lungs Blatt Myras 23 i e t t i M
Mitteilungs Blatt Myras 23
2. Auflage Februar 1999 20 Exemplare
Karcanon
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ARCANON
Reichsvorstellungen
Antharlan Athanesia Borgon-Dyl
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Organ - Dyl Die Geschichte Organ-Dyls beginnt schon in den Tagen der Legende, und damals, so heisst es, siedelte Kyrtania genau an der Stelle, an der ihre Mutter Xarne gelebt hatte und gründete dort mit ihren Geschwistern die Siedlung, die sie auch Mitte des Landes nannte. Heute heisst dies Organ-Dyl, doch in jenen Tagen war die Siedlung noch klein, ein Ort der Auserwählten, der Legende zu folge nur von einem Wall aus Dornen umgeben war, den Kyrtania magisch geschaffen hatte, denn sie war die erste der Zauberköniginnen, der “DEYA”, aus denen später “Deye” wurde. Doch die Stadt wuchs, und bald reichte der innere Ort (die innere Stadt) nicht mehr aus, und ein zweiter Dornenwall wurde von Synailan, der ersten Deye geschaffen, die auch das Schwert ergriff, wie das Mädchen aus der Legende, deren Namen sie trug. Erst später wurden die Dornenranken durch wirkliche Mauern ersetzt. Doch kein grosser Tempel fand sich inmitten der Stadt, die heiligen Orte befanden sich an anderer Stelle, nicht allzuweit von Organ-Dyl entfernt, wie wir alle wissen. In jenen alten Tagen fiel Organ-Dyl dreimal, wie die Legenden zu erzählen wissen. Das erste Mal waren es wilde Krieger und Kämpfer eines anderen Stammes der Borgon-Dun, die vor Jahren fortgezogen waren, das zweite Mal Zauberei, und das dritte Mal wiederum Bruderblut. Doch jedesmal wurde die Stadt neu erbaut, strahlender, schöner und prächtiger. Und aus den Tagen der Legende wurden Tage der Geschichte. Borgon-Dyl wurde gross, fast so gross wie heute, und die Hauptstadt wuchs heran. In jenen Tagen, da ein Heroe aus dem Norden, den man auch Rihay den Braghter nannte vor der Insel Alam die entscheidende Schlacht gegen die verderbten Zyltanen schlug, in jenen Tagen begann der Fall des prächtigen Reiches, und die Zeit der hungrigen Kinder begann. Damals so heisst es, schwang sich ein Regantor, der für seine kleine Tochter regiert hatte, zum Herrscher auf und knechtete mit seinen Anhängern grausam das Volk, versuchte die von Borgon geschaffene Ordnung zu verändern, umzustürzen und zu zerstören. Die Schriften überliefern seinen Namen mit Umtar N’Lluvan.
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Organ-Dyl Doch einen Fehler beging er, als er sich schon sicher glaubte, seine zur Deye gereifte Tochter wuchs im Geiste Borgons heran und kam in den Palast, um ihn zu stellen und zu töten. Seine Anhänger aber vertrieb man aus den Landen Borgon-Dyls und sie gingen nach Norden, verschwanden eines Tages jenseits des grossen Ostflusses. Was mit ihnen geschah weiss kein Mensch, aber es ist sicher, dass ihre Nachkommen und sie überlebten, denn wilde Krieger waren es, die ihre Haare kurz schoren und mit ledernen Schutzen bedeckten, und die ihre Töchter verachteten, ihnen das nahmen, was ihnen rechtens war, und ob dieser Tat, ob dieser Knechtschaft alterten die Mädchen rasch... Doch die Tat jener Deye war die letzte große des dunklen Zeitalters. Sie starb kinderlos, und mit ihrem Ableben stritten die grossen Häuser der Kriegsherrin und Herrinnen um die Macht, die N’Varthar, die N’Shar, die N’Roya. Die N’Varthar stellen zuletzt die Deye, aber dann kamen die Barbaren und überfielen das entzweite Land, verwüsteten es erneut... Doch ihr tun schmiedete die Verfeindeten zusammen, liess sie erstarken und den grossen Befreiungskrieg von 230/231 beginnen. Und mit Lyralenda III beginnt die Neuzeit. Dies ist das Organ-Dyl, das damals erbaut wurde, auf den Ruinen der anderen. Dies ist die elfte Stadt. Und Organ-Dyl wurde grösser und grösser. Hatte sie zur Zeit Wirenas noch nur 89’000 Einwohner, so sind es heute 101’400 (Zählung 410). Die Stadt ist gross, weitfllächig, aber dafür auch nicht so dicht gedrängt wie andere des Landes. Viele der Strassen sind sehr breit, die Gebäude der unteren Stadt ist hell und farbenfroh, ja manchmal bunt und selten höher als vier Stockwerke. Nur in der Unterstadt sind die Häuser etwas verwahrloster. Ein Fremder der nach Organ-Dyl kommt, wird feststellen, dass sich in der äusseren Stadt viele verschiedene Volksgruppen bewegen, in der Inneren Stadt - dem Sitz des Adels und der Reichen jedoch fast nur Borgon-Dun. Dies ist nicht verwunderlich, denn viele der altehrwürdigen hohen Familien besitzen hier ihre Stadthäuser. Die Villen sind von grossen, prächtigen Gärten und von Mauern umgeben. Hier wie überall sichern Wachen die Strassen. Der Kern - der Palast ist natürlich besonders geschützt. Auffällig ist, dass es in der Stadt selber keine grossen Heiligtümer der Götter gibt - wohl halten sich hier viele Eingeweihte der Keiiris auf, und haben Borgon-Priester ihre kleinen Tempel, aber der Goldene Turm ist kein richtiger Tempel und die wirklichen Priestersitze beschützen das Tal der Deye und lassen dort unbeobachtetes wirken zu. Die Verwaltung der Stadt und des Umlandes obliegt der Caideyan Myreema n’ Detha, die dieses Amt seit langen Jahren ausübt und fähige Stellvertreter in allen Bereichen hat. Ihr militärischer Widerpart ist Aesdhan n’ Roya, der Caibon, und Oberhaupt über die Stadtwache und Besatzung. Doch die Stadt besitzt auch einen Rat, der der Caitdeyan beratend und manchmal auch entscheidend zur Seite steht. Er besteht aus Vertretern des Adels, des Handels und des Handwerkes der Stadt und trifft oft genug mit Myreema zusammen. Sien Sprecher ist Vayldac n’Wenjhar, ein reicher Handelsherr.
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Organ-Dyl Die Schulen, die unabhängig vom Palast agieren, bilden vor allem Lehrer aus. Ihre Leitung obliegt Mallyan y’ Jendar, die selber eine Magia ist. Die Schulen der Medizin werden, was ungewöhnlich ist, von einer Initierten und Heilerin geführt: Shaylan y’ Vaydar. Der oberste Richter schliesslich ist Relcanar n’Tahen, ein entfernter Verwandter des Diadon, der schon seit Lyralendas Zeiten in diesem Amt ist. Ralkan n’Doye
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Organ-Dyl Weststrasse nach Werhanat SĂźdstrasse nach Borgon-myl
Oststrasse
Nordstrasse nach Myrna
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Organ-Dyl Legende 1 Der Palast der Deye ist ein grosses, prächtiges Gebäude, an dem besonders der Saal der einhundert S ä u l e n bemerkenswert ist. 2
Die Große Bibliothek zu Organ-Dyl
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Eine der Garnisonen, in der die Besatzung der Stadt untergebracht ist. Diese sind über die ganze Stadtteile verteilt. Aesdhan n’Roya, der Caibon der Stadt ist selber in einer der innerhalb des Palastgebietes liegenden untergebracht. 4
Oberer Markt. Hier werden vor allem erlesenere Waren aus dem Umland und der Ferne gehan delt. Für diesen Markt ist eine besondere Lizenz nötig, die aber auch das Ansehen des Besitzers und Kaufherren hebt.
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Zentral gelegen ist das Amtsgebäude der Caideyan dieser Stadt, Myreema n’Detha, gleichzeitig auch das Stadthaus. Es nimmt einen ganzen Häuserblock ein. Hier werden Lizenzen vergeben und ähnliches. 6
Halle der Richter. In diesem Gebäude werden die ernsteren und grösseren Fälle des Landes ver han delt, auch und vor allem Hochverrat. In den Kellergewölben befinden sich Kerker.
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Die Schule der Richter zu Organ-Dyl, an der die besten des Landes ausgebildet werden.
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Die Schule der Medizin von Organ-Dyl gilt als eine der weitgefächertsten und fortschrittlichsten Borgon-Dyls. Heiler und Ärzte sind hier gleichermassen anerkannt.
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Schule der Weisen zu Organ-Dyl. Die Schule der Weisen ist zwar eng mit der Grossen Bibliothek verbunden, agiert aber trotzdem selbständig und vorallem unabhängig.
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Ostmarkt. Der Ostmarkt ist einer der Grossen Volksmärkte der Stadt, auf dem vor allem die Bauern der Umgegend und die einfacheren Händler ihre Waren anbieten.
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Die Arena. Die Arena selber ist ein grosses Gebäude mit einer erstaunlichen Innenfläche. Auf den Rängen finden bis zu fünfzehntausend Menschen Platz. Und dies auch mindestens einmal im Monat so.
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Spezialitätenmarkt (auch Sklavenmarkt).
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Kräutermarkt mit einem kleinen Wald in der Nähe.
Legende 14
Grosser Handelsmarkt (für Fernhändler)
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Westmarkt (hauptsächlich für Bauern und Händler aus dem Umland)
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Organ-Dyl 16
Der Handwerkermarkt, der auch inmitten des Handwerkerviertels gelegen ist.
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Die Handwerkshalle, und das Stadthaus, in dem vorallem stadtinterne Fragen geklärt werden, und wo auch der Rat der Stadt tagt.
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Unterstandviertel, auch das Reich der Tänzerinnen genannt. Hier befinden sich die meisten der Freudenhäuser der Stadt, zentriert um eine Jadayla Tempel.
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Schule der Weisen für Organ-Dyl, in der Kinder der Stadt, oder besser deren Lehrer ausgebildet werden.
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Schule der Medizin für Organ-Dyl
Die grau ausgefüllten Stellen gebe keine Häuser an, sondern große Häuserblöcke oder gar Stadtviertel, um die Übersicht über die Stadt etwas zu vereinfachen. Die grossen Strassen sind die Heeresstrassen, die bald in alle vier Himmelsrichtungen führen werden. Die kleineren ins Umland sind wegen der Übersicht nicht eingezeichnet.
