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BBK Schaustelle Wiesbaden
Unter dem Titel „en passant“, der Begegnung, Leichtigkeit und Flüchtigkeit verbindet, haben sich die Künstlerinnen Anna Bieler und Christiane Steitz zu einem gemeinsamen Projekt zusammengefunden.
Der BBK Wiesbaden bietet seinen Mitgliedern am Ausstellungsort „SCHAUstelle“ die Möglichkeit für experimentelle Projekte (LAB = Laboratorium). In diesem Rahmen zeigen die beiden Wiesbadener Künstlerinnen das Ergebnis einer für beide bereichernden Zusammenarbeit.
Das Projekt umfasst drei Themenschwerpunkte: Wege, Sein und Verblassen sowie die Hommage an eine Arbeit der Anderen. In der gemeinsamen Arbeit fanden die Künstlerinnen neue Verbindungen zwischen Malerei (Anna Bieler) und Papierschnitt (Christian Steitz).
Sie entdeckten neue Berührungspunkte zwischen der eigenen Sichtweise und der ihres Gegenübers und stellten neue Wege zueinander und miteinander her.
So begegnen sich Struktur und Farbe und verbinden sich zu neuen Kreationen.
Christiane Steitz´ Schwerpunkt liegt auf der Gestaltung von Scherenschnitten, der von Anna Bieler liegt auf einer äußerst farbigen Malerei. Beide Künstlerinnen beschäftigen sich mit Lebensprozessen, Wandel und dem vergänglichen Augenblick.
Für beide war die Arbeit und Auseinandersetzung mit den Schwerpunkten der jeweils anderen Künstlerin ausgesprochen anregend und hat u.a. den Blickwinkel auf die eigene Arbeit und Arbeitsweise bereichert. Ein Ansatz, der möglicherweise der weiteren Verfolgung wert ist.
en passant vom 6. Bis 14. Juli 2024
BBK SCHAUstelle Marcobrunnerstraße 65197 Wiesbaden
Öffnungszeiten: samstags und sonntags von 14 – 18 Uhr
Infos unter: www.annabieler.de www.christiane-steitz.de www.bbk-wiesbaden.de
Kontakt: Anna Bieler mail@annabieler.de 0176 – 444 09 90
Christian Steitz christiane.steitz@posteo.de 0151 – 70 17 224
Vernissage am Freitag, den 5. Juli 2024, um 18 Uhr mit Musik von BalFok – Musik der Akustik – Band Lindenrausch (diatonisches Akkordeon, Flöte, Guitarre und Harfe) –www.kunstexperiment.de/musik/
Als feminines Leitungsduo gehen die Intendantinnen
Dorothea Hartmann & Beate Heine am Wiesbadener Musentempel mit furiosem TheaterDonner an den Neustart
Feminine Barockmusik, Augsburger Puppenkiste, Sit-In im Klang, Shakespeare, Rimini-Protokoll, Fußball mit Kleist, Ingeborg BachmannPreis und Tanzkunst satt, das JUST mit eigenem Ensemble und der Wartburg als Domizil, das Studio als Experimentierbühne für den Regienachwuchs und ein neues Festival: Der Musentempel der Landeshauptstadt wird ab Herbst 2024 von einer femininen Doppelspitze geführt, die sich interdisziplinäres Arbeiten im Dialog mit der Stadtgesellschaft auf die Fahnen geschrieben hat (wir berichteten).
Dorothea Hartmann & Beate Heine verordnen als kommende Intendantinnen dem Hessischen Staatstheater Wiesbaden eine Runderneuerung.
Bei der Spielzeit-Programmvorstellung freute sich Kulturminister Timon Gremmels „auf den richtigen Neustart, der eine positive Atmosphäre schaffen wird“. Die beiden neuen Hausherrinnen „schauen von außen drauf“, deutete der Minister die hausinternen Querelen und das fristlos „einvernehmliche“ Ende der Laufenberg-Intendanz an.
OB Gert-Uwe Mende lächelte „Kunst kommt von Kommunikation“, lobte die neue Doppelspitze für ihr „beherztes Herangehen“ und den „sehr nahbaren, frischen Blick mit der Öffnung zur Stadt der Vielfalt und der Religionen“.
Die Schwäbin Hartmann und die Hanseatin Heine bestätigen: „Wir sind immer zu zweit im Dialog und haben großes Vertrauen dem Haus gegenüber mit seinen 650 Beschäftigten in fünf Sparten“.
Der Doppelpunkt im erfrischend farbenfrohen Design signalisiert die neue Doppelspitze und den „Gedanken des Austauschs“.
