Bote von Karcanon 70 – Jahr des Wurms oder Jahr der Raupe 439 n.P. - Seite 1
Bote von Karcanon 70
Jahr des Wurms 439 n.P. MYRA - Eine ganze Welt der Phantasie
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Vorwort Saluton – Seid gegrüßt, liebe SpielerInnen! „Weltboten sind gut – auch mal Karcanon-Boten zwischendurch ist besser“, schrieb ich im letzten Boten im Vorwort. Und dementsprechend erhaltet ihr hier schon wieder einen Karcanon-Boten. Siebzig Boten sind es jetzt, die das Geschehen aus bald vier Jahrzehnten zusammenfassen – bis zum 40. will ich die 75 erreicht haben, bei der Weltbote und Corigani Bote als nächste Nummer angekommen sind. Mehr und mehr Karcanon-Boten findet ihr jetzt online – bei Issuu.com und in der MyraPedia unter https://myra.fandom.com/wiki/Bote_von_Karcanon Auch ältere bisher nicht als PDF erhältliche Weltboten und MBMs landen so nach und nach in der MyraPedia. Und als Scans stehen die alten K1-Boten so lesbar zur Verfügung wie sie sind – mit hinterlegter OCR Texterkennung, die ein Durchsuchen in der Volltextsuche zumindest möglich macht, auch wenn ein Versuch, Texte aus gescannten Altboten mit Copy&Paste in die MyraPedia zu bringen zeigen wird, wieviel Nacharbeit daran noch nötig ist. https://myra.fandom.com/wiki/Kategorie:Scan Hier ist also der Neue – der Bote, der das Geschehen vom Mitte des Jahrs des Raben 438 bis zur Mitte des Jahrs der Raupe 439 n.P. zusammenfasst: Bote von Karcanon 70. Es ist manches passiert, im kleinen (D&D) wie im grossen (WdW). Ob das „Year of the Worm“ eher ein Jahr der Raupe (wie das letzte Titelbild suggerierte) oder ein Jahr des Wurms wird, wie dieses Titelbild von Ivan Mackerle es zeigt, muss sich noch erweisen. Ob Karcanon mehr für WdW oder mehr für D&D Rollenspiel genutzt wird auch. Um der wachsenden Bedeutung von Rollenspiel auf Myra gerecht zu werden findet Ihr die Hausregeln zu „Abenteuern in Myra“ AiM künftig im Weltboten und Material zu Karcanon als Kampagne und Szenario-Ort hier im hinteren Teil jedes Boten von Karcanon – damit auch die „nur RollenspielerInnen“ diese Boten nutzen können und wollen. Die letzte Neuerung die in diesem Boten beginnt wird euch vor dem letzten Teil schon auffallen: Der Atlas von Karcanon beginnt mit diesem Boten – in jedem kommenden werdet Ihr alle Karten mindestens eines Reiches finden, auch wenn es eine einzige sein mag. Dieses Mal dürft ihr in Karten baden: Borgon Dyl mit seinen Provinzen, beschrieben im Detail mit allen Karten – von den Strassen der Hauptstadt von Organ-Dyl bis zu den Weiten der Grossen Ebene, in denen sich der sogenannte Dämonenkrieg abspielen wird... Und vergesst nie: Das Jahr des Wurms ist auch die Zeit des Wurmgottes, des Schutzgottes der Necromanten – XNUM. Und das ist keine gute Nachricht für alle Reiche die eine Küste haben. Oder länger nicht ihr Hafenbecken abgetaucht… ebenso wenig für alle die zu lange nicht auf dem Friedhof waren – oder sich nie gefragt haben warum der Friedhofswächter so bleich ist… Erst einmal viel Freude beim Lesen – Agape n'Or, WGW und Franz
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Inhaltsverzeichnis Titelbild:Jahr des Wurms CCBY Ivan Mackerle 1 Vorwort 2 Inhaltsverzeichnis – Bild:Sternentor über Chalkis 3 Regeln, Impressum, Ruhir-Ornament CCBY GwenW 4 Überblick Karcanon bis Winter 439 n.P. 5 Bild: Chalkis-Wache (Igor Levchenko, w/permission)7 Bild: Kaiserlicher Rat (v. E.Normand, gemeinfrei) 8 Der Kaiserliche Rat im Jahr des Wurms 9 Die Verhandlungen von Chnumia 2 – Delegation 12 Bild: Flagge der Roten Flotte von Encebol 25 Bericht des Händlers Hermez Kaphez 26 Bild: Priesterkrone von Encebol 29 Die zwei Damen (Teil 4 – Die Königin erkundet) 30 Einladung an alle Zauberkundigen Myras 36 Die Suche nach Magiern auf Silur 37 Boka Holt und der Denatempel der Akademie 39 Karcanon-Atlas 1 – Karten von Borgon-Dyl 41 Abenteuer in Myra – Rollenspiel auf Karcanon 66 Iridistra 69 Heereslager auf den Schattenhallen und die Elfen in der Lichtburg 70 Der Lichtdom bei Iridistra 72 Aus dem Verein der Freunde Myras VFM e.V. 74 Bild: Atarische Entspannung – Igor Levchenko 75 Raupen zum Jahr der Raupe (gemeinfrei) 76
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REGELN • Die Antwort auf die Regelfrage: Auf Karcanon gilt zur Zeit die WdW-Spielregel in der Fassung von 1997 (mit Metropole als eigenem Bauwerk, und Hauptstadt als eigene Eigenschaft eines beliebigen Bauwerks). Diese Regel gibt es auch online auf http://vangor.de/myra/WdWRegel.pdf • Es gelten die Zusatzregeln X1-X8, von X9 nur die Bauerschwerung mit mehr Geld ODER Zeit. Bei den Kampftaktiken ist darauf zu achten, daß auch diejenigen, die keine angeben, eine Standardtaktik wählen, die ein Gegner ausspionieren kann. Auch dafür sind Spione gut... ;-) • Sonderbefehle: Jedes Reich (oder besser jeder Spieler mit eigener Auswertung) kann maximal 5 Einheiten pro Spielzug mit einem Sonderbefehl versehen (auch wenn es mehrmals derselbe ist). • Heereszahlbeschränkung: Jedes Reich kann maximal 50 Einheiten haben, davon maximal 20 Reichsheere. Plus je 20 Einheiten pro weiteren REP im Reich, davon maximal 10 Reichsheere. Führt eine REP Heere mehrerer Reiche, gilt dies für die Reiche zusammen. So einfach ist das. • Für Magier, Priester und Druiden gilt bisher die in der WdW-Regel befindliche Zauberregel . • Händler, also Spieler die Händler spielen und Freie Handelsstädte, können die Detailtiefe der Handelsregel nutzen, die Ihr in MBM18 (Kulturtaschenbuch Handel) findet. Arbeitsmäßig gilt das als Sonderbefehl, weil das Auswertprogramm das MBM18 ja nicht kennt. Wer aber keinen Händler spielt, braucht sich damit überhaupt nicht zu beschäftigen. Und wer gerne diese oder eine andere Handelsregel an den neuen Regelbaukasten anpassen möchte, soll das tun. • Invasoren, die von anderen Segmenten nach Karcanon kommen, sollen, wenn sie eigene Auswertungen als Spieler auf Karcanon wollen, eine REP beim Heer haben. Ansonsten werden NSC-Einheiten ohne REPs von mir wie Einheiten von NSC-Reichen geführt, und die Spieler erhalten erst dann eine Auswertung, wenn bzw falls ihre Einheit zurück aufs eigene Segment kommt. Wer also sein Reich woanders alleine spielt, sollte die Invasion zur Chefsache machen. • Invasoren, die zB als Magierregel-Magier von einem anderen Segment nach Karcanon kommen, werden bei Kurzaufenthalten nach den ersten Seiten der Magierregel ausgewertet, bei längerem Aufenthalt konvertiert. • Zusammengefasst heisst das: Ihr braucht nur die WdW-Regel, eine Ausgabe Eurer Wahl. • Fragen? Oder habt Ihr keine Regel? Schaut auf http://vangor.de/myra/regel.html - So einfach ist das... ;-) Agape n'Or, Euer Wolfgang G. Wettach
IMPRESSUM
Der „Bote von Karcanon“ ist eine interne, nichtkommerzielle Publikation für die TeilnehmerInnen an der Simulation „Karcanon“ im Rahmen des Vereins der Freunde Myras VFM eV. Die Beitragenden haben erklärt, daß alle Beiträge von ihnen stammen und frei von Rechten Dritter sind, und den Herausgeber von allen Ansprüchen Dritter befreit. Herausgegeben im Namen des VFM eV von Wolfgang G. Wettach, Postfach 2747, D-72017 Tübingen. Erschienen im Januar 2020.
Bote von Karcanon 70 – Jahr des Wurms oder Jahr der Raupe 439 n.P. - Seite 5 Überblick Karcanon
Von Sommer bis Winter im Jahr des Wurms 439 n.P. Konzil von Bethulia – Druiden-Treffen ausgerufen Für das Jahr 442 n.P., genau acht Jahre bevor sich das Konzil von Neu-Thula zum 100.Mal jährt, hat Bruder Carlaska vom Grünen Kreuz alle Druiden der Reiche des WALD und druidische Diener der damit verbundenen Gottheiten des Chnum und des Dondra, der Yavannye und des Gallus aus allen Regionen Myras zu einem Konzil aller Druiden nach Tristania eingeladen, in das oberhalb des Astrom-Sees gelegene Bethulia, das in den drei Jahren bis dahin weiter ausgebaut wird, um Hunderte oder zeitweise Tausende Gäste zu beherbergen. Acht Jahre später soll dann, unweit davon, ein zweites Konzil von Bethulia stattfinden, zu dem wie 100 Jahre zuvor auch alle Magier und Priester eingeladen sein werden, die nicht zu Finstergöttern, Dämonen oder Blutmagie zu rechnen sind, um, wie Carlaska erklärte, "die Fehler von 350 zu korrigieren". Eine Einigung mag so lange dauern dass auch das Konzil jeweils das ganze Jahr dauert, weshalb der Gedanke, wohlmöglich nicht rechtzeitig einzutreffen, niemand abschrecken sollte. Flucht ohne Triumph – Rote Flotte heimgekehrt Im Jahr des Buches waren sie der Prophezeihung des Raz val Raz gefolgt, jenes alten Buches der Prophezeihungen des Weisen Irren, der aus Aymara stammend jahrelang seinen Dienst als Opferpriester am Grossen Tempel des Jaguargottes in Naruwa getan hatte, bis er eines Tages, unvermittelt, sich 30 Tage in eine Tempelkammer eingeschlossen und wie im Rausch dieses Werk aus 50.000 unverständlichen Worten verfasst hatte. Der Vertreter des Gottkönigs hatte zwei Grosse Flotten ausgerüstet – die Rote Flotte unter Ramirez und die Heilige Flotte unter Jamcatez. Einer sollte, so hatte man die Prophezeihungen gedeutet, den Götterberg des Feuers und die umgebende Insel zu Ehren Catpocs erobern und mit dem brennenden Licht der Sonne reinigen – und war in Mariguy gelandet. Der andere aber, selbst Diener des Dachsgottes und dem Herzog Arwan von Locantor und seiner Priesterin, beide Diener des Catpoc, war über die See von Corigani gesandt worden um die Rückkehr der Anguri vorzubereiten, von Ranimara aus, um eine Errichtung des neuen Anguramatars von seiner alten Hauptstadt Ranimara aus durchzusetzen. Und dann, mit dem neuen Encebol auf der einen und dem neuen Anguramatar auf der anderen Seite der See von Corigani sollte auch der Berg des Lichts und die Einhorn- und Bitterwolfinsel wieder zurück zu erobern sein. Jedoch… bis Thandi an‘caer war man gekommen, als Bittsteller getrieben zwischen Reichen die selbst auf den Krieg mit dem Rattengott und all seinen Anhängern zutrieben, gejagt von Piraten deren Schwingen des Adlers man stets im Nacken spürte… und schliesslich zur Heimkehr gezwungen, nach Jahren im Nebel.
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Chnumia und seine Flüsse – Was der Gastgeber der Verhandlungen denkt Khalil gul Aziz, seines Zeichens Hohepriester des Chnumtempel zu Chnumia in der einst Bagundischen Miniprovinz Chnumlad, macht sich nun seit einiger Zeit Gedanken über die Einflüsse Chnums über Flussgrenzen hinweg und an Flussläufen entlang. Zwar wurde er von Mardon n'Ylon, dem Berater der Deye Shayol, in deren Namen gebeten, den fruchtbaren Einfluss des Widdergottes auch entlang des Kalampe in beiden Richtungen des Bagundischen Ufers wirken zu lassen. Doch wie sollte er überhaupt Chnums Einfluss begrenzen? Warum sollte er das tun? Schließlich ist es dem Göttervater vollkommen egal, zu welchem Reich das Stück Land gehört, auf dem Sein Tempel steht.Genauso egal wie es dem Kalampe ist, wie ihn die Völker an seinen verschieden Ufern nennen. Die barbarischen Wagenvölker in der großen Ebene belieben ihn Jong-sai zu nennen, und auch die Besatzer aus Borgon-Dyl haben diese Benennung für diesen Teil des Kalampe übernommen, der, nachdem er die Große Ebene umflossen hat, sich in einer weiten Schleife um Chnumia legt. Bis er, genau genüber vom Tempel, seinen bedeutendsten Nebenfluss aufnimmt. Auch über dessen Namen scheinen sich die Bewohner verschiedener Ufer desselben nicht ganz einig zu sein. Die bereits erwähnten Wagenvölker nennen ihn Tongramat. Die Lydonier auf der anderen Seite bevorzugen die Bezeichnung Taramat. Die Bewohner des weiter machairisch gelegenen Rimjtal-Waldes nannten den Fluss Tiramat, solange sie noch zum Reiche Borgons gehörten. Wie die neuen Herren Rimjtals den Fluss nennen, wissen wir nicht. Doch alle drei genannten Bezeichnungen tauchen in Borgon-Dylschen Dokumenten auf. Ab der Vereinigung mit dem Ti/Ta/Tongramat jedenfalls bekommt der Jong-sai am anderen Ufer wiederum einen neuen Namen. Die vor kurzem errichtete Brücke verbindet Chnumia am Ufer des Kalampe mit Karandt am Ufer des Conramat, und letzteren Namen behält der Fluss auf der jenseitigen Seite auch bei, der als Grenzfluss zwischen Bakan-Dyl und zunächst Bagunda und dann Kalamelta dahinfließt (und die Bewohner Bakan-Dyls an seinen Ufern entlehnen sogar ihren Namen von ihm "Conrianer"), bevor er mit dem Bugand (endlich mal ein eindeutiger Name) ein gemeinsames Delta bildet. All diese Flussdetails beschäftigen Khalil gul Aziz natürlich weit weniger als die Frage, ob in den kommenden Konkordatsverhandlungen die Priester Borgons endlich bereit sein werden, Varodar für den Einfluss Chnums zu öffnen. Von Mardon n'Ylon hört man ja, dass er dies in begrenztem Umfang gutheißen würde. Doch wieviel Macht der angeblich mächtigste Mann Borgon-Dyls tatsächlich hat, bleibt abzuwarten… (Zu den Ortsnamen siehe „Karcanon-Atlas“ weiter hinten in diesem Boten.)
Rückkehr zu den vier Fingern Der Händler hatte sich Jahre lang treiben lassen, fühlte sich behandelt wie eine Puppe an den Fäden des Schicksals nach dem Jahr der Puppen. Nach der Begegnung mit dem Reitenden Elend der Hengster bei Hasenfeld, in den Weiten von Umntor nach Dirzunhael, war er gezwungen gewesen, seine kostbare Fracht zu verbergen, seinen Auftrag abzubrechen und seine Beschützer für eine Weile ihrer Wege ziehen zu lassen. Das Schicksal bei den Hörnern packen war besser als auf dem Wilden Tiger zu reiten oder den Sumpf alleine aufzusuchen. Mochten seine Begleiter auch ein neues Heim gefunden und den Kampf für das Licht gegen Stille getauscht haben: Nach dem Jahr der Raupe wollten sie sich beim Vierfingerfelsen wieder treffen. Mahir war bereit und am Treffpunkt – und Tani die Keni ebenfalls.
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Der Kaiserliche Rat zu Chalkis
(Ein königlicher Rat – einen kaiserlichen haben wir nicht als Bild. Künstler: Ernest Normand, Copyright ausgelaufen)
Bote von Karcanon 70 – Jahr des Wurms oder Jahr der Raupe 439 n.P. - Seite 9 Vom Kampf um Caldun zum Kampf um die Grosse Ebene Der Kampf um Caldun, der Vertrag von Silur und der Krieg in der Grossen Ebene nehmen den Grossteil der Gespräche im Kaiserlichen Rat in den folgenden Wochen ein.
Rimjin n'Jalkhan erkundigt sich nach dem genauen Reiseweg, den die Delegation nach Chnumia nehmen soll. Die bisherige Geheimhaltung (zumindest hat sie niemand davon unterrichtet) mag ja der Sicherheit der Delegation dienen. Doch hat sie nunmehr einige Monde Vorsprung, so dass ein Botenreiter sie kaum noch ein-, geschweige denn überholen könnte, um etwa einen Hinterhalt vorzubereiten. Rimjin bittet höflich um Aufklärung, gern auch in vertraulichem Rahmen, falls das für erforderlich gehalten wird. Admiral Florian Eichenstamm antwortet als einer der anwesenden Militärs: Der Weg der Delegation aus dem Kaiserlichen Rat, dem sich VertreterInnen der meisten Reiche hier angeschlossen haben, führt zunächst von Chalkis nach Serlandor, in die Hauptstadt des als befreundet geltenden Nachbarn Thumgal. Auch wenn es in Serlandor in letzter Zeit Vorfälle gegeben haben soll, zu deren Aufklärung dringend Traumritter gesandt werden sollten, bin ich doch sicher, dass die Erste Ritterin Sunrise von Sakilia sich diesem Thema bald annehmen wird - und insgesamt kann Thumgal als relativ sicher gelten. Nachdem der ursprüngliche Plan, die Burg Gokba (und danach Ithomea und Greathful) von bakanasanischen Reitern einnehmen zu lassen, wegen des Vertrags von Silur nicht umgesetzt werden konnte, führt der Weg der Delegation planvoll an Shodo Wun, dem Reich der Hobgoblins, vorbei durch Tuval. In der Vergangenheit ein Aufmarschplatz der Naaliten des Havariats, sollten die Kaiserlichen Heere hier für relative Sicherheit zumindest entlang befestigter Wege und Strassen an der Küste gesorgt haben. Diesen Weg soll auch die Delegation dann nehmen. Problematisch ist höchstens die Gegend um Ithomea. Wir haben noch keine Berichte über die Sicherstellung oder Zerstörung der Burg, aber das passieren sollte möglich sein und wenn diese Engstelle überwunden ist beginnt auch bald das von Borgon Dyl kontrollierte Gebiet im Land der Wagenvölker. Durch dieses ist eine Reise am Fluss entlang oder auf Schiffen der "Gefährten des Windes" auf dem Fluss selbst sicher möglich. Sicherer jedenfalls als über die von manchen zunächst erwogene Route über das offene Meer, wo neben den Flotten von Aerinn, die Kaiserlichen Flotten ausweichen, auch Beilmänner und andere Piratengruppen ihr Unwesen treiben." Es sollte kein Spaziergang werden, aber eine Route mit machbarem Risiko, welches bakanasanisch-kaiserliche Reiter minimieren helfen." Rimjin n'Jalkhan gibt zweierlei zu bedenken: Erstens sind die Indalurer bekannt dafür, dass sie sich meuchlerischer Methoden gern und effizient bedienen, worin sie durch die waldreiche Beschaffenheit ihrer Heimat auch noch unterstützt werden.
