Bodensee SCHWEIZ

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A u s f l ü g e To u r e n O u t d o o r t i p p s

Aussichtsberg Pfänder

240 Gipfel in Sicht Porträt Peter Klingenstein

Fischer aus Leidenschaft

Gegen den Strom wandern

Vier-Quellen-Weg

Sehnsucht nach Meer

Familientipp Schweizer Wildparks

9 771662 970000

Wandern am Bodensee

Neues aus der Wanderwelt +++ Portfolio: Natureviews +++ Winterwanderschuhe +++ Best of Switzerland: Kulinarik +++ Wandergeschichte

10/11/2013  OKT / NOV  CHF 14.80 / EUR 12.–

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EDITORIAL  I  Jochen Ihle

Ein Garten Eden «Ich finde heute noch wie vor Jahren unsern Untersee schöner als irgendeinen anderen Teil des Bodensees», schrieb Her­ mann Hesse im Jahre 1911 über seine Wahlheimat. Der Lite­ ratur-Nobelpreisträger lebte von 1904 bis 1912 in Gaienhofen auf der Halbinsel Höri. Von hier aus sah er «die Reichenau mit Klos­ter und Dörfern, südlich drüben das Schweizer Ufer mit lauter schönen, alten, wohnlich freundlichen Dörfern und Städ­ ten, da und dort auf den Höhen zwischen Baumwipfeln ein alter Herrensitz, wie der Arenenberg und der Salenstein…». Hesse genoss den «Anblick des weiten Wassers, über dem alle Lufterscheinungen so rein und farbig wirken» und die «schönen, warmen Tage, wo man mehr im Wasser als in den Kleidern ist» – und auch bei unserer freien Mitarbeiterin Sandra Papachristos weckte der Bodensee «Sehnsüchte ans Meer». Kein Wunder: Am drittgrössten See Mitteleuropas gibt es Tage, «da hat der See kein jenseitiges Ufer mehr, er verschwimmt in meerweite, unwirkliche Silberfernen», wie Hesse schreibt. Unsere Autorin war rund um den Bodensee unterwegs. Und sie stellte fest: Das Wandern dort hat seinen besonderen Reiz. Riedlandschaften und Naturschutzgebiete sind stille Oasen,

alte Städte und Dörfer laden zum Bummeln und Bleiben ein. Sie nimmt uns mit auf die Klosterinsel Reichenau, zu den «flie­ genden Zigarren» nach Friedrichshafen und nach Unteruhl­ dingen, wo die Häuser Stelzen haben. Ich wünsche Ihnen erholsame Wanderungen am Bodensee; viele davon kann man auch mit einer Schiffsfahrt verbinden. Die «weisse Flotte» fährt zu den schönsten Ausflugszielen zwi­ schen Bregenz und Stein am Rhein. Schon Hermann Hesse genoss «eine Rheinfahrt im Sommer. Man kann sie im Dampf­ boot machen, und auch so ist sie wundervoll; schöner aber ist sie im kleinen Ruderboot, zu dreien oder vieren, mit einem Topf Himbeeren und einer Flasche Wein unterm Rudersitz.»

Jochen Ihle, Redaktor PS: Unter der Vorschau auf Seite 96 finden Sie die Haupt­themen unserer Ausgaben von 2014. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Autorin Sandra Papachristos und Redaktor Jochen Ihle fuhren frühmorgens mit Berufsfischer Peter Klingenstein auf den Bodensee hinaus. Wieder an Land gab’s in Öskis Fischbeiz in Steinach leckere Fisch-Chnusperli.

Die SAC-Wanderskala Grad

Weg / Gelände / Markierung

Anforderungen

Beispiele

T1 Wandern

Weg gut gebahnt, Gelände flach bis leicht geneigt, keine Absturzgefahr. Gelb

Keine, auch mit Turnschuhen, Orientierung problemlos

Männlichen–Kleine Scheid­egg, Strada Alta Leventina

T2 Bergwandern

Weg mit durchgehendem Trassee, Gelände teils steil, Absturzgefahr nicht ausgeschlossen. Weiss-Rot-Weiss

Etwas Trittsicherheit, Trekkingschuhe, elementares Orientierungsvermögen

Täschhütte ab Täschalp, Bergseehütte, Cap. Cristallina von Ossasco

T3 Anspruchsvolles Bergwandern

Weg nicht immer durchgehend sichtbar, z.T. exponierte Stellen mit Absturzgefahr, können mit Ketten gesichert sein, evtl. Gebrauch der Hände fürs Gleichgewicht. Weiss-Rot-Weiss

Gute Trittsicherheit, gute Trekkingschuhe, durchschnittliches Orientierungs­vermögen, elementare alpine Erfahrung

Hohtürli, Sefinenfurgge, Grosser Mythen

T4 Alpinwandern

Wegspur nicht zwingend vorhanden, an gewissen Stellen braucht es die Hände, Gelände exponiert, heikle Grashalden, Firnfelder, apere Gletscher­passagen. Weiss-Blau-Weiss

Vertrautheit mit exponiertem Gelände, stabile Trekkingschuhe, Gelände­beurteilung und gutes Orientierungs­vermögen, alpine Erfahrung

Schreckhornhütte, Mischabel­hütte, Vorder Glärnisch, Steghorn (Leiterli)

T5 Anspruchsvolles Alpinwandern

Oft weglos, einfache Kletterstellen, exponiert, anspruchsvolles Gelände, steile Schrofen, Gletscher und Firnfelder mit Ausrutsch­ gefahr. Weiss-Blau-Weiss

Bergschuhe, sichere Geländebeurteilung, sehr gutes Orientierungsvermögen, gute Alpinerfahrung, Kenntnisse mit Pickel und Seil

Cabane Dent Blanche, Büttlasse, Bristen

T6 Schwieriges Alpinwandern

Meist weglos, Kletterstellen bis II, häufig sehr exponiert, heikles Schrofengelände, Gletscher mit erhöhter Ausrutschgefahr. Meist nicht markiert

Ausgezeichnetes Orientierungsvermögen, ausgereifte Alpinerfahrung, Vertrautheit im Umgang mit alpinen Hilfsmitteln

Niesengrat (Fromberghorn Nord), Glärnisch Guppengrat, Via Alta della Verzasca

SCHWEIZ  10/11/2013

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INHALT  I  OKTOBER / NOVEMBER 2013

u d’Œx Winterb

Dreiländereck

+++ Portfoli o:

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Photo Edition «Wiesen und Blumen» 8/04 Berghütten im Tessin 10/11/04 Wanderland 4/05 Mendrisiotto 6/05 Photo Edition «Gletscher» 8/05 Glarner Alpen 9/05 Oberaargau 10/11/05 Orte der Kraft 12/05 Photo Edition «Winter» 1/2/06 Gratwandern 5/06 Jungfrau–Aletsch–Bietschhorn 6/06 Photo Edition «Wälder» 8/06 Bergell 10/11/06 Obwalden 12/06 Römerwege 3/07 Genfersee 4/07 Emmental 5/07 Inseln der Schweiz 6/07 Gotthard 7/07 Photo Edition «Unter Wasser» 8/07 Berghütten Ostschweiz 9/07 Baselland 10/11/07 Zürich 12/07 Engadin St. Moritz 1/2/08 Photo Edition «Panorama» 3/08 Lugano und seine Hausberge 4/08 Thurgau – der sanfte Kanton 5/08 Region Walensee 6/08 Flusswandern 7/08 Photo Edition «Wetter» 8/08 Sion 9/08 Jura – Haute Route 10/11/08 Rigi 12/08 Verbier – Val de Bagnes 1/2/09 Photo Edition «Alpenflug» 3/09 Luzern 4/09 Gantrisch 6/09 Berghütten im Berner Oberland 7/09 Photo Edition «Moose und Flechten» 8/09 Puschlav 9/09 Goldener Herbst 10/11/09 Pilgerwandern 12/09 Toggenburg 1/2/10 Auen – Wandern am Wasser 5/10 Simplon 6/10 Bergbahnen 7/10 Photo Edition «Best of Robert Bösch» 8/10 Parc Jura vaudois 9/10 Der Rhein 10/11/10 Verzasca – Magadino 12/10 Gemmi 1/2/11 Photo Edition «Hingucker» 3/11 Aargauer Jura 4/11 Greyerzer Gipfel 5/11 Liechtenstein 6/11 Berghütten Wallis 7/11 Photo Edition «Blütenzauber» 8/11 Walserwege 9/11 Val Grande/Centovalli 10/11/11 Rund um die Dents du Midi 12/11 Engelbergertal 1/2/12 Photo Edition «Naturpärke» 3/12 Kleine und Grosse Emme 4/12 Meiringen - Haslital 5/12 Röstigrabenroute 6/12 Suonen 7/12 Photo Edition «z Alp im Toggenburg» 8/12 Appenzellerland 9/12 Vinschgau 10/11/12 Glarnerland 12/12 Winterwandern 1/2/13 Photo Edition «Tiere der Alpen» 3/13 Thunersee – Brienzersee 4/13 Kulturwandern 5/13 Pilatus 6/13 Davos – Rätikon – Montafon 7/13 Photo Edition «Tour Monte Rosa» 8/13 Hinteres Maggiatal 9/13 Bodensee 10/11/13 2 CHF 14.80 + Porto

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Der Bodensee ist eine starke Ferienregion. Drei Länder teilen sich sein Ufer, was nicht nur einen einzigartigen Sprach- und Kulinarik-Mix ergibt, sondern auch touristisch viele Höhepunkte versammelt: Festspiele im österreichischen Bregenz, Luftfahrtgeschichte im deutschen Friedrichs­hafen, UNESCO-Welterbe in St.Gallen. Historische Städte laden mit schönen Uferpromenaden zum Flanieren ein, Pfahlbaudörfer und Schlösser locken auf einen Sprung in längst vergangene Zeiten, und bizarre Schluchten warten auf Entdecker. Bild: Zeppelin über dem Bodensee.

Traumjob

36 Peter Klingenstein fährt jeden Morgen auf den Bodensee hinaus. Obwohl der Beruf des Fischers ein harter Job ist, kann er sich keinen schöneren Arbeitsort vorstellen. Das spiegelt sich auch in seiner Lebenseinstellung wider: «Die Natur regelt mein Leben und ist mein Arbeitgeber. Wenn viel im Netz ist, freue ich mich, und wenn es wenig drin hat, ist das auch gut.» Bild: Peter Klingenstein mit dickem Fang.

Quellfrisch

82 Der Weg zur Quelle führt (meistens) gegen den Strom. Der Vier-Quellen-Weg im Gotthardmassiv tut genau das. Er führt, gut markiert, auf einer Länge von 85 Kilometern zu den Ursprüngen der Flüsse Rhein, Reuss, Ticino und Rhone. Start ist auf dem Oberalppass, das Ziel am Rhonegletscher. Etwa fünf Tage dauert die erfrischende Wanderung. Chefredaktor Toni Kaiser war ein Stück darauf unterwegs. Bild: Auf dem Weg vom Tomasee Richtung Maighelshütte. Titelbild: Bodensee-Romantik. Im Hafen von Ermatingen TG.

Toni Kaiser

Hirzel ZH

Moränenwandern

Simplon

1/2/2012

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Sandra Papachristos

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Bodensee

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Bild: Roland Gerth SCHWEIZ  10/11/2013


Schaffhausen

61

Aarau

Delémont Solothurn Biel-Bienne

La Chauxde-Fonds

Neuchâtel

Yverdon Lausanne

Fribourg

Bern

55

Zürich

Herisau

61

Zug Luzern Sarnen

61

Stans

Schwyz

Brig

Davos

20

Scuol

27

St. Moritz 29

91 Locarno

Bellinzona

19

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Poschiavo

89Lugano

Martigny

Die roten Punkte verweisen auf die Seitenzahl

17 Chur

Altdorf

Airolo

31

23

85

Interlaken

Sion

21

Glarus

Thun

Gstaad

Region Bodensee

St.Gallen

Appenzell

Gruyères Vevey

Genève

Frauenfeld

Liestal

Zermatt

Rubriken

Outdoor AUSFLUGSTIPPS ZUM SAMMELN 17

PORTFOLIO

19

42 Bodensee

Ermatingen TG: Vom Schloss Arenenberg nach Steckborn 21

23 Susanne Völkle

20

St.Gallen: Mit dem Velo in die BodenseeMetropole Konstanz

DIE SCHWEIZER WANDERGESCHICHTE

Kreuzlingen TG: Per Kanu durch den Seerhein 25

LudwigshafenBodman (D): Durch die Marienschlucht 27

Salem (D): Auf dem Prälatenweg nach Unteruhldingen 28

54 Vom Schwarzwasser zur Gürbe BE FÜR FAMILIEN

58 Schweizer Wildparks HINTERGRUND

64 Winterwanderschuhe BEST OF SWITZERLAND

70 Kulinarik Rheineck SG: Durchs Rheindelta nach Fussach

Rorschach SG: Auf den Fünfländerblick

MIX

72 Neues aus der Wanderwelt

29

31

78 Ausstellungen und Events LESERSEITEN

88 Wanderbuch «Tessin» 91 Die Lesertour 93 Buchtipps Naturtipp Alp Languard GR: Wintervorbe­ reitungen von Tieren

Bregenz (A): Übers Känzele auf den Pfänder

Für Senioren: Mit dem WanderFritz zur Wasserleite von Ergisch VS

94 Ihre Meinung 95 Das Geo-Rätsel 96 Vorschau / Impressum

Reproduziert mit Bewilligung von swisstopo (BA103321)

Basel


THEMA  I  BODENSEE

Geborgenheit im Fischerhafen. Das Dorf Ermatingen am Untersee versetzt seine Besucher dank der schönen Fachwerkhäuser rund um das Hafenbecken in alte Zeiten, als hier noch regelmässig die Fischerboote ablegten.

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SCHWEIZ  10/11/2013


Roland Gerth

Sehnsucht nach Meer

Am Bodensee versammelten sich einst die mächtigen Herren Europas. Imposante Schlossanlagen und prächtige Städte zeugen davon. Die faszinierende Mischung aus Landschaft, Kultur und Geschichte verteilt sich heute auf drei Länder. Grenzen verschwimmen jedoch in der beliebten F ­ erienregion. Bei manchen Gästen weckt der Bodensee gar Sehnsüchte ans Meer.

Von SANDRA PAPACHRISTOS (TEXT)

SCHWEIZ  10/11/2013

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THEMA  I  BODENSEE

«111 Orte am Bodensee, die man gesehen haben muss», von Dietlind Castor. CHF 21.90, ISBN 978-3-95451-063-4, www.emons-verlag.de.

«66 Lieblingsplätze und 11 Köche – Bodensee», von Erich Schütz. CHF 21.90, ISBN 978-3-8392-1166-3, www.gmeiner-verlag.de.

SCHWEIZ  10/11/2013


sandra Papachristos

Filmreifes Naturschauspiel. Die Sonnenuntergänge am Bodensee faszinieren zu jeder Jahreszeit. Sie beschwören für einige Minuten Südseeromantik herauf, wie hier bei Altnau mit Sicht auf die Umrisse der Stadt Konstanz.

SCHWEIZ  10/11/2013


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Ueli Rickenbach

THEMA  I  BODENSEE

Kaiserliche Aussichten. Schloss Arenenberg thront hoch über dem landschaftlich reizvollen Untersee und ­eröffnet ein Panorama, das bestimmt schon der kleine Napoleon III. genossen hat. Märchenhaftes Eiland. Die Blumen-Insel Mainau zieht jedes Jahr mehr als eine Million Besucher in ihren Bann. Das blühende Paradies ist von Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang ganzjährig geöffnet.

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Von Menschenhand geschaffen. Um die Bregenzer Bucht vor der Verlandung zu bewahren, wird der Rhein künstlich weit in den Bodensee hinausgeführt, bevor er unauffällig untertaucht. Imperia im Abendlicht. Die üppige Frauenfigur hält in Anspielung auf das Konzil von Konstanz Papst und Kaiser in ihren Händen. Sie ziert seit den 80er-Jahren die Hafeneinfahrt von Konstanz. SCHWEIZ  10/11/2013

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THEMA  I  BODENSEE

«66 Lieblingsgenüsse und 11 Winzer – Bodensee», von Erich Schütz. CHF 21.90, ISBN 978-3-8392-1284-4, www.gmeiner-verlag.de.

«Wer mordet schon am Bodensee? – 11 Krimis und 125 Freizeittipps», von Ernst Obermaier. CHF 15.90, ISBN 978-3-8392-1408-4, www.gmeiner-verlag.de.

SCHWEIZ  10/11/2013


swiss-image.ch / Roland Gerth

Zwischen See und Fluss. Bei der Insel Werd vor Stein am Rhein beginnt sich die Seeoberfläche zu kräuseln. Der stille Bodensee wird zum fliessenden Rhein, der sich bei Neuhausen als grösster europäischer Wasserfall in die Tiefe stürzt. SCHWEIZ  10/11/2013


THEMA  I  BODENSEE

Mehr als ein See.

Drei Länder drängen sich an die Ufer des Bodensees. Sein tiefblaues Wasser vereint sie zu einer einzigartigen Ausflugsregion. Nehmen Sie das Schiff, schnüren Sie die Wanderschuhe oder setzen Sie sich auf das Velo – an Entdeckungen wird es rund um den Bodensee nie fehlen. Von Sandra Papachristos (Text)

Welchen Blickwinkel ich auch wähle, die Faszination für den Bodensee bleibt die gleiche. Im Sommer bietet sich die Froschperspektive knapp über der Wasseroberfläche an; im Ohr Dixie-Music vom nostalgischen Dampfschiff «Hohentwiel» oder TechnoSound vom Partyschiff der weissen BodenseeFlotte. Im Herbst locken Aufstiege auf die umliegenden Berge, um aus der Vogelpers­pektive das Farbenspiel der am Ufer stehenden Bäume und Weinberge zu erfassen. Die Fernglas-Perspektive prägt den Winter, wenn sich Tausende von Vögeln am See versammeln und wegen des fehlenden Laubes besonders gut sichtbar sind. Und im Frühling? Ein Blick durch die Sonnenbrille und schon erwacht, angesichts der vielen bunten Segelschiffe auf dem Wasser, das Fernweh. Dank seiner Grösse von 536 Quadratkilometern erinnert der Bodensee stets leise ans Meer. Spiel auf dem See

Sandra Papachristos

Schon im 9. Jahrhundert schrieb Walahfrid Strabo, Dichter und Abt des Klosters Rei­ chen­au: «Wo von den Alpen herab sich ergiessend / der herrliche Rheinstrom westwärts wendet / den Lauf, wird er zum stattlichen Meere.» Wie es «Meere» so an sich haben,

vereint der Bodensee Landschaften und Kulturen aus mehreren Ländern, die dem jeweiligen Abschnitt des 273 Kilometer langen Ufers ihre ganz persönliche Note verleihen. Österreich beansprucht mit rund 10 Prozent der Uferlänge den kleinsten Teil des Bodensees für sich, zieht aber mit der weltweit grössten Seebühne in Bregenz jährlich Hunderttausende Besucher in seinen Bann. Wer einmal von den Zuschauerrängen auf die bisweilen dramatische Seekulisse blicken konnte, vielleicht bei Mozarts «Zauberflöte» oder einem Musical wie «West Side Story», der versteht, warum ausgerechnet der Bodensee mit der grössten Seebühne bestückt ist. Etwa zwei Drittel der Uferlinie des Bodensees liegen auf deutschem Boden. Die Faszination für den grössten See Deutschlands erstreckt sich bis hinauf nach Hamburg, wo der Weg zum «richtigen» Meer bedeutend weniger weit wäre als zum «Schwäbischen Meer». So ist an den Uferpromenaden von Lindau, Konstanz, Meersburg oder Überlingen an sonnigen Wochenenden ein vielseitiges Dialekt-Gewirr zu vernehmen. Die restlichen 72 Ufer-Kilometer werden von den drei Schweizer Kantonen Thurgau, St. Gallen und Schaffhausen geteilt. Sie bergen liebevoll renovierte

«Wohin am Bodensee?» Schon immer zog der Bodensee auch Künstler und Schriftsteller an. Hermann Hesse, Annette DrosteHülshoff und Otto Dix sind nur einige von ihnen. Der in Konstanz geborene Dichter Fritz Mühlenweg konnte sich gar in die Nöte der Wanderer hineinfühlen, wie sein Gedicht «Wohin am Bodensee?» beweist.

Nur keine Eile. Ausspannen auf der Blumeninsel Mainau.

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Auf dem Spiegel mit dem grünen Rahmen weht der weissen Schiffe schwarzer Rauch, alle Schiffe haben einen Namen und die Haltestellen auch. Da beginnt die Wahl zu quälen: Soll ich Langenargen oder Meersburg wählen, Überlingen oder in der Bucht Ludwigshafen? Bodman, die Marienschlucht, Mainau, Konstanz oder Stein? Keine Lösung fällt dem Wandrer ein. Ihm wird heiss. Der Kapitän bleibt kalt. «Volldampf! – Langsam» ruft er und dann: «Halt!» Er, der dieses Meer schon lang befährt, er ist weise. «Wählen ist verkehrt», sagt er, «sieh dir alles an, doch weile überall. Die Fehler liegen in der Eile.»

Schlösser und Städte wie Schloss Arenenberg, Stein am Rhein oder Arbon sowie ein vielseitiges Wegenetz für Wanderer, Velofahrer und Inlineskater. Vielleicht liegt es an der ruhigen Ausstrahlung des Säntis, der erhaben über dem Schweizer Ufer thront und das prächtige Panorama bereichert: An welchem Uferabschnitt ich mir auch ein Bad gönne, stets sucht mein Blick den charakteristischen Ostschweizer. Ob der Säntis für Christof Wand­ ratsch, den bayerischen Extremschwimmer, während seiner fast 21-stündigen Seedurchquerung ebenfalls ein Orientierungspunkt war? Der 46-jährige Lehrer durchschwamm im Juli dieses Jahres als Erster ohne Pause und ohne Neoprenanzug die gesamte Länge des Bodensees zwischen Bodman und Bregenz. Wer es dem Langstrecken-Schwimmer auf den über 60 Kilometern gleichtun möchte, benötigt, abgesehen von einer Top-Kondition, ausserdem eine Isolationsschicht von rund 20 Kilo Übergewicht. Sich diese zuzulegen, wäre aber das kleinere Übel. Reiches Erbe

Wo mehrere Länder aufeinandertreffen, bietet sich meist ein besonders reich gedeckter Tisch. Das ist in der Bodensee-Region nicht anders. Als Appetitanreger ein Stück Vorarlberger Pfänderspeck mit einem Glas Thurgauer Tröpfel, ein alkoholfreier Schaumwein aus Trauben und «Öpfel», anschliessend ein Teller mit österreichischen Kässpätzle, deutschen Maultaschen oder Schweizer Felchenchnusperli – und da ich die 20 Kilo Übergewicht noch nicht erreicht habe, gönne ich mir zum süssen Abschluss eine knusprigzarte Gottlieber Hüppe mit einem frittierten Öpfelchüechli dazu… Zugegeben, das ist etwas dick aufgetragen, aber auch gesündere Zutaten wie Spargel, Äpfel und Erdbeeren sind dank des milden Bodenseeklimas während des Sommerhalbjahres überall erhältlich. Besonders offensichtlich wird mir dies bei einem Besuch des grössten Eilandes im Bodensee: Die Insel Reichenau ist nur über den fast zwei Kilometer langen Damm mit dem Festland verbunden. Vor der Basilika St. Georg stehen die Salatköpfe in Reih und Glied, und wer hier im Juni unterwegs ist, lässt sich die vielen Sonnentage in Form von frischen Erdbeeren auf der Zunge zergehen. Die Landwirtschaft hat auf der Klosterinsel schon lange eine besondere Bedeutung. Zu Zeiten des Abtes Walahfrid Strabo lebten die Reichenauer Bauern für die Versorgung der Mönche mit Lebensmitteln und Wein. In SCHWEIZ  10/11/2013


Sandra Papachristos

Auf der Insel Reichenau. Die Kirche St. Georg birgt wertvolle ­Wandmalereien. Swiss-Image.ch / Gian Marco Castelberg & Maurice

Strand-Picknick. Die Ufer des Bodensees laden zum Verweilen ein.

Sandra Papachristos

Sandra Papachristos

Unweit der Stadt. Wer auf den östlichen Hügeln St. Gallens unterwegs ist, wird an klaren Tagen mit Seesicht belohnt.

Ferienglück. Die Bodenseeregion eignet sich für entspannte Familienferien.


THEMA  I  BODENSEE

den letzten Jahrhunderten wurden die Rebberge aber zusehends vom Gemüseanbau verdrängt, der neben den zahlreichen Besuchern des UNESCO-Welterbes die Haupteinnahmequelle darstellt. Von den rund 25 Kirchen und Kapellen kann man heute noch drei besichtigen: Die Kirche St. Georg in Oberzell, die Klosterkirche St. Maria und Markus in Mittelzell und die Barockkirche St. Peter und Paul in Niederzell. Sie wurden alle zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert erbaut und geben Einblicke in die frühmittelalterliche Architektur Mitteleuropas. Im Innern der seit 888 unverändert gebliebenen Kirche St. Georg herrscht andächtige Stille, angesichts der Bilder und Ornamentbänder aus der Zeit vor dem Jahr 1000. Sie erzählen aus einer Zeit, als die Reichenau eines der bedeutendsten geistigen und kulturellen Zentren der westlichen Welt war. Bis heute lassen sich in Bibliotheken weltweit die ­berühmten Reichenauer Buchmalereien in Prunkhandschriften bewundern. Doch schon bevor der Wanderbischof Pirmin im Jahr 724 n. Chr. auf der Reichenau ein Kloster gründete, wurden die Menschen vom Bodensee angezogen. Lange Zeit waren dies umherstreifende Jäger und Sammler, die in den dichten Sumpfwäldern auf Beute aus waren und die Region anschliessend wieder verliessen. Vor rund 6000 Jahren kam am Bodensee aber eine Wohnarchitektur mit bis zu 13 Meter langen Holzpfählen auf, die der Region ein reiches Erbe vermacht hat. Die Pfahlbauer haben an den Ufern aller drei

Anrainerländer insgesamt rund 100 Fundstellen mit Spuren wie Schmuck, Stoffstücken und Werkzeug hinterlassen. Sie sind dank der konservierenden Wirkung des Wassers sehr gut erhalten geblieben. Neun deutsche und zwei Schweizer Pfahlbausiedlungen am Bodensee zählen seit zwei Jahren zum UNESCO-Weltkulturerbe. Was alles während rund 150 Forschungsjahren zutage gefördert wurde, ist heute im nachgebauten Pfahlbaudorf Unteruhldingen zu bestaunen. Wie der Bodensee zu seinem Namen kam

Die Römer zog es nicht wegen der Wohnlage an den See. Entscheidend war die strategische Bedeutung des nördlich der Alpen liegenden Binnengewässers. Um ihre Vorherrschaft zu sichern, bauten sie unter anderem in den heutigen Orten Arbon, Konstanz und Bregenz grosse Kastelle. Bregenz – bei den Römern als Brigantium bekannt – prägte als wichtigster Stützpunkt die römische Bezeichnung des Sees: Lacus Brigantinus. Würde ich heute nach dem «Bregenzer-See» fragen, wäre mir ein verständnisloses Kopfschütteln sicher. Mit der Wichtigkeit der Kaiserpfalz Bodman entstand im 10. Jahrhundert die für den deutschsprachigen Raum wegweisende Bezeichnung «Bodemse», die zum erstmals 1438 in St. Gallen verwendeten Namen «Bodensee» führte. In vielen Fremdsprachen ist aber die grösste Stadt am See – Konstanz – die Namensgeberin des Gewässers, wie es beim englischen «Lake of

Rund um den Bodensee

Wichtige Adressen (eine Auswahl) www.bodensee.eu www.euregio-bodensee.ch www.bodensee-erlebniskarte.info www.st.gallen-bodensee.ch www.bodenseeschifffahrt.at www.sbsag.ch www.bsb-online.com www.konstanz-tourismus.de www.thurgau-tourismus.ch www.schaffhauserland.ch www.laedine.de www.unesco-weltkulturerbe-pfahlbauten.de 14

Swiss-Image.ch / Ch ristian Perret

Eine tolle Möglichkeit, den Bodensee in all seinen Facetten zu erleben, ist der rund 260 Kilometer lange Bodensee-Radweg. Die einheitlich beschilderte Route führt durch die drei Anrainerländer und verläuft mehrheitlich dem Ufer entlang. Sie bietet eine vielseitige Mischung von Kultur und Natur. Die Route weist nur wenig Steigung auf und ist auch für Familien und Gelegenheits-Velofahrer geeignet. Infos: www.bodensee-radweg.com (mit buchbaren Angeboten und Gepäckservice) und www.veloland.ch. Etwas länger ist man zu Fuss unterwegs. Der Bodensee-Rundwanderweg besteht aus etwa 10–12 Etappen, die sich auch mit div. Schiffsfahrten kombinieren bzw. abkürzen lassen. Die Markierung des Bodensee-Rundwanderweges ist ein blauer Punkt mit rechtsgerundetem Pfeil.

Constance» oder dem italienischen «Lago di Constanza» herauszuhören ist. Konstanz erlebte seine Blütezeit während des Mittelalters, als das Kirchenkonzil während vier Jahren hier ansässig war und die Stadt deshalb zum Interessenzentrum des damaligen Europas wurde. Bis heute sind viele der geschichtsträchtigen Gebäude erhalten geblieben, was Konstanz unter anderem der geografischen Nähe zur Schweizer Stadt Kreuzlingen zu verdanken hat. Während des Zweiten Weltkrieges wurde Konstanz nachts nicht verdunkelt, so dass die Unterscheidung der beiden Städte aus der Luft nicht möglich war. Konstanz blieb deshalb, im Gegensatz zu anderen deutschen Städten am Bodensee, von Bomben verschont. Auf einem Rundgang durch den ältesten Stadtteil Niederburg fühlt man sich um rund 600 Jahre zurückversetzt: In den engen Gassen ist die Atmosphäre der einstigen Bischofsstadt bis heute spürbar geblieben. Wo der See zum Fluss wird

Omnipräsent ist das Mittelalter auch in Meersburg mit seinen Fachwerkhäusern und schmalen Gassen. Um einen Überblick zu gewinnen, erklimme ich den mächtigen Dagobertturm des Alten Schlosses, dessen Mauern bis zu fünf Meter dick sind. Etliche Treppenstufen später breitet sich vor mir das blaue Tuch des Bodensees in seiner vollen Grösse aus. Im 18. Jahrhundert gesellte sich zum Alten Schloss ein imposanter BarockTraum in Rosa dazu: das Neue Schloss. Es befindet sich in guter Gesellschaft zahlreicher weiterer Schlossanlagen wie dem Schloss Arenenberg bei Ermatingen oder Schloss Montfort in Langenargen. Am meisten Augenpaare werden jährlich auf die Schlossan­ lage der Insel Mainau gerichtet. Mehr als eine Million Menschen pro Jahr besuchen die bekannte Blumeninsel der Grafenfamilie Bernadotte. Einer, dessen geheimnisvoller Weg nie an der Mainau-Idylle vorbeiführt, ist der Rhein. Die Reise in den Bodensee führt ihn beim österreichischen Hard wohlgeordnet durch einen Kanal weit hinein Richtung Seemitte. Seine einstige selbstbestimmte Route lag westlich davon, entlang der schweizerisch-österreichischen Grenze, und sorgte wegen regelmässiger Hochwasser für Angst und Schrecken unter den Anwohnern. Mit dem Fussacher Durchstich Anfang des 20. Jahrhunderts nahmen die Überschwemmungen zwar ab, doch es ergaben sich neue Probleme. Denn der Alpenrhein fliesst keineswegs alleine in den Bodensee, jährlich wird er von rund zwei Millionen Kubikmeter Sand und 40 000 Kubikmeter Kies aus den Bergen begleitet. Ohne die Verlängerung des Kanals Richtung Seemitte wäre wegen der Ablagerungen der Sedimente eine Zweiteilung des Bodensees unvermeidlich. Sobald der Fluss in der SeeSCHWEIZ  10/11/2013


Swiss-Image.ch / Reto Schlatter Bilder: Sandra Papachristos

Volle Kraft voraus. Seefahrer kommen am Bodensee auf ihre Kosten.

Strahlende Kinderaugen. Auf hoher See.

Farbenfroh. Flanieren am deutschen Ufer.

Alles im Griff. Kapitän – ein Traumberuf.

Zeit für Musse. Nicht überall ist das gegenüberliegende Ufer so nahe wie hier bei Kreuzlingen.

Willkommene Abkühlung. Planschen vor dem Bregenzer Festspielhaus.

Geniessen mit Seesicht. Auf der Terrasse der Gutsschänke in Meersburg.


