrer Beschwerden ermöglichen soll. 96
Rehabiliation
Neben einem umfassenden Schmerzbewältigungstraining, Tiefenmuskelentspannung haben sich die aktiven und passiven physiotherapeutischen Maßnahmen bewährt. Dazu gehören insbesondere · · · · · ·
Wärmeanwendungen klassische Massage Segmentmassage Unterwassermassage elektrogalvanische Bäder Kryotherapie (Kältetherapie)
Krankengymnastik Ziel der Krankengymnastik ist es, die Muskulatur an den Knochen wieder aufzubauen. Hier wird in der Regel angeboten: ·
Osteoporose-Einzel- und Gruppentherapien im Trockenen und im Bewegungsbad Atemgymnastik manuelle Therapie Brügger, Schlingentisch, Cyriax,
· · · Bobath · Schrothbehandlung · stabilisierende und mobilisierende Wirbelsäulengymnastik · Geh- und Rückenschule · medizinische Trainingstherapie Ergotherapie
In der Ergotherapie haben Sie die Möglichkeit, die durch das physikalische Therapiekonzept und insbesondere durch die Krankengymnastik erworbenen neuen Bewegungsmuster in den Alltag zu übertragen.
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Rehabiliation
Sporttherapie Die Sporttherapie zeigt Ihnen ein spezielles Programm zur Steigerung der Knochendichte und verhilft zu einer besseren Koordination. Folgende Sporttherapie wird häufig angeboten: · · · · ·
Ergometertraining rückengerechtes Schwimmen Joggen Aqua-Jogging Tai Chi
Ernährungsberatung Neben der medikamentösen Therapie und dem Bewegungstraining ist die Ernährung die dritte Säule in der Behandlung der Osteoporose. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass eine niedrige Zufuhr von Calcium zu einer erhöhten Knochenbruchrate führt. Außerdem ist ein ausgewogener Vitamin-D-Haushalt gleichermaßen wichtig. Ebenso weiß man heute, dass Phosphate in der Nahrung zwar "Kalziumräuber" sind, sie aber trotzdem in der Ernährung wichtig sind. Theoretische und praktische Patientenschulung
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Daher beginnt die Ernährungsberatung in der Rehabilitation bereits mit den täglichen Mahlzeiten. Für Ihre persönliche Beratung und Fragen stehen Ihnen erfahrene Diätassistentinnen zur Seite. Sie geben Ihnen auch Hinweise und Anregungen, wie Sie Ihre individuelle Kostform zu Hause unkompliziert zubereiten können. Innerhalb der Patientenschulungsprogramme erlernen Sie sowohl die theoretischen wie praktischen
Rehabiliation
Zu beachten ist bei dem Faktor Ernährung auch, dass nicht jeder Patient alles Calcium aus der Nahrung aufnimmt. Ein großer Teil wird durch Darm und Nieren wieder ungenutzt ausgeschieden. Ein weiterer Punkt sind Nahrungsmittelallergien wie zum Beispiel eine Laktoseallergie, die die Aufnahme von Milchprodukten unmöglich macht. Auf diese Problemfelder wird während der Reha individuell eingegangen, Analysen erstellt und entsprechende Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt.