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Zweitens sind es von Ithomea noch gut 400 Meilen, bis sicher von Borgon-Dyl kontrollierte Gebiete erreicht werden. Florian Eichenstamm antwortet erneut: Nachdem Burg Greathful, anders als wir das hier im Kaiserlichen Rat zunächst geplant hatten, auch nicht fallen darf sondern durch den Vertrag von Silur geschützt ist, ist das Bakanasanisch-Kaiserliche Heer frei für die Aufgabe, einen sicheren Weg von Ithomea zum Fluss oder zum derzeit von Borgon Dyl kontrollierten Gebiet herzustellen, sobald Ithomea erobert wurde. Mit nächtlichen Angriffen ist sicher zu rechnen, aber das kennt Euer Borgajid ja seit Jahren, dagegen werden sich auch die kaiserlichen Reiter zu wehren wissen. Und schliesslich: Es ist Krieg. Verluste sind da nicht auszuschliessen. Verbündete und die Erweiterung des Kaiserlichen Rats Verona ni Anha, die an die Kultur der ihrer Heimat Aydia benachbarten Amazonen von Am'y Syrren angepasste Vertreterin der Herrin von Aydia (Jelantha) im Kaiserlichen Rat, nutzt diese Unterhaltung um sich durch Aufstehen auch zu Wort zu melden. Als Phaedron Dhuras, der in Vertretung des Kaiserpaares wie es gelegentlich vorkommt die Sitzung leitet, ihr das Wort erteilt, fragt sie: "Warum eigentlich scheint es ausser mir niemanden zu wundern dass so manches kleine und grosse Reich Karcanons hier im Kaiserlichen Rat zumindest als Beobachter vertreten ist, während das angeblich befreundete, jedenfalls aber benachbarte Reich Thumgal unter seiner Fürstin Karia von Ataris hier keinen Sitz hat?" Als Vertreter von Antharlan antwortet - da sein Vorgesetzter als Sitzungsleiter nicht auf seinem Platz sondern zur Rechten des Kaiserthrons ist - Halgonos von Jalpur, ein erst an den Schläfen ergrauter eher stämmiger Mann aus den Ebenen von Soor, für das nominell mit der Provinz Chalkis an Thumgal grenzende Reich Antharlan: "Die Frage, edle Dame, ist berechtigt. Wir werden von Antharlan aus", hier nickt er Phaedron zu, der bestätigend leicht nickt. "eine solche Einladung noch heute am sechsten Tag des Adlermonds verfassen und auf den Weg bringen. Denn natürlich haben alle Reiche guten Willens, auch solche die unter dem Schutz anderer hier vertretenen Reiche stehen, hier einen Platz wenn sie wollen!" Mit diesen Worten setzt er sich wieder und schaut zu Verona ni Anha, die von dieser Antwort zufrieden gestellt zu sein scheint. Erweiterung des Kaiserreichs oder Erschlagen der Bevölkerung? Rimjin n'Jalkhan wagt daraufhin zu fragen, was eigentlich mit den so "gesicherten" Gebieten geschehen soll. Wird das Kaiserreich sie sich unwidersprochen einverleiben, ohne dass die Verhandlungen in Chnumia überhaupt erst begonnen
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haben, wo es ja auch darum gehen sollte, wie mit den von der Finsternis befreiten Gebieten und ihrer Bevölkerung zu verfahren sei? Kann man überhaupt davon ausgehen, dass die Bevölkerung von der Finsternis befreit werden kann? Denn diese mag für sie vielleicht gar nicht ein Joch sein, sondern eher innere Einstellung? Florian Eichenstamm sieht vom Gesicht her so aus als würde er dringend auf seine Ablösung warten. Sind denn die zwei Damen nicht schon in Chalkis? Kommt nicht der Elfenkönig bald zurück? Aber nachdem er ein Gesicht zieht als habe er eine Stinkfrucht gerochen, antwortet er: Der Göttervater kann auf keinen Fall billigen das ganze Menschenvölker abgeschlachtet werden, nur weil sie einem falschen Gott gefolgt oder von finsteren Priestern verführt worden sind. Der Wolfsgott mag das anderswo anders handhaben, aber im Kaiserreich Karcanon gehen wir von der Bekehrbarkeit der Menschen aus – wenn der Kern des Übels beseitigt ist, und die Tempel der Finstergötter geschleift, so werden die Priester des Göttervaters und der anderen lichten Gottheiten des Götterhimmels diesen Menschen auch das Licht bringen können. Halgonos von Jalpur antwortet für Antharlan, dass es im Sinne seines König Anian Turcas sei, dass die Bevölkerung, von der Finsternis befreit, ihren eigenen Weg finden darf, auch wenn das Zeit braucht und nicht jeder in den befreiten Landen von sich aus den Widdergott als seinen Gott annehmen wird. Ruzeco Nigra als Vertretung der Söldner aus Karanadoor lehnt ein Massaker ab – selbst wenn die Schwerter der Krieger Gondurs nicht von diesem Blut befleckt würden und nur die Wölfe sich den Rachen schmutzig machen wollen – dies seien einst freie Lande eines Freien Staates gewesen, dem man nur das finstere Joch abnehmen müsse damit es wieder seinen Weg findet – einst Bruderschaft und mit der Purpurnen Bruderschaft doch einst eng verbunden, die unweit von Karanadoor ihren heutigen Sitz und in Antharlan einen heutigen König hätten. Und in Bofri ja einen Kaiser Karcanons, dem zu unterwerfen ebenso ihr Recht sein sollte wie es das bei der anderen Bruderschaft schon war. Prinz Merok von Silur schliesst sich in seiner Stellungnahme Taron don Umn und Antharlan an, insoweit dass ein Massaker dem lichten Kaiserreich Karcanon nicht entspreche und der Intention des Schutzgottes der Elfen und Menschen zuwider laufen würde. Er teile die Überzeugung seines Vaters dass sogar bei der Grossen Ebene der Dämonen eine Heilung des Landes möglich sein muss. Wenn der jetzige finstere Herrscher Aerinns aus dem Bild verschwunden wäre könnte der Hohe Rat des Freistaats sicher durch die Vertreter der Befreiungsheere überzeugt werden, einen neuen Herrscher für den Freistaat zu wählen der die Fehler seines Vorgängers nicht wiederholt und für das ganze Gebiet des Freistaats Aerinn dann frei entscheidet, ob sich der Freistaaat dem Kaiserreich oder, was ja auch schon vorgeschlagen wurde, dem Bund Unabhängiger Reiche und Gebiete BURG anschliesst. Damit endete der Bericht über den Kaiserlichen Rat und die Kaiserstadt Chalkis für dieses Jahr.
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Die Delegation von Chalkis zu den Verhandlungen von Chnumia Galdir n'Karim spricht Dinah von Gainall-Zann darauf an, was sie sich für Karalo-Floran einerseits, für den Bund der Blumen, in dem Borgon-Dyl und Karalo-Floran ja verbündet
sind, andererseit, und für die Sache wider die Finsternis im Allgemeinen, von der Koordinierung des Konflikts verspricht, den er zukünftig der Einfachheit halber den Dämonenkrieg nennen wird.
Später versucht er mit Yule von Barkan darüber ins Gespräch zu kommen, was sie sich von
der Intensivierung des Dämonenkriegs erhofft. Und zwar sowohl aus der Sicht von Silur, als auch aus der Sicht der Druiden. Natürlich ist er gern bereit, im Austausch seine eigenen Gedanken dazu preiszugeben...
Dinah von Gainall-Zann denkt eine Weile nach, bevor sie antwortet: "Meine Königin Edueriva hat in der Kamma das Engagement Karalo- Florans im jetzt so benanntenen Dämonenkrieg gefordert:
"„Wir sind in Sorge wegen des Erstarkens der Finsternis im Ophis unseres Reiches und sehen uns in der Pflicht, uns dort im Interesse unseres Reiches, des Kaiserreiches Karcanon und des Bundes der Blumen politisch und militärisch zu engagieren sobald die diplomatischen und militärischen Offensiven gegen das Piratentum abgeschlossen sind.“ Die Kampagne gegen das Piratentum neigt sich nun einem erfolgreichen Ende zu. Da Ihr und das Kaiserreich bereits vor uns gegen die Dämonen engagiert seid ist es uns,
mit Euch koordiniert, das heißt entsprechnd von Absprachen, welche nun zu treffen sind
und unter Respektierung Eurer Pläne vorzugehen, um eine maximale Wirkung unsereres Einsatzes zu bewirken.
Wir wollen nicht verhehlen, dass wir hoffen, von Euren Erfahrungen und Eurem Kartenwissen zu profitieren, während wir Euch im Gegenzug den vollen Einsatz der
bedeutenden Ophisarmee unseres Reiches zusagen. Wie unvollständig das Wissen von Karalo- Floran ist wird weiter unten offenbar werden.
Eine Koordinierung unseres Einsatzes könnte in vier Teilen geschehen. Diese müssen nicht
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notwendigerweise hintereinander erfolgen, sollten aber von allen beteiligten Mächten geleistet werden:
Zunächst sollten die mitwirkenden Mächte benannten werden und durch einen Sprecher hier und später in Chnumia vertreten sein. Ich bin glücklich, bereits hier und jetzt mit
Euch, Frau Yule von Barkan und den anderen unseer Gruppe reden zu können.
Einladungsschreiben sind verschickt worden. Ich wäre glücklich, wenn die Anwesenden weitere Mitwirkende benennen könnten.
Dann sollten die Kriegsziele der beteiligten Mäche abgesprochen werden. Gemeinsame, wie der Sieg über die Dämonen und die Finsternis und dadurch Sicherheit für die lichten
und neutralen Reiche an der Küste des Grünen Meeres, vor allem aber auch individuelle Ziele.
Das Kaiserreich fordert für sich, wenn meine Informationen vollständig sind, den Gewinn
des historischen Gebietes der Strategie Antalien. Welche Absichten das Kaiserreich
gegenüber den ehemaligen Strategien Thum, heute das Reich Thumgal bildend und Tuval, heute zum größeren Teil zu Aerinn gehörend und zum kleineren Teil Shodo-Wun bildend hat bedarf einer Klärung.
Als zentrales Ziel Borgon-Dyls wurde der Zugang zum Grünen Meer genannt, welcher,
auf Kosten des Kriegsgegners ohne Anspruch auf ehemalige Strategien der Bruderschaft möglich sein sollte.
Karalo-Floran hat sich die oben genannten, allgemeinen Ziele zueigen gemacht und verfolgt keine eigenen territorialen Interessen. Allerdings werden wir darauf achten, dass
nach einem Sieg den gegnerischen Völkern angemessene Territorien und Souveräität bleiben um so zu verhindern, dass aus der Frucht des Sieges neue Kriege wachsen. Dies gilt ausdrücklich nicht für Dämonen.
Weitere Kriegsparteien sind aufgefordert, ihre Kriegsziele zu erklären.
Als drittes sollten die beteiligten Mächte mitteilen, welche Kräfte sie einsetzen werden. Um im Sinne der Offenheit gegenüber den Verbündeten den ersten Schritt zu tun möchte ich die im Dämonenkrieg verfügbaren Heere Karalo-Florans benennen: (Sie nennt erhebliche
Truppen und deren Aufstellungsorte)
Als viertes sollen Informationen über den Gegner, besonders über dessen dämonische
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Magie und dessen Stärke gesammelt werden und Kartenwissen über das Kampf- und Aufmarschgebiet. Ich muss für Karalo-Floran gestehen, dass hier keine Informationen
existieren und nicht einmal die Namen aller Garnisonsstädte im Kaiserreich bekannt sind, in denen Heere derzeit stationiert sind. Gerade jetzt bereiten sich Kundschafter vor, unser Wissen zu vermehren.
Aus all dem Wissen soll eine gemeinsame Strategie erwachsen, die darauf abzielt, bei
geringen eigenen Verlusten alle Dämonen, nicht aber die Völker des Kriegsgebietes zu vernichten – ohne das daraus neue Konflikte untereinander oder mit den Gegnern resultieren.“
Nach diesem langen Vortrag nickt Dinah von Gainall- Zann Galdir n'Karim zu: „Soviel zu
unseren politischen Überlegungen betreffend die Koordination des Dämonenkrieges und zur militärischen Situation Karalo-Florans jetzt. Bitte gestattet es mir, mich zu den Plänen Karalo-Florans im Bund der Blumen später zu äußern.“
Anderntags erklärt Dinah von Gainall-Zann Galdir n'Karim, dass die Position KaraloFlorans zwischen Kaiserreich und dem Bund der Blumen noch nicht bestimmt ist:
„In Karalo- Floran gibt es starke Kräfte, welche einen Anschluss an das Kaiserreich wünschen. Andere, derzeit aktivere Kräfte sehen in der Selbstständigkeit Karalo-Florans die
bessere Alternative. Wir befürworten ein starkes Engagement von Karalo-Floran in einem lebendigen Bund der Blumen.“
Galdir n'Karim äußert sich zu den von Dinah von Gainall angesprochenen Punkten folgendermaßen:
Unsere Erfahrungen und unser Wissen stehen unseren Verbündeten natürlich offen: Genaues Kartenmaterial der Großen Ebene bis zur Burg Greathful, zum Wald von
Umtatluvu sowie zum Jongsai etwa auf Höhe des unlängst von Bagunda neu entdeckten
Tempels, außerdem des als In'da'lura bekannten Gebietes, liegen unseren Kommandanten vor. Einigermaßen verlässliche Karten über die Inseln des Grünen Meeres und seine sonstigen Küsten sind ebenfalls verfügbar, je weiter lychnisch desto genauer, bis hinein in die Monsterhügel, über deren ophische Ausläufer wiederum das zuverlässigste Material
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vorliegt. Allerdings sind die derzeitigen Besitzverhältnisse in den Monsterhügeln verhältnismaßig undurchsichtig.
Über die Dämonen der Großen Ebene können wir natürlich recht genau berichten,
zumindest diejenigen Arten die uns bisher begegneten: die Geivrer, eine Art niederer Dämonen von etwa doppelter Mannsgröße, die gern nachts angreifen, aber über keine nennenswerte Magie verfügen, außer dass sie die Dunkelheit durch ihre Präsenz noch zu
verstärken scheinen; die Runzelharte, ebenfalls niedere Dämonen, die ausgesprochen hässlich, dazu sehr gewalttätig und grausam sind (sie sind die häufigsten Dämonen, auf die wir in der Großen Ebene trafen); die eher selteneren und stärkeren Kertroed, die im
Kampf Waffen und Magie verwenden; sowie die Lazerbor, die man wirklich nicht ohne
eine Armee im Hintergrund antreffen sollte. Diese alle verblassen jedoch vor Bhamoras, der einen Teil vom Buch der Albträume bei sich hatte. Er konnte zum Glück vor über zwanzig Jahren gebannt werden, doch für wie lange, bevor er zurückkehrt? Um das zu
verhindern, müssen die Dämonen der Großen Ebene ausgerottet werden, denn sie könnten versuchen, ihn zu beschwören und somit wieder herbeizurufen. Die Zeit drängt!!
Und wer sollte alles dabei sein? Natürlich haben das Kaiserreich und Antharlan Interesse,
schließlich wollen sie Caldûn zurück haben. Bagunda sollte auch interessiert sein, und sie
haben es nicht weit nach Chnumia. Sie waren jedenfalls sehr erpicht darauf, Kalam-Hold wieder in Besitz zu nehmen, nachdem unsere Krieger es aus den Klauen der Naaliten
befreit hatten ... Nun ja, dafür haben sie uns nun Chnumia überlassen ... Was ist eigentlich mit der Purpurnen Bruderschaft? Nachdem diese Piraten nun nicht mehr als Feinde gelten,
sind sie dann geschätzte Verbündete? (Mardon hätte darüber sicher ganz eigene Ansichten...)
Was die territorialen Ziele angeht, so wird Borgon-Dyl ganz sicher garantieren, keine
Ansprüche am ehemaligen Territorium der ehemaligen Strategie Antalien geltend machen
zu wollen. Ansonsten ... Shodo-Wun steht wohl nicht zur Debatte, ebenso wenig wie die
Gemark um Greathful. Die Schrrch Rssn, ebenso wie die Wergols unter Worbandt Kroddagh, haben ebenso wie alle Beteiligten der Lichtliga den Vertrag von Silur unterschrieben. Offiziell herrscht Frieden mit ihnen. Vielleicht sollte das repektiert werden...
Für Borgon-Dyl könnte ich mir einen Zugang zum Grünen Meer über Umtatluvu
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vorstellen. Wie allerdings mit dem dortigen Volk umzugehen sei, mag umstritten sein. Die
stolzen Borgon-Dun, und die sind bei uns in Borgon-Dyl nun mal die Mehrheit, könnten fordern, die Umtatluvu auszurotten, denn sie halten sie für Nachfahren des seinerzeit
abtrünnigen Umtar N’Lluvan. Aus demselben Grund könnten andere, vielleicht weniger
zornige Borgon-Dun, insbesondere Anhänger der KEIiris oder NORyttons, eher dazu
tendieren, eine Wiederannäherung mit den "verlorenen Brüdern und Schwestern" anzustreben. Schwer zu beurteilen ist das alles...
An verfügbaren militärischen Kräften hat Borgon-Dyl derzeit in der Großen Ebene:
(Er nennt Namen und Zahlen und Orte)
Was den Umgang mit den Völkern auf dem Territorium des derzeitigen Freistaates Aerinn
angeht, ist natürlich Umsicht geboten. Die problematischen Fragen in Bezug auf die Umtatluvu wurden ja schon erwähnt. Erschwerend kommt hinzu, dass unser
Oberkommandierender in der Großen Ebene, Mardon n'Ylon, die Umtatluver für das
grauenhafte Schicksal seiner Mutter, jüngeren Schwester und älteren Bruders für
verantwortlich hält. Und da er außerdem Außenpolitischer und Militärstrategischer Berater der DEYE ist, dürfte er in der Angelegenheit mehr zu sagen haben, als gut für ihn
ist - oder für uns. Andererseits versucht er seit dem Beginn der Befreiung der Großen
Ebene, sehr respektvoll mit den einheimischen Wagenvölkern umzugehen. Er hat bereits
das Vertrauen einiger Stämme erwerben können. Aber gerüchteweise sollen andere Stämme immer noch - oder wieder - dem angeblich wieder aufgetauchten Ursus Goldmaske folgen... Der ist übrigens ganz klar als Feind einzustufen. Er mag früher ein
Freund von Chaireddin gewesen sein, aber nunmehr bedient er sich gar dämonischer Praktiken, wie wir unlängst erfuhren. Außerdem ist wohl ihm die Eroberung unserer Burg
Ceria zuzuschreiben, oder zumindest standen die Naaliten wohl unter seiner Führung? Aber genau weiß man das nicht...
Wie sich die Zukunft des Bunds der Blumen gestaltet, wird wohl vom Ausgang dieser Unternehmung, die wir nun den Dämonenkrieg nennen, abhängen.
"... Burg in Lapathien, im Ophis dieses Flusses, an der Grenze zum Freistaat Aerinn ..." - als Galdir n'Karim Dinah von Gainall das sagen hört, ruft er erschrocken aus: "Ist es wirklich schon so weit gekommen, dass Aerinn eine Grenze zu Lapathien hat?!"
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Heilung des Landes
Yule von Barkan spricht für Ragall von Silur auf dem Weg von Chalkis nach Chnumia Anfang Falkenmond 439 n.P.
Der Frühlingsanfang am Grünen Meer ist verregnet. Yule, eingehüllt in ihren Mantel,
starrt in die mattgrauen Wolken. Die Worte von Galdir n'Karim brauchen eine Weile, bis
sie zu ihr durchdringen. Sie antwortet erst zögernd und stockend, dann flüssiger und zuversichtlich:
„Spürt ihr es nicht auch? im Diktyon? Gar nicht so weit weg? Diese Wunde im Leibe
Myras? Ein ständiges Bohren, Reißen und Zerfetzen? Ein Beißen, Kauen und Fressen? Myra selber wird von den Dämonen verwundet, seit Jahren schon und immer mehr und immer schlimmer. Wir müssen es beenden und Samen der Heilung pflanzen so schnell wir es vermögen. Silur ist nun weit entfernt und wenig aufmerksam, zu sehr noch damit beschäftigt sich selber zu finden. Dafür ist Ragall aufgewacht. Auch wenn er vielleicht noch nicht weiß, wie er es anstellen soll wird er doch die Heere Karalo- Florans anleiten und vielleicht einen druidischen Weg finden, den Schrecken zu beenden. Am Ende aber sollen nicht nur Sieg oder Vertrag stehen, am Ende soll Heilung stehen.“
Dinah von Gainall-Zann auf dem Weg von Chalkis nach Chnumia, zu den Beteiligten im Dämonenkrieg, Anfang Jaguarmond 439 n.P. Leider sind meine Informationen über die
Territorien im Ophis des grünen Meeres veraltet und unvollständig. Als genaue Quellen
stehen dem Reich die Sichtungen von Expeditionsheeren zur Verfügung, welche schon länger in Lapathien stehen und die damalige Grenze zum Freistaat Aerinn erkennen lassen.
Weitere Informationen liefern historische Karten, in denen denen die Grenzen von Strategien der lange vergangenen Purpurnen Bruderschaft eingetragen sind.
Jüngste Bemühungen von Kundschaftern und Spionen haben noch keine Erfolge gebracht. Wir werden diese aber beibehalten und intensivieren. Wir fürchten dennoch, dass allein der Gewinn einer Karte der Küste des Freistaates Aerinn viele Jahre benötigt. Entsprechend
sollte die Dauer des Dämonenkrieges eher mit Jahrzehnten als mit Jahren kalkuliert werden. Während Bagundas Absichten und Möglichkeiten einstweilen offen bleiben habe ich aus dem Kaiserreich immerhin die eigenen erfahrungen im Kaiserlichen Rat und Erinnerungen an Gespräche mit verschiedenen Personen der Reichsverwaltung als Quelle.
Danach ist eine Flotte mit einem Heer von Chalkis gen Ophis aufgebrochen und wartet
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jetzt vor Caldun, sieht aber keine Möglichkeiten für eine Landung ohne die Unterstützung des Landheeres. Dieses sollte der Flotte entlang der Küste nach Ophis folgen, wird aber durch mehrere Burgen der dortigen Reiche aufgehalten. Ob eine militärische oder eine
diplomatische Lösung angestrebt wird ist nicht bekannt, jedenfalls sind die Kräfte des Kaiserreiches bis auf weiteres gebunden. Ihre Stärke ist nach wie vor unbekannt, mag aber
angesichts der unerschöpflichen finanziellen Mittel, welche Hagen Peristerius dem Kaiserreich offeriert hat groß sein und wachsen.
Als gute Nachricht können wir das Anwachsen unserer eigenen Heeresstärke in Aussicht
stellen. Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass der Erntesegen Chnums bald wieder über
Karalo-Floran ausgeschüttet werden wird, so dass erhebliche Neurüstungen denkbar erscheinen, welche aber mindestens ein weiteres Jahr benötigen, um überhaupt ein mögliches Kriegsgebiet zu erreichen.
Wir sehen für Karalo-Floran zwei Dinge, welche wir unmittelbar beginnen: Eine intensivierte Diplomatie mit dem Kaiserreich und mit Lapathien, wo, wie bekannt, seit der
spätere Kaiser sie dorthin beordert hat starke Heere Karalo- Florans stehen sowie der Gewinn von Kartenwissen. Leider ist in beiden Angelegenheiten ein Erfolg nicht sicher.
Die eindeutigen Aussagen zu den Kriegszielen des Kaiserreiches und zur eingesetzten Heeresstärke sind genau so wichtig wie sein Wissen um den Feind und seine Mitwirkung
bei der Planung und Durchführung von militärischen Operationen. Möglicherweise ist es
unumgänglich zusätzlich Vertreter einzelner Teilreiche des Kaiserreiches einzuladen. Als mögliches Aufmarschgebiet sollte auch Lapathien vertreten sein.
Angesichts dieser Unwägbarkeiten sehen wir aktuell folgende Optionen für Karalo-Floran:
Es könnten die bereits genannten Heere Karalo-Florans dem Oberbefehl Borgon-Dyls unterstellt werden und nach einem Marsch entlang der Straßen im Oklis von Aerinn die
Armeen Borgon-Dyls unterstützen. Verstärkungen würden auf gleichem Wege etwa im Abstand von zwei Jahren folgen.
So sich das Kaiserreich über Caldun hinaus engagiert könnten wir die bereits aufgeführten
Heere Borgon-Dyl und neu gerüstete Truppen dem Kaiserreich unterstellen. Die vom
Kaiserreich geführten Truppen Karalo-Florans könnten dann in etwa zwei Jahren die Stärke der bereits genannten Truppen unseres Reiches haben.
Ist das Kaiserreich zum gemeinsamen Engagement bereit können die Heere Karalo-Florans auch selbstständig und unter dem Kommando Karalo-Florans agieren, zum Beispiel eine weitere Front im Phialae Aerinns eröffnen oder flexibel das Kaiserreich oder Borgon-Dyl
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unterstützen. Dies ist unsere bevorzugte Alternative. So wird Karalo-Floran in den kommenden Monden diplomatisch und kartographisch tätig sein und auf engere Verbindung mit den Truppen des Kaiserreichs in Antalien und den
anderen eingeladenen Mächten und Karten der ausgesandten Kundschafter hoffen. Euch,
Galdir n'Karim, möchten wir bitten, für die Heere Karalo-Florans eine Marschroute zu skizzieren, auf denen sie Eure Front gegen Aerinn erreichen können. Galdir n'Karim antwortet verhalten optimistisch:
Es trifft sich wohl gut, dass unser Oberbefehlshaber Mardon n'Ylon selbst in seiner Jugend lange - wenn auch unfreiwillig - im Grünen Meer unterwegs war, und sich während seiner Gefangenschaft in Helion und auch später während seiner Ausbildung als Telidayin
intensiv mit der Geschichte der Purpurnen Bruderschaft bzw. ihres Untergangs beschäftigt hat. Es ist ihm jedenfalls gelungen, einiges Kartenmaterial über die Inselwelt zwischen
Rillanon und den ophischen Küstenregionen des Grünen Meeres zusammenzutragen und sogar einen historischen Abriss über Aufstieg und Fall des Helionischen Seebunds mit
detaillierten Kartenillustrationen zusammenzustellen. Insbesondere Rillanon selbst sowie die Insel Devur kennt er persönlich. Im Gefolge unseres Prinzen Hescard befindet sich
zudem eine Adlige aus Aldrajo. Beide der genannten kleineren Inseln befinden sich nach letzten Informationen unter der Gewalt Aerinns.