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Organ-Dyl Das Umland von Organ-Dyl Trotz der Nähe der Hauptstadt ist das Umland von Organ-Dyl recht beschaulich geblieben, eine Landschaft voller reicher Äcker, Weiden und Felder mit reich tragender Frucht, durchzogen von kleinen Siedlungen und Bauernhöfen oder Landgütern. Viele Adlige der Hauptstadt, oder Angehörige der obersten bürgerlichen Schicht haben vor der Stadt ihre Landhäuser, so dass es nicht so viele freie Bauernsippen wie sonst gibt, eher sind die Pächter in der Überhand. Viele Landgüter werden auf alte Art und Weise betrieben, teilweise mit Sklaven, teilweise mit Freigelassenen. Die Siedlungen wirken recht beschaulich und dörflich, und sehen schon gar nicht wie Städte aus. Sie bieten aber Handwerkern und anderen genügend Verdienst, so dass es keine Auswanderungswellen in die Hauptstadt gibt. Dwanis
1200
EW
an der Oststrasse gelegene Siedlung, bekannt durch ihr besonders würzi ges Bier
Dyra
895
EW
an der Dyla gelegenes Dörfchen ohne Besonderheiten
Chidea
339
EW
an der Oststrasse gelegen, die noch iener Vergrösserung bedarf. Besitzt eine interessante Taverne
Tadeyla 766
EW
am Sumpf gelegen. Hier leben Heiler, die sich besonders auf die Nutzung von Sumpfpflanzen verstehen und Torfstecher
Arjel
397
EW
beschauliches Dörfchen an der Dyla, dessen Bewohner fast alle in der Hauptstadt handeln
Chesa
326
EW
kleiner unbedeutender Ort
Syta 491 EW Syta ist ebenfalls klein und beschaulich, besitzt aber einen ausgezeichneten Schmied. Die Deye Lyralenda und Reijinara liessen hier ihre Waffen ferti gen. In der Nähe der Siedlung liegt auch das Landgut der Reijinara n’Varthar. Moryma
1900
EW
wirkt ebenfalls wie eine kleine Stadt. Sie ist ein beliebter Treffpunkt für Legendensänger und Barden. In Jawlyns Halle, einer Taverne sind sie oft zu finden.
Systea
640
EW
ein kleines verschlafenes Bauerndorf
Chyrest 300
EW
einfacher Bauernort, Heimat des Borgaid und dessen Besitz. Aus einem Landgut entstanden
Kayara
1184
EW
kleiner Ort, in dem aber viele Angehörige von Bediensteten des Borgon Tempels leben
bes. Bauwerk
Siedlung Sumpf
Wald Fluss kleine Strasse groĂ&#x;e Strasse
HĂźgel
Machairas
Ophis
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Umland von Organ-Dyl
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Organ-Dyl Liran
781
EW
kleiner Ort an der Strasse nach Myrna, in dem viele Reisende übernachten.
Kyora
596
EW
kleiner unbedeutender Ort, liegt mit Alhyn in friedlichem Streit. Hier lebte die Deye Varene in ihrer Jugend.
Alhyn
281
EW
klein, aber von energischen Borgon-Dun bewohnt ist dieser Ort.
Medora 129
EW
Ein ungewöhnliches Dorf, das aus einem Landgut entstand, das die ver storbene Daveyla n’Cijar ihren freigelassenen Sklaven schenkte.
Auch das Umland ist überwiegend von Borgon-Dun bewohnt. Die Weissen, die hier leben sind entweder Sklaven gewesen oder Nachkommen von Sklaven und nur Medora, das “Sklavendorf ” besitzt eine überwiegend hellhäutige Bevölkerung. Ansonsten beträgt der Satz der Hellhäutigen weniger als zwanzig Prozent. Die Menschen des Umlandes sind sehr stolz und auch ein wenig arrogant - leidenschaftliche, wilde und lebenslustige Borgon-Dun, zum grössten Teil noch wahrhaft reinrassig, die trotz allem auch gastfreundlich sind. Fremde werden vielleicht ein wenig von oben herab gemustert, aber dennoch neugierig ausgefragt. Wenn jemand die ursprünglichen Borgon-Dun sucht, er kann ihre Kultur hier, um die “Mitte des Landes” finden. Der bedeutenste Ort des Umlandes aber ist das Tal der Deye, in dem seit alter Zeit die Herrscherinnen des Landes in steinernen Kammern begraben wurden - von Halyeesa III, der Gefährtin der ersten Schwertfrau, die in legendärer Zeit lebte, deren Grab aber noch (halb verschüttet) existiert, bis hin zu Lyralenda V, die gegen Ende des Jahres 407 verstarb. Die breite aber karg bewachsene Schlucht ist von nach aussen hin steil abfallenden Wänden umgeben, so dass Grabräuber es schwer haben, in das Tal einzudringen, und die Ruhe der Verstorbenen zu stören. Interessanterweise wird bei Beginn der Regierungszeit jeder Deye auch begonnen, deren Grabmal zu schaffen. Dort werde die mumifizierten Körper dann mit reichhaltigen Grabbeigaben - Dingen, die sie in ihrem Leben besassen und sehr liebten - aber sehr selten getötete Tiere und Menschen) zur Ruhe gebettet. Regantoren aber begräbt man in den Grüften des Tempels des Borgon, nur dem Ursupator Jaran wurde es nicht gewährt. Ausnahmen gibt es aber wohl - so wird die für Shayol n’Varthar geschaffene Grabkammer für sie bestehen bleiben, denn sie ist gesalbt und gekrönt. So haben sich einige Deye mit ihren Gefährten begraben lassen. Den Schutz des Tales der Deye und die erneute Versiegelung der Gräber obliegt den Priester des Borgon, die in dem nahegelegenen Tempel leben und den Eingeweihten der Keiiris, die an der anderen Seite des Tales leben. Beides sind die grossen heiligen und alten Orte der Urzeit.
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Organ-Dyl Der Tempel des Borgon war bis vor einigen Jahren - genauer bis vor einem Jahr auch der Sitz des hohen Priesters des Borgon - bis er einen grossen Tempel erhielt. Aber auch noch heute ist dieser Ort wegen seines Altares bedeutsam, befindet sich doch hier die Schule der Kampfpriester, werden hier noch immer die wichtigen Opfer durchgeführt, die das Heer betreffen, denn der alte Tempel liegt zentraler. Der Heilige Ort der Keiiris am anderen Ende des Tales ist das ebensoalte Äquivalent dazu - Wald und Hallen, Besinnungstätten und Tempel, vor allem für die niederen Mysterien. Hier werden auch die Eingeweihten unterwiesen, die später ähnliche Orte an anderen Stellen erbauen oder übernehmen wollen. Die Halle der Erinnerungen ist ein uralter Bau inmitten des Tales, der auch heute noch für die nötigen Totengedenkfeiern benutzt wird. Die Wände sind mit Reliefen und Malereien über Deye vergangener Zeit bedeckt. Die dort zu findenden Schriften sind sehr bildhaft und auch für Kenner inzwischen schwer zu lesen. Ein kleiner Tempel, eher ein Schrein des Norytton ist an einem kleinen See an der Strasse nach Verlhanat errichtet worden, um auch jenen Gläubigen eine Zuflucht zu bieten. Aber er ist eher unbedeutend. In der Nähe des Borgon Tempels und des Tales der Deye liegen auch noch die Minen, in denen der kostbare Purpuramethyst gewonnen wird, der heilige Stein beider grosser Religionen. Shameenia y’Rhidar Gelehrter der Schule der Weisen zu Organ-Dyl für die Große Bibliothek
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Reichsvorstellungen
Bouraghard Elzet Manatao
39 47 56
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Elul, Likkäs Freund Wigasholë. Ein kleines Dorf in der Nähe der Rotja-Quellen. Eigentlich sollte ich dort heute noch Tefflin und Golgun jagen, wie meine Mutter es tat (obwohl ich das Golgunfleisch hasste, die Vögel stanken widerlich vor dem Braten und ich mag sie bis heute nicht). Oder ich hätte, meinem Vater gleich, Ackerbauer werden können. Schon früh zog es mich allerdings mehr zu Bithget und Elma, dem Schmiedepärchen. Ja, klein war Wigasholë, aber es hatte zwei Schmiede, die weithin bekannt waren. Elma hatte drei Jahre bei einem Meister in Zhorn Dilimd verbracht und Bithget stand ihr kaum nach. Ich höre ihn noch heute auf meine Fragen antworten: “Warum wird die Stange rot, wenn du draufschlägst?” ”Weil sie heiss wird.” - “Warum wird sie heiss?” - “Leg dich auf den Amboss und du wirst es merken!” Solche Antworten gab Bithget und lachte dazu, und ich lachte mit ihm, hätte aber doch gern die tieferen Ursachen solcher Vorgänge erfahren. Bithget interessierten sie einfach nicht, ihm stand das “dass” über dem “warum”. Elma gab sich mehr Mühe mit mir, aber auch ihr Wissen stiess oft genug an Grenzen. “Likkä”, sagte sie manchmal in ihrem jahulischen Dialekt, “denkst scharf, wüsste schon einen Ort für dich, wo der Antworten mehr sind.” Konkreter wurde sie aber nie. Bis ich am ersten Elul meines dreizehnten Jahres zur Schmiede kam und ein mir unbekanntes Rakin auf der angrenzenden Weide graste. Am Feuer sass ein ernster, schlanker Man in einem weiten Umhang, mit Elma ins Gespräch vertieft. Ich wollte mich gerade bemerkbar machen, da sah Elma auf, rief mich herbei und stellte mir ihren Bruder Äwich vor. “Das ist er”, raunte sie ihm verstohlen zu. Ich habe gute Ohren und verstand ihre Worte, deshalb ging ich innerlich gleich in Abwehrstellung, als Elma sich an mich wandte: “Wird dir manches erzählen können, kennt die Welt und viele ihrer Geheimnisse.” Bockig schwieg ich den nun lächelnden Äwich an, doch Elma gab nicht auf und lud mich zum abendlichen Mal ein. Eine wenig gesprächige Runde war das! Äwich betrechtete mich mit gerunzelter Stirn, ich kaute verbissen auf meiner Lapshaxe herum und warf ihm ab und zu einen giftigen Blick zu, Elma schaute unglücklich von einem zu anderen und selbst ihre drei jungen Kinder verstummten bald ob der Spannung, die über der kleinen Gruppe lag. Nur Bithget zerrte an einem mächtigen Halsstück und trank aus einem grossen Tonkrug Guus. Schliesslich schien er doch etwas zu merken. “Na, Likkä”, grinste er mich an, “so stumm heute? Hast du die Schärfe meiner Säbel an deiner Zunge ausprobiert? Oder eine Fyal auf den Kopf bekommen?” “Du kannst mir ja nicht einmal erklären, warum man iene Fyal auf nahe Ziele schleudert, wie das Golgun aus dem Bache startet, auf ferne aber wie die Jäzheb springt!”, warf ich ihm ins Gesicht, doch er entgegnete nur lakonisch: “Man trifft besser”, nahm eine Rippe und begann, sie zu benagen. Ich hätte ihm meine Haxe über den breiten Schädel ziehen können. Da ergriff Äwich das Wort, fing an vom Verhältnis der Streben im achtspeichigen Rad zu erzählen und von der Kraft, die selbst den Öines, den mächtigsten der Vögel zu boden zwingt. Und ich lauschte mit offenen Augen und bald auch mit offenem Herzen. Bithget verdrückte sich samt den Kindern, ich merkte es kaum. Elma blieb sitzen, zwar sagte sie wenig, warf nur hier und da ein Wort ein, aber ihr Mund lachte und ihre Augen leuchteten wohl mehr noch als die meinen. Staru mochte schon angebrochen sein, als Awich unvermittelt sagte: “Jetzt ist es genug, musst ja todmüde sein.” Noch versichernd, ich sei keineswegs erschöpft, merkte ich , wie mir in der Tat
