studienreisen zu gedenkstätten in polen orte der vernichtung während der deutschen besatzung 1939-1945
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impressum
inhalt
vorwort 01 das vernichtungslager kulmhof/cheŁmno 1.1 der gedenkort kulmhof/cheŁmno heute
texte monika junge-wentrup fotos monika junge-wentrup, sofern nicht anders gekennzeichnet graphische gestaltung mit.milch designbüro herausgeber peter junge-wentrup internationales bildungsund begegnungswerk (IBB), dortmund, juli 2017
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02 das ghetto litzmannstadt/Łód´z 2.1 holocaustgedänkstätte radegast
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03 das vernichtungslager treblinka 3.1 die gedenkstätte treblinka
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04 das warschauer ghetto 4.1 museum of the history of polish jews
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05 das konzentrationslager majdanek 5.1 die gedenkstätte majdanek
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06 das vernichtungslager beŁ z´ ec 6.1 die gedenkstätte beŁ´zec
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07 das vernichtungslager sobibór 7.1 die gedenkstätte sobibór
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08 das lubliner ghetto
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09 das konzentrationslager auschwitz 9.1 das vernichtungslager auschwitz-birkenau 9.2 die gedenkstätte „staatl. museum auschwitz-birkenau” 9.3 das jüdische os´wie˛cim
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10 das jüdische krakau und das ghetto
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vorbereitung der studienfahrt 11.1 durch den/die lehrer/in 11.2 durch die schüler 11.3 was denken die anderen von uns? 11.4 blitzkurs polnisch
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vorschläge zur durchführung einer studienfahrt
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Förderung der Gedenkstättenfahrten und Gedenkstättenprogramme
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14 die nachbereitung am schulort 15
literaturliste
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vorwort „Wir alle bilden heute die Vorgeschichte von morgen.“
Seit etlichen Jahren begleitet das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk (IBB) in Dortmund Schüler- und Jugendgruppen bei ihren Studienfahrten nach Buchenwald, Theresienstadt und Auschwitz. Erfahrene Teamer besuchen z.B. die Schulklassen und bereiten sie auf die Fahrt vor, deutschsprachige polnische und tschechische Guides, zu denen ein langjähriges Vertrauensverhältnis besteht, begleiten die Gruppen in Polen und Tschechien. Außerdem werden die Lehrer beraten, wie sie eine Förderung erhalten können. Seit Anfang 2016 ist die IBB gGmbH Zentralstelle für Gedenkstättenfahrten des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, BMFSFJ. Damit können Gedenkstättenfahrten nach den Richtlinien des Kinder- und Jugendplanes (KJP) gefördert werden. Die Förderung können Einrichtungen der Jugendbildung erhalten; Schülergruppen können nur gefördert werden, wenn sie mit Einrichtungen der Jugendbildung kooperieren. Die Broschüre enthält eine Liste der Einrichtungen der Jugendbildung, die bereits Erfahrung mit Gedenkstättenfahrten haben und die Förderung beantragen können. Die IBB gGmbH baut dieses Programm aktuell bundesweit aus. Diese Broschüre soll Lehrern und Jugendgruppenleitern die Möglichkeiten von Studienfahrten zu den von Deutschen errichteten Vernichtungslagern und Ghettos in Polen zeigen, dem Land, in dem vor 1939 die größte jüdische Bevölkerung Europas lebte und
Chaim Schatzker, israelischer Historiker
auf dessen Boden allein in den Vernichtungslagern ca. 3 Millionen Juden aus allen durch die Wehrmacht besetzten Gebieten Europas ermordet wurden. Die Broschüre führt über Kurzdarstellungen der Geschichte der drei Vernichtungslager der „Aktion Reinhardt“, Beł´zec, Sobibór und Treblinka, des Konzentrations- und späteren Vernichtungslagers Majdanek, des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz/Birkenau und des ersten Vernichtungslagers im Warthegau Kulmhof/Chełmno zu den jetzigen Gedenkstätten und den Möglichkeiten einer Arbeit vor Ort. Arbeit meint hier die intensivere Beschäftigung mit einem Wahlthema über den reinen Gedenkstättenbesuch hinaus. Weiter werden die Ghettos von Warschau, Lublin, Krakau und Litzmannstadt/Łód´z beschrieben und die Möglichkeiten einer Führung angegeben. Zwei Kapitel beschäftigen sich mit der Vorbereitung der Lehrer/ Gruppenleiter und Schüler/Jugendlichen auf die Studienfahrt, eins mit der Durchführung der Studienfahrt und eins mit dem wichtigen Thema der Nachbereitung. Diese Kapitel soll Anregung und Hilfestellung geben bei der Planung einer solchen Fahrt mit Jugendlichen und bei der Frage der Finanzierung. Die Literaturliste ist thematisch strukturiert und teilweise kommentiert. Zum Abschluss noch ein Satz des Leiters der Bildungsabteilung des Staatlichen Museums Majdanek, Wiesław Wysok:
„Die Besucher der Gedenkstätten lernen die
Wirklichkeit kennen, die sie nirgendwo anders
auf ähnliche Art und Weise erfahren könnten.“ Münster, Juli 2017 Monika Junge-Wentrup Peter Junge-Wentrup
2. überarbeitete auflage 4
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das vernichtungslager kulmhof / chełmno
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das vernichtungslager kulmhof/chełmno
Die Zahl der Opfer liegt bei ca. 160.000. nach angaben des deutschen historischen Museums
Der Gauleiter von Posen, Arthur Greiser, bat im Herbst 1941 die SS-Führung, arbeitsunfähige Juden in einer Gaswagenstation vernichten zu lassen. Man beauftragte Herbert Lange mit der Organisation dieses Vorhabens. In Chełmno wurde ein leer stehendes Gutshaus, das „Schloss“, samt Park eingezäunt und zum Vernichtungsort für die jüdische Bevölkerung, für Roma und Sinti aus dem Burgenland, für sowjetische Kriegsgefangene, polnische Zivilisten und ca. 80 nichtjüdische Kinder aus Lidice (Tschechien) eingerichtet.
01.1 der gedenkort kulmhof/chemŁo heute 1 links vorne ist der grundriss des ehemaligen „schlosses“ zu sehen, dahinter der speicher mit einer fotoausstellung und exponaten von fundgegenständen auf dem Gelände. zum museum gehören noch zwei weitere gebäude mit einem archiv und einem seminarraum.
Das Sonderkommando vor Ort bestand aus 15-20 Männern und wurde durch 80-100 Schutzpolizisten unterstützt, für die auf dem Gelände Baracken standen.
Das erste deutsche Vernichtungslager auf polnischem Boden wurde im November 1941 in Kulmhof am Ner/Chełmno nad Nerem, einer kleinen Stadt mit guter Bahnverbindung zum 60 km entfernten Łód´z , errichtet. Nach dem deutschen Überfall auf Polen am 1. September 1939 und dem sowjetischen Einmarsch am 17. September 1939 kapitulierte Warschau am 28. September. Polen wurde dem Hitler-Stalin-Pakt folgend aufgeteilt und das Gebiet um Posen/Poznan als Warthegau dem deutschen Reich eingegliedert. Die Distrikte Warschau, Radom, Lublin, Krakau und Galizien (um Lemberg/ Lwów) wurden zum Generalgouvernement erklärt und Hans Frank unterstellt. Aus dem Warthegau sollten Polen und Juden ins Generalgouvernement vertrieben werden, um dort „Volksdeutsche“ aus dem Baltikum und aus der Sowjetunion anzusiedeln. Besonders die jüdische Bevölkerung wurde schikaniert, entrechtet, ausgeraubt und in Ghettos gesperrt. Ab Herbst 1941 führte ein SS-Sonderkommando unter der Leitung des SS-Hauptsturmführers Herbert Lange Massenerschießungen an Juden durch. Bereits Anfang 1940 hatte dieses Sonderkommando tausende Patienten psychiatrischer Kliniken im Warthegau in zu Gaswagen umgebauten LKW ermordet.
2 neben dem gelände des gutshofs befindet sich die kirche, in der zeitweise das gepäck und die kleidung der menschen gelagert waren, die im gutshof vergast wurden.
Die ersten Transporte aus den umliegenden Ortschaften erfolgten Anfang Dezember 1941. Den Menschen erklärte man, sie würden in ein Arbeitslager gebracht, müssten sich vorher aber desinfizieren. Im „Schloss“ sollten sie sich entkleiden und ihre Wertsachen dort zurücklassen, um zu den Duschen zu gehen. Das Wachpersonal trieb die Menschen durch den Kellergang in einen Gaswagen, der hinter ihnen verschlossen wurde und in den Motorabgase durch ein Rohr strömten. Nach ungefähr 10 qualvollen Minuten waren die Opfer erstickt und wurden in das 4 Kilometer entfernte Waldlager gebracht. Dort durchsuchten dazu abgestellte jüdische Häftlinge die Leichen auf Wertgegenstände, Zahngold usw. und warfen sie in die Gruben. Ende 1942 war ein großer Teil der jüdischen Bevölkerung des Warthegaus bereits vernichtet und man begann damit, die Leichen aus den Gruben zu exhumieren und zu verbrennen. Anfang 1943 löste die SS das Lager auf und sprengte das „Schloss“.
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1944 mussten dort die ghettobewohner aus Łódz´ übernachten, ehe sie im waldlager ermordet wurden.
1944 kehrte das SS-Sonderkommando noch einmal nach Chełmno zurück, um die noch im Ghetto Litzmannstadt / Łód´z lebenden Juden zu vernichten. Über 10.000 von ihnen starben in den Gaswagen im Waldlager, 70.000 wurden nach Auschwitz gebracht. Die Verbrennung der Leichen, um Spuren zu beseitigen, dauerte bis Januar 1945.
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das ghetto litzmannstadt/Łód´z
Von allen über 200.000 jüdischen Menschen, die im Ghetto Litzmannstadt gelebt hatten,
überlebten den Holocaust nur ca. 5000 bis 6000.
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Es gibt zahlreiche Gedenksteine und -tafeln, die von Überlebenden oder Stiftern/Stiftungen auf dem Gelände zur Erinnerung an die Toten aufgestellt wurden.
3 in 4 kilometer entfernung richtung koŁo liegt das ehemalige waldlager mit den massengräbern. In koŁo mussten die menschen, die mit der eisenbahn ankamen, in der synagoge auf ihren weitertransport mit lkw nach cheŁmno warten. das denkmal aus dem jahr 1964 trägt die aufschrift: „pamietamy“ – „wir erinnern“. 4 gedenksteine und grabsteine vom zerstörten jüdischen friedhof in turek. 5 gedenkstein einer jüdischen gemeinde mit den namen der ermordeten, dahinter durch umfriedungen markierte massengräber.
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muzeum byŁego obozu zagŁady w cheŁmnie nad nerem adresse Chełmno, gm. Da˛bie, 62-663 Chełmno nad Nerem tel fax web mail
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+48 (0)63 271 94 47 +48 (0)63 242 74 31 www.muzeum.com.pl zbigniew.pakula@muzeum.com.pl
öffnungszeiten April bis September: Dienstags bis Sonntags 09 Uhr bis 17 Uhr Oktober bis März: Dienstags bis Sonntags 09 Uhr bis 15 Uhr Besuche außerhalb der Öffnungszeiten nach Vereinbarung angebot Forschungsaktivitäten
bild: copyright © 2014 yad vashem the holocaust martyrs‘ and heroes‘ remembrance authority 1
Der Besuch der Gedenkstätte lohnt sich vor allem in Verbindung mit einem Aufenthalt in dem 60 km entfernten Łód´z , wo sich damals die zweitgrößte jüdische Gemeinde Polens befand. Bereits ab Ende September 1939 wurden die jüdischen Bewohner in bestimmte Stadtviertel gedrängt, im Februar 1940 wurden die Vorstadt Marysin, das Elendsviertel Baluty und Teile der Altstadt zum Ghetto erklärt, in dem alle 164.000 Juden zusammengepfercht leben mussten. Das Ghetto war durch Zäune hermetisch abgesperrt und durfte nicht verlassen werden. Es gab eine deutsche GhettoVerwaltung und einen Judenrat, der die Beschlüsse der Ver-
waltung umsetzen musste. Mordechai Chaim Rumkowski war der Vorsitzende des Judenrates, also eine Art Bürgermeister, und stand der jüdischen „Selbstverwaltung“ vor. Das Ghetto war von Anfang an als Zwischenlösung auf dem Weg der Vertreibung und späteren Vernichtung geplant, existierte aber länger als alle anderen, da es als sehr produktiv galt. Im Ghetto wurden Soldatenuniformen, Stiefel und Munition gefertigt. Chaim Rumkowski hoffte, mit seiner Parole „Unser einziger Weg ist Arbeit“ die Deportationen so lange wie möglich aufzuhalten.
