6020

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Spaß-Apostel

P.b.b. 09Z037987M, 6020 Innsbruck

Die Bibel auf der Kellertheater-Bühne

Momentaufnahme in Innsbrucker Stadt-SPÖ

INE.1N 2. TEnR0M 9.11.–13 Au sgabe

2010

140 Nov. 2010

Kabarett-Kapazunder Alfred Dorfer im Interview

„Es fehlt der Stolzde“r

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So far, so good

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Mit einem holländischen Bakfiets-Rad durch Innsbruck – ein Erfahrungsbericht

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EDITORIAL

Österreich für Anfänger

von Michael Steinlechner m.steinlechner@602 0stadtmagazin.at

Familientransport

W

er Österreich nicht kennt, kann es über seine Alleinstellungsmerkmale schnell kennenlernen. Ein paar Besonderheiten, die helfen könnten, Österreich besser zu verstehen.

Der besondere Zugang zur Bildung. Dass Bildung wichtig ist, weiß die ganze Welt – und da gehört bekanntlich auch Österreich dazu. Hierzulande ist man außerdem davon überzeugt, dass Bildung nur dann gut ist, wenn sie nichts kostet. Deshalb protestieren Studierende gerne gegen die Studiengebühren, die 364 Euro pro Semester ausmachen. Sie sehen nämlich nicht ein, warum sie für eine Leistung, die ihre Berufschancen verbessert, auch noch bezahlen sollten. Im Gegenzug erwarten sich die angehenden Akademiker hochbezahlte Spitzenjobs nach ihrem Uni-Abschluss, der je nach Wohlwollen zwischen dem 23. und 30. Lebensjahr eintritt.

Die kreative Gesetzgebung. Österreich liebt es, internationale Gesetzestrends aufzugreifen und daraus eine österreichische Lösung zu machen. So darf man hierzulande teilweise in Lokalen rauchen und teilweise nicht. Ein paar Jahre war Licht am Tag für Autofahrer Pflicht, dann wieder nicht. Ein besonders kreativer Minister führte sogar mal eine Tempoerhöhung auf Autobahnen ein, das ist jetzt ebenso Geschichte wie die Freiheit, wann man seine Winterreifen wechselt oder ob man seinem Kind einen Skihelm aufsetzt.

Die Einstellung zur Arbeit. Der Österreicher sieht Arbeit als Mittel zum Zweck. Platz für Selbstverwirklichung und Einsatz überlässt er selbstlos den anderen. Dabei verlässt sich der Österreicher ganz darauf, dass ihm die Ausländer offiziell die Jobs wegnehmen, inoffiziell aber nur die Jobs, die er ohnehin nicht machen würde. Er selbst arbeitet nur dann, wenn man ihm a) ein gutes Gehalt und Kündigungsschutz verspricht b) fünf Wochen Urlaub, fünf Wochen Krankenstand und fünf Wochen Kuraufenthalt garantiert und c) 14 Monatsgehälter für die durchschnittlich zehn Monate, in denen gearbeitet wird, bezahlt.

Die Anfälligkeit für das Extreme. Das Gedächtnis der Österreicher ist ein echter Schwachpunkt. Keine 70 Jahre ist es her, dass Österreich den Anführer des Zweiten Weltkrieges stellte und eindrucksvoll bewies, wie brutal Extremismus sein kann, schon ist die Sache wieder vergessen. Kaum taucht einer auf, der diktatorische Züge zeigt und verspricht, sich für die armen Österreicher und gegen das böse Fremde einzusetzen, schmilzt rund ein Viertel der Bevölkerung dahin und wählt den jeweils aktuellen Aushilfsführer. Der Rest der Bevölkerung gibt sich anderen Extremen hin und gibt seine Stimme entweder an diejenigen, die für das Gegenteil stehen, oder denjenigen, die glaubhaft versprechen, dass Österreich das reichste Land der Welt ist und sich das mit dem Sozialsystem und den Pensionen schon ausgehen wird. q

Wenn Steffen Arora seine drei kleinen Kinder durch die Stadt transportieren will, reicht ein normales Fahrrad nicht mehr aus. Deshalb hat sich der 6020-Redakteur ein gebrauchtes „Bakfiets“-Rad aus Holland importiert – und kurvt nun mit dem ungewöhnlichen Gefährt durch Innsbruck. Seit die Kiste den anfänglichen Fischgeruch verloren hat, sogar ohne Naserümpfen. Seine Erfahrungen lesen Sie auf Seite 66.

Witzfigur Nach seinem Kurzausflug ins Kinofach besinnt sich Alfred Dorfer wieder auf seine Kabarettwurzeln und stellt ab 9. Dezember sein erstes Best-ofProgramm „bisjetzt“ im Innsbrucker Treibhaus vor – erstmals in Österreich. Zur Einstimmung hat 6020-Redakteur Michael Rathmayr mit Dorfer telefoniert.

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Einstiegshilfe

INHALT 16

64

heint am

Das nächste 6020 ersc

13. Dezember 2010 66

Das Rad-Kistl

„Fietsen“ Sie schon?

Der grüne Rebell

6020 triff t Johannes Voggenhuber

Zumba!

Tanzen und Schwitzen

80 07 STADTLEBEN 10 Guter Start, schwacher Abschluss Neues zur Entschädigungskommission 12

„Es fehlt der Stolz“ Wie geht es weiter in der Innsbrucker SPÖ?

16

Interview Voggenhuber Der grüne Rebell im Gespräch

18 Ausgebrannt Volkskrankheit Burn-out

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Spaß-Apostel

Bibel-Theater vom Feinsten

Aus der Banlieue in die Berge Das „eurotours 2010“-Projekt

24 Lieber glauben als verstehen Über den Umgang mit Pseudowissenschaften 26 Essay: (Un)freiwillig in Innerösterreich

Fotos Anzeigenverkauf Anschrift, alle Geschäftsführung Verlag Druck Hinweis

64 Zumba unlimited Der neue Tanz-Fitnessboom 66 Spaß auf drei Rädern Erfahrungen eines Bakfiets-Besitzers

28 Meinung

68 MundArt Diesmal: Lecker Kartoffelpuffer

31 SERVICE

70 PROGRAMM

55 Motor Die neuesten Autos unter der Lupe

79 So far, so good Alfred Dorfer über sein „Best of“

IMPRESSUM Herausgeber Medieninhaber & Verleger Chefredaktion Layout Produktion Mitarbeiter dieser Ausgabe

63 LEBEN

Michael Steinlechner target group publishing GmbH Barbara Wohlsein Philipp Frenzel NERO WerbeGmbH, Sophie Frenzel • www.nerografik.net Steffen Arora, Sarah Boyks, Florian Gasser, Nina Heizer, Walter Mair, Daniel Naschberger, Johannes F. Park, Flo Pranger, Michael Rathmayr, Flo Seidl, Verena Zankl (Korrektur) Michael Rathmayr, Gerhard Berger Thomas Pilgram, Walter Mair • verkauf@6020stadtmagazin.at Karl-Kapferer-Straße 5, 6020 Innsbruck • Telefon: 0512/58 6020, Fax: DW -20 E-Mail: redaktion@6020stadtmagazin.at Andreas Eisendle und Michael Steinlechner Niederösterreichisches Pressehaus Für eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen.

80 Apostel 13, 14 und 15 „Bibel (leicht gekürzt)“ im Kellertheater 81 Die Zornesröte der Deutschlehrer Barbara Aschenwald im Porträt 82 Innsbruck vor 100 Jahren Ein Buch zeigt die Stadtvergangenheit 84 Ohrenschmaus und Augenweide 88 Das 6020 3D-Rätsel 89 6020 Exklusiv 90 Johannes F. Park


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STADTLEBEN

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Club-Barometer

Aftershave

Innsbrucks jüngstes Clubmitglied freut sich seit der Eröffnung über regen Zuspruch. Optisch reduziert und musikalisch aufwändig beweisen die MoustacheMacher, dass sie auch das Clubgeschäft verstehen.

Stadtcafé

Das ehemalige Problemkind am Landestheaterplatz hat sich zum Partytreffpunkt gemausert. Am Studenten-Donnerstag kommt nur rein, wer früh da ist, am Wochenende ist das Haus ebenfalls immer knallvoll.

Weekender Club

Blue Chip

f bietet so THAILÄNDISCH, MAL THAILÄNDISCH. Die Thai-Theke im Fruchtho ität: Die Original 1. ndet: fi schwer nur oder nicht dt Innensta der in man was einiges, Für istung: Preis/Le 2. t. zubereite Punkt Wok-Ger ichte werden frisch und auf den 3. GroßRind. B. z. und Gemüse mit Asia-Wok perfekten den es gibt Euro sechs nur der Theke. stadtflair: Hier triff t man sich auch wegen den Originalen vor und hinter

Wäre alle Tage Mittwoch, wäre die Welt in Ordnung. Doch außerhalb der wöchentlichen Studentensause kränkelt die Grand Dame unter den Innsbrucker Clubs. Der neue Donnerstag will nicht so recht und auch das Wochenende sucht noch Gäste.

Studio 21

Bemüht großstädtisch und aufwändig inszeniert ist das Studio allemal. Das Publikum weiß dies nicht zu schätzen und geht lieber woanders aus. Bleibt fraglich, wie lange sich die Betreiber das noch antun.

Tiroler Projekt „ak7“ lädt zeitgenössische Künstler dazu ein, Designobjekte zu entwerfen, die dann von heimischen Handwerksbetrieben in einer limitierten Auflage von sieben Stück produziert werden. Hochrangige Künstler wie Erwin Wurm, Martin Walde und Esther Stocker sind dieser Einladung bereits gefolgt. Einzige Bedingung: Die Objekte müssen funktional sein und sich gleichzeitig in das Werk des Künstlers einordnen. Coole Idee. www.achtungkunst.com/ak7

© VERANSTALTER

Kunst trifft Design. Das

© CARMEN BRUCIC

© 6020/RATHMAYR

Innsbrucks internationalstes Clubkonzept ist aus der Landeshauptstadt nicht mehr wegzudenken. Der Fokus auf Programmvielfalt und vielen guten Liveacts trägt dazu bei, dass der Innsbrucker für den Weekender sogar die Innenstadt verlässt.

„Tatort“-Alternative.

Eine gute Idee für dunkle, kalte Sonntagabende: Das Weekender Café wird zum Kino und zeigt beim „Sunday Cinema“ ausgewählte Filme zum Thema Musik und Popkultur. Den Auftakt macht am 21. November der Joy-Division-Film „Control“. Ein feiner Wochenendausklang.


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Stadtleben

Im Bild

Momentaufnahme des Monats Österreicher des Jahres

Noch mehr LKWs Eine Untersuchung des Verkehrsclub Österreich hat gezeigt, dass heuer bereits 1,55 Millionen schwere Lastwagen über den Brenner gerollt sind – bis Jahresende dürfte die Zwei-MillionenGrenze überschritten werden. Auf der A13 waren in diesem Jahr bereits 76.000 mehr LKWs unterwegs als zum Vergleichszeitpunkt 2009. Neben der Umweltbelastung ist auch die Beschädigung der Straßen beträchtlich: Ein 40-Tonnen-LKW nützt eine Fahrbahn etwa 35.000 Mal stärker ab als ein normaler PKW.

Helfer gesucht.

Die Innsbrucker Sozialen Dienste und die Vinzenzgemeinschaft starten Ende November das gemeinsame Projekt „Nachbarschaftszentrum“. Ziel ist es, Menschen zu finden, die sich im Stadtteil Hötting/Höttinger Au ehrenamtlich in der mobilen Pflege von alten und betreuungsbedürftigen Personen engagieren. Experten schätzen, dass rund 70 Prozent der Tiroler Pflegebedürftigen zu Hause betreut werden – gleichzeitig sinkt die Zahl der pflegenden Angehörigen rapide. Diese besorgniserregende Entwicklung soll durch das Ehrenamt ausgeglichen werden. Interessierte können sich unter folgender Telefonnummer melden: 0664/800931510 (vormittags).


Stadtleben

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VHS-Kurs des Monats Deko-Engel aus Stoff

Ob pfiffig, apart oder verspielt, bleibt Ihnen überlassen. Der Engel bereichert die weihnachtlich geschmückte Wohnung auf jeden Fall. Wir nähen den Engelkörper aus Stoff, füllen ihn mit Watte oder Holzwolle, beschweren ihn mit Granulat oder Sand, sodass er auf einer Kante sitzen und die Beine herunterbaumeln lassen kann. Der Engel erhält außerdem eine selbstgefertigte Perücke aus Wollfäden, Flachs oder Kunstfell, Flügel und entsprechende weihnachtliche Bekleidung aus Stoffresten. Zeit

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Ort

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... für Ideenreiche Wer eine gute Idee für ein Produkt oder eine Dienstleistung mit sich herumträgt, hat am 16. November im Medicent in Innsbruck die Gelegenheit, diese einer fachkundigen Jury vorzustellen. „120-Sekunden-Chance“ heißt das Ideencasting des Landes Tirol, bei dem die kreativen Köpfe unmittelbares Feedback von Experten bekommen und zudem wertvolle Sachpreise gewinnen können. Das Casting dauert von 15 bis 21 Uhr, weitere Infos findet man auf www.120sekunden.at.

AUSGEZEICHNET. Der Tiroler Stefan Pleger wurde Ende Oktober zum „Österreicher des Jahres 2010“ in der Kategorie „Humanitäres Engagement“ gewählt. Pleger ist Gründer des Vereins „Kindern eine Chance, der mittlerweile 450 Waisenkindern in Uganda den Schulbesuch ermöglicht. www.kinderneinechance.at

DIE SCHLECHTE NACHRICHT ...

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© 6020/BERGER

... für Radbesitzer Ein deutsches Verbraucherportal hat die Raddiebstahlszahlen von 60 Städten in Österreich, Deutschland und der Schweiz verglichen. Mit 709 gestohlenen Fahrrädern pro 100.000 Einwohner (2009) landet Innsbruck auf Platz 20 der am meisten diebstahlsgefährdeten Städte. Die magere Aufklärungsquote von 3,8 Prozent macht ebenfalls wenig Hoffnung. Am allerschlimmsten in Sachen Radklau ist übrigens das deutsche Städtchen Münster – in Österreich wird immerhin in Graz und Salzburg noch öfter gefladert.

Zahlen, bitte!

250.000.000

So viel Geld haben die fünf Tiroler Gletscherski-

Star(c)kes Design. Ein Anziehungspunkt für Architektur- und

Designfans soll das erste österreichische „Yoo Design Hotel“ werden, das im PEMATurm an der Ecke Museumstraße/Bruneckerstraße gebaut wird. Geführt wird das 75-Zimmer-Hotel von der Innsbrucker Hotelierfamilie Ultsch (Romantikhotel Schwarzer Adler). Für das Design zeichnen der englische Immobilienentwickler John Hitchcox und – Achtung, Staralarm – Design-Legende Phillipe Starck verantwortlich.

gebiete in den letzten fünf Jahren investiert. Im Vordergrund standen weitere Verbesserungen in Sachen Komfort und Schneesicherheit – vom „Snowmaker“ im Pitztal bis zur achtsitzigen Karlesjochbahn inklusive Sitzheizung im Kaunertal. Auffallend beliebt sind die Tiroler Gletscher in den letzten Jahren übrigens bei Gästen aus Osteuropa. Hinzu kommen zahlreiche Profisportler, die die winterlichen Bedingungen für ihre Saisonvorbereitung nutzen.


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rt, Guter rSAtba schluss

schwache

Die Aufarbeitung der Misshandlungs- und Missbrauchsfälle in Einrichtungen des Landes Tirol hat Vorbildcharakter. Bis jetzt. Denn kaum geht es um das Thema Entschädigung, ziert Von Steffen Arora sich die Landesregierung plötzlich.

M

it dem Bekanntwerden der Misshandlungs- und Missbrauchsfälle in katholischen Erziehungseinrichtungen Anfang des Jahres geriet auch das Land Tirol in die Kritik, weil derlei auch in Landeseinrichtungen passierte. Das zuständige Sozialressort von Landesrat Gerhard Reheis (SPÖ) reagierte schnell und zielgerichtet: Eine eigene Steuerungsgruppe, der namhafte Expertinnen und Experten angehören, wurde einberufen und mit der Aufarbeitung der Fälle beauftragt. Über eine eigene Hotline konnten sich Opfer direkt bei der Steuerungsgruppe melden. Doch all der Elan, den die Landesregierung an den Tag gelegt hat, scheint nun verflogen. Denn seit die Steuerungsgruppe ihre Empfehlungen zum weiteren Vorgehen, vor allem was die Entschädigung der Opfer betrifft, vorgelegt hat, ist Bremsen angesagt. Die Empfehlung an die Regierung lautete: Einmalige Entschädigungszahlungen an die Opfer, die zwischen 15.000 und 25.000 Euro betragen sollen. Diese sollten, so die

Steuerungsgruppe, von einer Kommission, bestehend aus der – weisungsunabhängigen – Tiroler Kinder- und Jugendanwältin Elisabeth Harasser, dem Juristen Heinz Barta sowie dem Historiker Horst Schreiber abgewickelt werden. Alle drei kennen die Fälle als Mitglieder der Steuerungsgruppe sehr gut, hatten persönliche Gespräche mit den Betroffenen geführt. Doch genau diese beiden Punkte stießen bei der Landesregierung auf wenig Gegenliebe. Sowohl die vorgeschlagene Entschädigungshöhe als auch die Kommissionszusammensetzung wurden in einem Regierungsbeschluss einstimmig abgelehnt.

Bei Opfern sparen? Stattdessen wird man sich nun am Modell der Klasnic-Kommission, die österreichweit im Auftrag der Kirche die Misshandlungsund Missbrauchsfälle in katholischen Einrichtungen untersucht, orientieren. Im Klartext heißt das: Eine Untergrenze von 5000 Euro, statt der von der Steuerungsgruppe

vorgeschlagenen 15.000 Euro bei den Entschädigungszahlungen. Will Tirol nun bei den Opfern sparen? Seitens LR Reheis heißt es, die Regierung habe „den Ermessensspielraum bei den Entschädigungszahlungen“ dem der Kirche anpassen wollen, um Ungleichheiten unter den Opfern zu vermeiden. Was öffentlich bislang nicht bekannt war: Hinter den Kulissen sollen Verhandlungen zwischen Kirche und Land laufen, weil die Diözese will, dass Tirol die Hälfte ihrer Entschädigungszahlungen übernimmt. Schließlich habe für das Land in den Erziehungsanstalten Aufsichtspflicht bestanden. Dass der Wunsch nach niedrigeren Zahlungen sowie einer anderen Kommissionszusammensetzung vom Regierungspartner ÖVP stammt, will Reheis weder bestätigen noch dementieren. Er habe diese Entscheidungen eben mit den anderen Ressorts absprechen müssen. „Es gibt dazu keine Position des Landeshauptmannes“, heißt es aus dem Büro Günther Platters. Das sei allein Sache des zuständigen Landesrats Reheis, schließlich könne sich der Landeshauptmann nicht um alles kümmern. Ebenso unbeantwortet blieben zahlreiche Anfragen bei Christian Haring, dem Primar des Psychiatrischen Krankenhauses in Hall und neuen, von der Regierung eingesetzten Leiter der Kommission, die nun die Entschädigungszahlungen abwickelt. Selbst die Mitglieder der Steuerungsgruppe konnten bislang keinen Kontakt zur neuen Kommission herstellen. „Mein Angebot eines Treffens zum Informationsaustausch, immerhin arbeiten wir seit Monaten an diesen Fällen, wurde nicht einmal beantwortet“, zeigt sich Historiker Schreiber enttäuscht. Die neue Kommission, die aus Haring, einem Richter und einer Amtsärztin besteht, ist auf Tauchstation. Horst Schreiber kritisiert, dass nun „nur mehr Vertreter von Täterorganisationen in der Kommission sitzen“ und das Land bei den Entschädigungen den „billigen Weg der Klasnic-Kommission“ gewählt habe, obwohl sich die Steuerungsgruppe klar dagegen ausgesprochen hatte. Auch Jurist Heinz Barta zeigt sich gegenüber 6020 vom Vorgehen des Landes enttäuscht. Die Steuerungsgruppe werde die Arbeit der neuen Kommission aber „mit Argusaugen verfolgen“, kündigt Schreiber an: „Wir werden mit allen zu Gebote stehenden Mitteln die Opferansprüche schützen.“ q


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© 6020/BERGER (1), RATHMAYR (1), MARKUS BSTIELER (1)

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„Es fehlt der

Stolz“

MARKO MILORADOVIC beim Treffen der Stadtteilorganisation Dreiheiligen.

Die Innsbrucker SPÖ kommt nicht zur Ruhe. Nach dem Abgang von Walter Peer soll die Partei wieder auf Kurs kommen. Doch die Sozialdemokratie verliert zusehends ihr Profil. Von Florian Gasser Parteispitze und Basis driften auseinander. Ein Sittenbild.

W

er die SPÖ kennen lernen möchte, der muss hinuntersteigen. In einem Keller in Saggen trifft sich die Stadtteilorganisation Dreiheiligen. Enge Stufen führen in den verrauchten Raum, in dem an diesem Abend neun Genossen über die Mindestsicherung diskutieren. Es ist die Parteibasis, die sich hier jeden Monat versammelt. Die Luft ist stickig, auf einem kleinen Tisch stapeln sich Zigarettenpackungen zwischen Keksen und Mineralwasserflaschen. Der Vorsitzende Marko Miloradovic steht vor einem Flipchart. Mit der Zigarette in der linken und einem Stift in der rechten Hand doziert er über die Mindestsicherung. Die SPÖ plant eine Informationsveranstaltung zu diesem Thema vor dem Sillpark, die Genossen müssen Bescheid wissen, um mit den Passanten diskutieren zu können. „Natürlich ist das alles nicht perfekt, es ist ein Kompromiss, das müssen wir den Leuten erklären“, sagt er. Mit der Parteispitze sind hier viele unzufrieden. Seit 25 Jahren fordere die SPÖ die Mindestsicherung und jetzt gibt es nicht einmal Informationsmaterial dazu. Ein Ent-

wurf für einen selbst gemachten Flyer wird herumgereicht. „Wir lassen unseren Worten viel zu selten Taten folgen und wenn wir etwas erreicht haben, reagieren wir nur auf die Kritik von anderen“, sagt Miloradovic. „Bei der Mindestsicherung sagen wir nicht, dass es toll ist, sie endlich zu haben, sondern wir verteidigen sie nur gegen die Angriffe der FPÖ.“

Ursozialistische Themen. Sozialdemokrat zu sein, ist für viele nicht einfach. Wer nach den Gründen fragt, warum jemand Mitglied der Partei ist, bekommt immer dieselbe Antwort. Es geht um „Solidarität, Gleichheit, Gerechtigkeit und Freiheit“. Doch diesen Grundwerten auch politische Aktionen folgen zu lassen, fällt der SPÖ zunehmend schwer. „Wir sind zu sehr zu einer Allerweltspartei geworden, wir brauchen mehr Ecken und Kanten, damit die Leute auch wissen, für was wir stehen“, sagt eine aus der Runde. „Es mangelt uns oft daran, die Ideen umzusetzen“, sagt auch Angela Eberl. Die SPÖ-Gemeinderätin gilt als Linksabweichlerin in der eigenen Partei, bezeichnet sich selbst als Teil „der kritischen

feministischen Linken“ und stimmt im eigenen Gemeinderatsklub nicht immer mit der Mehrheit. „Wir haben uns zu lange auf den alten Erfolgen ausgeruht, dabei waren wir einmal Vorreiter und Vordenker. Das ist ein wenig verlorengegangen“, sagt sie. Doch gerade in der Stadtpolitik wären ihrer Meinung nach sozialdemokratische Grundwerte wieder gefragt. „Es geht darum, wie wir arbeiten, wie wir wohnen und wie wir das Leben meistern. Dazu gehört kostenlose Kinderbetreuung genauso wie billigeres Wohnen. Das sind ursozialistische Themen.“ Auch Arno Grünbacher ist überzeugt, dass sich die SPÖ zu oft auf Nebenschauplätzen tummelt und die zentralen Themen vernachlässigt. „Die große Frage ist, wie wir die Lebenssituation der arbeitenden Menschen verbessern können. Doch das wird von uns oft zugunsten kleinerer Probleme aus den Augen verloren.“ Der Klubobmann der Innsbrucker Sozialdemokraten hatte in den vergangenen Jahren keine leichte Aufgabe: Die Hälfte der Abgeordneten musste er seit der letzten Wahl austauschen. Nun verließ mit Walter Peer auch noch ein Stadtrat das Boot. Die


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Hilflosigkeit der Partei war erstaunlich: Die Auswahl war begrenzt und fiel schließlich auf Ernst Pechlaner, den langjährigen Vorsitzenden der Stadtpartei, der aus dem Landtag in das Rathaus wechseln wird. Eine Erneuerung der Partei sieht anders aus. Grünbacher übt sich in Zweckoptimismus: „Bei den zur Verfügung stehenden Leuten fehlte es am Willen oder an der Kompetenz. Mit Pechlaner kommt ein Profi. Nach Walter Peer hätte ein Quereinsteiger auch keine guten Karten in der Partei.“ Angela EBERL

Arno GRÜNBACHER

Hausgemachtes Personalproblem. Der Neue sitzt noch in seinem Büro im Landhaus. Das obligatorische Bild von Bruno Kreisky hat er bereits zusammengepackt. Anfang November hat er sein neues Amt angetreten, doch bis Ende des Jahres wird er auch noch Klubobmann im Landhaus bleiben. Der Wechsel ins Rathaus dürfte ihm nicht leicht gefallen sein. Ernst Pechlaner galt als mächtiger Strippenzieher im

Hintergrund. Nun fiel ihm die Aufgabe zu, einen Nachfolger für Walter Peer zu finden, der überraschend schnell seinen Rückzug aus der Politik verkündete. Der Innsbrucker SPÖ-Chef fand schlussendlich sich selbst. „Ich freue mich darauf, nun von der parlamentarischen Aufgabe in eine Gestaltungsfunktion zu wechseln“, sagt er (siehe Interview). Doch neben dem Verkehrsressort

wird er auch für Ruhe in den eigenen Reihen sorgen müssen. Denn die Fluktuation in der Partei war in den vergangenen Jahren enorm und die SPÖ steht vor einem Profilierungsproblem: Während alle anderen Fraktionen klare Ziele erkennen lassen, mangelt es der SPÖ an öffentlichkeitswirksamen Inhalten. In der Bundesregierung lässt sie sich von der ÖVP vorführen. Im Land kommt

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„Roter Faden war nicht erkennbar“ Der Innsbrucker SPÖ-Chef und neue Verkehrsstadtrat Ernst Pechlaner über undankbare Ressorts und die Probleme der Sozialdemokratie.

S

ind Sie erleichtert, dass die unklare Situation in der Innsbrucker SPÖ nun geklärt ist? PECHLANER: Es war ja nichts unklar. Es ist doch kein Drama, wenn man über mehrere Persönlichkeiten verfügt, die von sich selbst sagen, dass sie die Partei in die Wahl führen möchten. Walter Peer hat sich aber entschieden, in die Privatwirtschaft zu wechseln. Das ist zur Kenntnis zu nehmen.

© ARCHIV

Sie übernehmen mit dem Verkehrsressort ein sehr undankbares Ressort. Das sehe ich nicht so. Es geht darum, wie man die Menschen informiert, mit ihnen kommuniziert und ihnen zuhört. Ein konkretes Beispiel: Bei der Baustelle vor dem Sillpark gibt es derzeitigen Situatiimmer wieder Irritationen. Es weiß einfach niemand, dass es sich bei der für Fußgänger und on nur um ein Provisorium handelt. Es kommt eine eigene Unterführung nur in den Zeinicht Radfahrer. Es muss also eine Art Baustelleninformation vor Ort geben, Verkehr ist Beim heraus. en tungen oder im Internet. Damit nimmt man schon viele Emotion ichter ist, Schiedsr und f es ähnlich wie beim Fußball: So wie jeder der beste Spieler, Teamche nehmen. zu ernst ist Das ist. er ist auch jeder Verkehrsexperte, weil jeder Verkehrsteilnehm Sie wollen eine „offene Arbeitsweise“. Was bedeutet das? die Bürger öffnen Dabei sind mir zwei Punkte besonders wichtig: Ich werde mein Büro für vor Ort über die mir ich denen bei , abhalten talks und zusätzlich in allen Stadtteilen Verkehrs Probleme ein Bild machen kann. 2012 antreten? Als reiner Übergangskandidat sind Sie zu jung. Werden Sie bei den Wahlen neuen stareinem mit am Gemeins ren. kandidie auch und Ja, ich werde in der Stadt bleiben werden. eren präsenti Jahr ken Team, das wir nächstes Zeitweise ist unklar, wofür die SPÖ eigentlich steht. klar erkennbar, Ich gebe Ihnen Recht. Vor allem im Bund war tatsächlich lange Zeit nicht Faymann am wofür die Sozialdemokratie steht. Da war es ein Befreiungsschlag, als Werner war sicher mehr heurigen Parteitag von mehr „Gerechtigkeit für Alle“ gesprochen hat. Das unserer Zentrum als nur Parteitagsrhetorik. Die soziale Gerechtigkeit wird verstärkt in das die dass lich, unerläss politischen Arbeit – auch meiner persönlichen – gerückt. Es ist auch Linie klare eine reform, SPÖ in den wesentlichen Fragen, wie zum Beispiel bei der Bildungs Hier braucht es und Position vertritt. Das gilt für die Parteispitze genauso wie für die Basis. ar wird, erkennb klar wieder einen roten Faden von oben nach unten und umgekehrt, damit wofür die SPÖ steht. q

Vielen Dank für das Gespräch.

man vom Image des Beiwägelchens eines überdominanten Koalitionspartners nicht weg und auch in der Stadt läuft man Gefahr, zwischen der Fraktion der Bürgermeisterin und der ÖVP um Franz Gruber thematisch aufgerieben zu werden. Selbst Ernst Pechlaner gesteht ein, dass lange Zeit „nicht klar erkennbar war, für was die Sozialdemokratie eigentlich steht“. Das Personalproblem ist ebenso hausgemacht. Dass die Nachwuchsarbeit lange Zeit vernachlässigt wurde, ist ein offenes Geheimnis. Junge haben es in

der Partei schwer. „Die Strukturen sind nicht sehr durchlässig. Wir haben engagierte Sozialdemokraten, aber die sitzen oft nicht dort, wo sie sitzen sollten“, sagt Angela Eberl.

