Projekt Wahrheit 2015-1

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Biblische Wahrheiten einfach erkl채rt.


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Editorial

DIE BIBEL ist ein erstaunliches Buch: Von Gott inspiriert, von Menschen geschrieben. Sie ist wie ein Land, das man bereisen kann. Voller Abenteuer und außergewöhnlicher Begebenheiten. Die Wege sind manchmal enger, manchmal lockerer miteinander verflochten. Unterwegs entdeckt man immer wieder Neues über Gott und sein Volk. Erstaunlich oft begegnet man auch auf den Wegen, Brücken und Flüssen sich selbst. DIE REISE durch die Bibel beginnt mit dir und deinem Koffer. Projekt Wahrheit begleitet dich als Reiseführer durch die einzelnen Stationen deines Weges. Das Tempo der Reise bestimmst du. Je länger du unterwegs bist, desto besser lernst du Gott, sein Buch und seine Wege kennen und was das mit deinem Alltag zu tun hat. Egal ob du allein, in der Gruppe oder sogar als »Reise«-Leiter unterwegs bist, Projekt Wahrheit möchte diese Reise begleiten und biblische Wahrheiten leicht verständlich erklären. Dieses Buch schneidet die wichtigsten Themen an und bietet eine Schatztruhe an Möglichkeiten die Bibel zu studieren und Themen vorzubereiten. DAS ZIEL dieser Reise ist die Bibel, Gott und seinen Erlösungsplan für die Menschheit besser zu verstehen. Er lädt dich ein, Teil einer spannenden Reise zu sein: Ein Leben zu leben dass leidenschaftlich danach strebt, Ihn näher kennenzulernen und die Beziehung zu Ihm zu vertiefen. Gott fordert dich heraus immer mehr so zu werden wie Er und ein Leben zu leben, das einen bleibenden Eindruck bei den Mitmenschen in deiner Umgebung hinterlässt.


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INHALT

Station

Station

Station

№1

6

A DIE BEDEUTUNG DER BIBEL

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B DIE AUTORITÄT DER BIBEL

13

C DIE BIBEL EINSETZEN

14

D DIE BIBEL VERÄNDERT LEBEN

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A GIBT ES GOTT ÜBERHAUPT

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B WER ODER WAS IST GOTT?

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C WIE IST GOTT?

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D GOTT IN AKTION

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E DIE DREIEINIGKEIT VERSTEHEN

25

F JESUS CHRISTUS, DER SOHN GOTTES

27

G GOTT, DER HEILIGE GEIST

34

A DIE TATSACHE DER SÜNDE

44

B UMKEHR VON DER SÜNDE

47

C GLAUBEN

48

D DIE GLAUBENSTAUFE

52

E VERGEBUNG DER SCHULD

54

F UMKEHR ODER BEKEHRUNG

57

№2

№3


5

INHALT

Station

Station

№4 A DIE GEMEINDE

64

B ANBETUNG

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C EVANGELISATION

68

D GEMEINSCHAFT E DIE LEITUNG DER GEMEINDE

72 76

№5 A GEBET

Seite 82

B DER CHRISTLICHE LEBENSSTIL

Seite 87


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Station

№1

Psalm 119,97–105 Wie lieb habe ich doch dein Gesetz, den ganzen Tag sinne ich darüber nach! Deine Gebote machen mich klüger als meine Feinde, denn sie sind mir stets gegenwärtig. Ich bin verständiger als alle meine Lehrer, weil ich immer wieder nachsinne über das, was du bezeugst. Ich habe mehr Einsicht als erfahrene, alt gewordene Menschen, denn ich richte mich nach deinen Ordnungen. Von jedem bösen Weg halte ich meinen Fuß zurück, um dein Wort zu befolgen. Von deinen Rechtsbestimmungen weiche ich nicht ab, denn du selbst hast mich darin unterwiesen. Deine Zusagen sind für mich wie Gaumenfreuden, ja, sie sind süßer noch als Honig! Aus deinen Ordnungen gewinne ich Einsicht, darum hasse ich jeden Weg der Lüge und der Falschheit. Dein Wort leuchtet mir dort, wo ich gehe; es ist ein Licht auf meinem Weg.


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A 2. MOSE

1500 VOR CHRISTUS

JOSUA

EXODUS

1. MOSE

RICHTER

GENESIS

In den ersten fünf Büchern der Bibel erfahren wir etwas über die Entstehung der Welt und den Anfang des Volkes Israel.

RUT

Gott hat das Volk Israel aus der Sklaverei in Ägypten geführt, doch bevor sie in ihr Land kamen, mussten sie, als Folge ih-

3. MOSE

res Ungehorsams, vierzig Jahre durch die Wüste ziehen. Die

LEVITIKUS

Geschichten in den fünf Büchern Mose erklären, wie es dazu kam, dass Israel das Volk Gottes wurde. Im Judentum tragen diese fünf Gesetzbücher den Namen Tora (hebräisch), oder

2. SAMUEL

1. SAMUEL

4. MOSE

1. KÖNIGE

NUMERI

auch Pentateuch (griechisch).

1000 VOR CHRISTUS

2. KÖNIGE

Diese Bücher erzählen, wie das Volk Israel das Land Kanaan

2. CHRONIK

eroberte und bewohnte. Zunächst standen Propheten an der

4. MOSE

Spitze des Volkes, später Könige. Die ersten drei Könige wa-

DEUTERONOMIUM

ren Saul, David und Salomo.

1. CHRONIK

Diese beiden Bücher erzählen vom Wiederaufbau Jerusalems durch Esra und Nehemia, nachdem die Stadt zuvor durch Kriege zerstört worden war.

ESRA

ESTHER

In der Bibel stehen auch viele Lieder und Gedichte.

HIOB

David hat viele dieser Psalmen geschrieben. Die Sprüche,

JESAJA

Prediger und das Hohelied wurden von Salomo geschrieben,

NEHEMIA

einem sehr weisen König. Von seinen Einsichten können wir auch heute noch lernen.

700 VOR CHRISTUS

JEREMIA KLAGELIEDER

Die Propheten warnten Israel vor den Folgen seines Ungehorsams Gott gegenüber. Gott würde sie bestrafen, in-

PSALMEN

HESEKIEL

SPRÜCHE DANIEL

dem sie ihr Land verlieren würden. So kam es dann auch. Sie wurden als Gefangene nach Babylonien geführt, wo wichtige jüdische Männer wie Daniel aufwuchsen. Aber die Propheten

PREDIGER JOEL

HOSEA

AMOS HOHESLIED

sagten auch voraus, dass Gott das Volk Israel wieder in sein Land zurückbringen würde.

JONA

400 VOR CHRISTUS

Diese Bücher beschreiben, wie das Volk Israel in sein Land zurückkommt.

MICHA

OBADJA

NAHUM

Z E FA N J A HABAKUK HAGGAI

MALEACHI SACHARIJA


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30 NACH CHRISTUS

Die Geburt Jesu Christi wurde schon im Alten Testament angekündigt. Er lebte 33 Jahre lang auf der Erde. Bis heute wirkt sich das, was er gesagt und getan hat, aus. Die vier Evangelien laden dazu ein, Jesus als den persönlichen Retter kennenzulernen. In der Apostelgeschichte lesen wir, dass seine Nachfolger die gleichen Wunder taten wie er.

60 NACH CHRISTUS

Paulus schrieb viele Briefe, vor allem an die neu entstandenen Gemeinden. Er erklärte den ersten Christen viele Wahrhei-

MATTHÄUS

ten über Gott und die Erlösung und versuchte, ihre Fragen

APOSTELGESCHICHTE

zu beantworten. So sind diese Briefe für Christen bis heute sehr wertvoll.

90 NACH CHRISTUS

JOHANNES MARKUS

Auch andere christliche Leiter haben Briefe geschrieben.

LUKAS

Durch sie wissen wir, wie das Leben in den ersten Gemeinden war. Im letzten Buch der Bibel geht es um die Zukunft der Welt: Die Offenbarung. Sie schildert vor allem Visionen vom Ende dieser Welt, verbunden mit der Hoffnung auf einen neuen Himmel und eine neue Erde.

JAKOBUS

RÖMER 1. KORINTHER

2. KORINTHER

1. JOHANNES

EPHESER

GALATER

1. PETRUS

2. JOHANNES PHILIPPER

KOLOSSER

1. THESSAL ON

ICHER 2. PETRUS

2. THESSALONICHER

1. TIMOTHEUS

3. JOHANNES

TITUS

PHILEMON

2. TIMOTHEUS

N

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OFFENBARUNG

HEBRÄER

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Ü B E R

31170

D I E

B I B E L

gedruckte Bibel:

GUTENBERG-BIBEL

V E R S E

1452 – 1454 in Mainz

URSPRUNGSSPRACHEN HEBR Ä ISCH · AR A M Ä ISCH · GR I ECHISCH

ÜBERSETZUNGEN DER BIBEL

M I L L I A R D E N

EXEMPLARE

Ü B E R

bis Juni 2014

KA

PI

TE L

AUTOREN

(39 im Alten Testament) (27 im Neuen Testament)

3

2650 VON GOTT INSPIRIERTE

BÜCH E R

1818–2014

CA.

JAHRE

E N T S T E H U N G S Z E I T

STUNDEN

LESEDAUER FÜR DIE GANZE BIBEL BEI DURCHSCHNITTLICHER LESEGESCHWINDIGKEIT.


Station № 1

DIE BIBEL KENNENLERNEN

A DIE BEDEUTUNG DER BIBEL Zunächst beschäftigen wir uns mit der Bedeutung der Bibel. Es hat 1600 Jahre gedauert, die Bibel zu schreiben und mehr als 30 Leute waren daran beteiligt. Die Bibel wurde in Hunderte von Sprachen übersetzt. Immer wieder wurde versucht, sie zu vernichten, zu verbrennen oder unglaubwürdig zu machen, trotzdem wird sie weiterhin in großen Auflagen überall auf der Welt gedruckt. Wo kommt sie eigentlich her und warum halten die Christen sie für ein besonderes Buch? Die Antworten darauf finden wir zum Teil in der Bibel selbst, die manchmal auch Heilige Schrift genannt wird. Zum Teil sind aber auch die Erfahrungen, die Menschen mit der Bibel gemacht haben, ein Schlüssel zu ihrer Bewertung.

1. Die Bibel ist Gottes Wort Die Bibel wurde durch die Hände von Menschen geschrieben, aber sie wurde von Gott entworfen. Der Heilige Geist hat die Schreiber inspiriert, sodass sie den Willen Gottes für die Menschen zu Papier bringen konnten. Im Timotheusbrief und im Petrusbrief lesen wir, dass es sich bei den biblischen Texten nicht nur um menschliche Worte handelt. Durch die Bibel erfahren wir, was Gott denkt und wer er ist. Die Bibel wurde von Gott eingegeben. Gottes Geist hat die Autoren inspiriert, sodass sie genau die richtigen Worte aufschrieben. Wir können in 2. Mose 24,3–4;27–28 nachlesen, wie das bei Mose war. Er hat sorgfältig notiert, was Gott ihm auf dem Berg Sinai sagte. Er hatte keinen Zweifel daran, dass es Gottes Worte waren und nicht seine eigenen.

2. Die Bibel ist Gottes Geschenk an uns Die Bibel wurde geschrieben, weil wir sie brauchen, Gott hat sie uns geschenkt. Sie ist ein Schatz für uns. Ohne die Bibel wüssten wir nicht, wie Gott ist und was ihm gefällt. Wir hätten keine Hoffnung, ihn jemals persönlich kennenzulernen. Doch die Bibel offenbart uns diese lebensnotwendigen Wahrheiten.

Die Bibel zeigt uns Gott Alles, was wir über Gott wissen, kommt aus der Bibel. In Johannes 1,18 steht: »Kein Mensch hat Gott jemals gesehen.« Zwar machen Menschen immer wieder Erfahrungen, die ihnen etwas von Gottes Art zeigen, aber durch die Bibel erfahren wir am meisten von ihm. Er will, dass wir möglichst viel über ihn wissen, sonst hätte er uns nicht die Bibel gegeben. Während Jesus auf der Erde war, zitierte er oft Sätze aus dem Alten Testament, in denen vom kommenden Messias die Rede war. Er bezog diese Stellen auf sich selbst. Immer wieder zeigte er seinen Zuhörern, dass schon Mose und die Propheten ihn angekündigt hatten.

2. Timotheus 3,16‒17 Denn alles, was in der Schrift steht, ist von Gottes Geist eingegeben, und dementsprechend groß ist auch der Nutzen der Schrift: Sie unterrichtet in der Wahrheit, deckt Schuld auf, bringt auf den richtigen Weg und erzieht zu einem Leben nach Gottes Willen. So ist also der, der Gott gehört und ihm dient, mit Hilfe der Schrift allen Anforderungen gewachsen; er ist durch sie dafür ausgerüstet, alles zu tun, was gut und richtig ist. 2. Petrus 1,21 Keine Prophetie hat je ihren Ursprung im Willen eines Menschen gehabt. Vielmehr haben Menschen, vom Heiligen Geist geleitet, im Auftrag Gottes geredet. 2. Mose 24,3–4 Mose trat vor das versammelte Volk und sagte ihm die Gebote und Gesetze des Herrn. Das ganze Volk antwortete einmütig: »Wir wollen alles tun, was der Herr uns befiehlt!« Darauf schrieb Mose die Gebote und Gesetze in ein Buch. 2. Mose 34,27–28 Der Herr sagte zu Mose: »Schreib alle diese Anordnungen auf! Auf ihrer Grundlage schließe ich meinen Bund mit dir und dem Volk Israel.« Vierzig Tage und vierzig Nächte blieb Mose auf dem Berg beim Herrn, ohne zu essen und zu trinken. Er schrieb auf die Steintafeln die Grundregeln des Bundes zwischen Gott und seinem Volk, die Zehn Gebote.

Lukas 24,27 Dann ging er mit ihnen die ganze Schrift durch und erklärte ihnen alles, was sich auf ihn bezog – zuerst bei Mose und dann bei sämtlichen Propheten.

Johannes 5,39 Ihr forscht in der Schrift, weil ihr meint, durch sie das ewige Leben zu finden. Aber gerade die Schrift weist auf mich hin.

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DIE BIBEL KENNENLERNEN

2. Timotheus 3,15 … und bist von Kind auf mit den heiligen Schriften vertraut, aus denen du alle Wegweisung bekommen kannst, die zur Rettung nötig ist – zur Rettung durch den Glauben an Jesus Christus.

Die Bibel zeigt uns den Weg zu Gott Vergebung der Schuld ist die notwendige Voraussetzung, um Gott nahe kommen zu können. Wie das geht, steht in der Bibel. Der Apostel Paulus erinnert Timotheus in seinem Brief daran, dass er den gleichen leidenschaftlichen Glauben hat wie seine Großmutter und seine Mutter. Wie konnte Timotheus diesen lebendigen Glauben entwickeln? Durch das Lesen und Hören der Bibel von klein auf.

2. Timotheus 3,16 Denn alles, was in der Schrift steht, ist von Gottes Geist eingegeben, und dementsprechend groß ist auch der Nutzen der Schrift: Sie unterrichtet in der Wahrheit, deckt Schuld auf, bringt auf den richtigen Weg und erzieht zu einem Leben nach Gottes Willen.

Die Bibel hilft uns, starke Christen zu werden Paulus schreibt an Timotheus, dass die Bibel von Gott eingegeben wurde und zählt auf, wozu sie nützlich ist. Warum es wichtig ist, die Bibel intensiv zu lesen und was sind Gottes Absichten?

2. Timotheus 3,17 So ist also der, der Gott gehört und ihm dient, mit Hilfe der Schrift allen Anforderungen gewachsen; er ist durch sie dafür ausgerüstet, alles zu tun, was gut und richtig ist.

Auf diese Weise sind wir in der Lage, Gottes gute Werke in unserer Welt zu tun. Für Christen ist die Bibel sehr wichtig. Je offener wir für das Wort Gottes sind, desto stärker werden wir als Christen.

Sechs Bilder, die Gottes Wort beschreiben:

· Die Bibel hilft uns, an Gott zu glauben · Sie offenbart Gottes Wesen und Gottes Charakter · Sie zeigt Gottes Pläne und Gedanken über die Menschheit· · Sie hilft uns, falsches Verhalten zu ändern und uns zu bessern · Sie gibt uns Wegweisung und Hilfe für unser tägliches Leben · Sie vermittelt Gottes persönliches Reden zu uns

D

IE BIBEL IST DAS BUCH, DESSEN INH ALT SELBST VON SEINEM GÖTTLICHEN URSPRUNG

Psalm 119,105 Dein Wort ist eine Leuchte für mein Leben, es gibt mir Licht für jeden nächsten Schritt.

Z EU G T. DI E B I B E L I S T M E I N E DE L S T E R S C H A T Z ,

Jeremia 23,29 Mein Wort brennt wie Feuer. Es ist wie ein Hammer, der Felsen zerschlägt!

UND STÄRKUNG, SO GREIFE ICH NICHT ZU DEN

Jakobus 1,23– 24 Wer die Botschaft Gottes nur hört, aber nicht danach handelt, ist wie ein Mensch, der in einen Spiegel blickt: Er sieht sich, wie er ist, und betrachtet sich kurz. Aber dann geht er weg – und schon hat er vergessen, wie er aussah.

N EU E T E S TA M E N T. D A R I N F I N DE IC H U N E N DL IC H

Hebräer 4,12 Das Wort Gottes ist lebendig, es ist eine wirkende Macht. Es ist schärfer als das schärfste beidseitig geschliffene Schwert. So wie ein Schwert tief einschneidet, die Gelenke durchtrennt und das Mark der Knochen freilegt, so dringt das Wort Gottes ins Innerste von Seele und Geist. Es deckt die geheimen Wünsche und Gedanken des Menschenherzens auf und hält über sie Gericht.

1. Peter 1,23 Ihr seid doch als neue Menschen wiedergeboren worden, aber diesmal nicht gezeugt durch den Samen von sterblichen Menschen, sondern durch das Wort Gottes, das lebt und für immer bestehen bleibt. 1. Petrus 2,2 Wie neugeborene Kinder nach Milch schreien, so sollt ihr nach dem unverfälschten Wort Gottes verlangen, um im Glauben zu wachsen und das Ziel, eure Rettung, zu erreichen.

OH N E DEN ICH EL EN D WÄR E. W EN N ICH MEI N EM HERZ EN WOHL T U N W ILL MIT WA HR ER L ABU NG WIRREN FR AGEN DER PHILOSOPHIE, SONDERN ICH NEHME EIN KLEINES BÜCHLEIN ZUR HAND – DAS MEHR K L AR HEIT U N D T I EFER E WA HR HEIT A LS I N

»

ALLEN SCHRIFTEN ALLER PHILOSOPHEN ZUSAMMEN.

Immanuel Kant (1724–1804), deutscher Philosoph

• Die Bibel lesen als Lebenseinstellung (Joh 8,31; Kol 3,16). • Ein guter Einstieg ist das Neue Testament und die Psalmen • Ein Bibelleseplan oder eine Jahresbibel können helfen • Drei Schritte beim Lesen: 1. »Was sagt der Text?« 2. »Was bedeutet das?« 3. »Was tue ich damit?«


Station № 1

DIE BIBEL KENNENLERNEN

B DIE AUTORITÄT DER BIBEL Wie wir schon gesehen haben, ist die Bibel ein einzigartiges Buch. Kein anderes Buch ist so von Gott inspiriert. Es gibt sehr gute Bücher über die Bibel, die uns helfen, manches besser zu verstehen. Aber sie sind nicht mit der Bibel gleichzusetzen. Um die Wirksamkeit der Bibel zu erleben, müssen wir uns ihr unterordnen. Wenn wir das glauben und tun, was dort steht, ist das ebenso, als ob wir Gott selbst gehorchen würden. Immerhin sind es seine Worte.

1. Jede Lehre muss anhand der Bibel geprüft werden Im Laufe der Jahrhunderte gab es viele falsche Lehren. Die Bibel hat es angekündigt, in der letzten Zeit, bevor Jesus wiederkommt, wird das so sein. Christen müssen aufpassen, dass sie nicht auf falsche Lehren hereinfallen, die Verwirrung und Spaltung stiften. Paulus schrieb den Christen in Ephesus, dass er ihnen den ganzen Willen Gottes erklärt habe. Er warnte sie vor falschen Lehrern, welche er als wilde Wölfe beschreibt, die nach seiner Abreise kommen und versuchen würden, die Gemeinde zu zerstören. Kein Wunder, dass es Paulus in dieser Situation wichtig war, seinem Schüler Timotheus den richtigen Umgang mit dem Wort Gottes beizubringen (2. Timotheus 2,15). Die Zeit, in der die Bibel geschrieben wurde, liegt 2000 bis 4000 Jahre zurück. Entsprechend wichtig ist es, sie im historischen Zusammenhang zu verstehen und dann auf unsere Zeit anzuwenden. Manche Sätze klingen im 21. Jahrhundert vielleicht fremd, während sie im 1. Jahrhundert leicht zu verstehen waren. Ebenso haben wir heute viele Herausforderungen, die damals noch nicht existierten und nicht direkt angesprochen werden konnten. Deswegen muss die Bibel erklärt werden. Folgende Fragen sind hilfreich: Kommt eine Lehre mehrfach in der Bibel vor? In seiner Weisheit hat Gott darauf geachtet, dass alle wichtigen Themen wiederholt werden, manche auch sehr oft, sodass wir sie nicht übersehen können. Zum Beispiel die Bedeutung des Glaubens kommt auch schon im Alten Testament immer wieder vor. Passt eine Lehre zu allem anderen, was in der Bibel steht? Gott verursacht keine Verwirrung. Jesus sandte den Heiligen Geist, der uns »zum vollen Verständnis der Wahrheit führt« (Johannes 16,13), wird niemals etwas sagen, das der Bibel widerspricht. Es ist grundsätzlich immer richtig, einen Bibelvers mit der restlichen Bibel abzugleichen, um ihn im Zusammenhang der gesamten biblischen Lehre zu verstehen.

1. Timotheus 4, 1–2 Der Geist Gottes hat allerdings unmissverständlich vorausgesagt, dass am Ende der Zeit manche vom Glauben abfallen werden. Sie werden sich irreführenden Geistern zuwenden und auf Lehren hören, die von dämonischen Mächten eingegeben sind und von scheinheiligen Lügnern propagiert werden, deren Gewissen so abgestumpft ist, als wäre es mit einem glühenden Eisen ausgebrannt worden. Apostelgeschichte 20,27–30

Denn ich bin meinem Auftrag nicht untreu gewesen, sondern habe euch den Plan Gottes in seinem ganzen Umfang verkündet. Gebt Acht auf euch selbst und auf die ganze Herde … Ich weiß, dass nach meinem Abschied reißende Wölfe bei euch eindringen und erbarmungslos unter der Herde wüten werden. Sogar aus euren eigenen Reihen werden Männer auftreten, die die Wahrheit verdrehen, um die Jünger des Herrn irrezuführen und auf ihre Seite zu ziehen. 2. Timotheus 2,15

Setze alles daran, dich vor Gott als ein bewährter Mitarbeiter zu erweisen, der sich für sein Tun nicht zu schämen braucht und der die Botschaft der Wahrheit unverfälscht weitergibt.

Johannes 16,13 Doch wenn der Helfer kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch zum vollen Verständnis der Wahrheit führen.

Haben wir eine gute Übersetzung? Übersetzungen sind immer von Menschen gemacht, auch wenn der Heilige Geist dabei geholfen hat. So kann eine Übersetzung auch einmal eine Stelle falsch wiedergeben und die Bedeutung verändern. Wird eine bestimmte Lehre missbraucht, um Leute anzulocken? Das kam in der Zeit des Neuen Testaments immer wieder vor und geschieht auch heute noch.

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Sie offenbart Gottes Wesen und Gottes Charakter. Sie zeigt Gottes Pläne und Gedanken über die der Menschheit. Sie gibt uns Wegweisung und Hilfe für unser tägliches Leben. Sie vermittelt Gottes persönliches Reden zu uns.

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DIE BIBEL KENNENLERNEN

2. Wir müssen unser Leben anhand der Bibel prüfen Gottes Wort und seine Gedanken sind für jede Generation und jede Nation dieser Erde wichtig. Jeder Mensch ist aufgefordert, nach Gottes Vorstellungen zu leben, nicht nach seinen eigenen. Von Natur aus leben wir so, wie es uns gefällt. Das ist nach der Bibel der Weg, der zum Tod führt. Im Gegensatz dazu führen Gottes Wege zum Leben. Wenn wir dem Wort Gottes erlauben, Einfluss auf unser Leben zu nehmen, können wir auf Gottes Wegen gehen. Während wir die Bibel lesen und uns mit ihr beschäftigen, brauchen wir zwei Dinge: Demut und Glaube. Ohne Demut wird es uns schwerfallen, die Meinung Gottes zu akzeptieren. Glaube brauchen wir, um die Bibel als Wort Gottes anzunehmen und zu vertrauen, dass Gott weiß, was für uns gut ist.

C DIE BIBEL EINSETZEN Matthäus 4,3–10 Da trat der Versucher an ihn heran und sagte: »Wenn du Gottes Sohn bist, dann befiehl, dass diese Steine hier zu Brot werden!« Aber Jesus gab ihm zur Antwort: »Es heißt in der Schrift: ›Der Mensch lebt nicht nur von Brot, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt‹« (nach 5. Mose 8,3 und Johannes 4,34). Daraufhin ging der Teufel mit ihm in die Heilige Stadt, stellte ihn auf einen Vorsprung des Tempeldaches und sagte: »Wenn du Gottes Sohn bist, dann stürz dich hinunter! Denn es heißt in der Schrift: ›Er wird dir seine Engel schicken; sie werden dich auf ihren Händen tragen, damit du mit deinem Fuß nicht an einen Stein stößt‹« (nach Psalm 91,11–12). Jesus entgegnete: »In der Schrift heißt es aber auch: ›Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht herausfordern!‹« (nach 5. Mose 6,16). Schließlich ging der Teufel mit ihm auf einen sehr hohen Berg, zeigte ihm alle Reiche der Welt mit ihrer Herrlichkeit und sagte: »Das alles will ich dir geben, wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest.« Darauf sagte Jesus zu ihm: »Weg mit dir, Satan! Denn es heißt in der Schrift: ›Den Herrn, deinen Gott, sollst du anbeten; ihm allein sollst du dienen‹« (nach 5. Mose 6,13 und 5,9).

Bis jetzt haben wir gesehen, dass die Bibel ein Leitfaden ist, der uns zu Gott führt und uns zeigt, wie Gott sich das Leben der Menschen vorgestellt hat. Aber als Jesus in der Wüste von Satan angegriffen wurde, benutzte Jesus das Wort Gottes noch ganz anders. Er hatte vierzig Tage lang gefastet, nun hatte er existenziellen Hunger. Wahrscheinlich war er auch einsam, nach vierzig Tagen in der Wüste. Satan erwischte ihn in einem geschwächten Zustand. Dreimal versuchte er, Jesus dazu zu bringen, ihm mehr zu vertrauen als Gott. Jedes Mal antwortete Jesus mit einem Bibelzitat. Jesus zeigt uns, wie wir Satan zum Schweigen bringen können: indem wir das Wort Gottes einsetzen. Als es darum ging, sich vom Tempel zu stürzen, hat auch Satan einen Bibelvers zitiert. Doch Jesus durchschaute den Trick: Satan wollte, dass Jesus Gott zwingen würde, ihn zu retten. Insofern setzte Satan den Bibelvers gegen Gott ein. Aber Jesus drehte den Spieß wieder um und besiegte Satan mit dem Wort Gottes.

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CH HAB' NUN 28 JAHRE, SEIT ICH DOKTOR GEWORDEN BIN, S T E T IG I N DE R B I B E L G E L E S E N U N D D A R AU S G E PR E DIG T,

»

DOCH BIN ICH IHRER NICHT MÄCHTIG UND FIND’ NOCH ALLE TAGE ETWAS N EU ES DR I N N EN.

Markus 16,18 … wenn sie Schlangen anfassen oder ein tödliches Gift trinken, wird ihnen das nicht schaden; Kranke, denen sie die Hände auf legen, werden gesund werden.

Martin Luther, deutscher Reformator

Auch heute ermutigt Satan die Christen, ihr Leben nach seinen Vorstellungen zu führen, statt sich an Gottes Regeln zu halten. Die Bibel nennt das Versuchung. Genau wie Jesus können wir die Versuchungen aber überwinden, wenn wir das Wort Gottes einsetzen. Jesus hat seinen Nachfolgern versprochen, dass ihnen weder Schlangen noch Gift schaden würden. Das heißt aber nicht, dass wir absichtlich etwas Giftiges schlucken oder uns gefährlichen Schlangen aussetzen sollen. Jesus hat sich geweigert, Gott zu testen, als Satan ihm das vorschlug. Wir glauben an die Wahrheit von Gottes Wort, weil ER es gesagt hat, nicht weil wir es ausprobiert haben.

GEBET Danke, Vater, für dein Wort. Hilf mir, es mit einem demütigen und aufrichtigen Herzen zu lesen, im Bewusstsein, dass es Menschen gab, die viel riskierten, um die Bibel zu übersetzen und dass es heute noch viele Christen gibt, für die es gefährlich ist, eine Bibel zu haben. Hilf mir, deinem Wort zu gehorchen, damit deine Wahrheit in meinem Leben und in meinem Dienst viel bewirkt.


Station № 1

DIE BIBEL KENNENLERNEN

erschien Luthers erste Teilübersetzung des Alten Testaments. 1525 besaß schon rund ein Drittel aller lesekundigen Deutschen eine deutsche Bibel. 1534 übersetzte Luther das übrige Alte Testament, so entstand die bis heute berühmte Lutherbibel.

Inzwischen wurde die Bibel in mehr als tausend Sprachen übersetzt. Für Deutschland war Martin Luther der erste Bibelübersetzer. Versteckt auf der Wartburg übersetzte er das Neue Testament in nur elf Wochen ins Deutsche. Das war 1521. Im Jahr 1523

Einer der Ersten, der die Bibel ins Englische übersetzte, war William Tyndale. Er musste deshalb aus England fliehen und kam nach Wittenberg, wo er das Neue Testament aus dem Griechischen ins Englische übersetzte. 1526 wurden in Worms die ersten 6000 Exemplare gedruckt. Dafür wurde er 1536 vom englischen König Heinrich VIII zum

Tod verurteilt.Davor hatte auch John Wycliffe schon an einer englischen Bibel gearbeitet. 1383 fertigte er eine Zusammenstellung früherer Übersetzungen aus dem Lateinischen ins Englische an. Später stand in England die Todesstrafe auf dem Besitz dieser Bibelübersetzung. In vielen kommunistischen Ländern war die Bibel lange verboten. Auch heute gibt es noch viele Länder, in denen Christen für den Besitz einer Bibel bestraft werden, zum Teil sogar ihr Leben riskieren. Neben den kommunistischen Ländern sind dies vor allem die Länder, in denen der Islam die Politik bestimmt.

D DIE BIBEL VERÄNDERT LEBEN Jesus sagte, dass seine Worte vom Heiligen Geist erfüllt sind und Leben bringen. Das bedeutet, dass seine Worte den Zuhörern ins Herz fallen und denen, die daran glauben, Leben schenken.

Johannes 6,63 Der Geist ist es, der lebendig macht ... Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben.

Die Bibel ist nicht nur ein Geschichtenbuch, sie ist lebendig und wirksam und enthält Gottes Gedanken. Wer Gottes Gedanken liest, wird verändert werden, seinen Nöten wird begegnet und er wird lernen, auf Gottes Wegen zu gehen.

Apostelgeschichte 2,16–17 … was hier geschieht, ist nichts anderes als die Erfüllung dessen, was Gott durch den Propheten Joel angekündigt hat. ›Am Ende der Zeit‹, so sagt Gott, ›werde ich meinen Geist über alle Menschen ausgießen. Dann werden eure Söhne und eure Töchter prophetisch reden; die Jüngeren unter euch werden Visionen haben und die Älteren prophetische Träume …‹ (zitiert aus Joel 3,1–5).

Genau das passierte an Pfingsten. In der Apostelgeschichte steht, was Petrus damals den Passanten sagte (Apostelgeschichte 2,14–42). Er bezog sich ständig auf Sätze aus dem Alten Testament, besonders auf den Propheten Joel und das Buch der Psalmen. »Die Zuhörer waren von dem, was Petrus sagte, bis ins Innerste getroffen«, lesen wir in Apostelgeschichte 2,37 und dreitausend Leute entschieden sich sofort, auch an Jesus zu glauben.

I

C H W E I S S , D A S S G O T T E S W ORT G E N Ü G T. E I N W ORT V O N IHM K ANN EINE GANZE NATION VER ÄNDERN. SEIN

»

W ORT G I LT V O N EW IG K E I T ZU EW IG K E I T. E S I S T D A S BRO T DER GLÄUBIGEN.

Smith Wigglesworth, Evangelist

Das ist Evangelisation: Wir sagen den Menschen, was in der Bibel steht. Während Christen versuchen, den Samen des Wortes Gottes in die Herzen der Menschen zu streuen, wird Gott die Bedingungen schaffen, dass daraus etwas wachsen kann. Das hat er in Jesaja 55,11 versprochen. Entscheide dich dazu, täglich in der Bibel zu lesen, demütig und glaubend.

Apostelgeschichte 2,25 Schon David sagt (und eigentlich ist es Jesus, der hier spricht): ›Ich habe den Herrn ständig vor Augen; er steht mir zur Seite, damit ich nicht ins Wanken gerate …‘ (zitiert aus Ps 16,8–11). Apostelgeschichte 2, 34–35 Dass es nicht David war, der in den Himmel hinaufgenommen wurde, zeigt auch der folgende Ausspruch, den er selbst gemacht hat: ›Der Herr sagte zu meinem Herrn: Setze dich an meine rechte Seite, bis ich deine Feinde zum Schemel für deine Füße gemacht habe‹ (zitiert aus Ps 110,1). Apostelgeschichte 2,37 Die Zuhörer waren von dem, was Petrus sagte, bis ins Innerste getroffen. »Was sollen wir jetzt tun, liebe Brüder?«, fragten sie ihn und die anderen Apostel. Jesaja 55,11 Genauso ist es mit dem Wort, das ich spreche: Es kehrt nicht unverrichteter Dinge zu mir zurück, sondern bewirkt, was ich will, und führt aus, was ich ihm auftrage..

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Station

№2

Psalm 46 Gott ist für uns Zuf lucht und Schutz, in Zeiten der Not schenkt er uns seine Hilfe mehr als genug. Darum fürchten wir uns nicht, wenn auch die Erde bebt und wankt und die Berge mitten ins Meer sinken, wenn auch seine Wellen brausen und tosen und die Berge erbeben von seiner gewaltigen Kraft. Ein Strom, von vielen Bächen gespeist, erfreut die Stadt Gottes, den heiligen Ort, an dem der Höchste wohnt. Ja, Gott wohnt in ihrer Mitte, darum wird sie niemals ins Wanken geraten, Gott wird ihr Hilfe bringen, wenn sich die Nacht zum Morgen wendet. Völker geraten in Aufruhr, Königreiche wanken – Gott lässt seine Stimme nur einmal erschallen, und schon vergeht die ganze Welt! Der allmächtige Herr ist mit uns, der Gott Jakobs ist für uns eine sichere Burg. Kommt und führt euch vor Augen, welch große Taten der Herr vollbracht hat! In aller Welt hat er vernichtende Schläge gegen seine Feinde geführt. Er beendet Kriege überall auf der Erde, Pfeil und Bogen bricht er entzwei, er zerschmettert Speere und verbrennt Streitwagen im Feuer. Lasst euren Aufruhr und erkennt, dass ich allein Gott bin, hoch erhaben über alle Völker, geehrt in aller Welt. Der allmächtige Herr ist mit uns, der Gott Jakobs ist für uns eine sichere Burg.


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GOTT KENNENLERNEN

In diesem Kapitel beschäftigen wir uns mit einer sehr wichtigen Frage: Wer oder was ist Gott? Wie können wir wissen, ob er existiert? Und wenn er existiert, wie ist er? Erst wenn wir einige grundlegende Dinge über Gott wissen, macht die Bibel Sinn, und erst dann hat auch unser Leben überhaupt einen Sinn. Es ist nicht leicht, Gott zu verstehen. Wir können ihn nicht sehen und er ist allem, was wir kennen, weit überlegen. Außerdem ist es für unseren menschlichen Verstand nicht möglich, sich die Größe Gottes vorzustellen. Aber wir sollten es versuchen.

A GIBT ES GOTT ÜBERHAUPT? Besonders in der westlichen Welt können sich viele Menschen gar nicht vorstellen, dass es einen Gott geben könnte. Christen sollen dann beweisen, dass es ihn wirklich gibt. Das geht natürlich nicht. Nicht einmal die Bibel versucht, die Existenz Gottes zu beweisen. Der erste Vers im 1. Buch Mose geht schlicht davon aus, dass Gott von Anfang an eine reale Person war. Das ist für uns Menschen eine große Herausforderung. Hebräer 11,6 Ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen. Wer zu Gott kommen will, muss glauben, dass es ihn gibt und dass er die belohnt, die ihn aufrichtig suchen.

Apostelgeschichte 17,22–24 Da trat Paulus vor die Ratsmitglieder und alle anderen, die zusammengekommen waren, und begann: »Bürger von Athen! … Als ich … durch die Straßen eurer Stadt ging und mir eure Heiligtümer ansah, stieß ich auf einen Altar mit der Inschrift: ›Für einen unbekannten Gott‹. Ihr verehrt also ein göttliches Wesen, ohne es zu kennen. Nun, gerade diese euch unbekannte Gottheit verkünde ich euch. Meine Botschaft handelt von dem Gott, der die ganze Welt mit allem, was darin ist, geschaffen hat. Er, der Herr über Himmel und Erde, wohnt nicht in Tempeln, die von Menschen erbaut wurden …« Psalm 19,2–5 Die Himmel verkünden die Herrlichkeit Gottes, und das Himmelsgewölbe zeigt, dass es das Werk seiner Hände ist. Ein Tag erzählt es dem anderen, und eine Nacht gibt es der anderen weiter. Sie tun es ohne Worte, kein Laut und keine Stimme ist zu hören. Und doch geht ihre Botschaft über die ganze Erde, ihre Sprache bis zum Ende der Welt. Römer 1,19–20 Dabei ist doch das, was man von Gott erkennen kann, für sie deutlich sichtbar; er selbst hat es ihnen vor Augen gestellt. Seit der Erschaffung der Welt sind seine Werke ein sichtbarer Hinweis auf ihn, den unsichtbaren Gott, auf seine ewige Macht und sein göttliches Wesen. Römer 1,25 Denn sie vertauschten die Wahrheit, die Gott sie hatte erkennen lassen, mit der Lüge; sie verehrten das Geschaffene und dienten ihm statt dem Schöpfer …

1. Eine Sache des Glaubens Eigentlich ist es logisch: Wer Gott gefallen will, muss an ihn glauben. Aber hier steht noch mehr. Gott belohnt alle, die ihn aufrichtig suchen. Wenn wir also auf unser Zweifeln verzichten und der Bibel vertrauen, was sie über Gott sagt, dann wird er sich uns als der wahre, lebendige Gott zeigen. Das wird in unseren Herzen und in unserem Alltag passieren. Dabei lernen wir, ihn zu achten und zu lieben. Der Glaube an Gott – damit natürlich auch an die Bibel – macht es uns möglich, ihn kennenzulernen und unser Glaube macht es Gott möglich, sich uns zu offenbaren.

2. Eine Sache des gesunden Menschenverstandes Seit über hundert Jahren versuchen die Menschen, die an die Evolutionstheorie glauben, die Existenz Gottes zu widerlegen. Trotzdem glauben viele Menschen insgeheim an etwas oder an jemanden, an eine höhere Macht, ob man sie nun Gott nennt oder nicht. Sie sind wie die Menschen in Athen, zu denen Paulus gesprochen hat. Sie kannten Gott nicht, aber sie wussten im tiefsten Inneren, dass es ihn gibt. Die Bibel ist sehr direkt: Törichte Spötter reden sich ein: »Es gibt keinen Gott!« (Psalm 14,1). Man muss schon töricht, also unvernünft sein, um zu glauben, dass es keinen Gott geben könnte. Es gibt einfach zu viele Hinweise auf Gottes Wirken, um nicht an seine Existenz glauben zu können.

3. Die Schöpfung weist auf Gott hin Im Alten und im Neuen Testament heißt es, man kann Gott in der Natur und in der Schöpfung erkennen. Die Welt, in der wir leben, ist kein Zufallsprodukt, sie trägt Gottes Handschrift. Aber Vorsicht: Auch wenn die Natur uns auf Gott hinweist, so ist es trotzdem falsch, die Natur als Gott zu verehren. Geschaffene Dinge dürfen wir nicht behandeln, als ob sie göttlich wären. Gott umgibt uns von allen Seiten, aber er ist kein Teil der Schöpfung. Das lesen wir auch im Römerbrief: Unsere Verehrung gehört nur Gott allein!


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4. Unser Gewissen weist auf Gott hin Obwohl wir in einer Welt leben, die sich weit von Gott entfernt hat und wir von vielem Bösen umgeben sind, so haben wir doch ein Gewissen, das uns zwischen Gut und Böse Orientierung gibt. Wenn wir uns nicht von Gott leiten lassen, haben wir manchmal ein verkehrtes Gewissen. Deshalb können wir uns nicht immer auf unser Gefühl verlassen, wenn es darum geht, was gut und was böse ist. Da hilft ein Blick in die Bibel, an der wir abgleichen können, ob unsere Einstellung und unser Verhalten noch korrekt sind. Trotzdem – jeder Mensch hat von Gott ein Gewissen bekommen, um die richtigen Entscheidungen treffen und Gott finden zu können. Auch Menschen, die nichts von Jesus gehört haben und keine Bibel besitzen, können Gott kennenlernen, weil ihr Gewissen ihnen den Weg weist.

Römer 2,14–15 Wenn nun Menschen, die nicht zum jüdischen Volk gehören und mit dem Gesetz Gottes daher nicht in Berührung gekommen sind, von sich aus so handeln, wie es das Gesetz fordert, dann ist dieses Gesetz, auch wenn sie es nicht kennen, offensichtlich ein Teil von ihnen selbst. Ihr Verhalten beweist, dass das, was das Gesetz fordert, ihnen ins Herz geschrieben ist. Das zeigt sich auch im Urteil ihres Gewissens und am Widerstreit von Anklagen und Rechtfertigungen in ihren Gedanken.

B WER ODER WAS IST GOTT? Solange wir auf der Erde leben, werden wir nie ganz verstehen, wer Gott ist. Aber die Bibel enthält doch genug Information über ihn, um ein ziemlich klares Bild zu bekommen.

1. Gott ist Geist Er ist keine körperliche Person wie wir. Vieles, was wir über Gott wissen, hat Jesus uns erzählt, denn das war sein Auftrag. Eines Tages erzählte Jesus einer Frau aus Samaria, dass Gott ein geistliches Wesen ist. Oft machen Christen den Fehler, sich Gott zu menschlich vorzustellen. Aber er ist ein Geist. Damit ist er nicht unwirklich, denn die unsichtbare, geistliche Welt ist viel realer und mächtiger als die reale, sichtbare Welt.

Johannes 1,18 Niemand hat Gott je gesehen. Der einzige Sohn hat ihn uns offenbart, er, der selbst Gott ist und an der Seite des Vaters sitzt. Johannes 4,24 Gott ist Geist, und die, die ihn anbeten wollen, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.

Weil Gott ein Geist ist, unterliegt er nicht den gleichen Begrenzungen wie wir. Außerdem sagt Jesus hier, dass unsere Beziehung zu Gott auf einer geistlichen Ebene stattfinden muss. Unsere Anbetung ist wertlos, wenn sie nicht im Geist und in der Wahrheit geschieht.

2. Gott ist einzigartig Die Bibel ist hier nicht kompromissbereit. Gott ist kein Gott unter anderen Göttern, auch kein Gott über anderen Göttern, er ist auch nicht einfach nur der Gott der Christen. Nein, er ist der einzige Gott. Wie er sich den Israeliten im Alten Testament offenbart hat, so hat er es immer wieder betont: Er besteht darauf, dass die Menschen ihn allein verehren. Gleich das erste der Zehn Gebote, die Gott dem Mose gab, verlangt das. Ein Christ glaubt und bekennt, dass es nur einen Gott gibt, der lebt und sich in der Bibel mitteilt. Auch wenn es falsch ist, Menschen zu provozieren, die einen anderen Glauben haben, so können wir andererseits nicht so tun, als gäbe es auch noch einen anderen Gott. Wir haben die Aufgabe, denen, die den Gott der Bibel nicht kennen, von ihm zu erzählen – aber einfühlsam und mit Weisheit!

