mash uP PORTFOLIO 2010 - 2012
impressum 1. auflage, mannheim, juli 2012 herausgeber: pikdrei - gallé, riehm & john kommunikationsdesigner partnerschaftsgesellschaft gestaltung: tobias gallé, felix riehm & luise john papier: römerturm phoenixmotion xantur, 150 g/m2 und 250 g/m2 schrift: caecilia com, officina sans itc pro druck: baier digitaldruck, heidelberg auflage: 100 stück
diese broschüre und all ihre beiträge und abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. sollten sie interesse an unseren freien grafiken haben, richten sie bitte eine anfrage an uns. © pikdrei · agentur für visuelle kommunikation, 2012
mash uP 2010-2012
der begriff „mash up“ steht für das schaff en neuer gedanklicher ansätze durch die (re-)kombination verschiedener bereits bestehender inhalte. wörtlich übersetzt bedeutet er „verknüpfung“. so ist das vor ihnen liegende magazin eine collage von auftragsarbeiten und freien projekten aus ganz verschiedenen medialen bereichen – ausgewählt und neu zusammengestellt. teils sortiert, teils zufällig schafft es neue gedanken. es gibt uns einen überblick und ihnen einen einblick über die entwicklung unserer agentur in den letzten zwei jahren. bei unserer arbeit darf kein bereich zu kurz kommen und in vielen fällen greifen sie auch ineinander. print, typografie, grafik, 3d-visualisierung, web- und motiondesign: da möchten wir uns bewusst nicht einschränken, denn aus der zusammenwirkung aller disziplinen ergeben sich oft positive synergien. wir finden es spannend, inhalte zu entwerfen, zu rekombinieren oder weiterzuentwickeln. neues, herausforderndes und schönes – egal ob freies projekt oder zielorientierte auftragsarbeit – wenn wir uns kreativ ausleben können, tun wir das natürlich gern. in diesem sinne wünschen wir ihnen viel spaß beim durchstöbern der folgenden seiten. freuen sie sich auf ein buntes mash up! wir freuen uns auf ihr feedback.
tobias gallé, felix riehm & luise john
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inhalt
kunsthalle mannheim (seite 8)
wina magazin (seite 16)
innenraumvisualisierungen (seite 24)
reiseroman (seite 40)
pr ivatbrauerei eichbaum (seite 50)
visual display campaign (seite 58)
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freies projekt zögere nicht
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kunsthalle mannheim private passions
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freies projekt glass-sphere
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likrat thank god, it’s friday!
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wina informationsgrafiken
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freies projekt victoriaturm
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schreinerfarm animierte webseite
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freies projekt bird
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verschiedene digital architecture
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freies projekt hummel
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kunsthalle mannheim ré soupault
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freies projekt black planet
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buchgestaltung es ist schön hier!
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freies projekt always try
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kurzfilm was liebe sei
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freies projekt abstract forms
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privatbrauerei eichbaum refugium
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freies projekt yawytya
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verschiedene geschäftsausstattungen
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freies projekt funnysunnythingy
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hugo boss black
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hugo boss dragonfly
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kontakt
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zรถgere nicht 2012
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9 die ausstellung „private passions · sammeln
ponate wurden auf fototapeten präsentiert,
in mannheim“ wurde 2011 in der kunsthalle
die ausschnitte aus der privaten umgebung
mannheim gezeigt, kuratiert von der stellver-
der anonymen sammler zeigten und so den
tetenden direktorin der kunsthalle, frau
widerspruch zwischen öffentlichkeit und
dr. inge herold.
privatsphäre geschickt auflösten. teilweise hingen die bilder also genau an der stelle,
um die ausstellung zu ermöglichen, stellten
wo sie normalerweise beim entsprechenden
17 sammler aus mannheim zahlreiche hoch-
sammler hängen. die besucher konnten so
karätige werke ihrer privaten sammlungen
einen blick in fremde räume werfen und be-
zur verfügung. so konnten insgesamt 160
kamen trotz der anonymität der sammler
exponate von rund 80 künstlern präsentiert
einen hinweis auf deren umfeld. abstrakte
werden, welche die öffentlichkeit sonst nicht
ausstellungsgestaltung
zu gesicht bekommt.
