Weltbote 68 - Dein Tor zur Welt der Fantasy

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WELTBOTE 68 Vom Jahr des Tausches 434 nP zum Jahr des Lichts 435 nP

Dein Tor zur Welt der Phantasie Organ des Vereins der Freunde Myras VFM e.V.


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Winter 2014 bis Sommer 2015

Vorwort zum Jahr des Lichts Saluton! Das Jahr des Tausches tauscht seinen Platz mit dem neuen Jahr. Das Jahr 435 ist auf Myra den Orakeln oder den Sterndeutern von Jandama zufolge das Jahr des Lichts. Wer weiss heute schon was das Jahr 435 bedeutet? • Baum des Jahres 435 ist für den WALD der Feld-Ahorn, was das Jahr 435 für Druiden mit den Jahren 415 und 429 verbindet, die auch Ahorn-Jahre (Spitz-Ahorn und Berg-Ahorn) waren. Für den Hab-Wald auf Kiombael, zwischen der Wahrung und Squärdrumen gelegen, ist das auch ein besonderes Jahr, weil Ahorn auch ihr Herrscher ist. (Siehe Heilige Bäume, Baumtarot und Baumkalender für mehr) • In der Ophiswelt steht das Jahr im Zeichen des Schwertmonds, als letztes Jahr im Hexenzyklus des Zwillingsmonds. • In der Zeitrechnung der Dämmerzone stünde das Jahr im Zeichen des Endnebels • In Wu Ya Shan ist das Jahr im Zeichen des Hasen, im Zyklus der Jagd. • In der Schwertwelt wäre der Falke das Tier, was zumindest optisch zum Vogel des Jahres, dem Habicht passt.

Jahr des Lichtes? Anregungen von Merhan/Assoziationen von uns: Lichtsonne Aro und Lichtmond Dena Lichtgötter und wer sie so anbetet Lychnos - die Himmelsrichtung bzw das Sternbild der Leuchte Berg des Lichts - Kehrt das HÖCHSTE zum Licht zurück? Waffen des Lichts: Das Gläserne Schwert Alton, Helm der Gerechten, Sonnenschild, Mondköcher, Licht von Anakrom... • Lichtboten auf Karnicon (und anderswo) • Lichtliga und was aus ihr wurde - gibt es Lichtkaiser? • Lichtwesen: Schwestern der Tugend, Feen, Lichtelfen (Eldar) , Lichtdrachen, von denen der Thagoth-Kult redet oder Nachfahren des Weissen Drachen Aghad? • Luminaten von Lyrland: Mit leuchtenden Zeichen in die Zukunft? • Erleuchtete mancher Religionen und der Ritter der Ewigkeit • Orte des Lichts und mit lichtem Namen: Cao-Lulum - Xanadas Lichtburg - Weg zum Licht Aidanard'u'Gwyn auch "Feuriges Land von Schatten und Licht" - die Barke aus Licht in Garunia - der Tempel Gworrons Licht - Grabmal des Lichtboten - Mausoleum des Lichtboten • Lichtsäulen: Logghard, Neu-Logghard, Das Höchste, der Rafher-Deddeth, der KartienaDeddeth (Das Licht von Etrorien) • Licht in der Sternenkunde: Konstellationen "Ring aus Licht" am 15. Siwan, "Ring aus Mondlicht" (Wann genau im Herbst?) Licht-Rituale: Alora-Ritual • Leuchtmittel: Laternen, Kerzen, Kerzenmacherinnen, Fackeln, Leuchtsteine und Leuchtmoos? Wir würden uns sehr freuen, wenn Ihr das Jahresmotto auch selbst in Geschichten und Kultur und vielleicht auch Sonderbefehlen, also kulturellen Spiel-Aktionen, aufgreift. Wenn genügend Kultur zum Jahr des Lichts bis Ende Dezember 2015 zusammenkommt, erscheint zum MyraFrühjahrsTreffen im März 2016 ein neues MBM, ein Kulturtaschenbuch zum Thema. Ausser zur Mitgliedsversammlung 2015 (am Ende des WB) seid ihr natürlich auch zu den MYRA-Treffen im Herbst 11.-13.09.2015 und Frühjahr 19-20.03.2016 und herzlich eingeladen. Ich bin und bleibe: Euer Iras Cignavojo - Weltchronist • • • • •


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Inhaltsverzeichnis und Impressum Was bringt dieser Weltbote? Einen Überblick über das Geschehen auf Myra. Im Wesentlichen umfassen die Überblicke dieses Weltboten das Weltgeschehen bis zum Sommer im Jahr des Lichtes und drumherum. Besonders hinweisen möchten wir auf die schönen Texte aus Karnicon, die Jochen Spengel für den neuen Boten von Karnicon zusammengestellt hat. Titelbild: – Lichtelfe in Lichtsäule – Samatha Schneider, Used with permission 1 Editorial: ...und Vorwort Wolfgang G. Wettach 2 Inhaltsverzeichnis und Impressum 3 Überblick über die Segmente Wolfgang G. Wettach 4 Karcanon – Überblick 433-435 nP Wolfgang G. Wettach 5 Kaiserlicher Rat WGW&Franz 10 Karnicon - Das Geschehen 434-435nP Jochen Sprengel &Co 15 Ysatinga – Ein guter Geist weniger Thar Scandi 24 Yhllgord – Xyarische Weisheit an der FUM Mairuvili 26 Kiombael – Überblick 433- Ende 434 n.P. Christian Hermann 27 Myraweit – Der Nebel und das Jahr des Nebels WGW&Franz 30 Myra-Kartenarchiv – Detailkarte 8 Tillorn Helmut W. Pesch, FairUse 32 MyraPedia-Lebensform: Feen/Kometenfeen Aus der MyraPedia 34 MyraPedia-Religion: Chnum, Gott des Lichts Aus der MyraPedia 35 Aus dem Verein der Freunde Myras VFM e.V. 38 Myra-Kreuzworträtsel Auflösung WB67 Rätselmeister 39 Einladung zur Mitgliedsversammlung 11.09.2016 in Tübingen 40 Nachrichten aus Krondor 1 Krondor 42 Mondai – Waldfee von Mannar unrealsmoker via OGA 44

Impressum: Der Weltbote ist eine interne Veröffentlichung des Vereins der Freunde Myras VFM e.V. und wird in der Regel nur über die Mitgliedschaft als Abonnement bezogen. Eine PDF-Version ist erhältlich über die Webseite projektmyra.de. Der Weltbote ist offizielles Organ des Vereins und veröffentlicht die Protokolle, Beschlüsse und Berichte in Auszügen oder als Volltext. Ein Einzelheft kostet 2,50EUR. Verantwortlicher Herausgeber ist Wolfgang G. Wettach im Namen und Auftrag des VFM eV, Postfach 2747, 72017 Tübingen, Tel. 01212-518383782 (Anrufbeantw.). Email: weltbote@projektmyra.de - Der Verein ist eingetragen unter VR1065 b. Amtsgericht Tübingen. Erschienen: Sommer 2015 / Tigermond 435 nP


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Übersicht der Segmente Karcanon – Spielleiter: Wolfgang G.Wettach, Franz Roll – Letzter Bote: 67 (434) – Karnicon – Spielleiter: Michael Ecker, Jochen Spengel – Letzter Bote: 75 (434) – Ysatinga – Spielleiter: Verwaltet von WGW seit 3/2011– Letzter Bote: ? - Letzte Auswertung: ? - Pläne: das Archiv in die MyraPedia Corigani – Spielleiter: Noch verwaltet von Thomas Willemsen – Letzter Bote: 74 – Letzte Auswertung: Erstes Halbjahr 422 nP, Oktober 2002 – Erendyra – Spielleiter: Verwaltet von WGW seit 2009. - Letzter Bote: 33 – Letzte Auswertung: 9-10/419 nP, November 1999 – Plan: Archiv in die MyraPedia Gwynddor – Spielleiter: Daniel Mania, Jonathan Meisse – Letzter Bote: Sommer 425 n.P., Juli 2005 -

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Yhllgord – Spielleiter: Verwaltet von Josef Eisele - Letzter Bote: Neu04/29 - Letzte Auswertung: Ende 416nP/Mai-November 1996 - Pläne: Erstellung eines Standes für 426 n.P.

Zhaketia

– Spielleiter: Wolfgang G. Wettach, Franz Roll - Letzter Bote: 17 - Letzte Auswertung: 428/429 nP, 2010 - Link: Segmente/Zhaketia unter http://myraforum.de.vu

Cyrianor – Spielleiter: Thomas Willemsen - Letzter Bote: 07 - Letzte Auswertung: 01-02/424, September 2004 - Link: Segmente/ Zhaketia/ Cyrianor unter http://myraforum.de.vu – Plan: Wieberbelebung mit Zug 8

Kiombael – Spielleiter: Christian Hermann - Letzter Bote: 17 - Letzte Auswertung: Neu-Standauswertung 17 bis Anfang 434 nP, Winter 2014 - Link: Segmente/Kiombael unter http://myraforum.de.vu – Pläne:April 2015 Wiederbelebung mit Auswertung 18 Nykerien – Spielleiter: Tim Poepken - Letzter Bote: 07 - Letzte Auswertung: 02/424, Sommer 2004 - Link: http://www.nykerien.de

Wie steht es sonst um Myra? Das http://MyraForum.de.vu lebt am besten: 160 Mitglieder, mehr als im Vorjahr, haben 11982 Beiträge geschrieben, wieder hunderte mehr als vor einem Jahr. Die http://myrapedia.eu hat wenn ihr dies lest mit über 6100 Stichworten und über 1500 Bildern wieder über hundert Bilder und Texte mehr als im letzten Jahr. Ich bleibe mit dem Grusse Myras: Agape n'Or - n'Or Denar, Euer Wolfgang G. Wettach, Vereinsvorsitzender des VFM e.V. Webmaster http://projektmyra.de - Und durchaus auch Spielleiter von Karcanon :-)


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Überblick Karcanon Von Winter im Jahr des Heimes 433 n.P. über das Jahr des Tausches bis zum Frühling im Jahr des Lichts 435 n.P. Was ist geschehen in all dieser Zeit auf Karcanon? Wenig und unglaublich viel zugleich. Was in den einzelnen Reichen geschehen ist sollen die ChronistInnen dieser Reiche beschreiben – es wird seinen Weg in die kommenden Ausgaben dieses Boten finden. Hier soll es einige Momentaufnahmen geben, die nur einen kleinen Einblick geben in all das Geschehene.

Ein Heim für die Hörner: Shantors Vormarsch Schatten für die Schattenzone? Aus dieser stammen die Shrouks, die in den Jahren vor Allumeddon eine größere Rolle gespielt haben als in denen nach Pondaron. Schritt für Schritt aber haben sich die gehörnten Monstren am Blutigen Band eine wachsende Provinz erobert, die dabei ist, ein eigenes Reich der Finsternis zu werden, dem andere jedoch zum Opfer fallen können. Sowohl Narkunad als auch Wergolosts Ausläufer an der Segmentsgrenze zu Erendyra stehen zur Disposition – und selbst Vartimossa wird auf Dauer nicht sicher sein können, ob der Dschungel im Golf von Vartir eines Tages einverleibt wird... Wobei, das sollte man dort ja gewohnt sein...

Ein Weg durch die Grenzen – was tauscht man mit Schatten? Divad Brokkran hatte es als Händler zu einem bescheidenen Vermögen gebracht. Mit einem Kontor in Hermund, Papaver und Helion und einer eigenen kleinen Handelsflotte, die für eine schwierige Passage auch schon mal den Begleitsschutz der Fastrandir bezahlt hatte, war er soweit gekommen, wie man zwischen Innerem und Grünem Meer kommen konnte. Die grossen Brocken aber waren in den Händen anderer – Edelmetalle wurden zwischen den beiden Meeren vor allem auf dem Landweg getauscht, über bakanasanische oder bagundische Handelshäuser, während für den ertragreichsten Handel, den mit materiellen Komponenten für Zauberm, die Atarischen Händler fast ein Monopol haben, ein grosser Kuchen aus dem nur einzelne Thersländer Kapitäne Krümel herauspicken konnten. Der Handel mit Sklaven, in dem Händler aus Borgon Dyl, Ataris und dem Freistaat Aerinn bestimmend waren, wollte er sich nicht beteiligen und der mit seltenen humanoiden Rassen, wie er zwischen Keorapukur und Ataris vor sich ging, war ihm zu riskant. Wollte er die nächste Stufe in der Welt des Tausches ersteigen, musste es ihm gelingen, die Grenzen des Kontinents zu überwinden. Das aber gelang bisher nur einer Organisation: Der Llevunthe, die in Urbs Navis am Rande des Ruatha-Tals zuhause war, aber auch in Llyn-dhu Morth auf Corigani und Aaghryr auf Kiombael zuhause sein sollte. Was konnte er diesen bieten, was würden sie wollen, für ihre Methode der sicheren Überquerung der Segementsränder zu den anderen Kontinenten? Er machte sich seine Gedanken – und auf den Weg nach Urbs Navis.


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Falsche Flaggen – ein seltenes Handelsgut Morfus S'Alek war kein Alleshändler, aber er war bereit, im Tausch gegen Gold, Edelsteine oder einzigartige Kunstschätze alles zu besorgen was jemand unbedingt haben wollte. Diesmal also Falsche Flaggen – 100 Fahnen für Truppenteile und zum Verzieren von Gebäuden, 2000 Schilde mit dem gewünschten Wappen darauf und dazu noch einige besonders schwierig zu besorgende Sonderwünsche – vor allem das Reichssiegel zur Beglaubigung von Heeresbefehlen war schwer, weil man zunächst unbemerkt ein Original beschaffen hatte müssen. Zum Glück gab es dafür Leute... Nun also auf ins Ödland am Rande der Wüste zum Stammsitz seines Kunden...