Jeremia 10,10 Aber der HERR ist wirklich Gott, ein Gott, der lebt, König von jeher und für alle kommenden Zeiten! 2. Mose 20,3–4 Du sollst keine anderen Götter neben mir haben. Du sollst dir kein Gottesbild anfertigen. Mach dir überhaupt kein Abbild von irgendetwas im Himmel, auf der Erde oder im Meer. Jesaja 44,6 Der HERR, Israels König und sein Befreier, der Herrscher der Welt, sagt: »Ich bin der Erste und ich bin der Letzte; außer mir gibt es keinen Gott …« Jesaja 44,8 Gibt es einen Gott außer mir? Gibt es außer mir einen, auf den man sich felsenfest verlassen kann? Ich kenne keinen. Jesaja 45,6 Überall auf der ganzen Erde sollen sie erkennen, dass ich allein Gott bin, ich, der HERR, und sonst keiner.

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3. Gott ist endlos Wie wir schon gesehen haben, ist Gott anders als wir. Er ist ein Geist. Aber er hat auch noch andere Wesensmerkmale, die ihn grundsätzlich von uns unterscheiden. Weil er Gott ist, hat er bestimmte Fähigkeiten und Eigenschaften.

Psalm 90,2 Ehe die Berge geboren wurden, ehe du die Erde mit ihren Lebensräumen hervorbrachtest – da warst du, Gott, schon da von Ewigkeit zu Ewigkeit. Psalm 102,26–28 Du hast am Anfang das Fundament der Erde gelegt, und auch der Himmel ist das Werk deiner Hände. Himmel und Erde werden vergehen, du aber bleibst. Sie werden alt werden wie ein abgenutztes Kleid, du wirst sie auswechseln wie ein abgetragenes Gewand, und so werden sie verwandelt. Du aber bleibst immer derselbe, und deine Zeit wird kein Ende haben. Jeremia 32,26–27 Ich bin der HERR, der Gott aller Menschen. Sollte mir etwas unmöglich sein?

Er ist ewig Gott ist ohne Anfang und ohne Ende. Er hat schon immer existiert und wird immer existieren. Er wurde nicht geboren oder geschaffen und er wird nie sterben. Er altert auch nicht. Es ist nicht leicht, das zu verstehen, weil wir als Menschen immer zwischen Leben und Tod stehen und älter werden. Wenn wir nach dem Ursprung Gottes gefragt werden, können wir am besten mit Bibelzitaten antworten. Gleich in ihrem ersten Satz erklärt die Bibel: Gott existierte schon vor der Erschaffung der Welt.

Er ist allmächtig Wir können ihn auch als den Allmächtigen anreden. Er kann alles und er hat die Macht, alles zu tun. Im Alten Testament lesen wir, wie die Israeliten ziemlich schnell herausfanden, wie mächtig ihr Gott war. Durch eine Serie von Wundern brachte er sie aus der ägyptischen Sklaverei. Doch dann stand das Volk plötzlich vor dem Roten Meer. Hinter ihnen rückten die ägyptischen Soldaten immer näher. Aber Gott war mit ihnen und bahnte einen Weg durchs Meer. Die Bibel berichtet von zahllosen weiteren Wundern, mit denen Gott seinem Volk half. Oft handelte er durch Menschen. Damit werden wir uns später noch beschäftigen.

Psalm 139,7–10 Wohin könnte ich schon gehen, um deinem Geist zu entkommen, wohin fliehen, um deinem Blick zu entgehen? Wenn ich zum Himmel emporstiege – so wärst du dort! Und würde ich im Totenreich mein Lager aufschlagen – dort wärst du auch! Hätte ich Flügel und könnte mich wie die Morgenröte niederlassen am äußersten Ende des Meeres, so würde auch dort deine Hand mich leiten, ja, deine rechte Hand würde mich halten!

Er ist überall Gottes Gegenwart reicht in jeden Winkel, Gott ist immer und überall bei seinen Kindern! Als Jesus im Begriff stand, wieder in den Himmel zurückzukehren, gab er seinen Freunden ein großartiges Versprechen: Er sagte, er würde immer bei ihnen sein. Also kann er gleichzeitig bei seinem Vater im Himmel und bei seinen Nachfolgern auf der Erde sein.

Jeremia 23, 23–24 Niemand kann sich so gut verstecken, dass ich ihn nicht doch entdecken würde. Es gibt keinen Ort im Himmel und auf der Erde, an dem ich nicht wäre! 2. Chronik 16,9 Der HERR behält die ganze Erde im Auge, damit er denen beistehen kann, die ihm mit ungeteiltem Herzen vertrauen.

Er weiß alles Die Bibel lässt an dieser Stelle keine Fragen offen: Gott weiß alles und er sieht alles. Jesus sagte seinen Jüngern, dass Gott die Haare auf ihren Köpfen zählt und jeden Spatzen kennt, der zu Boden fällt.

Sprüche 15,3 Die Augen des HERRN sind überall; er sieht, ob jemand Unrecht oder das Rechte tut. Matthäus 10,29 … und doch fällt kein einziger Spatz auf die Erde, ohne dass euer Vater es zulässt. Und bei euch sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt. Maleachi 3,6 »Nein, ich habe mich nicht geändert«, sagt der HERR.

Er verändert sich nicht Menschen ändern sich ständig. Sie ändern ihre Meinung und ihre Einstellung, ihren Beruf, ihren Stil und ihre Stimmung. Bei Christen verändert sich ihr Lebensstil, während sie die Bibel lesen. Natürlich ändert sich auch der Körper, während ein Mensch älter wird. Wir brauchen nur ein älteres Foto von uns anzuschauen, dann ist die Veränderung offensichtlich! Bei Gott ist das nicht so. Weil er vollkommen ist und sich in keinem Bereich verbessern kann, verändert er sich überhaupt nicht.


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4. Fazit Wir wissen jetzt also, dass Gott ein Geist ist, der schon immer da war und immer da sein wird, der sich nie verändert und uns immer umgibt, der alles weiß und unvorstellbare Kraft hat. Darüber wollen wir noch einen Augenblick lang nachdenken. Was bedeutet dieses Wissen für uns? Du kannst die folgende Liste auch für dich selbst noch verlängern.

Da Gott überall ist, wird er auch immer in deiner Nähe sein. Du wirst nie alleine sein und wirst nie in eine Situation kommen, die du alleine meistern musst.

Wenn du betest, darfst du davon ausgehen, dass Gott dir ganz nahe ist. Du kannst mit ihm reden wie mit einem Freund, auch wenn er unendlich viel mächtiger ist als jeder andere Freund. Du wirst lernen, seine Nähe auf eine ganz besondere Art zu spüren, während du mit Gott redest.

Denke daran, dass Gott dir auch dann ganz nahe ist und dich beobachtet, wenn du etwas Falsches tust. Die Israeliten waren oft froh, dass Gott bei ihnen war und ihnen half. Aber manchmal wäre es ihnen auch lieber gewesen, er hätte sie nicht gesehen. Wenn niemand uns sieht – oder wenn wir denken, keiner sieht uns – Gott hat uns trotzdem im Blick.

Da Gott sich nicht verändert, kannst du mit Sicherheit davon ausgehen, dass die Bibel dir und der Gesellschaft, in der du lebst, etwas zu sagen hat.

Gottes Kraft steht jedem Christen zur Verfügung. Es ist super, jemanden zu kennen, der allmächtig ist. Trotzdem können wir nicht erwarten, dass Gott alles tun wird, was wir uns wünschen. Wir müssen lernen, dass Gott weiß, was für uns am besten ist und wir müssen lernen, mit seiner Kraft umzugehen. Darauf werden wir später zurückkommen, wenn es um das Gebet und die Gaben des Heiligen Geistes gehen wird.

Christen hören oft die Frage: »Wenn Gott allmächtig ist, warum tut er dann nichts gegen das Leid in der Welt, gegen Hungersnöte und Naturkatastrophen?« Darauf sollte man nicht zu leichtfertig antworten, aber eines ist sicher: Gott schickt diese Dinge nicht. Das Böse ist seit dem Sündenfall in der Welt. Die meisten Probleme, die wir haben, sind entweder selbst gemacht oder von anderen Menschen verursacht. Gott schuf den Menschen mit der Fähigkeit, sich zwischen Satan und Gott zu entscheiden. Adam und Eva entschieden sich, Gott nicht zu gehorchen. Seither sind Krankheit, Tod und Leid in der Welt. Gott setzt seine Kraft nicht immer ein, um das zu stoppen. Aber er hat versprochen, dass es eines Tages keine Krankheit, keinen Tod, keine Grausamkeit und keinen Schmerz mehr geben wird. Davon kann man in der Offenbarung lesen.

I

Offenbarung 21,3–4 Gott wird in ihrer Mitte wohnen; sie werden sein Volk sein – ein Volk aus vielen Völkern, und er selbst, ihr Gott, wird immer bei ihnen sein. Er wird alle ihre Tränen abwischen. Es wird keinen Tod mehr geben, kein Leid und keine Schmerzen, und es werden keine Angstschreie mehr zu hören sein.

CH GLAUBE, DASS DIE BIBEL ALLEIN DIE ANTWORT AUF ALLE UNSERE FR AGEN IST UND DASS WIR NUR

»

A NH ALTEN D U N D DEMÜTIG ZU FR AGEN BR AUCHEN,

UM DIE ANTWORT VON IHR ZU BEKOMMEN. Dietrich Bonhoeffer (1906–1945), deutscher Theologe

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2. Mose 15,11 Wer von den Göttern kann sich dir vergleichen? Wer ist so heilig, HERR, und so gewaltig? Wer sonst weckt Furcht und Staunen durch sein Tun? Jesaja 6,3+5 Die Engel riefen einander zu: »Heilig, heilig, heilig ist der HERR, der Herrscher der Welt, die ganze Erde bezeugt seine Macht!« ... Vor Angst schrie ich auf: »Ich bin verloren! Ich bin unwürdig, den HERRN zu preisen, und lebe unter einem Volk, das genauso unwürdig ist. Und ich habe den König gesehen, den Herrscher der Welt!« 2. Mose 3,4–6 Als der HERR sah, dass Mose näher kam, rief er ihn aus dem Busch heraus an: »Mose! Mose!« – »Ja«, antwortete Mose, »ich höre!« – »Komm nicht näher!«, sagte der HERR. »Zieh deine Schuhe aus, denn du stehst auf heiligem Boden.« … Da verhüllte Mose sein Gesicht, denn er fürchtete sich, Gott anzusehen.

1. Petrus 1,23 Richtet euch als gehorsame Kinder Gottes nicht mehr nach den eigensüchtigen Wünschen aus jener früheren Zeit, als ihr noch nichts von Christus wusstet. Der, der euch berufen hat, ist heilig; darum sollt auch ihr ein durch und durch geheiligtes Leben führen. Es heißt ja in der Schrift: »Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig.«

C WIE IST GOTT? Bis jetzt haben wir uns gefragt, wer Gott ist. Das war die Frage nach seinem Wesen. Er hat ein göttliches Wesen, die göttliche Natur. Wir als Menschen haben eine andere Natur, schließlich sind wir ja Menschen. Aber wie ist Gott? Ist er freundlich oder grausam, geduldig oder hitzig? So mächtig, wie er ist, könnte er uns jederzeit vernichten. Von daher ist es gut zu wissen, wie er ist. Wir sollten sein Handeln verstehen und seinen Charakter kennen.

1. Gott ist heilig Das bedeutet, dass Gott vollkommen rein ist. Das Wort heilig kann man auch mit abgesondert übersetzen. Gott sondert sich von aller Sünde ab. Als Jesaja Gott in einer Vision sah, war er von Wesen umgeben, die Seraphine heißen. Sie sagten sich gegenseitig, wie heilig Gott ist. Als Jesaja das sah, fühlte er sich sehr unrein. Ähnlich ging es anderen Menschen in der Bibel. Als Mose mit seinen Schafen unterwegs war, sah er einen brennenden Busch, der nicht verbrannte. Als er daraus Gottes Stimme hörte, war ihm klar, dass das kein normaler Busch war. Gottes Anwesenheit machte den Boden heilig und ließ Mose sein Gesicht verhüllen. Erst wenn wir eine Ahnung von der Heiligkeit Gottes haben, verstehen wir, warum er die Sünde so verabscheut. Sünde ist eine hässliche Trennwand zwischen Gott und den Menschen. Jesus starb, um sie einzureißen. Wenn wir begreifen, wie sehr Gott die Sünde hasst, werden wir sie auch nicht mehr mögen. Das ist der Weg, auf dem wir heilig werden, wenn wir auch niemals so heilig wie Gott werden können. Doch Christen sollen rein und heilig werden wollen. Darum wird es in einem späteren Kapitel noch einmal gehen.

2. Gott ist Liebe Psalm 100,4–5 Kommt in die Tore seiner Stadt mit Dank, in die Vorhöfe seines Heiligtums mit Lobgesang! Dankt ihm und preist seinen Namen! Denn reich an Güte ist der Herr, ewig währt seine Gnade, und seine Treue gilt auch allen künftigen Generationen.

Psalm 103,8 Barmherzig und gnädig ist der Herr, er gerät nicht schnell in Zorn, sondern ist reich an Gnade.

Das ist eine der schönsten Wahrheiten über Gott und sie wird in der Bibel oft wiederholt. Gott ist nicht nur ein mächtiges Wesen. Er liebt jeden von uns, egal wer wir sind und was wir getan haben. Seine Liebe zeigt sich auf viele Arten, zum Beispiel in seiner Freundlichkeit und Barmherzigkeit, seiner Geduld und der Bereitschaft, zu vergeben. Als Gott Israels hielt er sich immer an seine Versprechungen, obwohl das Volk ihm oft nicht gehorchte und ihn häufig enttäuschte. Kein Wunder, dass die Psalmschreiber immer wieder von Gottes Güte und Liebe redeten. Tausende von Jahren später besingen die Christen immer noch Gottes Liebe und Treue. Doch im Neuen Testament zeigt sich Gottes Liebe noch klarer. Jesus sprach nicht nur davon, er war voller Liebe zu allen Menschen, mit denen er in Berührung kam. Die Armen und Kranken kamen zu ihm, weil er sich ihrer Nöte annahm. Er war voller Mitgefühl, wenn er die Menschenmassen sah, die ihn hören wollten. Die Jünger erlebten, dass Jesus nicht nur gewaltige Wunder tat, sondern er wusch ihnen auch die Füße vor dem Essen, was normalerweise Sklavenarbeit war.

Johannes 3,16 Denn Gott hat der Welt seine Liebe dadurch gezeigt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab, damit jeder, der an ihn glaubt, das ewige Leben hat und nicht verloren geht.

In einem der bekanntesten Verse der Bibel sagt Jesus zu Nikodemus, dass Gott die Welt so sehr geliebt hat, dass er seinen einzigen Sohn auf die Erde sandte, damit der den Menschen Rettung bringen konnte. Doch obwohl er ein liebender Gott ist, kann er die Sünde nicht tolerieren. Er ist auch heilig und gerecht. Im Alten Testament zeigt er sich als starker Gott, der zornig wird, wenn man ihm nicht gehorcht.


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3. Gott ist gerecht Weil Gott heilig ist, ist er auch gerecht. Vielen Menschen erscheint ihr Leben unfair. Manche leben länger als andere, sind gesünder, haben mehr Geld und ein angenehmeres Leben. In den Psalmen wird das immer wieder beklagt: Den Menschen, die ohne Gott leben, scheint es gut zu gehen, während Gottes Leute leiden. Aber die Psalmen kommen auch immer wieder zu dem Ergebnis, dass die Menschen ohne Gott am Ende doch nicht gut dran sind. Außerdem wird Gott am Ende der Zeiten alle Menschen richten. Weil Gott gerecht ist, misst er jeden mit dem richtigen Maß. Er ist fair und hält sein Versprechen. Das meint man, wenn man sagt, Gott ist treu. Er erwartet von uns, dass wir ihm gegenüber und untereinander auch so sind. Gott liebt Gerechtigkeit und alle, die entsprechend leben. Die Bibel beschreibt Gott mit Eigenschaften, die wir uns vorstellen können: Er ist liebevoll, kann aber auch zornig werden, er ist gerecht, vergibt aber auch gerne, er ist geduldig und treu. Diese Eigenschaften lassen ihn irgendwie menschlich erscheinen, aber wir wissen ja schon, dass Gott ein Geist ist.

D GOTT IN AKTION Nachdem wir bis jetzt die biblischen Aussagen angeschaut haben, die etwas über Gottes Wesen sagen, soll es jetzt um Gott in Aktion gehen, dabei sehen wir das Gott durch den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist in Aktion tritt. Später werden wir die drei Personen Gottes einzeln betrachten, aber zuerst wollen wir uns mit Bibelstellen beschäftigen, die von der Dreieinigkeit handeln.

1. Die Schöpfung Der Vater hat die Schöpfung geplant. Der Sohn hat alles geschaffen. Der Geist war auch daran beteiligt.

2. Jesus kommt auf die Erde Der Vater gab seinen Sohn. Der Geist kam auf Maria, sodass sie schwanger wurde. Der Sohn wurde in die Welt geboren.

Hebräer 1,2

Jetzt aber, am Ende der Zeit, hat er durch seinen eigenen Sohn zu uns gesprochen. Der Sohn ist der von Gott bestimmte Erbe aller Dinge. Durch ihn hat Gott die ganze Welt erschaffen. Johannes 1,3 Durch ihn ist alles entstanden; es gibt nichts, was ohne ihn entstanden ist.

Johannes 3,16

Denn Gott hat der Welt seine Liebe dadurch gezeigt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab, damit jeder, der an ihn glaubt, das ewige Leben hat und nicht verloren geht.

Johannes 8,54

3. Jesu Wirken Der Vater verherrlichte Jesus auf der Erde. Der Sohn verherrlichte den Vater auf der Erde.Der Geist verherrlicht Jesus heute.

4. Beten Wir beten zum Vater. Wir sollen im Namen Jesu beten. Der Geist hilft uns beim Beten.

1.Mose 1,2

Die Erde war noch leer und öde, Dunkel bedeckte sie und wogendes Wasser, und über den Fluten schwebte Gottes Geist.

Wenn ich mir selbst eine solche Ehre anmaßen würde, wäre sie nichts wert. Aber nun ist es mein Vater, der mich ehrt – er, von dem ihr sagt, er sei euer Gott.

Lukas 1,35

Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind, das du zur Welt bringst, heilig sein und Gottes Sohn genannt werden.

Johannes 16,14

Er wird meine Herrlichkeit offenbaren; denn was er euch verkünden wird, empfängt er von mir.

Johannes 17,4

Ich habe das Werk vollendet, das du mir aufgetragen hast: Ich habe hier auf der Erde deine Herrlichkeit offenbart. Matthäus 6,6

Wenn du beten willst, geh in dein Zimmer, schließ die Tür, und dann bete zu deinem Vater, der auch im Verborgenen gegenwärtig ist; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird dich belohnen. Johannes 16,23–24

An jenem Tag werdet ihr mich nichts mehr zu fragen brauchen. Ich versichere euch: Wenn ihr dann den Vater in meinem Namen um etwas bittet, wird

er es euch geben. Bisher habt ihr nichts in meinem Namen erbeten. Bittet, und ihr werdet empfangen; dann wird eure Freude vollkommen sein.« Römer 8,26

Und auch der Geist Gottes tritt mit Flehen und Seufzen für uns ein; er bringt das zum Ausdruck, was wir mit unseren Worten nicht sagen können. Auf diese Weise kommt er uns in unserer Schwachheit zu Hilfe, weil wir ja gar nicht wissen, wie wir beten sollen, um richtig zu beten.

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ALS DAS VOLK ISRAEL DURSTIG WAR, SCHLUG

MOSE

MIT SEINEM STOCK AN EINEN FELSEN UND WASSER KAM HERAUS. 2 . M O S E 17, 4 – 6

Gott bahnte dem Volk Israel einen Weg durch den Jordan. Der Fluss wurde angestaut wie von einem Damm, als die Priester, welche die Bundeslade trugen, ihre Füße ins Wasser setzten.

J O S UA 3,10 – 17

WURDE VON LEPRA GEHEILT, ALS ER TAT, WAS DER MANN GOTTES IHM BEFOHLEN HATTE. 2 . K Ö N I G E 5 , 14

Als der König Hiskia wissen wollte, ob Gott

ihn heilen würde und er um ein Zeichen bat,

G O T T VERWANDELTE

rückwärts wandern.

IN EINE S C H L A N G E .

ließ Gott den Schatten der Sonne

MOSES STOCK 2. MOSE 4,2– 4

2 . K Ö N I G E 2 0 , 1 –11

Als Mose die Stöcke der Stammesoberhäupter im Heiligen Zelt vor dem Herrn niederlegte, hatte

GOTT LIESS AUF JOSUAS GEBET HIN

Aarons Stock am nächs-

DIE SONNE FAST

ten Tag Zweige und Blü-

EINEN TAG LANG

ten getrieben und er trug

STILLSTEHEN.

Mandeln.

4. MOSE 17,16–26

J O S U A 10 , 13 –14

JOSUA 6,20


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Wenn wir uns jetzt mit der Dreieinigkeit beschäftigen, dürfen wir uns nicht vorstellen, dass es sich hier um drei Personen handelt, die ein Team bilden. Sie sind ein Teil voneinander, aber wir können das nicht wirklich verstehen. Deshalb sagte Jesus: »Der Vater, der in mir ist, handelt durch mich« (Johannes 14,10).

E DIE DREIEINIGKEIT VERSTEHEN Die Bibel lehrt uns, dass Gott aus drei Personen besteht, dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist. Das ist für uns schwer zu verstehen. Wir müssen das, was in der Bibel über die Dreieinigkeit steht, im Glauben erfassen.

1. Die Bibel sagt uns, dass es nur einen Gott gibt Es gibt andere Religionen, die an die Existenz vieler Götter glauben. Aber gleich am Anfang, als Gott sich Israel erwählte, erklärte er ihnen, dass dies

5. Mose 6,4 Höre, Israel! Der HERR ist unser Gott, der HERR und sonst keiner.

bei ihm anders sei. Er ist der eine Gott, der Himmel und Erde gemacht hat. Genau wie die Israeliten glauben wir an einen Gott, nicht an drei.

2. Die Bibel beschreibt Gott als drei Personen Wir müssen einige Bibelstellen lesen, dann wird das ganz klar. Es gibt einige falsche Interpretationen im Bezug zur Dreieinigkeit, Deswegen nimm dir Zeit für diese Texte, sie sind sehr zentral. Die Taufe Jesu Als Jesus nach seiner Taufe wieder aus dem Fluss Jordan kletterte, passierten zwei Dinge. Sein Vater sprach aus dem Himmel zu ihm und der Heilige Geist kam auf ihn. Aufgrund dieser Stelle kann man zwar noch nicht nachweisen, dass Jesus Gott ist oder dass der Geist eine Person ist, aber hier wird ganz deutlich, dass der Vater, der Sohn und der Heilige Geist nicht eine Person sein können. Wie die Christen taufen Bevor Jesus nach seiner Auferstehung wieder in den Himmel zurückkehrte, trug Jesus seinen Jüngern auf, mit seinem angefangenen Dienst weiterzumachen. Sie sollten die neuen Christen taufen »auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes« (Matthäus 28,19). Jesus zählt hier den Vater, den Sohn (also sich selbst) und den Heiligen Geist wie gleichberechtigte Partner auf. Der Apostel Paulus tat das ebenso: »Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Kraft des Heiligen Geistes, der euch Gemeinschaft untereinander schenkt, sei mit euch allen!« (2. Korinther 13,13). Die Lehre des Neuen Testamentes Es gibt in der Apostelgeschichte und in den Briefen viele Stellen, die etwas über die Dreieinigkeit verraten. · Apostelgeschichte 5,3–5: Hananias und Saphira bezahlen mit ihrem Leben dafür, dass sie den Heiligen Geist belogen haben. Sie haben damit Gott belogen, denn der Heilige Geist ist Gott. · Hebräer 1,8: Jesus, der Sohn Gottes, wird hier direkt als Gott bezeichnet.

Apostelgeschichte 5,3–5 … sagte Petrus zu ihm: »Hananias, warum hast du dein Herz dem Satan geöffnet und dich von ihm dazu verführen lassen, den Heiligen Geist zu belügen? … Du hast nicht Menschen belogen, sondern Gott!« Als Hananias diese Worte hörte, brach er tot zusammen. Hebräer 1,8 Zum Sohn jedoch wird gesagt: »Dein Thron, o Gott, hat für immer Bestand; Gerechtigkeit ist das Kennzeichen deiner Herrschaft …«

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Römer 1,7 Euch allen wünsche ich Gnade und Frieden von Gott, unserem Vater, und von Jesus Christus, unserem Herrn.

· Römer 1,7 Den römischen Christen wünscht Paulus Gnade und Frieden von Gott, unserem Vater, und das klingt so, als wäre es selbstverständlich, dass Gott unser Vater ist. Diese Bibelstellen zeigen, dass es richtig ist, den Vater, den Sohn und den Geist als Gott zu bezeichnen. Aber es ist hier auch wichtig, Jesu eigene Worte zu diesem Thema anzuschauen.

Die Aussagen über die Dreieinigkeit in den Evangelien In den Evangelien können wir viel über die Dreieinigkeit lernen, vor allem bei Johannes. Während du die nächsten Abschnitte liest, bitte Gott, dir das Geheimnis der Dreieinigkeit zu verdeutlichen. Es geht vor allem um fünf Punkte, die wir verstehen müssen. Die meisten davon hat Jesus selbst erklärt. Immerhin kennt er sich mit dem Thema aus. Er hat bestätigt, was wir aus anderen Bibelstellen schon wissen, aber er hat das Thema noch vertieft. · Jesus beansprucht, eine Einheit mit dem Vater zu sein. Johannes 10,30 Ich und der Vater sind eins.

Kurz vor seiner Kreuzigung wiederholte er diesen Satz. Philippus, einer der Jünger, hatte Jesus gebeten, ihnen den Vater zu zeigen. Jesu Antwort war einfach: Wer Jesus gesehen hat, hat auch den Vater gesehen. Daraus haben einige Christen die Lehre gemacht, dass Gott nur eine Person sei, die früher als Vater, dann als Sohn und jetzt als Heiliger Geist erscheine. Aber das kann nicht sein. In Johannes 17,1 »blickte er (Jesus) zum Himmel auf und betete …« Zu wem betete er denn? Zu seinem Vater! Wo befand dieser sich? Im Himmel! Jesus sagte seinen Jüngern: Johannes 16,28 Ja, vom Vater gesandt, bin ich in die Welt gekommen. Und jetzt verlasse ich die Welt wieder und gehe zum Vater zurück. Johannes 10,33 »Wir steinigen dich … weil du ein Gotteslästerer bist«, gaben die Juden zur Antwort. »Du machst dich zu Gott, obwohl du nur ein Mensch bist.«

Was hat Jesus dann gemeint, als er sagte, wer ihn gesehen hat, habe den Vater gesehen? Es kann nur so gemeint sein: Er und der Vater sind Gott und sie wirken und handeln als eine Person. · Jesus beansprucht, Gott zu sein Damit hat er die Pharisäer besonders provoziert. Sie hätten ihn dafür fast gesteinigt. Seine Aussage, er und der Vater seien eins, heißt schließlich, dass er auch Gott sei, so wie der Vater Gott ist. Bei seiner Taufe wurde Jesus von Gott mein Sohn genannt. Hunderte von Jahren früher sagte Jesaja in einer Prophetie über die Geburt Jesu, dass ein Gott-Held geboren werden würde (Jesaja 9,5; Luther-Bibel 1984). Über seine Geburt schreibt Matthäus, »man wird ihm den Namen Immanuel geben (Immanuel bedeutet: ›Gott ist mit uns‹)« (Matthäus 1,23). Selbst Satan ging davon aus, dass Jesus Gottes Sohn ist, entsprechend fielen seine Versuchungen in der Wüste aus, wo er zweimal sagte: »Wenn du Gottes Sohn bist …« (Matthäus 4,3+6). Aber wie können wir sicher sein, dass Jesus, der Sohn Gottes, auch wirklich Gott ist? Immerhin ist ein Prinz normalerweise zwar der Sohn des Königs, aber deshalb noch lange nicht König. Dazu wird er erst nach dem Tod des Vaters eingesetzt und gekrönt. Wie kann jemand, der als Sohn bezeichnet wird, ohne Anfang sein? Wenn der Vater aber vor dem Sohn existierte und ihn schuf, dann kann Jesus nicht Gott sein.

Johannes 1,1–2 Am Anfang war das Wort; das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Der, der das Wort ist, war am Anfang bei Gott.

Hier beantwortet Johannes die Frage. Der Sohn, der auch das Wort genannt wird, hat schon immer existiert, genau wie der Vater, er ist Gott,


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zusammen mit dem Vater. Jesus ist der einzige Sohn, der genauso alt ist wie sein Vater! Beide sind von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Jesus bezeichnet den Heiligen Geist als eine Person Der Heilige Geist ist nicht nur eine Kraft oder etwas, das Gott einsetzt, wenn er wirkt. Jesus sprach viel über den Heiligen Geist, immer mit dem Pronomen Er. Jesus ließ auch keine Zweifel daran, dass der Heilige Geist Gott ist. Als Jesus seine Jünger darauf vorbereitete, dass der Heilige Geist vom Himmel herunter zu ihnen kommen würde, sagte er, das wäre dann genauso, als ob er selbst zu ihnen kommen würde. Ähnlich wie an den Stellen, wo es um den Vater geht, sagte Jesus auch in Bezug auf den Heiligen Geist nicht, dass sie eine Person seien, sondern dass sie beide Gott sind. Wenn der Heilige Geist bei den Jüngern ist, dann ist das genauso gut, wie wenn Jesus bei ihnen ist. Am Ende dieses Abschnitts stehen wir immer noch vor dem Rätsel, wie die drei Personen, die wir Vater, Sohn und Heiliger Geist nennen, alle Gott sein können, obwohl wir gleichzeitig nur an einen Gott glauben. Vielleicht kommen wir der Sache näher, wenn wir uns selbst betrachten. Du bist nur eine Person, trotzdem bestehst du aus Körper, Seele und Geist, die gemeinsam deine Persönlichkeit ausmachen und für dich zusammenarbeiten. Doch auch wenn wir das nie ganz begreifen werden – das Wichtigste ist, dass wir diesen Gott persönlich kennenlernen und ihn täglich anbeten, in unseren Herzen und mit unserem Leben – den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist.

Johannes 15,26 Wenn der Helfer kommen wird, wird er mein Zeuge sein – der Geist der Wahrheit, der vom Vater kommt und den ich zu euch senden werde, wenn ich beim Vater bin. Johannes 16,7 Doch glaubt mir: Es ist gut für euch, dass ich weggehe. Denn wenn ich nicht von euch wegginge, käme der Helfer nicht zu euch; wenn ich aber gehe, werde ich ihn zu euch senden. Johannes 14,17–18 Er wird euch den Geist der Wahrheit geben, den die Welt nicht bekommen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt. Aber ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. Ich werde euch nicht als hilf lose Waisen zurücklassen; ich komme zu euch.

F JESUS CHRISTUS, DER SOHN GOTTES Zuerst wollen wir zusammenfassen, was wir schon über Jesus gelernt haben: Er ist eine der drei Personen, welche in der Bibel als Gott bezeichnet werden (manchmal wird er als die zweite Person der Dreieinigkeit bezeichnet). Er wird auch Sohn Gottes genannt, obwohl er schon immer existierte, genau wie der Vater und der Heilige Geist. Als Nächstes wollen wir Jesu Leben und Dienst anschauen und prüfen, welche Auswirkungen davon zweitausend Jahre später noch vorhanden sind.

Kolosser 2,9 Dabei ist es doch Christus, in dem die ganze Fülle von Gottes Wesen in leiblicher Gestalt wohnt.

1. Die Namen des Sohnes Gottes Wir können viel über Jesus herausfinden, indem wir uns mit seinen Namen beschäftigen. Immanuel (Gott ist mit uns) hatten wir ja schon. Doch es gibt noch viele andere. Jesus Das war sein menschlicher Name, den er bekam, als er auf die Erde kam. Jesus war damals ein ganz normaler Name, den auch andere Kinder hatten. Aber die Bedeutung war trotzdem wichtig: Der Engel sagte Maria und Josef, sie sollen das Kind Jesus nennen, weil er der Erlöser der Menschheit werden würde. Christus Als Jesus in Bethlehem zur Welt kam, kam ein Engel und erzählte den Hirten, dass der Erretter geboren wurde. Der Engel sagte: »Heute ist euch in der Stadt Davids ein Retter geboren worden; es ist der Messias, der Herr« (Lukas 2,11). Für Juden ist Messias eine wichtige Bezeichnung. Seit Jahrhunderten warteten sie auf diesen Führer und Retter, den Gott ihnen senden würde und der ihre

Matthäus 1,21 Sie wird einen Sohn zur Welt bringen. Dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk von aller Schuld befreien.

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Feinde besiegen würde. Die Propheten hatten im Alten Testament davon gesprochen. Aber als Jesus dann kam, erkannte fast niemand in ihm den Messias, weil die Menschen eine ganz andere Vorstellung von ihm gehabt hatten. Doch tatsächlich hat Jesus genau die Punkte erfüllt, welche die Propheten lange vorher vorausgesagt hatten. Nicht nur die Geburt, auch Jesu Sterben und Auferstehung hatten die Propheten vorausgesagt. Wir werden die entsprechenden Bibelstellen später noch betrachten. Weitere Namen Da jeder Name auch etwas über Jesus und seinen Dienst verrät, werden wir uns noch einige weitere, wichtige Namen ansehen. Philipper 2,11 Alle werden anerkennen, dass Jesus Christus der Herr ist, und werden damit Gott, dem Vater, die Ehre geben.

· Der Herr Jesus ist eine Person, der man dienen kann.

Johannes 1,36 Johannes blickte ihn an und sagte: »Seht, dieser ist das Opferlamm Gottes!«

· Das Lamm Gottes Damit bezeichnet man die Sanftheit von Jesus. Er kam, um sein Leben als Opfer für unsere Sünde zu geben.

Johannes 1,14 Er, der das Wort ist, wurde ein Mensch von Fleisch und Blut und lebte unter uns. Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit voller Gnade und Wahrheit, wie nur er als der einzige Sohn sie besitzt, er, der vom Vater kommt.

· Das Wort Gottes Gott redet durch Jesus. Seine Worte sind die Worte Gottes, nicht die eines Menschen.

Matthäus 20,28 Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben als Lösegeld für viele hinzugeben.

· Der Menschensohn Diesen Namen benutzte Jesus besonders gern. Er zeigt, dass er nicht nur wahrer Gott, sondern auch wahrer Mensch war.

Offenbarung 1,8 Ich bin das A und das O, der Ursprung und das Ziel aller Dinge«, sagt Gott, der Herr, der ist, der war und der kommt, der allmächtige Herrscher.

· Alpha und Omega »Von A bis Z« würde man entsprechend in unserem Alphabet sagen. Jesus hat weder Anfang noch Ende, er ist ewig, so wie der Vater und der Heilige Geist ewig sind.

2. Die Geburt Jesu

Lukas 1,30–31+34–35+38 Da sagte der Engel zu ihr: »Du brauchst dich nicht zu fürchten, Maria, denn du hast Gnade bei Gott gefunden. Du wirst schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen; dem sollst du den Namen Jesus geben … »Wie soll das zugehen?«, fragte Maria den Engel. »Ich bin doch noch gar nicht verheiratet!« Er gab ihr zur Antwort: »Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind, das du zur Welt bringst, heilig sein und Gottes Sohn genannt werden.« … Da sagte Maria: »Ich bin die Dienerin des Herrn. Was du gesagt hast, soll mit mir geschehen.«

Jesus kam in Bethlehem zur Welt, einer kleinen Stadt in der Nähe von Jerusalem. Obwohl Christen seine Geburt am 24. Dezember feiern, ist er wohl nicht im Winter geboren. Aber das spielt keine Rolle. Entscheidend ist, dass der Sohn Gottes als Baby auf die Erde kam, heranwuchs und ein Mann wurde. Matthäus und Lukas berichten von Jesu Geburt, die nicht gewöhnlich war, so wie Jesus auch kein gewöhnliches Kind war. Am meisten fällt auf, dass Jesu Mutter Maria noch nie mit einem Mann geschlafen hatte. Sie war zwar mit Josef, einem Zimmermann aus Nazareth, verlobt, aber sie war noch Jungfrau. Entsprechend überrascht war sie, als ein Engel ihr von der bevorstehenden Schwangerschaft erzählte. Der Heilige Geist pflanzte das Leben Jesu in ihren Leib und sie brachte das Kind genau so zur Welt, wie es andere Frauen auch tun. So entstand der Begriff der Jungfrauengeburt. Jesus wuchs bei Maria und Josef auf, zusammen mit deren weiteren, gemeinsamen Kindern, aber er war nicht Josefs Sohn. Er war Gottes Sohn. Es ist eine gute Tradition, dass Christen für Maria, die Mutter Jesu, Achtung und Respekt hegen. Aber wir sollten Maria nicht mehr Ehre geben, als sie in der Bibel erhält. Sie ist nicht die Muttergottes. Sie war die Mutter Jesu, der Gottes Sohn ist. Wir hatten schon festgestellt, dass der Sohn Gottes von Ewigkeit her existierte, lange vor Maria, dann aber zur festgesetzten Zeit, aus einem bestimmten Grund, Jesus wurde. Wir müssen versuchen, zu verstehen, dass er auch während er auf der Erde war, Gott blieb.


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Christen sollen Maria nicht anbeten. Wir können auch nicht zu ihr beten. Sie selbst wusste, dass an ihr nichts Besonderes war. Jesus liebte seine Mutter, wie ein guter Sohn das tut, aber er musste sie auch daran erinnern, dass zu seiner Familie alle zählen, die seiner Lehre folgen. Maria wurde von ihm nie bevorzugt.

3. Jesus war ein richtiger Mensch Es ist sehr schwer, sich vorzustellen, wie Jesus gleichzeitig Gott und Mensch sein konnte. Aber um ihn zu kennen, müssen wir das verstehen. Manche Christen können sich nicht vorstellen, dass Jesus unter den gleichen menschlichen Bedingungen lebte wie sie. Aber die Bibel betont, dass er, solange er auf der Erde war, ein echter Mensch war. Aber er war gleichzeitig auch Gott. Deshalb konnte er ohne Sünde sein, die alle anderen Menschen infiziert hat. Aber er hatte viele Probleme, wie wir sie auch kennen. Er weiß, was leiden heißt und wie es sich anfühlt, wenn man vom Teufel versucht wird. Da er viel erlitten hat, kann er mit dir mitfühlen und dich stärken, wenn du in Not bist. Jesus wurde wie wir, um uns zu retten und uns zu Gott zurückzubringen. Er hilft dir heute, die Sünde und Satan zu besiegen. Wie Jesus können auch wir im Alltag Sieger sein.

Matthäus 12,47–50 Einer aus der Menge sagte zu Jesus: »Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen dich sprechen!« Jesus wandte sich zu dem, der ihm diese Nachricht brachte, und erwiderte: »Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?« Dann wies er mit der Hand auf seine Jünger und fuhr fort: »Seht, das sind meine Mutter und meine Brüder! Denn wer den Willen meines Vaters im Himmel tut, der ist mein Bruder, meine Schwester und meine Mutter.« Johannes 4,6–7 Es war um die Mittagszeit; müde von der Reise hatte sich Jesus an den Brunnen gesetzt. Seine Jünger waren in den Ort gegangen, um etwas zu essen zu kaufen. Da kam eine samaritanische Frau zum Brunnen, um Wasser zu holen. Jesus bat sie: »Gib mir zu trinken!« Johannes 11,33–36 Beim Anblick der weinenden Frau und der Juden, die sie begleiteten und mit ihr weinten, erfüllten ihn Zorn und Schmerz. Bis ins Innerste erschüttert, fragte er: »Wo habt ihr ihn begraben?« Die Leute antworteten: »Herr, komm mit, wir zeigen es dir!« Jesu Augen füllten sich mit Tränen. »Seht, wie lieb er ihn gehabt hat!«, sagten die Juden. Matthäus 8,24 Plötzlich brach auf dem See ein heftiger Sturm los, sodass das Boot fast von den Wellen begraben wurde. Jesus aber schlief.

4. Mose 24,17 Ich sehe einen, noch ist er nicht da; ganz fern erblick ich ihn, er kommt bestimmt! Ein Stern geht auf im Volk der Jakobssöhne, ein König steigt empor in Israel. Jesaja 11,1 Ein Spross wächst aus dem Baumstumpf Isai, ein neuer Trieb schießt hervor aus seinen Wurzeln. Micha 5,1 Doch dir, Betlehem im Gebiet der Sippe Efrat, lässt der HERR sagen: »So klein du bist unter den Städten in Juda, aus dir wird der künftige Herrscher über mein Volk Israel kommen. Sein Ursprung liegt in ferner Vergangenheit, in den Tagen der Urzeit.«

Jesaja 7,14 Deshalb wird der Herr euch von sich aus ein Zeichen geben: Die junge Frau wird schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen, den wird sie Immanuel (Gott steht uns bei) nennen. Jesaja 9,6 Seine Macht wird weit reichen und dauerhafter Frieden wird einkehren. Er wird auf dem Thron Davids regieren und seine Herrschaft wird für immer Bestand haben, weil er sich an die Rechtsordnungen Gottes hält. Der HERR, der Herrscher der Welt, hat es so beschlossen und wird es tun.

4. Jesus diente seinem Vater Zuerst wollen wir zusammenfassen, was wir schon über Jesus gelernt haben: Er ist eine der drei Personen, welche in der Bibel als Gott bezeichnet werden (manchmal wird er als die zweite Person der Dreieinigkeit bezeichnet). Er wird auch Sohn Gottes genannt, obwohl er schon immer existierte, genau wie der Vater und der Heilige Geist. Jesus war etwa 30 Jahre alt, als er im Jordan getauft wurde und seinen Dienst in der Öffentlichkeit begann. Drei Jahre lang war er in Galiläa und Jerusalem unterwegs und erzählte den Leuten von Gott. Sein Auftreten war voller Kraft, mit vielen Heilungen und Wundern. Zunächst folgten ihm viele Menschen, doch als sie erkannten, dass er Gehorsam erwartete, verließen ihn viele wieder. Andere jedoch, darunter die zwölf Männer, die zu Jesu engsten Freunden wurden, ließen alles hinter sich, um bei Jesus zu sein, weil sie überzeugt waren, dass er der Messias ist.

Matthäus 4,2 Nachdem er vierzig Tage und Nächte gefastet hatte, war er sehr hungrig. Hebräer 2,14+17–18 Weil nun aber alle diese Kinder Geschöpfe aus Fleisch und Blut sind, ist auch er ein Mensch von Fleisch und Blut geworden. So konnte er durch den Tod den entmachten, der mit Hilfe des Todes seine Macht ausübt, nämlich den Teufel … ihnen, seinen Brüdern und Schwestern, musste er in jeder Hinsicht gleich werden. Deshalb kann er jetzt als ein barmherziger und treuer Hoherpriester vor Gott für sie eintreten – ein Hoherpriester, durch den die Sünden des Volkes gesühnt werden. Und weil er selbst gelitten hat und Versuchungen ausgesetzt war, kann er denen helfen, die ebenfalls Versuchungen ausgesetzt sind.

Philipper 2,9–11 Deshalb hat Gott ihn auch so unvergleichlich hoch erhöht und hat ihm als Ehrentitel den Namen gegeben, der bedeutender ist als jeder andere Name. Und weil Jesus diesen Namen trägt, werden sich einmal alle vor ihm auf die Knie werfen, alle, die im Himmel, auf der Erde und unter der Erde sind. Alle werden anerkennen, dass Jesus Christus der Herr ist, und werden damit Gott, dem Vater, die Ehre geben.

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Auffallend an seinem Dienst ist, dass er sich selbst immer als Diener sah, nicht als Herrn. In erster Linie war er Gottes Diener. Er war auf die Erde gekommen, um den Willen des Vaters zu tun, nicht seinen eigenen.

(Philipper 2,6–8)

Er, der Gott in allem gleich war und auf einer Stufe mit ihm stand, · nutzte seine Macht nicht zu seinem eigenen Vorteil aus. Im Gegenteil: · Er verzichtete auf alle seine Vorrechte · und stellte sich auf dieselbe Stufe wie ein Diener. · Er wurde einer von uns – ein Mensch wie andere Menschen. · Aber er erniedrigte sich noch mehr: · Im Gehorsam gegenüber Gott nahm er sogar den Tod auf sich; · er starb am Kreuz wie ein Verbrecher.

Der Apostel Paulus schrieb den Christen in Philippi, wie es dazu kam, dass Jesus ein Diener geworden war. Jesus hatte sich entschieden, seinem Vater zu dienen, um den Menschen auf der Erde die Erlösung zu bringen. Niemand hatte Jesus gezwungen, auf die Erde zu kommen. Er entschied sich dazu, aus Liebe zu den Menschen und zu seinem Vater. Obwohl er Gott gleich war, entschied er sich, das zu tun, was der Vater wollte. Paulus zählt sieben Schritte auf, die Jesus gehen musste, um ein Diener zu werden.