Private Passions · Sammeln in Mannheim
um die werke nicht aus ihrem ursprünglichen
silhouetten und sprechblasen neben den
kontext in die abstrakte museumsatmo-
abbildungen der sammlerdomizile ließen auch
sphäre zu verlagern, entwickelte pikdrei eine
die sammler selbst zu wort kommen – mit
methode, die den ausstellungsbesuchern
unterschiedlichsten gedanken und ansätzen
das umfeld, in dem die objekte normalerweise
zum thema sammeln, aber immer mit einer
zu finden sind, aufzeigt: die originalen ex-
tiefen leidenschaft für ihre kunstwerke.
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seite 8 das werk „théièrs compressées (nature morte)“ von césar baldaccini hängt als reales objekt vor einer fototapete, auf der auch zwei plastiken der sammlerfamilie zu sehen sind seite 9 die hocker, die sich sowohl in der fototapete als auch unmittelbar davor als objekt befinden, lassen abbildung und realität verschmelzen seite 10/11 oben die bandbreite der ausgewählten objekte reicht von landschaftsmalereien aus dem 19. jh. bis hin zu zeitgenössischen künstlern seite 10 mitte links teilweise hängen die werke – hier bei einem auf otto dix spezialisierten sammlerpaar – bis ins untergeschoss des hauses seite 10 mitte rechts der zweidimensionale raum der fototapete
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wird um die ausgestellten kunstwerke verlängert – oft wird in der ausstellung mit der räumlichen wahrnehmung der besucher gespielt seite 10 unten links ebenfalls wie im original läuft hier im kamin des sammlers die video-installation „die waschstrasse“ von andreas lorenschat seite 10 unten rechts die silhouetten bringen dem besucher der ausstellung die sammler ein stück näher, trotz der anonymität seite 11 unten die hier gezeigten objekte – wieder als originale vor der fotoapete platziert – zeigen die teilweise extrem dichte hängung der gesammelten werke
Glass-sphere 2011
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Interviewfilm Thank god, it’s Friday! das jugend-dialog-projekt likrat (hebräisch für „in begegnung“) möchte schülerinnen und schülern einen unbefangenen zugang zum thema judentum geben. likrat ist an der hochschule für jüdische studien in heidelberg angesiedelt. jüdische jugendliche werden zu dialogpartnern, sogenannten „likratinos“, ausgebildet, um mit gleichaltrigen in einer begegnung ins gespräch zu kommen und ihr judentum vorzustellen. diese begegnungen
die bilder zeigen ausschnitte aus dem film „thank god, it’s friday!“. reale filmsequenzen kombiniert mit bunten grafiken sorgen für abwechslung und sollen den dialog erleichtern, wenn die likratinos in schulklassen gehen und von sich und
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finden an schulen und in jugendgruppen statt. zur unterstützung des projekts entstand ein film, in dem sechs likratinos über ihre persönlichen erfahrungen, ihre werte und ziele berichten, aber auch über vorurteile, mit denen sie sich im alltag auseinandersetzen müssen. der film gliedert sich in interviews und sequenzen, die das zuhause einiger likratinos zeigen. die jugendlichen geben off en und unkompliziert einen einblick in ihren alltag, ihre hobbies und lebensgewohnheiten. farbenfrohe, fl ächige elemente und texte lockern den film auf und wirken so auch auf der bildlichen ebene vorurteilen und klischees entgegen.
ihrer religion erzählen. sie wollen damit brücken schlagen, über das judentum berichten und vor allem auch stereotype wahrnehmungen durchbrechen. der film soll den jugendlichen den einstieg in einen dialog erleichtern.
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infografiken für das magazin Wina wina ist ein jüdisches stadtmagazin, das monatlich erscheint – gefüllt mit themen zu jüdischer kultur und multikulturellem stadtgeschehen für den gesamten deutschsprachigen raum. ein bestandteil einiger wina-ausgaben sind infografiken, die von pikdrei gestaltet wurden und sich mit den unterschiedlichsten themen auseinandersetzen. so werden zum beispiel in ausgabe 02/2011 orte mit jüdischen mahnmälern in deutschland und österreich vorgestellt. in ausgabe 02/2012 werden bedeutende verlage präsentiert, die von juden gegründet wurden, bzw. die hauptsächlich inhalte zu jüdischen themen veröffentlichten. in anderen ausgaben widerum sind jüdische bildungseinrichtungen thematisiert oder es werden errungenschaften aufgezählt, die wien den zuwanderungen im 19. jahrhundert verdankt.