THEMA  I  BODENSEE

mitte angekommen ist, verhält er sich äusserst unauffällig. Er schlängelt sich durch die Tiefen des Obersees bis nach Konstanz, taucht dort im schmalen Bett als Seerhein auf und verschwindet bei Gottlieben im Untersee. An dessen Ende verrät ihn bei der Inselgruppe Werd vor Stein am Rhein ein leichtes Kräuseln an der Wasseroberfläche. Die Kleinstadt Stein hat dem Rhein viel zu verdanken. Dort, wo der Rhein den Bodensee verlässt und als Hochrhein weiterfliesst, wurden einst Güter wie Salz, Getreide oder Bausteine von den grossen Lädinen des Bodensees auf die wendigen Rheinkähne umgeladen. So entstand eine blühende Marktstadt, deren einzigartig bemalte Häuser im Zentrum bis heute erhalten geblieben sind und jährlich Tausende von Touristen anlocken. Die Lädinen, die während 500 Jahren den Gütertransport auf dem See sicherstellten, sind im Gegensatz dazu verschwunden. Einzig in Immenstaad liegt heute noch die nachgebaute «St. Jodok» vor Anker, die ihren Passagieren von März bis Oktober einen Ausflug in die Blütezeit der hölzernen Lastensegler erlaubt. Die Nase im Wind

Tmbw / Pfahlbaumuseum Unteruhldingen

Heute werden zwar keine Güter mehr auf dem Seeweg transportiert, die Schifffahrt auf dem Bodensee ist aber von grosser Bedeutung geblieben. Wenn mir bei Sonnenuntergang auf der Autofähre zwischen Romanshorn und Friedrichshafen die Seebrise um die Nase weht, bin ich eine von jährlich vier bis fünf Millionen Passagieren, die sich aus purem Vergnügen, oder auch arbeitshalber, über das Binnengewässer transportieren lassen. Als 1824 das Dampfschiff «Wilhelm» erstmals in den Bodensee stach, hielt sich die Begeisterung zwischen den beiden Häfen Friedrichshafen und Rorschach vorerst in Grenzen. Doch schon bald folgten weitere Schaufelraddampfer, von denen heute nur

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noch die «Hohentwiel» Wasser durch ihre Räder treibt. Sobald ihr tiefes Schiffshorn am Ufer zu vernehmen ist, strömen viele Schaulustige herbei. Aber auch die über dreissig Schiffe der «Weissen Flotte», wie der Verbund der grossen Schifffahrtsgesellschaften am Bodensee umgangssprachlich genannt wird, ziehen majestätische Spuren durchs Wasser. Ergänzt wird ihr Bild durch Tausende von kleinen und grossen, bunten und weissen Segelbooten. Eine besondere Vielfalt an Segelbooten bietet die jährlich im Juni stattfindende «Rund Um Regatta», die seit über 60 Jahren vor der Altstadt Lindaus startet und Hunderte von Seglern anzieht. Wer über keinen fahrbaren Untersatz verfügt, kommt am Bodensee trotzdem nicht zu kurz. Badebekleidung genügt, und schon ist man ringsherum von tiefem Blau umgeben. Ein besonderes Badevergnügen bieten die auf Stelzen stehende Badhütte in Rorschach und das Aeschacher Bad bei Lindau. Beide Bäder wurden Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut und haben allen Widerständen zum Trotz bis heute ihren einzigartigen Charme behalten. Auf den Holzstegen lässt sich genüsslich ein Buch lesen, ein Getränk schlürfen oder einfach die Seesicht geniessen. Zugvögel und Luftschiffe

Der Bodensee lockt auch Tausende von Zugvögeln an. Nach ihrem langen Flug freuen sich die internationalen Gäste auf die geruhsamen Naturschutzgebiete, wovon das Rheindelta zwischen Fussach und Altenrhein mit seinen 2000 Hektaren das grösste ist. Im Gegensatz zum Rheindelta ist das Wollmatinger Ried zwischen Konstanz und der Insel Reichenau nur unter kundiger Führung zugänglich. Der Naturschutzbund Deutsch-

land (NABU) bietet neben mehrstündigen Exkursionen auch geführte Kanutouren entlang des Wollmatinger Rieds an, die das Bodenseeufer von einer Seite her zeigen, als es noch nicht von Menschen kultiviert wurde. Sanft gleitet mein Kanu entlang von eindrücklichen Schilfbeständen, die Rast- und Brutstätte für Vögel wie den Teichrohrsänger oder die Rohrammer sind. Da und dort ist ein verstohlenes Zwitschern und Schnattern zu hören, ein Graureiher erhebt sich majestätisch in die Lüfte. Mein Blick folgt dem grossen Vogel mit dem langen Hals, bleibt aber an einem anderen Flugobjekt hängen. Rund 300 Meter über dem See schwebt mit leisem Surren majestätisch ein Zeppelin. Als vor 113 Jahren das erste Luftschiff bei Friedrichshafen aufstieg, verschwand minutenlang die Sonne hinter der riesigen Hülle. Für Ferdinand Graf von Zeppelin ging damit ein Traum in Erfüllung. Während drei Jahrzehnten starteten Luftschiffe von Friedrichshafen nach Übersee in Weltstädte wie Rio de Janeiro. Wie die Ausstellung im Friedrichshafner Zeppelin-Mu­seum aber zeigt, war der Erfolg nur von kurzer Dauer. Mit dem Absturz des Zeppelins «Hindenburg» wurde es während rund 50 Jahren ruhig um die eindrücklichen Flugobjekte. Technische Weiterentwicklungen waren nötig, bis am Bodensee 1997 der Zeppelin NT (Neue Technologie) zu seiner Jungfernfahrt aufbrach. Seither gehören die Luftschiffe zum fixen Bestandteil der Bodensee-Szenerie. Sie erfreuen ihre Passagiere von März bis November und ermöglichen ihnen spektakuläre BodenseeBlicke aus der Vogelperspektive. k

SCHWEIZ  10/11/2013


# Napoleonmuseum, Achim Mende

OUTDOOR  I  OSTSCHWEIZ

ERMATINGEN TG  Vom Schloss Arenenberg nach Steckborn

SCHWEIZ  10/11/2013

Auf den Spuren Napoleons III.

HERAUSTRENNEN UND SAMMELN

Hoch über dem Bodensee. Das Schloss Arenenberg bietet neben der Seesicht einen Einblick in das Leben von Napoleon III. und ist auch für Familien bestens geeignet.

Das südliche Untersee-Ufer bietet mit seiner reizvollen Landschaft

fasziniert haben. Das Museum im Schloss Arenenberg lässt Besucher in die Fussstapfen der kaiserlichen Familie treten. er bei der Schiffsanlegestelle von Ermatingen steht, glaubt sich dank der schönen Fachwerkhäuser in alte Zeiten zurückversetzt. Das Dorf pflegt seine Geschichte nicht nur in Form des Ortsbildes, sondern auch im weit bekannt gewordenen Brauch der «Groppenfasnacht». Wenn anderswo die Fasnachtsmasken schon in den Schränken liegen, geht es in Ermatingen erst so richtig los. Die «Groppenfasnacht» findet jeweils drei Wochen vor Ostern statt. Doch wie kommt ein kleiner Fisch wie die Groppe zur Ehre der Namenspatronin für einen jahrhundertealten Brauch? Der Ursprung liegt vermutlich in einem altgermanischen Frühlingskult. Der Anzeige

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Untersee fror einst regelmässig zu und bescherte den Fischerfamilien einen längeren Einkommensausfall. Der Fang der ersten Groppe wurde deshalb zum Fest, das in der Tradition vieler anderer Fasnachtsbräuche zur Vertreibung des Winters steht. Heute findet der grosse «Groppenumzug» nur alle drei Jahre statt (nächstmals 2015). Zu ihm gehören unter anderem der Gropp – die Majestät des Tages, die Fischer mit ihrem Fang und eine grosse Zahl an Sujets zu Themen wie Wasser, Fische und Politik. Flucht an den Untersee

Um eine berühmte Politikerfamilie geht es auch rund eine Wanderstunde von Ermatin-

Napoleonmuseum

Ausblicke, die nicht nur Hortense, die Mutter Napoleons III.,

gen entfernt. Das Schloss Arenenberg thront hoch über dem Bodensee und bietet Aussichten, die einst schon Hortense de Beau­ harnais, die Schwägerin Napoleons I., faszinierten. Hortense kaufte das Anwesen 1817, wo sie nach einer abenteuerlichen Flucht mit ihrem Sohn Louis Napoléon, der spätere Napoleon III., endlich zur Ruhe kommen konnte. Das 1906 gegründete Napoleonmuseum Thurgau auf Schloss Arenenberg ermöglicht Besuchern, in diese Zeiten einzutauchen. Auf mehreren Stockwerken lässt es sich durch die originalgetreu möblierten Räume wandeln, in denen auch Kinder herzlich willkommen sind. Sie erhalten unter anderem einen erlebnisreichen Einblick in die Spiele des kleinen

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Ein Blick in fremde Gärten

Swiss-image.ch / ROLAND GERTH

J F M A M J J A S O N D

 Schönes Ortsbild als Kulisse. Im Boots­ hafen von Ermatingen.

Der Weg führt nun Richtung Salenstein, wo erneut ein Schloss thront. Im Dorf treffen wir beim ehemaligen Gasthof Sternen auf das Schild «Garten-Rendezvous am Untersee». Das macht neugierig – und kurze Zeit später befinden wir uns im grünen Kleinod von Yvonne und Hanspeter Baer, das nach dem Vorbild eines historischen Klostergartens gestaltet ist. Ich lasse mich auf der einladenden Parkbank nieder, vor der sich Mohnblüten im Wind hin- und herwiegen und nehme eine Nase voll mediterranem Rosmarinduft aus dem Kräutergarten. Eine geniale Idee: Tourismus Untersee sucht jedes Jahr private Gartenbesitzer, Gärtnereibetriebe und öffentliche Parkanlagen, die ihre Tore für Gartenliebhaber aus aller Welt öffnen. Etwas ungeordneter präsentiert sich die Natur im Rüütelitobel, das wir kurze Zeit später durchqueren. Der Weg nach Steckborn schlängelt sich abwechslungsreich durch Wald, Wiese und Siedlungsgebiet und bietet immer mal wieder eine Überraschung wie den «Wiisse Felse» kurz nach Berlingen. Der Sandsteinfels machte 2001 national Schlagzeilen, als er wegen Steinschlag stellenweise gesprengt werden musste. Nun ist es nicht mehr weit bis ins Städtchen Steckborn. Obwohl es nur rund 3600 Einwohner zählt, hat der Ort 1313 das Stadtrecht erhalten: ein guter Grund zum Feiern, wie das diesjährige 700-Jahr-Jubiläum beweist. k

HERAUSTRENNEN UND SAMMELN

Vielseitiger Untersee

Louis Napoléon. Inhaltlich steht der Zeitraum von der Französischen Revolution bis zum Ersten Weltkrieg im Mittelpunkt. Besonders am Herzen lag Hortense der Garten, den sie nach französischem Vorbild zu einem Landschaftspark gestalten liess. Wir geniessen an diesem warmen Sommertag den Park und die Aussicht auf den See, der bis heute noch so manches Geheimnis birgt. Unweit des Napoleonmuseums, in der Seeregion ErmatingenWesterfeld/-Büge, untersuchten archäologische Taucher in den 80er Jahren Siedlungsreste von Pfahlbauern aus der Jungsteinzeit. Um diese vor weiterer Erosion zu schützen, liegen sie aber seit 1998 unter einer mit Kies abgedeckten Vliesmatte verborgen.

SCHWEIZ  10/11/2013

Jochen Ihle

SWISS-IMAGE.CH / CHRISTIAN PERRET

 Warten aufs Schiff. An der Schiffs­ anlegestelle Steckborn.

Ermatingen – Schloss Arenenberg – Steckborn

 START Ermatingen.  ZIEL Steckborn.  CHARAKTERISTIK Einfache Wanderung mit abwechslungsreicher Wegführung entlang NATUR des Sees und in den oberhalb gelegenen Wäldern.  ANREISE Mit dem Zug nach Ermatingen.  rückREISE Mit Bus nach Frauenfeld KULTUR und weiter mit Zug Richtung Zürich oder via Stein am Rhein/Win­ terthur bzw. Schaffhausen Richtung Zürich. Nach St. Gallen direkte FAMILIE Verbindung.  ZEIT 3 h.  ROUTE Vom Bahnhof Ermatingen dem Wanderweg bis Mannenbach (Seeweg) folgen, dann Aufstieg zum KONDITION Schloss Arenenberg. Von dort auf dem Wanderweg Richtung Sand­ egg, der via Dorf Salenstein und einem verwunschenen Pfad quer JAHRESZEIT durchs Rüütelitobel führt. Bei der Sandegg weiter nach Berlingen und dort die spannendere Weg-Variante vorbei Untersee am «Wiisse Felse» nach Steckborn wählen. Schloss   SCHWIERIGKEIT T1.   HÖHENDIFFEBerlingen Arenenberg Ermatingen Steckborn RENZ Auf- und Abstieg jeweils etwa 250 Hm. Wiisse Felse Salenstein  AUSRÜSTUNG Normale Wanderausrüstung.   EINKEHREN Restaurants in Ermatingen, Berlingen und Steckborn (Besenbeiz kurz vor Steckborn www.jochental.ch ); Bistro Louis Na­ poléon im Schloss Arenenberg (April bis Okt.), Tel. 071 663 31 65.  ÜBERNACHTEN Ferienwohnung und -loft im Bahnhof Mannenbach, www.stationeinzigartig.ch.   WANDERKARTE LK 1: 50 000, 216T Frauenfeld.  INFOS Thurgau Tourismus, Tel. 071 414 11 44, www.thurgau-tourismus. ch, www.groppenfasnacht.ch, www.napoleonmuseum.tg.ch, www.touris mus-untersee.eu.

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tour    info

 Idyllisch gelegen. Steckborn am Untersee mit dem charakteristischen Turmhof im Hintergrund.

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OUTDOOR  I  Ostschweiz

ST. GALLEN SG  Auf dem Velo in die Bodensee-Metropole

tour    info

 Auf zwei Rädern durchs Blumenmeer. Im Frühling führt der Konzil-Radweg vorbei an blühenden Apfelbäumen.

St. Gallen – Romanshorn –  Konstanz Sandra Papachristos

Von Obstbäumen begleitet

Im Sattel mit Seesicht Konstanz Kreuzlingen

Bodensee

NATUR

Münsterlingen Romanshorn

KULTUR

Salmsach Steinebrunn

FAMILIE

Wittenbach

KONDITION J F M A M J J A S O N D

St. Gallen

JAHRESZEIT

SCHWEIZ  10/11/2013

  START St. Gallen.   ZIEL Konstanz.  CHARAKTERISTIK Vielseitige Velotour mit Seesicht, Stadtkultur und Landluft.  ANREISE Mit dem Zug nach St. Gallen.  RÜCKREISE 

Der Veloweg zwischen St. Gallen und Konstanz vereint Kultur, Natur und

Seesicht zu einer abwechslungsreichen Tour – vorbei an gemütlichen Besenbei-

HERAUSTRENNEN UND SAMMELN

zen, unzähligen Obstbäumen und dem einzigen Wasserschloss der Ostschweiz. ereits nach fünf Minuten auf dem Konzil-Radweg befin­den sich Velofahrer mitten im Sankt Galler Stadtleben. Der seit 1983 als UNESCO-Welterbe ausgezeichnete Klos­ terbezirk mit Kathedrale und Stiftsbibliothek, das Textilmuseum sowie der schöne Gallusplatz mit den Strassencafés sind nur einige der vielen Sehenswürdigkeiten, die einen Zwischenhalt vor der Weiterfahrt an den Bodensee rechtfertigen. St. Gallen – einst Billig-Lohn-Land

Die Kantonshauptstadt St. Gallen und die Bodenseemetropole Konstanz pflegen seit Jahrhunderten eine Beziehung, die aber nicht immer freundschaftlich geprägt war. Bis 1847 gehörte die Stadt St. Gallen zum Bistum Konstanz, im 15. Jahrhundert blühte der Handel zwischen den Städten. Konstanzer Tuch­ macher liessen gerne im Billig-Lohn-Land Sankt Gallen produzieren. So fällt es nicht schwer, im Velosattel die alten Zeiten heraufzubeschwören. Ein Teil dieser Route wurde auch für den Transport zwischen den Städten genutzt. Bei Wittenbach tauchen wir in eine ländliche Landschaft mit Obstbäumen und blühenden Wiesen ein. Am Hügel oben

thront das Schloss Dottenwil mit seinem reichhaltigen Kulturprogramm. Dazwischen grasen Kühe, und vor einem Bauernhaus im Fachwerk-Stil werden Äpfel zum Verkauf angeboten. Eine kleine Stärkung für die Strecke bis nach Hagenwil kann nicht schaden. Fähre oder Drahtesel?

Das Schloss Hagenwil ist nur über eine Zugbrücke zu erreichen. Der aus dem 13. Jahrhundert stammende Bau beherbergt eindrückliche Räume wie den Rittersaal oder die Kornkammer und ein schönes Restaurant mit lokalen Spezialitäten. Die anschliessende Abfahrt nach Romanshorn ist ein echter Genuss. Der Bodensee breitet sich vor uns aus und wir brausen via Steinebrunn und Salmsach in den grössten Schweizer Hafen am Bodensee. Die nächste Fähre nach Friedrichshafen am deutschen Ufer würde zwar locken, doch wir bleiben unserem Drahtesel treu und pedalen via Münsterlingen über die unsichtbare Landesgrenze bei Kreuzlingen nach Konstanz. Wer nach den Strapazen Wellness braucht, plant einen Besuch in der Bodensee-Therme ein. Aber auch in den verwinkelten Gassen kann man die Tour ausklingen lassen. k

Von Konstanz verkehren stündlich Direktzüge nach Zürich sowie nach Kreuzlingen und Wein­ felden, mit Verbindungen in alle Richtungen.   ZEIT 3½  h.   ROUTE Vom Bahnhof St. Gallen dem roten Velowegweiser Nr. 55 «Konzil-Radweg» (Wegweiser vis-à-vis Ge­ schäftshaus Walhalla) bis in den Stiftsbezirk folgen. Anschliessend via Marktgasse und Marktplatz auf dem Veloweg (entspricht nicht Route Nr. 55) ins Museumsquartier und weiter hinter dem Olma-Gelände aufwärts in die Lang­ gasse Richtung Wittenbach. Bei der Bus-End­ haltestelle Heiligkreuz ist die weniger befahrene Bruggwaldstrasse links neben der stark befah­ renen Langgasse eine Alternative zur offiziellen Veloroute. In Wittenbach dem Velowegweiser Richtung Konstanz folgen, vorbei am Schloss Dottenwil, an Häggenschwil bis zum Schloss Hagenwil. In Hagenwil der Thurgauer-Panora­ ma-Route Nr. 47 entlang bis Steinebrunn und via Salmsach nach Romanshorn. Ab Romanshorn folgt die Veloroute meist dem Seeufer bis Kreuz­ lingen und Konstanz.  SCHWIERIGKEIT T1.   HÖHENDIFFERENZ 270 Hm abwärts.   AUSRÜSTUNG Velo, Helm und Badezeug.   EINKEHREN Restaurants unterwegs, am Seeufer schöne Feuerstellen.  veloKARTEn Velokarte 1: 60 000, Nr. 2 Bodensee-Thurgau und Nr. 7 St. Gallen-Appenzell-Toggenburg.   INFOS www.veloland.ch, www.st.gallenbodensee.ch, www.konstanz-tourismus.de, www.bodensee-therme-konstanz.de.

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OUTDOOR  I  OSTSCHWEIZ

KREUZLINGEN TG  Per Kanu und Kajak durch den Seerhein

Volle Pulle!

 Neue Perspektiven. Kajaktour vor der Skyline von Konstanz. bilder: Sandra Papachristos

tour    info Kreuzlingen – Ermatingen

Stadt, Land, Fluss Reichenau

NATUR

Untersee

Wollmatinger Ried

Rhein

Ermatingen

KULTUR

Gottlieben

Konstanz

FAMILIE

 START Kreuzlingen.  ZIEL Erma­ tingen.  CHARAKTERISTIK Kajak­

tour durch Konstanz und vorbei an zwei Naturschutzgebieten.   AN­REISE Mit dem Zug nach Kreuzlingen, weitermit «Thurbo» bis zur Station Kreuzlingen/Hafen. In 10 Min. zu Fuss zur Jugendherberge.  rückREISE Von Ermatingen mit dem Zug via Kreuzlingen / Wein­ felden oder via Stein am Rhein/Winterthur.   ZEIT 3 h.   ROUTE Von der Kanustation Kreuzlingen dem Ufer entlang zum Seer­hein in Konstanz (Achtung Strömung), weiter bis Gott­ lieben, vorbei am Wollmatinger Ried und dem Ermatinger Becken bis an die Schiffsanlegestelle in Ermatingen (Erweiterung der Tour zur Insel Reichenau möglich).  SCHWIERIGKEIT Mit etwas Kajakerfahrung leicht. Von Kursschiffen und den Vogelzuggebieten unbedingt Abstand halten.  AUSRÜSTUNG «La Canoa» vermietet rund um den Bodensee Kanus und Kajaks inkl. Ausrüstung: www.lacanoa.com.   EinKehren Mehrere Restaurants entlang der Route.   KARTEn LK 1:25 000, 1034 Kreuzlingen, oder Online-Kanuführer auf www.lacanoa.com.  INFOS Thurgau Tourismus, Tel. 071 414 11 44, www.thurgau-tourismus.ch. Kanustation in der Jugendherberge Kreuzlingen: Tel. 071 688 26 63.

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 Beliebtes Touristenziel. Das Dorf Gottlieben liegt direkt am Seerhein.

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Wo sich einst Schmuggler tummelten, wartet heute eine der vielseitigsten

Kajaktouren am Bodensee. Der Seerhein zwischen Ober- und Untersee verbindet Konstanz, das Dorf Gottlieben und das Vogelschutzgebiet Wollmatinger Ried. ie Bootsfahrt durch den See­ rhein war einst kein solches Vergnügen wie heute. Vor 100 Jahren hätten wir die Nacht dem Sonnenlicht vorgezogen und wären ohne Halt bis Ermatingen durchgerudert, um die dort lagernde Ware möglichst rasch zurück in die Schmugglerbucht bei Konstanz zu transportieren. Heute lassen wir uns mehr Zeit. Kajakfahren mit (Jugend-)Stil

Wer zum ersten Mal vor der Jugendherberge Kreuzlingen steht, staunt über die Jugendstilvilla inmitten eines grosszügigen Parks – hier lohnt sich eine Übernachtung. Der sympathische «Vater» der Jugendherberge betreut auch die Kanustation Kreuzlingen unweit des Seeufers. Gleich zu Beginn der Tour lässt sich neben der Silhouette von Konstanz auch die besagte Schmugglerbucht ausmachen, die wir aber rechts liegen lassen. Die Aufmerksamkeit gilt dem Kursschiff, das soeben den Kreuzlinger Hafen verlässt. Einen Vorteil hatten die damaligen Schmuggler: sie konnten den Seerhein ohne Ausweichmanöver befahren.

Von Grenzen und Zugvögeln

Bei der Hafeneinfahrt von Konstanz blickt die Frauen-Statue Imperia von oben herab auf die vorbeifahrenden Schiffe. In den 80er Jahren vom Künstler Peter Lenk geschaffen, hat sie sich von der Skandalfigur zum Wahrzeichen der Stadt entwickelt. Unsere Kajaks kommen nun schneller vorwärts – der Bodensee wandelt sich unweigerlich zum See­ rhein und wir lassen uns am Stadtbild von Konstanz vorbei Richtung Gottlieben treiben. Das kleinste Dorf am Untersee ist nicht nur dank seiner Hüppen, einem köstlichen Waffelgebäck, bekannt, sondern birgt auch mehrere herrschaftliche Riegelbauten. Beim Dorfrundgang bleiben wir überrascht vor dem «Zoll Gottlieben» stehen, der Pass fehlt im heutigen Tourengepäck. Als Schmuggler oder während des Zweiten Weltkrieges wären wir an der Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz nicht ohne Kontrolle vorbeigekommen. Höchstens als Zugvögel, die diese Stelle seit jeher ohne Probleme passierten, um ins gegenüberliegende Wollmatinger Ried zu gelangen. Es ist das grösste Vogelschutzgebiet am Bodensee und beherbergt seltene Arten wie Bekassinen oder Drosselrohrsänger. Wir halten Abstand vom Schilfgürtel und nehmen Kurs auf Ermatingen. k

SCHWEIZ  10/11/2013

JAHRESZEIT

Kreuzlingen

HERAUSTRENNEN UND SAMMELN

KONDITION J F M A M J J A S O N D

Bodensee

SANDRA PAPACHRISTOS

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SANDRA PAPACHRISTOS

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OUTDOOR  I  Nördlicher Bodensee (D)

 Im Felsen-Labyrinth. In der M ­ arienschlucht hat sich das Wasser tief in den Stein ge­ graben. Ein Holzsteg führt durch die Schlucht und ermöglicht Be­ suchern schöne Tiefblicke.

Wer sich gerne

zwischen Felswänden bewegt, wird in der Marienschlucht auf dem SCHWEIZ  10/11/2013

Bodanrücken fündig. Dieser wölbt sich zwischen Überlinger See und Gnadensee in

HERAUSTRENNEN UND SAMMELN

Richtung Konstanz und birgt so manch schönes Wandergeheimnis. LUDWIGSHAFEN-BODMAN (D)  Unterwegs zur Marienschlucht

Verborgene Schätze udwigshafen am Bodensee hat sich seine Randlage zum Motto gemacht, wie die Webadresse der touristischen Region Bodman-Ludwigshafen www.die-ersten-am-see. de verrät. In der nördlichsten Gemeinde des Bodensees übernachten jährlich über 110 000 Gäste, was bei einer Einwohnerzahl von 4500 eine beachtliche Zahl ist. Wer hier Ferien macht, sucht weder Shoppingmeile, noch Bungee Jumping – der Überlinger See gilt als ruhigere Ecke des Bodensees. Einzig der Bildhauer und Bodman-Einwohner Peter Lenk sorgt gelegentlich für Aufruhr. Sein Werk «Ludwigs Erbe» ziert das leuchtend weisse Zollhaus unweit der Hafenanlage und ist eine deftige Gesellschaftskritik an den Grossen aus Politik und Wirtschaft. Vorbei am Yachtclub

Ludwigshafen tauchen wir nun aber in die Ruhe dieser Region ein und geniessen die rund vier Kilometer lange Strecke durch das Naturschutzgebiet Aachried. Auf rund 130 Hektaren brüten und rasten hier Arten wie der Eisvogel, der Teichrohrsänger, und im Frühling ist auch mal die Nachtigall zu hören. Die Aach hat wegen ihrer Mündung in den Bodensee ausgedehnte Schilfflächen geschaffen, und in den angrenzenden Streuwiesen lässt sich unter anderem die stark gefährdete Sibirische Schwertlilie entdecken. Kein Wunder, zog es bereits die Menschen der frühen Bronzezeit in diese besondere Gegend. Ihre Siedlungsreste bei Bodman-Schachen/Löchle wurden vor zwei Jahren, gemeinsam mit 110 weiteren prähistorischen Pfahlbau-Fundstellen, zum UNESCO-Welterbe erklärt.

Im Kessel dem Feuer entkommen

Mit dem Aufstieg zur Ruine Altbodman lassen wir das Seeufer und die Bronzezeit hinter uns und tauchen ein ins Mittelalter. Im Jahr 1170 wählten die Herren von Bodman den strategisch gut gelegenen Bauplatz für ihre Burg aus, von dem aus weite Teile des Überlinger Sees überblickbar waren. Doch der Wohnort stand unter einem schlechten Stern: 137 Jahre später schlug während eines Familienfests der Blitz ein und verursachte einen Brand, den nur der jüngste Spross überlebte. Der einjährige Johannes soll von seiner Amme in einen Kessel gelegt und aus dem Fenster geworfen worden sein. Dort, wo der Kessel in den Büschen hängenblieb, steht heute noch ein Gedenkstein. Seit 2007 ist die Ruine nach einer Renovation wieder zugänglich und

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Bilder: Sandra Papachristos

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 Zeuge aus dem Mittelalter. Die Ruine Altbodman wurde im 12. Jahrhundert von den Herren von Bodman erbaut.

Ludwigshafen –  Wallhausen

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e­ rmöglicht es ihren Besuchern, wie einst den Ausblick auf den Überlinger See zu geniessen. Etwas rustikaler geht es etwas höher auf dem Hofgut Bodenwald zu und her. Rund 20 mächtige Bisons stehen auf der Weide und blicken den Vorbeiziehenden wiederkäuend nach. Wanderer können es sich nebenan im Biergarten bequem machen. Mit dem Teufel tafeln

Die weiteren sieben Kilometer bis zur Marienschlucht führen vorbei an blühenden Rapsfeldern und durch schattige Waldstücke. Vereinzelt lässt sich zwischen den Bäumen ein Blick auf den Bodensee erhaschen. Wer die Marienschlucht entdecken möchte, kommt entweder zu Fuss oder per Boot (Schiffsanlegestelle der MS Bodman und Kanu-Vermietung beim Strandbad Wallhausen). Die ­Naturschönheit Marienschlucht wurde bereits vor über 100 Jahren touristisch erschlossen. Entlang der teilweise bis zu 30 Meter hohen Felswände windet sich eine lange Holztreppe abwärts, unter der ein Bach hinab in Richtung Bodensee rauscht. Unten am Ausgang sind wir wieder zurück am Seeufer, dem sich ein idyllischer Weg nach Wallhausen entlangschlängelt. Auf einer Bank mit Aussicht sitzt eng umschlungen ein junges Paar. Ob sie auch schon vom nahen Teufelstisch gehört haben? Diese Felsnadel mit einer seeseitigen Länge von 90 Metern ragt hier bis knapp an die Seeoberfläche und ist schon manchem Taucher zum Verhängnis geworden. k

HERAUSTRENNEN UND SAMMELN

hausen und Radolfzell (von Zürich) oder via Kreuzlingen und Radolfzell (von St. Gallen) nach Ludwigshafen.  RÜCKMit dem Bus bis zur Station Konstanz, Marktstätte REISE FAMILIE (halbstündlich, letzte Fahrt ab Wallhausen Hafen: 19.25 Uhr). Von Konstanz Zugverbindungen nach Zürich und KONDITION St. Gallen.  Zeit 3½ h.  ROUTE Vom Bahnhof Lud­ wigshafen an den Hafen (Standort des Lenk-Triptychons am JAHRESZEIT Zollhaus), dem Wanderweg via Naturschutzgebiet Aachried nach Bodman folgen. Im Dorf Ludwigshafen Bodman aufwärts (Variante Was­ serreservoir/Ruine Altbodman Bodman Rne. Alt­wählen), nach der Ruine Altbod­ bodman Bodenwald man auf dem Höhenweg weiter Überlingersee via Bisongehege, Grillplatz Stö­ ckenloch und Höfener Kreuz zur Marienschlucht Wallhausen Marienschlucht. Am Ausgang der Marienschlucht dem Seeufer entlang nach Wallhausen.  SCHWIERIGKEIT T1.  HÖHENDIFFERENZ Auf- und Abstieg etwa 500 Hm.   AUSRÜSTUNG Normale Wanderausrüstung.   EINKEHREN Restaurants in Ludwigshafen-Bodman und Wall­ hausen. Zu empfehlen ist kurz nach der Ruine Altbodman die Gartenbeiz «Bisonstube» (Di Ru­ hetag), www.bisonstube-boden wald.de.  ÜBERNACHTEN Im familiär geführten Hotel Garni Waldhaus am Radweg in Radolf­ zell, www.waldhausradolfzell.de.   WANDER K ARTEN LK 1:50 000, 206 Stein am Rhein und 207 Konstanz. KompassWanderkarte 1:50 000, Boden­ see West.  INFOS www.marien schlucht.de, www.die-erstenam-see.de. KULTUR

 Abwechslungsreicher Weg. Oberhalb von Bodman führt eine idyllische Route nach Wall­ hausen, die Wald-, Wiesenund Schluchten­ wandern vereint.

Ueli Rickenbach

NATUR

  START Ludwigshafen-Bodman.   ZIEL Wallhausen.  CHARAKTERISTIK Einfache Wanderung mit Seesicht und Schluchterlebnis.  ANREISE Mit dem Zug via Schaff­

SCHWEIZ  10/11/2013

Auf dem Bodanrücken

SANDRA PAPACHRISTOS

 Die Ersten am See. Das weisse Zollhaus ist das Wahr­zeichen von ­Ludwigshafen.

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OUTDOOR  I  Nördlicher Bodensee (D)

SALEM (D)  Auf dem Prälatenweg

 Ab in die Steinzeit. Das nach­ gebaute Pfahlbaudorf Unteruhldingen entführt Besucher in den Alltag der frühen Bodensee-Bewohner.

HERAUSTRENNEN UND SAMMELN

SCHWEIZ  10/11/2013

Pfahlbaumuseum / M. Schellinger

In einem Tag durch 6000 Jahre

Die Route zwischen Salem und Unteruhldingen macht eine Zeitreise durch die Jahrtausende möglich:

Stationen sind die Pfahlbauer, das mittelalterliche Kloster und der Affenberg. er sich den Pfahlbauern von Unteruhldingen nähern möchte, wählt für die Anreise am besten den Seeweg. Schon am Hafen in Unteruhldingen empfängt uns ein Mann mit Holzpfahl in einer Bekleidung, wie sie vor 6000 Jahren vermutlich getragen wurde. Ein Schiffspassagier hält ihn für einen dieser Künstler, die sich als lebende Skulpturen ausgeben und wirft ihm eine Münze vor die Füsse. Schallendes Gelächter bei den anderen Ankömmlingen, der Pfahlbauer rührt sich nicht von der Stelle. Er ist eine «echte» Skulptur und macht neugierig auf das nachgebaute Pfahlbaudorf vor Ort.

Auf Tauchgang

Seit diesem Jahr tauchen Besucher des Pfahlbaumuseums Unteruhldingen gleich zu Beginn der Ausstellung tief ab. Das Archaeorama simuliert mithilfe ausgeklügelter Multivi­ sions-Technik einen archäologischen Tauchgang zu den Überresten der Pfahlbauerkultur. Nach rund 20 Minuten mit virtuellem 360-Grad-Panorama befinden wir uns mitten im Alltag der Pfahlbauer, die Türen öffnen sich, und die Besucher-Führung durch die in der Realität nachgebauten Häuser beginnt. Über einen Holzsteg gelangen wir in die Werkstätten des Bronzegiessers, besuchen den Töpfer und erfahren, wie mühselig einst das

Feuermachen war. Am Ende des Rundgangs durch eine Auswahl der 23 nachgebauten Häuser aus der Stein- und der Bronzezeit sind die echten Fundstücke aus der Pfahlbauzeit zu bewundern. Erstaunlich, was im schützenden Wasser und Schlamm des Bodensees alles erhalten geblieben ist: Stoffstücke, Holzpfähle und sogar angebrannter Getreidebrei. Den Pfaden der Mönche folgen

Um möglichst schnell rund 5000 Jahre vorwärts zu reisen, wartet von Mai bis Oktober der ErlebnisBus am Hafen von Unteruhldingen. 20 Minuten später befinden sich die Passagiere bereits mitten im Mittelalter, als

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Ein erlebnisreicher Tag NATUR

bilder: Sandra Papachristos

  START Schloss Salem.   ZIEL Unteruhldingen.  CHARAKTERISTIK Einfache, familienfreundliche Wan­ derung.  AN-/RÜCKREISE Mit Zug aus Richtung Zürich

nach Romanshorn und weiter mit dem direkten Schiff um 9.33 Uhr nach Unteruhldingen. Oder aus Richtung St. Gallen nach Kreuzlingen und mit dem direkten Schiff ab FAMILIE 10.50 Uhr nach U­ nteruhldingen (direkter Schiffskurs fährt nur in der Hauptsaison: mehr Infos unter www.sbsag.ch). KONDITION Anschliessend 5 Min. Fussweg zur Bushaltestelle des Er­ lebnisBusses Nr. 7399 (www.erlebnisbus.de) und mit die­ JAHRESZEIT sem (fährt von Mai bis Oktober, jeweils X.28 Uhr) bis Halte­ stelle Salem, Schloss. Schiff ab Un­ teruhldingen retour: 16.10 Uhr. Ach­ Schl. Salem tung: Die Aufenthaltszeit von knapp 5 h reicht nicht für alle Sehenswür­ Affenberg digkeiten und die Wanderung aus! Salem   Zeit Etwa 3½ h.   ROUTE Von Klr. Birnau der Bushaltestelle zum Schloss Salem, dem Wanderwegweiser «Prälaten­ weg» Richtung Unterruhldingen Affenberg und Kloster Birnau folgen, anschliessend dem ­S eeufer entlang bis nach Unteruhldingen.  SCHWIERIGKEIT T1.  HÖHENDIFFERENZ Aufstieg 160 Hm, Abstieg 235 Hm.   AUSRÜS­TUNG Normale Wanderausrüs­ tung, Badesachen.   EINKEHREN Res­ taurants beim Schloss Salem, am Affenberg, rund um die Basilika Birnau und in Unteruhl­ dingen.  WANDERKARTEN LK 1:50 000, 207 K­onstanz. Kompass-Wanderkarte 1:50 000, B­ odensee West.  INFOS www. salem.de, www.affenberg-­salem.de, www. pfahlbauten.de. KULTUR

Wo Störche auf Affen treffen

J F M A M J J A S O N D

SCHWEIZ OUTDOOR PARTNER

 Zwischen Barock und Bodensee. Unterhalb der Basilika Birnau führt der Wanderweg durch die Reb­ berge am Überlinger See zurück nach Unteruhldingen.

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Zisterzienser in Salem ihre Abtei gründeten. Sie betrieben hier selbst Landwirtschaft und verzichteten gemäss den Ordensregeln weitgehend auf Abgaben anderer. Bevor das Klos­ ter Salem im 19. Jahrhundert aufgelöst wurde und in den Besitz der Markgrafen von Baden überging, war es mit dieser Strategie zu einem der bedeutendsten Zisterzienserklöster Süddeutschlands geworden. Der unermüdlichen Handarbeit der Mönche ist ein Grossteil der heutigen Kulturlandschaft mit Weinbergen und Obstgärten im Bodenseeraum zu verdanken. Diese lässt sich vom Schloss Salem aus am besten auf dem Prälatenweg erkunden, der den Salemer Mönchen einst als kürzeste Verbindung zwischen Kloster und Bodensee diente.