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Selbsthilfe
Stellenwert von Selbsthilfegruppen Die Osteoporose hat aufgrund der Schmerzen und der durch die Osteoporose verursachten Knochenbrüche ganz erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität der Betroffenen. Um Knochenbrüche zu vermeiden und auch um die Lebensqualität zu verbessern, ist einerseits aktives ärztliches Handeln notwendig, andererseits aber ebenso die Mithilfe und Eigeninitiative der Betroffenen. Somit stellt sich schnell für den Patienten die Frage: Wer, wenn nicht der Betroffene selbst, kann besser wissen, was Hilfe und Erleichterung schafft ? Dies ist einer der wichtigsten Gründe, warum immer mehr Selbsthilfegruppen entstehen. Wissenschaftler prognostizieren, dass der Selbsthilfegedanke einer der wichtigsten Methoden der Gesundheitsfürsorge im neuen Jahrtausend sein wird. Für dieses Phänomen werden folgende Gründe angegeben: 1. die oberflächliche Schädigung traditioneller Familienstrukturen reduziert die Verfügbarkeit sozia- ler Unterstützung; 2. der dramatische Fortschritt der medizinischen Wissenschaft erhöht den Anteil alter und damit häufig chronisch kranker Menschen;
100
Selbsthilfe
3. das Vertrauen in die medizinische Institution hat mitbedingt durch die Laienpresse - nachgelassen und viele Menschen wollen eine persönliche Kontrolle über ihr Gesundheitssystem; 4. die schlechte Verfügbarkeit von psychologischen Diensten im Bereich des "geistigen Gesundheitsservice"; die Suche nach alternativen Behandlungsmodellen und neuen Strategien zur Gesundheitserhaltung; 5. die größere Akzeptanz von sozialer Unterstützung zur Gesundheitserhaltung und 6. der Versuch, die Kosten im Gesundheitswesen einzudämmen. Mitglieder von Selbsthilfegruppen haben meistens die passive Phase überwunden und können aus eigener Erfahrung wertvolle Tipps und Ratschläge weitergeben, die auch Ihnen helfen werden. Betroffene fühlen sich durch die Zugehörigkeit in einer Selbsthilfegruppe nicht mehr alleingelassen, sie werden aus ihrer Isolation herausgeholt. Insgesamt wird das Leben wieder vielseitiger, die Krankheit erträglicher. Die regelmäßige Gymnastik in einer Selbsthilfegruppe unter fachlicher Anleitung macht allen Beteiligten viel Freude - sie hilft die Schmerzen zu lindern und gibt den Betroffenen mehr Sicherheit, so dass auch den Stürzen vorgebeugt werden kann.
101
Selbsthilfe
Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose e.V. (BfO) Dachverband für Osteoporose Selbsthilfegruppen Unterstützen, informieren und motivieren Mit zahlreichen örtlichen Selbsthilfegruppen und einer bundesweit organisierten Lobbyarbeit ist der Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose gefragter Ansprechpartner für die von der Krankheit Betroffenen, behandelnde Ärzte, Therapeuten und Wissenschaftler. Im August 1987 haben Betroffene und Ärzte den Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose gegründet. Gründervater des BfO ist Professor Dr. Dr. Elmar Keck aus Wiesbaden. Er ermunterte Patienten, eine eigene Selbsthilfeorganisation zu gründen und Hilfe zur Selbst-hilfe im Kampf gegen Osteoporose zu leisten. Die Geschäftsstelle des BfO wurde bereits 1987 in Düsseldorf eingerichtet, wo sie sich bis heute befindet. Die ersten Selbsthilfegruppen wurden in Stolberg, Aachen, Düsseldorf und Krefeld gegründet. Seitdem entstanden im BfO über 350 Selbsthilfegruppen mit derzeit (Anfang 2003) insgesamt rund 17.000 Mitgliedern. Damit ist der Verband ein bundesweit präsenter Ansprechpartner für Osteoporose-Betroffene und hilft ihnen, Hilfe zur Selbsthilfe zu praktizieren. Der Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose ist Interessenvertreter der Betroffenen.
102
Selbsthilfe
In den Gruppen können sich die Patienten austauschen, ihre Probleme diskutieren und durch ihre eigene Aktivität einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung ihres Zustandes leisten. Viele der örtlichen Gruppen organisieren darüber hinaus Vortragsveranstaltungen, äußern sich zu Ernährungsfragen und veranstalten Aktionswochen, um in der gesamten Breite auf Möglichkeiten der Vorbeugung aufmerksam zu machen. Der Bundesverband stellt für die Aktivitäten der einzelnen Gruppen Arbeits- und Informationsmaterial bereit, schult und berät die ehrenamtlichen Helfer, gewährt finanzielle Unterstützung. Gleichzeitig sorgt er mit diversen Fortbildungsveranstaltungen für ein anhaltend hohes Niveau in der therapeutischen Behandlung. Und nicht nur dort. Durch zahlreiche Seminare für Ärzte und massive Unterstützung von Forschungsvorhaben trägt er dazu bei, dass die Osteoporose-Patienten zunehmend besser betreut werden können.
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Selbsthilfe
Leistungsspektrum des BfO Helfen Sie sich und anderen Osteoporose-Kranken Die Krankheit "Osteoporose" kennen viele Menschen nicht. Doch wer die Krankheit nicht kennt, kann auch nicht vorbeugen. ·
Deshalb informieren wir die Öffentlichkeit über Osteoporose und ihre Folgen. Dabei arbeiten wir mit öffentlichen und privaten, kirchlichen und wissenschaftlichen Organisationen und Instituten zum Wohl der Kranken.
·
Wir vertreten die Interessen Erkrankter gegenüber Krankenkassen, Politikern, Ärzten.