Vom Leben und vom Dienst Jesu können wir lernen, was es heißt, ein Diener zu sein. Paulus schrieb: »Jeder soll auch auf das Wohl der anderen bedacht sein, nicht nur auf das eigene Wohl. Das ist die Haltung, die euren Umgang miteinander bestimmen soll; es ist die Haltung, die Jesus Christus uns vorgelebt hat« (Philipper 2,5). Wenn wir lesen, dass Jesus sich als Diener sah, dann soll das auch unsere Einstellung sein. Ein Diener macht die einfachste Arbeit, doch es ist die Arbeit, an der Jesus Freude hat. Wir sehen ja auch, dass Gott ihn nicht in der Diener-Position ließ, sondern er erhöhte ihn zur allergrößten Ehre. Es ist wichtig, dass jeder Christ weiß, er ist ein Diener und Jesus ist der Herr. So wie Jesus dem Vater gehorchte, so müssen wir dem Sohn gehorchen.

5. Der Tod Jesu

Apostelgeschichte 2,23 Was dann geschah, wusste Gott schon lange im Voraus; er selbst hatte es so geplant: Jesus wurde verraten und an euch ausgeliefert, und ihr habt ihn durch Menschen, die nichts vom Gesetz Gottes wissen, ans Kreuz schlagen und töten lassen. Johannes 10,17–18 Der Vater liebt mich, weil ich mein Leben hergebe. Ich gebe es her, um es wieder zu empfangen. Niemand nimmt es mir; ich gebe es freiwillig her. Ich habe die Macht, es herzugeben, und ich habe die Macht, es wieder zu empfangen. Das ist der Auftrag, den ich von meinem Vater bekommen habe. Matthäus 26,53–54 Oder glaubst du nicht, dass ich meinen Vater um Hilfe bitten könnte und dass er mir sofort mehr als zwölf Legionen Engel zur Seite stellen würde? Wie würden sich dann aber die Voraussagen der Schrift erfüllen, nach denen es so geschehen muss? Jesaja 53,6 Wir alle waren wie Schafe, die sich verlaufen haben; jeder ging seinen eigenen Weg. Ihm aber hat der HERR unsere ganze Schuld aufgeladen. 1.Petrus 1,18–19 Ihr wisst doch, dass ihr freigekauft worden seid von dem sinn- und ziellosen Leben, … und ihr wisst, was der Preis für diesen Loskauf war: nicht etwas Vergängliches wie Silber oder Gold, sondern das kostbare Blut eines Opferlammes, an dem nicht der geringste Fehler oder Makel war – das Blut von Christus.

Jesus hatte viele Feinde, weil er für sich beanspruchte, der Sohn Gottes zu sein. Mit solchen und ähnlichen Sätzen provozierte er die religiösen Führer. Also wurde ein Plan geschmiedet, ihn zu töten. In Matthäus 26 ist das nachzulesen. Schließlich wurde er dann gekreuzigt, eine typische römische Hinrichtungsart jener Zeit. Seither nennen die Christen diesen Tag den Karfreitag. Mit dem Tod Jesu sind einige wichtige Wahrheiten verbunden. Es war kein Unglück, sondern Gott selbst hatte alles so geplant. Als Petrus am Pfingsttag zu den Menschen sprach, erklärte er das.

Jesus starb freiwillig. Er hätte das Ganze verhindern können, wenn er es gewollt hätte. Doch er legte sein Leben bewusst nieder und erlaubte den Menschen, ihn zu töten.

Jesus starb nicht für seine eigenen Fehler. Er selbst war ohne Sünde und heilig.

Jesus starb anstelle aller Menschen, einschließlich derer, die vor ihm und derer, die nach ihm lebten. Das war der Plan des Vaters, Jesus sollte für alle unsere Sünden bezahlen. Er war der Einzige, der das tun konnte, weil er der Einzige ist, dem keine Sünde anhaftet. Petrus beschreibt hier die Kraft des Blutes Jesu, das Sünder aus der Macht der Sünde loskaufen kann. Er beschreibt Jesu stellvertretenden Tod und seine sündlose Natur und es geht um die Kostbarkeit des Blutes Jesu, das wertvoller ist als Gold.


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6. Der Auferstandene Was für Christen die schönste Wahrheit überhaupt darstellt, ist unter den Feinden des christlichen Glaubens besonders verhasst. Durch die Auferstehung Jesu unterscheidet sich das Christentum von allen anderen Religionen. Drei Tage nach seiner Kreuzigung war das Grab leer. Mehr noch: Jesus lebte! Er erschien so vielen verschiedenen Menschen, dass es keinen Zweifel gab, die Worte des Engels am Grab stimmten: »Er ist auferstanden, wie er es vorausgesagt hat« (Matthäus 28,6). Die ersten Christen waren fasziniert von Jesu Auferstehung – wir dürfen das auch sein. Im Folgenden einige Gründe dafür. Die Auferstehung beweist, dass alles stimmt, was Jesus sagte. Er hatte es seinen Jüngern vorher gesagt, dass er auferstehen würde – und er tat es. Von daher können wir davon ausgehen, dass auch alles andere, was er sagte, stimmt. Wir haben allen Grund, ihm zu glauben!

Im Römerbrief 4,25 definiert Paulus die Auferstehung Jesu als den Sieg über die Sünde, Satan und den Tod. Jesus hat diesen Sieg nicht für sich selbst erringen müssen, denn er war ja ohne Sünde, es war sein Sieg für uns! Es war ein vollkommener Sieg über den Tod. Die Menschen, die Jesus während seiner Zeit auf der Erde von den Toten auferweckt hatte, starben später wieder. Jesus nicht. Er lebt. Christen haben allen Grund, diese Tatsache täglich zu feiern.

1.Korinther 15,3–8 Zu dieser Botschaft, die ich so an euch weitergegeben habe, wie ich selbst sie empfing, gehören folgende entscheidenden Punkte: Christus ist – in Übereinstimmung mit den Aussagen der Schrift – für unsere Sünden gestorben. Er wurde begraben, und drei Tage danach hat Gott ihn von den Toten auferweckt – auch das in Übereinstimmung mit der Schrift. Als der Auferstandene hat er sich zunächst Petrus gezeigt und dann dem ganzen Kreis der Zwölf. Später zeigte er sich mehr als fünfhundert von seinen Nachfolgern auf einmal; einige sind inzwischen gestorben, aber die meisten leben noch. Danach zeigte er sich Jakobus und dann allen Aposteln. Als Letztem von allen hat er sich auch mir gezeigt; ich war wie einer, für den es keine Hoffnung mehr gibt, so wenig wie für eine Fehlgeburt. Johannes 2,19–22 Jesus gab ihnen zur Antwort: »Reißt diesen Tempel ab, und ich werde ihn in drei Tagen wieder auf bauen.« – »Wie?«, entgegneten sie. »Sechsundvierzig Jahre lang wurde an diesem Tempel gebaut, und du willst ihn in drei Tagen wieder auf bauen?« Doch Jesus hatte mit dem Tempel seinen eigenen Körper gemeint. Später, als Jesus von den Toten auferstanden war, erinnerten sich seine Jünger an diesen Ausspruch, und sie glaubten den Voraussagen der Schrift und dem, was Jesus selbst gesagt hatte. Römer 4,25 Denn der Gott, auf den wir unser Vertrauen setzen, hat Jesus, unseren Herrn, von den Toten auferweckt – ihn, der wegen unserer Verfehlungen dem Tod preisgegeben wurde und dessen Auferstehung uns den Freispruch bringt.

7. Was macht Jesus jetzt? Vierzig Tage nach seiner Auferstehung ging Jesus zurück zu seinem Vater. Das steht im ersten Kapitel der Apostelgeschichte. Aber warum verließ er seine Jünger so kurz nachdem er diesen riesengroßen Sieg über Satan errungen hatte? Was macht er denn seither bei seinem Vater? Auch darauf gibt die Bibel Antworten. Jesus ging zu seinem Vater, weil er seinen Auftrag auf der Erde ausgeführt hatte. Das sagte er am Kreuz. Er freute sich darauf, bald wieder bei seinem Vater zu sein.

Zurück im Himmel wurde Jesus sehr geehrt und höchste Autorität wurde ihm verliehen. Immer wieder heißt es in der Bibel, dass er zur Rechten des Vaters sitzt. Damit wird ausgedrückt, dass er für das, was er auf der Erde getan hat, besonders geehrt wird. Bis heute hat er diesen Ehrenplatz und diese Autorität.

Johannes 19,30 Nachdem er ein wenig von dem Essig genommen hatte, sagte er: »Es ist vollbracht.« Dann neigte er den Kopf und starb. Johannes 17,4–5

Ich habe das Werk vollendet, das du mir aufgetragen hast: Ich habe hier auf der Erde deine Herrlichkeit offenbart. Und nun, Vater, gib mir, wenn ich wieder bei dir bin, von neuem die Herrlichkeit, die ich schon vor der Erschaffung der Welt bei dir hatte.« Hebräer 1,3 Er ist das vollkommene Abbild von Gottes Herrlichkeit, der unverfälschte Ausdruck seines Wesens. Durch die Kraft seines Wortes trägt er das ganze Universum. Und nachdem er das Opfer gebracht hat, das von den Sünden reinigt, hat er den Ehrenplatz im Himmel eingenommen, den Platz an der rechten Seite Gottes, der höchsten Majestät. Markus 16,19 Nachdem Jesus, der Herr, zu ihnen gesprochen hatte, wurde er in den Himmel aufgenommen und setzte sich an die rechte Seite Gottes. Apostelgeschichte 5,31 Gott hat ihn erhöht und ihm den Ehrenplatz an seiner rechten Seite gegeben; er hat ihn zum Herrscher und Retter gemacht, um Israel zur Umkehr zu führen und die Sünden des Volkes zu vergeben.

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Johannes 14,2–3 Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich dann etwa zu euch gesagt, dass ich dorthin gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten? Und wenn ich einen Platz für euch vorbereitet habe, werde ich wieder kommen und euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin. Johannes 16,7 Doch glaubt mir: Es ist gut für euch, dass ich weggehe. Denn wenn ich nicht von euch wegginge, käme der Helfer nicht zu euch; wenn ich aber gehe, werde ich ihn zu euch senden.

Hebräer 7,25 Und das ist auch der Grund dafür, dass er alle vollkommen retten kann, die durch ihn zu Gott kommen. Er, der ewig lebt, wird nie aufhören, für sie einzutreten. Römer 8,34 Ist da noch jemand, der sie verurteilen könnte? Jesus Christus ist doch für sie gestorben, mehr noch: Er ist auferweckt worden, und er sitzt an Gottes rechter Seite und tritt für uns ein.

Jesus bereitet alles für seine Leute vor. Seine Worte waren ganz eindeutig, als er mit seinen Jüngern darüber sprach. Eines Tages werden sie dann dort mit ihm zusammen sein. Jesus sandte seinen Jüngern den Heiligen Geist. Sie verstanden nicht, warum es für sie gut sein würde, wenn er sie verließe. Doch Jesus erklärte ihnen, dass der Vater ihnen den Heiligen Geist senden würde, der dann seinen Platz an ihrer Seite einnehmen würde. Sie würden den Heiligen Geist nicht so sehen, wie sie Jesus sehen konnten, aber er würde in ihnen sein. Außerdem würde er, anders als Jesus, gleichzeitig an vielen Orten sein können. Jesus erklärte, dass er in den Himmel gehen musste, damit der Heilige Geist kommen konnte. Im nächsten Abschnitt werden wir mehr über den Heiligen Geist nachdenken. Jesus betet für seine Jünger, jetzt gerade. Jesus sitzt nicht untätig im Himmel, sondern er erinnert den Vater ständig an dich und deine Nöte. Wenn wir Fehler machen, ist Jesus gleich zur Stelle und bittet den Vater für uns um Barmherzigkeit und Gnade. Weil Jesus eine so hohe Position im Himmel innehat, ist er ein mächtiger und einflussreicher Freund für uns. Im Brief an die Hebräer wird Jesus als Hoherpriester beschrieben, der ständig für die Gläubigen vor Gott steht. Aber er ist noch mehr als das. Durch Jesus können wir ständig im Gebet in Gottes Gegenwart kommen.

Hebräer 9,24 Christus ist schließlich nicht in eine von Menschenhand gemachte Nachbildung des wahren Heiligtums hineingegangen, sondern in den Himmel selbst, wo er sich nun unmittelbar bei Gott für uns einsetzt. Epheser 2,18 Denn dank Jesus Christus haben wir alle – Juden wie Nichtjuden – durch ein und denselben Geist freien Zutritt zum Vater.

Apostelgeschichte 1,10–11 Während sie noch wie gebannt zum Himmel hinauf blickten – dorthin, wo Jesus verschwunden war –, standen mit einem Mal zwei Männer in leuchtend weißen Gewändern bei ihnen. »Ihr Männer von Galiläa«, sagten sie, »warum steht ihr hier und starrt zum Himmel hinauf? Dieser Jesus, der aus eurer Mitte in den Himmel genommen worden ist, wird wiederkommen, und zwar auf dieselbe Weise, wie ihr ihn habt gehen sehen.«

8. Jesus kommt zurück auf die Erde

1.Timotheus 6,14–15 … bis Jesus Christus, unser Herr, wiederkommt. Das wird Gott zu der von ihm bestimmten Zeit geschehen …

Kommt Jesus wirklich zurück? Seit damals, als Jesus in den Himmel auffuhr, fragen sich die Leute, ob er wirklich wiederkommen wird. Die ersten Christen rechneten fest damit, dass er noch zu ihren Lebzeiten kommen würde, aber Jesus hatte ihnen gesagt, dass niemand außer Gott selbst den Zeitpunkt wüsste. Nur dass er kommen würde, das sei gewiss.

2.Petrus 3,4+8–9 »Wo bleibt denn die Erfüllung seiner Zusage?«, höhnen sie. »Er hat doch versprochen, dass er wiederkommt! Inzwischen sind unsere Väter gestorben, aber geändert hat sich nichts. Alles ist immer noch so, wie es seit der Erschaffung der Welt war.« Eines freilich dürft ihr nicht vergessen, liebe Freunde: Für den Herrn ist ein Tag wie tausend Jahre, und tausend Jahre sind für ihn wie ein Tag. Es ist also keineswegs so, dass der Herr die Erfüllung seiner Zusage hinauszögert, wie einige denken. Was sie für ein Hinauszögern halten, ist in Wirklichkeit ein Ausdruck seiner Geduld mit euch. Denn er möchte nicht, dass irgendjemand verloren geht; er möchte vielmehr, dass alle zu ihm umkehren.

Eine der großen Erwartungen und Überzeugungen der Christen ist, dass Jesus eines Tages auf die Erde zurückkommen wird, die er vor über 2000 Jahren verlassen hat. Im Neuen Testament wird dieses zweite Kommen Jesu 318 Mal erwähnt, das heißt, im Durchschnitt immer nach 25 Versen. Es gibt unterschiedliche Vorstellungen, wie und wann Jesus wiederkommen wird, trotzdem dürfen wir uns auf dieses große Ereignis freuen.

Wir glauben, dass Jesus wiederkommen wird, weil es in der Bibel ebenso angekündigt ist wie das erste Kommen Jesu. Gott hat das erste Versprechen eingehalten, er wird auch das zweite halten. Übrigens – tausend Jahre sind für Gott wie ein Tag!


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Wann kommt Jesus zurück? Das weiß niemand genau – und wenn jemand meint, er wüsste es, dann kannst du davon ausgehen, dass er sich irrt. Aber Jesus gab seinen Jüngern Hinweise, welche Zeichen seiner Wiederkunft vorausgehen würden. Die wichtigsten Hinweise, die Jesus uns gab, sind falsche Christusse, Hungersnöte, Erdbeben, Kriege. Außerdem sagte Jesus, dass die gute Nachricht in der ganzen Welt gepredigt werden wird, ehe er kommt. Jesus warnte seine Jünger, dass er plötzlich und unerwartet kommen würde. Die Menschen würden keine Zeit mehr haben, sich bereit zu machen. Er würde wie ein Dieb kommen, schnell, leise und unerwartet. Warum kommt Jesus wieder? Er kommt, um seine Jünger zu sich zu holen. Das hat er ihnen versprochen. Außerdem will er die Toten, die an ihn gläubig waren, auferwecken.

Matthäus 24,36 Doch wann jener Tag und jene Stunde sein werden, weiß niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn; nur der Vater weiß es. Matthäus 24,42–44 Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt.« – »Ihr könnt gewiss sein: Ein Hausherr, der wüsste, zu welchem Zeitpunkt in der Nacht der Dieb kommt, würde wach bleiben und nicht zulassen, dass in sein Haus eingebrochen wird. Darum haltet auch ihr euch ständig bereit; denn der Menschensohn kommt zu einem Zeitpunkt, an dem ihr nicht damit rechnet.«

Johannes 14,3 Und wenn ich einen Platz für euch vorbereitet habe, werde ich wieder kommen und euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin. 1.Thessalonicher 4,16–17 Der Herr selbst wird vom Himmel herabkommen, ein lauter Befehl wird ertönen, und auch die Stimme eines Engelfürsten und der Schall der Posaune Gottes werden zu hören sein. Daraufhin werden zuerst die Menschen auferstehen, die im Glauben an Christus gestorben sind. Danach werden wir – die Gläubigen, die zu diesem Zeitpunkt noch am Leben sind – mit ihnen zusammen in den Wolken emporgehoben, dem Herrn entgegen, und dann werden wir alle für immer bei ihm sein.

Er kommt, um die Welt zu richten, was aber nicht mit der Entrückung gleichzusetzen ist. Jesus sagte zu den Pharisäern, dass eines Tages jeder Mensch wieder auferstehen wird. Dann wird jeder sein Leben vor Gott verantworten müssen. Er kommt auch, um Satan und den Tod zu zerstören. Jesus wird das Werk, das er auf Golgatha begonnen hat, vollenden. Seit damals besiegt er Satan und seine Dämonen fortwährend. Bei Jesu zweitem Kommen wird Satans endgültig entmachtet. Er kommt auch, um Satan und den Tod zu zerstören. Jesus wird das Werk, das er auf Golgatha begonnen hat, vollenden. Seit damals besiegt er Satan und seine Dämonen fortwährend. Bei Jesu zweitem Kommen wird Satans endgültig entmachtet.

Die näheren Umstände in Bezug auf Jesu Wiederkunft bleiben in der Bibel unklar. Man kann die entsprechenden Bibelstellen unterschiedlich auslegen. Es ist besser, sich in diesen Dingen nicht zu sehr auf eine Meinung zu versteifen. Entscheidend ist, dass Jesus ganz sicher wiederkommen wird. Auf jeden Fall ist es normal, dass Christen immer für Jesu Kommen bereit sind. Dafür ist es wichtig, sich von der Sünde fernzuhalten, die gute Nachricht von Jesus allen Völkern zu erzählen und auf sein Leben zu achten.

Johannes 5,28–29 Seid deshalb nicht erstaunt, wenn ich euch sage, dass der Tag kommt, an dem die Toten in ihren Gräbern die Stimme des Sohnes hören und herauskommen werden. Die, die getan haben, was gut ist, werden zu neuem Leben auferweckt werden; die aber, die getan haben, was böse ist, werden zu ihrer Verurteilung auferweckt werden.

1.Korinther 15,24–26

Und dann wird Christus die Herrschaft Gott, dem Vater, übergeben – dann, wenn er allen gottfeindlichen Mächten, Kräften und Gewalten ein Ende bereitet hat; dann ist das Ziel erreicht. Denn Christus muss so lange herrschen, bis »Gott ihm alle seine Feinde unter die Füße gelegt hat«. Der letzte Feind ist der Tod, aber auch ihm wird schließlich ein Ende bereitet, Matthäus 24,42 Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt. 1.Johannes 3,2–3 Wenn Jesus in seiner Herrlichkeit erscheint, werden wir ihm gleich sein; denn dann werden wir ihn so sehen, wie er wirklich ist. Wer diese Hoffnung hat – eine Hoffnung, die ganz auf Jesus ausgerichtet ist –, hält sich von jeder Sünde fern, um so rein zu sein wie er. 2.Petrus 3,11–12 Wenn das alles auf diese Weise vergeht, wie wichtig ist es da, dass ihr ein durch und durch geheiligtes Leben führt, ein Leben in der Ehrfurcht vor Gott! Wartet auf den großen Tag Gottes; verhaltet euch so, dass er bald anbrechen kann!

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G GOTT, DER HEILIGE GEIST Apostelgeschichte 1,7–8 Wenn der Heilige Geist auf euch herabkommt, werdet ihr mit seiner Kraft ausgerüstet werden, und das wird euch dazu befähigen, meine Zeugen zu sein – in Jerusalem, in ganz Judäa und Samarien und überall sonst auf der Welt, selbst in den entferntesten Gegenden der Erde. Apostelgeschichte 2,1–4 Schließlich kam das Pfingstfest. Auch an diesem Tag waren sie alle wieder am selben Ort versammelt. Plötzlich setzte vom Himmel her ein Rauschen ein wie von einem gewaltigen Sturm; das ganze Haus, in dem sie sich befanden, war von diesem Brausen erfüllt. Gleichzeitig sahen sie so etwas wie Flammenzungen, die sich verteilten und sich auf jeden Einzelnen von ihnen niederließen. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt, und sie begannen, in fremden Sprachen zu reden; jeder sprach so, wie der Geist es ihm eingab.

Zu Beginn dieses Abschnitts wollen wir noch einmal zusammenfassen, was wir schon über den Heiligen Geist wissen. Zunächst haben wir festgestellt, dass der Heilige Geist eine Person ist, genau wie der Vater und der Sohn. Außerdem ist er Gott. Oft wird er als die dritte Person der Dreieinigkeit bezeichnet, was nicht heißt, dass er weniger wichtig wäre als der Vater oder der Sohn. Sie haben alle gleich viel Ehre und Macht. Der Sohn und der Geist wurden beide für bestimmte Aufgaben auf die Erde gesandt. Jesus sollte die Menschen mit Gott bekannt machen und für die Sünde sterben. Zehn Tage, nachdem er in den Himmel zurückkehrte, kam der Heilige Geist. Seither ist er hier. Er ist jetzt hier. Deshalb ist der folgende Abschnitt für alle Christen wichtig Am Anfang der Apostelgeschichte lesen wir, wie Jesus den Heiligen Geist versprochen und dann auch gesandt hat.

1. Der Heilige Geist in Aktion

Johannes 16,14 Er wird meine Herrlichkeit offenbaren; denn was er euch verkünden wird, empfängt er von mir.

Johannes 16,8–11 Und wenn er kommt, wird er der Welt zeigen, dass sie im Unrecht ist; er wird den Menschen die Augen öffnen für die Sünde, für die Gerechtigkeit und für das Gericht. Er wird ihnen zeigen, worin ihre Sünde besteht: darin, dass sie nicht an mich glauben. Er wird ihnen zeigen, worin sich Gottes Gerechtigkeit erweist: darin, dass ich zum Vater gehe, wenn ich euch verlasse und ihr mich nicht mehr seht. Und was das Gericht betrifft, wird er ihnen zeigen, dass der Herrscher dieser Welt verurteilt ist.

Bevor wir uns das Wirken des Heiligen Geistes in der Apostelgeschichte näher anschauen, wollen wir uns noch einmal mit den Aussagen Jesu über den Heiligen Geist beschäftigen. Alles, was der Heilige Geist tut, soll dazu dienen, Jesus zu ehren, so wie Jesus immer das Ziel hatte, den Vater zu ehren. Vater, Sohn und Heiliger Geist arbeiten zusammen. Je mehr Ehre Jesus durch den Heiligen Geist bekommt, desto mehr Ehre gibt er an den Vater weiter, und da der Heilige Geist auch Gott ist, fällt diese Ehre letztlich auch wieder auf ihn zurück. Bei der Beschäftigung mit dem Wirken des Heiligen Geistes müssen wir uns immer vor Augen halten, dass er alles zur Ehre Jesu tut. Das tut er auf unterschiedliche Weisen. Der Heilige Geist zeigt den Menschen ihre Sünden und weist sie auf Jesus hin, der ihnen Vergebung schenken kann.

Johannes 14,17 Er wird euch den Geist der Wahrheit geben, den die Welt nicht bekommen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt. Aber ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.

Der Heilige Geist ist immer und überall bei allen Christen auf der ganzen Welt.

Johannes 14,26 Der Helfer, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, wird euch alles Weitere lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.

Der Heilige Geist leitet die Christen und hilft ihnen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Deshalb heißt er auch der Ratgeber. Der Heilige Geist verändert das Wesen der Gläubigen, sodass sie Jesus immer ähnlicher werden.

Johannes 14,12 Ich versichere euch: Wer an mich glaubt, wird die Dinge, die ich tue, auch tun; ja er wird sogar noch größere Dinge tun. Denn ich gehe zum Vater,

Der Heilige Geist schenkt der Gemeinde Jesu Kraft, um das fortzusetzen, was Jesus begonnen hat.


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VORHER: Petrus behauptet, er kenne Jesus nicht. Markus 14,71 NACHHER: Er predigt mit Vollmacht über Jesus. Apostelgeschichte 2,22–36 VORHER: Petrus hat einer Magd gegenüber Angst, sich zu Jesus zu bekennen. Markus 14,66–69 NACHHER: Auch vor einem römischen Soldaten und den Hohenpriestern tritt er furchtlos auf. Apostelgeschichte 4,1–20 VORHER: Petrus sagt die Lügen,die Satan ihm eingibt. Matthäus 16,21–23 NACHHER: Er wird von Gott gebraucht, die Wahrheit zu predigen. Apostelgeschichte 5,29–32 VORHER: Petrus weint vor Scham. Markus 14,72 NACHHER: Er ist so voller Freude, dass die Leute ihn für betrunken halten. Apostelgeschichte 2,13–15 VORHER: Petrus fängt an, unterzugehen, weil er wenig Glauben hat. Matthäus 14,28–31 NACHHER: Er heilt im Glauben einen Gelähmten. Apostelgeschichte 3,16 VORHER: Petrus will nicht, dass Jesus am Kreuz stirbt. Matthäus 16,22 NACHHER: Er predigt, dass Jesus sterben musste, um den Plan seines Vaters zu erfüllen. Apostelgeschichte 2,23

2. Der Heilige Geist in der ersten Gemeinde Am besten, man liest die Apostelgeschichte, wenn man wissen will, was der Heilige Geist auf der Erde bewirkte. Es ist erstaunlich, wie er die Gläubigen veränderte. Besonders deutlich sehen wir das an Petrus. Jesus sah von Anfang an das Potenzial in Petrus. In den drei Jahren der Jüngerschaft musste Petrus oft korrigiert werden. Er machte viel falsch. Aber Jesus wusste, dass Petrus später, mit dem Heiligen Geist zusammen, anders sein würde. So war es dann auch. Der Heilige Geist ist heute genauso in der Gemeinde wie damals. Überall auf der Welt sehnen sich die Christen danach, mehr von seiner Kraft in ihrem Leben und in ihrer Gemeinde zu sehen. Sie glauben, dass sie das, was wir in der Apostelgeschichte lesen, auch heute noch erleben können. Auf diesem Hintergrund wollen wir uns nun überlegen, wie Christen in unseren Tagen vom Heiligen Geist verändert werden können.

3. Die Taufe im Heiligen Geist Wenn man mehrere Bibelstellen miteinander vergleicht, wird es deutlich, dass Gott die Gläubigen mit dem Heiligen Geist taufen oder erfüllen will. Man sieht auch, dass dieses Ereignis später kommt, nachdem ein Mensch gläubig geworden ist. Also ist es möglich, ein gläubiger Christ zu sein, ohne mit dem Heiligen Geist erfüllt worden zu sein. Wir gehen davon aus, dass Jesu Jünger, die an Ihn glaubten, auch im Wasser getauft waren. Aber Jesus sagte, dass ihnen noch eine weitere Erfahrung fehlte, die Taufe im Heiligen Geist. Johannes der Täufer sprach auch von dieser zukünftigen Taufe. Als Jesus von Johannes im Jordan getauft wurde, kam der Heilige Geist in Gestalt einer Taube auf Jesus und er wurde vom Heiligen Geist erfüllt. Von da an wurde Jesus vom Geist geleitet und wirkte mit großer Vollmacht. Schon vorher war Jesus Gottes Diener. Doch von da an war er der Messias, was auf Deutsch der Gesalbte heißt, Gottes gesalbter Diener. Als er dann in der Synagoge in Nazareth von dem kommenden Gesalbten vorlas, bezog er das auf sich selbst.

Lukas 3,21–22 Unter all den vielen, die sich taufen ließen, war auch Jesus. Als er nach seiner Taufe betete, öffnete sich der Himmel, und der Heilige Geist kam in sichtbarer Gestalt wie eine Taube auf ihn herab. Lukas 4,14+16–19 Erfüllt mit der Kraft des Geistes, kehrte Jesus nach Galiläa zurück ... So kam Jesus auch nach Nazaret, wo er aufgewachsen war. Am Sabbat ging er, wie er es gewohnt war, in die Synagoge. Er stand auf, um ´aus der Schrift` vorzulesen, und man reichte ihm die Buchrolle des Propheten Jesaja. Er rollte sie auf und las die Stelle, an der es heißt: »Der Geist des Herrn ruht auf mir, denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt mit dem Auftrag, den Armen gute Botschaft zu bringen, den Gefangenen zu verkünden, dass sie frei sein sollen, und den Blinden, dass sie sehen werden, den Unterdrückten die Freiheit zu bringen, und ein Jahr der Gnade des Herrn auszurufen.« Jesus rollte die Buchrolle zusammen, gab sie dem Synagogendiener zurück und setzte sich. Alle in der Synagoge sahen ihn gespannt an. Er begann zu reden. »Heute hat sich dieses Schriftwort erfüllt«, sagte er zu ihnen. »Ihr seid Zeugen.«

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Warum ist es wichtig mit dem Heiligen Geist getauft zu werden? •

Jesus wies seine Jünger an, nicht von ihm zu reden, bis sie mit dem Heiligen Geist erfüllt werden würden (Apostelgeschichte 1,4).

Jesus selbst zeigte es uns auch. Er begann seinen Dienst erst, nachdem er mit dem Heiligen Geist und Vollmacht erfüllt worden war (Lukas 4,18).

Jesus wollte, dass seine Nachfolger mit dem Heiligen Geist getauft werden (Lukas 3,16; Markus 1,8).

Petrus und Johannes wurden zu den neuen Gläubigen in Samaria gesandt, die »Gottes Botschaft angenommen hatten« und »auf den Namen von Jesus, dem Herrn, getauft« worden waren (Apostelgeschichte 8,14–17). Aber »bis zu diesem Zeitpunkt war der Heilige Geist noch auf keinen Einzigen von ihnen herabgekommen«.

Die Erfüllung mit dem Heiligen Geist muss immer wieder erneuert werden. In Apostelgeschichte 4,29–30 lesen wir, wie die Gemeinde betet: »Höre nun, Herr, wie sie uns drohen, und hilf uns als deinen Dienern, furchtlos und unerschrocken deine Botschaft zu verkünden. Erweise deine Macht, und lass durch den Namen deines heiligen Dieners Jesus Kranke geheilt werden und Wunder und außergewöhnliche Dinge geschehen!« Darauf antwortete Gott (Apostelgeschichte 4,31): »Nachdem sie in dieser Weise gebetet hatten, bebte die Erde an dem Ort, an dem sie versammelt waren. Sie wurden alle mit dem Heiligen Geist erfüllt und verkündeten die Botschaft Gottes weiterhin frei und unerschrocken.«

Lukas 11,9+13 Darum sage ich euch: Bittet, und es wird euch gegeben; sucht, und ihr werdet finden; klopft an, und es wird euch geöffnet. Wenn also ihr, die ihr doch böse seid, das nötige Verständnis habt, um euren Kindern gute Dinge zu geben, wie viel mehr wird dann der Vater im Himmel denen den Heiligen Geist geben, die ihn darum bitten.

Wie kannst du mit dem Heiligen Geist erfüllt werden? Nach dem, was die Bibel schreibt, ist das nicht schwer. Zuerst musst du glauben, dass Jesus dich mit dem Heiligen Geist taufen will. Manche Christen denken, dass Gott das in ihrem Fall nicht wollen würde. Aber das ist nicht biblisch. Wichtig ist: Wann immer wir etwas von Gott empfangen wollen, müssen wir uns ihm im Glauben nahen.

Johannes 7,37–39 Am letzten Tag, dem größten Tag des Festes, trat Jesus vor die Menge und rief: »Wer Durst hat, soll zu mir kommen und trinken! Wenn jemand an mich glaubt, werden aus seinem Inneren, wie es in der Schrift heißt, Ströme von lebendigem Wasser f ließen.« Er sagte das im Hinblick auf den Heiligen Geist, den die empfangen sollten, die an Jesus glaubten. Der Geist war zu jenem Zeitpunkt noch nicht gekommen, weil Jesus noch nicht in seiner Herrlichkeit offenbart worden war.

Als Nächstes müssen wir um den Heiligen Geist bitten. Jesus hat uns versprochen, dass der Vater uns den Heiligen Geist nicht vorenthalten wird, wenn wir ihn mit einem aufrichtigen Herzen darum bitten. Warte nicht einfach nur darauf, bis Gott dich mit dem Heiligen Geist erfüllt. Bitte ihn darum und bitte ihn so lange darum, bis es geschieht. Drittens ist es wichtig, dass wir Verlangen nach dem Heiligen Geist haben. Jesus will sehen, wie wichtig uns dieses Thema ist. Wenn du glaubst, dass Jesus mit dem Heiligen Geist tauft und du das wirklich erleben willst, dann wird es geschehen. Das hat Gott versprochen. Manchmal geht es Christen aber so, dass sie nicht in das volle Leben in der Kraft des Heiligen Geistes durchbrechen. In dem Fall ist es gut, jemanden um Gebet zu bitten und sich die Hände auflegen zu lassen. So haben es Petrus und Johannes in Samaria auch gemacht. Wichtig ist keine Angst zu haben und zu erwarten, dass der Heilige Geist mit seinem Leben durch dich fließt. Fang an in neuen Sprachen zu beten so wie es der Heilige Geist dir schenkt. (Apostelgeschichte 19,6)


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Wie kann ich wissen, ob ich mit dem Heiligen Geist getauft bin? Wir können das genau so herausfinden wie die Jünger in der Apostelgeschichte. Wenn ein Mensch mit dem Heiligen Geist erfüllt wird, passieren gewisse Dinge als Resultat. Aber erwarte nicht, dass du auf Anhieb ein perfekter Christ werden wirst. Gleichzeitig solltest du andere Christen, die noch nicht mit dem Heiligen Geist erfüllt worden sind, nicht als Christen zweiter Klasse behandeln.

Apostelgeschichte 10, 44–47 Während Petrus noch über diese Dinge sprach, kam der Heilige Geist auf alle herab, die seine Botschaft hörten. Die Gläubigen jüdischer Herkunft, die Petrus nach Cäsarea begleitet hatten, waren außer sich vor Verwunderung, dass die Gabe Gottes`, der Heilige Geist, auch über Nichtjuden ausgegossen wurde. Sie hörten nämlich, wie die Versammelten in ´geistgewirkten` Sprachen redeten und Gott für seine Größe priesen. Schließlich wandte sich Petrus an seine Begleiter und sagte: »Wer hätte jetzt noch das Recht, diesen Leuten die Taufe zu verweigern – jetzt, wo sie genau wie wir den Heiligen Geist empfangen haben?«

Wenn der Geist kommt Du wirst in deinem Leben eine neue Vollmacht erleben. Das hat Jesus versprochen. Die Jünger sollten in Jerusalem warten, bis sie die Kraft des Heiligen Geistes empfangen würden. Das war Jesus sehr wichtig. Der Heilige Geist bringt die Kraft Gottes zu den Menschen.

Apostelgeschichte 1,8 Aber wenn der Heilige Geist auf euch herabkommt, werdet ihr mit seiner Kraft ausgerüstet werden, und das wird euch dazu befähigen, meine Zeugen zu sein – in Jerusalem, in ganz Judäa und Samarien und überall sonst auf der Welt, selbst in den entferntesten Gegenden der Erde

Als Ergebnis wird es dir leichter fallen, mit anderen über Jesus zu reden und sie werden sich leichter zum Glauben an Jesus entscheiden. Du wirst an dir selbst feststellen, dass der Heilige Geist dir Gaben gegeben hat, die es dir leicht machen, Gott zu dienen. Die Früchte des Geistes werden sichtbar werden. Du wirst übernatürliche Dinge tun können. Das bezeichnet die Bibel als Gaben des Geistes. Darauf kommen wir gleich. Der Heilige Geist führt die Gläubigen in ein Leben, das ebenso kraftvoll ist, wie der Dienst von Jesus und den Aposteln war. Du bekommst Kraft, der Sünde zu widerstehen. Auch wenn jeder Gläubige täglich mit der Sünde, seiner alten Natur und dem Teufel kämpfen muss, so wird der Heilige Geist dir doch helfen, den Kampf zu gewinnen. Er wird dir helfen, »den neuen Menschen anzuziehen, der nach Gottes Bild erschaffen ist und dessen Kennzeichen Gerechtigkeit und Heiligkeit sind, die sich auf die Wahrheit gründen« (Epheser 4,24).

Wie führt uns der Heilige Geist? Der Heilige Geist macht uns die Führung Gottes konkret erfahrbar. Das tut er auf ganz unterschiedliche Art und Weise: Durch Sein Wort: Gottes Offenbarung in der Bibel hat immer Vorrang. (Ps 119,105) Im Gebet: erwarte, dass Er zu dir redet und dir Eindrücke gibt. (Joh 10,27; Jes 50,4) Durch dein Gewissen: bewahre dir ein reines, sensibles Herz. (1.Tim 1,19; Röm 14,5) Durch Umstände: offene oder geschlossene Türen. (Apg 16,6–7; 1.Kor 16,9) Durch andere Menschen: schätze Rat und Korrektur. (Spr 15,22; Spr 20,18) Durch einen weisen Verstand: unser erneuertes Denken. (Röm 12,1–2; Kol 1,9) Durch prophetische Worte: annehmen und prüfen. (Apg 13,2; 1.Thess 5,19–21) Durch Frieden / Freude im Herzen: dein inneres Zeugnis. (Kol 3,15; Jes 55,12)

Apostelgeschichte 1,4–5 Einmal – es war bei einer gemeinsamen Mahlzeit – wies er sie an, Jerusalem vorläufig nicht zu verlassen, sondern die Erfüllung der Zusage abzuwarten, die der Vater ihnen gegeben hatte. »Ich habe darüber ja bereits mit euch gesprochen«, sagte er. »Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber werdet mit dem Heiligen Geist getauft werden, und das schon in wenigen Tagen.«

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4. Früchte des Geistes In Galater 5,22–23 sind die Eigenschaften aufgelistet, die im Leben eines geisterfüllten Christen sichtbar werden: »Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Rücksichtnahme und Selbstbeherrschung«. Wenn wir dem Heiligen Geist erlauben, unser Leben zu leiten und zu beeinflussen, dann werden sich diese Eigenschaften entwickeln. Als Ergebnis werden wir einen Charakter bekommen, der Jesu Charakter ähnlich ist.

5. Die Gaben des Geistes Gott gibt seinen Kindern viele Gaben. Er ist ein großzügiger Vater. Aber mit dem Begriff Gaben des Geistes meint man vor allem diese bestimmten neuen Gaben, die der Heilige Geist den Christen für ihr eigenes Leben und ihren Dienst gibt. Bevor wir uns mit ihnen beschäftigen, ist es wichtig, dass wir uns noch einmal erinnern: Der Heilige Geist will immer Jesus ehren. Zu diesem Zweck gibt er uns die Gaben. Es geht nicht um die Gabenträger, es geht um Jesus. Jede Gabe ist übernatürlich. 1.Korinther 12,8 Dem einen wird durch den Geist die Fähigkeit geschenkt, Einsichten in Gottes Weisheit weiterzugeben. Apostelgeschichte 13,2–3 Eines Tages, während die Gemeinde dem Herrn mit Gebet und Fasten diente, sagte der Heilige Geist: »Stellt mir Barnabas und Saulus für die Aufgabe frei, zu der ich sie berufen habe!« Da legte man den beiden nach weiterem Fasten und Beten die Hände auf und ließ sie ziehen. 1.Korinther 12,8 Der andere erkennt und sagt mit Hilfe desselben Geistes, was in einer bestimmten Situation zu tun ist. Apostelgeschichte 5,3–5 … sagte Petrus zu ihm: »Hananias, warum hast du dein Herz dem Satan geöffnet und dich von ihm dazu verführen lassen, den Heiligen Geist zu belügen? Warum hast du uns verheimlicht, dass du einen Teil vom Erlös deines Grundstücks für dich behalten hast? Niemand hat dich gezwungen, das Land zu verkaufen; es war ja dein Eigentum! Und nach dem Verkauf stand es dir frei, mit dem Erlös zu machen, was du wolltest. Was hat dich nur dazu gebracht, so zu handeln? Du hast nicht Menschen belogen, sondern Gott!« Als Hananias diese Worte hörte, brach er tot zusammen. Es war ein Ende, das bei allen, die davon erfuhren, tiefes Erschrecken auslöste.

Worte der Weisheit Es gibt viele Menschen, die weise sind und guten Rat geben können. Aber wenn die Gabe der Weisheit eingesetzt wird, ist das etwas anderes. Dann hat Gott einem Menschen gesagt, wie etwas geht. Ein Beispiel dafür finden wir in der Geschichte, als Paulus und Barnabas Missionare werden. Die Gemeinde betete und der Heilige Geist sprach zu ihnen durch ein Wort der Weisheit.

Worte der Erkenntnis In Apostelgeschichte 5 haben wir dafür ein beeindruckendes Beispiel. Ananias und Saphira hatten versprochen, Geld für die Armen zu spenden, hatten dann aber einen Teil ihrer Gabe für sich behalten. Petrus sagte ihnen, was sie getan hatten, obwohl er es gar nicht wissen konnte. Gott wusste es – und sagte es Petrus. So eine Botschaft kann sehr kraftvoll sein. Ananias starb auf der Stelle und die Menschen bekamen Angst vor Gottes Kraft. Es ist manchmal auch gut, Angst vor Gott zu haben.

Galater 5,22–23

LIEBE: FREUDE: FRIEDE: GEDULD: FREUNDLICHKEIT: GÜTE: TREUE: SANFTMUT: SELBSTBEHERRSCHUNG:

Für andere da sein, auch wenn es einem selbst nichts bringt Fröhlichkeit, Lust, Behagen Ruhige, friedliche Beziehungen; das Gefühl, mit Gott in Ordnung zu sein Verzögerungen ertragen, Schweres aushalten Sanft, rücksichtsvoll sein ugendhaft sein, sich gut benehmen, angenehm, verträglich, liebenswürdig sein Loyal, wahrhaftig sein Ruhig und nett, aber mit innerer Stärke kombiniert Seine Begierden im Griff haben


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Die Gabe des Glaubens Wir brauchen Glauben, um Christen zu werden und um den Heiligen Geist zu empfangen. Doch die Gabe des Glaubens, von der hier die Rede ist, geht darüber hinaus. Sie befähigt uns, in bestimmten Situationen für Wunder zu glauben, die Gott gleich tun wird. Als Paulus mit dem Schiff nach Italien unterwegs war, kam ein Sturm und das Boot war in Gefahr, zu kentern. Doch ein Engel kam zu Paulus und danach konnte er den anderen an Bord sagen: »Fasst also wieder Mut, Männer! Denn ich vertraue Gott und bin überzeugt, dass alles so kommen wird, wie es mir durch den Engel gesagt wurde« (Apostel-

1.Korinther 12,9 Einem dritten wird – ebenfalls durch denselben Geist – ein besonderes Maß an Glauben gegeben …

geschichte 27,25).

Die Gabe der Heilung und der Kraft, Wunder zu tun In Jesu Dienst geschahen viele Heilungen und Wunder. Jede Heilung ist ein Wunder, aber es gibt auch Wunder, die keine Heilung sind. Es war zum Beispiel ein Wunder, als Jesus Wasser in Wein verwandelte (Johannes 2). Auch als Paulus machte, dass Elimas blind wurde, weil er sich Gott widersetze, geschah das in der Kraft, Wunder zu tun. Auch im Alten Testament wird von vielen Wundern berichtet. Doch immer geht es darum, Gottes Kraft zu demonstrieren. Petrus erklärte, dass die Wunder, die Jesus tat, zeigten, wer er war. Auch in der Apostelgeschichte dienen alle Wunder dazu, auf Jesus hinzuweisen. Das ist bis heute so. Jesus sagte, dass seine Nachfolger größere Dinge tun würden als er, wenn der Heilige Geist auf sie kommen würde. Die Gabe, Geister zu unterscheiden Diese Gabe ist für die Gemeinde in unseren Tagen sehr wichtig. Der Teufel versucht, Gottes Wirken zu stören. Das tut er unter anderem, indem er Gottes Tun imitiert. So entsteht Verwirrung. Die Gabe der Unterscheidung hilft Christen, genau zu wissen, was von Gott ist und was nicht. Wenn es darum geht, Dämonen auszutreiben, ist diese Gabe auch sehr hilfreich. Das können wir in der Geschichte von Paulus und Silas und der Wahrsagerin sehen. Erst wenn man den bösen Geist identifiziert hat, kann man ihn austreiben.