 Zugreifen lohnt sich. Die rund 200 Berberaffen auf dem Affenberg Salem lauern auf Popcorn.

Der Wald- und Wiesenweg verbindet mehrere, für das Klos­ ter Salem einst wichtige Gutshöfe. Dort arbeiteten die Laienbrüder, die ausserhalb des Klosters tätig sein durften. Einer der Höfe ist das ehemalige Hofgut Mendlishausen, das heute ein Anziehungspunkt für Familien, aber auch für freilebende Weissstörche ist. Bereits vom Wanderweg aus ist ihr lautes Klappern zu hören. Soeben steht eines der Jungtiere im Nest auf und breitet vorsichtig seine Flügel aus. Es verfügt bereits über eine beachtliche Spannweite, doch für den Abflug Richtung Süden fehlen wohl noch ein paar Zentimeter. Eher in südlichen Gefilden hätte ich auch die über 200 Berberaffen vermutet, die sich hier auf dem Affenberg Salem im Wald tummeln. Schüchtern sind sie nicht: Besucher werden aufgefordert, ihre persönlichen Gegenstände festzuhalten. Denn die Tiere können sich frei bewegen und von grossen und kleinen Besuchern mit Popcorn gefüttert werden. Begeisterung bei den Kindern, doch dass eine oder andere Händchen schnellt unerwartet zurück, wenn die Affenhand nach dem begehrten Popcorn greift… Eine besinnlichere Sehenswürdigkeit liegt am Ende des Prälatenweges: die Wallfahrtskirche Birnau, die in zartem Rosa schon von weitem dem Barock zugeordnet werden kann. Auch sie wurde im Auftrag der Zisterzienser von Salem erbaut und ist bis heute ein beliebter Wallfahrtsort. Auf der vorgelagerten Aussichtsterrasse lässt sich ein herrlicher Ausblick auf den Bodensee geniessen. Seinem Ufer entlang schlängelt sich der letzte Abschnitt dieser reichhaltigen Wanderung nach Unteruhldingen. k

SCHWEIZ  10/11/2013

Schloss Salem – Unteruhldingen

 Ein Ort zum Verweilen. Das Kloster und Schloss Salem eröffnet Einblicke in das einstige Leben der Mönche und lädt zur ­Einkehr in den Barockgarten.

HERAUSTRENNEN UND SAMMELN

tour    info

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In guter Obhut. In der Umgebung des Affenbergs ziehen in rund 20 Horsten frei fliegende Weissstörche jedes Jahr ihre Jungen auf.

SANDRA PAPACHRISTOS

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# SCHWEIZ  10/11/2013

Sandra Papachristos

OUTDOOR  I  Ostschweiz

HERAUSTRENNEN UND SAMMELN

Kneippen am Bodensee. Je nach Wasserstand gibt’s für Wanderer auch mal nasse Füsse.

RHEINECK SG  Durchs Rheindelta nach Fussach (A)

Wo sich Rhein und Bodensee treffen 

Wenn ein grosser Fluss in einen grossen See mündet, muss etwas

Besonderes entstehen. Im Rheindelta vereinen sich Auenwälder, Sumpflandschaften und Feuchtwiesen zu einem einzigartigen Lebensraum, der auch Wanderern viel zu bieten hat.

in sonniger Tag ist angekündigt, doch am Hafen von Rorschach ist davon noch nichts zu spüren. In allen Ecken hockt der ­berüchtigte Bodensee-Nebel. Ein Lichtblick ist da die Bar «La Vela», die uns mit ihrem mediterranen Ambiente, dem aufgetürmten Latte Macchiato und den knusprig-zarten Sfogliatelle direkt ins warme Herz Italiens entführt.

Safari vom Schiff aus

Die Wärme im Bauch ist eine halbe Stunde später – auf dem Oberdeck der «Rhynegg» – auch dringend nötig. Immer noch wabert der Nebel über die Wasseroberfläche, was aber fürs Auge durchaus reizvoll ist. Das Schiff dreht in Richtung Ufer und steuert auf den rot-weissen Schilderwald zu, der den Verkehr in der schmalen Einfahrt des Alten Rheins regelt. Mit den ersten Sonnenstrahlen offen-

bart sich die wildromantische Landschaft an diesem Alt-Arm des längsten Schweizer Flusses. Schilf säumt das Ufer, und ins Wasser hängende Äste wecken Bilder vom fernen Amazonas. Doch der auffliegende Schwan holt uns zurück in die Realität, wo keine Alligatoren im grünlichen Wasser lauern. Als am Ufer das nächtliche Werk eines Bibers sichtbar wird, kommt an Deck Bewegung auf: ein Fernglas macht die Runde. Neben den gefällten Baumstämmen steht ein Graureiher im Brackwasser und hält angestrengt nach Beute Ausschau. Der am Himmel kreisende Storch hat wohl dasselbe im Sinn. Die einstündige Schiffsreise vergeht schnell, und bei der Ankunft in Rheineck zeigt sich der Himmel bereits von seinem schönsten Blau. Dank einer modernen Brücke mit Holzverkleidung lässt es sich rasch auf die andere Seite des Alten Rheins wechseln, wo Wanderer und Velofahrer von den Informationstafeln des «Erlebniswegs am Rhein» empfangen werden. Sie erzählen aus alten Zeiten und machen auf den besonderen Lebensraum und seine Bewohner aufmerksam. Fluch oder Segen?

Im Rheinholz übernimmt die Natur nun ganz das Zepter: Der Weg ist hier von grossen Bäumen gesäumt. Mit Erreichen des Rheinspitzes

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4716 Gänsbrunnen Telefon 032 639 16 85 info@oberdoerfer.ch

Geöffnet MI – SO ab 09.00 Uhr MO/DI auf Anfrage

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Ueli Rickenbach

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tour    info Rheineck – Rheinspitz – Fussach (A)

Von der alten zur neuen Rheinmündung

Abstecher zur Rheinmündung. Wer sehen möchte, wo der Rhein in den Bodensee fliesst, gelangt über den Fussacher Schutzdamm in eine faszinierende Lagunen-Landschaft.

Längere, aber einfache Wanderung durch das Natur­ paradies Rheindelta zwischen der Schweiz und Österreich.  ANREISE Aus Richtung Zürich Anreise via St. Gallen, KULTUR entweder weiter nach Rorschach und mit dem Schiff auf dem Alten Rhein bis zur Anlegestelle Rheineck (Anfang Mai FAMILIE bis Mitte September 3u täglich, bis Mitte Oktober nur 3u an den Wochenenden www.sbsag.ch ) oder mit dem Zug KONDITION zum Bahnhof Rheineck.   RÜCKREISE Ab Busstation Fussach, Altes Postamt, halbstündlich mit Bus Nr. 17 (via JAHRESZEIT Lustenau) oder Bus Nr. 15 (via Höchst) nach St. Margre­ then, www.vmobil.at.  Zeit 5 h. Rohrspitz Rheinspitz Rhein  ROUTE Von Rheineck an die deltahaus rechte Uferseite des Alten Rheins bis zum Rheinspitz und via Polder­ Fussach damm dem Seeufer entlang bis zum Rheineck Hafen Rohrspitz. Nun dem Wander­ Alter Rhein weg zur neuen Rheinmündung fol­ gen, anschliessend nach Fussach zur Busstation Altes Postamt.  Schwierigkeit T1.  AUS­RÜS­TUNG Trekkingschuhe, Bade­ sachen.   EINKEHREN Bar Caffè Pasticceria «La Vela» in Ror­ schach Hafen: www.lavela.ch, Restaurants in Rheineck, am Rhein­ spitz, bei den Fischerhütten in der Nähe des Rohrspitzes und bei Fussach.   WANDERKARTEN LK 1: 50 000, 217T Arbon; LK 1:25 000, 1076 St. Margrethen.   INFOS www.rheindelta.com, www.rheinschauen.at, www.rhesi.org. NATUR

Sandra Papachristos

 START Rheineck.  ZIEL Fussach.  CHARAKTERIS­ TIK

Sandra Papachristos

 Für Velofahrer geeignet. Das Rheindelta steht Zweirädern offen, allerdings führt die Route nicht immer direkt dem Ufer entlang.

wird der Schatten aber schnell spärlicher, und wer nach fünf Stunden nicht dem feuerroten Schnabel der vorbeischwimmenden Kolbenente gleichen möchte, holt nun den Sonnenschutz aus dem Rucksack. Auf dem langen Kiesstrand tummeln sich neben Möwen und Enten auch zwei Mädchen, denen die Vorfreude auf ein Bad im Bodensee ins Gesicht geschrieben steht. Wir begnügen uns mit dem «Entenbad», in dessen Richtung uns der Wegweiser führt. Schon bald stehen Wanderer auf dem acht Kilometer langen Polderdamm, der von 1956 bis 1963 zwischen dem Alten und dem Neuen Rhein gebaut wurde. Lange Zeit waren Rhein und Bodensee mit ihren enormen Wassermengen den damaligen Bewohnern mehr Fluch als Segen. Davon zeugt auch ein Kreuz am Wegesrand, auf dem geschrieben steht: «Gott, schütze unsere Rheindelta-Gemeinden vor Hochwasser, Dammbruch und Überflutung.» Dem Bau des Polderdammes war Anfang des 20. Jahrhunderts der Fussacher Durchstich vorangegangen. Der Rhein wird seither auf dem kürzest möglichen Weg zwischen Lustenau und Fussach in den Bodensee geleitet und nicht gemäss seines ursprünglichen Verlaufs via Rhein­eck zum Rheinspitz.

SCHWEIZ  10/11/2013

 Mehr erfahren. Der Erlebnisweg am Alten Rhein erzählt aus früheren Zeiten und bringt Besuchern diesen besonderen Lebensraum näher.

HERAUSTRENNEN UND SAMMELN

Rhein

J F M A M J J A S O N D

Vom Amazonas an die Nordsee

Die menschlichen Eingriffe ins Rheindelta hatten aber auch negative Einwirkungen auf Flora und Fauna des Rheindeltas. Die Begrenzung dieser Schäden ist nur dem unermüdlichen Engagement mehrerer Naturschützer aus der Schweiz und Österreich zu verdanken. Ohne sie wäre vom heute rund 2000 Hektaren grossen Naturschutzgebiet und den darin lebenden Bekassinen, Fadenmolchen und SumpfGladiolen nicht mehr viel übrig geblieben. Bei Fussach endet der acht Kilometer lange Polderdamm ganz in der Nähe des Fussacher Schutzdammes. Auf ihm erreichen wir das Informationszentrum Rheindeltahaus und schliesslich die neue Rheinmündung. Faszinierender als die Mündung ist aber die daneben­ liegende Lagune: Birken im Wind, Möwengeschrei und brütende Flussseeschwalben; am Ende dieses Tages sind die morgendlichen ­Amazonas-Bilder ­einer Nordsee-Romantik gewichen – eine Weltreise von knapp 10 Kilometer Fussweg. k

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SANDRA PAPACHRISTOS

LOWA-TIPP Catalan LL

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Achim Mende, Bregenz Tourismus & Stadtmarketing

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OUTDOOR  I  Östlicher Bodensee

Sonnen-Insel. Auf dem Pfänder dem BodenseeNebel entfliehen.

BREGENZ (A) Übers Känzele auf den Pfänder

SCHWEIZ  10/11/2013

240 Berggipfel in Sicht 

Bei klarem Wetter präsentiert sich auf dem Pfänder oberhalb von

Bregenz der Bodensee in seiner vollen Grösse – ein Panorama, das laut Website

HERAUSTRENNEN UND SAMMELN

der Pfänderbahn 240 Berggipfel beinhaltet. Zählen Sie selbst nach! edes Jahr im Sommer spielen sich am östlichen Bodenseeufer Dramen ab. Da wird geflirtet, gekämpft, gelitten – und Hunderttausende sehen begeistert zu. Die Rede ist von der weltweit grössten Seebühne, die Bregenz mit ihren Festspielen zu internationalem Ansehen verholfen hat. Sie liegt nur wenige Schritte vom Bahnhof entfernt und sorgt mit ihrer eindrücklichen Kulisse auch auf Distanz für farbenfrohe Überraschungen – ein guter Grund für einen Abstecher an die Seepromenade, bevor uns der Hausberg der Landeshauptstadt Vorarlbergs in die Höhe lockt. Wie einst die Römer

Der Aufstieg führt zu Beginn durch die mittelalterliche Oberstadt von Bregenz, wo sich verwinkelte Häuser entlang der alten Wehrmauer drängen. Auch das Wahrzeichen der Stadt mit seiner charakteristischen Holzkuppel ist hier zu finden. Im Martinsturm versah einst der Turmwächter seinen Dienst und hielt Ausschau nach Feuer und anderen Gefahren. Wir möchten aber noch mehr Weitblick und folgen den Römern, die den oberhalb liegenden Gebhardsberg als Aussichtswarte nutzten. Auf dem kantigen Felsmassiv des westlichen Pfänder-Ausläufers thronen heute die Überreste der ehemaligen Burg

Hohenbregenz. Ein letzter Rundblick über die Stadt, den Bodensee und in Richtung Rheintal, bevor sich die Wanderroute in den Laubwald hinein schlängelt. Wer im Herbst unterwegs ist, erlebt hier die schönsten Seiten der bunten Jahreszeit: Blätter in allen Farbnuancen und im Ohr das Rascheln des Laubes. Ein Natur-Lehrpfad sorgt für Informationen rund um den Lebensraum Wald und die geologischen Merkmale des Pfänderstocks.

tour    info Bregenz – Känzele – Pfänder

Hoch über Bregenz Bregenzer Bucht

Pfänder Pfänderdohle

Bregenz

KULTUR

Gebhards­berg

Breg

enz

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Fluh

Kanzelfelsen

ch

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SCHWEIZ

FAMILIE KONDITION J F M A M J J A S O N D

JAHRESZEIT

Der Felskanzel entlang

 START Bregenz.  Ziel Bergsta­tion Pfän­ derbahn.  CHARAKTERISTIK Einfache Wan­ derung mit viel Aussicht.  AN­REISE Mit dem Zug nach Bregenz.   RÜCKREISE Mit der

Auf den Pfänder führen viele Wege, doch derjenige übers «Känzele» hat seinen besonderen Reiz. Entlang der gut abgesicherten Kante des Kanzelfelsens bieten sich schöne Tiefblicke ins Tal der Bregenzer Ach. Sie entwässert auf ihrem rund 80 Kilometer langen Weg zum Bodensee fast die gesamte Fläche des Bregenzerwaldes. Die nächsten 300 Höhenmeter verlaufen weiterhin im Wald, bis sich kurz vor der Pfänderdohle der Blick weitet und die rot-weisse Antenne des Pfänders zum Vorschein kommt. An sonnigen Tagen ist der Pfänder viel besucht; mehrere Gasthäuser, der Alpenwildpark und die Adlerwarte stehen den Ausflüglern offen. Dazu gibt’s ein atemberaubendes Rundum-Panorama, in dem sich an klaren Tagen rund 240 Berggipfel zeigen. k

Pfänderbahn zur Talstation und zu Fuss zum Bahnhof.  ZEIT 2½ h.  ROUTE Vom Bahn­ hof Bregenz dem Wegweiser Gebhardsberg Richtung Oberstadt folgen (beim Parkplatz Geb­ hardsberg Abstecher zur Aussichtsplattform mit Sicht auf Bregenz und das Rheintal). Nun die Variante via Känzele ­wählen, die durch Wald und entlang des Kanzelfelsens führt. Anschlies­ send via Fluh und Pfänderdohle zur Bergstation der Pfänderbahn.   SCHWIERIGKEIT T1.   HÖHENDIFFERENZ Aufstieg 780 Hm.  AUSRÜSTUNG Normale Wanderausrüstung.   EINKEHREN Auf dem Pfänder: Gasthaus Pfänderdohle, Gasthaus Pfänderspitze, Berg­ haus Pfänder.  WANDERKARTE LK 1:50 000, 218 Bregenz.   INFOS www.pfaender.at, www.bregenz.at.

SANDRA PAPACHRISTOS

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Laufend neue Impressionen…

NATUR

…auf unserer Facebookseite www.facebook.com/wandermagazin.schweiz


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tour    info

bilder: JOCHEN IHLE

OUTDOOR  I  Ostschweiz

Seesicht. Vom Fünfländerblick schaut man auf Rorschach und den Bodensee.

Rorschach – Fünfländerblick

Kornhaus, Kastenbad, Kapelle Rorschacher Bucht Staad

NATUR

Rorschach

KULTUR

St. Annaschloss Hasenhus

RORSCHACH SG  Zum Fünfländerblick

Ein See, fünf «Länder»

Heiden

KONDITION J F M A M J J A S O N D

JAHRESZEIT

  START und ziel Rorschach.  CHARAKTERISTIK Einfache Wan­

derung auf Wald- und Asphaltwegen. Gelbe Wegweiser.  AN-/RÜCKREISE Mit dem Zug nach Rorschach.  ZEIT 3½ h.  ROUTE Ror­ schach Hafen (398 m) – St. Annaschloss – Ror­ schacherberg (570 m) – Hasenhus (682 m) – Fünfländerblick (899 m) – auf selbem Weg zu­ rück.  SCHWIE­RIGKEIT T1.  HÖHENDIFFERENZ Auf- und Abstieg jeweils etwa 500 Hm.  varianten Vom Fünfländerblick sind meh­ rere Abstiegsvarianten möglich: In 2½ h nach St. Gallen, in 2¼ h nach Rheineck, in 2 h nach St. Anton, in ¾ h nach Heiden.   AUSRÜS­ TUNG Normale Wanderausrüstung.   EINKEHREN/ÜBERNACHTEN Hotels und Res­ taurants in Rorschach.   WANDERKARTEN LK 1:50 000, 217T Arbon, 227T Appenzell.  Tipps Die Badhütte, das historische Kasten­ bad, ist geöffnet von Mitte Mai bis Mitte Septem­ ber. Von Mitte August bis Mitte September findet in Rorschach alljährlich das Internationale Sandskulpturenfestival statt, www.tourist-ror schach.ch und www.sandskulpturen.ch.  INFOS St. Gallen-Bodensee Tourismus, Bahnhof­ platz 1a, 9001 St. Gallen, Tel. 071 227 37 37, www.st.gallen-boden­see.ch.

SCHWEIZ OUTDOOR PARTNER

Wahrzeichen. Kornhaus in Rorschach.

LOWA-TIPP Khumbu II GTX

Der Fünfländerblick ist ein dankbares Wanderziel. Viele Wege

führen auf den Höhenzug zwischen Bodensee und Appenzellerland. ie Landschaft am südlichen Bodenseeufer ist geschichtsträchtig. Pfahlbauer steckten Pfähle in den Sand, Alemannen kämpften gegen Römer und Pilger waren auf der Durchreise. Rorscahun hiess die mittelalterliche Siedlung, Grundstein für das heutige Rorschach. Die Stadt erhielt im Jahr 947 das Markt-, Münz- und Zollrecht und entwickelte sich zum bedeutenden Handelsplatz. Davon zeugt noch heute das Kornhaus. Das prächtige Gebäude, Wahrzeichen der Stadt, liegt direkt am Hafen. Im See steht auf Stelzen die Badhütte. Das historische Kastenbad aus dem Jahr 1924 ist das einzig verbliebene Bauwerk seiner Art am Schweizer Bodenseeufer. Es wird noch heute rege genutzt und ist im Sommer ein beliebter Treffpunkt. Ein Bad im See, das wäre auch eine herrliche Erfrischung vor der Wanderung zum Fünf­ länderblick. Immerhin sind 500 Höhenmeter zurückzulegen. Für den asphalt­lastigen Aufstieg nach Rorschacherberg entschädigen schöne Blicke auf Rorschach und über den Bodensee. Spätestens beim St. Annaschloss wechseln sich dann Wald- und Wiesenwege ab, und hinter Hasenhus taucht der Weg gänzlich ein in den Wald. An heissen Sommertagen ist man froh um dieses schattige Wegstück. Beim Bauernhof am Waldrand wird es nochmals steil, über eine Wiese steigt man vollends hinauf zum Fünfländerblick.

Eine Baumpartie mit Sitzbänken und Brätelstellen lädt zum Sitzen und Schauen ein, ­nebenan befindet sich die Maria-LourdesKapelle. Weit geht der Blick über den Bodensee und zu den fünf «Ländern» Österreich, Schweiz, Bayern, Baden und Württemberg. k JOCHEN IHLE

 Stille Einkehr. Maria-Lourdes-Kapelle auf dem Fünfländerblick.

SCHWEIZ  10/11/2013

Fünfländerblick

HERAUSTRENNEN UND SAMMELN

FAMILIE

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OUTDOOR  I  GRAUBÜNDEN

NATUR TIPP

ALP LANGUARD GR  Wintervorbereitungen

HERAUSTRENNEN UND SAMMELN

SCHWEIZ  10/11/2013

barbara leuthold hasler

Magere Zeiten überstehen

Futtern für den Winter. Murmeltier auf der Alp Languard. 

Im Tierreich herrscht im Herbst eine grosse Betriebsamkeit. Die Tiere wissen: Ohne gute

Vorbereitung haben sie schlechte Chancen, den kommenden Winter zu überleben. n einem schönen Septembermorgen schweben die Wanderer mit dem Sessellift der Alp Languard entgegen. Im Bergwald unter ihnen herrscht zu dieser Zeit viel Betrieb. Tannenhäher sind damit beschäftigt, sich einen Nahrungsvorrat für den Winter anzulegen. Sie suchen Arvennüsschen zusammen, stopfen ihren Kropf damit voll und verstecken ihre Lieblingsnahrung anschliessend irgendwo. Bis zu 100 000 Nüsschen soll jeder Tannenhäher jährlich verstecken. Erstaunlicherweise finden die Vögel rund drei Viertel ihrer Verstecke auch unter einer dicken

Schneedecke wieder. So brauchen sie auch in einem harten Winter nicht zu darben. Herbstruhe

Während die Vögel weiter an ihrem Wintervorrat arbeiten, wandern die Menschen mit ihren Tagesvorräten Richtung Lej Languard. Murmeltiere begrüssen sie mit Pfiffen. Auch sie sind mit Wintervorbereitungen beschäftigt. Sie sammeln trockenes Gras und tragen die kleinen Heuballen im Maul in ihren Bau. Die Höhle, in die sich die ganze Murmeltierfamilie in ein paar Tagen zurückziehen wird, soll schliesslich komfortabel und vor allem gut

isoliert sein. Schon wird die nächste Ladung Isoliermaterial Richtung Bau getragen, wobei das Fett des Trägers bei jedem Schritt wabbelt. Was wir Menschen an uns selber als zu viel betrachten würden, sichert dem Murmeltier das Überleben. Während des ganzen Winterschlafs – in dieser Zeit ist der Kreislauf auf ein Minimum hinuntergefahren – zehrt es nur von seinen Fettreserven; Nahrung nimmt es keine zu sich. Im nächsten Frühling wird es 30 bis 50 Prozent seines Herbstgewichts verloren haben. Beim Weiterwandern über die Alpweiden fällt plötzlich auf, dass etwas fehlt: Vogelstimmen.

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bilder: barbara leuthold-hasler

! Im Sommer piepsen hier aufgeregt die Bergpieper, wenn Menschen in der Nähe ihres Nests oder ihrer Jungen auftauchen. Nun ist es ruhig. Die Bergpieper lassen sich gar nicht auf den harten Winter in den Alpen ein, sondern weichen ihm aus. Als Insektenfresser würden sie kaum mehr Nahrung finden. Deshalb sind sie bereits in wärmere Gebiete gezogen.

tour    info Alp Languard – Muottas Muragl

Gesundes Übergewicht  START Bergstation Sesselbahn Languard.  ZIEL Muottas Mu­ ragl.  CHARAKTE­RISTIK Bergwanderung mit fantastischen Aus­ blicken aufs Engadin.  AN- UND RÜCKREISE Mit der Rhätischen Bahn (RhB) nach Pontresina.  ZEIT Etwa 6–7 h, ohne Naturbeo­ KULTUR bachtungen.  ROUTE Von der Alp Languard (2325 m) in südöst­ licher Richtung das Val Languard hinauf bis zum Lej Languard FAMILIE (2594 m). Nach einer Steilstufe geht es weniger steil durch die Flan­ ke der Crasta Languard. Von hier immer den Wegweisern über die KONDITION Chamanna Segantini (2731 m) bis zur Bergstation Muottas Muragl (2454 m) folgen.   SCHWIERIGKEIT T2, einzelne Stellen T3. JAHRESZEIT   HÖHENDIFFERENZ Aufstieg etwa 800 Hm, Abstieg etwa 600 Hm.  AUSRÜSTUNG Wander- oder Muottas Muragl Bergschuhe, evtl. Feldstecher.  EINKEHREN Chamanna Segantini (Segantinihütte), Cna Segantini Tel. 079 681 35 37, www.segantinihuette. Las Sours ch.   WANDERKARTE LK 1: 25 000, Alp Piz Languard Languard 1257 St. Moritz.  INFOS Pontresina Tou­ rist Info, Tel. 081 838 83 00, www.enga din.stmoritz.ch und www.pontresina.ch. Lej Languard  Tipp Je nach Schneelage kann man von Juni bis ca. Mitte Oktober Murmeltiere beobachten. Anfang Oktober ziehen sich die Tiere für den Winterschlaf zurück. NATUR

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 Grünblaues Auge. Lej Languard.

In der Flanke der Cresta Languard tauchen einige Steinböcke auf. Sie liegen oberhalb des Wanderwegs und schauen auf die Wanderer hinunter. Sie wirken etwas träge und dicklich – also bestens vorbereitet für den Winter. Da sie den ganzen Winter in ihrem steinigen Lebensraum ausharren, brauchen auch sie im Herbst ein gutes Polster. Denn die Mahlzeiten im Winter sind äusserst karg: Trockene Pflanzen, die sie auf abgeblasenen Graten finden oder unter dem Schnee hervorscharren. Zurzeit scheinen die Tiere aber einfach die Herbstsonne, die Aussicht auf das berühmte Panorama und die in ihren Augen sicherlich eher ungeschickten Menschen zu geniessen. Später, auf der aussichtsreichen Terrasse der Segantini-Hütte wirft jemand die Frage in die Runde, ob sich Menschen auch auf den Winter vorbereiten. Es herrscht bald Einigkeit darüber, dass die Frage mit einem «Ja» zu beantworten sei. Wie bei den Tieren, gäbe es verschiedene Verhaltensmuster, zum Beispiel Skier wachsen, Badekleider zuunterst im Schrank verstauen oder den Rasen ein letztes Mal mähen. Am meisten Spass mache aber die Steinbock-Variante: Die Aussicht geniessen und dabei etwas Winterspeck anfressen. k BARBARA LEUTHOLD-HASLER

SCHWEIZ  10/11/2013

Genuss und Genügsamkeit

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 Höhenweg mit Aussicht. Weit unten liegt Pontresina.

Barbara Leuthold-Hasler Lebendige Alpen

Tiere und Pflanzen am Berg

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Weshalb überleben weibliche Gämsen den Winter öfter als männliche? Wieso haben sich viele Gebirgspflanzen einen Pelzmantel zugelegt? Wo kann man Steinböcke aus nächster Nähe beobachten? Auf diese und viele weitere Fragen gibt dieses Buch Antworten. Bergführerin und Biologin Barbara Leuthold stellt hier die typischen Bewohner und Pflanzen der verschiedenen Lebensräume der Alpen vor. Sie geht auf die verschiedenen Überlebensstrategien und Sonderheiten ein, gibt Beobachtungstipps und stellt Beispieltouren vor. 96 Seiten, 18u24,5 cm, CHF 29.–, ISBN 978-3-906087-44-3, bergpunkt AG, Worb 2013, www.bergpunkt.ch.

LOWA-TIPP Tibet GTX Ws

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OUTDOOR  I  Wallis

SENIOREN

SCHWEIZ  10/11/2013

fritz hegi

WANDERUNG

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Zwischen Fels und Abgrund. Die Suonenwanderung verlangt an manchen Stellen Trittsicherheit.

OBEREMS VS  Wasserleite von Ergisch

Unterwegs mit dem WanderFritz 

Fritz erzählt von seinen Wandererlebnissen. Der pensionierte Ingenieur Fritz

Hegi (71) unternimmt, angeregt durch Franz Hohlers Buch «52 Wanderungen», seit neun Jahren jede Woche eine Wanderung. Immer von seiner Heimatstadt Bern aus und immer mit dem öffentlichen Verkehr. Heute wandert er im Wallis von Oberems ins Turtmanntal und der Wasserleite von Ergisch entlang. s ist ein wunderschöner Morgen Ende Oktober, als wir bei der Bergstation Oberems aus der Seilbahn steigen. Unterhalb der Kirche befindet sich das Restaurant Emshorn, wo wir vier Wanderer uns den obligatorischen Startkaffee genehmigen. Von der Terrasse hat man eine überwältigende Aussicht. Oberems war früher eine politische Gemeinde von

Leuk, allerdings ist das schon sehr lange her: 1238 wurde Oberems nämlich selbstständig. In den oberen Lagen der Berge liegt bereits der erste Schnee. Das ergibt wunderbare Farbenspiele und zusammen mit dem bunten Laub der Bäume eine schöne Herbststimmung! Und dazu liegen über dem Rhonetal noch einige fast mystisch anmutende Rest­ ­ nebelschwaden.

Ein paar Mal tief durchatmen

Auf den Wanderwegweisern ist die Wanderzeit bis Ergisch mit 1¾ Stunden angegeben. Wir rechnen aber vorsichtshalber mit 2 ½ Stunden, denn im Wallis habe ich schon oft die Erfahrung gemacht, dass man immer etwas Zeit dazurechnen sollte. Zu Recht, wie wir später sehen werden. Über offene Weiden, durch lichten Wald, auf schmäleren und breiteren Wanderwegen gelangen wir nach leichtem Auf und Ab ins Turtmanntal. Bei der Brücke über die Turtmänna, so heisst der Bach hier, gibt es Wegweiser in alle Himmelsrichtungen. Doch klar, wir wählen den Weg nach Ergisch. «Grund» wäre ein anderes Ziel zuhinterst im Tal. Das tönt für mich so magisch, dass ich mir schon seit Jahren vornehme, mal dorthin zu wandern. Das nächste Mal halt! Die Wasserleite von Ergisch ist der «Jung­ spund» unter den Suonen, wurde sie doch erst zwischen 1920 und 1926 in mühevoller und gefährlicher Fronarbeit gebaut. Das Wasser wird aus der Turtmänna abgeleitet. Dem ­Kanal entlang schlängelt sich der schmale Fussweg nun zwischen den Felsen und dem Abgrund. Da die Schlucht neben dem Fussweg einige Male wirklich steil in die Tiefe fällt, muss man vorsichtig sein; gute Trittsicherheit ist hier sicher von Vorteil. Allerdings: So rich-

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fritz hegi

Jochen Ihle

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 Wandern am Wasser. An der Suone von Ergisch.

tour    info Mächtige Felsen, tiefe Gründe und ein Wasserlauf Jochen Ihle

 Ausblick. Hinunter ins Rhonetal.

 START Oberems.  ZIEL Ergisch.  CHARAKTERIS­ TIK Nicht

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Turtmänna

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 Lebensspendend. Wasser aus der Turtmänna.

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anstrengende Wanderung entlang einer spekta­ kulären Suone, welche allerdings etwas Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordert.   AN- UND RÜCKREISE KULTUR Bahn nach Turtmann und Seilbahn nach Oberems. Ab Er­ gisch Bus nach Turtmann und weiter mit Bahn nach Visp. FAMILIE  ZEIT 2½ h.  ROUTE Von Oberems (1336 m) über Alp­ weiden und durch Wald ins Turtmanntal. Etwas unterhalb KONDITION von Hubschwendi (1315 m) über die Turtmänna. Weiter der Wasserleite von Ergisch (1266 m) entlang, dann steil hinun­ JAHRESZEIT ter nach Ergisch (1098 m).  SCHWIERIGKEIT Vorwie­ gend T1, einzelne Stellen an der Ergisch Unterems Suone verlangen Trittsicherheit (T2).  HÖHENDIFFERENZ Auf­ Oberems stieg 200 Hm, Abstieg 440 Hm.   länge 7,2 km.   AUSRÜS­ TUNG Normale Wanderausrüs­ tung.  EINKEHREN Startkaffee: Restaurant Emshorn, Ober­ems, 027 932 27 96, www.hotel-emshorn.ch (Dez./Jan. geschlossen, Mo Ruhetag); Mittagessen am Schluss: Restaurant Obermatt, Er­ gisch, 078 825 02 08, www.restaurant-obermatt.ch (nach Brand am 22.4.13 Wiedereröffnung voraussichtlich Frühjahr 2014); sonst schöner Picknickplatz beim Rastplatz Wibuchänil kurz vor Abstieg nach Ergisch.  WANDERKARTEn LK 1:50 000, 273 Montana und 274 Visp.  INFOS www.ergisch-argessa.ch ; www.oberems.ch ; www.ergisch.ch.   LITERATUR «Wandern an sagenhaften Suonen», von Johannes Gerber, Rotten Verlag 2008, 978-3905756-005.  tipps Die Suone führt in der Regel von Mai bis Oktober Wasser. Schöner Picknickplatz mit Aussicht beim Rastplatz Wibuchänil nach dem schönen flachen Teil kurz vor dem Abstieg nach Ergisch. NATUR

SCHWEIZ  10/11/2013

Oberems – Turtmanntal – Wasserleite –  Ergisch

tig bewusst wurde mir das erst, als ich Zuhause die Fotos anschaute, unterwegs ist mir das gar nicht so richtig aufgefallen. Ein gewisser Respekt ist also sicher angebracht. Dazwischen folgen jedoch immer wieder Passagen, wo der Weg breit und absolut ungefährlich ist. Zeit zum Durch­ atmen! Kurz vor dem Abstieg nach Ergisch lockt auch ein herrlicher Picknickplatz mit Steintisch und Holzbänken. Wer sich aus dem Rucksack verpflegt, wird hier kaum vorbeiziehen können… Das kann durchaus Sinn machen, vor allem wenn das ­Restaurant Obermatt in Ergisch, das einzige im Dorf, nicht geöffnet ist. Was sein kann, denn am 22. April dieses Jahres wurde das Restaurant durch einen Brand beschädigt. Schade, denn die Walliser Käseschnitte und der reichhaltige Salatteller haben wirklich ganz hervorragend geschmeckt. Obwohl Maya und Rafael Matter uns ver­ sichert haben, ihre Wirtschaft so schnell wie möglich (sie sprechen von Frühjahr 2014) wieder in Betrieb zu nehmen, gilt für Wanderer vorläufig: Abchecken! Und sonst: Wurst und Brot in den Rucksack packen. k Fritz Hegi Ihr Partner für «starke» Optik im Outdoorbereich

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«Der Bodensee ist mein Arbeitgeber» Nur wenige kennen den Bodensee so gut wie der gebürtige Steinacher Peter Klingenstein. Der Berufsfischer lebt täglich von und mit dem vielseitigen Gewässer. Er kann sich keinen schöneren Wohn- und Arbeitsort vorstellen. Von Sandra Papachristos (Text) und Jochen Ihle (Fotos)

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Morgens früh um fünf. Peter Klingenstein auf «seinem» Bodensee. SCHWEIZ  10/11/2013

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THEMA  I  BERUFSFISCHER PETER KLINGENSTEIN

Trotz romantischer Morgenstimmung. Berufsfischer ist ein harter Beruf.