Abschied von Carthanc? Hauptstadtdebatte in Athanesia Der Rat der Alten von Athanesia (RAA), einst das höchste Entscheidungsgremium des vereinten Landes, seit dem Putsch des Söldnerführer und Kriegsherr Kjeld Oran aber eher ein zahnloser Debattierclub, hat am Ende des Jahrs des Tausches erbitterte Streitigkeiten geführt, wie der RAA sie seit Jahren nicht mehr gehabt hatte. Der Kriegsfürst hatte das Reich erweitert, den Zusammenschluss mit Cubanar vollzogen und den Zusammenschluss mit Umntor betrieben. Die jüngste gewachsene Provinz des Reiches, neben Aresthor, Dunster, Scandalon, Tristania und dem Zentralteil, ist Machira. Die Hauptstadt des Reiches heisst seit der Machtübernahme Kjeld Orans nicht mehr Wohlthat, sondern Carthanc. Entscheidend aber, fand Gerweig Helmspalterin, eine burschikose, vernarbte Heerführerin aus Aresthor, war dass Wohlthat einst genau in der Mitte der Sieben Fürstentümer von Athanesia gelegen hatte. Carthanc aber, nach der Abspaltung von Esoteria und Sandramoris unter Tamarrah Y'Oulon und dem Hinzukommen vieler neuer Gemarken, lag weder zentral noch im Machtzentrum des heutigen Athanesia und bot nichteinmal Platz genug für die Vertreter aller Gebiete und ihre entsprechenden Gefolgsleute, Höflinge, Leibwachen und so weiter... Gerweig vertrat, dass ein neuer Regierungssitz gefunden, gebaut und dann zur Metropole ausgebaut werden sollte – eine neue Hauptstadt für das neue Athanesia. Angetan war davon Phygelus von Rapha, der Priesterfürst von Machira, der flugs ausrechnete, dass eine Gemark seiner Provinz diesen Anforderungen viel eher gerecht würde – und sollte jemand finden dass sie nicht ganz in der Mitte liege, müsse man nur wenige Gemarken von Dirhael erobern damit sie es täte. Die Kritik an Carthanc fand auch Eilon Gegenwynd, der Vertreter des Fürsten von Tristania, richtig. Aber, so erghänzte er provokant: Warum überhaupt eine Hauptstadt? Jede Provinz solle sich selbst regieren und der Kriegsfürst ziehe ohnehin durchs Land: Wo er sein Zelt aufschlage sei dann eben der aktuelle Regierungssitz. Fra Martinus vom Rat der Stadt Carthanc, RSW, der sich immernoch stur weigerte,


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auf die alte Abkürzung zugunsten einer neuen zu verzichten, hatte kein Stimmrecht, wurde aber als Vertreter der Fürstin des Zentralteils, Aurelia Cynthia, gehört und gab die Kosten zu Bedenken: Mindestens eine Viertelmillion Talente würde eine neue Metropole kosten, und um diese zu bezahlen müsse man schon ganz Umntor ein- oder ausnehmen, was hoffentlich niemand ernsthaft vorhabe. Er plädierte dafür, es bei der traditionellen Hauptstadt Carthanc zu belassen um wem der Name nicht gefalle, es gäbe da ja noch den traditionellen... Meister Gaal, Berater des Fürsten von Dunster, begrüsste den Vorschlag, schlug aber vor, militärstrategisch gleich konsequent zu sein: Wenn man schon die Hauptstadt neu bauen wolle, könne man sie gleich tiefer legen: Eine unterirdische Hauptstadt nach dem Vorbild Esoterias würde den völligen Schutz vor möglichen Feinden bieten und mit Baumeistern aus der Zwergenstadt Rockander könnte man diese sicher in akzeptabler Zeit bauen lassen. Eine Entscheidung des Kriegerfürsten Kjeld Oran steht noch aus aber den Lamonten zufolge habe er seinen Kopf mehrmals hart auf die Tischplatte fallen lassen...

Nur ein Gott an der See von Corigani? Glaubensfragen in Encebol Vor 40 Jahren war Encebol das Reich der bronze- und kupfer-häutigen Anguri, die von muscalierischen und xyarischen Tiefland-Nachbarn auch Bollen genannt wurden, ein Reich im Glauben an Zamnait, den Dachsgott von der Helfenden Hand, einen eifrigen Xnumgegner. Unvergessen die diplomatischen Missverständniss von 402/403 n.P., als das chnumgläubige Lichtreich Muscae dem Reich Encebol den Krieg erklärte, weil es die Xnumgegner für Chnumgegner hielt. Die Honigtribute, ein jährliches Schiff mit Honig aus Muscae zum Ende des friedlichsten Krieges aller Zeiten, gehen auf diese Zeit zurück. Der Nachbar Darhgond (aus dem Aenegläubigen Nyrgond und dem eher ArtanGläubigen Ruatha) brachte weitere religiöse Einflüsse dazu, ebenso aus den Bergen das Nachbarreich Grollugh, wo die Buka-Boos den chaotischen Feuergott Manuijan verehren. Diese Nachbarschaft war friedlicher als man annehmen könnte, weil Zamnait der 'Sohn der Sonne', als Sohn Catpocs verehrt wird. Auch aus Bakanasans Provinz Enceboltor kam die Verehrung des Orcan dazu, ein weiterer Name des Sonnengotts. Ganz Encebol wurde nachdem der König Polon von Encebol selbst höchster Priester wurde mehr und mehr zu einer Theokratie des Sonnengotts, mit den Sonnenopfern jeden Morgen auf der grossen Pyramide von Naruwa, um die Sonne zum Aufgehen zu bewegen – ein Brauch der beim ophischen Nachbarn auf wilde Irritation stiess. Im Jahr des Lichts reicht Encebol von den Bergen von Darkgond im Ophis, wo Subarashi und Pottuvil sich gute Nacht sagen, bis zum Meer der Balken im


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Machairas, wo Karalo-Floran und Muscae die Nachbarn sind, und aus Angst vor dem Hochlord der Finsternis hat das einstige Darhgond sich dem ehemaligen LIFE-Partner und ehemaligen Feind Encebol angeschlossen. Unter dem Schutz Polons regieren die Anguri die ganze See von Corigani entlang – und die Religionsfrage stellt sich immer wieder. „Jedem Teilreich seine Staats-Religion“ vertrat Tubal vom Dachs, der Priester des Zamnait in Bocac. „Wir sollten jeweils eine Religion in einem Teilreich zur offiziellen Religion erklären, damit alles seine Ordnung hat. Und die Helfende Hand kann allen dienen, allen helfen.“ Hermez Tiroez, der Orcangläubige Ex-Bakanasaner, warf Tubal vor, diese These nur zu vertreten weil er wisse dass für den Dachsgott wohl keine Chancen auf eine alleinige Vorherrschaft bestünden. Denn natürlich müsse das Sonnenopfer die ganze Küste von Corigani entlang durchgeführt werden – eine Nation mit einem Gott unter einer Sonne. „Menschenopfer sind ein guter Anfang“, argumentierte Herrit von Düstergrund, die ganz in ein düster-schimmerndes Violett gehüllte Gesandte aus Darkgond. „Aber nachdem Encebol sich soweit nach Ophis ausdehnt, sollte es seine mächtigste Nachbarin mit offenen Armen willkommen heissen: Pottundy sollte in ganz Encebol zur Staatsreligion werden und die Harpyie, die bisher nur wenige Angurische Adelsund Handels-Häuser als persönliche Schutzpatronin erhoben haben, über jeder Stadt des Reiches zu sehen sein. Dann könnte man auch über eine Wiedervereinigung von Darkgond und Darhgond nachdenken – unter Encebols Vorherrschaft natürlich“, wie sie, sich vor dem Thron verbeugend, hinzufügte. „Auf keinen Fall!“ rief Ahel von Garath, Händler und Sohn der Witwe Ishada aus Ruatha. „Pottundy ist die Erzfeindin des grossen Reiches Darhgond, das unter seinem letzten König, Joram IV, im Jahr des Feuers sogar einen Vertrag mit Subarashi und im Jahr der Stürme die Reichsunion mit Encebol eingegangen ist um die Haryiengöttin fernzuhalten. Das wäre Verrat an allem woran Darhlearen und Nyrgonder glauben! Verrat! Kein Anhänger Artans würde das ertragen und ihr könnt sie nicht alle opfern! … Aber“, fügt er nach einer kurzen Pause ruhiger hinzu, „im Jahr des Tausches waren die Fastrandir in Urbs Navis, am Anfang der SeeHandelsroute von Karcanon, und brachten eine neue Idee aus dem Grünen Meer mit: Eine Religion für alle, den Glauben des Pantheons, mit jeweils einem Tempel für alle, worin jeder einen Schrein für seine Gottheit finden kann. Kein Grund mehr für Religionskriege und der Handel würde profitieren, weil Gläubige aus allen Ländern in all unseren Häfen willkommen wären. Von Llyn-dhu Morth breitet sich diese Idee gerade in die ganze Llevunthe aus.“ „Schon richtig“, meinte Vesaz Geriez, ein besonders kriecherischer Berater des Herrschers während er sich bis zum Boden verneigt, „eine Religion würde reichen. Polon wird im Gefolge seiner Hohepriesterweihe im Jahr des Feuers im Reich seit dem Jahr der Krone als „Gottkönig“ verehrt. „Warum machen wir es nicht einfach so: Alle beten öffentlich den Gottkönig Polon als Gott an und dürfen danach in ihrer Privatsphäre glauben was sie wollen? Die Opfer der Gläubigen würden der Staatskasse nur guttun...“ Belon, der sich als Schüler von Etrwo dem Weisen selbst „der Weise“ nennt, gibt zu bedenken, dass auf diese Weise aus der


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Anbetung der Gläubigen auch die magische Kraft des Gottkönigs vervielfacht würde.

Ein Licht am Ende des Regenbogens? Helm der Gerechten in der Wüste vermutet Ein Regenbogen in der Wüste ist schon etwas besonderes, zumal wenn es wenig bis gar nicht regnet in einem normalen Jahr. Das Jahr des Lichts aber ist kein normales Jahr in der Wüste des Schnellen Todes, wie es scheint. Eine seltsame schillernde Himmelserscheinung die von den Weisen rund um Seekers Burg schliesslich „Regenbogen“ genannt wurde (ein den Zerahni wie auch in Itachaos bis dahin unbekanntes Phänomen) soll, wie Lamonten sagen, den Ort weisen, an dessen Ende der Helm der Gerechten zu finden sei, eine der legendären Ausrüstungsgegenstände des Lichtboten. Wundersam auch die Vielzahl derer, die seit Wochen dabei sind, dem Regenbogen durch die Wüste nachzujagen. Eine Druidin aus dem Weisen Wald Samala namens Kirla Karim, ein bulliger von Corigani stammender Karini namens Bege der Büffel, ein Eulenreiter aus Ramarilya, dem Reich am Rand der Schwertwelt im Blutigen Band, wo man sich vom Licht der stetig aktiven Vulkane bescheinen lässt, ein Wichtel auf einer Rennschildkröte und eine stets verhüllte Gestalt die der legendären Runde vom Schwarzstein angehören soll wurden schon gesehen... Auf die Ereignisse angesprochen entgegnete die Leiterin des Malard-Friedhofes von Carthanc: „Solange die Abenteurer alle unterdessen nicht den Träger des Gläsernen Schwerts dabei behindern, den Goldenen Drachen des Glücks zu befreien, ist alles gut...“


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Der Kaiserliche Rat zu Chalkis

(Ein königlicher Rat – einen kaiserlichen haben wir nicht als Bild. Künstler: Ernest Normand, Copyright ausgelaufen)


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Der Kaiserhafen zu Chalkis - Ein neues Heim für eine Flotte Es war im Herbst vor zwei Jahren gewesen, dass Sunrise von Sakilia, die Vertreterin des Elfenreichs von Taron don Umn am Kaiserhof von Chalkis, angekündigt hatte, ihre Elfenflotte dem Kaiserreich direkt zur Verfügung zu stellen. Vor vielen Jahren waren die 800 Schiffe gerüstet worden, um im Namen des Göttervaters Chnum, der im Tal des Lebens mindestens ebensolche Achtung erfährt wie in der Kaiserstadt, die berüchtigte „Schwarze Flotte“ der Nebcanaun von Nebkazon ar Pharon aufzuhalten. Jene Schwarze Flotte war im Dienste des Verbannten Gottes auf Gwynddor aufgebrochen und Verstärkung suchend über die Kontinente Myras gefahren – um am Ende vor Kezunsea doch abzudrehen und das Weite – oder doch zumindest die Weite See jenseits des Berusinischen Meers zu suchen. Die Schiffe der Elfen waren, anders als andere, etwa die glücklosen atarischen Admiräle, gar nicht zu diesem Einsatz gekommen und eine neue Invasion auf Vartimossa, wie Unbeirrbare im Rat der Elfen zu Danann gefordert hatten, entbehrte jeder Originalität, weshalb Floris gar Selfor, der wie meist den Rat in Abwesenheit des Elfenkönigs Katuum geleitet hatte, diesem Ansinnen eine Absage erteilt hatte. Im Grünen Meer und darüberhinaus sollte die Elfenflotte künftig dem Kaiserreich von einem neuen Hafen in Chalkis aus direkt dienen. Und erst wenn die Schwarze Flotte der Nebcanaun einen neuen Versuch der Befreiung des Verbannten Gottes machen sollte, würde die Elfenflotte wieder nach Kezunsea zurück beordert... Am 4. Tag des Wolfsmonds Adar im Jahr des Tausches 434 n.P. war es soweit: Von Blumen bekränzt wurden die Elfen im neuen Kaiserhafen empfangen, der für sie, die Kaiserstadt immer weiter ausbauend, errichtet wurde, mit Pieren, Molen, Hafen- und Lagerhäusern und einem neuen Wohnviertel für die 16.000 Elfen der Schiffsbesatzungen – mit der Möglichkeit des weiteren Ausbaus und der weiteren Verdichtung für die bis zu 80.000 Leute, die auf diesen Schiffen befördert und zu Einsätzen gebracht werden könnten. Die Metropole Chalkis, bisher mit etwas über 100.000 Menschen bewohnt, bekommt wesentlichen Zuwachs und vergrößert sich deutlich. Die Kaiserin Kafyra von Erendyra hat bereits angeregt, dass für jeden der Elfen ein weiterer Baum zum Heiligen Hain geplanzt werden sollte, damit sich die Elfen in Chalkis und seiner Umgebung so wohl wie möglich fühlen und das pflanzenvielfältige Tal des Lebens nicht zu sehr vermissen. Damit endete der Bericht über den Kaiserlichen Rat und die Kaiserstadt Chalkis für dieses Jahr.