Gegenentwurf zur Schickeria-Elite. Die Basis ist in der SPÖ nicht selten von der Parteispitze so weit entfernt wie die Erde vom Mond. Während man sich im Keller in Saggen über Solidarität und Familienförderungen unterhält, präsentiert Werner Fay-

mann das neue Budget der SPÖ-geführten Regierung. Einschnitte gibt es bei der Familienbeihilfe, bei der Bildung und so weiter. Die eigene Parteilinie zu vertreten, wird zunehmend schwierig. Marko Miloradovic steht noch immer vor seinem Flipchart und versucht weiter, die komplizierte Mindestsicherung zu erklären. Vor sieben Jahren übernahm er die JUSOS in Tirol, die damals aus ihm und seinen Stellvertretern bestanden. Der heute 23-Jährige ließ sich vom behäbigen Parteiapparat nicht entmutigen. Dieser hatte schon viele Talente vergrault, die in nicht geringem Maße zu den Grünen überliefen und dort Karriere machten. Miloradovic baute die brachliegende SPÖ-Jugendorganisation neu auf. Inzwischen zählt sie 3000 Anhänger. Vor knapp einem Jahr legte er den Vorsitz zurück. Seitdem gilt er als Zukunftshoffnung und als Gegenentwurf zur Schickeria-Elite à la Laura Rudas und Niko Pelinka, um die sich der junge Führungszirkel der Partei in Wien gruppiert. Als Marko Miloradovic ankündigte, in die Hauptstadt ziehen zu wollen, erhielt er sogleich eine Einladung von Michael Häupl, der ihn gerne im Wiener Wahlkampf gesehen hätte. Doch der Umzug wurde abgeblasen. Miloradovic blieb in Innsbruck und Vorsitzender des Stadtteils Dreiheiligen. „Kommunalpolitik ist wahrscheinlich die anspruchsvollste Form der Politik“, sagt er. „Bundespolitiker müssen sich nur selten der Bevölkerung stellen, wir müssen das jeden Tag.“ Dass sich die SPÖ mit der Regelmäßigkeit eines Metronoms selbst schlecht redet, versteht er nicht. „Wir stellen den Bundeskanzler, den Bundespräsidenten, sind im Land und in der Stadt in der Regierung – das ist doch was. Aber trotzdem jammern viele nur. Mir fehlt das Selbstbewusstsein und auch der Stolz in der Partei.“ Die Frage in die Runde, worauf man als Roter besonders stolz sein könne, führt zu ratlosen Gesichtern. „Johanna Dohnal“, sagt eine. „Bruno Kreisky“, ein anderer. Nach einer langen Pause sagt ein junger Schüler, der zum ersten Mal hier ist: „Es ist schon fast bezeichnend, dass uns nichts Tagespolitisches einfällt, auf das wir stolz sein können.“ Marko Miloradovic lehnt sich zurück, zieht an seiner Zigarette, nickt und überlegt. „Wir haben Grundwerte, für die müssen wir einstehen und die müssen wir auch auf die Kommunalpolitik herunterbrechen. Die Leute müssen wieder wissen, wofür die SPÖ steht.“ q


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Der Titel der Vorlesung, die Sie in Innsbruck halten, lautet „Europa – vom Projekt der Eliten zur res publica“. Ist das in Zeiten wie diesen, in denen die EU allzu oft verteufelt wird, als Provokation zu verstehen? Johannes Voggenhuber: Ich habe eigentlich versucht, mich im Gegensatz zu meinem Temperament milde auszudrücken. Der Titel bezeichnet die Herausforderung der letzten und der nächsten zehn Jahre, die europäische Einigung aus einem Projekt der bürokratischen und ökonomischen Eliten herauszuholen und zu einer „res publica“, einer Sache des Volkes, zu machen. Zur Überwindung der Vertrauenskrise braucht es die Entwicklung der ersten supranationalen Demokratie in der Geschichte. Mit dem Lissabon-Vertrag ist uns dahingehend ein Teil gelungen, andererseits haben einige europäische Regierungen wichtige Reglementierungen, die wir gerade in der Wirtschafts- und Finanzkrise dringend gebraucht hätten, verhindert. Das führt dazu, dass die EU derzeit quasi im Ausnahmezustand vom Europäischen Rat regiert wird und dabei Milliarden ohne Rechtsgrundlage ausgegeben werden.

6 e i d s s u m U E e i „D

© 6020/RATHMAYR

k c o b n e d n ü S funktion erfüllen“

60 Jahre und kein bisschen leise. Das Institut für Politikwissenschaft an der Leopold-Franzens-Universität hat Johannes Voggenhuber für das laufende Semester nach Innsbruck geholt. 6020 bat den wortgewaltigen ehemaligen EU-Parlamentarier Interview: Daniel Naschberger zum Gespräch.

Man wird das Gefühl nicht los, der EU fehle eine Art Masterplan. Was sind die nächsten Ziele der Integration, eine politische Union nach Vorbild der Vereinigten Staaten? Das Ziel der europäischen Einigung wurde immer tabuisiert, da es jenes Thema ist, an dem sich die Geister am meisten scheiden: Bloße Freihandelszone, wie sich das etwa Großbritannien vorstellt, oder ein europäischer Bundesstaat, den die Gründerväter der EU ganz klar wollten – oder etwas dazwischen, jedenfalls mit einer starken Demokratie und dem Bürger als Souverän der Union. Der entscheidende Satz, mit dem man alle Konflikte, die seit einem Jahrzehnt in Europa stattfinden, beschreiben kann, stammt von Jean Monnet, einem der Gründerväter: „Wir koordinieren nicht Staaten, wir vereinigen Menschen.“ Kann die EU an nationalstaatlichen Interessen scheitern? Ich glaube schon. Sie kann einerseits am Nationalismus scheitern, der ewigen Seuche Europas, die alle Kriege der letzten 300 Jahre verursacht hat, andererseits an der Machtversessenheit der europäischen Regierungen. Diese wollen die Parlamente schwachhalten, die Bürger draußen lassen und die nationalen


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Â?ˆŒ ŠŒ ‹’‡ ÂŒÂ? ˆŒ ˆ‹’ Â?ˆŒ ‡ €šŒ‘‘ŒÂ? ‡Š ‡’„€ ŽŒˆ€ŒÂ?Â? Was bedeutet die europäische Integration ein politisches Gemeinwesen ist, mit dem BĂźrfĂźr kleine Regionen wie Tirol, die selbst ger als bestimmender Komponente. In dieschon eine Art eigenes Nationalbewusstsem Europa muss es mĂśglich sein, bei offenen sein aufgebaut haben und um ihre Identität Grenzen als Gleicher unter Gleichen, als Freier fĂźrchten? Es gibt in Europa viele Beispiele fĂźr geschei- und Freien, in sozialem Frieden zu leben und terte Nationalstaatsbildungen – Savoyen, das die Vielfalt der Regionen wiederzubeleben. Baskenland, Katalonien, um nur einige zu nen- Die Regionen wenden sich mit ungeheuren nen. Ich glaube, die zwei Weltkriege haben uns Erwartungen an die EU, um das Korsett des gelehrt, dass die nationalstaatlichen Grenzen Nationalstaats loszuwerden. Ich mĂśchte mich Die EU genieĂ&#x;t bei vielen ihrer BĂźrger nicht nicht angerĂźhrt werden dĂźrfen. Meiner Mei- damit aber deutlich abgrenzen von irgendwelgerade einen guten Ruf. Inszeniert sie sich nung nach liegt die Zukunft in einem vielfälti- chen obskuren GroĂ&#x;tirol-Träumen – Europazu wenig, um dieses Imageproblem zu gen Europa nach Vorbild des Mittelalters mit region Tirol, schĂśn und gut, aber fĂźr mehr bekämpfen? Wenn damit besser darstellen, kommuni- seinen starken Regionen und Städten. DafĂźr sollte die EU nicht missbraucht werden. zieren, informieren, sich an der Ăśffentlichen gilt es, den Nationalismus zu Ăźberwinden. Es INSERAT FAHRPLANWECHSEL 2010 2011.6020.qxp 03.11.2010 13:53 Seite 1 q Debatte beteiligen und mit den Menschen ins muss ein Europa hervorgebracht werden, das Vielen Dank fĂźr das Gespräch. Wie sehen Sie die EU im Spiel der Weltmächte, wo kann sich die Union positionieren? Wenn ich die aufstrebenden GroĂ&#x;mächte China, Indien oder Brasilien betrachte, stellt sich natĂźrlich die Frage, inwieweit die EU auf internationaler Ebene ein entscheidender Akteur sein kann. Ich sehe die EU nicht als notwendige Weltmacht, die Ăźberall intervenieren muss und irgendwelche Träume von der Hegemonie Ăźber die Welt hat wie die USA. Vielmehr ist es wichtig, zu hinterfragen, wie die Werte der universalen Menschenrechte, der Demokratie, des Rechtsstaats und der persĂśnlichen Freiheit erhaltbar sind. Die neuen groĂ&#x;en Staatsgebilde haben eine äuĂ&#x;erst fragile Demokratie und sind wie z. B. China menschenrechtlich gesehen hĂśchst problematische Fälle. Dazu darf es in Europa nicht mehr kommen. Kompetenzen nur scheinbar europäisieren. Wir brauchen endlich eine europäische Sozialordnung, aber dafĂźr mĂźssen die Regierungen der EU-Mitglieder bereit sein, ein StĂźck von ihrer Macht abzugeben. Allerdings ist genau das Gegenteil passiert: Durch die Einsetzung eines ständigen Ratspräsidenten hat man sich eine dauerhafte Vertretung nationaler Interessen geschaffen.

Gespräch kommen gemeint ist, dann ja. Man darf aber nicht vergessen, dass sich die europäischen Regierungen als Zensoren aufspielen und bestimmen, wie die EU ihren Ländern Ăśffentlich dargestellt wird. Die europäischen Institutionen haben ja gar kein Recht und kein Geld, um unmittelbar mit den BĂźrgern zu kommunizieren. Das Bild, das wir Ă–sterreicher von der EU haben, wird zum GroĂ&#x;teil von den politischen Eliten dieses Landes gesteuert – was wir hierbei vermittelt bekommen, hat allerdings nur zu einem minimalen Teil etwas mit der wirklichen EU zu tun. Die EU muss ständig die SĂźndenbockfunktion erfĂźllen und die Sonderdeponie fĂźr alle nicht gelĂśsten, innenpolitischen Probleme sein. Die nationalen Eliten machen es sich einfach – die EU ist fĂźr alles BĂśse zuständig, nimmt nur von seinen BĂźrgern, gibt aber nichts zurĂźck.

enhuber Antrittsvorlesung von Johannes Vogg Uhr 18.30 , 2010 r mbe Nove 9. Dienstag, -RahnerKaiser-Leopold-Saal, Theologie (Karl k) Stoc Platz 3/2.

Info

Johannes Voggenhuber wurde am 5. Juni 1950 in Salzburg geboren. Der Schulabbrecher versuchte sich zunächst als Versicherungsver treter, ehe er 1977 seine politische Karriere startete. 1982 wurde Voggenhuber Stadtrat in Salzburg, ab 1988 war er BundesgeschäftsfĂźhrer der GrĂźnen Alternative – 1990 wurde er als Abgeordneter der GrĂźnen in den Nationalrat berufen. Zwischen 1995 und 2009 war Johannes Voggenhuber Mitglied des Europäischen Parlaments und als solcher ein starker FĂźrsprecher der Europäischen Verfassung.

Zur Person

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t n n a r b e Ausg Wenn Körper und Geist nicht mehr mitspielen: Burn-out ist in aller Munde. Die Zahl der Betroffenen steigt ständig, jeder achte Österreicher gilt mittlerweile als gefährdet. Unsere von Florian Gasser Leistungsgesellschaft fordert zunehmend ihren Preis.

S

chmerz ist Lindas ständiger Begleiter. „Plötzlich ziehen Wolken auf, alles tut weh und ich fange an zu weinen“, sagt Linda (Name geändert). Die 28-Jährige leidet an Burn-out. Sie sitzt auf einem roten Sofa in ihrer Wohnung, an der Wand hängt ein Poster von da Vincis vitruvianischem Menschen und in der Ecke steht eine Geige. Ihr schwarzer Rock und die weiße Steppweste sind, wie ihre gesamte Garderobe, von nam-

haften Marken. „Ich möchte dazugehören und akzeptiert werden“, sagt sie. Eine traurige Frau, die scheinbar ihre Gefühle nicht unter Kontrolle hat, wird von ihrem Freundeskreis nicht akzeptiert, ist sie überzeugt. „Ich glaube nicht, dass mich besonders viele Menschen mögen. Und die, die mich mögen, könnten wohl nicht verstehen, wie es mir wirklich geht.“ Linda spielt täglich die Rolle einer jungen, engagierten und karrierebewussten Frau. „Es ist

schwer, dieses Bild aufrechtzuerhalten. Jeden Tag muss ich mich aufs Neue dazu überwinden, überhaupt einen Sinn in meinem ganzen Tun zu sehen.“ Keine Handvoll Freunde weiß, wie es ihr wirklich geht. Den eigenen Eltern hat sie noch nie davon erzählt.

Schlaflose Nächte. Im Herbst 2009 bekam Linda die Diagnose Burn-out. Die Studentin sollte eigentlich


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VERENA GÜNTHER, Leiterin der psychotherapeutischen Ambulanz im Tiroler Landesk rankenhaus

eine Prüfung ablegen, doch zwei Stunden vorher kam der Zusammenbruch. Sie ging auf die Psychiatrie und wurde gleich über Nacht dortbehalten. „Ich habe praktisch auf der Universität gelebt, als Assistentin gearbeitet und studiert.“ Am Wochenende verdient sie ihr Geld in diversen Nebenjobs, etwa als Kellnerin. Daneben ist sie in einer internationalen Vereinigung engagiert, jettet durch ganz Europa zu diversen Kongressen und Versammlungen. Von außen deutet alles auf eine hoffnungsvolle Karriere hin, doch in Wahrheit ist Linda ausgebrannt. Alles nahm seinen Lauf, als ihre Beziehung in die Brüche ging. „Wir wollten eine Familie gründen, mein ganzes Leben war darauf ausgerichtet. Plötzlich war alles weg, wofür ich gearbeitet hatte, und ich hatte niemanden mehr, mit dem ich über meine Probleme reden konnte.“ Linda krempelte ihr Leben um: Statt einer Familie wollte sie nun Karriere machen. Schnell und steil sollte es nach oben gehen. Sie arbeitete rund um die Uhr, ihr soziales Umfeld suchte sie nach ihren Karrierebedürfnissen aus. Doch der Schmerz wurde immer größer, die schlaflosen Nächte immer häufiger.

„Es geht um das Hier und Jetzt“. „Die Gefühle sind schwer in Worte zu fassen“, sagt Peter Meraner. „Es ist ein permanenter Druck, ein Schmerz, und lieber hätte man einen schweren Autounfall, wo man weiß, die Knochen heilen irgendwann wieder.“ Auch er wollte dazugehören, zum Kreis der Anerkannten und derer, die gelobt werden. „Ich war ein Perfektionist, arbeitete bis zu hundert Stunden pro Woche und hatte ständig das Bedürfnis nach Lob“, sagt der 54-Jährige.

Jeder achte Österreicher gilt als gefährdet, fast die Hälfte aller Krankenstände ist auf psychische Gründe zurückzuführen. Viele Jahre war er Marketingleiter bei der Hypo Tirol. Acht Jahre lang hatte er immer wieder schlechte Zeiten, der Schmerz wurde immer größer. „Ich habe das weltmeisterlich verdrängt. Ein Perfektionist schwächelt nicht, habe ich mir gedacht.“ Zum Schluss schlief er drei Wochen lang nicht, bis ihn ein befreundeter Arzt unter die Lupe nahm. Die Diagnose: Burn-out. Sieben Monate nahm sich Peter Meraner eine Auszeit. Drei Monate davon war er zur Therapie in Bad Aussee. „Es ging darum, herauszufinden, woher dieser Hang zum Perfektionismus kam. Aber auch, wieder in der Gegenwart zu leben, das Hier und Jetzt zu spüren.“ Vorher habe er immer nur an die Zukunft gedacht. „Wenn ich abends gut essen ging, war mir das völlig egal. Ein Paar Frankfurter hätte die gleiche Wirkung auf mich gehabt wie ein Abendessen um 80 Euro. Nun musste ich in eine Zitrone beißen und erklären, was ich jetzt fühle, in diesem Augenblick. Das war völlig neu für mich.“ Geheim hielt Peter Meraner seine Erkrankung nicht. Das Umfeld reagierte darauf gemischt. „Viele unterstützten mich, aber manche taten auch so, als ob sie nichts gehört hätten.“ Nach sieben Monaten kehrte Meraner an seinen alten Arbeitsplatz zurück. Doch er blieb nicht lange. Er wollte nicht mehr dort arbeiten, wo das Burn-out angefangen hatte. „Ich habe gemerkt, dass mir die Umgebung, in der das alles ausgebrochen ist, nicht guttut.“ Er kündigte seinen hochdotierten Job, machte sich selbstständig und eröffnete vor eineinhalb Jahren die Wurstsiederei Wurst & Wonne in der Innsbrucker Markthalle. Heute steht er lachend hinter der Theke und bereut seine Entscheidung keine Sekunde. „Ich arbeite gleich viel wie früher und habe

DAGMAR DEIXELBERGER-FRITZ, Arbeits- und Organisationspsycholog in

weniger Einkommen. Doch der Lebenswert ist unglaublich gestiegen“, sagt er. „Die Lebensqualität kann also nicht nur vom Geld abhängen.“

Kein eigenes Krankheitsbild. „Burn-out ist der Endzustand eines langsamen Prozesses der Erschöpfung, der sich über Jahre hinziehen kann“, sagt Verena Günther, Leiterin der psychotherapeutischen Ambulanz im Tiroler Landeskrankenhaus. Die ersten Anzeichen können harmlos sein, hin und wieder Rücken- oder Kopfschmerzen. Die späteren Folgen reichen von Schlaflosigkeit, erhöhtem Blutdruck, Verdauungsproblemen, Tinnitus, Bandscheibenvorfällen bis zu sexuellen Funktionsstörungen. „Der Körper ist in einem permanenten Alarmzustand, von dem er nicht mehr herunterkommt“, sagt die Arbeits- und Organisationspsychologin Dagmar Deixelberger-Fritz. Je früher die drohende Gefahr erkannt wird, umso eher kann dagegen vorgegangen werden. Prävention wird langfristig unumgänglich sein, doch wenn sie nicht vom Arbeitgeber angeboten wird, ist sie für viele nicht erschwinglich. „Erst wenn das Burn-out ausgebrochen ist, bekommen die Betroffenen Hilfe, das muss unbedingt geändert werden“, sagt Deixelberger-Fritz. Auch als eigenes Krankheitsbild existiert Burn-out noch nicht. Viele Psychiater halten nach wie vor daran fest, dass es sich dabei um eine klassische Depression handelt. Doch die Zahl der Betroffenen steigt unablässig. Verena Günther ist zwar der Überzeugung, dass Burn-out heute noch keine Volkskrankheit sei, „aber es läuft schon Gefahr, immer mehr zu einer zu werden“. Der volkswirtschaftliche Schaden


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Völlige Burnout-Erschöpfung – „Ich bin völlig am Ende“

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Depression und Verzweiflung – „Ich brauche stärkere Schmerzmittel“

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Der Zwang, sich zu beweisen – „Ich bin begeistert von meinem Job“

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Innere Leere – „Wofür ackere ich eigentlich den ganzen Tag?“

Die Burn-outUhr

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Verlust des Gefühls für die eigene Persönlichkeit – „In dem Projekt komme ich einfach nicht weiter“

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Verhaltensänderungen – „Meine Freunde interessieren sich sowieso nicht für meine Sorgen“

7.

Burn-out ist der Endzustand eines langsamen Prozesses der Erschöpfung, der sich über Jahre erstrecken kann. Die einzelnen Phasen können dabei unterschiedlich lang sein. Ursprünglich aus dem Sozialbereich entstanden, ist Burn-out meist eine ungünstige Kombination der Arbeits- und der persönlichen Bedingungen. Der klassische Patient ist zwischen Ende Dreißig und Mitte Vierzig. Die psychische Belastbarkeit geht zurück und als Folge menschlicher Überforderung entsteht Resignation. Man zieht sich zurück, sowohl vom sozialen Umfeld als auch von allen Problemen. Jeder achte Österreicher gilt als Burn-out-gefährdet. Die am meisten betroffenen Berufsgruppen sind Ärzte und Sozialberufe.

3.

Vernachlässigung eigener Bedürfnisse – „Habe jetzt keine Zeit zum Mittagessen“

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Verdrängung von Konflikten und Bedürfnissen –„Abends falle ich tot ins Bett“

6.

Sozialer Rückzug – „Am Wochenende will ich niemanden sehen“

Burn-out

Verstärkter Arbeitseinsatz – „Ein paar Überstunden stecke ich locker weg“

Verstärkte Verdrängung von Problemen – „Alles wird besser, wenn das Projekt abgeschlossen ist“

ist bereits enorm. In Österreich belaufen sich die Kosten durch psychische Gesundheitsprobleme auf sechs bis neun Milliarden Euro jährlich. Tendenz steigend.

Topmanager und Hausfrau. Wirtschaftskrise und die Angst um den Arbeitsplatz haben nicht zuletzt dazu geführt, dass immer mehr Menschen an Burn-out leiden. Jeder achte Österreicher gilt als gefährdet, fast die Hälfte aller Krankenstände ist auf psychische Gründe zurückzuführen. Unterschiede zwischen den Berufsgruppen gibt es keine, betroffen sind alle, vom Topmanager bis hin zur Hausfrau. Vier wesentliche Faktoren sind für ein Burn-out verantwortlich: Beruf, soziales Umfeld, die eigene Person und gesellschaftliche Normen und Werte. „Es ist immer eine ungünstige Kombination von Arbeitsbedingungen und persönlichen Bedingungen“, sagt Verena Günther. „Wobei die Arbeitsbedingungen nicht immer nur von einem selbst ausgehen, sondern auch vom Betrieb vorgegeben werden. Etwa eine unklare Arbeitszuteilung, unterschiedliche Vorgaben von verschiedenen Vorgesetzten, eine Gerüchteküche, aber auch mangelnde Fairness. Das alles kann langfristig zu Burn-out führen.“ In den vergangenen zehn Jahren stieg der Anteil der Angestellten, die wegen psychischer Erkrankungen in Frühpension gehen, um über zehn Prozent. Eine Entwicklung, die nicht zuletzt in den vergangenen Jahren der Finanzkrise zugenommen hat. Immer öfter landen die Ausgebrannten dann bei Verena Günther. „Bei Männern ist es oft die Karriere, die ihnen auf den Kopf fällt. Unter den Frauen ist es typischerweise die Alleinerzie-

5.

Umdeutung von Werten – „Ich habe keine Geduld mit den Mitarbeitern“

herin, die Vollzeit im Berufsleben steht und wenig Hilfe von anderen bekommt, also versucht, alles unter einen Hut zu bringen“, sagt sie. Ein paar Tage ausschlafen oder ein Urlaub helfen dann nicht mehr. Oft hat sich das soziale Umfeld bereits zurückgezogen. Vereinsamung ist eine häufige Folgeerscheinung, in die Betroffene hineinschlittern.

Es fehlt das Ziel. Lindas Handy läutet. Ein Bekannter möchte sie zum Abendessen einladen. Doch sie kann noch nicht zusagen. Sie sucht nach Ausreden, wird sich später zurückmelden. „Ich muss immer schauen, wie es mir gerade geht, bevor ich Pläne schmiede“, sagt sie. Für viele alltägliche Dinge braucht sie ewig. Zwei Tage, um eine E-Mail zu schreiben, sind keine Seltenheit. Eine Therapie kann sie sich nicht leisten und Medikamente möchte sie keine mehr nehmen. „Als ich im Krankenhaus lag, wurde ich vollgepumpt, lag sediert herum und konnte keinen klaren Gedanken fassen. Ich möchte nie wieder so viel Macht über mich selbst abgeben.“ Derzeit setzt sie sich Ziele, kleine Ziele, die für sie erreichbar sind. „Ein großes Ziel im Leben fehlt mir momentan völlig“, sagt sie. „Dabei habe ich doch ein wunderschönes Leben, Freunde in ganz Europa, Eltern, die mich finanzieren – darüber sollte man glücklich sein. Aber das bin ich nicht.“ Linda zieht die Beine an, die Arme hat sie um die Knie geschlungen. Wie es weitergehen wird, weiß sie nicht. „Ich möchte eine Karriere machen und auch unbedingt Kinder. Aber ich habe keine Ahnung, wie ich das erreichen soll.“ q


© JULIA BRUGGER

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e u e i l n a B r e Aus d

in die Berge

Mamadhou ist Franzose. Nachdem er im Sommer 2006 eine Woche in Tirol verbracht hatte, kehrte er bereichert in seine Heimat zurück. In der Pariser Banlieue arbeitet er unermüdlich für Anerkennung und sozialen Aufstieg – und macht auf so manche Paradoxie aufmerksam. Von Julia Brugger

M

amadhou träumt davon, eines Tages wieder nach Österreich zu kommen. „Dort hat man es als Schwarzer sicher viel einfacher. Als ich in Tirol war, waren die Menschen so freundlich zu mir. In Frankreich erlebe ich viel Ausgrenzung und Ungerechtigkeit.“ Mamadhou blickt wehmütig in die Ferne. Nicht nur im Alltag oder bei Bewerbungen, auch von politischer Seite erlebt er Polarisierung und Abwertung. „Wie kann ein Präsident, der selber Migrationshintergrund hat, derart sinnlos und destruktiv auf Menschen mit Migrationshintergrund in Frankreich losgehen?“ Erregung liegt in seiner Stimme. Der Präsident, von dem er spricht, ist niemand geringerer als Nicolas Sarkozy, Sohn des aus Ungarn stammenden Immi-

granten Pál Sárközy und der französischen Juristin Andrée Mallah, Tochter eines griechischen Geschäftsmannes. 2003 bezeichnete Sarkozy die Jugendlichen der französischen Banlieue als „Gesindel“ und sagte ihnen – die in assoziale Megablocks gesteckt wurden – den „Kampf an“. Diesen Sommer sorgte er mit einem weiteren Gesetzesvorschlag für Erregung: Franzosen mit Migrationshintergrund, die sich kriminell vergehen, sollten ihre Staatsbürgerschaft verlieren. Das geplante Gesetz ist noch nicht beschlossen und wird es aller Wahrscheinlichkeit auch nicht. Sarkozy wollte vielmehr ein Zeichen setzen. Ein unmenschliches Zeichen, das ihn selbst als Sohn eines Immigranten ebenso einschließen würde wie Mamadhou, einen jungen

Franzosen, der Zeit seines Lebens in der Pariser Banlieue lebt. Mamadhou arbeitet hart, um in der „französischen Welt“ nicht nur als Franzose, sondern auch als Mensch mit universalen Menschenrechten und dem Recht auf respektvollen Umgang akzeptiert zu werden.

Perspektivenwechsel. Die Geschichte und Situation Frankreichs und Tirols ist nicht vergleichbar, dennoch muss ich Mamadhou bei unserem Gespräch enttäuschen. Auch in Tirol gibt es Ausgrenzung und Stigmatisierung, erkläre ich ihm – auch aufgrund der Hautfarbe. Es gibt aber auch Initiativen und Menschen, die an gegenseitigem Verständnis und Respekt arbeiten. Hüben wie drüben, denn Aner-


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kennung des „Anderen“ braucht die Bereitschaft aller. Mamadhou verbindet mit Tirol nichtsdestotrotz gute Erinnerungen. Das Zentrum für Migrantinnen in Tirol (ZeMiT) und der französische Verein „Cap&Vie“ hatten einer Gruppe von jungen Franzosen 2006 im Zuge eines EU-Projektes die Reise in die Berge ermöglicht. Interessanterweise sind es die Eltern dieser Kinder, also die erste Generation der Migranten, die den Verein in der Pariser Banlieue tragen. Aus eigener Kraft ermöglichen sie ihren Kindern Weiterentwicklung, denn sie wollen, dass es ihnen mal besser geht als ihnen selbst. So sind auch Mamadhous Eltern in diesem Verein aktiv und freuten sich, als Mamadhou die Grenzen Frankreichs überschreiten konnte – bis heute das einzige Mal.

Von der Banlieue in die Berge.

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Name: Mamadhou Konate Nationalität: Franzose Wohnort: Val-Fourré, Vorort von Paris Wurzeln: Mali Alter: 21 Beruf: Wirtschaftsstudent und Gelegenheitsjobber, zum Geld verdienen Reisen: War noch nie außerhalb Frankreichs, nur einmal eine Woche in Tirol Traum: Eine eigene Familie gründen und mit ihr reisen Lieblingsmusik: Muse, Black Eyed Peas, ROHFF Wein oder Bier? Ich trinke nicht. Sport? Ich spiele semi-professionell Football.

© JULIA BRUGGER

Steckbrief

„Es war so kalt. Wir waren hoch in den Bergen und schliefen in Jurten. Noch nie zuvor bin ich der Natur so nahe gewesen.“ Mamadhous Gesicht strahlt. Am meisten erinnert er sich an die ungewöhnliche Stille. „Hier in ValFourré hörst du immer etwas, Autos, Menschen, Maschinen, Flugzeuge. Doch dort … nichts.“ Mamadhou verbrachte im August 2006 mit 16 Jugendlichen aus Frankreich, Deutschland und Slowenien eine Woche auf einem Outdoorcamp in der Nähe von Fiss. Begrüßt wurden sie von der Fisser Musikkapelle und vom Bürgermeister. Dann ging‘s auf 1600 Meter, wo sie ihr Lager aufgeschlagen hatten. Migration und Integration waren zentrale Themen, die sie durch Selbsterfahrung, Vertrauensentwicklung, Teamarbeit und viel Zeit in der Natur aus verschiedenen Blickwinkeln erarbeiteten. Für einen Großstädter wie Mamadhou waren das zunächst ungewohnte und eigenartige Erlebnisse, doch die Gruppe ließ sich auf den Prozess ein und auch der junge Franzose begann sich nach und nach, für die Natur zu öffnen. „Ich kenne junge Menschen aus der Banlieue, die zum Beispiel Hunde mit den Füßen getreten haben. Über den Verein ‚Cap&Vie‘ haben sie eine Woche am Bauernhof verbracht, waren viel in der Natur und arbeiteten mit Tieren. Als sie zurück in die Banlieue kamen, gingen sie mit den Hunden sorgsamer um. Die Natur verändert den Blick auf die Dinge“, erzählt der junge Franzose. Auch seine Sichtweise hat sich mit den Erfahrungen in Tirol verändert. „Materialismus allein macht nicht


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glücklich. Auch das Handy ist eigentlich gar nicht so wichtig“, meint Mamadhou, dessen Blick immer noch in der Ferne weilt. Seine Hände spielen währenddessen mit seinem Mobiltelefon. „Ja, hier brauche ich es schon. Doch am Berg und in der Natur war das nicht so wichtig.“ Anstatt mit dem Computer oder dem Handy zu spielen, hatten die Jugendlichen in Tirol Holz fürs Feuer gesammelt, waren ums Feuer gesessen, hatten musiziert, gelacht und dabei versucht, Konflikte konstruktiv zu lösen. „Der Prozess mit den Jugendlichen war sehr herausfordernd“, erinnert sich Paul Jüttner, Outdoor-Trainer und Lehrer. „Sie hatten keine Ahnung, wie es ist, in der Natur zu sein. Es war für alle sehr herausfordernd, für mich als Trainer und für die Jugendlichen. Noch dazu gab es sprachliche Barrieren. Es war letztendlich ein schwieriger, aber auch sehr wertvoller Prozess“, erzählt Jüttner. „Ich würde echt gerne wieder nach Tirol kommen“, sagt auch Mamadhou. Doch das wird nicht so schnell möglich sein. Der junge Mann arbeitet hart, um sein Wirtschaftsstu-

dium in Frankreich finanzieren zu können. An Reisen ist momentan nicht zu denken. Außer, er kann über den französischen Verein „Cap&Vie“, der ihn in all seinen Bemühen

um Arbeit und Studium regelmäßig unterstützt, wieder mal eine Woche Landurlaub in Frankreich genießen. Auch dort gibt es Stille und Natur. q

Das ZeMiT

Tirol bietet das ZeMiT Das Zentrum für MigrantInnen in Tirol existiert seit 1985. Im Auftrag des AMS , Reutte, Landeck, Innsbruck in und shintergr Migration arbeitsmarktpolitische Beratung für Tiroler mit auf Türkisch, wird Beratung echt. Fremdenr ums rund Fragen bei berät und an Kufstein Imst und regelmäßig europäische Kroatisch, Serbisch, Bosnisch und Englisch angeboten. Das Zentrum führt s. Im EU-Projekt nsprozes Integratio rlichen kontinuie am aktiv so sich beteiligt und durch Projekte mit dem AFZ sowie “ „Cap&Vie Verein chen französis „Join-in Equal“ kooperierte das ZeMiT mit dem bis 2007. Während des 2005 von dauerte Projekt Das urt. Schweinf itut rungsinst arktförde Arbeitsm u Konate, der im „eurotours 2010“-Projektes traf Julia Brugger in der Pariser Banlieue Mamadho it.at www.zem hatte. men teilgenom Fiss nach Exkursion einer an Projektes des Rahmen

Wie geht Europa mit Migration und Integration um?