Fischer aus Leidenschaft. Peter Klingenstein, Berufsfischer aus Steinach SG. Ordnung muss sein. Eingeholte Netze am Boot.

Petri Heil. Zwischendurch ein Schwatz von Boot zu Boot.

Staunen. Gebannt lauschen die Kinder der Kindergartengruppe Steinach den Erklärungen von Peter Klingenstein.

Hungriger Begleiter. Der Graureiher wartet auf einen Happen.

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THEMA  I  BERUFSFISCHER PETER KLINGENSTEIN

Die Arboner Bahnhofstrasse entlang des Seeufers ist menschenleer, nur ein Entenpaar watschelt uns in der Morgendämmerung entgegen. Doch nicht alle Anwohner des Bodensees liegen um fünf Uhr noch im Bett. An der Seestrasse 5 in Steinach zieht sich Peter Klingenstein die Gummistiefel über und bereitet die «Mariann» – sein Fischerboot – für die morgendliche Ausfahrt vor. Im Hintergrund taucht die aufgehende Sonne den Bodensee in ein glutrotes Licht – ein Bild wie aus einem Mittelmeer-Ferienkatalog. Auch nach 40 Jahren im Beruf hält der Fischer kurz inne, beobachtet das farbenfrohe Naturschauspiel und bemerkt: «Diese einzigartigen Stimmungen am See sind einer der Gründe, warum ich meinen Beruf so gerne ausübe.» Fischerin – ein Beruf mit Zukunft?

Flink springt der 57-Jährige in sein Boot. Der Motor beginnt zu brummen und wir stechen in See. Das deutsche Ufer auf der gegenüberliegenden Seite ist im Morgen­ nebel versunken, was die Illusion nährt, wir seien am Meer. Einzig der Geruch des Bodensees ist nicht mit einer salzigen Meeresbrise zu vergleichen. Die erste Station ist ein Schwebnetz, welches frei im Wasser treibt und am Vortag für den Fang von Felchen ausgelegt wurde. Jedes dieser Netze ist beschriftet und mit einem Peilsender ausgestattet, da es sich mit der Strömung des Bodensees während einer Nacht bis zu 10 Kilometer verschieben kann. «Falls es sich dann mit dem Netz eines anderen Fischers verheddert, kann es je nach Grösse des Schadens zu Unstimmigkeiten kommen», bemerkt Peter Klingenstein. Generell sei die Stimmung unter den rund 100 Berufsfischern aber gut. So hängen befreundete Fischer ihre Netze auch mal zusammen, um einen besseren Ertrag zu erzielen. Ob es auch Fischerinnen am Bodensee gibt? «Ja, die kann man aber fast an einer Hand abzählen», sagt der gebürtige Steinacher. Auf der Schweizer Seite sind insgesamt vier Frauen unterwegs, darunter auch zwei junge Fischerinnen aus Romanshorn. Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass der Nachwuchs in der Fischerzunft ein schwieriges Thema ist. Das Durchschnittsalter der Berufsfischer am Bodensee liegt, wie auch andernorts, bei weit über 50 Jahren, Tendenz steigend. Peter Klingenstein ist Vater von drei Töchtern und einem Sohn. Wird eines seiner Kinder die Familientradition fortsetzen? Er legt die SCHWEIZ  10/11/2013

Stirn in Falten und überlegt. «Ich bringe zu Hause das Thema immer wieder auf den Tisch. Falls eines unserer vier Kinder einsteigen möchte, werde ich nicht dagegen reden.» Wenn er hört, dass andere Berufsfischer ihrem Nachwuchs davon abraten, schüttelt er den Kopf. Einen Beruf lebenslang ausüben und vor den Kindern nicht davon überzeugt sein… Das passt für den geradlinigen und engagierten Mann nicht zusammen. Auch er stand einst, wie schon sein Vater, vor der Frage, den elterlichen Betrieb zu übernehmen. Er hat seine Entscheidung bis heute nicht bereut. Von der Natur geregelt

Inzwischen sind wir beim ersten Eglinetz angekommen. Im Bottich liegen neben einigen unscheinbaren Fischen bereits eine Trüsche, ein Hecht und zwei Felchen – bis jetzt eine bescheidene Ausbeute, aber nicht unüblich für diese Jahreszeit. Den Hauptteil des jährlichen Fanges von rund acht Tonnen holt Peter Klingenstein in den Herbstmonaten an Land. Entsprechend hätte er auch nichts dagegen einzuwenden, wenn die Osterfeiertage mit dem fischlastigen Karfreitag auf den Herbst verlegt würden. Aber seine Kunden wissen, dass es in der Fischerei Klingenstein nur das zu kaufen gibt, was er selber an Land gezogen hat. Fische dazukaufen, um sie anschliessend weiterzuverkaufen, kommt für ihn nicht in Frage. Er erläutert: «Ich mag die anspruchsvollen Kunden mit den kritischen Fragen. Sie möchten mehr zum Produkt wissen und bringen diesem eine grosse Wertschätzung entgegen.» Auch andere Seebewohner anerkennen die tägliche Arbeit des Berufsfischers, wie der soeben gelandete, «blinde» Passagier beweist. Aus sicherem Abstand beäugt er mit langem Hals jeden Handgriff Klingensteins und hält nach dem Fang Ausschau. Für den 57Jährigen ist der Graureiher ein alter Bekannter, da er die «Mariann» täglich am sel-

ben Holzpfosten erwartet. Sobald er seinen Happen bekommen hat, verlässt uns der grazile Vogel himmelwärts. Die vielen Jahre auf dem Bodensee haben nicht nur im wettergegerbten Gesicht des Fischers ihre Spuren hinterlassen. Peter Klingenstein strahlt eine Ruhe und Bescheidenheit aus, die sich auch in seiner Lebenseinstellung äussert: «Die Natur regelt mein Leben und ist mein Arbeitgeber. Wenn viel im Netz ist, freue ich mich, und wenn es wenig drin hat, ist das auch gut. Dann müssen wir halt mehr draus machen.» So hat seine Frau Cornelia ein besonderes Felchen-Mousse entwickelt. Es ist in seiner Herstellung zwar sehr zeitintensiv, findet bei Anlässen aber grossen Anklang. Nicht möglichst viel, sondern gut

Die rückläufigen Fangzahlen bei den Bodensee-Felchen haben in den letzten Jahren viele Schlagzeilen gemacht. Als möglicher Grund dafür wird die zu grosse Sauberkeit des Bodensees ins Feld geführt. Der geringe Nährstoffgehalt des Wassers soll für den Fischrückgang verantwortlich sein. Nun wird von Seiten der Berufsfischer gefordert, den Phosphatgehalt im Bodensee wieder zu erhöhen. Im Gegensatz zu vielen Berufskollegen steht Peter Klingenstein, bis 2009 Präsident des Schweizer Berufsfischerverbandes Bodensee, dieser Forderung kritisch gegenüber: «Nachhaltigkeit steht für mich immer zuoberst. Entsprechend suche ich nicht die Menge, sondern die Konstanz in der Fischerei. Heute wachsen Felchen zwar langsamer, aber die Qualität des Fleisches ist wesentlich besser als früher.» Entsprechend sieht er wenig Sinn darin, den See mit Phosphat zu düngen oder die Bestimmungen bei den Kläranlagen wieder zu lockern. Er ergänzt: «Es ist auch nicht wirklich erwiesen, ob der Felchen-Rückgang tatsächlich mehrheitlich durch den Phosphatgehalt beeinflusst wird.» Mehr Sorgen bereitet ihm, dass der Bodensee immer mehr zum Freizeit-Spielplatz wird. Seit der Steinacher fischt, sind in unmittelbarer Umgebung sieben neue Häfen hinzugekommen. «Der Druck auf den See wird

Kulinarik-Tipp Fischerei Klingenstein Adresse: Seestrasse 5, 9323 Steinach, Tel. 071 446 21 43. Öffnungszeiten: Mo bis Sa 9 – 12 Uhr. Die Fische aus der ­Fischerei Klingenstein lassen sich als Chnusperli direkt am Ufer im Restaurant Seehof (Öskis Fischbeiz) probieren. Restaurant Seehof (Öskis Fischbeiz) Adresse: Seestrasse 10, 9323 Steinach, Tel. 071 446 19 77 (Mo Ruhetag). Anreise: Mit dem Zug via Romanshorn nach Steinach oder von St. Gallen mit dem Postauto bis Steinach Post, anschliessend zu Fuss 5 – 10 Minuten zur Seestrasse. 39

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THEMA  I  BERUFSFISCHER PETER KLINGENSTEIN

immer grösser. Dieser Entwicklung stehen wir Berufsfischer sehr kritisch gegenüber. Ich finde es nicht sinnvoll, alles zu erlauben, bis es zu viel ist und anschliessend die Auswüchse wieder regulieren zu müssen», erläutert Peter Klingenstein seine Sichtweise.

gangenheit ausharrt. Es ist halb neun und am Ufer wartet eine Kindergartengruppe aus Steinach auf den Fischer. Die Vermittlung seines Wissens zum Lebensraum Bodensee liegt ihm am Herzen. Neugierig betrachten die Fünf- und Sechsjährigen seinen Fang. Als

er ihnen den toten Egli in die Hände geben möchte, zuckt die Mehrheit zurück. Ein Mädchen und ein Junge trauen sich, die glitschige Fischhaut anzufassen. Ob aus ihnen in 20 Jahren eine Fischerin und ein Fischer werden? k

Naturkunde in der Fischerei

Nach einer dreistündigen Fahrt und rund 500 Meter eingeholtem Netz erreichen wir die letzte Fangstation: eine Aal-Reuse. Das umfangreiche und schwere Drahtgeflecht an Land zu holen, erfordert vom Fischer Schwerstarbeit. Doch der Aufwand lohnt sich: Peter Klingenstein zieht einen Aal und mehrere Hechte ins Boot. In seinem langjährigen Berufsleben hat er schon viel aus dem Wasser gefischt, nicht immer nur Erfreuliches. «Als ich im Februar 1989 bei dichtem Nebel unterwegs war, hörte ich plötzlich einen lauten Knall. Der Geruch von Kerosin lag in der Luft. Ich steuerte in Richtung des Geräusches und fand im Wasser bald darauf das Bugrad eines Kleinflugzeuges, welches im Anflug auf den Flughafen Altenrhein abgestürzt war. Das Wrack lag 76 Meter tief auf dem Grund des Bodensees.» Doch Peter Klingenstein ist keiner, der lange in der Ver-

Ausflugs-Tipp Seemuseum Kreuzlingen Wer mehr zur Bodenseefischerei erfahren möchte, sollte im Seemuseum Kreuzlingen vorbeischauen. Anschaulich wird das Verhältnis zwischen Mensch und See im Verlauf der Geschichte erklärt. Schwerpunkte sind die Nutzung des Bodensees als Fischgewässer und Transportweg wie auch die Veränderung der Bodenseelandschaft und die Erforschung des Bodensees. Adresse: Seeweg 3, 8280 Kreuzlingen, Tel. 071 688 52 42, www.seemuseum.ch. Öffnungszeiten: Juli bis Sept. Di – So 11 – 17 Uhr; April bis Okt. Mi, Sa, So 14 – 17 Uhr; Nov. bis März So 14 – 17 Uhr. Gruppenführungen nach Vereinbarung. Preise: Erwachsene CHF 8.–, Familien CHF 12.–. Anfahrt: Mit dem Zug bis Kreuzlingen, umsteigen auf den Thurbo Richtung Romanshorn /  St. Gallen und bis zur ersten Station «Kreuzlingen Hafen», anschliessend zu Fuss 10 Minuten zum Seeweg. Wer den Besuch in Steinach mit dem Seemuseum verbinden möchte, hat stündlich eine direkte Verbindung ab Steinach Bahnhof.

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landschaft inmitten üppigen Tropenwaldes beeindruckt. Anschliessend Fahrt zum Lankester-Orchideengarten. 5. Tag: Vulkan Poas und La Fortuna. Heute wandern wir zunächst durch einen tropischen Urwald und erreichen einen Vulkansee und den Kraterrand eines schlafenden Vulkans. Weiterfahrt ins Tiefland, vorbei an mehreren Wasserfällen, zu der vom Vulkan El Arenal dominierten Kleinstadt La Fortuna. 6. Tag: Vulkan EI Arenal. Wir wandern am Fusse dieses aktiven Vulkans. Immer wieder dringt das Dröhnen der Ausbrüche an unser Ohr. 7. Tag: Fahrt nach Playa Panamá. Auf unserer Fahrt erleben wir den Wechsel vom feuchten Karibik-Klima zum trockenen Pazifik-Klima. Mittagshalt im Badeort Playa Panamá. 8. Tag: Nationalpark Rincón de la Vieja. Auf abenteuerlicher Strasse erreichen wir den wenig besuchten Nationalpark Rincón de la Vieja. Wanderung durch unterschiedliche Urwälder vom Trocken- bis zum Regenwald 9. Tag: Palo Verde. Über die Halbinsel Nicoya gelangen wir zum wasserreichen Tempisque-Fluss beim Nationalpark Palo Verde. Bootsfahrt zur «Vogel­ insel» – an den Ufern sonnen sich, unübersehbar, die Krokodile. 10. Tag: Tag zur freien Verfügung. Geniessen Sie das Baden, Faulenzen oder einen schönen Spaziergang.

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Solothurner Jura

Verenaschlucht

Die verkehrsfreie Solothurner Altstadt ist geprägt von historischen Baudenkmälern, schmucken Brunnen, spannenden Museen, Feinkostgeschäften und trendigen Restaurants. Nationales und internationales Ansehen geniessen Kultur- und Sportanlässe wie die Solothurner Filmtage, die Literaturtage und die Bike Days. Und wer länger in Solothurn bleiben möchte, findet Unterkünfte in jeder Preisklasse. Solothurn ist der Ausgangspunkt für einen gemütlichen Spaziergang durch die traumhafte Verenaschlucht. Am Stadtrand führt der romantische Weg durch den Wald, immer dem plätschernden Bach entlang zur Einsiedelei. Hier soll, so berichtet die Legende, die heilige Verena gelebt haben. Empfehlenswert ist auch die Besichtigung des nahen Schlosses Waldegg mit seinem barocken Garten.

klarer Sicht, mit einem fantastischen Alpenpanorama vom Säntis bis zum Mont Blanc. Solothurns Hausberg ist in gut drei Stunden Aufstieg zu Fuss erreichbar; mittwochs und an den Wochenenden auch per Postauto. Der Solothurner Jura lädt auch zu mehrtägigen Wanderungen ein, etwa über die Hasenmatt, den höchsten Gipfel im Kanton Solothurn, und die Grenchenberge. Ein weiterer Höhepunkt ist der Planetenweg, auf dem sich im Massstab 1:1 Milliarde unser Sonnensystem erwandern lässt. Im Juragarten, auf der Südseite des Kurhauses Weissenstein, gedeihen auf kleinstem Raum 200 typische Pflanzenarten aus der Region. Auf mutige Wanderer wartet das

­ öhlensystem «Nidlenloch». Geführte H Touren erschliessen gefahrenfrei die unterirdische Wunderwelt. Auch der nahe Balmberg ist mit einer Postautolinie erschlossen, oder man wandert in einer guten Stunde hinauf. In einem lauschigen Buchenwald befindet sich dort der grösste Seilpark der Deutschschweiz. Über 160 Plattformen verteilen sich auf neun verschieden schwierige Parcours. Eine sportliche Herausforderung für Familien und Gruppen.

Seilpark und Sonnenterrasse Überhaupt liegen in Solothurn Natur und Abenteuer zum Greifen nah. Die charmante Stadt ist ein idealer Ausgangspunkt, um den Solothurner Jura zu erkunden. So lockt der Weissenstein auf 1280 m ü. M. mit Ausblicken über das Schweizer Mittelland und, bei

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Mit Postauto auf Balmberg und Weissenstein Der Weissenstein ist mit dem Postauto ab Oberdorf von Mai bis November, mittwochs, samstags und sonntags sowie an allgemeinen Feiertagen erreichbar. Der Balmberg ist mit einer täglichen PostautoVerbindung ab Solothurn erschlossen. Die Abfahrtszeiten sind im Internet unter www.sbb.ch zu finden.

Naturpark Thal

Spa­zierweg lernen Gross und Klein die Natur aus Sicht der Zwerge kennen. Ein Spielplatz und eine Feuerstelle laden unterwegs zum Verweilen ein. Das Museum Haar und Kamm in Mümliswil erzählt ein Stück spannende Industriegeschichte. Südlich von Solothurn liegen der Bucheggberg und das Wasseramt. Sie sind ideale Gebiete für Genusswanderer und Velofahrer. Das historische Schloss Buchegg ist ein Besuch wert und kann mit der Wanderung von Solothurn nach Kyburg-Buchegg verbunSchluchten und den werden. Der Burgäschisee lockt seltene Pflanzen mit Badi und Ausflugsrestaurant. Im Der Naturpark Thal ist ein Geheim- Museum Turm Halten wird das Leben tipp. Er liegt eingebettet in die Gebirgs- und Arbeiten der Landbevölkerung züge des Solothurner Juras zwischen sichtbar gemacht. Weissenstein und Wasserfallen. Das abwechslungsreiche Wandergebiet bietet stille Natur, Schluchten und Felswände sowie weite Juraweiden. Die wildromantische Wolfsschlucht in Welschenrohr ermöglicht den Aufstieg zur zweiten Jurakette. Auf dem «JuraInformationen Region Solothurn Tourismus weg Thal» erfahren Wanderer anhand Hauptgasse 69 Informationstafeln Wissenswertes 4500 Solothurn über die Region. Der Zwergenweg von Tel. +41 (0) 32 626 46 46 Gänsbrunnen zum Berghof Montpelon Fax +41 (0) 32 626 46 57 ist besonders bei Familien mit Kininfo@solothurn-city.ch www.solothurn-city.ch dern beliebt. Auf dem kurzweiligen

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GESCHICHTE  I  PETER KREBS

Peter Krebs

DIE SCHWEIZER WANDER

Idyllischer Ort. Im Einzugsgebiet des Schwarzwassers.

Baseballcap auf dem Gurnigel Die Spezialitäten des Berner Journalisten und Autors Peter Krebs sind Reiseberichte, Erzählungen und Kurzkrimis. Im «Wandermagazin SCHWEIZ» nimmt er jeweils mit spitzer Feder einen bestimmten Aspekt des Wanderns aufs Korn. Heute geht es um Stock und Hut und eine Wanderung in der Region Gantrisch.

Wer in alten Zeiten das Haus verliess, um auf Wanderschaft zu gehen, hatte zwei Accessoires immer mit dabei: Stock und Hut. Sie standen im bekannten Kinderlied aus dem 19. Jahrhundert schon Hänschen gut, als er zum Leid seiner Mutter allein in die weite Welt hinauszog. Viele Jahre später, bis am Ende der Stummfilmzeit, begleiteten die Melone und der Bambusstab auch Charlie Chaplins Tramp. Sie waren seine treuesten Freunde. Er konnte noch dann auf sie zählen, wenn er einsam und verlassen über Landstrasse und Leinwand zog. Für die Wandergesellen, Spaziergänger, Vagabunden und Tramps waren Stock und Hut nicht bloss hübsche Zutaten, sondern nützlich und unentbehrlich. Der Stock diente dazu, schwierige Passagen im steilen Gelände zu meistern und Bäche zu überqueren. Im Notfall konnte er eingesetzt werden, um aufdringliche Karnivore oder Wegelagerer in die Flucht zu schlagen. Er gab Halt und Haltung. Der Hut seinerseits behütete den Kopf vor Regen, Wind und Sonnenschein. Es sei denn, der Sturmwind habe ihn davongeblasen, sodass der Träger ihm nachrennen musste, wobei er vielleicht vom rechten Weg abkam. Wenn der Pechvogel nicht auf der Hut war und das Schicksal es schlecht mit ihm meinte, sah er sich gezwungen, die Kopfbedeckung umgedreht vor einer Kirche auf den 54

Boden zu setzen, in der Hoffnung auf eine milde Gabe. Aus dem Hut wurde flugs ein Spendentopf. «Mit dem Hute in der Hand, kommt man durch das ganze Land», sagt ein deutsches Sprichwort. Seit der Stummfilmzeit ist viel passiert mit Stock und Hut. Beide büssten ihre Bedeutung ein. Die Hochkonjunktur nach dem Zweiten Weltkrieg stempelte sie zu alten Hüten, die nur noch von reiferen und konservativen Damen und Herren benutzt wurden. Als reif und konservativ wollte man damals keinesfalls erscheinen, sondern als jugendlich und lässig. Zylinder und Melone repräsentierten die aristokratische und autoritätsgläubige Gesellschaft, von deren Joch man sich gerade befreite. Die klassischen Damenhüte mit breiter Krempe und viel Ballast schränkten die Bewegungsfreiheit ein und zerstörten die Dauerwelle. Dazu kam, dass man sich immer seltener zu Fuss oder mit der Eisenbahn fortbewegte, in der es noch Hutablagen gab und die Kopfbedeckungen von den Mitreisenden gebührend beachtet wurden. In der engen und privaten Kabine des Autos, des neuen Massenverkehrsmittels, störten Hüte und Stöcke mehr, als dass sie nützten. Keiner bewunderte sie dort. Statt mit dem Zylinder auf dem Kopf machte man lieber mit den Zylindern unter der Haube Eindruck. SCHWEIZ  10/11/2013


Später trennten sich die Wege von Stock und Hut. Der Gehstock hat dank der Fitnesswelle und des Outdoorbooms eine neue Aufgabe gefunden. Er schaffte gegen das Ende des 20. Jahrhunderts als industriell hergestelltes Walking- und Trekkinginstrument das Comeback. Wobei er fortan als Paar über Stock und Stein stöckelte. Mit dem Single-Dasein hat er Schluss gemacht, und es geht ihm heute wieder gut. Hut ab vor dieser Leistung! Der Hut hingegen hat sich bis heute nicht erholt. Er lahmt und geht am Stock. Die Mode will ihm an den Kragen.

tour    info Gambach-Hirschhorn –  Gurnigel – Wattenwil

Vom Schwarzwasser zur Gürbe

Nicht dass die Kopfbedeckung völlig verschwunden wäre. Gerade beim Wandern in den Bergen, wo man ihre Vorteile bei Wind und Wetter schätzt, verwendet man sie noch. Das einst so vielfältige Kleidungsstück tritt allerdings fast ausschliesslich als Baseballcap in Erscheinung, das aus den USA herkommt. Der Cap ist günstig, leicht, er findet im Rucksack Platz, und bei Regenwetter kann man die Kapuze darüberstülpen. Was einerseits praktisch ist, wirkt andererseits monoton: Alle Träger des Caps sehen ein wenig aus wie Tankstellenwärter aus Texas. «Die Baseballmütze ist zum europäischen Einheitshut geworden», stellt Tobias Engelsing fest, der als Direktor des Konstanzer Rosgartenmuseums seinerzeit die Hutausstellung «Chapeau!» organisierte.

NATUR Schwarzwasser Rüschegg Gambach

Wattenwil Louetli Berghaus Gurnigel

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be

KONDITION JAHRESZEIT

  START Gambach-Hirschhorn bei Rüschegg BE.  ZIEL Wattenwil BE Bushaltestelle.  CHA-

Ausgedehnte Bergwanderung auf markierten Wanderwegen.  AN-/RÜCKREISE Mit der S-Bahn von Bern nach Schwarzenburg und mit Postauto nach Gambach-Hirschhorn. Ab Wattenwil mit Postauto nach Seftigen und mit Bahn weiter nach Bern oder Thun.  ROUTE Der Wanderweg beginnt unterhalb der Postauto-Haltestelle. Aufstieg Richtung Magerbad, dann Trölisteig, Gross Louetli, Lischbodegrat, Selibüelsattel auf den Gur­ nigelpass zum Berghaus. Abstieg unterhalb der Strasse zuerst kurz auf dem asphaltierten Strässchen, dann in den Gürbegraben und immer auf der linken Seite der Gürbe entlang bis Wattenwil.  ZEIT 6 ½ h.  HÖHENDIFFERENZ Aufstieg etwa 800 Hm, Abstieg etwa 1000 Hm.  SCHWIERIGKEIT T1.   EINKEHREN Rest. GurnigelBerghaus, 031 809 04 30, www.gurnigel-berg haus.ch.  WANDERKARTE LK 1:50 000, 253T Gantrisch.  VARIANTE Man kann die Wanderung abkürzen und auf dem Gurnigelpass starten oder beenden. Diesen erreicht man mit dem Postauto via Thurnen.  LITERATURTIPP Von Peter Krebs sind im Wolfbach-Verlag, Zürich, zwei Sammelbände mit Erzählungen – «Die Nachtfrau» und «Verlangenthal» – in Buchform erschienen. Sie enthalten unter anderem Geschichten, die im «Wandermagazin SCHWEIZ» erstmals veröffentlicht wurden. www.peterkrebs.ch. RAKTER

Der Aufstieg zum Selibüelsattel in Under Scheidwald oberhalb von Rüschegg.

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Peter Krebs

Erstaunlicherweise verzichten in der Zeit des Individualismus die meisten Individuen auf diese Möglichkeit. Sie begeben sich freiwillig unter die Schirmherrschaft des Baseballcaps und werben für irgendeinen Weichkäse oder ein Düngemittel statt für sich selber. Das gilt auch für mich. Aber ich habe jetzt die Chance, mich von der Kappe zu befreien. Ich liess sie gestern im Gurnigel-Berghaus liegen und überlege nun, ob ich sie zurückholen oder mir lieber einen schönen neuen Hut kaufen soll. Vielleicht einen, der so angepriesen wird: «Dieser toll geformte Hut ist ein echter Eyecatcher in jeder Lebenslage. Das adrette Must-Have krönt jedes trendige Outfit und passt sowohl zu einem süssen, verspielten Kleid, als auch zu gewöhnlichen Jeans mit einem T-Shirt.» Das wäre doch was. k

Gür

FAMILIE

J F M A M J J A S O N D

Die Caps unterscheiden sich nur in der Farbe und im unvermeidlichen Werbelogo. Es macht die Wanderer zu Reklamesäulen und die Alpen zur Werbefläche. Ob beim Gang über Gletscher und Pässe oder bei der Ankunft in der Hütte: Unverdrossen preisen die Hüte in der unberührten Bergwelt den Damenturnverein Wallisellen an, die Spitex Gäu, Stadelmann Kanalreinigungen, den Kanton Uri oder New York. Einmal begegnete ich auf dem Gipfel eines Dreitausenders einem rüstigen Alpinisten, der auf seiner Stirn den Schwangerschaftstest einer Pharmafirma spazieren führte. Er trug die Kappe der guten Hoffnung auf dem Kopf. Genau genommen ist der Baseballcap aber gar kein Hut, sondern bloss eine Mütze aus der Gattung der Schirmmützen. Der Unterschied besteht darin, dass der Hut eine umlaufende Krempe und eine feste Form besitzt, der Cap aber bloss einen harten Schirm und einen weichen Kern. Das ist kein Detail. Während die schlichten Caps sich gleichen wie ein Osterei dem anderen, sind dem Formenreichtum des Huts kaum Grenzen gesetzt. Es gibt die romantischen Strohhüte, kecke Federhüte, den luftigen Panamahut, den Sombrero, den von Churchill und Al Capone getragenen Borsalino, den währschaften Zimmermannshut, den jungen Trilby, den praktischen Filzhut und den unpraktischen Zylinder, den frühe Alpinisten dennoch auf ihren abenteuerlichen Exkursionen trugen. Aber es gibt selbstverständlich Hüte, die besser zu Granit, Kalk und Wolkenbrüchen passen, zum Beispiel den Hirtenhut, den Jägerhut, dessen Krempe hinten aufgestülpt ist, und den Wanderhut. Dank des Hutbands oder der Schnur kann man sich Federn und Blumen an den Hut stecken und so den individuellen Ausdruck unterstreichen: Hüte machen Leute.

KULTUR

Hirschhorn


PUBLI-INFORMATION  I  PRODUKTE

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Fjällräven Greenland Jeans

Schlafsack und Jacke

Wetterfester Kamerad

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Das Flaggschiff der Windproof-Produkte! Ein lässiger Männer-Troyer mit Schneekristall-Muster. Gestrickt aus dem fädigen Heilo Garn (33 Mikron), das wasserabweisend, zudem öl- und schmutzresistent ist. Damit kein Wind eindringt, verarbeiten die Norweger die atmungsaktive Polarwind-Membran der italienischen Firma Pontetorto ®. Auch in Weiss und Schwarz erhältlich.

Statt auf Denim greift Fjällräven beim Material auf sein robustes Mischgewebe G-1000 zu: So vereint die neue Hose Widerstandsfähigkeit für Outdoor-Abenteuer und den typischen Jeans-Look. Ein weiterer Unterschied: Die Greenland-Jeans besitzt auf dem rechten Oberschenkel eine sechste Tasche. Erhältlich in den Farben Dark Grey, Sand, Tarmac, Uncle Blue und Green.

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Schöffel Peak Pants M

Mammut X-Sun

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Kann mit Jacke verbunden werden

Die hellste Lampe

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Dank ihrer unglaublichen 950 Lumen, der vier Leuchtmodi, einer maximalen Leuchtweite von 200 m sowie 40 Stunden Maximal-Leuchtdauer eignet sich diese Lampe ebenso für schnelle Ausdauersportarten wie für alpine Unternehmungen. Einschaltschutz, alpines Notsignal, Helmhalterung sowie das Verlängerungskabel für die optionale Belt-Version machen sie zum multifunktionalen Alleskönner. Gewicht inkl. Batterien 270 g.

Ab Frühjahr 2014 integrieren Salewa, Montane und Mountain Equipment das hochtechnische Primaloft erstmals in ihre Kollektionen. Acht Schlafsäcke für unterschiedliche Temperaturbereiche sind in der neuen Salewa-Kollektion damit ausgestattet. Sie sind klein verpackbar, leicht und unempfindlich gegen Feuchtigkeit, darüber hinaus atmungsaktiv, wärmend auch im nassen Zustand, schnell trocknend und dazu pflegeleicht.

CHF 164.90, www.schoeffel.com

CHF 350.–, www.mammut.ch

Ab CHF 139.–, www.salewa.ch, www.primaloft.com

Bitte beachten: Die vorgestellten Produkte auf diesen Seiten sind PR-Texte und -Fotos und unterliegen nicht der Verantwortung der Redaktion. Bei Fragen wenden Sie sich bitte direkt an die Hersteller.

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WILDPARKS IN DER SCHWEIZ

Tierisch gut

Wildparks sind beliebte Ausflugsziele f체r die ganze Familie. Man entdeckt Tiere, die in unseren W채ldern und Bergen leben, dort aber nur selten zu Gesicht bekommt. Und man trifft auf Tierarten, die einst hierzulande heimisch waren und sich wieder vorsichtig in unser Land tasten. Von JOCHEN IHLE (TEXT UND BILDER)

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Freilaufzone. In Goldau haben Kinder direkten Tierkontakt.

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FAMILIENTIPP  I  WILDPARKS IN DER SCHWEIZ

Tier- und Wildparks in der Schweiz Wildpark Heitern, Zofingen Ganzjährig geöffnet, Eintritt frei Wildpark Roggenhausen, Aarau Ganzjährig geöffnet, Eintritt frei, Tel. 062 822 34 05

www.zofingen.ch und www.aargautourismus.ch www.roggenhausen.ch

Wildpark Brienz Alpenwildpark Harder, Interlaken Alpenvogelpark Ischboden, Grindelwald Tierpark Dählhölzli, Bern Wildpark Biel Tierpark Langenthal

www.interlaken.ch www.interlaken.ch www.alpenvogelpark.ch www.tierpark-bern.ch

Ganzjährig geöffnet, Eintritt frei, Tel. 033 952 80 80 Ganzjährig geöffnet, Eintritt frei, Tel. 033 826 53 00 Mitte Mai bis Ende Oktober, Eintritt frei, Tel. 079 371 67 44 Ganzjährig geöffnet, Sommer 8.30–19 Uhr, Winter 9–17 Uhr, gebührenpflichtig, Tel. 031 357 15 15 Ganzjährig geöffnet, Eintritt frei Ganzjährig geöffnet, Eintritt frei, Tel. 062 919 19 00

www.tierpark-biel.ch www.langenthal.ch

Ganzjährig geöffnet, täglich 10–17 Uhr, Tel. 061 816 22 22

www.augustaraurica.ch

Tierpark Lange Erlen

Ganzjährig geöffnet, März bis Oktober 8–18 Uhr, Nov. bis Febr. 8–17 Uhr, Eintritt frei, Tel. 061 681 43 44,

www.erlen-verein.ch

Tierpark Chur

Ganzjährig geöffnet, April bis Okt. 10–18.30 Uhr, Nov. bis März 13–17.30 Uhr, gebührenpflichtig, Kinder bis 6 Jahre gratis. Tel. 081 286 73 44

www.tierpark-chur.ch

Parc Zoologique du Bois du Petit-Château La Chaux-de-Fonds

Ganzjährig geöffnet, täglich 8–18 Uhr (im Winter bis 17 Uhr). Vivarium (ausser Mittwochmorgen) 9–12 und 14–18 Uhr (im Winter bis 17 Uhr). Tel. 032 967 60 74 (Zoo) und 032 967 60 73 (Vivarium), Eintritt frei

www.mhnc.ch

Wildpark Peter und Paul, St. Gallen

Ganzjährig geöffnet, Eintritt frei, Tel. 071 244 51 13

www.wildpark-peterundpaul.ch

Wildpark Mühletäli, Olten

Ganzjährig geöffnet, Eintritt frei

www.wildpark-muehletaeli.ch

Ganzjährig geöffnet, April bis Okt. Mo–Fr 9–18 Uhr, Sa/So 9–19 Uhr, Nov. bis März 9–17 Uhr, gebührenpflichtig, Tel. 041 859 06 06

www.tierpark.ch

Ab Frühjahr geöffnet, Eintritt frei, Tel. 071 672 38 40

www.kreuzlingen-tourismus.ch

Juraparc, Vallorbe Zoo La Garenne, Le Vaud

Ganzjährig geöffnet, täglich 9–18 Uhr, gebührenpflichtig, Tel. 021 843 17 35 Ganzjährig geöffnet; Sommer 9–18 Uhr, Winter 9–17.30 Uhr, gebührenpflichtig, Tel. 022 366 11 14

www.juraparc.ch

Tierpark Aletsch, Fiesch Zoo Alpin, Les Marécottes

Ganzjährig geöffnet, Eintritt frei, Tel. 027 970 60 70 Ganzjährig geöffnet, täglich 9–17 Uhr, gebührenpflichtig, Tel. 027 761 15 62

www.fiesch.ch www.zoo-alpin.ch

Ganzjährig geöffnet, Eintritt frei, Tel. 044 722 55 22 Ganzjährig geöffnet, Eintritt frei, Tel. 052 267 57 22

www.wildnispark.ch www.bruderhaus.ch

Römischer Tierpark Augusta Raurica

Tierpark Goldau Tierpark Seeburg, Kreuzlingen

Wildnispark Zürich Wildpark Bruderhaus Winterthur

Mitten im Tierpark. Brütende Störche in den Langen Erlen.