In den mehr als vier Jahren seiner Existenz starb im Ghetto fast ein Viertel der Bevölkerung an den katastrophalen Lebensbedingungen. Die Eingesperrten mussten für ihren Lebensunterhalt selbst aufkommen und wurden zur Zwangsarbeit für die Deutschen eingesetzt, nicht nur die Erwachsenen sondern vielfach auch die Kinder. Sie litten an Hunger, Krankheiten und den harten Arbeitsbedingungen. Zusätzlich gab es Einquartierungen von ca. 20.000 Juden aus Österreich, Böhmen, Luxemburg und dem Deutschen Reich und über 5.000 Sinti und Roma im „Zigeunerlager“.
In mehreren Deportationszügen gelangten 1942 über 70.000 Ghettobewohner in das Vernichtungslager Chełmno, wo sie umgebracht wurden. 1944 wurden die letzten Ghettobewohner, ca. 80.000, teils in Chełmno, teils in Auschwitz ermordet.
1 die brücke über eine der hauptstraßen verbindet beide ghettohälften miteinander. die straße war eine wichtige verkehrsader und sollte deshalb für die nichtjüdische bevölkerung frei bleiben.
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das ghetto litzmannstadt/Łód´z
das ghetto litzmannstadt/Łód´z
02.1 holocaustgedänkstätte radegast
grabsteine mit den namen der vernichtungslager
museum bahnhof radegast
Ein Besuch des alten Bahnhofs Radegast am nördlichen Rand des Ghettos lohnt sich auf jeden Fall. 2005 wurde hier eine Gedenkstätte errichtet mit einem Tunnel, der zu einem Denkmal führt, das in seiner Form an den Schornstein eines Krematoriums erinnert. Im Tunnel hängen an beiden Seiten Listen mit den Namen und den Daten der von hier aus in die Vernichtungslager Chełmno und Auschwitz transportierten Menschen. Im originalen Bahnhofsgebäude befinden sich eine Ausstellung und die kompletten Deportationslisten mit den Herkunftsorten, z.B. Köln oder Frankfurt. Die Transportdaten liegen zur Einsicht für den Besucher bereit. Auf den Gleisen steht noch ein Reichsbahnzug mit den vergitterten Viehwagen, die als Transportmittel für die Menschen benutzt wurden.
Stacja Radegast - Pomnik Zagłady Litzmannstadt Getto adresse al. Pamie˛ci Ofiar Litzmannstadt Getto 12, 91-859 Łód´z tel web mail
+48 (0)4229 136 27 www.muzeumtradycji.pl radegaststation@gmail.com
öffnungszeiten Montags & Dienstags 10 Uhr bis 18 Uhr Mittwochs 09 Uhr bis 17 Uhr Donnerstags 08 Uhr bis 16 Uhr Freitags geschlossen Samstags & Sonntags 10 Uhr bis 17 Uhr eintritt Ab 13 Jahren angebot Dauerausstellung, wechselnde Ausstellungen, Führungen, Gedenkveranstaltungen
tunnel der deportierten
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das vernichtungslager treblinka
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das vernichtungslager treblinka
Über 900.000 Menschen wurden in Treblinka ermordet.
Gaskammern und Gruben, das Lazarett und den vorgetäuschten Bahnhof mit dem Namenszug „Obermajdan“. Hier fuhren die Züge vor. In den Baracken neben dem Bahnhofsgebäude mussten die Menschen ihre Wertsachen und die Kleidung abgeben, die dann von einem jüdischen Arbeitskommando zur weiteren Verwendung für Wehrmacht und Reich sortiert wurden. Alte und Kranke führte man ins sogenannte Lazarett, wo sie an Ort und Stelle erschossen und in die Grube hinter dem Gebäude geworfen wurden. Der durch Hecken getarnte Weg in die Gaskammern trug die zynische Bezeichnung „Himmelstraße“. An manchen Tagen wurden hier bis zu 10.000 Menschen ermordet. Die Leichen aus den Gaskammern wurden in Gruben geworfen und mit Sand oder Chlorkalk bestreut.
Anfang 1942 entschied Himmler, dass alle Spuren der Massenvernichtung beseitigt werden sollten und nach erfolgreichen Versuchen der Leichenverbrennung in Kulmhof/ Chełmno begann man auch in den Lagern der Aktion Reinhardt mit der systematischen Verbrennung, in Sobibór im Herbst 1942, in Bełz´ec im November 1942, in Treblinka ab März 1943. Sämtliche Gebäude und Gaskammern wurden abgerissen und zur Tarnung auf dem Grundstück ein Bauernhaus errichtet. Über 900.000 Menschen, in der Mehrzahl Juden, aber auch Sinti und Roma, Polen und sowjetische Kriegsgefangene wurden in Treblinka ermordet. Bei einem bewaffneten Aufstand im August 1943 gelang ca. 200 Häftlingen die Flucht, von denen 60 den Krieg überlebten. Sie sind namentlich bekannt.
03.1 die gedenstätte treblinka Es gibt keine original geschichtlichen Gebäude mehr auf dem Gedenkstättengelände. In dem Museum befindet sich eine Ausstellung mit Fotografien unterschiedlicher Herkunft und Zeichnungen des ehemaligen Häftlings Samuel Willenberg. Er hat nach seiner Flucht Zeugnis über das Lagerleben und den Massen-
mord ablegen wollen und neben den Zeichnungen auch ein Buch über seine Erlebnisse verfasst. Nach seinen Zeichnungen und weiteren Aussagen Überlebender wurde ein Modell des Lagers erstellt, das sehr anschaulich die damalige Situation wiedergibt.
Muzeum Walki i me˛czen´stwa w Treblince Treblinka war das größte und zuletzt errichtete der drei Vernichtungslager der Aktion Reinhardt im Generalgouvernement. Der Lubliner SS-Führer Odilo Globocnik wurde wahrscheinlich im Sommer oder Herbst 1941 durch Heinrich Himmler mit der Vernichtung der Juden im Generalgouvernement beauftragt, sofern diese nicht als Zwangsarbeiter weiterhin nützlich waren. Aber auch hier galt die Devise: Vernichtung durch Arbeit. Es wurden drei Vernichtungsstätten in Betrieb genommen: Bełz´ec ab März 1942, Sobibór ab Mai 1942 und Treblinka ab Juli 1942. Die Ermordung fand in Gaskammern statt, zunächst durch Kohlenmonoxid aus Stahlflaschen, später durch Abgase von Verbrennungsmotoren. „Spezialisten“ der Aktion T4 aus dem Reichsgebiet richteten die Gaskammern ein. Die Aktion T4, die als „Euthanasie“ bezeichnete systematische Ermordung von Behinderten und psychisch Kranken in speziellen 12
Anstalten in Deutschland, war wegen Widerstands in der Bevölkerung und in der Kirche offiziell beendet worden, insgeheim lief sie aber weiter. Die dadurch freigestellten Mitarbeiter konnten ihre Erfahrung zunächst in Anstalten im Warthegau und dann bei der Aktion Reinhardt einbringen. Alle drei Todeslager hatten einen direkten Bahnanschluss, um Deportationszüge möglichst unauffällig und schnell entleeren zu können. Neben den 25-30 deutschen SS-Leuten der T4 Aktion waren 120 Trawniki-Männer als Wachpersonal im Lager Treblinka eingesetzt. In Trawniki, einem Außenlager von Majdanek, wurden sogenannte „fremdvölkische Einheiten“ für den SS-Dienst ausgebildet, in der Mehrzahl Ukrainer. Neben den Kasernen für die Wachmannschaften gab es einen Bereich für die SS-Offiziere, einen Häftlingsbereich, das Todeslager mit den
Adresse Kosów Lacki 08-330 Treblinka Tel Web Mail
+48 (0)257 811 658 www.treblinka.bho.pl biuro@muzeum-treblinka.pl
Öffnungszeiten April bis Oktober: täglich 9 Uhr bis 18:30 Uhr November bis März: täglich 9 Uhr bis 16 Uhr An Weihnachten und Ostern geschlossen Angebot Führungen in polnischer Sprache (Audioguide in englischer, deutscher und hebräischer Sprache) Forschungaktivitäten Information Leider gibt es keinen Seminarraum im Museum, so dass eine Aufarbeitung für Gruppen woanders stattfinden muss.
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1 hier befinden sich die mannschaftskasernen. im vordergrund die bahngleise und die drei meter hohe hecke, die das lager verbergen soll. 2 im vordergrund befinden sich die rampe am „bahnhof“ und ein zug auf dem gleis, das direkt ins lager führt. dahinter liegen die häftlingsbaracken, rechts daneben die wertstoffsammlung und dahinter einige gruben und die gaskammern. 1 3 auf dem weg zu dem hauptdenkmal, wo die gaskammern und die gruben vermutet werden, geht man an symbolischen bahngleisen entlang. die stelen stellen die hecke dar, die das lager nach außen verbergen sollte.
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4 & 5 die jetzige gedenkstätte außerhalb des museums ist eine eindrucksvolle künstlerische gestaltung des geländes und wurde 1964 eröffnet. in ihrem zentrum steht ein obelisk mit einer jüdischen menora auf der einen seite und köpfen und gliedmaßen der getöteten auf der anderen. er ist umgeben von 17.000 symbolischen grabsteinen, die die namen der städte tragen, deren jüdische gemeinden ausgelöscht wurden. 4 6 es gibt einen individuellen grabstein, nämlich den des arztes und pädagogen janusz korczak, der die kinder seines waisenhauses aus dem warschauer ghetto bis in den tod begleitete.
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das warschauer ghetto
das warschauer ghetto
Fast 100.000 Bewohner starben bis zum Beginn der Deportationen im Juli 1942.
Das Ghetto erhielt wie alle anderen Ghettos eine nominelle Selbstverwaltung, den Judenrat, der für die Regelung des Alltags zuständig war, aber in allen Beschlüssen abhängig von den deutschen Behörden war. Adam Czerniaków war als Vorsitzender des Judenrates für die Durchsetzung aller Beschlüsse verantwortlich. Als er am 22. Juli 1942 den Befehl erhielt, täglich Deportationslisten von 6.000 Menschen zum Transport in den Osten zusammenzustellen, versuchte er noch vergeblich, die Kinder aus dem Waisenhaus von Janusz Korczak davon zu befreien. Im Ghetto hatte sich inzwischen herumgesprochen, dass die Transporte nach Osten die Vernichtung in Treblinka bedeuteten. Czerniaków nahm sich am nächsten Tag das Leben, weil er für den Tod der Menschen nicht verantwortlich sein wollte.
yad vashem fotoarchiv 4613 / 451
Ende September 1939 besetzte die Wehrmacht Warschau. Die jüdische Gemeinde mit fast 400.000 Mitgliedern war die größte Europas. Als erstes wurde die Kennzeichnungspflicht für Juden eingeführt, teilweise kam es zur Beschlagnahme jüdischen Eigentums und zu gewaltsamen Übergriffen. Im Oktober 1940 erhielten die jüdischen Bewohner den Befehl zur Bildung eines Ghettos. Innerhalb von 6 Wochen musste ein Drittel der Juden seine Häuser verlassen und in den ausgewiesenen Bezirk zu den anderen Juden ziehen. Das Ghetto wurde von einer drei Meter hohen Mauer mit Stacheldraht umgeben und umfasste ca. 3-4 qkm (Anm.: Bei Zahlenangaben differieren die Quellen). Die hygienischen Verhältnisse und die Versorgung mit Nahrungsmitteln waren mangelhaft, es kam aufgrund der räumlichen Enge zur Ausbreitung von Epidemien und vor allem alte, kranke Menschen und Kinder starben häufig. Um ihren Lebensunterhalt zu sichern, verkauften die Menschen anfangs alle entbehrlichen Besitztümer, danach mussten sie sich zur Zwangsarbeit verpflichten. Neben den Betrieben im Ghetto gab es ca. 50 Betriebe in Warschau, zu denen jüdische Arbeitskräfte in Lastkraftwagen gebracht wurden.