9750200127
victoriaturm 2012
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schreinerfarm
sentiert die frankenthaler möbelschmiede
animierte webseite
polstermöbel, leuchten und einrichtungsaccessoires namhafter internationaler designer in ihrem showroom.
manchmal gleicht es einem zauberkunststück, einen leeren raum geschmackvoll
die spielerische vielfalt und der anspruch,
einzurichten. mit spielerischer leichtigkeit
die dinge etwas anders anzupacken, spiegeln
stellt sich der protagonist in einem der 10
sich auch auf der webseite wider. die ani-
videoclips der schreinerfarm-webseite eben
mierte webseite sowie die 10 eigens für diesen
dieser aufgabe und fördert verblüffendes
zweck produzierten videoclips wurden in
zutage. mit zylinder und zauberstab schafft
zusammenarbeit mit der schreinerfarm konzi-
der kleine magier eine wohlfühl-umgebung,
piert und komplett von pikdrei umgesetzt.
die zum verweilen einlädt.
der besucher wird auf unterhaltsame weise ein stück näher an den spaß am einrichten
es gibt in der schreinerfarm keine hauptbe-
herangeführt. fließende übergänge und
ruflichen magier – hochwertige möbel sowie
eine aussagekräftige auswahl an referenzen
erfrischende einrichtungsgegenstände und
und kollektionen machen den besuch der
-konzepte finden sich hier aber in jedem fall.
schreinerfarm-webseite zu einem kurzweili-
neben einer eigenen möbelkollektion prä-
gen und inspirierenden erlebnis.
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bilder oben ausschnitte aus der animierten webseite www.schreinerfarm.de grosses bild aktionen und wechselnde projekte sind ein wichtiger bestandteil der webseite
BIRD 2011
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visualisierungen die emotionen schaFFen
oft fällt es schwer, anhand eines grundrisses die größe und charakteristik eines raumes richtig einschätzen zu können. eine 3d-visualisierung hingegen gibt dessen signifikante eigenschaften auf einen blick wieder. sie macht es möglich, proportionen, materialien, ausstattung und lichtverhältnisse zu verdeutlichen. durch nahezu unbegrenzte möglichkeiten können innenraumvisualisierungen gefühle und stimmungen vermitteln, wie ein nüchterner grundriss es niemals vermag.
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LOFT 2011
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wohnpark Pirmasenser StraSSe 路 viernheim 2012
G ETZ E kann eine HUM MEL r flugmechanischer GES Gemäß ANE RKA NNT Er ich zur ihres GEW ICH TES im VER GLe aufgrund ihrer GES TAL T und EGEN. FLÜ GEL FLÄ che N I C H T F L I TZdem. l weiß es nicht und fliegt TRO mel mme HUm DIE HU
hummel 2011
Foto: Ré Soupault ©2011 Nachlass Ré Soupault / VG Bild-Kunst Bonn
13.02.-08.05.2011 Ré Soupault Künstlerin im Zentrum der Avantgarde
Bauhaus Film Mode Fotografie Literatur
Öffnungszeiten: Di–So & Feiertage 11–18 Uhr Mi 18–20 Uhr, Eintritt frei Mo geschlossen
Kunsthalle Mannheim Friedrichsplatz 4 68165 Mannheim www.kunsthalle-mannheim.de
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ausstellungsgestaltung Ré Soupault · Künstlerin im Zentrum der Avantgarde
als erstes museum weltweit würdigte 2011
privaten leben und ihrer künstlerischen
die kunsthalle mannheim die deutsch-fran-
arbeit, die immer unmittelbar miteinander
zösische avantgardekünstlerin ré soupault
verknüpft waren. so wird jedes einzelne
(1901-1996) mit einer umfassenden retro-
kapitel, das jeweils eine ihrer schaffens-
spektive. in fünf kapiteln wurde das leben
phasen widerspiegelt, mit einem zitat
und schaffen dieser faszinierenden person
eingeleitet. beispielweise sagte sie über
präsentiert und kommentiert.
ihre studienzeit am bauhaus: „mir lag mehr an der neuen gemeinschaft als an
meta erna niemeyer, so ihr eigentlicher
der ausbildung meines maltalents“.