Ahorn - Die Elfenpriesterin im Hain bei Chalkis: Die Priesterin aus dem Tal des Lebens mit ihrer Begleiterin hat sich mittlerweile in dem

Wald auf einer Lichtung in der Nähe eines Baches eingerichtet. Ihr wurde ein nettes

einstöckiges Haus mit integriertem Stall errichtet und ein Versorgungsabkommen mit der Stadt eingeräumt. Die Versorgung von ihr und den hoffentlich bald häufig hier

gastierenden Arbeitskräften aus vielerlei Ländern soll im wöchentlichen Rhythmus an


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einem geschützten Platz am Waldesrand

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abgeladen werden wo sie dann auch die

Bestellliste für die nächste Lieferung hinterlegt.

Waldlandschaft beim Bannwald des Heiligen Hains von Chalkis.

Da jetzt so langsam in dieser Region der Frühling anfängt, hat sie viel zu tun. Sie macht

mit mystischen Zaubern (Pflanzenwachstum, Verstricken usw.) weite Teile des Waldes unpassierbar. Das soll verhindern, dass ungebetene und nicht angekündigte Gäste sich unbemerkt der Lichtung nähern.

Was natürlich auch endlich gesagt werden muß! Die Dame von welcher immer dieser Bericht stammt und angefertigt ist, hat natürlich auch einen Namen! Sie heißt Iris Babra

Ahorn. Dieser ist wohl ein Kurzname welchen sie sich für die Menschen zu Recht gelegt hat, aber besser so, als irgendeine Verbalhornung ihres wirklichen Namens. Ihre Begleiterin und Freundin verständigt sich mit den Tieren, welche in der Nähe des Hains leben und dort ihre Nester oder Bauten haben. Dabei geht es um eine gute Nachbarschaft auf zu bauen und irgendwann auch zu leben. Überaus tolle oder interessante Arbeiten stehen im Frühling nicht an. Das Wesentliche ist Bete anzulegen und diese anzupflanzen. Dazu bittet sie irgendwelche Landarbeiter ihr für eine angemessene Entlohnung zu helfen. Ein paar Münzen für derartige Aufgaben und Dienste hat sie in ihrem Besitz. Bei solchen Anlässen holt sie mehrere Soldaten von der Stadtwache hinzu damit keine Missverständnisse passieren. Diesen Umstand wird dann bald nicht mehr von Nöten sein. Denn sie ist dabei einen Stab aus einem Ast einer Eiche zu fertigen in welchen ein Blitz eingeschlagen ist („Blitze herbeirufen“). Auf diesen wird sie nach einer längeren Bearbeitung den Priesterzauber


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„Steckenwandlung“ wirken. Nach dieser Verzauberung wird sie einen ausreichend

starken Beschützer haben welcher sie zumindest vor normalen Gefahren schützen wird. Im Notfall hat sie immer noch ihre Freundin in der Nähe. Und wenn das dann noch

immer nicht reicht ihr Überleben zu sichern gibt es noch die Notfallzauber von Katuum

mit welchen sie und ihre Freundin nach Hause zurückkehren können. Wenn das von Nöten war ist für sie ihre Hilfsbereitschaft aufgebraucht und das Projekt beendet.

Wilde Tiere für den Wald Ragall, Initiation Sunrise von Sakilia, eine der Talelfen aus dem Tal des Lebens in Taron don Umn erwischte König Ragall von Silur bei einem der Tanzvergügen im Großen Ballsaal seines Palastes in der Kaiserstadt Chalkis. Der König ließ sich nur zu gerne von seinen Repräsentatiospflichten weglocken und schenkte der Elfe dankbar sein Ohr und seine Zeit, als sie ihm von dem Lebenden Hain erzählte, in den sie ein Stück Ödland nahe der Kaiserstadt verwandeln wollte. Sie bat ihn, wie alle Herrscher und Diplomaten in der Kaiserstadt um gewöhnliche wie seltene Pflanzen und Tiere aus seiner Heimat um den Hain zu beleben. Bei sich hielt Ragall diese Idee für eine der typisch elfischen Überspanntheiten, wie sie ihm im Umkreis der Elfen von Taron-don-Umn ständig begegneten. Doch dankbar für die Ablenkung sagte er alle Unterstützung zu und dachte zugleich an Jeff Eibenblatt von der Kheitara der Heiligen Tiere Denas, der sicher gerne bereit ist, einige Pflanzen auszugraben und einige Tiere einzusammeln, um sie nach Chalkis zu bringen und hier zu hüten. Vielleicht keine Flugrochen und Seeschlangen, keine Gornopücken und Zamnaitslibellen, aber doch einige Buchen, wie sie in Silur als Baum der Dena verehrt werden, zusammen mit einigen Nachtpferden. Wie alle Reisen brauchte der Transport seine Weile, und war beinahe schon vergessen, als er endlich - von Dena vor Piraten und Schlingern beschützt - in Chalkis eintraf. Vielleicht hätte er sogar ohne Aufsehen, unter den Wundern von Chalkis nur von Sunrise bemerkt den Hain erreicht wär nicht einer der großen Kübel mit einer der jungen Buchen von seinem Karren gestürzt und hätte die junge Buche nicht direkt in das harte Marmorpflaster der Hafenplatzes ihre Wurzeln geschlagen und wäre binnen weniger Stunden zu einem respektablen Baum von zehn Schritt Höhe emporgewachsen. So rief der Jungpriester aus der Kheitara der Tiere Denas den Höchsten Priester der Dena Silurs, Glimmerstrak Fjordahl um das Wunder zu sehen, der seinerseits König Ragall herrief um bei diesem Ereignis zugegen zu sein. Mit dem König kam seine Frau Martyna und kurz darauf standen schon viele mindere und mächtige Würdenträger der Gesandschaften vieler Reiche versammelt um diese erstaunliche Manifestation der Naturmacht herum, umgeben von Kübeln mit silurischen Pflanzen und Käfigen mit silurischen Tieren. Glimmerstrak Fjordahl erkennt eine Manifestation Denas, wenn sie stattfindet, segnete den Baum, die Pflanzen, Tiere und Menschen und formte ein Prozession, die Lebewesen in den Heiligen Hain zu bringen. Nun sind mindere Manifestationen Götter an einem Ort wie Chalkis, wo so viel Macht versammelt


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ist, nicht selten und nur weil kein anderes Ereignis, keine Jagd und kein Ball, kein Krieg und kein Frieden die Aufmerksamkeit ablenkte trafen König und Königin, Würdenträger aller Titel, Priester und Gemeine in einem prächtige Umzug im Hain ein, um die Tiere freizulassen und die Pflanzen zu übergeben. Die Menge verlief sich bald.

Wilde Tiere im Heiligen Hain. Die Hirschkuh ist das Heilige Tier der Göttermutter Dena. König Ragall aber blieb und stellte fest, dass sich der Hain prächtig gemacht hatte. In den letzten Monaten waren Tiere und Pflanzen aus dem ganzen Kaiserreich und vielen befreundeten Reichen eingetroffen, die hingebungsvolle Pflege der Priesterin von Taron don Umn und sicher auch die Gnade Denas hatten aus dem Stück Ödland einen prächtigen Wald gemacht, teils wild, ja unzugänglich und geheimnisvoll, teils einladend und dem Menschen zugänglich. Tatsächlich schienen in der Mitte des Waldes eine Gruppe von Bäumen ein Urbild eines Waldes zu formen. Der Boden war mit kurzem, feinen Gras bewachsen. Die Bäume standen in ähnlichen Abständen. Die Stämme waren grau, von feingemusterter Borke. Die Kronen waren ähnlich hoch. Grün und dicht belaubt, mit ovalen Blättern, wie Apfelbäume. Ein leichter, warmer Wind ging hindurch, die Blätter raschelten leise. Auf seltsame Art davon angesprochen entschied Ragall, das Frühjahr zu nutzen und weniger Zeit in den Bibliotheken der Kaiserstadt zu verbringen um an diesen heiligen Ort einige Stunden zu verweilen und in den ersten Monaten des Jahres des Heims war er ein häufiger Gast. Es war eine Druidin aus dem Volk der Kaetzinnen, hiess sie nicht Naomi, die ihm riet barfuß die Nähe zu Denas Erde zu suchen, doch es war Ragall selber, der von einer Sehnsucht, die er sich selber nicht recht erklären konnte erfüllt unter dem wunderbar vollen Stutenmond der Sommersonnenwende mit bloßen Füßen aus seinem Palast lief, über die glatten Marmorplatten des Hafenplatzes und über die harten Steine der Prachtallee rannte um schließlich im weichen Waldboden des Heiligen Haines im Jahr des Heims die Initiation mit Dena zu suchen und zu vollziehen.

(Dank an Sunrise von Sakilia, die Druidin von den Kaetzinnen und an den Rassulu d'Or von Karcanon) Agape n'Or - N'Or Denar


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Aus Karnicon Geschehnisse im Eisigen Band und dem AsyliaArchipel bis zum Frühjahr 435 nach Pondaron, geheißen das Jahr des Lichts MANATAO : Was in der Langen Nacht beschlossen, wird nunmehr umgesetzt. Heißt, die Fjetten-Sippe aus dem fernen Elcet und die Gevattern der Arru Myelk investieren gewaltige Summen in den Ausbau des Kufengeleits. Diese Straße im und durch das Eis führt von Romantoa über Buta Samui und Scho-Scholan bis nach Eira – womit die Quellengesegnete endgültig an das Reich Manatao angeschlossen ist. Nur nebenbei bemerkt sei, dass besagtes Kufengeleit die längste aller Straßen ist und sich über 2.800 manataosche Meilen hinzieht. Zu Ganu Dia erforscht eine durchaus illustre Gruppe von Weisen verschiedener Länder, Abstammung und Profession, Möglichkeiten der Vereinigung verschiedenster Magien. Beträchtliche Summen an Gold wurden hierfür schon ausgegeben und auch erste – beachtliche – Erfolge erzielt. FISCHINA : Der letzte Überbleibsel des Ranother Reiches widersteht den Verlockungen Manataos und bleibt freie Stadt. SCHETOLA : In Sharantaf, wo – angeblich ? – die Toten wandeln, sind nach langer, langer Reise Fremde eingetroffen. Tatsächlich die ersten Besucher seit Jahren. Diese entpuppen sich als Händler aus Manatao; und sie geben an, neue Waren zu suchen. Großes Interesse zeigen die Manatois an den schetolanesischen Zwieschwänzen. Der Herr der Stadt eilt derweil zum Grenzposten gen Manatao, von wo aus ihn üble Gerüchte erreichten. Im Gepäck – natürlich – seine Werkzeuge zur Wahrheitsfindung. Die Besatzung besagten Grenzpostens erwartet seine Ankunft mit eher geteilten Erwartungen. Leparlon, Ziehsohn des Dra Abu Cast, befindet sich weiterhin auf der Suche nach einem gewissen Gegenstand. Sein Weg – und der seiner Begleiter – führt ihn in die Innere See von Languria, was wiederum den langurischen Kräften so gar nicht gefällt. Diese stellen die Eindringlinge und verwickeln jene in schwere Kämpfe. Die Resultate sind jedoch für LANGURIA nicht wirklich schön. Die Insel und Küstenstadt Owuran ist von den Kämpfen schwer mitgenommen. Die Festung Tubrynn gar völlig verloren und verflucht. Jedenfalls liegt über Tubrynn seit nunmehr 3 Monden völlige, ununterbrochene Finsternis. Stadtwache, Festungsbesatzung und das gesamte Volk flohen die verderbte Stadt. Bislang noch kein Erkunder wagte sich hinein. In den Seegebieten zwischen und um die Schneeflockeninseln findet allerhand – von SCHETOLA mit Argwohn und Zähneknirschen beobachteter – Seeverkehr statt. Die NIUN scheinen abgezogen zu sein ; doch wer weiß schon, was diese planen. Mehrere Handelsflotten erreichen – verfolgt von den immer wachsame Augenhöhlen der Toten – in höchster Not den rettenden Hafen von Varr. Alles in


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Allem ein Zustand, der eigentlich nicht länger hingenommen werden kann. Dra Abu Cast höchst selbst plant daher auch schon .... VARR : Ungeachtet der in den Gewässern der Schneeflockeninsel kreuzenden Totenschiffe betreiben die Varrer Handelshäuser ihre Geschäfte. Regelmäßig fahren die Handelsschiffe Varrs zwischen Varr selbst und den nahe liegenden Inseln. So sind die mutigen Seeleute derzeit die Einzigen, welche die malkuhter Hauptstatd Mjallten anlaufen – und nicht schlecht von der dortigen Lage profitieren. Trotz der Eroberung der Insel Kuntes durch die Wergols Salkerusuras treiben die Varrer auch dort weiterhin ihre Handelsgeschäfte, zwar von den neuen Herren genauestens beobachtet, jedoch – ob der beidseits Gewinn bringenden Geschäfte – durchaus willkommen. Selbst zu dem von Almeron bedrohten DOLGORIA hält Varr beständig Kontakt. In Varr selbst treffen – wegen der allgemeinen Unsicherheit der Seewege ehr unerwartet – gleich zwei Delegationen fremder Reiche ein. Zum einen eine Gesandtschaft aus dem fernen Elcet; sonderbarerweise unbelästigt von all den Totenschiffen. Zum Anderen eine danamerische Flotte; diese allerdings in wilder Flucht vor den Schergen Schetolas. So viele Geschäfte abzuwickeln, Rechnungen zu schreiben, die hierfür notwendige Verwaltungsarbeit usw. – all das erschöpft einen natürlich. So erscheint es nur folgerichtig, dass der Handelsbevollmächtigte von ganz Varr, Horkan Un´Sharrac, eine neue „Rechte Hand“ in die Handlesgeschäfte einarbeitet, und dieser auch gleich einen Gutteil der anfallenden Arbeiten überträgt. MALKUTH : Es scheint, dass Malkuth langsam, aber sicher zerfällt. Die einzelnen Inseln halten untereinander keine oder nur durch Dritte hergestellte Kontakte. Die Gewässer um Mjallten, der Hauptinsel, nebst gleichnamiger Hauptstadt werden weiter von großen und kampfstarken Flotten bewacht, welche lediglich bekannte Kauffahrer passieren lassen. Neben den ständig präsenten Varrern laufen zum Frühjahr auch danamerische Händler den Hafen von Mjallten an. Diese errichten denn auch eine Botschaft, in welcher die Danameris Repräsentanten zurücklassen, um nach recht kurzer Zeit wieder gen Machairas aufzubrechen. Die Insel Kuntes scheint fest in der Hand Salkerusuras. Von dort ausgehend, weiten die Wergols ihre Macht über eine weitere der malkuth’schen Inseln aus. Das daneben liegende Eskarlion – einer Insel auf der die ESKAR I Schutz gefunden haben – wird von den Wergols verschont. Ob dies der Anwesenheit einer großen Flotte der NIUN geschuldet ist? Jedenfalls treffen Mitte der Frühlingsmonde Dutzende von Schiffen der Seenomaden an der Küste von Eskarlion ein, wo die Niun zielstrebig Einlass in ein dort am Strande stehendes Kontor der Gevattern der Arru Myelk suchen. Daraus entspinnt sich denn ein – für den neutralenBeobachter – wohl denkwürdiges Gespräch. Die heimischen Eskari erbitten, eingedenk der der Hunderten von überfliegenden Wergols und der riesigen Flotten von gar seltsamen Fremden, die Vermittlung und den Schutz des anwesenden Gewährsmannes der Gevattern der Arru Myelk. Auf Blajall treffen sich derweil die Vertreter Danameres, der Fjetten-Sippe und der unter dem Befehl der DIR-AGOK stehenden Malkuther, wo sie allerlei besprechen.