Die Gabe der Prophetie Prophetie ist eine von Gott inspirierte Botschaft zur Auferbauung der Christen. Paulus ermutigte die Christen in Korinth, sich besonders nach dieser Gabe auszustrecken. Er forderte sie auch auf, alle Prophetien zu prüfen, ob sie wirklich von Gott sein können. Es ist wichtig, Prophetie nicht so zu behandeln, als ob sie ein biblischer Text wäre, obwohl beides von Gott inspiriert ist. Wenn ein Christ prophezeit, muss das immer anhand der Bibel geprüft werden. Der Heilige Geist würde niemals jemanden etwas sagen lassen, was nicht mit der Bibel übereinstimmt.

Prophetie wird gelegentlich auch von Gott gebraucht, um über kommende Ereignisse zu informieren oder vor bevorstehenden Gefahren zu warnen. Aber im Normalfall ist Prophetie ein von Gott gegebenes Instrument für Christen, um sich gegenseitig zu ermutigen.

1.Korinther 12,9–10 … wieder ein anderer bekommt durch diesen einen Geist die Gabe, Kranke zu heilen. Einer wird dazu befähigt, Wunder zu tun … Apostelgeschichte 2,22 Ihr Leute von Israel, hört her! Bei dem, was wir euch zu sagen haben, geht es um Jesus von Nazaret. Durch diesen Mann hat Gott – wie ihr alle wisst – in eurer Mitte mächtige Taten vollbracht, Wunder gewirkt und außergewöhnliche Dinge getan. Damit hat er ihn euch gegenüber als seinen Gesandten bestätigt. Johannes 14,12 Ich versichere euch: Wer an mich glaubt, wird die Dinge, die ich tue, auch tun; ja er wird sogar noch größere Dinge tun. Denn ich gehe zum Vater. 1.Korinther 12,9–10 … wieder ein anderer (wird dazu befähigt), zu beurteilen, ob etwas vom Geist Gottes gewirkt ist oder nicht. Apostelgeschichte 16,16–18 Eines Tages – wir waren gerade auf dem Weg zur Gebetsstätte – begegnete uns eine Frau, die von einem Wahrsagegeist besessen war; sie war eine Sklavin und brachte ihren Besitzern mit ihrer Wahrsagerei viel Geld ein. Die Frau lief hinter Paulus und uns anderen her und schrie in einem fort: »Diese Leute sind Diener des höchsten Gottes! Sie sagen euch, wie ihr gerettet werden könnt!« So ging das viele Tage, bis Paulus es schließlich nicht mehr ertragen konnte. Er drehte sich um und sagte zu dem Wahrsagegeist: »Im Namen von Jesus Christus gebiete ich dir: Verlass diese Frau!« Im selben Augenblick verließ der Geist die Frau.

1.Korinther 12,10 … ein anderer (wird dazu befähigt), prophetische Aussagen zu machen … 1.Korinther 14,1 Bemüht euch aber auch um die Fähigkeiten, die uns durch Gottes Geist gegeben werden, und wenn ich das sage, denke ich vor allem an die Gabe des prophetischen Redens.

1.Korinther 14,29 Und wie steht es mit dem prophetischen Reden? Von denen, die diese Gabe haben, sollen ebenfalls nur zwei oder drei das Wort ergreifen; die anderen Gläubigen sollen das Gesagte beurteilen. 1.Korinther 14,3 Wenn jemand hingegen eine prophetische Botschaft verkündet, richten sich seine Worte an die Menschen; was er sagt, bringt ihnen Hilfe, Ermutigung und Trost.

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Korinther 14,27–28 In unbekannten Sprachen sollen zwei oder höchstens drei sprechen, aber der Reihe nach, und jemand soll die Deutung geben. Wenn niemand da ist, der es deuten kann, sollen die Betreffenden schweigen. Sie sollen dann für sich zu Hause reden, wo nur sie selbst und Gott es hören. 1.Korinther 12,7 Bei jedem zeigt sich das Wirken des Geistes auf eine andere Weise, aber immer geht es um den Nutzen der ganzen Gemeinde. 1.Korinther 12,31 Allerdings ist der Nutzen für die Gemeinde nicht bei allen Gaben gleich groß. Bemüht euch um die Gaben, die der Gemeinde am meisten nützen! 1.Korinther 14,2 Wenn jemand in einer von Gott eingegebenen Sprache redet, richten sich seine Worte nicht an Menschen, sondern an Gott. Keiner versteht ihn; was er – durch Gottes Geist gewirkt – ausspricht, bleibt ein Geheimnis.

1.Korinther 14,14 Wenn ich zum Beispiel bete und dabei eine von Gott eingegebene Sprache benutze, betet zwar mein Geist, aber mein Verstand bleibt untätig.

Reden in verschiedenen Sprachen und Auslegung der Sprachen Die Gabe der Sprachenrede ist etwas anderes als das allgemeine Reden und Beten in neuen Sprachen, mit dem wir uns weiter oben schon beschäftigt haben. Das allgemeine Sprachenreden ist ein Zeichen dafür, dass eine Person mit dem Heiligen Geist getauft wurde. Insofern ist das ein Geschenk von Gott für jeden Christen. Der Betende weiß nicht, was seine Worte bedeuten. Das ist auch nicht nötig. Er redet zu Gott, und Gott versteht ihn. Aber die Gabe der Sprachenrede wird eingesetzt, wenn Christen zusammenkommen, und sie muss übersetzt werden, sodass jeder das Gesagte verstehen kann. So wird die Gemeinde gestärkt und aufgebaut. Deshalb gehören die Gabe der Sprachenrede und die der Auslegung auch zusammen. Will Gott, dass du in Sprachen redest? Ganz klar: Ja! Es steht an keiner Stelle im Neuen Testament, dass die Sprachenrede nur für bestimmte Christen sei. Jeder, der Gott im Glauben darum bittet, darf sie bekommen. Der Sprecher weiß nicht, was er betet. Aber es kommt immer wieder vor, dass andere Menschen die Sprache verstehen, weil es ihre Muttersprache ist. Paulus schreibt, dass beim Sprachengebet eine direkte Verbindung zwischen Gott und unserem Herzen entsteht. Das Sprachengebet hilft den Christen, Gott intensiver anzubeten, ihn im Geist anzubeten. Viele Christen singen auch in Sprachen. Ihr Lied richtet sich an Gott, sie selbst verstehen es nicht, aber sie spüren in ihrem Herzen, dass sie Gott auf einer tiefen Ebene anbeten. Das Beten in Sprachen stärkt unseren Geist und baut uns innerlich auf. Paulus sagt, es erbaut den Betenden, das heißt, es stärkt ihn. Du kannst für dich alleine in Sprachen beten oder auch im Gottesdienst, wenn du mit anderen zusammen bist. Es ist ein Geschenk, das Gott jedem geben will und an dem wir uns freuen sollen. Der Nutzen für die ganze Gemeinde muss immer die Zielrichtung sein, wenn wir die Gaben des Heiligen Geistes einsetzen. Sie sind nicht zu unserem eigenen Vorteil, sondern wir sollen die anderen damit stärken. Kann man die Gaben trotzdem auch für sich selbst nutzen? Diese Frage wird in der Bibel nicht wirklich beantwortet. Manche Christen haben ganz besondere Gaben der Heilung oder die Gabe, Wunder wirken zu können. Diese Gaben sind wohl weniger für sie selbst da, sondern sie sollen sie für andere Menschen einsetzen, zu Gottes Ehre. Aber die Gabe der Weisheit und der Unterscheidung ist für jeden Christen im Alltag sehr nützlich. Paulus ermutigte die Christen, sich um die nützlichen Gaben zu bemühen. Aber wir dürfen uns auch darauf verlassen, dass der Heilige Geist uns in jeder Situation die Gaben gibt, die wir gerade brauchen.

Verheißungen, die auf dem Sprachengebet liegen: 1.Korinther 14,2 Es stärkt den direkten Draht zu Gott.

1.Korinther 14,4 Es dient dem persönlichen Wachstum.

1.Korinther 14,14–15 Es öffnet neue Dimensionen für unser Gebetsleben. (Römer 8,26)


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Sei ermutigt, treu im Kleinen zu sein und Großes für dein Leben zu erwarten. Gott hat etwas einzigartiges für dein Leben vorbereitet. Diese fünf Punkte können dir helfen deine Gaben und Berufung zu entdecken: • •

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Hingabe: Lebe in enger Beziehung zu Jesus, füge dich verbindlich in die Gemeinde ein, werde – und bleibe – erfüllt mit dem Heiligen Geist. Prüfen: Worin gebraucht mich Gott bereits? Was geht mir leicht von der Hand? Wo sehe ich Wachstum? Was bereitet mir am meisten Freude? Wobei habe ich den größten Frieden? Rat: Vertraue dich reifen Freunden und deiner Leiterschaft an. Beachte die Rückmeldung deines Umfelds. Welche Stärken sehen andere in dir? Suche Vorbilder und lerne von ihnen. Dienen: Lebe grundsätzlich in einer Haltung der Dienstbereitschaft. Wenn du eine Not siehst, pack einfach mit an! Fülle den Platz aus, wo Gott dich hingestellt hat. Beten: Strecke dich aus nach Wachstum in deinen Gaben. Begehre mehr von der Kraft und den Gaben des Geistes in deinem Leben (1.Kor 12,31; 1.Kor 14,1). Sei offen für Neues.

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Apostelgeschichte 2,32–41 Ja, diesen Jesus hat Gott auferweckt; wir alle sind Zeugen dafür. Er ist in den Himmel emporgehoben worden, um den Ehrenplatz an Gottes rechter Seite einzunehmen, und hat von seinem Vater die versprochene Gabe erhalten, den Heiligen Geist. Diesen Geist hat er nun über uns ausgegossen, und das ist es, was ihr hier seht und hört. Dass es nicht David war, der in den Himmel hinaufgenommen wurde, zeigt auch der folgende Ausspruch, den er selbst gemacht hat: ›Der Herr sagte zu meinem Herrn: Setze dich an meine rechte Seite, bis ich deine Feinde zum Schemel für deine Füße gemacht habe.‹ Es steht also unzweifelhaft fest, und ganz Israel soll es erkennen: Gott hat Jesus zum Herrn und Messias gemacht – den Jesus, den ihr gekreuzigt habt.« Die Zuhörer waren von dem, was Petrus sagte, bis ins Innerste getroffen. »Was sollen wir jetzt tun, liebe Brüder?«, fragten sie ihn und die anderen Apostel. »Kehrt um«, erwiderte Petrus, »und jeder von euch lasse sich auf den Namen von Jesus Christus taufen! Dann wird Gott euch eure Sünden vergeben, und ihr werdet seine Gabe, den Heiligen Geist, bekommen. Denn diese Zusage gilt euch und euren Nachkommen und darüber hinaus allen Menschen auch in den entferntesten Ländern – allen, die der Herr, unser Gott, zu seiner Gemeinde rufen wird.« Mit diesen und noch vielen anderen Worten bezeugte Petrus ihnen das Evangelium; eindringlich ermahnte er sie: »Diese Generation ist auf dem Weg ins Verderben! Lasst euch retten vor dem Gericht, das über sie hereinbrechen wird!« Viele nahmen die Botschaft an, die Petrus ihnen verkündete, und ließen sich taufen. Durch Gottes Wirken wuchs die Gemeinde an diesem Tag um etwa dreitausend Personen.


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VON DER SÜNDE ZUR VERGEBUNG

1.Mose 3,8–13 Am Abend, als es kühler wurde, hörten sie, wie Gott, der HERR, durch den Garten ging. Da versteckten sich der Mensch und seine Frau vor Gott zwischen den Bäumen. Aber Gott rief nach dem Menschen: »Wo bist du?« Der antwortete: »Ich hörte dich kommen und bekam Angst, weil ich nackt bin. Da habe ich mich versteckt!« – »Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist?«, fragte Gott. »Hast du etwa von den verbotenen Früchten gegessen?« Der Mensch erwiderte: »Die Frau, die du mir an die Seite gestellt hast, gab mir davon; da habe ich gegessen.« Gott, der HERR, sagte zur Frau: »Was hast du da getan?« Sie antwortete: »Die Schlange ist schuld, sie hat mich zum Essen verführt!« 1.Mose 2,16–17 Weiter sagte er zu ihm: »Du darfst von allen Bäumen des Gartens essen, nur nicht vom Baum der Erkenntnis. Sonst musst du sterben.«

A DIE TATSACHE DER SÜNDE In diesem Kapitel beschäftigen wir uns mit der Sünde – was ist Sünde? Woher kommt sie? Was bewirkt sie? Wenn wir uns ehrlich auf das Thema einlassen, werden wir die Antworten in unserem eigenen Leben finden. Gleich am Anfang der Bibel erfahren wir viel über das Thema. Sünde liegt vor, wenn Menschen sich entscheiden, Gott nicht zu gehorchen, sondern nach ihren eigenen Vorstellungen zu leben. Adam und Eva fingen damit an. Sie taten, was sie wollten, obwohl dies Gottes Anweisung widersprach – und damit sündigten sie gegen Gott.

1. Woher kam die Sünde? Alles begann im Garten Eden, als Satan auftrat, den Jesus später »den Vater der Lüge« nannte (Johannes 8,44). Schon vor der Schöpfung stellte Satan sich gegen Gott, und daran hat sich bis heute nichts geändert. Als Satan sah, wie schön der Garten war und wie innig die Beziehung zwischen Gott und den Menschen war, da beschloss er, das alles zu zerstören. Als Adam und Eva dann dem Vorschlag Satans folgten, entstand die Sünde. Gott beschuldigte nicht nur Satan, sondern auch die Menschen. Satan hatte ihnen die falschen Gedanken gegeben, aber sie hatten diese umgesetzt.

Sünde (= gr. αμαρτία) bedeutet im Allgemeinen das Verfehlen eines Ziels. Im Neuen Testament wird das Wort mit zwei Bedeutungen benutzt: •

1. Die Sünde (im Singular) = eine widergöttliche Macht, welche die Welt und die Menschen beherrscht. (Röm 5,12–13; siehe auch Joh 8,34–36)

2. Die Sünden (im Plural) = schuldhafte Taten des Menschen; Verstoß gegen Gottes Recht und Gesetz. (Röm 3,23; 1.Joh 3,4)

1.Mose 3,4 »Nein, nein«, sagte die Schlange, »ihr werdet bestimmt nicht sterben!« 1.Mose 3,13 Gott, der Herr, sagte zur Frau: »Was hast du da getan?« Sie antwortete: »Die Schlange ist schuld, sie hat mich zum Essen verführt!« 1.Mose 3,12 Der Mensch erwiderte: »Die Frau, die du mir an die Seite gestellt hast, gab mir davon; da habe ich gegessen.«

2. Wie kam es zur Verbreitung der Sünde? Was Satan über Gott sagte, war nicht wahr. Satan behauptete, dass Gott lügen würde. Eva zog ihren Mann mit hinein, indem sie ihm auch von der verbotenen Frucht gab. Im Gespräch mit Gott gab sie dann der Schlange die Schuld. Adam beschuldigte seine Frau. Aber eigentlich hatte Gott ihm gesagt, dass diese Früchte tabu sind, schon bevor Eva überhaupt geschaffen worden war.


Station № 3

VON DER SÜNDE ZUR VERGEBUNG

3. Warum ist Sünde so schlimm? Für Adam und Eva hatte das Sündigen weitreichende Folgen, die sich nicht nur auf die beiden ersten Menschen beschränkten. Wegen der Sünde mussten sie aus Gottes Nähe verschwinden. Vor der Sünde lebten Adam und Eva in einer herzlichen, innigen Beziehung mit Gott. Das änderte sich schlagartig und langfristig. Als sie das nächste Mal hörten, »wie Gott, der HERR, durch den Garten ging« (1.Mose 3,16), freuten sie sich nicht mehr. Adam und Eva wollten nicht mehr in Gottes Nähe sein. Alles hatte sich verändert. Die Trennung ging von beiden Seiten aus. Die Menschen hatten plötzlich Angst vor Gott und Gott konnte es auch nicht mehr zulassen, dass sie in seiner Nähe waren. Adam und Eva mussten gehen.

Das Leben wird zum Überlebenskampf Gott verfluchte den Ackerboden wegen Adams Sünde. Auch die übrige Schöpfung harmonierte nicht mehr mit Adam. Der Überlebenskampf begann. Es wurde schwer, den Lebensunterhalt zu erarbeiten und Kinder auf die Welt zu bringen. Jeder von uns hat ein schweres Leben, jeder kämpft gegen die Herausforderungen des Alltags. Die Ursache dafür liegt in der Tatsache, dass wir in einer gefallenen, sündigen Welt leben. Dornen, Disteln, Mühsal, Beschwerden und schmerzhafte Entbindungen erinnern uns an den Sündenfall. Der Tod wurde unausweichlich Unser größter Feind ist der Tod. Als Adam und Eva wegen ihrer Sünde aus Gottes Nähe verstoßen wurden, war damit sichergestellt, dass sie nicht auch noch vom Baum des Lebens essen konnten (1.Mose 3,22). Von da an alterten sie, Krankheiten und andere Probleme traten auf, sie wurden gebrechlich und schwach und schließlich widerfuhr ihnen etwas, das Gott niemals so geplant hatte – sie starben.

• • • • • • • •

1.Mose 3,16 Zur Frau aber sagte Gott: »Ich verhänge über dich, dass du Mühsal und Beschwerden hast, jedes Mal wenn du schwanger bist; und unter Schmerzen bringst du Kinder zur Welt. Es wird dich zu deinem Mann hinziehen, aber er wird über dich herrschen.« 1.Mose 3,17–18 Und zum Mann sagte Gott: »Weil du auf deine Frau gehört und mein Verbot übertreten hast, gilt von nun an: Deinetwegen ist der Acker verf lucht. Mit Mühsal wirst du dich davon nähren, dein Leben lang. Dornen und Disteln werden dort wachsen,und du wirst die Pf lanzen des Feldes essen. 1.Mose 3,23 Und er schickte den Menschen aus dem Garten Eden weg, damit er den Ackerboden bearbeite, aus dem er gemacht war. 1.Mose 3,8 Am Abend, als es kühler wurde, hörten sie, wie Gott, der HERR, durch den Garten ging. Da versteckten sich der Mensch und seine Frau vor Gott zwischen den Bäumen. 1.Mose 3,22–23 Dann sagte Gott: »Nun ist der Mensch wie einer von uns geworden und weiß, was gut und was schlecht ist. Es darf nicht sein, dass er auch noch vom Baum des Lebens isst. Sonst wird er ewig leben!« Und er schickte den Menschen aus dem Garten Eden weg, damit er den Ackerboden bearbeite, aus dem er gemacht war. 1.Mose 3,19 Viel Schweiß musst du vergießen, um dein tägliches Brot zu bekommen, bis du zurückkehrst zur Erde, von der du genommen bist. Ja, Staub bist du, und zu Staub musst du wieder werden!

1.Mose 5,5 Danach zeugte er noch weitere Söhne und Töchter und starb im Alter von 930 Jahren.

Er ist ein gefallener Engel, der zusammen mit einem Drittel aller Engel, aus dem Himmel verbannt wurde (Jesaja 14,14). Diese Engel hatten alle gegen Gott rebelliert. Er wird als Mörder und Lügner bezeichnet (Johannes 8,44). Er ist listig und tarnt sich als Engel des Lichts (2.Korinther 11,14). Er »streift umher wie ein brüllender Löwe, immer auf der Suche nach einem Opfer, das er verschlingen kann« (1.Petrus 5,8) und als Schlange (Offenbarung 12,9). Er versucht grundsätzlich, sich Gott zu widersetzen (2.Thessalonicher 2,4). Jesus hat Satan auf Golgatha besiegt, »er ist gekommen, um das, was der Teufel tut, zu zerstören« (1. Johannes 3,8). Obwohl er besiegt ist, bleibt Satan aktiv und mächtig, bis das Ende der Zeiten kommt (Epheser 2,2; Offenbarung 20,7–10). Es ist möglich, ihm zu widerstehen. »Ordnet euch daher Gott unter! Und dem Teufel widersteht, dann wird er von euch ablassen und fliehen« (Jakobus 4,7).

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1.Mose 4,5+8 Da stieg der Zorn in Kain hoch und er blickte finster zu Boden … Kain aber sagte zu seinem Bruder Abel: »Komm und sieh dir einmal meine Felder an!« Und als sie draußen waren, fiel er über seinen Bruder her und schlug ihn tot.

1.Mose 4,12–13 Als heimatloser Flüchtling musst du auf der Erde umherirren.« Kain sagte zum HERRN: »Die Strafe ist zu hart, das überlebe ich nicht! 1.Mose 6,5–6 Der HERR sah, dass die Menschen auf der Erde völlig verdorben waren. Alles, was aus ihrem Herzen kam, ihr ganzes Denken und Planen, war durch und durch böse. Das tat ihm weh, und er bereute, dass er sie erschaffen hatte.

3. Wer fällt alles in Sünde? Adam und Eva litten sehr unter den Folgen der Sünde. Aber mit ihnen fing alles erst an. Wie eine ansteckende Krankheit breitete die Sünde sich aus und infizierte alle ihre Nachkommen. Ihre Kinder Zuerst befiel die Sünde Kain und Abel, die ersten Kindern von Adam und Eva. Kains Eifersucht führte zum Streit und schließlich zum Mord an seinem Bruder. Dafür wurde er von Gott verurteilt. Ihre Nachkommen In den ersten Kapiteln der Bibel können wir lesen, wie dramatisch sich die Sünde ausbreitete. Schon 1700 Jahre nach der Erschaffung von Adam war Gott entschlossen, die ganze Menschheit auszurotten, weil die Sünde sie durch und durch verseucht hatte. Noah und seine Familie waren die Einzigen, die noch in Verbindung mit Gott lebten. Die Bibel beschreibt auf erschütternde Weise, warum die Sintflut unvermeidlich war. Wie schlimm muss es für Gott gewesen sein, die Menschen, die er so sorgfältig und liebevoll geschaffen hatte, wieder zu vernichten! Aber die Sünde hatte alle Menschen im Griff, sie hatte sich ausgebreitet wie eine Epidemie.

• • • • • • •

1.Mose 9,20–21 Noah trieb Ackerbau. Er war der Erste, der einen Weinberg anlegte. Als er von dem Wein trank, wurde er betrunken, und in seinem Rausch lag er unbedeckt in seinem Zelt.

Römer 5,12 Durch einen einzigen Menschen – Adam – hielt die Sünde in der Welt Einzug und durch die Sünde der Tod, und auf diese Weise ist der Tod zu allen Menschen gekommen, denn alle haben gesündigt. Galater 3,22 In Wirklichkeit jedoch – das zeigt die Schrift – ist die ganze Menschheit der Sünde unterworfen und wird von ihr gefangen gehalten. Römer 3,12 Alle sind vom richtigen Weg abgewichen, keinen Einzigen kann Gott noch gebrauchen. Keiner handelt so, wie es gut wäre, nicht ein Einziger. Römer 3,26 und Römer 6,23 … denn alle haben gesündigt, und in ihrem Leben kommt Gottes Herrlichkeit nicht mehr zum Ausdruck … Denn der Lohn, den die Sünde zahlt, ist der Tod.

Ich habe nie etwas wirklich Schlimmes getan. Ich bin getauft, konfirmiert, gefirmt. Ich gehe regelmäßig zur Kirche / in die Gemeinde. Ich bin auch nicht schlimmer als die anderen. Ich bin christlich aufgewachsen Ich gebe mir Mühe freundlich und hilfsbereit anderen Menschen gegenüber Ich bin ein guter Mensch

Die ganze Menschheit Gott segnete Noah und seine Söhne nach der Sintflut und sagte zu ihnen: »Seid fruchtbar, vermehrt euch und füllt die ganze Erde!« (1.Mose 9,1). Doch nur zu schnell zeigte sich, dass das Problem der Sünde immer noch bestand, obwohl zunächst nur diese eine Familie lebte. Nicht einmal Noach selbst konnte der Sünde fernbleiben. Der Sündenfall wiederholte sich überall im Alten Testament. Selbst die wirklich großen Männer Gottes wie Abraham, Mose und David hatten Zeiten, in denen sie versagten und für die sie sich schämten. Auch in der Zeit des Neuen Testamentes wütete die Sünde unvermindert unter den Menschen. Paulus hält es schriftlich fest: Adams Sünde hat alle Menschen zu Sündern gemacht. So wie wir bestimmte körperliche Merkmale von unseren Eltern geerbt haben, so haben wir von Adam, dem ersten Sünder, auch die sündige Natur geerbt. Die Folge des Ungehorsams von Adam und Eva betrifft uns alle. Genau wie die ersten Menschen sind auch wir immer wieder schnell dabei, die Dinge so zu machen, wie wir es wollen. Was sie erlebten, ist nun das Schicksal der ganzen Menschheit geworden: Alle Menschen sind getrennt von Gott, sie befinden sich in einem lebenslangen Kampf, haben eine sündige Natur und gehen unaufhaltsam dem Tod entgegen. Daran ist nichts zu rütteln, es gibt keine Ausflüchte, man kann darüber nicht argumentieren und es gibt kein Entkommen.


Station № 3

VON DER SÜNDE ZUR VERGEBUNG

Was können wir gegen die Sünde tun? · In eigener Kraft kommen wir nicht von ihr los. Wir sitzen in der Falle. Es gibt keine menschliche Hilfe. · Wir müssen uns eingestehen, dass die Sünde ein Problem in unserem Leben darstellt, das wir nicht im Griff haben. Die Bibel nennt dies unsere Sünde bekennen. · Wir müssen uns demütigen und zugeben, dass niemand außer Gott uns helfen kann und dass wir seine Hilfe brauchen. Das fällt den meisten Menschen sehr schwer. Aber Gott können wir nichts vormachen. · Wir müssen aufhören, uns herausreden zu wollen. Adam beschuldigte Eva, diese beschuldigte die Schlange. Doch wer von dem Problem der Sünde loskommen will, muss aufhören, die Schuld bei anderen zu suchen. Das nennt die Bibel Buße (Umkehr, Umdenken).

B UMKEHR VON DER SÜNDE Das Wort Buße oder Umkehr findet sich oft in der Bibel. Bevor wir uns ausführlich dem Neuen Testament zuwenden, wollen wir uns zwei Stellen im Alten Testament anschauen. Der Prophet Hesekiel wurde von Gott beauftragt, Israel zu warnen. Sie sollten umkehren und sich von ihren Sünden abwenden – sonst würde Gottes Gericht sie treffen.

• Gegen Gott • Gegen uns selbst • Gegen andere Menschen

Hesekiel 14,6 Kehrt um und wendet euch ab von euren Götzen und von eurem abscheulichen götzendienerischen Treiben! Hesekiel 18,30+32 Jeder Einzelne von euch bekommt das Urteil, das er mit seinen Taten verdient hat. Das sage ich, der HERR, der mächtige Gott! Kehrt also um und macht Schluss mit allem Unrecht! Sonst verstrickt ihr euch immer tiefer in Schuld ... Ich habe keine Freude daran, wenn ein Mensch wegen seiner Vergehen sterben muss. Das sage ich, der HERR, der mächtige Gott. Also kehrt um, damit ihr am Leben bleibt!

1. Umkehr von Sünde im Neuen Testament In den Lehren des Neuen Testamentes spielt die Umkehr von Sünde eine sehr zentrale Rolle. Johannes der Täufer »rief die Menschen dazu auf, umzukehren und sich taufen zu lassen, um Vergebung der Sünden zu empfangen« (Lukas 3,3). Jesus lehrte das Gleiche. Seine Botschaft hieß: »Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe« (Matthäus 4,17).

Lukas 13,2–3 Da sagte Jesus zu ihnen: »Meint ihr, diese Leute seien größere Sünder gewesen als alle übrigen Galiläer, weil so etwas Schreckliches mit ihnen geschehen ist? Nein, sage ich euch; wenn ihr nicht umkehrt, werdet ihr alle genauso umkommen.«

Die Jünger Jesu predigten auch Umkehr.

Markus 6,12 Da machten sich die Jünger auf den Weg und riefen die Menschen zur Umkehr auf.

Petrus und die Apostel riefen auch zur Umkehr auf. Wir hatten diese Stelle schon, bei der Predigt von Petrus zu Pfingsten.

Apostelgeschichte 2,38 »Kehrt um«, erwiderte Petrus, »und jeder von euch lasse sich auf den Namen von Jesus Christus taufen! Dann wird Gott euch eure Sünden vergeben …«

Paulus predigte das Gleiche wie die anderen Apostel, die drei Jahre lang mit Jesus zusammen gewesen waren. Er sprach auch vor den gebildeten Griechen in Athen und vor dem mächtigen König Agrippa über Buße und Umkehr.

Apostelgeschichte 17,30 Doch jetzt fordert er alle Menschen an allen Orten zur Umkehr auf. Apostelgeschichte 26,20 Überall forderte ich die Menschen auf, ihre verdorbenen Wege zu verlassen, zu Gott umzukehren und ein Leben zu führen, das dieser Umkehr angemessen ist.

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2. Was ist Buße oder Umkehr? Einige Merkmale der Umkehr sind schon deutlich geworden. Umkehren von der Sünde heißt, zutiefst zu bereuen, was man getan hat. Als der verlorene Sohn, von dem Jesus erzählte, zu seinem Vater nach Hause kam, drückte er das mit Worten und mit seiner ganzen Haltung aus (Lukas 15,11–32). Nach allem, was er angerichtet hatte, wollte er nur noch als Knecht im Haus seines Vaters arbeiten. Das war echte Reue. Doch das alleine genügt noch nicht. Umkehren heißt auch, sich von der Sünde abzuwenden. Der Prophet Hesekiel forderte das Volk Israel auf, sich von ihren Götzen abzuwenden und mit dem abscheulichen Götzendienst aufzuhören (Hesekiel 14,6). Johannes der Täufer predigte, »bringt Früchte, die zeigen, dass es euch mit der Umkehr ernst ist« (Lukas 3,8). Wenn uns die Sünde wirklich leidtut, wird sich das darin äußern, dass wir uns von der Sünde abwenden und uns Gott zuwenden. Hebräer 6,1–2 Weil uns nun aber daran liegt, dass ihr im Glauben erwachsen werdet, wollen wir nicht bei den Anfangslektionen der Botschaft von Christus stehen bleiben, sondern uns dem zuwenden, was zur Reife im Glauben gehört. Wir wollen nicht von Neuem über die Dinge reden, die das Fundament bilden: über die Abkehr von Taten, die letztlich zum Tod führen, und über den Glauben an Gott, über die Bedeutung der Taufe im Unterschied zu anderen Waschungen und über die Handauf legung, über die Auferstehung der Toten und über das letzte Gericht mit seinem ewig gültigen Urteil.

3. Umkehren ist der erste Schritt Die Abkehr von Taten wird hier also als Fundament bezeichnet. Deshalb haben wir uns damit in diesem Kapitel zuerst befasst. Die Abkehr von Taten kommt in dieser Aufzählung an erster Stelle, vor vielen anderen wichtigen Themen. Ohne Abkehr von Taten machen auch Vergebung, Taufe und Glauben nicht möglich keinen Sinn. Aber wenn eine Person sich wirklich von ihren Sünden abwendet, dann ist diese Entscheidung der Schlüssel zu vielen geistlichen Erfahrungen, die darauf folgen. Es ist nicht angenehm, sich mit der eigenen Sünde auseinanderzusetzen, aber es ist die Voraussetzung, um Vergebung zu empfangen. Jeder von uns muss von seinen Sünden umkehren. Das geschieht als erster Schritt, wenn wir Christen werden. Es gibt keine andere Möglichkeit, um von der Umklammerung der Sünde loszukommen. Aber Umkehr von Taten ist mehr als ein einmaliges Erlebnis. Christen müssen sich jeden Tag gegen die Sünde behaupten. Deshalb sagte Jesus zu fünf von sieben Gemeinden, dass sie Umkehr von sündigen Taten tun sollten (Offenbarung 2–3).

Erkennen: Ich stelle mich zu meiner Schuld. (Joh 16,8–11; Ps 51,5–6) Bekennen: Ich bekenne sie vor Gott, und wenn notwendig auch vor Menschen. (Spr 28,13; Jak 5,16) Lassen: Ich treffe eine Entscheidung, mich von der Sünde zu lösen. Wo nötig und möglich mache ich meine Fehler wieder gut. (Joh 8,11; Röm 13,14) Hassen: Ich fange an, die Sünde zu hassen, indem ich sie sehe, wie Gott sie sieht. (Röm 12,9; Spr 8,13)

4.Mose 21,4–9 Als die Israeliten vom Berg Hor aus weiterzogen, wandten sie sich zunächst nach Süden in Richtung Schilfmeer, um das Gebiet der Edomiter zu umgehen. Aber unterwegs verlor das Volk die Geduld und sie beklagten sich bei Gott und bei Mose: »Warum habt ihr uns aus Ägypten weggeführt, damit wir in der Wüste sterben? Hier gibt es weder Brot noch Wasser, und dieses elende Manna hängt uns zum Hals heraus!« Da schickte der HERR zur

C GLAUBEN Wie wir im vorigen Kapitel sahen, ist die Umkehr ein Zeichen dafür, dass wir das Problem mit der Sünde erkannt haben und uns nach einer Lösung sehnen. Im Prozess der Umkehr demütigen wir uns, weil wir zugeben, dass wir alleine nicht von der Sünde loskommen. Gleichzeitig begeben wir uns dabei in die


Station № 3

VON DER SÜNDE ZUR VERGEBUNG

Position, in der wir Gottes Antwort, Jesus Christus, empfangen können. Wir empfangen diese Antwort im Glauben. •

Die Schlange konnte die Menschen beißen, weil sie gesündigt hatten – das erinnert an die Geschichte im Paradies.

Als Folge der Sünde starben die Menschen. Genauso war es auch bei Adam und Eva.

Die Menschen hofften, dass Gott die Schlangen entfernen würde. Aber so einfach ging es nicht. Auch unsere Sünden nimmt er nicht einfach weg.

Gott hatte eine Lösung – eine Schlange aus Bronze. Auch für unsere Sünden hat er eine Lösung: seinen Sohn Jesus Christus.

Nur wenn die Menschen im Glauben auf die Schlange sahen, wurden sie gesund. Nur wenn wir an Jesus glauben, werden wir gerettet.

Wir lesen in der Bibel: »Durch Gottes Gnade seid ihr gerettet, und zwar aufgrund des Glaubens« (Epheser 2,8). Es war Gottes Gnade, die Jesus zu unserer Rettung ans Kreuz brachte. Aber nur wenn wir daran glauben, wird die Erlösung für uns wirksam werden. Sonst sterben wir, genau wie die Israeliten starben, wenn sie nicht auf die Schlange schauten.

Strafe giftige Schlangen unter das Volk. Viele Israeliten wurden gebissen und starben. Die Leute kamen zu Mose und sagten: »Es war nicht recht, dass wir uns gegen den HERRN und gegen dich aufgelehnt haben. Leg doch beim HERRN ein Wort für uns ein, damit er uns von diesen Schlangen befreit!« Mose betete für das Volk und der HERR sagte zu ihm: »Fertige eine Schlange an und befestige sie oben an einer Stange. Wer gebissen wird, soll dieses Bild ansehen, dann wird er nicht sterben!« Mose machte eine Schlange aus Bronze und befestigte sie an einer Stange. Wer gebissen wurde und auf diese Schlange sah, blieb am Leben.

1. Warum ist der Glaube so wichtig? Das elfte Kapitel des Hebräerbriefes wird oft das Kapitel des Glaubens genannt. Dort lernen wir viel über den Glauben, außerdem sehen wir, was Glauben im Leben der verschiedenen Menschen bewirkte. •

Glaube ist ein Rechnen mit der Erfüllung dessen, worauf man hofft, ein Überzeugtsein von der Wirklichkeit unsichtbarer Dinge (Vers 1). Durch den Glauben können wir von der Existenz Gottes überzeugt sein, denn durch den Glauben erkennen wir, dass das Sichtbare seinen Ursprung in dem hat, was man nicht sieht (Vers 3). Durch Glauben verstehen wir, dass die Welt durch Gottes Wort entstanden ist (Vers 3) und wir können Gottes Wort für wahr halten. Wie kam es, dass Noah nach Gottes Anweisungen eine Arche baute, um seine Familie zu retten? Der Grund dafür war sein Glaube (Vers 7).

Gott hat Freude an unserem Glauben. Wer Gott gefallen will, muss ihm vertrauen. »Ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen« (Vers 6).

Im Glauben müssen wir fürwahr halten, dass die Bibel Gottes Wort ist und dass Gott, anders als Satan, niemals lügt.

Glaube wird manchmal geprüft. So musste Noah auf Gottes Wort hin ein Schiff bauen, ohne dass irgendwo Wasser in Sicht war. Man kann sich vorstellen, was er von den anderen Menschen zu hören bekam. Doch zuletzt zeigte sich, wie Recht er gehabt hatte, das Schiff zu bauen.

Glaube bereitet den Weg für Gottes übernatürliches Eingreifen. Das war bei Jericho so, auch am Roten Meer. Wenn wir Gott und seinem Wort vertrauen, werden wir erleben, wie er uns übernatürliche Rettung schenkt, besonders auch aus der Macht der Sünde.

Glaube macht es möglich, auch in den ganz schwierigen Lebensphasen Gott zu vertrauen. Christsein ist nicht immer leicht: »Sie wurden

Hebräer 11,7 Noah nahm die göttliche Warnung ernst, obwohl von dem angedrohten Unheil noch nichts zu sehen war. Durch sein Vertrauen auf Gott verurteilte er den Unglauben der damaligen Welt; er selbst aber wurde ein Erbe jener Gerechtigkeit, deren Grundlage der Glaube ist. Hebräer 11,29–30 Wie kam es, dass die Israeliten durch das Rote Meer zogen, als wäre es trockenes Land? Der Grund dafür war ihr Glaube. Die Ägypter hingegen, die dasselbe versuchten, ertranken in den Fluten. Wie kam es, dass die Mauern von Jericho einstürzten? Der Grund dafür war der Glaube der Israeliten; denn auf Gottes Befehl hin waren sie sieben Tage lang um die Stadt gezogen.

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gesteinigt, sie wurden zersägt, sie wurden mit dem Schwert hingerichtet. Heimatlos zogen sie umher, in Schaf- und Ziegenfelle gehüllt, Not leidend, verfolgt und misshandelt« (Vers 37). Wir müssen auch für solche Situationen gewappnet sein – mit ausreichend starkem Glauben.

Jakobus 2,23 Abraham glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet; ja, er wurde sogar »Freund Gottes« genannt.

2. Glaube in Aktion

Hebräer 11,8 Wie kam es, dass Abraham dem Ruf Gottes gehorchte, seine Heimat verließ und an einen Ort zog, der nach Gottes Zusage einmal sein Erbbesitz sein würde? Warum machte er sich auf den Weg, obwohl er nicht wusste, wohin er kommen würde? Der Grund dafür war sein Glaube.

Abraham verließ seine Heimat und machte sich auf den Weg, ohne zu wissen, wohin Gott ihn führen würde. Gott sagte ihm, dass er gehen sollte. Das war für Abraham genug, mehr Information brauchte er nicht. Er glaubte, dass Gott ihm sein neues Zuhause zeigen würde. Das Leben der Christen heute ist ähnlich – wir wissen oft nicht, wohin Gott uns führt, aber wir folgen ihm nach, treu und im Glauben.

1.Mose 15,5 Und der HERR führte Abram aus dem Zelt und sagte: »Sieh hinauf zu den Sternen am Himmel! Kannst du sie zählen? So unzählbar werden deine Nachkommen sein.«

Gott versprach Abraham so viele Nachkommen, wie es Sterne am Himmel gibt. Abraham glaubte Gott, obwohl er kinderlos war.

Gott kündigte Abraham und seiner Frau Sara einen Sohn an, obwohl sie viel zu alt waren, um Kinder zu bekommen. Paulus schreibt darüber: »Statt die Zusage Gottes infrage zu stellen, wie es der Unglaube tun würde, ehrte er Gott, indem er ihm vertraute, und wurde dadurch in seinem Glauben gestärkt« (Römer 4,20). Auch unsere unlösbaren Situationen sind für Gott kein Problem.

1.Mose 22,16–17 »Ich schwöre bei mir selbst, sagt der HERR: Weil du mir gehorcht hast und sogar bereit warst, mir deinen einzigen Sohn zu geben, werde ich dich segnen! Deine Nachkommen mache ich so zahlreich wie die Sterne am Himmel und die Sandkörner am Meeresstrand. Sie werden ihre Feinde besiegen und ihre Städte erobern.«

Auf dem Berg Moria wurde Abrahams Glaube erneut auf die Probe gestellt (1. Mose 22), als Gott ihn bat, seinen Sohn Isaak zu opfern. Abraham war im Begriff, seinen Sohn zu opfern, im Glauben, dass Gott ihn auch wieder vom Tod auferwecken könnte. Er zweifelte nicht, dass er zum Vater vieler Völker werden würde, weil Gott es ihm versprochen hatte, selbst wenn er seinen einzigen Sohn jetzt töten müsste. Doch im letzten Augenblick griff Gott ein. Abraham hatte unter Beweis gestellt, dass er Gott mehr liebte als seinen Sohn. Es gibt solche Situationen, in denen Gott unseren Gehorsam prüft. Sind wir dann bereit, den Preis zu bezahlen?

Abraham wird Freund Gottes genannt (Jakobus 2,23), weil er Gott glaubte. Sein Glaube an Gott wurde oft auf die Probe gestellt. Wenn wir das Leben solcher Freunde Gottes studieren, können wir viel über Gottvertrauen lernen.

ȖȖ

Wir fangen mit dem Glauben an, den wir schon haben, auch wenn er noch schwach ist, und glauben damit, so gut es geht, an Gottes Wort.

ȖȖ

Wir lesen die Bibel mit offenem Herzen und unvoreingenommenem Denken, denn »wie wir gesehen haben, setzt der Glaube das Hören der Botschaft von Christus voraus« (Römer 10,17).

ȖȖ

Wir bitten Gott um mehr Glauben: »Die Apostel baten den Herrn: »Gib uns doch mehr Glauben!« (Lukas 17,5).

ȖȖ

Wir lassen zu, dass der Heilige Geist in unserem Leben Frucht wirkt (Galater 5,22).


Station № 3

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3. Glaube, der uns rettet Das Neue Testament macht deutlich, dass Glaube von zentraler Bedeutung ist, wenn es darum geht, gerettet zu werden. Wie muss man sich diesen rettenden Glauben vorstellen? •

Es reicht nicht, einfach nur an Gottes Existenz zu glauben. Das tut der Teufel auch.

Es genügt auch nicht, einfach nur an die historischen Tatsachen der Bibel zu glauben, wie Jesu Geburt, Tod und Auferstehung. Das ist Kopfglaube.

Es ist wichtig, persönlich und von ganzem Herzen zu glauben, dass Jesus für unsere Sünden gestorben ist, dass er uns von jeder Bindung frei macht und alles vergibt. Seine Vergebung müssen wir bewusst, aktiv annehmen und empfangen.

Deshalb müssen wir uns als Erstes unserer Sünde bewusst werden. Was Jesus für uns am Kreuz getan hat, ist wie eine Medizin. Diese kann nur

Römer 5,1 Nachdem wir nun aufgrund des Glaubens für gerecht erklärt worden sind, haben wir Frieden mit Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn. Johannes 3,16 Denn Gott hat der Welt seine Liebe dadurch gezeigt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab, damit jeder, der an ihn glaubt, das ewige Leben hat und nicht verloren geht. Apostelgeschichte 16,31 Sie antworteten: »Glaube an Jesus, den Herrn, und du wirst gerettet werden, du und alle Römer 10,9–10 Wenn du also mit deinem Mund bekennst, dass Jesus der Herr ist, und mit deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat, wirst du gerettet werden. Denn man wird für gerecht erklärt, wenn man mit dem Herzen glaubt; man wird gerettet, wenn man den Glauben mit dem Mund bekennt.

dann etwas bewirken, wenn ein Mensch sich eingesteht, dass er krank ist und die Medizin braucht uns sie auch einnimmt. Jesu Tod ist Gottes Medizin gegen die Sünde. Nur durch den Glauben wird sie wirksam.