Wildnispark Zürich

Wie im Indianerfilm. Wisente im Wildnispark Zürich.

www.lagarenne.ch

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Wildnispark Zürich

Heute schon einen Hirsch gesehen? Einen Luchs, einen Steinbock oder gar einen Wolf? Wildparks bieten hierzu ausreichend Gelegenheit. In Wildparks werden vor allem einheimische und ehemals einheimische Tierarten gehalten. Weitläufige, naturnah gestaltete Freilandgehege bieten den Tieren ausreichend Bewegung und auch Rückzugsmöglichkeiten. Oft ist beim Beobachten Geduld gefragt, denn nicht immer sind die Tiere sofort zu erspähen, wie etwa in der grossen Wolfsanlage im Wildnispark Zürich. Hier erleben wir die Tiere fast wie in freier Wildbahn. Höhlen und andere Verstecke machen es nicht immer leicht, das Rudel auszumachen. Ein Feldstecher ist eine wertvolle Hilfe. Warum nicht einmal früh am Morgen oder am Abend in den Langenberg? Oder an einem kalten Wintertag? In Ruhe dem Heulen der Wölfe lauschen, das Verhalten der Tiere und die Rangkämpfe während der Paarungszeit im Februar beobachten. Wald und Wildnis

Seit dem Jahr 2009 werden die Naturlandschaft Sihlwald, der Wildpark Langenberg und das Besucherzentrum unter dem Namen Wildnispark Zürich geführt. Auf Besucher wartet eine attraktive Kombination von Wald, Wildnis und Tieren. So darf sich der Sihlwald, der grösste zusammenhängende Buchenmischwald der Schweiz, zu einem Naturwald ohne menschliche Eingriffe entwickeln – und das vor den Toren des Ballungsraums Zürich. Allein 70 Kilometer Wanderwege stehen offen. Im Langenberg begegnen wir neben grossen Tierarten wie Braunbären und Wölfen auch Steinböcken, Feldhasen und Murmeltieren. Raubtierrundweg, Fuchsscheune und begehbare Wildschweinanlage lassen bei Kindern sofort Interesse aufkommen. Und wer entdeckt die scheuen Luchse mit ihren charakteristischen Pinselohren? Beobachtungsplattformen ermöglichen Einsichten in die grosszügig gestaltete Anlage. Auch die Braunbären sind nicht immer am Teich und nahe der Umzäunung zu sehen. Die Waldanlage bietet ihnen viele Verstecke. Die Beschilderung am Gehege gibt Auskünfte über ihre Lebensräume, und eine «Bär-aktuell»-Tafel informiert über die Situation der frei lebenden Bären. Von der Luchsanlage spazieren wir an der Kirche vorbei und zum Bahnhof von Langnau. Der Wanderweg führt weiter am Ufer der Sihl entlang bis zum Besucherzentrum des Wildnisparks. Man kann für diese Strecke auch die Sihltalbahn benutzen; das Besucherzentrum befindet sich nur eine Station vom Bahnhof Langnau entfernt. Das «Tor zum Sihlwald» ist schon alleine einen Tagesausflug wert: Da gibt es eine Fischotter- und Biberanlage, einen Walderlebnispfad und einen Wildnisspielplatz – und im Museum werden Ausstellungen über den Wald und seine BeSCHWEIZ  10/11/2013

Familienspaziergang. Bärin mit Jungtieren im Wildnispark Zürich.

tour    info Tierpark Lange Erlen  START UND ZIEL Tierpark Lange Erlen.  CHARAKTERISTIK Einfache Wanderung vom Tierpark Lange Erlen entlang dem Fluss Wiese nach Riehen. Hartbelag und Naturwege. Gelbe Wegweiser.  AN- UND RÜCKREISE Mit den SBB nach Basel. Mit Bus Nr. 36 zum Tierpark oder mit Tram Nr. 2 und Nr. 6 bis Eglisee.  ZEIT Etwa 3 h. Aufenthalt im Tierpark individuell.  ROUTE Tierpark Lange Erlen (252 m) – Zollhaus Weilstrasse (272 m) – Riehen/Dorf (280 m) – auf selbem Weg zurück.  SCHWIERIGKEIT T1.  HÖHENDIFFERENZ Keine.  EINKEHREN Kiosk im Tierpark, Parkrestaurant Lange Erlen, www.restaurant-lange-erlen.ch ; Hotels und Restaurants in Basel.  WANDERKARTE LK 1:50 000, 213 T Basel.  HINWEISE Tierpark ganzjährig geöffnet, März bis Oktober 8–18 Uhr, Nov. bis Febr. 8–17 Uhr, Eintritt frei.  INFOS Tierpark Lange Erlen, Tel. 061 681 43 44, www.erlen-verein.ch.

NATUR KULTUR FAMILIE KONDITION J F M A M J J A S O N D

JAHRESZEIT

Wildnispark Zürich  START SZU-Station Wildpark-Höfli.  ZIEL Naturzentrum Sihlwald.  CHARAKTERISTIK Einfache Wanderung auf Wald- und Spazierwegen durch den Wildpark Langen-

NATUR

berg zum Naturzentrum Sihlwald. Gelbe Wegweiser.  AN- UND RÜCKREISE Mit den SBB nach Zürich, weiter mit SZU (S-Bahn S4) bis Station Wildpark Höfli (oder mit diverKULTUR sen Buslinien).  ZEIT Etwa 2 ½ h. Aufenthalt im Langenberg und im Naturzentrum Sihlwald individuell.  ROUTE SZU-Station Wildpark-Höfli (450 m) – Langenberg (570 FAMILIE m) – Langnau Kirche (544 m) – Langnau a. A. (468 m) – Naturzentrum Sihlwald (481 m).  SCHWIERIGKEIT T1.  HÖHENDIFFERENZ Auf- und Abstieg jeweils etwa 150 KONDITION Hm.  EINKEHREN Restaurant im Langenberg, Café beim Besucherzentrum Sihlwald.  WANDERKARTE LK 1:50 000, 225 T Zürich.  HINWEISE Der Grossteil der Tieranlagen im Langenberg ist ganzjährig geöffnet und frei zugänglich. Westteil und Wild- JAHRESZEIT katzenanlage Nov. bis März 8–16 Uhr, April bis Okt. 8–19 Uhr. Begehbare Wildschweinanlage ganzjährig 8–16 Uhr. Besucherzentrum Sihlwald geöffnet von Mitte März bis Anfang Nov. Di–Sa 12–17.30 Uhr, So / Feiertage 9 –17.30 Uhr. Aussenausstellungen, Kleintier-WG, Biber-FischotterAnlage und Wildnis-Spielplatz auf dem Areal des Besucherzentrums sind ganzjährig frei zugänglich.

Biber-Anlage von der Dämmerung bis 23 Uhr beleuchtet.  INFOS Stiftung Wildnispark Zürich, Alte Sihltalstrasse 38, 8135 Sihlwald, Tel. 044 722 55 22, www.wildnispark.ch.

J F M A M J J A S O N D

Natur- und Tierpark Goldau  START Goldau.  ZIEL Seewen.  CHARAKTERISTIK Einfache Wanderung vom

Tierpark Goldau durch das Schuttgebiet bis zum Goldseeli. Weiter durch das NaturNATUR schutzgebiet Sägel nach Lauerz, dann weiter am Ufer des Lauerzersees entlang nach Seewen (Bahnanschluss). Naturwege und Hartbelag. Gelbe Wegweiser.  AN- UND KULTUR RÜCKREISE Mit der Bahn nach Arth-Goldau. Vom Bahnhof 400 Meter bis zum Tierpark.  ZEIT Etwa 2 h. Aufenthalt im Tierpark individuell.  ROUTE Goldau (510 m) FAMILIE – Tierpark (510 m) – Schutt – Goldseeli (470 m) – Lauerz (457 m) – Seewen (457 m); oder ab Lauerz auf selbem Weg zurück.  SCHWIERIGKEIT T1.  HÖHENDIFFEKONDITION RENZ Keine.  EINKEHREN Selbstbedienungsrestaurant und Grillstellen im Tierpark. Hotels und Restaurants in Arth, Goldau, Lauerz und Seewen.  WANDERKARTE LK 1:50 000, 235 T Rotkreuz.  HINWEISE Tierpark ganzjährig geöffnet, April bis Okt. JAHRESZEIT Mo–Fr 9 –18 Uhr, Sa/So 9 –19 Uhr, Nov. bis März 9 –17 Uhr, gebührenpflichtig.  INFOS Naturund Tierpark Goldau, Parkstrasse 40, 6410 Goldau, Tel. 041 859 06 06, www.tierpark.ch.

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FAMILIENTIPP  I  WILDPARKS IN DER SCHWEIZ

Neue Bücher für aktive Familien

Ursula Kohler

Trips mit Kids

20 zweitägige Ausflüge mit Kind und Kegel Unternehmungslustige Familien haben in der Schweiz zahlreiche Möglichkeiten, ein spannendes Wochenende zu erleben. Wer Neues entdecken möchte, findet in diesem Buch 20 Wochenendtipps. Jeder Vorschlag umfasst eine zweitägige Tour mit Varianten und Hinweisen auf Höhepunkte in der Gegend. Im Mittelpunkt steht das Unterwegssein: zu Fuss, mit dem Fahrrad, auf Inlineskates, im Kanu, mit Schneeschuhen, auf dem Schlitten oder mit Zug, Schiff und Postauto! 192 Seiten, 14 u 21 cm, CHF 34.90, ISBN 978-3-85932-700-9, Werd Verlag, Thun 2013, www.werdverlag.ch

Fiona Danks / Jo Schofield

Raus bei Regen, Wind und Schnee

Werken, Spielen, Naturerleben bei Schlechtwetter Welch ein Vergnügen, in die grösste Pfütze zu hüpfen oder barfuss durch den Matsch zu waten. Auch bei Regen, Wind und Schnee locken viele Abenteuer. 
Bei Regen kann man einen einfachen Unterschlupf bauen oder einen Regenfänger basteln. Wind gibt selbstgebauten Segelbooten Schub und lässt Wimpel, Mobiles und Windbeutel tanzen. Schnee und Eis inspirieren zum Iglu bauen, zu Schneeskulpturen und filigranen Dekorationen. Dieses Buch bietet eine Fülle an Ideen und Anregungen, die selbst bei schlechtem Wetter Lust auf Unternehmungen in der Natur machen. 128 Seiten, 14 u 20 cm, CHF 19.90, ISBN 978-3-03800-661-9, AT-Verlag, Aarau 2013, www.at-verlag.ch

Violette Tanner

Kinderwerkstatt Wildpflanzenküche Mit Kindern sammeln, kochen, die Natur erleben

Das Buch enthält praxiserprobte Rezepte für einfache Gerichte mit Wildpflanzen, die Kinder gerne essen. Ausserdem: Viele Anregungen zum Konservieren von Wildkräutern – für den Vorrat und für kleine Geschenke aus der Küche. Pflanzenporträts von zwölf Wildpflanzen mit ihren wichtigsten Merkmalen und ihrer Verwendung in Brauchtum, Heilkunde, Mythen und Märchen.
Zahlreiche Ideen und Anleitungen für Spiele und kreatives Gestalten mit Wildpflanzen.
 200 Seiten, 14,9 u 24,5 cm, CHF 32.90, ISBN 978-3-03800-569-8, AT-Verlag, Aarau 2013, www.at-verlag.ch 62

wohner gezeigt. Im Jahresprogramm des Wildnisparks finden sich viele Gratis-Veranstaltungen. Es gibt Kurse wie «Essbare Wild­ pflanzen», für Kinder den «Geissen-KidsClub» und für Gruppen geführte Kräuterwanderungen und Rundgänge mit den Park-Rangern. Grüne Lunge

Auch in Basel befindet sich der Tierpark in Stadtnähe. Der Tierpark Lange Erlen liegt im gleichnamigen Naherholungsgebiet, das sich vom Stadtrand bis nach Riehen erstreckt. Den Besuch im Tierpark kann man wunderbar mit einer Wanderung entlang dem Fluss Wiese verbinden. Ein Spaziergang für jedermann, mit hübschen Picknickplätzen am Weg. Der Tierpark Lange Erlen wurde bereits im Jahre 1871 gegründet. Wie in seiner Geschichte nachzulesen ist, waren die ersten Bewohner des Tierparks «ein paar schwarze Schwäne aus dem fernen Australien». Erst später kamen Rehe, Hirsche, Ziegen, Schafe, Lamas und auch exotische Tiere hinzu. Auf die Haltung der Exoten wurde bald wieder verzichtet, der Schwerpunkt der Tierhaltung liegt heute bei vorwiegend einheimischen Säugetieren und Vögeln. Unter den gezeigten Hirscharten sind neben dem Rothirsch und dem Damhirsch auch der vom Aussterben bedrohte Mesopotamische Damhirsch und der nordamerikanische Wapiti zu sehen. In den Weihern tummeln sich Enten, Gänse und Schwäne, und auch Störche und Graureiher leben und brüten im Park. Im Jahre 2008 wurde eine Luchsanlage mit Hügeln, Wasserläufen und Verstecken errichtet; und für die Füchse und Wildschweine wurde ein gemeinsames, naturnah gestaltetes Gehege realisiert. In Zusammenarbeit mit der Stiftung Pro Specie Rara, die sich für den Erhalt bedrohter Nutztierrassen und Pflanzen einsetzt, entstand ein Erlebnishof. Er zeigt die Nutztiere des Menschen. Neben Ponys, Schafen, Kaninchen und Meerschweinchen haben hier u.a. auch die Bündner Strahlenziege, das Wollschwein, das Walliser Landschaf und die Diepholzer Gans ein Zuhause gefunden. Im Bauerngarten gibt es unbekannte und in Vergessenheit geratene Gemüse- und Beerensorten zu entdecken. Im ehemaligen Försterhaus erfährt man Wissenswertes über unerwünschte Hausbewohner wie Ratten, Mäuse, Fledermäuse, Milben und Zecken. Eine Wechselausstellung im Erdgeschoss informiert über weitere spannende Themen rund um Tiere und Natur. Im Bergsturzwald

Eine ganz andere Geschichte steht hinter dem Natur- und Tierpark Goldau. Im Jahre 1806 lösten sich an der Südflanke des Rossbergs im Kanton Schwyz etwa 40 Millionen Kubikmeter Gesteinsmassen und donnerten

zu Tal. Die Felsbrocken begruben Häuser, Scheunen und Kirchen unter sich, zerstörten die Dörfer Goldau und Röthen, und Teile von Buosingen und Lauerz. Das Dorf Goldau wurde wieder aufgebaut, Arth-Goldau ist heute ein Verkehrsknotenpunkt. Der Bergsturz jedoch formte eine urtümliche, von den Naturgewalten geprägte Landschaft. Mächtige Bäume ragen in den Himmel; übereinander getürmte Felsbrocken sind von Moosen überwuchert, das Gelände wird vom Nagelfluhgestein dominiert. Im Jahre 1925 wurde in dieser Urlandschaft der Tierpark Goldau gegründet. Heute leben hier auf rund 34 Hektaren ursprünglicher Natur etwa 100 einheimische und europäische Wildtierarten. Die grosse Freilaufzone ermöglicht Kindern ein direktes Erlebnis mit den Tieren. Kein Gitter oder Zaun trennt sie von den Sika-, den Damhirschen und den Mufflons. Die zutraulichen Tiere lassen sich gerne füttern und streicheln. Rechts und links des Rundweges befinden sich die Gehege von Luchsen und Wildkatzen, Wildschweinen, Wisenten und Waschbären. Wölfe und Bären sind in einer grossen Gemeinschaftsanlage untergebracht. Von den Aussichtsposten kann man die beiden Beutegreifer in ihrer natürlichen Umgebung beobachten. Kinder können an sogenannten «Entdeckerstationen» tasten, spielen, hören und ausprobieren – und die Tierpark-Ranger beantworten gerne Fragen. So sind Wildparks nicht nur Erholungsräume. Sie vermitteln Wissen, klären über Verhaltensweisen der Tiere auf und sensibilisieren für deren bedrohte Lebensräume. Einrichtungen wie der Naturund Tierpark Goldau oder der Wildnispark Zürich bieten Exkursionen und Workshops für Schulklassen an. Der Tierpark wird so für einmal zum Klassenzimmer. Auch übernehmen viele Wildparks Aufgaben im Bereich der Forschung und des Artenschutzes. Man arbeitet mit Umwelt- und Tierschutzorganisationen zusammen, kümmert sich miteinander um gefährdete Nutztiere und um vom Aussterben bedrohte Haustierrassen. Ebenso beteiligen sich Wildparks an internationalen Aufzucht- und Wiederansiedlungsprojekten. Der Tierpark als «Über-Lebens»Raum für bedrohte Tierarten. Wildparkbesuche sind ein ganzjähriges Erlebnis. Jede Jahreszeit hat ihren Reiz. Zwischen Frühjahr und Sommer bekommen viele Tiere Nachwuchs. Im Herbst sind die Wälder farbenprächtig, das Rascheln der Blätter begleitet uns beim Spaziergang. Und auch die kalte Jahreszeit fasziniert. Wenn die Landschaft verschneit ist, wenn Ruhe und Stille herrschen, lassen sich die Tiere besonders gut beobachten – schliesslich halten sie nicht alle einen sechs- bis siebenmonatigen Winterschlaf wie die Murmeltiere und die Siebenschläfer. k SCHWEIZ  10/11/2013


10/11/2012

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OW +++ Ritomge Alpabzug Kerns

Steinbockbegegnungen (fast) garantiert. Am Güggisgrat zwischen dem Niederhorn (1934 m) und dem Gemmenalphorn (2061 m) muss schon gut wegschauen, wer keines der stattlichen Alpentiere erblicken will. Die Hauptgipfel hinten sind v. l. Wetterhorn, Schreck- / Lauteraarhorn, Finsteraarhorn, Fiescherhörner, Eiger, Mönch und Jungfrau (siehe Outdoortipp S. 27).

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SCHWEIZ 4/2013

Pilzlehrpfad La Chanéaz

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Schweizer Seilpärke

Empfohlene Frauenwanderschuhe Mammut

T Aenergy GTX Women

Aus heiss wird kühl

Spaltenrettung leicht gemacht

Für alle Arten von Bergsport

Der Schweiss auf der Haut reagiert mit den blauen OmniFreeze® ZERO-Ringen. Dadurch sinkt die Temperatur dieses T-Shirts grossflächig, und der Feuchtigkeitsabtransport wird beschleunigt. Ein angenehmes Kühlungsgefühl ist das Ergebnis. Mit Sonnenschutz UPF 50. –.

Nicht selten überleben Bergsportler zwar den Sturz in eine Gletscherspalte, erleiden jedoch schwere Erfrierungen, weil eine Rettung zu lange dauert. Darum hat Bergsportspezialist MAMMUT dieses Spaltenrettungsgerät entwickelt. Damit können sich Verunglückte über ein 6-Fach-Flaschenzugsystem mit 2 Seilklemmen selbst retten oder von ihren Bergkameraden geborgen werden. Gewicht 600 g.

Dank 2-Komponenten-Strickkonstruktion von Polartec ® Power Dry® High Efficiency – zu 82 % aus recycelten Fasern – wird Feuchtigkeit effizient nach aussen transportiert, dank waffelförmiger Struktur auf der Innenseite, die viele Kontaktpunkte mit der Haut erzeugt. Raglan-Ärmel sorgen für hohen Tragekomfort und beste Bewegungsfreiheit. Erhältlich als Kurz- oder als Langarmversion in diversen Farben.

CHF 150.–, www.mammut.ch. Details unter www.youtube.com/watch?v=MXuIzgMogSk

CHF 189.90, www.millet.fr

CHF 250.–, www.mammut.ch

CHF 339.–, www.meindl.ch

CHF 169.90, www.merrell.ch

Lowa

Über einen speziellen Damenleisten gefertigt, verfügt dieser Schuh über einen Schaft aus 2,2 mm Nubukleder mit geschmeidigem Bordürenleder im Bereich des «FlexFit»-Systems, was die Sprunggelenkbeugung erleichtert. Anschmiegsamer ComfortCuff für perfekte Anpassung an die tiefer ansetzende Damenwade, flexible Tiefzughaken für individuell regulierbare Zwei-Zonen-Schnürung, wasserdichtes GORE-TEX®-Futter und Vibram®-«Apptrail»Aussensohle mit selbstreinigendem Profil. | PR-Text

Ob für alpine Wanderungen, Klettersteig oder einfache Gletschertour, der Trango S EVO passt immer. Dank Gore-Tex-Membrane ist der Schuh atmungsaktiv und schützt vor Nässe von aussen. Die Vibramsohle sorgt für sicheren Tritt, die spezielle Dämpfung im Fersenbereich für weichen Tritt auf hartem Untergrund. Gewicht 1200 g / Paar, in Hellblau oder Grün. | PR-Text

CHF 319.–, www.www.proimport.ch

CHF 299.–, www.lowa.ch

CHF 369.–, www.lasportiva.com

Hanwag

CHF 309.- (Gore-Tex) resp. CHF 299.– (Leder), www.hanwag.ch

CHF 469.–, www.mountain-sport.ch

Millet

LD Switch GTX

Schlafsack Antares™ von Therm-a-Rest

Immer dabei

Kein Herunterrutschen

Ultraleicht, wasserfest und trotzdem höchst atmungsaktiv: Das bietet diese Jacke mit weichem Oberstoff und VenturiMembrane des deutschen Familienunternehmens Schöffel. Wird sie nicht gebraucht, steckt man sie einfach in eine kleine, eingenähte Pack-Away-Tasche; so ist sie immer dabei und braucht dennoch (fast) keinen Platz. Erhältlich für Damen und Herren in diversen Farben, einige davon auch in Kurz- und Übergrössen.

Selbst wenn man sich während der Nacht kaum bewegt, kann es passieren, dass man neben der Isomatte aufwacht – und friert. Nicht so mit diesem Schlafsack: Zwei hochelastische Bänder schmiegen sich um die Isomatte und bilden so eine Einheit mit ihm. So werden Kältebrücken vermieden, die Isolationsfähigkeit der Matte komplett ausgenutzt und Gewicht durch überflüssige Isolation am Schlafsackrücken gespart. 750+ cuin / Gänsedaune, ideal bis minus 5 Grad.

Ab CHF 299.90, www.polar.com

Ab CHF 229.90, www.schoeffel.de

CHF 449.–, www.thermarest.com

Bitte beachten: Die vorgestellten Produkte auf diesen Seiten sind PR-Texte und -Fotos und unterliegen nicht der Verantwortung der Redaktion. Bei Fragen wenden Sie sich bitte direkt an die Hersteller.

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SCHWEIZ 6/2013

Salewa

Tatra Lady

Der beliebteste Hanwag-Trekkingschuh trägt sich herrlich komfortabel und bietet für sein Gewicht viel Stabilität. Wahlweise mit Leder- oder Gore-TexFutter und in 3 Leistenbreiten erhältlich. | PR-Text

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Wie überle Pfäffikersee ZH: 00010 00010

Wander- und Ausflugstipps

Trango S EVO Woman GTX

Bequemer und doch genau sitzender Komfort-Damenschuh für anspruchsvolle Wanderungen und Trekkings mit schweren Lasten. Die Vibram-FouràSohle sorgt für sicheren Tritt in jedem Gelände. Wasserabweisend und atmungsaktiv dank GoreTex-Membran und geruchsneutralisierendem Cocona-Futter aus Kokosnussschalen für ein ausgeglichen trockenes Klima im Schuhinnern. | PR-Text

Fitz Roy GTX RR WNS

Landschafts- und Regionenporträts. Hintergründe, ­Menschen, Geschichte und Geschichten.

La Sportiva

Mauria GTX® Ws

Zamberlan

Jetzt mit Höhenmessung

Siren 2 Ventilator GTX

Schlank und feminin: die patentierte Merrell QForm, welche dank sorgfältig abgestimmtem Zusammenspiel von dämpfenden und stützenden Elementen Muskeln und Gelenke schont und Ermüdungserscheinungen auf ein Minimum reduziert. Viel luftdurchlässiges Mesh, Gore-Tex-Membrane und eine antibakterielle Behandlung sorgen für angenehmes Fussklima bei jedem Wetter. VibramSohle. | PR-Text

Perfekter Hochgebirgsschuh für kombiniertes Gelände mit bedingt steigeisenfester Sohlenkonstruktion. Aussenseiten für Steigeisen verstärkt mit Microfibra Cordura. Mit rutschfester, gewichtsparender Vibram®-Gummilaufsohle «Mulaz». Gewicht pro Schuh: nur 680 g. | PR-Text

Die Höhenmessung erweitert das Spektrum: Der RC3 GPS zeigt während und nach dem Training direkt am Trainingscomputer die Höhendaten an. 58 g leicht und 1,4 cm flach, zeichnet das Training bei kontinuierlicher GPS-Nutzung 12 Stunden ohne Wiederaufladen auf. Die Nutzer können ihre Daten auch auf den kostenlosen Web-Service www.polarpersonaltrainer.com laden und so das Training online analysieren.

Merrell

Air Revolution 3.3 Lady

Der Schuh mit 33 Prozent mehr Atmungsaktivität dank einer Reihe von Innovationen: Minimierung von flächigen Verklebungen, Einsatz von Schäumen und Vliesmaterialien mit besonders gutem Wasserdampfdurchgang und Pumpeffekt der herausnehmbaren Lasche. Dadurch wird in der Abstossphase warme Luft aus dem Schuh gepresst und in der Auftrittsphase durch einen Sogeffekt kühle Luft nachgezogen. | PR-Text

Contact GTX W’s

Langarm Alpine Zip TS LS von Millet

Meindl

Auf dem Erfolgsmodell Teton GTX aufbauender, leichter und robuster Frauenschuh mit verbesserter Klimafunktion. Hybrid Shell-Technologie: Die Konstruktion ist eine Mischung aus weichen Innen- und stabilen Aussenmaterialien, wodurch sich der Schuh gut an den Fuss anpassen kann. EVA-Keil mit dem in die Sohle integrierten Rolling Concept sorgen für kontrolliertes und schonendes Abrollen des Fusses. | PR-Text

Kayland

Spaltenrettungsgerät «RescYou» von Mammut

Neu für Familien

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Reportagen

PUBLI-INFORMATION I PRODUKTE

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SCHWEIZ 4/2013

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Vinschgau

Winter tourenhosen Engelberg +++

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Schaukäserei Kloster Wandertipps +++

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Wildruhezonen

VON TONI KAISER (TEXT UND BILDER)

Jacke Easy von Schöffel

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CHF 14.80 / EUR

Engelbergertal

Die Region um die Berner Oberländer Seen strotzt nur so von Naturschönheiten. Unten herrscht ein mildes Voralpenklima mit Palmen und Weintrauben, oben dominieren eisige Welten die Szenerie. Sie sorgen dafür, dass keine Aussicht der anderen gleicht. Bequem erwandern lassen sich solche Highlights auf einem neuen, 56 Kilometer langen Panoramaweg rund um den Thunersee.

RC3 GPS von Polar

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Schöne Aussichten

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CHF 14.80 / EUR

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azin

SEPTEMBER

JAN / FEB

AR +++ GPS-Uh

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1/2/2012

azin

: Silvesterklausen (D) +++ Portfolio zwald-Westweg

mag Das Wander

mag Das Wander

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WS Mtn Trainer Mid GTX

Komfortabler Schuh für Trekking, technisches Hiking und Klettersteig. Die 3F-Fersenfixierung sorgt für eine gute Passform und sicheren Sitz, die abriebfeste Vibram-Sohle für Haftung. Dank neuer Zwischensohle mit PU-Dämpfung läuft es sich bequem selbst über grosse Distanzen. | PR-Text CHF 259.–, www.salewa.ch

Jack Wolfskin

Scarpa

Cross Hike Mid Texapore Women

Manali GTX

Robuster Schuh für speed-orientiertes Hiking aus ultraleichten Materialien, atmungsaktiv dank GoreTex-Membrane selbst bei beschleunigtem Tempo. Der halbhohe Schaft aus Multi-Synthetik mit Karbonrahmen sorgt für guten Halt. Die EVA-Zwischensohle stabilisiert den Fuss, und der EVA Dual Density-Keil sorgt für optimale Fersendämpfung. Vibram® Moon Race Trail-Laufsohle. | PR-Text

Vielseitiger, gut gedämpfter und trittsicherer HikingSchuh für alle Wetterlagen dank wasserdichter und atmungsaktiver Texapore-O3-Membran. Integrierte Zehen- und Fersenkappen runden den «Cross Hike» zusammen mit dem knöchelbedeckenden Schaft ab und machen ihn zu einem zuverlässigen Begleiter bei allen Bergwanderungen mit leichtem Gepäck. | PR-Text

Vielseitiger, leichter Trekkingschuh aus Wildleder und Nylon mit wasserfestem Gore-Tex-Futter. Der Instant-Fit-Leist passt auf die unterschiedlichsten Fussformen. Weitere Optimierung der Passform dank weit nach vorne reichender, einfacher Schnürung. Die Biometric-Sohlenkonstruktion ergibt gute Dämpfung und verfeinert das Abrollverhalten.

CHF 229.90, www.millet.fr

CHF 169.–, www.jack-wolfskin.com

CHF 289.–, www.newrocksport.ch

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SCHWEIZ 6/2013

Tour Monte Rosa

Service

Tourentipps aus der ganzen Schweiz und dem grenznahen Ausland, Routenbeschriebe, Karten und Wissenswertes aus der Region. Auf extra starkem Papier gedruckt, perforiert und gelocht, zum Heraustrennen und Sammeln im praktischen SCHWEIZ-Sammelordner.

Kurznachrichten aus der Wander- und Outdoorwelt, Produkteinformationen, Buchbesprechungen und Ausstellungshinweise.

Fotografie

Grossformatige Bild­er zeigen die u ­ nglaubliche Vielfalt von Land, Leuten und Natur in der Schweiz.

Nach den Steinwüsten rund um den Theodulpass und am Col Nord des Cimes Biances gleicht die grüne Alpe Mase einer verwunschenen Märchenlandschaft.

Pflanzen und Tiere buhlen um die Aufmerksamkeit der Wanderer. So wie dieses neugierige Murmeltier. Bild oben: Alpe Dorf.

Exklusiv 2mal im Jahr für «SCHWEIZ»-Abonnentinnen und -Abonnenten: «Photo Edition» mit einmaligen Aufnahmen der besten Schweizer Fotografen.

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HINTERGRUND  I  WINTERWANDERSCHUHE

Bizarre Eiswelten. Verschneite Berglandschaften verlocken zum Winterwandern. SCHWEIZ  10/11/2013


Kamik

Harte Schale warmer Kern Das Thermometer zeigt unter null Grad an. Über Nacht ist Neuschnee gefallen. Eine herrlich-bizarre Eiswelt glitzert frühmorgens in den ersten Sonnenstrahlen. Also, schnell die Wanderschuhe schnüren und loslaufen. Doch – schnell ist der Spass vorbei. Die Füsse sind eiskalt, die Zehen steif, die Socken nass und das Wandervergnügen weg. Ein Grund, mehr über Winterwanderschuhe zu erfahren. Von Claudia Hofer (Text)


Empfohlene Winterwanderschuhe

Salomon

Salewa

Scarpa

Winterwanderschuh mit Fersen- und Zehenschutzkappe sowie aggressivem Sohlendesign für hervorragenden Halt. Dank Gore-Tex bleiben die Füsse trocken, das Kunstfell sorgt für Wärme. Der stylische Stiefel ist ein guter Begleiter für alle Aktivitäten im Schnee und fürs Entspannen im Wintersportort. Erhältlich in einer Herren- wie auch Damenversion.

Leichter Gore-Tex-Hikingschuh für Winterwanderungen und Schneeschuhtouren, der den Komfort und Halt von Wanderschuhen mit den technischen Eigenschaften von Zustiegsschuhen verbindet. Die Sohle bietet beste Haftung auf eisigem und schneebedecktem Untergrund. Erhältlich in einer Frauenund einer Männerversion.  | PR-Text

670 g (pro Schuh) leichter, vielseitiger Trekkingschuh mit ausgefeilter, komfortabler Lederkonstruktion, Knöchelflexibilität und wasserdichter Gore-TexMembrane. Der neue Instand-Fit-Leisten passt auf unterschiedlichste Fussformen, die weit nach vorne reichende Schnürung optimiert die Passform, und die hervorragend dämpfende Biometric-Sohlenkonstruktion verfeinert das Abrollen.  | PR-Text

CHF 230.–, www.salomon.com

CHF 239.–, www.salewa.ch

CHF 299.–, www.scarpa.com

Lowa

Meindl

La Sportiva

Vielseitiger Winterstiefel mit hoch geschnittenem, robustem Schaft aus Veloursleder und robustem Textilgewebe für ausgedehnte Schneewanderungen, Schlittenfahrten oder den Einkaufsbummel an kalten Tagen. Bester Grip auf Schnee, Eis und nassem Untergrund, tolle Passform, wasserdichte Ausstattung mit warmem Gore-Tex-Partelana-Futterlaminat. Die technische Verbindung von Sohle und Schaft gibt zusätzliche Stabilität.  | PR-Text

Die Winter-Trekkingschuhe von Meindl wie der Cloud GTX sind neu mit einer durchgehenden Gummiprofilsohle mit konkaven Krallen (Ultra Grip) über die gesamte Sohlenfläche bestückt. Sie bieten damit optimalen Halt auf glattem Untergrund. Zusammen mit der speziellen Gummimischung und der Verarbeitung bester Materialien wie Gore-Tex Insulated Comfort ist dieser Schuh ein wahres Multitalent für die kalte Jahreszeit.  | PR-Text

Technische Details wie der Schaft aus wasserdichtem Material, ein thermisch isolierendes Gore-TexInnenfutter, die integrierte Gamasche und ein 3DFlex-System für optimale Bewegungsfreiheit im Knöchelbereich sowie eine perfekte Passform machen den «Yeti» zum idealen Begleiter für ausgedehnte Wanderungen und Schneeschuhtouren durch verschneite Winterlandschaften. Erhältlich als Damen- (grün) und Herrenmodell (gelb).  | PR-Text

CHF 249.–, www.lowa.ch

CHF 229.–, www.sportco.ch, www.meindl.de

CHF 369.–, www.acesport.ch, www.lasportiva.ch

Jack Wolfskin

Merrell

Hanwag

Extrem leichter Trekkingstiefel aus Leder und robustem Textilmaterial speziell für das Schneeschuhwandern. Dank fester Mountain-Trek-Sohle mit speziellem Wintergummi und Alu-wrap-Isolierung für warme Füsse bietet er sehr guten Halt bei gleichzeitig hohem Tragekomfort.  | PR-Text

Leichter, sehr robuster Winterwanderschuh mit wasserdichter Membrane und effizienter Wärmeisola­ tion. Ein spezielles Conductor-Fleece-Futter sorgt für ausgeglichenen Wärme- und Feuchtigkeitshaushalt. Eine natürliche Behandlung verhindert dauerhaft Fussgeruch, und die Sohle sorgt für optimalen Halt auf Schnee und Eis.  | PR-Text

Perfekter Allround-Winterstiefel zum Schneeschuhlaufen, Winterwandern und Schlitteln. Ausgestattet mit einem Thermofussbett aus Wolle und einer zusätzlichen Bodenisolierung, hält der Schuh zuverlässig warm. Das Gore-Tex-Partelana-Winterfutter schützt zusätzlich vor Nässe und Kälte.  | PR-Text

CHF 219.–, www.jack-wolfskin.de

CHF 149.90, www.merrell.ch

CHF 299.–, www.hanwag.ch

Nytro GTX®

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Nabucco HI GTX®

Snow Pass ­Texapore Men/Women

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MS Hike Trainer Insulated GTX

Winter Cloud GTX

Moab Polar Waterproof

Himavan GTX

Yeti GTX

Torne GTX

SCHWEIZ  10/11/2013


Kamik

HINTERGRUND    WINTERWANDERSCHUHE

Der Winterwanderschuh: Aus hochwertigem Leder gefertigt, oder in synthetische Materia­ lien gekleidet, kommt er daher. Er ist nicht unbedingt bekannt für sein dezentes und leichtfüssiges Auftreten. Gerade Frauen begegnen ihm dadurch häufig mit Skepsis oder sogar Abneigung. Aber: Innere Werte zählen schliesslich mehr als äussere. Das ist sein Trumpf. Inwendig sorgt nämlich sein dreilagiges Futter für Weichheit und Wärme. Dank Membrankonstruktion ist er zudem wasserfest, aber gleichzeitig auch atmungsaktiv und feuchtigkeitsregulierend. Für Halt sorgt ein robuster Schaft und eine spezielle, man könnte fast sagen – scharfkantige Sohle. Scharfkantig, weil die in den Sohlen eingelassenen Gummiblöcke winzige Glaspartikel enthalten, die Rutschfestigkeit garantieren. Ein vielseitiges Wesen also, dieser Winter­ wanderschuh. Die Beschreibung, «harte Schale, weicher – und vor allen Dingen – warmer Kern», trifft es auf den Punkt. Ein «Must-Have»?