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04.1 museum of the history of polish jews Es bietet sich an, den Besuch von Treblinka mit einem Aufenthalt in Warschau zu verbinden. Die meisten Bewohner des Warschauer Ghettos, über 250.000 Menschen, sind nach Treblinka deportiert und dort ermordet worden. Das neue Museum zur 1000-jährigen Geschichte jüdischen Lebens in Polen „Polin“ ist
an zentraler Stelle im ehemaligen Ghetto errichtet worden gegenüber dem Mahnmal, das an den Aufstand der Ghettobewohner erinnert. Mitarbeiter des sehr sehenswerten Museums können eine Führung durch das Ghetto anbieten. Sie würden auch eine Jugendgruppe nach Treblinka begleiten.
Trotz der katastrophalen Lebensumstände gab es Kulturveranstaltungen im Ghetto und in der ersten Zeit auch noch Schulunterricht. Die Schulen wurden aber als Unterkünfte gebraucht, als Juden aus dem Deutschen Reich und aus anderen polnischen Orten zwangseinquartiert wurden. Zeitweise lebten bis zu 460.000 Menschen in drangvoller Enge. Etliche Menschen führten Tagebücher, um das Leben und Sterben im Ghetto zu dokumentieren, darunter auch Czerniaków. Der Historiker und politische Aktivist Emanuel Ringelblum gründete ein Untergrundarchiv, das in wasserfesten Metallbehältern gesichert das Ende des Ghettos überstand und der Nachwelt wichtige Informationen übermitteln konnte. Ringelblum und seine Familie wurden 1944 von den Deutschen erschossen. Am 19. April 1943 begann der bewaffnete Aufstand der Ghettobewohner, den eine Gruppe jüdischer Widerstandskämpfer seit Ende 1942 vorbereitet hatte. Die Waffen hatte man von Vertretern des polnischen Widerstands durch Verhandlungen bekommen. Bis zum 8. Mai 1943 hielten die Kämpfe an, dann wurde der Aufstand durch Niederbrennung der Ghettogebäude von den Deutschen beendet. Die Überlebenden wurden nach Treblinka und Majdanek gebracht. Nach der Sprengung der großen Synagoge am 16. Mai meldete SS-Brigadeführer Generalmajor Jürgen Stroop nach Berlin: „Es gibt keinen jüdischen Wohnbezirk in Warschau mehr.“
Museum of the History of Polish Jews adresse 6 Mordechaja Anielewicza St. 00-157 Warsaw, Poland
tickets Erhältlich beim Online-Reservierungs-Service des Museums
tel
information Im Museum gibt es genügend Seminarräume mit moderner Technik, die genutzt werden können.
web mail
+48 (0)22 471 03 01 +48 (0)22 471 03 34 - für Gruppen www.polin.pl reservations@polin.pl groups@polin.pl - für Gruppen
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das konzentrationslager majdanek
Es war das erste deutsche Konzentrationslager auf polnischem Boden, mit dessen Bau im Oktober 1941 auf Befehl Himmlers begonnen wurde, und zwar als Kriegsgefangenenlager der Waffen-SS Lublin im Lubliner Vorort Majdan Tatarski. Sowjetische Kriegsgefangene sollten dort zum Arbeitseinsatz für Wehrmacht und Reich untergebracht werden. Der SS- und Polizei-Führer Lublins, Odilo Globocnik, wurde mit der Durchführung beauftragt. Zunächst sollten Baracken für 25.000 bis 50.000 Häftlinge gebaut werden. Später dachte man sogar an bis zu 250.000 Kriegsgefangene, dieser Ausbau wurde aber nie realisiert. Für die Bauarbeiten wurden zunächst 2.000 Kriegsgefangene eingesetzt, aufgrund der miserablen Lebensbedingungen überlebten aber nur 500 die ersten Wochen und auch davon waren etliche krank. Lubliner Juden mussten als Verstärkung dazukommen. Im Januar/Februar 1942 waren alle Arbeitskräfte an einer Fleckfieberepidemie gestorben. Bis Ende 1943 war Majdanek hauptsächlich ein Straf- und Arbeitslager für Kriegsgefangene, die polnische Landbevölkerung und Juden aus den Ghettos, später auch aus dem Deutschen Reich, in dem die Inhaftierten massenweise an Unterernährung, Schwäche und Seuchen starben. Das Lager war bekannt für seine „unleidlichen Zustände“ und entsprechend häufig wechselten die Kommandanten, insgesamt waren es fünf in drei Jahren. Mitte 1943 war das Lager mit bis zu 25.000 Häftlingen mehr als 1.200 Personen Wachpersonal und 260 Personen in der Kommandantur am stärksten belegt. Majdanek ist im Zusammenhang mit dem deutschen Kolonisierungs- und Germanisierungsprogramm zu sehen, bei dem Lublin eine deutsche Stadt und eine Wirtschafts- und Militärbasis für die SS werden sollte. 18
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das konzentrationslager majdanek
Es gab auf dem Gelände Wirtschaftsbetriebe wie Gewächshäuser, Tischlerei, Schreinerei und eine Schuhmacherwerkstatt. Häftlinge wurden beim Bau von SS-Kasernen, Fabrikgebäuden, Entwässerungsgräben und Straßen eingesetzt. Auf dem ehemaligen Flugplatz entstand ein Bekleidungswerk, in dem die bei Sonderaktionen gegenüber der jüdischen Bevölkerung geraubten Kleidungsstücke, Schuhe und andere Wertgegenstände aufgearbeitet werden sollten.
05.1 die gedenkstätte majdanek
Während ab März 1942 polnische Juden aus den Ghettos in die Vernichtungslager der Aktion Reinhardt gebracht wurden, rückten Juden aus dem Reichsgebiet, Böhmen und Mähren und Ungarn in die Ghettos und Zwischenlager nach. Sie wurden dort erst einmal als Arbeitskräfte ausgebeutet. Majdanek gehörte als Sammellager dazu.
Auf dem Majdanekgelände blieben viele Häftlingsbaracken erhalten bzw. sind wieder rekonstruiert worden, ebenso die Wachtürme, die Stacheldrahtumzäunung, die Badebaracke, die Gaskammern, das Krematorium und einige Wirtschaftsgebäude. Der Ort vermittelt den Eindruck historischer Authentizität, was besonders eindrücklich auf die Besuchergruppen wirkt. Die unmenschlichen Bedingungen bleiben nicht abstrakt, sondern werden erlebbar. Keiner kann sich dem Grauen entziehen, wenn er in den Häftlingsbaracken steht. Weil Majdanek ebenso ein histori-
Selektionen fanden bei Ankunft neuer Transporte statt, die alten und kranken Häftlinge und die nicht arbeitsfähigen wurden in die Gaskammern geführt und im Wald bei Krêpiec und ab 1943 in einem neugebauten Krematorium auf dem Lagergelände verbrannt. Wer im Lager krank wurde, teilte dieses Schicksal. Ab April 1942 fanden auch Erschießungen statt, man fuhr die Opfer in den Krêpiec-Wald und erschoss sie vor den Gruben, in welche sie fielen oder in welche sie hineingeworfen wurden. Das größte Massaker war das sogenannte Erntefest am 3./4. November 1943. Nach Aufständen in Sobibór und Treblinka erschoss die SS 42.000 Juden im Lubliner Bezirk, davon 18.000 in Majdanek mit seinen Außenlagern. Nur 600 Männer und Frauen blieben verschont, sie mussten die Ermordeten auf Wertsachen durchsuchen und die Leichen auf offenem Feld verbrennen. Das dauerte 2 Monate. Als sich die Rote Armee im Frühjahr 1944 Lublin näherte wurden die Häftlinge auf einen Todesmarsch und nach Auschwitz geschickt. Alle Dokumente wurden vernichtet und die Gebäude samt dem Krematorium in Brand gesetzt. Die Gaskammern und viele Gefangenenbaracken blieben in der Eile des Rückzugs unzerstört. Wegen fehlender Unterlagen schwanken die geschätzten Opferzahlen beträchtlich, neuere Forschungsergebnisse gehen von einer Gesamtzahl von mindestens 78.000 aus, darunter 59.000 Juden.
Bereits Ende 1944 wurde das Staatliche Museum Majdanek gegründet und ist damit die erste Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus. 1969 wurde das „Ehrenmal des Kampfes und Martyriums“ errichtet, das bis heute das Gelände dominiert und durch einen Weg mit dem Mausoleum verbunden ist, in dem die Asche der Getöteten aufbewahrt wird.
scher Ort wie Auschwitz/Birkenau, aber weniger überlaufen ist, lässt sich hier gut mit Schulklassen arbeiten. Die Gedenkstätte hat ein modernes Besucherzentrum mit zwei technisch gut ausgestatteten Seminarräumen und einem Filmvorführraum. Es gibt eine Sammlung von Dokumentarfilmen, Bücher in englischer und deutscher Sprache, es gibt pädagogisches Material und Quellen zu unterschiedlichen Themen, z.B. zu Kindern im Lager, zu Täterbiographien, zu Sinti und Roma, zu jüdischen Familien usw., die von Jugendgruppen bearbeitet werden können. Die Leitung des Museums legt sehr viel Wert auf die pädagogische Arbeit mit Jugendgruppen, sie ist in ständigem Austausch mit weiteren europäischen Gedenkstätten und hat eine moderne Gedenkstättenpädagogik entwickelt. Diese
„geht davon aus, dass eine selbständige Thesenund Urteilsbildung auf Grundlage der
gesammelten Informationen und der dazugehörigen Reflexion über moralische und soziale
Dimensionen des Lebens normative Bedeutung für die persönliche Entwicklung hat.
Dies erleichtert die Orientierung in der Welt
und ermuntert dazu, aktiv in der Gesellschaft mitzuwirken.“
staatliches museum majdanek, bildungsangebot, lublin 2010, S. 4
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das konzentrationslager majdanek
staatliches museum majdanek adresse ul. Droga Me˛czenników Majdanka 67 20-325 Lublin tel fax mail web fb
+48 (0)81 71 028 33 +48 (0)81 74 405-26 centrum@majdanek.eu www.majdanek.eu www.facebook.com/PanstwoweMuzeumNaMajdanku
information In einer Lagerbaracke gibt es wechselnde multimediale Ausstellungen, die sehr ansprechend gemacht sind und zur Eigeninitiative einladen.
es gibt folgende angebote unterricht am historischen ort Ein geführter mehrstündiger Rundgang zu einem Aspekt der Lagergeschichte, z.B. „Lagerschicksale von Kindern, Arbeit der Häftlinge, Widerstand im Lager, Bedingungen im Krankenrevier sowie Kunst als Überlebensstrategie der Häftlinge“ (a.a.O. S. 6) Dazu gibt es eine multimediale Präsentation und einen Dokumentarfilm. studientage Neben der Teilnahme an einem Rundgang haben die Schüler die Möglichkeit, selbständig die Lagergeschichte zu erforschen. „Während der ca. dreistündigen Arbeit mit unterschiedlichem Quellenmaterial ergründen die SchülerInnen unter anderem folgende Themenbereiche: „Das Lager Majdanek in den Berichten der Häftlinge“, „Majdanek als Stätte des Holocaust“, „Das Frauenlager in Majdanek“, „Täter: Biografien, Taten und Motive“. (a.a.O. S. 8)
das hauptdenkmal
das mausoleum
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zeitzeugenbegegnung Eine der wichtigsten und eindrucksvollsten Geschichtsquellen ist die Erzählung eines Zeitzeugen. Solange die Möglichkeit besteht, kann das Museum eine solche Begegnung organisieren. workcamps Die Geschichtsworkshops werden durch körperliche Arbeit auf dem Gelände ergänzt. Hier bietet sich auch eine binationale Jugendgruppe (z.B. Polen und Deutsche) an. Zeitlich sind dafür mindestens zwei Tage einzuplanen. praktika für schüler und Schülerinnen Das ist vor allem für SchülerInnen der Geschichtsleistungskurse interessant, da sie hier selbständig historische Themen bearbeiten und mit einer Facharbeit abschließen können.
besichtigung mit aktiver teilnahme für schüler und schülerinnen der sekundarstufe und studierende Peer Education, die Schüler übernehmen selbst die Rolle der Guides. „Geschichtliche Inhalte, die aus der Perspektive von Gleichaltrigen beschrieben werden, werden auch von den Zuhörenden leichter rezipiert. Zusätzlich üben die TeilnehmerInnen eines solchen Rundgangs ihre Kommunikationsfähigkeit.“ (S.11) Die Vorbereitung erfolgt in Kleingruppen zu unterschiedlichen Themen s.o. durch Filme und vorbereitetes Quellenmaterial. Bei Bedarf werden die Informationen während des Rundgangs durch die Workshop-Leiter ergänzt.
internationale projekte und seminare Historische Workshops mit selbständiger Arbeit in gemischten Forschungsgruppen. Die Begegnung mit der Sichtweise anderer Nationalitäten ermöglicht es den Teilnehmern über die eigenen Geschichtsnarrative hinaus zu blicken und mehr interkulturelle Kompetenz zu erwerben.
mehrtägige geschichtsworkshops In zwei bis vier Tagen bietet sich die Möglichkeit durch selbständiges Quellenstudium in Einzel- oder Gruppenarbeit die Geschichte des Lagers intensiver kennen zu lernen. Die anschließende Präsentation kann vor Ort oder später in der Schule stattfinden.
praktika und freiwilligendienste Für SchülerInnen der Sekundarstufe bietet sich die Möglichkeit in der Gedenkstätte ein Praktikum zu machen, während der Freiwilligendienst eher für die Zeit nach dem Schulabschluss vor der Ausbildung oder dem Studium geeignet ist.