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Im nahen Tempel weilt Ragnar Fanson, der Höchstpriester Dondra zu Malkuth, zu Gast und weit dort einen neuen Hohepriester. Gekrönt wird diese ehrwürdige Zeremonie vom Besuch eines riesenhaften Adlers. Die Herrin DIR-AGOK segelt mit gut einer Tausendschaft zur Insel Dojadan, wo sie – plangemäß– die Oberherrschaft übernimmt. Fast erleichtert scheint der Herr der Insel, dass er in diesen gefährlichen Zeiten die Bürde des Führens an die Fremde abgeben kann. „Dir-Agok wird das schon richten“, denkt er sich wohl, „und was für Störsjon und Blajall gut ist, ist auch gut für Dojadan.“ Sogleich machen sich die Mannen Dir- Agoks daran, die Verhältnisse auf Dojadan zu ordnen. Die Zeit reicht aber kaum für wirksame Maßnahmen, sieht man doch gen Ende des Frühlings die Ankunft von Hunderten von Dragolreitern SALKERUSURAS . Die wergolsche Angriffsstreitmacht steht unter der Führung des Worbandt Brogh, welcher dem Herre Currlagh seine „ überragenden“ Fähigkeiten beweisen möchte. Nun ist Brogh zwar kampfeslüstern, wie es sich für einen rechten Wergol geziemt, zugleich aber auch durchaus taktisch und strategisch versiert. So begreift er rasch, dass die Festung Dojadan über starke und wohlgepflegte Mauern verfügt, und von einer recht großen Besatzung gehalten wird. Kurz entschlossen macht Brogh aus der Not eine Tugend und gibt Befehl, die umliegenden Marken zu brandschatzen. Das einfache Landvolk hat der Macht der Wergols nichts entgegenzusetzen, so dass diese fette Beute machen. Nachdem dieses „Geschäft“ beendet ist, greifen die Dragolreiter – zugleich aus allen Himmelsrichtungen kommend – den mitten auf Dojadan gelegenen Tempel des Donnerers an. Dieser erscheint zwar unverteidigt, doch der Herr des Tempels, Sven Jenson, will das Heiligtum des Windgottes nicht kampflos aufgeben. Er selbst und einige Akolythen verharren in SwiDondra und entfesseln Tausende von wütenden Windgeistern wider die Angreifer. Der Himmel über dem Tempel wird zum Schauplatz eine erbarmungslosen Gemetzels – Schuppen, Blut, Gedärm und Eis prasseln zu Boden. Ganz scheint es, dass die Windelementare die Oberhand gewinnen können, als sich aus den Reihen der Wergols eine menschliche Gestalt löst und Wind und Eis das reinigende Feuer des O-Seth entgegen wirft. Rasch und rascher vergehen die Windkrieger, bis schließlich einzig die Diener der Feuer von Mauna die Lüfte beherrschen. Doch groß sind die Verluste Salkerusuras, und brennender Zorn erfüllt ihre Herzen. Nicht in ehrlichem Kampf geschlagen – nein – durch üble Magie! Nur ein Gedanke – Rache! In einem fürchterlichen Angriff machen die Wergols Swi Dondra mit Mann und Maus dem Boden gleich! Keine Gefangenen! Keine Gnade! Zurück bleibt ein bis tief in die Erde verbranntes Trümmerfeld, bar jeden Lebens. Über Störsjon dagegen herrscht eitel Sonnenschein. Das Volk erfreut sich den neu gewonnenen Reichtums, der günstigen, mannigfaltigen Waren, welche von verschiedenen Fremdländern feilgeboten werden und träumt davon, die alten Silberminen wieder zu erschließen. Das Leben ist schön! DANAMÉRE : Im Inselkreis geht man dem tagtäglichen Leben nach. Die Bauern bestellen die Felder, die Handwerker gegen ihren Geschäften nach, die Weisen forschen. Auf Ragon werden große Mengen verschiedenfarbigen Marmors nach langer Wartezeit ausgeliefert und verschifft. Mit dem daraus entspringenden Gewinn werden die Stadtmauern erneuert.


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Abseits hiervon besucht eine Erkunderflotte das in Danamere als „Froschinsel“ bekannte Eiland. Ein altes Schriftstück hatte die Herren Danameres neugierig gemacht. Geflissentlich ignorieren sie hierbei neuere Seekarten, welche besagtes Eiland mit „VERBOTEN! GEFAHR!“ kennzeichnen. Ob sich das Risiko lohnt ? Fernab aller bekannten Schifffahrtsrouten untersuchen danamerische Forscher die sagenumwobenen Kristallinseln. Dass die dortigen Gewässer unter dem Schutz der Niun stehen, erschwert diese Forschungen ein wenig. Händler aus Danamére besuchen derweil diverse Häfen im Philiae des Archipels. In Mjallten stoßen die Danameri auf Gleichgültigkeit, in den Gewässern der Schneeflockeninseln auf offene Feindseligkeit, im Hafen von Varr auf unverhoffte Rettung und zu Dolgoria auf eine besondere Handelsware. SALKERUSURA weitet seinen Einfluss in den ophischen Inseln weiter aus. Zunächst überbringen Hunderte von Dragolsreiter die Worte des Heere Currlagh nach Ophisch-Kun, einer weiteren der malkuth’schen Inseln. Die schlichte Botschaft: „Ergebt euch oder sterbt !“ bewegt die große Mehrheit des Landvolkes schnell, sich unter die milde und gerechte Herrschaft Salkerusuras zu stellen. Die Widerspenstigen züchtigt Wergol kurz und schmerzvoll. Ob dieses Erfolges fliegt man eilend weiter gen Dojadan, wo man zwar reichlich Beute, aber auch einige Verluste macht. Auf den heimatlichen Inseln finden große Truppenumstellungen statt, welche von weitreichenden Baumaßnahmen flankiert werden. Die Abwicklung dieser – für die Wergols doch lästigen – Arbeiten überlässt Wergol den Mannen der Gevattern. Schließlich soll das Händlergesindel sich das Privileg, auf Dhul Samarn handeln zu dürfen, auch verdienen. Eben diese überbringen Mitte des Frühjahrs denn auch ein unerwartetes Angebot. Auch auf Allor verschiebt Salkerusura seine Truppen, und ist durchaus erfreut, einen Abnehmer für das zurückgelassene Material zu finden. Der Preis dafür scheint denn auch angemessen. LANGURIA / SCHWARMLAND : In dem – „der Wal“ genannten – Tempel des Norto bedauert Hohepriester Hortensio, nicht auf die Vorschläge des Pantherados eingegangen zu sein. „Hätte er doch ! Aber... Ach , seufz!“ In den Bergen erholt sich der langurische Drache von seinen Wunden. Die Innere See, noch unlängst Schauplatz erbitterter Kämpfe wider Eindringlinge aus Schetola, liegt wieder ruhig und friedlich. Die Totenschiffe abgezogen. Jedoch blockieren diese nun die Meerenge von Reodoc und somit auch den Handelsschiffsverkehr. Umso erstaunlicher, dass es Ende der Frühlingsmonde einer unter dem Tränenbanner der Gevattern segelnden Flotte gelingt, die Blockade zu brechen. Und noch erstaunlicher ist die Botschaft, die das Angebot der fremden Händler enthält. Aus der Feste Tubrynn dagegen dringen üble Nachrichten. Die Festung und die umgebende Mark scheinen verflucht. Seit nun gut 3 Monden liegen diese Lande nun unter nicht enden wollender Finsternis, aus welcher gar fürchterliche Geräusche erklingen. Jedes Lebewesen ist von dort geflohen und sucht Zuflucht in Addrodd. Aus dem von den langurischen Kernlanden abgeschnittenen Tovaltal dringen Berichte, dieses würde von Prismatoren und von diesen gelenkten Kräften unterwandert werden. Ein Zustand, den man nicht hinzunehmen gedenkt. Also errichtet man eilends eine Mauer, um das Tal vor den finsteren Einflüssen zu


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schützen. Der Schwarm sucht derweil, von Hunger geplagt, neue Weidegründe. ALMERON : Azobis lässt so allerlei erforschen und ist mit manchem Ergebnis sehr zufrieden. Oh ja! Unzufrieden ist dagegen die Lage in den zentralen Tieflanden, der ehemaligen etrorischen Ebene, vernichten doch dort massiver Ungezieferbefall und die Gegenmaßnahmen fast die komplette Frühjahrsaussaat. Im Machairas dieser Auen finden almeronsche Truppen am Eingang des Tovaltals eine – über Nacht gebaute? – Mauer, deren Erforschung einen Prismatoren das Leben kostet. Welche Schande ! Zumindest in den Städten ist die Lage unter Kontrolle, und das Volk ist der Herrschaft Almerons zufrieden. An der peristerischen Küste nehmen fremde Händler Kontakt zur Besatzung der Burg Buhr Dahn auf. Diese nennen sich die Gevattern der Arru Myelk und überbringen ein überdenkenswertes Angebot, welches Almeron nach einigem Gefeilsche annimmt. Nur Tage später werden die Fremden dann schon aktiv und ziehen in das Trümmerfeld von Kartiena ein, um dort Ord-DOLGORIA erhält von verschiedenen Händlern Besuch und tätigt ein umfangreiches Geschäft. Der befürchtete Angriff Almeron bleibt – vorläufig? – aus. DAS LICHT VON ETRORIEN durchstreift die Wälder von Allor. Wo genau? Nur einige wenige Augen verfolgen das Licht. DIE GEVATTERN DER ARRU MYELK betreiben fast allerorten Geschäfte. Deren Gewährsmänner und -frauen sind freundlich und friedlich und immer hilfsbereit. Unheimlich!? Was – mag sich mancher im Verborgenen fragen – treibt diese Fremden an ? Die NIUN festigen ihre Macht über die Kristallinseln. Weiterhin halten sie das „Schwimmende Land“ fest in ihrem – hier erstaunlich sanften – Griff. Eine der großen Niun-Flotten zieht es dagegen mit aller Macht auf eine kleine, dicht bewaldete Insel, wo man auf fremde Vertraute stößt. Durch die Weiten der See verfolgt man einen Trupp kleiner Wesen, welche die Niun unwissend zu ihrer Heimat führen.


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Aus Karnicon Geschehnisse im Eisigen Band und dem AsyliaArchipel im Sommer 435 nach Pondaron, geheißen das Jahr des Lichts Die NIUN erkunden die Lichte Stätte, Heimat eines kleinen Seevolkes und stoßen dort auf den Einfluss von Bekannten. Unweit entfernt zieht es eine große Zahl – wie magisch angezogen – in die tiefen Tiefen, wo einzig Tod und Verderben auf sie lauern. Was hat man da nur geweckt? Weit, weit weg trifft die Salzträne auf das DGS E´Tong und erhält ein Geschenk. Auf den Kristallinseln – Kolmäaket geheißen – behüten die Niun die Ateenkaary und lauschen deren Gesängen und denen der elcetschen Händler. Das Schwimmende Land treibt weiter mit der Ringströmung und wird eifersüchtig von den Niun bewacht. ELCET : Die Vertreter der Fjetten-Sippe wohnen zu Blajall einer großen Konferenz bei, auf welcher die künftigen Handelsgeschäfte zwischen den Inseln erörtert werden. Auf den Kolmäaket wird man langsam heimisch und intensiviert die Kontakte mit den Einheimischen und den diese schützenden Niun. Äwich Siat hingegen weilt immer noch zu GanuDia, in den Weiten des Ewigen Eises und treibt dort eine illustre Gruppe von Forschern zu immer neuen Höchstleistungen. Die Schiffe der Rugal-Sippe hingegen liegen weiterhin im Hafen von Varr, wo sie Zeuge einer Kriegsfahrt werden. Die GEVATTERN DER ARRU MYELK sind – fast – allerorten. Auf Allor bauen die Ihren die Trümmer Kartienas im Auftrage Almerons ab. Zur Inneren See verwalten sie treuhänderisch den Hafen von Owuran. Auf dem Eisigen Band betreiben sie gemeinsam mit der Fjetten-Sippe der innermanataoschen Handel. Im Reiche Salkerusura dienen sie als Handelsbevollmächtige und Baumeister und – wenn Herre Currlagh dies verlangt – als Steuereintreiber. Auf den Inseln sind sie gern gesehene Gäste, welche im Rufe stehen, jedwede Ware beschaffen zu können. Eskarlion, das Refugium der Eskar, stellte sich jüngst gar unter den Schutz der Gevattern. Lediglich die oklischen Inseln sind bislang noch nicht besucht worden. Das LICHT VON ETRORIEN zieht es zu den Seewäldern gen Dolgoria, wo es von wenigen Augen gesichtet wird, selbst aber Zeuge eines Angriffs Almerons auf die letzte freie Stadt Etroriens wird. DOLGORIA: An der Grenze zu Almeron stellen die 3.500 Dolgoren unter Herzog Rancon zu Ransik und die varrer „Löwen“ sich den Angreifern (gut 5.000 Mann unter dem Banner Jethebas) entgegen.