4. Glaube, der uns Halt gibt Glaube ist keine einmalige Sache, um einmal Vergebung für alle Sünden zu empfangen. Man kann Glauben eher mit einem Samenkorn vergleichen, das bei der ersten Hinwendung zu Gott in unser Herz gepflanzt wird und von da an ständig wächst, jeden Tag. Der Glaube an Gott und das Vertrauen zu ihm sind die Grundlage des christlichen Lebens. Während der Glaube im Herzen wächst, gewinnt man Stabilität und Charakterfestigkeit. Der Glaube an Jesus ist unsere Gerechtigkeit und unser Leben, er weist uns den richtigen Weg.

W

IR KÖNNEN GOTT UNSERE DANKBARKEIT FÜR SEIN WORT NICHT ZEIGEN, I N DEM W IR DI E BIBEL I N EI N EM SCHÖN EN SCH U BER AUFBEWA HR EN,

IHR EINEN BESONDEREN PLATZ IM BÜCHERREGAL GEBEN ODER SIE WIE EINEN GLÜCKSBR INGER HERUMTR AGEN. DIE BIBEL BR INGT DIR GAR NICHTS,

»

SOL A NGE DU N ICH T DI E WA HR HEIT I N DEI N HERZ AUFN I MMST U N D DICH V E R Ä N DE R N L Ä S S T.

Arthur Wallis

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D DIE GLAUBENSTAUFE Die folgende Bibelstelle enthält viele Wahrheiten zum Thema Taufe. Wir werden uns in diesem Abschnitt immer wieder darauf beziehen.

Apostelgeschichte 8,32 + 34–38 Der Abschnitt der Schrift, den er eben gelesen hatte, lautete: »Man hat ihn weggeführt wie ein Schaf, das geschlachtet werden soll. Und wie ein Lamm beim Scheren keinen Laut von sich gibt, so kam auch über seine Lippen kein Laut der Klage ...

Der Äthiopier wandte sich an Philippus: »Bitte sag mir, von wem ist hier die Rede? Spricht der Prophet von sich selbst, oder spricht er von jemand anders?« Da ergriff Philippus die Gelegenheit und erklärte ihm, von dieser Schriftstelle ausgehend, das Evangelium von Jesus. Als sie nun, ins Ge-

Markus 16,16 Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet werden. Wer aber nicht glaubt, wird verurteilt werden.

1. Warum ist Taufe so wichtig?

Matthäus 28,19 Darum geht zu allen Völkern und macht die Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

spräch vertieft, die Straße entlangfuhren, kamen sie an einer Wasserstelle vorbei. »Hier ist Wasser!«, rief der Äthiopier. »Spricht etwas dagegen, dass ich getauft werde?« Und er befahl, den Wagen anzuhalten. Beide, Philippus und der Äthiopier, stiegen ins Wasser, und Philippus taufte den Mann.

Weil Jesus es befohlen hat.Die Taufe ist ein Gehorsamsschritt und das sichtbare Zeichen der inneren Umkehr.

Die ersten Christen haben es so gemacht. In dem Abschnitt über die Umkehr von der Sünde (Matthäus 28,19) begegnete uns Johannes der Täufer. Er wurde so genannt, weil er alle getauft hat, die sich von ihren Sünden abgewandt hatten. Damit bereitete er sie auf Jesu Kommen vor. Auch die ersten Christen haben alle getauft, die neu zum Glauben an Jesus kamen.

Apostelgeschichte 10,47–48 »Wer hätte jetzt noch das Recht, diesen Leuten die Taufe zu verweigern – jetzt, wo sie genau wie wir den Heiligen Geist empfangen haben?« Und er ordnete an, sie im Namen von Jesus Christus zu taufen.

In Apostelgeschichte 2 lesen wir, dass am Tag von Pfingsten dreitausend neue Gläubige getauft wurden. Sie taten es, weil Petrus ihnen sagte: »Tut Buße und lasst euch taufen.«

Apostelgeschichte 9,18 Im selben Augenblick war es, als würden Schuppen von Saulus‘ Augen fallen: Er konnte wieder sehen! Saulus stand auf und ließ sich taufen. Matthäus 3,13–17 Auch Jesus kam aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen. Johannes wehrte sich entschieden dagegen: »Ich hätte es nötig, mich von dir taufen zu lassen, und du kommst zu mir?« Aber Jesus gab ihm zur Antwort: »Lass es für diesmal geschehen! Es ist richtig so, denn wir sollen alles erfüllen, was Gottes Gerechtigkeit fordert.« Da willigte Johannes ein. In dem Augenblick, als Jesus nach seiner Taufe aus dem Wasser stieg, öffnete sich über ihm der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen. Und aus dem Himmel sprach eine Stimme: »Dies ist mein geliebter Sohn, an ihm habe ich Freude.«

Jesus selbst wurde auch getauft Als Jesus zu Johannes kam, um sich von ihm taufen zu lassen, wollte Johannes ihn zunächst davon abbringen. Schließlich war Jesus ohne Sünde, brauchte keine Vergebung und musste folglich auch nicht getauft werden. Aber Jesus ließ sich trotzdem taufen, um uns ein Beispiel zu geben. Bei der Taufe kam der Heilige Geist auf Jesus.

Apostelgeschichte 8,38 Und er befahl, den Wagen anzuhalten. Beide, Philippus und der Äthiopier, stiegen ins Wasser, und Philippus taufte den Mann.

2. Wie soll man getauft werden?

Matthäus 3,16 In dem Augenblick, als Jesus nach seiner Taufe aus dem Wasser stieg, öffnete sich über ihm der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen.

Im Neuen Testament wurde oft in Flüssen getauft, wie es Johannes der Täufer tat, auch andere öffentliche Gewässer wurden genutzt. Immer war es eine Handlung, bei der andere Menschen zugegen sein konnten.

Wenn sogar Jesus, der nie gesündigt hatte, getauft werden musste, wie viel wichtiger ist die Taufe für uns. Außerdem segnet Gott es immer, wenn wir ihm gehorchen.

Der Text über Philippus und den Äthiopier ist ganz eindeutig. Taufe geschieht, indem man einen Menschen ganz im Wasser untertaucht. Taufen heißt, unter das Wasser tauchen.


Station № 3

VON DER SÜNDE ZUR VERGEBUNG

3. Wann soll jemand getauft werden? Es stellen sich zwei Fragen. Wie alt sollte ein Kind sein, ehe man es tauft? Wie schnell nach der Entscheidung zum Glauben an Jesus sollte man taufen? Die Bibel ist an diesen Stellen nicht sehr konkret. Deshalb hier nur einige hilfreiche Hinweise. •

Taufe wird nach der Umkehr zu Jesus vollzogen, dann, wenn jemand sich zum Glauben an Jesus entschieden hat. Die Taufe ist kein Ersatz für die Umkehr und sie dient nicht zur Vergebung der Sünden. Die Taufe ist auch kein Zeichen dafür, dass jemand angefangen hat, das neue Leben mit Gott zu führen. Wie wir später in Römer 6 sehen, ist die Taufe vielmehr eine Art von Beerdigung. Wenn eine Person in Bezug auf ihr bisheriges Leben gestorben ist, dann kann die Taufe wirksam und bedeutungsvoll sein.

Im Neuen Testament wurden die Menschen fast umgehend getauft, kaum hatten sie sich zum Glauben an Jesus als ihren Herrn und Retter bekannt. Der Äthiopier hielt seinen Wagen an, ließ sich taufen und fuhr dann weiter. Heute ist es in vielen Gemeinden üblich, den neuen Gläubigen Zeit zu lassen, um zeigen zu können, dass sie es mit dem neuen Leben ernst meinen, ehe sie getauft werden. Es mag gute Gründe dafür geben. Aber im Neuen Testament war das nicht üblich. Jesus sagte: »Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet werden.« (Markus 16,16). Das heißt aber nicht, dass jemand, der nicht getauft ist, nicht gerettet sei, sonst hätte Jesus am Kreuz nicht dem anderen Gekreuzigten sagen können, dass er aufgrund seines Glaubens in den Himmel käme.

Lukas 23,43 Jesus antwortete ihm: »Ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.«

Aber Jesus betonte die unmittelbare Abfolge von Glaube und Taufe, weil die beiden Schritte aufeinander folgen und zusammengehören. Die Gemeinden sollten die jungen Gläubigen so bald wie möglich taufen.

Da die Taufe ein Ausdruck des Glaubens ist, den ein Mensch an Jesus als seinen Herrn und Erlöser hat, sollten nur gläubige Erwachsene getauft werden. Es ist falsch, Babys zu taufen, zum einen sind sie noch zu jung, um sich für den Glauben entscheiden zu können, zum anderen ist das Besprengen mit Wasser kein Symbol für das Sterben, wie es beim Untertauchen der Fall ist. Taufen heißt aber untertauchen. Im Neuen Testament wird nirgends davon berichtet, dass Kinder getauft worden wären, aber tausende von Erwachsenen ließen sich taufen. Kinder können dann getauft werden, wenn sie eine klare Entscheidung zum Glauben an Jesus getroffen haben. Das ist von Kind zu Kind verschieden.

4. Mit der Taufe beginnt ein neuer Lebensabschnitt Die Erlösung geschieht in mehreren Schritten. Dabei gelangen wir zu einem neuen Leben und sind nicht mehr durch die Sünde von Gott getrennt. Durch Jesus können wir in einer engen Beziehung mit Gott leben. Paulus hat die Taufe mit zwei Bildern erklärt. •

Mit dem ersten Bild bezeichnet Paulus die Taufe als Begräbnis. Das bedeutet, ein Mensch lässt sein altes Leben hinter sich und begräbt seinen sündigen Lebensabschnitt endgültig. Trotzdem darf man hier nicht verwechseln, dass die Taufe selbst nicht das alte Leben begräbt, das geschieht durch Umkehr und Glauben. In der Taufe wird das beerdigt, was zuvor durch Umkehr und Glauben getötet wurde. Man kann nur beerdigen, was schon tot ist.

Römer 6,4 Durch die Taufe sind wir mit Christus gestorben und sind daher auch mit ihm begraben worden. Weil nun aber Christus durch die unvergleichlich herrliche Macht des Vaters von den Toten auferstanden ist, ist auch unser Leben neu geworden, und das bedeutet: Wir sollen jetzt ein neues Leben führen.

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VON DER SÜNDE ZUR VERGEBUNG

Jesus wurde nach der Kreuzigung in einem Grab beerdigt. In der Taufe sind wir mit ihm begraben. Paulus erklärt, dass wir, so wie wir mit Jesus begraben sind, auch mit ihm auferstehen. Der Gläubige wird zweimal auferstehen, einmal geistlich, jetzt schon, und einmal körperlich, was dann erst später kommen wird. So hat Jesus es erklärt. Römer 6,5 Denn wenn wir mit ihm zur Gleichheit des Todes verwachsen (= aufs Engste verbunden) sind, so werden wir es auch hinsichtlich seiner Auferstehung sein.

Außerdem spricht Paulus von der Taufe im Bild einer Pflanze. Wir sind mit Christus eingepflanzt und verwachsen. Er betont dabei, dass die Taufe der Anfang eines neuen Lebens ist. Aber es dauert, bis die neue Pflanze groß und stark ist. Sie muss wachsen und sich entfalten, genau wie wir auch. Sonst laufen wir Gefahr, dass wir in den alten, sündigen Lebensstil zurückfallen. Der Glaube an Jesus ist mehr als Vergebung der Schuld und ewiges Leben, es geht um eine grundlegende Veränderung des Lebens. Wo wir uns früher um die Sünde und um uns selbst gedreht haben, soll sich dann alles um Gott drehen. Das Leben im Glauben wird nicht immer leicht sein, wir werden viele Fehler machen und immer wieder umkehren müssen, aber mit der Taufe haben wir uns festgelegt, dass wir Jesus für den Rest unseres Lebens folgen werden. Auch die Jünger sagten es: Es gibt keinen anderen Weg.

Johannes 5,24 Ich versichere euch: Wer auf mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben. Auf ihn kommt keine Verurteilung mehr zu; er hat den Schritt vom Tod ins Leben getan.

Jesus spricht in dem nebenstehenden Text von einer Auferstehung, die schon war, und von einer weiteren, zukünftigen Auferstehung. Mit der Taufe bezeugen wir öffentlich, dass die erste Auferstehung in unserem Leben geschehen ist. Das Alte ist vergangen, ein neues Leben hat begonnen.

Johannes 6,40 Ja, es ist der Wille meines Vaters, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, das ewige Leben hat; und an jenem letzten Tag werde ich ihn auferwecken.

E VERGEBUNG DER SCHULD Matthäus 18,23–30 und 32–33 Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem König, der mit den Dienern, die seine Güter verwalteten, abrechnen wollte. Gleich zu Beginn brachte man einen vor ihn, der ihm zehntausend Talente schuldete. Und weil er nicht zahlen konnte, befahl der Herr, ihn mit Frau und Kindern und seinem ganzen Besitz zu verkaufen und mit dem Erlös die Schuld zu begleichen. Der Mann warf sich vor ihm nieder und bat auf den Knien: ›Hab Geduld mit mir! Ich will dir alles zurückzahlen.‹ Da hatte der Herr Mitleid mit seinem Diener; er ließ ihn frei, und auch die Schuld erließ er ihm. Doch kaum war der Mann zur Tür hinaus, da traf er einen anderen Diener, der ihm hundert Denare schuldete. Er packte ihn an der Kehle, würgte ihn und sagte: ›Bezahle, was du mir schuldig bist!‹ Da warf sich der Mann vor ihm nieder und f lehte ihn an: ›Hab Geduld mit mir! Ich will es dir zurückzahlen‹. Er aber wollte nicht darauf eingehen, sondern ließ ihn auf der Stelle ins Gefängnis werfen, wo er so lange bleiben sollte, bis er ihm die Schuld zurückgezahlt hätte.Da ließ sein Herr ihn kommen und sagte zu ihm: ›Du böser Mensch! Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich angef leht hast. Hättest du da mit jenem anderen Diener nicht auch Erbarmen haben müssen, so wie ich mit dir Erbarmen hatte?

Auf dem Weg von der Sünde zur Erlösung haben wir schon vier Schritte betrachtet: Das Eingeständnis, dass wir ein Problem mit der Sünde haben, das Abwenden von der Sünde, der Glaube an Jesus als unseren einzigen Retter und die Wassertaufe als Zeichen, dass wir ein neues Leben begonnen haben. Doch es gibt noch zwei weitere Schritte, die wir uns genauer anschauen wollen. Der erste Schritt ist die Vergebung der Schuld durch Gottes Gnade. Darauf folgt dann die Errettung.


Station № 3

VON DER SÜNDE ZUR VERGEBUNG

1. Nur Gott kann Sünde vergeben Manche Menschen suchen Hilfe von anderen Menschen, zum Beispiel von Geistlichen, um Vergebung zu erlangen. Aber weil Sünde letztlich gegen Gott und seine Gebote gerichtet ist, kann uns nur Gott selbst von dem schrecklichen Fluch der Sünde frei machen. Die Bibel ist an der Stelle sehr klar. •

Jesus lehrte seine Jünger, Gott um Vergebung zu bitten.

Jesus bat seinen Vater, denen zu vergeben, die für seine Kreuzigung verantwortlich waren.

Jesus bewies, dass er nicht nur ein Mensch, sondern auch Gottes Sohn war, indem er den Menschen Vergebung ihrer Sünden zusprach. Die Pharisäer hatten ein Problem damit, dass Jesus sich damit Gott gleichstellte und sie warfen ihm vor, Gott damit zu lästern. Ihnen war entgangen, dass er Sünden vergeben konnte, weil er tatsächlich Gott war. Nur Gott kann Sünden verge-

Matthäus 6,9+12 Ihr sollt so beten: Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt … Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir denen vergeben haben, die an uns schuldig wurden. Lukas 23,34 Jesus aber sagte: »Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.«

Markus 2,7 »Wie kann dieser Mensch es wagen, so etwas zu sagen?«, dachten sie. »Das ist ja Gotteslästerung! Niemand kann Sünden vergeben außer Gott.«

ben und Jesus ist Gott.

2. Gott will den Sündern vergeben Die Bibel lässt keinen Zweifel daran, dass Gott gerne vergibt. Seine Vergebung erstreckt sich auf Menschen aller Rassen, in allen erdenklichen Lebensumständen. Er hat immer wieder betont, wie herzlich willkommen jeder Sünder bei ihm ist. •

Gott ist gnädig und barmherzig. Sein Wesen ist Liebe und Freundlichkeit. Aber er ist auch gerecht und kann Sünde nicht ignorieren.

Er hat seinen Heiligen Geist gesandt, um den Menschen zu zeigen, wie Gott sie sieht, und der Heilige Geist zieht die Menschen hin zu Gott.

Gott will nicht, dass wir von der Sünde zerstört werden.

Psalm 103,8 Barmherzig und gnädig ist der Herr, er gerät nicht schnell in Zorn, sondern ist reich an Gnade. 1.Johannes 4,10 Das ist das Fundament der Liebe: nicht, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn als Sühneopfer für unsere Sünden zu uns gesandt hat. Johannes 16,8 Und wenn er kommt, wird er der Welt zeigen, dass sie im Unrecht ist; er wird den Menschen die Augen öffnen für die Sünde, für die Gerechtigkeit und für das Gericht. 2.Petrus 3,9 Es ist also keineswegs so, dass der Herr die Erfüllung seiner Zusage hinauszögert, wie einige denken. Was sie für ein Hinauszögern halten, ist in Wirklichkeit ein Ausdruck seiner Geduld mit euch. Denn er möchte nicht, dass irgendjemand verloren geht; er möchte vielmehr, dass alle zu ihm umkehren.

3. Wie vergibt Gott die Sünde? Wenn Gott vergeben kann und will, warum tut er es dann nicht einfach? Das Problem ist, unsere Sünde muss in einer angemessenen Weise behandelt werden, es genügt nicht, sie einfach zu ignorieren. Sie geht nicht von alleine weg. Sünde ist wie ein Kredit, den man zurückzahlen muss. Erinnern wir uns noch einmal daran, wie diese Schuld getilgt wurde: • • •

Unsere Umkehr ist die Voraussetzung der Vergebung. Das Blut Jesu macht Vergebung möglich. Der Glaube an Jesus macht Vergebung zu einer persönlichen Realität.

Hunderte von Jahren vor Jesu Geburt hatte Jesaja über einen Menschen geschrieben, der kommen würde, um die Sünde auf sich zu nehmen, die Sünde aller Menschen, in allen Ländern, zu jeder Zeit.

Jesaja 53,5–6 … doch wegen unserer Schuld wurde er gequält und wegen unseres Ungehorsams geschlagen. Die Strafe für unsere Schuld traf ihn und wir sind gerettet. Er wurde verwundet und wir sind heil geworden. Wir alle waren wie Schafe, die sich verlaufen haben; jeder ging seinen eigenen Weg. Ihm aber hat der HERR unsere ganze Schuld aufgeladen.

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VON DER SÜNDE ZUR VERGEBUNG

4. Die Gewissheit der Vergebung Manchmal werden Christen gefragt: »Wie kannst du dir so sicher sein, dass deine Sünden vergeben sind und du in den Himmel kommst?« Die Antwort findet sich – wo sonst? – in der Bibel. Psalm 103,10–12 Er handelt an uns nicht so, wie wir es wegen unserer Sünden verdient hätten, er vergilt uns nicht nach unseren Vergehen. Denn so hoch, wie der Himmel über der Erde ist, so überragend groß ist seine Gnade gegenüber denen, die ihm in Ehrfurcht begegnen. So fern, wie der Osten vom Westen ist, so weit schafft er unsere Vergehen von uns fort. 1.Johannes 1,9 Doch wenn wir unsere Sünden bekennen, erweist Gott sich als treu und gerecht: Er vergibt uns unsere Sünden und reinigt uns von allem Unrecht, das wir begangen haben. 1.Johannes 5,13 Ich habe euch diese Dinge geschrieben, um euch in der Gewissheit zu bestärken, dass ihr das ewige Leben habt; ihr glaubt ja an Jesus als den Sohn Gottes.

Gottes Wort stimmt Wenn wir uns klargemacht haben, dass die Bibel Gottes Wort ist und dass Gott kein Lügner ist, dann sollte es uns nicht mehr schwer fallen, ihm zu glauben. Ein Christ weiß, dass er errettet ist, weil das in der Bibel steht. Wenn es uns ernst ist mit Gott und wir tun, was er uns sagt, dann gilt uns sein Versprechen der Vergebung und der Erlösung. Die folgenden Bibelstellen wecken Dankbarkeit in uns. Was da steht, ist die Wahrheit. Wir dürfen es mit Gewissheit wissen, so steht es im Johannesbrief. Zweifel sind nicht mehr berechtigt. Es gibt verschiedene Gründe, warum manche Menschen trotzdem nicht sicher sind, ob ihr Glaube an Jesus wirklich ausreicht, um gerettet zu werden. Drei davon sind: • • •

Sie denken, sie wären nicht gut genug, um Vergebung zu empfangen. Sie denken, ihre Sünde wäre so schlimm, dass es dafür keine Vergebung gäbe. Sie denken, das mit dem Glauben sei zu einfach, sie wollen etwas für ihre Erlösung tun, mehr als nur glauben.

Doch die Bibel lässt keinen Raum für Zweifel: Das Blut Jesu kann uns von jeder Sünde reinigen, wer wir auch sind und was wir auch getan haben. Wir können nichts tun für unsere Vergebung, Jesus hat schon alles vollbracht. Es ist sehr leicht, Christ zu werden. Anders ist es aber mit dem Leben als Christ, das ist nicht immer leicht, wie wir im nächsten Kapitel sehen werden. Es kostet uns nichts – einerseits, aber andererseits kostet es uns alles.

Apostelgeschichte 2,38 »Kehrt um«, erwiderte Petrus, »und jeder von euch lasse sich auf den Namen von Jesus Christus taufen! Dann wird Gott euch eure Sünden vergeben, und ihr werdet seine Gabe, den Heiligen Geist, bekommen.«

Der Heilige Geist gibt uns Gewissheit Durch den Glauben an Jesus öffnet sich uns die Tür zu einem völlig neuen Leben. Wenn wir anfangen, an die Bibel zu glauben, dann kommt der Heilige Geist als Helfer in unser Leben. Eine seiner ersten Wirkungen ist das Bewusstsein, ein anderer, neuer Mensch zu sein. Paulus schrieb darüber in seinen Briefen an die jungen Gemeinden. Er erklärte, dass Gott seinen Heiligen Geist in die Herzen senden würde. Genau davon sprach Petrus auch in unserem Schlüsseltext am Anfang des Kapitels: Der Heilige Geist kommt zu allen Christen. Sein Kommen ist eines der ersten Zeichen dafür, dass unsere Beziehung mit Gott, die seit Adam zerbrochen war, wiederhergestellt ist. Wenn wir diese neugewonnene Beziehung zu Gott nicht wieder verlieren wollen, müssen wir die Hilfe des Heiligen Geistes in Anspruch nehmen (Johannes 14). Darum wird es im nächsten Kapitel gehen. Jetzt wollen wir uns zunächst noch ansehen, was die Bibel dem verheißt, der Vergebung empfängt. Lasst uns dabei nicht vergessen, dass Vergebung nicht nur einmal am Anfang des Lebens mit Gott geschieht, sondern als Christen bitten wir Gott täglich um Vergebung, weil wir Gott jeden Tag an vielen Stellen enttäuschen. Wir verlieren dadurch nicht unseren Status als Kind Gottes und der Heilige Geist zieht sich deshalb auch nicht zurück, aber wir verlieren den Frieden und die Freude, wenn wir der Sünde in unserem Leben Raum geben.

Johannes 13,10 Jesus erwiderte: »Wer ein Bad genommen hat, ist ganz rein; er braucht sich später nur noch die Füße zu waschen. Auch ihr seid rein, allerdings nicht alle.«

Zu Jesu Zeiten ging man barfuß in Sandalen, die Wege waren staubig. So war es üblich, dass man, wenn man ein Haus betrat, nicht nur die Sandalen auszog, sondern auch die Füße wusch. Darauf bezieht sich Jesus im folgenden Vers.


Station № 3

VON DER SÜNDE ZUR VERGEBUNG

Wer gebadet hat – grundsätzliche Vergebung empfangen hat – muss nur immer wieder die Füße waschen, das heißt, auch für die Dinge, die im Alltag falsch gelaufen sind, um Vergebung bitten.

Matthäus 6,12 Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir denen vergeben haben, die an uns schuldig wurden.

Wir dürfen dabei nicht vergessen, dass Gottes Vergebung sich auch auf andere Menschen erstreckt. In dem Gebet, das Jesus seinen Freunden vorsprach, war die Vergebung anderen Menschen gegenüber die Voraussetzung für die Vergebung von Gott. Wenn uns bewusst wird, wie freundlich und nachsichtig Gott uns gegenüber ist, dann sollte es uns nicht mehr schwerfallen, anderen zu vergeben.

5. Anderen vergeben Die Niederländerin Corrie ten Boom und ihre Familie erlitten während des zweiten Weltkrieges viel Unrecht. Sie wurden in Konzentrationslager gesperrt, weil sie Juden vor den Nazis versteckten. Dort erlebten sie viele Demütigungen und Corrie ten Boom musste zusehen wie ihre Schwester dort starb. Aber sie lernte zu vergeben. 1947 lud sie zu Gottesdiensten in Deutschland ein. Am Ende einer Veranstaltung kam ein Mann auf sie zu und streckte ihr seine Hand entgegen. Er war einer der besonders grausamen Lagermitarbeiter gewesen. »Ich bin Christ geworden«, sagte er, »und ich möchte Sie um Vergebung bitten.« Corrie gab ihm ihre Hand und ein warmer Strom der Heilung floss durch ihren ganzen Körper. »Ich vergebe Ihnen«, sagte sie, »von ganzem Herzen.«

F UMKEHR ODER BEKEHRUNG Nun wollen wir uns den letzten Schritt auf dem Weg anschauen, den die Bibel Errettung nennt. Bis jetzt haben wir gesehen, dass wir unsere Sünde erkennen müssen und dann Vergebung von Jesus empfangen können. Doch das eigentliche Problem sind nicht die Sünden, die wir tun, sondern die Tatsache, dass wir Sünder sind. Gott muss uns im Innersten verändern. Sonst tun wir schon bald wieder alles, was Gott uns vergeben hat, oder noch Schlimmeres. Jesus erklärte, dass unser Leben völlig verändert werden muss, sonst ist Gottes Vergebung nutzlos. Diese tief greifende Veränderung nennt die Bibel Umkehr oder Bekehrung.

Lukas 11,24–26 Wenn ein böser Geist einen Menschen verlassen hat, zieht er durch öde Gegenden und sucht einen Ruheplatz, findet aber keinen. Dann sagt er sich: ›Ich will wieder in mein Haus gehen, das ich verlassen habe.‹ Er kehrt zurück und findet das Haus sauber und aufgeräumt. Daraufhin geht er und holt sieben andere Geister, die noch schlimmer sind als er selbst, und sie ziehen in das Haus ein und wohnen dort. Damit steht es am Ende schlimmer um diesen Menschen als am Anfang.

1. Was heißt es, umzukehren oder sich zu bekehren? Petrus sagte den Leuten in seiner Predigt an Pfingsten (Apostelgeschichte 2), dass sie Buße tun und sich taufen lassen sollen. Buße kann auch mit dem Wort Umkehr beschrieben werden. Wenn ein Mensch Christ wird, dann ändert sich die Richtung seines Lebens. Er geht nicht mehr in die falsche Richtung, sondern kehrt um und schlägt eine neue Richtung ein. •

Wenn wir nach unseren eigenen Vorstellungen leben, führt das in den ewigen Tod.

Nur Jesus kann uns die richtige Richtung zeigen. Er ist der Weg.

Die ersten Christen nannte man die Menschen auf dem Weg.

Sprüche 14,12 Mancher Mensch hält seinen Weg für den richtigen, aber am Ende führt er ihn in den Tod. Johannes 14,6 »Ich bin der Weg«, antwortete Jesus, »ich bin die Wahrheit, und ich bin das Leben. Zum Vater kommt man nur durch mich.« Apostelgeschichte 9,1–2 Saulus aber schnaubte noch mit Drohen und Morden gegen die Jünger des Herrn und ging zum Hohenpriester und bat ihn um Briefe nach Damaskus an die Synagogen, damit er Anhänger des neuen Weges, Männer und Frauen, wenn er sie dort fände, gefesselt nach Jerusalem führe. (Lutherbibel 1984)

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VON DER SÜNDE ZUR VERGEBUNG

2.Korinther 5,17–18 Vielmehr wissen wir: Wenn jemand zu Christus gehört, ist er eine neue Schöpfung. Das Alte ist vergangen; etwas ganz Neues hat begonnen! Das alles ist Gottes Werk. Er hat uns durch Christus mit sich selbst versöhnt und hat uns den Dienst der Versöhnung übertragen. Johannes 3,6–7 Natürliches Leben bringt natürliches Leben hervor; geistliches Leben wird aus dem Geist geboren. Darum sei nicht erstaunt, wenn ich dir sage: Ihr müsst von Neuem geboren werden.

2. Umkehr oder Bekehrung steht für einen Neuanfang In Johannes 3,7 sagt Jesus zu Nikodemus, dass er von Neuem geboren werden müsse. Dieser verstand das nicht, weil er dachte, Jesus spräche von der körperlichen Geburt. Natürlich konnte der erwachsene Nikodemus nicht wieder in den Bauch seiner Mutter zurück. Aber das meinte Jesus nicht. Jesus sprach von einer neuen Geburt, weil er deutlich machen wollte, dass ein neuer Anfang nötig war, um in das Reich Gottes hineinzukommen. Nur Gott selbst konnte das bewirken. Das geschieht nicht in der sichtbaren Welt. Aber in Gottes Welt ist es möglich. Wir können geistlich neu geboren werden. Paulus schilderte den ersten Christen in einem seiner Briefe, wie dieser Neuanfang bei ihm war. Das kann man in Apostelgeschichte 9 nachlesen.

3. Umkehr oder Bekehrung führt in eine neue Beziehung

Johannes 1,12 All denen jedoch, die ihn aufnahmen und an seinen Namen glaubten, gab er das Recht, Gottes Kinder zu werden. 1.Johannes 3,1 Seht doch, wie groß die Liebe ist, die uns der Vater erwiesen hat: Kinder Gottes dürfen wir uns nennen, und wir sind es tatsächlich! Doch davon weiß die Welt nichts; sie kennt uns nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat. Römer 8,17 Wenn wir aber Kinder sind, sind wir auch Erben – Erben Gottes und Miterben mit Christus. Dazu gehört allerdings, dass wir jetzt mit ihm leiden; dann werden wir auch an seiner Herrlichkeit teilhaben. Johannes 15,15 Ich nenne euch Freunde und nicht mehr Diener. Denn ein Diener weiß nicht, was sein Herr tut; ich aber habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe. 1.Johannes 1,3 Und warum verkünden wir euch das, was wir gesehen und gehört haben? Wir möchten, dass ihr mit uns verbunden seid – mehr noch: dass ihr zusammen mit uns erlebt, was es heißt, mit dem Vater und mit seinem Sohn, Jesus Christus, verbunden zu sein.

Galater 2,20 Nicht mehr ich bin es, der lebt, nein, Christus lebt in mir. Und solange ich noch dieses irdische Leben habe, lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mir seine Liebe erwiesen und sich selbst für mich hingegeben hat.

Als Adam und Eva sündigten, verloren sie ihre besondere Beziehung zu Gott. Durch das Kreuz hat Jesus nicht nur diese Beziehung wiederhergestellt, er hat noch mehr möglich gemacht. •

Wir gehören jetzt zu Gottes Familie. Er nennt uns seine Söhne und Töchter.

Wir haben Teil an Jesu Erbe, aber wir müssen auch sein Leiden mit ihm teilen.

Als Freunde Gottes können wir wieder in einer engen Beziehung mit unserem Schöpfer leben. Der Weg zu Gott wird nicht mehr so von der Sünde blockiert, wie damals der Eingang zum Garten Eden versperrt wurde. Gott hat sich unser als Vater angenommen und wird uns nie wieder aufgeben. Wir brauchen uns nie wieder vor Gott zu verstecken, wie Adam es im Paradies tat. Wenn wir gegen Gottes Gebote handeln, dann gehen wir sofort zu ihm, bekennen unser Versagen und empfangen seine Vergebung.

B

ITTE GOTT DARUM, DASS DEIN LEBEN SEINE EHR E V E R M E H RT, D A S S E S E I N E PL A G E F Ü R DE N T EU F E L I S T,

»

EINE STÄRKUNG DER GEMEINDE UND EIN ZEUGNIS FÜR DIE W E LT.

Unbekannt

4. Umkehr bewirkt ein neues Wesen Wir hatten uns schon damit beschäftigt, dass Gott seinen Heiligen Geist in uns gibt, wenn wir uns Jesus anvertrauen. Manchmal spricht die Bibel auch von dem Geist Christi. Deshalb konnte Paulus sagen, Christus lebe in ihm. Obwohl Jesus bei seinem Vater im Himmel ist, sind sein Geist und seine Gegenwart in uns. Das ist ein wichtiger Vers, über den man nachdenken muss. Paulus macht hier mehrere sehr bedeutsame Aussagen. • Paulus hält sich selbst für tot, als ob er mit Jesus mitgekreuzigt worden wäre. Das meint er im übertragenen, geistlichen Sinn. • Nachdem er mit Christus gestorben ist, hat Paulus auch eine geistliche Auferstehung erlebt. • Sein Leben ist seither nicht mehr das selbe. Er spricht davon, dass Jesus selbst jetzt in ihm lebt. • Paulus muss nun selbst im Alltag umsetzen, dass Jesus in ihm lebt. Das tut er, indem er Jesus völlig vertraut und sich ganz auf ihn verlässt.


Station № 3

VON DER SÜNDE ZUR VERGEBUNG

5. Umkehr bewirkt neues Leben Weiter beschreibt Paulus sein neues Leben mit den Worten »Christus lebt in mir«. Jesus hat Nikodemus versprochen, dass jeder, der an ihn glaubt, ewiges Leben haben würde. Später sagte Jesus sogar, dass alle, die ihm vertrauen, das ewige Leben schon hätten.

Johannes 6,47 Ich versichere euch: Wer glaubt, hat das ewige Leben.

Also ist es gut, sich die Frage zu stellen, was mit ewigem Leben gemeint ist. •

Ewiges Leben meint nicht das Leben nach dem körperlichen Tod. Es ist auch nicht das Leben, das auf die Christen im Himmel wartet. Vielmehr spricht die Bibel davon, dass Christen jetzt schon das ewige Leben haben.

Beim ewigen Leben geht es nicht nur darum, unendlich lange zu leben. Die Bibel spricht auch vom unvergänglichen Leben. Ewiges Leben ist etwas, das wir schon empfangen haben, es ist keine zeitliche Angabe darüber, wie lange das Leben dauern wird.

Da nur Gott ewig ist, muss ein ewiges Leben auch sein Leben sein und kann nur von ihm kommen.

Weil der Sohn Gottes jetzt in uns lebt, haben wir auch sein ewiges Leben. Wir haben ewiges Leben empfangen, weil wir Jesus Christus empfangen haben.

Das Ergebnis des Ganzen ist, dass Christen ein anderes, ein neues Leben führen können. Sie haben andere Ziele und Bedürfnisse. Nur daran kann man letztlich erkennen, ob ein Mensch eine echte Umkehr vollzogen hat.

6. Das neue Leben in der Praxis Worin unterscheidet sich das neue Leben von dem alten? Wie können wir es erfolgreich führen? Diese Fragen sind sehr wichtig und um sie soll es jetzt gehen. Das Leben als Christ ist eine Partnerschaft zwischen Gott und uns. Er weiß, dass wir in eigener Kraft versagen würden. Deshalb hat er uns seinen Heiligen Geist gegeben. Dieser gibt und die notwendige Kraft und macht uns fähig, das ewige Leben umzusetzen. Wir müssen Jesus erlauben, in uns zu leben und zu wachsen. Gott hat jedem von uns einen freien Willen gegeben, mit dem wir ja oder nein sagen können. Wenn wir dem Heiligen Geist erlauben, in uns zu wirken, werden wir überrascht sein, wie viel sich verändern wird, und alles wird zu Gottes Ehre geschehen. Es gibt einen bestimmten Punkt, an dem dieses Leben aus Gott beginnt. Gehorsam Gott gegenüber Als Adam und Eva sich zum Ungehorsam entschieden, öffneten sie dem Satan den Zugang zu ihrem Leben. Wenn Christen diese Tür wieder schließen wollen, müssen sie lernen, gehorsam zu sein. Für Jesus war der Gehorsam dem Vater gegenüber von größter Bedeutung. Für uns kann es nicht anders sein.

Obwohl wir jetzt Söhne Gottes sind, müssen wir uns auch gleichzeitig als Diener Gottes sehen, genau wie Jesus sich selbst auch sah, als er auf der Erde war. Wie Petrus, Jakobus und Johannes sind wir Jünger, Nachfolger, Schüler Jesu, die von ihm lernen. Jesus ist unser Herr. Das ist sehr wichtig und erfordert ein gehorsames Herz von uns. In Gottes Nähe leben

Johannes 5,24 Ich versichere euch: Wer auf mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben. Auf ihn kommt keine Verurteilung mehr zu; er hat den Schritt vom Tod ins Leben getan.

1.Timotheus 1,17 Dem König, der in alle Ewigkeit regiert, dem unvergänglichen, unsichtbaren, alleinigen Gott, gebühren Ehre und Ruhm für immer und ewig. Amen.

2.Petrus 1,3–4 In seiner göttlichen Macht hat Jesus uns alles geschenkt, was zu einem Leben in der Ehrfurcht vor ihm nötig ist. Wir haben es dadurch bekommen, dass wir ihn kennengelernt haben – ihn, der uns in seiner wunderbaren Güte zum Glauben gerufen hat. In seiner Güte hat er uns auch die größten und kostbarsten Zusagen gegeben. Gestützt auf sie, könnt ihr dem Verderben entf liehen, dem diese Welt aufgrund ihrer Begierden ausgeliefert ist, und könnt Anteil an seiner göttlichen Natur bekommen. Hebräer 10,5+7 Darum hat Christus, als er in die Welt kam, gesagt: »Opfer und Gaben willst du nicht; stattdessen hast du mir einen Leib gegeben ... Da habe ich gesagt: Hier bin ich! Ich weiß, dass in der Schrift von mir die Rede ist, und bin gekommen, um deinen Willen, o Gott, zu tun.« Hebräer 5,8–9 Allerdings blieb es selbst ihm, dem Sohn Gottes, nicht erspart, durch Leiden zu lernen, was es bedeutet, gehorsam zu sein. Doch jetzt, wo er durch sein Leiden vollkommen gemacht ist, kann er die retten, die ihm gehorsam sind; ihm verdanken sie alle ihr ewiges Heil. Lukas 6,46 Warum nennt ihr mich immerfort ›Herr‹, wenn ihr doch nicht tut, was ich sage?

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Matthäus 4,10 Darauf sagte Jesus zu ihm: »Weg mit dir, Satan! Denn es heißt in der Schrift: ›Den Herrn, deinen Gott, sollst du anbeten; ihm allein sollst du dienen.‹« Markus 1,35 Früh am Morgen, als es noch völlig dunkel war, stand Jesus auf, verließ das Haus und ging an einen einsamen Ort, um dort zu beten. Lukas 22,40–43 Als er dort angekommen war, sagte er zu ihnen: »Betet darum, dass ihr nicht in Versuchung geratet!« Hierauf trennte er sich von ihnen. Etwa einen Steinwurf weit entfernt kniete er nieder und betete: »Vater, wenn du willst, lass diesen bitteren Kelch an mir vorübergehen. Aber nicht mein Wille soll geschehen, sondern deiner.« Da erschien ihm ein Engel vom Himmel und stärkte ihn.

1.Johannes 1,7 Wenn wir jedoch im Licht leben, so wie Gott im Licht ist, sind wir miteinander verbunden, und das Blut Jesu, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde.

Apostelgeschichte 2,42 Was das Leben der Christen prägte, waren die Lehre, in der die Apostel sie unterwiesen, ihr Zusammenhalt in gegenseitiger Liebe und Hilfsbereitschaft, das Mahl des Herrn und das Gebet. Apostelgeschichte 2,46 Einmütig und mit großer Treue kamen sie Tag für Tag im Tempel zusammen. Außerdem trafen sie sich täglich in ihren Häusern, um miteinander zu essen und das Mahl des Herrn zu feiern, und ihre Zusammenkünfte waren von überschwänglicher Freude und aufrichtiger Herzlichkeit geprägt.

Ü

Die Bibel spricht oft von Gemeinschaft. Durch den Glauben an Jesus als unseren Retter wird die Beziehung mit Gott wiederhergestellt. Durch die tägliche Gemeinschaft mit Gott pflegen wir die Beziehung und vertiefen sie. Im Wesentlichen besteht die Gemeinschaft mit Gott aus dem Lesen seines Wortes, dem Gebet, dem Zusammensein mit anderen Christen und darin, alles zu tun, nach Gottes Willen zu leben und Sünde zu vermeiden. Diese Punkte wollen wir nun im Einzelnen und im Leben von Jesus anschauen. Die Bibel – das Wort Gottes, wird auch als Brot oder als Fleisch bezeichnet. Sie kann uns geistlich satt machen. An anderer Stelle wird sie als Licht beschrieben (Psalm 119,105). Die Bibel kann uns also die Richtung weisen. Es ist wichtig, die Bibel mit offenem Herzen und in einer Haltung der Bereitschaft zu lesen, bereit, alles zu tun, was Gott durch sein Wort anklingen lässt. Gebet – ein paar Minuten der Stille im Gespräch mit Gott an jedem Tag – das gibt uns Kraft und baut uns innerlich auf. Wir dürfen nicht vergessen, Gott immer wieder um Vergebung unserer Schuld zu bitten und darum, uns innerlich stark zu machen. Natürlich darf der Dank nicht fehlen, Dank für die Erlösung durch Jesus. Auch eine Zeit des Hörens ist wichtig, in der wir ganz still sind vor Gott. Sünde vermeiden – Johannes schrieb, dass die Gemeinschaft mit Gott sich dann entwickelt, wenn wir »im Licht leben, so wie Gott im Licht ist« (1.Johannes 1,7). Wer im Licht lebt, verhält sich so, wie Gott es in seiner Situation tun würde. Durch das Bibellesen finden wir schnell heraus, was Gott gefällt und was er nicht mag. Wenn wir im Licht wandeln, zieht uns der Heilige Geist näher zu Gott und gibt uns mehr Kraft, die Sünde zu überwinden. Dabei macht er uns Jesus ähnlicher. Zusammensein mit anderen Christen – die ersten Gemeinden trafen sich häufig, oft auch in den Wohnhäusern. Aus der Apostelgeschichte wissen wir, was damals alles möglich war, während sie in ihren Häusern zusammen waren. Sie ermutigten sich gegenseitig und lernten, wie man als Christ lebt. Heute ist es nicht weniger wichtig, dass wir Christen uns treffen. Wir brauchen einander, um Gott mitten in unserer Welt wirksam zu dienen.

BERGIB GOT T DEIN LEBEN UND ER WIRD

»

MEHR DAR AUS M ACHEN, A LS ES DIR A L-

L EI N E MÖGL ICH WÄR E.