name, war eine frau, die sich immer wieder neu erfand und sich dennoch treu blieb –
um die person ré soupault verstehen zu kön-
von ihrer ausbildung am bauhaus in weimar
nen, war es wichtig, ihr ausgesprochen
über die begegnung mit dem berliner da-
großes netzwerk zu zeigen; freunde, lehrer
daismus bis hin zum künstlerzirkel der sur-
und wegbegleiter, die sie zeitlebens um
realisten in paris.
sich versammelte und welche sie in ihrem denken und arbeiten sehr beeinflusst haben.
die herausforderung für pikdrei war, dieses
die verbindungen werden entlang einer
unglaublich breite schaffensspektrum zu
chronologischen „lebenslinie“ aufgezeigt,
veranschaulichen und die zahlreichen infor-
die parallel zu den exponaten verläuft.
mationen so aufzubereiten, dass es dem
andré breton, hans richter, oskar schlemmer
besucher spaß macht, sich in die person ré
und philippe soupault sind nur einige der
soupault einzufühlen. gleichzeitig sollte der
namen, die dort auftauchen und ihr als lebens-
bezug hergestellt werden zwischen ihrem
lange freunde und partner zur seite standen.
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besonderheiten der ausstellungsgestaltung
die komplette ausstellung wurde vor ihrer realisierung am computer in 3d visualisiert. dadurch konnten die wirkung und das verhältnis einzelner elemente im raum und zueinander dargestellt und überprüft werden. für den bereich „mode-illustrationen und -design“ wurde beispielsweise ein laufsteg konzipiert, um einige entwürfe ré soupaults in lebensgröße präsentieren zu können. hierfür wurden von ausgewählten zeichnungen aus historischen modemagazinen reproduktionen angefertigt, digital nachbearbeitet und anschließend auf plexiglasplatten gedruckt. ein weiteres highlight der ausstellung ist das, ebenfalls speziell für die räumlichkeiten in der kunsthalle entwickelte, rondell. über 60 künstler und wegbegleiter der avantgarde sind darin in ihrer beziehung zueinander und zu ré soupault aufgezeigt, die im zentrum der grafik steht. einige der namen tauchen bereits vereinzelt in den vorderen bereichen der ausstellung entlang der „lebenslinie“ auf. jedoch ermöglicht das rondell am schluss des rundgangs erst die zusammenfassung des breitgefächerten netzwerkes um ré soupault in seinem ganzen ausmaß – getreu dem titel der ausstellung: ré soupault – künstlerin im zentrum der avantgarde. zahlreiche textdokumente im äußeren vitrinenring zeigen langjährige persönliche korrespondenzen mit künstlern, aber auch manuskripte zu radioessays und übersetzungen verschiedener surrealistischer texte und gedichte. somit ist die infografik über das lebenslang gewachsene, breitgefächerte netzwerk ré soupaults zusammenfassung und abschluss der ausstellung zugleich.
die bilder zeigen jeweils die 3d-visualisierung sowie ein foto der fertigen ausstellung im vergleich. die detaillierte vorabplanung im 3d-programm ermöglichte die nahezu identische umsetzung der austellung. oben blick von der empore auf das rondell mit netzwerk-visualisierung und umlaufender vitrine (drahtgittermodell, 3drendering und foto) rechte seite reihe 1 introbereich der ausstellung rechte seite reihe 2 laufsteg mit mode-illustrationen von ré soupault, auf plexiglas kaschiert rechte seite reihe 3 nachgeschneidertes transformationskleid in zwei varianten (originalgetreue nachbildung nach zeichnungen von ré soupault, geschneidert vom nationaltheater mannheim, und die adaption des kleides für den „heutigen bedarf“ aus dem hause dorothee schumacher) rechte seite reihe 4 einleitendes zitat und foto einer „pariser hochzeit“ für das kapitel fotografie
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3d-visualisierungen am pc
originalfotos der ausstellung
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Gestaltung der Kommunikationsmassnahmen
für die werbemittel zur ausstellung wurde ein key-visual entwickelt, das ré soupaults bekanntesten bereich ihrer karriere – die fotografie – mit einem bisher weitgehend unbekannten bereich ihres schaffens – dem modedesign – kombiniert. das ausstellungsplakat sowie sämtliche weitere kommunikationsmaßnahmen, wie beispielsweise programmflyer und anzeigen, wurden in anlehnung an das cover eines mode-magazins gestaltet: im vordergrund ein selbstportrait ré soupaults, im hintergrund einige ihrer mode-illustrationen, die sie für verschiedene zeitschriften entwarf – meist unter dem pseudonym renate green.