Wer genau liest, fragt sich vielleicht, wo der Unterschied zum üblichen Wanderschuh liegt. Welche Eigenschaften zeichnen das Wintermodell aus, das den üblichen Wanderschuh bei Eis und Schneematsch verblassen lässt? Letztendlich ist ein guter Wanderschuh ja bereits wasserabweisend, feuchtigkeitsregulierend und mehr oder weniger rutschfest. Und sind sie das nicht alle? Man überlege, was sich da bereits im Schuhschrank stapelt. Da ist der nicht billige Wanderschuh, dann die etwas robustere, steigeisenfeste Variante für lange, alpine Touren, ein Leicht­ wanderschuh für den Spaziergang über Feld, Wald und Wiesen, das Paar Trekkingschuhe für mehr Gehkomfort… Findet sich da nichts, das dem bisschen Schnee und Eis trotzen kann? «Klar kann man mit den normalen Wanderschuhen über Eis und Schnee laufen», sagt Armand Rauber, Brand Manager bei der CATRADE Sportmarketing AG. Er ist für den Vertrieb von Winterschuhen und Stiefeln von Kamik zuständig, einer kanadischen Traditionsfirma, und somit ein Spezialist auf dem Gebiet der Winterbeschuhung. «Nur bekommt früher oder später jeder in seinen normalen Wanderschuhen kalte und nasse Füsse. Einmal abgesehen von weiteren Unterschieden wie der Besohlung.» Was Häuserisolationen und Winter­ wanderschuhe gemeinsam haben

Aber fangen wir bei der Isolation an. Sie ist der Hauptgrund, warum der Winterwanderschuh mit einer gewissen Schwerfälligkeit daherkommt und ein bis zwei Schuhnummern grösser wirkt. Das mache Sinn, erklärt Armand Rauber und ergänzt: «Grundsätzlich sorgt die eingeschlossene Luft für die Wärmeisolation. Mit anderen Worten: Je mehr SCHWEIZ  10/11/2013

Wichtigste Voraussetzungen. Für das Laufvergnügen im Schnee braucht es warme Füsse und Rutschfestigkeit.

Luft, desto besser die Isolation.» Zum Ver- Auch bei Töpfen, Heizkörpern, Lötkolben gleich nimmt er das Beispiel einer Hausisola- oder Öfen tritt Wärmeleitung auf und ist tion. «Hier verwendet man Materialen, die dabei teils erwünscht, teils unerwünscht.» viel Luft einschliessen, wie zum Beispiel Den unerwünschten physikalischen Effekt Glasfaserwolle. Man baut selten einfach nur bekommt man am eigenen Leib zu spüren – dicke Betonwände.» Im Winterwanderschuh anhand eisig-kalter Füsse bei Wanderungen sorgt nicht Glasfaserwolle, sondern ein drei- im Schnee mit normalen Wanderschuhen. Es lagiger Innenschuh für die richtige Isolation. liegt folgendes Problem vor: Im Sommer Da wäre einmal eine Schicht Filz, aus Feuch- wird eher über heisse, als über kalte Füsse tigkeit transportierendem Polyester. Weiter geklagt. Isolieren ist nicht primär die Aufgabe werden verschiedene Schaumstoffe und eines Wanderschuhs. Im Winter dringt die Vliese verwendet, die viel Luft einschliessen. Kälte dann aber fast ungehindert in den Schuh und leitet die WärIn Prospekten stösst man me ab. Zudem zirkuliert dabei häufig auf die Bedas Blut anfangs durch die zeichnung «ThinsulateTM». «Das sind feinfaserige, elas­ Laufbewegung, wodurch tische Vliese, die doppelt der Fuss schwitzt. Wasser, soviel Luft einschliessen wie hier in Form von Schweiss, Gänsedaunen.» Abschliesleitet noch besser als Luft. send sorgt eine perforierte Prompt sind nach einer Alufolie dafür, dass FeuchVerschnaufpause die Zehen tigkeit entweichen kann, steif. Dazu die Meinung die Fusswärme aber reflekvon Armand Rauber: «Die tiert wird. Isolation beim WinterwanIm Grunde geht es hier um derschuh verhindert, dass simple Physik, um die Gedie Kälte von aussen in setze der Wärmeleitung wie den Schuh eindringt. Aber: im Schülerlexikon von DuDie besten WinterwanderInnenschuh aus mehreren den steht: schuhe mit einer Isolationsisolierenden Materialien. «Die Wärmeleitung ist eine leistung von bis zu minus Form der Wärmeübertra50 Grad nützen nichts, gung, bei der Wärme durch Körper hindurch wenn man bereits mit kalten Füssen in die von Bereichen höherer Temperatur zu Be- Schuhe steigt.» Voraussetzung sind also reichen niedrigerer Temperatur übertragen warme Zehen und – die richtigen Socken. wird. Dadurch erwärmt sich z. B. das Ende Baumwollsocken, welche den Fussschweiss des Löffels, das sich nicht im Tee befindet. aufsaugen und am Fuss behalten, tragen aktiv 67

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HINTERGRUND  I  WINTERWANDERSCHUHE

zu eisig-kalten Füssen bei. Besser seien (Me­ rino-)Wollsocken oder Synthetiksocken, da sie über einen besseren Feuchtigkeitstransfer verfügen, erklärt Rauber. Schleifpapier am Fuss

Catrade

Ein weiterer, markanter Unterschied zum üblichen Wanderschuh liegt in der Besohlung des Wintermodells. «Schliesslich bewegen wir uns im Sommer nicht auf demselben Untergrund wie im Winter», gibt Rauber zu bedenken und erklärt: «Im Sommer braucht der Wanderer einen Schuh mit Abriebfestigkeit. Wegen wärmeren Temperaturen darf die Sohle auch etwas fester sein. Die gleiche Sohle ist aber im Winter noch härter und haftet dementsprechend weniger.» Der Winterwanderschuh verspricht mit einer weicheren Gummisohle und offeneren Profilen mehr Griffigkeit auf Schnee und Eis. Dazu gesellt sich die Technologie von «Icelock», «Icegrip» oder «Iceback», wie sie alle so schön heissen. Das Prinzip ist das gleiche: In die Profilsohle sind Gummiblöcke eingelassen, die aus winzigen Glaspartikeln bestehen und zusätzlichen Halt garantieren. «Sie greifen wie Schleifpapier auf dem spiegelglatten

Unterschiedliche Besohlung. Die offene Profilsohle mit ­Gummi­einlagen aus winzigen ­Glaspartikeln gibt es in zahlreichen Ausführungen.

Eis», so Rauber. Aber warum nicht einfach Spikes montieren? Das sei eine Alternative, bestätigt Rauber. «Nur etwas aufwändiger und zum Teil mühsamer.» Man stelle sich vor: Während der Winterschuhwanderer bei einem eisigen Schneesturm zügig in die Bergwirtschaft marschiert, muss der Spike-Träger zuerst mit klammen Fingern und auf einem Bein balancierend, die vereisten Spikes von den Schuhen lösen. Welches Modell darf es sein?

Für eine schöne Schneewanderung von mehreren Stunden empfiehlt Armand Rauber einen Schuh mit mittlerer Isolationsleis­ tung, «da man in Bewegung ist und das Blut zirkuliert». Die Gretchenfrage aber lautet: Soll der Schuh aus Leder oder aus synthetischem Material sein? Wobei es hier um

Fünf Tipps von Armand Rauber, die es beim Kauf zu beachten gilt 1 Nicht zu klein kaufen. Es gibt immer wieder Kunden, die den Schuh zu klein kaufen, da sie der festen Überzeugung sind, sie hätten Schuhgrösse 40 und nicht 41. Zudem stören sich häufig Frauen an den massiveren Schuhmodellen und wählen dann, zu ihrem eigenen Leid, ein zu kleines Paar. Nutzen geht hier definitiv vor Schönheit. Sonst büsst man den Fehlkauf im Winter mit Druckstellen und kalten Zehen.

Armand Rauber. Brand Manager bei CATRADE Sportmarketing AG.

2 Für die Anprobe die richtigen Socken tragen. Wintersocken dabei? Häufig werden die Winterwanderschuhe im Herbst gekauft. Bei der Anprobe werden oftmals dünne Socken getragen. Im Winter stellt man dann schmerzlich fest, dass der Schuh drückt, weil die Wollsocken dicker sind.

3 Die Anprobe auf den Abend legen. Füsse schwellen im Verlauf des Tages an und sind abends etwas grösser. Darum lohnt es sich, den Besuch im Sportgeschäft auf den späteren Nachmittag/Abend zu verlegen. 4 Der Tätigkeit angepasster Schuh wählen. Für normale Winterwanderungen brauchen Sie nicht unbedingt einen Schuh mit einer Isolationsleistung von minus 50 Grad, wie sie zum Beispiel Jäger tragen. Schliesslich harren Sie nicht über längere Zeit an einer Stelle aus. Die Faustregel lautet: Dickere Isolation gleich weniger Halt. 5 Die Geschichte mit den Nähten. Man hört oft, man solle einen Winterwanderschuh mit wenig Nähten wählen, da ein Schuh aus vielen Stücken bezüglich Wasserabweisung einen Qualitätsverlust bedeutet. Armand Rauber dazu: «Nähte werden alle mit einem Silikonleim innen abgedichtet. Mehr Nähte sorgen für eine bessere Passform am Fuss.» Natürlich sei das Mass aller Dinge ein Lederschuh, gefertigt aus einem einzigen Stück Leder. Das steche aber deutlich im Preisvergleich hervor. Armand Raubers Empfehlung: «Für eine normale Winterwanderung ist man mit einem günstigeren Modell, das passt und etwas mehr Nähte hat, optimal gerüstet.»

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mehr als den Preis geht. Leder ist zwar teurer und aufwändiger in der Pflege, lebt dafür aber länger und passt sich besser dem Fuss an. «Ganz wichtig ist der Halt», weiss der Experte und ergänzt, dass sich der Winterwanderschuh wegen den dickeren Isolationsschichten weniger satt als der Sommerschuh anfühlt. Auch die Robustheit spielt eine wesentliche Rolle, besonders wenn man Wandern mit Schneeschuhen in Betracht zieht. «Wer robustere und stabilere Schuhe braucht, setzt eher auf Lederschuhe. Wer aber die Schuhe nicht übermässig beansprucht und etwas Leichtes bevorzugt, ist mit Synthetik bestens bedient», lautet sein fachmännisches Urteil. Lang lebt, was gut gepflegt

Pflege muss sein. Ganz egal ob das Modell aus Leder oder Synthetik ist. Der Schuh sollte von Zeit zu Zeit gewaschen werden, aussen wie auch innen drin. Letzteres, weil der Fuss schwitzt und sich dadurch Salz im Innenfutter festsetzt. Mit der Zeit bilden sich Salzkristalle, die Nässe in den Schuh leiten. Nach dem Gebrauch oder dem Waschgang muss der Schuh zuerst richtig trocknen. «Aber nicht auf dem Heizkörper», warnt Armand Rauber. Hier verhält es sich ähnlich wie mit dem übermässigen Sonnenbaden: Haut oder eben Leder altert durch die Hitze schneller und wird spröde. Was hilft für geschmeidige Haut und lang anhaltende Bräune? Regel­mässiges Eincremen. Wo Mensch zu Bodylotions greift, empfiehlt Rauber für den Lederschuh ph-neutraler (Bienen-) Wachs. «Dadurch quellen die feinen Poren des Leders nicht auf, und der Schuh behält seine Form.» Synthetikschuhe sollten dagegen gelegentlich imprägniert werden. Das erledige man am besten zwei Tage vor dem Gebrauch, meint Rauber. «Sonst wird die Imprägnierung quasi wieder abgewaschen, und die Wirkung ist nicht gewährleistet.» k SCHWEIZ  10/11/2013


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Domaine de Bellelay

In Würde reifen. Junge «Mönchsköpfe» im Lager der Domaine de Bellelay.

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Der Kopf der Mönche

Domaine de Bellelay

Von TONI KAISER

Die Girolle mit dem richtigen Druck über das weiche Käserondell zu drehen, um kunstvolle Rosetten zu formen, ist ein Vergnügen. Noch schöner wird der Genuss nach einem Ausflug zu den Ursprüngen des Käses mit dem unverwechselbaren Namen: Tête de Moine. t ip p

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Doch nicht nur visuell ist das Schaben ein Vergnügen, auch kulinarisch. Denn dadurch wird die mit Luft in Berührung kommende Fläche des Käses vergrössert, was einerseits die Struktur des Käseteigs verändert und andererseits den Geschmack voll entwickelt. Manche sagen, es gäbe eine Parallele zwischen diesem Schaben des Käses und der Tonsur der Mönche, welche die zylinderförmigen Laibe bereits vor über 800 Jahren hergestellt und als Zahlungsmittel verwendet haben sollen. Im Museum der Domaine de Bellelay wird die Geschichte des berühmten «Mönchskopfs» lebendig; auf Anfrage kann man hier bestaunen, wie die aromatische Juramilch in alten Zeiten zum zart schmelzenden Käse verarbeitet wurde. Woher der Name kommt, ist nicht verbürgt. Sicher ist: Der Tête de Moine ist ein Halbhartkäse mit einem feinen Teig. Und ein Schweizer Kultkäse. Mit der Girolle wird er zu Rosetten gehobelt und beispielsweise in den rustikalen «Métairies» aufgetischt, den bewirtschafteten Alphütten. Wenigstens ein paar Geheimnisse rund um die Käsekronen verrät die Käserei von Bellelay. Schon 1192 wurden die Mönche aus dem 1136 erbauten Kloster Bellelay im Zusammenhang mit Käse erwähnt. Damals beglichen sie den Jah-

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reszins für verschiedene Grundstücke mit einem im Kloster hergestellten Käse. Die älteste nähere Beschreibung des BellelayKäses datiert jedoch erst von 1628. Da wird darauf hingewiesen, dass eine «sehr fette Milch von ausgezeichneter Qualität verwendet [wird], hervorgegangen aus den besten Gräsern und Kräutern des Landes». (Quelle: Broschüre von Guido Burkhalter, Der Bellelay Käse [Tête de Moine] und sein Ursprungsgebiet, Schaffhausen, Kühn, 1979.) Den Namen «Tête de Moine» mit geschützter Ursprungsbezeichnung kennt man erst seit etwa 1790. Diese heute als AOP bezeichnete Appellation d’origine protégée bietet dem Konsumenten die Garantie, dass jeder Tête de Moine AOP ein Original ist, das aus der definierten Bergregion des Juras stammt und nach traditioneller Art hergestellt und streng kontrolliert wird. Zuschauen beim Käsen Im Banne der Französischen Revolution wurden die Mönche 1797 aus ihrem Kloster vertrieben, der Käse jedoch weiterhin in den Hofkäsereien des ehemaligen Klosters hergestellt. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts gelang es dem Landwirt A. Hofstetter aus Bellelay, der Produktion einen weiteren Schub zu geben; 1856 wird er am «Concours

Universel» in Paris ausgezeichnet. Ende Jahrhundert kommt es zur Gründung weiterer Dorfkäsereien – und zum Export von rund zehn Tonnen Tête de Moine nach Russland. In der Folge stieg die Produktion stetig bis auf aktuell 2191 Tonnen (2012). Mit der Gründung der Sortenorganisationen in den 70er Jahren und der Erfindung der Girolle 1981 konnte ein neues Kapitel geschrieben werden. In den Handel kommt Tête de Moine AOP als «Classic», mindestens zweieinhalb und – würziger – als «Reserve» mindestens vier Monate (auf Fichtenbrettern) gereift. Zur Herstellung eines Kilogramms Käse werden zehn Liter hochwertige, das heisst silofreie Rohmilch aus dem Ursprungsgebiet der AOP im Schweizer Jura benötigt. Um die Rückverfolgung zu ermöglichen, wird jeder Laib mit einer Kaseinmarke versehen, welche die Zulassungsnummer der Käserei und das Herstellungsdatum aufweisen muss. Die Herstellung von Tête de Moine AOP kann man direkt am Ursprungsort, in der histo­ri­ schen Schaukäserei der Domaine de Bellelay in der ehemaligen Klosterscheune, kennenlernen. Weitere Käsereien für Tête de Moine befinden sich in Villeret, La Chaux d’Abel, Saignelégier, Le Noirmont, Corgémont, StImier, Courtelary und Fornet-Dessous.  SCHWEIZ  10/11/2013


ECHT SCHWEIZ I  HEIMAT, BRAUCHTUM, TRADITION

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Motrice Poschiavo

Fribourg Tourisme

Erntedankfest: Bénichon

Heimweh nach Pizzoccheri

Freiburgerland. Mit der Bénichon wurde früher den Gottheiten für ihre Gaben gedankt. Heute ist die Bénichon ein Volksfest mit Tanz und kulinarischen Höhepunkten. Das Bénichon-Mahl dauert an die sechs Stunden – mit z. B. dem Safranbrot Cuchaule und Bénichon-Senf, Bouillon, Schinken, Lammgigot mit Büschelibirnen, Kuchen mit Vin cuit, Meringues mit Greyerzer Doppelrahm und den berühmten Bricelets. Der Bénichon-Senf ist übrigens kein Senf, sondern eine süss-saure Gewürzkonfitüre auf Birnenbasis. Das Menü wird auch in vielen Restaurants serviert. Hostellerie Le Castel in Le Pâquier-Montbarry, Landgasthof Garmiswil in Düdingen, Rest. Le Boulevard in Fribourg, Hôtel Crois Blanche in Posieux, Rest. La Fleur de Lys in Bulle.

Poschiavo. Kaum ein Bündner, der seine Kindheit nicht mit Pizzoccheri verbindet: Der Duft der bräunlich-herben Pasta aus Buchweizenmehl erfüllt seit Jahrhunderten die Puschlaver und benachbarten Veltliner Küchen, von wo das frühere Armeleutegericht aus Buchweizennudeln, Kartoffeln, Mangoldblättern, Käse, Zwiebeln, Salbei und viel Butter auch stammt. Noch wird der Buchweizen im Puschlav importiert, doch schon bald soll er wieder von den eigenen Feldern geerntet werden, die er einst dominierte. Fast jede Familie verfügt heute über ihr eigenes Rezept. So auch Ornella Issepponi, die Wirtin des Ristorante Motrice in Poschiavo. Ihre Pizzoccheri kann man im Restaurant nicht nur geniessen, sondern im Sommer auf Voranmeldung auch kochen lernen.

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Kontakt und Informationen 1 Domaine de Bellelay

2713 Bellelay, 032 484 03 16 www.domaine-bellelay.ch Interprofession Tête de Moine 2610 St-Imier, 032 941 77 77 www.tetedemoine.ch

2 Produkte aus dem

Freiburgerland 1763 Granges-Paccot 026 467 30 30 www.benichon-fribourg.ch Freiburger Tourismusverband 1701 Fribourg, 026 407 70 20 www.fribourgregion.ch

3 PizzoccheriMania

Ristorante Motrice 7742 Poschiavo Tel. 081 844 02 27 Ente Turistico Valposchiavo 7742 Poschiavo, 081 844 05 71 www.valposchiavo.ch

4 Versandbäckerei Frutal

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3860 Meiringen Tel. 033 971 10 62 www.frutal.ch Anmeldung für das Meringues-Backen für Kinder 3860 Meiringen, 033 972 50 50 www.haslital.ch

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5 Mulino di Loco

Toni Kaiser

Bäckerei Frutal

6661 Loco/Onsernone www.aimulini.com

«Küsschen» aus dem Ofen

Meiringen. Der Name Meringues – oder in Deutschland Baiser, was Küsschen heisst –, dieses luftige Gebäck aus gezuckertem Eischnee sei eine Ableitung des Dorfnamens «Meiringen». Sagen die Haslitaler, denn die Schleckerei sei hier vom Zuckerbäcker Gas­ parini um 1600 erfunden worden. Andere Quellen sprechen davon, dass ebendieser Pâtissier die Meringues um 1720 am Hof des französischen Königs Ludwig XV. erfunden habe, wo dessen Gattin Maria Gasparinis Zuckerbäckerkunst besonders geliebt habe. Wie auch immer: Das luftige Gebäck wird gerne mit Cremen, Glace und natürlich einem Berg von steifgeschlagenem Rahm serviert. Kinder können jeweils am Mittwoch in der Meiringer Versandbäckerei Frutal Meringues selber herstellen.

Viele attraktive Angebote unter MySwitzerland.com/top

SCHWEIZ  9/2013

Polenta vom offenen Feuer

Loco/Onsernone. Jahrhundertelang war sie eines der Hauptnahrungsmittel der Tessiner Bevölkerung. Heute ist eine über dem knisternden Feuer gekochte Polenta zwar nicht mehr ganz so üblich, doch gibt es viele Res­taurants, welche diese Tradition wieder aufgenommen haben. Die Polenta wird oft schon morgens auf kleiner Flamme stundenlang eingekocht. Als Belohnung winkt ein schmackhaftes Gericht, das gerne von anderen Tessiner Spezialitäten wie Mortadella, Schmorbraten (Brasato), Ossobuco, Kaninchen- oder einem anderen Ragout begleitet wird. Im Bergdorf Loco im wilden Onsernonetal gibt es eine (restaurierte) Mühle aus dem 18. Jahrhundert, wo heute noch Mais zu herrlichem Polentamehl (und Farina bóna) gemahlen wird.

Ticino Turismo 6501 Bellinzona, 091 825 70 56 www.ticino.ch

Tipp Kulinarisches Erbe der Schweiz Der Verein Kulinarisches Erbe der Schweiz wurde 2004 gegründet und erfasste von 2004 bis 2009 erstmals über Kantons- und Regionsgrenzen hinaus traditio­ nelle Nahrungsmittel der Schweiz, deren Herstellung, Eigenschaften und Geschichte. Bisher konnten rund 400 Produkte erforscht und in einem Inventar publiziert werden. www.kulinarischeserbe.ch Mehr Informationen zu Brauchtums­erlebnissen unter MySwitzerland.com/sommer

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MIX  I  NEUES AUS DER WANDERWELT

Unten grau – oben blau

Toni Kaiser

Winterliche Hochnebeldecke. Vom Albristhorn aus gesehen, links die Männliflue, rechts hinten die Jungfrau-Blüemlisalp-Kette.

Von Hochnebel, wie er in den Herbst- und Wintermonaten im Schweizer Mittelland typisch ist, also zwischen September und April, spricht der Meteorologe, wenn eine Nebelschicht nicht direkt auf der Erdoberfläche aufliegt, sondern ein Stück von ihr abgehoben ist. Wie diese Schicht zustande kommt, erfahren Sie hier. Von Toni Kaiser

Die Mächtigkeit einer Hochnebelschicht beträgt normalerweise 100 bis 500 Meter. Im Wetterbericht wird jeweils die Obergrenze einer solchen Schicht angegeben – dies bis auf etwa 2000 m ü. M. Denn darüber spricht der Meteorologe von einer hochnebelartigen Bewölkung und verzichtet auf die Angabe einer Obergrenze. Bei Hochnebel handelt es sich also um eine Wolkendecke – die Meteorologie spricht von einer Stratusschicht – in einer Höhe von mehreren hundert Metern über dem Boden. Sie bildet eine eigentliche Trennschicht zwischen einer kühlen und eher feuchten Bodenluftschicht und einer relativ warmen und 72

trockenen Luftschicht in der Höhe. Es ist ein besonderes Wetterphänomen, das unter dem Begriff Inversionslage bekannt ist. Normalerweise nimmt nämlich die Temperatur mit zunehmender Höhe kontinuierlich ab, was auf Wanderungen, die in die Höhe führen, jeweils unschwer festzustellen ist. Diese Temperaturabnahme beträgt in trockener Luft pro 100 Meter Höhendifferenz etwa 1 Grad Celsius. Ist die Luft jedoch feucht, nimmt sie pro 100 Meter Höhe infolge der frei werdenden Kondensationswärme der aufsteigenden Luft nur etwa 0,6 Grad ab. Im Herbst und Winter kann es jedoch vorkommen, dass dieser Temperaturverlauf nicht

kontinuierlich ist, sondern dass es irgendwo zwischen 1000 und 2000 m ü. M. wieder wärmer wird. Der Wanderer nimmt also einen Temperatursprung wahr, bei dem der Grundsatz «je höher, desto kälter» nicht mehr gilt. Der Grund ist, dass in den kälteren Monaten – also im Herbst und Winter – die unteren Schichten der Atmosphäre feucht und kalt bleiben, hervorgerufen durch die nächtliche Abkühlung, durch Verdunstung nach starken Regenfällen, durch die Zufuhr kalter Luft (z. B. bei Bisenlagen) oder durch eine Kombination aus all diesen Effekten. Weil nun kalte Luft schwerer ist als warme, bleibt diese während windarmer HochdruckSCHWEIZ  10/11/2013


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lagen im Mittellandbecken zwischen dem Jura und den Alpen als sogenannter Kaltluftsee liegen. Dieses eben Inversion genannte Wetterphänomen wirkt also wie ein Deckel und kann sich von Tag zu Tag verstärken, sodass sich an seiner Obergrenze eine kompakte und zähe Nebeldecke bildet: der Hochnebel. Während also unter dieser Decke kaltes Grau herrscht, geniesst man auf den Höhen der Voralpen und meist auch der Juragipfel sonniges Wetter und eine gute Fernsicht. Diese und das tolle Farbenspektakel der sich verändernden Pflanzenwelt unter einem strahlend blauen Himmel schaffen dann beste Bedingungen für perfekte Wandertage. Interessantes zum Thema «Winterbeginn» ist auch den folgenden Zeilen der Meteorologen von MeteoSchweiz zu entnehmen: «Agosto, Ferragosto, capo d'inverno», lautet eine süditalienische Bauernregel. Zu deutsch bedeutet sie sinngemäss: «Am 15. August beginnt der Winter.» Diese Erkenntnis ist erstaunlich, wenn man berücksichtigt, dass in Süditalien Temperaturen über 30 Grad selbst im November («Martinisommer») nicht ungewöhnlich sind. Wie immer darf man solche Regeln nicht buchstäblich interpretieren, und doch bewahren sie oft im Kern einen über die Jahre gemittelten Wahrheitsgehalt. In diesem Fall lautet die Interpretation: Der Hochsommer ist im Durchschnitt nach dem 15. August vorbei, wenn auch sommerliche Episoden noch folgen. Dies hat verschiedene Gründe, wobei die deutlich abnehmende Tageslänge und der sinkende mittlere Feuchtegehalt der Luft sicher zu den gewichtigeren Faktoren zählen. Geringere Luftfeuchtigkeit tagsüber führt zum Beispiel dazu, dass sich die gleiche Temperatur im Schatten deutlich frischer anfühlt als bei höherer Feuchtigkeit. Immerhin trägt der tiefere Feuchtegehalt der Luft im Spätsommer und Herbst zu ausgezeichneten Fernsichten bei.

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Über dem Hochnebel mit einer Obergrenze bei etwa 1400 m herrschte in den Bergen gute Fernsicht. Zu erkennen ist die Hochnebeldecke über dem Alpennordhang, die bis nach Norddeutschland reichte, sowie der Hochnebel über dem Sotto Ceneri, der noch weiter nach Norden vorstiess (Uni Bern, NOAA-Bild vom 31. 01. 2009 um ca. 12 Uhr UTC).

diamir.com

SCHWEIZ  10/11/2013


MIX  I  NEUES AUS DER WANDERWELT

Leventina – Ritom

Bregaglia Engadin Turismo

Neue Cadagno-Hütte

Familienwandern im Bergell

Die Natur mit Kinderaugen entdecken

Das Bergell ist im Herbst besonders schön – grosse Künstler wie Varlin, Giacometti und Segantini liessen sich vom speziellen Bergeller Licht und den dramatischen Landschaftsbildern inspirieren. Familien mit (Klein-)Kindern finden im südlichen Graubünden ausgezeichnete Wandermöglichkeiten, seit einzelne Abschnitte der bekannten Via Bregaglia als familienfreundliche Spazierwege eingerichtet wurden. Die Wanderungen sind auch mit Kinderwagen oder Buggy möglich. Das als «Cià c’am va» bekannte Projekt (Bergeller Dialekt für «Komm, gehen wir!») passt sich dem kindlichen Blickwinkel von drei- bis siebenjährigen Kindern an. Entlang der kurzen Wege werden dabei besondere Orte besucht, spezielle Themen aufgegriffen und Aktivitäten in einer natürlichen und kulturellen Umgebung angeboten, die den Bedürfnissen von Kindern und ihren Familien besonders entsprechen. Das Ziel ist es, die Kinder auf eine ihnen angepasste Art die Schönheiten der Natur entdecken zu lassen. Folgende Wege stehen zur Auswahl: Maloja Dorf – Silsersee (7 km hin und zurück); Casaccia–Löbbia (2½ km, nur Hinweg); Vicosoprano–Stampa (3½ km, nur Hinweg); Bondo – Castasegna (4 km, nur Hinweg); Soglio – Carun (2 km hin und zurück); Soglio–Dascciun (5 km hin und zurück). Bei Einwegwanderungen fährt jeweils ein Postauto an den Ausgangsort zurück.

Die Region Ritom-Piora mit ihren bezaubernden Bergseen Ritom, Tom und Cadagno – plus einem guten Dutzend weiteren – ist ein wunderbares Ausflugs- und Wanderziel in der Leventina. Als Einzugsgebiet des Po gehört sie zu den Wasserschlössern Europas. Am spannendsten erreicht man die hochalpine Landschaft mit der 1921 gebauten Standseilbahn ab Piotta – der steilsten Europas mit einer maximalen Steigung von 87,8 Prozent. Ein weiteres Highlight ist der hier während der Sommermonate produzierte Alpkäse; die Alpe Piora ist das grösste Weidegebiet des Kantons Tessin. Idealer Ausgangspunkt für Wanderungen im Ritom-Gebiet ist die vielbesuchte Cadagno-Hütte auf 1987 m ü. M., die sich nur ein paar Meter über dem gleichnamigen See und der Alpkäserei befindet. Die schön gelegene Hütte wurde in den vergangenen Monaten modernisiert. Sie wird bis Ende Oktober bewartet. Infos unter www.capanna-cadagno.ch

Marco Agustoni

Infos und eine Dokumentation mit Karten usw. sind erhältlich bei Bregaglia Engadin Turismo, Stampa, 081 822 15 55, www.bregaglia.ch, www.ciacamva.ch

Toni Kaiser

Goldene Lärchen

Lärchenwald. Im Abstieg vom liechtensteinischen Rappenstein.

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Der Herbst ist die goldene Jahreszeit. Insbesondere gilt dies für die Waldzonen im Gebirge, wo die Lärche vorherrscht. Ihre 20 bis 40 Nadeln pro Büschel verfärben sich – im Gegensatz etwa zur Arve, Fichte, Weisstanne oder Föhre – goldgelb, bevor sie im Spätherbst definitiv abfallen und damit Platz machen für eine neue Nadelgeneration im Frühling. Die Lärche mit ihrem besonders harten und dauerhaften, aber auch harzhaltigen Holz macht also eine Ausnahme von der Regel, die besagt, dass die schlanken «Blätter» von Nadelbäumen die wasserarmen Wintermonate dank ihres speziellen Baus und ihrer Oberflächenstruktur schadlos überstehen können. Das ist nur möglich, weil Lärchennadeln besonders einfach konstruiert und damit nur für einen Wachstumszyklus ausgelegt sind. Weil Lärchen ihr Nadelkleid abwerfen, ertragen sie die tiefsten Temperaturen, dafür benötigen sie jedoch besonders viel Licht. Salopp gesagt sind Lärchennadeln also ein pflanzliches Billigprodukt, das uns aber gerade darum im Herbst mit einem unglaublichen Farbenspektakel beglückt. SCHWEIZ  10/11/2013


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115 Jahre Gornergr atbahn

Weltrekord: 508 Alphörner zum Geburtstag Vor vier Jahren schafften es 366 Alphornbläser auf den Gornergrat, um der Bahn zu ihrem 111. Geburtstag gemeinsam den Marsch respektive das Stück «Uf em Gornergrat» von Gilbert Kolly zu blasen. Heuer, zum 115. Wiegenfest, waren es gar 508 – Weltrekord und Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde! Am 20. August 1998 hatte die legendäre Zermatter Bahn ihren Betrieb aufgenommen, als erste elektrische Zahnradbahn der Schweiz. Zugleich war sie die erste Bergbahn Europas, die ihre Passagiere auf über 3000 m ü. M. führte. Die erste Zahnradbahn der Welt mit elektrischem Antrieb war jene vom französischen Etrembières südlich von Genf auf den Mont Salève, die 1893 ihren Betrieb aufgenommen hatte. Schon viel früher, am 12. August 1812, führte eine vom Engländer John Blenkinsop konstruierte Industriebahn von der Kohlenzeche in Middleton nach Leeds. Und als erste Bergbahn der Welt mit Zahnradantrieb erklomm ab 1869 ein von Sylvester Marsh konstruiertes Gefährt den Mount Washington in New Hampshire USA. Der Gornergrat zählt heute mit jährlich rund 700 000 Besucherinnen und Besuchern dank seiner ganzjährig erreichbaren Aussichtsplattform auf 3131 m ü. M. und dem Kranz von nicht weniger als 29 Viertausendern zu den Top-Ausflugszielen der Schweizer Bergwelt. Infos unter www.gornergratbahn.ch

Foto Fast, Zermatt

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toni kaiser

MIX  I  NEUES AUS DER WANDERWELT

Festung Aarburg mit Sälischlössli und «Woog». In diesem langsam drehenden Wirbel in der Aare­ biegung beim Einfluss des im 16. Jh. künstlich angelegten «Mületychs» sass Treibgut tagelang fest, deshalb war das Städtchen früher ein bedeutender Flösserort. Olten, A ar au, Zofingen

Sind das Wanderstädte?