·
Der Bundesselbsthilfeverband hilft beim Aufbau von örtlichen Selbsthilfegruppen, koordiniert die Arbeit und führt mit den Gruppen Erfahrungsaustausch durch.
·
Selbsthilfegruppen auf Landesebene werden gefördert.
·
Wir fördern außerdem Vorhaben, die der wissenschaftlichen Erforschung des Knochenstoffwechsels und seiner Erkrankung dienen.
Sie sehen, unsere Arbeit kommt direkt oder indirekt auch Ihnen zugute. Da wir als Selbsthilfeverband nicht öffentlich gefördert werden, brauchen wir Ihre Mithilfe. Werden Sie Mitglied bei uns !
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Selbsthilfe
Leistungen der örtlichen Selbsthilfegruppe 8
Hilfe durch gezielte Aufklärungsarbeit und Erfahrungsaustausch "Vorbeugen ist besser als heilen".
8
Regelmäßige Gruppentreffen und Gesprächsrunden
8
Gemeinsame Aktivitäten Funktionstraining, Trocken- / Wasser-Gymnastik unter fachkundiger Anleitung
8
Vorträge und Gespräche mit Experten.
8
Pflege und Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient.
Informationsmaterial, dass Sie anfordern können: 8 8 8 8 8 8
Osteoporose Risikotest Broschüre "Osteoporose - was nun ?" Broschüre "Osteoporose beim Mann" Klinikverzeichnis Faltblätter Zeitschrift "Osteoporose aktuell", Abo EUR 8,-pro Jahr. Auflage: 17.000, 4 x jährlich
Nutzen Sie auch unsere 8
8
gen) 8 8
Ärzte Hotline (Termine hierzu finden Sie im Internet, der Zeitschrift oder über die Geschäftsstelle) den jährlich stattfindenden Patientenkongress Osteoporose - anlässlich des Welt-OsteoporoseTages (jeweils im Oktober - Ort und Datum können Sie über die Geschäftsstelle des BfO erfraHomepage www.bfo-aktuell.de Wanderausstellung "Knochenschule" - siehe auch www.knochenschule.de
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Selbsthilfe
Mitgliedserklärung (MUSTER) Bitte in Blockschrift oder mit Schreibmaschine ausfüllen ! Ja, ich möchte Mitglied des Bundesselbsthilfeverbandes für Osteoporose e.V. werden und damit die Ziele und die Arbeit unterstützen. Hiermit erkläre ich meinen Beitritt: ab: c
als Normalmitglied (EUR 28,-- pro Jahr)
c
als Fördermitglied (unbegrenzter Förderbeitrag) Mein Förderbeitrag soll EUR _____ betragen
Name / Vorname ____________________________________________ Straße
____________________________________________
PLZ / Wohnort
____________________________________________
Telefon
____________________________________________
Geburtsdatum
____________________________________________
Beruf
____________________________________________
Krankenkasse
____________________________________________
Ich habe davon Kenntnis genommen, dass ich die Mitgliedschaft schriftlich mit dreimonatiger Frist zum Jahresende kündigen kann. Datum:
____________________________________________ Bun dess elbs d Unterschrift: ____________________________________________ thilf ever für O ban s Kirch teoporo s f 4021 eldstraß e e.V. e 14 5 Dü 9 Tele sseld fo Den Mitgliedsbeitrag www n: 0211 orf .bfoaktu 319165 ell.d e c habe ich auf Ihr Konto überwiesen. c
habe ich als Verrechnungsscheck beigefügt.
c
Ich
beteilige
Selbsthilfegruppe....................................................