Zu diesem Thema wurde „eurotours 2010“ gestartet: 26 heimische Jungjournalisten recherchieren in 26 EU-Ländern. Das Ziel: Vor Ort ermitteln, wie Menschen in den jeweiligen Mitgliedsstaaten mit Migration und Integration umgehen. Für das 6020 Stadtmagazin fuhr Julia Brugger nach Frankreich. „eurotours 2010“ ist ein Projekt der Europapartnerschaft zwischen EU-Kommission, Europäischem Parlament und Republik Österreich. Infos unter: www.facebook.com/eurotours2010

Weil Dein Anliegen mir wichtig ist! Dein Franz X. Gruber 1. Vizebürgermeister von Innsbruck Stadtparteiobmann der Innsbrucker Volkspartei

Telefon 0664 / 5435088 gruber@oevp-innsbruck.at

Innsbruck


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n e b u a l g r e Lieb

als verstehen © PRIVAT

Beinahe täglich machen neue, scheinbar wissenschaftliche Wundermeldungen Schlagzeilen – vom Maya-Orakel bis zum energetisch aufgewerteten Trinkwasser. 6020 hat mit Alexander Kendl, Physiker an der Uni Interview: Flo Pranger Innsbruck, über dieses Phänomen gesprochen.

„Wer nichts weiß, muss alles glauben.“ ALEXAN DER KENDL

Vor kurzem war in den Medien zu lesen, dass ein „Computerwissenschaftler“ für den 8. November 2010 den Ausbruch des Dritten Weltkriegs vorhergesagt hat. Was soll man davon halten? ALEXANDER KENDL: Leider werden dubiose Agenturmeldungen allzu oft unkritisch von den Medien weiterverbreitet. Wissenschaft hat in unserer Gesellschaft scheinbar nur einen Wert, wenn es um Unterhaltung oder Vermarktbarkeit geht – das ist ein Zeichen von allgemeiner Geringschätzung. Da bleibt es dann leider dem Leser selbst überlassen, sich auf die Suche nach ausgewogenen, kritischen Informationen zu begeben. Hilfreich können hier zum Beispiel Webseiten von Skeptiker-Organisationen sein. Warum gibt es immer wieder eigentlich fundiert ausgebildete Wissenschaftler, die sich – siehe Kreationismus in den USA – nachweislich unwissenschaftlichen Denkmustern unterordnen? Jeder Mensch ist anfällig für Fehleinschätzungen, Trugschlüsse und Selbsttäuschung. Es reicht für gute Wissenschaft nicht, methodisch korrektes Vorgehen irgendwann einmal im Studium erlernt zu haben. Wissenschaftler müssen sich auch laufend der Kritik und Überprüfung durch Kollegen und Konkurrenten stellen. Bei einer Immunisierung gegenüber Kritik, wie sie beispielsweise von Kreationisten betrieben wird, endet der wissenschaftliche Anspruch. Ich schätze, dass die meisten Anhänger des Kreationismus schon als junge Menschen durch ein entsprechendes Umfeld geprägt wurden und kritisches Denken nie in Frage kam. Tiefverankerte Weltanschauungen werden nicht notwendigerweise durch das bloße Absolvieren eines naturwissenschaftlichen oder technischen Studiums aufgerüttelt. Hat man als Naturwissenschaftler eine gewisse Verantwortung, die Gesellschaft vor fragwürdigen

GWUP Die GWUP, die „Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften e.V.“ ist ein Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Fragestellungen, die am Rande oder gar außerhalb der anerkannten Wissenschaften liegen, mit wissenschaftlichen Methoden und auf der Grundlage des aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisstandes zu beantworten. Den österreichischen Zweig dieser in Deutschland gegründeten Organisation bildet die „Gesellschaft für kritisches Denken“ mit Sitz in Wien. www.gwup.org

Begriffsdefinition Parawissenschaften bewegen sich am Rande oder außerhalb der akademischen Wissenschaften. Pseudowissenschaften stellen zwar den Anspruch auf Wissenschaftlichkeit, widersprechen jedoch anerkannten wissenschaftlichen Erkenntnissen.


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Einflüssen aus der Welt der Para- und Pseudowissenschaften zu warnen? Ich halte es für unbedingt nötig, sachliche Informationen über Esoterikthemen, Quacksalberei oder pseudowissenschaftliche Behauptungen bereitzustellen. Dabei helfen Skeptiker-Organisationen wie die „Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften“ oder die „Gesellschaft für kritisches Denken“. Leider findet man als einzelner Wissenschaftler neben der „seriösen“ Forschung zu selten Zeit dafür. Auch ich würde mich jetzt mit Ihnen lieber über meine eigentlichen Arbeiten zu Turbulenz und Strukturbildung in Plasmen unterhalten. Aber irrationale und antiwissenschaftliche Anschauungen sollten nicht aus falsch verstandener Toleranz unwidersprochen bleiben, wenn wir Bildung und Forschung wirklich als ein Fundament für unsere Zukunft ansehen. Warum hat der Mensch so ein großes Bedürfnis nach Esoterik, Aberglaube und Wundern?

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Moderne Wissenschaft und Technik ist meist hoch komplex und stark spezialisiert. Gleichzeitig gibt es auf viele Fragen und Probleme keine simplen Antworten. Der Mensch ist aber dazu veranlagt, Entscheidungen schnell und intuitiv treffen zu wollen – es gibt ein Grundbedürfnis nach einfachen Lösungen. Dieses Bedürfnis kann die Wissenschaft nicht immer befriedigen. Genau diese Lücke versuchen gefühlsbetonte Erklärungsmodelle zu füllen, die nicht auf Beweisen basieren und sehr oft anekdotisch geprägt sind. Wie erfolgreich ist die Naturwissenschaft bei der Widerlegung von Mythen und scheinbar unerklärlichen Phänomenen? Gelingt es, die Gesellschaft von solchen Ergebnissen zu überzeugen, oder wollen die Menschen ohnehin lieber glauben, als verstehen? Das ist eine Frage der Kommunikation und Rezeption. Wenn 40 Prozent der Zeitungsleser meinen, ihren Hunger nach Information mit fastfoodartigen Häppchen aus einem

Boulevardblatt befriedigen zu können, dann scheitert die Aufklärung bereits an dieser Bequemlichkeit. Wer nichts weiß, muss alles glauben. Meiner Meinung nach sollte eine Gesellschaft, die sich nicht auf Mythen und Irrationalismus begründen will, ihre Mitglieder schon früh zu forschendem Interesse und kritischem Denken ermuntern. Das kann bereits im Kindergartenalter beginnen. Bei vielen Erwachsenen ist es leider schon zu spät. Vielen Dank für das Gespräch.

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Zur Person Alexander Kendl leitet die Forschungsgruppe „Komplexe Systeme“ am Institut für Ionenphysik und angewandte Physik der Universität Innsbruck. Im Rahmen seiner Auseinandersetzung mit wissenschaftlicher Methodik und Skepsis hat er mehrfach Publikationen zu Pseudo- und Parawissenschaften (unter anderem auch im „Skeptiker“, der Zeitschrift der GWUP) verfasst.

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Essay

(Un)freiwillig in Innerösterreich Das Problem ist hausgemacht. Fremd ist der Fremde vielleicht erst in der Fremde, dem Tiroler werden die Grenzen seiner Integration schon deutlich, wenn es gen Arlberg geht. Spätestens das Außerfern klingt dem Unterlandler und Innsbrucker so andersartig, wie sich eben Bajuwaren von Alemannen unterscheiden. Da braucht es nicht erst den Tunnel, mit dem der Mensch zusammenfügt, was Gott per Berg getrennt hat. Doch die Röhre erleichtert den Kulturschock ungemein. Wenn die Gsis nach Innerösterreich kommen, dessen Hauptstadt für sie ferner liegt als Paris. Und oft in Tirol bleiben. von Peter Plaikner

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om Neo-Chef der Landesbank bis zum Ex-Rektor der Landes-Uni, vom Slalomtrainer bis zum Entertainer reicht die Liste der Vorarlberger, die es in Tirol zu was gebracht haben. Sogar als regionale sportliche Identifikationsflächen vom Vorstopper bis zum Überflieger taugen sie hier. Lediglich als politische Leitfiguren sind sie ungeeignet, wo das parteiliche Schaulaufen einen Stellenwert hat, den sie Volksvertretern zwischen Arlberg und Bodensee nicht zugestehen. Die Jochums und Gantners, Bertholds und Linders, Pezzeys und Innauers sind neben den Südtirolern die prägenden Nicht-GanzEinheimischen dieses Bundeslandes, in das viele von ihnen geradezu unfreiwillig gekommen sind, um freiwillig zu bleiben.

hatte die kurze Bundesland-Eigenständigkeit nach einem Jahrhundert Innsbrucker Verwaltung auch schon wieder beendet. Danach zehn Jahre französische Besatzung mit Zentrale in Tirol – und der Zwang Richtung Innerösterreich besteht bis heute. Vor allem für jene, die nach Höherem streben – auch abgesehen von der Uni, die der landläufige Vorarlberger ungefähr so schätzt wie es das Gros der Tiroler tut: Studieren? Sollen lieber was Anständiges arbeiten bzw. „schaffa“. Leopold I. hat 1669 die Universität gegründet und den Haller Salzaufschlag zu ihrer Finanzierung verordnet. Demokratisch erscheint nicht nur diese Steuer bis heute unerreichbar.

Infiltration statt Kolonisierung. Soldaten und Studierende. Allein die fehlende Universität und die mangelnden Kasernen sorgten schon dafür, dass es wohl fast die Hälfte des Ländle-Volkes nach dem Zweiten Weltkrieg zumindest für ein paar Monate oder Jahre ausgerechnet dorthin verschlagen hat, wo es nach dem Ersten Weltkrieg nicht hin wollte. Da stimmten die Vorarlberger zu 80 Prozent für einen Beitritt zur Schweiz. Doch weil sie nicht genommen wurden – zu viele Katholiken in der mühsam austarierten Eidgenossenschaft –, haftet ihnen seit 91 Jahren der Spott vom „Kanton übrig“ an. Dass Tirol wie Salzburg 1921 zu jeweils 99 Prozent für einen Anschluss an Deutschland votierte, ist besser verdrängt und wird heute bloß noch von den Kärntnern zwecks Darstellung der eigenen Besonderheit verwendet; neun Dekaden nach deren Plebiszit pro Österreich. Doch während die Kärntner und Steirer ab der Zwischenkriegszeit vor allem ins Ländle auswanderten, wurde es in der NS-Ära zum zweitliebsten Ziel der Südtiroler Optanten. Dahoam isch dahoam. Der Reichsgau Tirol-Vorarlberg

Der Kaiser schuf damit eine akademische Abhängigkeit, der die sparsamen Alemannen erst in jüngster Zeit zumindest eine Fachhochschule entgegensetzen. Von der BTV über die Post bis zu den ÖBB ist der halb so einwohnerstarke Nachbar ein Anhang. Von der Architekten- bis zur Notariatskammer reichen die inzwischen oft diplomatisch „West“ betitelten Regionalabteilungen mit Sitz in Innsbruck. Doch was oberflächlich wirkt wie Kolonialisierung, ist tiefschürfender betrachtet Infiltration. Kaum in Tirol, verschwimmen die Rivalitäten der „Seebrünzler“ und Lustenauer, zwischen denen aus „Doarabiora“ und Feldkirch. Beim Militär schwindet der soziale Unterschied, in der WG geht’s um die rassisch reine Zimmernachfolge. Dieser einig Stamm von Zuagroastn unterwandert perfekt die Tiroler Uneinheit. Eine infame Taktik: Denn eher prägen die Vorarlberger manch Tiroler Humanbiotop als wir eine Community in jenem Land, das eigentlich die D/A/CH-Region mehr als alle anderen komprimiert – irgendwo zwischen Kleinwalsertal und Fürstentum Liechtenstein.


Essay

Was oberflächlich wirkt wie Kolonialisierung, ist tiefschürfender betrachtet Infiltration. Lieblingsexil und Sprachgrenze. Anders als Kärntner oder Steirer benötigen sie keine Landsmannschaften für den Zusammenhalt in der Fremde, der bloß statistisch wenig beeindruckt. Denn Studierende und Soldaten behalten meist ihren Hauptwohnsitz. Dennoch war Tirol 2009 auch offiziell das beliebteste Exil-Bundesland der Alemannen. Umgekehrt dagegen blieb das Ländle hinter Wien, Salzburg und Oberösterreich auf Platz 4. Die Sprachgrenze wirkt innerösterreichisch höher als nach außen. Vorarlberg hat nach Wien den höchsten migrantischen Bevölkerungsanteil. 21 Prozent sind dort Einwanderer der ersten oder zweiten Generation, in Tirol sind es 17 Prozent. Der Vergleich macht oft unsicher: Das Ländle ist das einzige Bundesland ohne eigene „Krone“, was irgendwie den fehlenden Spuren der Habsburger ausgerechnet in jener österreichischen Region entspricht, die dem Schweizer Stammsitz des Herrschergeschlechts am nächsten liegt. Dafür hat es zwei eigene Tageszeitungen, die aber nur ein Verleger besitzt, der darüber hinaus auch noch Aufsichtsrat jener Moser Holding ist, der die „Tiroler Tageszeitung“ gehört. Dadurch kommt auch Eugen A. Russ immer wieder zurück an seinen Studienort.

Häuptlinge und Statthalter. Dort residiert als 82. Landeshauptmann von Tirol erstmals einer aus dem ÖAAB. Ganz ohne Wahl stiehlt Günther Platter damit Fritz Dinkhauser, dem erfolgreichsten Newcomer der Zweiten Republik, die Arbeitnehmer-Show. So etwas ist einem grundsätzlich fremd, wo der Stellvertreter Statthalter heißt, was aber eigentlich für den politischen Chef selbst gilt – bescheidener Dienstleister am Gemeinwesen statt repräsentativer Häuptling als Identifikationsfigur. Für Vorarlberger erscheint schon das Anforderungsprofil für den „Günni“ so exotisch, wie

ihnen der „Sausi“ vertraut wirkt: ein Verwalter statt Gestalter, Biedermann statt Brandstifter und – vor allem – ein Hüter der Kontinuität. Herbert Sausgruber ist im Ländle erst der vierte Landeshauptmann seit Kriegsende, Günther Platter in Tirol schon der neunte. Doch mehr noch als die aktuellen Regionalpatrone den kleinen Unterschied, verkörpern die Rekordhalter die Gemeinsamkeit dies- und jenseits des Arlbergs. Herbert Keßler (ab 1964) und Eduard Wallnöfer (ab 1963) waren jeweils bis 1987 beinahe ein Vierteljahrhundert Landeshauptmann. Die Eröffnung des Arlberg-Straßentunnels 1978 ist bei beiden eine Säule der Biographie. Gleichauf mit Gott, der uns durch einen Berg getrennt hat … gegen diese Versuchung ist alemannische Zurückhaltung so wenig gefeit wie Tiroler Großspurigkeit. q

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MEINUNG Das Ende des Glücksterrors

Kein Genierer Ohne Ideen zeigt die Bundesregierung, wie ein Land planlos kaputtgespart werden kann. von Florian Gasser • meinung@6020stadtmagazin.at

Wir dürfen wieder deprimiert sein. Endlich! von Sylvia Ainetter s.ainetter@zielgruppenverlag.at

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ede Krise ist eine Chance. Mit einem Lächeln lebt es sich leichter. Alles nur eine Frage der Einstellung. Jahrelang haben uns Psychologen, „Coaches“ und „Experten“ mit diesen Binsenweisheiten gequält. Uns vorgerechnet, dass glückliche Menschen gesünder, fitter, leistungsfähiger seien. Nebenbei haben sie auf alle Enttäuschten und Unglücklichen eingedroschen: Schließlich gibt es nichts Einfacheres, als glücklich zu sein. Wer es trotzdem nicht ist, ist selber schuld. Aufge-

Die Doofen waren halt immer schon die Glücklichsten. Ist ja ganz simpel! sprungen auf den leidigen Positiv-denkenZug sind dann die Simplify-Jünger, die uns weismachen wollen, dass wir doch mit dem ewigen Reflektieren aufhören sollen und alles, worauf wir verzichten, unser Gewinn ist. Die Doofen waren halt schon immer die Glücklichsten. Ist ja ganz simpel! Aber wie kommt es dann, dass psychische Erkrankungen eklatant zugenommen haben? Burn-out und Depression als neue Volkskrankheiten gelten? Vielleicht, weil sich die selbsternannten Experten geirrt haben? Weil Glück eben kein Dauerzustand, sondern eine Momentaufnahme ist? Weil man das Glück nur erleben kann, wenn es auch Leid, Trauer, Enttäuschung und Verzweiflung gibt? In Wirklichkeit macht uns der Druck, ständig glücklich sein zu müssen, krank. Denn hinter jedem Anflug von negativen Gefühlen müssen wir ein persönliches Versagen vermuten. Doch der Terror ist vorbei, die Gegenbewegung verzeichnet erste Erfolge: Auf dem Buchmarkt tummeln sich Neuerscheinungen, die die Wirkung der positiven Gedanken infrage stellen (z. B. Barbara Ehrenreich „Smile or die“), „Psychologie heute“ hat dieses Thema auf dem Cover und die Gewaltherrschaft des Glücks ist Thema in Talkshows. Und wir, ja wir können uns endlich entspannen und dürfen wieder so viel schlechte Laune haben, wie wir wollen! q

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urch Höhenflüge in Sachen Kreativität ist die derzeitige Bundesregierung noch nie aufgefallen. Eher durch eine Fadesse, die umso erstaunlicher ist, als eine große Koalition über die nötige Mehrheit verfügt, große Brocken anzugehen. Verwaltungs- und Föderalismusreformen etwa oder eine Sanierung des maroden Gesundheitswesens. Doch daran ist man bisher nicht einmal angestreift. Dass es ein umfangreiches Sparpaket brauchen würde, war spätestens 2008 klar. Genug Zeit also, um zielstrebig Reformen und große Würfe vorzubereiten und verschiedene Ideen durchzurechnen. Denkste! Wir sind in Österreich, und was nicht zusammengemurkst und hingebogen wurde, scheint nicht dem hiesigen Spirit zu entsprechen. Halbgare Kompromisse sind immer gern gesehen. Das in Loipersdorf präsentierte Budget ist mehr als eine vertane Chance. Es ist ein Rundumschlag, der alle Bevölkerungsschichten hart trifft und dafür keine Linie erkennen lässt. Studenten, Autofahrer, Raucher, Familien, Schüler – sie und noch mehr sind von den Budgetplänen betroffen. Zusammengerechnet kommt man zwar auf ein paar Milliarden Euro, aber auf keine wirkliche Reform. Dass gewisse Gruppen ver-

schont blieben, etwa die Pensionisten, ist eine andere Geschichte. Natürlich haben es heimische Politiker nicht leicht. Egoistische Interessen mächtiger Gruppen haben schon viele Reformen verhindert. Mehrheiten zu finden, ist heute schwieriger denn je, vor allem wenn sich Hetzer wie H. C. Strache herumtreiben, vor dem alle Politiker Angst zu haben scheinen. Statt eigener Visionen und Rezepte für die Zukunft, lässt man sich von Wiens schlechtestem Rapper treiben. Asylwerber werden als Wahlkampfgag abgeschoben, die Universitäten kaputtgespart und die Gesellschaft immer weiter gespaltet. Visionen? Fehlanzeige. Aber sollten wir uns nicht dafür genieren, dass wir um einen Haufen Geld Menschen aus dem Land werfen, die wir künftig so dringend brauchen werden? Sollte uns nicht die Schamesröte ins Gesicht steigen, wenn wir bei Familien sparen und moderne Bildungskonzepte für die Schulen unserer Kinder an ein paar Euro scheitern? Die Einführung von flächendeckendem Ethikunterricht an den höheren Schulen ist übrigens auch dem Rotstift zum Opfer gefallen – was für ein Symbol! Willkommen in einem der reichsten Länder der Welt. q

Stadt, Land, Markt Innsbruck und der Rest von Tirol stehen meist auf Kriegsfuß – außer beim Gemüsekauf. von Barbara Wohlsein •bwohlsein@6020stadtmagazin.at

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en Innsbruckern wird gerne nachgesagt, dass sie mit dem Rest von Tirol nicht viel mehr gemeinsam haben als die erste Ziffer der Postleitzahl. Das mag auch daran liegen, dass fast jede Art von Tiroler Tradition oder Ländlichkeit, die einem in Innsbruck unterkommt, so gekünstelt und touristisch inszeniert ist, dass dem Stadtbewohner nur das blanke Grausen bleibt. Dann lieber gar nichts zu tun haben mit Trachten, Landwirtschaft & Co. – und so tun, als ob man vielleicht doch irgendwann Weltstadt wird. Ab und zu gibt es dann aber doch Momente, in denen der Innsbrucker kurz Frieden schließt mit dem, was jenseits der Stadtgrenzen passiert. Ein solcher Moment ist der samstägliche Bauernmarkt am Wiltener Platzl, der aufgrund seiner Lage abseits der

Touristenströme etwas erstaunlich „Echtes“ an sich hat. Da gibt‘s Käse von der Sennerin, die nur alle zwei Wochen von der Alm runterkommt, zwei Gemüsebauern verkaufen das Beste und Frischeste, was unser Land zu bieten hat – und liefern auch gern das Kochrezept für die Kürbissuppe oder die gefüllten Zucchiniblüten dazu. Nun könnte man sagen, dass sich die Städter in diesem Moment selbst wie Touristen benehmen und für die Dauer eines Wochenendeinkaufs in der polierten Idylle der Tiroler Landwirtschaft verweilen. Nach dem Motto: Tausche Geld gegen sauber geputztes Gemüse – und dann wieder zurück ins urbane Leben. Aber zumindest verlässt man den Markt nicht mit einer Abscheu vor dem, was Tirol laut Werbeprospekt ausmacht. Und das ist schon immerhin etwas. q


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Fühlen, Sehen, Kippen: drei einfache Schritte, um die Echtheit einer Banknote zu erkennen. Stabilität und Sicherheit


19. November 2010 bis 20. Februar 2011 www.sparkassenplatz.info


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SERVICE

Vortrag „Rückenwind“

Gewinnspiele 2 Hin- und Retourtransfers Innsbruck – Flughafen München und retour Seite 50

50 x 2 Karten für „1 Night 4 Shows“ im Congress Innsbruck Seite 51

Hörtnagl-Gutscheine im Wert von 50 Euro Seite 68

3 x 2 Karten für den „Rückenwind“-Vortrag in der Sowi-Aula Seite 76

Gewinnspiel Rätsel Seite 89

Kaufhaus im Westen „west“-Eröffnung in der Höttinger Au Siehe Seite 33!

Eiszauber – es geht los! Ab 19. November gibt es Eislaufspaß für Groß und Klein mitten in der Innenstadt.

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ereits zum sechsten Mal wird der Sparkassenplatz zur winterlichen Sport- und Erholungsoase inmitten des Weihnachtstrubels. Der „Eiszauber am Sparkassenplatz“ ist eine gemeinsame Aktion der Tiroler Sparkasse und der Stadt Innsbruck und findet heuer von 19. November 2010 bis 20. Feber 2011 statt. Groß und

Klein sind eingeladen, sich beim Eislaufen oder Eisstockschießen zu amüsieren, Schlittschuhe können vor Ort für zwei Euro ausgeliehen werden. Jeden Sonntag gibt es eine Sparefroh-Familienkarte um 4,50 Euro. Eröffnet wird der Eiszauber am 19. November um 17 Uhr mit einer stimmungsvollen Eröffnungsshow. q

Mobilität

Die Innsbrucker Verkehrsbetriebe informieren Ab Seite 46

ivb.news


SERVICE

YOG in den Schulen

© INNSBRUCK 2012

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Jugendprojekte begleiten die Youth Olympic Games 2012.

I

n zwei Jahren finden die Youth Olympic Games in Innsbruck statt – bereits jetzt wurden die begleitenden Schulprojekte gestartet. Ende Oktober stellte YOGGeschäftsführer Peter Bayer gemeinsam mit Vertretern des Landes Tirol, der Stadt Innsbruck, des Landesschulrates und der Tiroler Wintersportverbände im Innsbrucker Reithmanngymnasium zwei Schulaktionen vor. Die YOG Schulsport Challenge ermöglicht es Tiroler Schülern, in den nächsten Monaten verschiedene olympische Wintersportdisziplinen zu erlernen. Nach ausreichendem Training können die Jugendlichen bei eigenen Schulsportbewerben antreten. Die YOG World Mile gibt ihnen zusätzlich die

LH-Stv. Hannes Gschwentner, Vizebürgermeister Christoph Kaufmann, LSR-Präsident Dr. Hans Lintner und YOG-Geschäftsführer Peter Bayer gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern sowie dem Direktor des Reithmanngymnasiums, Mag. Max Gnigler.

Möglichkeit, mit Partnerschulen in aller Welt in Kontakt zu treten. Peter Bayer: „Mit diesen

zwei Programmen wird die Tiroler Jugend zu einem wichtigen Teil der Spiele.“ q

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Das Kaufhaus im Westen Die Eröffnung des „west“ lockte 21.500 Besucher an.

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© WEST

m 20. Oktober wurde der dreistöckige „west“-Komplex in der Höttinger Au eröffnet. Neben zwei Supermärkten und 30 Shops beherbergt das Gebäude auch das fünfte Gymnasium Innsbrucks, das ab 2011 rund 1000 Schüler besuchen werden. Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer bezeichnete die Symbiose aus Bildung und Nahversorgung bei der Eröffnung als zukunftsweisenden Ansatz. Wirtschaftslandesrätin Patrizia ZollerFrischauf, deren Sohn auch auf das neue Gymnasium gehen wird, betonte die Stärkung des Standortes Tirol: „Es werden 350 neue Arbeitsplätze geschaffen – das getätigte Investitionsvolumen von 45 Millionen Euro ist ein bedeutender Impuls für die heimische Wirtschaft“. Investor René Benko zeigte sich angesichts des Ansturms am Eröffnungstag sehr zufrieden: „Der Bedarf eines guten Nahversorgungszentrums im Westen von Innsbruck wird durch die große Akzeptanz der Bevölkerung deutlich dokumentiert. Dass das ‚west‘ von der Bevölkerung von Anfang an so positiv aufgenommen wird, ist sehr erfreulich.“ q

Support: Gudrun von LaxenburG

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aFterShowparty preSented by neonix viSuaLS by inSequent (neonix/innSbruck) 2handSup (neonix/innSbruck) dJ nied (neonix/innSbruck) the Shit iS cominG home (vienna) LR Patrizia Zoller-Frischauf, Investor René Benko, Center-Managerin Tatjana Stimmler, Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer, Peter Engert (GF Raiffeisen-Leasing)

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SERVICE

© MEDICENT

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Vom Wagestück zum Wunder Swarovski Kristallwelten feiern 15. Geburtstag

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ie Zahlen sind beeindruckend: Seit 1995 haben fast zehn Millionen Menschen den „Riesen“ in Wattens besucht. Entworfen wurden die Kristallwelten zum 100-jährigen Bestehen von Swarovski – mit dem Ziel, ein surreales Traumland mit internationalem Ruf zu erschaffen. Dies ist gelungen: André Heller hat in den letzten 15 Jahren – gemeinsam mit renommierten Künstlern wie Brian Eno und Jim Whiting – insgesamt 14 Wunderkammern gestaltet. Geschäftsführer Andreas Braun verspricht: „Unsere Maxime ist die Metamorphose. Auch in Zukunft wird die Überraschung Programm bleiben.“ q

Augenärztin Cornelia Stieldorf, Sportmedizinerin Brigitte Auer, Rheumatologin Karin Montag, Kieferchirurg Thomas Ennemoser (v. l.)

Erfolgsgeschichte Medicent Seit nunmehr fünf Jahren gibt es das Innsbrucker Ärztezentrum.

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as aktuell in den Medien diskutiert wird, ist im Medicent Innsbruck seit fünf Jahren Realität: eine vorbildliche Kooperation von niedergelassenen Ärzten und Therapeuten, die zu einer Entlastung der Spitalsambulanzen führt. Zum fünften Geburtstag des Medicent betonten die praktizierenden Fachärzte die Vorteile der vorhandenen Infrastruktur und den Nutzen gemeinsamer Dienstleistungen wie etwa das Termin- und Telefonservice. Auch Medicent-Gründer und Investor René Benko zeigte sich stolz: „Bereits vor vielen Jahren haben wir erkannt, dass Ärztezentren ein wesentlicher Bestandteil eines funktionierenden Gesundheitswesens sein werden.“ q

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© SWAROVSKI-BERGER

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FUNKELNDE BILANZ. Andreas Braun (re.) und Markus LangesSwarovski freuen sich über den Erfolg der Kristallwelten Wattens in den letzten 15 Jahren.