D. L. Moody


WER DU BIST

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UND WAS DU DURCH DAS

NEUE LEBEN B E KO M M E N H A S T:

EIN KIND GOTTES – MIT ALLEN RECHTEN UND PFLICHTEN. Joh 1,12; Röm 8,14–16; Gal 4,6

ANGENOMMEN UND GELIEBT VON GOTT

FREI VON ALLEN FA L SCH E N Z WÄ N G E N Gal 5,1

SALZ UND LICHT I N D I E S E R W E LT Mt 5,13–14

Eph 1,6; Eph 2,4+13; Kol 3,12; 1.Joh 3,1–2

EIN TEMPEL DES HEILIGEN GEISTES GESTORBEN UND AUFERWECKT MIT CHRISTUS

1.Kor 6,19; Eph 2,20–22; 1.Petr 2,5

Röm 6,4+11; Eph 2,5–6; Kol 2,12; Kol 3,1

EIN KÖNIG UND PRIESTER EIN NEUER MENSCH – DA S A LTE LI E G T H I NTE R D I R

1.Petr 2,9–10; Off b 1,6; Off b 5,10

2.Kor 5,17; Eph 4,24; Tit 3,5

EIN FREUND UND B R U D E R  / S C H W E S T E R VON JESUS

E IN M ITAR B E ITE R , ZE UG E U N D R E PR Ä SE NTANT GOTTES 1.Kor 3,9; Apg 1,8; 1.Joh 4,17

Joh 15,15; Hebr 2,11

EIN TEIL DER FAMILIE GOTTES

GOTTES WERK(ZEUG), GESCHAFFEN ZU GUTEN WERKEN Eph 2,10

Eph 2,19; Phil 3,20

BEFÄHIGT ZUM SIEG EINS MIT CHRISTUS

Röm 8,37; 1.Kor 15,57; 2.Kor 2,14; 1.Joh 4,4; 1.Joh 5,4

Joh 14,20; Joh 15,5; 1.Kor 1,30; 1.Kor 6,17; 1. Kor 12,27

CHRISTUS LEBT IN DIR TEILHABER AM WESEN GOTTES

Kol 1,27; Gal 2,20

2.Petr 1,4

ZUGANG ZU DEN REICHTÜMERN DES HIMMELS EIN »HEILIGER« Eph 1,1; 1.Kor 1,2

FREI VON SÜNDE UND VERDAMMNIS Röm 6,14; Röm 8,1

BEFREIT AUS DEM MACHTBEREICH DER FINSTERNIS Kol 1,13

Eph 1,3+18; Eph 2,7; 2.Kor 1,20

A LLE S , WA S D U B R AU CH ST, UM FÜR GOTT ZU LEBEN 2.Petr 1,3; Röm 8,32

BEGABT MIT Ü B E R NATÜ R LICH E N FÄHIGKEITEN Apg 1,8; Eph 1,19; Eph 3,16; 2.Kor 3,5


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Station

№4

Matthäus 16,13–20 Als Jesus in das Gebiet von Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger: »Für wen halten die Leute den Menschensohn?« – »Manche halten dich für Johannes den Täufer«, antworteten sie, »manche für Elia und manche für Jeremia oder einen der anderen Propheten.« – »Und ihr«, fragte er, »für wen haltet ihr mich?« Simon Petrus antwortete: »Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes!« Darauf sagte Jesus zu ihm: »Glücklich bist du zu preisen, Simon, Sohn des Jona; denn nicht menschliche Klugheit hat dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel. Deshalb sage ich dir jetzt: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Gemeinde bauen, und das Totenreich mit seiner ganzen Macht wird nicht stärker sein als sie. Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf der Erde bindest, das wird im Himmel gebunden sein, und was du auf der Erde löst, das wird im Himmel gelöst sein.« Dann schärfte Jesus den Jüngern ein, niemand zu sagen, dass er der Messias sei.


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A DIE GEMEINDE Was steht in der Bibel eigentlich über die Gemeinde / Kirche? Alle Christen benutzen ständig dieses Wort. Aber wer weiß überhaupt, was eine Gemeinde oder Kirche ist – und was nicht? Gott möchte seine Leute gerne wieder daran erinnern, welche Aufgaben die Gemeinde als christliche Gemeinschaft hat. Deshalb ist es wichtig, sich mit dem Thema gründlich zu beschäftigen. 1.Korinther 1,1–2 Paulus, Apostel Jesu Christi, … an die Gemeinde Gottes in Korinth. … ihr gehört zu seinem heiligen Volk, genauso wie an jedem anderen Ort alle dazugehören, die den Namen Jesu Christi im Gebet anrufen, …

1. Woher kommt das Wort »Kirche« eigentlich? Viele verbinden mit Kirche ein Gebäude. Wer »in die Kirche geht«, der geht in das Haus, in dem sich die Christen treffen. Aber wenn im Neuen Testament das Wort Kirche oder Gemeinde vorkommt, dann meint es eine Gruppe von Menschen, die aus ihrer Welt herausgerufen wurden und die sich miteinander treffen. Das Wort kommt im Neuen Testament hundertvierzehn Mal vor und bezieht sich immer auf die Christen in einem Gebiet. Wenn Paulus einen Brief an die Gemeinde in Korinth richtet, dann meint er damit alle Christen, die in der Stadt Korinth leben.

1.Korinther 15,9 Eigentlich verdiene ich es überhaupt nicht, ein Apostel zu sein, denn ich habe die Gemeinde Gottes verfolgt.

Aber am Ende des Briefes verwendet er das Wort Gemeinde in einem ande-

Römer 16,3–5 Grüßt Priska und Aquila, meine Mitarbeiter im Dienst für Jesus Christus. Dieses Ehepaar hat sein Leben aufs Spiel gesetzt, um mir das Leben zu retten, und nicht nur ich bin ihnen dankbar, sondern auch alle nichtjüdischen Gemeinden. Grüßt auch die Gemeinde, die in ihrem Haus zusammenkommt.

Wir stellen also fest, dass das Wort Gemeinde einerseits für alle Christen weltweit benutzt wird, andererseits für die Christen, die in derselben Gegend wohnen und regelmäßig zusammenkommen. Zur Zeit des Neuen Testaments trafen sich die Gläubigen oft in ihren Häusern, heute trifft man sich eher in Versammlungs-Gebäuden. Aber nicht das Gebäude ist die Gemeinde, sondern die Menschen die an Jesus Christus – als ihren Retter und Erlöser von der Sünde – glauben.

Johannes 15,4–5 Bleibt in mir, und ich werde in euch bleiben. Eine Rebe kann nicht aus sich selbst heraus Frucht hervorbringen; sie muss am Weinstock bleiben. Genauso wenig könnt ihr Frucht hervorbringen, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, und ihr seid die Reben. Wenn jemand in mir bleibt und ich in ihm bleibe, trägt er reiche Frucht; ohne mich könnt ihr nichts tun.

2. Die Gemeinde ist der Leib Christi

Epheser 1,22–23 Ja, Gott hat ihm alles unter die Füße gelegt, und er hat ihn, den Herrscher über das ganze Universum, zum Haupt der Gemeinde gemacht. Sie ist sein Leib, und er lebt in ihr mit seiner ganzen Fülle – er, der alles und alle mit seiner Gegenwart erfüllt. Kolosser 1,18 Er ist das Haupt der Gemeinde, das Haupt seines Leibes. Er ist der Anfang der neuen Schöpfung, der erste, der von den Toten auferstand, denn nach Gottes Plan soll er in allem den ersten Platz einnehmen. Epheser 4,15–16 Stattdessen sollen wir in einem Geist der Liebe an der Wahrheit festhalten, damit wir im Glauben wachsen und in jeder Hinsicht mehr und mehr dem ähnlich werden, der das Haupt ist, Christus. Ihm verdankt der Leib sein gesamtes Wachstum. Mit Hilfe all der verschiedenen Gelenke ist er zusammengefügt, durch sie wird er zusammengehalten und gestützt, und jeder einzelne Körperteil leistet seinen Beitrag entsprechend der ihm zugewiesenen Aufgabe. So wächst der Leib heran und wird durch die Liebe aufgebaut.

ren Zusammenhang. Er spricht an der Stelle nicht mehr nur von den Christen einer Stadt, sondern meint die Gesamtheit der Gläubigen.

Der Apostel Paulus hatte eine klare Vorstellung von der Gemeinde. Eine Bezeichnung, die er oft wählte, war der Leib Christi. Dieser Ausdruck klingt zunächst einmal seltsam, aber es steckt eine Menge Wahrheit darin. •

Diese Formulierung zeigt, dass Jesus und die Gemeinde ganz eng miteinander verbunden sind. Sie sind eine Einheit, die Gemeinde ist ein Teil von Jesus. Jesus hat das gleiche mit einem anderen Bild ausgedrückt.

Jesus regiert in der Gemeinde. Der Kopf sagt dem Körper, was er zu tun hat und wie er es machen soll. Das gilt auch für die Gemeinde. Jesus ist der Kopf, er bestimmt. Es ist besser, wenn wir nicht versuchen, auch der Kopf zu sein. Die Gemeinde gehört Gott, er regiert und er leitet sie, durch Jesus. Das gilt überall, wo Christen sind.

Die Gemeinde hat die Aufgabe, Christus zu dienen. Wenn wir der Körper sind, dann sind wir auch die Hände und Füße von Jesus. Damit haben wir die Verantwortung dafür, dass das geschieht, was Jesus entscheidet und was er will.


Station № 4

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Christen brauchen einander. Jeder von uns entspricht einem anderen Teil des Körpers. Manche stehen mehr im Vordergrund als andere, aber jedes einzelne Körperteil ist wichtig und wird gebraucht.

1.Korinther 12,14 + 17–18 Und wie jeder Körper besteht dieser Leib aus vielen Teilen, nicht nur aus einem. Wenn der ganze Körper nur aus Augen bestünde, wo bliebe dann das Gehör? Wenn er nur aus Ohren bestünde, wo bliebe der Geruchssinn? Tatsache jedoch ist, dass Gott, entsprechend seinem Plan, jedem einzelnen Teil eine besondere Aufgabe innerhalb des Ganzen zugewiesen hat.

1.Korinther 12,22 Gerade die Teile des Körpers, die schwächer zu sein scheinen, sind besonders wichtig.

Passt das Bild vom Körper zu den Christen, zu denen wir gehören? Ist Jesus in unserer Gemeinde der Herr, dem wir gerne dienen? Arbeiten wir Hand in Hand? Leider gibt es immer wieder Streit und Trennungen innerhalb der Christenheit und die Gemeinde tut oft nicht, was Gott von ihr will.

Römer 12,5–6 Genauso sind wir alle – wie viele und wie unterschiedlich wir auch sein mögen – durch unsere Verbindung mit Christus ein Leib, und wie die Glieder unseres Körpers sind wir einer auf den anderen angewiesen.Denn die Gaben, die Gott uns in seiner Gnade geschenkt hat, sind verschieden. 1.Korinther 12,25 Es darf nämlich im Körper nicht zu einer Spaltung kommen; vielmehr soll es das gemeinsame Anliegen aller Teile sein, füreinander zu sorgen.

Jesus sagte, dass er auf der Erde eine Gemeinde bauen wird, die stark ist im Kampf gegen den Satan. Wenn das stimmt, dann müssen wir lernen, was es heißt, der Körper von Jesus zu sein.

Epheser 1,12 Er, der alles nach seinem Willen und in Übereinstimmung mit seinem Plan ausführt, hatte uns von Anfang dazu bestimmt mit dem Ziel, dass wir zum Ruhm seiner Macht und Herrlichkeit beitragen – wir alle, die wir unsere Hoffnung auf Christus gesetzt haben.

3. Die Aufgabe der Gemeinde in unserer Zeit Christen müssen sich mit der Frage beschäftigen, wofür die Gemeinde eigentlich da ist. Was erwartet Gott von unserer Gemeinde? Wie soll sie sein? Was sind ihre Aufgaben? Nur wenn wir die Antworten auf diese Fragen kennen, können wir die Hände und Füße von Jesus sein. In der Bibel werden drei hauptsächliche Aufgaben der Gemeinde beschrieben.

Matthäus 28,18–20 Jesus trat auf sie zu und sagte: »Mir ist alle Macht im Himmel und auf der Erde gegeben. Darum geht zu allen Völkern und macht die Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und seid gewiss: Ich bin jeden Tag bei euch, bis zum Ende der Welt.«

Sie soll Jesus ehren, indem sie das, was er auf der Erde angefangen hat, fortsetzt.

Sie soll den Menschen, die in ihrer Umgebung leben, die gute Nachricht – der Erettung durch Jesus – erzählen.

Johannes 17,18 So wie du mich in die Welt gesandt hast, habe ich auch sie in die Welt gesandt.

Die Christen sollen sich gegenseitig stärken, indem sie zusammenkommen.

Apostelgeschichte 2,46 Einmütig und mit großer Treue kamen sie Tag für Tag im Tempel zusammen. Außerdem trafen sie sich täglich in ihren Häusern, um miteinander zu essen und das Mahl des Herrn zu feiern, und ihre Zusammenkünfte waren von überschwänglicher Freude und aufrichtiger Herzlichkeit geprägt.

Die Aufgaben der Gemeinde kann man in diesen drei Worten zusammenfassen: ȖȖ ȖȖ ȖȖ

Anbetung Evangelisation Gemeinschaft

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B ANBETUNG Johannes 4,23 Aber die Zeit kommt, ja sie ist schon da, wo Menschen Gott als den Vater anbeten werden, Menschen, die vom Geist erfüllt sind und die Wahrheit erkannt haben. Das sind die wahren Anbeter; so möchte der Vater die haben, die ihn anbeten.

Für Christen gehört Anbetung einfach dazu. Einmal saß Jesus mit einer Frau an einem Brunnen. Die beiden unterhielten sich. Unter anderem sagte Jesus zu ihr, dass Gott sich aufrichtige und echte Anbetung von den Menschen wünscht. Sie verstand nicht, was er damit meinte. Bis heute können sich viele Christen darunter nichts vorstellen. Es gibt in Bezug auf Anbetung sehr viele Missverständnisse. Die Frau damals dachte, sie müsste auf einen bestimmten Berg steigen, um Gott anbeten zu können. Aber Jesus erklärte ihr, dass es nicht auf den Ort und den Stil der Anbetung ankäme. Das einzige, worauf es ankommt, ist das Herz. Was wir im Gottesdienst machen, ist nur ein sehr kleiner Teil dessen, was Jesus mit aufrichtiger, echter Anbetung gemeint hat.

1.Mose 22,5 Da sagte er zu den Knechten: »Bleibt hier mit dem Esel! Ich gehe mit dem Jungen dort hinauf, um mich vor Gott niederzuwerfen; dann kommen wir wieder zurück.«

1. Was bedeutet Anbetung überhaupt?

Matthäus 2,11 Sie gingen in das Haus und fanden dort das Kind und seine Mutter Maria. Da warfen sie sich vor ihm nieder und erwiesen ihm Ehre. Dann holten sie die Schätze hervor, die sie mitgebracht hatten, und gaben sie ihm: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Psalm 95,6 Kommt, wir wollen ihn anbeten und uns vor ihm niederwerfen, wir wollen niederknien vor dem Herrn, der uns geschaffen hat! Matthäus 15,8–9 Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit von mir entfernt. Ihr ganzer Gottesdienst ist wertlos, denn ihre Lehren sind nichts als Gebote von Menschen.

Überall in der Bibel finden wir die Aufforderung, dass wir Gott, den Schöpfer und Vater, anbeten sollen. Abraham ging mit seinem Sohn Isaak auf den Berg Moria, um Gott anzubeten. Als die Sterndeuter das Kind in der Krippe besuchten, fielen sie nieder und beteten es an. Gott ließ sein Volk Israel zuerst die Stiftshütte bauen, dann den Tempel, um ihn dort anzubeten. Dazu setzte Gott auch Priester ein, die dem Volk halfen, Gott in der richtigen Weise anzubeten. Auch wenn sich seit damals vieles verändert hat, können wir doch auch aus dem Alten Testament viel über Anbetung lernen. Anbetung bedeutet, das zu glauben, was die Bibel über Gott sagt Wenn wir Gott anbeten, dann drücken wir ihm unsere Wertschätzung aus. Wir anerkennen seine Größe. Deshalb lesen wir in der Bibel immer wieder, dass die Menschen auf ihr Angesicht fielen, sich zur Erde beugten oder auf die Knie gingen, wenn sie Gott anbeteten. Damit zeigten sie, dass es ihnen bewusst war, wie groß und überlegen er ist. Aus den Psalmen können wir viel über Anbetung lernen. Oft steht dort auch, dass wir uns in Demut vor ihm beugen sollen.

Psalm 150,1–2 Halleluja! Lobt Gott in seinem Heiligtum, lobt ihn im Himmelsgewölbe, das seine große Macht zeigt! Lobt ihn für seine gewaltigen Taten, lobt ihn, denn seine Größe ist unermesslich! Psalm 47,7–8 Singt, ja, singt Psalmen für unseren Gott! Singt und musiziert für ihn, unseren König! Denn Gott ist König der ganzen Welt. So singt und spielt für ihn ein kunstvolles Lied! Psalm 63,5 Ja, so will ich dich preisen mein Leben lang, im Gebet will ich meine Hände zu dir erheben und deinen Namen rühmen. Psalm 47,2 Ihr Völker auf der ganzen Welt, klatscht in die Hände! Lobt Gott und lasst euren Jubel laut hören! Römer 12,1 Ich habe euch vor Augen geführt, Geschwister, wie groß Gottes Erbarmen ist. Die einzige angemessene Antwort darauf ist die, dass ihr euch mit eurem ganzen Leben Gott zur Verfügung stellt und euch ihm als ein lebendiges und heiliges Opfer darbringt, an dem er Freude hat. Das ist der wahre Gottesdienst, und dazu fordere ich euch auf.

Anbetung heißt, Gott etwas zu schenken Im Alten Testament brachten die Israeliten Gott Opfer dar. Das war vor allem die Aufgabe der Priester. Die Gaben, die sie Gott brachten, waren ein Ausdruck ihrer Anbetung. Es konnten Tiere sein oder auch etwas von ihrer Ernte. Heute brauchen wir das nicht mehr zu tun, trotzdem können wir etwas Wichtiges daraus ableiten. Es genügt nicht, Gottes Größe anzuerkennen, sondern es ist auch wichtig, ihm unsere Gaben zu bringen. Die Sterndeuter brachten Jesus Gold, Weihrauch und Myrrhe. Unsere Gaben sind meist anderer Art, allerdings können wir Gott auch unser Geld geben. Auch das ist Anbetung. Aber das schönste Geschenk, das wir Gott machen können, sind wir selbst. Wenn wir ihm unser Herz, unser Leben und unsere Liebe schenken, dann ist das echte Anbetung.


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Anbetung heißt auch, in Gottes Nähe zu kommen Gott will nicht, dass wir ihn aus der Ferne anbeten. Die Vorstellung, dass Gott vom Himmel zu uns herunterschaut, während wir zu ihm hinaufschauen, ist falsch. Er ist überall und er ist ganz nahe bei seinem Volk. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass der Heilige Geist in den Gläubigen wohnt. Das heißt, Gott ist direkt in uns. Nur durch den Tod und die Auferstehung Jesu ist das möglich, nur durch Jesus können wir in so einer herzlichen, liebevollen Beziehung mit dem Vater leben. Obwohl wir das überhaupt nicht verdienen, haben wir jetzt den gleichen wunderbaren Vater, den auch Jesus hat. Wir können so in Gottes Nähe kommen und eine so enge Beziehung mit Gott führen, als ob er ein Mensch wäre. Anbetung ist ein Weg, um Gott ganz nahe zu kommen. Es gibt viele Arten, Gott anzubeten, aber egal wie wir es tun, es ist wichtig in seine Nähe zu kommen. Lieben wir Gott? Dann lasst uns ihn auch anbeten! Wir wollen nicht auf Abstand zu Gott bleiben, wenn er uns doch nahe sein will. Gott freut sich, wenn wir in der Anbetung seine Nähe suchen. Wenn wir den Heiligen Geist darum bitten, uns zu helfen, wird er es gerne tun und uns zeigen, wie man Gott richtig anbetet.

Anbetung gehört in den Alltag Anbetung ist nicht dasselbe wie Lobpreis. In der Anbetung wird uns bewusst, wer Gott ist. Im Lobpreis danken wir ihm für alles, was er schon getan hat. Es gibt viele Möglichkeiten, wie wir Gott anbeten und preisen können. Der Heilige Geist wird uns dabei helfen. Egal, wie wir es tun, auf jeden Fall ist es gut, Gott täglich Lobpreis und Anbetung zu bringen. •

Wir können Gott mit unserer Stimme anbeten und preisen, indem wir Lieder für ihn singen, ihm danken und in anderen Sprachen beten

Wir können ihn mit unseren Händen und Füßen anbeten. Lobpreis ist selten leise, wir dürfen Gott mit unserer Stimme, einem Instrument oder unserem Körper preisen. Anbetung kann aber auch ganz leise in deinem Herzen geschehen.

Im Römerbrief steht, dass wir Gott unser ganzes Leben als Opfer darbringen sollen (Römer 12,1). Wenn wir so leben, wie es Gott gefällt und darauf achten, dass wir nicht sündigen, dann ist das auch eine Form der Anbetung. Gott freut sich darüber nicht weniger als über unsere gesungenen Lieder.

Wir können Gott auch anbeten, indem wir einen Teil unseres Geldes in die Gemeinde geben. Darauf kommen wir später noch ausführlicher.

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In der Geschichte von König Joschafat lesen wir, wie Lobpreis und Anbetung zu einem großen Sieg geführt hat. Israel wurde von zwei Nachbarvölkern angegriffen, den Moabitern und den Ammonitern. Die feindlichen Armeen waren viel größer als das Heer Israels. Interessant ist auch, wie in der Geschichte der Unterschied zwischen Anbetung und Lobpreis deutlich wird: Sie beugten sich nieder, um Gott anzubeten, und sie erhoben sich, um ihn zu preisen.

2. Chronik 20,2–4 + 17–19 + 21–23 Boten kamen und meldeten: »Eine große Übermacht rückt von der anderen Seite des Toten Meeres aus Edom gegen dich vor. Sie stehen schon in Hazezon-Tamar.« – Das ist ein anderer Name für En-Gedi. Joschafat erschrak sehr. Er entschloss sich, den HERRN zu befragen, und ließ in ganz Juda eine Fastenzeit ausrufen. Die Leute kamen aus allen Städten des Landes nach Jerusalem, um vom HERRN Hilfe zu erbitten. Ihr selbst braucht nicht zu kämpfen; bleibt ruhig stehen und schaut zu, wie ich, der HERR, für euch den Sieg erringe. Habt keine Angst, ihr Bewohner von Juda und Jerusalem, erschreckt nicht! Zieht ihnen morgen entgegen und der HERR wird bei euch sein.« Da kniete Joschafat nieder und beugte sich bis zur Erde, und auch das ganze Volk von Juda und die Bewohner Jerusalems warfen sich anbetend vor dem HERRN nieder. Danach erhoben sich die Leviten der Sippe Korach, die zu den Nachkommen Kehats gehören, und priesen den HERRN, den Gott Israels, mit machtvollem Gesang.

Matthäus 16,18 Deshalb sage ich dir jetzt: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Gemeinde bauen, und das Totenreich mit seiner ganzen Macht wird nicht stärker sein als sie.

Nachdem er sich mit dem Volk abgesprochen hatte, stellte er die Tempelsänger in ihren geweihten Dienstgewändern an die Spitze des Heeres. Sie sollten den HERRN preisen mit dem Lied: »Dankt dem HERRN, denn seine Liebe hört niemals auf!« Als sie anfingen zu singen, stürzte der HERR die Feinde, die ihnen entgegenrückten, in Verwirrung, sodass sie sich gegenseitig vernichteten. Erst wandten sich die Ammoniter zusammen mit den Moabitern gegen die Männer aus dem Bergland Seïr, fielen über sie her und vernichteten sie. Dann gerieten sie selbst aneinander und machten sich gegenseitig nieder. Dann kehrten sie alle, mit Joschafat an der Spitze, wieder nach Jerusalem zurück. Sie waren voller Freude, weil der HERR ihnen gegen ihre Feinde geholfen hatte. Unter dem Klang der Harfen, Lauten und Trompeten zogen sie in Jerusalem ein und gingen zum Tempel des HERRN.

Jesus sagte seinen Jüngern, dass seine Gemeinde stark sein würde, stärker als der Satan. Eine Gemeinde, in der die Menschen Gott anbeten und preisen, hat diese Stärke.

Anbetung muss aufrichtig und echt sein Die Bibel ist an dieser Stelle ganz deutlich. Wir sollen nur Gott anbeten, niemanden außer ihm. Gott hat den Israeliten verboten, Götzen anzubeten. Das gilt auch für uns. Jede Form der Verehrung von Engeln, Menschen oder der Schöpfung ist Götzendienst. Paulus hat die Christen in Rom eindringlich gewarnt, dass Gottes Zorn sich gegen alle richtet, die nicht den Schöpfer, sondern seine Schöpfung anbeten. Götzen sind alle Dinge, die den Platz einnehmen, der Gott zusteht. Das kann auch eine Aktivität, eine Beziehung, eine Sorge oder eine Leistung sein. Alles, was Gott von der ersten Stelle in meinem Leben verdrängt, ist ein Götze. So gesehen ist Götzendienst viel weiter verbreitet, als wenn man ihn nur dort vermutet, wo wir die Schöpfung an beten.

C EVANGELISATION Bevor Jesus von der Erde zu seinem Vater zurückkehrte, gab er seinen Jüngern eine klare Anweisung: Sie sollten in alle Welt gehen und die gute Nachricht von Jesus allen Menschen erzählen. Das versteht man unter Evangelisation. Als Leib Jesu sollen wir unsere Füße benutzen, um zu gehen, und unseren Mund, um zu reden, genau wie es die ersten Christen auch gemacht haben. Evangelisation ist ein Auftrag. Wir haben nicht die Freiheit, zu entscheiden, ob wir das tun wollen oder nicht.


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Jesus war der größte Evangelist überhaupt. Später schauen wir uns noch genauer an, wie er das gemacht hat. Doch zuerst wollen wir von den ersten Christen lernen, wie sie evangelisiert haben.

1. Christen brauchen den Heiligen Geist, um evangelisieren zu können Im ersten Kapitel der Apostelgeschichte lesen wir, wie Jesus seinen Jüngern aufträgt, die gute Nachricht überall bekannt zu machen. In Jerusalem sollten sie anfangen, um von dort aus immer weiter zu gehen, aber erst, nachdem sie den Heiligen Geist empfangen hätten. Wenn der Heilige Geist nicht unsere Lippen salbt, dann sind unsere Worte kraftlos. Nur mit dem Heiligen Geist zusammen ist eine wirksame Evangelisation möglich.

Markus 16,15–18 Danach sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Geht in die ganze Welt und verkündet der ganzen Schöpfung das Evangelium! Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet werden. Wer aber nicht glaubt, wird verurteilt werden. Folgende Zeichen werden die begleiten, die glauben: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen sprechen; wenn sie Schlangen anfassen oder ein tödliches Gift trinken, wird ihnen das nicht schaden; Kranke, denen sie die Hände auf legen, werden gesund werden.«

Mit den Wundern, die der Heilige Geist durch sie wirkte, konnten die Apostel beweisen, dass ihre Botschaft wirklich von Gott war und viele Menschen kamen zum Glauben an Jesus. Mit der Kraft des Heiligen Geistes können Christen auch heute noch die Kranken heilen. Wir haben Gottes übernatürliche Kraft. Wenn Wunder geschehen, werden die Menschen aufmerksam und interessieren sich für Gott. Die folgenden Worte Jesu gelten auch heute noch.

2. Für die ersten Christen war Evangelisation ein Lebensstil Meistens geschieht Evangelisation nicht durch Zeichen und Wunder, sondern dort, wo Christen leben und mit den Menschen über ihren Glauben an Jesus sprechen. Für die ersten Christen wurde das zu einem Lebensstil, von dem sie sich auch durch Verfolgung und Gefängnis nicht mehr abbringen ließen. Es war für sie selbstverständlich und ganz natürlich, dass sie mit den Menschen, mit denen sie Kontakt hatten, auch über Jesus sprachen. Wenn es Widerstand gab, nahm die Dynamik sogar noch zu. Als Saulus die erste Gemeinde verfolgte, mussten die Christen aus Jerusalem fliehen. Saulus dachte, er hätte diese Bewegung damit ausgelöscht. Doch das Gegenteil war der Fall. Wohin die Christen auch kamen, überall entstanden neue Gemeinden.

3. Wir brauchen eine klare Botschaft Die gute Nachricht muss auch wirklich eine Neuigkeit sein! Die Apostel hatten eine unglaubliche Botschaft. Die religiösen Führer waren empört über das, was die Apostel überall herumerzählten. Stephanus erklärte, dass dieser Jesus, den sie gekreuzigt hatten, der Messias gewesen sei. Das war unerhört! Diese Botschaft war lebensgefährlich, aber das machte Stephanus keine Angst. Gott hatte ihm den Auftrag gegeben, die Wahrheit zu sagen. Bis heute gibt es viele Christen, denen die gute Nachricht mehr wert ist als ihr eigenes Leben. Die erste Gemeinde wusste genau, was sie predigen sollte. Im Brief an die Christen in Korinth schrieb Paulus, dass das Evangelium eine Kraft Gottes sei. Jesus will eine kraftvolle Gemeinde. Wenn durch die Gemeinde die Werke Satans zerstört werden sollen, dann müssen die Christen eine starke Botschaft haben. Es ist nicht leicht, Satan zu besiegen. Wir müssen die zentralen Punkte unserer Botschaft gut kennen. Jesus zog die Menschen an wie ein Magnet. Er erklärte den Jüngern, wie man die Menschen zu dieser Erfahrung der neuen Geburt führen kann. Die folgenden neun Schritte zeigen uns, wie Jesus das gemacht hat und wie auch wir es tun können. Es ist schön, Menschen mit Jesus bekannt zu machen. Mit der Kraft des Heiligen Geistes ist es möglich – anders nicht.

Apostelgeschichte 8,1–4 Noch am selben Tag brach über die Gemeinde in Jerusalem eine schwere Verfolgung herein. Alle, die an Jesus glaubten, f lohen und zerstreuten sich über das ganze Gebiet von Judäa und Samarien; nur die Apostel blieben in Jerusalem zurück. Einige fromme Männer bestatteten Stephanus und hielten eine feierliche Totenklage. Saulus jedoch setzte alles daran, die Gemeinde auszurotten. Er durchsuchte Haus für Haus, und wo er Christen fand, ließ er sie abführen – Männer wie Frauen – und ließ sie ins Gefängnis bringen. Die Christen, die aus Jerusalem gef lohen waren, machten überall, wo sie hinkamen, das Evangelium bekannt.

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Lukas 19,1–10 Jesus kam nach Jericho; sein Weg führte ihn mitten durch die Stadt. Zachäus, der oberste Zolleinnehmer, ein reicher Mann, wollte unbedingt sehen, wer dieser Jesus war. Aber es gelang ihm nicht, weil er klein war und die vielen Leute ihm die Sicht versperrten. Da lief er voraus und kletterte auf einen Maulbeerfeigenbaum; Jesus musste dort vorbeikommen, und Zachäus hoffte, ihn dann sehen zu können. Als Jesus an dem Baum vorüberkam, schaute er hinauf und rief: »Zachäus, komm schnell herunter! Ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein.« So schnell er konnte, stieg Zachäus vom Baum herab, und er nahm Jesus voller Freude bei sich auf. Die Leute waren alle empört, als sie das sahen. »Wie kann er sich nur von solch einem Sünder einladen lassen!«, sagten sie. Zachäus aber trat vor den Herrn und sagte zu ihm: »Herr, die Hälfte meines Besitzes will ich den Armen geben, und wenn ich von jemand etwas erpresst habe, gebe ich ihm das Vierfache zurück.« Da sagte Jesus zu Zachäus: »Der heutige Tag hat diesem Haus Rettung gebracht. Denn«, fügte er hinzu, »dieser Mann ist doch auch ein Sohn Abrahams. Und der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.«

Jesus suchte nach den Leuten Er wartete nicht einfach, bis sie auf ihn zukamen. Wie leicht hätte Jesus an Zachäus vorbeigehen können. Aber er blieb unter dem Baum stehen. Er zog nicht einfach durch Jericho hindurch, sondern er besuchte Zachäus und blieb entsprechend länger in der Stadt. Wir sollten immer bereit sein, uns Zeit zu nehmen, um mit jemandem über den Glauben zu reden. Jesus suchte nach geeigneten Methoden, um seine Botschaft weiterzugeben Seine Gleichnisse sind ein gutes Beispiel dafür. Den Schäfern erklärte er das Evangelium mit Schaf-Geschichten, mit den Fischern sprach er anhand von Fischer-Beispielen, den Bauern erzählte er Gleichnisse aus der Landwirtschaft. Kein Wunder, dass sie ihm gerne zuhörten. Jeder Schäfer verstand genau, was Jesus meinte, wenn er sagte, er sei der gute Hirte. Sie wussten, dass ein guter Hirte sein Leben für die Schafe geben würde, und dass die Schafe ihn kennen und ihm folgen würden. Jesus war freundlich zu den Menschen Man nannte ihn den Freund der Zöllner und Sünder, die Religiösen warfen ihm das sogar vor. Wenn wir nicht freundlich sind, werden wir uns schwertun, jemanden für Jesus zu gewinnen. Die meisten Menschen, die zum Glauben kommen, haben davor über längere Zeit die Christen beobachtet und festgestellt, dass Jesus in diesen Menschen etwas Positives bewirkt.

Markus 1,41–42 Von tiefem Mitleid ergriffen, streckte Jesus die Hand aus und berührte ihn. »Ich will es«, sagte er, »sei rein!« Im selben Augenblick verschwand der Aussatz, und der Mann war geheilt. Matthäus 9,11–12 Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu den Jüngern: »Wie kann euer Meister nur zusammen mit Zolleinnehmern und Sündern essen?« Jesus hörte das und erwiderte: »Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken.

Jesus kümmerte sich besonders um die Menschen, die in großer Not waren Gemeinden wollen oft mit den ganz kaputten Menschen nichts zu tun haben. Aber Jesus ging gerade zu diesen Menschen, von denen sich die geistlichen Leiter seiner Zeit fernhielten. Er war bei den Leprakranken, bei den Prostituierten und bei den Betrügern. Sein Auftrag war ja gerade, Sünder zu retten, deshalb ging er keinem von ihnen aus dem Weg. Wer besonders tief in der Sünde steckte, brauchte ihn besonders dringend. Jesus war voller Barmherzigkeit Er liebte die Menschen und kümmerte sich um sie. Nur wenn wir dir Menschen so lieben, wie Jesus es tat, können wir ihnen auch etwas von der Liebe Gottes erzählen. Als Gemeinde sind wir Jesu Arme und Beine. Wenn wir den Auftrag haben, die Liebe Gottes in die Welt zu tragen, dann ist das etwas ganz Praktisches, wofür wir Arme und Beine in Bewegung setzen müssen. Jesus hatte einen Blick für die tieferen Bedürfnisse der Menschen Als ein Gelähmter zu Jesus gebracht wurde, sagte Jesus ihm als Erstes, dass seine Sünden vergeben wären. Natürlich brauchte der Mann auch körperliche Heilung und die bekam er auch, aber der Kranke litt noch mehr unter seiner Schuld als unter seiner Lähmung. Jesus sah das. Wenn die Blinden, Tauben und Stummen zu ihm gebracht wurden, heilte er sie nicht nur körperlich, sondern er sah auch ihre geistliche Not und trieb die Dämonen aus. Jesus kümmerte sich auch um die alltäglichen Bedürfnisse der Menschen Jesus schickte die Menschen, die ihm einen ganzen Tag lang zugehört hatten, abends nicht hungrig nach Hause, sondern aus fünf Broten und zwei Fischen bereitete er für tausende von Leuten eine Mahlzeit. Wir müssen auch einen Blick für die naheliegenden Nöte der Menschen haben. Praktische Hilfe und Taten der Nächstenliebe sind eine gute Voraussetzung, um den Menschen danach von Jesus erzählen zu können. Wer erlebt, dass er wirklich geliebt wird, öffnet sich gerne. Das ist einer der Gründe, warum die Leute so positiv auf Jesu Botschaft reagiert haben.


Station № 4

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Jesus sprach auch immer über den Preis der Nachfolge Er war zu seinen Jüngern ehrlich, aber auch allen anderen Menschen gegenüber. Wer ihm nachfolgen wollte, musste sich ihm unterordnen und ihn als Herrn akzeptieren. Er warnte auch davor, dass man von anderen dafür gehasst werden würde, wenn man zu ihm gehörte. Bei manchen Zuhörern betonte er besonders, dass man alles aufgeben müsste, um mit ihm gehen zu können. So kam es, dass viele sich auch wieder von ihm abwandten, obwohl er sie geheilt oder ihnen geholfen hatte. Jesus wollte nur solche Jünger, die sich ganz sicher waren und um jeden Preis bei ihm sein wollten. Das ist heute auch noch so.

E

»

I N J Ü N G E R I S T E I N M E N S C H , DE R L E R N T, S O ZU L E B E N , W I E S E I N L E H R E R L E B T.

Juan Carlos Ortiz

Jesus gab nicht auf, wenn es schwierig wurde Mit dem Gleichnis vom Sämann erklärte Jesus, dass nicht die ganze Saat aufgeht und Frucht bringt. Es gibt viele Hindernisse und Störfaktoren. Jesus ermutigt uns, in Bezug auf die Ernte Gott zu vertrauen. Das schrieb auch Paulus an die Gemeinde in Korinth: Sowohl er als auch Apollos hatten gesät, aber letztlich war Gott es, der die Saat aufgehen und wachsen ließ. Es wird immer wieder Zeiten geben, in denen es so aussieht, als würde die Saat, die wir ausstreuen, nicht aufgehen. Aber wir wissen nicht, was Gott später noch damit tun wird. Wenn es nicht immer nach Plan läuft und wir niemanden für Jesus gewinnen können, geben wir trotzdem nicht auf.

Markus 4,1–20 Ein Bauer ging aufs Feld, um zu säen. (…) fiel einiges auf den Weg. Da kamen die Vögel und pickten es auf. (Vers 4) Das Wort wird gesät, doch sobald sie es gehört haben, kommt der Satan und nimmt das Wort wieder weg, das in sie hineingesät worden ist. Einiges fiel auf felsigen Boden, der nur von einer dünnen Erdschicht bedeckt war. (Vers 5)… und weil sie keine kräftigen Wurzeln hat-

ten, verdorrten sie. Sobald sie wegen des Wortes in Bedrängnis geraten oder sogar verfolgt werden, wenden sie sich wieder davon ab. Einiges fiel ins Dorngestrüpp, und die Dornensträucher überwucherten und erstickten die Saat, sodass sie keine Frucht brachte. (Vers 7) Sie hören das Wort, doch dann gewinnen die Sorgen dieser Welt, die Verlockungen des Reichtums und andere Begierden Raum und ersticken das Wort, und es bleibt ohne Frucht. Und einiges fiel auf guten Boden, ging

Lukas 9,23–24 Nun wandte sich Jesus an alle und sagte: »Wenn jemand mein Jünger sein will, muss er sich selbst verleugnen, sein Kreuz täglich auf sich nehmen und mir nachfolgen. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten. Johannes 16,33 Ich habe euch das alles gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt werdet ihr hart bedrängt. Doch ihr braucht euch nicht zu fürchten: Ich habe die Welt besiegt.« Johannes 6,60 + 66 Empört sagten viele seiner Jünger: »Was er da redet, ist eine Zumutung! Wie kann man von jemand verlangen, sich so etwas anzuhören?« Von da an zogen sich viele seiner Jünger von ihm zurück und begleiteten ihn nicht mehr.

1.Korinther 3,6–7 Ich habe gepf lanzt, Apollos hat begossen, Gott aber hat das Wachstum geschenkt. Auf wen kommt es denn nun an? Doch nicht auf den, der pf lanzt, oder auf den, der begießt, sondern auf den, der das Wachstum schenkt, auf Gott.

auf, wuchs und brachte Frucht, dreißigfach oder sechzigfach oder sogar hundertfach. (Vers 8) Bei anderen schließlich ist es wie mit der Saat, die auf guten Boden fällt. Sie hören das Wort, nehmen es auf und bringen Frucht: dreißigfach, sechzigfach und hundertfach.

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D GEMEINSCHAFT Apostelgeschichte 2,42 Was das Leben der Christen prägte, waren die Lehre, in der die Apostel sie unterwiesen, ihr Zusammenhalt in gegenseitiger Liebe und Hilfsbereitschaft, das Mahl des Herrn und das Gebet.

Im zweiten Kapitel der Apostelgeschichte steht ein interessanter Satz. Hier sehen wir, was für die ersten Christen Priorität hatte. Sie hielten in gegenseitiger Liebe und Hilfsbereitschaft zusammen – das ist die Umschreibung des Begriffes Gemeinschaft, der im Neuen Testament oft vorkommt. Wir wollen jetzt herausfinden, warum dieser Zusammenhalt für die ersten Christen so wichtig war.

1. Was ist Gemeinschaft? Die unten stehenden Bibelstellen aus der Apostelgeschichte definieren und umschreiben, was mit Gemeinschaft gemeint ist.

Apostelgeschichte 2,44–47 Alle, die an Jesus glaubten, hielten fest zusammen und teilten alles miteinander, was sie besaßen. Sie verkauften sogar Grundstücke und sonstigen Besitz und verteilten den Erlös entsprechend den jeweiligen Bedürfnissen an alle, die in Not waren. Einmütig und mit großer Treue kamen sie Tag für Tag im Tempel zusammen. Außerdem trafen sie sich täglich in ihren Häusern, um miteinander zu essen und das Mahl des Herrn zu feiern, und ihre Zusammenkünfte waren von überschwänglicher Freude und aufrichtiger Herzlichkeit geprägt. Sie priesen Gott bei allem, was sie taten, und standen beim ganzen Volk in hohem Ansehen. Und jeden Tag rettete der Herr weitere Menschen, sodass die Gemeinde immer größer wurde. Apostelgeschichte 4,32–37 Die ganze Schar derer, die an Jesus glaubten, hielt fest zusammen; alle waren ein Herz und eine See-

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2 Korinther 13,13 Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Kraft des Heiligen Geistes, der euch Gemeinschaft untereinander schenkt, sei mit euch allen!

le. Nicht ein Einziger betrachtete irgendetwas von dem, was ihm gehörte, als sein persönliches Eigentum; vielmehr teilten sie alles miteinander, was sie besaßen. Vollmächtig und kraftvoll bezeugten die Apostel, dass Jesus der auferstandene Herr ist. Und die ganze Gemeinde erlebte Gottes Gnade in reichem Maß. Es gab unter ihnen auch niemand, der Not leiden musste. Denn wenn die Bedürfnisse es erforderten, verkauften diejenigen, die ein Grundstück oder ein Haus besaßen, ihren Besitz und stellten den Erlös der Gemeinde zur Verfügung, indem sie das Geld vor den Aposteln niederlegten. Davon wurde dann jedem das zugeteilt, was er nötig hatte. Einer von denen, die den Bedürftigen in dieser Weise halfen, war Josef, ein Levit von Zypern, den die Apostel Barnabas nannten (Barnabas bedeutet: »der, der andere ermutigt«). Josef verkaufte ein Stück Land, das ihm gehörte, und stellte das Geld, das er dafür bekam, der Gemeinde zur Verfügung, indem er es vor den Aposteln niederlegte.

Gemeinschaft bedeutet, mit anderen zusammen zu sein – wer alleine ist, hat keine Gemeinschaft. Gemeinschaft bedeutet, mit anderen zu teilen, was man hat. Gemeinschaft heißt, sich zu Hause zu treffen und zusammen zu essen. Gemeinschaft bewirkte Freude in der Gemeinde. Gemeinschaft zog viele neue Leute in die Gemeinde. Gemeinschaft bedeutet sich zu treffen um das Abendmahl zu teilen. Gemeinschaft bedeutet zusammen zu beten. Gemeinschaft bedeutet sich zu einem Gottesdienst zu treffen.

2. Gemeinschaft fängt mit Gott an Johannes schreibt in einem seiner Briefe, dass wir an erster Stelle Gemeinschaft mit dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist haben sollen. Auch Paulus betont immer wieder, dass Christen in der Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist leben sollen. Johannes erklärt weiter, dass wir nur Gemeinschaft mit Gott haben können, wenn wir im Licht wandeln. Damit meint er, wir sollen im Alltag so leben, dass Gott Freude an uns hat. Das Dunkle, die Sünde, soll keinen Raum haben. Wenn wir nicht im Licht, sondern in der Dunkelheit leben, dann stört das die Gemeinschaft mit Gott. So war es auch bei Adam und Eva. Als sie die Sünde zuließen, war die enge Gemeinschaft mit Gott vorbei. Mit der Dunkelheit in ihrem Herzen war es für sie nicht mehr schön, mit Gott im Garten spazieren zu gehen. Auch den Garten selbst konnten sie nicht mehr genießen. All das Glück der vertrauten


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Beziehung zu Gott war verloren. Gemeinschaft mit Gott ist von zentraler Bedeutung. Sie entsteht im Gebet, beim Bibellesen und indem wir ein heiliges Leben führen. Dann kann man die Nähe Gottes immer und bei allem erleben, egal wo man ist und was man gerade tut. Wenn wir in der Gemeinschaft mit Gott leben, dann ergibt sich die Gemeinschaft mit anderen fast von selbst. Christen brauchen einander, sie können sich gegenseitig viel geben und bekommen viel voneinander. Natürlich können wir nicht mit jedem Christen die gleiche, tiefe Freundschaft pflegen. Auch Jesus hatte Jünger, mit denen er enger verbunden war als mit anderen. Es gibt viele Ausdrucksformen für unsere Freundschaft mit anderen Christen. In der Apostelgeschichte wird uns im zweiten und vierten Kapitel echte, tiefe Gemeinschaft unter den Christen beschrieben, und in beiden Fällen führte sie dazu, dass Gottes Kraft mächtig in der Gemeinde wirkte. Eine starke Gemeinde, die Satan besiegen kann, ist also auch eine Gemeinde, in der die Einzelnen eine tiefe, herzliche Gemeinschaft untereinander pflegen.