106
mich
in
der
Glossar
Erläuterung von Fachbegriffen
A Aequivalent alkalisch Absorption Akromegalie wie Amenorrhoe Aminobisphosphonat
enthalten Anabolika
Analgetika Anamnese Androgene Andropause Anorexia Nervosa Antikonvulsivtherapie Antirheumatika, nichtsteroidale (NSAR) tiver
gleichwertiger Ersatz, Gegenwert chemische Reaktion das In-sich-Aufnehmen von etwas abnorme Vergrößerungen endender Körperteile Nase, Kinn und Finger Ausbleiben der Monatsblutung extrem wirksame Bisphosphonate der neuesten Generation, die in einer Seitenkette des Moleküls eine Amino-(=Stickstoff-)Gruppe chemische Verbindung, die den Eiweißaufbau, besonders den Muskelaufbau fördern Abkömmlinge von männlichen Hormonen Medikamente zur Schmerzbehandlung Krankheitsvorgeschichte männliche Hormone männliches Klimakterium, Wechseljahre beim Mann Magersucht Therapie gegen epileptische Anfälle Medikamente, die in der Behandlung degenera-
Gelenkerkrankungen eingesetzt werden und kein Kortison (=Steroide) enthalten asymptomatisch ohne klinische Erscheinungen autochtone Muskulatur Muskelkraft
107
Glossar
B basal Biopsie
feingeBisphosphonate baut h BMD
e
auf der Grundfläche eines Organs befindlich Entnahme einer Gewebeprobe (z.B. aus dem Knochen) mit Hilfe einer dünnen Punktionskanüle oder einer kleinen Stanze zum Zweck der weblichen Untersuchung Substanzgruppe, die im Molekül zwei Phosphatgruppen enthält, in den Knochen eingewird und vor allem den Knochenabbau gezielt m m t = Bone Mineral Density - Knochenmineraldichte
C Compliance Computertomographie stellt Cross-link-Telopeptide zuweiCushing-Syndrom Langzeitbehandlung
Bereitschaft eines Patienten zur Mitarbeit bei diagnostischen oder therapeutischen Maßnahmen Bild-gebende Röntgenuntersuchung, bei der die untersuchte Körperregion schichtweise dargewird beim Knochenabbau werden auch Kollagenbruchstücke frei, die im Urin oder Blutserum nachsen sind klinische Folgen einer chronisch erhöhten Kortisonproduktion oder einer mit hohen Kortisondosen.
D Defektheilung Dexamethason 108
Schadensheilung Synthetischer Kortisonabkömmling
Glossar differential-diagnostisch ausschlussdiagnostisch dreidimensional hier: Kombination aus Beugen - Strecken Seitneige - rechts und links, Dehnung rechts und links
D DXA-Knochendichte
schiedie Dysbalance
= DEXA - Dual Energy X-ray Absorptiometry messung Zweienergie-Röntgenstrahlenabsorptionsmessgerät. Diese Röntgenmethode misst die Absorption eines feinen Röntgenstrahls in verdenen Skelettbereichen und berechnet daraus Knochendichte Fehlfunktion
E Endometrium Epiphyse exogen
Gebärmutterschleimhaut Ende der Röhrenknochen außerhalb
G Gastrointestinal Gelbkörperhormon generalisierte Osteoporose genetisch Genistein Gruppe die Gestagene Keimdrüsender grazil
Magen und Darm betreffend = Progesteron - ein weibliches Hormon Osteoporose fast sämtlicher Knochen erblich bedingt ist in Sojabohnen enthalten und gehört zur der Isoflavone. Es verhindert als Antioxidans Entstehung von Tumorzellen. Bezeichnung für eine Gruppe weiblicher hormone, die der Vorbereitung und Erhaltung Schwangerschaft dienen zartgliedrig, zierlich 109
Glossar
H Habitus Häufigkeitsmaxima histologisch
Körperbeschaffenheit Höchstvorkommen an Häufigkeit wissenschaftliche Lehre das Körpergewebe betreffend Homöostase Konstanz (Aufrechterhaltung) des sog. Inneren Milieus des Körpers mit Hilfe von Regelsystemen mit dem Hypothalamus als übergeordnetem Zentrum Hormonspiegel im Blut Hormongehalt im Blut Hormonsubstitution Hormonersatztherapie Humanspezifisch charakteristisch für den Menschen Hyperkalziurie zu hohe Kalziumausscheidung im Urin Hyperparathyreodismus Überfunktion der Nebenschilddrüsen Hyperprolactinämie zuviel an Prolactin Hyperthyreose zuviel an Schilddrüsenhormonen Hypogonadismus zuwenig an Geschlechtshormonen Hypotalamus übergeordnetes Zentrum für die wichtigsten Regulationsvorgänge des Organismus
I imponieren induzieren interdisziplinär Isoflavone wird isometrische Übungen
110