SERVICE

© VVT

The Bloody Beetroots rocken Innsbruck Electro-Dance-Duo am 26. November im VAZ Hafen

Neuer VVT-Fahrplan ab 12. Dezember

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uf viele kleine Verbesserungen und neu abgestimmte Anschlussverbindungen dürfen sich die Tiroler Pendler ab 12. Dezember freuen. Dann tritt nämlich der neue VVT-Fahrplan in Kraft. Vor allem im Großraum Innsbruck soll die Zufriedenheit der Fahrgäste gesteigert werden – so wird zum Beispiel die bisherige Lücke zwischen 22 und 24 Uhr auf der Strecke von Innsbruck nach Telfs-Pfaffenhofen geschlossen. Außerdem wurden in Zusammenarbeit mit Tiroler Pendlervertretungen die Anschlussverbindungen zwischen Fern- und Nahverkehr optimiert. q

ach mehreren Welttourneen und zahlreichen Festivalauftritten geben The Bloody Beetroots am 26. November endlich auch mal Innsbruck die Ehre. Im Hafen wird das Electro-Dance-Duo mit den charakteristischen Spiderman-Masken den absoluten RaveWahnsinn zelebrieren. Den Sound der Bloody Beetroots konnte man bereits auf zahlreichen Videospiel-Topsellern und in einigen Folgen von „C.S.I. Miami“ hören. Support wird an diesem Abend Gudrun von Laxenburg sein – und auch die Afterparty hat einiges zu bieten: Die Neonix-Crew lädt mit 2Hands Up und DJ Nied in den Hafen Club. Aus Wien sind The Shit Is Coming Home zu Gast. Tickets: Im Vorverkauf 24 Euro (Ö-Ticket und auf www.electric-city. cc), an der Abendkasse 28 Euro. q © VERANSTALTER

Pendlerwünsche erfüllt

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Aufschieben gilt nicht! Finden Sie heraus, welcher Vorsorgetyp Sie sind. Jetzt – mit Ihrem Raiffeisenberater!

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Sind Sie richtig abgesichert? Sind Sie spontan und unabhängig, haben Sie ganz bestimmte Ziele für Ihr Leben? Oder stehen Sie bereits „voll im Leben“ und setzen Sie ganz besonders auf das Thema Sicherheit? Oder wollen Sie sich ganz bestimmte Lebensträume erfüllen? Mit solchen Fragen lässt sich feststellen, welche Vorsorge am besten für Sie persönlich geeignet ist. Die Tiroler Raiffeisenbanken bieten Ihnen daher individuelle, perfekt auf Ihre Bedürfnisse abgestimmte Vorsorgelösungen. Die Möglichkeiten zur persönlichen Vorsorge sind heutzutage zahlreich und äußerst vielfältig. Für die Wahl der richtigen Spar- und Anlageform ist es wichtig, genau zu wissen, welche Ziele und Pläne man hat. Ihr Raiffeisenberater unterstützt Sie dabei!

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at nicht jeder daheim eine nackte Glühbirne hängen, wo längst eine Lampe hin sollte? Manche Dinge schiebt man eben viel zu lange auf. Beim Thema Vorsorge ist es nicht anders. Dabei gilt gerade hier: Schon kleine Beiträge haben große Wirkung. Wenn man heute damit anfängt – und nicht morgen. Überlassen Sie Ihre finanzielle Zukunft nicht dem Zufall. Um den erarbeiteten Lebensstandard zu halten, ist Eigeninitiative erforderlich. Doch jede Lebensphase stellt andere Anforderungen. Finden Sie heraus, welcher Vorsorgetyp Sie sind. Am besten jetzt, im Gespräch mit Ihrem Raiffeisenberater! Mit jeder Lebensphase ändern sich unsere Lebensgewohnheiten und damit auch die finanziellen Anforderungen. Deshalb sollten auch Sie Ihre persönliche Vorsorgestrategie dem jeweiligen Lebensabschnitt anpassen. Wichtig ist dabei, dass man sich rechtzeitig den Überblick verschafft. Das gilt für jeden Lebensbereich und für die Pensionsvorsorge ganz besonders.

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SERVICE

STADT INNSBRUCK

Innsbrucker Straßenschilder unterm Hammer Nach dem überwältigenden Erfolg der ersten Auktion kommt am 12. November die zweite Ladung von alten Innsbrucker Straßenschildern unter den Hammer. 6020 sprach mit Tiefbaustadträtin Marie-Luise Pokorny-Reitter über die bevorstehende Versteigerung.

Was ist der Hintergrund der Straßenschildversteigerung? MARIE-LUISE POKORNY-REITTER: Die Stadt Innsbruck hat im Winter 2008 damit begonnen, die alten Straßenschilder auszutauschen. Dem ist ein längerer Überlegungsund Diskussionsprozess vorangegangen: Wir wollten damals neue Schilder mit einer modernen Schrift und einem zeitgemäßen Design, aus denen ersichtlich sein sollte, warum die Straße ihren Namen trägt. So wurden im Dezember vor zwei Jahren die ersten Straßenschilder der alten Generation in der Altstadt abmontiert und durch die neuen ersetzt. Da stellte sich dann die Frage, was man mit den alten Schildern machen könnte, immerhin wäre es schade gewesen, diese zum Altmetall zu werfen. Wir sind auf die Idee gekommen, die Straßenschilder – trotz einiger Anfragen – nicht zu verkaufen, sondern zu versteigern. Der Erlös sollte einem sozialen Zweck zugute kommen. Wem kommt der Erlös zugute? Nach der ersten Versteigerung im Juni 2009 haben drei Frauenhäuser in Innsbruck einen Großteil des Erlöses bekommen. Diesmal geht das Geld an den Verein „Frauen aus allen Ländern“ sowie den Verein „Evrensel“ mit seinem Projekt „Urban Street Connection“. „Frauen aus allen Ländern“ haben wir vor allem auch deshalb ausgesucht, weil dieser Verein sehr gute Arbeit mit Migrantinnen leistet und unter anderem Sprachkurse anbietet. „Urban Street Connection“ besteht im Wesentlichen aus jungen Menschen, teilweise mit Migrationshintergrund, die gemeinsam tanzen und rappen und sich im Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit engagieren.

MARIE-LUISE POKORNY-REITTER lädt zur zweiten Straßenschildversteigerung.

Wie ist die erste Straßenschildversteigerung im vergangenen Jahr gelaufen? Wir waren anfangs sehr im Zweifel, ob eine derartige Versteigerung überhaupt gut angenommen werden würde. Das Ergebnis hat uns alle überrascht – es war unglaublich, wie viele Menschen an der letztjährigen Auktion teilnahmen, das Interesse war überwältigend. Der finanzielle Erfolg war überaus zufriedenstellend, wir haben letztendlich mit dem Nachverkauf rund 25.000 Euro eingenommen, damit hätte zuvor niemand gerechnet. Einzelne Schilder sind für fast 1000 Euro weggegangen.

den. Trotzdem hoffe ich auf einen annähernd so großen Erfolg wie 2009, damit wir auch einen namhaften Betrag an die zwei Einrichtungen spenden können. Ich bin überzeugt, dass uns dies gelingt – bereits im Vorjahr war zu sehen, dass es der Innsbrucker Bevölkerung eine Riesenfreude bereitet, ein Stück ihrer Heimatstadt mit nach Hause zu nehmen oder jemandem schenken zu können.

Was erwartet sich die Stadt Innsbruck bei der zweiten Versteigerung am 12. November? Diesmal werden 310 Straßenschilder zur Auswahl stehen, und zwar hauptsächlich jene aus den Stadtteilen Wilten, Vill und Igls. Das sind etwas weniger als im vergangenen Jahr, als über 400 Schilder versteigert wur-

2. Innsbrucker Straßenschildversteigerung Freitag, 12. November 2010, 14 – 17 Uhr Kaufhaus Tyrol, Tiefparterre

Vielen Dank für das Gespräch.

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Weitere Infos

Den Katalog mit allen Straßentafeln, die versteigert werden, finden Sie auf der Homepage der Stadt Innsbruck: www.innsbruck.at. Am 11. und 12. November, jeweils von 9 bis 12 Uhr, gibt es im Tiefparterre des Kaufhaus Tyrol einen Infostand.


FÜR MEHR GERECHTIGKEIT in unserem Steuersystem setzen sich AK, ÖGB und KAB Tirol ein. Von links: Helmut Deutinger (Grüne in der AK), ÖGB-Vorsitzender Otto Leist (FSG), AK-Präsident Erwin Zangerl (AAB-FCG), KAB-Chef Gottfried Kostenzer (Katholische Arbeitnehmer) und Heribert Mariacher (Freiheitliche Arbeitnehmer).

AK-Zangerl: Steuermärchen gehören entlarvt! Seit Jahren tischen Politik-, Industrie- und Wirtschaftskreise den Beschäftigten Märchen übers Steuerzahlen auf. Diese Märchen gehören entlarvt! Denn das System muss gerechter werden, verlangen AK, ÖGB und der KAB Tirol.

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as besonders Perfide daran ist, dass die Beschäftigten zwar die Hauptsteuerlast zu tragen haben, sie jedoch von Politik und Wirtschaft als Kostenfaktor und Defizitverursacher angeprangert werden. Während Aktienund Spekulationsgewinne weiterhin steuerschonend weitersprudeln, müssen die Arbeitnehmer immer höhere Steuern abliefern, um die öffentlichen Systeme aufrechtzuerhalten.

lange nicht mehr gegeben. Für gewisse Gruppen und Interessen gibt es immer noch genügend Geld oder aber sie werden steuerlich mit Glacéhandschuhen behandelt. Wenn aber die Arbeitnehmer ihren Anteil verlangen, wird auf die leeren Kassen verwiesen. Diese Verteilungsdebatte muss jetzt geführt werden. Damit nicht wieder die Beschäftigten die Draufzahler von Sparpaketen sind.

Zum Nachdenken. Zum Nachlesen. Die Beschäftigten lassen sich nicht länger den Schwarzen Peter zuschieben und ein schlechtes Gewissen einreden! Es geht um die gerechte Verteilung von Kosten und Nutzen. Diese Ausgewogenheit ist schon

Auch wenn noch so oft etwas Falsches behauptet wird, ist es deshalb nicht richtiger: Seit Jahren werden den Beschäftigten übers Steuerzahlen Märchen aufgetischt. Die Arbeiterkammer, die Katholische Arbeitnehmer/Arbeitnehmerinnen-Bewegung

und der ÖGB haben die häufigsten Behauptungen unter die Lupe genommen, für falsch befunden und die wahren Sachverhalte dargestellt. Die Fraktionen in der AK Tirol haben sich gemeinsam entschlossen, diese Märchen aus Österreich übers Steuerzahlen aufzulegen und damit die Fakten zurechtzurücken. Das so entstandene kleine Heftchen „Märchen aus Österreich übers Steuerzahlen“ ist eine Lektüre zum Nachlesen und Nachdenken. Das Heftchen bietet anschauliche Aufklärung über die größten Steuermärchen und somit wichtige Argumente zur Debatte, wer die Kosten der Budgetkonsolidierung tragen soll. Mehr dazu unter www.ak-tirol.com oder das Heftchen anfordern unter 0800/22 55 22-1300. q

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© VANDORY

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SERVICE

Berufswahl – die Entscheidung! Das AMS Tirol bietet Entscheidungshilfen zur Berufswahl.

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m den passenden Beruf zu finden, muss man wissen, welche Möglichkeiten es gibt. Das bedeutet: Informationen sammeln, Fragen stellen und sich beraten lassen, möglichst frühzeitig. Für die Suche nach Informationen bietet sich das BIZ des AMS Tirol an.

Selbst recherchieren im BIZ. Das Berufsinfozentrum – kurz BIZ – des AMS Tirol ist die richtige Adresse für alle, die vor einer beruflichen Entscheidung stehen. Im BIZ erfährt man Einzelheiten über Ausbildungen und Berufe. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben gern Auskunft, bieten Kurzinfos zum Mitnehmen sowie Infomappen, Bücher und berufskundliche Filme zum Anschauen im BIZ. Internetarbeitsplätze ermöglichen die selbstständige Suche im Netz. „Der Schlüssel für die richtige Berufswahl ist eine professionelle Beratung und eine umfassende Information vorher“, lädt Mag. Sabine Platzer zu einem Besuch im BIZ des AMS Tirol ein.

© PAUL WEBER

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Berufsberatung. Information, persönliche Beratung und Unterstützung bietet die Berufsberatung. SchülerInnen oder Lehrstellensuchende – wer erstmals eine Berufsausbildung anstrebt oder sich beruflich neu orientieren will, ist hier richtig. In den Beratungsgesprächen gehen die Beraterinnen und Berater ganz gezielt auf persönliche Fragen ein und helfen bei allen beruflichen Fragestellungen weiter. „Im Zentrum unserer Bemühungen steht der Anspruch, allen Jugendlichen, die arbeiten oder sich qualifizieren möchten, eine entsprechende Chance zu bieten“, betont Mag. Sabine Platzer.

Links zu informativen Seiten. Informationen des AMS Tirol zu Berufswahl, Weiterbildung, Hinweise zur Vermittlung von Ausbildungsplätzen oder Bewerbungstipps gibt es auch unter www.arbeitszimmer.cc oder unter www.ams.at/tirol. q


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STADT INNSBRUCK

Vizebürgermeister Christoph Kaufmann, Kulturstadträtin Dr. Patrizia Moser und Stadtarchiv-Leiter DDr. Lukas Morscher freuten sich über die große Besucheranzahl.

Im Zeichen der Familie Am 26. Oktober lud die Stadt Innsbruck zum 6. Familientag. Jung und Alt kamen einmal mehr voll auf ihre Kosten und erlebten einen Tag voll Spaß und Spannung.

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er Nationalfeiertag stand ganz im Zeichen der Innsbrucker Familien. Die städtischen Museen – Stadtmuseum Innsbruck und Museum Goldenes Dachl – luden bei freiem Eintritt zum 6. Familientag. Die vielen gebotenen Aktivitäten garantierten lachende Gesichter und einen erlebnisreichen Tag für die ganze Familie. Im Stadtmuseum Innsbruck wurden in der Kinderschminkstation Airbrush- und Glittertattoos aufgebracht. Die Kinder konnten beim Schnitzen nach freien Motiven ihre Geschicklichkeit beweisen. Für Begeisterungsstürme unter den Kleinen sorgten Zauberer sowie Ballonmodellierer,

die alle Kinderwünsche erfüllten. Zudem wartete auf jedes Kind ein Gasluftballon. Im Rahmen eines Workshops in Zusammenarbeit mit dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum wurde zum Suchen und Finden „Von Sonnen und Sternschafen“ in den Werken Max Weilers angeregt. Außerdem war heuer wieder die beliebte Puppenspielbühne „Titiritera“ mit dem Stück „Kasperl in der Höhle“ zu sehen.

Vielfältiges Programm Im Museum Goldenes Dachl stand heuer das gestaltende Handwerk im Zentrum des Familientages. Beim Töpfern mit der Töp-

„Wir freuen uns über das große Interesse am Familientag.“ VZBGM. KAUFMANN, STR IN MOSER

ferscheibe waren Fantasie und Fingerfertigkeit gefragt. Einige junge Talente zeigten dabei überaus viel Geschicklichkeit. Darüber hinaus standen Perlen in allen Farben und Formen zum individuellen Basteln mit Schmuck bereit. Die Malstation war mit Malvorlagen rund um das mittelalterliche Innsbruck ausgestattet. „Gemeinsam sind wir stark“ lautete das Motto für das Familienquiz, das kleine und große Familienmitglieder zum Mitmachen begeisterte. Die Märchenerzählerin öffnete ihr „Nähkästchen“ und versetzte die Kinder in eine Welt voll von Zauber und Magie. Der Hof-Gaukler spielte auf der Laute mittelalterliche Musik und sorgte für einen stimmungsvollen Rahmen. Unter den zahlreichen Gästen waren auch Vizebürgermeister Christoph Kaufmann und Stadträtin Univ.-Prof. Dr. Patrizia Moser, die sich von den zahlreichen Kinderstationen begeistert zeigten. q

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SERVICE

DIE BRUDERSCHAFT

. CHRISTOPH ST INF ORMIERT

Visitenkarte der Reisenden Das Buch „Codes Fidgor“ – auch Tiroler Handschrift genannt – war die Visitenkarte von Reisenden der Bruderschaft und hat trotz einem stolzen Alter von 616 Jahren so einiges überstanden.

S

eit der Gründung der Bruderschaft wurden Bücher angelegt, in denen Spender, Stifter, Gönner und Mitglieder eingetragen wurden. Mit ihnen im Gepäck wurden die Gönner und Stifter in der weiten Welt aufgesucht, um die Höhe der Spenden einzutragen. Neben die Namen wurden auch die Wappen der Mitglieder gemalt. Dadurch bekamen die Bruderschaftsbeauftragten eine Visitenkarte in die Hand, die ihre Vertrauenswürdigkeit bewies, gleichzeitig aber auch einen Anreiz gab, der Bruderschaft zu St. Christoph am Arlberg beizutreten. Mit diesen Büchern wanderten die Brüder durch ganz Europa. Es ist nicht bekannt, wie viele Boten unterwegs waren und wie viele Bücher angefertigt wurden. Der Sterzinger Maler Vigil Raber berichtet, dass er in St. Christoph auf dem Arlberg 1548 fünf Wappenbücher gesehen habe. Erhalten sind aber tatsächlich nur mehr drei Wappenbücher im Original, nämlich das Bruderschaftsbuch im Haus-, Hof- und Staatsarchiv zu Wien, das Botenbuch im Besitz des St.-Georg-Ritterordens zu München und die Tiroler Handschrift. Während die Wiener und Münchner Handschrift nicht mehr im ursprünglichen Zustand sind (sie wurden beschnitten und mit einem neuen Einband versehen), ist die Tiroler Handschrift in ihrer Ursprünglichkeit vollkommen erhalten.

Geschichte der Tiroler Handschrift Das Botenbuch wurde vor dem 9. März 1394 begonnen und bis zum Jahre 1407 fortgeführt, wenn man von einer Einzeleintragung aus dem Jahre 1436 absieht. Das Schicksal des Botenbuches nach 1436 ist unbekannt. Ob es sich unter den fünf Büchern, die Vigil Raber in St. Chris-

toph 1548 sah, befand, wissen wir ebenfalls nicht. Es ist eher nicht anzunehmen, weil sich dieses Botenbuch nicht in einem solchen Zustand befindet, wie ihn Vigil Raber beschreibt, nämlich so: „Gar alt scarteggen, zerprochen zum tayl zerrissen und außergeschnittenen Pletern, auch Schillten und zerbrochenen Copertpretern, ganz schmutzig und ubl ghalten.“ Was wir sicher wissen, ist, dass dieses Botenbuch der Bruderschaft zu St. Christoph auf dem Arlberg Mitte des 16. Jahrhunderts im Besitz des 1578 zu Wien verstorbenen Hofkriegsratspräsidenten Georg Teufel, Freiherrn von Gunstersdorf auf Eckartsau, war. Eine 1579 angefertigte Anschrift dieses Botenbuches weist darauf hin, dass schon vorher eine Verstümmelung erfolgt ist. Danach kam das Botenbuch in die Nostiz’sche Majoratsbilbiothek, aus der es Eduard Fiala in Prag erwarb. Im Jahr 1895 kam das Botenbuch in den Handel, aus dem es der Bankier Dr. Albert Figdor errettete. Seit dieser Zeit bekam es die Bezeichnung Codex Figdor. Vor 1938 war der Wiener Bankpräsident Dr. von Höfflinger im Besitz des Botenbuches. Danach geht seine Spur verloren. Man kann nur vermuten, daß dieses wertvolle Botenbuch 1938 außer Landes gebracht und an einem sicheren Ort in einem neutralen Staat verwahrt wurde. Im Jahre 1973 tauchte dieser Codex Fidgor plötzlich in einem Münchner Antiquariat bei einer großen Auktion auf. Im Auktionskatalog war es mit einem Schätzwert von 80.000 DM angeführt. Das Land Tirol konnte dieses Botenbuch der Bruderschaft zu St. Christoph auf dem Arlberg erwerben. Seitdem wird das einzige im originalen Zustand erhaltene Botenbuch im Tiroler Landesarchiv verwahrt und erhielt deswegen die Bezeichnung „Tiroler Handschrift“. q

Ansichten aus dem Buch „CODES FIDGOR“


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Ihre Weihnachtsfeier im Grand Hotel Europa Eine Vielzahl von Möglichkeiten, Ihren Jahresabschluss auf besondere Art zu feiern.

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ie möchten Ihren Mitarbeitern auf ganz besondere Weise „Dankeschön“ sagen oder im Kreise der Kollegen das Arbeitsjahr gebührend ausklingen lassen? Belohnen Sie Ihre Gäste und sich selbst mit kulinarischer Vielfalt, einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm und einem einzigartigen Ambiente.

Nostalgie und mehr. Entfliehen Sie zum Beispiel der hektischen Weihnachtszeit und genießen Sie kurzweilige Stunden bei einem Nostalgie-Dinner. Von der Feuerzangenbowle bis zur flambierten Crêpe Suzette am Tisch erfahren Sie bei jedem Gang, wie unterhaltsam die Koch- und Servicekunst

sein kann. Fürstliche Weihnachten verspricht eine Feier im denkmalgeschützten Barocksaal. Wo „einst der Kaiser tanzte“, verbinden sich feine Menüs aus der 2-Hauben-Küche mit köstlichen Tropfen und eleganter Dekoration zu einem wahrlich festlichen Abend.

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Erdgas: Hightech-Energie für alle Ansprüche Erdgas ist komfortabel, kostengünstig, umweltschonend. Damit entspricht es heute schon allen Anforderungen an einen Energieträger von morgen. Eine Gasheizung lässt sich mit wenig Aufwand und kostengünstig überall einbauen, wo ein Gashausanschluss vorhanden ist oder hergestellt werden kann.

E

rdgasgeräte arbeiten effizient, sparsam und verlässlich – und sind so komfortabel wie der Energieträger selbst. Denn Erdgas muss weder bestellt noch gelagert werden. Ein Brennstofflagerraum ist unnötig, über unterirdische Leitungen gelangt es direkt ins Haus und steht jederzeit in der gewünschten Menge zur Verfügung. Die häufigsten Anwendungen außer Heizen und Warmwasseraufbereiten sind Kochen und Klimatisieren. Im gewerblichen Bereich werden mit Erdgas betriebene Leuchten, Waschmaschinen und Wäschetrockner immer beliebter.

Brennwerttechnik spart Geld und Energie. Für jeden Einsatzbereich stehen moderne platz- und energiesparende Gasgeräte mit komfortablen Regelungen zur Verfügung. Eine besonders einfache, wirtschaftliche

und preiswerte Lösung sind Erdgasbrennwertgeräte, die durch die Wärmegewinnung aus den Abgasen eine maximale Nutzung der eingesetzten Energie ermöglichen und somit höchste Wirkungsgrade erreichen. Die Energiekosten können somit bis zu 40 % gegenüber Altanlagen gesenkt werden. Erdgasbrennwertgeräte lassen sich auch ideal mit Solaranlagen kombinieren.

Am neuesten Stand der Technik. Wer in erster Linie beim Heizen und Kühlen sparen will, ist mit einer Erdgaswärmepumpe gut beraten: Sie nutzt die Energie aus dem Grundwasser, dem Erdreich oder der Luft. Dabei wird der Umgebung mit Hilfe eines Kreisprozesses Wärme entzogen, die zusammen mit der Antriebsenergie für den Kältemittelverdichter an ein Heizsystem abgegeben wird. Bei der Gasmotorwärmepumpe wird zusätzlich die Wärme aus dem Kühl-

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ERDGAS UND SOLAR: Zwei moderne Energieträger, die sich perfekt ergänzen

wasser in das Heizsystem eingekoppelt, bei der Absorptionswärmepumpe die Energie aus den Abgasen. Die Gaswärmepumpe besticht mit Vielseitigkeit und lässt sich nicht nur zum Heizen, sondern auch zum Klimatisieren und Entfeuchten von Nassräumen, wie z. B. Schwimmbädern, optimal einsetzen. Weitere Informationen: www.tigas.at q


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A1 SHOP – Expertentipp des Monats: Windows Phone 7 Smartphones exklusiv bei A1

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iesen Monat empfiehlt der Experte aus dem A1 SHOP die ersten exklusiven Windows Phone 7 Smartphones. Das Design des neuen Betriebssystems für mobile Geräte bringt eine Oberfläche, mit welcher Sie mit nur wenigen Schritten einfacher und schneller zum gewünschten Ziel kommen. Windows Phone 7 bieten durch das breite Produktportfolio von Microsoft (u. a. Xbox LIVE, Office, Zune, Windows Live und Bing) ein einmaliges Usererlebnis. Unterstützt wird dieses durch Innovationen wie zum Beispiel die „Live Tiles“, die auf dem anpassbaren

Startbildschirm ihre persönlichen Inhalte anzeigen. Sie lassen sich problemlos aus allen gewünschten Inhalten (Anwendungen, Websites, Fotos oder Musik) erstellen. Durch kontinuierliche Echtzeit-Updates aus dem Web (z. B. Nachrichten, Termine oder der Status von Freunden) lassen sie das Smartphone „zum Leben erwachen“. Exklusiv bei A1 ist das HTC 7 Trophy ab 0 Euro sowie das HTC 7 HD ab 49 Euro erhältlich. Kommen Sie in den A1 SHOP und testen Sie die Windows Phone 7 Smartphones live vor Ort! q

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in Sprichwort besagt: „Man kann nicht jeden Tag etwas Großes tun, aber gewiss immer etwas Gutes.“ Das Plasmazentrum Innsbruck sucht dringend Plasmaspender. Werden auch Sie Plasmaspender und unterstützen Sie mit Ihrer Spende die Behandlung von Krankheiten. Blutplasma ist einzigartig und durch nichts zu ersetzen. Plasma ist der flüssige Teil des Blutes. Ein Spendevorgang dauert 50 Minuten und ist verträglicher als die Blutspende, da die Blutzellen dem Körper wieder zurückgegeben werden. Das gespendete Plasma kann der Körper innerhalb von 48 Stunden wieder nachbilden und das ermöglicht es, bis zu 50 Mal im Jahr Plasma zu spenden. Mit Ihrer Plasmaspende können zahlreiche, meist lebensrettende Arzneimittel hergestellt werden, die bei Operationen und Krebsbehandlungen eingesetzt werden sowie Blutern ein normales Leben ermögli-

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ivb.news

Drei Seiten Mobilität

Attraktive Neuerungen Neue Linienführungen für die Linien R, A und W Lange haben die IVB daran gearbeitet, nun konnte der

Neuerungen gibt es auch auf den Linien A und W. Die Linie

Wunsch zahlreicher KundInnen umgesetzt werden: Die

A fährt in Zukunft ab Landesmuseum nur mehr über Mühlau

Linie R wird im Zuge des Fahrplanwechsels am 12.12.2010

und Arzl bis zum Sanatorium in Rum. Der Ast Richtung

in Richtung Osten verlängert. Ab diesem Zeitpunkt verkehrt

Tivoli Neu wird aufgelassen und von der Linie W übernom-

die Linie R über die Rossau bis zum Einkaufszentrum DEZ.

men. Diese Maßnahme bringt eine dichtere Taktfolge und

Die Linie R teilt sich somit künftig ab der Radetzkystraße

damit mehr Kapazität für die Stadtteile Mühlau und Arzl.

in zwei Äste. Der Streckenverlauf via Baggersee lautet:

Die Linie W verkehrt künftig als Ersatz für die Linie A vom

Radetzkystraße – Langer Weg – Trientlgasse bis Haltestelle

Marktplatz kommend bis zum Tivoli Neu-Stadion, womit

Baggersee – Grabenweg – DEZ-IKEA. Die Endehaltestelle

eine Verbindung vom Alpenzoo zum Stadion entsteht. Die

ist für beide das Einkaufszentrum. Da die Rossau mit der

Neuerungen im Zuge der Fahrplanumstellung sind selbst-

verlängerten Linie R sehr gut abgedeckt ist, wird die Linie

verständlich im Anfang Dezember erscheinenden Kursbuch

RR, die bisher in der Früh, mittags und abends verkehrte,

schon eingearbeitet. Alle Informationen gibt es zudem auf

aufgelassen. Der Streckenverlauf via Gumppstraße lautet:

www.ivb.at oder im IVB-Kundencenter. Aushangfahrpläne,

Radetzkystraße – Gumppstraße – Andechsstraße – Langer

Onlinekursbücher und die Fahrplanauskunft sind ab sofort

Weg bis Haltestelle Lönsstraße – Geyrstraße – DEZ-IKEA.

im Internet abrufbar.


Wege zur Kunst Die Premierentage 2010 Auch heuer spannte das abwechslungsreiche Programm der vom Kunstraum Innsbruck organisierten Premierentage einen Bogen von Fotografie, Malerei, Skulptur, Installation hin zur Architektur, Musik und Performance. Für den zweitägigen Kunstparcours am 05. und 06.11.2010 hatten 25 Inns­ brucker Museen, Galerien und Institutionen wieder eigens Angebote konzipiert, um einem interessierten Publikum bei

Mit einem im Programmfolder integrierten Gratis-Ticket

freiem Eintritt zeitgenössische Kunst näher zu bringen. Die

waren die BesucherInnen der Premierentage kostenlos auf

IVB, welche die Veranstaltung auch heuer unterstützten,

den Linien der IVB unterwegs. Den Abschluss bildete das

trugen das Ihre zum Gelingen der „Wege zur Kunst“ bei:

Premierentage-Fest in der p.m.k.

Steigen Sie ein! Jetzt als BusfahrerIn bewerben Es ist eine selbstständige, verantwortungsvolle und abwechslungsreiche Tätigkeit: das Busfahren. Die Innbus GmbH, die im Auftrag der IVB und des VVT 19 Buslinien im Raum Innsbruck und dem Stubaital betreibt, sucht aktuell wieder FahrerInnen. Die Voraussetzungen für Interessierte: Sie haben Freude am Beruf und an der Begegnung mit den Fahrgästen. Sie sind verantwortungsbewusst, pünktlich und an einem langfristigen Dienstverhältnis interes­siert. Sie sind belastbar und bewahren auch in schwierigen Situationen einen kühlen Kopf. Sie sind körperlich fit, haben ein gepflegtes Äußeres, sind teamfähig und sprechen sehr gut Deutsch. Sie haben einen angenehmen Fahrstil, eine mindestens 3-jährige Fahrpraxis mit dem PKW und verfügen über den Führerschein D. Und das wird geboten: Ein unbefristetes Arbeitsverhältnis (1. Monat Probemonat), Entlohnung nach dem Kollektivvertrag für private Autobusunternehmen, geregelte Arbeitszeiten, umfassende Einschulung. Die Innbus freut sich besonders, wenn sich Frauen um eine Stelle als Busfahrerin bewerben. Auf Wunsch können sich BewerberInnen im Rahmen einer Schnupperfahrt einen ersten Eindruck über diesen Beruf und das Unternehmen machen. Zudem steht ein/e BusfahrerIn für einen Erfahrungsaustausch gerne zur Verfügung. Bewerbungen bitte an: Innbus GmbH, Duilestraße 6, 6020 Innsbruck, Tel. 0512 / 5307-303, E-Mail: office@innbus.at, www.innbus.at.