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Elul, Likkäs Freund fast die Augen zufielen. Äwich wünschte mir freundlich eine gute Nacht und entfernte sich, ich zog Elma beiseite, erkundigte mich, wie lange ihr Bruder zu bleiben beabsichtige. “Muss morgen weiter”, entgegnete sie ernst. Als sie mein erschrockenes Gesicht sah, fügte sie noch ernster hinzu: “Wenn magst, wird er dich mitnehmen”. Dann führte sie mich, meine drängenden Fragen ignorierend, in die Gästekammer, küsste mich und löschte mit den Worten: “Schlaf jetzt, schlaf!” ihre Kerze. Doch trotz meiner Müdigkeit vergingen zwei Dalissem, ehe ich einschlafen konnte. Mich mitnehmen! Aber wohin? Am nächsten Morgen erwachte ich früh, erhob mich von meinem Mooslager und lief in die Küche, ehe mich mein Körper zum Weiterschlafen überreden konnte. Elma sass schon neben der steinholzgesäumten Feuerstelle und bereitete eine Waldbeerenspeise zu, Äwich kniete neben ihr und zerkleinerte Mylie. Das erschien mir fast wie eine Entweihung. Ohne sich umzudrehen, fragte er mich unvermittelt: “Nun, Likka?” “Was denn eigentlich”, brach es aus mir heraus. “Wer bist du, Äwich? Wohin willst du mich entführen?” “Entführen? Was hat Elma da erzählt?” Schweigen. “Was denkst du denn, wer ich bin?” Er sprach jetzt Hochvärgur. Schweigen... “Schüler bin ich gewesen an einer Akademie in Andilev, zehn Jahre lang. Viel gelernt habe ich, gelesen, erfahren. Nun bin ich ein Reisender, ein Lehrer und Mittler. War es das, was du wissen wolltest? Ist es das, was du kennenlernen willst? Oder...” “In Andilev?” unterbrach ich ihn. “So weit? Da will ich nicht hin!” “Der geistige Weg ist viel weiter als diese vierzig Storkanem, vor ihm hast du bisher keine Scheu gezeigt!” “Ich weiss nicht, ich weiss nicht...” Wieder ein Essen in Spannung mit einem gutgelaunten Bithget, diesmal aber ohne Auflösung. Verabschiedung von Elma samt Familie, aufs Rakin, lächelndes Nicken in meine Richtung und … weg war er. Am Brunnen vorbei, der Dorfstrasse folgend, verschmelzend mit dem Grün der Bäume. Einfach weg, wie geträumt. Missmutig schlich ich die folgende Zeit umher, Elul verstrich und das Korn stand blaugrau auf den Feldern, reif zur Ernte. Ich ertappte mich, halbe Dälissem mit der Sichel in der Hand auf den Waldrand zu starren, bis sich mein Vater über meine Geistesabwesenheit beklagte, auf meiner einzigen Jagd in dieser Zeit zog ich mir auch den Zorn meiner Mutter zu, als ich beim Schuss das Gleichgewicht verlor, den anvisierten Tefflin verfehlte und meinen Bogen zerbrach. Die Schmiede mied ich und auch den Abendfeuern blieb ich fern. Schliesslich brütete ich einen ganzen Vormittag im Wald vor mich hin, rechtfertigte meinen Entschluss, in Wigasholë zu bleiben, um ihn dann wieder zu verfluchen. Warum war ich feige gewesen, warum hatte ich mich nicht entscheiden können? Äwich und Elma hatten mich einfach zu unvermittelt überfallen. Und jetzt? Mein Leben lang über Äcker zu trotten, Getreide zu säen, das dann ein entlaufener Barigom niederwühlen mochte... Oder die widerlichen Golguns zu jagen, um selbst einer Loshmija zum Opfer zu fallen... Konnte das mein Ziel sein? Es musste doch grössere Wunder geben in dieser Welt, die mir plötztlich gar nicht mehr so riesig und fremd erschien, sondern fast vertrauter als mein Dorf... Der Fluss meiner Gedanken wurde durch ein Geräusch unterbrochen - Schritte, sich langsam nähernd! Rasch verbarg ich mich hinter einem dichten Busch. Vielleicht eine jüngere Schwester, als Suchbote geschickt? Nein, ich gewahrte Elma, die zielstrebig auf mein Versteck zukam und sich vor den Busch setzte, den Blick
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Elul, Likkäs Freund nach oben richtend. Dhonskildem verbrachte ich völlig bewegungslos. Doch ebenso Elma, bis ich mich schliesslich hinter meinem Gesträuch hervorarbeitete. Sie war nicht im geringsten überrascht. “Wie hast du mich gefunden, wer ist mir gefolgt?”, so fragte ich eindringlich, aber sie wich mir aus. “Habe dich gefunden, lass damit genug sein. Geh jetzt aufs Feld und heute abend kommst ans Dorffeuer.” “Aber mein Vater...” “Bereits mit ihm gesprochen”, unterbrach sie mich, “wird dir keine Vorwürfe machen. Mir zuliebe - geh wieder zur Ernte.” Ein langer, unergründlicher Blick - dann drehte sie sich um und verschwand, wie sie gekommen war. Mir brummte der Kopf. Erneut versank ich in zielloses Grübeln, raffte mich nach einigen Dälissem aber auf, schlich mich tatsächlich zum Dorf zurück und begann am Waldrand, mit meiner Sichel zu arbeiten. Niemand sprach mich an und es gelang mir, die bohrenden Gedanken zurückzudrängen und mich auf das Getreide zu konzentrieren. Schliesslich kam der Abend. Aufschauend merkte ich, dass ein Teil meiner Familie das Feld bereits verlassen hatte, mein Vater schickte sich eben an zu gehen. Meine Hände banden mechanisch die zuletzt geschnittenen Ähren zu einer Garbe zusammen. Einen Steinwurf weiter sah ich Mairu noch eifrig sicheln, aber sie war erst vor kurzem hergezogen und wollte sich wohl etwas hervortun. Ich tat ihr den Gefallen und brach auf. Als ich in die Stube kam, sass mein Vater schon auf dem Boden und löffelte einen Brei aus Korn und Jäzhebmilch. “Heute warst du ja richtig fleissig”, meinte er mit mildem Spott. “Willst du nicht wieder einmal mitgehen an Dondras Feuer?” Elma hatte also tatsächlich mit ihm gesprochen und das aus ihrer Sicht erfolgreich. Mit einer gemurmelten Zustimmung griff ich nach meiner Breischale und begann, mit mässigem Apetit zu essen, überlegte dabei, ob ich mich drücken sollte. An den Blicken, die mir mein Vater zuwarf, las ich allerdings bald seine Entschlossenheit ab, mich auf jeden Fall mitzunehmen und fand mich resignierend mit der Aussicht auf einen wenig erfreulichen Abend ab. Warum wünschte Elma eigentlich, dass ich zu den Feuern kam? Kaum erhob ich mich vom Tisch, packte meinen Vater eine merkwürdige Unruhe, er lief nervös auf und ab und erkundigte sich zweimal bei meiner Mutter, ob sie bereit sei (dabei hatte sie nach einer gewöhnlichen Tagesjagd eigentlich nie Erholungspausen nötig). Fast überstürzt brach die ganze Familie auf, ich trödelte hinterdrein. Wir erreichten den Dorfplatz natürlich viel zu früh und missgestimmt sah ich der Entzündung der Feuer zu, schaltete dann ab und verfiel in halbes Dösen. Lodernde Flammen, das Schmiedefeuer, eine glühende Stange und weissschmelzende Räder vor meinen Augen, achtspeichige Räder, auf denen ein Wagen durch die Felder fährt, der Dorfstrasse folgend in die lockende Ferne, die tiefgrünen Wälder, die mit klaren, uralten Stimmen ein Lied singen, ein umgarnendes Lied von der … von der Grosszügigkeit Dondras, zur Erntezeit Sonnenschein zu schicken? Ach, an den Feuern sitze ich, doch wer singt so stimmgewaltig neben mir? Ein Blick, ein Herzschlag, ein Schrei: “Äwich! Äwich...” Er war also zurückgekommen. Und er war meinetwegen zurückgekommen, oder etwa nicht? “Äwich, willst du mich noch mitnehme? Lass mich mit dir ziehen, lehr mich alles was du weisst und noch viel mehr..” Ein belustigtes, zustimmendes Lächeln spielte um Äwichs Lippen, doch es war seine Schwester, die mit Tränen in den Augen antwortete: “Ja, Likkä, nimmt dich mit, wird dir zeigen die Welt...” Plötzlich stand auch meine Mutter da, umarmte mich ohne
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Elul, Likkäs Freund Worte, dann mein Vater, der mit belegter Stimme von Stolz und Ehre sprach, meine Geschwister, der starke, aber zurückgebliebene J¢mir, Khudli, meine Lieblingsschwester, Helvio, die nie sonderlich geschätzte, auch andere Dorfbewohner folgten. Das Lied war abgebrochen worden und respektvolles Schweigen breitete sichaus, als Legothë, die Priesterin, mir ihre Hand an die Wange legte: “Dondras Segen leite und begleite dich auf deinen Wegen, Kälimar; Lüge und Täuschung seien dir fern.” Dass dieser Satz mehr als eine feierliche Phrase war, begriff ich erst wesentlich später. Viel mehr weiss ich nicht mehr von jenem letzten Elulabend, der zugelich mein letzter Abend in Wigasholë war, ausser dass er lange dauerte und ich erst weit nach Machais Verstreichen die wenigen Habseligkeiten zusammenpackte, die mir des Mitnehmens würdig schienen. Zwei Storkanem Schlaf, ein kurzes Mahl in der Schmiede, dann brachen wir auf, ohne dass ich meine Familie noch einmal zu Gesicht bekommen hätte. “Den Abschied kürzen”, nannte Äwich das. Von fern sah noch manchen Bekannten auf den Feldern arbeiten, wir aber wandten Rakin und Pferd auf den Waldrand zu. Einer Stadt entgegen, die mehr für mcih bereithielt, als ich mir je hätte träumen lassen: Andilev. (Legende über die Herkunft des Jarls von Vargenhal, Kälimar ad Flexn, der von seinem kinderlos gebliebenen Vorgänger adoptiert wurde; einem Märchenerzähler abgelauscht in den Märkten von Zhorn Dilimd) Anmerkung: Grundsätzlich haben alle weiblichen vargischen Namen einen Vokal als Auslaut, alle männlichen einen Konsonanten. Nur bei Kosenamen wie Likkä wird dieses Prinzip durchbrochen, sie haben häufig auch bei Männern weibliche Endungen; wahrscheinlich weil das Weibliche als zarter und zärtlicher gilt.
Corigani
C
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ORIGANI
Reichsvorstellungen
Aron Lon Dorinam Selavan
66 71
Erendyra
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E
RENDYRA
Reichsvorstellungen
Tektoloi Lychai Garian Ikatzint
76 76 79 84
Kiombael
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IOMBAEL
Reichsvorstellungen Übersicht Aldowereiya Buka-Boos Chaladorn Dor-Niun-Amarath Granduja Hadran Muu-Tay Nialssen-Orchugren Sqärdrumen Theng Urgllrach Kgr’rimorth
98 101 104 107 109 112 113 114 117 118 121 123
Myra
M
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YRAWEIT Enzyklopädie der Lebensformen
Aldur Amatushi Andchena Ayar Fihiron Bhlanty Bradjo Coudyac Dandarc Deyeshyn Dwendhi Eyareysheth Geshandria Graue Dame Grauer Bison Koshiyac Roter Narfisch Zoomcraoc
128 129 130 131 132 133 134 136 137 138 139 140 141 142 143 145 146
Enzyklopädia - Gwynddor
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Name: Aldur
Beschreibung: Dieses wespenähnliche Insekt erreicht eine Länge von bis zu zwanzig Centimeter. Der Hinterleib ist fünf bis sechs Centimeter breit und mit der vier Centimeter durchmessenden Brust durch ein acht Centimeter langes, nur ein Centimeter breites Chitinstück verbunden. Der Leib ist stahlblau und weist hellgraue Schlieren auf, die im Sumpf eine gute Tarnfarbe abgeben. Die zwei grossen Facettenaugen liegen seitlich am Kopf, der sich um 360° drehen lässt. Die zwei Kieferzangen werden verwendet, um aus den Knochen, welche die Insekten finden, die Nester zu bauen und sind dementsprechend kräftig und scharf. Die acht Beinpaare sind nur jeweils fünf Centimeter lang und vielgliedrig. Die vier Flügel lassen beim Fliegen ein tiefes Brummgeräusch entstehen, das die Opfer erstarren lässt.