oben citylight mit dem key-visual zur ausstellung seitenmitte banner an der außenfassade der kunsthalle rechte seite oben begleitprogramm zur ausstellung in form eines 8seitigen leporellos rechte seite mitte einladungskarte mit partiellem uv-lack und bedrucktem briefumschlag, der das netzwerk als hauptthema der ausstellung wieder aufgreift rechte seite unten anzeigenserie in verschiedenen zeitungen und zeitschriften wie z. b. „meier“, „photography now“ oder „art“
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black planet 2012
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Von Einem der auf Reisen ging und mit einer Geschichte zurückkehrte
„der weg ist das ziel“ – diesen satz hat man schon tausendmal gehört. meistens ist etwas wahres dran. im fall des reisebuches von felix riehm stimmt der satz sogar zu einhundert prozent. in seiner masterarbeit verarbeitet er die erfahrungen einer reise: in 44 tagen im vw-bus quer durch europa. ziel der arbeit war es, durch das schnelle durchreisen mehrerer europäischer städte, subjektiv empfundene, charakteristische merkmale ebendieser zu erspüren und in wort und bild festzuhalten. enstanden ist daraus ein fiktiver roman mit realem hintergrund, der wiederum die grundlage bildet für das reisebuch „es ist schön hier! viele grüße aus …“ die grobe handlung des romans wurde bereits vor der abreise abgesteckt. erlebnisse und eindrücke der reise flossen dann aber noch in den handlungsstrang ein und werden auch im eigentlichen buch optisch immer in verbindung zur handlung gebracht. fiktiver roman und reale eindrücke lassen so eine zusätzliche ebene entstehen, aufgrund derer der betrachter noch tiefer ins romangeschehen eindringen kann. so wird es dem leser ermöglicht, ein bisschen mitzureisen.
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[auszug] „ ... von solchen geschichten war ich
nichts mehr mit john’s pub zu tun hatte, aber
immer schnell gerührt und so vergaß ich, dass
ich konnte mich wenigstens an denselben ort
ich eigentlich gar nicht mit der alten lady reden
begeben, den mein vater vor 26 jahren betreten
wollte und lauschte ihr gespannt. nachdem
hatte. das war schon ein gutes gefühl.
sie mir noch ein paar anekdoten über dublin in den 60er jahren erzählt hatte, fiel ihr wieder
das whelan’s war ein ziemlich cooler musik-club.
ein, dass ich dublin ja offensichtlich nicht
der besitzer hatte zwei bars und zwei konzert-
mochte. „why do you take the sightseeing bus,
säle miteinander verbunden und daraus einen
if you don’t like dublin?“ – „i just wanted to
riesigen super-pub gemacht. trotz der größe
relax. i was looking for a special pub, but i
wirkte das whelan’s aber ziemlich gemütlich
didn’t find it. i guess i was disappointed.” –
und eher rustikal. im augenblick war noch nicht
„which pub were you looking for?” – „john’s
viel los und außer dem kellner schien niemand
pub” – „well, you won’t find that. it’s been
hier zu arbeiten. ich nahm an der bar platz und
closed for ages now.”
bestellte ein beck’s. der barkeeper verzog keine miene, aber ich wusste, dass er mich dafür im
plötzlich war ich hellwach. „do you know where
geiste gerade verurteilt hatte. „sorry, do you
it was?” – „of course i know where it was, it
know something about „john’s pub“, the pub
was a great place. today it is called whelan’s.
that was here before?“. ich dachte, ich gebe
you’ll find it at wexford street.” whelan’s,
der sache einfach mal ’ne chance.
wexford street. meine schlechte laune war wie weggeblasen und ich hätte die alte dame am liebsten umarmt. als kleines sahnehäubchen erklärte sie mir auch noch wie ich dorthin kam.