Clowntrio Tris

Park & Ride

„Die beste(n) im Westen“

Parken und Busfahren mit einem Ticket

Mit ihren schrägen Programmen haben Helga Jud, Christina Matuella und Tanja Rainalter in den letzten Jahren schon für Furore gesorgt. „Die Beste(n) im Westen“ ist nun der neueste Streich, den das Clowntrio namens Tris (www.tris.at) gemeinsam mit Regisseurin Fritz Bisenz auf die Bühne bringt: „Drei Frauen zelebrieren das Band der Freundschaft und singen sich durch deren Höhen, Hüften und Tiefen. Nur die Eigenheiten und geheimen Sehnsüchte der drei Freundinnen stehen der anfänglichen Harmonie im Wege.“ Ein kurzweiliges Programm, indem sich jede gute Freundin wiedererkennen, mitleben und mitfühlen kann. Ein Potpourri für alle, die einen Blick auf die Dramen – von Damen – werfen wollen. Nicht zuletzt weil eine der Hauptfiguren des Programms begeisterte Busfahrerin ist,

Die Vorzüge des Park & Ride-Angebots der IVB lassen sich

unterstützen die IVB dieses Theaterprojekt sehr gerne. Premie-

jederzeit entdecken. Ganz bestimmt jede Menge Stress er-

re ist am 09.11.2010, es gibt zehn weitere Termine zwischen 10.

spart man sich aber am 08.12.2010, wenn wieder tausende

und 30.11.2010, jeweils 20:00 Uhr im Treibhaus. Und natürlich

Besucher­Innen durch die Innsbrucker Innenstadt strömen

gilt auch für diese Veranstaltung: Im Vorverkauf erworbene

werden. Parken und Busfahren mit nur einem Ticket statt

Treibhaus-Karten gelten am Veranstaltungstag als Hin- und Re-

lästiges Parkplatzsuchen, lautet die Devise. Einfach das Auto

tourticket auf den Linien der IVB.

auf den Parkflächen der Olympiaworld und dem VAZ Hafen abstellen und ein Park & Ride plus Bus-Ticket lösen. Für € 8,fahren bis zu fünf Personen bequem mit Bus und Tram weiter zum Shoppingerlebnis und wieder retour. Das Ticket ist von Montag bis Freitag zwischen 06:00 und 21:00 Uhr sowie an Samstagen, Sonn- und Feiertagen von 06:00 bis 19:00 Uhr auf allen Linien der IVB in der Kernzone Innsbruck gültig. Bei mehreren Personen pro Ticket muss die Fahrt mit den IVBLinien als Gruppe erfolgen. Alle Informationen zu Park & Ride plus Bus gibt es im IVB-Kundencenter und auf www.ivb.at.

Praktisch Das IVB-Ticket bei der Stromanmeldung Strom plus Bus plus Tram – der Name ist Programm. Seit Oktober können KundInnen der Innsbrucker Kommunalbetriebe bei der Strom-Anmeldung auch gleich ein IVB-Jahres- bzw. -Halbjahresticket bestellen. Das Antragsformular kann entweder online auf www.ikb.at oder im IKB-Kundencenter in der Salurnerstraße 11 ausgefüllt werden. Das IVB-Ticket wird dann ganz bequem persönlich zugestellt. Neu außerdem: Das IKBKundencenter ist seit kurzem auch IVB-Vorverkaufsstelle.

IMPRESSUM Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH / Medieninhaber und Verleger: target group publishing GmbH • Zielgruppen Verlag / Karl-Kapferer-Straße 5, 6020, Telefon: 0512 / 58 6020 / Fax: 0512 / 58 6020-20 / marketing@ivb.at www.ivb.at / Gestaltung: Zimmermann Pupp Werbeagentur / Fotos: IVB, Zimmermann Pupp, 6020/Berger, Tris, Premierentage


Biotet:

b e d eu

er stdüng nd Kun u e id z ffe Pesti ngssto u ohne e rvie ru s n o • An ba K ch e n er chem is ve rstä rk • Keine m a ck s h c s e G g • Keine rbeitun e Ve ra • F risch

Wirtshaus Tirols einzig echtes.

Tirols einzig echtes Bio Wirtshaus „S’alte Wirtshaus am Geigenbichl“ in Seefeld wurde zur Heimat eines ganz besonderen Gastronomiekonzeptes. Die beiden Betreiber, Ruth und Martin Marignoni, wollen an diesem traditionsreichen Ort das Beste aus zwei Welten schaffen: „Wir kombinieren Tiroler Wirtshauskultur mit 100 Prozent Bio-Produkten aus der Region“, bringen die beiden das Konzept auf den Punkt. So bleibt die Substanz des alten Wirtshauses erhalten, die Küche erfährt aber neuen Schwung und beheimatet ausschließlich Produkte aus biologischem Anbau – das fängt beim Gemüse an, geht über Fisch, Fleisch, hausgemachtes Brot im eigenen Brotofen und endet bei Bier und Wein.

Bio Wirtshaus Geigenbichl 790 Seefeld in Tirol Telefon: 05212 / 48 24 biowirtshaus.com Täglich außer Mittwoch geöffnet!


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SERVICE

Rufus Martin

Jean Claude Ades

JUST Glam It Die Clubbing-Serie im Riesen geht weiter: Am 27. November werden Jean Claude Ades, Rufus Martin und Carol Fernandez in den Kristallwelten für Partystimmung sorgen.

N

achdem das letzte JUST-Clubbing bereits im Vorfeld ausverkauft war, darf man sich auf die nächste Ausgabe der Partynacht in den Swarovski Kristallwelten freuen: Am 27. November wird Wattens wieder zur Clubbingmetropole, auch diesmal sind Topacts der Houseszene im Riesen zu Gast.

Glitzernde Party. Für den Erfolg der JUST-Clubbings sorgen die stets hochkarätigen Gäste aus der internationalen House- und Electro-Szene. Auch am 27. November sind wieder Topacts in Riesen zu Gast: Jean Claude Ades ist einer der Top-DJs aus München, seinen hervorragenden Ruf als Partybeschaller hat er schon auf der ganzen Welt bewiesen. Gerade ist er von einer Clubtour aus Brazilien zurückgekehrt. Begleitet wird er vom erfolgreichen Sänger Rufus Martin, mit dem Ades bereits auf Welttournee war. Komplettiert wird das Line-up von DJane Carol Fernandez, die für

ihre actionreichen Liveperformances bekannt ist. JUST be there!

Info. Tickets: 18 Euro, ermäßigt: 13 Euro (für Online-Tickets und Studenten mit Ausweis), Einlass ab 21 Jahren nur mit Ausweis. Shuttle-Service um 22 Uhr und 23 Uhr: Innsbruck – Kristallwelten (3 Euro) Shuttletaxi stündlich ab 1 Uhr: Kristallwelten – Innsbruck/Schwaz (5 Euro) Tickets und Infos rund ums Clubbing gibt es online auf: www.kristallwelten.com/clubbings

Zu gewinnen. Unter allen Online-Tickets wird die Teilnahme an der exklusiven Pre-Party im Double Decker Bus von Red Bull verlost. Alle Infos und das JUST-Ticket zum ermäßigten Eintrittspreis gibt es auf: www.kristallwelten.com/clubbings q

Gewinnspiel

6020 und Four Seasons Travel verlosen:

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SERVICE

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Gute Show, guter Zweck © RLB / FORCHER

Am 6. Dezember lädt der Raiffeisen Club Tirol zu einem Benefizkonzert mit Bunny Lake, Shantel & Co. Wir helfen mit: 6020 hat 100 Tickets gekauft – mitspielen und gewinnen!

Shantel Begeistert von der Idee hinter „1 Night 4 Shows“ sind auch Olympiasieger Lois Knabl, Snowboard-Ass Peter König und Rad-Nachwuchstalent Susanne Ebner. Die drei haben sich beim letzten Innsbruck-Gig von Violetta Parisini persönlich von den Gesangsqualitäten der Newcomerin überzeugt.

Bunny Lake

© VERANSTALTER

Binder & Krieglstein

Violetta Parisini

N

ach dem Erfolg des letzten Jahres veranstaltet der Raiffeisen Club Tirol auch in diesem Advent wieder eine Benefizveranstaltung zu Gunsten von „Licht ins Dunkel“. Unter dem bewährten Motto „1 Night 4 Shows“ kann man am 6. Dezember im Congress Innsbruck vier Musicacts an einem Abend sehen – und das auch noch für einen guten Zweck.

den sie Balkanpop vom Feinsten auftischen. Auch die österreichischen Electro-Chartstürmer Bunny Lake kommen für den guten Zweck nach Innsbruck, zudem sind Binder & Krieglstein an diesem Abend im Congress zu Gast. Last but not least: Die Wiener Newcomerin Violetta Parisini wird gemeinsam mit ihrer Band auf der Bühne stehen.

Vier gewinnt.

Tickets für „1 Night 4 Shows“ sind um 12 Euro in allen Tiroler Raiffeisenbanken sowie bei Ö-Ticket erhältlich. q

Wieder mit dabei ist Shantel mit seinem Bucovina Club Orkestar – gemeinsam wer-

Gewinnspiel 6020 beteiligt sich an der Benefizaktion und hat 100 Tickets für euch gekauft – einfach ein Mail schicken und 50 x 2 Karten für „1 Night 4 Shows“ gewinnen! KW: „1 Night 4 Shows“ Einsendeschluss: 22.11.2010 Rechtsweg ausgeschlossen • keine Barablöse 6020 · KARL-KAPFERER-STR. 5 · INNSBRUCK GEWINNSPIEL@6020STADTMAGAZIN.AT


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SERVICE

Lexstradamus

Aldente

Gegen den November-Blues Pfeif auf trübes Wetter und Depri-Stimmung – im Hofgarten ist der November ein Partymonat, der sich sehen lassen kann. TUNE am DONNERSTAG „Wildstyle at it’s best“ lautet das musikalische Motto am Donnerstag im Hofgarten – und der Name ist Programm. Für den ohrenschmeichelnden Mix aus Funk, Electro, Reggae und Soulful Drum’n’Bass sorgt The Waz Exp., einer von Innsbrucks erfahrendsten DJs und Wildstyle-Jongleuren. In regelmäßigen Abständen wird The Waz Exp. an den TUNE-Donnerstagen Besuch von nationalen und internationalen Top-Acts bekommen – am 11. November und 9. Dezember ist es das nächste Mal so weit ...

Die TUNE-Specials Am 11. November ist DJ Aldente (Barille Rec.) bei TUNE zu Gast. Der gebürtige Südtiroler Soundtüftler lebt seit 1999 in Essen und versorgt zahlreiche Clubs und Bars mit seiner wilden Mischung aus Funk, Reggae,

Break’n’Bigbeat, Electro und Old School mit Hip-Hop-Avancen. Am 9. Dezember ist dann Heinz Tronigger beim neuen Donnerstag im Hofgarten zu Gast. Tronigger ist einerseits als „Hälfte“ des Musiker- und Produzenten-Duos Madrid de los Austras bekannt, außerdem betreibt er den auf Soul und Black Music spezialisierten Radiosender Superfly.fm und ist das offizielle Mastermind der Wiener „Sunshine“-Crew.

HOT-Special Am 19. November ist DJ Lexstradamus als Special Guest bei HOT im Hofgarten zu Gast. Als Resident-DJ des Wiener In-Clubs „Passage“ ist er ein Garant für exquisite Black-Music-Tunes, sein Können hat Lexstradamus schon in Clubs in ganz Europa bewiesen. Beim HOT-Special im Hofgarten wird er zusammen mit DJ Metino ein PartyFeuerwerk veranstalten – auf dem Tanzprogramm steht alles zwischen Hip-Hop, R’n’B und House.

HOT am FREITAG Der Freitagabend im Hofgarten groovt ... und zwar im besten Sinne des Wortes. Auf dem silbernen Plattenteller werden Soul, Funk und R’n’B serviert – von den wilden Siebzigern bis heute. Anders gesagt: Tanz mit den besten Grooves der letzten Jahrzehnte ins Wochenende.

FRESH am SAMSTAG Der FRESH-Samstagabend steht im Hofgarten ganz im Zeichen internationaler Club-House-Klänge, die je nach Laune mit Funky Disco flirten und im nächsten Moment mit Electrobeats anbandeln. An den Plattentellern stehen die FRESH-Residents


SERVICE

Esquire

DJ Tom Deluxe, DJ Barney Byrd und DJ Flexo – es werden sich aber auch immer wieder internationale Gast-Acts aus der internationalen House-Szene im Hofgarten blicken lassen.

FRESH-Special Am 27. November ist als Special Guest der englische DJ und Produzent Esquire im Hofgarten zu Gast. Aktuell ist er gerade mit einem House-Remix von Rihannas und Eminems Tophit „Love The Way You Lie“ auf den Tanzflächen dieser Welt vertreten. Innsbruck darf sich auf Funky House auf höchstem internationalen Niveau freuen!

und ... DER KLASSIKER Die 6er-Garantie am Dienstag muss man eigentlich nicht mehr erklären – die größte Studentenparty der Stadt! q Heinz Tronigger

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MOTOR . Als jüngstes Beispiel für WELTPREMIERE DOWN-UNDER feier te Mitte Oktober Ford von e ensiv ff die globale Modell-O n Inter national Motor der neue Ford Ranger auf der Australia Pick-up, der künf tig Der iere. prem Welt Show in Sydney seine wird und dessen en welt weit in 180 Ländern verkauft werd geplant ist, setzt 2011 Ende für pa Euro in Markteinf ühru ng Modellreihe fort. r diese die lange und erfolgreiche Tradition

Statistik

Neuer Jetta. Er ist in

den USA das erfolgreichste Auto aller europäischen Hersteller: der Jetta. Bis zu 110.000 Fahrzeuge dieser Baureihe werden pro Jahr zwischen der amerikanischen Ost- und Westküste verkauft. Im Juni präsentierte Volkswagen in einem international beachteten Event mit Stars wie Katy Perry mitten auf dem New Yorker Times Square eine komplett neue Generation des bislang mehr als 9,6 Millionen Mal gebauten Weltbestsellers. Im Frühjahr startet der souveränste Jetta aller Zeiten auch in Europa durch. „Die“ Limousine der Kompaktklasse soll in der neuesten Version den US-Erfolg auch auf Europa übertragen. Die Preise stehen aktuell noch nicht fest.

Dieselhitparade Anteil von Diesel-Pkw an Neuzulassungen von 1. Jänner bis 30. September 2010 in Prozent BUNDESLAND

1 Salzburg

51,5

2 Burgenland

43,8

3 Tirol

49,6

4 Oberösterreich

41,8

5 Niederösterreich

42,3

6 Kärnten

44,1

7 Vorarlberg

43,4

Wien

9 Steiermark ÖSTERREICH Quelle: datafact, VCÖ 2010

erkauft. Porsche? Autesv Seriensportwagen in der

Der leistungs- und performancestärks AG, Stuttgart, ist nicht nur auf Geschichte der Dr. Ing. h. c. F. Porsche ester Zeit wurden alle Exemplare der Straße schnell unterwegs: In kürz RS an Kunden verkauft. Das am des auf 500 Stück limitierten 911 GT2 vorgestellte Spitzenmodell 25. August auf dem Autosalon Moskau lgsgeschichte des Elfers. Der unterstreicht damit die einzigartige Erfo oxermotor des GT2 RS, der von hocheffiziente 3,6-Liter-Sechszylinder-B -Geometrie (VGT) zwangsbeatzwei Turboladern mit variabler Turbinen nigt den Hochleistungssportwagen met wird, leistet 620 PS und beschleu Stundenkilometer. in nur 3,5 Sekunden von Null auf 100

2009

46,3 43,2 44,6

2010

54,6 52,7 52,5 49,1 48,7 48,6 48,4 48,4 47,3 49,6


PS-PROMIS

Domino-Smart VOWA Rock

Klaus Schubert – Ex-Gitarrist von No Bros, die u. a. als Vorgruppe von Deep Purple bekannt wurden – hat mit seiner neu gegründeten Formation „Klaus Schuberts Rock Bunnies“ eine brandheiße CD herausgebracht, die Ende Oktober im Autohaus Vowa vorgestellt wurde. „Speedmachine“ lautet der Titel des neuen Straight-Rock-Longplayers, mit dem Schubert und die vier rockenden Ladys auch international durchstarten möchten. Nach der Devise „Power Rock made in Tyrol“ ließen sich die feschen Bunnies nach der Begrüßung von Vowa-Chef Erwin Cassar (an den Drums) nicht lange bitten und brachten mit einigen rockigen „Ear-Catchern“ sogar das Blech der Rabbit-Modelle zum Vibrieren. q

DER

Mehr als 30 Berufsgruppen mit über 3500 Mitgliedern präsentieren sich auf einer eigenen Fachgruppenhomepage der Gewerblichen Dienstleister in Tirol. Zu den Mitgliedern der Tiroler Dienstleister zählen A wie Astrologen bis hin zu Z wie Zeichenbüros. Aufmerksame Besucher der informativen Homepage kennen bereits das attraktive Gewinnspiel dieser Fachgruppe, bei dem man drei SmartModelle für drei Monate gewinnen kann. Mitte Oktober war es wieder so weit: Andrea Höfler, Leo Krimbacher und Maria Obermoser übernahmen die im DominoLook gestylten Smart-Fahrzeuge von Fachgruppenobfrau Waltraud Stibernitz (4.v.l.) im Haller Retterwerk. Die DominoGirls Mara Handle (re.) und Renée Trojer assistierten professionell. q

Porsche-Power im Oberland

Seit Jahrzehnten gibt jedes Porsche-Modell seinen genetischen Code an die nächste Modellgeneration weiter. Anfang Oktober lud Porsche-Innsbruck-GF Gerhard Mairhofer (li.) Kunden und Interessierte in die neueröffnete Driving Village nach Tarrenz, um den Fans der Zuffenhausener Produktpalette den aktuellen „Genetischen Code: Dr. Ing.“ hautnah spüren zu lassen. Für die Testdauer von knapp zwei Stunden standen die Modelle Boxster, Cayman und 911 Carrera 4S willig bereit, die aber erst nach fachkundiger Anleitung von Porsche Markenleiter Martin Mairhofer (re.) auf Herz und Nieren (Pylonentraining, Driftparcour inkl. Deaktivierung des Porsche-Stabilitätssprogramms PSM usw.) überprüft werden konnten. Fazit: ein unvergessliches Adrenalin-Erlebnis, bei dem die unterschiedlichen Porsche-Varianten an ihre fahrphysikalischen Grenzen bewegt werden konnten. q

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Testcenter | Motor

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SPORTLICH ELITÄR. Feinstes NappaLeder sorgt beim RCZ für Premium-Niveau.

Peugeot RCZ 1,6 Liter THP

Athletischer

König der Löwen

MOTOR

Vierzylinder-Turbobenziner

HUBRAUM

1598 ccm

LEISTUNG

115 kW/156 PS

DREHMOMENT

240 Nm bei 1400 U/min

GETRIEBE

6-Gang-Schaltung

0–100 KM/H

8,4 sec

SPITZE

215 km/h

VERBRAUCH

6,7 l/100 km (Test: 8,1 l/100 km)

CO2 -EMISSIONEN

155 g/km

MASSE & GEWICHT L/B/H: 4287/1844/1359 mm, 1350 kg PREIS

ab 29.990 Euro

Mit dem Peugeot RCZ haben die Franzosen einen absolut quirligen Coupé-Repräsentanten Test: Walter Mair im Angebot. Das sportlich kompakte Spaßfahrzeug im 6020-Test.

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er sich für ein Sportcoupé interessiert, musste bisher die Verkaufsrepräsentanten des französischen Fahrzeugherstellers Peugeot meiden. Seit dem Frühjahr hat sich das aber geändert: Die Gallier haben mit dem RCZ ein knackig designtes Fahrzeug auf den Markt gebracht, mit dem die Löwenmarke eine neue Kundenschicht erobern möchte.

Made in Austria. Emotionen weckt vor allem die athletisch elegante und strömungsgünstige Architektur des knapp 4,3 Meter langen und nur 1,36 Meter hohen RCZ, wobei schon die beiden gespannten Bögen aus poliertem Aluminium zur Unverwechselbarkeit dieses PeugeotModells beitragen. Der schlank gezeichnete RCZ wird von weit ausladenden Kotflügeln eingerahmt, die flache Frontpartie betont die Breite (1,84 Meter) des Franzosen zusätzlich. Ein weiterer Blickfang des bei Magna in Graz produzierten 2+2-Sitzers ist die mehrfache Wölbung von Dach und Heckfenster, das Regentropfen über gewelltes Glas abrinnen lässt. Äußerst stylisch wirken auch die groß geformten Außenspiegel – der berühmte Sicherheitsknick im Glas fehlt al-

lerdings. Obwohl der RCZ hoffen lässt, dass sich Glas und Blech zwischen den Holmen versenken, müssen die Passagiere für die ungefilterte Frischluftzufuhr vorerst mit abgesenkten Seitenscheiben Vorlieb nehmen: Als Open-Air-Version würde der RCZ garantiert für zusätzliche Begeisterung sorgen.

klusive sportlicher Alu-Pedalerie geliefert. Tiger Woods und Co. würden aber auch über den Golfbag-tauglichen Kofferraum staunen, der respektable 384 Liter fasst und nach dem Umlegen der Notsitze sogar auf 760 Liter erweiterbar ist.

Flotter Kurvenräuber. Chrom und Leder. Der exklusiv gestaltete Innenraum des RCZ lässt bei seinem „Piloten“ sofort Motorsport-Feeling aufkommen. Die Sitze bieten perfekten Seitenhalt, das gesamte Armaturenbrett ist mit dickem Nappa-Leder überzogen und überzeugt durch perfekte Verarbeitung. Ganz besonders stechen die Metalleinlagen der Rundinstrumente hervor, die auch bei der analogen Uhr in der Mittelkonsole sichtbar sind und den sportlichen Charakter des RCZ zusätzlich unterstreichen. Immer im Blickfeld: der optionale Farbmonitor des Navigationssystems und der Audio-Anlage, der sich sofort nach dem Startvorgang aus seiner Versenkung erhebt. Als besonderer Gag wird am Display neben der Außentemperatur permanent die aktuelle Seehöhe angezeigt. Und wie es sich für ein Sportcoupé gehört, wird der RCZ in-

Unser schnittiger Fronttriebler war mit dem 1,6-Liter-Turbo-Benziner mit 156 PS und 6-Gang-Schaltgetriebe bestückt. Die direkte Lenkung harmoniert perfekt mit dem sportlich ausgelegten Fahrwerk des RCZ, der flottes Kurvenfahren zu seiner Lieblingsdisziplin erkoren hat. Das serienmäßige ESP reagiert immer rechtzeitig und auch die hervorragend dosierten Bremsen vermitteln jederzeit ein optimales Gefühl der Sicherheit. Und schließlich garantiert auch der (zweistufig) ausfahrbare Heck-Diffusor zusätzlich Stabilität bei höherem Tempo. Zum entspannten Cruisen ist der 156-PS-Benziner jedenfalls völlig ausreichend. Wem diese Leistung aber zu wenig ist, kann sich auch für den bärenstarken Zweiliter-Diesel mit 163 PS entscheiden, darüber hinaus lockt ein zweiter 1,6-Liter-THP-Turbobenziner, der satte 200 PS auf die Antriebsräder überträgt. q


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Motor | Testcenter

Turbopower senkt Spritkonsum TSI-FAHRTAG: Im Driving Camp Pachfurth (NÖ) stellte Seat nicht nur seine aktuelle Modellpalette, sondern auch die neue TSITechnik vor.

Seat zeigt jetzt noch mehr BenzinKompetenz: Mit unglaublichen Fahr- und Verbrauchwerten punkten die neuen TSI-Motoren, die jetzt in der Produktpalette des spanischen Fahrzeugherstellers Seat Einzug gehalten haben.

D

ie neuen TSI-Downsizing-Motoren aus dem VW-Konzern zeichnen sich durch geringen Verbrauch und niedrige Emissionswerte bei gleichzeitig hohem Drehmoment trotz niedriger Drehzahlen aus. TSI steht für Turbocharged Stratified Injection bzw. Twincharged Stratified Injection – eine Kombination aus Benzindirekteinspritzung und einfacher Turboaufladung bzw. Doppelaufladung mit Kompressor und Turbolader. Besonders interessant ist der für die Modelle Ibiza, Altea und León verfügbare 1,2-Liter-TSI mit 105 PS, der sich dank Turboaufladung und doppelter Direkteinspritzung stark, aber gleichzeitig auch sehr sparsam zeigt. Der kleine TSI stellt schon bei 1550 U/min sein Drehmoment-Maximum von 175 Newtonmetern bereit, das bis 4100 Touren konstant bleibt. Seine Werte: 5,7 Liter auf 100 km und 132 g/km CO2. Das TSI-Aggregat mit 1,4 Litern Hubraum erzielt Leistungs- und Drehmomentwerte, die vor wenigen Jahren noch saugenden Sechszylindern vorbehalten waren, verbraucht dabei jedoch viel weniger Sprit. Der 150-PS-Twincharger, der beispielsweise im neuen Alhambra eingesetzt wird, pusht den 4,85 Meter langen Van in nur 10,7 Sekunden auf Tempo 100 und konsumiert dabei im Schnitt lediglich 7,2 Liter Kraftstoff

(167 g/km CO2). Seat bietet die neuen TSI-Motoren (1.2-, 1.4-, 1.8- und 2.0-l-Vierzylinder) in der gesamten Modellpalette mit einem Leistungsq spektrum von 85 bis 265 PS an.

Bajuwarischer Tornado Was BMW mit der schnittigen F10-Baureihe auf die Straße gestellt hat, kann sich sehen lassen. 6020 hinter dem Steuer des sportlich Test: Walter Mair eleganten Premium-Fighters BMW 530d.

W

as mag sich wohl hinter dem kryptischen Kürzel F10 verbergen? Ein kleiner Tipp: Der F10 hat den E60 abgelöst. F10 ist nämlich der werkinterne Name für die neue 5er-Reihe, die BMW im Frühjahr eingeführt hat. Na ja, an nötigem Selbstbewusstsein mangelt es dem Nachfolger der fünften 5er-Generation (bzw. E60) wirklich nicht. Bereits auf den ersten Blick ist erkennbar, dass das Design des neuen BMW-Flaggschiffs „Made in Dingolfing“ eine gelungene Mischung aus 7er, 5er-GT und 3er ist und eine ordentliche Portion Dynamik versprüht. Die 4,9 Meter lange Business-Limousine verfügt über den längsten Radstand im Segment (2968 mm) und überzeugt mit kurzen Überhängen, einer coupéhaft fließenden Dachlinie sowie einer kraftvoll gezeichneten Heckpartie. Unter der jetzt noch schärfer konturierten Motorhaube, die ein wenig an den Zweisitzer Z4 erinnert, lässt sich schon im Stand eine ungezügelte Kraft erahnen. Summa summarum würde man der um vier Zentimeter gewachsenen BMW Fünfer-Reihe auch offiziell eine ehrfurchtgebietendere Benennung wie „F10“ locker abnehmen.

Funktionalität trifft gediegenes Ambiente. Wie schon bei dem vom Cheflayouter Adrian

van Hooydonk gezeichneten Außendesign gerät der Betrachter auch beim Rundumblick im Inneren der 530d-Limousine sofort in Aufruhr. Im neuen Fünfer geht es nämlich fast so edel zu wie in der 7er-Liga. Das Cockpit und die asymmetrisch gestaltete Mittelkonsole sind fahrerorientiert ausgerichtet, die Bedienelemente und die Anzeigen des in Black-Panel-Technologie ausgeführten Instrumentenkombis perfekt ablesbar und übersichtlich angeordnet. Und das 7 Zoll große Control Display des serienmäßigen iDrive wurde harmonisch in die Armaturentafel integriert. Zwar kostet unser in „spacegrau metallic“ lackierter 5er rund 75.000 Euro, dafür wurde diese 530d-Version mit Extras im Wert von mehr als 17.000 Euro geliefert. Ein kleiner Auszug der BMW-Goodies: das um ca. 750 Euro optionale Surround-ViewSystem, das Bereiche rund um das Fahrzeug mit Hilfe von Kameras „live“ auf den Farbbildschirm im Inneren überträgt. Oder die um rund 350 Euro erhältliche „SpeedLimit-Info“, die sogar neu eingerichtete Baustellen „erkennt“ und die dazu verordneten Tempolimits sofort anzeigt. Aber auch die elektrisch verstellbaren Sportsitze mit dreistufiger Sitzheizung, eine USB-AudioSchnittstelle, das Ö-Paket usw. sind nur einige Punkte der unzähligen optionalen Ausstattungs-Highlights dieses BMW-Modells.


Testcenter | Motor

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BMW 530d Limousine MOTOR

R6/4-Commonrail-Turbodiesel

HUBRAUM

2968 ccm

LEISTUNG

180 kW/245 PS

DREHMOMENT

540 Nm bei 1750–3000 U/min

GETRIEBE

8-Gang-Automatik/Steptronic

0–100 KM/H

6,3 sec

SPITZE

250 km/h

VERBRAUCH

6,3 l/100 km (Test: 6,9 l/100 km)

CO -EMISSIONEN

160 g/km

2

MASSE & GEWICHT L/B/H: 4899/ 1860/ 1464 mm, 1795 kg PREIS

ab 44.100,– (Testmodell 75.025 Euro)

Schweben oder fegen. Es ist schon schwer genug, sich beim Kauf eines 5ers in puncto Extras zu beherrschen. Und dann stellt sich noch die Frage der Motorisierung. Insgesamt wird die neue 1,7 Tonnen schwere Fünfer-Limousine mit vier Benzinmotoren und drei Turbodiesel-Aggregaten mit einem Leistungsspektrum zwischen 184 und 407 PS geliefert. Wir fuhren die 245 PS starke Selbstzünder-Variante, die bei „normaler“ Fahrweise angenehm leise arbeitet und sich durchschnittlich mit knapp über sechs Litern Diesel zufrieden gibt. Lässt man bei diesem Fünfer die Zügel etwas lockerer, will der Nobelbayer beim Boxenstopp immer noch weniger als sieben Liter Kraftstoff nachtanken. Und trotzdem spielt es sich mächtig ab: 540 Newtonmeter mobilisiert der Reihensechszylinder nach dem Kickdown auf das Gaspedal, das von einem lustvollen Pfauchen begleitet wird und äußerst agilen Vortrieb garantiert. Und mit noch zwei weiteren Highlights ließ unsere 530d-Variante aufhorchen: das adaptive Fahrwerk mit Einstellungen von Comfort bis Sport Plus sowie die aus dem 550i serienmäßig bekannte Achtgang-Automatik mit Schaltwippen am Lenkrad. Fazit: Die bajuwarische FünfSterne-Limousine punktet mit tollem Design, bietet Luxus-Komfort vom Feinsten und mutiert per Knopfdruck vom sanften Luxusgleiter zum rassigen Sportwagen. q

Multikomfort-Megaliner Der neue Kia Carnival verbindet wie kaum ein anderer in dieser Liga enormes Raumangebot und stadtfreundliche Wendigkeit.