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Die Kräfte Almeron werden von Skruf Boyle – dem prismatorischen „Befreier“ Jethebas – angeführt. Dessen Geisteskräfte nehmen Einfluss auf die vordersten 1.000 Dolgoren und zwingen diese, sich wider die ihren zu wenden. Solchermaßen sind gut 2.000 Dolgoren „ miteinander beschäftigt“, als die „Varrer Löwen“ aus / durch die Reihen der Dolgoren brechen. Abermals lässt der Prismator seine Kräfte spielen – jedoch erfolglos. Erschrocken, ja entsetzt wendet sich der Prismator zur Flucht und versucht verzweifelt, die sicheren Reihen der almeronschen Kräfte zu erreichen, die aber – ob der nachdrängenden, scheinbar siegesgewissen Varrer – selbst schon zurückweichen. Allzu rasch erreicht die Vorhut der Varrer den panischen Prismatoren und streckt diesen nieder. Woraufhin dessen Bann über die Dolgoren erlischt, sich diese dem Angriff – mit einigem Grimm, wegen ihrer Verluste – anschließen. Das ist denn zu viel für das almeronsche Heer, das sich in wilder Hast in die schützenden Wälder zurückzieht. VARR : Vor Ort verhandelt man mit den Bevollmächtigten der Rugal-Sippe aus dem fernen Elcet über Handelsgeschäfte. Mitte des Sommers entsendet man ein „Expeditionsheer“ nach Dolgoria, welches eine „Geheimwaffe“ testen soll. Die ausgesandte Tausendschaft ist mit auffälligen kupfernen Helmen ausgestattet. Ende der Sommermonde denn kehrt das Heer aus Dolgoria zurück, wo es die dortigen Kräfte bei einem Grenzkonflikt mit Almeron unterstützte. Als „Beute“ führen die Siegreichen eine gefesselten, geknebelten und mit Tücher geblendeten Prismatoren mit sich, der sich alsbald in den Verließen der Stadt wiederfindet. ALMERON : schickt als Zeichen des guten Willens 100 Tempelkrieger DörsDondras nach langen Jahren der Gefangenschaft wieder heim nach Blajall. In den heimischen Bergen hegt und pflegt man die Saat einer neu entdeckten Pflanze. In der ehemals etrorischen Ebene ist man mit dem Bau einer großen Anlange beschäftigt, welche den Frieden sichern soll. Und tatsächlich scheint man den Schwarm, welcher die Frühjahrsaat gefressen hatte, vertrieben zu haben. Skruf Boyle, einen hochrangigen Prismatoren, entsendet Azobis gen Dolgoria, um „diesen Dorn aus unserem Fleisch zu ziehen“, der aber auf unerwarteten Widerstand stößt und gar in Gefangenschaft gerät. Wobei dieses Schicksal immer noch besser ist, als das der Gebrüder Ghurak. Diese schickt Azobis in das Tovaltal. Dieses ist im Besitz des Reiches Languria, mit dem Almeron nicht im Kriege liegt. Aber wer lässt sich schon von solchen Kleinigkeiten aufhalten, wenn dort doch solch reiche Schätze auf den „Finder“ warten. Um dem almeronschen Anspruch auf diese auch Nachdruck zu verleihen, begleiten gut 6.000 schwerbewaffnete Krieger die Prismatoren. Zu Beginn läuft die Aktion auch recht gut. Die Mauer, welche das Tal beschützen soll, wird ohne viel Federlesen gesprengt, das Heer zieht in das Tal ein und gelangt ohne Widerstand bis kurz vor die Festung Meobrynn. Dort allerdings stellt sich der SCHWARM den Eindringlingen in den Weg. Als die Gebrüder Ghurak daraufhin ihre Hexenkräfte vereinen, um den Schwarm unter ihre geistige Kontrolle zu zwingen erweist sich dieser Versuch als äußerst zweischneidig. Zwar gelingt es den vereinten Prismatoren die Verbindung zum


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Geist des Schwarm zu erzwingen; doch ebenso ist nun ihr eigener offen für die Reaktion des Schwarmes. Und die ist kurz, heftig und tödlich! Zwei der Prismatoren sinken mit tödlich versehrtem Geist zu Boden, der dritte wälzt sich wimmernd und geblendet am Boden und der letzte ... ist erleichtert, dass der Schwarm ihn verschont hat. Jedoch auch besorgt, muss er doch Azobis die unangenehme Nachricht überbringen. Aus Buhr Dahn, dem Hafen an der peretrorischen Küste gelangen noch mehr schlechte Nachrichten zu Azobis. Der aus der ertrorischen Ebene vertriebene Schwarm, so berichtet man dem entsetzten Azobis, habe die Küstenwälder kahl gefressen. Dies habe die Besatzung von Buhr Dahn nicht hinnehmen wollen und sei wider die Insektenplage zu Felde gezogen, woraufhin sich der Schwarm Buhr Dahn selbst zugewandt und die gesamte Burg mit Mann und Maus gefressen habe. Schließlich erreicht Azobis noch die schlimmste aller Nachrichten- ein riesiger Schwarm habe Surkoth selbst angegriffen. Surkoth, die Heimat der Prismatoren, die Festung schlechthin! Heim, nur heim! Die Kämpfe dauern noch an. Heldenhafter Jannis, noch hält die Verteidigung. Noch... DER SCHWARM ist zornig! Was bilden sich diese, diese Prismatoren eigentlich ein? Immer stochern, wühlen, nagen die an meinem Geist. Jedes Lebewesen zwingen sie zu tun, was sie wollen. Nur so zum Spaß! Oder was? Mir reicht es. Die habe ich genug geplagt. Und, und meine lieben Languren angreifen, wegen... ja wegen was eigentlich? Jetzt werde ich DIE mal was lehren! Aus Zentraletrorien von den immerwährenden, stechenden Gedanken der Prismatoren vertrieben, im Tovaltal von den Geisteskräften der Prismatoren angegriffen, die so netten Languren bedroht – dem SCHWARM, KARMA reicht es – und sie geht zum Gegenangriff über. LANGURIA : Der „Grote Thing“ unter der Führung von Frouwe Dowynn steht in Verhandlungen mit außerallorschen Mächten. So konnten mit den Gevattern der Arru Myelk Vereinbarungen in Sachen Handelsgeschäfte getroffen werden. Tubrynn – von manchen mittlerweile Schwarz-Tubrynn genannt – liegt weiterhin unter einer Säule aus immerwährender Finsternis, aus der gar schreckliche Geräusche dringen. Ganze 5.000 Mann entsendet man zu diesem verfluchten Ort, um diesen zu erkunden. Die Bewohner der umliegenden Marken können berichten, dass Mitte der Sommermonde etwa 2.000 Mann in rot-schwarzen Rüstungen in die Finsternis gezogen seien. Diese haben als Banner einen roten Turm auf weißen Grund mit sich geführt. Begleitet worden, wären diese von einer baum-, ja berghohen Monstrosität, welche aus Leichenteilen, ja, Leichenteilen bestanden habe. Aus dem Tovaltal berichtet die dortige Garnison, dass der SCHWARM sie vor einem Angriff der Prismatoren gerettet habe. Diese seien tot oder verstümmelt; deren Heer demoralisiert und führungslos. In Addrodd selbst hat man die Tempelbauten auf spektakuläre Art vergrößert. Der „Neue Wal“ wurde von Hortensio und den Seinen bezogen. Der riesige, prächtige Tempel zieht denn auch viele Neugierige und Pilger an, welche den berühmten


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„Blumenreif“ sehen wollen. SCHETOLA : Dra Abu Cast ist heimgekehrt! Bei Vollmond auf einem riesigen Schlinger reitend! Welch Zeichen – Ruhm dem Xnum! Sicher würde der Herr auch Rat wissen, was mit den fremden Flotten zwischen den Schneeflockeninseln zu tun sei. Zieht doch gerade das Schwimmende Land durch die Gewässer der Toten, gut beschützt von großen Flotten der Niun. Bei Golt Hagor belauern sich derweil weiterhin die Flotten Schetolas und Varrs. Außerdem blockiert man noch immer den Ausgang zur Inneren See von Languria. Shareleka, der Herr von Sharantaf, besucht unterdessen die Grenze zu Manatao und schafft Ordnung unter der Besatzung der Bastio Ocaso. FISCHINA : Der letzte Überbleibsel des ranother Reiches widersteht den Verlockungen Manataos und bleibt freie Stadt. MANATAO : Der lange Tage liegt über dem Eis. Ununterbrochene Helligkeit und Licht. Die beste Zeit für allerlei Arbeiten, um Vorräte anzulegen, sich für den Winter zu wappnen. SALKERUSURA : schreckt einstweilen vor weiteren Angriffen zurück. Oder verfolgt der Herre Currlagh eine besondere Strategie? Im Reich selbst finden weiterhin massive Bauarbeiten statt.Die Gevattern hat man beauftragt, „gewissen Unregelmäßigkeiten“ in Kuntesbörg auf den Grund zu gehen. Ein Angebot der Herrin Dir-Agok weist man brüsk zurück. DANAMERE : erforscht eine verbotene Insel und erzielt dabei erste Ergebnisse. Zu Hause befestigt man einige Städte gegen einen speziellen Feind. Natürlich zählt man auch zu den Teilnehmern der Großen Konferenz zu Blajall. Dank der uneigennützigen Hilfe der Gevattern entrinnt man aus der blockierten Inneren See Langurias und gelangt unter Führung eines der DGS nach Eskarlion. DIR-AGOK/MALKUTH: die Handelskonferenz auf Blajall scheint ein voller Erfolg zu werden. Nur die Delegation der Freien und Handelsstadt Varr ist noch nicht eingetroffen. Zu Dojadan scheint der Angriff der Wergols zurückgeschlagen, ziehen sich diese doch auf ihren geflügelten Bestien zurück. Ein – mehr als ehrenhaftes – Angebot Dir-Agoks weisen die Wergols unter ihren Heerführer Brogh zurück. Auf Störsjon sind Gesteinskundige aus Danamere eingetroffen, welche auf der Suche nach.. nun ja.. helfen sollen. Ragnar, der Höchstpriester Dondras ist nach Dondraborg zurückgekehrt. Besagter Tempel erstrahlt in neuem Glanz, wurde er doch jüngst nochmals ausgebaut.


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Aus Ysatinga Ein Guter Geist weniger Thar Scandis Algawis-See ohne Wassermann In alten Zeiten des letzten Jahrhunderts konnte niemand am Algawis-See, in der Niederung von Scyrenia an der heutigen Grenze von Thar Scandi gelegen, vorbeigehen, ohne mit Schlamm, Dreck, Wasser und an den Vollmond-Tagen des Dunkelmonds Sethyno auch mit Blut bespritzt zu werden. In manchen Vollmondnächten des Lichtmonds konnte es auch geschehen, dass man mit Fischen beworfen wurde – und hatte man Glück, waren sie sogar essbar. Eine allzu schöne Erfahrung aber war auch das nicht. Im Jahr des Aufbruchs aber fasste sich ein Wirt, der oftmals schon mit Wasser bespritzt worden war, ein Herz und ging nicht nur am Ufer entlang sondern auf den See zu, bis seine Füsse ganz vom Wasser und Schlamm des Ufers bedeckt waren. Eine Woge peitschte auf und bedeckte ihn von oben bis unten – niemand sollte in diesem See baden gehen! Der Wirt aber, Frans vom 'Troll' geheissen, liess sich nicht abschrecken und rief laut: „Wer ist da?“ - „Ich“, lautete die Antwort. - „Wer bist du?“ - „Der Wassermann dieses Teiches.“ Frans verzog ein wenig das Gesicht, denn für die Bewohner von Algawis war dies ein richtiger See, tiefer als je jemand hinein blicken konnte und grösser als dass jemand an einem Tage herumlaufen wollte. Doch er fuhr fort: „Wie heisst du?“ „Torem Psetl!“ - „Nun, Torem Psetl, warum lässt du die Leute, die an diesem See vorbeigehen, nicht in Ruhe?“ - „Aus Langeweile und aus Neid. Allezeit habt ihr einen Feiertag im Jahr und begeht ihn fröhlich, doch nie ladet ihr mich ein. Wenn ihr mich künftig zu all euren Festen einladet, will ich Ruhe geben!“ - „Dafür werde ich werben“, rief Frans vom Troll, „aber halte du auch dein Wort.“ - „Sicher, wenn ihr eures haltet!“ Das Abenteuer des Troll-Wirts hatten sich bald herumgesprochen, denn auch wo es keine Lamonten gibt, verbreiten sich Gerüchte rasch und wo sie keine Kirche haben treffen sie sich eben in der Gaststube. Viele waren bald gespannt darauf, den Wassermann kennenzulernen. Nun hatte bald darauf eine Frau namens Yanga, eine Fremde die schon lange am Rande des Ortes lebte, ein Kind geboren und wollte das feiern. „Auch wenn der Vater, der Söldner Mako, diese Ratte, längst weitergezogen ist, will ich die Geburt dieses Kindes feiern“, sprach sie, „und den Wassermann lade ich dazu ein!“ Kaum gesagt schon getan: Sie ging zum Ufer des Sees und rief „Torem Psetl!“ - „Ja?“ - „Morgen feiere ich die Geburt meines neuen Kindes – und dich lade ich auch dazu ein!“ - „Soll mir recht sein, ich werde kommen.“ Am nächsten Tag kam auf die Feier zu der Hütte, vor der viele bunte Bänder in die Bäume geflochten waren, ein fein gekleideter, breitschultriger Mann, den langen Bart gehalten nach Art der Offiziere der Flotte Thar Scandis, mit einem grossen Korb voller Fische aller Art im Arm. „Hier ist mein Patengeschenk“, rief er. Dann wandte er sich an das Neugeborene, einen kleinen Jungen. Lange sah er ihn an, dann beugte er sich vor, küsste das Kind auf die Stirn und erklärte: „Wenn du zur See fährst, sollst du immer viele Fische im Netz haben. Und keiner soll dich je