Auf der Internetseite des Museums, die sich zunächst in polnischer Sprache öffnet, gibt es einen Button für Englisch, der die Informationen sofort in englischsprachiger Version wiedergibt. Unter „Publications“ kann man u.a. einen Führer für Lehrer herunterladen, in dem der Museumsleiter Tomasz Kranz und führende pädagogische und wissenschaftliche Mitarbeiter Artikel zu verschiedenen Aspekten der Museumspädagogik veröffentlichen: “Educational Visits to the State Museum at Majdanek. A Guide for Teachers.” Auf der gleichen Seite befindet sich das Bildungsangebot in Deutsch, unter „Educational opportunities“.
Die Vernichtungslager der „Aktion Reinhardt“ (vgl. Treblinka) Bełz´ec und Sobibór stehen unter der gleichen Leitung wie Majdanek. Es lassen sich eintägige Exkursionen in eins der beiden Lager von Majdanek aus organisieren, mit der Begleitung eines Guide.
seminare für lehrkräfte und studierende Lehrer und Studierende werden mit den Methoden der Gedenkstättenpädagogik bekannt gemacht. Gelungene Projekte werden vorgestellt, neue Projekte können in Gruppen erarbeitet werden
Majdanek liegt in einem Stadtteil von Lublin. Für den Gedenkstättenbesuch bietet sich also die Unterbringung der Schulklasse in Lublin an. Hier sollte man sich über das ehemalige Ghetto und den Standort der Verwaltung der Aktion Reinhardt informieren.
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das vernichtungslager bełz´ec
das vernichtungslager bełz´ec
06.1 die gedenkstätte beŁ z´ ec
bełz´ec, polen 1942 - gefangene betreten das vernichtungslager
Bełz´ec ist als erstes der drei Vernichtungslager der Aktion Reinhardt ab dem 1. November 1941 gebaut worden. Es entstand neben dem Ort Bełz´ec an der Bahnlinie zwischen Lublin und Lemberg (Lwów). Das Lager war nicht groß, sein einziger Zweck bestand in der Tötung der jüdischen Bevölkerung, die aus dem Lubliner Gebiet, aus Krakau, Galizien (Lemberg / Lwów), aber auch aus Deutschland, Österreich und der Tschechoslowakei dorthin in Zügen deportiert wurde. Oft hatten die Juden eine Odyssee durch mehrere Ghettos oder Auffanglager hinter sich. Das Lager war in zwei Bereiche geteilt, in den Ankunfts- und Verwaltungsbereich mit einer Rampe an dem Gleis, das ins Lager führte, den Baracken für das Lagerpersonal und dem Todeslager, in dem die Gaskammern standen. Die Häftlinge wurden durch einen schlauchartigen Gang in die Umkleidebaracke geführt und von dort in die drei Gaskammern. Auch hier wurden die Leichen zunächst auf Wertgegenstände von einem jüdischen Häftlingskommando durchsucht und dann in die vorbereiteten Gruben geworfen. Von Zeit zu Zeit wurde dieses Spezialkommando, das die Leichen durchsuchen und beseitigen und die zurückgelassenen Habseligkeiten sortieren musste, ebenfalls umgebracht und durch neu ankommende Juden ersetzt.
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yad vashem fotoarchiv 1554
Die Massenmorde begannen im März 1942, und Mitte Juni 1942 hatte man schon an die 100.000 Juden aus den polnischen Distrikten umgebracht. Im Juli wurden sechs neue Gaskammern errichtet, um noch effizienter morden zu können. Ende 1942 war der größte Teil der jüdischen Bevölkerung getötet. Jetzt begann man die Leichen zu exhumieren und zu verbrennen, um die Spuren des Mordes zu verwischen. Die Lagergebäude wurden zerstört, man pflanzte Bäume an und setzte zur Tarnung einen Bauernhof auf das Gelände. Nur das Gebäude, in dem der Lagerkommandant Christian Wirth untergebracht war, ließ man stehen. Die letzten Arbeitshäftlinge des Sonderkommandos wurden im Juni 1943 – so lange hatte die Exhumierung und Leichenverbrennung gedauert - nach Sobibór gebracht. Man geht bei Bełz´ec von einer Opferzahl von 500.000 bis 600.000 aus, in allen drei Vernichtungslagern der Aktion Reinhardt sollen bis zu 2 Millionen Juden und 50.000 Sinti und Roma gestorben sein. Drei bis sieben Überlebende des Lagers soll es geben, namentlich bekannt sind Rudolf Reder und Chaim Hirszman. Rudolf Reder schrieb ein Buch über seine Erlebnisse in Bełz´ec, das 1946 in Krakau veröffentlicht wurde unter dem Titel „Bełz´ec“. 1953 emigrierte er mit seiner Frau nach Kanada.
der mittelgang durchschneidet ein schlackefeld als symbol für die verbrannten leichen, deren asche unter dem feld ruht. das feld ist umgeben von einem weg, auf dem die namen der orte verzeichnet sind, aus denen die deportationen kamen. es sind etliche deutsche orte dabei wie düsseldorf, köln, wuppertal, oberhausen, dortmund u.a.
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das vernichtungslager sobibór
In Sobibór wurden über 250.000 jüdische Menschen umgebracht.
1 1 außer dem kommandantenhaus gibt es keine authentischen gebäude mehr in bełz´ec, dafür aber eine in ihrer symbolik beeindruckende gedenkstätte. der mittelgang, der am ende 9 meter hoch ist und dem besucher zunehmend das gefühl einer klaustrophobischen beklemmung gibt, führt zu einer granitmauer und zwei nischen rechts und links davon mit tausend jüdischen vornamen, die für die vielen opfer stehen.
2 diese skulptur, der scheiterhaufen, besteht aus aufeinander geschichteten eisenbahnschienen, mit schlacke gefüllt. sie verweist auf die verbrennung der leichen ab dezember 1942, bei der die körper auf einem rost aus eisenbahnschienen mit brennbarer flüssigkeit übergossen und verbrannt wurden.
Stacheldrahtreste aus der lagerzeit, die im baum eingewachsen sind. 2
muzeum-miejsce pamieci w bełz´cu adresse Ul. Ofiar obozu 4 22-670 Bełz´ec
öffnungszeiten gelände April bis Oktober: täglich 9 Uhr bis 18 Uhr, November bis März: täglich 9 Uhr bis 16 Uhr
tel fax web mail
öffnungszeiten historische ausstellung April bis Oktober: dienstags bis sonntags 9 Uhr bis 17 Uhr, November bis März: dienstags bis sonntags 9 Uhr bis 16 Uhr An Feiertagen geschlossen
+48 (0)84 665 25 10 +48 (0)84 665 25 11 www.belzec.eu muzeum@belzec.eu
information Das Gelände entspricht in etwa der Größe des ehemaligen Vernichtungslagers, rechts hinter dem Eingang befindet sich das moderne Museum mit Vortragsräumen und einem großen Saal der Stille. Die multimediale Ausstellung gibt die Geschichte des Lagers und der Aktion Reinhardt wieder. Die Gedenkstätte ist 2004 eröffnet worden
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angebot Dauerausstellung, Führungen in polnischer und englischer Sprache, Publikationen, Seminare, Pädagogische Angebote für Schüler ab 14 Jahre
Sobibór wurde als zweites Vernichtungslager der Aktion Reinhardt, deren Ziel die Ermordung aller Juden im Generalgouvernement war, ab Mai 1942 in Betrieb genommen. Sobibór war doppelt so groß wie Bełz´ec und bestand aus mehreren Bereichen: dem Vorlager mit den Unterkunftsbaracken für das Wachpersonal, der Eisenbahnrampe, dem Lager für die jüdischen Arbeitshäftlinge und den Werkstätten, dann der Aufnahmebereich für die ankommenden Juden, in dem sie ihre Kleidung und Wertsachen abgeben mussten und zum Schluss der Tötungsbereich mit den Gaskammern und den Gruben, aber auch den Baracken für die Juden, die hier arbeiten mussten. Sobibór lag an der Bahnstrecke Chelm-Wlodawa und besaß einen eigenen Gleisanschluss bis zur Rampe. Alle drei Vernichtungslager wurden notdürftig durch Zäune und Hecken getarnt, aber die umliegende Bevölkerung bekam trotzdem mit, was dort geschah. Auch die polnischen Juden aus den Ghettos wussten bald, was ihnen nach der Deportation in den Viehwagen drohte. Nur die westeuropäischen Juden, die in Personenzügen ankamen, glaubten (oder wollten glauben) noch an das ihnen vorgegaukelte Umsiedlungsprojekt und waren umso mehr entsetzt über die vorgefundene Realität. Der enge Weg, der Schlauch,
durch den die entkleideten Menschen in die Gaskammern getrieben wurden, hieß auch hier „Himmelstraße“. Die Tötung erfolgte wie in den anderen Vernichtungslagern durch Motorabgase. 25-30 SS-Leute und ca. 120 Trawniki, die im SS-Lager Trawniki ausgebildeten Kriegsgefangenen meist ukrainischer Herkunft, stellten das Lagerpersonal. Ab dem Frühjahr 1943 kamen weniger Transporte nach Sobibór und als im Juni die ca. 600 jüdischen Arbeitshäftlinge aus Bełz´ec ankamen und sofort ermordet wurden, wussten die Häftlinge in Sobibór was ihnen bevorstand. Sie waren durch Botschaften, die sie in der Kleidung der Getöteten gefunden hatten, gewarnt und bereiteten einen Aufstand vor, der von sowjetischen Kriegsgefangenen, die als Zwangsarbeiter beschäftigt waren, unterstützt wurde. Am 14. Oktober 1943 war es soweit. Mehrere SS-Angehörige und Trawniki wurden ermordet, 300 Häftlingen gelang die Flucht, aber nur 47 von ihnen erlebten das Kriegsende. Nach dem Aufstand wurden alle übrigen Gefangenen sofort ermordet und sämtliche Gebäude zerstört, auch hier wurden zur Vertuschung auf dem Gelände Bauernhäuser errichtet.
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das vernichtungslager sobibór
07.1 die gedenkstätte sobibór Lange Zeit blieb die Geschichte des Vernichtungslagers Sobibór verborgen. Erst 1965 wurde ein Mahnmal auf dem Gelände errichtet, bei dem aber der Hinweis auf die jüdische Herkunft der Opfer fehlte. 1993, am 50. Jahrestag des Lageraufstands, wurde ein kleines Museum gebaut.
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Heute gehört die Gedenkstätte zum Staatlichen Museum Majdanek und wird völlig umgestaltet. Die Arbeit wird von polnischen Historikern und privaten Initiativen unterstützt, wie dem Bildungswerk Stanislaw Hantz e.V. aus Kassel und der Stichting Sobibór aus Amsterdam. Stanislaw Hantz war ein Auschwitz-Überlebender und die niederländische Stiftung wurde von einem Überlebenden des Sobibór-Aufstandes, Jules Schelvis, gegründet. Seit 2006 finden Ausgrabungen von israelischen und polnischen Archäologen statt. Im September 2014 hat man die Grundmauern der Gaskammern freigelegt und hofft bessere Erkenntnisse über die Opferzahl zu gewinnen. Bei den Grabungen sind zahlreiche Fundstücke und Knochenreste entdeckt worden. Die Fundstücke werden im neu zu bauenden Museum ausgestellt werden. 4 & 5 die in zusammenarbeit des stanislaw hantz bildungswerks und der stichting sobibór entstandene gedenkallee folgt dem verlauf der „himmelstraße“.