Lebensweise: Die Aldur bauen ihre Nester in die Röhrenknochen von Beutetieren. Die Beute wird von einem Schwarm zerlegt und die Knochen an einem Ende der Oberseite aufgebissen und ausgehöhlt. Jeweils zwei Knochen werden der Länge nach halbiert und mit dem klebrigen Speichel an den Kanten zusammengesetzt, so dass große Röhren entstehen. Ein Schwarm hält seine Röhren gut beisammen und alle zwei Stunden werden die Knochen wieder zu einer Insel zusammengeschoben. Diese losen Verbände treiben auf dem Wasser dahin. Einmal wöchentlich schwärmt der ganze Schwarm auf Beutesuche aus. Dann sind die Röhren leer und werden meistens nicht mehr gebraucht. Das Opfer wird durch die Stiche des Insekts gelähmt und drei Stiche reichen für einen durchschnittlichen Menschen aus, um ihn zu lähmen. Dann wird das Opfer zerlegt, das Fleisch gefressen oder in den Wohnungen eingelagert. Die Tiere können Gewichte bis zu fünf Kilogramm transportieren. Die Aldur sind bis auf die Jagdflüge untätig und treiben träge im Sumpf herum. Sie verteidigen jedoch eifersüchtig ihre Häuser gegen jede Störung. Man hat sie bisher noch nie schlafen gesehen. In geringen Dosen hilft ihr Gift als Heilmittel, auch Alchemisten nutzen es.
Fortpflanzung: Alle drei Jahre schlüpft aus einem besonders grossen Haus, das wie ein Stammesheiligtum gehalten wird, eine fast einen Meter lange Aldur. Diese geht auf Hochzeitsflug und wird von irgendeinem anderen Aldur, von denen es nur männliche Wesen gibt, begattet. Dann legt die Königin ihre Eier in das große Knochenhaus. Nach zwei Monaten beginnen die an die hundert Eier zu wachsen. Das der zukünftigen Königin wird doppelt so gross wie die übrigen Eier. Die Eier ziehen ihre Nahrung direkt aus dem Sumpfwasser. Nach fünf Monaten schlüpfen die Insekten und die Königin stirbt.
Habitat: Verbreitung: Sonstiges: Die Schwärme sind zwischen zwanzig und zweitausend Tieren gross.
Enzyklopädia - Yhllgordica129 Name: Amatushi
Anzahl: Schwärme von mindestens zweihundert, Obergrenze nicht bekannt.
Gefährlichkeit: Wenn es einer darauf anlegen will...
Beschreibung: Es handelt sich bei den Amatushi um Sägezahnfische, die in gewaltigen Schwärmen zuerst nur an der Küste von Persisthan auftraten, jetzt aufgrund ihrer ungeheuren Vermehrung auf weite Bereiche des Meeres der Finsternis übergreifen. Sie sind etwa zwei Fuss lang, mit einem etwa einem Fuss langen Sägezahn am Kopf, von dem behauptet wird, er wäre aus Diamant. Tatsächlich aber sondert eine Drüse Säureschutzschicht ab, die wasserunlöslich ist und damit ermöglicht, auch härtestes Holz, gelegentlich sogar nicht allzu dickes Metall fast mühelos zu zertrennen. Die Amatushi sind sehr aggressiv. Sobald ihnen irgendwas begegnet, was nicht von ihrer Art ist, greift der gesamte Schwarm ohne Rücksicht auf Verluste an. Das begründet sich aus ihrem Fortpflanzungstrieb. Amathushi sind zur Eierablage nur nach einem harten Kampf, aus denen sie als Sieger hervorgehen, fähig. Um dieses Ziel zu erreichen, nehmen sie alles in Kauf. Selbst wenn hunderte von ihnen sterben, ziehen sie sich nicht zurück. Ihr Zerstörungswerk endet erst dann, wenn das Opfer (das können auch Schiffe sein) vollständig zerlegt ist. Es gibt nichts, wodurch sie sich abschrecken lassen. Nur vor den Schlingern haben sie Angst. Durch sie werden sie an die Zeit des schrecklichen Kampfes der Schlinger gegen die geflügelten Zog erinnert, der vor Äonen hier tobte und ihre Rasse nahezu vollständig auslöschte. Ihre Handlungsfähigkeit ist also verhältnismässig leicht zu lähmen, etwa mit dem Bildnis eines Schlingers, auf der Unterseite in den Rumpf eines Schiffes imprägniert. Am besten mit weisser Farbe auf schwarzem Hintergrund, denn andere Farben zu unterscheiden, tun sich die Amatushi mit ihren schwachen Augen schwer...
Enzyklopädia - Yhllgordica
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Name: Andchena
Beschreibung: Die Andchena fällt unter anderen Blumen schon durch ihren höchst intensiven Geruch auf, ebenso in der Nacht durch ich schwaches Leuchten. Sie sind etwa achtzehn Centimeter hoch und wachsen mit Vorliebe an schattigen Orten. Sie blühen das ganze Jahr über. Drei Stempel ragen hoch aus der Blüte. Sie sind von blauer Farbe, die verdichteten Endungen feuerrot, wie auch der Blütenstaub. Die Blüte selber ist gelb, mit orangefarbenen Ränder n. Der dunkelg r üne Steng el mit den feingegliederten Blättern fällt dageben kaum auf. Er endet in einer überirdischen Knolle, die sich mit ihren Wurzeln fest ins Erdreich krallt.
Lebensweise: Die Andchena ist an trockenen Orten und im Schatten zu finden, die Jungpflanze ist fast gar nicht zu entdecken, da sie so unscheinbar wirkt, das man sie für ein ähnlich wirkendes Gras hält. Erst wenn sie für fast ein Jahr aufblüht, ist sie deutlich zu sehen und auch zu riechen. Die Andchena entzieht Wasser und Mineralstoffe aus dem Boden, der in einer bestimmten Zusammensetzung vorkommen muss, fruchtbar, aber relativ trocken. So wächst sie eigentlich nur in steppennahen Gebieten. Die Andchena wird wegen ihrer Duftstoffe geschätzt. Findige Parfümmacher wissen, wie sie den Staub un die Blätter verarbeiten müssen, um den Grundstoff zu gewinnen. Andhwar ist das blau schimmernde, ebenfalls von sich aus leuchtende Parfüm, das entsteht und sehr intensiv riecht.
Fortpflanzung: Der Wind und verschiedene Insekten, die sich an dem Nektar laben, tragen den feuerroten Blütenstaub zu anderen Andchena, deren Blütennarben so befruchtet werden. Sobald die Blüte vergangen ist, entsteht ein harter Auswuchs an ihrer Stelle, der besonders gerne von kleinen Nagern gefressen wird. Andchena-Samen können bis zu vier Jahre überdauern, bis sie ihre Wurzeln schlagen und aufs neue Erblühen.
Habitat: An Steppenrändern und in trockenen warmen Gebieten.
Verbreitung: ganz Yhllgord
Sonstiges:
Enzyklopädia - Gwynddor131 Name: Ayar Fihiron
Beschreibung: Das Ayar Fihiron oder auch Baumflamme genannt, ist ein drei bis dreieinhalb Mannlängen hohes, echsenartiges Flugwesen Dyvenloons, das eine Spannweite von drei bis fünf Mannslängen besitzt. Es hat eine grünbraune lederartige Haut und rote Augäpfel, in denen keine Pupillen sichtbar sind. Die weissen Krallen (drei an jedem Fuss) und Zähne (zwei Reihen zu je zwölf Stück) sind aus Horn und können nachwachsen. Hohlknochenbau (wie bei Vögeln), Schwanzlänge: bis zu viereinhalb Mannslängen. Kann sehr hohe Geschwindigkeiten sowohl im Gleit- als auch im Normalflug erreichen. Ist intelligent und kann sprechen.
Lebensweise: Nach einer siebenmonatigen Brutzeit schlüpft das Neugeborene binnen einiger Stunden aus dem lederartigen Ei. Es besitzt dann etwa die Grösse eines irdischen Fussballs. Seine Nahrung besteht von kleinauf aus Gras oder anderen Pflanzen. In den flussnahen Gebieten sieht man Baumflammen auch nach Algen fischen. Innerhalb von etwa zwei bis zweieinhalb Jahren wächst es auf die Hälfte der Erwachsenengrösse heran, dann wird es von den Eltern ausgewiesen. Nach weiteren zwei Jahren tritt partielle Geschlechtsreife (Pupertät) ein, nach fünf bis sechs Jahren nach dem Ausschlüpfen ist es voll geschlechtsreif und besitzt oben aufgeführte Grösse. Es herrscht unter den Baumflammen Monogamie, d.h. ein Elternpaar bleibt bis zum Tod eines Partner zusammen. Lebenserwartung ca. fünfzig bis fünfundsiebzig Jahre.Ayar Fihirons besitzen die begrenzte (einmal pro Tag) Fähigkeit, ein magisches Feuer zu entfachen, das ihnen aus dem Rachen tritt. Es bewirkt, das zerstörtes oder abgestorbenes Pflanzenmaterial im Flammenbereich wieder hergestellt wird (Heilung sozusagen). Diese “Baumflammen” bilden bei Anwendung einen vom Fihiron ausgehenden Kegel von maximal sechsunddreissig Metern Länge und einem maximalen Streubereich von vierundzwanzig Metern am Ende des Kegels. Das Feuer richtet beim Wald oder bei anderen Wesen keinerlei Schaden an. Nur eben die Wirkung auf zerstörte Pflanzen und Bäume. Heilung von Menschen oder ähnlichen ist nicht möglich. Keine natürlichen Feinde.
Fortpflanzung: Ayar Fihirons pflanzen sich mit Ein-Eigelegen fort, d.h. das Weibchen bekommt nach gelungener Begattung und Besamung (was zumeist in der Luft vor sich geht) nur ein Ei, welches sie mit ihrem Gatten abwechselnd bebrütet. Ayar Fihirons haben ein kompliziertes Paarungsverhalten und werben recht intensiv um Weibchen. Die Kindersterblichkeitsziffer ist extrem gering. Neunzig Prozent aller Begattungen sind erfolgreich, so konnte man in den letzten Jahren die Zahl der Ayar Fihiron wachsen sehen. Den jungen Nachkommen werden im Alter von ein bis zwei Jahren dann Flug und Sprachen (Dyvenloon, Ayar Fihironisch, Myra) beigebracht.
Habitat: Die Ayar Fihiron leben meist in waldigen Gebieten, die ab und zu Lichtungen aufweisen, damit sie Start- und Landebahnen haben. Männliche Junggesellen sind oft Einzelgänger, Paarbildung.
Verbreitung: Bisher nur im Ephanforst, Verbreitung bis in die Wälder Savalors allerdings anzunehmen.
Sonstiges: Baumflammen sind intelligente, sprechfähige, begrenzt magisch veranlagte Flugwesen, die zwar zunächst misstrauisch sein werden, die im Endeffekt aber freundlich und zuvorkommend sind.