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beissen, kein Fisch dich je verschlingen. Und solange du das Netz im Meer der Sterne nicht aus den Augen verlierst soll dir kein Wesen des Wassers einen Schaden tun!“ Mit diesen Worten wandte er sich ab und der Festgesellschaft zu, unter die er sich mischte, mit kräftigen Worten und derben Spässen – aber ohne dass jemand, der nicht wusste wer Torum Psetl war, geahnt hätte dass er etwas anderes als ein Steuermann oder dergleichen war. Es war ein fröhliches Fest wie schon lange nicht in dieser Gegend. Die Fische und die Wünsche waren so gut gewesen, dass Torem Psetl, der Wassermann vom Algawis-See, seither bei allen Hochzeiten und Kindsfeiern und zu manchem Feiertag eingeladen wurde – und immer brachte er guten Fisch mit und nie wurden seither die Menschen mit Schlamm beworfen, die den See entlang gingen. Am 10. Tag des Drachenmonds Tewet aber im nun vergangenen Jahr des Tausches, ging Frans vom 'Troll' wieder zum See um den Wassermann zu einer Feier einzuladen, zum Drachenfest, das in Algawis alle zehn Jahre mit einer grossen Parade gefeiert wird, bei der die Frauen des Dorfes gemeinsam in das Kostüm eines langen Drachen schlüpfen und alle Männer „fressen“, die ihnen auf zugerufene Fragen nicht die Wahrheit sagen. Der See, dessen Ufer schon weiss vom Frost waren, blieb jedoch stumm. Alles Rufen blieb vergebens und auch wenn der Algawis-See nach dem Winter längst wieder seine Wellen kräuselt, vom Licht im Jahr des Lichts beschienen, hat Torem Psetl keinem mehr geantwortet und es hat seither auch keiner mehr ein Wort von ihm oder über ihn gehört.


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Aus Yhllgord Xyarische Weisheit an der FUM Wissen und Wahrheit über Mystik und Magie? Kaum eine Einrichtung des Lernens auf ganz Myra hat sich in wenigen Jahrzehnten der Existenz so etabliert wie die Freie Universität von Mairuvili, geschützt von den wilden Wogen des Meers der Finsternis, die allzu große Flotten auf dem Weg dorthin rasch verschlingen. Rasch haben Wissenshungrige gelernt, dass es am sichersten ist, in einer der Aussenstellen der Akademie in den Hauptstädten Yhllgords einen Platz in Mairuvili zu beantragen oder in einem der Kontore der Shingoods-Handelsgesellschaft eine Schiffspassage dorthin zu bezahlen und vor Ort um die Aufnahme in die Akademie nachzusuchen. Viele Weise und Gelehrte aller Arten hat die FUM seit dem Jahr des Hirsches angezogen – kaum einer aber ist so bereit, seine Weisheit und sein Wissen über die Welt so freigiebig zu verteilen wie Ikrwy Laown, der unter den Menschen vor Ort auch äusserlich auffällt: ein schmaler Mann mit rundlichem, vorgestrecktem Bäuchlein in seinem weinroten Gewand mit gekreuzten Schärpen, der unter breitem, dunklen Hut seine Haare und Bart blau gefärbt und in Zöpfen geflochten hat. Seltsam geformte Flöten, die man zunächst für Dolche oder andere Waffen halten könnte, trägt er an seinem Gürtel, aber ausser an wirklich düsteren Tagen spielt er sie nicht. Fragt man ihn, so sagt er, jede sei für eine andere Himmelskonstellation. Etwa wenn der Lichtmond Grewias nicht, der Dunkelmond Seths aber voll zu sehen sei. Gerne erzählt er, dass er vor seiner Zeit in Mairuvili in den Philosophischen Gärten von Dunster gewirkt, gelernt, gedacht und gelernt hat. Nur auf drängendes Nachbohren derjenigen, die bemerken dass sein Name so gar nicht in das Fürstentum der Ritter zwischen Rampendorn und Thomasorn passt, erklärt er, dass er zuvor im Reich des Zzaren gelebt habe. (Fortsetzung folgt)


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Aus Kiombael Vom Jahr des Heims 433 bis zum Ende des Jahrs des Tauschs 434 n.P. (Nur wenige Tage dieses Jahres wurde uns ein genauer Einblick in das Geschehen des Kontinents gewährt – diese aber spiegeln das Geschehen beider Jahre...)

Silberzirkel beschwört Horn-Kreatur 1. Einhorn 434 n.P.: Mein Blick fällt nach Acamar, das jetzt Teil von Urgllrâch Kgr'Rimôrth ist und nicht mehr als Bezeichnung für ein eigenständiges Reich, sondern für die Kerninsel des einstigen Großkönigreiches dient. Mit Beginn des Einhornmonds im Jahr des Tausches beobachte ich eine interessante Begebenheit. Einen Tagesmarsch außerhalb der Stadt Nuron stehen drei Männer in silberdurchwirkten Roben um einen hüfthohen schwarzen Felsen, der aussieht, als sei er ein Splitter eines unheiligen Felsenjuwels. Sie inkantieren dem Felsen gegenüber arkane Formeln, die sie als Vertreter des acamarischen Silberzirkels ausweisen. Dann knien sie nieder und senken die Häupter. Für Minuten geschieht nichts. Dann ist ein Hauch spürbar, ein Flirren liegt in der Luft. Langsam erscheint eine bizarre Erscheinung schwebend über dem Felsen. Wenigstens sieben Fuß lang, riesige skelettöse dreikrallige Klauen und unter einem einzelnen Stirnhorn zwei handtellergroße Augenhöhlen, in denen das Feuer der Verderbnis lauert. Die Kreatur legt den Kopf in den wulstigen Nacken und brüllt einen Schrei durch den Regenwald, der vielleicht gar bis Nuron zu hören ist. Die Zirkelmagier erheben sich, lösen ihre Roben von ihren Schultern und entblößen sich ganz. Der silbern schimmernde Stoff gleitet zu Boden. Dann wird er von dunklem Blut befleckt, als die beschworene Kreatur die Magier in nur wenigen Augenblicken zerfetzt. Die Szenerie verschwimmt und ich bin nachdenklich. Es gibt kaum zwei Dutzend Erzmagier in Acamar - warum also sollten drei von ihnen eine Kreatur herbeirufen, die ihnen den sicheren Tod bringen würde? >>[Geowynn] Labels: Acamar, Beschwörung, Magie, Magier, Urgllrâch Kgr’Rimorth Kommentare:

Schatten bewachen das Hohe Siegel 2. Einhorn 434 n.P.: Weit drüben auf dem Subkontinent Kiomba, wo nun überall die Adler-Flaggen in Wind wehen, erhebt sich ein Ring aus Bergen im Hochland. Umschlossen von steilen Hängen und schroffen


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Gipfeln thront ein fast schon majestätist anmutender Bergkegel. Ebenso wie seine Brüder um ihn herum ist er durchzogen von uralten Tunneln und Gängen, Höhlen und Kammern. In seinem Innersten aber findet sich eine riesige Kaverne, in der ein mächtiger gewaltiger Fels zu finden ist. Bis zur Großen Stille lebten hier monsterhafte Kreaturen, die das Licht scheuten - heute sind die stollenartigen Wege, die sich wie ein Spinnennetz durch den Fels ziehen, verwaist. Tief unten jedoch, im innersten Fels des Berges, huschen Schatten durch die Finsternis. Es sind Wesen der Finsternis, geboren aus einer unheiligen Verbindung von Alpträumen und Teilen eines Dämonensteins, die in einer geräumigen Kammer umherwispern. Angezogen durch die metallene Formen und Streben im Boden, die ein fast zwei Mannslängen Schott im Boden des Raumes bilden, lauern und lauschen und kriechen und kundschaften die Schatten. Wer immer die Geheimnisse dieses Hohen Siegels erkunden möchte, wird sich zuerst mit diesen Kreaturen der Finsternis beschäftigen müssen. Für mich ist es kein Wunder, dass ein Hohes Siegel im Untergrund der einstigen Buka-Burg existiert. Diese Siegel scheinen zu bestimmten Zeiten entstanden zu sein. Was sie jedoch bewahren und versiegelt halten, entzieht sich bislang meinem Blick. Es wird mutige Frauen und Männer brauchen, dies zu erkunden. >>[Geowynn] Labels: Dämonen, Hohe Siegel, Kiomba, Schatten

Madadan erwacht 3. Einhorn 434 n.P.: Im Drachenklamm liegt ein verstecktes Kloster, das den Namen "Der Hort des Madadan" trägt. Die Klosteranlage war in ihren jungen Jahren einst Zufluchtsort des Herrscherpaares von Xapul, Wuitlo und Xakuitla. Benannt nach einer Greuel-Kreatur hatte das Kloster die Zeitpest und die Drachenkamm-Beben relativ glimpflich überstanden. Es war vom Reich Mutterhort nie erobert worden und seine Bewohner waren Sonne und Mond treu ergebene Kampfmönche und Kriegsnonnen. Nach dem Zusammenbruch beider Reiche hatte der Hort des Madadan für sich gelebt und beständig den Gestirnsgottheiten gedient. Heute jedoch bebte der hohe Berg, an dessen Machairas-Wand sich das Kloster befand. Die steinernen Staturen von Sonnenadler und Mondfalke zerbarsten unter den Erdstößen. Doch kein weiteres Drachenkamm-Beben war die Ursache, sondern das, was in bislang unbekannten Kammern neben der tiefsten Zisterne des Klosters erwachte: Eine riesige Kreatur brach durch den Fels und ans Tageslicht. Einem gigantischen Vogel ähnelt das Wesen, dessen Schwingen drachenweit und dessen Federkleid nachtschwarz mit weißen Akzenten war. Sein Schädel war monströs und sein gifttriefender Schnabel tötete ein Dutzend Frauen und Männer mit einem Streich. Niemand zweifelt daran, dies ist der Madadan. Die Klosterbewohner, die nicht umkamen, während der Madadan die Anlage in ein Trümmerfeld verwandelte, flohen in heller Panik den Berg hinab. Zwei Stunden wütete und mordete der Madadan, dann erst breitete er seine Flügel aus und schwang sich in den Wind, um sich von ihm gen Ophis tragen zu lassen. Zurück blieben Schutt, Sterben und Angst.


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>>[Geowynn] Labels: Drachenkamm, Madadan

Tausend Wahrheiten in Nebeltor 4. Einhorn 434 n.P.: Im Tajimun-Basar der Freien Handelsstadt Nebeltor konnte sehen, wie eine Abschrift der ersten Generation eines wichtigen Buches der jüngeren nach Pondaron verkauft wurde: Ein "Buch der Tausend Wahrheiten" wechselte seinen Besitzer für den Preis von unberechnet drei schweren Kriegspferden. Anostes, ein halbelfischer Zauberer, erstand die gut erhaltene Ausgabe des Ratgebers von einer Alleshändlerin namens Hetué und zahlte in nahezu perfekt geschliffenen Rubinen. Auf die Frage, zu welchem Zwecke er das ursprünglich von Padrigon dem Weisen aus dem Reich XumbroschsAran-Tor verfasste Buch benötigte, sagte Anostes: "Dieses Exemplar wird mir den Weg weisen, den die anderen mir in Aussicht stellten." Die Urschrift des Buches wurde im jahr 89 nach Pondaron veröffentlich. Das Buch der Tausend Wahrheiten ist eine Sammlung wissenswerter Dinge, die das Leben verbessern und leichte zu meistern sollen. >>[Geowynn] Labels: Alleshändler, Bücher, Halbelfen, Nebeltor, Xumbroschs-Aran-Tor

Siifun-belanot - Bergkette des ophischen Berglandsaumes des Tarn. Wie der Name schon andeutet, verläuft die Siifun-belanot unterhalb des Siibarn-Gebirgsmassives, welches den ophischsten Teil des Tarn bildet. Sanft fallen die Hänge der Siifun-belanot ins Hochtal der Straße ohne Wiederkehr ab, weite und liebliche Täler (mit wenigen Ausnahmen) öffnen sich zum Hochtal hin.