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1 ausgrabungen im vorlager, wo die baracken der wachmannschaft standen. 2 der ort, wo die eisenbahnrampe war, lässt sich heute noch erkennen. 3 an der stelle, wo das erste denkmal steht, hat man die grundmauern der gaskammern ausgegraben. 3
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muzeum byłego obozu zagłady w sobiborze adresse Stacja Kolejowa 1, 22-200 Sobibór tel web mail
+48 (0)82 571 98 67 www.sobibor-memorial.eu muzeumsobibor@wp.pl
öffnungszeiten Mai bis 14. Oktober täglich 9 Uhr bis 14 Uhr, oder nach Vereinbarung mit dem Heimatmuseum in Włodawa angebot Museum mit Informations- und Dokumentationszentrum, Führungen, Filme, Diskussionsveranstaltungen, pädagogisches Programm
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das lubliner ghetto
Die meisten Überlebenden wurden bei der
„Aktion Erntefest“ im November 1943 ermordet.
bilder: yad vashem fotoarchiv
1939 lebten ca. 40.000 Juden in Lublin, ein Drittel von 120.000 Einwohnern. Lublin war ein bedeutendes Zentrum jüdischer Kultur, es gab eine berühmte Jeschiwa und 12 Synagogen. Die Mehrheit der Juden sprach Jiddisch, nur eine Minderheit von jungen Menschen beherrschte die polnische Sprache. Am 18. September 1939 hatte die deutsche Armee Lublin eingenommen. Schon im Oktober gab es Übergriffe auf jüdisches Eigentum und Schikanen. Juden wurden aufgegriffen und zur Zwangsarbeit verpflichtet. Viele jüngere Menschen und Intellektuelle verließen Lublin und flohen in die sowjetisch besetzten Gebiete. Am 9. November 1939 wurde die jüdische Bevölkerung im Stadtzentrum gezwungen, ihre Häuser zu verlassen und in die ärmeren Judenviertel zu ziehen. Ab Dezember mussten alle den gelben Davidstern tragen. Ein 24-köpfiger Judenrat sollte von der jüdischen Bevölkerung gewählt werden, der die Beschlüsse der Besatzungsmacht umzusetzen hatte. Dessen Vorsitzender Henryk Bekker soll ein sehr hilfsbereiter Mensch gewesen sein. Im November 1939 hatte die SS-Führung beschlossen, den Lubliner Distrikt zu einem Judenreservat umzufunktionieren. Bis Februar 1940 wurden über 6.000 Juden aus dem Deutschen Reich und den neu geschaffenen Reichsgauen ins Lubliner Gebiet deportiert, nach Piaski, Glusk und Bełz´yce. Es gab ständig Festnahmen und Plünderungen in den jüdischen Vierteln. Im März 1941 wurde der jüdische Wohnbezirk zum Ghetto erklärt. Zuvor waren die Juden auf Befehl Globocniks in wenige und ärmere Viertel zusammengedrängt worden, 14.000 Menschen wurden außerdem in die Umgebung Lublins ausgesiedelt. 28
das konzentrationslager auschwitz
Im Stammlager Auschwitz I kamen insgesamt ca. 70.000 Menschen ums Leben.
quelle: wikipedia, kz auschwitz, karte des ss-interessengebiets
Einige kehrten illegal zurück. Juden aus dem Warschauer Ghetto kamen nach Lublin, weil hier die Nahrungsmittel nicht so knapp waren, das Ghetto war noch nicht geschlossen und man konnte Waren hinein und heraus schmuggeln. Insgesamt gab es immer noch fast 40.000 Menschen im Ghetto. Aber aufgrund der Enge und der schrecklichen sanitären Verhältnisse brach immer mal wieder eine Typhus- oder Fleckfieberepidemie aus. Anfang 1942 wurde das Ghetto geteilt, in den Bereich A, in dem die arbeitslosen Juden lebten, und in den besseren Teil B, in dem der Judenrat und seine sozialen Einrichtungen waren und die Juden lebten, die für die Nationalsozialisten arbeiteten. Der Bereich A wurde mit Stacheldraht umzäunt. Die arbeitenden Juden mussten sich registrieren lassen und bekamen einen besonderen Vermerk im Ausweis. Im März fanden die ersten Deportationen in das Todeslager Bełz´ec statt, bis Mitte April waren ca. 26.000 Lubliner Juden dorthin gebracht worden, auch viele Mitglieder des Judenrats und der jüdischen Polizei. Das Ghetto sollte aufgelöst und die „Arbeitsjuden“ nach Majdanek zum Aufbau des Lagers gebracht werden, 2.500 Arbeitskräfte durften im Ghetto bleiben. Es waren aber 7.000 - 8.000, die sich versteckt hatten und die nun nach Majdan Tatarski und Majdanek gebracht wurden.
Auschwitz ist als Name ein Synonym für den Holocaust, die Vernichtung der europäischen Juden, geworden. Mehr als eine Million Menschen verloren hier ihr Leben, 90 Prozent von ihnen waren jüdischen Glaubens. Kurz nach der Besetzung durch die deutsche Wehrmacht wurde Os´wie˛cim in Auschwitz umbenannt und dem Deutschen Reich eingegliedert. Die Region sollte „germanisiert“ und von „slawischen Elementen“ befreit werden. Die Gefängnisse füllten sich mit polnischen Intellektuellen, Geistlichen und politischen Gegnern. Ab Mai 1940 wurden die gut erhaltenen Kasernen der polnischen Armee am Ortsrand zu einem Quarantäne- und Durchgangslager für polnische Staatsangehörige umgestaltet. Sie sollten von dort als Zwangsarbeiter nach Deutschland geschickt werden. Bald wurde aus dem geplanten Durchgangslager ein Konzentrationslager, als große Häftlingstransporte eintrafen.
Etliche der Gefangenen mussten beim Ausbau des Lagers helfen oder Zwangsarbeit in deutschen Betrieben vor Ort leisten. Die SS ließ sich die Bereitstellung der Häftlinge von den Privatunternehmen bezahlen. Bis März 1941 waren über 10.000 polnische politische Gefangene in Auschwitz inhaftiert und starben zum großen Teil durch Hunger, Folter und willkürliche Exekutionen. Heinrich Himmler verlangte bei einem Auschwitz-Besuch vom Kommandanten Rudolf Höß den Ausbau für weitere 20.000 Häftlinge. Im nahe gelegenen Monowitz brauchten die IG Farben für den Bau der Buna-Werke tausende von Zwangsarbeitern. Damit die Arbeiter durch den täglichen Fußmarsch vom Stammlager zum Buna-Werk nicht länger entkräftet wurden, ließen die IG Farben in Monowitz auf eigene Kosten 1942 ein Konzentrationslager errichten, das als Auschwitz III auch vom Stammlager verwaltet wurde. Innerhalb des „Interessengebietes KL Auschwitz“, einer 40 km2 umfassenden Zone, die durch die Flüsse Soła und Weichsel begrenzt wurde, gab es 48 Nebenlager, z.B. für Landwirtschaft und Fischzucht, für Pflanzenversuche u.a. Im Oktober 1941 kamen 10.000 sowjetische Kriegsgefangene ins Stammlager. Sie wurden für den Bau eines Kriegsgefangenen-Lagers für 100.000 Menschen im 3 Kilometer entfernten Birkenau (Brzezinka), Auschwitz II, eingesetzt. Der größte Teil von ihnen starb aber noch vor Februar 1942 an Unterernährung, Typhus und anderen Krankheiten. Schon im Sommer hatte man kranke und arbeitsunfähige Häftlinge mit Phenolspritzen umgebracht. Im September 1941 stellte man dann erste Versuche mit dem Giftgas Zyklon B in den Kellerräumen einer der Kasernen an. Hunderte sowjetische Kriegsgefangene und KL-Insassen kamen dabei qualvoll ums Leben.
Das Zentrum "Brama Grodzka-Teatr NN" zeigt 70 farbige Fotografien des Lubliner Ghettos.
adresse Os´rodek Brama Grodzka - Teatr NN, ul Grodzka 21, 20-112 Lublin
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das konzentrationslager auschwitz
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das konzentrationslager auschwitz
Ca. 1.300.000 Menschen wurden in Auschwitz ermordet. 09.1 das vernichtungslager auschwitz-birkenau Das Lager Auschwitz-Birkenau war zunächst als Konzentrationslager für sowjetische Kriegsgefangene konzipiert, die von dort aus als Arbeitskräfte in deutschen Betrieben eingesetzt werden sollten. Für den Bau des größten der Konzentrations- und Vernichtungslager wurde das Dorf Brzezinka von den Bewohnern geräumt und die Häuser abgerissen, mit den Steinen wurden die ersten Baracken gebaut, die späteren waren aus Holz. Das Barackenlager umfasste 5 Quadratkilometer und es gab weitere Ausbaupläne. Nur ca. 900 der 10.000 Rotarmisten hatten bis zum März 1942 die Strapazen der Zwangsarbeit und die katastrophalen Lebensumstände überlebt. So beschloss die SS-Führung arbeitsfähige Juden als Ersatz heranzuziehen. Zu dieser Zeit war die Vernichtung der Juden eine beschlossene Sache. Mit der systematischen Tötung der polnischen Juden in Gaswagen hatte man schon ab Dezember 1941 in Kulmhof begonnen. Ab März 1942 begannen die Massenmorde in Bełz´ec, hier aber in gemauerten Gaskammern. Im gleichen Jahr entstanden Sobibór und Treblinka als ausschließliche Vernichtungslager. Auch in Birkenau ließ Höß jetzt zwei Bauernhäuser im Wald zu Gaskammern umbauen,
in denen bis zum November 1942 über 100.000 Menschen umgebracht wurden. Die Leichen wurden in riesigen Gruben verscharrt, später aber wieder exhumiert und auf Scheiterhaufen verbrannt. Schon bei den ersten Transporten nach Birkenau fanden Selektionen statt, bei denen die arbeitsunfähigen Menschen gleich in die Gaskammern geschickt wurden, das war meistens die Mehrheit. Bis zum Frühjahr 1944 gab es noch keinen Gleisanschluss in Birkenau, die ankommenden Gefangenen wurden von der Verladerampe zu Fuß ins Lager getrieben. An den Selektionen beteiligten sich die Lagerärzte, u.a. Josef Mengele, der z.B. Zwillinge für seine grausamen pseudowissenschaftlichen Experimente aussuchte. Die ersten Opfer waren die Juden aus dem Generalgouvernement und Böhmen und Mähren. Ab März 1942 trafen große Transporte mit Juden aus der Slowakei und Frankreich ein. Im Sommer 1942 wurde Auschwitz-Birkenau zum zentralen Deportationsziel für die europäischen Juden im deutschen Herrschaftsbereich. Das Lager war in unterschiedliche Bereiche aufgeteilt. Neben dem Männerlager gab es ein Frauenlager, ein Zigeunerfamilienlager, ein Lager für die deportierten Familien aus Theresienstadt und das Lager „Mexiko“ für ungarische Juden (1944). Daneben gab es das Quarantänelager, das Häftlingskrankenhaus, das Effektenlager „Kanada“, in dem die Kleidung und die Wertsachen der Häftlinge für die Weiterverwendung im Reich und bei der Wehrmacht sortiert wurden. Für die Lagerarbeit wurden Häftlinge eingesetzt. Die Arbeiten in den Schreibstuben und in der Küche waren am beliebtesten, sie garantierten ein längeres Überleben dank Wärme und besserem Essen. In der Beliebtheitsskala folgte die Arbeit im Kanadabereich, am Ende stand die Arbeit an den Latrinen. Wer Pech hatte, wurde in den Sonderkommandos eingesetzt, ihre Aufgabe bestand in der Durchsuchung der Leichen, deren Transport aus den Gaskammern in die Gruben und später der Exhumierung und Verbrennung. Neben dem SS-Wachpersonal hatten die Häftlinge vor den Kapos, den Funktionshäftlingen, die größte Angst, sie waren ihrer Willkür vollkommen ausgeliefert. Die Kapos waren eine Art Blockwart und wurden häufig von Schwerverbrechern aus dem Deutschen Reich gestellt.