(Er spricht über Details und Truppenstärken)
Schwieriger sieht es mit der Landgrenze aus. Wir haben keinerlei Kenntnis vom aktuellen
Frontverlauf zwischen Aerinn einerseits und Antalien sowie Lapathien andererseits. Apropos Lapathien - wie steht Bakanasan, nunmehr ja Verbündeter des Kaiserreiches, zur
starken militärischen Präsenz "fremder" Mächte in Lapathien, und wie steht die
Bevölkerung zu den Mächten, die konkurrierende Ansprüche auf verscheidene Teile Lapathiens erheben?
Abgesehen davon steht zu befürchten, dass der einzige sichere Weg für Heere aus Karalo-
Floran zu unseren Stellungen in der Großen Ebene jenseit des Jong-sai führen könnte, sofern die Goldene Krone dies zuließe...
Der Barde Edrin Saradaan Blumenfeld vertritt als Barde und Chronist das Elfenreich Taron don Umn im Kaiserreich Karcanon bei der Delegation aus Chalkis, so wie Yule von Barkan
das Menschenreich Silur im Kaiserreich Karcanon vertritt. Bisher hatte er sich vor allem
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mit dem Chnumpriester Hylos Habertos unterhalten, der bisher zur Delegation von Haldorn im Kaiserlichen Rat gehört hatte und die Chnumpriester vertreten wollte, solange
bis man in Chnumia (nicht Chnumae) bei einem ranghöheren Hohepriester eintreffen würde.
Blumenfeld mischt sich ins Gespräch ein und sagt zu Dinah, dass sie doch genauso ihn oder Yule oder Skag Levsvik fragen könnte, wenn sie Vertreter des Kaiserreichs und deren Meinungen hören wolle.
Hylos widerspricht dazu der Behauptung, der Oberpriester Peristus habe "unbegrenzte
Geldmittel" angeboten - der Kaiserliche Religionsminister und Reichshohepriester von Karalo-Floran und Bagunda habe lediglich angeboten, die Finanzen des Kaiserreichs zu
verwalten und dabei sicherzustellen, dass die Kaiserlichen Schatzkammern nicht leer werden - und den Sold der bisherigen rein kaiserlichen Heere einmalig zu zahlen. Das sei, erklärt er nachdrücklich, eine durchaus begrenzte Geldausgabe.
Blumenfeld erklärt, er habe als Schreiber des Elfenkönigs bereits die Lichtliga begleitet und sei darum aufgrund seiner Erfahrung als Chronist und seiner diplomatischen fähigkeiten
als Barde von Botschafter Eichenstamm ausgewählt worden, das Elfenreich in Chnumia zu vertreten.
Was Seekarten angeht sei er zuversichtlich, dass der Grossadmiral des Grünen Meeres, aus Antharlan stammend, der Admiral schon zu Zeiten des Helionischen Seebunds gewesen sei, als Admiral der Kaiserlichen Flotten vor Caldun ordentliche Seekarten mit sich führen und die Flotten sicher navigieren würde.
Mattea Caviz, die Vertreterin von Ataris bei der Delegation aus Chalkis, die von General Abdul entsandt worden sei, habe - so berichtet Blumenfeld - Sorgen geäussert, dass der
Frontverlauf in den Monsterhügeln sich rascher verschieben könnte als in der Grossen
Ebene der Wagenvölker, und Aerinn wohlmöglich von Ataris hinzugewinnt was es an das
Kaiserreich verliere. Sie habe, so Blumenfeld, auch die Überzeugung des Apronat geäussert, dass bei einem Dämonenkrieg weder Karalo-Floran noch Borgon Dyl weitere Territorien
zu ihren bisherigen hinzugewinnen sollten. Stattdessen sollten die befreiten Gebiete der
Wagenvölker, von Dämonen gereinigt und als Beginn einer Heilung, wie auch von Barkan angestrebt, den Wagenvölkern unter der Oberaufsicht des Bunds der Unabhängigen
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Reiche und Gebiete BURG zurückgegeben werden. Blumenfeld versichert, dass auch er
selbst "und sicher auch der Elfenkönig, der Kaiserliche Erzmagier Katuum" das für die beste Lösung halten würden, und dass er hofft, dass Bagunda bei den Verhandlungen von Chnumia seine Bereitschaft, dazu beizutragen, erklären werde.
Galdir n'Karim sieht sich genötigt, Blumenfelds Ansicht über die Zukunft der Großen Ebene vehement zu widersprechen.
Zunächst einmal sei es seiner Meinung nach ungerechtfertigt, Yules Hoffnung auf Heilung
für die befreiten Gebiete mit ihrer Übereinstimmung mit dem Apronat gleichzusetzen
(gleich als nächstes wird er Yule selbst danach fragen). Desweiteren kann von einer "Rückgabe an den BURG" keine Rede sein, da die Große Ebene nie zum BURG gehörte. Und
letztlich und als Entscheidendes: es ist das Blut der Krieger Borgon-Dyls, mit der die Befreiung der Großen Ebene erkauft wurde und noch wird. Sie werden dieses Land nicht wieder abtreten, es sei denn im Tausch gegen ähnlich lukratives Land.
Was nun Caviz' Bedenken wegen der Monsterhügel betrifft, so wird sich sicherlich eine Demarkationslinie zwischen den Interessen Ataris', Thumgals und Borgon-Dyls finden
lassen, so dass im Zuge des militärischen Beistands erworbene Gebiete jenseits solcher Linien anstandslos demjenigen zurückgegeben werden, der sie laut Übereinkunft zu
beanspruchen hat. Als Mindestanspruch Borgon-Dyls gibt Galdir vorab schon mal die Waldgebiete Rimjtals und Indaluras an. Weitere Ansprüche könnten sich auf den
angrenzenden Hochlandwald im Diktyon der Monsterhügel, Berglandgebiete zwischen diesem und unserer Gebirgsgemark zwischen den Quellen des Monak und des Seelydon, sowie auf ophische Gebiete Tuvals beziehen.
Je weiter die Delegation gen Ophis vorankommt, umso unruhiger wird Galdir n'Karim. Werden doch bald die umkämpften Gebiete Thumgals erreicht. Und dann? Wie geht es weiter? Diese Fragen stellt er auch seinen Mitreisenden und ist gespannt darauf, ob es ihm jemand beantworten kann.
Die atarische Vertreterin Mattea Caviz entgegnet dass derzeit Thumgal befriedet sei - was sich ändern mag wenn nach der Befreiung von Caldun der Streit darum losgeht wer von den Grossen Reichen welche Gebiete beansprucht um noch grösser zu werden.
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Sie erwähnt dass wenn schon Gebietsansprüche benannt werden auch nicht vergessen
werden sollte dass die Halbinsel ophisch des Walds von Sothath noch immer besetztes
atarisches Gebiet sei, welches Borgon dyl derzeit widerrechtlich besetzt hält. Und dass Ataris den Anspruch auf dieses Gebiet nie aufgegeben hat.
Das Missverständnis mit dem BURG klärt sie dahingehend auf dass Aerinns Gebiet natürlich von der Finsternis zu befreien ist, ein freies Aerinn aber - etwa als neutrales
befriedetes Reich - seine Gebiete zurückerhalten sollte und dann (da nicht jeder Mitglied
des Kaiserreichs werden wollen wird) Mitglied des BURG werden. Dass ein neutrales Aerinn im BURG eingebunden wäre und dort (nach dem Protektorat durch die Beteiligten
der Befreiung) in die kontrollierte Unabhängigkeit entlassen werden könnte. Das war ihr
Vorschlag, der zumindest zwischen den Vertretern von Taron don Umn und Ataris für gut befunden wurde.
Galdir n'Karim widerspricht ganz entschieden der Ansicht von Mattea Caviz, was die Halbinsel Varodar angeht, auf die sie offensichtlich angespielt hat. Borgon-Dyl hat drei
Kriege gegen Ataris bzw. dessen Vorläuferstaaten gebraucht, um Varodar von attarischen
Okkupanten zu befreien, die sie sich unter Ausnutzung innenpolitischer Unruhen in Borgon-Dyl zur Zeit Lyralendas IV. unter den Nagel gerissen hatten.
Niemals wird Borgon-Dyl, ebenso wenig die Bevölkerung Varodars, attarische Ansprüche auf diese Halbinsel anerekennen. Ein Blick auf besagte Bevölkerung sollte auch dem Blindesten klar machen, dass diese zu Borgon-Dyl gehört, und nie und nimmer zu Ataris.
Diese vielleicht nicht sehr diplomatische ziemlich heftige Reaktion Galdirs mag damit zusammenhängen, dass er selbst von Varodar stammt...
Im Übrigen sieht Galdir keinen Grund dafür, den sogenannten Freistaat Aerinn, der aus der Bruderschaft der Völker hervorgegangen ist, mit von einem befreiten Aerinn zu
beanspruchenden Gebieten gleichzusetzen. Vielmehr gilt es, die Völker der ehemaligen Bruderschaft vom Joch der Naaliten und der Dominanz der Aeri zu befreien. Aerinn selbst ist nicht mehr als eine Insel, und sollte auch nie wieder mehr als das werden dürfen.
Für den Vertreter Antharlans ist "alles was mal Bruderschaft war" zugleich "nichts was dauerhaft an andere Reiche fallen darf", ausser eben an Antharlan.
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Oder mittelbar an das Kaiserreich angeschlossen werden, oder als selbständiges Reich sich einem neutralen Bündnis anschliessen kann, daher kam der Vorschlag mit dem BURG.
Edrin Saradaan Blumenfeld erklärt mit entschlossenem Ton, dass die Mitgliedsreiche des Kaiserreiches nicht tatenlos zusehen würden, wenn Borgon Dyl versuchen würde, ein
zweites Bakanasan zu werden von der Größe, dem Reichtum und der Macht her. Kein
einziges einzelnes Reich sollte je wieder so mächtig werden, weshalb Ansprüche der Borgon Dun auf die einstige Bruderschaft - sei es die Purpurne oder die der Völker - schon gar auf Tuval, nicht toleriert werden können. Darum würde man zur Not auch kämpfen
müssen - hofft aber schon im Vorfeld auf sein Verständnis. Oder wenigstens das seiner Deye.
Galdir n'Karim erwidert: "Das Verständnis der Deye bleibt abzuwarten. Wie man hört,
wird sie persönlich bei den Verhandlungen in Chnumia anwesend sein. Doch soviel sollte
klar sein, dass Gebiete, die von Borgon-Dyl befreit werden, unter der Herrschaft BorgonDyls bleiben, sofern sie nicht vorher einem der Verbündeten im Dämonenkrieg gehört
haben. Und wie gesagt, die Gebiete der Bruderschaft der Völker, abgesehen von Antalien, gehörten nie zu Antharlan."
"Die Gebiete der Bruderschaft gehörten nie zu Borgon Dyl, und werden nie zu Borgon Dyl
gehören", erklärt Mattea Caviz überzeugt in einem Nebengespräch ihren Mitreisenden Blumenfeld und Hylos.
Wie der Vertreter Borgon Dyls sind wir der Meinung dass auch das Kaiserreich sich nicht
alles einfach einverleiben darf. Aber die Grosse Ebene den Wagenvölkern zurückgeben,
denn deren Lebensraum war sie vor der Zeit der Dämonen und der Spinnen - und Bagunda als neutrale Schutzmacht die darüber wacht dass die Grosse Ebene nicht nocheinmal der Finsternis anheim fällt, indem sie wie Bagunda Teil der Unabhängigen Reiche und Gebiete im BURG wird, scheint uns vernünftig."
Blumenfeld erwiedert dass er die Zeit des Imperiums von Bakanasan von Anfang bis Ende erlebt hat, und dass das Reich Bakanasan einst die Schwäche der anderen Reiche ausgenutzt hat um zu gross für alle zu werden.
Nie wieder solle ein Reich so übergross werden dass es für alle anderen zur Bedrohung
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werden könnte - weder Karalo-Floran noch Borgon Dyl. Beide seien jetzt schon riesig - das sollte doch genügen.
Die Gefahr der Finsternis sei natürlich nicht zu ignorieren - die Dämonen müssten
bekämpft werden, vielleicht effektiver als das die letzten Jahre gemacht wurde. Und dass
der Finstere Freistaat Aerinn danach auch nicht so weiter bestehen sollte, darüber könnte man sich sicher auch einigen.
Blumenfeld fügt hinzu dass man für den Kampf gegen die Dämonen auch auf die Erfahrungen aus der Magierschule von Hermund zurückgreifen sollte.
Blumenfeld schätzt es so ein, dass es damals vor allem dem Wissen der Dämonisten aus Hermund zu verdanken war, dass damals der Elfenkönig Katuum mit seinen und befreundeten Magiern den Dämonenlord Bhamoras bannen konnte.
Dieses Wissen sollte man unbedingt wieder nutzen, es könnte viel unnötig vergossenes Blut ersparen.
Galdir n'Karim weist nochmals darauf hin dass die bisherigen Fortschritte in der Großen
Ebene seit 423 n.P. ausschließlich durch den Einsatz Borgon-Dyls erzielt wurden, dass es
Borgon-Dyls Krieger sind, die den allnächtlichen Attacken der immer noch herumstreunenden Dämonen zum Opfer fallen, dass Tausende und abertausende Büger
Borgon-Dyls mitgeholfen haben, die verödeten Landstriche der Großen Ebene
wiederzubeleben, dass hunderttausende Goldstücke Borgon-Dyls bisher in die Befreiung der Großen Ebene von den Dämonen investiert wurden, und daher selbstverständlich
Borgon-Dyl seinen Anspruch auf die Kontrolle der Großen Ebene nie aufgeben wird. Natürlich wird trotzdem die Große Ebene immer der Lebensraum der Wagenvölker bleiben - ähh - wieder werden. Es geht eben gerade gar nicht darum, den Wagenvölkern ihr Land weg zu nehmen, sondern es ihnen wieder zu geben. Dass dieses dann unter der
Oberhoheit Borgon-Dyls steht, statt wie bisher des Finsteren Freistaats mit seinen Naaliten, kann doch nur als Fortschritt gewertet werden...
Blumenfeld murmelt nur „Umntor...“ und schüttelt den Kopf.
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Bericht des Händlers Hermez Kaphiz aus der der Stadt Aymara Ganz still lag die See. Kein einziges Lüftchen war zu spüren. Die Sonne brannte erbarmungslos auf das kleine Ruderboot, das völlig ver loren auf dem großen Ozean in der Strömung dahintrieb.In
dem Ruderboot befanden sich drei Menschen. Zwei Männer und ein Knabe. Sie lagen alle drei auf dem Boden des Bootes und rührten sich nicht. Im Bug des Ruderbootes standen zwei Fäßer. Eins war halb gefüllt mit Wasser, in dem anderen befanden sich Äpfel.Die beiden Männer waren mit kostbaren Gewändern aus schwerem Samt bekleidet. Der Knabe allerdings trug die Tracht der Encebolischen Seefahrer. Als der jüngere der beiden Männer sich im Schlaf drehte, schlug er mit dem Kopf gegen die Bootswand. Er stieß ein unterdrückten Schmerzensschrei aus. Dadurch erwachte der Mann neben ihm. Mißmutig schaute er sich um. Nein, seit den zwei Tagen, die sie auf dem Meer trieben hatte sich nichts geändert und schuld war nur Gomez. Er mußte ja diesem Weibsbild auf den Leim gehen. Nun liegt Gomez neben ihm und ist schwer verletzt. Verletzt durch einen Schwerthieb, den ihm diese rothaarige Teufelin beigebracht hatte.
Die ganze Reise stand unter keinem guten Stern. Mit drei Schiffen waren sie losgefahren. Beladen mit Nahrungsmitteln, Stoffen, Farben und dem Sagenhaften Obsidian aus den Götterbergen. Das erste Schiff ging schon nach drei Tagen verloren. Plötzlich stand es in Flammen. Mit Mann und Maus ging es in sekundenschnelle unter. Zu retten war nichts und niemand mehr. Noch jetzt gellen die Hilfeschrei der Besatzung des Unglücksschiffes in seinen Ohren. Die Erinnerung an dieses Ereignis weckt ihn völlig auf. Hermez stand auf und kletterte über die beiden Schlafenden in den Bug des Bootes. Das Boot begann sanft zu schwingen. Im Bug angekommen, nahm er sich einen Apfel aus dem Faß und setzte sich auf den Bootsrand. Gedankenverloren sah er auf die See und reinigte den Apfel an seinem Gewand. Genußvoll verspeiste er ihn. Nach dem Mahl blickte Hermez suchend in die Runde. Nein, auch diesmal war kein Schiff am Horizont, geschweige denn Land, zu sehen. Langsam mußte etwas passieren. Gomez braucht unbedingt ärztliche Hilfe. Er hatte viel Blut verloren und begann nun auch noch zu fiebern. Wenigstens kam jetzt etwas Wind auf und ein paar Wolken zeigten sich am Himmel. Hermez Blick viel auf den Knaben. Timoz hieß er und war der Schiffsjunge auf dem Schiff, das ihnen am längsten geblieben war. Hermez dachte daran zurück, wie sie nach dem Brand auf hoher See mit zwei Schiffen weiterfuhren. Mit dem Verkauf der Waren der beiden Schiffe hatten sie einen beträchtlichen Gewinn erzielt. Und dann noch der Verkauf des alten Frachtschiffes Naruwa. Hermez kiecherte leise vor sich hin. Hatte er doch das Schiff zu einem Preis an diesen jugendlichen, adeligen Nichtsnutz verkauft, der in keinem Verhältnis zum eigentlichen Wert des Schiffes stand. Jetzt konnte er sich endlich einen zweiten Handelskontor in Aymara zulegen. Vergnügt betastete er die Edelsteine, die er für den Verkauf des Schiffes erhalten hatte und später dann in sein Gewand einnähte. Wenigstens die waren ihm geblieben. Die Piraten hatten sie nicht gefunden. Bei dem Gedanken an diese Seeräuber verfinsterte sich sein Gesicht. Mußte Gomez denn unbedingt in dieser verruchten Hafenkneipe so angeben und herausposaunen, daß sie viel Geld mit sich führten? Zuerst saßen sie allein am Tisch und dann kam diese rothaarige Schönheit zu ihnen. Selten hatte Hermez so eine Frau gesehen. Er ertappte Gomez dabei, wie dieser mit seinen Augen förmlich in den Ausschnitt ihres Kleides kroch,
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aus dem die Pfirsiche fast herausquollten. Ansonsten benahm sie sich wie ein richtiger Mann. Gomez wurde immer betrunkener und er mußte ihn aufs Schiff schleifen Auf dem Heimweg bemerkte Hermez ein paar zwielichtige Gestallten, die ihnen bis zum Schiff folgten. Nachdem Gomez in seiner Kajüte lag, befahl Hermez das sofortige Auslaufen des Schiffes. Der Kapitän vertröstete ihn auf den Morgen, den die Manschafft hatte Ausgang und war noch nicht vollständig an Bord. In den frühen Morgenstunden verließ die Juanita das Hafenbecken und glitt hinaus auf die offene See. Das kleine Hafenstädchen lag noch im Schlaf. Hermez genoß die Aussicht bald wieder zuhause zu sein. So segelte die " Juanita " einen Tag unter vollen Segeln dahin und legte eine gute Wegstrecke zurück. Am frühen Morgen des nächsten Tages wurde er durch den Bootsmann geweckt. Dieser teilte ihm mit, daß seit einiger Zeit ein Schiff neben ihnen herliefe. Mal sei es dichter dran, mal weiter weg, mal hinter dem Horizont verschwunden und dann tauchte es wieder auf.Eben gerade hatte es sich genähert und lief unter vollen Segeln auf sie zu. Hermez wollte gerade die Treppe zum Deck hinaufsteigen, als er den Ruf "Piraten" hörte. Das hatte gerade noch gefehlt! Die Manschafft war zwar in militärischen Dingen geschult, aber gegen Piraten hatten sie kaum eine Chance. Außerdem befanden sich relativ wenig Waffen an Bord. Die meisten Fernwaffen mußten weichen, um mehr Ladung transportiern zu können. Auf Deck angekommen sah er, wie Gomez gerade mit zwei Matrosen eine Fernwaffe ludt und auf das Piratenschiff ausrichtete. Dieses hatte sich schon auf Schußweite genähert. In diesem Augenblick wurde eine ganze Breitseite auf ihr Schiff abgefeuert. Die "Juanita" erbebte förmlich, als die Geschosse einschlugen. Der Hauptmast ging zu Bruch und begrub drei Seeleute unter sich. Es waren ebenfalls Treffer unter der Wasseroberfläche zu vernehmen. Das Ruder wurde auch beschädigt. Der ganze Kahn war manövrierunfähig, aber ergeben wollte sich niemand. Gomez konnte einen guten Treffer an Deck des Piratenschiffes anbringen. Mehrere Gegner fielen über Bord oder lagen kampfunfähig an Deck. Aber dann kamen sie.Mit Enterhaken erklommen sie das Schiff und wüteten erbarmungslos unter der Manschaft. Diese setzte sich so gut wie möglich zur Wehr, konnte aber nicht lange standhalten. Hermez sah, wie Gomez gegen mehrere Piraten kämpfte und diese tötete. Dann stand Gomez vor dieser rothaarigen Teufelin. Ja, sie war es. Beide fochten gegeneinander und dann erhielt Hermez einen Schlag auf den Kopf. Als er erwachte lagen Gomez und Timoz neben ihm im Ruderboot. Zusammen verbanden sie mit einigen Kleidungsstücken die Bauchwunde von Gomez. Als Hermez hochblickte, sah er lauter wilde Burschen, die zu ihnen hinuntersahen und sie verhöhnten. Unter ihnen war die rothaarige Frau, die jetzt nicht mehr so schön aussah wie in der Hafenschenke, denn ihr fehlte das rechte Ohr. Gomez war ein guter Schwertkämpfer. Aber diesmal hatte er einen Meister, besser eine Meisterin, gefunden. Von der "Juanita" war nicht mehr viel übrig geblieben. Einige Trümmer schwammen auf der Meeresoberfäche. Dazwischen mehrere Leichen. Ganz in der Nähe des Ruderbootes trieb die Leiche des Bootsmannes vorbei. Hermez wurde übel, als er den geschundenen Leichnam sah und Haß stieg in ihm auf. Haß auf diesen brutalen Überfall und natürlich auf die Leute, die ihn durchgeführt hatten. Er fing langsam an zu murmeln und wurde dann immer lauter. Es war ein alter, sehr alter Fluch, den er als kleiner Junge von seiner Großmutter gehört hatte, als sie an einen reichen Adeligen ihr sämtliches Hab und Gut verloren hatten. Der Adelige konnte sich nicht mehr lange an seinen neuen Erungenschafften erfreuen. Kurze Zeit später fand man ihn in seinem Haus, an lebendigem Leibe verfault. Hermez dachte daran zurück, wie die Piraten über ihn lachten und mit verfaulten Eiern und mit undefinierbaren Sachen aus der Latrinie nach ihnen warfen. Dann entfernte sich das Piratenschiff und segelte in Richtung Peristera davon. Das war vor zwei Tagen gewesen.