Blick von der Straße ohne Wiederkehr auf die Hänge der Siifun-belanot. Im Hintergrund erheben sich die Berge des Siibarn


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Myraweit – Der Nebel Nebel sind eine Naturerscheinung, die nicht nur im Altertum in den Randbereichen der Schattenzone das Leben prägte, sondern auch heute noch das Leben vielerorts beeinflusst. • • • • • • • •

422 nach Pondaron war das Jahr des Nebels. (Siehe nächste Seite) Das Segment der Nebel wird Yhllgord genannt Die Zeit der Nebel und der Wanderungen hat Kiomba verändert Die Nebelsümpfe sind das größte Finsterreich auf Gwynddor Nebelbucht, Nebelmeer und Nebeltor sind etwas ganz besonderes Eitark-urtok ist am Rand der Welt das Tal des Kalten Nebels Nebelgleiter können sich auch ohne Sicht fortbewegen Die Zeitrechnung der Dämmerzone kennt 12 Nebel statt 12 Monden: Blutnebel, Bestiennebel, Dämonennebel und einige mehr

Ein Land im Nebel ist Danamere, das darum auch für die vielen Sorten von Nebel, wie einst die Dämmerzone, eigene Namen hat:

Einige Arten des Nebels - eine Liste von Danamere • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •

Nabulon: der/die/das Umnebelte, Vernebelte, Neblige Nebul: der Nebel Dasnebul: Feuchtnebel Sassnebul: Nassnebel Niessul: tropfenbildender Dunst Dul: leichter, transparenter Nebeldunst Newol: dichter Hochnebel Danol: Bergnebel Bainebul: Golfnebel, Nebel der Inneren See Kisrabul: Herbstwetter Hobul: Warmer, schwüler Sommernebel Dabul: Kaltnebel Bulfro: Nebelreif Frabulon: gefrierender Nebel, Frost Sibul: leichter Nebel mit milden Temperaturen zum Beginn des Frühjahrs Awbul: Schiet-Wetter Fübul: Nebelsturm Fäno: den Nebel aufreißender, warmer Wind aus dem Hochland Suno: kalter Wind aus dem Hochland, Nebelfetzen nach sich ziehend Bülschon: Nebelbild mit unklarer Bedeutung

Myra-Fundort: Bote von Karnicon Kc80/36


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422 n.P. - Das Jahr des Nebels Das Jahr 422 war auf Myra das Jahr des Nebels. Der Nebel bestimmt vielerorts das Leben auf Myra: • • • • • • •

Das Segment der Nebel wird Yhllgord genannt Die Zeit der Nebel und der Wanderungen hat Kiomba verändert Die Nebelsümpfe sind das größte Finsterreich auf Gwynddor Nebelbucht, Nebelmeer und Nebeltor sind etwas ganz besonderes Eitark-urtok ist am Rand der Welt das Tal des Kalten Nebels Nebelgleiter können sich auch ohne Sicht fortbewegen Die Zeitrechnung der Dämmerzone kennt 12 Nebel statt 12 Monden: Blutnebel, Bestiennebel, Dämonennebel und einige mehr

Ein Land im Nebel ist Danamere, das darum auch für die vielen Sorten von Nebel, wie einst die Dämmerzone, eigene Namen der Nebel hat. •

Baum des Jahres 422 ist für den WALD der Borgon zugeordnete Wacholder-Baum. (Siehe Heilige Bäume, Baumtarot und Baumkalender für mehr)

Ereignisse und Veränderungen im Jahr des Nebels • • •

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Averlan von Kelani verliess Burg Ydishall um in die Nebel des Dschungels zu ziehen. Shain vher Ghadan gab Ydishall auf und floh nach Donnerstern Am "Tag des Narren", am ersten Tag des Dachsmonds Tischri, wurde dem Segmentshüter Than A'Gwui die Ehre zuteil, in Temania auf Corigani die Bonbons in die Menge zu werfen. Der Orden der Kriegermönche des Streitbaren Gelübdes in Rûnor auf Karnicon wurde in den Provinzen Kashom und Ankhor des Reiches verboten, weil sie an einer Verschwörung gegen den Vizekönig beteiligt sein sollten. Das Reich der Orks auf Kiombael, Urgllrâch Kgr´Rimôrth, schenkt Gebiete an Acamar, das Nachfolgereich von Granduja, das dadurch direkter Nachbar von Hadran wurde. Larna, genauer Tamjilarna n'Erijit, wurde durch den Amtsverzicht ihrer Tante Aellian n'Erijit zur Jendeyan von Dylreen in Borgon-Dyl, eine ganze Weile bevor sie nach dem Fall des von ihr bereisten Loogal Abenteuer auf Kezunsea mit Tani, Kolgan Ballud, Poca, Shinigami und anderen erlebte. Währenddessen griff auf Karnicon das finstere Kriegoria Dandairia massiv an. Soll heißen, die Republik Dandairia König Ulfgars, die im Wesentlichen das Grenzgebiet zu Kriegoria umfasste. Und bald stellte sich heraus, dass zumindest dieses Teilreich ohne die Rückendeckung Garunias viel zu schwach war – in wenigen großen Schlachten wurde der Großteil von Ulfgars Heeren vernichtet. Wie König Wolfram vorher wurde auch Ulfgar von Attentätern niedergestreckt, auf seinem Weg zum Prozess in Kornheim. Die neue Königswahl gewann der im Dreikaiserreich Garelda akzeptierte Thorin mit großem Abstand vor seinen Mitbewerbern Aligelas (ein elfischer Druide) und Graf Cornelius (Oberbefehlshaber im Ophis), am Ende des Jahrs des Nebels fiel jedoch auch Thorin Meuchelmördern zum Opfer. Gegen Ende des Jahrs des Nebels kommen die Chnumiten aus Bakanasan auf Karcanon im Chnum-Tempel Getreidesegen beim dandairischen Reichshohepriester Georg von Getreidesegen an.


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Myra-Kartenarchiv 08 Zur Detailkarte MY008- Tillorn zwischen Götterbergen und Strudelsee Die Karte zeigt das Land Salamos, im äussersten Ophis des Segmentes Rodebran gelegen, zwischen Tainnia im Machairas und der Strudelsee im Ophis oder eher im Oklis des Landes, zwischen Rukor und dem Horn von Rukor einerseits und dem Karsh-Gebirge andererseits. Im Herzen dieses heissen Landes trennt eine Wüste den Machairas vom Ophis, die zwar damals gemeinsam verwaltet aber doch kulturell unterschiedlich waren. Die linke von der rechten Seite dieser Karte aber, den Klados vom Lychnos, trennt eine andere Grenze: Die Strasse des Bösen. Bei der Strasse des Bösen handelt es sich um die Route der Yarls und der auf ihnen reisenden Nomadenstädte, die aus der Schattenzone kommend ihre Saat des Bösen durch die Lichtwelt zogen. Vor allem die von Dämonen heimlich versuchte Nomadenstadt Churkuhl, auf der die Marn von Lychnos nach Thysias zogen, brachte erst diese Strasse des Bösen hervor, als wäre eine WOLKE über das Land gezogen. Im Ophis von Salamos, im Gebiet der Schurketen, liegt auf der Höhe der Burg Yarman-Rash an der Strasse des Bösen der Meteorstein, ein gefallener Schwarzstein, in dessen Herzen das Kind Mythor gefunden und von den nomadischen Marn aufgenommen wurde. Jahre später kehrte Mythor, nun als der prophezeihte Sohn des Kometen, zurück nach Salamos. Von der am Fluss Sarro gelegenen Stadt Leone, die ihn zum König der Stadt machen wollte, und dem Baum des Lebens im Machairas von Salamos zog er ins Schlackegebirge im Herzen der Wüste, von dort durch die Sandwüste zum Orakeln von Theran (siehe Detailkarte 6) und schliesslich von dem Meteorstein seines Fundorts zur Schurketen-Burg Yarman-Rash, mit Dhachar-.Rash verfeindet und -wie sie später herausstellte, auf einem Bergrücken erbaut, der sich als Rücken des gigantischen alten Drachen Ghorogh herausstellte, Der Weg des Drachen Gorogh endete, wie man hier sieht, an der Pilgerstrasse, die vom Orakel von Theran in Richtung der Ewigen Stadt Logghard, nach Lychnos führte, zum Licht der Leuchte hin. In Theran sagte man, dass man immer nur der Leuchte, Lychnos unter den Konstellationen im Himmel folgen müsse, um nach Logghard zu kommen. Im Oklisalso grenz Salamos direkt an die tückische Strudelsee und schon seit Jahrhunderten sind es nur die besten der Kapitäne der Händler wie der Schmuggler, die sich mehr als ein paar Handspannen von der Küste weg ins offene Wasser der See trauen: tückisch ist die Strudelsee und auch wenn der Weg zwischen den Strudeln manchmal für Jahre bestimmten Mustern folgt ist es doch schwer bis unmöglich, sie anders zu navigieren als dass man sich durch sie treiben lässt bis man inder Tiefe der See verschwindet. An der Strudelsee liegt die grosse und relativ freie Handelstadt Sarphand, wo Arruf alsias Luxon, der Konkurrent und später enge Freund und Verbündete des Kometensohns Mythor, aufgewachsen ist. Hierher kam der grosse Tabakhändler Garashi, hier wurde Arruf selbst zum König der Diebe. Zu den angrenzenden Ländern gehören die Heymalländer, wo Vogelreiter viel häufiger sind als im Machairas von Salamos, und Rukor, desseb grosse Grenzwälle im Machairas weniger gegen angreifende Feinde als gegen anrollendes Chaos gebaut wurden: Gegen die Ströme von Flüchtlingen und von den Heeren der Finsternis, von den Caer, vertriebene Barbaren sollen damit abgehalten werden. Indexworte: Gorogh, Orakel von Theran, Yarman-Rash, Schurketen, Leone, Sarphand, Wüste, Strasse des Bösen, Sarro, Baum des Lebens. Die Karte stammt wie üblich von Helmut Pesch für die Mythor-Serie und wird hier nichtkommerziell zur Erläuterung genutzt.


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MyraPedia-Monster Zum Jahr des Lichts 435 n.P.

Feen Eine Mischrasse aus Eldar (Elfen) und solchen Menschen, die eine der zwölf Schwestern der Tugend zur Patin oder gar Mutter hatten. Im Auftreten erscheinen sie als besonders schöne, meist hellhäutige und hellhaarige schlanke Frauen, die Magie selten und Waffen nie anwenden, aber Meisterinnen des waffenlosen Kampfes sind. Vorkommen im Aegyrland Yhllgords und einzelnen Druidenwäldern. Wohl auch im Tal des Lebens. Eine Hauptstadt der Feen soll einst Feenor gewesen sein. Manchmal auch für die Schwestern der Tugend selbst verwendet. Eine bekannte Fee ist Baleine vom Sandhügel, die Feenpatin des kaiserlichen Kindes Berendor, Sohn des Kaisers Bofri von Karcanon und der Kaiserin Kafrya von Erendyra. Oben: Feen-Prinzessin, von Emma Ward. Die Flügel sind wohl Teil des Zeremonien-Gewands Unten: Starlight Fairy, CCBYNCSA Desiree Finkbeiner www.finkartstudio.com

Kometenfeen - Sozusagen göttliche Feen Die Kometenfeen gelten als höhere Wesen in manchen Religionen, bei Fra Martinus wie die Schwestern der Tugend als Feen mit göttlichen oder halbgöttlichen Elternteilen. In der Pantheon-Religion des Laurentius werden sie als eine Untergruppe der Denaiden gesehen, als Denaiden die wie ihre grosse Schwester Grewia dem Himmel besonders verbunden sind. Bekannte Kometenfeen •

Alaythea - Kometenfee und Geliebte des Kodor von Stelomar, identisch mit der gleichnamigen in Aurinia verehrten Denaide. Gwasamee - Letzte Kometenfee, die Wasserfälle von Cythor waren der Ort wo sie die Legende vom Sohn des Kometen hütete. Syrina - Name einer Kometenfee, deren Aussehen mit ihren langen blonden Haaren, ihren tiefen und doch klaren blauen Augen und schlanken Armen als anderweltlich schön beschrieben wird. Zur Zeit der Gründung Alorrs im Asylia-Archipel starb sie als Opfer einer hohen Dienerin der Großen Spinne.


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MyraPedia-Religion Zum Jahr des Lichtes 435 n.P. CHNUM – Der größte Gott des Lichts Chnum ist der Göttervater im Pantheon in der Genealogie der Götter von Myra und entsprechend ist seine Religion zumindest in der Schwertwelt des Machairas unter allen Religionen die am weitesten verbreitete. Verehrt wird er als Widdergott und Göttervater, als Schutzherr der Menschen und Elfen und Herr der Sieben Quellen, als Gott des Goldes und des Lichts, unter vielen Namen. Bajor, Errain und Tamithon sind nur drei davon.

Dena te Roun und Oedon te Voot, Avatar des Chnum


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Besonders gläubige Reiche und Regionen können sich im Bund der Chnumgläubigen (BdC)

zusammenschliessen.

Das Opfer für Chnum Das richtige Opfer Auf einem jeden dieser Altäre soll allezeit eine Schale mit frischen Feld- oder Waldfrüchten, ein Krug mit frischem Wasser und frisches Brot stehen. In den Tempeln oder auf den Altären über den Dörfern und Siedlungen ist auch die Opferung gesunder Schafe, Stiere oder Schweine dem Göttervater wohlgefällig. Sorgt ihr für die tägliche Erneuerung der Gaben der Fruchtbarkeit auf den Altären Chnums, deren Rückseite stets Thysias zugewandt sein soll, so das die davor stehende Acolythen in diese Richtung des Götterhimmels sehen – und dann wird Chnum für die Fruchtbarkeit eurer Felder mit doppeltem Ertrag sorgen. Fordert Euer Volk und seine Oberen zu häufigen und reichlichen Opfern, auch von großen und kleinen Geldbeträgen, und bei den großen Bitten an den Widdergott auch von Diamanten, auf. All dies wird in eine eigens dafür, zentral in den Altar eingelassene Kristallschale gelegt und sieben Tage ruhen gelassen. Hat Chnum es bis dahin nicht zu sich genommen, so mag es dem besten der Chnumreligion in diesem Lande dienen, zuvorderst dem entsprechenden Tempel und seinen Priestern. Das ist das Landesopfer . Dasselbe gilt auch für die Speisen. Täglich sollen alle diese Speisen auf den Altar kommen und, von dem was der Widdergott davon nicht selbst zu sich nimmt, mögen die Priester in Seiner Gedenken essen. Das ist das Speiseopfer. Die geopferten Tiere sollen gehäutet und zerteilt werden. Den fünften Teil des Inneren erhalten die Priester und ihre Diener zur Nahrung. Zur Haltbarmachung dieser Teile ist in jedem Chnumtempel ein größerer Vorrat an Salz zu halten. Haben sie in den tagen vor Ssakat noch mehr Opferfleisch übrig, als sie selber brauchen werden, so sollen sie dies am Ende des Winters und in den Ssakat vor Beginn des Neuen Jahres an die Armen und Hungrigen verteilen, so wie sie dies bei reichlichen Opfergaben das ganze Jahr tun sollen, wenn sie es können. Wo Essen neben Hungernden verdirbt, wo nicht alle Gaben eines Jahres gegessen sind, da wird Chnum nicht neue Fruchtbarkeit schenken. Dies ist das Speiseopfer. Die Häute der Tiere sind, soweit es Schafsfelle sind, auf die Außenwände der Tempel zu ziehen. Dort können sich die Gläubigen persönliche Fruchtbarkeit (auch die Männer) hohlen, indem sie im Tempel oder anderswo Blattgold erwerben und mit diesem die Felle berühren und vergolden. Dafür muß in Chnumtempeln stets Blattgold feingezogen vorhanden sein. Diese Symbolik steht für das Goldene Fell des Heiligen Widders, dessen Glänzen nach unserem Glauben das Licht in der Welt erhält und es nie ganz verlöschen läßt. Dieses ist das Fellopfer.