Sind es definitiv. Ungeachtet ihrer Lage im zentralen Mittelland und der intensiven Verkehrssituation der Region als Eisenbahnknoten und Autobahnkreuz gibt es nämlich eine spannende Wanderroute, welche die drei Kleinstädte miteinander verbindet: der AareLandWeg. Er führt auf einer Länge von 30 Kilometern abseits der bekannten Rad- und Wanderrouten der Wigger und vor allem der Aare entlang durch Gebiete, welche für die Region charakeristisch sind. Und gerade weil die Route ideal an diverse Bahn- und Buslinien angebunden ist, kann sie in beliebige Abschnitte unterteilt werden. Eine wunderbare Gelegenheit für Leute, die sich auch für kulturelle Sehenswürdigkeiten interessieren oder Städte kennenlernen möchten, die sonst auf der Durchfahrt links und rechts liegengelassen werden. Zum Beispiel das schöne Froburger-Städtchen Zofingen, die Auenlandschaft in Ruppoldingen, die historische Aarburger Badi, die Stadt Olten mit ihrer kleinen, aber feinen Altstadt und den ausgezeichneten Museen (u. a. läuft bis 27. 10. noch eine einmalige Ausstellung über die einflussreiche Eisenwerk-Familie Von Roll im Kunstmuseum), der Kulturweg Winznau, die neubarocke Kirche auf Schloss Falkenstein – das Wahrzeichen von Niedergösgen –, das Bally-Gelände mit dem grossartigen Schuhmuseum und dem idyllischen Park, die 1240 von den Kyburgern gegründete Hauptstadt des Aargaus mit ihrer sehr schön renovierten Innenstadt usw. Da reicht nicht mal ein verlängertes Herbstwochenende, um alles zu sehen. Infos und eine Broschüre mit Route und vielen Tipps zum AareLandWeg sind erhältlich in den Tourismusbüros und unter www.aareland.ch

«Pilzführer Schweiz»-App

Es gibt bald nichts mehr, das nicht als App zur Verfügung steht. So auch diese praktische Pilz-Applikation, die auf dem gedruckten Standardwerk des «Pilzführers Schweiz» von Markus Flück basiert. Sie enthält Bilder und Porträts von 150 Pilzarten, einen reich bebilderten Bestimmungsschlüssel sowie ein Feldbuch mit Karten. Zudem lassen sich mit der App Pilzbeobachtungen an «Swissfungi» senden, den offiziellen Verbreitungsatlas der Pilze der Schweiz. Besonders hilfreich ist, dass in den Porträts speziell auf mögliche Verwechslungen hingewiesen wird. Zudem enthält die App Informationen über die Verbreitung der Pilze und ihre Häufigkeit in der Schweiz sowie nützliche Tipps zum richtigen Sammeln. Erhältlich zu CHF 9.– im App Store (iOS 6.1 oder neuer) und bei Google Play (Android 2.2 oder neuer)

Den Thurgau entdecken – mit K äse

Ist der Tilsiter ein Schweizer Käse?

Thurgau Tourismus

Jein. Der Tilsiter gilt tatsächlich als Ostschweizer Käse – gut zu wissen im Zusammenhang mit diesem Bodensee-Heft. Doch da der Name des Käses nicht geschützt ist, wird er heute nicht nur im Thurgauischen, das auch als Tilsiterland gilt, produziert, sondern z. B. auch in Deutschland. In den östlichen Bundesländern ist er als Tollenser bekannt. Die Schweizer hatten aber ihre Finger im Spiel: Als Folge der grossen Pest in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts gelangten auch Schweizer ins entvölkerte nördliche Ostpreussen im heutigen Russland und verbreiteten dort die Kunst des Käsens. Von dort, aus einem Städtchen namens Tilsit an der Memel, kehrten später die beiden Schweizer Käser Otto Wartmann und Hans Wegmüller wieder heim in den Thurgau. Im Gepäck das OriginalTilsiter-Rezept, das sie in der dortigen «Milchbude» kennengelernt hatten. Ab 1893 stellten die beiden Käser nach einer verfeinerten Rezeptur den Käse im Thurgauischen selber her. Und das bis heute, wo auf dem «Holzhof» bei Weinfelden (www.holzhof.ch) die fünfte Generation Wartmann den «Tilsiter Switzerland» herstellt. Ausserdem werden Führungen mit Degustation angeboten. Weitere Informationen für Wanderungen und Ausflüge im Thurgauischen: Thurgau Tourismus, Amriswil, 071 414 11 44, www.thurgau-tourismus.ch

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Unfallprävention auf Smartphones mit GPS-Unterstützung und Bewegungssensor Die Notruf-Applikation «SafeGuard24h» erfüllt alle Funktionen zur präventiven Absicherung von allein arbeitenden Per­sonen in gefahrvollen Situationen oder Umgebungen, bis zu privaten Nutzern, die sich beispielsweise auf Motorradtour oder beim Klettern befinden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Apps reagiert die Applikation völlig selbstständig auf Ereignisse wie Fall, heftige Beschleunigung, Aufprall oder zu lange Ruhelage, da die von der Sensorik zur Verfügung gestellte Daten ausgewertet werden und je nach Konfiguration eigenständig mit einem Voralarm reagieren. Wird dieser nicht bestätigt, geht die Alarmmeldung beispielsweise an eine Alarmzentrale und zeigt dort aufgrund der übermittelten GPS-Informationen an, wo sich der Hilfesuchende befindet. Voraussetzung für eine funktionierende Überwachung sind GSM-Netzempfang sowie GPS zur Lokalisierung im Falle eines Unfalls. SafeGuard24h wurde zunächst für Android entwickelt und ist in einer 2. Phase auch für Windows, BlackBerry und iPhone erhältlich. Download unter https://play. google.com/store/apps/details? id=de.pitcom.speedup&hl=de

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Schutz auch ohne Handynetz

Diese Notruf-App funktioniert weit über die Grenzen des heutigen Telefonnetzes hinaus. Die Alarmierung erfolgt von Smartphone zu Smartphone, auch wenn kein Mobilfunknetz verfügbar ist. Dank einer an der ETH Zürich entwickelten Technologie nehmen Smartphones in der näheren Umgebung untereinander via WLAN Kontakt auf. Durch diese Peer-to-PeerVerbindung entsteht ein «Mesh»-Netz, das sich automatisch den Weg ins nächste Mobilfunknetz sucht. Ein Notsignal, welches von einem Gerät aus gesendet wird, das sich in einem «Funkloch» befindet, wird dann also solange über andere Smartphones weitergeleitet, bis eines davon in ein Mobilfunknetz gelangt und den Notruf automatisch an die Notrufzentrale weiterreicht. Bei «uepaa» handelt es sich darum um eine äusserst clevere Tracking-, Alarmierungs- und Rettungs-Applikation, die vor allem für Alleinwanderer von grösster Wichtigkeit sein kann. Die Uepaa AG wurde am 31. Januar 2012 von Mathias Haussmann und Dr. Franck Legendre in Zürich gegründet und bereits mit zahlreichen Awards ausgezeichnet. Sie arbeitet eng mit Swisscom, der Rega, Mammut und anderen Partnern zusammen. Infos: www.uepaa.ch; Download: App Store: http://bit.ly/11vhKHv,
Google Play: http://bit.ly/182VFzy SCHWEIZ  10/11/2013

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MIX  I  AUSSTELLUNGEN UND EVENTS

Fotoaufnahme LZ 127 Graf Zeppelin über dem Hafenbahnhof in Friedrichshafen, 1930er Jahre.

Zeppelin Museum Friedrichshafen

Wo Schiffe durch die Luft segeln

FRIEDRICHSHAFEN DE Zeppelin Museum

Wer mit der Fähre von der Schweizer Seite her nach Friedrichshafen reist, kann vom Schiff blitzschnell zum Luftschiff wechseln. Im Zeppelin Museum entführt eine Rekonstruktion der «Hindenburg» die Besucher in ihre glanzvollen Zeiten. Von Sandra Papachristos (Text und Bilder)

Die Bordtüre ist offen und lädt Neugierige ins Innere des Luftschiffes «LZ Hindenburg» ein. Schon beim Aufstieg in die originalgetreue Rekonstruktion weht Besuchern der Mythos dieses 1936 erbauten Zeppelins entgegen. Staunend steht man auf dem Promenadendeck, blickt in eine der spartanischen Schlafkabinen und wartet fast darauf, dass sich das mächtige Luftschiff nun in die Lüfte erhebt und die zweitägige Reise über den Atlantik beginnt. Das Zeppelin Museum in Friedrichshafen besitzt weltweit die grösste Sammlung zur Geschichte und Technik der Zeppelin-Luftschifffahrt. Es vermittelt auf lebendige Weise 78

deren glorreichen Zeiten am Bodensee, als von Friedrichshafen Zeppelinflüge nach Rio de Janeiro starteten. In einer 3-D-Show wird ein Kurzüberblick von den Anfängen im Jahr 1900, über die erste Weltumrundung per Zeppelin rund 30 Jahre später, bis zu ihrem Untergang mit dem Absturz des Zeppelins «Hindenburg» im Mai 1937 gegeben. Zahlreiche Ausstellungsstücke wie Reisedokumente, Uniformen, Geschirr und vieles mehr lassen die alten Zeiten aufleben. Überreste der ausgebrannten «Hindenburg» veranschaulichen ausserdem Einzelschicksale von Passagieren und Besatzungsmitgliedern bei der grossen Katastrophe. Auch Technik-

Interes­sierte kommen auf ihre Kosten, wenn sie ins Innenleben der Maschinen-Gondeln eintauchen und erfahren, welch hohes technologisches Niveau der Luftschiffbau verkörperte. Vor dem Zeppelin-Museum steht die grosse Attraktion für die Kleinen: Im MiniZeppelin auf dem Spielplatz lässt es sich stundenlang herumturnen und durchs Fernrohr in die Lüfte gucken.

Zeppelin Museum Friedrichshafen, Seestrasse 22, D-88045 Friedrichshafen, Tel. 0049 (0)7541 38 01-0, www.zeppelin-museum.de SCHWEIZ  10/11/2013


HERMAN-HESSE-HÖRI-MUSEUM

Baden AG Kindermuseum

Wandel im Handel – Vom Tauschhandel zum Online-Shopping

GAIENHOFEN D Hermann-Hesse-Höri-Museum

Schreibmaschine von Hermann Hesse.

Hermann Hesses «erste legitime Werkstatt»

«Und ich wohne also jetzt mit Frau in Gaienhofen, in einem lustigen Bauernhäuschen (Jahresmiete 150 Mark)… Unser Leben hier ist einsam und ländlich, doch nicht ganz, was man poetisch-idyllisch nennt.» So stellte der 27-jährige Hermann Hesse 1904 einem Dichterkollegen seinen neuen Wohnort auf der Höri vor. Die landschaftlich reizvolle Halbinsel, die am westlichen Bodensee in den Untersee ragt, zog seit Beginn des letzten Jahrhunderts zahlreiche Künstler und Literaten an. Bis 1912 fand Hermann Hesse hier eine Heimat. Das «lustige Bauernhäuschen» im Zentrum von Gaienhofen ist heute Teil des Hermann-HesseHöri-Museums. Zusammen mit dem schräg gegenüber gelegenen ehemaligen Schul- und Rathaus stellt es anhand verschiedener Dauerausstellungen Hesses Gaienhofener Jahre und darüber hinaus das literarische und künstlerische Schaffen im «Künstlerwinkel Höri» vor.

Werbeplakat zur Sonderausstellung.

Der Titel der Sonderausstellung bringt es auf den Punkt. Der Handel wandelt sich seit Jahrhunderten laufend. «Wandel im Handel» zeigt diese Veränderungen in sechs Stationen anschaulich und erlebbar. Den Anfang macht der Tauschhandel, der seit Menschengedenken praktiziert wird. A la «Hans im Glück» können Kinder selber ins Tauschgeschäft einsteigen. Es folgt der Marktstand mit den Kaufrufen der Strassenverkäufer. Hier schlüpft das Kind wahlweise in die Rolle des Händlers oder des Käufers. Es kann zum Beispiel selber die Waren anpreisen, um Preise feilschen, Lebensmittel abwägen und einpacken. Der nächste Schritt führt in den «Tante-EmmaLaden», weiter zum Warenhaus, zum Grossverteiler und schlussendlich zum OnlineShopping. Das Schweizer Kindermuseum widmet sich der Darstellung von kulturgeschichtlichen Entwicklungen im Wechsel zwischen Erwachsenen- und Kinderwelt. «Vom Tauschhandel zum Online-

Tel. 077 354 409 49 47, www.hermann-hesse-hoeri-museum.de

KINDERMUSEUM BADEN

Hermann-Hesse-Höri-Museum, 78343 Gaienhofen am Bodensee,

Shopping», bis 31. Dezember 2013 im Schweizer Kindermuseum, 5400 Baden, Tel. 056 222 14 44, www.kindermuseum.ch

PHOTOPRESS/ALEXANDRA WEY

Luzern Verkehrshaus der Schweiz

«Cargo – Faszination Transport» Mit der Sonderausstellung «Cargo – Faszination Transport» verwandelt sich die Arena im Verkehrshaus der Schweiz in einen spektakulären ContainerTerminal. Im Zentrum der Ausstellung stehen rund vierzig Container in verschiedenen Varianten, Logistik-Geräte und Transporter. Die Container dienen als Ausstellungs- und Interaktionsräume, in denen Transportketten sichtbar werden, Logistik ein «Gesicht» erhält und greifbar wird. Ebenso bietet die Ausstellung Denkanstösse zum Konsumverhalten und seinen Auswirkungen. Auf Besucher warten authentische und repräsentative Objekte, Dokumente und Fallbeispiele – spannend und mit einem hohen Grad an Interaktivität präsentiert. «Kids Cargo» ist ein spezieller LogistikSpielplatz. Er lädt Kinder mit Hubstaplern, Rollbändern, Kranen und Minicontainern zum Sortieren, Sammeln und Transportieren ein. «Cargo – Faszination Transport», bis 20. Oktober 2013 im Verkehrshaus Luzern, Lidostrasse 5, 6006 Luzern, Tel. 041 370 44 44, www.verkehrshaus.ch

Die Sonderausstellung zeigt einen Container-Terminal und wesentliche Aspekte zu Transport und Logistik. SCHWEIZ  10/11/2013

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NATURMUSEUM LUZERN / © WOLF-DIETER BURKHARD

Der Museumsbesuch einmal anders: Die Ausstellung nicht nur besuchen, sondern gleich dort übernachten.

«Matratzenlager, 531 m ü. M. – Schlafen im Stroh», 12. Oktober bis 24. November 2013 im Alpinen Museum der Schweiz, Helvetiaplatz 4, 3005 Bern, Tel. 031 350 04 40, www.alpinesmuseum.ch

BERN

Seit Urzeiten beleben sie den heimischen Nachthimmel, seit Menschengedenken umgibt sie eine geheimnisvolle Aura: die urtümlichen, flatternden «Königinnen der Nacht» – die Fledermäuse. Die Sonderausstellung präsentiert aktuellstes Wissen aus der Welt der Fledermäuse und gibt einen vertieften Einblick in die faszinierende Lebensweise dieser fliegenden Säugetiere. Die Ausstellung wurde vom Naturmuseum Thurgau und der Stiftung Fledermausschutz Schweiz realisiert und besticht durch ihre ansprechende Gestaltung und den hohen Grad an Interaktivität. Da Fledermäuse oft mit Menschen unter einem Dach leben, wurde die Ausstellung wie ein Dorf oder eine Stadt gestaltet. Die Besucher «fliegen» über den ausgestellten «Gebäuden» – fast wie eine Fledermaus auf ihren nächtlichen Flügen.

Unter einem Biwak versteht man im alpinistischen Sinne eine behelfsmässige oder spartanisch ausgestattete, überdachte Unterkunft im Hochgebirge. Im Alpinen Museum in Bern ist das Biwak nicht nur ein Ausstellungsraum, sondern wird tatsächlich zum Biwak. Parallel zur Sonderausstellung «Helvetia Club» zum 150-Jahre-Jubiläum des Schweizer Alpen-Clubs (SAC) kann im Museum auf 531 m ü. M. übernachtet werden. Das Matratzenlager-Biwak steht angemeldeten Gruppen von 10 bis 18 Personen zur Verfügung und ist als Museums-Package buchbar. Das heisst: Jede Gruppe kann die aktuelle Ausstellung «Helvetia Club. Die Schweiz, die Berge und der Schweizer Alpen-Club» besuchen und in den neuen Betten der Gspaltenhornhütte übernachten. Dieselben Betten werden in naher Zukunft in der renovierten SAC-Hütte in den Bergen als Mobiliar installiert. Zudem gibt es ein richtiges «Bergler»Nachtessen und -Zmorge im Museumsrestaurant «las Alps». Eine Übernachtung kostet pro Person CHF 75.– (Kinder bis 16 Jahre CHF 55.–).

MUSEUM

Fledermäuse

Der Grosse Abendsegler ­bewohnt mit Vorliebe Baumhöhlen.

Matratzenlager, 531 m ü. M. – Schlafen im Museum

ALPINES

Luzern Natur-Museum

BERN Alpines Museum der Schweiz

«Fledermäuse», bis 17. November 2013 im Natur-Museum Luzern, Kasernenplatz 6, 6003 Luzern, Tel. 041 228 54 11, www.naturmuseum.ch

KULTURAMA MUSEUM DES MENSCHEN

ZÜRICH Kulturama Museum des Menschen

Sacrée Science! Ausstellung für Wundernasen Wie entsteht Musik? Werden Menschen immer grösser? Was ist Energie? Ist der Weltraum gebogen? Und die Zeit, existiert sie wirklich? Die neue Sonderausstellung im KULTURAMA Museum des Menschen in Zürich widmet sich den Naturwissenschaften, ihren Methoden und aktuellen Grenzen. An neun durchgehend interaktiven Stationen sind Besucher dazu eingeladen, selber zu experimentieren, zu beobachten, zu schätzen und zu hinterfragen. In seiner permanenten Ausstellung präsentiert das KULTURAMA die Evolution des Lebens und Themen aus der Anatomie und Kulturgeschichte des Menschen. «Sacrée Science! Eine Ausstellung für Wundernasen», bis 15. Dezember 2013 im KULTURAMA Museum des Menschen, Englischviertelstr. 2, 8032 Zürich, Tel. 044 260 60 44, www.kulturama.ch

Auch anfassen ist erlaubt.

Ausstellungen und Events online. Geführte Wanderungen, spannende Ausstellungen, lehrreiche Kurse oder interessante Film- und TV-Tipps – einen aktuellen Veranstaltungskalender zu den Themen Wandern, Natur und Kultur finden Sie auch auf unserer Homepage www.wandermagazin.ch/veranstaltungen 80

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2013

14. schweizer

kunst supermarkt 8. November bis 5. Januar

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Solothurn, Schöngrünstrasse 2 80 renommierte Künstlerinnen und Künstler aus 15 Nationen

Multimoni

Wasser Bruno

Stucki Regula

Vasey Sarah

Borner Jacqueline

Piepgras Kai

Pollack Elke

Siegl Jürg

Gertsch Fredi

Hamzavi Luyeh Soraya

Horvatic´ Julije

Carbenay Christophe Öffnungszeiten Montag bis Freitag: 14–20 Uhr, Samstag / Sonntag: 11–17 Uhr 25.12. und 1.1. geschlossen, 24. / 26. / 31.12. und 2.1.: 11–16 Uhr

Gregory Catherine

Kummer Doris

Arni Elisabeth

Gwerder Barbara

Dimitri Simona

Manecke André

Stieger Brigitte

Dreyfus Jacqueline

Kill Petra

Vernissage 7. November, 18 Uhr

Borla Lionel

Partner

Hinaekian Peggy

Thommen-Szaloky Eva Gladys

Stumm Richard

Stotzer Monika

Pizzul Branko

Ammann Wilsch Esther

www.kunstsupermarkt.ch


GOTTHARD-REGION  I  VIER-QUELLEN-WEG

Auf zu den Quellen! Rhein – Reuss – Ticino – Rhone

Der Weg zur Quelle führt (meis­tens) gegen den Strom. Der neue Vier-Quellen-Weg im Gotthardmassiv tut genau das und führt auf einer mehrtägigen, signalisierten Route von 85 Kilometern Länge zu den Ursprüngen der Flüsse Rhein, Reuss, Ticino und Rhone. Schöner kann man den magischen Gotthard nicht erkunden! Von toni kaiser (Text und Bilder)

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Mit einem Schritt über den Rhein. Das ist zwischen Tomasee und Maighelshütte noch möglich.

Solche Tage müsste man klonen können. Der Himmel strahlt in seinem schönsten Blau, die Sicht ist klar, die Temperatur moderat, die Ambiance entspannt – ein herrlicher Wandertag steht uns bevor. Sumpfiges Gelände dominiert die Tour, die uns zuerst auf den Pazolastock führt. Wir steigen entgegen dem Routenbeschrieb zuerst auf einen Gipfel, der den Blick freigibt auf die Urner Alpen mit ihren gezackten Graten, den wuchtigen Galenstock und das sattgrüne Hochtal von Andermatt. Vor allem aber in die bündnerische Surselva und auf jenen Fluss, der uns am ersten Tag dieser fünftägigen Route zu den vier Quellen der Flüsse Rhein, Reuss, Ticino und Rhone am meisten interessiert: den jungen Rhein. Doch wozu zuerst einen Gipfel erklimmen, wenn eine Quelle das Ziel ist? Ganz einfach: Der (Vorder-)Rhein ent-

Mythos San Gottardo Die Szenerie mutet gespenstisch an, wenn man sich vorstellt, dass man sich in den riesigen Gängen und Kavernen des «Sasso San Gottardo», ziemlich genau 1000 m über dem GotthardStrassentunnel, bewegt. Bei dieser unterirdi­ schen Anlage, deren Eingang sich in unmittelbarer Nähe der Gotthard-Passhöhe befindet, handelt es sich um das Herzstück des Schweizer Reduits, der historischen Artilleriefestung aus dem 2. Weltkrieg. 2002 wurden die weitläufigen Gänge mit den Kanonenstellungen und allem drum und dran in eine sehenswerte Themenwelt verwandelt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zweieinhalb bis drei Stunden muss man rechnen, bis man die dunklen Gänge und riesigen Hallen durchlaufen hat. Zur Verfügung steht für das individuelle Erkunden ein Audioguide, und selbst eine Stollenstandseilbahn ist im Einsatz. Zu sehen sind neben überraschenden Installationen zu Wasserkraft-, Klima-, Energie- und Mobilitätsthemen und den musealen Resten der helvetischen Kriegsgeräte auch gigantische, bis 20 Millionen Jahre alte, tonnenschwere Planggenstock-Kristalle, welche die beiden Strahler Franz von Arx und Elio Müller aus dem Berg geholt haben. Infos unter www.sasso-sangottardo.ch

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Magisch. Der bei Ausflüglern beliebte Tomasee am Oberalp­­pass gilt als Quelle des Vorderrheins.

Holperweg. In der steinigen Einöde unterhalb des Nufenenpasses entspringt der Ticino.

1. Etappe auf dem 4-QuellenWeg. Im steilen Abstieg vom Tomasee Richtung Maighelshütte ist der junge schäumende Rhein der Begleiter. Abkürzung mit Volldampf. Seit drei Jahren verkehren auf der gesamten Furka-Bergstrecke zwischen Oberwald im Goms und Realp im Urserental wieder die historischen Dampfzüge der ehemaligen Furka-Bahn, die in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag feiert (www.dfb.ch). Blick in die Rhonequelle. Am Rhonegletscher auf der Furka endet der 4-Quellen-Weg rund um den Gotthard.

Walliser Spezialität. Die Cholera ist eine Teigtorte aus Kartoffeln, Zwiebeln, Lauch, Käse, Äpfeln und Gewürzen. Vermigelhütte. Nach über 5 Stunden Wandern ist das erste Tagesziel unterhalb des Maighelspasses auf 2042 m ü. M. erreicht.

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Wandern als Beruf. 4-Quellen-Weg-Initiant Paul Dubacher (2. v. l.) erklärt seinen Gästen die Besonderheiten der Furka-Region.

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GOTTHARD-REGION  I  VIER-QUELLEN-WEG

springt in vielen kleinen Bächlein in den Flanken von Badus, Piz Tuma und Rossbodenstock, und die sammeln sich alle zuerst einmal im stillen Tomasee am Oberalppass. Die Überschreitung des aussichtsreichen Pazolastocks inmitten einer grandiosen Hochgebirgslandschaft ist also die schönste Art der Annäherung an den zappeligen Jungspund – und führt ausnahmsweise einmal nicht gegen den Strom. Doch es ist ein wunderbarer Anfang für den Weg, der uns in den nächsten fünf Tagen beschäftigen wird.

tour    info

Im Aufstieg zur Rhonequelle. Im Hintergrund kommen die Furkapassstrasse und das Hotel Belvédère in Sichtweite.

Vier-Quellen-Weg im Gotthardmassiv Dieser gut signalisierte Wanderweg von 85 Kilometer Länge führt in die Quellgebiete der Flüsse Rhein, Reuss, Ticino und Rhone. Er kann in einzelnen Tagesetappen oder in einer zusammenhängenden 5-tägigen Wanderung mit Übernachtungsmöglichkeiten zurückgelegt werden. An den Ausgangs- und Endpunkten der Etappen befinden sich jeweils KULTUR Haltestellen öffentlicher Verkehrsmittel. Das Höhenprofil bewegt sich zwischen 1400 m ü. M. (im Obergoms) und 2776 m (Piz Giübin). FAMILIE  START Oberalppass.  ZIEL Furkapass.  ANREISE Mit der Matterhorn-GotthardBahn von Andermatt oder Chur auf den Oberalppass.  RÜCKREISE Ab «Belvédère» KONDITION Richtung Wallis oder Uri mit dem Postauto.  ROUTE 1. Tag: Vom Oberalppass zur Rheinquelle beim Tomasee, dann weiter via Maighelshütte und Maighelspass (2421 m) JAHRESZEIT zur Vermigelhütte (T1 – 2, Aufstieg 1100 Hm, Abstieg 1100 Hm, 5 ¼ h). 2.Tag: Sie führt von der Vermigelhütte auf den höchstgelegenen Punkt des Vier-Quellen-Wegs, den Piz Giübin (2776 m), und endet auf dem Gotthardpass (T2 – 3, Aufstieg 1050 Hm, Abstieg 1000 Hm, 5 ¼ h). 3. Tag: Heute geht es dem Lago Lucendro entlang zur Reussquelle am Fusse des Lucendropasses, dann über den Pass und auf einem aussichtsreichen Höhenweg hoch über dem Bedrettotal zur Piansecco-Hütte (T2 – 3, Aufstieg 1500 Hm, Abstieg 1650 Hm, 7 ½ h). 4. Tag: Von der PianseccoHütte zum Quellgebiet des Ticino unterhalb des Nufenenpasses, dann weiter über den Pass und durch das Ägenental hinunter nach Ulrichen / Obergesteln (T1 – 2, Aufstieg 950 Hm, Abstieg 1600 Hm, 7 h). 5. Tag: Von Obergesteln nach Oberwald, dann steigt der Weg via Gletsch und Muttbach hinauf zum Furkapass und zur Quelle der Rhone in unmittelbarer Nähe (T1 – 2, Aufstieg 1600 Hm, Abstieg 650 Hm, etwa 6 h).  AUSRÜSTUNG Alles dabei für mehrere Tage wandern im Hochgebirge mit Hüttenübernachtungen, inklusive Regenschutz, Reservewäsche und Zwischenverpflegung. Wer ohne Gepäck wandern möchte, kann ein Pauschalangebot «Genusswandern» buchen.  ÜBERNACHTEN Vermigelhütte, 041 887 17 73 oder 062 534 00 35, www.sac-zofingen.ch; Hotel & Hospiz San Gottardo auf dem Gotthardpass, 091 869 12 35, www.gotthard-hospiz.ch; Piansecco-Hütte, 079 312 83 86, www.capannapiansecco.ch; Hotels in Ulrichen oder Obergesteln; am Furkapass; «Glacier du Rhône» in Gletsch oder «Belvédère» am Furkapass (siehe Kasten), Hotels in Realp oder Andermatt.  WANDERKARTE LK 1:50 000, 5001 Gotthard.  INFOS/ LITERATUR Die Stiftung Vier-Quellen-Weg hat einen 80 Seiten umfassenden Wanderführer auf Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch herausgegeben, der Wegbeschreibungen, Kartenausschnitte, Höhenprofile, zahlreiche Bilder und nützliche Informationen enthält. Alle diese Angaben finden sich auch unter www.vier-quellen-weg.ch, dazu auch Infos zum Pauschalangebot «Genusswandern» und zur aktuellen (Schnee-)Situation auf der Route. NATUR

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Die Rheinquelle: ein See wie aus dem Bilderbuch

Offiziell gilt der in einer Mulde eingebettete und von sattgrünen Matten mit weissem Wollgras, Wiesenschaumkraut, Enzian, Alpenrosen, Margriten und wildem Blockgestein geschmückte Lai da Tuma auf 2344 m ü. M. als Rheinquelle. Der See, der zum Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung zählt und dessen klares Wasser Trinkqualität aufweist, geizt nicht mit Schönheit(en): Schöne Picknickplätzchen, Bade- und Fischergelegenheiten finden sich zuhauf, Kraxelmöglichkeiten für Kinder und Fotosujets sowieso. Auch deshalb ist er ein vielbesuchtes Ausflugsziel; von der Oberalp-Passhöhe erreicht man ihn auf direktem Weg in nur eineinhalb Stunden. Eine Tafel an seinem Ufer weist darauf hin, dass der Rhein von hier bis zur Mündung, die sich in Hoek van Holland unweit von Rotterdam befindet, 1320 Kilometer lang ist. Das 12 000 Jahre alte Gewässer, in dessen Einzugsgebiet gut 50 Millionen Einwohner leben, gehört damit zu den mächtigsten Strömen Europas. Am Tomasee befinden wir uns mitten im Wasserschloss Europas, das für den europäischen Wasserhaushalt von grosser Bedeutung ist: Von hier stammen gut sieben Prozent der Süsswasserreserven Europas. Wegen seiner strategischen und früher nur schwer zugänglichen Lage im Herzen der Alpen verfügte der Gotthard – oft auch als «Berg der Mitte» bezeichnet – deshalb immer auch über einen gewissen magischen Nimbus; keine andere Schweizer Region kann sich diesbezüglich mit ihm nur annähernd messen. Für die Römer, die den Passübergang unter dem Namen «Adula mons» kannten, war das Gebiet jedoch noch kaum von Nutzen. Erst als 1220 die Schöllenenschlucht mittels Twärrenbrücke bezwungen werden konnte, änderte sich dies. 1230 schwang sich die erste Holzbrücke über die Reuss, die Teufelsbrücke, 1595 wurde sie durch einen steinernen Übergang ersetzt. Es war der Aufstieg des Gotthardweges zu einem der bedeutendsten Alpenübergänge. Der heutige Name geht übrigens auf den heiligen Godehardus zurück, einen Bischof aus dem deutschen Hildesheim, der als Schutzpatron der Händler gilt. 85

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GOTTHARD-REGION  I  VIER-QUELLEN-WEG

Wandern verbindet

Heute ist die Gotthardregion wieder einmal im Umbruch. Dies auch darum, weil sie mit dem Bau des Basistunnels touristisch ins Abseits zu geraten droht. Deshalb haben die Tourismusorganisationen der vier betroffenen Regionen Uri, Surselva, Obergoms und Bellinzona e Valli unter dem Namen «San Gottardo 2020» ein kantonsübergreifendes Projekt initiiert, um dem befürchteten Aderlass Paroli zu bieten. Eines der Ergebnisse ist ebendieser Vier-Quellen-Weg. «Das TopProjekt!», betont Marja Nieuwveld, Product Managerin «San Gottardo». Am 5. August 2012 wurde die einzigartige, gut 85 Kilometer lange Wanderroute eingeweiht. Sie verbindet in einer zusammenhängenden, vierbis fünftägigen Schlaufe die vier Quellen Rhein, Reuss, Ticino und Rhone, die von hier in alle vier Himmelsrichtungen fliessen. Wanderer erhalten so die einzigartige Möglichkeit, mehr über die Bedeutung des Wassers im Herzen Europas zu erfahren. Initiant des abwechslungsreichen Wegprojektes ist der Seedorfer Wanderleiter Paul Dubacher. Er, ein Fachmann in Sachen Wanderwege, war schon massgeblich an der Realisierung des vielgerühmten «Wegs der Schweiz» am Vierwaldstättersee und am «Bahnwanderweg» im Gotthardgebiet beteiligt. Schon seit 2000 ging Dubacher mit der Vision schwanger, hier einen hochalpinen Rundweg zu realisieren. Weil ihm längst aus eigener Erfahrung klar geworden war, dass die Wanderungen zwischen den Kantonen Uri, Graubünden, Tessin und Wallis die Entdeckung einzigartiger Landschaften ermöglichen und die zentrale Bedeutung des Wassers für Menschen, Tiere, Pflanzen und die Wirtschaft bewusst machen würden. Unzählige Recherchetouren und Gespräche mit Behörden, Grundeigentümern und Anwohnern waren aber noch nötig, bis sich die Idee eines zusammenhängenden Wanderwe­ ges zu den vier Quellgebieten konkretisieren liess. Baubeginn für die auch als «4 u 4-Projekt» bezeichnete Idee – weil es vier Kantone, vier Sprachen, vier Flüsse und vier Himmelsrichtungen verbindet – war 2009. Im gleichen Jahr wurde auch die Stiftung «VierQuellen-Weg im Gotthardmassiv» gegründet. Mit seinen Leuten pflegt und unterhält Dubacher heute den Weg auch, mithilfe von Sponsorengeldern; die reichen derzeit für die nächsten fünf Jahre. Das Unterhalten von Wanderwegen ist nämlich ein teures Unterfangen: Fachleute rechnen für einen Kilometer Wanderweg mit Kosten von jährlich 1000 Franken. Ein Betrag, der normalerweise von den Gemeinden aufgebracht werden muss, auf deren Gebiet die Wanderwege liegen. Doch der Erfolg des Projektes «Vier-QuellenWeg» gibt Paul Dubacher mehr als recht: 30 bis 40 Prozent betrage die Frequenzsteigerung seit Eröffnung des Weges. Gemessen 86

Übernachten in historischen Berghotels am Furkapass Der 4-Quellen-Weg endet am Furkapass, im Quellgebiet der Rhone. Hier steht seit 1882 das historische Hotel «Belvédère (www.gletscher.ch). Wie das «Grand Hotel Glacier du Rhône» in Gletsch (von 1857, www.glacier-du-rhone.ch), ist das «Belvédère» ein imposantes Belle-Epoque-Hotel mit Nostalgie-Flair. Die berühmte, 100 Meter lange Eisgrotte im Rhonegletscher, die seit 1870 jedes Jahr neu in das Gletschereis geschlagen wird, befindet sich nur gut 200 Meter von Hotel und Passstrasse entfernt. In Gletsch, ein paar hundert Meter weiter unten, ist neben dem Hotel auch das Minidorf mit seinem geschützten Ortsbild von nationaler Bedeutung interessant. Es lässt sich in einem informativen Audioguide-Rundgang auf eigene Faust entdecken (www.infopoint-gletsch.ch). Gleich hinter dem sogenannten Blauhaus produziert die Bergbauernfamilie Blatter aus Ulrichen wunderbar rezenten Alpkäse und dazu Ziger. Die imposante Gebirgslandschaft am Furka- und am Grimselpass wurde ab Mitte des 19. Jahrhunderts zum touristischen Mekka, als Naturbegeisterte aus ganz Europa anreisten, um die bizarre Gletscherlandschaft zu bewundern und zu erforschen. Um 1850 reichte der Gletscher noch bis nach Gletsch. Maya Belzer ist die initiative Gerantin des «Glacier du Rhône» in Gletsch, betreibt in Obergesteln aber auch ein Catering für die Walliser Spezialität «Cholera». (www.mayas5.ch)

wird dies anhand der Anzahl Übernachtungen in den jeweiligen Unterkünften. Er erzählt uns das alles, während wir vom Tomasee dem jungen, munter in die Tiefe plätschernden Rhein folgen und der Maighelshütte zustreben. Unten in der moosigfeuchten Plidutscha-Ebene bietet sich noch die allerletzte Möglichkeit, einen der grössten Ströme Europas mit einem einzigen Schritt zu überqueren. Wir tun das mit einem guten Gefühl im Bauch, bevor wir uns auf die «Suche» nach den nächsten Quellen der vier grossen, im Gotthardgebiet entspringenden Flüsse machen. Und das sind die Etappen