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Im Frühsommer 1943 ließ die Lagerleitung durch die Firma Topf & Söhne aus Erfurt vier neue Vernichtungsanlagen mit Krematorien und Gaskammern errichten, um die Tötungskapazität zu erhöhen. In jedem der Krematorien konnten täglich über 4.400 Leichen verbrannt werden. Ab Herbst 1942 wurde Zyklon B in den Gaskammern eingesetzt. Nachdem die Wehrmacht im März 1944 in Ungarn einmarschiert war, wurden ab Mai 44 von den 795.000 ungarischen Juden 438.000 nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Weitere 120.000 Juden wurden in Ungarn ermordet. Als die Auflösung des Lagers und die Ermordung des jüdischen Sonderkommandos absehbar waren, organisierten dessen Mitglieder im Oktober 1944 einen Aufstand und sprengten das Krematorium IV. Die SS erschoss alle Beteiligten, verbrannte Geheimakten und demontierte Krematorien und Gaskammern. Im Januar 1945 wurden tausende Häftlinge auf den Todesmarsch Richtung Westen geschickt. Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee Auschwitz, wo sich noch 7.500 kranke und erschöpfte Häftlinge aufhielten.
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das konzentrationslager auschwitz
09.2 die gedenkstätte „staatl. museum auschwitz-birkenau” Ehemalige polnische politische Häftlinge gründeten im Februar 1946 einen Verein, legten ein Archiv an und führten Besucher über das Lagergelände, um es vor Vandalismus zu schützen. 1947 entschied der polnische Staat das Stammlager in ein Museum umzuwandeln, wo hauptsächlich der Leiden der polnischen Bevölkerung gedacht wurde, die Juden spielten dabei eine Nebenrolle. 1952 gründete sich das Internationale Auschwitzkomitee zur Förderung des Gedenkens an den Holocaust, die Shoah. Auf dessen Initiative wurde 1967 ein Denkmal im Vernichtungslager Birkenau errichtet, das an alle Opfer erinnert, aber betont, dass die Mehrheit der Opfer Juden waren. Zwischen 1960 und 1985 entstanden eigene Ausstellungen von 13 Staaten in den Gebäuden des Stammlagers. Nach 1989, nach der Befreiung Polens aus dem sowjetischen Einflussbereich, konnte die Gedenkstätte Auschwitz neu strukturiert werden, dabei bezog man auch Holocaustforscher mit ein. Erst jetzt wurde deutlich, dass die ost- und westeuropäischen Juden die weitaus größte Opfergruppe stellten.
das konzentrationslager auschwitz
09.3 das jüdische os´wie˛cim Heute ist das Stammlager ein großes Museum und aufgrund seiner Bekanntheit sehr stark frequentiert. In Birkenau hat man aufgrund der gigantischen Größe der Anlage mehr Möglichkeiten abseits der Besucherströme den Ort des Grauens in Stille auf sich wirken zu lassen. Beide Lager können den Besucher überwältigen aufgrund der Dichte der Eindrücke, der vielen historischen Relikte, deren Wirkung man sich nicht entziehen kann. Eine abendliche Gesprächs- oder Schweigerunde ist für Gruppen unverzichtbar.
weitere informationen und Angebote des
Vor der Shoah gab es in Os´wie˛cim eine lebendige jüdische Gemeinde, mehr als die Hälfte der 14.000 Einwohner waren jüdischen Glaubens. Die kleine Handelsstadt lag verkehrsgünstig an der Soła, einem Nebenfluss der Weichsel, wodurch eine Schiffsverbindung nach Krakau und Warschau bestand. Außerdem trafen sich hier die Eisenbahnverbindungen Krakau - Wien - Prag und Warschau - Berlin. Als Os´wie˛cim im 19. Jahrhundert zum Habsburgerreich gehörte, wurde es ein wichtiges kulturelles Zentrum für das regionale Judentum. Es gab mehrere Synagogen. Die deutsche Wehrmacht zerstörte alle bis auf eine, die ihr als Lagerraum diente. 600 Juden wurden 1940 in die Arbeitslager deportiert. Anfang 1941 wurde die übrige jüdische Bevölkerung in die Ghettos der umliegenden Ortschaften verteilt, von wo aus sie später in die Vernichtungslager deportiert wurden.
Insgesamt kamen ca. 8.000 Auschwitzer Juden während der Shoah um. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es in Auschwitz keine jüdische Gemeinde mehr. Die Chewra-Lomdei-MeshnajotSynagoge, die den Nazis als Lagerraum gedient hatte, wurde weiterhin als Lager benutzt, bis eine amerikanische Stiftung die Synagoge restaurieren und zusammen mit dem Nebengebäude als Jüdisches Zentrum herrichten ließ. Die Synagoge diente gleichzeitig als Lernort für die Talmudschüler und als Gebetsraum. Im Nebengebäude ist eine Dauerausstellung über das jüdische Leben in Os´wie˛cim zu sehen. Außerdem gibt es wechselnde Ausstellungen.
„staatl. museum auschwitz-birkenau” sowie die kontaktinformationen des jüdischen museums in os´wie˛cim finden sie auf seite 34
bilder oben jüdisches museum und synagoge
stammlager auschwitz I, museum
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bild links os´wie˛cim (auschwitz) heute
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panstwowe muzeum auschwitz-birkenau adresse ul. Wie˛z´niów Os´wie˛cimia 20, 32-603 Os´wie˛cim tel fax mail web
+48 (0)33 844 81 00 +48 (0)33 843 22 27 www.auschwitz.org.pl muzeum@auschwitz.org.pl
das jüdische krakau und das ghetto
öffnungszeiten Dezember bis Februar: täglich 8 Uhr bis 15 Uhr März, November: täglich 8 Uhr bis 16 Uhr April, Oktober: täglich 8 Uhr bis 17 Uhr Mai, September: täglich 8 Uhr bis 18 Uhr Juni, Juli, August: täglich 8 Uhr bis 19 Uhr Am 1. Januar, 25. Dezember und Ostersonntag geschlossen
es gibt folgende angebote Dauerausstellung, Führungen, Publikationen, Vorträge, Seminare, Konferenzen, Workshops, Archiv, Forschungen Die Führungen in der Gedenkstätte werden durch die ausgebildeten Guides hervorragend organisiert und durchgeführt. Für die Besichtigung der beiden Lager muss man aber mindestens zwei Tage einplanen. Es besteht auch die Möglichkeit zusätzlich an thematischen Workshops oder Vorträgen teilzunehmen, z.B.
• der Ort KL Auschwitz im Plan der Nazis zur Vernichtung der europäischen Juden,
• das Schicksal der Kinder im KL Auschwitz, • das Schicksal der Sinti und Roma sowie das Zigeunerlager in Auschwitz II – Birkenau
• medizinische Experimente im Lager, • Widerstandsbewegung im Lager, • Täter und Täterinnen – wer waren die Deutschen, die im Lager beschäftigt waren,
• „Vernichtung durch Arbeit“ – Sklavenarbeit der Häftlinge am Beispiel des Konzerns IG Farben und Auschwitz III Monowitz,
• legale und illegale künstlerische Tätigkeit im Lager, • die Gestalt des Rottmeisters Witold Pilecki - "Als Freiwilliger
Auch eine Begegnung mit Zeitzeugen ist möglich. In Krakau und Umgebung leben noch Zeitzeugen - ehemalige Häftlinge des KL Auschwitz. Ein Treffen mit einem Zeitzeugen ist aber von dessen Gesundheitszustand abhängig. Es ist auch möglich, ein Treffen mit Menschen zu organisieren, die als jüdische Kinder das Krakauer Ghetto und die deutsche Besatzung überlebt haben. Eine weitere Art von Zeitzeugen sind Menschen, die unter Einsatz des eigenen Lebens Juden vor der Vernichtung gerettet haben. Diese Menschen haben den Titel „Gerechter unter den Völkern der Welt“ erhalten, der vom Yad-Vashem-Institut in Jerusalem verliehen wird.
Die Workshops/Vorträge und die Zeitzeugenbegegnung können außerdem gebucht werden über
nach Auschwitz"
adresse Marco der Pole DMC ul. Kanonicza 15, 31-002 Kraków, Poland
von Auschwitz anhand der Lagerdokumentation, von Dokumentationsfilmen und Filmaufnahmen - Berichten von ehemaligen Häftlingen des Lagers
tel fax mail
• ausgewählte, individuelle Schicksale von Häftlingen und Opfern
+48 (0)12 43 02 117 +48 (0)12 43 02 131 office@marcoderpole.com.pl
Nach den Pogromen im 15. Jahrhundert siedelte sich die jüdische Bevölkerung Krakaus in der damals noch selbständigen Stadt Kazimierz an, die durch einen Seitenarm der Weichsel von Krakau getrennt lag. Auf alten Bildern ist das noch zu sehen. Zeitweise war ein Viertel der Bevölkerung Krakaus jüdischen Glaubens. Die jüdische Kultur hatte einen prägenden Einfluss auf Kazimierz und später auf Krakau, als im 19. Jahrhundert unter der Habsburger-Herrschaft die Juden wieder frei siedeln durften und die reicheren Juden sich in Krakau niederließen. Kazimierz wurde bald zum Stadtteil von Krakau. Vor dem 2. Weltkrieg war jeder vierte Krakauer jüdischen Glaubens, die jüdische Gemeinde hatte 60.000 Mitglieder. Nach der Besetzung Polens durch die deutsche Wehrmacht wurde im Mai 1940 die jüdische Bevölkerung Krakaus aufgefordert die Stadt zu verlassen. Wer freiwillig ginge, könne Gepäck und Besitztümer mitnehmen. Die meisten Juden blieben. Die „freiwillige“ Ausreiseaktion war gescheitert. Also wurde ein Großteil von ihnen in die umliegenden Orte zwangsumgesiedelt. Nur 15.000 arbeitsfähige Juden sollten in Krakau bleiben. Auch diese Menschen mussten im März 1941 ihre Wohnungen und Häuser verlassen und in den Stadtteil Podgorze umziehen, 15.000 Menschen in einen Bezirk, in dem Wohnraum für 3.000 Menschen war. Später kamen noch bis zu 4.000 Einquartierungen hinzu. Die
christlichen Einwohner mussten weichen und das Ghetto wurde durch Mauern von der Außenwelt abgeriegelt. Das Verlassen des Ghettos ohne Erlaubnis war unter Todesstrafe verboten. Schon vorher hatten die Besatzer einen Judenrat gegründet, der die Geschicke der Juden in Zusammenarbeit mit den deutschen Behörden verwalten sollte. Ende Mai 1942 gab es die ersten Deportationen vor allem von Alten, Kranken und Kindern aus dem Ghetto ins Vernichtungslager Bełz´ec. 4.000 Menschen wurden innerhalb von zwei Tagen deportiert. Bis zum 4. Juni wurden weitere 600 Menschen im Ghetto erschossen und am 8. Juni ging ein Transport von 7.000 Juden aus den umliegenden Ortschaften und Krakau nach Bełz´ec. Anfangs glaubte man noch den Lügen der SS, dass die Deportierten in die Ukraine zum Arbeiten gebracht würden. Bald erfuhr man aber die grausame Wirklichkeit durch polnische Zeugen. Bis zum Dezember 1942 gab es weitere Deportationen und Erschießungen. Das Ghetto wurde anschließend geteilt in den Bereich der Arbeitsfähigen (A) und der Arbeitsunfähigen (B). Ab März 1943 wurde das Ghetto liquidiert, die Arbeitsfähigen wurden ins Arbeitslager Plaszow gebracht, die Menschen im Bereich B wurden teils auf den Straßen erschossen und teils ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Das Zwangsarbeiterlager und spätere KZ Plaszow wurde zeitweise von Amon Göth geleitet, der für seine äußerste Brutalität bekannt war.
jüdisches museum und synagoge adresse Plac Ksie˛dza Jana Skarbka 5 Os´wie˛cim, Poland 32-600
tel +48 (0)33 84 47 002 mail info@ajcf.pl
remuh Synagogue, ul. szeroka 40, kazimierz quelle: wikipedia zetpe0202
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das jüdische krakau und das ghetto
Im Ghetto hatte sich eine Widerstandsgruppe gebildet, die einigen Menschen zur Flucht verhalf, ein Aufstand war aber undurchführbar, stattdessen verübte man einen Bombenanschlag auf das von Deutschen besuchte Café Cyganeria.
bevorstand, versuchte er, seine Firma mitsamt den Arbeitskräften nach Brünnlitz in Mähren umzusiedeln. Oskar Schindler gelang es tatsächlich, viele seiner Arbeiter und Arbeiterinnen auf diese Weise zu retten.