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Enzyklopädia - Myra Name: Bhlanty - das Kletterauge (und Ohr)
Beschreibung: Das Bhlanty ist wirklich ein niedliches Tier und ein sehr verbreitetes und beliebtes Haustier. Es hat eine wache Intelligenz - man könnte es als halbmenschliche Intelligenz bezeichnen. Sie lernen schnell und können logisch denken und haben sogar eine Art Zeichensprache entwickelt, mit derer sie sich vorzüglich mit Menschen und anderen Rassen unterhalten können. Das Bhlanty ist sehr neugierig und zutraulich. Man kannes auch noch in fast ausgewachsenen Zustand einfangen und zähmen. Das Bhlanty ist ein ausgezeichneter Kletterer und gehört dabei zu den besten Kletterern des Landes. Mit seinen starken Saugnäpfen in denen auch noch starke Krallen hat, kann er sogar an Häuserdecken laufen. Zu alle dem hat er noch einen ausgezeichneten Tastsinn in den Saugnäpfen. Der Bhlanty kann, wie schon der Name sagt: Kletterauge und -ohr, ausgezeichnet hören und noch besser sehen. Man schätzt, dass er besser sieht als ein Raubvogel und besser hört als irgendein anderes Tier. Nur sein Geruchssinn lässt zu wünschen übrig und dient absolut nur zur Nahrungssuche. Der Bhlanty isst ausser Fleisch fast alles. Der Bhlanty wird sehr oft als Späher gebraucht wegen seiner extremen Wahrnehmung und weil er sich mit Menschen verständigen kann. Bevor allerdings der Bhlanty zu kämpfen anfängt, bringt er sich ausser Reichweite und wartet ab. Er ist jedoch seinen Herrn treu ergeben. Der Bhlanty wird vierzig bis siebzig Centimeter hoch und mit Schwanz etwa hundertfünfzig bis hundertsiebzig Centimeter lang.
Fortpflanzung: Die Paarungszeit ist Nisan bis Jijar, die Tragezeit läuft dann bis Aw. Dann werden zwei bis drei Junge geboren. Sie werden bis in den Tischri gesäugt und bleiben bis zum Schewat bei der Mutter. Ein Bhlanty wird etwa zwanzig Sommer alt und ist mit drei Sommern geschlechtsreif. Zur Aufzucht werden die Jungen in Erd- und Baumhöhlen untergebracht.
Habitat: Verbreitung: Sonstiges:
Enzyklopädia - Yhllgordica133 Name: Bradjo
Beschreibung: Anzahl fünf bis zehn, Rüstklasse, Treffer- und Angriffswerte wie bei einem Menschen, sehr angriffslustig. Bei den Bradjos (ein Wort aus einem Baluchi-Dialekt; auch:Bratscho) handelt es sich um geflügelte, affenähnliche Wesen, die eine Grösse von 1.20 bis 1.60 Metern erreichen, die Spannweite der Fledermausflügel reicht von 2.50 bis 2.80 Meter. Die Schnauze ist mit handspannenlangen Reisszähnen ausgestattet. Das Fell glänzt schwarz mit einer dünnen weissen, linienartigen Maserung. Sie sind Fleischfresser und bevorzugen das zarte Fleisch einer kleinen Wildantilopenart. Mit Menschen lassen sie sich höchstens ein, um ihrer Kampfeslust zu frönen. Die Intelligenz der Bradjos ist kaum höher als die eines Affen zu nennen. Gelegentlich kommt es vor, das sie gefundeneoder erbeutete Waffen einsetzen, sofern sie zufällig damit umgehen können. Das wohl ungewöhnlichste Beispielist der Fall eines Bradjos, der es sogar bis zum Gladiator brachte und von seinem Trainer den Namen Kwask (Schlangenfresser) erhielt. Üblicherweise verlassen die Bradjos ihren Lebensraum, die Wälder von Baluchistan im Ostteil des Landes, selten oder nie. Sie ziehen ohne festen Wohnsitz umher, ständig auf der Suche nach Futter und neuen Opfern ihrer Blutgier. Sie gehen nur Nachts auf Beutefang (wobei sie sich mit Ultraschall orientieren) und machen sich einen Heidenspass daraus, ihre aufgespürte Beute aus dem Schlaf zu reissen und über Feld und Flur zu jagen, bevor sie schnatternd über das verstörte Opfer herfallen. Tagsüber ruhen sie in Bäumen. Bradjos kann man zähmen, jedoch nur, wenn man sie mit dem Blut ihrer Eltern füttert. Dieses Geheimrezept ist auf der ganzen Welt nur drei oder vier Menschen bekannt. Da Bradjos sehr ausdauernde und schnelle Flieger sind, können sie, einmal gezähmt, ausgezeichnet dazu verwendet werden, Botschaften zu übermitteln. Mit ihrem Orientierungssinn finden sie innerhalb eines Mondes jeden beliebigen Ort auf Yhllgord wieder, an dem sie schon einmal waren. Luftkampf ist ihr Metier, sie schützen also ihre Botschaften selbst.
Fortpflanzung: Habitat: Hauptsächlich in den Wäldern von Baluchistan
Verbreitung: Sonstiges:
Enzyklopädia - Myra
134 Name: Coudyac
Beschreibung: Das Coudyac ist eine Echse, über dessen Zugehörigkeit man sich nicht ganz klar ist. In der Wissenschaft streitet man sich ob es zur Familie der Gürteltiere, der Schildkröten oder der Ankylosauren angehört. Die meisten denken jedoch mehr an Gürteltier und Ankylosaurus als an Schildkröte, da diese einen völlig anderen Körperbau besitzt und sie zumal keine sichtbaren Ohren und sichtbaren Schwanz besitzt. Auch sind beim Coudyac die Knochenpartien der Beine nicht so krokodilartig wie bei der Schildkröte. Manche, einige wenige, halten es jedoch für ein grosses Chamäleon urzeitlicher Bauart. Denn es kann die Farbe wechseln, was bei diesen harten Hornplatten sehr verwunderlich ist. Dieser Effekt ist natürlich sehr verwunderlich, wenn dieses nette, friedliche aber auch sture Urvieh gerade versehentlich und gemütlich einen führ es nicht vorhandenen Gartenzaun durchbricht und ein vor Farben strotzendes Blumenbeet abgrast. Dies kommt hin und wieder vor und da die geradezu lächerliche Schubkraft eines Menschleins nicht ausreicht das Coudyac zu vertreiben, fanden sich die Landeseinwohner schliesslich damit ab und einige Künstler, Maler finden diesen Effekt einfach hinreissend und warten tagelang wieder heissblütig und ungeduldig wieder auf dieses erfreuende Spektakel. Man hat herausgefunden, das jede einzelnene Hornplatte Hormone immer wieder neu bildet, die diese Hornplatten unwiederstehlich hart und leicht machen, dafür aber den Nebeneffekt haben, bestimmte Ausstrahlungen von Farben naturgetreu nachzuahmen. Seine Fortbewegung ist ziemlich standfest (oder gangfest) und etwa so schnell wie eine langsame Schildkröte, denn es braucht nicht wegzulaufen, denn nicht einmal ein wütender Drache könnte es mit Feuerhauch etwas anhaben, ausserdem würde er sich die Zähne demolieren, bei diesen Hornplatten. Will man ihn jedoch aufhalten oder seine Gangrichtung ändern, ist jeder Versuch ohne eine kleine geschlossenen Wand sinnlos, denn er nimmt etwas anderes gar nicht wahr, weil es für ihn ja doch ohne Bedeutung ist. Mant hat einen Coudyac noch nie beim Laufen beobachtet, anscheinend hat es noch nie einer Probiert. Dafür kann es aber stundenlang tauchen, schwimmen oder gehen - oder nichts essen oder trinken. In der Diät ist das Coudyac soweit bekannt Meister. Man stellte bei Versuchen fest, dass es nach ausgiebigen Mahl und Trunk vier Wochen ohne Wasser und sage und schreibe zwölf Wochen ohne Fressen aus. Fortsetzung nächste Seite.
Codyac - zweiter Teil, Fortsetzung. Das Coudyac ist mit Schwanz etwa zwei Meter lang, wobei es nur etwa sechzig Centimeter hoch ist und eine Breite
Enzyklopädia - Myra
135
von ebenfalls sechzig Centimeter hat. Es hat einen guten Gehörsinn und kann seine Ohren aufstellen. Sein Geruchssinn entspricht in etwa dem eines Wildschweines. Sein Sehsinn ist nicht gerade gut ausgeprägt um nicht zu sagen, dass es ein wenig kurzsichtig ist. Das Coudyac ist ein ausgesprochener Pflanzenfresser und mag besonders Gras.
Lebensweise: Das Coudyac ist eigentlich ein Einzelgänger, doch manchmal, in der Winterzeit sieht man Massen von Tieren langsam immer nach Norden ziehen. Gen Ssakat drehen sie jedoch wieder um. Diese Angewohnheit hat bisher bei der Wissenschaft noch keinen Sinn ergeben. Die Coudyacs kommen wild häufig vor, werden jedoch selten gesehen, wenn man nicht längere Streifzüge unternimmt. Gezüchtet ist er ein beliebter Fleisch- und Schildlieferant für den Staat (die Vorzüge der Schilde werden später behandelt). Ausserdem können aus seinen Körperplättchen leichte und doch zähe Rüstungen entstehen (mit Farbwechsel, was derart günstig ist). Ihr Lebensraum sind die weiten Tiefländer und die weiten Grasebenen, sowie die Steppen und Savannen.
Fortpflanzung: Paarungszeit ist im Siwan, das heisst das ist erst das Vorspiel. Männchen und Weibchen ziehen den ganzen Monat nebeneinander her und paaren sich am Monatsende. Im Aw legt es fünfzig bis hundert etwa bohnengrosse Eier in ein selbstgegrabenes Loch neben dichtes Gebüsch oder Unterholz. Das Ausbrüten besorgt die Sonne. von da an kümmert die Eltern nichts mehr um die Eier. Im Tischri schlüpfen dann die kleinen fertigen Echsen aus und graben sich aus dem Loch. Viele werden Opfer von Brut- und Eierräubern, nur wenige können sich ins Dickicht flüchten, doch so ist das Gleichgewicht gewahrt. Im ersten Jahr wachsen die Coudyacs auf die Länge von ca. einem Meter heran und legen dann bis zur vollkommenen Grösse alle fünf Jahre etwa zwanzig Centimeter zu. Sie brauchen also bis zur vollständigen Grösse in der Regel sechsundzwanzig Jahre. Dann sind sie geschlechtsreif.
Habitat: Verbreitung: Sonstiges: Wie als Entschädigung für ihre lange Aufwachszeit werden diese Tiere mit all ihren Fähigkeiten und Abstinenzen bis an die zweihundert Jahre alt, weil sie keine natürlichen Feinde haben.