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eit seinem Debüt im Jahr 2000 hat sich der Kia Carnival zu einem Topseller im Minivan-Segment gemausert. Heuer wurde das Kia-Raumschiff der 2006 gestarteten zweiten Generation optisch überarbeitet (neue Blinker, neuer Grill usw.) und fährt jetzt auch mit dem vom neuen Sorento bekannten 2,2-Liter-Diesel (150 bzw. 194 PS) vor. Wir fuhren die besonders sparsame 150-PS-Variante. Zwar ohne StartStopp-Automatik, aber dafür mit Schaltpunktanzeige – ein Kraftwerk, das im Fahralltag zu begeistern versteht. Das stürmische Poweraggregat schiebt das rund 2,1 Tonnen schwere Fahrzeug schon im unteren Drehzahlbereich mit mächtigem Druck nach vorne und arbeitet auch bei höherem Reisetempo angenehm leise. Top: der für den Fahrer optimal positionierte 6-Gang-Schalter bei der Mittelkonsole, das harmonisch abgestimmte Fahrwerk und die leichtgängige Servolenkung, die beim Einparken äußerst hilfreich unterstützt.

Multikomfort im Multipack.

Platzmangel ist beim Carnival „Active“ kein Thema. Der Großraum-Van schluckt entweder Güter im Umfang von 3,4 Kubikmetern oder stellt sich für den Transport von bis zu sieben Personen plus Gepäck zur Verfügung. Abgesehen davon, dass schon Fahrer und Beifahrer üppigste Platz- und Komfortverhältnisse vorfinden, erfolgt auch der Zugang für die „Holzklasse“ dank der zwei manuell zu öffnenden seitlichen Schiebetüren äußerst bequem. In der Ausstattung „ActivePro“ kön-

KIA Carnival 2,2 Liter CRDi VGT MOTOR

Vierzylinder-Turbodiesel

HUBRAUM

2199 ccm

LEISTUNG

110 kW/150 PS

DREHMOMENT

412 Nm bei 1800 U/min

GETRIEBE

6-Gang-Schaltung

0–100 KM/H

12,3 sec

SPITZE

182 km/h

VERBRAUCH

6,7 l/100 km (Test: 8,0 l/100 km)

CO2 -EMISSIONEN

179 g/km

MASSE & GEWICHT L/B/H: 4810/1985/1815 mm, 2114 kg PREIS

ab 27.490,– (Testmodell: 31.990 Euro)

nen die breiten Zugänge und die Heckklappe sogar per Funk geöffnet werden. Praktisch: Die Scheiben in der zweiten Reihe lassen sich jetzt elektrisch absenken, ganz hinten sorgen die beiden Ausstellfenster bei Bedarf für eine natürliche Kühlung. Außerdem können die Sitze der zweiten und dritten Reihe zur Maximierung des Ladevolumens komplett entfernt werden. Zu den unzähligen Annehmlichkeiten an Bord zählen auch Anschlüsse für iPod, USB- und Aux-Geräte. Der vorsteuerabzugsfähige Riesenvan mit 7-Jahres-Garantie fährt bereits ab 27.490 Euro aus dem Kia-Schauraum; unsere Testvariante mit Einparkhilfe, ESP, sechs Airbags q usw. kostet 31.990 Euro.


MOTOR Motor

© DENZEL-UNTERBERGER (2)

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FAST 50 JAHRE VOLVO-ERFAHRUNG: Das Denzel-UnterbergerTeam rund um VOLVO-Verkäufer Gerhard Schuster (li.) und VOLVO-Serviceleiter Christian Profanter (im Bild rechts) freut sich auf Ihren Besuch. PUBLIC RELATIONS

49 Jahre Erfahrung und Kompetenz

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eit 49 Jahren ist Volvo mit Denzel auf das Engste verbunden. Kein Wunder, dass die Leidenschaft für die Marke bei Denzel-Unterberger besonders ausgeprägt ist. Die Mitarbeiter, die großteils mit der Marke groß geworden sind, zeichnen sich durch allerhöchste fachliche Kompetenz und besondere Kundenorientierung aus.

„Die Marke Volvo besitzt in unserem Haus einen besonderen Stellenwert – nicht nur weil Denzel seit 1961 die Marke vertreibt. Wir haben die zeitlosen Volvo-Werte wie Qualität, Sicherheit und Familienfreundlichkeit im Lauf der Jahre verinnerlicht“, erklärt Geschäftsführer Dieter Unterberger und meint weiter: „In allen unseren Über-

legungen betreffend Volvo steht die kompromisslose Kundenorientierung an erster Stelle. Wir legen allergrößten Wert auf die fachliche Kompetenz unserer langjährigen Mitarbeiter und investieren daher überdurchschnittlich viel in Fortbildung, damit wir unseren Kunden die größtmögliche Servicesicherheit garantieren können.“ q

Fiat. Überzeugend beim Spritsparen.

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Fiat. Sparsam und umweltfreundlich in Europa. Die in Europa zugelassene Fahrzeugflotte der Marke Fiat führt mit dem geringsten volumsgewichteten CO 2 -Ausstoß die Liste der Top 10 größten Fahrzeugmarken in Europa an. Dies wurde in einer Studie von JATO Dynamics – dem weltweit führenden Anbieter von automotiven Daten und Informationen - vom 29.09.2010 angeführt. Weniger verbrauchen schont nicht nur die Umwelt, sondern auch die Geldbörse. Und das mit italienischem Temperament und grenzenlosem Fahrvergnügen! Gesamtverbrauch 4,8-6,3 l/100 km, CO 2 -Emissionen 110-146 g/km.

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„Let’s dance together and have fun together at YOG 2012“ ÖMER, 27, CHOREOGRAPH & TÄNZER

TEIL SEIN IST ALLES. Gemeinsam mit einem Team aus jungen Tänzerinnen und Tänzern will Ömer Erdogdu Tirols Jugend im Rahmen der „YOG 2012 Schul-Tanzkurse“ zum gemeinsamen Tanzen inspirieren. Über das Tiroler Schulsportservice wird der „YOG Dance“ angeboten. Die Tanzflächen werden im YOG 2012-Rhythmus gerockt, Ömer und sein Team sind ein wichtiger Teil des Kreativteams der 1. Olympischen Jugend-Winterspiele. WWW.INNSBRUCK2012.COM


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LEBEN Zeitsparer des Monats To do. Ein Kalender im Büro, der Notizblock

für die Einkaufsliste zuhause, die kleinen Post-its im Taschenkalender – da ist das Chaos nicht mehr weit. Gut dass es www.rememberthemilk. com gibt – auf dieser Website kann sich jeder eine übersichtliche To-do-Liste für Beruf und Privates anlegen. Praktischerweise kann der Terminkalender über jedes internetfähige Handy (iPhone, Android, Blackberry etc.) und auch via Twitter aktualisiert werden. Gut, dass Abhaken auch digital Spaß macht.

www.rememberthemilk.com

© VERANSTALTER

Bücherzirkel

Schon was vor?

Der 6020 Event-Tipp – Da kannst du was erleben.

Multivisionsshow Australien 19. November, Stadtsaal Innsbruck

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echs Monate lang sind die Tiroler Reisejournalisten Petra und Gerhard Zwerger-Schoner mit dem 4WD-Geländewagen durch Australien gereist. In ihrer neuen Film- und Diashow zeigen sie den roten Kontinent in seinen schönsten Facetten

– von den pittoresken Küstenlandschaften Westaustraliens bis hin zu tropischen Regenwäldern und dem legendären Great Barrier Reef. Am 19. November stellen Petra und Gerhard Zwerger-Schoner ihre Multivisionsshow im Stadtsaal Innsbruck vor. q

Campusg’schichtln.

Was ist ein anderes Wort für Mensafest? Unisex, haha. Abseits dieses uralten Schmähs hat die deutsche Autorin Kira Licht 33 Geschichten über „lange Partynächte, folgenschwere Flurbegegnungen und herzzerreißende Campusdramen“ Kira Licht: Unisex, zusammengetragen. Schwarzkopf & Schwarzkopf Das Klischee der ausgeh- und paarungswilligen Studenten wird auf den 267 Seiten „Unisex“ nicht wirklich entkräftet – aber man hat ja schließlich einen Ruf zu verlieren.

Rosa ist das neue Pink

Sieht aus wie nervöse Zuckungen, ist in Wahrheit aber reine Eitelkeit: Die tief in die Stirn hängende Britpopmatte à la Justin Bieber erfordert von ihrem Träger regelmäßige Schüttelbewegungen des Kopfes, um die fedrig ins Gesicht fallenden Strähnen auf Schiene zu halten. Sieht sagenhaft dämlich aus – besonders wenn die jungen Herren versuchen, es so unauffällig wie möglich zu machen.

Spaghettiessen ist das neue Feng Shui.

Kaum lief „Eat, Pray, Love“ in den Kinos, machten STA Travel & Co. schon Werbung für entsprechende Fanreisen nach Italien, Indien und Bali. Man wird also demnächst beobachten können, wie in Rom hunderte von amerikanischen Frauen einzeln an kleinen Tischchen sitzen, einen Teller Spaghetti essen – und wahnsinnig stolz sind, sich diese Kohlenhydratbombe zu gönnen. Selbstfindung à la Julia Roberts halt.

Skifahren ist der neue Champagner.

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© LITTKY

Schütteln ist das neue Stylen.

© SONY PICTURES

Was im Moment gerade total angesagt ist – ehrlich!

Das ist Luxus: James Blunt verbringt den Winter grundsätzlich in der Schweiz, im Sommer residiert er dann auf Ibiza. Und weil ihm die Eidgenossen schon richtig gut Skifahren gelernt haben, kommt er ab und zu auch gerne nach Tirol, genauer gesagt nach Alpbach. Im Frühling 2011 kann er das Berufliche mit dem Angenehmen verbinden: Am 22. März gibt der Schnulzenkönig in der Olympiahalle Innsbruck ein Konzert.


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a b m Zu ed

unlimit

Ein Fitnesstrend aus Amerika erobert die Tiroler Frauenwelt. Nach Pilates und Co. sind im Moment Zumba-Klassen „the place to be“. Die Mischung aus Tanz und Aerobic sieht lustig aus, macht Spaß und 60 Minuten vergehen wie im Flug.

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chwitzen und denken ist eine schwierige Kombination. Wer damit Probleme hat, scheidet bei Step-Aerobic und ähnlich koordinativ schwierigen Fitnessformen aus. Dasselbe passiert bei manchen Zumba-Übungen. Aber zum Glück gibt es im Laufe einer Trainingsstunde immer wieder sehr einfache Schrittfolgen, sodass selbst komplett Unbegabte wieder im Takt mithüpfen können. Zumba hat einen bescheuerten Namen, aber ein gutes Konzept. Entwickelt wurde es von dem Kolumbianer Alberto „Beto“ Perez, einem Fitnesstrainer und Choreografen. Er kombinierte die Musik seiner Heimat mit

Tanzschritten und kreierte so das „TanzFitness-Workout“ Zumba. Die Schritte und Bewegungen werden mit Cumbia, Salsa, Flamenco und Merengue kombiniert. Die Bewegungen sind einfach zu erlernen und stärken die Muskeln im Gesäßbereich, in Armen und Beinen, kämpfen gegen Bauchfett und fördern die Durchblutung. Für Menschen mit Knieproblemen ist wegen der vielen Drehungen allerdings Vorsicht geboten. Zumba basiert auf einem Konditionstraining mit Widerstands- und Muskelaufbau-Elementen. „Es ist verstecktes Workout, weil die Teilnehmerinnen so viel Spaß haben, dass sie nicht merken, dass sie

Von Nina Heizer

trainieren“, sagt Nina Capasso, die vor fünf Jahren Zumba nach Tirol gebracht hat.

Made in USA. Während der Besuche bei ihrer Mutter in den USA hatte Nina Capasso immer zugenommen. Um den unerwünschten Extrakilos entgegenzuwirken, ging sie in die Zumba-Klassen und war begeistert. Und zwar so, dass sie beschloss, selbst Zumba-Trainerin zu werden und den Kalorien-Burner nach Tirol zu bringen. Nach einigen Workshops mit dem Erfinder des Fitnesstrends in Amerika öffnete Capasso die Türen des Turnsaals der Volksschule Neu-Rum und kann sich seither nicht über mangelnde


© 6020/RATHMAYR

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„Das Gute an Zumba ist, dass man keine Vorkenntnisse braucht. Nicht mal Begabung. Es soll einem nur Freude machen, sich zur Musik zu bewegen und dabei Muskeln zu trainieren.“ NINA CAPASSO AUS DEN USA NACH TIROL. Nina Capasso lernte Zumba bei einem Amerikabesuch kennen und importierte den Trendsport nach Tirol.

Nachfrage beklagen. Bald schon bot sie einen zweiten Kurs in Mils an. „Ich war vor der Trainer-Ausbildung keine gute Tänzerin. Das Gute an Zumba ist, dass man keine Vorkenntnisse braucht. Nicht mal Begabung. Es soll einem nur Freude machen, sich zur Musik zu bewegen und dabei Muskeln zu trainieren“, sagt sie. Und weiter: „Zumba ist für alle geeignet. Egal, welches Fitnessniveau, welcher Hintergrund, welches Alter. Jede kann sofort mitmachen.“ Durch diesen niederschwelligen Ansatz entsteht aber auch das Problem mit unqualifizierten Trainern. In den letzten fünf Jahren haben viele das Zumba-Prinzip kopiert, ohne die Ausbildung absolviert zu haben. „Manche Fitnesscenter bieten Zumba inzwischen an, ohne dass die Vorturnerinnen die Kurse besucht haben. Das ist illegal“, sagt Capasso. Sie selbst besucht regelmäßig während ihrer Amerika-Aufenthalte Fortbildungen. Damit sie – übrigens neben ihrem eigentli-

chen Vollzeit-Job – trotzdem immer wieder neue Lieder, Stile und Tanzschritte in ihre Choreografien einbauen kann. „Es macht wirklich großen Spaß. Die Stunde vergeht wie im Flug. Oft kann ich gar nicht glauben, dass es schon wieder um ist. Und trotz des spielerischen Ansatzes bin ich hinterher immer komplett durchgeschwitzt“, sagt Christina Seiwald, die regelmäßig die Stunde am Donnerstag besucht. Über zu viele freie Plätze kann Capasso nicht jammern. Für viele gehört das Zumba-Training inzwischen zu ihrem fixen Wochenplan. „Zu 99 Prozent kommen Frauen. Viele von ihnen regelmäßig. Andere wieder nur alle drei Wochen, wie es ihnen ausgeht“, sagt sie.

Ohne Vertrag. Beim Zumba-Training von Nina Capasso muss sich niemand für Monate verpflichten oder Verträge unterschreiben und schon

im Vorfeld hunderte Euro bezahlen. Denn Capasso hat aus den USA auch das simple Bezahlsystem importiert. Eine Stunde Schwitzen kostet fünf Euro. Bezahlt wird vor der Stunde. „Die Leute sollen kommen, weil sie wollen, nicht weil sie den Druck einer rechtlichen Bindung haben“, sagt sie. Und dann wird gehopst, gedreht, geklatscht. Es sieht oft lustig bis dämlich aus, aber jede ist so mit sich selbst beschäftigt, dass keine Zeit bleibt, übereinander zu lachen. Höchstens über sich selbst. Und das trainiert ja bekanntlich auch die Bauchmuskeln. q

Weitere Infos www.zumba-tirol.com Nina Capasso unterrichtet jeden Montag um 20 Uhr in der Volksschule Neu-Rum. Ab November gibt es zusätzlich einen Kurs am Donnerstag um 20 Uhr in der Optikerschule in Hall.


f u a ß a p s d a r r Fah

drei Rädern Nach anderthalb Jahren intensiver Suche und zahlreichen Rückschlägen war es endlich angekommen: mein Filibak, ein original holländisches Transportfahrrad, besser bekannt unter dem Namen „Bakfiets“. Von nun radele ich nicht mehr, ich fietse, wie der Holländer sagt.

Waffenrad trifft Esstisch.

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Radeln Sie noch oder „fietsen“ Sie schon? Mit dem Kauf eines original holländischen Transportfahrrades hat sich Steffen Arora einen langgehegten Traum erfüllt. Wie man einen solchen Grachtenkreuzer in die Alpen kriegt und wie sich dieses Flachlandgefährt hier macht, lesen Sie im Von Steffen Arora 6020-Erfahrungsbericht.

E

s war Liebe auf den ersten Blick. Zugegeben, es stank ziemlich penetrant nach Fisch, als wir es Anfang Oktober aus dem alten Mercedesbus hievten, mit dem mein Bruder diese Schönheit auf drei Rädern von Amsterdam nach Innsbruck gebracht hatte. Doch weder die völlig verros-

teten Felgen noch das gerissene Bremsseil vermochten meine Freude zu dämpfen. Liebevoll streichelte ich über die verwitterten, mit Algen befallenen Holzplatten und den verdreckten Rahmen. „Jetzt musst du nicht mehr im Regen stehen“, versprach ich insgeheim, „von nun an soll es dir an nichts mehr fehlen.“

Alles begann mit einem Familienbesuch in Amsterdam im Frühjahr 2009. Damals holte uns mein Bruder, der seit Jahren in der Grachtenstadt lebt, mit seinem Transportfahrrad vom Bahnhof an. Ein skurriles Gefährt auf drei Rädern. Es sah aus wie eine Kreuzung aus Waffenrad und Esstisch. Doch die Fahreigenschaften des Ungetüms sowie die maximale Traglast von fast einer halben Tonne (!) überzeugten mich schnell. In Holland haben derlei Transportfahrräder Tradition. Viele Amsterdamer erledigen sogar ihren Umzug per Fahrrad. Kasten oder Couch werden einfach mit Gurten auf die große Ladefläche geschnallt und los geht‘s. Als Vater von drei Kindern interessierten mich weniger die Lastenräder, als vielmehr die Familienräder. Ich verliebte mich auf Anhieb in die berühmten Bakfiets-Modelle, bei denen die Kinder in massiven Holzkisten transportiert werden. Das Problem: Der Neupreis von 2000 Euro aufwärts lag deutlich außer Reichweite. Doch Onkel versprach: „Ich besorg euch ein Gebrauchtes.“ Das war vor gut anderthalb Jahren. Wir hatten die Hoffnung zwischenzeitlich fast aufgegeben, denn selbst in Amsterdam waren kaum Second-Hand-Modelle zu finden. Und wenn, dann immer noch zu exorbitanten Preisen. Bis Ende August der langersehnte Anruf kam: Onkel war fündig geworden. Ein original „Filibak“, das ist das Bakfiets-Modell des traditionsreichen Amsterdamer Herstellers „‘t Mannetje“. Das Rad hatte zwei Vorbesitzer: Zuerst ein YuppiePärchen mit Kind und zuletzt ein Hausbesetzer-Pärchen mit Kind. Letztere verließen Amsterdam gerade und boten dem Onkel das Teil für unschlagbare 200 Euro an. Praktischerweise kennt der auch noch die Leute von „‘t Mannetje“ recht gut und ließ


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„Ich radele nicht mehr, ich fietse, wie der Holländer sagt.“ STEFFEN ARORA

das Fahrrad dort vor Geschäftsabschluss kurz durchchecken. Deren Urteil lautete: „Sofort kaufen, das kriegt ihr nie wieder um diesen Preis!“ Netterweise reparierten die Amsterdamer Radlbauer noch schnell die Fünf-Gang-Nabenschaltung – „weil die das in Österreich sicher nicht auf die Reihe kriegen“ (sic!) – und boten als Zuckerl ein Cabrioletdach an, das „‘t Mannetje“ derzeit in limitierter Auflage vertreibt. Das exklusive, handgefertigte Faltdach stammt von der Amsterdamer Firma Stroobach, die eigentlich auf Abdeckplanen für Schiffe spezialisiert ist. Schließlich statteten die Jungs von „‘t Mannetje“ das Fahrrad, das ja ursprünglich aus ihrer Werkstatt stammt, für den Transport nach Österreich noch mit Papieren aus und schickten Onkel auf die Reise.

Rauf nach Mühlau. Leider machte Onkel einen Umweg über Wien, weshalb sich die Lieferung um einige Wochen verzögerte. Umso größer war die Freude, als das Teil im Oktober endlich Tiroler Boden erreichte. Trotz intensiven Fischgeruchs ließen wir es uns nicht nehmen, sofort eine Proberunde zu drehen. In der Holzkiste bieten zwei Sitzbänke, die mit jeweils zwei Dreipunktgurten ausgestattet sind, bequem und sicher Platz für vier Kinder. Die Holzbänke sind zugleich praktischer Stauraum. Mit nur einem Handgriff lässt sich die Sitzfläche nach vorne schieben und gibt so den Zugang zum „Fahrradkofferraum“ frei. Noch bevor wir losfahren konnten, „tauften“ die Kids ihr neues Transportmittel auf den Namen „Kistenradl“. Und schon ging es die Mühlauer Anton-RauchStraße hinauf. Trotz drei Kindern in der Kiste kein Problem – Fünf-Gang-Schaltung sei Dank. Doch nach der ersten kurzen Ausfahrt war klar: Es galt noch einige kleinere Mängel zu beheben. Ein Gebrauchtfahrrad eben. Wir starteten mit einer Grundreinigung und schrubbten los: Das Kistenradl hatte offenbar einige Zeit direkt an einer Gracht verbracht. Rechtsseitiger Algenbewuchs und der erwähnte Fischgestank zeugten davon. Ersterer ließ sich mühelos wegscheuern. Zweiterer er-

wies sich als langlebiger und so gondelten wir die ersten Wochen als Fischtrawler mit Tretantrieb durch Innsbruck. Mittlerweile vermisse ich den nun verblichenen Duft des Meeres sogar. Es war ein bisschen wie Urlaub, wenn einem bei der morgendlichen Fahrt in den Kindergarten eine fischige Salzwasserbrise ins Gesicht wehte. Überhaupt ist das Fahrgefühl am Filibak unvergleichlich. Irgendwo zwischen Easyrider und Tret-Tieflader. Dank der aufrechten Sitzposition hat es zudem etwas Erhabenes. Ja, man fühlt sich überlegen.

Kinder ins Kistl. Nur die permanenten Blicke neugieriger Passanten und Autofahrer sind gewöhnungsbedürftig. Während die Kinder es toll finden, derart viel Aufmerksamkeit zu erregen, war es meiner Frau anfangs eher peinlich. Bei einer der ersten Ausfahrten – ich am Filibak, die Kinder in der Kiste und meine Frau mit dem Normalo-Rad hinterdrein – hielt sie sogar Respektabstand: „Das ist ja zum Fremdschämen, wie euch alle anstarren.“ Mittlerweile haben wir uns damit angefreundet, Hingucker zu sein. Unlängst nahm die Gattin gar am Sozius, sprich Gepäcksträger, Platz. Denn derart, so fand ich auf der Homepage von „‘t Mannetje“ heraus, machen es die Niederländer: Die Kinder ins Kistl, Mama und Papa treten bzw. sitzen hinten drauf. Die breite Rahmenkonstruktion eignet sich hervorragend als Fußablage und der holländische Gepäcksträger ist, weil dort so üblich, sowieso als stabiler Sozius angelegt. Ich überlege derzeit, ihn mit einem Brett noch komfortabler auszugestalten, um

auch längere Strecken zu fünft zu bewältigen. Das beste am Filibak ist, dass es ein Ganzjahresfahrrad ist. Mittels Dachaufbau ist die Fahrgastzelle vor Wind und Wetter geschützt. Selbst Schneefahrbahn ist kein Problem, da das Dreirad nicht umfallen oder wegrutschen kann. Allein die Sitzbänke gilt es noch ein wenig bequemer auszugestalten, denn das nackte Holz ist bei Minusgraden sehr kühl und gibt Fahrbahnunebenheiten direkt an die kleinen Passagiere weiter. Meine Lösung lautet fürs Erste: Sitzpölster. Der Filibak-Pilot, also ich, muss hingegen wetterfest sein. Im Gegensatz zu den kleinen Passagieren ist er den Elementen ungeschützt ausgeliefert. Der unglaubliche Fahrspaß macht aber Wind und Wetter wett, das kann ich Ihnen versichern. Unser Kistenradl ist mittlerweile komplett instandgesetzt. Das heißt, die Felgen habe ich in mühevoller und stundenlanger Handarbeit vom Rost befreit, die Kette ist neu, ebenso die Verkabelung der Lichtanlage und das Bremsseil für die Trommelbremsen an den beiden Vorderreifen. Sie dienen vor allem als „Handbremse“ zum Abstellen des gewichtigen Filibak auf unebenen Flächen. Beim Fahren wird hauptsächlich per Rücktritt gebremst. Nun stehen noch ästhetische Neuerungen an. Für diesen Arbeitsschritt werden die drei kleinen Passagiere verantwortlich zeichnen. Man darf also gespannt sein, welches Design sie ihrem Kistenradl verpassen. Das Ergebnis wird in Bälde durch Innsbruck kreuzen. In diesem Sinne: Wir fietsen uns! q


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SERIE

MUNDART Kochen ohne Wenn und Aber mit Flo

Seidl

a m i l K s r ü f r e ff u P MundArt bleibt diesmal zuhause und schont Mutter Erde mit einem traditionellen Winteressen, das einen besonders kleinen CO2 -Rucksack besitzt. Kartoffelpuffer it is.

I

nnerhalb kürzester Zeit ist es dem Menschen gelungen, das ökologische Gleichgewicht der Erde dermaßen zu stören, dass es notwendig erscheint, jeden noch so kleinen potenziellen CO2-Ausstoß bewusst zu hinterfragen. Auch wir sind nicht unschuldig. Kochen wir doch gern Fernhergebrachtes und ab und zu auch Fleisch. Zudem verschleudern wir zusätzlich Energie bei unserer Recherche: Auch Googeln produziert CO2. Anstelle von 20 Google-Suchen könnte man immerhin einen Kilogramm Bio-Erdäpfel ziehen. 138 Gramm Kohlendioxid würde uns das kosten. Würde man dieses Kilo Erdäpfel dann zu Fertigpommes verarbeiten, würde das schon 5700 Gramm CO2 pro Kilogramm verursachen. Dafür ließe sich immerhin schon 814-mal googeln. Der Tierfreund ist auch Klimafreund. Schließlich fällt die Klimabilanz für ein Kilo tierische Lebensmittel weitaus schlechter aus als jene für pflanzliche. Der Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch wird ein Wert von 13,3 Kilogramm CO2 zugeordnet. In diesem Sinne schützt MundArt heute das Klima, verzichtet auf Fleisch, radelt los, holt sich Erd- und andere Äpfel und formt damit Puffer. Recherchiert wurde übrigens nur über http://ecosia.org. q

Gewinnspiel

6020 und Hörtnagl verlosen:

Hörtnagl-Gutscheine KW: „Besser-Esser“, Einsendeschluss: 6.12.2010 Rechtsweg ausgeschlossen • keine Barablöse 6020 · KARL-KAPFERER-STR. 5 · INNSBRUCK GEWINNSPIEL@6020STADTMAGAZIN.AT

© 6020/RATHMAYR

im Wert von 50,– Euro


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Zutaten

• Kartoffelpuffer: 1 kg Kartoffel, 4 Eier, 120 g Mehl, 2 Knoblauchzehen, Pfeffer, Salz, Muskat, Butterschmalz oder Öl zum Braten • Gesüßte Version mit Apfelmus: 800 g säuerliche Äpfel, 1 unbehandelte Zitrone, 120 g Zucker, 1 Zimtstange, 4 Nelken, 2 Sternanis, 1 Vanillestange, ¼ l Wasser. • Gewürzte Version mit Spinat: 250 g frischen Spinat, 2 kleine Schalotten, 2 Knoblauchzehen, Pfeffer, Salz, Muskat, Eier (für Spiegeleier), Olivenöl

Zubereitung

• Apfelmus: Vanillestange anritzen, das Mark herauskratzen und mit Zucker, Zitronenschale, Zimtstange, Sternanis und Nelken im Wasser zum Kochen bringen. In der Zwischenzeit die Äpfel schälen und das Gehäuse entfernen, vierteln und in Zitronensaft einlegen. Äpfel ins Gewürzwasser geben und bei mäßiger Hitze köcheln lassen (bis die Äpfel zerfallen sind). Passieren und erkalten lassen. • Kartoffelpuffer: Kartoffel schälen und mit einem Reibeisen ins kalte Wasser reiben. Eine halbe Stunde stehen lassen. Kartoffeln in einem Sieb oder Tuch gut ausdrücken. Am Boden des ausgedrückten Wassers lagert sich die Kartoffelstärke ab. Diese gibt man, nachdem man das Wasser vorsichtig abgeschüttet hat, wieder zu den Kartoffeln. Die Kartoffelschnitzel mit den Eiern, Mehl, fein gehacktem Knoblauch, Pfeffer, Muskat und Salz zu einer homogenen Masse vermischen. Öl oder Schmalz in einer flachen Pfanne erhitzen, Kartoffelmasse (etwa zwei Esslöffel pro Puffer) vorsichtig hineinsetzen und beidseitig kross anbraten. • Spinat- und Spiegeleiversion: Spinat gut waschen und die tropfnassen Blätter in einem Topf erhitzen, bis sie zusammenfallen. Schalotten und Knoblauch fein würfeln und in etwas Olivenöl anschwitzen, Spinat hinzugeben und kurz dünsten. Spiegelei in einer gesonderten Pfanne braten. Die Kartoffelpuffer mit Spinat und Spiegelei – oder klassisch mit Apfelmus – servieren.

Namensfrage

Die kleinen, ausgebackenen Fladen werden aus geriebenen Kartoffeln und weiteren regional unterschiedlichen Zutaten gefertigt und sind im gesamten deutschsprachigen Raum zu finden. Sie tragen mitunter höchst eigenwillige Namen: Reibeplätzchen, Rievkooche, Riwwes, Schepperlinge, Kröbbelche, Kribbelcher, Kräbbelcher, Kräppel, Hatscheln, Baggers, Flinsen, Klitscher, Fratzen, Bambis, Reiberdatschi, Pickert, Dätscher, Dotsch, Datsche, Pratsch, Quaddelpratschen, Reibekuchen, Krumber Schnietchen, Krumperpankisch, Grumbärekiechle, Grummbeerpannekiechle, Reibepuffer, Rebkocken, Möder, Kartoffelküchle, Kaduffelpannkuche, Rippspfannkuchen, Pratschen, Platz, Tetscher.