Oskar Schindler betrieb eine Emailwarenfabrik in Zablocie bei Krakau, in der auch Granathülsen hergestellt wurden. Ihn widerte das Verhalten der SS gegenüber den Juden an und er beschloss, so viele Juden wie möglich, zunächst seine eigenen Arbeiter, zu retten. Der erste Schritt war die Anerkennung seiner Firma als kriegswichtige Produktionsstätte. So konnte er seine Arbeiter als unersetzbar für die erfolgreiche Produktion erklären und gleichzeitig noch mehr Arbeitskräfte aus dem Ghetto anfordern. Ein weiterer Schachzug war die Errichtung eines Nebenlagers von Plaszow auf seinem Werksgelände, zu dem die SS nur begrenzt Zugang suchte. Hier konnte Schindler seine Arbeiter mit zusätzlichen Lebensmitteln versorgen und ihnen bessere Arbeitsbedingungen verschaffen. Gegen Kriegsende, als die Liquidierung von Plaszow und dem Schindlerschen Nebenlager
Heute liegt Kazimierz im Zentrum von Krakau und ist Teil der Altstadt, den Weichselnebenarm gibt es nicht mehr. Kazimierz ist heute ein Ausgehviertel mit wieder geweckter jüdischer Kultur für Touristen, Klezmermusik, jüdischen Restaurants, aber auch einer sehenswerten Synagoge, der Remuh-Synagoge neben dem alten jüdischen Friedhof, auf dem der berühmte Rabbiner Moses Isserles liegt, zu dessen Grab Juden aus aller Welt pilgern. Die Remuh-Synagoge ist 1957 restauriert worden und wird von der jüdischen Gemeinde und jüdischen Besuchergruppen als Gebetsraum und für Gottesdienste genutzt. Man kann sie besichtigen. Es gibt noch weitere 6 Synagogen in Kazimierz, aber nur noch 120 bis 150 Menschen jüdischen Glaubens, von denen die meisten schon im Pensionsalter sind.
jüdisches museum galizien
emaillefabrik oskar schindler
adresse ul. Dajwór 18, 31-052 Krakau, Polen
adresse ul. Lipowa 4
tel fax web mail
web mail
+48 (0)124 21 68 42 +48 (0)124 21 68 42 www.galiciajewishmusum.org info@galiciajewishmuseum.org
information Das Galizia Jewish Museum besteht seit 2004 und zeigt die Dauerausstellung „Spuren der Erinnerung“, in der die Kulturgeschichte des jüdischen Lebens in Galizien und dessen Zerstörung dargestellt wird. Es gibt gleichzeitig mehrere Sonderausstellungen zu unterschiedlichen Themen. Durch das Museum können auch Begegnungen mit Überlebenden und Menschen, die damals Juden gerettet haben, vereinbart werden, ebenso Führungen durch das jüdische Viertel, bzw. das ehemalige Ghetto.
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www.mhk.pl info@mhk.pl
öffnungszeiten Täglich von 9 Uhr bis 16 Uhr
Das Museum hat eine Website auf Deutsch und bietet hier auch besondere Programme für Schulklassen an. Eine weitere wichtige Sehenswürdigkeit in Krakau ist die ehemalige Emaillefabrik Oskar Schindlers. Das Verwaltungsgebäude wurde ein Museum, in dem in einer multimedialen Ausstellung Krakau zur Zeit der deutschen Besatzung zu sehen ist.
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vorbereitung der studienfahrt
vorbereitung der studienfahrt
11.1 durch den/die lehrer/in Jedem Geschichtslehrer stellt sich irgendwann die Frage, wie er seinen Schülern den Holocaust vermitteln soll, ein Geschehen, das so grauenhaft ist, das es fast unwirklich erscheint. Der Holocaust ist aber kein Thema nur für den Geschichtsunterricht, auch im Religionsunterricht, in Ethik, Sozialwissenschaften hat es unter Berücksichtigung unterschiedlicher Perspektiven seinen Platz. Was können Schüler heute lernen, wenn sie Gedenkstätten besuchen? Eine wichtige Antwort gibt der Historiker Dr. Guido Hitze, zuletzt Referatsleiter in der Landeszentrale für politische Bildung in Nordrhein-Westfalen: „Jede Gedenkstätte erinnert daran, dass humane und zivilisatorische Grundnormen eben nicht selbstverständlich sind. Das mahnt die Nachgeborenen sich selbstkritisch zu vergewissern, was genau unter den jeweiligen historischen Bedingungen konkret die Grundlagen menschlichen Zusammenlebens sind.“ 2 In Zeiten von Pegida und wachsendem Misstrauen bis Ablehnung gegenüber dem Islam und Muslimen erscheint eine solche Besinnung notwendiger denn je. Auch der Antisemitismus tritt wieder öfter in Erscheinung, er war nie ganz verschwunden, in der Generation derjenigen, die den Nationalsozialismus erlebt haben, hat er sich gehalten und kam in Sprüchen wie „Nur keine jüdische Hektik!“ u.a. zum Ausdruck. Der Dauerkonflikt im Nahen Osten zwischen Israel und Palästina und den Anrainerstaaten trägt dazu bei, den Antisemitismus gerade auch bei jungen Muslimen in Deutschland wach zu halten. Die Ablehnung des Anderen, die bis zum Hass und zum Tötungswunsch gehen kann, ist eine Gefahr auch in unserer Gesellschaft, was sich nicht erst durch die NSU-Morde gezeigt hat. Als Lehrer trifft man oft auf eine Ablehnung von Schülern in höheren Klassen, in den Berufskollegs oder im Zweiten Bildungsweg, sich mit den Themen Nationalsozialis-
Gedenkstätten an den historischen Orten, bei denen noch viele originale Gegenstände und Gebäude erhalten sind, können eine solche „Authentizität" und Realitätsnähe vermitteln. Schüler lernen intensiver, wenn es „echt“ und „wirklich“ ist. Für den Betrachter wird das Ausmaß an Menschenverachtung und Brutalität und die Industrialisierung des Mordens deutlicher als durch jede Lektüre oder Filme. Es stellen sich ihm viele Fragen: Wie wurde ein solches Geschehen möglich? Wer sind die Täter, wer sind die Opfer, wer hat nur zugeschaut und hat es zugelassen und warum? Gab es Widerstand? Konnten Menschen fliehen? Alle diese Fragen oder andere können in Workshops, die von der jeweiligen Gedenkstätte oder von örtlichen Museen in Polen angeboten werden, durch die Schüler bearbeitet werden. Viele der Fragen lassen sich aber sehr gut in der Vorbereitung auf die Studienfahrt bearbeiten und zwar in den NS-Gedenkstätten oder Geschichtswerkstätten in Schulortnähe. Beispiele für NRW: NS-Dokumentationszentrum in Köln, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, Alte Synagoge Wuppertal u.v.a. Aber auch Online-Archive, DVDs und andere Formen der Oral History bieten Material für eine biographische Recherche,
z.B. auf den Websites „Zeugen der Shoah“ (auf einer dort angebotenen DVD findet man 12 dreißigminütige Interviews mit Überlebenden der nationalsozialistischen Verfolgung, sie lässt sich mit Begleitmaterial auf dieser Internetseite bestellen), „Zwangsarbeit 1939-1945“ (auch hier gibt es Lebensläufe von KZ-Überlebenden, die Videos sind leider meist nicht in Deutsch).
Der Politikwissenschaftler Dr. Bert Pampel, wissenschaftlicher Referent bei der Stiftung Sächsische Gedenkstätten in Dresden, hat sich mit der Frage beschäftigt: „Was lernen Schülerinnen und Schüler durch Gedenkstättenbesuche?“ 4. Die Gedenkstättenpädagogik definiert eine Gedenkstätte als Lernort für Schüler mit den Lernzielen:
Eine nahezu ideale Vorbereitung auf den Gedenkstättenbesuch wäre, am Schul- oder Wohnort zu recherchieren, welche jüdische Familie wo gewohnt hat und wohin sie wann deportiert wurde. Wie hat die Familie vorher gelebt, womit wurde sie in der Zeit des Nationalsozialismus konfrontiert, wie haben sich die Nachbarn verhalten (schwierig herauszufinden), auf welchen Wegen, über welche Ghettos, ist sie in welches Konzentrations- oder Vernichtungslager deportiert worden, hat ein Familienmitglied überlebt? Wenn man dann mit den Schülern, die gruppenweise sich auch unterschiedliche Familien vornehmen können, den Weg dieser jüdischen Familie ins Todeslager nachverfolgt, erreicht man eine hohe Identifikation und Empathie. Mit einer solchen biographischen Recherche lassen sich sicher auch Schüler aus Zuwanderungsfamilien zur Beschäftigung mit einem Teil der „deutschen“ Geschichte motivieren. Das Lernen an Biographien im Hinblick auf den Holocaust und die Verfolgung von Minderheiten hat viele Facetten 3:
1. Kenntnis über das historische Geschehen am Ort gewinnen 2. Mitgefühl für die Opfer entwickeln 3. eigene Wertmaßstäbe, die Bedeutung von Demokratie und Menschenrechten und deren Gefährdung reflektieren
• Kenntnis von Lebenswegen (jüdische Familien,Widerstandsgruppen, Sinti, Roma, Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene u.a.) • Identifikation mit einer Minderheit • Aufdecken von Spuren der NS-Geschichte am eigenen Wohnort • Unterscheiden von Perspektiven: Täter, Opfer, Mitläufer, Zuschauer, Profiteur u.a. • Bessere Nachvollziehbarkeit komplexer geschichtlicher Situationen am individuellen Schicksal, z.B. das Schrumpfen menschlicher Handlungsspielräume in einer Diktatur oder die Gefährdung humaner Orientierungen in Extremsituationen
• Zuwachs an Fakten-, Kontext- und Begriffswissen • Interpretation der historischen Ereignisse (z.B. Deutung von Täterhandeln) • Einstellungen und Werthaltungen (z.B. negative Bewertung von Diktaturen, Haltung gegenüber Minderheiten heute) • Interessen und Motivationen (weitere Beschäftigung mit historischen Themen, eigenes zivilcouragiertes Handeln) Bei der Befragung von Schülern ergab sich, dass für sie „durch eigenes Sehen und Erleben weit zurückliegende historische Ereignisse nachvollziehbar werden“ 5. „Deshalb werden originale Gegenstände und Gebäude gegenüber den Informationen in Ausstellungen und Führungen auch als bedeutsamer angesehen.“ 6 Schüler wollen sich vorstellen, wie es früher war. „Im Vordergrund stehen erlebnisorientierte Erwartungen wie Erfahrung von Aura und Authentizität, bedrückende Gefühle oder Nachempfinden.“ 7 Schüler seien weniger auf „Lernen“ als auf „Erleben“ eingestellt.
4
Vgl. Bert Pampel, a.a.O., S.107-118
Gedenkstättenarbeit und Erinnerungskultur.
5
a.a.O., S. 110
Ein deutsch-polnischer Austausch, Klartext Verlag, Essen 2014, S.15
Ein deutsch-polnischer Austausch, Klartext Verlag, Essen 2014,S.153-163
6
ebenda
7
ebenda
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3
Vgl. Wies³aw Wysok in: Paul Ciupke, Guido Hitze et al.(Hrsg):
Die Gedenkstättenpädagogik ist handlungsorientiert, sie verfolgt kognitive, affektive und moralische Ziele:
Gedenkstättenarbeit und Erinnerungskultur.
2
Wiesław Wysok in: Paul Ciupke, Guido Hitze et al.(Hrsg):
mus, Zweiter Weltkrieg und Holocaust zu beschäftigen. „Nicht schon wieder!“, geht ein Stöhnen durch die Reihen. Auch die mediale Allgegenwärtigkeit in Filmen, Fernsehen, Büchern, Zeitungen, besonders rund um die Gedenktage, trägt zum Überdruss bei. Vielleicht liegt der Überdruss auch an der scheinbaren „Betroffenheitspflicht“ und der dabei mitschwingenden „Moralkeule“. Schüler verhalten sich völlig anders, wenn sie einem „Zeitzeugen“ begegnen, dann ist ihre Neugier geweckt, sie zeigen Empathie und stellen viele Wissensfragen. Der Zeitzeuge ist „real“, er vermittelt ein „authentisches“ Bild seiner Geschichte, seine „Aura“ des erlebten Leids nimmt den Zuhörer gefangen und weckt sein Mitgefühl. Eine solche Erlebnistiefe lässt sich im normalen Schulunterricht nicht erreichen.
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vorbereitung der studienfahrt
vorbereitung der studienfahrt
Bert Pampel zieht folgendes Fazit:
praktische vorbereitung in kürze
11.2 durch die schüler
• Gedenkstätten sollten als Orte gesehen werden, die Gespräche, Fragen, Assoziationen, Interesse und Auseinandersetzung bewirken. • Sachinformationen sollten zugunsten kommunikativer und reflexiver Zeitanteile reduziert werden. • Die Guides vor Ort sollten weniger Besucherreferenten als vielmehr Besucherbegleiter sein. • Wichtiger als der Kenntniszuwachs seien die emotionalen, visuellen und empathischen Eindrücke und das Gefühl, sich das frühere Geschehen besser vorstellen zu können.