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Mißmutig blickte er auf den Horizont. Da, da war doch etwas in Richtung Bathron oder täuschte er sich etwa? Seine Augen hatten im Laufe der Zeit doch schon nachgelassen. Hermez kletterte zu den beiden Schlafenden und weckte Timoz. Dieser schlug die Augen auf und gähnte ihn mit geöffnetem Mund an. Pfui, wie das stank! Einfach grauenhaft! Aber sie hatten keine Mittel gegen Drachenatem an Bord. Stumm zeigte er auf den dunklen Punkt in Richtung Bathron. Timoz blickte in die Richtung und fing an zu schreien. "Ein Schiff. Ein Schiff!" Das gab es doch gar nicht! Sollten sie wirklich gerettet werden? Das Glück hatte sie wohl doch nicht ganz verlassen. Im Laufe der Zeit wurde das Schiff größer und größer. Doch plötzlich verstummten sie. Ihre Minen verfinsterten sich. Das Schiff kannten sie doch. Es war... DAS PIRATENSCHIFF! Ein entrinnen war nicht möglich, denn es hielt voll auf sie zu. Doch irgendetwas stimmte nicht, irgendetwas war ungewöhnlich. Das Schiff lief sehr unruhig, schlingerte ständig von rechts nach links und obwohl es keine Segel gesetzt hatte, bewegte es sich rasch auf sie zu. An Bord war niemand zu sehen. Timoz und er versuchten längs neben das Piratenschiff zu gehen, um dann an eine Außenbords hängenden Seiltreppe an Bord zu gelangen. Gemeinsam befestigten sie das Ruderboot am Schiff und kletterten dann die Seiltreppe hoch. Hermez ächzte, als er nach oben kletterte. Er war einfach schon zu alt, für solche akrobatischen Übungen. Mit letzter Kraft zog er sich über die Reeling und erstarrte... So etwas hatte er noch nie gesehen. Hohlwangige bleiche Skelette starrten ihn an. Aber in ihren Augenhöhlen gab es noch Augäpfel. Langsam kamen sie auf ihn zu. Schreiend warf er sich rücklings in das Wasser. Timoz folgte kurze Zeit später. Gemeinsam banden sie das Ruderboot los und bewegten sich damit, die Hände als Paddel benutzend, vom Schiff weg. Über die Reeling sahen ihnen einige Skelette nach. Wild gestikullierten sie. Timoz und er paddelten wie die Verrückten, bis sie nicht mehr konnten. Dann sanken sie völlig erschöpft auf den Boden. Das Piratenschiff verschwand langsam außer Sichtweite. Hermez dachte an seine Großmutter. Ihr Spruch hatte Wirkung gezeigt.... Gehört und Aufgeschrieben durch Alvarez den Barden in der Spelunke "Zum lustigen Seemann" in Aymara.
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Die zwei Damen 4. Teil – Die Königin erkundet Chalkis (Teil 1 - „Die Hoffnung der Damen erfüllt sich“ in WB72. / Teil 2 - „Die beiden Damen verreisen“ in WB73 Teil 3 – „Ankunft in der Kaiserstadt“ in Karcanon69) Der Gang in den Park ist ein Spaziergang mit einer hoffentlich großen diplomatischen Öffentlichkeitwirkung. Er soll auch der Bevölkerung im Viertel zeigen das die von ihnen höhergestellten auch bei ihnen sind. Um dabei einigermaßen angemessen auszusehen richten die Beiden sich angemessen. Quinty entscheidet sich für ein einfarbiges Wickelkleid in den wichtigsten Grüntönen des Waldes von Gaudronm welches ihre Vorzüge umschmeichelt aber sie nicht frivol aussehen lässt, über welches sie einen leichten fast durchsichtigen Überwurf streift welcher einen Stehkragen hat. Sunrise wählt einem leichten Waffenrock über welchem sie ihr Elfenkettenhemd trägt. Nach gründlicher Musterung zieht Sunrise noch einen blauen Umhang mit dem Wappen der Heimat darüber um nicht ganz so nackt zu wirken. Dann drückt sich Quinty noch einen zierlichen Haarreif auf den Kopf als Andeutung einer Krone und um ein wenig auf ihre Würde hinzuweisen und auch um ihr langes und dichtes Haar zu bändigen welches nach dem langen Badaufenthalt ein wenig wild aussieht. So jetzt zu den Kindern, im Tal werden diese sofern man sie außerhalb der eigenen vier Wände dabeihat und sie noch nicht richtig laufen können, getragen. Ein Bettchen mit Rädern dran ist im Tal ungebräuchlich in manchen Regionen wahrscheinlich auch noch nicht bekannt. Also Träger müssen her! Im Moment stehen ihnen nur ihr Leibwächter und das Kindermädchen zur Verfügung. Also eine Person zu wenig! Ihrem Leibwächter möchte Quinty diese Aufgabe nicht aufzubürden. Also muss noch eine weitere Frau gefunden werden! Also schickt sie diesen um jemanden entsprechendes zu finden. Nach kurzer Zeit kommt er wieder und hat fünf Frauen im Gefolge. Er behauptet nachdem er im Hof zu diesem Gebäude eine der dort arbeitenden Frauen angesprochen hat haben sich ihm alle die da waren für diese Aufgabe angeboten. Aber bevor er dann eine Entscheidung getroffen hat, hat er lieber alle mitgebracht. Dann bevor Quinty oder Sunrise reagieren konnte greift ihr Kindermädchen nach dem Kind von Quinty und bettet es in ihre linke Armbeuge was das Kleine ohne Gegenwehr geschehen lässt. Nun ist Sunrise an der Reihe! Sie schaut die Kandidatinnen an welche ihr Leibwächter gebracht hat und endscheidet sich für eine junge Elfe welche ein wenig verloren unter den anderen Frauen herumsteht. Sunrise fragt sie ob sie die Aufgabe übernehmen möchte auf dem Spaziergang auf ihr Mädelchen aufzupassen? Ein heftiges Nicken von dieser beantwortet ihre Frage. Worauf Sunrise sie mit einer Geste auffordert es an sich zu nehmen. Die junge Frau nimmt dann zuerst ganz vorsichtig das Kind von Sunrise an sich und schiebt es wie wenn sie das gewohnt ist es an die richtige Stelle unterhalb ihrer Büste in die dort wie selbstverständlich durch automatisches anwinkeln des Arnes entstandene Ablage. Die kleine findet den Ersatz gleich als annehmbar und schmiegt sich dann sofort an ihr neues Wärmekissen an. Sunrise erwischt sich dabei wie sie ein wenig neidisch
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ist auf diese Fähigkeit. Aber dann versteht sie nach dem sie einen kleinen feuchten Punkt auf der Bluse der jungen Frau entstehen sieht warum ihre junge Dame sich so schnell zu dieser Alternative hingezogen fühlt. Die junge Frau hat sehr wahrscheinlich erst vor kurzer Zeit einem Kind das Leben geschenkt. So, nach dem das geklärt ist bedankt sich Quinty bei den anderen Frauen für ihre Bereitwilligkeit zu helfen. Dann gibt sie das Zeichen zum Aufbruch. Acht Frauen und zwei Kleinkinder begeben sich in den Park welcher hinter dem Haupthaus an die Botschaft angrenzt. Der Park ist zu diesem Zeitpunkt noch sehr jung er wurde erst vor einigen Jahren angelegt als das Viertel für die Elfen errichtet wurde. Trotz der Bemühungen der Gärtner und Druiden welche mit ihren Kräften das Wachstum der Pflanzen beeinflusst haben gibt es in manchen Bereichen noch recht lichte Stellen. Aber den Zweck für die Einwohner scheint er schon zu erfüllen. Denn sie sehen an diesem freundlichen Nachmittag, dass viele Leute in ihm flanieren und auf den Bänken herumsitzen. Quinty erlaubt sich noch bevor man die erhöhte Veranda verlässt auf welcher sie gerade stehen einen Überblick von dem Park zu machen. Sie lässt ihren Blick über das Gelände schweifen um die wesentlichen Details im weitläufigen Park schon einmal gesehen zu haben. Diese sind zwei Seen um welche Bänke stehen, ein befestigter Platz für Veranstaltungen und Feste und dazu mehrere Grünflächen, Hecken und Blumenbeete welche zwischen den Baumgruppen in dessen Schatten Pavillons stehen das Gelände auflockern. Die Wege welche das Gelände durchschneiden die wie zufällig alle Bereiche des Parks verbinden ohne das Auge zu stören laden ein sie zu benutzen. Nach dem sie sich den Lageplan eingeprägt hat macht sie sich auf den Weg zu dem großen Rundgang des Parks, dabei hofft sie, dass ihr die Anderen folgen. Dann nachdem sie ein paar Schritten gegangen ist hört sie die Anderen wie sie sich in Bewegung setzen. Wie von Quinty erhofft und schon oft erlebt schließen sich ihnen erst aus Neugierde und dann, weil sie dabei sein wollen immer mehr Leute an. Nach ungefähr der Hälfte der Strecke welche Quinty zurücklegen will waren es schon mehrere Dutzend. Auf der Höhe des Platzes im Park welcher ungefähr auf der halben Strecke ihres Weges sich befindet kamen sie nicht mehr weiter. Jeder der da war, so kommt es ihr vor, will sie oder ihre Kinder und ihr Kindeskind sehen. Dabei fällt niemanden auf was die wilde Magie ihres Sohnes so alles verändert oder ergänzt. Quinty macht Nichts gegen diesen unbewussten Schabernack. Denn sie müsste ihren Kleinen an sich nehmen und sich mit ihm beschäftigen was wahrscheinlich mehr Aufmerksamkeit erregen würde als die nur wenige Sandkörner lang andauernden Beeinflussungen ihres Jüngsten. Wie auch immer, jetzt ist die Zeit dafür eine Rede! Sie richtet ihre Bewegung in die Richtung der Bühne auf dem Platz aus. Das dort ankommen überlässt sie dem Gedränge der Menge in deren fordern Bereich sie sich befindet. Als sie dann ihr Ziel erreicht hat steigt sie auf die wenigen Stufen hohe Bühne und dreht sich zu den Leuten um Sie erwartet dann dort, dass die Leute ein wenig ruhiger werden damit sie mit ihrer geübten Stimme, welche sie in den letzten Jahrhunderten bei vielen Reden welche sie halten musste geübt hat, diese erreichen und ihre Aufmerksamkeit gewinnen kann. Ihre geistbeeinflussende Magie setzt sie nur im Notfall ein um diesen Effekt zu erzielen. Sunrise hat bis dahin die Kindermädchen ein wenig beschützt damit die Übergriffe der neugierigen Leute gegenüber den Kindern sich auf ein verträgliches Maß
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beschränkten. Jetzt nach dem Quinty auf der Bühne des Platzes steht manövriert sie die beiden Kindermädchen mit ihrer wertvollen Fracht neben diese und verhindert, wenn nötig mit ausgestreckten Armen das ihnen jemand folgt. Sie hofft das der Andrang nachlässt sobald Quinty mit ihrer Rede angefangen hat. Quinty beginnt dann mit ihrer Rede: Sie begrüßt die anwesenden Leute, was relativ schnell geht da sie hier noch keine Würdenträger kennt. Dann stellt sie sich und ihre Begleitung also die beiden Kinder vor. Sie geht davon aus, dass alle Zuhörer schon etwas von ihr und ihrer Tochter gehört aber nur die Wenigsten selbst hier im elfischen Viertel der Kaiserstadt sie bisher gesehen haben. Wonach Quinty nach kurzer Pause in welcher sie den eventuellen Jubel abklingen lässt auf den Kern ihrer Rede kommt. In diesem sind diese Sätze als Höhepunkte eingebaut: Wir sind für euch da wenn ihr uns braucht! Niemand muss hungern, wenn man für Taron don Umn arbeitet! Jeder der beim Land dient bekommt eine Berufsausbildung! Die Krankenversorgung und der Volksschulbesuch kostet nichts im Land. Hier in der Fremde steht man noch in Verhandlungen (das hat man zumindest vor)! Kein Elf welcher am Grünen Meer stirbt wird zurückgelassen (zumindest ein Teil seiner Asche kehrt ins Tal zurück. Katuum legt darauf viel Wert)! Am Schluss ihrer Rede bedankt sie sich bei ihren Zuhörern und kündigt an das ihr Mann, der Elfenkönig, in den nächsten Tagen wieder in der Stadt sein wird. Am Ende ihrer Rede wartet sie noch ein Weilchen bis es wieder ruhig wird unter ihren Zuhörern und sagt dann zum Abschluss: Ich werde mich noch eine Kerze (Stunde) dort drüben in dem Pavillon aufhalten und zeigt auf ein entsprechendes Gebäude in der Nähe; Und sagt weiter: Wer Fragen hat möge mich dort aufsuchen. Nach diesen abschließenden Worten dreht sie sich um und geht mit ihrem Gefolge zu der von ihr ausgewählten Überdachung. Dort angekommen setzt sie sich auf einer der Sitzgelegenheit die in diesem stehen und wartet auf das was da kommt. Die beiden Hausmädchen lassen ihre Schutzbefohlenen hinter dem Pavillon krabbeln und spielen. Über diese Aktivitäten hat Sunrise ein waches Auge. Bei Quinty geht es in der Stunde recht beschaulich zu. Ihr Gesprächsangebot nehmen nur eine Handvoll Leute in Anspruch. Auf Sunrise kommen in dieser Zeit vergleichsweise mehr Leute zu, welche sie aber eher kennenlernen wollen als sich über irgendetwas zu beschweren. Dabei merkt sie das sie eigentlich niemand als Ersten Ritter der Traumritter kennt. Sie beschließt für sich diesen Makel zu beheben. Denn ihr fast feenhaftes Aussehen obwohl ihr Körper durch ihr wieder aufgenommenes Kampftraining nach der Zeit der Schwangerschaft wieder fit ist macht dieses Unterfangen nicht einfacher. Den kaum jemand weiß das sie mit einem Schwertstreich einen ihr körperlich überlegenen Gegner niederstrecken kann. Sie ist nicht unbegründet eine Meisterin der Kampfkunst. Aber sie weiß auch, dass ihre Herkunft und ihr diplomatisches Können einen Teil zu ihrer Ernennung zum Ersten Ritter beigetragen hatten. Also beschließt sie für sich mehr öffentliche Veranstaltungen zu besuchen. Der Mittag geht dann zu Ende und die Damen kehren wieder in ihre Unterkunft in der Botschaft zurück. Dort angekommen bedankt sich Sunrise bei der jungen Frau welche auf ihr Mädchen aufgepasst hat und bietet ihr an, wenn sie Zeit hat das sie bei ihr als Kindermädchen anfangen kann. Die junge Frau ist hocherfreut und wie es scheint auch motiviert und sagt zu am nächsten Tag zur achten Kerze am Morgen da zu sein. Wonach sie sich verabschiedet und die Wohnung verlässt. So nun stellt Quinty fest, nach dem das neue Kindermädchen von dem sie bisher
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eigentlich nur den Namen kennen weggegangen ist, dass sie hungrig ist. Das vermutet sie auch bei den Anderen. Die beiden Kleinen sind schnell zufriedengestellt. Aber bei den Erwachsenen welche nach einem langen Tag müde sind und sich nicht mehr selber in die Küche sich stellen wollen muss noch eine Lösung gefunden werden. Nach sehr kurzer Diskussion einigt man sich darauf wieder auszugehen. Die nächste in Frage kommende Möglichkeit welche einheimisches Essen und den berühmten Grünen Moinos im Angebot hat liegt ein kurzes Stück in Richtung des alten Hafens. Quinty entscheidet sich eine Kutsche zu nehmen. Sie fühlt sich ein wenig erschöpft nach dem Bad und dem Spaziergang. Das Kindermädchen hat bei dieser Angelegenheit das Nachsehen denn der Leibwächter sieht sich außerstande die beiden Kinder zu betreuen. Das Abendessen verläuft störungsfrei trotz, dass nach ihrem Eintreffen im Lokal dieses sich bis auf den letzten Platz füllte und sie beim Essen beobachtet wurden. Die folgende Nacht ist sehr erholsam und der frühe Morgen danach ereignislos. Erst als das neue Hausmädchen an die Tür der Wohnung klopft erwacht das Leben in dieser. Nach einer kurzen Begrüßung geht es ans Werk: Die beiden Kleinen werden umsorgt und versorgt. Dann richten die beiden Hausmädchen solange die beiden anderen Damen ins Bad gehen und sich für den Tag anziehen. Dann zu dem reichhaltigen Frühstück bei welchem die neue Bedienstete aufgefordert wird ein wenig von ihrem Lebenslauf zu erzählen. Nach einer weiten Tasse Tee wird beschlossen den kaiserlichen Wohnsitz zu besuchen. Sunrise zieht zu diesem Zweck ihre Traumritterparadeuniform und Quinty eine farblich dazu passende Dienstkleidung (Ornat) an. Also etwas Schlichtes welches sie gerne bei Empfängen nutzt. Ein langes aus weisen bestickten Stoff gefertigtes Kleid mit einem dunkelgrünen Überwurf welcher mit einem edelsteinbesetzten Stoffgürtel zusammengehalten wird. Dazu trägt sie in ihrem langen Haar ein weißgrünes Diadem. Dann verlassen die beiden Damen mit ihrem Leibwächter der sich davor auch besser angezogen hat die Wohnung. Die beiden Hausmädchen mit den beiden Sprösslingen bleiben zurück. Bevor sie das Haus verlassen besuchen sie noch den Herrn Blattwald, den Obmann des Elfischen Viertels von Chalkis. Sie sagen ihm was sie heute vorhaben und wünschen von ihm die Aussagen ihres neuen Hausmädchens zu überprüfen und eventuelle Lücken ihrer Geschichte zu ergänzen. Dann bevor sie zu ihrer Entdeckungstour aufbrechen bitten sie ihn noch den von ihm für sie beauftragten Sicherheitsdienst etwas offensichtlicher agieren zu lassen. Quinty meint dazu das sie sich dann wohler fühlen würde. Er sagt das er sich sofort darum kümmern werde und fügt noch hinzu ihr mögt noch die Kaiserliche Bibliothek besuchen. Bevor sich die Damen dann verabschieden und gehen sagt Sunrise: Ja, das haben wir auch vor! Sie sehen dann nicht mehr wie Herr Blattwald grinst als sie dann weg sind. Als die drei Ausflügler am Tor der Botschaft stehen sehen sie das ein Diener mit dem Kutscher spricht welcher sie am vergangenen Tag transportiert hat. Sie bemerken als der Kutscher sie sieht, dass er ihnen zuwinkt, dann auf den Kutschbock der hinter ihm stehenden Kutsche springt und den davor angeschirrten Pferden mit den Zügeln ihnen das Zeichen gibt sich in ihre Richtung in Bewegung zu setzen. Dann nach wenigen Augenblicken ist die Kutsche gewendet und fährt vor den Eingang der Botschaft. Quinty sagt dann dem Kutscher das sie zum
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kaiserlichen Palast und dort vor dem Haupteingang abgesetzt werden wollen. Der Kutscher nickt und sagt das werde ich gerne tun und ich gehöre zur Botschaft und werde den Status einer öffentlichen Kutsche nicht mehr aufrechterhalten. Wenn es ihnen recht ist! Quinty nickt und erwidert ihm: Danke für ihre Aufrichtigkeit. Quinty steigt dann in die Kutsche ein und Sunrise und ihr Leibwächter folgen ihr. Die Fahrt durch die Stadt ist für Quinty immer noch sehr interessant. Sie sieht dabei immer wieder etwas Neues und Interessantes was sie in dieser Ausprägung noch nicht gesehen hat. Die Kultur und Lebensweise hier am Grünen Meer ist anders als im Tal des Lebens in welchen sie sich bisher hauptsächlich aufgehalten hat. In ihrer Hochstimmung hält die Kutsche auf einmal an und eine gerüstete Frau steigt neben ihrem Fahrer auf den Kutschbock. Quinty erkennt diese als ihre Erretterin gestern im Bad. Was für eine Überraschung! Bevor sie einen weiteren Gedanken erfassen und formen kann fährt die Kutsche weiter. Dann nach kurzer Zeit hält die Kutsche dann vor einem großen Gebäude welches in unterschiedlichen Baustilen vor ihnen in die Höhe ragt. Hinter einem abgesperrten Bereich welcher von mehreren Soldaten bewacht wird befindet sich ein großes Tor welches wahrscheinlich der Haupteingang ist. Das große Wappen welches sich über dem Schlussstein des Torbogens sich befindet sagt Quinty nichts Sie weiß natürlich, dass das der Kaiserliche Palast sein muss. Ein derart riesiges Gebäude kann sich niemand leisten. Wie in der Hauptstadt von Taron don Umn in Danann hat das Gebäude keinen ernsthaften Schutz, den man mit blossem Auge sehen könnte – wenn man von der Kaiserlichen Garde absieht. Ursprünglich scheint es so als ob man ein auf einem erhöhten Platz in der Stadt ein Hallengebäude errichtet hat um welches eine Befestigung mit Türmen und Wehrmauern sich befunden haben mag. Das Hallengebäude, wie man heute noch sieht, hat einen Zentralbau an welches im Kreis sechs kleinere mehr oder weniger runde Hallen angebaut sind also wurden. Jedes dieser ursprünglichen Gebäude hat ein Kuppeldach mit einer in der Mitte aufragenden Spitze. Irgendwann muss dann das Gebäude, der Palast des ehemaligen Ethnarchen wie man ihr erklärt, für seine Nutzer zu klein gewesen sein so dass diese in dem zu dieser Zeit modernen Baustil es vergrößert haben. Es wurden mehrere säulenumringte Häuserringe in deren Mitte jeweils ein Hof oder Garten sich befindet errichtet. Diese wurden dann mit überdachten Säulengängen miteinander und dem Haupthaus verbunden. Als Schutz für ihre Bewohner wurde ein mit der damals naheliegenden Stadtmauer verbundenen Mauerring errichtet. Das war aber noch nicht alles, denn wahrscheinlich als hier das Kaiserreich errichtet wurde und die Stadt Chalkis zur Metropole sich gemausert hat wurden mehrere weitere Hallen und Verwaltungsgebäude im momentan modernen monumentalen Stil dazu gebaut. Die großen Plätze vor den Haupteingängen der Residenz und dem Regierungssitz, erfährt Quinty später, wurden im Zusammenhang bei der Gestaltung und Bau der neuen Stadtviertel durch grossräumige durchaus von Protesten begleitete Abrissarbeiten verschoben, weil der einstige Grosse Markt oder das Forum von Chalkis einerseits durch das Wachsen des Kaiserpalastes kleiner geworden, andererseits durch Abriss alter Häuser auf der anderen Seite nochmal grösser geworden ist. Dass am Rande der neuen Plätze nun neue, eigens errichtete Paläste der Reichen und Adeligen aus den Teilreichen des Kaiserreichs und aus dem aufsteigenden neuen Adel der Kaiserstadt entstanden sind, wird von den alteingesessenen Chalkidiern als „Veradelung“ des Forumsbereiches bezeichnet.