der barkeeper schüttelte wie erwartet den kopf. „sorry pal, i’m only working here. if you want to know something about the pub go ahead and
es ist schön hier. viele grüSSe aus ... (auszug aus dem roman)
ask alan.“ er zeigte auf einen bulligen typ mit glatze, der gerade in den raum gekommen
smalltalk mit fremden ist wie ein schachtel
war. alan war etwa 2 meter groß, mitte 40 und
pralinen – man weiß nie, was man bekommt
vermutlich der türsteher. zumindest verliehen
(danke für diese weisheit, forrest gump). drei
die dicken oberarme und der bestimmende blick
haltestellen später verabschiedete ich mich
ihm die nötige autorität. alan blickte vom bar-
überschwänglich von der alten dame und stieg
keeper zu mir und kam dann direkt auf mich
in einen regulären bus um, der mich bis in
zugestapft. „can i help you?“ das klang mehr
die wexford street brachte. ich rechnete mir
wie eine drohung als eine frage. „äh, … oh,
zwar keine großen chancen aus hier etwas
äh … i’m looking for my father’s band. they
brauchbares zu erfahren, weil das whelan’s ja
played here 26 years ago.“
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bilder seite 40 bis 43 doppelseiten aus dem buch „es ist schön hier! viele grüße aus …“
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hermann hesse · was liebe sei hommage & visuelle interPretation
zwei auszüge aus den kurzgeschichten „gertrud“ und „eine fußreise im herbst“ von hermann hesse bilden die grundlage für einen kurzfilm, dessen visuelle eff ekte tiefe elementare und dabei doch widersprüchliche gefühle des protagonisten ebenso widerspiegeln, wie die ständige suche des autors selbst nach der antwort auf die frage: was liebe sei. abgesehen vom protagonisten selbst sind im film sämtliche elemente digital am computer erstellt worden. der darsteller wurde dazu komplett vor einem grünem hintergrund gefilmt, der mit sogenannten tracking-markern versehen war, um anschließend die bewegungen am computer nachverfolgen zu können (bild 1). der erste schritt der nachbearbeitung war das freistellen des schauspielers, durch das abziehen der grünen farbe (bild 2). im nächsten schritt wurde die bewegung der echten kamerafahrten am computer in eine virtuelle kamera umgerechnet, um die hintergründe glaubwürdig ersetzen zu können (bild 3). um dem film den letzten schliff zu geben, wurden die elemente im vordergrund hinzugefügt. hinzu kamen details wie rauch, partikel und hitzeflimmern. so verschmelzen die im computer generierten bilder mit den realen aufnahmen (bild 4).
bild 1 dreh vor green-screen
bild 2 freistellen des schauspielers
bild 3 erstellen des hintergrunds
bild 4 finales bild
47 wohl hatte ich gemeint zu wissen, was liebe sei, und war mir damit weise vorgekommen, hatte getröstet aus neuen augen in die welt geschaut und einen näheren und tieferen anteil an allem leben gefühlt. nun war es anders, nun war es nicht mehr klarheit, trost und heiterkeit, sondern sturm und flamme, nun warf mein herz sich jauchzend und zitternd weg, wollte nichts mehr vom leben wissen und nur in seiner flamme verbrennen. wenn mich jetzt einer gefragt hätte, was denn die liebe sei, so hätte ich es wohl zu wissen geglaubt und hätte es sagen können, und es hätte dunkel und lodernd geklungen. wie von einem stück spiegelglas ein lichtstrahl reflektiert und in einen dunklen raum geworfen wird, so blitzt of t mitten im gegenwärtigen, durch eine nichtigkeit entzündet, ein vergessenes, längst gewesenes stückchen leben auf, erschreckend und unheimlich.
links ausschnitte aus dem film „was liebe sei“ (schauspieler thorsten danner)
FLUIDS III 2012
abstract forms IXV 2012
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Das Eichbaum Refugium Wo tradition und moderne verschmelzen
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unter dem motto „tradition ist bewahrter fortschritt. fortschritt ist weitergeführte tradition.“, einem zitat von carl friedrich von weizsäcker, entstand ein kleinod im verwaltungsgebäude der mannheimer privatbrauerei eichbaum. moderne einrichtungsgegenstände in verbindung mit antikem mobiliar unterstreichen diesen gedanken. das „refugium“ bietet einen rückzugsort, gesammelte brauerei-geschichte und einen raum für besprechungen gleichermaßen. historische dokumente und lithografien hängen an den wänden. traditionelle salzkrüge, fayencen und bügelflaschen sowie alte waagscheine und aktien werden in zeitlosen vitrinen präsentiert. moderne schalensessel aus dem hause walter knoll umrahmen einen antiken refektoriumstisch aus eichenholz. so wird die eichbaum-geschichte lebendig.