PROGRAMM Konzert Treibhaus Jon Hiseman & Colosseum, 12.11., 21h Joan Armatrading, 13.11., 21h Alpha & Omega, 17.11., 21h Panergy Steel Orchestra, 19.11., 21h Roberto Fonseca, 20.11., 21h Pippo Pollina, 21.11., 21h The Z Syndicate, 23.11., 21h Bauchklang, 25.11., 21h Bugge Wesseltoft: Snowing on my Piano, 26.11., 21h Leni Stern, 27.11., 21h Lambchop, 4.12., 21h Yann Tiersen, 5.12., 21h Abdullah Ibrahim, 6.12., 21h

© PIETRO MASTUR ZO, ADAM FERGUSO

Screaming Females & Hey-ø-Hansen, 10.11., 21h Noctem, Rozenhill, Relinquished & Bleed The Man, 12.11., 20h Everliven Sound, 13.11., 21h Tupolev, Gassebner & Breitenlechner, 20.11., 21h Maybeshewill, 24.11., 21h Dogs for Breakfast, 26.11., 21h Hotpants Romance & Miss Chain and The Broken Heels, 27.11., 21h Caspian & Mary’s Jail, 3.12., 21h Torche & Tracker, 4.12., 21h Pip Skid & Speed Dial 7, 7.12., 21h Jancee Pornick Casino, 9.12., 21h

N, JOE PETERSBURGER

pmk

Weekender Club You Say Party!, 11.11., 21h I Dream In Colour, 15.11., 21h Panteon Rococo, 18.11., 21h Go Astronaut, 22.11., 21h Coogans Bluff, 29.11., 21h Wilhelm Tell Me, 6.12., 21h Frittenbude, 7.12., 21h 3 Feet Smaller, 9.12., 21h

Olympiahalle Simply Red, 22.11., 20h

Tiroler Landeskonservatorium

© AE

Orchesterlieder (Orchester der Akademie St. Blasius), 21.11., 17h

Abschied Simply Red am 22. November in Innsbruck

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ie rote Phase ist vorbei: Simply Red befinden sich gerade auf ihrer offiziellen Abschiedstournee. Nach über 20 Jahren Popbusiness lassen es Mick Hucknall und seine Mannen gut sein – und wollen in Zukunft individuell als Solomusiker weiterwerkeln. Am 22. November kann man in der Innsbrucker Olympiahalle noch einmal das Beste von Simply Red hören. q


Programm

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Party

Bildsprache World Press Photo 2010 im Congress Innsbruck

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lle Jahre wieder sind die besten Pressefotos des vergangenen Jahres im Congress Innsbruck zu sehen. Das „World Press Photo 2010“ stammt vom italienischen Fotografen Pietro Masturzo und zeigt eine Frau auf einem Hausdach, die in Teheran ihren Protest gegen das iranische System in die Nacht hinausschreit. Außerdem zeigt die Ausstellung die besten Bilder des Jahres aus den Kategorien Sport, Natur, Entertainment, „Daily Life“ und „People in the News“. Zu sehen bis 28. November. q

Weekender Club My Generation vs. Your Generation, 12.11., 22h Block Rockin’ Beats, 13.11., 22h Darkscene Metal Party, 20.11., 22h Huckepack feat. Format:B, 26.11., 22h AZW Abschlussfest, 2.12., 22h

Theater Tiroler Landestheater Lucia di Lammermoor, 11. & 25.11., 19.30h Georg Trakl (Tanzstück), 12., 14. & 24.11., 19.30h Andrea Chénier, 13., 22. & 26.11., 3.12., 19.30h Mutter Courage und ihre Kinder, 17.11. & 4.12., 19.30h Heldenplatz, 18.11., 1. & 2.12., 19.30h Lulu – Das Musical, 20. & 28.11., 5.12., 19.30h La Cenerentola, 21. & 27.11., 2. & 10.12., 19.30h

Kammerspiele The Rocky Horror Show, 11., 14. & 18.11., 3.12.20h Cadence Macbeth: The Rise of Prince Lulach, 12. & 27.11., 2.12., 20h Urfaust, 20. & 25.11., 1.12., 20h Ladies and Gentlemen: Bolero!, 4.12., 20h

Good, bad, ugly Polit-Film-Festival 2010 von 22. bis 26. November

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as Polit-Film-Festival im Innsbrucker Leokino widmet sich in diesem Jahr den Rollen, die politische Akteure freiwillig und unfreiwillig spielen – ob „the good“, „the bad“ oder „the ugly“. Fast wie im gleichnamigen Spaghettiwestern werden Personen und Entscheidungen kategorisiert und eingeordnet – mit der vielschichtigen Realität hat das oft wenig zu tun. Den Auftakt des Festivals bildet der Film „The Return of the War Room“ am 22. November, in dem der Clinton-Wahlkampf 1992 in der Retrospektive analysiert wird. Eröffnungsreferent an diesem Abend ist der ehemalige Bundeskanzler Alfred Gusenbauer. Weiter geht das Programm mit der achtstündigen Dokumentation „Shoah“, die am 23. und 24. November in zwei Teilen gezeigt wird. Die weiteren Filme des Polit-Film-Festivals sind „Joe Strummer: The Future is unwritten“ (24. November), „Deutschland im Herbst“ (25. November) und der Dokumentarfilm „Es ist besser, nicht zu viel um sich zu schauen“ (26. November) über das Arbeitserziehungslager Innsbruck Reichenau in den 1940ern. Jeder Abend wird mit hochkarätigen Vorträgen und Diskussionen umrahmt. q

Treibhaus Kaspar Häuser Meer (Schauspielschule Sachers), 9., 10., 14.– 16.11., 20h

Bierstindl Dornröschen (Innsbrucker Ritterspiele), 13., 14., 20., 21., 27. & 28.11., 4., 5., 11. & 12.12., 15h


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Ausstellungen Corinne L. Rusch • „Badrutts Palace & Co.“, Eröffnung 18.11., zu sehen bis 15.1.2011, Galerie FO.KU.S Thomas Schafferer • „Arme Teufel“, bis 19.11., Caritaszentrale Heiliggeiststraße 16 Lukasz Butowski • Malerei und Grafik, bis 22.11., Galerie Sandhofer Karin Raitmayr • „Textile Schnittstellen“, bis 25.11., Galerie im Andechshof Imogen Stidworthy • „The Work“, Eröffnung 26.11., zu sehen bis 8.1.2011, Kunstpavillon Thomas Scheibitz • „Der ungefegte Raum“, bis 28.11., Galerie im Taxispalais Johann Evangelist Holzer • „Maler des Lichts“, Eröffnung 3.12., zu sehen bis 13.3.2011, Tiroler Landesmuseum Richard Hoeck & Irene Dapunt • „Kunst im Studio“, bis 5.12., ORF Kulturhaus „parapluie“ • Bis 11.12., Galerie Bernd Kugler Miks Mitrevics • „Fragile Nature“, bis 18.12., Stadtturmgalerie Atelier van Lieshout • Bis 23.12., Kunstraum Innsbruck Heinz Mack • „Originale Grafik Skulptur“, bis 28.12., Galerie Rhomberg Herbert Brandl • „Schmieragen“, bis 8.1.2011, Galerie Thoman Anton Christian • „Treibgut“, bis 30.1.2011, Zeughaus Innsbruck

Außerhalb Christian L. Attersee • „Zierkrieg“, bis 19.12., Galerie Goldener Engl, Hall i. T. Luisa Kasalicky & Moussa Kone • Bis 18.12., Stadtgalerie Schwaz Werner Sagmeister • Werke 2009–2010, bis 8.1.2011, Münze Hall & Münzerturm

Sonst noch ... Ernährung nach der TCM – bei uns? (Vortrag), 9.11., VHS-Haus Raum 6, 20h Junge Solisten am Podium 2010, 27.11., Canisianum, 20h Musical-Gala „Absolut Uwe“ mit Uwe Kröger, 28.11., Congress Innsbruck, 20h

© TLT/LARL

In Innsbruck

Das Leben des Georg Trakl, getanzt Enrique Gasa Valga, Leiter der Tanzcompany des Tiroler Landestheaters, triff t auf einen jung verstorbenen Dichter. Das Resultat: das Tanzstück Von Diana Steinlechner „Georg Trakl“.

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eide verbindet die unbändige Leidenschaft für Kunst. Der Tänzer, Regisseur und Choreograph vermag sich im Tanz mittels der Musik und dem Schauspiel auszudrücken. Dem Dichter steht das Wort zur Verfügung, damit treibt er sein Spiel und hier lässt er seine Gedanken und Emotionen einfließen. Und so kommt es, dass die von Leid und Leidenschaften geprägte Lebensgeschichte Georg Trakls auf der Bühne des Tiroler Landestheaters das Publikum auf mehreren Ebenen fasziniert, berührt, ja sogar erotisiert. Unübersehbar sind dabei das persönliche Engagement und die Begeisterungsfähigkeit des gesamten Ensembles. So stimmt einfach alles: ideenreiche und eindringliche Szenen, wunderbar im tänzerischen Ausdruck, gelungene musikalische Interpretationen, einfallsreiche Bühnenbilder und Requisiten, symbolhafte Gewandung und Verwandlung. Wie im echten Leben findet auch hier das Leichte im Schweren seinen Schlupfwinkel. Am Ende fühlt man – selbst wenn man Trakls Gedichte vorher nicht gekannt hat –, dass dieses bittere, kurze Dichterleben trotz seiner leidvollen Geschichte nicht vergebens war. „Georg Trakl“ (Tanzstück von Enrique Gasa Valga) im Tiroler Landestheater, Termine: 12., 14., 24. November und 17. Dezember 2010 q

Tracks und Visuals Zweiter VJ-Contest am 12. November im Leokino

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ach der erfolgreichen Premiere im Vorjahr findet am 12. November im großen LeokinoSaal die zweite Ausgabe von „DJ Meister’s Tracks and Visuals Contest“ statt. VJs, DJs und Musikproduzenten aus Österreich, Deutschland und Italien werden sich in einem mehrstündigen Contest messen und zeigen, wer die besten musikalischen und visuellen Tricks zu bieten hat. Die direkten Duelle werden von einer Jury entschieden, im Zweifel darf das Publikum abstimmen. Insgesamt werden Preisgelder in der Höhe von 3500 Euro vergeben. www.tracksandvisuals.net q


© VERANSTALTER

Programm

Gruß aus Nashville Lambchop gastieren am 4. Dezember im Treibhaus.

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ambchop sind eine Bandformation aus bis zu 15 Musikern rund um den Singer-Songwriter Kurt Wagner. Und der kommt (trotz deutsch klingendem Namen) aus Nashville/Tennessee, der Heimatstadt der Countrymusik – und Miley Cyrus. Am 4. Dezember kommen Lambchop in das Innsbrucker Treibhaus, um das Album „Is A Woman“ vorzustellen, das zwar bereits 2002 erschienen ist, aber laut „Süddeutscher Zeitung“ zu den besten zehn Alben aller Zeiten zählt. q

UMBRIEN ZU GAST IN DER MARKTHALLE Die italienische Region hautnah erleben & genießen

11. – 13. November 2010 in der Markthalle Innsbruck

Lernen Sie Handwerk, Tourismus, Lebensmittel und Sprache der Region kennen. Umfangreiche Verkostungen täglich von 10.00 – 12.30 Uhr

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Programm

KULTURDENKMAL von Barbara Wohlsein • bwohlsein@6020stadtmagazin.at

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Klavier und Schnee

an würde ja gerne pauschal sagen, dass alle Castingshows scheiße sind – sind sie aber nicht. Nicht falsch verstehen: „Helden von Morgen“ im ORF ist Müll. Ganz großer Müll sogar. Außer man findet Gefallen daran, durchschnittlich singbegabten Jugendlichen aus St. Veit an der Glan dabei zuzusehen, wie sie daran scheitern, das Mikrofon während ihrer „Performance“ von der rechten in die linke Hand zu wechseln. Dank dieser unfreiwilligen Komik fühlt man sich als Zuschauer ständig an irgendwelche Mitternachtseinlagen bei Maturabällen oder an Karaokeshows in grausamen Landdiskos erinnert. Und das, obwohl das Niveau der Bühnenshows eh schon so niedrig ist, dass sich die Kandidaten von „Helden von Morgen“ bei ihren kleinen Kollegen von „Kiddy Contest“ einiges abschauen könnten. Nur gut, dass die Juroren dermaßen unkompetent und unsympathisch sind, dass es auch schon wurscht ist.

Vorweihnachtliches von Bugge Wesseltoft

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ugge Wesseltoft ist einer der spannendsten Vertreter der kreativen norwegischen Jazzszene. Zur geschmackvollen Einstimmung auf den Weihnachtswahnsinn gastiert er am 26. November im Treibhaus und präsentiert ein „Christmas Solopiano Concert“. Das Publikum darf sich auf weihnachtliche KlavierImprovisationen eines großen Künstlers freuen. q

Die Teilnehmer von „X Factor“ könnten die „Helden“-Truppe mit „Alle meine Entchen“ an die Wand singen. Dass es auch anders geht, hat „X Factor“ bei VOX gezeigt. Obwohl die Show auf einem ähnlichen Mentoren-Prinzip wie „Helden von Morgen“ basiert, könnte der Unterschied nicht gravierender sein. Erstens könnte jeder einzelne Teilnehmer von „X Factor“ die gesammelte „Helden“-Truppe mit „Alle meine Entchen“ an die Wand singen. Schon klar – Deutschland hat zehnmal so viele Einwohner wie Österreich, dementsprechend ist auch der Talentepool größer. Trotzdem schreit „Helden von Morgen“ in jeder Sendesekunde „Amateure, Amateure“, während man sich bei „X Factor“ einfach nur richtig gut unterhalten fühlt. Wie VOX es geschafft hat, die Flut der MariahCarey-Imitatoren mit Jugendknasterfahrung (siehe „DSDS“ oder „Popstars“) auszusieben und dermaßen viele Talente auf die Bühne zu bringen, ist ein Geheimnis, das der deutsche Privatsender am besten wie seinen Augapfel hütet. Mit diesem Niveausprung haben sie es nämlich geschafft, einer am Boden liegenden deutschen Castingshowlandschaft einen zweiten Frühling zu verschaffen. Und das, obwohl die Show nicht einmal am Wochenende, sondern am quotentristen Dienstag gesendet wurde. Auch darüber sollte man am Küniglberg nachdenken. q

Gastspiel Heinz Tronigger im Hofgarten

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m 9. Dezember ist DJ Heinz Tronigger bei einem „Tune“-Special im Hofgarten zu Gast. Tronigger ist Insidern als „Hälfte“ des Musiker- und Produzenten-Duos Madrid de los Austrias ein Begriff. Außerdem betreibt er den Privatradiosender Superfly. fm, der sich auf Black Music und Soul spezialisiert. Darüber hinaus ist Heinz Tronigger das offizielle Mastermind von Sunshine Enterprises, jener Independent-Musikfirma, die zwei Wiener Clubs (Passage, Roxy) und ein Plattenlabel ihr Eigen nennt. Host des „Tune“-Clubs im Hofgarten ist übrigens The Waz Exp. q

© MARC GLASSNER

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Programm

Treffpunkt Küche Theater Praesent spielt „Und abends Gäste“

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er kleinste Spielort des diesjährigen „Theater trifft“-Festivals ist die Küche des Tiroler Bildungsforums in der Innsbrucker Sillgasse. Hier zeigt das Theater praesent in Kooperation mit dem Theater im Wohnzimmer das mehrfach ausgezeichnete französische Stück „Und abends Gäste“. Die Komödie von Agnès Jaoui und Jean-Pierre Bacri dreht sich um eine perfekt geplante Essenseinladung, die sich – nach diversen Begegnungen in der Küche – zum Desaster entwickelt. Zu sehen gibt es „Und abends Gäste“ am 11., 12. und 13. November im Tiroler Bildungsforum (jeweils um 20 Uhr). q

des udinegsa) a l C w Jeraeant stuf f / s (G Rtin s Ma Ruivfe)u ndez (l feRna l o R a C

Just ClubbinG im riesen sa 27. 11. 2010, 22 uhR www.kristallwelten.com/clubbings

IMMER DIE AKTUELLEN HITS

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Programm

Weitere Infos www.horizontreisen.at/rueckenwind Reisevortrag „Rückenwind“ Donnerstag, 25. November, 20 Uhr Sowi-Aula Eintritt: 10 Euro, VVK: 8 Euro (Büro von Atrium Immobilien, Amraserstraße 110a – Info unter: rueckenwind2009@gmx.at)

d n i w n e k c ü R t Mi

Rad unterwegs – 13 Monate waren Sandro und Katharina Todeschini-Gatt mit dem issen berichtet. von Österreich bis Singapur. In 6020 haben sie monatlich von ihren Erlebn Innsbruck. Am 25. November präsentieren die beiden ihren Reisevortrag „Rückenwind“ in

Gewinnspiel 6020 verlost:

3 x 2 Karten für den Vortrag am 25. November in der Sowi-Aula KW: „Rückenwind“, Einsendeschluss: 22. November 2010 Rechtsweg ausgeschlossen • keine Barablöse 6020 · KARL-KAPFERER-STR. 5 · INNSBRUCK GEWINNSPIEL@6020STADTMAGAZIN.AT

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n 400 Tagen um die (halbe) Welt – und das auch noch auf dem Sattel eines Fahrrads. Diese abenteuerliche Reise haben Sandro und Katharina Todeschini-Gatt zwischen Jänner 2009 und Feber 2010 absolviert. Von Österreich ging es über den Balkan in die Türkei, dann über Georgien und Aserbaidschan in den Iran, anschließend durch die zentralasiatischen Länder Usbekistan und Tadschikistan immer weiter östlich bis nach China, Laos, Kambodscha, Thailand und schlussendlich

nach Malaysien und Singapur. Ingesamt haben sie 24.000 Kilometer zurückgelegt. Ihre Erlebnisse und Eindrücke haben die beiden Abenteuerradler monatlich mit Texten und Bildern im 6020 geschildert – nun präsentieren sie ihre spannende Reise auch in Form eines Vortrags. Am 25. November stellen Sandro und Katharina Todeschini-Gatt ihren „Rückenwind“Vortrag in der Sowi-Aula in Innsbruck vor. Ein Abend voller großartiger Bilder und Geschichten ist garantiert ... q


Programm

Eine Nacht voller Estrela

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as österreichische Label Estrela Rec. präsentiert sich am 19. November in der Innsbrucker pmk. Zu Gast ist unter anderem das Wiener Erfolgsduo Ogris Debris, das mit seinem Hit „Miezekatze“ zu den musikalischen Überraschungen 2010 zählte. Im Rahmen der Estrela-Night werden sie erstmals live in Innsbruck performen. Ebenfalls dazugesellen wird sich der Innsbrucker Produzent Shroomtune, der mit „Welcome to the Streets“ ebenfalls einen Radiohit auf seinem Konto verbuchen kann. Abgerundet wird das Line-up vom Duo Pyjamas (ein Projekt von Asumi und Precious K), das Detroit Techno und Chicago House neu interpretiert. q

© VERANSTALTER

Labelnight am 19. November in der pmk

Ogris Debris (links), Shroomtune (rechts)

ANTON CHRISTIAN treibgut

MUSEUM IM zEUghaUS 22. Oktober 2010 bis 30. Jänner 2011 Di –So 10 –18 Uhr, ab 2. Jänner 2011 Di –So 9–17 Uhr Zeughausgasse · Innsbruck · www.tiroler-landesmuseen.at

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sich die Frage: Will man den Typen auch einen ganzen Abend lang sehen?

© ROBERT PERES

„Dorfers Donnerstalk“ geht 2011 in die Pause. Haben Sie keine Lust mehr? Wir haben heuer noch zwei Sendungen, dann ist Pause. Nach sieben Jahren wollte ich einmal schauen, ob das Konzept überholt gehört – oder ob es überhaupt in der Mottenkiste landen sollte. So etwas kann man nur mit etwas Abstand entscheiden. Das war meine Entscheidung.

So far, so good

Am 9. Dezember feiert Alfred Dorfers Werkschau „bisjetzt“ im Treibhaus Österreich-Premiere. Im 6020-Interview spricht Dorfer über 25 Jahre Bühne, Kunstpausen, Nicht-Ernstnehmer und Interview: Michael Rathmayr den Tefloneffekt. Herr Dorfer, im Dezember hat Ihr neues Programm „bisjetzt“ Premiere. Haben Sie das kritische Alter für ein „Best of“ schon erreicht? ALFRED DORFER: Mit kritischem Alter hat das nichts zu tun. Es gibt Kollegen, die machen alle zwei Jahre ein „Best of“, schon in jungen Jahren. Bei mir ist der Anlass mein 25-Jahre-Bühnenjubiläum. Ich blicke zurück, aber „bisjetzt“ ist keine klassische Werkschau, weil das alte Material zu einem neuen Stück verwoben ist und auch Neues dazukommt. Das Publikum hat zum Beispiel die Möglichkeit, die „Heiligen drei Könige“ oder Szenen aus „Indien“ und aus „Schlabarett“Zeiten wieder zu sehen. In Deutschland haben Sie das Programm schon gespielt. Wie ist es dort angekommen? Ausgezeichnet. Ich spiele natürlich eine abge-

änderte Fassung. Da muss man den Dialekt schon ein bisschen zurückschrauben. Außerdem dauern die Vorstellungen in Deutschland immer etwas länger, weil man dort langsamer spricht. Ich will nichts Bösartiges über die Deutschen sagen – ich glaube, es ist eine sprachliche Verständigungshürde. Im deutschen Fernsehen regieren die Comedians, bei uns das Kabarett. Wo liegt der Unterschied? Im Rheinland, wo ich gespielt habe, wird das nicht so streng getrennt. Dort gibt es beides. Im TV gibt es sicher eine Überwucherung der sogenannten Comedy. Aber das schau ich mir nicht an. Der Unterschied liegt wohl im Anspruch. In einer Comedyshow kann jeder auftreten, der lustige drei Minuten hat – und dann geht es meistens um Beziehungsprobleme. Beim Kabarett stellt

Wird es in Österreich immer schwieriger, politisches Kabarett zu machen? Es hat sich in den letzten Jahren etwas dramatisch verändert: Es hat ein rasanter Vertrauensverlust gegenüber der Politik stattgefunden. Es gibt viele Nicht-Ernstnehmer, was natürlich mit den Persönlichkeiten zu tun hat, die tätig sind. Das hat sich auch bei den Wahlbeteiligungen in Wien und der Steiermark gezeigt. Die Menschen haben die Nase voll, sie wollen davon nichts mehr hören. Gehen der österreichischen Politik auch die markanten Persönlichkeiten ab? Solche Typen waren natürlich in der schwarzblauen Regierung häufiger vertreten. Das teflon-artige Gehabe von Faymann/Pröll macht es schwieriger, anzusetzen. Und Strache kopiert die Erfolgsgeschichte von Jörg Haider. Nur haben wir jetzt eben eine andere Situation, weil das Unbehagen zur nicht vorhandenen Integration gewachsen ist. Wir haben tatsächlich ein Integrationsproblem. Rot und Schwarz versuchen, das totzuschweigen, es zu ignorieren. Grün träumt von etwas, das es so nicht gibt. Und Strache erntet die Felder ab, die andere bestellt haben. Ist das klassische Kabarett überhaupt veraltet? Die tagespolitische Anspielung ohne Anbindung an die Hintergründe – das hat sich wahrscheinlich überholt. Dass eine Person auf der Bühne steht und redet, diese sehr einfache Form von Theater, die wird immer aktuell sein. Vielen Dank für das Gespräch.

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Termine „bisjetzt“ ist von 9. bis 11. und von 13. bis 16. Dezember jeweils um 20 Uhr im Treibhaus in Innsbruck zu sehen. www.treibhaus.at, www.dorfer.at


Apostel 13, 14 und 15 Mit dem Theaterstück „Die Bibel (leicht gekürzt)“ will das Feinripp-Ensemble an seinen Erfolg von „Shakespeares gesammelte Werke (leicht gekürzt)“ anknüpfen. Ab 27. November wuchten sie in Von Nina Heizer Unterwäsche die Heilige Schrift auf die Bühne des Kellertheaters.

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an ist hin- und hergerissen zwischen Neid und Mitleid mit Regisseurin Susi Weber. Schon ein Interview mit dem Feinripp-Ensemble ist eine Herausforderung. Kaum ein ernster Satz ist den Dreien zu entlocken. „Die Buben sind so schlimm“, sagt ihre 33-jährige Dompteurin Weber. „Kindergarten“ und „ein Sack Flöhe“ waren Worte, die ihr nach der ersten Leseprobe mit den Schauspielern Bernhard Wolf (der Kleine), Thomas Gassner (der Alte) und Markus Oberrauch (der Südtiroler) in den Sinn kamen. Seit Mitte Oktober arbeitet das Erfolgsteam an seinem zweiten Stück. Nach „Shakespeares gesammelte Werke“ kürzen sie nun die Bibel auf ein dreistündiges Theaterprogramm zusammen – in Unterwäsche. Wichtig ist ihnen, dass sie damit keinen blasphemischen Ansatz und keine Denunzierung der heiligen Schrift verfolgen. „Das wäre ja auch völlig uninteressant“, meint Weber, „da sehe ich schon lieber meine Schauspieler scheitern als die Bibel.“ Doch das Buch sei voll von tollen Geschichten, vor allem das oftmals weniger bekannte Alte Testament. In der Auswahl der Episoden orientieren sie sich – wie schon bei Shakespeare – am Drehbuch der amerikanischen Comedians Adam Long, Martin Reed und Austin Tichenor. Doch das sei für sie eher ein „Vorschlag“. Gemeinsam arbeiten sie in den Proben an ihrer ureigenen Version des Stücks. „Die Proben sind erfahrungsgemäß beängstigend lustig. Schon bei unserer ersten Zusammenarbeit haben wir uns gegenseitig immer wieder überrascht“, berichtet Weber. Bei der Premiere seien sie dann alle sehr erleichtert gewesen, dass auch das Publikum gelacht habe.

Das Stück „Die Bibel (leicht gekürzt)“ ab 27. November im Kellertheater. Karten gibt es auf www.kellertheater.at oder telefonisch unter 0512/580743. www.feinripp-ensemble.com

© 6020/RATHMAYR

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50-mal Shakespeare. Rund 6000 Zuseher haben ihre ShakespeareVersion in Telfs und im Innsbrucker Treibhaus gesehen. Oft sind drei Generationen miteinander in der Vorstellung gewesen. 50-mal haben sie als King Lear, Macbeth oder Romeo und Julia das Publikum erheitert. Sie haben gekämpft, sind ertrunken, zu Tauben oder Schweinsbraten mutiert, haben geschmollt, gestritten, sich verbrüdert und alles gegeben. Thomas Gassner hat in einer besonders heißen Vorführung im Treibhaus zwei Kilo abgenommen. Sein Kollege Markus Oberrauch in sechs Wochen Probezeit ganze sieben Kilo. Die Erwartungshaltung macht ihnen nun zu schaffen. „Wir wollen ja nicht auf einen gelungenen Zug wieder aufspringen“, sagt die Regisseurin, „es soll nicht nur einen zweiten Aufguss geben.“ Daran werden sie bis zur Premiere am 27. November im Kellertheater feilen. Sie freut sich schon auf die Proben mit „ihren Buben“. Obwohl die drei untereinander schon sehr verschworen seien, gerne die Grenzen ausloten würden und ihr die Position der Mama zugeteilt hätten. Bernhard Wolf freut sich auf die Frauenkleider, die er wieder

anziehen darf, und Gassner auf die Teilung des Meeres auf der Drei-Quadratmeter-Bühne. Oberrauch freut sich nicht aufs Textlernen, aber dafür auf die intensiven Proben zweimal täglich. Ihr Humor sei auf einer Wellenlänge – und das mache einfach Spaß. Auch privat sind sie trotz der wochenlangen intensiven Zusammenarbeit noch befreundet. „Ich mache den Beruf schon lange, aber dieser Zusammenhalt unter Kollegen ist einmalig und außergewöhnlich. Das habe ich noch nie so erlebt“, sagt Gassner. Die drei sind eine eingeschworene Truppe und kennen sich schon lange. Markus Oberrauch und Bernhard Wolf waren gemeinsam in der Schauspielschule und haben schon am Tiroler Landestheater bei einer Produktion von Susi Weber zusammengearbeitet. Für ihren Shakespeare-Auftritt bei den Volksschauspielen Telfs kam Gassner dazu – und das Feinripp-Ensemble war komplett. Kurz vor der Premiere von „Die Bibel (leicht gekürzt)“ planen sie übrigens eine Wallfahrt ins bayerische Altötting, in die Nähe des Heimatortes der Regisseurin. Sie wollen alle Fans mitnehmen. Alle beide, lachen sie. q


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e t ö r s e n r o Z e Di

r e r h e l h c s t u e D r de

© 6020/RATHMAYR

Die Tirolerin Barbara Aschenwald bekommt den Literaturförderpreis der Frankfurter Jürgen-Ponto-Stiftung. Die Texte der jungen Schriftstellerin faszinieren und verstören zugleich. VonFlorian Gasser bezeichnet. Manchmal wirkt sie während des Gesprächs leicht abwesend, hebt immer wieder den Kopf, beobachtet ein Paar, das die Schaufenster entlangschlendert und spricht dazwischen pausenlos.

„Nicht dem Leser ausliefern.“

W

er Barbara Aschenwald liest, ist verwirrt. Ihre Texte sprechen an, nehmen ein und doch lassen sie den Leser konfus zurück. Die junge Tiroler Schriftstellerin schert sich nicht um Konventionen. Ihre lyrische Prosa hebt sich wohltuend ab von der banalen Popliteratur und den Lyrikexperimenten, mit denen Schriftsteller unter 30 sonst die Buchhandlungen zumüllen. „Schreiben ist zwar keine Qual, aber ich muss schreiben, ohne geht es nicht“, sagt die 28-Jährige. Sie sitzt in einem Café im Kaufhaus Tyrol. Um sie herum herrscht Hektik. Immer wieder ist sie hier, mit ihrem Notizbuch in der Hand, und beobachtet die Menschen im „Tempel unserer Zeit“, wie sie Kaufhäuser

Barbara Aschenwald wird 1982 geboren und wächst in Mayrhofen im Zillertal auf. Die Eltern sind eine Mischung aus Landwirten und Künstlern. Der Großvater nimmt sie schon in frühester Kindheit mit auf die Berge. Heute lebt sie auf einem Bauernhof in St. Margarethen, in der Nähe von Jenbach. Natur ist ihr wichtig, sie baut gerne ihr eigenes Gemüse an und möchte nicht in einer Stadt leben. Doch man würde es sich zu leicht machen, sie als rückwärtsgewandtes Landei abzustempeln, das die Moderne nur mit Widerwillen betrachtet. „Ich bin viel in Großstädten und weiß natürlich die Errungenschaften, etwa einer Grundversorgung, zu schätzen. Trotzdem: Nirgendwo sonst als in unserer sogenannten Ersten Welt gibt es so viele unzufriedene Menschen. Es scheint uns etwas zu fehlen. Was es ist, weiß ich aber auch nicht“, sagt sie. Antworten will sie überhaupt nur selten geben. In ihren 13 Texten, die dieses Jahr unter dem Titel „Leichten Herzens“ erschienen sind, werden selten Fragen beantwortet. Vieles wird offengelassen. Sie will nicht über sich selbst schreiben, sondern über die Menschen, die sie etwa gerade hier über Rolltreppen hinaufhetzen sieht. „Ich will nicht mit Gewalt mein Seelenleben oder meine tiefsten Gefühle ausdrücken. Ich möchte mich nicht mit Haut und Haaren dem Leser ausliefern“, sagt sie, in ihrem breiten Zillertaler Dialekt.