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Sunrise von Sakilia stellt fest, dass bei jedem Besuch des Kaiserpalastes doch irgendwo etwas neues, und manche neue Person, hinzugekommen ist. Sie war in ihrer Zeit im Kaiserlichen Rat vor allem im Saal des Rates und im Elfischen Viertel in der Taron don Umnschen Botschaft, und ansonsten gelegentlich im Stützpunkt der Traumritter, um Ritter Agan von Calm zu besuchen und sich mit ihm über den Fortgang seiner Rekruten zu informieren. Dabei fällt ihr ein, dass sie das endlich auch mal wieder machen will. Diesmal aber ist sie hier, um ihrer Mutter, der Elfenkönigin Quinty, den Kaiserpalast zumindest vom Audienzsaal zum Ratssaal zu zeigen, und die Unterschiede zum eigenen Regierungssitz daheim in Danann. Eine Begehung des ganzen Palasts würde, fürchtet sie, Tage dauern, selbst wenn man nur wenig von Schmuck und Statuetten und Säulenverzierungen betrachtet, aber diese wesentlichen Säle sollte ihre Mutter zumindest einmal kennenlernen.
(Fortsetzung folgt...)
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Nachricht An alle
Zauberkundigen Myras geschrieben von
Eger Makalu, Magister Magistri der Akademie „Sieg des Geistes über die Materie“, Silur Erneuert im Drachenmond Tewet im Jahr der Raupe 439 n.P.
Geehrte Eleven, Scholaren und Magister, Acolythen, Adepten, Mu’min, Dendriten und Hadschiddin – Die Akademie „Sieg des Geistes über die Materie“, in Silur gelegen sucht Lehrende und Lernende zur Vermittlung der Magie. Vorausgesetzt wird die Bereitschaft zur Weitergabe und Aufnahme von Kenntnissen aus allen Bereichen der Magie. Lehrer und Schüler aller Völker und Weltanschauungen sind willkommen. Ich biete Euch den Aufenthalt in einem Reich an, das der Zauberei offener als alle anderen Reiche Karcanons gegenübersteht, einen freien Wohnsitz in den Gebäuden der Akademie, Kontakt zu uralten magischen Traditionen nichtmenschlicher Völker, Zugang zur fremdartigen silurischen Flora und Fauna, freie Nutzung einer der größten Bibliotheken Karcanons, mit einer umfassenden Sammlung magischer und mundaner myranischer Literatur, die Forschungsmöglichkeiten eines großen Labores und Teilhabe an den umfangreichen Fortschritten der Magie in Silur, die im Sonderboten des Magiertreffens nur angedeutet wurden. Meldet Euch per Botschaft bei mir und benutzt den Fährdienst im Machairas Antharlans, ab Burg Rhadeiria an der Thysiasseite oder Burg Valece an der Kladosseite am Ausgang des Grünen Meeres gelegen.
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Die Suche nach Magiern auf Silur beschrieben von Kigg Bootsnak, ordentlicher Magister an der Magierakademie „Sieg des Geistes über die Materie“ zu Belfalas auf Silur, Hohe Kheitara vom Graulemur, Kheitara des Rotkatta Schon immer waren Weise, Menschen, welche Magie wirken und Wunder tun können auf Silur hoch angesehen und sie werden hier häufiger angetroffen als an anderen Orten. Stets prägten Magier und Priester, Druiden und Schamanen das Reich. Doch erst seit es die Magierakademie „Sieg des Geistes über die Materie“ zu Belfalas gibt werden begabte Kinder mit Magietalenten gezielt gesucht und zu Magiern ausgebildet. Viele Wege können einen jungen Silurer an die Akademie führen und ihm eine Karriere als Magier eröffnen. Die Kinder der Akademie Bereits seit 22 Jahren gibt es die Magierakademie von Belfalas. Hier leben zahlreiche Magier zusammen, haben ihre Heimat gefunden, Familien gegründet und viele Kinder sind jetzt im Alter selber als Eleven an der Akademie unterrichtet zu werden. Mit hoher Wahrscheinlichkeit erben die Kinder von Zauberwirkern das Talent ihrer Eltern und an der Magierakademie wird sie ihr Lebensweg beinahe sicher zum Magier führen, obwohl auch die Priesterin Bocka Holt, der Druide Krin Eschallam und der Schamane Harden Blaustein hier wirken. Hier achten Eltern und Lehrer besonders wach und erwartungsvoll auf den Funken der Magie und hier stehen Kindern alle Möglichkeiten offen ihr Talent zu schulen. Kindern, welchen das Talent zum Magier fehlt, haben an der Akademie haben die Möglichkeit die mit der Magie verwandten Wissenschaften wie Sternenkunde, Alchemie und Zauberkunde zu erlernen und später zu unterrichten. Unverzichtbar sind auch die zahlreichen Handwerker, Buchbinder und Kopisten, Maurer, Schreiner und Metallarbeiter, Gärtner und Tierpfleger. Die Akademie ist ja nicht nur ein Ort der Gelehrsamkeit, sie ist eine Stadt der Magie mit vielen Bewohnern. Ariana Bootsnak ist meine Tochter und eine hoffnungsvolle Elevin an der Magierakademie „Sieg des Geistes über die Materie“. Die Kinder des ländlichen Silur Kaum ein Silurer aus den Dörfern der Insel wächst fern einer Fassaja auf, einer Grube inmitten der Wohnung, welche das Fundament des Hauses durchbricht und Zugang zu den Adern Denas gewährt, den Strömen magischer Energie, welche die Insel durchziehen. Hier konzentriert sich die Volksmagie, hier untermalen Illusionen die Wort der Erzähler, hier wirkt der Heilschlaf Wunder, hier verrät der Wahrtraum die Zukunft, hier erschaffen begabte Handwerker ihre Meisterwerke. Hier schützt oft ein Elementargeist der Luft oder der Erde Haus und Bewohner und oft ist er es, der die Begabung eines Kindes zur Magie als erster wahrnimmt. Vor der Gründung der
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Akademie wurden Kinder trotz ihres Talentes allenfalls Volksmagier, weil es außer wenigen Magiern, welche nur nach Zahlung eines hohen Schulgeldes unterrichteten keine entsprechende Ausbildung auf Silur für sie gab. Statt dessen wurden nur diejenigen Kinder unterrichtet, deren Eltern hinreichend Geld für die Ausbildung zahlen konnten und dir ihre Kinder nicht als Erbfolger ihres Adelslandes oder ihres Handwerks sahen. Das waren sehr wenige. Heute aber ist die Entdeckung eines Magiertalentes in nahezu allen Familien ein freudiges Ereignis, denn die Magierakademie fordert für die beste Ausbildung, welche Silur bieten kann nicht mehr als das Geld, was eine Familie zu zahlen bereit ist und nimmt lieber noch als Gold Forschungsberichte oder von Schülern kopierte Bücher als Schulgeld. Leira Utti stammt aus dem Dorf Rotros in Morossos und ist möglicherweise eine ferne Nachfahrin von Findsdrossel Utti, einem Magier, und Gefährten von König Jermay. Die Kinder von Belfalas Seltener noch als Kinder des ländlichen Silurs wurden die Kinder von Belfalas zu Magiern ausgebildet. Die Metropole ist betriebsam und voller Menschen und auch wenn es auf ihrem Gebiet einige herausragende Knoten der Adern Denas gibt und dieses Geflecht dichter und mächtiger ist als an anderen Orten hat doch kaum ein Mensch Muße an der Fassaja zu sitzen und den leisen Worten eines Luftgeistes zu lauschen. Viel mehr gibt es für alle Menschen von Belfalas jeden Tag zahllose Chancen auf Unternehmungen und Gewinne und so kreist das Leben hier mehr als irgendwo sonst auf Silur ums Geld, es alle Tage zu verdienen, zu vermehren und wieder auszugeben füllt das Leben aus. Doch zum Magier geborene Menschen sind hier nicht seltener als irgendwo sonst auf Silur und wenn ihr Talent entdeckt wird suchen sie gerne die Magierakademie auf um sich auszubilden und die Möglichkeiten zu nutzen, welche die Zauberkunst ihnen bietet. Morion Frederik Greifenauge, ein Seher der Talelfen, der als Gast an der Magierakademie weilt ist es, der mit scharfem Blick Magiertalente entdeckt und in die Akademie einlädt, dass sie hier ihre Ausbildung zum Magier beginnen. Kvina Holt ist die Tochter eines Bäckers aus Belfalas, welche nur zu gerne der Einladung von Morion Frederik Greifenauge gefolgt ist um die Backstube mit der Studierstube zu tauschen.
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Bocka Holt und der Denatempel der Akademie Als Bocka Holt mit ihrer Hirschkuh Dena als Priesterin der Dena in die Magierakademie „Sieg des Geistes über die Materie“ kam fand sie als Tempel einen verfallenen Holzschuppen vor. Zwanzig Jahre zuvor, auf dem Magiertreffen von Silur hatten Priester und Magier einander, so wie auch den Druiden und Schamanen Silurs Zusammenarbeit angeboten und auf die Früchte gehofft, welche sie durch gemeinsame Arbeit ernten wollten. Doch es stelle sich heraus, dass die praktischen Schwierigkeiten die theoretischen Möglichkeiten der Zusammenarbeit überwogen. Die Magier fanden keinen Zugang zur priesterlichen Haltung aus Demut und Gottvertrauen, der Voraussetzung, dass die Götter durch sie Wunder tun. Den Priestern hingegen fanden das Konzept der Magie, welche, von einer bestimmten Ursache ausgehend eine definierte Wirkung erzielt der Religion nicht entsprechend. Das fremdartigen Tun und Denken von Schamanen und Druiden blieb beiden fremd. Die Magier hatten ihre Magierakademie, die Priester ihre Tempel und Schamanen und Druiden blieben erst recht unter sich. So standen auf Silur Religion und Magie nebeneinander und hatten wenig miteinander zu tun bis Bocka Holt entschied, den Denakult in die Akademie zu bringen. Dena stimmte zu. „Dena braucht etwas besseres als diesen Schuppen“, stellte sie fest, nachdem Magister Peseldonn sie zu dem windschiefen Gebäude am Rande des Plateaus mit den hoch aufragenden Gebäuden der Akademie geführt hatte und ihr den rostigen Eisenschlüssel zu dessen einfachen Schloss übergab. Bocka pflanzte nach Art der Denapriester an jeder Seite des Schuppens einen Buchenschössling. „Den Rest wird Dena richten“, sagte sie zu Dena und Dena nickte. Dann gab sie Magister Peseldonn den Schlüssel zurück und reiste in die Hauptstadt Belfalas zu einer Synode der Priesterschaft. Ein paar Wochen später waren die Buchen aufgeschossen und gaben dem Schuppen zwischen sich ordentlich Platz. „Das sieht schon besser aus“, sagte Bocka, während Dena einige Grashalme äste. Bocka bat den Magister Magistri Eger Makalu sie zur Magistra Religionis zu ernennen. Der lehnte in Bausch und Bogen ab, aber da Bocka sehr bestimmend und ausdauernd sein kann ließ er sich schließlich immerhin erweichen sie zur Außerordentlichen Magistra Religionis zu ernennen. Zwar zählte er die Religion nicht zu den Lehrgegenständen einer Magierakademie und hielt dem Titel Magistra als weibliche Variante des gut eingeführten Titels Magister für überflüssig. Dafür bekam Bocka Holt als Außerordentliche Magistra für ihr Tun kein Gold und er hatte endlich Ruhe, sich den zahlreichen anderen Anliegen der Akademie zu widmen. Dann bat sie Magister Haider Eigentorf ein solides Tempelhaus zu errichten. Magister Eigentorf war Meister der Baumagie und seine Gebäude waren von bester Qualität, auch wenn seine Magie eher Handwerk war. Schon nach ein paar Tagen
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stand unter den vier Buchen ein solides Holzhaus auf einem steinernen Fundament. Haider Eigentorf stellte fest, dass ihm die Arbeit so schnell und gut wie selten gelang. Schon immer arbeitete er besser und schneller als andere, aber das hier war mehr als die übliche Magie. „Dena hilft“, stellte Bocka Holt fest und Magister Eigentorf blickte ratlos auf die Hirschkuh. Bocka lächelte und Eigentorf zuckte mit den Schulter. Gelassenheit war seine Tugend und hilfreich, im Umgang mit Magie und Religion. Harden Blaustein, ein Schamane Silurs, dem man gelegentlich im Umkreis der Akademie begegnen konnte kam und nahm Bockas Kopf in seine knochigen, aber überraschend starken Hände und küsste sie auf die Augen und auf den Mund. Zu Dena wahrte er sorgfältig Abstand. Dann ging er wieder. Er war bekannt dafür, sein Tun nicht zu erklären. Zuletzt ging Bocka Holt zu Magister Apothekarius Adrianus Eleman und kaufte einen großen Vorrat Tee. Als sie zum Tempel zurückkehrte fand sie unter den großen Buchen eine Gruppe von Druiden, welche sangen, während sie ein Loch gruben. Bald darauf hatten sie einen zwei Schritt großen Menhir ausgegraben und aufgestellt, der auf merkwürdige Art und Weise fröhlich aussah. Bocka bot ihnen Tee an und die Druiden nahmen dankend an. Kurz darauf kam der junge Magister Kigg Bootsnak mit einer schnatternden Schar Scholaren vorbei, welche Böcke und Bretter trugen, um vor dem Tempel, im Schatten der hoch aufragenden Buchen Bänke und Tische aufzubauen. Die Wolken rissen auf und die Gebäude der Akademie gaben den Blick auf das weite Savretal frei, mit der Stadt Belfalas jenseits des Flusses. Mit warmen Sonnenlicht auf dem einladenden Tempelplatz kamen mehr und mehr Magister, Magister Magistri Eger Makalu, der sehr gesellig ist und Magister Haiger Eigentorf und Magister Apothekarius Adrianus Eleman, der eine gute Tasse Tee zu schätzen wusste. Magister Peseldonn fand zu seiner Befriedigung einige neue Schlüssel an seinen Schlüsselbunden, der Schamane Harden Blaustein blieb nur einen Augenblick um einige Buchenblätter zu sammeln. Schließlich kam sogar der eigentlich stets mürrische Magister Eisendraht vorbei und so etwas wie ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Dena strich zwischen den Menschen hindurch und Bocka Holt kochte singend Tee. Einige Druiden Silurs, die unbemerkt eingetreten waren sangen mit. Der Tempel ist Denas Haus für die Menschen, lehrte das Tar- Eim- Krang, das heilige Buch des Denakultes. Dena war in die Magierakademie gekommen und die Akademie hat Dena ein Haus gebaut.
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KARCANON-ATLAS
In den folgenden Boten soll jeweils ein Reich in (allen öffentlich verfügbaren) Karten vorgestellt werden.
Den Anfang macht Borgon-Dyl mit einer Reichskarte die gegenüber früheren Versionen koloriert ist und alle neueren Bauwerke auch in der vom Freistaat Aerinn eroberten Grossen Ebene der Wagenvölker enthält, die nach dem Jahr des Buches und dem Dämon Bhamoras die „Ebene der Dämonen“ genannt wird, weshalb der Krieg dort „Dämonenkrieg“ heisst (siehe weiter vorne in diesem Boten). Borgon-Dyl ist ein Reich schwarzhäutiger Menschen im Glauben an den Stiergott Borgon und seine Eltern, Göttermutter Keiiris und Göttervater Chnum (in ungefähr dieser Reihenfolge)
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Borgon-Dyl Hintergrundinformationen Allgemeines Das Land der Kinder Borgons kann landschaftlich in 10 grundverschiedene Regionen unterteilt werden: 1) Marmodyl-Hinterland 2) Marmodyl-Küste 3) Der Große Wald von Borgomyl 4) Orgareena 5) Faramon 6) Lydoner Land 7) Die Große Ebene 8) Varodar 9) Sheroanide 10) Monak-Ebene Administrativ teilt sich Borgon-Dyl außerdem in vier Provinzen: 1) Torgan-Dyl 2) Ferdyon 3) Bakan-Dyl 4) Karan-Dyl 5) Machairan-Dyl Zunächst soll ein Überblick über die Provinzen gegeben werden. Darauf folgt eine Charakterisierung der zehn landschaftlichen Regionen in groben Grundzügen.
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Provinzen Torgan-Dyl
Marmodyl und der Große Wald bilden zusammen die Provinz TorganDyl, das Stammland der Borgon-Dun. Dieses stolze Volk der "Kinder Borgons" leitet seine Entstehung von der Vergewaltigung Xarnes durch den Wolfs- und Stiergott, den Schütterer und Gott der erdgebundenen Stärke, den Kriegsgott BORgon, ab. Natürlich sprechen sie nicht von Vergewaltigung, sondern dass ER "sich ihrer Reize annahm". Wie schön man die alten Legenden auch verklären mag, ändert es nichts daran, dass BORgon Xarne mit Gewalt nahm und ihr SEIne Kinder hinterließ, die ersten Borgon-Dun. Ihre älteste Tochter Kytania wurde die erste Herrscherin über Marmodyl, was "Meeresheimat" bedeutet, denn Xarne war mit ihrem Vater und drei Brüdern über das Meer dorthin
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gekommen, wo BORgon sich ihrer Reize annahm. Dies geschah 5 Jahrtausende vor Pondaron, der letzten großen Schlacht zwischen Licht und Finsternis, die vor über vierhundert Jahren geschlagen wurde. Seither wird das Volk der Borgon-Dun ausschließlich von Frauen regiert, die seit 950 v.P. (vor Pondaron) den Titel "Deye" führen, abgesehen von ein paar männlichen Usurpatoren sowie ein paar Jahrhunderten Fremdherrschaft unter dem Joch der Haengstyr (Hängstir), das 231 n.P. (nach Pondaron) unter der Führung von Lyralenda III. abgeschüttelt werden konnte. In den Zeiten der ersten Deye herrschten diese nicht nur über die Borgon-Dun, sondern auch über zahlreiche andere Völker, die von den Kindern Borgons unterworfen worden waren. Zu derartiger Macht gelangten die Deye erst wieder in jüngster Vergangenheit, als es gelang, dem mächtigen Nachbarn Bakanasan dessen Provinz Atarestor abzutrotzen, sowie dem (nicht ganz so mächtigen) Nachbarn Ataris die Halbinsel Varodar und umgebende Gebiete. Stammland der Borgon-Dun ist aber immer Torgan-Dyl geblieben. In allen anderen Teilen des Reiches bilden sie eine (wenn auch die herrschende) Minderheit. Die Kinder Borgons sind, wie schon gesagt, ein sehr stolzes Volk. Fremde betrachten sie stets mit zumindest einer Spur Überheblichkeit. Und sie haben wirklich nicht die geringste Schwierigkeit, Fremde sofort als solche zu erkennen. Denn alle Borgon-Dun haben nachtschwarze Haut, dabei viel helleres (sogar bis ins weißblonde gehendes), dichtes Haar, sowie purpur-violette Augen in vielen Schattierungen. Bei den Borgon-Dun reinsten Blutes (die auch die stolzesten sind) ist die Augenfarbe die von reinem Amethyst, dem heiligen Stein BORgons. Die Gesichtszüge weisen ein scharf geschnittenes Profl auf. Die meisten Kinder Borgons sind von durchaus athletischer, hochgewachsener Statur. An Kleidung tragen sie nur das Allernötigste, da sie gern ihre Körper zur Schau stellen. Abgesehen davon wäre schwere Bekleidung beim warmen Klima Torgan-Dyls auch unangemessen. Lediglich im Herbst mit seinen kalten und regenschweren Stürmen sowie im immer noch vergleichsweise milden Winter (Schnee ist in Torgan-Dyl so gut wie unbekannt) ist etwas weniger von der allgegenwärtigen schwarzen Haut zu sehen. Ein großer Anteil der Bevölkerung Torgan-Dyls sind Sklaven. Die meisten davon sind Fremde, die von Sklavenhändlern aus fernen Ländern (oder auch aus den Nachbarprovinzen) herbeigeschaft wurden. Doch auch Borgon-Dun können unter Umständen in den Stand der Sklaverei abrutschen, sei es durch Schuldsklaverei, durch Intrigen politischer Gegner, die mit hinterhältigen Sklavenjägern gemeinsame Sache machen, oder durch Verurteilung für ein (angebliches) Kapitalverbrechen.
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Besondere, durchschnittliche und sonstige Orte im Hinterland von Marmodyl Im Folgenden sollen nun einige besondere (oder auch durchschnittliche) Orte im Hinterland von Marmodyl vorgestellt werden. Der Übersicht über die Orte folgen deren ausführliche Beschreibungen. Besondere Orte: die Hauptstadt Organ-Dyl, das Tal der Deye, das Pilgerdorf Systea, der Vierwegestein.
Durchschnittliche Orte: das Dorf Smirna, das Gehöft Borangan, der Stammsitz Lon, das Wirtshaus "Zum Stier", die Kneipe "Wolfstränke".