sich geltend machen auslösen hier: Zusammenarbeit mehrerer Berufsgruppen Diese Substanzgruppe (z. B. in der Sojabohne) in Phytoöstrogene umgewandelt, die ähnliche Wirkungen wie das Östrogen aufweisen. Muskelanspannung ohne Bewegungsanschlag
Glossar
K Kalzidiol delt Kalzitonin Kalziumbilanz Klimakterium
Postmenopause Kollagen Kompression konsekutiv kontinuierlich Kontraindikation schen
in der Leber wird Vitamin D in Kalzidiol umgewanin der Schilddrüse gebildetes Hormon, bremst den Knochenabbau Kalziumhaushalt Wechseljahre der Frau, in denen die Eierstöcke die Östrogen- und Gestagenproduktion allmählich ein stellen. Das Klimakterium gliedert sich in: Prämenopause, Menopause und ein Protein; die organische Substanz des Knochens besteht zu 6% aus Kollagen Zusammendruck aufeinander-, nachfolgend fortdauernd, stetig Umstand, der die Anwendung einer therapeutiMaßnahme verbietet
L Laborparameter Leptin aufOsteoporose. Lordose
Laborwerte Dieses Hormon hemmt die Aktivität der knochenbauenden Zellen und fördert damit die Hohlausbiegung der Wirbelsäule
M maligne
bösartig 111
Glossar Malignom Menarche
ungenaue Bezeichnung für eine bösartige Geschwulst erste Monatsregel im Leben einer Frau
M Menopause
Zeitraum, der das erste Jahr nach der letzten Menstruation umfasst; auch Bezeichnung für den Zeitpunkt der letzten Monatsregel (meist ungefähr um das 50. Lebensjahr) Menstruation Monatsregel Metabolite für den Stoffwechsel wirksame und deshalb unentbehrliche Substanzen Mikroarchitektur Feinstruktur Mikrofraktur Bruch der Knochenbälkchen mobilisieren beweglich machen morphologisch Gestalt und Aufbau des Organismus betreffend muskulöse Dysbalancen Muskelfehlfunktionen
N Neurologisch Nikotinabusus
die Nerven betreffend Nikotinmissbrauch
O Oesophagus Opioid Östrogene Osteoblasten 112
Speiseröhre starke Schmerzmittel, die sich vom Opium ableiten und eine Suchtgefahr bergen können Weibliches Geschlechtshormon knochenaufbauende Zellen
Glossar Osteoklasten Osteopenie
knochenabbauende Zellen leichte Verminderung der Knochendichte (weniger als Osteoporose)
O Osteozyten Ovarialfunktion Ovulation
Zellen, die zum Gleichgewicht des Mineralstoffwechsels in den Knochen beitragen Funktion der Eierstöcke Eisprung
P Parathormon
"Knochenhormon", das in den Nebenschilddrüsen gebildet wird. Reguliert die Kalziumkonzentration im Blut, indem es den Knochenabbau anregt und die Kalziumaufnahme aus dem Darm fördert Pathoätiologie Ursache einer Krankheit Pathophysiologie Fehlfunktion eines normalen Ablaufs Peak Bone Mass maximal erreichbare Knochenmasse peripher am Rande befindlich Pezziball großer Übungsball phasisch zur Abschwächung neigend Phosphate Salze der Phosphorsäure Physiologie Lehre von den hormonalen Stoffwechselvorgängen Postmenopause Zeitraum von etwa sechs Jahren im Anschluss an die Menopause Prämenopause Wechseljahrphase, die etwa sechs Jahre vor der Menopause beginnt Prednison Kortisonabkömmling, der vor allem in der 113
Glossar
Progesteron prophylaktisch
Behandlung entzündlicher und bösartiger Krankheiten eingesetzt wird. weibliches Geschlechtshormon, das zu den Gestagenen gehört (Gelbkörperhormon) vorbeugend
Q quantitativ
mengenmässig
R Radiusfraktur Drittel Reflektorisch Rezeptor
Fraktur am Unterarm (bei Fraktur am unteren - Handgelenksfraktur) durch einen Reflex bedingt Empfangsorgan zur Aufnahme von Reizen
S Screening-Methode
sekundär selektieren Senium SERMS chemisch enthemSkoliose 114
eine einfache und preiswerte Methode, die im großen Umfang eingesetzt werden kann, um Krankheiten erstmals zu entdecken zweitrangig auswählen Greisenalter selektive Östrogen-Rezeptor-Modulatoren (auch Antiöstrogene genannt): Medikamente, die nicht mit den Östrogenen verwandt sind, aber sowohl östrogenähnlich als auch dem Östrogen gegengesetzt wirken können. Diese Präparate men den Knochenabbau. Wirbelsäulenverbiegung
Glossar spezifisch Spongiosa stabilisieren Standard
kennzeichnend schwammartige Struktur im inneren Teil des Knochens festigen Richtlinie