1. Tag: Vom Oberalppass zur Rheinquelle. Kurzer Abstieg vom Pass, dann mit einigen Spitzkehren über steile Alpwiesen und natürliche Steintreppen hinauf in die Mulde am Fusse des Badus, zum stillen Bergsee Lai da Tuma (2345 m). Abstieg zur Maighelshütte und weiter durch viele ausgedehnte Feuchtgebiete mit unzähligen Bächen, Tümpeln und Seen sowie Flach- und Hangmoore auf den Maighelspass (2421 m). Vorbei am idyllischen Portgerensee hinunter zur Vermigelhütte (2042 m). 2. Tag: Oberhalb den Giübin zum Gotthardpass. Grösstenteils oberhalb der Waldgrenze

über sanfte Alpweiden mit Alpenrosen und Heidelbeersträuchern durch die für ihre Mineralienfunde bekannte Alp Summermatten auf den aussichtsreichen Piz Giübin (2776 m). Über liebliche Alpmatten hinunter zum Staudamm des Sellasees und weiter parallel zur asphaltierten Strasse zum Gotthardpass. 3. Tag: Zur Reussquelle. Hinauf zur Staumauer des Lago und der Alpe di Lucendro und weiter zu einem spiegelglatten Seelein: der Reussquelle (2480 m). Auf den Lucen­ dropass (2522 m) und steil hinunter zur Alp Rosso di Fuori. Weiter auf dem aussichtsreichen «Sentiero alto Bedretto» über die Alpe di Ruino am Fusse des Ausläufers des Pizzo Rotondo zur Piansecco-Hütte (1982 m). 4. Tag: Zum Quellgebiet des Ticino. Durch eine prächtige Hochebene mit Feuchtbiotopen zum Quellgebiet des Ticino unterhalb des Nufenenpasses (2478 m) und auf diesen hinauf. Dann langer Abstieg durch das Ägenental nach Ulrichen /Obergesteln. 5. Tag: Vom Obergoms zur Rhonequelle. Der Rhonegletscher ist das Ziel des letzten Wandertages, der reizvolle Landschaften und herrliche Aussichten bringt. Über Gletsch hinauf zum historischen Hotel Belvédère und zu einer Aussichtskuppe über dem Rhonegletscher, die den Blick freigibt auf die Rhonequelle. k SCHWEIZ  10/11/2013


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LESERSEITEN  I  Wandern in der Sonnenstube

Ab in den Süden! Das Tessin lockt mit Sonne und Wärme, vor allem an jenen Tagen, an denen uns das launische Wetter auf der Alpennordseite zu Stubenhockern degradieren möchte. Das neue Buch «Tessin – Wandern in der Sonnenstube» verrät die schönsten Tipps und Touren. VON JOCHEN IHLE (TEXT) UND TONI KAISER (TEXT UND BILDER)

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Wussten Sie, dass es im Tessin einen alten, in Stein gemeisselten Bewässerungskanal gibt? Dass man im Val Piora am weissen Sand­ strand liegen kann? Dass es am Lago di Lu­ gano ein Schmugglermuseum gibt? Wissen Sie, wo sich das schönste Grotto und der einzige Marmorsteinbruch der Schweiz be­ finden? Solche und weitere Geheimtipps stehen im neuen Coop-Wanderführer «Tes­ sin». Recherchiert, erwandert und aufge­ schrieben vom Team der WandermagazinSCHWEIZ-Redaktion. «Kein anderer Schweizer Landesteil mag un­ sere Sehnsucht nach Süden, nach Wärme, bunten Farben und subtropisch wucherndem Grün so gut erfüllen wie das Tessin. Von sei­ nen schroffen Bergzacken im Norden über die geschichtsträchtigen Bellenzer Burgen, die fruchtbare Magadinoebene bis hin zu den Seen und den waldreichen Flanken der süd­ lichsten Gipfel Monte Bre, San Giorgio oder San Salvatore bietet das Tessin Natur pur», schreibt Peter-L. Meier in seinem Vorwort. Recht hat er. Die Ausflugs- und Touren­ möglichkeiten sind im Tessin beinahe uner­ schöpflich. Wie wäre es zum Beispiel mit folgender Wanderung über den Monte Gambarogno nach Indemini?

ca-Tal mit seiner imposanten Staumauer, die Berge darüber und dahinter, das Malcantone, das Val Grande, die weisse Walliser Alpenket­ te und so weiter. Der Weg ist gut und nicht allzu steil, die Tour nicht zu lang, und eine Einkehrmöglichkeit gibts erst noch: im von Wiesen und Wäldern umgebenen Agrituris­ mo auf der Alpe di Cedullo. Alpkäse wird hier produziert, traditionelle Tessiner Berg­ küche wie Polenta und die unverwüstlichen «Piatti» mit Salami, Schinken und Speck, aber auch ein währschaftes Frühstück in der gemütlichen Küche oder auf der Aussichts­ terrasse serviert. Fast möchte man bleiben und die Alpruhe ein bisschen länger genies­ sen. Die Älpler mit ihren Ziegen, Hühnern, Kühen und Hunden sind herzlich, die Ge­ bäude renoviert, ein grosser Saal mit neun Betten und einer separaten Dusche stünde zur Verfügung, die Preise wären moderat.

Hätte, wäre, würde. Heute oder auch erst morgen findet sich eine Viertelstunde weiter schon wieder ein lauschiger Platz: die ein­ same Kapelle Sant’Anna auf einer kleinen Anhöhe mit herrlichen Picknickwiesen. Mit dem Abstieg ins Grenzdorf Indemini wech­ selt man hier definitiv auf die italienische Seite, wenn es auch noch ein paar hundert Meter weiter bis zur Grenze sind. Die un­ glaublich abgelegene Fraktion der Schweizer Lago-Maggiore-Süduferdörfer liegt im obersten Teil des Einzugsgebietes des Flusses Giona, der auf der italienischen Seite das Valle Veddasca durchläuft und in Maccagno in den Lago Maggiore fliesst. Lago mio, ein bisschen einsam kann man sich schon fühlen hier oben, während man auf den Bus zurück in die lebenslustige Tessiner Zivilisation wartet. k

Sehnsuchtsberge

Diese wunderbare Tour ist vor allem im Spätsommer und Herbst ein Lockvogelange­ bot. Bietet sie doch das tollste Panorama über das Locarnese, das Maggiadelta, das Magadi­ nodelta, Ascona, Locarno, das untere Verzas­

Wandern in der Sonnenstube

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Tessin

Ritomsee, Leventina, Val Lavizzara, Lago Tremorgio, Spruga, Alpe Saléi, Comologno, Monte Tamaro, Onsernone, Colli di Gudo, Lavertezzo, Alpe d’Eus, Val d’Osura, Centovalli, Monte Bar, Val Colla, Monte Lema, Monte San Salvatore, Val Bavona, Val Bedretto, Airolo, Gotthardpass und vieles mehr...

Toni Kaiser, Jochen Ihle, Peter-L. Meier Tessin Wandern in der Sonnenstube

enteuer Ab

Sonne, Wasser und Steine. Polenta, Wein und Kastanien. Gotthard, Nufenen und Ceneri. Bellinzona, Locarno und Lugano. Valle Maggia, Val Verzasca und Centovalli. Lago Maggiore, Lago di Lugano und 100 kleine Bergseen. Hermann Hesse, Max Frisch und Lisa Tetzner. Mario Botta, Luigi Snozzi und Aurelio Galfetti. Monte Generoso, Monte Tamaro und Monte Lema. – Das sind nur 27 von tausend guten Gründen, im Tessin auf Entdeckungsreise zu gehen. Dieser Coop-Wanderführer beschreibt 40 schönste Wanderungen in der Sonnenstube der Schweiz. Alle Kapitel sind farbig illustriert und enthalten einen ausführlichen Infoteil mit Routenbeschreibungen und Kartenausschnitten. 96 Seiten, laminierter Umschlag mit Einschlagklappe, Kartenskizzen, Wiro-Bindung, Format 14,8u21 cm, CHF 24.–, ISBN 978-3-905990-10-2, Coop-Presse, Basel 2013, www.coop.ch/buchverlag. Bestellung per Mail an rothus@rothus.ch oder mit der Bestellkarte hinten im Heft. SCHWEIZ  10/11/2013

tour    info

Leicht zu erreichen. Der Monte Gambarogno ist ein fantastischer Aussichtsberg.

Über den Monte Gambarogno (1734 m ü. M.)  START Alpe di Neggia.  ZIEL Indemini.  CHARAKTERISTIK Feine Panoramawanderung über einen grandiosen Aussichtsberg.  AN- UND RÜCKREISE Postauto ab Vira NATUR Gambarogno nach Alpe di Neggia und ab Indemini zurück.  ZEIT 3 h.  ROUTE Von der Alpe di Neggia auf einem guten Maultierpfad zum Monte Gambarogno aufsteigen (Kreuz, KULTUR Alphütte). Vom Gipfel (1734 m) Richtung Nordwesten in weiten Kehren hinunter auf die Alpe Cedullo (1287 m, Agriturismo), dann wieder leicht ansteigend zum Oratorio und Rifugio FAMILIE di Sant’Anna (1342 m, schöner Picknickplatz). Von der Kapelle auf bequemem Weg dem Hang der Sassi Gialli entlang nach Val Crosa und durch Birkenwald hinunter nach Indemini KONDITION (979 m).  SCHWIERIGKEIT T2.  HÖHENDIFFERENZ Aufstieg knapp 400 Hm, Abstieg 800 Hm.  AUSRÜSTUNG Normale Wanderausrüstung.  EINKEHREN AgriturisJAHRESZEIT mo Alpe Cedullo, Tel. 091 794 13 83, 079 476 23 75; Ristorante Grotto Indeminese, Tel. 091 795 12 22.  wanderkARTE LK 1:50 000, 286T Malcantone.  INFOS Municipio di Indemini, Tel. 091 795 11 30, www.indemini.ch.

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leserseiten  I  IHRE LIEBLINGSTOUR

Swiss-image.ch / lorenz andreas fischer

Schönes Binntal. Abendstimmung mit Blick zum Ofenhorn.

Unterwegs im Binntal Die Wanderung von Binn VS aus zum Mässersee ist wunderschön und zuletzt erfrischend. Bekannt ist das Binntal einerseits für seinen Reichtum an Mineralien, andererseits birgt es eine eindrückliche Vielfältigkeit an Blumen und Kräutern. Der Aufstieg zum Mässersee ist relativ steil. Man sollte unbedingt gute Wanderschuhe tragen, und auch Stöcke sind von Vorteil. Für den Aufstieg muss man etwa 2 ¼ Stunden rechnen. Dafür gibt es dann eine Erfrischung: Da der Mässersee nur eine geringe Tiefe besitzt, heizt er sich im Hochsommer trotz seiner beträchtlichen Höhe (2130 m ü. M.) manchmal bis auf 22 Grad auf und lädt so zum Baden ein. Werner Blanchard, Solothurn

Senden Sie uns Ihre Lieblingstour! Beschreiben Sie in ein paar Zeilen Ihre Wanderung und den ungefähren Routenverlauf. Ausserdem benötigen wir Schwierigkeitsgrad (Einfach – Mittel – Schwierig), Netto-Wanderzeit, Auf- und Abstiegs-Höhenmeter und 2 – 3 digitale Bilder von mindestens 1 MB Grösse mit Legende. Name und Wohnort nicht vergessen. Die Veröffentlichung erfolgt honorarfrei, Korrespondenz wird keine geführt. Teilnahme: Maske auf www.wandermagazin.ch/ Lesertouren ausfüllen oder Tour plus Bilder an wandermagazin@rothus.ch senden. SCHWEIZ  10/11/2013

tour    info

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Binn – Mässersee –  Lengenbachgrube – Binn  START/ZIEL Binn VS.  CHARAKTERISTIK Wunderbare, nicht allzu lange familienfreundliche Wanderung im Landschaftspark Binntal, www.landschaftsparkbinntal.ch.  AN-/RÜCKREISE Bahn nach Fiesch und Postauto nach Binn.  ZEIT 3 ½ h.  ROUTE Von Binn (1400 m) der Strasse entlang taleinwärts bis P. 1422,

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Mineraliengrube Lengenbach Mässersee Manibode

NATUR KULTUR

dann rechts und auf dem weiss-rot-weiss markierten Wanderweg hoch, durch den Wald via Grossi Twära (P. 1795 m) und Mässerchäller (1879 m) auf die Mässeralp FAMILIE (1979 m). Weiter zum Maniboden (2026 m), der als Kraftort gilt. Von hier nördlich hinauf zum Mässersee (2130 m). Wer eine andere Abstiegsroute wünscht, steigt KONDITION zurück auf die Mässeralp (P. 1979) und dann rechts (östlich) des Mässerbachs hinunter zur bekannten Mineraliengrube Lengenbach (1653 m), die zu den zehn berühmtesten Mineralienfundstellen der Welt zählt. Weiter via Figgerscha und der JAHRESZEIT Binna entlang auf der Strasse zurück nach Binn.  SCHWIERIGKEIT T2.  HÖHENDIFFERENZ Auf-/Abstieg etwa 750 Hm.   AUSRÜSTUNG Feste Wanderschuhe, evtl. Wander­ stöcke.  EINKEHREN Rest. Imfeld, Fäld, 027 971 45 86 (liegt ¼ h unterhalb der Lengenbachgrube). Mehrere Hotels und Restaurants in Binn.  WANDERKARTE LK 1:25 000, 1270 Binntal.  INFOS Binntal Tourismus, 027 971 45 47, www.binn.ch ; www.lengenbach.ch ; www. grube-lengenbach.com.  TIPPS Ideale Familientour, umso mehr, wenn der Abstieg via die berühmte Mineraliengrube Lengenbach erfolgt. Von Binn nach Fäld fährt in den Sommermonaten auch mehrmals täglich der Bus Alpin, www.busalpin.ch. Weitere Touren aus und rund ums Binntal finden Sie im Dezember-Heft 2015 des «Wandermagazin SCHWEIZ» mit dem Haupt­ thema «Goms – Aletsch».

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Aus dreizehn

Bodenschätzen

geMAcht. die 13 Kräuter des original-ricola-rezeptes gehören zum Besten, was die natur zu bieten hat. und jede einzelne zutat wird genau dann geerntet, wenn sich in ihr die volle natürliche Kraft entfaltet hat. das Aroma, die Farbe, die heilstoffe – alles muss stimmen. dass diese wertvollen rohstoffe bei uns entsprechend sorgfältig gesammelt und verarbeitet werden, versteht sich von selbst. Für ein original Kräuterzucker sind die zutaten schliesslich gold wert.

Von Natur aus gut. 92

www.ricola.ch

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LESERSEITEN  I  NEUE BÜCHER

Lesenswert Herbert Mayr Herbert Mayr Herbert Mayr

Bodensee Süd – 50 Touren Thurgau – St. Gallen –  Appenzellerland – Vorarlberg

Bodensee Nord – 50 Touren mit südlichem Oberschwaben

Bodensee bis Rätikon – 50 Touren Bregenz – Dornbirn –  Feldkirch – Liechtenstein

Das Schweizer und das Vorarlberger Bodenseeufer zählen zu den beliebtesten mitteleuropäischen Wanderregionen. Alpennah und sonnenverwöhnt bietet der südliche Bodensee ein wunderbares Erholungsgebiet. Die 50 Touren sind überwiegend leicht bis mittelschwer und eignen sich damit auch hervorragend für Familien mit Kindern.

Vom Nordufer des Untersees über Zellersee, Gnadensee, Überlinger See und Obersee bis zum Pfänder und von Hegau über das südliche Oberschwaben bis hinein ins Westallgäu reicht das Tourenspektrum der nördlichen Bodenseegegend. Die Gehzeiten der Wanderun­gen überschreiten selten vier Stunden, sodass genügend Zeit für Entdeckungen bleibt.

Das Gebiet dieses Wanderführers reicht vom Bodensee fast bis zum Gletschereis der Schesaplana und entspricht damit weitgehend der Tourismusregion Bodensee-Vorarlberg. Rund um Bregenz, Dornbirn und Feldkirch sowie im Fürs­ tentum Liechtenstein finden Wanderer überwiegend leichte bis mässig schwierige Touren mit nicht allzu langer Gehzeit.

128 Seiten, 11,5u16,5 cm, CHF 18.–, ISBN 978-3-7633-4348-5, Bergverlag Rother, 2. Auflage, München 2011, www.rother.de

128 Seiten, 11,5u16,5 cm, CHF 18.–, ISBN 978-3-7633-4347-8, Bergverlag Rother, 2. Auflage, München 2011, www.rother.de

128 Seiten, 11,5u16,5 cm, CHF 16.70, ISBN 978-3-7633-4197-9, Bergverlag Rother, 5. Auflage, München 2008, www.rother.de

Hermann Hesse Geschichten vom Bodensee Ausgewählt von Johannes Winter

Hans Peter Siebenhaar Bodensee Wanderer tummeln sich im Vorarlberger Rheindelta und Wassersportler nutzen die unerschöpflichen Möglichkeiten, die der See bietet. Das Buch begleitet den Reisenden auf den touristischen Hauptrouten, führt in die noch unbekannten Ecken des Dreiländerecks und widmet sich ausgiebig den kulinarischen, sportlichen und kulturellen Erlebnismöglichkeiten. 316 Seiten, 12u19 cm, CHF 31.90, ISBN 978-3-89953-676-8, Michael Müller Verlag, Erlangen, 5. Auflage 2012, www.michael-mueller-verlag.de

Jahre am Bodensee Erinnerungen, Betrachtungen, Briefe und Gedichte

Der Bodensee – von hier ist der Süden zum Greifen nah: blühende Obstgärten, sonnendurchflutete Rebhänge, die Blütenpracht auf der Mainau … Martin Walser, Hermann Hesse, Robert Gernhardt und viele andere erzählen vom See und seinen Menschen, entführen in eine der vielfältigsten Landschaften Deutschlands.

Dieser reich bebilderte Band versammelt alle poetischen und prosaischen Beschäftigungen Hermann Hesses mit der Kulturlandschaft am Bodensee. Eindringlich kommt in seinen Berichten das Unverwechselbare dieser Region zum Ausdruck: in der ganzen Vielfalt ihrer landschaftlichen und klimatischen Erscheinungsformen.

208 Seiten, 12u19 cm, CHF 14.90, ISBN 978-3-458-35840-4, Insel Verlag Berlin 2012, www.insel-verlag.de und www.suhrkamp.de

238 Seiten, 18u24,5 cm, CHF 35.50, ISBN 978-3-458-17487-5, Insel Verlag Berlin 2010, www.insel-verlag.de und www.suhrkamp.de

Philipp Bachmann

R. Frei / D. de Roulet /  W. Sieber / B. Bruggmann

Karin Breyer

Mitten durchs Mittelland Zu Fuss vom Bodensee zum Genfersee

Gallus-Wege Zu Fuss von Bangor nach St. Gallen

Wandern mit dem GA und dem Halbtaxabonnement Band 5: Herbstwanderungen

Quer durch die Schweiz wandern, in 19 Etappen vom Bodensee bis zum Genfersee, unterwegs sein im dicht besiedelten und verbauten Mittelland und doch immer wieder abseits auf selten begangenen Wegen: Der vorliegende Wanderführer verspricht eine überraschend abwechslungsreiche Durchquerung der Kulturlandschaft des Mittellandes bzw. des Plateau Suisse.

Vier Weitwanderer liessen sich 2012 vom Gallus-Jubiläum der Stadt St. Gallen inspirieren und machten sich auf zu einer Stafettenwanderung über 1940 Kilometer – von Bangor in Nordirland bis nach St. Gallen. Ihr Projekt ist Leben in der Fremde, tägliches Aufbrechen und Einkehren. Im Wandern und Gehen finden sie zum menschlichen Mass, zur Besinnlichkeit.

296 Seiten, 13u19 cm, CHF 42.–, ISBN 978-3-85869-540-6, Rotpunktverlag 2013, www.rotpunktverlag.ch

272 Seiten, 13,6u21 cm, CHF 38.–, ISBN 978-3-85882-641-1, Appenzeller Verlag, Herisau 2012, www.appenzellerverlag.ch

Der neue Band dieser Wanderbuchreihe führt Naturliebhaber auf 20 Touren quer durch herbstliche Landschaften der Schweiz. Die reine Wanderzeit beträgt drei bis fünf Stunden, alle Wanderorte sind mit öV erreichbar. Herbstzeit ist auch Erntezeit: Viele Restaurants und Beizli sorgen dann für saisonale Gaumenfreuden. 168 Seiten, 12u18 cm, CHF 29.80, ISBN 978-3-7245-1881-5, Friedrich Reinhardt Verlag, Basel 2013, www.reinhardt.ch

Erhältlich in jeder guten Buchhandlung oder direkt beim Herausgeber. SCHWEIZ  10/11/2013

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leserseiten  I  IHRE MEINUNG

Glasklarer See gesucht Leserfoto

weckt das Interesse an den Quellen der dichterischen Inspiration. Die Berge auf den Fotos wirken grandios. Gut, dass Ihr auf fette Unterschriften – Achtung, schöne Berge! – verzichtet habt. Nett und instruktiv der Schnitzmesserartikel, informative fünf Seiten über das Wanderhemd; unfasslich, wie viel kluge Fachleute über einen Alltagsgegenstand zusammentragen können. Eine tolle Kombination. Peter Franz, Wardenburg (D)

Das Bild zur Anfrage. Lagh Saoseo im Val da Camp, Puschlav GR. Bild: Monika Müller, Schafisheim

Hoi zäme – ich bin mir nicht sicher, ob ich bei Euch einen Wandertipp vom Bündnerland mit einer glasklaren Seenwanderung gesehen habe (bis fast zur italienischen Grenze). Ich finde ihn nicht mehr… Könnt ihr mir eventuell helfen? Ich würde gerne dieses Weekend eine solche Seewanderung machen – sofern nicht zu schwer – mit Übernachten und allem Drum und Dran. Monika Müller, Schafisheim, auf Facebook

Hallo Monika, hast Du es etwas Genauer? Kann Puschlav/Saoseosee sein, Oberengadin/Silsersee, Bergell/Val da Cam, Unterengadin Richtung Vinschgau und und und. Und im Naturpark Beverin sprechen sie auch von glasklaren Seen. Ich kann Dir empfehlen, von der Bernina-Passstrasse zum Saoseosee zu wandern und dort in der gleichnamigen Hütte, die gleich darunter liegt, zu übernachten. Die Gegend ist wunderschön und die Wanderung weder schwer noch allzu weit. Schick uns dann ein schönes Bild als Leserfoto für unser Magazin. Toni Kaiser, Chefredaktor

Danke für Deinen Tipp – ich schaue mir das genauer an und egal, wo ich am Ende lande, schicke ich Dir ein Foto. Monika Müller

Soll ein verstecktes Juwel bleiben Wir haben Ihr Wandermagazin von Ihnen zugeschickt bekommen in diesem 94

Frühjahr, in dem Sie einen Bericht über unsere Balmhütte «Verstecktes Juwel» veröffentlicht haben (Heft 4/2013). Mein Mann und ich sind die Hüttenwarte von diesem schönen Plätzchen und hüten es wirklich wie ein kleines Juwel. Es ist ein schöner Artikel, aber trotzdem hatten wir so unsere Bedenken wegen der vielen Besucher, die eventuell neu dazukommen. Es ist ein kleiner Ort und wirklich nicht gemacht für einen Grossansturm. Nun ist es leider passiert. Die Coop-Zeitung hat Ihren Artikel veröffentlicht, und die Hütte wird im Moment überrannt. Letzten Sonntag standen 25 Personen auf der Terrasse, und unser Telefon klingelt ununterbrochen. Es ist eine kleine Klubhütte und einfach nicht gemacht für so viele Leute. Der SkiClub ist eine Non-Profit-Organisation, und alle Arbeitsstunden werden freiwillig geleistet. Holz gibt es auf dieser Höhe leider auch nicht mehr in Hülle und Fülle, und auch Wasservorräte sind für so viele Leute nicht vorhanden. Es war einfach zu viel in den letzten Wochen für dieses «Juwel». Wir wollten Ihnen das mitteilen, wie Werbung aus einem ruhigen, besinnlichen Ort ein Tummelplatz machen kann. Wir glauben, nicht jeder Ort eignet sich dafür. Unser Schreiben ist mehr als Hinweis gedacht. Mit einer Rücksprache der Verantwortlichen der zu veröffentlichten Orte könnten solche Szenarien eventuell vermieden werden. Verena und Ueli Brunner, Ringgenberg

Es tut uns ausserordentlich leid, wenn durch den Bericht ein eigentlicher Balmhüttli-Boom entstanden ist. Wir hatten natürlich schon die Absicht, das Balmhüttli und den schönen Brienzergrat zum Wandern zu empfehlen, aber wir haben tatsächlich nicht damit gerechnet, dass Sie derart überrannt werden. Sie haben natürlich recht, dass man Juwele am besten Juwele bleiben lässt. Aber dennoch freut man sich, wenn man solch schöne Orte auch anderen zugänglich machen und zeigen kann. Und das Balmhüttli ist in unserem Magazin ja auch nicht zum ersten Mal vorgestellt worden. Ich kann mich zudem an Artikel im Berner «Bund» und im Magazin des SAC «Die Alpen» erinnern. Vermutlich war es im Falle unserer Veröffentlichung eine Verknüpfung der Umstände (Zeitpunkt, schönes Wetter nach schlechtem Frühling usw.), die das Fass zum Überlaufen brachten. Immerhin möchte ich noch festhalten, dass ich vor der Publikation telefoniert habe, um Sie zu informieren und zu fragen, ob es ok sei, Ihre Telefonnummer zu publizieren. Ich wünsche Ihnen und dem Balmhüttli einen guten Sommer und ausgewogene Besucherzahlen. Peter-L. Meier, Verleger Rothus-Verlag und Verfasser des Beitrags

Wunderschönes Davos-Heft Das Literarische ist gekonnt eingebaut – eines ohne Schwülstigkeit, sondern

Peter Franz ist wohl unser aufmerksamster Leser in Deutschland, unser grösster «Kritiker» auch – er lässt uns für jedes Heft seinen Kommentar zukommen. Gleichzeitig ist er aber ein uns seit langem sehr verbundener Leserfreund: «Bitte interpretieren Sie meine zum Teil kritischen Kommentare als Ausdruck des freundschaftlichen Verbundenseins mit Ihrer wertvollen Arbeit.» Vielen Dank nach Deutschland ! Toni Kaiser

Sieht so der Fortschritt aus? Ich kenne die Melchsee-Frutt aus meiner Jugendzeit und schätze sie als eines der schönsten Familienwandergebiete der Innerschweiz. Als ich nun wieder einmal an diesen schönen Ort zurückkehrte, blieb mir ob der unglaublichen Landschaftsverschandelung auf der idyllischen Alp die Luft weg! Ich wundere mich, dass dieser hässliche Klotz von den Behörden bewilligt worden ist. Er schadet nämlich nicht nur der Landschaft, sondern vor allem auch dem Tourismus in der Region. Judith Meier, Biberist

Schreiben Sie uns, was Ihnen am «Wandermagazin SCHWEIZ» missfällt. Aber auch, was Ihnen besonders gefällt. Ihre Kommentare sind für uns Anregung, es noch besser zu machen. Eine Auswahl davon drucken wir – je nach Platz in gekürzter Form – auf dieser Seite ab. Anschrift: Wandermagazin SCHWEIZ, Schöngrünstrasse 2, 4500 Solothurn, wandermagazin@rothus.ch SCHWEIZ  10/11/2013


LESERSEITEN  I  RÄTSELN UND GEWINNEN

Wo ist das? bilder: toni Kaiser

Finden Sie heraus, wie der gesuchte Ort in der Schweiz heisst und gewinnen Sie 1 Wanderschuh NABUCCO GTX  ® von Lowa im Wert von CHF 219.–. Das Bilderpuzzle und das Profil einer Tour können Sie auf die Fährte führen. Wenn Sie uns das richtige Lösungswort senden, faxen oder mailen, nehmen Sie automatisch an der Verlosung teil. Viel Spass!

Was für eine Lage weist diese Hütte auf! Auch fragt man sich schon ganz unten bei der Bushaltestelle, wo um Himmelswillen ein Weg durch diese schaurigen Abgründe dort hinauf führen könnte. Den Atem verschlägt es einem erst recht, wenn man nach einem gut dreistündigen Aufstieg die Hütte der hier ansässigen Alpenclubsektion, die den Namen eines bekannten Dreitausenders trägt, zuvorderst auf einem grasbewachsenen Felssporn entdeckt. So gemütlich sie auch aussieht, so ungemütlich scheint die Lage der Hütte. Doch umso grossartiger ist von ihrer Terrasse aus die Sicht auf die Zackenreihe der Niesenkette. Wer den Aufstieg geschafft hat und sich die Zeit nehmen möchte, sollte hier unbedingt übernachten. Um welche Berner Oberländer SAC-Hütte handelt es sich?

Das Lösungswort lautet:

O

Senden, faxen oder mailen Sie Ihr Lösungswort bis 31. Oktober 2013 an folgende Adresse:

Zu gewinnen:

Wandermagazin SCHWEIZ, Das Geo-Rätsel, Schöngrünstrasse 2, 4500 Solothurn, Fax 032 626 40 39, wandermagazin@rothus.ch

1 Wanderschuh NABUCCO GTX ® von Lowa im Wert von CHF 219.–. Er bietet Passform, Isolation und guten Grip bei Schnee und Matsch und eignet sich bestens für ausgedehnte Winter­ wanderungen bei Nässe und Kälte. Das Modell gibt es für Herren und Damen.

Bitte Absender nicht vergessen! Das Lösungswort aus dem Wander­magazin SCHWEIZ 7/ 2013: Calfeisental. Die im Profil dargestellte Wanderung führt von St. Martin auf die Sardonahütte SAC.

Toni Kaisier

www.lowa.com SCHWEIZ  10/11/2013

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Gewinner von 1 Men Shirt Tornado resp. 1 Woman Blouse stretch Upwind im Wert von CHF 80.– resp. CHF 90.– in Ausgabe 7/2013: Eveline Scheidegger, Maienfeld GR 95


Das Wandermagazin

12/2013

DEZEMBER

CHF 14.80 / EUR 12.–

Ausstellungen

D a s Wa n d e r m a g a z i n

VORSCHAU  I  12 2013

Rund um Solothurn

Leser-Angebot

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Portfolio

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Solothurn gilt als schönste Barockstadt der Schweiz. Tatsächlich haben die frü­ heren Ambassadoren und die heutigen Solothurner eine Stadt voller historischer Baudenkmäler, schmucker Brunnen, spannender Museen und trendiger Res­ taurants geschaffen. Eine Stadt, welche es durch ihre Kultur- und Sportanlässe Rund um Solothurn zu nationalem und sogar internationalem Ansehen gebracht hat. Doch nicht nur das: Natur und Abenteuer liegen in und um Solothurn nah beiei­ nander. Die Stadt ist romantisch – mit der träge fliessenden Aare und der Verenaschlucht. Die Stadt und ihre Umgebung sind hü­ gelig – ein perfektes Tummelfeld für erholsame Spaziergänge und ausgedehnte Velotouren. Die Umgebung von Solothurn ist auch gebirgig: Luftige Jurakreten, verborgene Schluchten und saftige Alpwiesen laden zu vielfältigen Wander-, Ski- und Schneeschuhtouren ein, die Jurafelsen sind für Kletterfreaks längst ein Magnet und laden sogar zum Höhlenforschen ein. A u s f l ü g e To u r e n O u t d o o r t i p p s

9 771662 970000 9 771662 970000

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Wandertipps

Toni Kaiser

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Outdoor-News

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Produkte

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Naturpark Thal. Wanderparadies auf den Solothurner Jurahöhen.

Rubriken

 Naturpark Thal: Zum Wandern schön  Weissensteiner Haute Route: Grandioser Skitourenklassiker  Für Familien: Schlemmen im Schnee  Die Schweizer Wandergeschichte  Hintergrund: Skitourenschuhe  Neues aus der Wanderwelt  Das Geo-Rätsel  Ihre Lieblingstour

Outdoortipps zum Sammeln

Solothurner Klassiker Nr. 1: Vom Grenchenberg zum Weissenstein Solothurner Klassiker Nr. 2: Vom Balmberg nach Oensingen  Zwischenberg – Röti: Tourenski oder Schneeschuhe anschnallen!  Solothurner Waldwanderung: Auf den Spuren der Gletscher  Grenchenberge: Schneeschuhparadies!  Solothurn – Arch: Wandern über dem Aaretal  Waldrandweg nach Grenchen: Gang durch die Jahrmillionen  Hinteres Hofbergli: Mit Schneeschuhen in die Willy-Ritschard-Beiz  Von Messen nach Büren an der Aare: Flaches Limpachtal, hügeliger Bucheggberg  Findlinge zuhauf: Der neue Solothurner Megalithweg  Biel – Solothurn: Beschaulich der Aare entlang – mit Schiff und Velo  Solothurn – Schnottwil: Mitten durch den Bucheggberg  Naturtipp: Wie Eisblumen entstehen  Für Senioren: Mit dem WanderFritz an die Etangs de Bonfol JU  

Das Wandermagazin SCHWEIZ 12 / 2013 erscheint am 1. Dezember 2013

DAS S I N D D I E SCHWEIZ-T H EM EN IM JA H R 2014 Januar / Februar

März

April

Mai

Juni

Adelboden – Lenk – Diemtigtal

Bernina – Biancograt

Findlinge

Randen – Schwarzwald

Alpes Vaudoises

Juli

August

September

Oktober / November

Dezember

Nationalpark

Sbrinzroute

Jura total

Städtewandern

Goms – Aletsch

Abonnieren Sie das Wandermagazin SCHWEIZ für nur CHF 98.– / E 78.– im Jahr!

Nummer 10/11/2013 86. Jahrgang der Revue SCHWEIZ Erscheint 10-mal jährlich Wandermagazin SCHWEIZ Schöngrünstrasse 2 CH-4500 Solothurn Tel. +41 (0)32 626 40 26 Fax +41 (0)32 626 40 39 wandermagazin@rothus.ch www.wandermagazin.ch

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Redaktion Toni Kaiser (kai), Chefredaktor Jochen Ihle (jih), Redaktor Claudia Hofer (chf, Redaktions­ assistentin Peter-L. Meier (plm) Linda Sulser, Sekretariat Anzeigenberatung Andi Schnider Tel. 032 626 40 30 andi.schnider@rothus.ch Verlag Rothus Verlag, Solothurn Peter-L. Meier, Herausgeber

Herstellung Satz, Layout, Lithos: Rothus Grafik, Solothurn Druck: Vogt Schild Druck AG, Derendingen ISSN 1662-9701 ISBN 978-3-906060-18-7 Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

Einzelheft CHF 14.80* EUR 12.–*

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