YAWYTYA 2010
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Geschäftsausstattung Preisser & Preisser
als catering service der gehobenen klasse bieten „preisser & preisser“ maßgeschneiderte lösungen für events verschiedenster art. ob bei geschäftsbanketten, firmenjubiläen oder privaten festen – die liebevollen kreationen aus feinsten zutaten sind ein wahrer genuss für gaumen und auge. die reibungslose abwicklung der organisation, tadelloser service sowie ein professionelles auftreten vor ort sind bei „preisser & preisser“ selbstverständlich. das wird auch im corporate design deutlich, welches pikdrei für „preisser & preisser“ konzipierte. die schriftart „cochin“, die als logoschrift gewählt wurde, strahlt mit ihren leicht barocken zügen eleganz und seriosität aus. außerdem wurde die kleine kochmütze als bildelement zur unterstüzung des logos entwickelt – ein typisches accessoire, durch das eine direkte verbindung zur catering-branche hergestellt wird. sie fungiert jedoch nicht als plakativer hingucker, sondern fügt sich harmonisch in das gesamtbild ein.
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Geschäftsausstattung Herr Schäfer · Faszination Wohngefühl
„herr schäfer“ verkauft und vertreibt hochwertige möbel und einrichtungskonzepte. dabei legt er großen wert auf individuelle beratung und die vermittlung von „wohngefühl“. mit viel freiraum und materialien, die man berühren möchte, schafft er räume, die menschen berühren. 2011 entwickelte pikdrei ein corporate design für „herr schäfer“, das die persönlichkeit der kleinen firma rundum widerspiegelt. briefbogen und visitenkarte transportieren mit viel liebe zum detail die philosophie des unternehmens. die haptik, die in vielen wohnkonzepten von „herr schäfer“ eine große rolle spielt, wird durch eine blindprägung auf die geschäftspapiere übertragen. so streichelt man unweigerlich über das kleine schaf, sobald man die visitenkarte in der hand hält – und dreht man sie um, ist auch das schaf von seiner rückseite zu sehen.
funnysunnythingy 2011
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visual display campaign hugo boss store in london stratford
im sommer 2011 engagierte die filmproduktion schokolade tobias gallé für die art direktion bei der erstellung eines gestaltungskonzeptes zur bespielung des hugo boss stores in london stratford. die schaufenster des shops sind mit einer großflächigen monitor-wand ausgestattet, die mit verschiedenen videoclips bespielt werden kann. für das label „boss black“ wurde ein key-visual entwickelt, das die präsentation der jeweils aktuellen kollektion unterstützt.
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die bildmotive der print-kampagne werden
außerdem wurde das sogenannte „grid“
abwechselnd mit einer abstrakten, spiegelnd-
gestaltet – ein verbindungsstück zwischen
schwarzen flüssigkeit gezeigt. lichtreflexe
den saisonal und thematisch wechselnden
bilden elegante übergänge zwischen animier-
hauptclips. bei dieser sequenz bewegt sich die
tem fluid und realen motiven. diese darstel-
kamera entlang eines dunklen, metallischen
lung unterstützt den anspruch der hochwerti-
gitters, das nach und nach in einem neutra-
gen modelinie „boss black“, die geprägt ist
len weißen raum entsteht. so können unter-
von dezenten farben und unterschiedlichsten
schiedliche filme inhaltlich
stofflichen texturen.
verbunden werden.
links animation mit kampagnen-motiven und „black fluid“ oben metallisches grid als zwischensequenz unterschiedlicher animationen
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Libellen, Licht und Bambus hugo boss store in london stratford
ebenfalls in zusammenarbeit mit der filmproduktion schokolade wurde der clip „dragonfly“ für das schaufenster des hugo boss stores erstellt. basis für die animation war das bereits bestehende frühlingsmotto des kunden für 2012: „art trip to china“ – fernöstlicher bambus und artifizielle libellen, die in einer abstrakten, goldenen welt aufeinandertreffen.
PIKDREI · Gallé, Riehm & John Kommunikationsdesigner Partnerschaftsgesellschaft Ludwig-Roebel-Straße 5 . 68309 Mannheim www.pikdrei.com . info@pikdrei.com Tel. 0621-43 71 90 37 . Fax 0621-533 90 10 38