Ähnliche Orte: - Dörfer: Kandyla, Formay, Seldra, Borgynda, Arryne, Halgeri, Nyran, u.v.a. - Gehöfte: Solorgand, Vergron, Dalgarna, Mutary, Plangi, Geveral, u.v.a. - Stammsitze: Gediji, Kamal, Detha, und einige andere - Wirtshäuser: "Arena", "Deye's Hof", "Goldwolf", "Goldenes Horn", u.v.a. - Kneipen: "Wolfsgurgel", "Zum zornigen Sklaventreiber", "Steinbruch", "Goldkehle", u.v.a. Besondere Orte Die Hauptstadt Organ-Dyl Organ-Dyl ("Mitte des Landes") war schon immer das Zentrum der Borgon-Dun. Im Laufe seiner 5000-jährigen Geschichte wurde es zehnmal zerstört und immer wieder aufgebaut. Das heutige Organ-Dyl ist die elfte Stadt. Sie wurde nach der Befreiung Borgon-Dyls vom Joch der Haengstyr um 230/31 n.P. errichtet und seither mehrfach ausgebaut. Wie alle ihre Vorgänger ist auch die elfte Stadt in konzentrischen Ringen angelegt. Die Stadt ist gross, weitfächig, aber dafür auch nicht so dicht gedrängt wie andere des Landes. Viele der Strassen sind sehr breit, die Gebäude der Stadt sind hell und farbenfroh, ja manchmal bunt und selten höher als vier Stockwerke. Nur in der Unter- bzw. Außenstadt sind die Häuser etwas verwahrloster. Ein Fremder, der nach Organ-Dyl kommt, wird feststellen, dass sich in der Äußeren Stadt viele verschiedene Volksgruppen bewegen, in der Inneren Stadt – dem Sitz des Adels und der Reichen – jedoch fast nur Borgon-Dun. Dies ist nicht verwunderlich, denn viele der altehrwürdigen hohen Familien besitzen hier ihre Stadthäuser. Die Villen sind von grossen, prächtigen Gärten und von Mauern umgeben. Hier wie überall sichern Wachen die Straßen. Der Kern der Stadt innerhalb des Innersten Mauerringes beherbergt den Palast der DEYE (sowie die Große Bibliothek zu Organ-Dyl) und ist natürlich besonders geschützt. Die Außenmauer ist im Unterschied zu den Inneren Mauern nicht perfekt kreisförmig. Sie ist von sechs großen Toren durchbrochen, durch die befestigte Heerstraßen in die sechs Haupthimmelsrichtungen führen. Die Machairas-Straße führt Richtung Myrna, die Ophisstraße Richtung Farathon. Diese beiden bilden die Reichsstraße Nr. 1, obwohl deren Verlauf innerhalb der Stadtmauern nicht klar nachvollziehbar ist. Ohnehin gibt es kaum Reisende, die nicht in Organ-Dyl zumindest einen Zwischenstopp einlegen.
Bote von Karcanon 70 – Jahr des Wurms oder Jahr der Raupe 439 n.P. - Seite 47 Stadtplan von Organ-Dyl
Die Oklis-Straße führt durch den Wald von Borgomyl zur gleichnamigen Hafenstadt am Inneren Meer, die Kladosstraße nach Verlhanat an der Weiten See. Diese beiden münden jeweils in einen der Großen Volksmärkte auf ihrer jeweilgen Seite der Äußeren Stadt, auf denen hauptsächlich Bauern und Händler aus dem Umland ihre Waren feilbieten (am Oklismarkt befndet sich außerdem die Große Arena mit Rängen für bis zu 15000 Zuschauern, wo mindestens einmal im Monat große Kampfspiele veranstaltet werden). Im weiteren Verlauf gelangen beide Straßen durch das oklische bzw. kladische Tor der Inneren Mauer in die Innere Stadt, wo sie sich am Oberen Markt direkt außerhalb der Innersten Mauer trefen. Sie bilden zusammen die Reichsstraße Nr. 2, deren Verlauf durch die Stadt wie beschrieben gut nachvollzogen werden kann. Deshalb sind auch besonders viele Handelskontore, Wirtshäuser und Kneipen entlang dieses Verlaufs angesiedelt. Der Obere Markt in der Inneren Stadt ist übrigens lizenzierten Händlern vorbehalten, die vor allem mit erleseneren Waren aus dem Umland und aus der Ferne handeln. In der Äußeren Stadt gibt es noch eine Reihe weiterer Märkte. In der Nähe des ophischen Stadttores befndet sich der Spezialitätenmarkt, auf dem auch Sklaven gehandelt werden, die hauptsächlich vom Großen Sklavenmarkt in Farathon hierher getrieben wurden. Etwas weiter Richtung Anthos befndet sich der Kräutermarkt in der Nähe eines kleinen Wäldchens, das sich bis zur Inneren Mauer auf dieser Seite er-
Bote von Karcanon 70 – Jahr des Wurms oder Jahr der Raupe 439 n.P. - Seite 48 streckt. Im Peristera, zwischen lychnischem und kladischen Stadttor, liegt der Große Handelsmarkt, auf dem Fernhändler ihre mehr oder weniger exotischen Angebote aus fremden Ländern darbieten (wobei für den typischen Hauptstädter wohl schon so ziemlich alles, was weiter als zweihundert Meilen entfernt ist, als "fremdes Land" gelten dürfte). Im Machairas schließlich erstreckt sich der große Handwerkermarkt, der auch inmitten des Handwerkerviertels gelegen ist. An seinem Rande steht die Handwerkshalle und das Stadthaus, in dem vor allem stadtinterne Fragen geklärt werden, und wo auch der Rat der Stadt tagt (dazu später mehr). Im Stauros der Äußeren Stadt befndet sich ein Viertel für Vergnügungen aller Art, insbesondere auch der feischlichen Lust. Es ist um einen kleinen Tempel der Jadayla herum errichtet (die wohl in anderen Ländern auch als Jani verehrt wird). Es wird auch das "Reich der Tänzerinnen" genannt. Fast alle Freudenhäuser der Stadt befnden sich in diesem Viertel. Das thysische Stadttor wird fankiert von einer Schule der Medizin und einer Schule der Weisen, in denen die Kinder der Stadt unterrichtet werden. Weitere Schulen, allerdings auf einem deutlich höheren Niveau, in denen gutbetuchte Schüler aus dem ganzen Reich unterwiesen werden, befnden sich in der Inneren Stadt, ebenso wie die Halle der Richter, in der Fälle von reichsweiter Bedeutung (insbesondere Hochverrat) verhandelt werden, sowie der Amtssitz der Caideyan. Über alle Stadtteile verteilt befnden sich Garnisonen der Stadtwache. Die Eliteeinheit der Goldwölfe bewacht den Innersten Kern der Hauptstadt. Aufällig ist, dass es in der Stadt selber keine grossen Heiligtümer der Götter gibt – wohl halten sich hier viele Eingeweihte der Keiiris auf, und haben Borgon-Priester ihre kleinen Tempel, aber der Goldene Turm ist kein richtiger Tempel und die wirklichen Priestersitze beschützen das nahegelegene Tal der Deye. Die Schulen, die unabhängig vom Palast agieren, bilden vor allem Lehrer aus. Ihre Leitung obliegt Mallyan y'Jendar, die selber eine Magia ist. Die Schulen der Medizin werden, was ungewöhnlich ist, von einer Initierten und Heilerin geführt: Shaylan y'Vaydar. Die Verwaltung der Stadt und des Umlandes obliegt der Caideyan Myreema n'Detha, die dieses Amt seit langen Jahren ausübt und fähige Stellvertreter in allen Bereichen hat. Ihr militärischer Widerpart ist der Caibon Aesdhan n'Roya, Oberhaupt der Stadtwache. Doch die Stadt besitzt auch einen Rat, der der Caideyan beratend und manch-mal auch entscheidend zur Seite steht. Er besteht aus Vertretern des Adels, des Han-dels und des Handwerks der Stadt und trift oft genug mit Myreema zusammen. Sein Sprecher ist Vayldac n'Wenjhar, ein reicher Handelsherr. Der oberste Richter ist Rel-canar n'Tahen, ein entfernter Verwandter des Diadon, der schon seit Lyralendas Zei-ten in diesem Amt ist. Das Tal der Deye Nur wenige Meilen von der Hauptstadt Organ-Dyl entfernt, zwischen den Ortschaften Dyra, Morym und Systea, liegt einer der heiligsten Orte Borgon-Dyls: das Tal der DEYE. Es ist von unzugänglichen Hügeln eingerahmt, die zum Tal hin schluchtartig steil abfallen. Daher ist das Tal nur auf zwei Wegen erreichbar: im Stauros durch den Heiligen Hain der KEIiris und im Anthos durch das Heiligtum BORgons. Der Heilige Hain wurde erst gegen Mitte des 4. Jahrhunderts n.P. angelegt, ein bescheidener Schrein für KEIiris hat aber bereits seit undenkbaren Zeiten am Talzugang im Stauros bestanden. Unter Reijinara wurde der Schrein zu einem kleinen Tempel ausgebaut, der sich freilich nicht mit dem Heiligtum der KEIiris im BorgomylWald messen kann.
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Der BORgon-Tempel im Anthos ist in seinen Ausmaßen gewaltig, und war dies auch in seiner Bedeutung, bevor das Bergheiligtum in Sheroanide errichtet wurde. Bis 416 n.P. residierte hier Dharkesh n'Varthar als Reichshohepriester BORgons im Reiche SEIner Kinder. In der Gruft des Tempels werden die Regantoren in steinernen Sarkophagen beigesetzt. Die DEYE hingegen fnden ihre letzte Ruhestätte im Tal selbst, wo die Grabkammern behutsam aus dem Stein geschlagen werden. Diese Arbeit wurde früher von Sklaven verrichtet, die leicht verkrüppelt wurden, um ihnen eine Flucht unmöglich zu machen. Heutzutage wirken immer noch Sklaven an diesen Arbeiten mit, jedoch werden die Hauptarbeiten von gut ausgebildeten Borgon-Dun ausgeführt bzw. geleitet (hierbei wird durchaus auf Reinblütigkeit der Betrefenden geachtet). Die Arbeiten für das Grabmal einer DEYE beginnen bereits mit ihrem Amtsantritt. Denn wer kann schon
Bote von Karcanon 70 – Jahr des Wurms oder Jahr der Raupe 439 n.P. - Seite 50 sagen, wie bald es benötigt werden wird? Die Grüfte der DEYE bestehen aus der eigentlichen Grabkammer, in der der einbalsamierte Körper der Toten in einem Sarkophag ruht. Diese Kammer ist von einer geräumigen Vorkammer aus durch einen schmalen Gang zu erreichen, der nach der Bestattung durch eine spezielle Vorrichtung verschüttet wird. Damit ist die ungestörte Ruhe der Toten gewährleistet. In die Wände des Vorraumes sind die wichtigsten Daten der Regierungszeit und ein Bildnis der DEYE eingemeißelt. Somit sind die Grabmäler der Herrscherinnen eine besondere Art der Geschichtsaufzeichnung. Etwas detailliertere Aufzeichnungen über Leben und Wirken der DEYE, sowie eventuell auch das ein oder andere Standbild, fnden sich in der Halle der Erinnerung, einem monumentalen Mausoleum im Zentrum des Tales. Das Atrium der Halle wird von einer überlebensgroßen Statue der Xarne, BORgons Gefährtin, mit der ER die Borgon-Dun zeugte, dominiert. Gegenüber vom Eingang in einer Nische steht eine goldene Statue von Kytania, BORgons und Xarnes erster Tochter. Der Eingang selbst wird fankiert von Statuen von Lymaie IV., die im "Goldenen Zeitalter" über BorgonDyl auf dem Höhepunkt seiner Macht herrschte, und Lyralenda III., die Borgon-Dyl vom Joch der Haengstyr befreite und zu neuer Größe führte. Die Decke des Atriums ist mit einer Unzahl von Amethyst-Kristallen geschmückt, die dem durch die runden Fenster in der Kuppel einfallenden Licht einen violetten Schimmer verleihen. Apropos Amethysten: erst unlängst wurde ein neues Vorkommen dieser dem BORgon heiligen Edelsteine am peristischen Rande des Tales, unweit des BORgon-Heiligtums, entdeckt. Ein Heer von Minenspezialisten gräbt seither vorsichtig in dem Hang, denn unsachgemäße Behandlung könnte die wertvollen Kristalle zerstören, die meist nicht ofen zu Tage treten, sondern in Drusen eingeschlossen sind. Es mag Zufall sein oder auch göttliche Fügung, aber das Grabmal einer der ersten DEYE des Reiches, das auch das älteste bekannte Grabmal im Tale ist, liegt direkt neben dem neuentdeckten Amethyst-Vorkommen. Diese Gruft birgt auch eine weitere Besonderheit, denn Lylandri ließ vor etwa 5000 Jahren ihren Gatten an ihrer Seite begraben, entweder um ihn zu ehren, oder um auch noch im Tode die Kontrolle über ihn zu haben... Ältere Grabmäler mögen noch existieren, doch sehr wahrscheinlich sind ihre Zugänge verschüttet. Möglicherweise wurde dies früher sogar absichtlich gemacht, so wie es heute nur noch mit der eigentlichen Grabkammer gehandhabt wird. Das Pilgerdorf Systea An der Reichsstraße Nr. 2, die Organ-Dyl mit Borgomyl verbindet, liegt das blühende Dorf Systea. Ungefähr 15 Meilen trennen es vom Rand des Borgomyl-Waldes, und wenig mehr vom Tal der Deye. Da sowohl ersterer als auch letzteres ein bedeutendes Heiligtum der Sanften Heilerin KEIiris beherbergen, kommen viele Pilger durch Systea, was dem Dorf einen gewissen Wohlstand beschert. Die Reichsstraße führt mitten durch Systea hindurch, und an beiden Seiten der Straße stehen stattliche Häuser, wie man sie sonst im Allgemeinen nur in Städten fndet. Die meisten haben ein Erdgeschoss aus Stein, der aus einem Steinbruch in unmittelbarer Nähe des Tals der Deye, am phialischen Abhang der Hügel, die es umgeben, stammt. Die Nähe zu göttlicher und deyaler Präsenz verleiht den Steinen einen besonders glänzendes Aussehen, so dass er bei günstigem Lichteinfall fast wie Marmor wirkt. Die oberen meist zwei Stockwerke bestehen aus mit Lehm verfüllten Fachwerk oder komplett aus Holz, welches von besonders edlen Bäumen aus dem Forstgehöft Merinal im nahen Borgomyl-Wald stammt. Die Dächer sind mit Schindeln aus Schiefer gedeckt, der von einem Schieferfels am Ausgang der GertibachSchlucht, ebenfalls im Borgomyl-Wald, gebrochen wurde.
Bote von Karcanon 70 – Jahr des Wurms oder Jahr der Raupe 439 n.P. - Seite 51 Die meisten dieser prachtvollen Häuser dienen der Unterbringung, Verpfegung, religiösen Besinnung und Unterhaltung der vielen Pilger. In den oberen Stockwerken wohnen dabei meist die Betreiber und das Dienstpersonal der Gastwirtschaften, Priester(-innen) und Noviz(-inn-)en der KEIiris-Schreine und des BORgon-Schreins, sowie Akrobaten, Barden und Künstler der Unterhaltungssalons. Bei den Gasthäusern liegen einige der Gästezimmer und beim Freudenhaus auch die meisten Service-Kammern im ersten Obergeschoss. Im Zentrum des Dorfes weitet sich die Straße zu einem weiten Platz, der hauptsächlich für öfentliche religiöse Feste genutzt wird. Im Zentrum des Platzes liegt der Heilige Weiher, der von einigen Erlen umstanden ist. In seiner Mitte auf einer kleinen Insel steht eine vergoldete, etwa drei Schritt große Statue der KEIiris. Entlang der Ränder des Platzes reihen sich zwölf Schreine der KEIiris auf. Jeder davon ist schwerpunktmäßig einem bestimmten Mond gewidmet, und unterhält einen Kräutergarten, in dem die in diesem Mond besonders wirksamen Kräuter des Heilens und der Labung gedeihen. Die Priesterin des jeweils "zuständigen" Schreins leitet das Fest der Sanften Heilerin, das jeweils am zweiten Tag der zweiten Woche jedes Mondes abgehalten wird. Eine kunstvoll geschnitzte hölzerne Statue der Heilerin wird dabei vom Schrein des Vormondes entlang aller übrigen Schreine zum Schrein des aktuellen Mondes getragen. Bei jedem passierten Schrein werden ihr ein paar Kräuter aus dessen Garten geopfert, und die Pilger dürfen die Statue berühren, was schon zu manchen Heilungen bis dahin für hofnungslos gehaltener Fälle geführt hat. Am peristischen Ortseingang befndet sich ein BORgon-Schrein, der besonders im Borgadlynn (Mond der durch die Dunklen Berge streifenden Wölfe, Adar) viele Pilger anzieht, die auf dem Weg zum (oder vom) BORgon-Heiligtum im Tal der Deye sind. Am gegenüberliegenden Ortsende steht die Villa von Rejstan y'Goja, der als Dorfvorsteher die Geschicke Systeas zu verantworten hat. Hier zweigen auch von der Reichsstraße die Karrenwege ab, die zu den abseits der Straße gelegenen Bauernhöfen führen. Die Landwirte von Systea haben ein vielseitigeres Sortiment im Anbau als der durchschnittliche Marmodyl-Bauer. Außer Getreideäckern bewirtschaften sie auch Obstwiesen, einige Viehweiden und Gemüsefelder, da sie einen Großteil ihrer Produktion an die Gastwirtschaften des Ortes liefern, die täglich Dutzende, und zu Zeiten der KEIiris-Feste gar hunderte Pilger zu bewirten haben. Etwa dreihundert Sklaven, vorwiegend aus den Dschungellanden im Ophis, jenseits des Inneren Meeres, arbeiten auf den Feldern rund um Systea. Etwa weitere fünfzig, diese zumeist aus den Wüstengebieten Kezunseas, werden als Lastenträger eingesetzt, um z.B. Holz vom Borgomyl-Wald oder Steine vom Tal der Deye nach Systea zu bringen. Der Vierwegestein Von Organ-Dyl kommend stößt man kurz vor den Toren von Myrna auf den Abzweig der Heerstraße nach Ormarad und Magnadon. An dieser Stelle steht der bekannte Vierwegestein. Der erste der besagten vier Wege ist natürlich die Reichsstraße Nr. 1 in Richtung Ophis zur Hauptstadt, der zweite ist selbige Straße in Richtung Thysias nach Feryloan und Tupalee, der dritte ist die gerade angesprochene Heerstraße Richtung Klados nach Ormarad und der vierte ist die Zufahrt zur Burg und dem Hafen Myrna im Machairas. Der Legende nach wurde der Stein bereits zu Zeiten von Lymaie IV. vor fast 1400 Jahren aufgestellt. In einem relativ frühen Stadium ihrer Herrschaft muss hier in etwa die myrographische Mitte des damaligen Großreiches gelegen haben. Inschriften auf den vier Schenkeln des riesigen Steins bezeichnen heutzutage vergessene Ortsnamen, etwa "Ord – 1300 Meilen" oder "Coralam – 800 Meilen". Die meisten sind
Bote von Karcanon 70 – Jahr des Wurms oder Jahr der Raupe 439 n.P. - Seite 52 vom Zahn der Zeit soweit zernagt worden, dass sie nicht mehr zu entzifern sind. Der Stein ist aus dunklem Fels gemeißelt, vermutlich einer Form von Diorit. Er hat einen vierspeichigen Grundriss, wobei je eine Speiche nach Stauros, Oklis, Anthos und Klados gerichtet ist. Von der Spitze einer Speiche bis zur gegenüberliegenden beträgt der Durchmesser auf Bodenhöhe ca. fünf Schritt. Jeder der vier Flügel hat auf Bodenniveau zentral (also wo die Speichen zusammenstoßen) eine Dicke von ca. zwei Fuß und verjüngt sich nach außen hin zu einer messerscharfen Kante. Während Oklis- und Kladosspeiche sich nach oben hin verjüngen, so dass sie auf einer Höhe von ca. acht Schritt in einer nadelförmigen Spitze zusammentrefen, laden die Stauros- und Anthosspeiche nach oben hin immer weiter aus, so dass sie jeweils ein etwa fünf Schritt hohes Trapez mit einer messerscharfen etwa dreieinhalb Schritt langen Oberkante bilden. Alle Kanten sind leicht konkav, so dass die Gesamtform eher organisch als streng geometrisch wirkt und in etwa an einen riesigen Vogel mit ausgebreiteten Schwingen erinnert.