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Enzyklopädia - Myra Name: Dandarc - der Wanderbüffel
Beschreibung: Der Dandarc ist unter den Büffeln die am wunderlichsten genutzte Art. Er ist ein Reittier, mit einer Schulterhöhe von 2.30 bis 2.40 Metern und einer Länge von 3.70 bis 3.90 Metern. Dieses Reittier ist zwar ein wenig schwächer in der Ausdauer des schnellen Laufens, doch hält es ohne weiteres rauhe Klimen aus. Es ist ausserdem genügsamer im Fressen und hat eine schnellere normale Gangart als das Pferd. Dann kommt noch der Vorteil hinzu, das der Dandarc eine grössere Kampfkraft als ein Pferd hat und was man von soviel Masse eigentlich nicht erwartet, wendig ist. Gelenkt wird er durch Zügel, welche die Hörner umschlingen. Er wird ohne Sattel geritten und die Hornhaut die den Sattelbuckel bedeckt verhindert Schmerzen durch den Reiter. Er kommt aus rauhen Klimen, die auch sein dichtes Haarkleid erklären. Doch anstatt in warmen Klimen die Haare über Generationen zurückzubilden, fanden die Dandarc eine andere Möglichkeit. Sie sonderten aus den Haaren den Schweiss aus, oder besser: Trinkwasser. So sind die Haare immer feucht und der Wind kühlt noch mehr. Bei Durst schleckt das Dandarc seine Haare ab und kann so immer seinen Wasserhaushalt vielgenutzt regulieren. So braucht er auch sehr wenig Wasser. Wird es kälter, so hört der Wasserausstoss auf und das Haarkleid schützt vor Kälte. Zugleich bietet es einen natürlichen Schutz vor Waffen, denn sie verfangen sich in dem dichten Haar leicht. Zur Flucht sind sie geradezu hervorragend geeignet, denn man kann sich mit einem Gurt, den man an den Haaren festmacht, gut unten am Bauch hinter den Haaren verstecken. Das Haarkleid ist grau bis silbrig. Der Dandarc sieht etwas besser als der Mensch, seinem Geruchssinn fällt schnell ungewöhnlicher Geruch auf und sein Gehör lässt auch nicht zu wünschen übrig. Den Dandarc kann fast nichts aus der Ruhe bringen. Er frisst Gras und Laub von den Bäumen und braucht wie gesagt nur wenig Wasser, weil wenig Wasser aus ihm herauskommt.
Fortpflanzung: Die Brunftzeit der Dandarc beginnt schon Anfang Winter und die Paarungszeit folgt dann Mitte Winter. Ende Frühling wird dann ein Kalb geboren, das bis Anfang Winter bei der Herde bleibt. Bei Gefahr schlüpft es unter die Haardecke der Mutter. Der Vater kümmert sich nicht um die Kinder. Ein Dandarc wird zwischen dreissig und vierzig Jahre alt und ist nach acht Jahren geschlechtsreif. Es lebt in Herden mit sechzig bis siebzig Tieren und seine Wolle wird auch vom Volk genutzt, denn sie ist strapazierfähig, weich und warm.
Habitat: Verbreitung: Sonstiges:
Enzyklopädia - Gwynddor137 Name: Deyeshyn
Beschreibung: Der Deyeshyn, auch Flussdelphin genannt, hat eine mittlere Grösse von ca zwei bis zweieinhalb Metern und ist unter den bekannten Schwimmtieren das schnellste. Die Farbe seiner Bauchseite ist weiss, die seiner Oberseite hellblau. Er besitzt eine glatte, ebene Haut und sanfte Augen sowie ein Luftloch am Kopf. Seine Intelligenz ist mit denen irdischer Delphine zu vergleichen. Man hört sie öfter ein keckes, wieherndes und kicherndes Lachen, sie haben offensichtlich eine eigene Sprache (Quietschen). Sie verfügen auch über eine gute Nachtsicht unter Wasser und ein exzellentes Hörvermögen (hören Sachen, welche an Land gesprochen werden, vom Wasser aus). Sie besitzen auch relativ scharfe Zähnchen.
Lebensweise: Lebensfroh und verspielt leben die Deyeshyn in den Flüssen, in denen sie zumeist in Gruppen von vier bis sechs Paaren (Weibchen und Männlein) auftreten. Sie sind Säugetiere, die etwa eine Lebenserwartung von maximal vierzig Jahren besitzen. Ernährung meist durch Algen, Plankton, Kleinfische, etc. Die Deyeshyn sind vorwiegend am Tage aktiv und ziehen sich des Nachts in Höhlen am Fluss und kleine Buchten zurück. Das warme Wasser und dessen Strömung scheinen die Deyeshyn gern zu mögen, denn mit den Strömungen ziehen immer ein bis zwei Gruppen Delphine mit und mit ihnen teilweise Scharen anderer Kleinfische. Zu diesen haben sie keine unbedingte Feindschaftseinstellung. Vielmehr scheinen die Deyeshyn einen eigenartigen Charme auf andere Fische und Tiere im Wasser auszuüben. Die einmal zu einander gefundenen Paare bleiben bis zum Tode eines Partners zusammen. Balzzeit ist das ganze Jahr über.
Fortpflanzung: Die Deyeshyn isnd Säugetiere und Lebendgeburtler. Tragezeit ca drei bis vier Monde und die Aufzucht der Jungtiere (immer nur eins kommt zur Welt) dauert ca. zwei Jahre. Das Paarungsverhalten ist mit viel Stupserei des Männchens an die Schwanzflosse des Weibchens verbunden. Bei der Begattung liegen die beiden Bäuche der Deyeshyns aneinander. In dieser Lage vereinigen sie sich. Das ganze wird in der Regel nochmals wiederholt. Ein bis zwei Begattungen pro Weibchen und Woche sind normal.
Habitat: Warme Flüsse und Ströme in ägyptischer Temperaturlage. Strömende Seengebiete (Seedelphine) und brachliegende vulkanischheisse Flüsse.
Verbreitung: Jhondorfluss (Dyvenloon, Savalor, Nebelsümpfe), Gwynddor, eventuell andere Flüsse auf Myra mit ähnlichen Bedingungen.
Sonstiges: Gut zähmbar und unter Umständen für kleinere Wesen (Grösse zum Beispiel Kuranbandor oder ähnliche) reitbar. Anhänglich, passen sich in ihrem Verhalten oft den Menschen an.
Enzyklopädia - Yhllgordica
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Name: Dwendhi
Beschreibung: Das Dwendhi zu beschreiben fällt schwer, denn es ist sehr scheu und selten, zudem kann es sich unsichtbar machen. Es ist aufgerichtet etwa vier Fuss hoch und ein Zweifüssler. Die vorderen Gliedmassen sind zu zwei Hautlappen verkümmert, die unter dem langen erdfarbenen und strähnigen Fell nicht auffallen. Ein platter Schwanz hilft dem Dwendhi, das Gleichgewicht zu bewahren und sich abzustützen. Mit dem breiten “Schnurrbart” am Maul schiebt es Zweige beiseite. Die Gesichtspartie ist weiss.
Lebensweise: Die Dwendhi leben zurückgezogen und treffen sich nur alle paar Jahre einmal mit anderen um sich zu paaren. Ansonsten geht jedes seine eigenen Wege. Jedes Dwendhi besitzt sein eigenes Revier mit einer selbstgegrabenen Wohnhöhle in einem Hügel. Die Dwendhi ernähren sich hauptsächlich von jungen Trieben und Insekten - Käfern und Spinnen. Natürliche Feinde haben sie keine, da sie in der Brunftzeit geruchlos sind und sich unsichtbar machen können. Sie sind sehr scheu, aber gutmütig. Ein Dwendhi würde eher fliehen als angreifen. Nur durch gestorbene Tiere, die Beiren oder Draoi fanden, kennt man ihr Aussehen. In der Nähe eines Dwendhis werden alle Tiere friedlich. Es besitzt eine besondere Ausstrahlung. Dwendhis kann man nicht zähmen, für die meisten Aidanarder sind sie eine Legende.
Fortpflanzung: Alle vier bis acht Jahre treffen sich Dwendhis um sich zu paaren. Das Weibchen trägt mehr als eineinhalb Jahren an den Jungen, von denen eines immer weiblich, das andere immer männlich ist. Jetzt und bis die Tierchen sich selber versorgen können, bleiben die Eltern zusammen, das dauert etwa ein halbes Jahr. Danach kehrt das Männchen in sein Revier zurück. Erst nach zwei Jahren verlassen die Jungtiere ihre Mutter. Sie sind erst nach vier weiteren Jahren geschlechtsreif und erreichen ein Alter von bis zu dreihundert Jahren.
Habitat: In den Tieflandwäldern
Verbreitung: Aidanard
Sonstiges:
Enzyklopädia - Gwynddor139 Name: Eyareysheth
Beschreibung: Die Eyareysheth sehen, wie ihr Beiname Fischmenschen schon sagt, wie eine Kreuzung zwischen Fisch und Mensch aus. Sie sind Amphibien, zwischen 1.50 und 1.80 Meter gross und weiss, rot oder grünblau geschuppt. Sie sind sehr gute Schwimmer und können sowohl an Land als auch im Wasser beliebig lange bleiben (sowohl Lunge als auch Kiemen). Meist grüne Glupschaugen, lange Zunge, Schwimmhäute zwischen Fingern und Zehen. Meist unbekleidet. Geschlechtsorgane wie beim Menschen (nicht Fisch!). Relativ kräftig. Leben in Stämmen und haben ein tapsiges Aussehen, sind aber äusserst geschickt. Sie verfügen über eine Nachtsicht in natürlicher Umgebung.
Lebensweise: Die Fischmenschen leben in Stämmen von etwa zwei- bis vierhundert Eyareysheths. Zur Zeit sind in Dyvenloon drei Stämme bekannt. Die weissbeschuppten Hewewh in der Nähe der Feste Arandal, die rotbeschuppten Norwehn in der Nähe von savalors Hauptstadt un die grünblaugeschuppten Jheshell weiter flussabwärts. Die Stämme besitzen alle je einen von allen stimmberechtigten Erwachsenen (ab einundzwanzig Jahren) auf sechs Jahre gewählten “Stammesmann”, eine Art Häuptling. Die Lebenserwartung der Eyareysheth liegt bei einer Kindersterblichkeit von ca. zehn Prozent um die sechzig bis hundert Jahre. Der älteste (ein Hewewh) ist hunderteinundzwanzig. Ihren Unterhalt bestreiten sie, indem sie Algen fischen oder nach den seltenen Mutterperlen im Jhondorfluss tauchen und diese verhandeln. Die Eyareysheth kennt keine sexuelle Scham und die Erziehung der Jugend ist recht liberal (tut-was-ihr-wollt, ihr-könntnur-dabei-lernen). Leben tun sie in Steinbauten am Land oder in Höhlen unter dem Wasser. Sie ernähren sich von Algen und Plankton und nur sehr selten von Fischen, die bereit sind, ihr Leben für sie zu opfern. Sie sind ein friedliches Völkchen von Fischmenschen, die gerade in letzter Zeit intensiven Kontakt zu Signifer von Dyvenloon pflegten. Die Stammesmänner der Hewewh, Norwehn und Jhesheel heissen Thashyn (56 Jahre), Zyander (64) und Iryna Fee (weiblich, 34!). Die Ehe gilt viel bei den Eyareysheth, Treue ist selbstverständlich.
Fortpflanzung: Im Gegensatz zu Fischen pflegen die Eyareysheth als Fischmenschen den menschlichen Geschlechtsakt. Dies tun sie in Abständen von maximal drei bis vier Tagen einmal. Dieses einmal besteht aus mehr-, meist drei oder viermaliger Begattung und Besamung. Eine schwangere Frau ist jedoch tabu. Acht bis neun Monate Tragezeit, dann Lebendgeburt; es besteht Monogamie. Mit sechzehn Jahren sind die Eyareysheth voll geschlechtsfähig. Ein uneheliches Kind (kommt oft vor) ist das gleiche wie ein eheliches (gleicher Status, gleiche Rechte) und wird wie ein eheliches in die Stammesgemeinschaft aufgenommen. Das Balzverhalten der Eyareysheth wird im Sommer stärker (dort auch Abstieg der geschlechtlichen Betätigung).
