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The Libertines

The Libertines

Euphorischer Moment: Radiojournalist Joaquin Phoenix

Joaquin Phoenix spielt in Come On, Come On nicht nur einen Radiojournalisten, sondern wird förmlich zu einem. Als Filmfigur Johnny tingelt er mit seinem neunjährigen Neffen durch die USA und spricht für eine fiktive Radioreportage mit zahlreichen Jugendlichen. All diese Stimmen sind echt und nicht vom Drehbuch vorgegeben, und sie beantworten große Fragen zur Zukunft – was Mike Mills neuem Film eine zusätzliche Lebendigkeit und Ernsthaftigkeit verleiht. Mills wollte Schulen vorstellen, die sich für Wandel und Veränderung in ihrer Gemeinschaft einsetzen. Auf Joaquin Phoenix reagierten die jungen Interviewpartner unterschiedlich: Einige wussten nicht, dass vor ihnen ein Filmstar sitzt, während andere ihn mit den Worten „Oh, du bist der Joker!“ begrüßten. Mills schwärmt: „Joaquin schafft es immer wieder, eine Stimmung herzustellen, in der man vergisst, dass er ein Star ist und es nur noch um ein echtes Gespräch geht.“ Mehr zu „Come On, Come On“ auf Seite 52 und ab 25.03. im Kino.

TRIVIA

Der Musikverein und das Österreichische Filmmuseum beschäftigen sich gemeinschaftlich mit Michael Hanekes Werk. Musikprogramme, die zusammen mit dem präzisen Autorenfilmer (Funny Games, Amour, Das weisse Band) konzipiert wurden, korrespondieren mit zentralen Filmen seines Œuvres. Im

LISTIG

Auf Schienen rattert Abteil Nr. 6 über die Leinwand. Andere Fahrpläne:

Der Fremde im Zug (1951) Dass man mit Fremden im Zug besser nicht spricht, erklärt uns Alfred Hitchcock (auch schon im Zug: Eine Dame verschwindet) mit seiner PatriciaHighsmith-Verfilmung, bei der ein Mann namens Bruno einem anderen, Guy, vom perfekten Verbrechen vorschwärmt: Er würde Guys im Weg stehende Frau töten, wenn Guy sich revanchiert, indem er Brunos verhassten Vater umbringt. Der Mörder hätte also jeweils kein erkennbares Motiv. Guy hält Bruno fälschlicherweise für einen harmlosen Verrückten …

Before Sunrise (1995) Dass man sehr wohl mit Fremden im Zug ins Gespräch kommen sollte, zeigt das von Richard Linklater arrangierte wortreiche Zusammentreffen von Julie Delpy und Ethan Hawke. In Wien ist nicht End-, sondern Zwischenstation für die beiden …

16 Uhr 50 ab Paddington (1961) Miss Marple glaubt vom Zug aus zu sehen, wie in einem vorbeifahrenden Zug eine junge Frau erwürgt wird. Sie wird euphorischer auf Verbrecherjagd gehen als die örtliche Polizei. The Darjeeling Limited (2008) Die ästhetischste Zugfahrt der Filmgeschichte: eine, die Perfektionist Wes Anderson antritt.

„Sie sind schwanger, Mademoiselle.” Worte, die Annie Ernaux‘ Welt aus den Angeln heben. Im Buch wie im Film: Das Ereignis.

Filmmusem sind (bis 02.05.) neben seinen Regiearbeiten Filme zu sehen, an denen er beteiligt war – wie etwa als Drehbuchautor für Paulus Manker – oder auch seine Operninszenierung von Così fan tutte (2013). www.musikverein.at und www.filmmuseum.at

AB 15. APRIL IM KINO

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