Durchschnittliche Orte ·
Dörfer
Smirna liegt inmitten einer weiten Ebene fernab aller Reichsstraßen. Eigentlich ist es nicht mehr als eine Ansammlung von ein paar Dutzend Gehöften, die scheinbar planlos über eine knappe Meile im Geviert verteilt sind. Viele Geviertmeilen Ackerland erstrecken sich in allen Richtungen bis zum Horizont. Im Frühjahr ist das ganze Land grün von der aufkeimenden Saat, im Sommer ist es golden von den reifen Ähren, und im Herbst und Winter braun von der schweren Erde. Hin und wieder unterbricht eine Insel von Buschland oder ein einzelner Baum die Monotonie. Entlang des Baches Verynja, der die drei etwas abseits gelegenen Höfe der y'Sarmal, v'Raija und
Bote von Karcanon 70 – Jahr des Wurms oder Jahr der Raupe 439 n.P. - Seite 53 v'Gorda vom Rest des Dorfes trennt, wachsen einige Weiden und Erlen. In der Mitte zwischen den Höfen befndet sich ein kleiner BORgon-Schrein in einem Wacholderhain. Der örtliche Priester Anram y'Lardja ist gleichzeitig Inhaber des größten Hofes von Smirna. Er bewirtschaftet 24 Geviertmeilen Landes. Knapp 500 Sklaven werden bei der Feldarbeit in Smirna beschäftigt. Die meisten Gehöfte Smirnas sind sehr ähnlich aufgebaut: am Rande des dazugehörigen Ackerlandes liegt ein umzäunter (seltener ummauerter) Bereich, in dem einige Gebäude um einen ofenen Hof herum angeordnet sind. Meistens das größte (und das einzige Steingebäude) ist das Wohnhaus der Landwirtfamilie mit großem Wohnraum und benachbarter Küche im Erdgeschoss sowie Schlafräumen im Obergeschoss. Die meisten dieser Wohnhäuser haben einen Anbau, in dem sich Latrinen, eine Waschküche und ein Badezimmer befnden. Meist direkt daneben befndet sich eine aus Feldsteinen oder Ziegeln gemauerte Zisterne, deren Boden durch eingegossenen und dann sonnengehärteten Ton versiegelt ist. Die meisten Höfe verfügen außerdem über einen eigenen Brunnen, aus dem mittels hölzerner Eimer an einem Strick Grundwasser gefördert werden kann. Manche Gehöfte in Nähe des Baches beziehen auch Wasser direkt aus diesem, das über schmale Wasserleitungen (meist aus Holz) in die Zisterne des jeweiligen Hofes geleitet wird. Zu jedem Hof gehört auch eine Sklavenunterkunft, die in der Regel über einen grossen Schlafsaal für die Sklaven verfügt. Im hinteren Bereich ist dieser durch einen Bretterverschlag von der Sklavenlatrine abgetrennt. Beides ist umgeben von massiven Holzwänden, die nur in ca. anderthalbfacher Mannshöhe schmale vergitterte Fenster aufweisen, so dass etwas Licht in die Unterkünfte gelangen kann, ohne aber einen Fluchtweg zu bieten. Nach erledigter Feldarbeit werden die Sklaven in kleinen Gruppen verköstigt und anschließend in ihre Unterkünfte gesperrt. Ein Angehöriger des Haushalts oder ein dafür eingestellter Tagelöhner (oder wohl eher Nachtlöhner) bewacht die abgeschlossene Unterkunft während der Nachtstunden. Meist direkt angrenzend an die Sklavenunterkunft befndet sich eine geräumige Scheune. Hier wird das Ackergerät aufbewahrt und jeden Morgen an die Sklaven zur Feldarbeit ausgegeben. Es gibt eine Dreschtenne und darüber hinaus meist auch eine kleine, von Sklaven betriebene Mühle zur Herstellung von Mehl für den Eigengebrauch. Wer nicht über eine solche Mühle verfügt, kann sich sein Getreide bei einem Nachbarn mahlen (lassen), wofür ein angemessener Obulus zu entrichten ist. Unweigerlich fndet sich auch irgendeine Art von Wagen oder Karren in der Scheune. Gegenüber der Sklavenunterkunft und der Scheune befndet sich das Kornlager. Dieses ist auch ständig von einem Angehörigen des Haushalts (oder einem extra dafür angestellten Tagelöhner) bewacht. Ein Nebenraum des Kornlagers beherbergt andere Lebensmittel zur Versorgung der Familie und der Sklaven. Viele Höfe verfügen zudem über einen kleinen Viehstall, in dem einige wenige Tiere zur Eigenversorgung mit Fleisch und sonstigen tierischen Produkten gehalten werden. Manche Höfe haben auch Ochsen oder Pferde als Zugtiere in ihren – dann etwas größeren – Ställen. Wer nicht über Zugtiere verfügt, kann sich diese von einem Nachbarn, natürlich ebenfalls gegen einen angemessenen Obulus, ausleihen. Hinter den Ställen werden in geordneten Beeten Kräuter und Gemüse für den Eigengebrauch gezogen. Für diese Arbeit werden normalerweise keine Sklaven eingesetzt, sondern die älteren Kinder des Haushalts kümmern sich um die Beete, wenn nötig unter Anleitung eines Elternteils, während der andere die Sklavenarbeit beaufsichtigt. Gasthäuser oder andere Einrichtungen für fremde Besucher wird man in Smirna vergebens suchen. Außer dem BORgon-Schrein gibt es auch keine weiteren Gemeinschaftseinrichtungen. Wie gesagt kann man bei Nachbarn gewisse Dienstleistungen
Bote von Karcanon 70 – Jahr des Wurms oder Jahr der Raupe 439 n.P. - Seite 54 in Anspruch nehmen oder auch Erzeugnisse aus deren Eigenproduktion erwerben, aber über diesen Tauschhandel hinaus beschränken sich die gesellschaftlichen Kontakte innerhalb des Dorfes auf das Notwendigste. Einziges – und sehr lukratives – Außenhandelsgut ist das Korn. In regelmäßigen Abständen wird es zur nächsten größeren Mühle oder zum nächsten Marktfecken, Halgeri, gekarrt. Beides befndet sich in ca. 30 Meilen Entfernung. Der Verkauf an die Mühle ist etwas einträglicher, aber sie nimmt nur begrenzte Mengen ab. Der Rest wird nach Halgeri gebracht, wo auch Lebensmittel und sonstige Gebrauchsgüter erworben werden können, die nicht durch eigene Produktion erzeugt werden. Kandyla, Formay und Seldra unterscheiden sich nur in unbedeutenden Details von Smirna, ebenso wie hunderte andere Dörfer im tiefen Hinterland von Marmodyl. Kandyla ist etwas größer als Smirna, anstelle eines Baches fießt der etwas breitere Fluss Korym, aus dem nicht allzu fernen Borgomyl-Wald kommend, am Rand des Dorfes vorbei. Neben dem zentral gelegenen BORgon-Schrein gibt es am Richtung Wald gelegenen Ortsrand auch noch einen bescheidenen KEIiris-Schrein mit Kräutergarten, der von der Dorfheilerin Sylmene v'Tarinj betreut wird. Der BORgon-Priester des Dorfes heißt Dorlan y'Grandyl, und im Gegensatz zu Smirna ist er selbst kein Landwirt, sondern wird von den Bauern Kandylas mit allem nötigen versorgt. Hier verfügt auch fast jeder Hof über ein Ochsengespann, hingegen gibt es im ganzen Dorf nur drei Pferde, die auch nicht als Zugtiere, sondern zum Reiten benutzt werden. Ihre Besitzer sind die erfolgreichsten Bauern Kandylas, nämlich Gaidon y'Lamaj, Herwyna y'Beerynj und Valgon y'Mor. Insgesamt gibt es fast tausend Sklaven in Kandyla, mit einem ungewöhnlich hohen Anteil an Conrianern. Formay ist fast so groß wie Smirna, hier sind jedoch die Gehöfte rund um den Workyla-See gelegen, der eine knappe Drittelmeile im Geviert groß und bis zu sieben Mannslängen tief ist. Im Workyla gedeihen einige prächtige Fische, die den Speiseplan der Formayer bereichern. Das Dorf teilt sich einen BORgon-Schrein mit dem Nachbarort Seldra. Der Schrein liegt auf halbem Wege zwischen den Dörfern, die aus keinem anderen Grund mit einer baumbestandenen Allee verbunden sind. Abgesehen von dieser Besonderheit stellt Seldra eine fast exakte Kopie von Smirna dar. Auch Borgynda würde sich in nichts von anderen Dörfern wie Smirna oder Seldra unterscheiden, wenn es nicht direkt an der Reichsstraße Nr. 1 (etwa auf halber Länge zwischen Organ-Dyl und Myrna) läge. Die zwei Dutzend Gehöfte sind dementsprechend etwa in parallelen Streifen beiderseits der Straße angeordnet. Da die Reichsstraßen auch die Haupttransportrouten für Sklaven sind, besitzen die Landwirte Borgyndas überdurchschnittlich viele davon, denn häufg werden erschöpfte und nicht mehr transportfähige Sklaven einfach an der Straße zurückgelassen. Mit ein wenig Aufwand, um diese armseligen Kreaturen wieder aufzupäppeln, kann man sich so sehr billige Arbeitskräfte verschafen. Das ist auch einer der Gründe, weswegen Borgynda neben einem BORgon-Schrein am ophischen Ortseingang auch über einen KEIiris-Schrein am machairischen Ende verfügt, denn die dort erhältlichen Heilkräuter sind für diese Art der Fürsorge sehr nützlich. Natürlich verfügt ein Ort an der Reichsstraße auch über ein Gasthaus für Durchreisende (das hiesige Wirtshaus "Zum Stier" wird weiter unten gesondert beschrieben) sowie über eine Trankschänke für durstige Kehlen, deren Inhaber sich nur kurz erfrischen wollen, bevor sie ihren Weg wieder aufnehmen (auch die Kneipe "Zum zornigen Sklaventreiber" fndet weiter unten gesonderte Beachtung). Außerdem gibt es verschiedene Werkstätten (z.B. Hufschmied, Radmacher usw.), in denen beschädigte Transportmittel wieder gerichtet werden können. Wegen des Versorgungsbedarfs für
Bote von Karcanon 70 – Jahr des Wurms oder Jahr der Raupe 439 n.P. - Seite 55 Reisende ist die Auswahl der landwirtschaftlichen Erzeugnisse von Borgynda etwas breiter gefächert als in abseitigeren Dörfern. Insbesondere eine gewisse Vielfalt an Wurzelgemüse und Baumobst wird zwischen all den ausgedehnten Getreidefeldern angebaut. Auch einiges Weideland für Schlachtvieh ist rund um Borgynda zu fnden. Arryne und Halgeri haben viel Ähnlichkeit mit Borgynda. Ersteres liegt an der Heer-straße nach Ormarad, letzeres an der Reichsstraße Nr. 2 nach Verlhanat. Der Nähe zur Küstenregion haben beide Ortschaften einen zusätzlichen NORyttonSchrein zu verdanken. Außerdem sind beides auch Marktfecken. In Arryne jeweils am 1. und 17. Tag eines Mondes, in Halgeri am 7. und 21., kommen Bauern und Müller aus dem Umland hierher, um Korn bzw. Mehl zu verkaufen. Krämer aus allen Richtungen bie-ten alles mögliche feil, Viehtreiber bringen ihre tierischen Waren zum Markt, und Aufkäufer, die von Markt zu Markt ziehen, füllen allmählich ihre Wagenkolonnen mit Korn und Mehl, um dieses in die Städte zu bringen. Als Marktfecken verfügen Arry-ne und Halgeri auch über eine größere Auswahl an Gasthöfen, Wirstshäusern, Knei-pen und einigen Unterhaltungssalons. Nyran wäre keiner besonderen Erwähnung wert, wenn es nicht ganz in der Nähe einer Garnison der berittenen Provinzpatrouille von Ormarad gelegen wäre. Der kleine BORgon-Tempel der Garnison wird auch von den Einwohnern Nyrans besucht, so dass es im Dorf selbst keinen Schrein des Schütterers gibt. Die Nähe zu Ormarad hat aber auch diesem Dorf einen NORytton-Schrein beschert, der sich mitten zwischen den ca. drei Dutzend Gehöften erstreckt. Ansonsten ist die Anlage Nyrans kaum von der Smirnas zu unterscheiden. Die Höfe liegen scheinbar wahllos über gut anderthalb Geviertmeilen verstreut, die Felder erstrecken sich bis zum Horizont ... Ach ja die Felder – diese weisen auch in Nyran, ähnlich wie in den Marktfecken Arryne und Halgeri, eine größere Diversität auf, um den Versorgungsbedürfnissen der Garnison gerecht zu werden.
In Marmodyl – An der Küste der Weiten See liegt Farathon
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Zwischen dem Golf von Myrna mit Ferdyon und der Weiten See an der Küste von Marmodyl liegt Ormarad, die Stadt der Händler
Ferdyon Die Insel Orgareena inmitten des Golfes von Myrna bildet die eigene kleine Provinz Ferdyon. Der frühere PiratenSchlupfwinkel wurde erst nach der Eroberung Varodars vor wenigen Jahrzehnten unter die Kontrolle des Reiches gebracht, da es somit möglich wurde, den Golf von Myrna efektiv abzuriegeln. Dennoch bedurfte es der Errichtung des großen NORytton-Heiligtums an Orgareenas diktyscher Küste, um die "staatliche Ordnung" endgültig zu etablieren. Die Bevölkerung Orgareenas ist bunt gemischt, was angesichts ihrer Geschichte nicht weiter verwundert. Den größten Teil stellen jedoch die Borgon-Dun. In den ländlichen Gebieten des Hinterlandes der Insel ist traditionell der Weinbau sehr verbreitet. Die Weinbauern sind größtenteils Borgon-Dun, die ein Heer von ausländischen Sklaven auf ihren Weinbergen beschäftigen, welche in früheren Zeiten durch die Piraterie in großer Zahl auf die Insel kamen. Die heutigen Sklaven auf Orgareena sind größtenteils Nachfahren der einst auf die Insel gebrachten Piratenbeute, denn in Borgon-Dyl ist die Sklaverei erblich.
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Bakan-Dyl Faramon und das Lydoner Land gehörten - wie auch der seit 412 n.P. von Aerinn okkupierte Rimjtal-Wald - ehemals zur bakanasanischen Provinz Atarestor (auch Ataris-Tor). 406 n.P. erhob sich die Bevölkerung des Faramon (in den Archiven aus Borgon-Dyls "Goldenem Zeitalter" auch als "diktysche Ebenen" benannt) gegen die bakanasanische Tyrannei, und mit Hilfe der Heere Lyralendas V., die damals als Deye über Borgon-Dyl herrschte, wurde das Joch Bakanasans abgeschüttelt. Ermuntert durch die Befreiung des Faramon erhob sich schließlich auch die Bevölkerung der Stadt Lydon unter der Führung ihres Fürsten Seram cen Darrion und vertrieb den bakanasanischen Statthalter und Tyrannen Acrym Boldho endgültig aus Atarestor, das fortan zur Provinz Bakan-Dyl wurde.
Traditionell ist in Bakan-Dyl der Glaube an den Fruchtbarkeitsgott und Göttervater CHNum weit verbreitet. Die Bevölkerung besteht größtenteils aus den hellhäutigen Bakani, die sich selbst im Bereich des Faramon eher als Conrianer und in der Lydoner Gegend eher als Lydonier bezeichnen. Nach der Eingliederung ins Reich Borgons hatten die Bakani stark unter der Diskriminierung durch die Borgon-Dun zu leiden, und Sklavenjäger entfalteten in dem Land zwischen Conramat und Seelydon ihre Willkür. Selbst der alte Adel war vor ihnen nicht sicher. Erst nach dem (vermeintlichen) Tod der Deye Reijinara, Nachfolgerin von Lyralenda V., verbesserte sich die Situation der Bakani, nicht zuletzt dank des Einsatzes ihrer heutigen Fürstin Auria cen Darrion für das Leben der Deye Shayol, die Reijinara nachfolgte, nur um von missgünstigen Anhängern Reijinaras in einen Bürgerkrieg gestürzt zu werden. Auria vereitelte einen Giftanschlag auf Shayol seitens der Verräterin Mayre und ihrer Komplizin Shymbele, die seinerzeit über Lydon herrschte. Zum Dank für ihre treuen Dienste wurde Auria an Shymbeles Statt zur Fürstin Lydons, und damit auch Herrscherin über die Provinz Bakan-Dyl, eingesetzt.
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Karan-Dyl Die Große Ebene der Wagenvölker wurde in den letzten Jahren nach und nach ins Reich Borgons eingegliedert. Seit im Jahr der Spinnen 413 n.P. eine große Invasionen ebenjener unangenehmen Tierchen die Ebene machairisch des Jong-sai (auch Kalampe) heimsuchte, versuchten manche Schamanen der Karai, wie die Wagenvölker von ihren lydonischen Nachbarn genannt werden, dieser Plage durch die Beschwörung einer vermeintlich minderen Plage Herr zu werden: sie beschworen niedere Dämonen in wachsenden Mengen. Was sie jedoch nicht voraussehen konnten, war, dass ebenjene Dämonen, wiewohl sie den Spinnen den Garaus machten, ihrerseits mächtigere Dämonen beschworen, und so war bereits im Jahr des Buches 415 n.P. die Große Ebene nahezu unbewohnbar geworden, als der Dämonenfürst Bhamoras, im Besitz eines Splitters des Buches der Alpträume, ganze Siedlungen und gar Burgen mit nur einem Wort dem Erdboden gleichmachte. Bhamoras wurde schließlich gebannt, doch marodierende Dämonenhorden verseuchten weiterhin die Große Ebene.
Bote von Karcanon 70 – Jahr des Wurms oder Jahr der Raupe 439 n.P. - Seite 60 Unter großen Verlusten haben es die Heere Borgon-Dyls unter der Führung des Telidayin Mardon n'Ylon auf sich genommen, die Große Ebene allmählich von der Dämonenbrut zu säubern. Einige Stämme der Wagenvölker sind bereits in die befreiten Gebiete zurückgekehrt. Doch wird es noch Jahre dauern, bis aus der verödeten Steppe wieder das fruchtbare Grünland von einst wird. Dennoch besteht bereits wieder der gößte Teil der Bevölkerung in den befreiten Gebieten aus einheimischen Mangan, wie sich die Angehörigen der Wagenvölker selbst nennen. Immer noch zweitstärkste Bevölkerungsgruppe dürften die verbliebenen niederen Dämonen sein, obwohl niemand deren Zahl genau zu bestimmen weiß. Die den Befreiungsheeren angehörigen Lydonier bilden die nächstgrößere Bevölkerungsgruppe, denn hauptsächlich in den neu gebauten Burgen rund um Lydon sowie in dieser unlängst zur Festung ausgebauten Stadt wurden die gewaltigen Heere Borgon-Dyls für die Große Ebene gerüstet. Seit dem Beginn der Säuberung der Großen Ebene wurden dort einige befestigte Stützpunkte errichtet. Die zentral gelegene Burg Masarlon wird zur Hauptstadt der im befreiten Gebiet der Großen Ebene neu gebildeten Provinz Karan-Dyl ausgebaut.
Die Grosse Ebene der Wagenvölker aus der Sicht des Freistaats Aerinn. Antalien grenzt oben an, In‘da‘lura links. Die Provinz Karan-Dyl von Borgon-Dyl schliesst sich im wesentlichen rechts und rechts unten daran an.
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Machairan-Dyl Die Halbinsel Varodar, das Hochland von Sheroanide und die zwischen diesen ausgestreckte Monak-Ebene bilden die Provinz Machairan-Dyl. Bereits im Goldenen Zeitalter waren diese Gebiete, insbesondere Varodar, Teil des Stammlandes der Borgon-Dun. Zu Beginn des Finsteren Zeitalters jedoch wurde die Halbinsel von hellhäutigen Seefahrern dem Reich entrissen. So vermischten sich die Völker, und brachten das Volk der Barano hervor, die sich selbst Taraner nennen. In ihren Körpermerkmalen ähneln sie stark den Borgon-Dun, abgesehen von den Augenfarben, die niemals das Purpur der Reinrassigen aufweisen. Die Barano sind in ihrer Einstellung auch weniger körperbetont, weshalb sie ein reichhaltigeres Sortiment an Oberbekleidung als die Borgon-Dun benutzen. Während letztere sich in erster Linie als Volk von Kriegern verstehen, liegt bei den Taranern ein größerer Schwerpunkt auf dem Handel.
Erst im letzten von drei Kriegen gegen Ataris (bzw. dessen Vorläuferreiche) konnte Varodar wieder für Borgon-Dyl gewonnen werden. In der Folge wurde auch das Hochland von Sheroanide und die letzterem vorgelagerte Tiefandebene bis zum Monak eingegliedert. Die Monak-Ebene weist noch einen erheblichen Anteil hellhäutiger attarischer Bevölkerung auf, die jedoch gegenüber den Barano in der
Bote von Karcanon 70 – Jahr des Wurms oder Jahr der Raupe 439 n.P. - Seite 62 Minderheit sind. Der Baustil und die landwirtschaftliche Kultur der Monak-Ebene ist jedoch stark vom attarischen Nachbarn geprägt. Im Hochland von Sheroanide schließlich wurden nach dessen Gewinnung viele Taraner angesiedelt. Außerdem lebt das Nomadenvolk der Sheroan in den Wäldern des Hochlandes. Sie zeichnen sich durch kleinen Wuchs, spitze Ohren und Vierfngrigkeit der Hände aus. Für die Borgon-Dun der zweifellos bedeutsamste Ort im Sheronaide ist der große BorgonTempel, der im ophischen Teil des Hochlandes an einer Bergfanke errichtet wurde. Hasdanth – Zentrum von Machairan-Dyl
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Abenteuer in Myra – AiM – Rollenspiel auf Karcanon basierend auf Advanced Dungeons&Dragons 2 / D20 Open Game License
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Kampagne 1 –Offline- Iridistra/Chalkis/Kaiserreich Karcanon am Grünen Meer: Die erste hier beschriebene Kampagne spielt am Grünen Meer auf dem Kontinent Karcanon, ausgehend von der ganz neuen Traumritter-Burg Iridistra, auch Sternenfall genannt. Iridistra liegt am Grünen Meer am Rande der Kaiserlande von Chalkis zur Strategie Noma im Herzogtum Tharlan, also dort wo das Herzland des Kaiserreichs Karcanon an das zum Kaiserreich gehörige Königreich Antharlan grenzt. Hier leben Menschen – die meisten Menschen in den meisten Städten – und fast alle in den Dörfern - am Grünen Meer haben noch nie etwas anderes als einen Menschen gesehen und könnten alle anderen Rassen so leicht für Monster halten. Etwas anderes ist die Kaiserstadt Chalkis – hier leben seit etwa zwanzig Jahren Vertreter aller Menschenvölker, die den Kaiser als Oberherrn anerkannt haben, und in den letzten Jahren auch Tausende von Elfen, genauer Talelfen, ein Volk von Hochelfen aus dem Tal des Lebens, Taron don Umn. Wer Elfen spielen will wird meist von Chalkis kommen und in Taron don Umn geboren sein. Da die Elfenprinzessin Sunrise von Sakilia, die Tochter des Elfenkönigs Katuum, selbst die oberste Traumritterin von Iridistra ist, liegt es für Elfen nahe, es ihr nachtun zu wollen. Andere Nichtmenschen werden von vielen Ländern auf den Sklavenschiffen nach Ataris gebracht, um dort, im Land der Schahs und Emire, in den Arenen gegeneinander und gegen menschliche Kämpfer anzutreten. Solltest du also einen Nichtmenschen von einer ferneren Gegen Myras spielen, so ist das nur mit einer gar nicht so seltenen Hintergrundgeschichte möglich: Du bist aus den Arenen von Ataris über die Berge ans Grüne Meer geflohen, ins Kaiserreich wenn es dich zum Licht zieht, oder mit dem Ziel zum Freistaat Aerinn zu gelangen, wenn dir das Licht herzlich egal oder herzlich verhasst ist. Weil es seit Jahren immer wieder Nichtmenschen gelingt, über die Berge zu fliehen, werden diese am Grünen Meer auch Monsterhügel genannt: Die Berge, aus denen die Monster kommen. In Absprache mit deinem Spielleiter kannst du fast jede myranische Rasse spielen die dein Spielleiter erlaubt, musst aber damit leben dass du in den Städten nicht willkommen sein und auf Jahre vielleicht der oder die einzige deiner Art bleiben wirst. Gerrek der Mandaler lässt grüssen, für jene die den Abenteuern des Kometensohns Mythor gefolgt sind. Weil Menschen, Elfen und Halbelfen die einzigen vielfach vorkommenden Charakter-Rassen sind, aber keine gesonderten Regeln erfordern, sind abweichende Regeln für nichtmenschliche Rassen hier vorläufig nicht erfasst.
Traumritter im Rollenspiel Man kann sagen, dass allen guten Charakteren, unabhängig von ihrer bisherigen Charakterklasse, die Weihe zum Traumritter offen steht, wenn man einen Mentor hat, der die Aufnahme in den Orden in die Wege leitet. Die Mindestwerte für den Traumritter gelten für Traumritter Stufe 5 und höher. Wer diese Mindestwerte nicht erfüllt, kann pro fehlendem Punkt nur eine Stufe unter 5 erreichen. Fehlen jemand also 5 oder mehr Punkte zumPaladin, kann er vielleicht kulturell dem Orden beitreten, bekommt aber keine der Vorteile.