Habitat: Jhondorfluss, Gwynddor (Dyvenloon, Savalor, Nebelsümpfe). Bisher drei Stämme in Dyvenloon bekannt, zweifellos gibt es jedoch mehr als diese. Warme Flüsse in ägyptischer Temperaturlage offensichtlich bevorzugt.
Verbreitung: Gwynddor, vermutlich auch Yhllgord und Corigani, vielleicht auch Karcanon.
Sonstiges: Jeder Stamm besitzt einen Flussherren (Zauberer) des 4. bis 6. Levels, ggf. auch Myra-Weise.
Enzyklopädia - Yhllgordica
140
Name: Geshandria
Blatt
Beschreibung:
Blüte Frucht (süss und sättigend)
Der Geshandria ist einer der merkwürdigen Bäume in den Wäldern Aidanards, etwa siebzig Fuss hoch, verläuft der Stamm in eine buschige Krone, deren Bewuchs sehr dicht ist. Die Blätter des Geshandria sind anders als die anderer Bäume goldfarben und glitzern im Licht der Sonne. Der schwarze Stamm mit der glänzenden glatten Rinde wirkt wie von eines Menschhand gedrechselt, aber so ist es nicht. Es sind die Äste, die der Wurzel entspringen und sich bis zu de Spitze winden. So tragen nur die kleineren Zweige Blätter. Die Wurzeln des Geshandria sind sehr weitläufig und brauchen eine Unmenge an Wasser, desshalb sind die Geshandria nur auf Lichtungen zu finden.
Lebensweise: Sie sind immerblühend, ihre Blätter erneuern sich ständig. Ein Geshandria wächst und gedeiht nur langsam. Doch über ihre Fortpflanzung später. Die Geshandria ernähren sich von Wasser in den darin gelösten Mineralstoffen, sie sind sehr empfindliche Bäume, die viel Wasser brauchen und deren tiefreichende Wurzeln soweit reichen, dass kein anderer Baum in deren Nähe längere Zeit existieren kann. Nur kleine Pflanzen und Gräser finden auf den Lichtungen rund um die Geshandria einen Lebensraum. Schmarotzerpflanzen finden auf den Ästen und der glatten Rinde keinen Lebensraum. Es ist eher so, dass sie von dem Baum ausgelaugt werden und vertrocknet abfallen. Auch Ungeziefer erleidet an den Blättern, die sich in Dunkelheit zusammenrollen das gleiche Schicksal. Die Blätter sind übrigens etwa eine Handspanne gross und rund und lassen sich relativ leicht pflücken. Den Stamm zu fällen ist wegen des äusserst zähen Holzes sozusage unmöglich. Nur etwa eine Länge (sechs Fuss) hohe Geshandria lassen sich noch ausgraben und verpflanzen. Die Geshandria bieten Grundstoffe für verschiedene Heilmedizinen.
Fortpflanzung: Dreimal in zehn Jahren blüht der Geshandria in leuchtenden weissen Blüten, die durch Wind und Insekten befruchtet werden. In den immergrünen Tieflandwäldern reifen die grellroten, länglichen Früchte über drei bis vier Monate. Sie sind sehr schmackhaft und darum auch beliebt, bei Mensch und Tier und anderen Wesen. Findet ein Kern geeigneten Nährboden, so schlägt er bald Wurzeln und innerhalb eines Jahres ist ein kleiner Schössling zu erkennen. Zwanzig Jahre wächst ein Jungbaum, bis er sechs Spannen gross ist, bis zu einem voll ausgewachsenen braucht es die zehnfache Zeit. So ist auch zu erklären, warum es nur wenige ausgewachsene Geshandria in den Tieflandwäldern und an den Flussebenen zu finden sind, dagegen aber recht viele Jungbäume, die noch leicht zu zerstören sind.
Habitat: Verbreitung: Sonstiges: Für manche Waldhüter gelten sie als nutzlos, doch die Druiden und Heiler erkennen ihren Nutzen. Der Geshandria, so wissen sie, kann nur in Wäldern exisiteren und auch dort nur auf feuchten Lichtungen. Für die Heiler kommen hauptsächlich die Blätter, Früchte und Blüten und die Jungbäume (Wurzeln und Mark) zur Anwendung.
Enzyklopädia - Gwynddor141 Name: Graue Dame
Beschreibung: Die graue Dame hat einen ca. fünfzig Centimeter langen Stiel und vier bis fünf grüne Blätter, die sich nach tulpenmanier aus der Blumen herausbilden. Geringe Wurzelbildung, Grund(keim)blätter in grau gehalten (ca. zwanzig bis fünfundzwanzig Stück). Die Hauptblätter ineinander verschachtelt, meist zwölf Stück, sind purpurrot, rote Blüte. Die roten Blätter, ihr Aussehen und die grauen Grundblätter verleihen dieser Pflanze den unbestimmten matten Glanz einer grossmütterlichen Dame. Nur ganz leichter, leicht herber, aber angenehmer (moschusartiger) Duft.
Lebensweise: Die graue Dame blüht im Frühling und Herbst, dabei fallen die roten Hauptblätter ab und eine neue (ebenfalls rote) Blüte keimt. Nach ca. drei Wochen ist die Blütezeit vorbei. Wächst eine graue Dame heran, dauert es ca. ein Jahr, bis sie vollentwickelt existiert. Danach hat sie eine ungefähre Lebenserwartung von zehn bis fünfzehn Jahren. Dann stirbt die Pflanze ab. Im Gegensatz zu ihren Kolleginnen wird die graue Dame selten von Insekten besucht, war zur Folge hat, dass man sie seltener auf Wiesen oder im Grasgelände mit Gräsern von bis zu dreissig Centimeter Höhe findet. Sie ist daher vom Volksrat unter Naturschutz und Protektion gestellt worden, das heisst niemand darf sie (auch mit ihrer Einwilligung) töten oder verletzen. Ihre Geister sind relativ stark und auch eigenwillig, was es für Schamanen schwer macht, denn sie stellt eine gute Zutat zur Herstellung höhergradiger Heiltrünke dar. Von daher wird nur der redegewandeste und beste Schamane große Heiltrükne rühren können.
Fortpflanzung: Pollen werden von Tieren zum Stempel getragen, Selbstbefruchtung ist nicht möglich. Ikubationszeit zwei Monde, dann Blüte. Die abgefallenen Hauptblätter tragen kleine, Samenkornbeutelchen bei sich, von denen eines von hundert keimt. Keimzeit: ein Jahr.
Habitat: Wiesen und Grasgebiete in wärmeren Klima mit schattiger Lage (Wald oder ähnliches).
Verbreitung: Wohl in den nordöstlichen Gebieten Gwynddors recht spärlich, in Dyvenloon recht gut im Rande bzw. Schatten des Ephanforstes vertreten.
Sonstiges: Zutat zu schamanistischen Heiltrünken.
Enzyklopädia - Myra
142
Name: Grauer Bison
Beschreibung: Büffel mit starkem Nackenwulst, grauem Fell, kurzen, runden Hörnern, langgezogenen Kopf mit Kinnbart.
Lebensweise: Pflanzenfresser, zieht in sehr grossen Herden (bis zu dreitausend Stück) durch das Grasland beiderseits des Bugand. Andere Herdentiere suchen oft ihre Nähe, da sich Raubtiere im allgemeinen nicht so dicht an die Bisonherden wagen, ausgenommen der bugandische Liger (siehe dort) und Greifen.
Fortpflanzung: Säugetier, Brunftzeit Tewet - Adur, Tragzeit ca. vier Monate, meist nur ein Junges, seltener Zwillinge.
Habitat: Grasland der Tiefebene beiderseits des Bugand, zum Teil auch in den Uferwäldern.
Verbreitung: Unterschiedlich, nach Meinung der Bauern zu häufig, da die grossen Herden oft sehr grossen Schaden in den Feldern anrichten. Es gibt zur Zeit ca drei bis vier sehr große (mehr als dreihundert Tiere), ca drei mittlere (ca. hundertzwanzig bis dreihundert Tiere) und rund ein halbes Dutzend kleine Herden (unter neunzig Tiere).
Sonstiges:
Enzyklopädia - Karcanon 143 Name: Koshiyac
Beschreibung: Den Koshiyac zählt man allgemein zu den Greifvögeln. Obwohl er auch noch Früchte und Nüsse frisst, macht ein grosser Teil seiner Nahrung bis zu taubengrosse Singvögel, auf die er sich spezialisiert hat, aus. Obwohl sein Körperbau eher den eines Seevogels (etwa Fregattenvogels) aufweist, zählt man ihn doch wegen einiger Raubvogelmerkmale und Fressgewohnheiten zu den Greifvögeln. Der Kshiyac hält segelnd, auf einem Ausschau sitzend oder im Gebüsch hockend, nach seiner Beute Ausschau. Wenn man auch nicht meint, das der soeben noch gemütlich sitzende oder segelnde Vogel plötzlich eine Beute am Boden oder in der Luft ergreift, so muss man sich wundern und kann den kühnen Sturz nach unten gar nicht verfolgen, weil er mit so einer irrsinnigen Geschwindigkeit vollzogen wird, dass er, ehe man es sich versieht, schon die Beute in den Fängen hat. Es ist ausser einigen kleinen flitzenden Singvögelchen der wendigste der bekannten Vögel und ausserdem das schnellste Tier unter den Bekannten. Die Naturwissenschaft hat noch keine Gegenargumente gefunden. Bei voller Geschwindigkeit braucht er für einen Sonnenritt (achtzig Kilometer) gerade mal dreissig Minuten. Das heisst, eigentlich braucht er zwei Stunden und dreissig Minuten, denn um die achtzig Kilometer in absteigenden Flug nehmen zu können muss er sich erst zwei Stunden in die Höhe schrauben. Aber wenn er abfliegt von da oben, sind es nur noch knappe dreissig Minuten bis zum achtzig Kilometer entfernten Ziel (ca. 180 Kilometer pro Stunde). Doch danach muss er wieder Höhe gewinnen. Das Tier kann an einem Tag etwa zwölf Stunden mit dieser Technik fliegen und somit vierhundert Kilometer zurücklegen, muss sich aber danach den Tag ausruhen und den nächsten Tag ganz der Nahrungssuche widmen. In einem Monat kann der Koshiyac also etwa fünfzehn Tage fliegen und somit etwa sechstausend Kilometer zurücklegen. Somit könnte er im Jahr einen Durchschnitt von etwa 72’000 Kilometern abfliegen. Solche Hochrechnungen sind einfach schön anzusehen. Wegen dieser Fähigkeit schon wird er meist als Bote eingesetzt, der, weil er verhältnismässig wenig Feinde hat (auf dem Schnellflug ist er sowieso kaum aufzuhalten). Deshalb verkehrt er sogar zwischen den Reichen hin und her und überbringt geheime Botschaften. Man kann ihm sogar noch ein paar bestimmte Losungsworte beibringen, die er bei einer bestimmten Regung oder Objekt sagt Nun aber zum Tier selbst. Der Koshiyac ist etwa mit den Flügelschlussfedern ein Meter lang und hat eine Spannweite von anderthalb Metern. Er hat schwarze, braune, weisse, graue und grüne Federn, die zusammen ein sehr farbauflösendes Mischmasch ergeben. Bei der Geschwindigkeit nimmt man von ihm dann nur einen Luftzug wahr, wenn er nah ist Am Kopf hat er ein grosses Flaumbüschel, das ihm durch den Luftwiderstand ermöglicht, bei der grossen Geschwindigkeit den Kopf gerade und erhoben zu halten. Obwohl der Koshiyac so gross ist, wiegt er kaum zwei bis drei Kilogramm und braucht sich dadurch beim Fliegen nicht so anzustrengen.