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Der Rest der Opfertiere, die anderen vier fünftel aber sollen, nachdem andere Felle zum nutzen des Tempels verkauft wurden, mit Kräutern auf einem großen Dreibein verbrannt werden, auf das der Rauch des Verbrannten den Göttervater in die Nase steige und ihn ergötze. Steigt der Rauch nicht empor zum Himmel, so ist dies ein Zeichen des Zorns, und eine Beschwichtigung durch Landopfer ist dort angesagt, wo nicht das Land mit Mißernten und Dürre geschlagen werden soll. Dieses ist das Brandopfer. Landopfer, Speiseopfer und Brandopfer – diese drei Opfer sind seit Menschengedenken Voraussetzung für ein von Chnum gesegnetes Wirken des Tempels und eine Fruchtbarkeit des Landes. Das Fellopfer dazu bringt die persönliche Fruchtbarkeit vor allem des Mannes.


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Aus dem Verein der Freunde Myras VFM e.V. Bitte zahlt Eure Mitgliedsbeiträge 2014-2016: Wie Ihr im Protokoll der Mitgliedsversammlung vielleicht gelesen habt, haben wir ab 2008 neue Beitragssätze beschlossen - im Effekt eine ziemliche Umstellung mit Senkung der Beitragssätze ausser für diejenigen die wirklich mit ihrem Beitrag den Verein fördern wollen, die Fördermitglieder. Bitte stuft Euch für 2014/2015 entsprechend der neuen Beitragsstufe ein und zahlt AUCH FÜR 2014 das was Ihr entsprechend zu zahlen habt (0,- / 20,- / 50,-€ im Jahr). Bisher hat das noch fast niemand getan!

0,- €uro im Jahr als kostenlose Basismitgliedschaft. Für alle ohne Bedürftigkeitsprüfung auf Antrag 20,- €uro im Jahr als Normalmitgliedschaft mit allen Myra-Publikationen als PDF zugestellt 50,- €uro im Jahr als Fördermitgliedschaft mit allen Myra-Publikationen eines Jahres (auch Segmentsboten, SonderMBMs und Runenrollen) als Drucksache zugestellt. Für davor gelten noch die für frühere Jahre noch solltet. Neuer Schatzmeister seit der jetzt dann seine Arbeit und Euch per Email an kann. Macht es ihm von selbst: Konto 338282Postbank Stuttgart, BLZ auch im Namen von Sven,

alten Sätze, falls Ihr nicht gezahlt haben 2010 ist Sven Post, aufnehmen kann Zahlungen erinnern einfach und zahlt 706 bei der 60010070. Danke, WGW

Schätze zu gewinnen bis 31.05.2016 Wer bis 31.05.2016 (24Uhr MEZ) • den Überweisungsnachweis einer Spende 2016 an den VFM e.V.

per Email an karcanon(at)projektmyra.de sendet, nimmt damit teil an der Verlosung von 10 myranischen Schätzen. Pro Person/Aktion je ein Los, maximal also 2/Person. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, die Schätze dafür lohnenswert. Und weil abwechselnd auch die Lösung des nächsten Kreuzworträtsels möglich wäre, kann niemand sagen es sei ihm/ihr nicht möglich.


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Myranisches Kreuzworträtsel: Lösung zum Rätsel in Weltbote 67: Ilvurian Ilvurian - Nutzbaumart des Zialbarom. Ilvurian wird in großen Plantagen oder auch kleineren Hainen angebaut. Die Früchte werden im großen Maßstab zur Ölgewinnung verwendet, können aber auch als würzige Speisezutat verwendet werden. Die großen Plantagen und der Löwenanteil der Ölproduktion liegt in den Händen des albianischen Patriarchats, während die Frauen der Freien Gesellschaft mitunter kleine Ilvurian-Haine zu bewirtschaften pflegen. Die leckersten Ilvurian-Früchte (dafür aber mit der geringsten Ölausbeute) gedeihen in abgelegenen Hainen der höheren Teile Zialbarom, wo die umliegenden Berge des Untarn gleichzeitig genug Wasser zur Verfügung stellen als auch guten Schutz vor rauhen Winden bieten. Hingegen fördern die Winde und das geringere Wasserangebot in den offenen Gebieten des Zialbarom näher am Tiefland der Sylkotie die stärkere Anreicherung von Öl in den IlvurianFrüchten.

Ein kleiner Ilvurian-Hain im peristerischen Zialbarom, nahe dem Übergang zum Bergland. Im Hintergrund sind die Berge des Untarn und am Horizont die schneebedeckten Gebirgszüge des Außen-Tarn zu erkennen.


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Einladung zur Ordentlichen Mitgliedsversammlung des VFM e.V. in Tübingen 13.09.2015 Alle Mitglieder des Vereins der Freunde Myras VFM e.V. sind hiermit eingeladen zur Ordentlichen Mitgliedsversammlung des VFM e.V., die dieses Jahr am Sonntag 13.09.2015 in Tübingen, Am Goldersbach 10, im Rahmen des jährlichen MyraTreffens stattfinden wird. Der Beginn ist auf 10 Uhr angesetzt.

Vorläufige Tagesordnung: 0. Formalia 1. Jahresbericht des Schatzmeisters 2. Bericht der Kassenprüfer 3. Beschluss über Rückzahlung der Privatdarlehen an den VFM e.V. 4.Haushalt für das laufende Geschäftsjahr 5.Haushaltsentwurf für das neue Geschäftsjahr 6. Bericht des Vorstandes 7. Entlastung des Vorstandes 8. Mitgliedsbeitrag 9. Wahl der Kassenprüfer für das folgende Jahr 10. Wahlen 11.Schriftliche Einzelanträge (bis 14 Tage vor der OMV an den Vorstand zu richten) 12.Planung für Myra-Treffen und Cons mit Myra-Beteiligung (z.B. RPC?) im Jahr 2016 13.Varia Schriftliche Anträge und Änderungswünsche zur Tagesordnung sind bis 14 Tage vorher per Post, Fax oder Email an den Vorstand (vorstand@projektmyra.de) zu richten. Stimmübertragungen nicht anwesender Mitglieder müssen schriftlich erfolgen und der Versammlungsleitung mit handschriftlicher Unterschrift zu Beginn der Versammlung vorgelegt werden. Verschiebungen und Änderungen bezüglich Tagungsort und Tagesordnung werden baldmöglichst in den elektronischen Medien (http://myrapedia.eu und http://myraforum.de.vu), in evtl. vorher noch erscheinenden Boten bekannt gegeben bzw. vor Ort ausgehängt. Um zahlreiches Erscheinen wird gebeten. Wolfgang G. Wettach – Vorsitzender des VFM e.V.


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Einladung zur Ordentlichen Mitgliedsversammlung des VFM e.V. in Tübingen 11.09.2016 Alle Mitglieder des Vereins der Freunde Myras VFM e.V. sind hiermit eingeladen zur Ordentlichen Mitgliedsversammlung des VFM e.V., die dieses Jahr am Sonntag 11.09.2016 in Tübingen, Am Goldersbach 10, im Rahmen des jährlichen MyraTreffens stattfinden wird. Der Beginn ist auf 10 Uhr angesetzt.

Vorläufige Tagesordnung: 0. Formalia 1. Jahresbericht des Schatzmeisters 2. Bericht der Kassenprüfer 3. Beschluss über Rückzahlung der Privatdarlehen an den VFM e.V. 4.Haushalt für das laufende Geschäftsjahr 5.Haushaltsentwurf für das neue Geschäftsjahr 6. Bericht des Vorstandes 7. Entlastung des Vorstandes 8. Mitgliedsbeitrag 9. Wahl der Kassenprüfer für das folgende Jahr 10. Wahlen 11.Schriftliche Einzelanträge (bis 14 Tage vor der OMV an den Vorstand zu richten) 12.Planung für die Tübinger MYRA-TAGE / Tübinger Tolkien-Tage und Cons mit Myra-Beteiligung (z.B. RPC?) im Jahr 2017 13.Varia Schriftliche Anträge und Änderungswünsche zur Tagesordnung sind bis 14 Tage vorher per Post, Fax oder Email an den Vorstand (vorstand@projektmyra.de) zu richten. Stimmübertragungen nicht anwesender Mitglieder müssen schriftlich erfolgen und der Versammlungsleitung mit handschriftlicher Unterschrift zu Beginn der Versammlung vorgelegt werden. Verschiebungen und Änderungen bezüglich Tagungsort und Tagesordnung werden baldmöglichst in den elektronischen Medien (http://myrapedia.eu und http://myraforum.de.vu), in evtl. vorher noch erscheinenden Boten bekannt gegeben bzw. vor Ort ausgehängt. Um zahlreiches Erscheinen wird gebeten. Wolfgang G. Wettach – Vorsitzender des VFM e.V.


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Ein freundliches Gemeinwesen hoch in den Bergen... wo die Lichtsonne heiss ist und der Lichtmond schön und die geheimnisvollen Lichter, die wir Dunkelmond und Dunkelsonne nennen, am Himmel vorüberziehen und die meisten versuchen, so zu tun als schliefen sie oder nähmen sie nicht wahr.

Nachrichten aus Krondor ...wo der Wahnsinn Methode hat...

Willkommen, Leser. Zunächst eine Ankündigung, die ich hier einfügen soll: Der Stadtrat von Krondor vermeldet die Eröffnung eines neuen Hundeparks im Herzen der Stadt. Sie erinnern daran dass Hunde im Hundepark nicht erlaubt sind - und Leute ebensowenig. Wenn sie aus der Umgebung des Hundeparks meinen, im Park oder seiner Nähe vermummte Gestalten mit seltsamen Kutten und Kapuzen zu sehen: Nähern sie sich ihnen nicht. Sprechen sie sie nicht an. Nähern sie sich nichteinmal dem Hundepark. Die Spitzen des Zauns sind vergiftet und der Rest des Zauns möchte auch nicht berührt werden. Ganz bestimmt aber möchten die vermummten Gestalten nicht angestarrt werden, nichtmal für ganz kurze Zeit. Wer sich an diese einfachen Regeln hält, muss sich keine Sorgen machen, dass der Hundepark ihm etwas antut... Jetzt zu den Nachrichten:

Lichtboten-Erscheinung Die verhutzelte Yesapha, die am Fusse des Galgenbergs lebt, berichtet, sie habe Lichtboten gesehen. Es seien neun von ihnen gewesen, fast drei Meter gross, einer davon mit olivgrüner Haut, die sich ihr offenbart hätten und ihr anschliessend etwas bei der Hausarbeit geholfen und der Wäsche. Jeder von ihnen, erklärte die


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verhutzelte Yesapha, sei tatsächlich der echte Lichtbote gewesen, sie wisse das genau schliesslich hätten sie es ihr selbst gesagt. Einer von ihnen habe in der Öllampe am Eingang ihres Hauses den Docht gewechselt. Sie sei bereit den alten Docht zu verkaufen, den immerhin ein echter Lichtbote berührt habe - der olivgrüne, falls das für igendjemand ein besonderer Kaufanreiz sei. Interessenten melden sich einfach bei der verhutzelten Yesapha - sie lebt am Fusse des Galgenbergs.

Der Fremde Ein Fremder ist dieser Tage nach Krondor gekommen. Wer ist dieser Fremde und was will er hier? Und warum ist er so gros und stark und gutaussehend? Er sagt wohl er sei ein Wissenschaftler, aber könnten wir das nicht alle irgendwie von uns sagen wenn uns die Schwester der Neugier einmal verführt? Und was will er mit all diesen Fässern und Eimern und durchsichtigen Behältern und Tigeln und Kolben die schon beim Ansehen seltsam zu riechen beginnen und schwindelig machen?

Vom Pseudo-Pfader Der Pseudo-Pfader - sie kennen doch den Pseudo-Pfader, diesen oft am Schwerttor herumlungernden Typen der aussieht wie ein von der letzten Lichtliga übriggebliebener Morassaner, der seine Haare zu grossen aufrechten Spitzen über die Haare gegeelt und sich in Bandagen wie die Parodie einer Mumie eingewickelt hat - hat angeboten, herauszufinden, was es mit dem Fremden auf sich hat, aber bisher hat keiner auf sein Angebot reagiert. Denn sind wir doch mal ehrlich: solange er mit diesen dämlichen Bandagen herumläuft, die ihm ständig verrutschen so dass er sie neu wickeln muss, kann ihn eigentlich niemand ernst nehmen.

Der Blinde Bill und das Bild im Bild Viele kennen den Blinden Bettler Berpebilliam Braun, meist der Blinde Bill genannt. Wochentags sitzt er am Fuße der Brücke über die Espen-Kloake, zeigt seine zehenlosen Fuss-Stumpen, die er sich zugelegt hat seit es nach dem blendenden Fall des Himmelssteins von Scala zuviele blinde Bettler in Krondor gibt. Jetzt will er blinder Visionär sein und behauptet er sähe einen Königspalast mit einem grossen Wandgemälde, hinter dem ein weiteres Gemälde versteckt sei, das eine Schatzkarte enthalte. Wie üblich glaubt ihm keiner, aber seine Einnahmen steigen.

Das Sprichwort des Tages: Schau nach Machairas. Schau weiter nach Machairas... denn aus Ophis kommt nichts gutes. Es ist eine gute Nacht in Krondor... fast alle schlafen ein... und fast alle wachen wieder daraus auf.


Weltbote 68

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Winter 2014 bis Sommer 2015

Mondai - Eine der Feen des Waldes von Mannar (Embrace of Peace, by unrealsmoker, Lizenz GNU GPL2.0 und GPL3.0 http://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html via OpenGameArt http://opengameart.org/content/embrace-of-peace )


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