Siehe auch • •
Dreamnight im RPG Wikia Chronik der Traumritter auf Karcanon
Ränge •
Aspiranten - entsprechen Pagen bei Rittern (steigen noch in ihrer alten Charakterklasse auf)
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Novizen - entsprechen Knappen bei Rittern steigen nur noch in die Traumritter/PaladinRängen auf Ritter - unterteilt in mehrere Unterränge und Titel - ab Stufe 9. Wer als Aspirant oder Novize in den neunten Rang aufsteigt, erhält solange sie Mitglied des Ordens bleibt den Adelstitel "Ritter" Meisterritter - ab dem zwölften Rang
Neue Traumritter auf Karcanon im Orden von Iridistra In ungefähr chronologischer Reihenfolge
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Heror, Der geheimnisvolle Meisterritter von Karcanon und Mentor von Sunrise, den noch kaum jemand je gesehen hat Sunrise von Sakilia, Elfenprinzessin und Herrin der Lichtburg von Iridistra Luzi die Kaezin, ein Schützling von Sunrise Athlone von den Keni, ebenfalls Schützling von Sunrise. Mehr als eine Botin aus der Kaiserstadt Chalkis Andromedea, die Händlertochter Arborik Steinfaust, der Zwerg Benarion Callypon - Ein Novize der Chnum als seine Religion und Norto als seinen Patron angibt Der Waldläufer Kemenaos von Thumgal, der den Weg in die Schattenhallen beginnt Mistera Anemonenbaum, eine Aldar, die zu den Helden von Montrell gehört der Dondra-Paladin Polyphontes von Rhemis. Shera Mondlicht, die bewaffnete Dienerin der Dena Ilcapon - Elfen-Magier, der zum Traumritter-Novizen der Eule, des Seeker wurde Cylios Esbilar - Traumritter-Paladin des Chnum aus dem Volk der Aegyr. Menachem - Barden-Novize der Traumritter, aus Orgareena, mit Orphal als erstem Patron
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Djala, Tigerreiterin der Keni, die sich Anur verschworen hat
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Krewo, ein Keni mit seinem Reittier Serqua.
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Thyros Aeros, der Chnumling, der einen herausholt wenn man mal in der Sch... sitzt.
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Aspiranten Charaktere, die bisher noch nicht bereit sind, Traumritter zu werden, vielleicht auch weil ihnen die Fähigkeiten dazu noch fehlen • • • • • •
der Borgon-Dun-Priester Albran v'Yandor aus Lydon Amalya von Helion auf der Suche nach dem Buch des Drachen Der Halbelf Ando, der den Wald der Stadt vorzieht Janos, der jüngste Druide Karcanons Corbec, ein Waldläufer, sein Vater Phaidra Silberblatt, die Halbelfin von Adel
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der Pfader Hongar, der eine vollständige Karte der Schattenhallen anstrebt und sich nicht als Aspirant sondern als Dienstleister sieht, aber bei den Aspiranten lebt.
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Iridistra
Iridistra - Siedlung. Die auch Sternenfall genannte Siedlung Iridistra liegt am Grünen Meer am Rande der Kaiserlande von Chalkis zur Strategie Noma im Herzogtum Tharlan, also dort wo das Herzland des Kaiserreichs Karcanon an das zum Kaiserreich gehörige Königreich Antharlan grenzt. Die Siedlung, mit etwa 400 Einwohnern fast schon eine Stadt und von der von Ophis nach Maichairas führenden Handelsstrasse von der Kaiserstadt Chalkis zur Burg Aixon in Tharlan durchzogen, liegt unweit der Küste des Grünen Meers, ist jedoch kein Fischer- oder Seefahrer-Dorf. In der Nähe des Ophistores liegt der Laden der Kerzenmacherin Fedora, die nebenbei hinter ihrem Haus auch einen Pferdestall zum Wechseln für die Botenreiter als Aussenstation des Botendiensts von Yslannad YBS betreibt. In der Nähe des Machairas-Tores liegt das Sonnenhaus, eine Art Chnumtempel, mit hohen roten Wänden und einem goldenen Kuppeldach, wo Reisende in Zeiten der Finsternis auch etwas Licht tanken können. Im Herzen von Iridistra liegt als größtes der drei Gasthäuser des Ortes die " Hängende Laterne" unter der Wirtin Maera Grünblick, die mit der Kerzenhändlerin Fedora befreundet zu sein scheint. Im Sommer mit seinen lange hellen Tagen war Iridistra ein Anziehungspunkt für Abenteurer, die als Mutprobe einen Gang in die Schattenhallen im Machairas von hier aus unternehmen wollen. Kaum jemand aber kam je von dort zurück, bevor die Traumritter ihren Stützpunkt dort errichteten. Mit der Burg der Traumritter kommen grosse Veränderungen in die Siedlung, die rasch wächst, schon um den Bedarf der hunderten Bauarbeiter an der grossen Burg der Traumritter, und der 150 berittenen kaiserlichen Soldaten, die sie und die Baustelle bewachten, zu decken. Neue Händler liessen sich nieder, viele neue Handwerker, deren Gewerke hier gebraucht wurden, von Schuhmachern bis zu Kesselflickern. Salem Psychos ist unter den Kesselflickern eine besondere Ausnahme, weil er sich nun darauf verlegt hat, Rüstungen zu reparieren, etwas was normalerweise Schmieden zusteht. Noch aber gibt es in Iridistra keine Schmiedegilde, die es ihm verwehren könnte und am 29.Adar 435 n.P. hat Salem daraufhin vorbeugend selbst, mit Freunden und Gehilfen, eine Schmiedegilde gegründet, der sich neu ankommende Schmiede nun anschliessen müssen sollen, wenn sie in Iridistra arbeiten dürfen wollen.
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Aus den Abenteuern um Iridistra
Das Heereslager auf den Schattenhallen und die Elfen in der Lichtburg Die ehemalige Garnison auf den Schattenhallen welche auf einem Hochplateau am Rand des Tals liegt in welchem der Haupteingang zu den Schattenhallen liegt, war bevor die Säbelzahnreiter von Taron don Umn dort eingetroffen sind, eine Ruine. Nachdem die Krieger mit ihren Reittieren das Gelände gesichert hatten, haben sie ein Zeltlager am Fuße des Abhangs errichtet über welchen der Aufgang zur Ruine verläuft. Der Heerführer der Reiterei und sein Vorgesetzter schauen nach Futter für die Reiter und ihre Reittiere in dem sie durch Magie befähigt einen Rundflug um das Heerlager machen. Sie erkennen, dass das Gelände für einen längeren Aufenthalt nicht geeignet ist und andererseits auch nicht genug Nahrung bereithält. Die einzige Lösung für dieses Problem ist das anheuern von Fischern welche im Grünen Meer für das Heer arbeiten. Nach kurzer Suche werden dann auch welche gefunden die diese Arbeit für eine gute Bezahlung machen und liefern. Diese Lieferverträge werden auch nach dem Umzug von diesem Provisorium über den Schattenhallen zu ihrem dauerhaften Lager rund um Burg Sternenfall weiter aufrecht erhalten. Die momentane Ruine ist wohl während der langen Zeit in welcher sie nicht mehr gewartet wird sehr herunter gekommen. Es mag sein das diese nach einem Brand während einer Belagerung oder einfach nur so von ihren ursprünglichen Bewohnern vor langer Zeit verlassen wurde. Brandspuren an dem ehemaligen Haupthaus von welchen nur noch die Rückwand zum Tal hin und im Erdgeschoß einige Räume übrig geblieben sind belegen das. Von Bergfried dem Zentralturm und den Nebengebäuden der Garnison stehen zum Teil nur noch die Grundmauern. Über manche von diesen sind inzwischen mit Holz einfache Dächer errichtet worden um solange die Säbelzahnreiter dort lagern vor dem Wetter geschützt zu sein. Die Mauern zum Tal hin sind bei manchen Gebäuden noch im guten Zustand. Die Mauern am Abhang und das Haupttor sind zum größten Teil zusammengefallen oder stehen nur noch teilweise. Provisorisch hat man das gerichtet und die Elfen haben ihre wieder errichtete Garnison, zur Unterscheidung von der unter ihnen im Berg befindlichen Burg, die Schattenfeste genannt. Bei der Reparatur des Brunnens, der Schattenfeste und Schattenhallen bisher verbunden hat, hilft der Elfenkönig Katuum. Er verwandelt den Schutt im Brunnen und im Hof des Gebäudes zu Schlamm mit welchem er mit dem Zauber „Erde bewegen“ die Zugänge in die Schattenhalle im Brunnen solange füllt bis nichts mehr hineingeht, also so hundert bis zweihundert Kubikschritt bis Türen das weitere eindringen des Schlamms verhindern wonach er diesen dann durch das Abbrechen des Zaubers zu Sandstein verhärtet lässt. Dies geschieht auch, weil neuere Begehungen der Schattenhallen den Verdacht genährt haben, dass unter den bekannten Räumen weitere, tiefere Ebenen mit immer grösseren Gefahren zu finden sind, wohlmöglich gar bis in die Unterwelt Myras. Von dort, so befindet der Elfenkönig, darf nichts auf diesem Schleichweg an die Oberfläche dringen, weshalb er diesen Weg so endgültig wie möglich versperrt hat. In der Absprache mit seiner Tochter als Herrin der Lichtburg „Sternenfall“ kommt Katuum aber zu der Einsicht, dass die Kaiserlichen Reiter aus Bakanasan, welche lange die Baustelle bewacht haben, besser auf den Strassen des Kaiserreichs aufgehoben sind, während die Säbelzahnreiter aus dem Elfenland eine hervorragende Garnison und Bewachung für die ebenso hervorragende Lichtburg abgeben – und dennoch gelegentlich in den Monsterhügeln auch nach Wild und Feinden jagen können. Sollte das Kaiserreich tatsächlich in den Dämonenkrieg einsteigen und mit grosser Heeresmacht über Caldun hinaus in die Grosse Ebene der Wagenvölker ziehen, so wären die Säbelzahnreiter eine ideale Speerspitze um den Kampf mit Dämonen ohne die damit oft verbundene schwarzmagische Furcht vor Ungeheuern zu ziehen, welche Menschen lähmen und zur Flucht veranlassen kann.
Bote von Karcanon 70 – Jahr des Wurms oder Jahr der Raupe 439 n.P. - Seite 71 Dafür wird im Aussenbereich der Lichtburg Sternenfall den Säbelzahnreitern eine Garnison mit geräumigen Ställen und viel Auslauf eingerichtet. Katuum hilft den Reitern in dem er eine mehrere mannshohe und drei Schritt breite Steinmauer mit seiner Magie entstehen lässt. In dieser Mauer sind in jede der sechs Himmelsrichtungen ein Tor integriert und am oberen Ende ist sie mit Zinnen versehen hinter welchem man im Notfall Schutz finden kann, wenn man sich auf der Mauerkrone aufhält. Hinter der Wehrmauer bauen die Reiter aus dem Holz von den Bäumen des Waldes welcher hier dicht wachsen ihre Wohnhäuser und Ställe für sich und ihre Reittiere. Das errichten der Garnison und ihr Sozialgebäude braucht einige Zeit da auch Katuum nur eine überschaubare Anzahl Steinwände pro Tag erschaffen kann. Was aber kein Problem darstellt da bei den Rundritten welche die Reiter täglich machen keine feindlichen Aktivitäten zu entdecken sind. Sobald die befestigte Garnison (Taron don Umn bezahlt die anfallenden Kosten dafür) fertig errichtet ist wird dazu für die angemessene Unterkunft auch noch ein befestigter Herrensitz gebaut. Katuum errichtet eine neue Mauer welche Fugenlos neun Schritt in die Höhe ragt. Sie hat oben einen Wehrgang dessen Zinnen Schiesscharten hat. Der Graben vor der Mauer hebt Katuum mit einem „Erde bewegen“ Zauber wieder aus. Die Zugbrücke oder Brücke über den Graben entsteht mit der Hilfe von Katuum. Er fertig aus ein paar Bäumen welche davor bis zum Graben herauf transportiert werden das erwünschte Objekt. Die Bänder, die Ketten und die Mechanik für die Zugbrücke und die Tore dahinter welche Katuum auch anfertigt wird bei einem Schmied in Auftrag gegeben. Die Gesindehäuser, Werkstätten, Tierställe, Lagerhäuser und die Unterkunft der Soldaten mit ihrer Mensa werden am inneren Rand der Wehrmauer errichtet. Bei dem dreistöckigen Haupthaus ergänzt Katuum nur die Außenmauern, den Innenausbau müssen die zukünftigen Bewohner planen und errichten lassen, wozu dann auch das Dach des Hauses gehört.
Ein kleiner Rundgang durch die Garnison mit Herrenhaus und um Burg Sternenfall herum Der Weg beginnt von der unweit von Gebäuden verlaufenden Handels- und Landstraße von welcher ein festgetretener Schotterweg abzweigt Die neu angelegte Straße führt durch einen Wald hindurch dessen Laubbäume großzügig abgeholzt wurden so dass sie auf beiden Seiten einen ungefähr zehn Schritt breiten Randstreifen hat. Die Straße verläuft waagrecht ohne wesentliche Erhebungen und Senken zu einem schon von weitem zu sehenden Bauwerk welches bis auf ein paar Tore keinerlei Schmuck aufweist. Das Gebäude steht in der Mitte einer riesigen Freifläche welche einen Durchmesser von mehreren hundert Schritt hat. Wenn man dann vor einem der Tore steht und nach oben Blickt scheinen die Mauern bis zum Himmel zu reichen. Links und rechts neben jedem der massiven Eingangstoren sitzen oder liegen regungslos zwei riesige Großkatzen. Bei jedem der Tiere steht ein Soldat welcher neben dem Tier trotz seiner Bewaffnung und makellosen Rüstung unscheinbar erscheint. Das sandfarbene Tier mit seinen zahlreichen bräunlichen bis hellbraunen Flecken trägt einen Stoffsattel welcher auf einem Lederrahmen aufgebaut ist ansonsten fallen an ihm nur noch die gepflegten Krallen und seine Dolchartigen Fangzähne auf. Wenn man sich zwischen den Wächtern hindurch gewagt hat steht man nach dem Passieren der dicken Mauern des Torhauses vor einem weiträumen Platz welcher umsäumt ist von massiven Blockhäusern deren Dächer mit Steinplatten gedeckt sind. Die Leute welche in diesem Bereich anzutreffen sind, sind weder in Eile oder beschäftigen sich mit ihren Tieren von welchen es hier wirklich viele gibt. Der Weg führt über diesen Platz hinweg zu einem gleichartigen Tor durch welches man hereingekommen ist. Wenn man bis dorthin noch nicht aufgefressen wurde kann man diesen Bereich durch das Tor verlassen. Dann steht man zwischen den beiden Wächtern welche auf dieser Seite das Tor bewachen und sieht einen kahlen neu angelegten Hügel hinauf, auf dessen Spitze ein weiteres Bauwerk thront. Der Weg führt zu diesem in mäandernden Kurven hinauf. Das Bauwerk für die nicht im Dienst befindlichen Offiziere (oben)
Bote von Karcanon 70 – Jahr des Wurms oder Jahr der Raupe 439 n.P. - Seite 72 und Soldaten (unten), welches auf der Erhöhung ruht sieht aus wie eine kleine Burg und hat einen Graben vor ihren Mauern. Der Weg führt über eine Zugbrücke und hat vor den beiden Toren welche ein wenig nach hinten versetzt sind ein Fallgitter. Das Fallgitter ist zumeist geschlossen. Wenn das der Fall ist stehen keine Wachen vor den Toren welche aber hinter dem Gitter offenstehen. Wenn man dann durch klopfen an das Gitter oder durch das benutzen des Klopfers an der Wand einen Wachsoldaten hergerufen hat wird man dann auch nach Nennung eines plausiblen Grunds hereingelassen. Der Innenhof des Herrenhauses ist im Jahr des Wurms zunächst noch eintönig, die Gebäude scheinen alle aus einem Guss zu sein und man sieht keinerlei Holz welches hier verarbeitet wurde. Vor dem Hauptgebäude stehen Baumaschinen an welchen eine Handvoll Arbeiter arbeiten. In der restlichen Garnison der Elfen scheint ansonsten nicht viel los zu sein denn man hört außer von den Bauaktivitäten keine weiteren Geräusche in der Garnison und kaum jemand ist zwischen den Häusern und auf dem Hof unterwegs. Jenseits dieses elfischen Ringes, der sich so als Garnison und als Auslauf um Burg Sternenfall gelegt hat, ist im Inneren der Lichtburg noch immer ein reges Treiben, denn die sechs Türme um den Zentralen Lichtturm in der Mitte wachsen wie dieser immer weiter in die Höhe.
Daneben ist mit dem Lichtdom die Tempelanlage für alle Patrone der Traumritter inzwischen soweit abgeschlossen dass fast alle sternförmig vom zentralen Kuppeldom abgehenden Kuppeln der Patrone inzwischen bezogen oder doch bezugsfertig sind – und im inneren weiter ausgeschmückt werden. Dazu tragen auch Geschenke der neuen Aspiranten bei, die sie ihren gewählten Erstpatronen mitgebracht haben, und Gaben der Traumritter von Schätzen die sie in den Tiefen der Schattenhallen und in anderen Teilen der Welt als junge Traumritter errungen haben.
Der Lichtdom bei Iridistra - TEM Der Lichtdom ist ein Element der Burg Sternenfall beim Dorf Iridistra. Eine zentrale Kuppel in der Mitte, etwa 120 Schritt weit, zunächst mit Planen bespannt, erhebt sich strahlend in die Nacht und glänzt des Tags, von der aus Tore mit einer Statue der entsprechenden Gottheit in zwanzig Richtungen für kleine Tempel aller Gottheiten des Pantheons gehen. Nach und nach wurden und werden diese kleinen Tempel erbaut, geweiht und mit Priester*innen besetzt, welche die Verehrung der jeweiligen Gottheit unterrichten, anleiten und die Weihe der Traumritter für das Patronat der entsprechenden Gottheit durchführen. Über den Kaiserlichen Rat wurden viele Reiche und Religionen Myras aufgerufen, von nah und fern Geweihte zu senden, ob Wunderwirker oder nicht, und diesen Lichtdom und seine kleinen Tempel zu füllen. Auch zur Gestaltung und Finanzierung der einzelnen kleinen Tempel aus denen der Lichtdom besteht, waren und bleiben alle Reiche des Lichts eingeladen.
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Liste der Religionen und Tempel Von folgenden Religionen sind Geweihte bereits bekannt oder in Erscheinung getreten (dahinter gelistet die Traumritter*innen die sich dem jeweiligen Patronat unterstellt haben): • • • • • • •
Anur: Der Novize Krewo von den Keni (der zugleich Pura dient) kümmert sich als ein Priester des Anur um diesen Tempel. Artan (auch Gondur): ‚Brigid‘ Luscara Krähenfeder (Gondur, Karanadoor) Chnum (auch Erainn, Generian): Fleron Feensee, ein Feldprediger des Elfen-Heeres über den Schattenhallen, aus Taron don Umn Dena, die Göttermutter (auch Keiiris): Jenz Drom (Dena, Silur), Albran v'Yandor (Keiiris, Borgon-Dyl) Jaffna, die Einhorngöttin: Priesterin sandte Kemenaos, Hongar, Athlone und Mistera wegen eines Einhorns nach Chalkis Pura, hat eine Statue unter der Kuppel des Doms und im Widdermond 438 auch schon eine Priesterin Thagoth (auch Than*Dar) - Kin Jaconett (Than*Dar, Rûnor) mit seinen Adoptivsöhnen Sard Jaconett (wie er Architekt und Priester) und Ardplanus Jaconett (vor allem als Steinmetz tätig)
Planung und Entstehung des Lichtdoms Zu Beginn des Jahrs des Raben schrieb ein Chronist: "Aktuell handelt es sich um einen runden Platz, umgeben von Tempeln oder Stelen der 21 Patrone des Traumrittertumes. Er wird vorbehalten um, sobald das möglich ist, mit einem Pantheonstempel bebaut zu werden. Über die Gestalt des Bauwerkes diskutierten König Ragall von Silur und Hoheritterin Sunrise von Sakilia: Ragall erklärt weiter: „Um dieses Tor herum möchte ich im Kreis Heiligtümer des lichten Pantheons bauen, deutlich kleiner dimensioniert und entsprechend den Traditionen ihrer Kulte errichtet. Im Kontrast zum dunklen Kalkstein der Burg sollen Heiligtümer und Tor aus weißem Marmor bestehen.“ Sunrise verwies darauf, dass eigene Planungen für den Bau des Heiligtums im fernen Iridistra bereits weit fortgeschritten seien. Vorgesehen ist ein Lichtdom, mit zunächst einem Geschoss und einem kristallenem Dach mit dreieckigen Paneelen, welche die Ecken des Dragomae symbolisieren. Von den Lichtdom seien über Gänge die Tempel der einzelnen Patrone oder zumindest ihre Baustellen erreichbar. Ragall erwiderte: „Eine Kuppel aus flachen Elementen halte ich nicht für baubar und flach geneigte Fenster schon gar nicht – zumindest dann nicht, wenn die Kuppel mehr als ein dutzend Schritt im Durchmesser zählen soll und Baumagie als Hilfe nicht zur Verfügung steht. Wenn wir jedoch eine Kuppel wollen, welche vielleicht 50 Schritt im Durchmesser haben soll halte ich das Projekt für ein eigenständiges Bauwerk, einen großen Pantheonstempel im Innern der Burg. Vielleicht sollten wir die Bauplätze der Einzeltempel vorab abstecken und den Raum in der Mitte freihalten, dass mit dem Kuppelbau dort begonnen werden kann, sobald das Gold bereit steht. Bis dahin hätten wir einen repräsentativen Platz, umstanden von den Tempeln der Patrone. Jene Patrone, deren Tempel noch nicht begonnen wurden könnten einstweilen durch Stelen repräsentiert werden.“
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Aus dem Verein der Freunde Myras VFM e.V. Mitgliedsbeiträge: Wie Ihr im Protokoll der Mitgliedsversammlung vielleicht gelesen habt, haben wir ab 2008 neue Beitragssätze beschlossen - im Effekt eine ziemliche Umstellung mit Senkung der Beitragssätze ausser für diejenigen die wirklich mit ihrem Beitrag den Verein fördern wollen, die Fördermitglieder. Bitte stuft Euch für 2012/2013 entsprechend der neuen Beitragsstufe ein und zahlt das was Ihr entsprechend zu zahlen habt (0,- / 20,- / 50,-€ pro Jahr). 0,- €uro im Jahr als kostenlose Basismitgliedschaft. Für alle ohne Bedürftigkeitsprüfung auf Antrag 20,- €uro im Jahr als Normalmitgliedschaft mit allen Myra-Publikationen als PDF zugestellt. Wer sich nicht anders einstuft ist Normalmitglied und hat auch ohne Einzelrechnung hier eine Beitragspflicht, die auch angemahnt werden kann. 50,- €uro im Jahr als Fördermitgliedschaft mit allen Myra-Publikationen eines Jahres (auch Segmentsboten, SonderMBMs und Runenrollen) als Drucksache zugestellt. Neue Schatzmeisterin die jetzt dann ihre und Euch per Email an nern kann. Macht es ihr von selbst: Konto der Postbank Stuttgart,
ist Miriam Georg, Arbeit aufnehmen Zahlungen erineinfach und zahlt 338282-706 bei BLZ 60010070.
WICHTIG: Wir haben 08/2019 und noch haben mehrere von Euch für 2018 bis 2019 nicht bezahlt. Wenn es Euch möglich ist, überweist Euren Beitrag für 2020 bis Ende Januar auf das oben angegebene Konto. Danke, auch im Namen von Aska, WGW
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