Kafka und Suter. Scheinbar mühelos handelt Aschenwald in einem Absatz islamistische Selbstmordattentäter und den Drang der Menschen nach immer mehr Konsum ab. Manchmal haarscharf an der Grenze zur Beliebigkeit vorbeischrammend, winden sich ihre Sätze über

die Seiten. Dass diese dabei so manchem Deutschlehrer die Zornesröte ins Gesicht treiben könnten, sieht sie entspannt. „Ich schreibe immer sehr rhythmisch, aber es ist kein Stilmittel von mir, Regeln zu missachten.“ Aschenwald beansprucht ihre Leser. Ihre Texte sind keine leichte Kost und wer sie nur im Vorbeigehen liest, wird sie schnell als wirre Aufzählung von Dingen abtun, die vordergründig nichts miteinander zu tun haben. Erst beim genauen Hinsehen entspinnt sich das Konstrukt, fügt sich zusammen und ergibt ein geschliffenes Bild über das Konsum- und Profitstreben unserer Gesellschaft. Auch die Jürgen-Ponto-Stiftung war von dem Erstling der Tirolerin begeistert. Es sei zwar eine unkonventionelle Wahl, heißt es in der Begründung der Jury, aber doch ein erstaunliches Buch, „weil es gar nicht so ist wie heute vielfach geschrieben wird, gerade auch von Jüngeren“. Inzwischen ist ein regelrechter Hype um die junge Schriftstellerin ausgebrochen. Deutsche Zeitungen loben sie in allen Tönen – manche Rezensenten fühlen sich an Martin Suter oder gar an Kafka erinnert. Stolz ist Barbara Aschenwald auf das Erreichte, darauf ausruhen möchte sie sich nicht. Sie schreibt unentwegt, immer mit der Hand. Erst die letzte Version eines Textes tippt sie in ihren Computer. Die Fragen bleiben, Antworten will sie auch künftig keine geben. q

Zur Person Barbara Aschenwald (geboren 1982) wächst im Zillertal auf und studiert Vergleichende Literaturwissenschaft in Innsbruck. Seit ihrer Jugend schreibt sie Lyrik und Prosa, arbeitet später bei den Tiroler Volksschauspielen in Telfs mit und verfasst Hörspiele, unter anderem für den Radiosender Ö1. 2002 wird sie mit dem Rimbaud-Preis ausgezeichnet. Für ihr Debüt „Leichten Herzens“, das 2010 bei Skarabaeus erschienen ist, erhielt sie den mit 15.000 Euro dotierten Literaturpreis der Jürgen-PontoStiftung, der am 17. November im Literaturhaus in Frankfurt am Main verliehen wird.


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m e d s u a n e t h c i h Alltagsgesc

alten Innsbruck

Von Diana Steinlechner

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© STADTARCHIV/STADTMUSEUM, 6020/RATHMAYR

Ein neues Buch von Stadtarchiv-Leiter Lukas Morscher zeigt Innsbruck vor 100 Jahren und lässt erkennen, dass sich viel geändert hat – und überraschend viel schon damals so gewesen ist.

DIE MAXIMILIANSTRASSE früher und heute

DER BURGGRABEN

it einer Reihe von spannenden Bildgeschichten aus dem Jahre 1910 öffnet Lukas Morscher, Leiter des Stadtarchivs und Stadtmuseums Innsbruck, in seinem Buch „Alltagsgeschichten aus dem alten Innsbruck“ ein Fenster in die Vergangenheit der Stadt. Als Quelle dafür dienten ihm diverse Artikel der „Neuen Tiroler Zeitung“ und jede Menge zeitgenössischer Fotos. Besonders ins Auge sticht die breit gefächerte Auswahl der Berichte und Bilddokumente, die dem Leser einen umfassenden Einblick in die jüngere Geschichte Innsbruck gibt. In Kommentaren, die sich oftmals auf die Gegenwart beziehen, beleuchtet der Herausgeber die jeweiligen Stadtthemen etwas genauer und zeigt die historischen Entwicklungen und deren Hintergründe auf. Was bei der Lektüre auffällt: Die Anliegen und Probleme der Innsbrucker sind in den letzten 100 Jahren beinahe dieselben geblieben – nur das Umfeld hat sich gewandelt. Diese Veränderung ist natürlich besonders schön an den Bildern zu erkennen: Das Flair der k.-u.-k-Monarchie hat sich aus den Straßen verflüchtigt, Hektik und Geschäftigkeit haben in das Stadtbild Einzug gehalten.

Damals wie heute. Gefeiert hat der Tiroler schon immer gern. So vergnügte man sich bereits vor hundert Jahren beim Alpenvereinsball im Stadtsaal, war aber auch selbst sportlich aktiv. Der

Das Buch Lukas Morscher: „Alltagsgeschichten aus dem alten Innsbruck“, Sutton Verlag, 18,90 Euro

VOLKSBAD

DIE MARIA-THERESIEN-STRASSE

Skiclub Innsbruck veranstaltete Abfahrtsläufe am Patscherkofel, internationale Tennismeisterschaften für Damen und Herren wurden vom Eislaufverein ausgetragen. Sogar ein Verein für die Luftschifffahrt wurde gegründet. Und – man staune – in der Museumsstraße konnte man sich im kühlen Nass tummeln. Auch interessant: Die Stadt musste bereits 1910 das Stadtsaalcafé vor

der Schließung und diversen Pleiten retten. Außerdem wird von Grundsteinlegungen, Umbauten und Neubauten berichtet. Zeitgenössische und ehrwürdige Bürger werden in Morschers Werk ebenso bedacht wie der einfache Bürger aus dem Volk. Wer selbst in das Alltagsleben der Innsbrucker Urgroßväter und -mütter eintauchen will – dieses Buch bietet die perfekte Möglichkeit dazu. q


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KINO

DA IST WAS LOS. John Malkovich und Bruce Willis wollen es noch einmal wissen.

Im Unruhestand Bruce Willis und der Rest der Rentnerbande: „R.E.D.“ macht sympathisch vor, von Michael Rathmayr wie man sich in Würde jung hält. R.E.D. Älter. Härter. Besser. Robert Schwentke, USA 2010, ActionKomödie, derzeit im Kino

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.E.D.“ – ein Akronym für „Retired and extremely dangerous“. Nach Sylvester Stallones „The Expendables“ wieder ein Film, der die faltigen Helden von gestern zurück ins Rampenlicht holt. Allerdings mit etwas mehr Humor. Und mit dem 55-jährigen Bruce Willis als einzigem echten Actionstar im fulminanten Ensemble: John Malkovich, Morgan Freeman und Helen Mirren sind vergleichsweise im ernsten Fach zuhause.

Blasenschwach. Willis ist Frank Moses, pensionierter CIA-Superkiller oder so etwas ähnliches. Er sitzt gelangweilt in seinem Häuschen in Cleveland, liest schwitzige Schundromane und wacht nächtens schon ein paarmal auf, weil die Blase drückt. Franks Telefonflirt ist Sarah (Mary-Louise Parker, „Weeds“) vom Kundenservice jener Behörde, die für seine Pensionsschecks zuständig ist. Mitten in der Nacht schleicht sich eine Gruppe Killer in Franks Haus. Dabei wollte er nach Kansas City, um Sarah endlich einmal zu treffen. Das erste Date läuft dramatisch. Sarah verbringt Teile davon gefesselt, mit Klebeband überm Mund. Währenddessen sammelt Frank seine alten Kameraden zusammen. Joe (Freeman) holt er aus dem Altersheim,

den paranoiden Martin (Malkovich) aus der tatsächlichen Versenkung und Victoria (Mirren) aus der Durchschnittsexistenz inkl. Kuchenbacken und Floristik. Im Grunde haben alle eine Riesengaudi, dass endlich wieder geballert wird. Selbst Ivan (Brian Cox) freut sich, dass der Erzfeind von damals wieder für Action sorgt. Dass die CIA sie alle um die Ecke bringen will, hat mit einem korrupten Vizepräsidenten, Kriegsverbrechen in Guatemala und der hitzigen neuen Generation von CIA-Agenten zu tun. Und Sarah? Die findet es eigentlich recht romantisch, dass endlich einmal was los ist in ihrer sonst so beschaulichen Existenz.

Altersschlau. Genau genommen ist „R.E.D“ kein besonders guter Film. Eher absehbar als spannend, die Actionszenen nicht sehr aufregend, auch die Pointen eher unspektakulär. Und trotzdem ist es eine gelungene Komödie, weil die Unaufgeregtheit, mit der Willis, Malkovich und Konsorten agieren, etwas Angenehmes hat, das man in Hollywood selten sieht. Es scheint allen bewusst gewesen zu sein, dass hier nichts Großes entsteht – sondern eben ein ganz vergnüglicher Pausenfüller. Von Ruhestand dürfte bei allen Beteiligten noch keine Rede sein. q


Ohrenschmaus & Augenweide

Ganz großes Kino Filmkritiken, auf die Schnelle Die unabsichtliche Entführung der Frau Elfriede Ott

Die kommenden Tage Lars Kraume, D • Drama „Das Chaos, die Unordnung – das ist das Leben.“ Johanna Wokalek, Daniel Brühl und August Diehl in einer nicht gerade rosigen Variante der Tage, die da kommen werden. Gedreht wurde unter anderem auf der Walderalm im Karwendel, was Daniel Brühl regelrecht zum Wandersmann werden ließ.

Die verrückte Welt der Ute Bock Houchang Allahyari, Ö • Dokumentation/Drama Szenen aus dem Alltag der legendären Wiener Flüchtlingshelferin. Der Inhalt eher dokumentarisch, das Ganze aber inszeniert mit Granden wie Josef Hader, Karl Markovics, Dolores Schmidinger und Andreas Vitasek.

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 1

© TOBIS (1), WARNER BROS. (1) , CONCORDE (2)

Andreas Prochaska, Ö • Komödie Als ein Lokalpolitiker sich mit Geburtstagsgratulationen bei der werten Oma ansagt, gerät Horst in Schwierigkeiten. Der nämlich streift noch immer ihre Pension ein, obwohl die Gute schon seit ein paar Jahren tot ist. Ergo ab ins nächstbeste Krankenhaus, um eine Oma zu kidnappen. Dass Horst ausgerechnet Kammerschauspielerin Elfriede Ott erwischt, ist natürlich ein blöder Zufall. Mit Andreas Kiendl, Michael Ostrowski und – no na – Elfriede Ott.

EIN UNGLEICHES PAAR. Stephen Dorff und Elle Fanning in Sofia Coppolas „Somewhere“

langsam die Ideen ausgehen – in 3D ist der patentierte Wahnsinn aber allemal sehenswert.

Somewhere Sofia Coppola, USA • Tragikomödie, ab 12. 11. im Leokino (OmU) Stephen Dorff als gelangweilter Filmstar. Hinter den Partys, den Groupies, dem Alkohol wartet die große Leere. Bis ihm die Ex mitteilt, er möge sich ab sofort um das gemeinsame Töchterchen (Elle Fanning) kümmern. Die Elfjährige nimmt den Papa wie er ist – und krempelt nebenbei sein Leben um. In Venedig gab‘s für „Somewhere“ den Goldenen Löwen.

Stichtag

David Yates, GB/USA • Drama, ab 18. 11. Bevor Daniel Radcliffe endgültig seiner Rolle entwächst, schießen Warner Bros. noch schnell einen Zweiteiler nach: Endgegner ist der Finsterling Voldemort – Teil 2 folgt allerdings erst im Sommer 2011.

Todd Phillips, USA • Komödie Robert Downey Jr. bleibt nichts anderes übrig, als sich mit Zach Galifianakis das Auto zu teilen, um es noch rechtzeitig zur Geburt seines ersten Kindes zu schaffen. Zwei wie Pech und Schwefel, gewissermaßen.

Jackass 3D

The Social Network

Jeff Tremaine, USA • Actionkomödie Bam, Oida: Die „Jackass“-Meute mit neuen Stunts zwischen Jetski, Dixieklo, Weihnachten und „high 5“. Mag sein, dass Knoxville und Cc

David Fincher, USA • Drama Man mag über Facebook denken, was man will – die Geschichte des Gründers der OnlinePlattform ist jedenfalls einen Film wert. Mark

Zuckerbergs Biografie weist einige dunkle Flecken auf, die David Fincher („Sieben“, „Fight Club“) in gewohnt virtuoser Manier auf die Leinwand bringt. Prämisse des Films: „Du kannst keine 500 Millionen Freunde haben, ohne dir ein paar Feinde zu machen.“ Was soll man dazu sagen? Gefällt mir!

Wall Street: Geld schläft nicht Oliver Stone, USA • Drama 23 Jahre nach „Wall Street“ hat Oliver Stone wieder Grund und Muse, sich den Abzockern an der Börse zu widmen – und sein gefallener Brokergott Gordon Gekko (Michael Douglas) hat genügend Jahre hinter Gittern verbracht. Während sich die Wirtschaftskrise bereits abzeichnet, wendet sich ein junger Trader (Shia LaBeouf) an Gekko. „Gier ist gut“ – und legal.

Trash des Monats 3faltig Harald Sicheritz, D/Ö • Komödie „Jo mei“: Christian Tramitz bleibt Geschmacksfrage. Auch als musikalischer Heiliger Geist im neuen Sicheritz-Film, verstärkt von Dorfer/Düringer. Die Apokalypse naht, wir bleiben derweil bei „Hinterholz 8“.

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ABER HARRY! Auch ein Zauberlehrling braucht einmal Abwechslung: „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“

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Ohrenschmaus & Augenweide

„When a 40-something guy gets divorced, it‘s always ,Way to go, Tiger!‘“ – „We don‘t call each other Tiger. It‘s always Champ, or Samurai.“ JULES BESCHWERT SICH BEI GRAYSON ÜBER DIE FEINEN UNTERSCHIEDE BEI FRISCH GESCHIEDENEN.

Ohrenschmaus

DVD-Boxenstopp Friends meets Scrubs

Der Herr Carl

Cougar Town – 40 ist das neue 20 amazon.com

Carl Barât: Carl Barât Pias/Rough Trade

KKKKKKKK

cccccccc Es darf spekuliert werden, was genau Carl Barât uns mit diesem Coverfoto sagen will. Jedenfalls, so versichert die Plattenfirma, sei dies nun „the real Carl“, der sich bisher den Machtstrukturen der Libertines und später der Dirty Pretty Things unterordnen musste. Und dieser Carl hat einmal Schauspiel studiert und anscheinend einiges übrig für Balladen, die liebe Liebe und deren große Gesten. Dabei war Carl bis vor Kurzem noch Schwerenöter, Trunkenbold und viel eher als der übermächtige Pete Doherty derjenige Libertine, dem man den verstärkten Rock-Einschlag zugetraut hätte. Man will ihm gar nicht abnehmen, dass dies der echte Carl sein soll. (Zeitgleich erscheint übrigens Barâts Autobiografie „Threepenny Memoir: The Lives of a Libertine“.) (mr)

Ein „cougar“ (Puma) ist in der amerikanischen Umgangssprache eine sexhungrige ältere Frau, die es auf deutlich jüngere Männer abgesehen hat. Jules (Courteney Cox-Arquette, bekannt aus „Friends“) hat zwar zu Beginn der ersten Season eine solche Beziehung, aber das sollte nie der Schwerpunkt sein, so der Serienschöpfer Bill Lawrence, dem auch „Scrubs“ zu verdanken ist – insofern ist der Name etwas irreführend. Vielmehr geht es um eine Gruppe von Freunden bzw. Nachbarn, die das Leben um die 40 auf humorvolle Weise aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten – seien es die frisch geschiedene Jules und ihr „tiefenentspannter“ Ex-Mann Bobby, deren Teenagersohn Travis, die Singles Laurie und Grayson oder das benachbarte Ehepaar Andy und Ellie (Lawrences Ehefrau und Scrubs-Hexe Christa Miller). Auch die zahlreichen Gastauftritte von „Friends“- und „Scrubs“-Stars wie Jennifer Aniston (Rachel), Lisa Kudrow (Phoebe) oder Ken Jenkins (Dr. Kelso) tragen zum Lacherfolg bei. (pf)

Patschenkino Kriegsbemalung Warpaint: The Fool Rough Trade/Beggars/Indigo

Layer Cake

cccccccc Warpaint, ein All-Girls-Quartett aus Los Angeles, sorgte bereits mit seiner von John Frusciante gemixten Debüt-EP „Exquisite Corpse“ für Furore im testosteronlastigen Universum der Gitarrenbands. Slowcore sollte man die neun Songs auf „The Fool“ vermutlich nennen – Vorbilder wie Cat Power oder Sonic Youth fallen einem dazu ein. Zum psychedelisch schweren, düsteren Sound wird rätselhaft hypnotischer, oft mehrstimmiger Gesang kredenzt, der von menschenfressenden Metropolen und schwarzen Ozeanen mit mörderischen Strömungen erzählt. Die Neuerfindung eines Genres ist das nicht unbedingt, originär sind Warpaint dennoch. Und eine Spitzen-Liveband außerdem. (mr)

Thriller, GB 2004 Mi 17. November, 0.20h, ORF1

Schneegestöber.

Daniel Craig nicht als Bond, sondern als einer, der von 007 gejagt werden könnte: Als hoch dotierter Kokainhändler in der Londoner Drogenszene hat er eine Million Pfund auf der Seite. Den berühmten letzten Job will er noch machen, dann kommt die wohlverdiente Frühpension. Gangstertum, very british – vom „Snatch“-Produzenten Matthew Vaughn und mit einer Sienna Miller, die den Herrschaften in Brüssel das Rauchen auf der Tanzfläche wieder schmackhaft machen könnte.

Zippe-Zappe

Aus dem Tagebuch eines TV-Junkies

Voyeure am Herd

J

aja, Kochfernsehen nervt. Wenn man es allerdings mit einer anständigen Portion Voyeurismus paart, wird aus dem faden Töpfegucken und Julienneschneiden ein Fernsehformat, das echtes Suchtpotenzial besitzt. Bestes und erfolgreichstes Beispiel: „Das perfekte Dinner“ auf VOX. Von Montag bis Freitag wird um 19 Uhr gekocht und bewertet: Fünf Hobbyköche treten in einer deutschen Stadt gegeneinander an und laden jeweils an einem Abend zum Drei-Gänge-Menü in die eigenen vier Wände. Routinierte „Dinner“-Seher wissen längst, was die absoluten No-gos und – wie Michael Häupl sagen würde – „Go-gos“ bei der Teilnahme an der Sendung sind. Wer in einer Wohngemeinschaft

Wer eine neue Küche im Wert eines Kleinwagens besitzt, ist hier richtig.

wohnt, Papierservietten voll o.k. findet oder es gar wagt, Schweinefleisch zu servieren, kann sich gleich wieder unter den kochtechnischen Pöbel mischen – wir sind doch nicht bei RTL2. Ziemlich gute Chancen hat man allerdings, wenn man sich gerade eine neue Küche im Wert eines Kleinwagens angeschafft hat, gerne 80 Euro für Rinderfilet ausgibt und eine funktionierende Eismaschine besitzt. Außer man hat das Pech, in einer Runde von Ess-Legasthenikern zu landen, die sich über Medaillons mit Gorganzolasauce und Obstsalat mit Schokosauce aus der Tube freuen. In diesen Momenten hat man schon so manchen Streberkoch leise in die Balsamico-Reduktion weinen sehen. Dramen am Herd. q


Ganznormaleskino oder Digital Cinema?

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Kopfnuss

RÄTSEL

PRÄSENTIERT VON

1

DIE FRAGEN

2 4 F 7

3 5

6 9 D

8

1

Sein Werk klingt nur wie aus der Konserve und ist gut in Schuss

1

Eigentlich geht‘s dabei Pfeil-gerade aus, wenn Kicker auf Bananen abfährt (1–2 W.)

2

Der Hasardeur zockt mit Fortuna im Arm

3

Platz für logiermäßige Freigeister

4

Als ich hier anders uebte, kam verkehrtes Diebesgut heraus

5

Obwohl buchstäblich am Ende, stichelnd Krankheits-vorbeugend doch anflegelnd

6

Denk-mal scharf nach, bevor du hier etwas Sehenswürdiges rein schreibst

7

Hauptreisezeit für Bergsteiger oder Himmelsstürmer?

8

Hat etwas geklappt, liegt‘s dir fast wie Wandernieren oder Spazierleber im Ohr

A

B

10 11

E

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Kleines, nicht stubenreines Seeungeheuer?

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Mit diesem Flattermann schauen gefiederte Radschläger (Ez.)

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Macht Stimmen Micky Mausig und Ballons flügge

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Ausdrücklich angemessen: „Beim Menschen heißt ganz artgemäß / das Hinterteil schlichtweg …!“

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Von oben betrachtet weiblich, wird‘s von unten frostig

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Von allen Seiten betrachtet dürftig

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Falsche Banden? Wohl eher Korridore, die Autos zum Fahren bringen

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C

G

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DAS LÖSUNGSWORT A

B

C

D

Lösung der letzten Ausgabe: E

F

HAARWUCHS

G

A

U H U S S A H G E H Z G K E A E H E U L R H I Z I G F C A I H F L H U M U S N E H E A H C A O I H N G L A T N L A H E E U H N

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Schwer zu tragen Sozialinstitution Ho & Ruck vor dem Aus

Unsere Frau in Göteborg Diesmal jetteten wir nach Schweden

AufregerTempo100

www.6020ONliNe.at

Mit pROgRaMM: 12. NOVeMbeR bis 03. DezeMbeR 2006

Manor’s Hall

Ein Kurzroman von Rosa Munde-Pilcher

Als Deirdre, wieder gefasst, bei den Stallungen ankam, erwartete sie Ashaver McIntosh bereits ungeduldig mit den beiden Pferden. Lässig hielt der Reitlehrer die Zügel in der einen Hand, mit der anderen warf er seinen Reiterhelm wiederholt in die Luft, um ihn jedes Mal behände wieder aufzufangen. „Ich dachte schon, du hättest dich wieder einmal im Westflügel verlaufen“, scherzte Ashaver, der genau wusste, dass sich Deirdre auf dem weitläufigen konnte, diese Frage für sich Gelände von Manor’s Hall austauchten n, selbst zu beantworte kannte wie kaum ein anderer. die Bilder wieder auf. Die sich Deirdre entgegnete nichts, aufbäumende Princess Indira, nahm stattdessen dem verder gellende Schrei Ashaver dutzten Ashaver Princess Indides Blaulicht das , McIntoshs ras Zügel aus der Hand, setzte Kran„Ein Rettungswagens. ihren Stiefel in den Steigbügel kenhaus, ich muss in einem und schwang sich gekonnt auf Krankenhaus liegen ...“ den Rücken ihres Lieblingspferdes. Ashaver McIntosh Augen die erneut wollte Deirdre machte es ihr nach und hatte ofwar öffnen – vergeblich, sie Mühe, Deirdre zu folgen, die fenbar noch zu schwach. Hatte nahe gelegenen Ort, vorangedem on, Baurlingst Richtung in es, sie einen Unfall beim Ausreiten gehabt? Deirdre vermutete sprengt war ... konnte aber keinen klaren Gedanken fassen. Ihr Tag hatte wie immer mit einem Frühstück im Dienstbotentrakt begonnen. Sie Deirdres Erinnerungen verliefen sich ins Leere. Sie kehrte mit war in der Nähe des Küchentischs gestanden und hatte mit Spenihren Gedanken wieder ins Jetzt zurück. Das Krankenzi mmer, Darauft. geschwatz cer und Margory, dem Haushälter-Ehepaar, in dem sie offenbar liegen musste, war nun von einem herben hin war sie in den Westflügel von Manor’s Hall gegangen, um Duft durchwoben, der Deirdre sehr vertraut schien. Sie hörte bei ihrer Großmutter Phyllis nach dem Rechten zu sehen. „Wie den Atem eines Menschen, spürte seine Anwesenheit förmlich sich Deirdre als Phyllis, sagte glänzt“, heute Haar schön dein am ganzen Leibe. Und dieser Geruch – changierend zwischen erel Ohrensess ledernen dem aus nach etwa einer halben Stunde Tabak und einem wenig verbreiteten Parfum –, dieser Geruch, mich erinnert „es hob. „Es erinnert mich“, die alte Dame stockte, der sie an früher erinnerte, als Vater mit ihr ... an deinen Vater“. Deirdre fuhr sich gedankenverloren durch ihr langes, goldblondes Haar und lächelte: „Ich weiß, Grandma.“ „Dad, bist du’s?“, hauchte sie. Ein tiefes Seufzen, dann sagte der Hätte Phyllis ihre Brille getragen, wäre ihr das Wasser in DeirUnbekannte: „Nein und nochmal nein! Ich bin nur der Pfleger.“ ver– Reginald Vater geliebte dres Augen nicht entgangen. Der ... erklärt tot schollen seit dem Falklandkr ieg und doch nie für

Es schien Deirdre, als würden zwei behutsam auf ihr Antlitz gelegte Hände sie daran hindern, die Augen aufzuschlagen. Deirdres Körper schmerzte, ein diffuses Gefühl, das sie nicht einzuordnen in der Lage war, durchströmte ihre Glieder. Die Stille, die Deirdre umgab, wurde nur unmerklich von monotonem Summen und einem leisen Glucksen gestört. „Wo bin ich?“, dachte Deirdre. Noch ehe sie den Versuch unternehmen

Ende

Das Ding an sich

Der Schnürsenkel. Wer nicht sein

Leben lang Pumps oder Schuhe mit Klettverschlüssen tragen will, kommt an ihnen nicht vorbei: Schnürsenkel. Bereits Ötzi soll seine Schuhe mit einem Lederband verschlossen haben, seit dem Mittelalter gehört das akkurate Sichern des Schuhwerks mit Bändern zum guten Ton. Prinzipiell unterscheidet man Flachsenkel von Rundsenkeln, die meisten Modelle werden aus Baumwolle oder Kunstfaser bzw. einer Mischung aus beiden Materialien gefertigt. Die versiegelten Enden nennt man „Benadelung“ (geschweißter Kunststoff) oder „Pinke“ (Metallkappe). Schon im Kindergarten besteht einer der wichtigsten Bildungsaufträge darin, den Knirpsen eine anständige Schuhschleife zu lernen. Der Fachmann bezeichnet die gängige Senkelbefestigung als „doppelt auf Slip gelegten Kreuzknoten“. Auch das Einfädeln will gelernt sein: Hier unterscheidet man die Parallelschnürung (für elegante Schuhe) von der Kreuzschnürung (sportlichere Modelle).

Assozi(t)iert SINN » NEBEL » REGEN » SONNENSCHEIN » WINTER » TIER Die Suche nach SINN im Leben ist wie das Drehen von Windrädern im NEBEL.

PETER AMENDT

Bier und Schnaps – die Getränke der Völker, denen NEBEL und REGEN vertraut sind. Ein Eheweib ist REGEN, Hagel und SONNENSCHEIN, alles in einem.

HEINRICH HEINE

SERBISCHES SPRICHWORT

Kein Feuer kann sich mit dem SONNENSCHEIN eines WINTERTAGES messen.

HENRY DAVID THOREAU

Der WINTER zähmt Mensch und TIER.

WILLIAM SHAKESPEARE

TIERE sind die besten Freunde. Sie stellen keine Fragen und kritisieren nicht.

MARC TWAIN

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90

Essay

Was Sie schon immer zu fragen gewagt haben, aber nie wissen wollten.

von Johannes F. Park jfpark@6020stadtmagazin.at

Bonjour tristesse Die Herbstdepression macht das Leben für sensible Zeitgenossen wieder einmal zu einem besonderen Vergnügen.

D

er Kopfpolster ist noch feucht von den Tränen, die mir in den letzten Wochen vor allem zur Schlafenszeit treue Begleiter geworden sind. „Und wieder einmal hat dich dein Bauchgefühl getäuscht. Guten Morgen, du Idiot.“ Dieser Gedanke rinnt mir durch den Kopf, während ich diesen leicht zur Seite neige, um die vom vielen Wasser schimmelnde Stelle hinter meinem rechten Ohr zu betasten. Die habe ich entdeckt, als ich unlängst meinen Körper auf Leichenflecken untersuchte. „Du lebst. Noch immer.“ Auf dem Schimmel scheint sich Schorf gebildet zu haben, der nun aber seinerseits zu nässen beginnt. Draußen ist es ganz still. Tiefste, dunkelste, schwärzeste Nacht. Um diese Jahreszeit nennt man sie Morgen. Für einen Moment glaube ich, einen Lebensmüden am Fenster vorbeirauschen zu hören – aber da ist nichts. Ich kann mich nicht einmal dazu aufraffen, liegen zu bleiben. So schleppe ich mich ins Bad, wo ich mir im Dunkeln die Zähne putze. Ist besser so. Lieber ein paar Löcher in den Zähnen als ein Loch im Kopf, sage ich immer. Aus meinem Gesicht muss so viel Verzweiflung und blankes Entsetzen sprechen, dass ein Blick in den Spiegel einem Todesurteil gleichkäme. Die Haarbürste wird von Tag zu Tag schwerer. Wahrscheinlich, weil sich die Haare büschelweise darin ansammeln. Ich lege die Bürste zur Seite und taste mich in die Küche. Noch schnell eine Tasse Kaffee – vielleicht die letzte. Schwarz wie ein Melanom. Bevor ich das Haus verlasse, reibe ich mir mit etwas Schmirgelpapier Farbe ins Gesicht, damit nicht wieder jemand den Notarzt ruft. Während ich in die Stadt fahre, denke ich an den Zweiten Weltkrieg. Weil zum 1181. Mal kein Unfall passiert, betrete ich eine Viertelstunde später das Büro. Es ist noch alles so wie gestern. Ich habe den Herd in der Küche also versehentlich doch ausgelassen. Mir läuft es so kalt den Rücken hinunter, dass sich Kondenswasser bildet. Es gibt aber auch gute Nachrichten: Als ich es mir auf dem schräg an die Wand gelehnten Holzbrett gemütlich mache, das mir als Sitzgelegenheit dient, seit mir mein Bürostuhl versehentlich aus bzw. durch das Fenster gerutscht ist, versiegen endlich die Tränen. Es hat sich ausgeweint für heute! Voller Elan mache ich mich an die Arbeit, doch dann fällt mir plötzlich ein, dass das Leben überhaupt keinen Sinn hat. Daraufhin bin ich so verzweifelt, dass die Zeit wie im Flugzeugabsturz vergeht. Es rufen ein paar Leute an. Vermutlich

Bevor ich das Haus verlasse, reibe ich mir mit etwas Schmirgelpapier Farbe ins Gesicht, damit nicht wieder jemand den Notarzt ruft. wollen sie mich sprechen. Ich schätze beruflich. Ich gehe aber nicht dran, weil ich nicht extra das Video vom Lady-Di-Begräbnis leiser schalten will. Beim Mittagessen halte ich ein kleines Referat über Schussverletzungen und den Geruch, der entsteht, wenn der Chef eines TennisStüberls erschossen wird und sein berühmtes Chili con Carne von Ende Oktober bis Anfang April unentdeckt in der Küche steht. Das macht mich traurig, denn eigentlich würde ich gerne auch mein Sonett über das Ebola-Virus vortragen. Aber es hört ohnehin nur der Mann von der Kantine zu. Jedenfalls solange ich meine Hände in seine Schürze gekrallt habe. Nachmittags versuche ich noch ein wenig, wenig zu arbeiten. Ich schaffe aber nur nichts. Während ich nach Hause fahre, denke ich an den Zweiten Weltkrieg. Weil zum 1182. Mal kein Unfall passiert, betrete ich eine Viertelstunde später meine Wohnung. Es ist noch alles so wie heute Früh. Ich habe den Herd in der Küche also versehentlich doch ausgelassen. q

Ihr Johannes F. Park


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