3. In einer Gemeinschaft zu leben heißt, zu geben und zu nehmen Zum Thema Gemeinschaft gehören auch das Abendmahl und das Opfer dazu. Abendmahl Manche sagen zum Abendmahl auch Tisch des Herrn oder Gedächtnismahl. Wie auch immer – es geht zurück auf den letzten Abend vor der Kreuzigung, als Jesus und seine Jünger zusammen Passah feierten. Paulus war damals nicht dabei, sondern ihm hat Jesus später in einer Offenbarung gezeigt, wie dieses erste Abendmahl war und was es bedeutet. Deshalb ist es für uns besonders interessant, was Paulus darüber schreibt. •

Das zerbrochene Brot ist ein Symbol für den Körper von Jesus, der bei der Kreuzigung verletzt und zerschlagen wurde.

Der Wein ist ein Symbol für das Blut Jesu, das fließen musste, damit die Sünde aller Menschen vergeben werden konnte.

Brot und Wein erinnern uns an den neuen Bund, der zwischen Jesus und seinen Nachfolgern geschlossen wurde und an die Beziehung zwischen Jesus und uns.

Im Abendmahl erinnern wir uns an Jesus. Wir dürfen nie vergessen, dass er für uns gestorben ist. Wir denken an seinen Tod und feiern seine Auferstehung. So gehört beides zur Abendmahlsfeier: Besinnlichkeit und Freude.

Mit Brot und Wein können wir für die Menschen, die noch nicht gläubig sind, Jesu Tod anschaulich machen.

Bevor wir das Brot essen und den Wein trinken, müssen wir unsere Herzen prüfen, ob in unseren Beziehungen zu Gott und den anderen Menschen alles in Ordnung ist. Von daher ist es sinnvoll, sich vor dem Abendmahl etwas Zeit zu nehmen und den Heiligen Geist zu fragen, was man in Ordnung bringen sollte. Das Abendmahl kann ein großer Segen sein, es kann aber auch Gottes Gericht auslösen, wenn wir es mit den falschen Gedanken oder Motiven einnehmen.

1.Korinther 11,23–30 Ihr wisst doch, was der Herr über dieses Mahl gesagt hat; ich selbst habe seine Worte so an euch weitergegeben, wie sie mir berichtet wurden: In der Nacht, in der er verraten wurde, nahm Jesus, der Herr, das Brot, dankte Gott dafür, brach es in Stücke und sagte: »Das ist mein Leib, der für euch geopfert wird. Wenn ihr künftig dieses Mahl feiert und von dem Brot esst, dann ruft euch in Erinnerung, was ich für euch getan habe!« Nachdem sie gegessen hatten, nahm er den Becher, dankte Gott auch dafür und sagte: »Dieser Becher ist der neue Bund, besiegelt mit meinem Blut. Wenn ihr künftig aus dem Becher trinkt, dann ruft euch jedes Mal in Erinnerung, was ich für euch getan habe!« Seid euch also darüber im Klaren: Jedes Mal, wenn ihr von dem Brot esst und aus dem Becher trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn – bis der Herr wiederkommt. Wer daher auf unwürdige Weise von dem Brot isst oder aus dem Becher des Herrn trinkt, macht sich am Leib und am Blut des Herrn schuldig. Deshalb soll sich jeder prüfen, und erst dann soll er von dem Brot essen und aus dem Becher trinken. Denn wer isst und trinkt, ohne sich vor Augen zu halten, dass es bei diesem Mahl um den Leib des Herrn geht, der zieht sich mit seinem Essen und Trinken das Gericht Gottes zu. Das ist übrigens auch der Grund, weshalb so viele von euch schwach und krank sind. Manche aus eurer Gemeinde sind sogar gestorben.

Lukas 22,14–16 Als es Zeit war, mit der Feier zu beginnen, setzte sich Jesus mit den Aposteln zu Tisch. Er sagte: »Wie sehr habe ich mich danach gesehnt, dieses Passamahl mit euch zu feiern, bevor ich leiden muss. Denn ich sage euch: Ich werde das Passamahl nicht mehr feiern, bis sich im Reich Gottes seine volle Bedeutung erfüllt.«

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Christen trösten sich gegenseitig.

Sie laden einander ein.

1.Thessalonicher 4,18 Tröstet euch gegenseitig mit dieser Gewissheit!

1.Petrus 4,9 Seid gastfreundlich gegenüber euren Geschwistern; nehmt sie gern und ohne zu murren auf.

Sie ermutigen und ermahnen sich gegenseitig

Einer trägt die Last des anderen.

Hebräer 3,13 Ermahnt und ermutigt einander vielmehr Tag für Tag.

Galater 6,2 Helft einander, eure Lasten zu tragen! Auf diese Weise werdet ihr das Gesetz erfüllen, das Christus uns gegeben hat.

Sie dienen einander.

Sie beten füreinander.

1.Petrus 4,10 Jeder soll den anderen mit der Gabe dienen, die er von Gott bekommen hat.

Jakobus 5,16 … betet füreinander, damit ihr geheilt werdet. Das Gebet eines Menschen, der sich nach Gottes Willen richtet, ist wirkungsvoll und bringt viel zustande.

Sie leben in Unterordnung. Epheser 5,21 Ordnet euch einander unter; tut es aus Ehrfurcht vor Christus!

Sie bekennen einander ihre Sünden. Jakobus 5,16 Darum bekennt einander eure Sünden …

Sie vergeben sich gegenseitig. Kolosser 3,13 Geht nachsichtig miteinander um und vergebt einander, wenn einer dem anderen etwas vorzuwerfen hat. Genauso, wie der Herr euch vergeben hat, sollt auch ihr einander vergeben.

Sie gehen liebevoll miteinander um. Römer 12,10 Lasst im Umgang miteinander Herzlichkeit und geschwisterliche Liebe zum Ausdruck kommen.

Sie beraten einander.

Sie achten sich gegenseitig.

Römer 15,14 Im Übrigen bin ich persönlich davon überzeugt, liebe Geschwister, dass ihr durchaus selbst in der Lage seid, all das zu tun, was gut und richtig ist; es fehlt euch in keiner Weise an der nötigen Erkenntnis, und ihr seid daher auch fähig, einander mit seelsorgerlichem Rat zu helfen.

Römer 12,10 Übertrefft euch gegenseitig darin, einander Achtung zu erweisen.


Station № 4

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Opfer und Zehnten geben Den Zehnten zu geben bedeutet, dass man Gott ein Zehntel von allem gibt, was man im Alltag verdient. Im Alten Testament wird oft darüber geschrieben, dabei geht es meist um ein Zehntel der Ernte und der Tiere. Im Neuen Testament wird der Zehnte kaum erwähnt. Gilt das trotzdem für uns? Anhand der folgenden Bibelstellen können wir versuchen, darauf eine Antwort zu finden. Interessant ist auch, wie die Apostel mit diesem Thema umgegangen sind.

3.Mose 27,30 + 32–33 Der zehnte Teil von jeder Ernte an Getreide und Früchten gehört als heilige Abgabe dem HERRN. Auch von den Rindern, Schafen und Ziegen gehört jedes zehnte Stück dem HERRN. Die Tiere dürfen nicht nach ihrem größeren oder geringeren Wert ausgesucht werden; jedes zehnte Stück, das unter dem Hirtenstab hindurchgeht, wird ausgesondert und gehört dem HERRN. Es darf nicht mit einem anderen ausgetauscht werden. Sonst fallen beide Tiere dem HERRN zu und können nicht mehr ausgelöst werden.« 1.Mose 14,18–20 Auch Melchisedek, der König von Salem, kam dorthin und brachte Brot und Wein. Melchisedek diente dem höchsten Gott als Priester. Er segnete Abram und sagte zu ihm: »Glück und Segen schenke dir der höchste Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat! Der höchste Gott sei dafür gepriesen, dass er dir den Sieg über deine Feinde gegeben hat!« Abram aber gab Melchisedek den zehnten Teil von allem, was er den Königen abgenommen hatte.

Die Gemeinde im Neuen Testament finanziert sich selbst Die ersten Gemeinden bekamen kein Geld von außen, sondern sie legten ihr eigenes Geld zusammen und halfen sich damit gegenseitig.

Gott segnet Menschen, die geben Im Normalfall gibt man seine Spende in die eigene Gemeinde. Immerhin sind das die Christen, mit denen man am meisten zusammen ist. Darüber hinaus wollen wir manchmal aber auch für andere Zwecke etwas geben. Zur Zeit der Apostel geriet die Gemeinde in Jerusalem in große materielle Not. Die Christen wurden um ihres Glaubens willen verfolgt, außerdem herrschte auch noch eine Hungersnot im Land. Deshalb schrieb Paulus den anderen Gemeinden und bat sie um Hilfe für die Gläubigen in Jerusalem. Auf seiner Reise sammelte er dann das Geld ein und brachte es nach Jerusalem. Man kann sich vorstellen, wie sich die Gemeinde in Jerusalem darüber gefreut hat.

Wie viel soll man Gott geben? Was ist denn nun richtig, wie viel soll man geben? Viele Christen kommen gut damit zurecht, ein Zehntel ihres Einkommens in die Gemeinde zu geben. Es ist sinnvoll, das gleich als Erstes zu machen, wenn man das Geld bekommt. Dadurch kommt man nicht in Versuchung, das Geld für etwas anderes auszugeben, und man kann sich die übrigen neunzig Prozent dann für alle anderen Ausgaben einteilen. Aber es ist auch gut, wenn wir das Geben nicht aufs Geld beschränken. Auch Dinge, die wir herstellen, unsere Zeit und unsere Begabungen können wir zu gewissen Anteilen Gott und der Gemeinde zur Verfügung stellen. Im Neuen Testament steht nicht, dass man den Zehnten geben muss. Aber es heißt, jeder soll sich selbst überlegen, wie viel er geben will und soll dabei großzügig sein. Es ist also gut, Gott zu fragen, wie viel man geben soll. Für Christen, die gut verdienen, bleibt noch viel übrig, nachdem sie ein Zehntel abgegeben haben. Für andere, die nur wenig Geld haben, bedeutet es viel, ein Zehntel zu spenden. Jesus sagte über die arme Witwe, dass ihre kleinen Münzen mehr wert waren als die großen Opfer der Reichen. Sie hatte nach dem Opfer nämlich nichts mehr übrig, im Gegensatz zu den anderen.

Apostelgeschichte 4,36–37 Einer von denen, die den Bedürftigen in dieser Weise halfen, war Josef, ein Levit von Zypern, den die Apostel Barnabas nannten (Barnabas bedeutet: »der, der andere ermutigt«). Josef verkaufte ein Stück Land, das ihm gehörte, und stellte das Geld, das er dafür bekam, der Gemeinde zur Verfügung, indem er es vor den Aposteln niederlegte. 2.Korinther 9,6–7 Wer wenig sät, wird auch wenig ernten. Und wer reichlich sät, wird reichlich ernten. Jeder soll für sich selbst entscheiden, wie viel er geben möchte, und soll den Betrag dann ohne Bedauern und ohne Widerstreben spenden. Gott liebt den, der fröhlich gibt. Römer 12,8 Wer andere materiell unterstützt, soll es uneigennützig tun. Wer für andere Verantwortung trägt, soll es nicht an der nötigen Hingabe fehlen lassen. Wer sich um die kümmert, die in Not sind, soll es mit fröhlichem Herzen tun. 1.Korinther 16,2 Am ersten Tag jeder Woche, dem Sonntag, soll jeder von euch bei sich zu Hause einen Betrag auf die Seite legen, der seinen Möglichkeiten entspricht. Auf diese Weise kommt nach und nach eine größere Summe zusammen, und das Geld muss nicht erst dann gesammelt werden, wenn ich komme. Lukas 21,1–4 Jesus blickte zum Opferkasten und sah, wie die reichen Leute ihre Gaben hineinwarfen. Er bemerkte auch eine ärmlich gekleidete Witwe, die zwei kleine Kupfermünzen hineinwarf. Da sagte er: »Ich versichere euch, diese arme Witwe hat mehr gegeben als alle anderen. Sie alle haben ihre Gaben aus ihrem Überf luss gegeben; diese Frau aber, so arm sie ist, hat alles gegeben, was sie besaß – alles, was sie zum Leben nötig hatte.«

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Was Paulus den Christen in Korinth empfohlen hat, kann auch für uns ein guter Weg sein. Wenn wir jede Woche einen Teil unseres Einkommens Gott und der Gemeinde geben, dann leisten wir damit einen Beitrag zur Gemeinschaft in der Gemeinde und wir können mit dem Segen rechnen, den Gott allen versprochen hat, die gerne geben.

E DIE LEITUNG DER GEMEINDE Johannes 16,13 Doch wenn der Helfer kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch zum vollen Verständnis der Wahrheit führen. Denn was er sagen wird, wird er nicht aus sich selbst heraus sagen; er wird das sagen, was er hört. Und er wird euch die zukünftigen Dinge verkünden.

Ein paar wichtige Grundlagen in Bezug auf die Leitung der Gemeinde hatten wir schon früher im Text. Jesus ist das Haupt der Gemeinde. Das heißt, dass er die Verantwortung hat und dass sein Körper, die Gemeinde, das tun soll, was er will. Grundsätzlich gilt für Christen, dass Jesus ihr Herr ist, sie sind seine Diener. Wir tun, was Jesus sagt, wir vertrauen ihm und lernen von ihm. So sind wir seine Jünger und damit auch seine Nachfolger. Er geht voraus, wir folgen ihm. Der Heilige Geist wirkt in der Gemeinde und führt sie in die Wahrheit hinein.

Psalm 119,105 Dein Wort leuchtet mir dort, wo ich gehe; es ist ein Licht auf meinem Weg.

Mit Hilfe der Bibel zeigt Gott der Gemeinde, welchen Weg sie gehen soll und was die Wahrheit ist, in der sie sich bewegen soll. In diesem Zusammenhang wird die Bibel auch als das Licht auf unserem Weg bezeichnet.

Epheser 4,7–8 + 11–12 Jedem Einzelnen von uns hat Christus einen Anteil an den Gaben gegeben, die er in seiner Gnade schenkt; jedem hat er seine Gnade in einem bestimmten Maß zugeteilt. Er ist es nun auch, der der Gemeinde Gaben geschenkt hat: Er hat ihr die Apostel gegeben, die Propheten, die Evangelisten, die Hirten und Lehrer. Sie haben die Aufgabe, diejenigen, die zu Gottes heiligem Volk gehören, für ihren Dienst auszurüsten, damit die Gemeinde, der Leib von Christus, aufgebaut wird.

Doch wir werden in diesem Kapitel noch mehr darüber lernen, wie eine Gemeinde geführt werden soll. Paulus schrieb in seinem Brief an die Gemeinde in Ephesus, dass es fünf verschiedene Arten von Leitern in einer Gemeinde geben soll. Bevor wir uns näher damit beschäftigen, noch ein wichtiger Aspekt: Gott hat immer ganz normale Leute ausgesucht, die er als Leiter über andere gesetzt hat. Im Alten Testament war das zum Beispiel Mose, der das Kind einer einfachen jüdischen Familie war und zu einem großen Führer des Volkes wurde. Auch der Prophet Samuel kam aus einer ganz normalen Familie. David war ein Hirtenjunge, bevor Gott ihn zum König berufen hat. Später hat Gott einfache Fischer wie Petrus und Gegner des Evangeliums wie Paulus zu Leitern der Gemeinde berufen. Sie wurden Apostel genannt, was so viel heißt wie »für eine bestimmte Aufgabe ausgesandt«. Auch heute will Jesus seine Gemeinde mithilfe von Aposteln, Propheten, Evangelisten, Pastoren und Lehrern leiten.

1. Die unterschiedlichen Aufgaben der verschiedenen Leiter der Gemeinde Apostelgeschichte 19,8–12 Drei Monate lang ging Paulus regelmäßig in die Synagoge von Ephesus und sprach dort frei und offen über das Reich Gottes und alles, was damit zusammenhängt. Er diskutierte mit den Synagogenbesuchern und versuchte, sie von der Wahrheit seiner Botschaft zu überzeugen. Doch einige von ihnen verschlossen sich dem, was er verkündete, und waren nicht bereit, das Evangelium anzunehmen. Statt dessen redeten sie vor allen Versammelten abfällig über die neue Glaubensrichtung. Daraufhin brach Paulus den Kontakt mit ihnen ab. Zusammen mit denen, die Jünger des Herrn geworden waren, trennte er sich von der jüdischen Gemeinde und sprach von da an täglich im Lehrsaal eines Mannes namens Tyrannus. Das tat er volle zwei Jahre lang, sodass nach und nach die ganze Bevölkerung der Provinz Asien – Juden wie Nichtjuden – die Botschaft des Herrn hörte. Dazu kam, dass Gott durch Paulus ganz außergewöhnliche Dinge geschehen ließ. Die Leute

Apostel Die Apostel haben von Gott den Auftrag, neue Gemeinden zu gründen. Sie sind Pioniere. Zur Zeit der ersten Christen reisten sie von Stadt zu Stadt, erzählten den Menschen überall von Jesus und organisierten die Menschen, die zum Glauben kamen, in Gemeinden. Sie waren oft mit großer Salbung ausgestattet und die Wunder, die durch sie geschahen, machten die Menschen auf Gott aufmerksam. Paulus verbrachte über zwei Jahre in Ephesus. Diese Geschichte kann man in Apostelgeschichte 19–20 nachlesen. Die folgenden Dinge waren kennzeichnend für den Aufenthalt von Paulus in Ephesus: • •

Er predigte frei und offen über Jesus, diskutierte und versuchte, die Zuhörer zu überzeugen. Es geschahen außergewöhnliche Wunder.


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Dämonen fuhren aus. Er hatte heftigen Widerstand. Viele wurden gläubig. Als sein Dienst abgeschlossen war, zog er weiter. Er hielt Kontakt mit der Gemeinde, die durch ihn entstanden war, indem er Briefe an die Gemeindeleiter schrieb und sie besuchte.

Propheten Ein Prophet ist jemand, der im Namen Gottes zu den Menschen redet. Im Alten Testament waren es Männer wie Jesaja und Jeremia, die dem Volk Israel sagten, was Gott ihnen mitteilen wollte. Die Propheten hatten eine wichtige Rolle, besonders wenn das Volk sich von Gott entfernt hatte. Gott versuchte dann, sie mit prophetischen Botschaften wieder zurückzuholen. Gleichzeitig war es nicht leicht, ein Prophet zu sein, denn oft wollten weder der König noch das Volk hören, was der Prophet zu sagen hatte, besonders wenn es Kritik und Gerichtsankündigungen waren. Paulus schieb an die Christen in Korinth, dass sie alle prophetisch reden sollten. Doch das ist nicht das Gleiche wie die Berufung, Prophet zu sein. Ein Prophet hat eine besondere, prophetische Salbung, um den Menschen im Namen Gottes wichtige Dinge zu sagen. In Apostelgeschichte 11 lesen wir von Agabus, der als Prophet anerkannt war. Er sagte den Christen voraus, dass eine Hungersnot kommen würde. So konnten sich die Gläubigen darauf vorbereiten. Später warnte er Paulus davor, nach Jerusalem zu gehen, weil er dort verhaftet werden würde. Aber Paulus ging trotzdem. Er war sich sicher, dass Gott ihn dort haben wollte.

nahmen sogar Tücher, mit denen Paulus sich den Schweiß abgewischt, oder Schürzen, die er bei seiner handwerklichen Arbeit getragen hatte, und legten sie auf die Kranken mit dem Ergebnis, dass die Krankheiten verschwanden und dass bei den Besessenen die bösen Geister ausfuhren.

1.Korinther 14,30–31 Und wenn, während jemand eine prophetische Botschaft verkündet, einem, der dabeisitzt und zuhört, von Gott etwas offenbart wird, soll der Redende seinen Beitrag beenden, um den Betreffenden zu Wort kommen zu lassen. Auf diese Weise hat – ohne dass mehrere gleichzeitig reden – jeder von euch die Möglichkeit, eine prophetische Botschaft weiterzugeben, sodass dann alle etwas lernen und alle ermutigt werden. Apostelgeschichte 11,27–29 Während dieser Zeit kamen einige Propheten aus Jerusalem nach Antiochia. Einer von ihnen – ein Mann namens Agabus – wurde vom Geist Gottes dazu gedrängt, vor die Gemeinde zu treten und anzukündigen, dass eine schwere Hungersnot über die ganze Welt hereinbrechen werde (was während der Regierungszeit von Kaiser Klaudius dann auch tatsächlich geschah). Da beschlossen die Jünger, den Geschwistern in Judäa eine Geldspende zukommen zu lassen; jeder sollte entsprechend seinen Möglichkeiten zu ihrer Unterstützung beitragen.

Evangelisten Evangelisten haben eine besondere Fähigkeit, die Menschen zu erreichen, die noch weit von Gott entfernt sind. Philippus war ein vom Heiligen Geist gesalbter Evangelist. Durch ihn tat Gott große Wunder. Aber er gründete keine Gemeinde, sondern zog eilig weiter, um noch mehr Menschen mit dem Evangelium zu erreichen. Also wurden die Apostel Petrus und Johannes aus Jerusalem dorthin geschickt, wo Philippus evangelisiert hatte, um das fortzusetzen, was er begonnen hatte.

Apostelgeschichte 8,5–6 Unter ihnen war auch Philippus. Er ging in die bedeutendste Stadt von Samarien und verkündete dort, dass Jesus der Messias ist. Scharen von Menschen hörten ihm mit ungeteilter Aufmerksamkeit zu; sie waren beeindruckt von dem, was er sagte, und das um so mehr, als sie die Wunder miterlebten, die durch ihn geschahen.

Pastoren Das Wort Pastor bedeutet Hirte. Ein Pastor sorgt so für andere Christen, wie sich ein Hirte um seine Schafe kümmert. Jesus bezeichnete sich selbst als den guten Hirten und er hat uns gezeigt, wie ein guter Pastor mit seiner Gemeinde umgehen soll.

Apostelgeschichte 20,28–29 + 31 Gebt Acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, die Gemeinde Gottes, zu deren Leitern euch der Heilige Geist eingesetzt hat. Sorgt für sie als gute Hirten; Gott hat sie ja durch das Blut seines eigenen Sohnes erworben. Ich weiß, dass nach meinem Abschied reißende Wölfe bei euch eindringen und erbarmungslos unter der Herde wüten werden. Seid also wachsam und denkt daran, dass ich drei Jahre lang unermüdlich, Tag und Nacht, jedem Einzelnen von euch den rechten Weg gewiesen habe, und das oft genug unter Tränen.

Ein Pastor sollte •

seine Gemeinde ernähren, indem er ihr das Wort Gottes zuführt.

seine Gemeinde durch sein Vorbild und seine Lehre leiten.

seine Gemeinde lieben, so wie Jesus, der sein Leben für uns gegeben hat.

seine Gemeinde zurechtweisen, wenn sie in Gefahr ist, auf den falschen Weg zu geraten.

seine Gemeinde vor Irrwegen und falschen Lehren schützen.

1.Petrus 5,2–3 Sorgt für die Gemeinde Gottes, die euch anvertraut ist, wie ein Hirte für seine Herde. Seht in der Verantwortung, die ihr für sie habt, nicht eine lästige Pf licht, sondern nehmt sie bereitwillig wahr als einen Auftrag, den Gott euch gegeben hat. Seid nicht darauf aus, euch zu bereichern, sondern übt euren Dienst mit selbstloser Hingabe aus. Spielt euch nicht als Herren der Gemeinden auf, die Gott euch zugewiesen hat, sondern seid ein Vorbild für die Herde. Johannes 10,11 Ich bin der gute Hirte. Ein guter Hirte ist bereit, sein Leben für die Schafe herzugeben.

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Lehrer Alle Leiter in der Gemeinde müssen in der Lage sein, den Gläubigen etwas zu vermitteln. Aber ein als Lehrer berufener Christ hat von Gott eine besondere Fähigkeit bekommen, den anderen das Wort Gottes zu erklären. Wenn er seine Aufgabe in der Gemeinde gut macht, dann ist die Gemeinde auch vor falschen Lehren geschützt. Die Christen werden die Wahrheit des Wortes Gottes glauben und umsetzen. Bevor wir uns damit beschäftigen, wie Gemeinden geleitet werden sollen, wollen wir noch ein paar Eigenschaften von Gemeindeleitern betrachten. Apostel, Propheten, Evangelisten, Pastoren und Lehrer können ihr Amt in der Gemeinde nur ausüben, wenn sie von Gott zu diesem Dienst berufen wurden. Kennzeichen eines Ältesten: Ein Ältester • soll einen guten Ruf und einen guten Charakter haben. • • • • • •

soll ein guter Ehemann sein. soll seine Kinder zum Gehorsam erziehen. darf nicht jähzornig oder aggressiv sein. darf kein Alkoholproblem haben. soll auch mit wenig Geld zufrieden sein können. soll ein offenes Haus für Gäste haben.

Er soll »das Gute lieben, sich verantwortungsbewusst und gerecht verhalten, sich in allem von der Ehrfurcht vor Gott leiten lassen und sich durch Selbstdisziplin auszeichnen« (Titus 1,8). Außerdem muss ein Ältester die Grundlagen der christlichen Lehre glauben und danach leben. 1.Timotheus 3,1–7 Es heißt – und das ist ein wahres Wort –: »Wenn sich jemand um ein leitendes Amt in der Gemeinde bemüht, strebt er nach einer großen und ehrenvollen Aufgabe.« Darum kommt als Gemeindeleiter nur jemand in Frage, der ein untadeliges Leben führt. Er muss seiner Frau treu sein und sich durch Besonnenheit und Verantwortungsbewusstsein auszeichnen. Sein Verhalten darf keinen Anstoß erregen, er muss gastfreundlich sein, und er muss fähig sein zu lehren. Er darf weder alkoholsüchtig sein noch zur Gewalttätigkeit neigen, muss freundlich sein, darf keinen Streit suchen und darf nicht am Geld hängen. Er muss sich in vorbildlicher Weise um seine Familie kümmern und seine Kinder zum Gehorsam erziehen und dazu anhalten, ein glaubwürdiges Leben zu führen. (Oder kann jemand für die Gemeinde Gottes sorgen, wenn er nicht einmal imstande ist, sich um die

eigene Familie zu kümmern?) Er darf nicht erst kurze Zeit vorher zum Glauben gekommen sein; sonst könnte es geschehen, dass er sich auf seine Stellung etwas einbildet, und dann könnte ihn der Teufel zu Recht anklagen. Es ist aber auch wichtig, dass er außerhalb der Gemeinde einen guten Ruf hat; denn wenn übles Gerede über ihn verbreitet wird, könnte das der Teufel als Schlinge benutzen, um ihn zu Fall zu bringen. Titus 1,5–9 Ich habe dich auf Kreta zurückgelassen, damit du das, was noch zu tun ist, zu einem guten Abschluss bringst. Setze in jeder Stadt Älteste ein, und zwar entsprechend den Anweisungen, die ich dir gegeben habe! Für das Ältestenamt kommt nur jemand von unbestrittener Integrität in Frage, der

seiner Frau treu ist und dessen Kinder gehorsam sind und nicht durch ungehöriges und rebellisches Verhalten Anlass zur Klage geben. Ja, weil ein Gemeindeleiter ein von Gott eingesetzter Verwalter ist, muss er ein untadeliges Leben führen. Er darf nicht selbstherrlich sein, nicht jähzornig, nicht alkoholsüchtig, nicht gewalttätig und nicht darauf aus, sich zu bereichern. Vielmehr soll er gastfreundlich sein, das Gute lieben, sich verantwortungsbewusst und gerecht verhalten, sich in allem von der Ehrfurcht vor Gott leiten lassen und sich durch Selbstdisziplin auszeichnen. Er muss an der vertrauenswürdigen Botschaft festhalten, wie sie von Anfang an gelehrt worden ist; denn mit Die Kennzeichen eines ÄltestenHilfe dieser gesunden Lehre ist er imstande, die Gemeinde im Glauben zu stärken und die, die sich der Wahrheit widersetzen, zurechtzuweisen.

1.Korinther 1,1 Paulus, Apostel Jesu Christi, von Gott selbst berufen und beauftragt, an die Gemeinde Gottes in Korinth.

Die Gabe der Leiterschaft kann man nicht kaufen, verdienen oder einüben. Deshalb sollte auch niemand auf andere neidisch sein, die diese Gabe von Gott bekommen haben.

Epheser 4,13 Das soll dazu führen, dass wir alle in unserem Glauben und in unserer Kenntnis von Gottes Sohn zur vollen Einheit gelangen und dass wir eine Reife erreichen, deren Maßstab Christus selbst ist in seiner ganzen Fülle.

Alle Leiter sollen den Christen in der Gemeinde helfen, Gott besser zu dienen. Man bekommt von Gott die Gabe der Leiterschaft, um damit Gott und der Gemeinde zu dienen, nicht um seinen eigenen Einfluss zu erweitern. Wer eine besondere Gabe von Gott bekommen hat, der ist ihm gegenüber auch verantwortlich für das, was er damit macht.


Station № 4

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2. Wie soll eine Gemeinde geleitet werden? Die meisten Gemeinden haben einen Pastor oder Pfarrer. Er wird unterstützt von Personen, die man Älteste und Diakone nennt. Was bedeuten diese Worte und welche Rolle hatten solche Leute bei den ersten Christen? Die Aufgabe eines Ältesten Wenn wir in der Apostelgeschichte die Berichte von den ersten Gemeinden untersuchen, werden wir feststellen, dass das Wort Pastor gar nicht vorkommt. Stattdessen lesen wir von Ältesten. Die Ältesten sollen wie Hirten für die Gemeinde sorgen. Es fällt auch auf, dass eine Gemeinde von mehr als nur einem Ältesten geleitet werden soll. Eine Person alleine kann keine Gemeinde leiten, das wäre zu schwierig. Deshalb haben Paulus und Barnabas in jeder Gemeinde Älteste eingesetzt. Später schrieb Paulus einen Brief an Titus und bat ihn, das auch dort zu tun, wo er gerade war.

Apostelgeschichte 14,23 In jeder Gemeinde setzten sie Gemeindeälteste ein und vertrauten sie und alle anderen Geschwister mit Gebet und Fasten dem Herrn an, an den sie jetzt glaubten. Titus 1,5 Ich habe dich auf Kreta zurückgelassen, damit du das, was noch zu tun ist, zu einem guten Abschluss bringst. Setze in jeder Stadt Älteste ein, und zwar entsprechend den Anweisungen, die ich dir gegeben habe!

Der Charakter eines Ältesten In seinen Briefen an Timotheus und Titus zählt Paulus einige Eigenschaften auf, die ein Ältesten haben muss oder nicht haben darf. Der Charakter eines Ältesten spielt eine große Rolle. Bevor eine Gemeinde sich entscheidet, jemanden als Leiter einzusetzen, muss sie mehrere Dinge prüfen. Zum einen muss deutlich geworden sein, dass der Betreffende die von Gott geschenkte Gabe hat, wie ein Hirte für die ihm anvertrauten Menschen zu sorgen. Außerdem muss die Gemeinde feststellen, ob sein eigenes Leben und sein Familienleben so sind, dass Gott daran Freude hat. Natürlich brauchen Älteste auch nicht perfekt zu sein. Aber sie sollen die Gemeinde leiten und ein Vorbild sein. Dazu brauchen sie ein treues und demütiges Herz. Sie müssen entschlossen vorangehen, gleichzeitig aber die Menschen, denen sie vorangehen, von Herzen lieb haben. Auch die Gemeinde braucht Demut, um den Leitern zu folgen. Das ist nicht immer einfach. In gewisser Weise ist es einfacher, sich Christus unterzuordnen, als sich unter die Leitung von Menschen zu stellen. Die gegenseitige Unterordnung ist oft schwierig. Aber es gefällt Gott, wenn wir anderen erlauben, uns zu leiten, zu lehren und uns zurechtzuweisen. Darin zeigt sich, dass unser Geist gesund ist und wir durch Jesus innerlich verändert und geheilt werden.

3. In der Gemeinde mitarbeiten Im Neuen Testament arbeiteten die Diakone Seite an Seite mit den Ältesten. Sie waren für die vielen praktischen Aufgaben zuständig, die in einer Gemeinde auch getan werden mussten. Sie verteilten täglich das Essen an die bedürftigen Witwen. Indem die Diakone sich um diese Dinge kümmerten, hielten sie den Aposteln den Rücken frei, sodass diese sich auf das Predigen konzentrieren konnten. An Diakone werden charakterlich die gleichen Anforderungen gestellt wie an Älteste, auch wenn sie andere Aufgaben haben. Diakone unterstützen die Ältesten, damit diese gute Leiter sein können. Manchmal sind die unterstützenden Tätigkeiten sogar schwieriger als das eigentliche Leiten.

Apostelgeschichte 6,2–3 Da beriefen die Zwölf eine Versammlung aller Jünger ein und erklärten: »Es wäre nicht gut, wenn wir Apostel uns persönlich um den Dienst der Verteilung der Lebensmittel kümmern müssten und darüber die Verkündigung von Gottes Botschaft vernachlässigen würden. Seht euch daher, liebe Geschwister, in eurer Mitte nach sieben Männern um, die einen guten Ruf haben, mit dem Heiligen Geist erfüllt sind und von Gott Weisheit und Einsicht bekommen haben. Ihnen wollen wir diese Aufgabe übertragen.

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Epheser 2,3–10 Wir alle haben früher so gelebt; wir ließen uns von den Begierden unserer eigenen Natur leiten und taten, wozu unsere selbstsüchtigen Gedanken uns drängten. So, wie wir unserem Wesen nach waren, hatten wir – genau wie alle anderen – nichts verdient als Gottes Zorn. Doch Gottes Erbarmen ist unbegreif lich groß! Wir waren aufgrund unserer Verfehlungen tot, aber er hat uns so sehr geliebt, dass er uns zusammen mit Christus lebendig gemacht hat. Ja, es ist nichts als Gnade, dass ihr gerettet seid! Zusammen mit Jesus Christus hat er uns vom Tod auferweckt, und zusammen mit ihm hat er uns schon jetzt einen Platz in der himmlischen Welt gegeben, weil wir mit Jesus Christus verbunden sind. Bis in alle Ewigkeit will er damit zeigen, wie überwältigend groß seine Gnade ist, seine Güte, die er uns durch Jesus Christus erwiesen hat. Noch einmal: Durch Gottes Gnade seid ihr gerettet, und zwar aufgrund des Glaubens. Ihr verdankt eure Rettung also nicht euch selbst; nein, sie ist Gottes Geschenk. Sie gründet sich nicht auf menschliche Leistungen, sodass niemand vor Gott mit irgendetwas großtun kann. Denn was wir sind, ist Gottes Werk; er hat uns durch Jesus Christus dazu geschaffen, das zu tun, was gut und richtig ist. Gott hat alles, was wir tun sollen, vorbereitet; an uns ist es nun, das Vorbereitete auszuführen.


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A GEBET Das Gebet gehört zum Leben der Christen dazu. So wie unser Körper ständig atmen muss, um leben zu können, so wird das Beten auch als Atemholen der Seele bezeichnet. Im Gebet kommen wir Gott nahe, unser geistliches Leben wird stärker und gewinnt an Tiefe. An vielen bekannten Personen aus der Bibel sehen wir, wie wichtig ihnen das Gebet war. Auch Jesus war einer von ihnen. Wenn wir starke Christen sein wollen, durch die Gott in der Welt etwas bewegen kann, dann sollten wir beten lernen.

1. Was ist Gebet eigentlich? Beim Beten reden wir mit Gott. Es ist ein Gespräch, kein Monolog. Manchmal vergessen wir das. Aber Gott will auch mit uns reden. Es geht beim Beten also nicht nur darum, sich Zeit zu nehmen, um Gott alles Mögliche zu erzählen. Auch das Zuhören gehört zum Beten dazu. Darin sind sich Anbetung und Gebet ähnlich. Beides ist eine Form der Kommunikation. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, wie man Gott hören kann. Man kann Gott in seinem Inneren hören. Sein Reden erreicht uns ähnlich wie ein Gedanke, von dem man aber spürt, dass er vom Heiligen Geist inspiriert ist. Wir können Gottes Reden auch wahrnehmen, wenn wir die Bibel lesen. Manche Menschen haben Gottes Stimme auch schon akustisch gehört. Andere Religionen, in denen Götter aus Holz oder Stein verehrt werden, haben nicht den Anspruch, Gott zu hören. Aber im Christentum geht es um die erstaunliche, lebendige, persönliche Beziehung zu Gott, die durch Jesus möglich ist. Wir können uns Gott nahen und mit ihm reden wie mit einem Vater. Darüber hinaus lesen wir in der Bibel, dass Gott sich nach der Beziehung mit uns sehnt. Natürlich dürfen wir dabei nicht vergessen, dass er auch der Herr unseres Lebens sein will und unser Richter sein wird. Aber in der Person von Jesus ist Gott unser Freund und Erlöser geworden.

2. Gebet im Alten Testament Auch im Leben von Abraham und Daniel spielte das Gebet eine große Rolle. Mit beiden Männern hat Gott Geschichte geschrieben, beide werden uns in der Bibel als mutige, glaubensstarke Personen vorgestellt. Sie mussten aber auch viele Herausforderungen bestehen. Im Gebet gewannen sie die Stärke, die sie in den schweren Zeiten benötigten. 1.Mose 12,1 Da sagte der HERR zu Abram: »Verlass deine Heimat, deine Sippe und die Familie deines Vaters und zieh in das Land, das ich dir zeigen werde!« 1.Mose 12,7 Dort erschien dem Abram der HERR und sagte zu ihm: »Deinen Nachkommen will ich dieses Land geben!« Da baute Abram dem HERRN einen Altar an der Stelle, wo er ihm erschienen war. 1.Mose 12,8 Von dort aus zog er in das Bergland östlich von BetEl. Seine Zelte standen zwischen Bet-El im Westen und Ai im Osten. Auch dort baute er einen Altar und rief im Gebet den Namen des HERRN an. 1.Mose 13,4 Das war auch der Ort, an dem er den Altar gebaut hatte. Dort rief er im Gebet den Namen des HERRN an. 1.Mose 19,27 Früh am Morgen ging Abraham an die Stelle, wo er mit dem HERRN gesprochen hatte.

Abraham Das Erste, was die Bibel uns über Abraham erzählt ist, dass Gott zu ihm sprach. Er kannte Gottes Stimme. Wenn Gott ihm etwas sagen wollte, war Abraham aufmerksam und nahm sich Zeit, Gott zuzuhören. Abraham lebte als Nomade und zog mit seinen Herden durchs Land Kanaan. Wir lesen von vielen Orten, an denen Abraham Altäre baute, um Gott anzubeten. Man kann sich vorstellen, dass das Bauen der Altäre anstrengend war und viel Zeit kostete. Aber für Abraham war die Beziehung zu Gott wichtig genug, um sich diese Zeit zu nehmen. Dort an den Altären lernte er, wie man mit Gott redet und wie man Gottes Stimme hören kann. Deshalb sprach Gott auch oft mit ihm. Von seinem Verwandten Lot, der mit Abraham zusammen unterwegs war, lesen wir nicht, dass er Altäre baute. Entsprechend war er auch nicht gewohnt, Gottes Stimme zu hören, und traf einige schwerwiegende, falsche Entscheidungen.

Was können wir von Abraham lernen? Es steht im 1. Mose 19,27.


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Abraham stand morgens früh auf, um zu beten. Zu Beginn des Tages ist es noch ruhig, deshalb stehen viele Christen morgens früher auf, um Zeit zum Beten zu haben. Wenn der Tag erst einmal losgeht, vergisst man das Beten leicht. Ist es uns wichtig, jeden Tag einige Zeit im Gebet zu verbringen, dann ist es am besten, dies gleich morgens zu tun. Abraham hatte einen bestimmten Platz, an dem er betete. Dort waren keine anderen Leute und nichts, was ihn ablenken konnte. Es ist auch für uns gut, einen bestimmten, ruhigen Platz zum Gebet zu haben.Abraham suchte Gottes Nähe. In einigen Übersetzungen heißt es auch, »er stand vor Gott«. Er betete nicht zu einem fernen Gott, sondern er sprach mit dem Gott, der ihm nahe war. Daniel Viele kennen die Geschichte von Daniel in der Löwengrube, als er eine ganze Nacht in der Gesellschaft hungriger Löwen verbringen musste. Er war dort gelandet, weil er sich geweigert hatte, einen anderen Gott außer dem Gott Israels anzubeten. Von Daniel können wir viel über das Gebet lernen. •

Daniel betete regelmäßig Auch Daniel hatte bestimmte Tageszeiten, an denen er betete, ähnlich wie Abraham. Daniel betete morgens, mittags und abends. Es entsprach den jüdischen Vorschriften, zu diesen Zeiten zu beten. Christen haben heute keine so starren Regeln. Gott will, dass wir immer beten, und zwar freiwillig, nicht nur zu vorgeschriebenen Zeiten, zu denen das von uns erwartet wird. Aber trotzdem ist es gut, von Daniel zu lernen und bestimmte Zeiten am Tag für das Gebet zu reservieren. Manchmal fällt es uns auch schwer, zu beten, dann hilft es, wenn wir bestimmte Gebetszeiten haben. Satan hasst es, wenn Christen beten. Er weiß, wie viel das Gebet bewirken kann. Es ist gut, wenn wir uns festlegen, zu bestimmten Zeiten zu beten. Daniel hielt sich auch dann noch an seine Gebetszeiten, als es per Gesetz verboten war, das zu tun.

Daniel betete kniend Knien ist eine übliche Körperhaltung des Gebets. Wir lesen aber auch, dass Abraham im Gebet vor Gott stand. In den Psalmen werden wir immer wieder aufgefordert, vor Gott auf die Knie zu gehen. Eigentlich spielt es keine Rolle, ob wir beim Beten sitzen, stehen oder knien. Entscheidend ist, dass wir überhaupt beten, ernsthaft und von ganzem Herzen. Wer sich vor Gott beugt und niederkniet, kann damit eine Haltung der Demut ausdrücken, aber das macht nur Sinn, wenn wir auch mit einer demütigen inneren Haltung zu Gott kommen. Die Wirksamkeit unserer Gebete hängt sehr von unserer Einstellung Gott gegenüber ab. Wenn wir uns seiner Allmacht, Größe und Weisheit bewusst sind und seinen Willen tun wollen, dann sind das gute Bedingungen für unser Beten. Auch Jesus sprach davon, dass wir mit einer Haltung der Demut und Unterordnung vor Gott kommen sollen.

Daniel dankte Gott Daniels Gebete begannen mit Dank. Hier können wir sehen, dass Daniel Gott immer dankte, auch wenn sein Leben teilweise überhaupt nicht einfach war. Ähnlich wie David, der oft in Lebensgefahr war, hatte auch Daniel es sich zur Gewohnheit gemacht, Gott immer und in allen Situationen zu danken. Natürlich wäre es falsch, Gott für die Probleme zu danken, aber wir können ihm dafür danken, dass er immer da ist, auch mitten in der Not. Unser Leben und entsprechend auch unsere Gebete sollten von dem Bewusstsein erfüllt sein, dass wir einem gnädigen, barmherzigen Gott dienen, der unseren Dank verdient.

Daniel 6,10–11 König Darius ließ den Befehl ausfertigen und unterschrieb ihn. Daniel hatte im Obergeschoss seines Hauses Fenster in Richtung Jerusalem. Dreimal täglich kniete er dort nieder, um Gott zu preisen und seine Bitten vor ihn zu bringen. Als er von dem königlichen Befehl erfuhr, ging er wie immer in sein Haus und kniete zur gewohnten Zeit am offenen Fenster nieder.

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Lukas 11,1 Jesus hatte unterwegs Halt gemacht und gebetet. Darauf bat ihn einer seiner Jünger: »Herr, lehre uns beten; auch Johannes hat seine Jünger beten gelehrt.«

Lukas 3,21–22 Unter all den vielen, die sich taufen ließen, war auch Jesus. Als er nach seiner Taufe betete, öffnete sich der Himmel, und der Heilige Geist kam in sichtbarer Gestalt wie eine Taube auf ihn herab. Und aus dem Himmel sprach eine Stimme: »Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Freude.« Lukas 22,41–43 Hierauf trennte er sich von ihnen. Etwa einen Steinwurf weit entfernt kniete er nieder und betete: »Vater, wenn du willst, lass diesen bitteren Kelch an mir vorübergehen. Aber nicht mein Wille soll geschehen, sondern deiner.« Da erschien ihm ein Engel vom Himmel und stärkte ihn. Lukas 6,12–13 In jener Zeit zog sich Jesus auf einen Berg zurück, um zu beten. Die ganze Nacht verbrachte er im Gebet. Als es Tag wurde, rief er seine Jünger zu sich und wählte zwölf von ihnen aus, die er Apostel nannte. Matthäus 14,23–25 Als das geschehen war, stieg er auf einen Berg, um ungestört beten zu können. Spät am Abend war er immer noch dort, ganz allein. Das Boot befand sich schon weit draußen auf dem See und hatte schwer mit den Wellen zu kämpfen, weil ein starker Gegenwind aufgekommen war. Gegen Ende der Nacht kam Jesus zu den Jüngern; er ging auf dem See.