Generalmusikdirektor Leo McFall ist „simply happy mit dem phantastischen Team“ und wird „große Werke“ mixen mit Kompositionen, „die bekannter sein sollten“. Dariya Maminova kommt als erste „Composer in Residence“ ans Haus. Das Publikum rückt näher zum Orchester, denn „mitten im Klang sitzen“ wollte der neue GMD „immer realisieren“. Schulklassen werden Brahms hautnah erleben, Kinder-Kammerkonzerte kommen auf die Hauptbühne. Der weiter amtierende Ballettdirektor Bruno Heynderickx - der als deutsches Aerowaves-Mitglied das bedeutende europäische Tanzfestival Spring Forward 2024 in Kooperation mit tanzmainz UPDATE erst- mals nach Deutschland gelotst hat - kündigt ein Jubiläum an: 10 Jahre Hessisches Staatsballett sind zu feiern. Das Jubiläum bringt mit „Broken Bob:“ erstmals die chinesische Starchoreografin Xie Xin (Timeless) und die FAUST-nominierten Imre & Marne van Opstal in einem Doppelabend zusammen. Doris Uhlichs „Habitat:“ feiert nackte Körper in öffentlichen Räumen. Das 9. Tanzfestival Rhein-Main frönt wieder der Bewegungslust.
Die neue JUST-Doppelspitze Anne Tysiak & Emel Aydogdu arbeitet spartenübergreifend, bespielt die Wartburg als Domizil mit dem eigenen Vierpersonen-Ensemble. Mit der „Werkstatt der Schmetterlinge“ stellt sich das Team vor. Gemeinsam mit dem Hessischen Staatsballett belebt das JUST im „Wurzel-Baum“ den Dialog der Generationen. Als „Familienstück“ zur Weihnachtszeit kommt der Holzbub „Pinocchio“ mit modernen Beats und Vibraphon.
“Was Ihr wollt:“ Mit ihrem ausgezeichneten Jungen Staatsmusical kommt uns Chefin Iris Limbarth klassisch mit den Verwirrungen der „Twelfth Night“ á la Shakespeare. Von der Leinwand auf die Bretter: Als erstes Theater bringt Wiesbaden den Kino-Hit „Fack ju Göhte“ auf die Musicalbühne.
„Virulent für Wiesbaden und die Region“ fragt das Motto der Spielzeit 2024/25 „Was ist unser Erbe?“ Die neuen Hausherrinnen legen mit Verve los: drei Tage - sieben Premieren. Geboten werden 48 Premieren und Sinfoniekonzerte, darunter 17 Uraufführungen. Zünftiges Tamtam am Eröffnungs-Wochenende: Die Neuen gehen mit Karacho (fast) in den Weltuntergang. Den Eisbrecher macht Ligetis Spektakel „Le Grand Macabre“ (Zürich-Intendantin in spe Pinar Karabulut und GMD Leo McFall). Ein Sit-In im „Salon Strozzi“ auf der Hauptbühne folgt als Femmage an Barockkomponistin Barbara Strozzi.
Neben dem Rechercheprojekt „Unser Erbe: Tax me if you can:“ wird auch „Herzfaden:“ als Thomas Hettches Hommage an die Augsburger Puppenkiste uraufgeführt. Das Theater geht mit Thomas Bernhards Stück „Alte Meister“ ins Landesmuseum. „FC Prinz Homburg: Träume und Handgemenge“ bringt Kleist mit Fußball zusammen. In den Maifestspielen 2025 wird „FUTUR4 - Dauerthema Leben:“ von Rimini Protokoll uraufgeführt.
„Zwischen gestern und morgen“: Mit einem berührend hochkarätigen Literatur-Musikabend und Kammersängerin Angela Denoke (Foto rechts), Geigerin Christine Seiler, den Pianisten Tal Balshai und Tim Hawken, Schlagwerker Edzard Locher und dem Musikduo Sylvia & Timo Willecke beging Publikumsliebling Uwe Kraus-Fu (Foto links) seinen ganz persönlichen Bühnen-Abschied. Der Saal dankte mit Blumen und minutenlangen Ovationen im Stehen.
Mit Haydns „Die Schöpfung“ bringt Franziska Angerer den Bach-Chor Wiesbaden ans Haus.
Das Studio wird zum Experimentierfeld junger Theaterschaffender: Dariya Maminova (Composer in residence) & Elli Neubert (Regie) entwickeln den musiktheatralen Walk „Fassaden“.
Ende Oktober tobt das dreitägige „PAD Festival: Performing Arts & Digitalität“ auf Bühnen des Musentempels und im Stadtraum in Koope- ration mit der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste & der Dortmunder Akademie für Digitalität. Die Schultheatertage laden vom 24. bis 28. März 2025 ein.
Bühne frei für die neue Doppelintendanz Dorothea Hartmann & Beate Heine: Herzlich willkommen in Wiesbaden! Möge die Übung gelingen.
Text und Fotos: Gesine Werner
Spring Forward Festival 2024 in Wiesbaden: „Why things go wrong“ führten Michal Heriban & Viktor Konvalinka von der Compagnie 420People in Sylva Safkovas faszinierender Choreografie (Lichtdesign Martin Spetlik) mit leidenschaftlichem Körpereinsatz vor Augen. Das Publikum stand auf den Stühlen.
Spannung und Vorfreude ist zu spüren an diesem Samstag, den 4. Mai in der Wöhler Schule in Frankfurt. Über 150 Menschen jeden Alters, mit und ohne Beeinträchtigungen, alle in „Trainingskleidung“, tummeln sich in und um die Aula und warten gespannt auf ihren Einsatz.