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Enzyklopädia - Karcanon
Wie schon gesagt ist er ein sehr schneller und ausdauernder Flieger. Am Boden hat er wegen seinen langen Füssen, kaum Schwierigkeiten mit dem Gehen (etwa wie ein Geier). Wegen seiner schon erwähnten Verwandtschaft zu Wasservögeln kann er auch schwimmen und sich vom Wasser auch bei starkem Wind tragen lassen. Sogar kurze (sehr kurze) Tauchgänge hat man schon beobachtet. Mit dem Landen hat er keine Schwierigkeiten und im Auffliegen ist er etwas langsamer, als die kleinen, wendigen Singvögel. Sein Gehörsinn ist äusserst scharf, wie man es eben von Greifvögeln gewohnt ist, doch das beste an ihm ist seine ausserordentliche Sehfähigkeit, ist zwar nicht die eines Bhlanty, aber annähernd. Der Geruchssinn dient zur Nahrungssuche.
Lebensweise: Der Koshiyac ist zum grössten Teil Fleischfresser (Singvögel). Es macht rund neunzig Prozent aus, man schätzt, dass er zum Gute seiner Verdauung auch noch die restlichen zehn Prozent Nüsse, Fürchte, Blüten, etc. verdrückt. Haben sich zwei Koshiyac einmal gepaart, so bleiben sie ein Leben lang zusammen. Man sieht sie eigentlich überall, denn sie nisten im Gebirge genauso wie im Wald oder auf der Steppe. Da die Reviergrösse höchstens drei Quadratkilometer umfast, kommen sie recht häufig vor (auf ein Kleinfeld etwa dreitausend Paare, in guten Zeiten). Für das Volk sind sie zum alltäglichen Haustier geworden und rege als Boten im Gebrauch. In der Natur sind sie dadurch unentbehrlich, da sie eine ganze Reihe von sich rasch vermehrenden Kleinvögel, die schnell Krankheitsüberträger sind, gering halten und die toten und kranken Vögel beseitigen.
Fortpflanzung: Die Balzzeit fängt schon im Schewat mit wilden Verfolgungsjagden an. Im Adar, spätestens im Ssakat legt das Weibchen drei bis vier Eier ins Nest. Sie sind ockerbraun, kugelrund und haben einen Durchmesser von etwa sechs Centimeter. Nach drei Wochen, also schon im Nisan schlüpfen alle Jungen aus, wobei das Schwächste sofort an die anderen verfüttert wird. Im Laufe des Nisans töten die oder das stärkste Junge(n) wiederum das schwächste Kind und fressen es auf. Es sind nun zwei oder ein Junges übrig, die kräftig und schnell gedeihen. Zwischen beiden Geschwistern gibt es immer heftige Kämpfe um den wärmsten Platz im Nest. Im Siwan schliesslich haben sie das ganze Flaumgefieder verloren und legen ihr schneeweisses, immer wieder von schwarz durchbrochenes, Jugendkleid an. Nun werden die ersten Flugversuche unternommen. Im Tammus dann lernen sie Beute schlagen, werden aber immer noch von den Eltern gefüttert, die sie aber immer weiter vom Nest wegtreiben. Im Elul verlassen sie dann das Elternpaar, zwar im Jugendkleid, abe schon voll ausgebildet. Nun suchen sie sich erst ein Weibchen/Männchen, das heisst im Frühjahr des nächsten Jahres suchen sie sich ein Weibchen und dann zusammen ein Revier. Beide sind dann etwa gleichalt und mit drei Jahren geschlechtsreif. Unter günstigen Bedingungen erreichen sie das natürliche Alter von fünfzehn bis zwanzig Sommern.
Sonstiges: Im Kampf sind sie als Botenüberbringer von Lageberichten und als Hilfe für die Krieger sehr hilfreich, besonders weil man ihnen einige einfache Befehle geben kann. Sie erhöhen auf jeden Fall die Kampfkraft eines Heeres enorm, weil sie durch ihre schnellen Angriffe mit ihren stahlverstärkten Krallen und Schnäbeln den Gegner verletzen und durch ihre Geschwindigkeit sogar töten können. Auf jeden Fall erleichtern sie einem Krieger das Besiegen von Gegnern ungemein.
Enzyklopädia - Karcanon 145 Name: Roter Narfisch Horn
Beschreibung: Thunfischähnlicher grosser Raubfisch mit stumpfen Kopf und einem einzelnen, geraden rundem Horn. Die Oberfläche dieses Horns ist so gekerbt, dass der Eindruck eines Schraubgewindes oder eines Bohrers entsteht. Der Narfisch ist rotbraun gefärbt; einezlne Schuppen sind blutrot oder schwarz. Die Muster dieser anders gefärbten Schuppen unterscheiden sich dabei nach Geschlecht und Herkunftsgebiet.
Lebensweise: Schwarmweises Vorkommen (bis zu fünfzehn Exemplare), ernährt sich von kleineren Fischen und anderen Meeresbewohnern. Regelmässige Züge entlang der Küste innerhalb sich überschneidender Reviere, deren Ausdehnung etwa der Grösse eines Kleinfeldes entspricht.
Fortpflanzung: Finden sich im Siwan zu Paaren zusammen, bauen dann in einer Wassertiefe von zehn bis fünfzehn Metern ein Nest aus Muscheln, Algen und ähnlichem am Meeresboden, in das die Eier gelegt werden. Die Jungfische schlüpfen von Aw bis Elul; das Horn wächst erst bei Geschlechtsreife, gegen Ende des zweiten Lebensjahres.
Habitat: Küstengewässer; hauptsächlich in der Bucht von Althea und im Golf von Rhud, in kleiner Anzahl auch im Golf von Hermund.
Verbreitung: Häufig.
Sonstiges:
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Enzyklopädia - Karcanon Name: Zoomcraoc, der weisse Büffel, der Donnerbüffel
Beschreibung: Der Zoomcraoc ist der gewaltigste der Büffel und scheint unbezwingbar. Er strotzt nur so vor grimmiger Kampfkraft und wildem Mut. Er ist auch der intelligenteste der Büffelarten. Es gibt nur drei Arten mit ihnen zu leben: Man lässt sie in Ruhe, man ist ihnen Freund oder man bezwingt sie. Der Zoomcraoc hat wie der Dandarc auch ein dichtes Fell und hält sich auf dieselbe Weise kühl. Seine Heimat war schon immer hier, doch kann man das dichte Fell nicht erklären. Es ist zwar strahlendweiss (daher der Name) und reflektiert die Lichtstrahlen, aber warum haben sich die weissen Büffel sich überhaupt so ein dickes Fell zugelegt? Der Zoomcraoc hat eine durchschnittliche Schulterhöhe von 3.10 Metern und eine Durchschnittslänge von 4.70 Metern. Der Leitbüffel der grössten Herde, die jemals bestand, man nannte ihn Mandrom, war allerdings 3.64 Meter hoch und 5.33 Meter lang. Der Zoomcraoc sieht besser als er, riecht genauso gut wie ein Wildschwein und sieht etwas schlechter als ein Greifvogel. Ausserdem ist er noch intelligent und sehr stark. Man möchte ihn bestimmt nicht zum Feind haben, obwohl manchen das so vorbestimmt ist, doch dazu später.
Lebensweise: Er frisst Gras, Früchte, kleine Sträucher und Laub von Bäumen. Er bevorzugt als Lebensraum verstecktere Gebiete und verteidigt sie.
Fortpflanzung: Die Vermehrung findet alle drei Jahre statt. Die Brunftzeit ist im ersten Jahr schon am Jahresanfang im Frühling und die Brunftkämpfe dauern bis in die Mitte des Sommers. Sie sind sehr blutig und schwache Rivalen, die sich nicht zurückhalten haben keine Chance zu überleben, wenn sie nicht früh genug aufgeben. In dieser Zeit sterben viele Bullen. Im dritten Sommermonat beginnt diePaarungszeit und sie dauert nur diesen Monat. Nach sechs Monaten Tragzeit werden im ersten Frühlingsmonat ein bis zwei Kälber geboren. Nur das Stärkste überlebt und bis Anfang Herbst bleibt es eng an der Mutter. Den Herbst über verliert sich diese Bindung langsam. Den Winter des zweiten und dritten Jahres verbringt die Mutter alleine, das heisst ihn der Herde. Ein Zoomcraoc wird bis zu achtzig Jahre alt und ist im zehnten Jahr geschlechtsreif. Der Donnerbüffel lebt in Herden mit zwanzig bis dreissig Tieren.
Sonstiges: Der Zoomcraoc ist der heilige Büffel, wird aber nicht nur deswegen nicht gejagt. Sein unbändiger Freiheitswille und seine gewaltigen Kräfte im Kampf würden zu viele Opfer bei der Jagd verlangen. Nur den Anführern wird sie gestattet. Der Grund ist der Orakeltraum bei der Büffelschildherstellung. Bekommt ein Krieger im Orakeltraum den Auftrag einen Zoomcraoc zu erlegen, um aus dessen Haut ein Büffelschild zu machen, so bedeutet das, dass er dazu bestimmt ist, den alten Häuptling, sobald dieser gestorben ist, zu ersetzen und junger Häuptling des Stammes zu werden. Doch viele kommen nicht zurück von ihrer Reise, denn den Leitbüffel einer weissen Büffelherde zu erlegen ist eine gewaltige Aufgabe, der nicht jeder gewachsen ist. Manchmal bleibt der Büffel Sieger.
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. . . . . . Vorwort, Impressum . . . . . . Antharlan - Titel und Würden . . . . . . Tharlanische Halbinsel . . . . . . Antalien . . . . . . Athanesia - Zentralteil . . . . . . Hauptstadt Wohlthat . . . . . . Aresthor: Kriegerland . . . . . . Borgon Dyl - Atarim . . . . . . Borgomyl . . . . . . Bylreen . . . . . . Conrhigan . . . . . . Dylreen - Tor zu weiten See . . . . . . Organ - Dyl . . . . . . Bouraghard . . . . . . Elul, Likkas Freund . . . . . . Elcet: Was kommt nach dem Tod? . . . . . . Frauen im Elcet’schen Heer . . . . . . Vargenhalsche/Elcet’sche Runenschrift . . . . . . Manatao . . . . . . Romantao - Stadt an der Küste . . . . . . Tiere der Eiswüste . . . . . . Reiseführer durch Aron lon Dorinam . . . . . . Der Korallenwächter . . . . . . Studien und Vergangenheit . . . . . . Bibliothek von Lychai . . . . . . Die große Krone Lord Tektols . . . . . . Garian - Strukturen einer Stadt . . . . . . Schriftkanzlei von Garian . . . . . . Das Amulett . . . . . . KTZZSSL . . . . . . Kiombael - Reichsüberblick . . . . . . Aldowereiya - Land und Leute . . . . . . Bukaburg - Bericht eines Gastes . . . . . . Bukas - Leben in einer Höhle . . . . . . Walddrachen auf Chaladorn . . . . . . Dor-Niun-Amarath . . . . . . Granduja - Erkundungsfahrt . . . . . . Hadran - Silbiron . . . . . . Muu-Taay - Stadt in den Wolken . . . . . . Balfors Aufzeichnungen . . . . . . Squärddrumen - Fürsten des Freibundes . . . . . . Theng-Nomaden: Weihrauch und Honig . . . . . . Turan-Khan . . . . . . Drûghadûrg . . . . . . Enzyklopädia 1. Auflage Februar 1999
Geshandria