Matthäus 6,9–13 (ökumenische Fassung) Das Vater unser Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Daniel bat Gott um Hilfe Doch neben dem Dank gehört auch die Bitte um Hilfe selbstverständlich zum Gebet dazu. Gott kümmert sich um seine Kinder. Er liebt uns! Auch wenn wir nicht immer verstehen, wie er uns führt, so ist es doch immer richtig, ihm unser Herz auszuschütten. Er will, dass wir ihm sagen, wie es uns geht. Wenn wir uns in seinem Willen bewegen, dann dürfen wir auch mit seiner Hilfe in unserem Alltag rechnen. Aber wir sollten nicht nur beten, wenn wir in Not sind. Auch das können wir von Daniel lernen. Er hat gewohnheitsmäßig gebetet, jeden Tag, nicht nur, wenn er in Schwierigkeiten steckte. Daniel empfing auch gewaltige Visionen von Gott. Viele Christen glauben, dass diese sich teilweise jetzt gerade in unserer Zeit erfüllen. Außerdem bekam Daniel im Gebet die Auslegung für die Träume der Könige Nebukadnezzar und Belschazzar. Wer von Gott auf übernatürliche Weise gebraucht werden möchte, der sollte sich ausgiebig mit den Geheimnissen des Betens auseinandersetzen.

3. Gebet im Leben Jesu Die Jünger baten Jesus, ihnen das Beten beizubringen. Wir können Bücher über das Gebet lesen und gute Predigten darüber hören, aber das reicht nicht. Petrus, Johannes und die anderen Jünger wollten, dass Jesus ihnen zeigt, wie beten geht. Sie hatten beobachtet, dass das Gebet für Jesus eine sehr große Rolle spielte. Entsprechend aufmerksam sollten wir auf das achten, was Jesus über das Beten sagte und wie er selbst betete. Jesus betete an allen wichtigen Stationen seines Lebens Mindestens einmal verbrachte er eine ganze Nacht im Gebet auf einem Berg. Am nächsten Morgen wählte er die zwölf Jünger aus, die seinen Auftrag fortsetzen sollten, nachdem er wieder im Himmel sein würde. Es ist gut, ernsthaft zu beten, ehe wir wichtige Entscheidungen treffen. Gott möchte uns helfen, die Weichen richtig zu stellen. Ein anderes Mal betete Jesus wieder allein auf einem Berg. Als er von dort zurückkam, ging er auf dem Wasser und forderte Petrus auf, mit ihm zusammen auf dem Wasser zu gehen. Als Jesus betete, »öffnete sich der Himmel und der Heilige Geist kam auf ihn« (Lukas 3,21–22). Im Garten Gethsemane, wo Jesus auf seine Verhaftung, Verurteilung und Hinrichtung wartete, betete er intensiv zu seinem Vater im Himmel. Aus der Beschreibung dieser Szene können wir viel lernen. Jesus bat seinen Vater, ihn vom Tod zu retten. Gleichzeitig stellte er sich aber unter den Willen seines Vaters. Das ist auch für uns die richtige Haltung.

Matthäus 6,9–13

Einstieg: Lob und Anbetung: Priorität – Gottes Herrschaft: Unsere Anliegen: Gereinigte Beziehungen: Geistlicher Schutz: Geistlicher Kampf: Abschluss – Lobpreis:

»Unser Vater ...« »geheiligt werde Dein Name ...« »Dein Reich komme, Dein Wille geschehe ...« »unser tägliches Brot ...« »vergib uns unsere Schuld ...« »führe uns nicht in Versuchung ...« »erlöse uns von dem Bösen ...« »denn Dein ist die Herrlichkeit ...«


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Als Jesus betete, erschien ihm ein Engel und stärkte ihn. Nicht immer beantwortet Gott unsere Gebete so, wie wir es gerne hätten. Aber er macht uns stark, wenn wir vor Herausforderungen stehen. Während wir beten, stärkt uns Gott. Jesus erklärte seinen Jüngern, wie man betet In der Bergpredigt sprach Jesus seinen Jüngern ein einfaches Gebet vor, um ihnen zu zeigen, wie man richtig betet. Überall auf der Welt ist dieses Gebet seither als das Vater unser bekannt. Millionen von Menschen kennen es auswendig und beten es regelmäßig. Aber eigentlich wollte Jesus nicht nur, dass die Jünger sein Gebet wörtlich wiederholten. Mit diesem Gebet wollte er uns zeigen, welche Themen wir in welcher Reihenfolge beten sollen. •

Anbetung Wir heiligen den Namen Gottes, wenn wir ihn ehren und respektieren. Wir erkennen seine Größe an, wir sind uns bewusst, wer Gott ist und wir beten ihn dafür an. So hat es auch Daniel gemacht. Dreimal täglich dankte er seinem Gott und betete ihn an.

Vergebung Jesus zeigt uns mit diesem Gebet, dass wir Gott jeden Tag um Vergebung bitten sollen. Wenn wir zum Glauben an Jesus kommen, schenkt er uns die Vergebung unserer Schuld, komplett und für immer. Trotzdem sollen wir regelmäßig um Vergebung bitten – und auch den anderen Menschen vergeben. Viele Gebete kann Gott nicht erhören, weil wir den anderen noch nicht vergeben haben.

Fürbitte Wir sollen Gott darum bitten, dass sein Reich sich auf der Erde ausbreitet, wir sollen für andere Menschen beten und für alle Situationen, die uns vor Augen stehen. Darüber hinaus sollen wir Gott bitten, dass er andere Menschen vor Sünde und vor der Macht des Bösen bewahrt. Wir können uns vorstellen, dass Jesus in jenen Nächten, die er auf den Bergen rund um den See Genezareth im Gebet verbrachte, für viele Anliegen von Menschen gebetet hat die ihm während seiner Zeit auf der Erde begegnet sind.

Gebet in den ersten christlichen Gemeinden Im Buch der Apostelgeschichte lesen wir, wie stark, aber auch wie verfolgt die ersten Gemeinden waren. Wir sehen schon in den ersten Kapiteln, dass die Jünger verstanden hatten, wie man betet. Sie hatten es von Jesus gelernt und setzten es dann um. In Apostelgeschichte 4 lesen wir, wie Petrus und Johannes übernatürlich aus dem Gefängnis frei kamen, direkt zur Gemeinde zurückkehrten und mit den anderen zusammen beteten. Ihre Gebete drehten sich nicht nur um die aktuelle Verfolgung, die sie erlebten, sondern es ging ihnen vor allem darum, dass das Reich Gottes sich ausbreitete. Sie baten Gott um Kühnheit, um weiterhin das zu tun, für was sie gerade erst ins Gefängnis gekommen waren. Kein Wunder, dass die Erde an dem Ort, wo sie versammelt waren, bebte, und sie alle mit dem Heiligen Geist erfüllt wurden. Ihr Gebet war nicht schwach und drehte sich nicht um ihre eigenen Nöte, sondern sie beteten den starken, allmächtigen Gott an.

Apostelgeschichte 4,23–31 Sobald Petrus und Johannes wieder auf freiem Fuß waren, gingen sie zu den Mitchristen und berichteten ihnen, was die führenden Priester und die Ratsältesten zu ihnen gesagt hatten. Die Reaktion der Versammelten auf das, was sie hörten, war, dass sich alle gemeinsam und einmütig an Gott wandten. Mit lauter Stimme beteten sie: »Du großer Herrscher! Du bist es, der den Himmel, die Erde und das Meer geschaffen hat, das ganze Universum mit allem, was darin ist. Du bist es auch, der durch unseren Vater David, deinen Diener, geredet hat, als dieser, vom Heiligen Geist geleitet, sagte: ›Was soll das Auf begehren der Nationen? Was bringt es den Völkern, nutzlose Pläne zu schmieden?Die Könige dieser Welt haben sich zum Angriff bereitgemacht, und die Machthaber haben sich miteinander verbündet zum Kampf gegen den Herrn und gegen seinen Gesalbten.‹ Und so ist es tatsächlich gekommen: Hier in dieser Stadt haben sich Herodes und Pontius Pilatus zusammen mit den heidnischen Nationen und den Stämmen Israels gegen deinen heiligen Diener Jesus verbündet, den du gesalbt hast. Doch indem sie so vorgingen, ist genau das eingetreten, was du in deiner Macht vorherbestimmt hattest und was nach deinem Plan geschehen sollte. Höre nun, Herr, wie sie uns drohen, und hilf uns als deinen Dienern, furchtlos und unerschrocken deine Botschaft zu verkünden. Erweise deine Macht, und lass durch den Namen deines heiligen Dieners Jesus Kranke geheilt werden und Wunder und außergewöhnliche Dinge geschehen!« Nachdem sie in dieser Weise gebetet hatten, bebte die Erde an dem Ort, an dem sie versammelt waren. Sie wurden alle mit dem Heiligen Geist erfüllt und verkündeten die Botschaft Gottes weiterhin frei und unerschrocken.

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So ähnlich war es auch in der Geschichte, die in Apostelgeschichte 12 steht. Petrus war wieder im Gefängnis. Die Gemeinde betete für ihn und ein Engel öffnete seine Handschellen. Es ist wichtig, dass wir Gebetszeiten haben, in denen wir alleine sind. Aber ebenso wichtig sind die Gebetszeiten, die wir mit anderen gemeinsam verbringen. Dabei können wir uns gegenseitig ermutigen. Apostelgeschichte 12,5–17 Während Petrus nun also streng bewacht im Gefängnis saß, betete die Gemeinde intensiv für ihn zu Gott.In der Nacht vor der von Herodes geplanten öffentlichen Verurteilung schlief Petrus zwischen zwei Soldaten, mit je einer Kette an sie gefesselt; und vor der Tür seiner Zelle waren Posten aufgestellt und hielten Wache. Mit einem Mal stand ein Engel des Herrn in der Zelle, und helles Licht erfüllte den Raum. Der Engel gab Petrus einen Stoß in die Seite, um ihn zu wecken. »Schnell, steh auf!«, sagte er. Im selben Augenblick fielen die Ketten, die Petrus um die Handgelenke trug, zu Boden. Der Engel sagte: »Binde den Gürtel um und zieh deine Sandalen an!«, Petrus tat es. »Und jetzt wirf dir den Mantel über und komm mit!«, sagte der Engel. Petrus folgte ihm nach draußen, allerdings ohne zu wissen, dass das, was er mit Römer 1,9–10 Gott weiß, dass kein Tag vergeht, an dem ich nicht im Gebet an euch denke. Er ist mein Zeuge – er, dem ich diene, indem ich mich mit meinem ganzen Leben für das Evangelium von seinem Sohn einsetze. Gott weiß auch, dass es mein Wunsch ist, endlich einmal zu euch zu kommen. Jedes Mal, wenn ich bete, bitte ich ihn darum, mir das möglich zu machen, wenn es sein Wille ist.

Philipper 1,4 Ja, ich bete ständig für euch, und ich tue es mit großer Freude. Kolosser 1,3 Jedes Mal, wenn wir für euch beten, danken wir Gott, dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, für euch. 1.Thessalonicher 1,2 Es vergeht kein Tag, an dem wir Gott nicht für euch alle danken. Jedes Mal, wenn wir im Gebet vor ihm, unserem Vater, für euch einstehen … Lukas 22,31–32 »Simon, Simon, Satan hat sich erbeten, euch schütteln zu dürfen wie den Weizen im Sieb. Ich aber habe für dich gebetet, dass du deinen Glauben nicht verlierst. Wenn du dann umgekehrt und zurechtgekommen bist, stärke den Glauben deiner Brüder!« Johannes 17,20 »Ich bete aber nicht nur für sie, sondern auch für die Menschen, die auf ihr Wort hin an mich glauben werden. Matthäus 5,44–45 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, und betet für die, die euch verfolgen. Damit erweist ihr euch als Söhne eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne über Bösen und Guten aufgehen und lässt es regnen für Gerechte und Ungerechte. 1.Timotheus 2,1–2 Das Erste und Wichtigste, wozu ich die Gemeinde auffordere, ist das Gebet. Es ist unsere Aufgabe, mit Bitten, Flehen und Danken für alle Menschen einzutreten, insbesondere für die Regierenden und alle, die eine hohe Stellung einnehmen, damit wir

dem Engel erlebte, Wirklichkeit war; er meinte vielmehr, er hätte eine Vision. Sie passierten den ersten Wachtposten, ebenso den zweiten, und als sie schließlich zu dem eisernen Tor kamen, das in die Stadt führte, öffnete es sich ihnen von selbst. Sie traten ins Freie und gingen eine Gasse entlang – und plötzlich war der Engel verschwunden. Da erst kam Petrus zu sich. »Wahrhaftig«, sagte er, »jetzt weiß ich, dass der Herr seinen Engel gesandt hat! Er hat mich Herodes und seiner Macht entrissen und hat mich vor all dem bewahrt, was das jüdische Volk so gern gesehen hätte.« Nachdem er über seine Lage nachgedacht hatte, ging er zum Haus von Maria, der Mutter des Johannes, der den Beinamen Markus trägt. Dort war eine große Zahl von Christen zum Gebet versammelt. Petrus klopfte an das Eingangstor, worauf eine

Dienerin namens Rhode kam, um nachzusehen, wer vor dem Haus stand. Als sie die Stimme von Petrus erkannte, vergaß sie vor lauter Freude, das Tor zu öffnen, lief ins Haus zurück und rief: »Es ist Petrus! Petrus steht vor dem Tor!« »Du hast wohl den Verstand verloren!«, entgegneten die anderen. Und als Rhode darauf beharrte, dass es sich genauso verhielt, wie sie sagte, meinten sie: »Dann muss es sein Engel sein.« Währenddessen klopfte Petrus wieder und wieder ans Tor. Als sie schließlich öffneten und ihn sahen, waren sie außer sich vor Freude. Petrus bat sie mit einer Handbewegung, sich zu beruhigen, und erzählte ihnen, wie der Herr ihn aus dem Gefängnis herausgeführt hatte. »Berichtet das auch Jakobus und den anderen Geschwistern!«, sagte er. Dann verabschiedete er sich von ihnen und verließ die Stadt.

Paulus schrieb in mehreren seiner Briefe davon, dass er ständig für die verschiedenen Gemeinden betete. Genauso sollten auch wir als Christen regelmäßig füreinander beten, dass Gott uns vor den Angriffen Satans bewahrt und uns in der Gerechtigkeit und Wahrheit wachsen lässt. Auch Jesus hat für seine Jünger gebetet. Einmal sagte Jesus zu Petrus, den er an dieser Stelle mit seinem früheren Namen Simon ansprach, dass er für ihn gebetet habe. Schon bevor Petrus vom Teufel angegriffen wurde, hatte Jesus für ihn gebetet, damit sein Glaube stark bliebe. Kurz vor seinem Tod betete Jesus für seine Jünger und für die Menschen, die später zum Glauben an ihn kommen würden (Johannes 17, im sogenannten hohepriesterlichen Gebet). Damals hat Jesus sich schon Zeit genommen, für uns zu beten! Ebenso sollen auch wir uns Zeit nehmen, um für unsere Mitchristen zu beten.

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Nimm dir ungestörte Zeit mit Gott. (Mt 6,6) Bete Gottes Wort. (Lk 1,37) Tue es im Glauben. (Jak 1,6) Frage nach dem Willen Gottes für jetzt. (1.Joh 5,14–15) Bete im Namen Jesus. (Joh 16,23–24) Achte auf bereinigte Beziehungen. (1.Petr 3,7; Mt 5,23–24) Bleib dran! (Lk 18,1–8) Verstärke dein Gebet durch Fasten. (Apg 13,1–3)

Gebet in der heutigen Gemeinde Es gibt noch viele Bibelstellen, die uns konkret sagen, für wen wir beten sollen. Jesus sagte, wir sollen für unsere Feinde beten und für alle, die uns verfolgen. Paulus schrieb davon, dass wir für die Regierenden und die Menschen in wichtigen Positionen beten sollen. Im Folgenden eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte zum Thema Gebet, die wir in diesem Kapitel betrachtet haben.


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Beten ist ein Gespräch mit Gott, kein Monolog. Das Hören auf Gott ist noch wichtiger als das Reden. Es ist gut, regelmäßig zu beten, so wie Abraham und Daniel. Wir kommen mit einer demütigen, dankbaren Einstellung ins Gebet. Wir beten vor allem dafür, dass der Wille Gottes geschieht. Wir bitten Gott, uns in unserem Gebet zu leiten. Wir bitten täglich um Vergebung – und vergeben auch allen Menschen, die uns unrecht getan haben. Wir beten für andere Christen. Wir beten für unsere Leiter. Wir beten für unsere Feinde. Wir beten für Könige und Herrscher. Wir beten dafür, dass sich Gottes Herrschaft und sein Reich auf der Erde ausdehnen.

B DER CHRISTLICHE LEBENSSTIL In diesem letzten Abschnitt soll es darum gehen, wie wir als Christen in unserer Welt leben. Dabei geht es auch um ein biblisches Familienleben und die christliche Moral. Die Bibel ist darin sehr deutlich. Nachdem ein Mensch Christ geworden ist, führt er einen anderen Lebensstil als vorher. Bevor wir zu Gottes gehören, sind wir Sünder, danach sind wir neue Menschen. Zur Zeit des Alten Testamentes bekam Mose von Gott die zehn Gebote, die in Steintafeln eingegraben waren (2. Mose 20, 3–27). Die meisten davon werden im Neuen Testament wieder erwähnt. Sie gelten auch heute noch für uns. Aber als wir zum Glauben an Jesus kamen, geschah etwas in unserem Herzen, das von Jeremia und Hesekiel schön beschrieben wird: Gott schrieb seine Gebote in unser Herz und der Heilige Geist hilft uns seither, danach zu leben. Wenn ein Mensch anders lebt als früher, dann kann das ein Beweis dafür sein, dass er von Neuem geboren wurde. Ist ein Christ Gott gegenüber gehorsam, dann fällt es Satan schwer, Einfluss auf ihn auszuüben. Die Bibel ist wie ein Spiegel, in dem wir uns selbst sehen und erkennen, was Gott von uns will. Wenn Jesus unser Erlöser wird, dann wird er gleichzeitig unser Herr. Wir müssen es zulassen, dass er unser Leben leitet. Unser Lebensstil ist Teil unserer Anbetung. Die Gemeinde (der Körper) soll Jesus (den Kopf) in der Welt bekannt machen. Wenn wir so leben, wie Jesus gelebt hat, zeigen wir der Welt, wie Jesus ist.

1. Ein Christ ist liebevoll Das ist wahrscheinlich der wichtigstes Punkt am ganzen Christsein. Jesus hat seinen Jüngern beigebracht, dass sie vorbildlich sein sollen, wenn es um die Liebe geht. Jesus war voller Liebe zu allen Menschen, mit denen er in Kontakt kam. Johannes schrieb in seinem Brief, dass Gott Liebe ist. Wer behauptet, Gott zu kennen, muss von Gottes Liebe erfüllt sein. Das Christentum ist keine kalte Religion, es ist eine liebevolle Beziehung, die Gott mit seiner Liebe zu den Menschen begonnen hat. In Jesus hat Gott uns seine Liebe gezeigt. Wenn wir ihn darum bitten, füllt der Heilige Geist unser Herz mit der Liebe des Vaters im Himmel.

ungestört und in Frieden ein Leben führen können, das Gott in jeder Hinsicht ehrt und das in allen Belangen glaubwürdig ist.

Hesekiel 36,26–27 Ich gebe euch ein neues Herz und einen neuen Geist. Ich nehme das versteinerte Herz aus eurer Brust und schenke euch ein Herz, das lebt. Ich erfülle euch mit meinem Geist und mache aus euch Menschen, die nach meinen Ordnungen leben, die auf meine Gebote achten und sie befolgen. Jeremia 31,33 Der neue Bund, den ich dann mit dem Volk Israel schließen will, wird völlig anders sein: Ich werde ihnen mein Gesetz nicht auf Steintafeln, sondern in Herz und Gewissen schreiben. Ich werde ihr Gott sein und sie werden mein Volk sein, sagt der HERR.

1.Johannes 4,16–20 Und noch etwas gibt uns die Gewissheit, mit Gott verbunden zu sein: Wir haben erkannt, dass Gott uns liebt, und haben dieser Liebe unser ganzes Vertrauen geschenkt. Gott ist Liebe, und wer sich von der Liebe bestimmen lässt, lebt in Gott, und Gott lebt in ihm. Wenn das bei uns der Fall ist, hat uns die Liebe von Grund auf erneuert. Dann werden wir dem Tag des Gerichts voll Zuversicht entgegensehen können; denn auch wenn wir noch in dieser Welt leben, sind wir doch wie Christus mit dem Vater verbunden. Wo die Liebe regiert, hat die Angst keinen Platz; Gottes vollkommene Liebe vertreibt jede Angst. Angst hat man nämlich dann, wenn man mit einer Strafe rechnen muss. Wer sich also noch vor dem Gericht fürchtet, bei dem ist die Liebe noch nicht zum vollen Durchbruch gekommen. Der tiefste Grund für unsere Zuversicht liegt in Gottes Liebe zu uns: Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat.Wenn jemand behauptet: »Ich liebe Gott!«, aber seinen Bruder oder seine Schwester hasst, ist er ein Lügner. Denn wenn jemand die nicht liebt, die er sieht – seine Geschwister –, wie kann er da Gott lieben, den er nicht sieht?

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Wen wir als Christen lieben sollen: • 1. Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.

Matthäus 22,35–39 Nun versuchte einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, Jesus eine Falle zu stellen. Er fragte ihn: »Meister, welches ist das wichtigste Gebot im Gesetz?« Jesus antwortete: »›Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe und mit deinem ganzen Verstand!‹ Dies ist das größte und wichtigste Gebot. Ein zweites ist ebenso wichtig: ›Liebe deine Mitmenschen wie dich selbst!‹

2. Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen. 3. Du sollst den Feiertag heiligen. 4. Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren. 5. Du sollst nicht töten.

Gott selbst

6. Du sollst nicht ehebrechen.

Unsere Feinde Matthäus 5,44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, und betet für die, die euch verfolgen.

7. Du sollst nicht stehlen. 8. Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten. 9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.

Johannes 13,34 Ich gebe euch ein neues Gebot: Liebt einander! Ihr sollt einander lieben, wie ich euch geliebt habe.

10. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat. *Nach Martin Luthers Kleinem Katechismus Bei der Zählung der Gebote gibt es im Judentum und in den christlichen Kirchen unterschiedliche Traditionen. Die hier wiedergegebene Fassung folgt der lutherischen und römisch-katholischen Tradition. Eine andere Zählung ergibt sich dort, wo das Bilderverbot – »Du sollst dir kein Bildnis machen« – als zweites Gebot aufgeführt wird, so in der anglikanischen, reformierten und orthodoxen Tradition. Dort werden dann neuntes und zehntes Gebot als ein Gebot verstanden.

Römer 13,8 Bleibt niemand etwas schuldig! Was ihr einander jedoch immer schuldet, ist Liebe. Denn wer den anderen liebt, hat damit das Gesetz erfüllt.

Nichtchristen

Andere Gläubige 1. Johannes 4,7 Meine Freunde, wir wollen einander lieben, denn die Liebe hat ihren Ursprung in Gott, und wer liebt, ist aus Gott geboren und kennt Gott.

Unsere / unseren Ehepartnerin / Ehepartner Epheser 5,25+28 Und ihr Männer, liebt eure Frauen! Liebt sie so, wie Christus die Gemeinde geliebt hat: Er hat sein Leben für sie hingegeben, um sie zu seinem heiligen Volk zu machen. Durch sein Wort hat er den Schmutz ihrer Verfehlungen wie in einem reinigenden Bad von ihr abgewaschen. Denn er möchte sie zu einer Braut von makelloser Schönheit machen, die heilig und untadelig und ohne Flecken und Runzeln oder irgendeine andere Unvollkommenheit vor ihn treten kann.Genauso sind nun auch die Männer verpf lichtet, ihre Frauen zu lieben und ihnen Gutes zu tun, so wie sie ihrem eigenen Körper Gutes tun. Ein Mann, der seine Frau liebt und ihr Gutes tut, tut sich damit selbst etwas Gutes.

In den obenstehenden Bibelversen sehen wir ein paar sehr wichtige, grundlegende Dinge über die Liebe. Jesus selbst hat uns befohlen, zu lieben. Liebe ist keine halbherzige Sache, wir sollen uns selbst und andere von ganzem Herzen lieben. Wenn wir andere so lieben, wie Jesus uns geliebt hat, kann uns das etwas kosten. Jesus hat es sogar das Leben gekostet. Am wichtigsten ist es jedoch, Gott zu lieben. Das ist das größte Gebot. Liebe hat eine starke Wirkung auf andere. Sie weist die Menschen auf Jesus hin und kann das Herz unserer Feinde weich machen.


Station № 5

ALS CHRIST IM ALLTAG LEBEN

Liebe ist die größte Kraft auf Erden. Paulus beschreibt es so das wir niemand etwas schuldig bleiben sollen außer zu lieben. Wenn wir das tun wird das ganze Gesetz was Gott Mose gegeben hat erfüllt. In seinem Brief an die Gemeinde in Korinth schrieb Paulus das berühmte Hohelied der Liebe. Diese Liebe, die von Gott ausgeht und uns erfüllen will, kann das Wesen und das ganze Leben eines Menschen verändern. Wenn wir uns selbst mit der folgenden Beschreibung der Liebe vergleichen, werden wir vermutlich feststellen, dass wir noch nicht vollkommen sind. Dann können wir Gott bitten, uns noch mehr mit seiner Liebe zu erfüllen, um Jesus ähnlicher zu werden.

2. Ein Christ führt ein heiliges Leben Wer heilig ist, der ist Gott hingegeben und Gott geweiht, er steht Gott zur Verfügung, um ihm zu dienen. Da Gott nichts Unreines erträgt, müssen auch wir rein sein, um ihm dienen zu können. Reinheit und Heiligkeit fängt im Herzen an, muss sich aber auch nach außen auswirken.

Liebe ist geduldig, Liebe ist freundlich. Sie kennt keinen Neid, sie spielt sich nicht auf, sie ist nicht eingebildet.

1.Korinther 13

Sie verhält sich nicht taktlos, sie sucht nicht den eigenen Vorteil, sie verliert nicht die Beherrschung, sie trägt keinem etwas nach. Sie freut sich nicht, wenn Unrecht geschieht, aber wo die Wahrheit siegt, freut sie sich mit. Alles erträgt sie, in jeder Lage glaubt sie, immer hofft sie, allem hält sie stand.

1.Petrus 2,9 Ihr jedoch seid das von Gott erwählte Volk; ihr seid eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation, ein Volk, das ihm allein gehört und den Auftrag hat, seine großen Taten zu verkünden – die Taten dessen, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat. 2.Petrus 3,11–12 Wenn das alles auf diese Weise vergeht, wie wichtig ist es da, dass ihr ein durch und durch geheiligtes Leben führt, ein Leben in der Ehrfurcht vor Gott! Wartet auf den großen Tag Gottes; verhaltet euch so, dass er bald anbrechen kann!

Reinheit und Heiligkeit kann sich in folgenden Verhaltensweisen zeigen: Ehrlichkeit Als Christen sollen wir in allen Bereichen unseres Lebens ehrlich sein. Andere Menschen, egal ob sie gläubig sind oder nicht, müssen sich vollständig auf uns verlassen können. Ehrlichkeit ist besonders in den zwei folgenden Bereichen wichtig. •

Ehrlich im Reden Paulus ermahnte die Christen in Ephesus, die Falschheit abzulegen und sich an die Wahrheit zu halten. Ein Jünger Jesu lügt nicht, immerhin sagte Jesus von sich selbst, dass er die Wahrheit ist (Johannes 14,6). Deshalb wollte Jesus auch nicht, dass seine Jünger schwören. Unsere ganz normalen Aussagen sollten grundsätzlich immer wahr sein, ohne dass wir das noch extra bekräftigen müssten. Ehrlich im Umgang mit den Finanzen Wer im Bereich der Finanzen nicht ehrlich ist, der stiehlt. Wir müssen immer darauf achten, dass wir uns nichts nehmen, was uns nicht gehört. Normalerweise klauen Christen nicht im Laden, brechen nirgends ein und rauben niemanden aus. Aber man kann auch ganz anders stehlen: • Wer die Arbeit, für die er bezahlt wird, nicht tut, der stiehlt. • Wer anderen eine Rechnung stellt für etwas, das er nicht getan hat, der stiehlt auch. • Wer das Finanzamt betrügt und zu wenig Zoll oder zu wenig Steuern bezahlt, ist ein Dieb. • Wer gestohlene Sachen kauft, begeht auch Diebstahl.

Johannes 14,6 Ich bin der Weg, antwortete Jesus, ich bin die Wahrheit, und ich bin das Leben. Zum Vater kommt man nur durch mich. Epheser 4,25 Darum legt alle Falschheit ab und haltet euch an die Wahrheit, wenn ihr miteinander redet. Wir sind doch Glieder ein und desselben Leibes! Matthäus 5,34+37 Ich aber sage euch: Ihr sollt überhaupt nicht schwören, weder beim Himmel, denn er ist Gottes Thron, noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel seiner Füße, noch bei Jerusalem, denn sie ist die Stadt des großen Königs. Nicht einmal mit deinem eigenen Kopf sollst du dich verbürgen, wenn du schwörst; denn du bist nicht in der Lage, auch nur ein einziges deiner Haare weiß oder schwarz werden zu lassen. Euer Ja sei ein Ja und euer Nein ein Nein; jedes weitere Wort ist vom Bösen. Epheser 4,28 Wer bisher ein Dieb gewesen ist, soll aufhören zu stehlen und soll stattdessen einer nützlichen Beschäftigung nachgehen, bei der er seinen Lebensunterhalt mit Fleiß und Anstrengung durch eigene Arbeit verdient; dann kann er sogar noch denen etwas abgeben, die in Not sind.

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ALS CHRIST IM ALLTAG LEBEN

1.Korinther 6,9–11 Muss ich euch daran erinnern, dass die, die Unrecht tun, keinen Anteil am Reich Gottes bekommen werden, dem Erbe, das Gott für uns bereithält? Macht euch nichts vor: Keiner, der ein unmoralisches Leben führt, Götzen anbetet, die Ehe bricht, homosexuelle Beziehungen eingeht, stiehlt, geldgierig ist, trinkt, Verleumdungen verbreitet oder andere beraubt, wird an Gottes Reich teilhaben. Auch ihr gehörtet zu denen, die so leben und sich so verhalten – zumindest einige von euch. Aber das ist Vergangenheit. Der Schmutz eurer Verfehlungen ist von euch abgewaschen, ihr gehört jetzt zu Gottes heiligem Volk, ihr seid von aller Schuld freigesprochen, und zwar durch den Namen von Jesus Christus, dem Herrn, und durch den Geist unseres Gottes.

Moral Unmoralisches Verhalten ist weltweit verbreitet. Es ist eines der wirksamsten Instrumente des Teufels, um Unglück, Krankheiten und Zerstörung über die Menschen zu bringen. Umso wertvoller ist es, wenn Christen auch in diesem Bereich so leben, dass sie ein Vorbild für die Menschen in ihrer Umgebung sind.

Matthäus 19,4–6 Jesus entgegnete: »Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer am Anfang die Menschen als Mann und Frau erschuf und dass er gesagt hat: ›Deshalb wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und sich mit seiner Frau verbinden, und die zwei werden ein Leib sein‹? Sie sind also nicht mehr zwei, sondern sie sind ein Leib. Darum: Was Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht trennen.«

Christen müssen ihrem Ehepartner treu sein. Auch wenn David und Salomo und andere Männer im Volk Israel viele Frauen hatten, war das nie Gottes Absicht. Nach Gottes Vorstellungen hat jeder Mann nur eine Frau. Das ist auch heute noch Gottes Standard. Beide, Mann und Frau, sollen einander treu sein. Ehe ist ein Bund, der gilt, so lange man lebt. Scheidung wird in besonderen

Römer 6,12–13 Euer vergängliches Leben darf also nicht mehr von der Sünde beherrscht werden, die euch dazu bringen will, euren Begierden zu gehorchen. Stellt euch nicht mehr der Sünde zur Verfügung, und lasst euch in keinem Bereich eures Lebens mehr zu Werkzeugen des Unrechts machen. Denkt vielmehr daran, dass ihr ohne Christus tot wart und dass Gott euch lebendig gemacht hat, und stellt euch ihm als Werkzeuge der Gerechtigkeit zur Verfügung, ohne ihm irgendeinen Bereich eures Lebens vorzuenthalten.

Viele Christen erleben, dass sie mit sexuellen Dingen kämpfen, die ihnen das Leben schwer machen. In der Bibel wird das mit dem Wort Lust beschrieben. Satan versucht gerne, das Wirken Gottes in unserem Leben zu stören, indem er uns dazu bringt, die falschen sexuellen Wünsche irgendwie umzusetzen. Manchmal ist es ein richtiger Kampf, all dem zu widerstehen.

Matthäus 5,28–30 Ich aber sage euch: Jeder, der eine Frau mit begehrlichem Blick ansieht, hat damit in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.Wenn du durch dein rechtes Auge zu Fall kommst, dann reiß es aus und wirf es weg! Es ist besser, du verlierst eines deiner Glieder, als dass du mit unversehrtem Körper in die Hölle geworfen wirst. Und wenn du durch deine rechte Hand zu Fall kommst, dann hau sie ab und wirf sie weg! Es ist besser, du verlierst eines deiner Glieder, als dass du mit unversehrtem Körper in die Hölle kommst.

Wir haben uns schon damit beschäftigt, wie Jesus den Angriffen Satans in der Wüste standhalten konnte: Er nahm das Wort Gottes und die Kraft des Heiligen Geistes zu Hilfe. Genauso können wir es auch machen. Außerdem müssen wir auf das achten, was wir anschauen und was wir denken. Wir müssen sofort reagieren, wenn wir bei und selbst falsche Gedanken und Wünsche entdecken. Das hat Jesus gemeint, als er davon sprach, dass wir unser Auge ausreißen und unsere Hand abhacken sollen. Wenn etwas uns zur Sünde verführen will, müssen wir schnell und entschlossen handeln. Es ist wichtig, dass wir wissen, wo unsere Schwachstellen sind und dass wir an diesen Stellen besonders aufmerksam sind.

Jede Form der sexuellen Aktivität außerhalb der Ehe ist in Gottes Augen Sünde. Sowohl im Alten wie auch im Neuen Testament. Einige der Christen in Korinth hatten früher, bevor sie gläubig geworden waren, im sexuellen Bereich in Sünde gelebt. Aber dann hatten sie damit aufgehört. Wenn wir zu Gott kommen, ist es egal, wie sündig wir sind. Entscheidend ist nur, dass wir dann mit der Sünde aufhören.

Situationen von der Bibel her erlaubt, aber es ist immer ein sehr schmerzhafter Einschnitt, vor allem für die Kinder.

3. Vorbild sein für andere Wir hatten uns schon damit beschäftigt, dass wir als Christen der Körper Jesu auf der Erde sind. Wir sind seine Hände und Füße und damit der Teil von Jesus, den die anderen Menschen sehen können. Sie können Jesus selbst, den Kopf, nicht sehen, aber sie sehen und hören, was der Körper tut, und das sind wir, die Gemeinde. Es ist die Aufgabe der Gemeinde, Jesus in der Welt sichtbar zu machen. Wenn wir liebevoll, ehrlich und moralisch rein leben, werden wir dadurch Jesus in der Welt gut repräsentieren. Aber es gibt noch mehr Eigenschaften Jesu, die wir ausleben und zeigen sollen. Galater 5,22–23 Die Frucht hingegen, die der Geist Gottes hervorbringt, besteht in Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Rücksichtnahme und Selbstbeherrschung. Gegen solches Verhalten hat kein Gesetz etwas einzuwenden.

Freundlichkeit Wir hatten schon die Bibelstellen betrachtet, wonach ein Leiter in der Gemeinde nicht zur Gewalttätigkeit neigen darf, sondern freundlich sein soll (1.Timotheus 3,1–7). Das gilt auch für alle anderen Christen. In seinem Brief an


Station № 5

ALS CHRIST IM ALLTAG LEBEN

Titus sprach Paulus davon, dass ein Leiter in der Gemeinde nicht jähzornig sein darf (Titus 1,5–9). Werden wir manchmal so wütend, dass wir nicht mehr wissen, was wir sagen und tun? Der Heilige Geist will uns auch dabei helfen. Voraussetzung ist nur, dass wir uns wirklich mit Gottes Hilfe verändern wollen. Es gibt aber auch die Geschichte von Jesus, der einmal richtig wütend wurde, als er sah, was die Menschen im Tempel alles taten. Sie hatten den Ort der Anbetung in einen Marktplatz verwandelt. Jesus reagierte heftig, aber nicht unbeherrscht. Paulus schrieb, dass diese Art von Zorn keine Sünde war, weil er sich gegen Satan und dessen Wirken richtete. Doch es bleibt dabei: Freundlichkeit ist ein Kennzeichen der Nachfolger Jesu.

Matthäus 21,12–13 Jesus ging in den Tempel und wies alle hinaus, die dort Handel trieben oder etwas kauften. Er warf die Tische der Geldwechsler und die Sitze der Taubenverkäufer um und sagte zu ihnen: »Es heißt in der Schrift: ›Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein.‹ Ihr aber macht eine Räuberhöhle daraus!«

Reinheit im Sprechen Jakobus schrieb darüber, dass die Worte, die wir sprechen, ein zerstörerisches Feuer und ein gefährliches Gift sein können. Unsere Worte haben Macht und bewirken etwas. Wir können freundliche Dinge sagen oder gehässig sein, wir können mit unserem Mund Gott preisen oder Flüche ausstoßen. Die Menschen hören genau auf das, was wir sagen. Wir müssen darauf achten, dass wir nichts sagen, womit Gott gelästert wird. Keine Flüche und keine

Epheser 4,29 Kein böses Wort darf über eure Lippen kommen. Vielmehr soll das, was ihr sagt, gut, angemessen und hilfreich sein; dann werden eure Worte denen, an die sie gerichtet sind, wohl tun.

Lügen dürfen aus unserem Mund kommen. Jesus erklärte, dass unser Mund nur das sagt, was wir im Herzen denken. Welche Gedanken sind in uns?

Nüchternheit Als Christen trinken wir nicht zu viel Alkohol. Es ist peinlich, betrunken zu sein – besonders, wenn der Betrunkene ein Christ ist. Unter dem Einfluss von Alkohol tun wir leichter Dinge, von denen wir eigentlich wissen, dass sie falsch sind. Die Bibel verlangt zwar keine vollständige Abstinenz, aber als Christen müssen wir immer darauf achten, dass wir Satan keine Gelegenheit geben, das Wirken Gottes in unserem Leben anzugreifen.

Zuverlässigkeit Es ist nicht immer leicht, als Christ zu leben. Jesus hat uns auch an keiner Stelle ein leichtes Leben versprochen. Vielmehr fragte er die Menschen, ob sie den Preis bezahlen wollten, den es kosten würde, ihm nachzufolgen. Um ein guter Jünger Jesu zu sein, müssen wir uns ganz hingeben und Jesus und dem Dienst für ihn den ersten Platz in unserem Leben einräumen. Alles, was wir tun, sollten wir so gut wie möglich tun. Das bezieht sich auf sämtliche Bereiche unseres Lebens. Unsere Gemeinde soll sich auf uns verlassen können, auch unsere Familie und unser Arbeitgeber. Es reicht nicht, Jesus gegenüber zuverlässig zu sein – wo immer wir sind, was immer wir tun, es ist alles ein Gottesdienst. Für Sklaven muss es sehr schwer gewesen sein, ihre Arbeit mit frohem Herzen zu machen. Doch Paulus schrieb an die Sklaven, dass sie ihren Herren so dienen sollten, wie sie Jesus selbst dienen würden. Wer ein guter Diener Gottes sein will, der ist auch ein zuverlässiger Arbeiter, Vater, eine zuverlässige Mutter und ein verlässliches Gemeindemitglied. Dazu sind wir berufen – wir sollen zuverlässige Diener Gottes sein, nicht aus Angst, sondern aus Liebe. Indem wir Gott dienen, drücken wir unsere Dankbarkeit für alles aus, was er getan hat. Außerdem sind wir, während wir Gott dienen, vor dem Einfluss Satans geschützt, und wir leben so, wie Gott das von uns möchte.

Epheser 4,26 Wenn ihr zornig seid, dann versündigt euch nicht. Legt euren Zorn ab, bevor die Sonne untergeht.

Jakobus 3,6+8 Auch die Zunge ist ein Feuer; sie ist – mehr als alle anderen Teile des Körpers – ein Mikrokosmos unserer unheilvollen Welt. Unser ganzes Wesen wird von ihr vergiftet; sie setzt die gesamte menschliche Existenz in Brand mit einem Feuer, das die Hölle selbst in ihr entzündet. Es gelingt dem Menschen zwar, die unterschiedlichsten Tiere zu zähmen – Raubtiere und Vögel, Reptilien und Fische. Sie alle hat der Mensch gebändigt; doch die Zunge kann kein Mensch bändigen. Sie ist ein ständiger Unruheherd, eine Unheilstifterin, erfüllt von tödlichem Gift. Markus 7,20–22 Was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein, fuhr er fort. Denn von innen, aus dem Herzen des Menschen, kommen Gedanken, die böse sind – Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Zügellosigkeit, Missgunst, Verleumdung, Überheblichkeit und Unvernunft. Epheser 5,18 Und trinkt euch keinen Rausch an, denn übermäßiger Weingenuss führt zu zügellosem Verhalten. Lasst euch vielmehr vom Geist Gottes erfüllen. Römer 13,13 Lasst uns ein einwandfreies Leben führen, mit dem wir im Licht des Tages bestehen können, ein Leben ohne Schlemmen und Saufen, ohne sexuelle Ausschweifung und ohne Streit und Rechthaberei. Epheser 6,5+7 Ihr Sklaven, gehorcht euren irdischen Herren! Dient ihnen mit ehrerbietigem Respekt und aufrichtigem Herzen, als wäre es Christus selbst, dem ihr gehorcht. Arbeitet nicht nur, wenn man euch dabei beobachtet – als ginge es darum, Menschen zu gefallen. Macht euch vielmehr bewusst, dass ihr Sklaven von Christus seid, und tut mit ganzer Hingabe das, was Gott von euch möchte. Erfüllt eure Aufgaben bereitwillig und mit Freude, denn letztlich dient ihr nicht Menschen, sondern dem Herrn. Titus 2,9–10 Den Sklaven schärfe ein, sich ihren Herren in allem zu unterstellen und sich so zu verhalten, dass diese mit ihnen zufrieden sein können. Sie sollen sich ihren Anweisungen nicht widersetzen und nichts stehlen oder unterschlagen, sondern sich in jeder Hinsicht als treu und zuverlässig erweisen. Alles, was sie tun, soll eine Empfehlung für die Lehre sein, die von Gott, unserem Retter, kommt.

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Matthäus 28,18–20 Jesus trat auf sie zu und sagte: »Mir ist alle Macht im Himmel und auf der Erde gegeben. Darum geht zu allen Völkern und macht die Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und seid gewiss: Ich bin jeden Tag bei euch, bis zum Ende der Welt.«

Gebet Danke Jesus, dass du versprochen hast, bei uns zu sein, während wir dein Reich in der Welt ausbreiten und den Menschen dein Wort erklären. Weil wir wissen, dass du bei uns bist, haben Angst, Zweifel und Entmutigung keinen Raum. Wir gehen im Glauben und Vertrauen vorwärts und wollen deinen großen Auftrag ausführen.


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IC H G L A U B E A N G O T T, DE N VA T E R , DEN ALLM ÄCHTIGEN, DEN SCHÖPFER DES HIMMELS UND DER ERDE. UND AN JESUS CHRISTUS, SEINEN EINGEBORENEN SOHN, UNSER N HERR N, E M P F A N G E N D U RC H DE N H E I L I G E N G E I S T, GEBOR EN VON DER JUNGFR AU M AR I A, GELITTEN UNTER PONTIUS PILATUS, G E K R E U Z I G T, G E S T O R B E N U N D B E G R A B E N , HINABGESTIEGEN IN DAS R EICH DES TODES, AM DR ITTEN TAGE AUFERSTANDEN VON DEN TOTEN, AUFGEFAHR EN IN DEN HIMMEL; ER SITZT ZUR RECHTEN GOTTES, DE S A L L M ÄC H T IG E N VA T E R S ; VON DORT W IR D ER KOMMEN, ZU R ICHTEN DIE LEBENDEN UND DIE TOTEN.

IC H G L A U B E A N DE N H E I L I G E N G E I S T, DIE HEILIGE CHR ISTLICHE K IRCHE, GEMEINSCHAFT DER HEILIGEN, V ERGEBUNG DER SÜN DEN, AUFERSTEHUNG DER TOTEN UND DAS EWIGE LEBEN.


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