S statisch stimulieren Sturzprophylaxe subkutan Synthese systemisch
Gleichgewicht der Kräfte an ruhendem Körper anregen Sturzvorbeugung unter der Haut befindlich auf einer chemischen Verbindung aus einfachen Stoffen ein oder mehrere Organsysteme betreffend
T Testosteron Thyroxin tonisch toxisch trabekulär T-Score
der Trochanterregion
männliches Geschlechtshormon Schilddrüsenhormon zur Verkürzung neigend giftig, auf einer Vergiftung beruhend bälkchenartig Messwert (DXA), der die Knochendichte des Patienten mit einem gesunden 30-jährigen vergleicht. Dieser Wert ist für die Diagnosestellung Osteoporose notwendig bestimmte Region des Oberschenkelknochens nahe der Hüfte, die als Muskelansatz dient
U Ultraschall-Knochen-
Bei dieser Methode wird die Absorption, 115
Glossar Ablenkung dichtemessung Schallwellen
Osteoporose-
oder Geschwindigkeitsveränderung von im bzw. am Knochen gemessen und so auf die Knochendichte geschlossen - Hinweis: diese Methode ist nicht ausreichend für eine Diagnostik
V Varikosis Visualisierung
Krampfaderleiden Vorstellungskraft
W Wardsches Dreieck
Wirbel (Wirbelkörper) Befestigung
die Wirbelkörperfraktur
Skelettareal nahe des Oberschenkelhalses, das besonders häufig eine niedrige Knochendichte aufweist einzelnes Knochensegment der Wirbelsäule Jeder Wirbel hat einen zentralen Teil einen knochigen Bogen, der das Rückenmark umschließt, sowie mehrere Ausleger (zur der Muskeln). Ein durch Osteoporose verursachter Wirbelbruch betrifft stets nur den Wirbelkörper und nicht anderen Teile. Knochenbruch der Wirbelkörper
Z Z-Score mit 116
Messwert, der die Knochendichte des Patienten normalen Personen gleichen Alters und
Buchtipps
Buchtipps Osteoporose - Erfolgreich vorbeugen und gezielt behandeln Prof. Dr. Reiner Bartl Südwest Verlag, ISBN 3-51706630-3 Osteoporose - Fragen & Antworten Prof. Dr. Helmut W. Minne / Prof. Dr. Thomas von Holst Kilian Verlag, ISBN 3-932091-58-2 Ärztlicher Ratgeber Osteoporose - Die Knochen stabil erhalten Dr. med. Jutta Semler Wort & Bild Verlag, ISBN 698012305 Osteoporose - Prävention - Diagnostik - Therapie Prof. Dr. Reiner Bartl Thieme Verlag, ISBN 3-13-105751-3
117
Internettipps
Internet www.bfo-aktuell.de
Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose e.V. Die Anschriften der dort platzierten Selbsthilfegruppen werden kontinuierlich aktualisiert.
www.uni-duesseldorf.de/AWMF/fg/dgosteo
Deutsche Gesellschaft für Osteologie e.V.
www.bergmannsheil.de/leitlinien-dvo
Dachverband Osteologie e.V. (DVO) Dachverband Deutschsprachiger Wissenschaftlicher Gesellschaften für Osteologie Evidenz-basierte Konsenus-Leitlinien für Osteoporose
Hinweis Das vorliegende Buch ist sorgfältig erarbeitet worden. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder Autoren noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gemachten praktischen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen. Nachdruck 2003 m-e-d-i-a verlag ingo titscher / Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose e . V . Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck - auch auszugsweise - nur mit Genehmigung des Verlages / Herausgebers. Bildnachweise Wir danken für die freundliche Unterstützung hinsichtlich des zur Verfügung gestellten Bildmaterials: APS Pharma, Weßling; Aventis Pharma Deutschland GmbH, Bad Soden am Taunus; GE Medical Systems, Belgien; Ingo Titscher, m-e-d-i-a Verlag, Lindau; MSD Sharp & Dohme GmbH, Haar; Ilse Neuhaus, Göttingen; PD Dr. Peyman Hadji, Klinikum der Philipps Universität, Zentrum für Frauenheilkunde, Marburg; PD Dr. Dr. Chr. Kasperk, Sektion Osteologie und Endokrinologische Ambulanz der Medizinischen Universitätsklinik, Heidelberg; Procter & Gamble Pharmaceuticals, Weiterstadt; Rheumazentrum Oberammergau der Waldburg-Zeil Kliniken, Isny; Sanofi-Synthelabo GmbH,
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Notizen
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Notizen
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