• Wahl eines thematischen Schwerpunktes
Die Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus, dem Zweiten Weltkrieg und dem Holocaust ergibt sich an allen Schulen aus dem Lehrplan. Da selbstentdeckendes, projektorientiertes Lernen oft das nachhaltigere ist, bietet es sich auch bei diesen Themen an. Das Aufspüren einer Biographie (vgl. letztes Kapitel) eignet sich gut, vielleicht die Lebensgeschichte eines jungen Menschen oder eines Kindes.
Gerade der Erlebnischarakter hat wahrscheinlich eine nachhaltigere Wirkung auf die Bewusstseinsbildung der Schüler als es eine kognitive Wissensvermittlung hätte. Dazu gibt es allerdings noch keine qualitativen Untersuchungen. Am wichtigsten sind aber die Erwartungen der Schüler selbst: Was wollen sie sehen, was wollen sie wissen, was wollen sie erfahren?
• Klärung organisatorischer Fragen wie Rolle der Lehrer (z.B. Verantwortlichkeit gegenüber der Schülergruppe in Bezug auf Lernprozess und emotionale Stabilität), Rolle der polnischen Teamer (fachliche und landeskundliche Vermittlungsfunktion), Leitung der Gruppengespräche nach der Besichtigung
Es gibt eine Fülle von Literatur für die inhaltliche Vorbereitung in der Schule, für Lehrer und Schüler. Die teilweise kommentierte Literaturliste im Anhang ist strukturiert und auf eine Auswahl begrenzt.
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• Teilnahme (fakultativ) an einem Lehrerschulungsseminar mit Vorbereitungstreffen z.B. in Kreisau/Polen (Kennenlernen der polnischen Teamer, Landeskunde, unterschiedliche Aspekte der Gedenkkultur) und Besuch der Lagerorte • Vorbereitungsseminar in einer ortsnahen Gedenkstätte oder Geschichtswerkstatt
Die Schüler sollten schon Wissen über das nationalsozialistische Herrschaftssystem und die ersten beiden Kriegsjahre haben, bevor sie die Studienfahrt antreten, sonst lassen sich die Vorgänge im Generalgouvernement oder im Warthegau nicht verstehen. Die Vernichtungslager liegen in Polen, das damals von den Deutschen besetzt war und dadurch teilweise zum Deutschen Reich gehörte (Warthegau). In den Gedenkstätten
gibt es deutschsprachige Führungen, aber im Umfeld wird polnisch gesprochen. Da wahrscheinlich weder Lehrer noch Schüler (von Ausnahmen abgesehen) die polnische Sprache beherrschen, ist es sicher sinnvoll, einen kleinen Einblick in die polnische Sprache durch den Blitzkurs Polnisch zu bekommen. Bei der Studienfahrt sollten die Schüler nicht jünger als 14 Jahre sein, d.h. eine Durchführung kann ab der 9. Klasse stattfinden. Manchmal reagieren Eltern, Verwandte oder Bekannte und Freunde mit Unverständnis auf die bevorstehende Studienfahrt. Wie können Schüler mit solchen Situationen umgehen? Nachfolgend werden ein paar Szenen vorgestellt, die vom IBB an Schulen erprobt wurden. Statt Auschwitz, wie in den Beispielen, können natürlich andere Vernichtungslager genannt werden, nämlich dasjenige, zu dem die geplante Studienfahrt hinführt.
• Lernzieldefinition (Was soll gelernt werden?)
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vorbereitung der studienfahrt
vorbereitung der studienfahrt
11.3 was denken die anderen von uns? szene 1
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szene 9
STELLT DAR, WIE DAS ANSCHLIESSENDE GESPRÄCH VERLAUFEN KÖNNTE
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Beate wird eine Studienreise nach Auschwitz machen. Ihre Freundin Susanne vom Reitverein geht auf eine andere Schule. Als Susanne von Beates Plänen erfährt, ist sie ziemlich überrascht:
Mehmet wird eine Studienreise nach Auschwitz machen. Er ist aus seiner Klasse der Einzige, der mitfahren möchte. Heute hat er seine Anmeldebestätigung bekommen. Er freut sich und erzählt das seinen Kumpels. Die reagieren prompt:
Henry wird eine Studienreise nach Auschwitz machen. Seine Kumpels interessiert das nicht wirklich. Aber letzten Montag auf dem Heimweg sagte Patrick plötzlich:
Dennis wird eine Studienreise nach Auschwitz machen. Sein Freund Marvin ist mit ihm zusammen im Sportverein. Als er von Dennis‘ Plänen erfährt, sagt er:
„Mehmet, du bist bekloppt! Für so was würd‘ von uns keiner auch nur eine Minute verschwenden. Das ist Geschichte, verstehst du. Aus und vorbei. Das Ganze hängt uns zum Hals raus.“
„Henry, das ist cool, dass du nach Auschwitz fährst. Wir haben bei der Europameisterschaft im Fernsehen Bierhoff mit Podolski und Klose an der Erschießungswand gesehen. Cool! Kannste uns ein paar Fotos mitbringen? So von den besonders krassen Stellen. Schwarze Wand, Gaskammer und so.“
„Beate, ich versteh dich nicht. Letzte Woche hast du gesagt, dass du kein neues Zaumzeug für dein Pony bekommst, weil deine Eltern sich das nicht leisten können. Jetzt aber Geld für Auschwitz ausgeben, ja? Wenn schon eine Reise außer der Reihe, dann würd‘ ich fürs gleiche Geld mit ‚all inclusive‘ und jeden Tag ‚happy hour‘ an den Strand nach Antalja.“ szene 2 STELLT DAR, WIE DAS ANSCHLIESSENDE GESPRÄCH VERLAUFEN KÖNNTE
Thomas wird eine Studienreise nach Auschwitz machen. Am Kiosk in seiner Siedlung hängen immer ein paar unangenehme Typen herum. Einer von ihnen muss wohl erfahren haben, dass Thomas nach Auschwitz fährt: „Eh, Kleiner! Du fährst nach Auschwitz? Wie bist du denn drauf? Glaubste, die Toten werden davon wieder lebendig, wenn da ständig Leute hinkommen und Kränze ablegen? Mir kommen die Tränen.“ szene 3 STELLT DAR, WIE DAS ANSCHLIESSENDE GESPRÄCH VERLAUFEN KÖNNTE
Annekatrin wird eine Studienreise nach Auschwitz machen. Ihre Mutter findet das sehr gut. Aber sie muss sich einfach in jede Kleinigkeit einmischen. Nachdem Annekatrin ihren Koffer gepackt hat, geht es schon wieder los: „Anne, du weißt, wie sehr ich es schätze, dass du nach Auschwitz fährst. Da bin ich sehr stolz auf dich. Aber bitte, verhalte dich dort angemessen. Diese peinlichen Ohrringe, so groß wie Deckel vom Nutellaglas, lass bitte zu Hause. Und diesen Rock auch. Der ist nicht viel länger als der dazugehörige Gürtel breit ist.“ 42
szene 5 STELLT DAR, WIE DAS ANSCHLIESSENDE GESPRÄCH VERLAUFEN KÖNNTE
Karolina wird eine Studienreise nach Auschwitz machen. Sie ist mit Pawel zusammen. Er ist 2 Jahre älter und war schon mal in Auschwitz. Als er von Karolinas Plänen erfährt, sagt er: „Mensch Karo, ich wusste ja, dass du dich für solche Sachen interessierst. Aber willst du dir das wirklich antun? Das geht einem ganz schön unter die Haut. Stell dir vor, als wir vor zwei Jahren dort waren, da war fast niemand, der nicht irgendwann geheult hat.“ szene 6 STELLT DAR, WIE DAS ANSCHLIESSENDE GESPRÄCH VERLAUFEN KÖNNTE
szene 8 STELLT DAR, WIE DAS ANSCHLIESSENDE GESPRÄCH VERLAUFEN KÖNNTE
Halina wird eine Studienreise nach Auschwitz machen. Ihre besten Freundinnen Rafaela und Jessica fahren nicht mit. Als sie sich eines Morgens treffen, sagt Jessica: „Halina, weißt du, was mir Paul und Robby am Wochenende erzählt haben? Dass es in Auschwitz gar keine Gaskammern gegeben hätte. Und dass die Polen und die Israelis das nach dem Krieg so verdreht hätten, damit die Deutschen noch ein paar Hundert Jahre wegen dieser angeblichen Schuld Entschädigung zahlen müssen.“
„Eh, das ist ja voll krass! Ich wusste gar nicht, dass es Auschwitz noch gibt. Was gibt’s denn da zu sehen, Alter?“ szene 1 0 STELLT DAR, WIE DAS ANSCHLIESSENDE GESPRÄCH VERLAUFEN KÖNNTE
Ricarda wird eine Studienreise nach Auschwitz machen. Mit ihrem Freund Hans-Georg aus der Tanzschule kann sie über alles und jedes sprechen. Als Hans-Georg von Ricardas Plänen erfährt, hat er sofort einen spannenden Plan: „Ricarda, das hätte ich mir denken können, dass dich so etwas interessiert. Ich war auch schon da, nachdem wir vor zwei Jahren die Stolpersteine im Gedenken an die Familie Steinbeck gelegt hatten. Als wir dann aus Auschwitz zurück waren, haben wir uns geärgert, dass wir dort nicht im Archiv nach Spuren der Steinbecks gefragt haben.“
Malenka wird eine Studienreise nach Auschwitz machen. Ihre Freundin Sophie wäre auch gerne mitgefahren. Als sie über Malenkas Reise sprechen, sagt Sophie: „Ich beneide dich wegen deiner Eltern. Meine Eltern sind so gemein. Mein Vater hat gesagt, dass das für mich auf keinen Fall in Frage kommt. Ich soll mir so was nicht antun, weil ich angeblich schon bei der kleinsten Kleinigkeit anfange zu heulen. Das ist so gemein.“
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11.4 blitzkurs polnisch Am besten lernst du polnisz, wen du ainen doiczen tekst in polniszer Rechtszraibung list: Morgens holst du dain farad aus der garaz˙e Fil cait hast du nicht. Alzo zaust du zo sznel wi es get. Dain froind dz˙oni wartet szon an der szule. Da di zone szaint, zind die z˙aluzien geszlosen. Trocdem erkent ir, das di lerer im lerercimer faiern und kon´ak trinken. Plac´, da kipt ein glas um. Ist das painlich! Gut, das Guten Tag! Auf Wiedersehen! Hallo! Tschüss! Gute Nacht!
Dzien´ dobry Do widzenia czes´c´! czes´c´! Dobranoc!
Bitte (sehr)! Danke! Verzeihung! Ich verstehe nicht.
Prosze˛ (bardzo)! Dzie˛kuje˛! Przepraszam! Nie rozumiem.
Ich bin aus Deutschland. Ich spreche nicht Polnisch. Sprichst du Englisch? Sprichst du Französisch? Sprichst du Deutsch?
Jestem z Niemiec. Nie mówie˛ po polsku. Mówisz po angielsku? Mówisz po francusku? Mówisz po niemiecku?
Ich bin Hans und du? Ich wohne in Dortmund. Ich wohne in Lünen (bei Dortmund).
Jestem Hans a ty? Mieszkam w Dortmundzie. Mieszkam w Lünen (koło Dortmundu).
Ich bin sechzehn Jahre alt. Ich bin siebzehn Jahre alt. Ich bin achtzehn Jahre alt.
Mam szesnas´cie lat. Mam siedemnas´cie lat. Mam osiemnas´cie lat.
Wo ist (gibt es)...? Wo ist eine Toilette? Bitte den Toilettenschlüssel! Toilettenpapier Bitte den Schlüssel!
Gdzie jest ...? Gdzie jest toaleta? Poprosze˛ klucz do toalety! papier toaletowy Poprosze˛ klucz!
rechts links geradeaus
w prawo w lewo prosto
Toiletten sind oft mit Symbolen gekennzeichnet: (Herren) und O (Damen) 44
praktische vorbereitung in kürze
vokale
es nicht ain flaka˛ mit toirem szanel war. Ject haben di lerer bemerkt, das ir zi beobachtet. Ps´! Wegen des kon´ aks z˙eniren zi zich. Aber fil szlimer ist: zi rauchen wi di szlote. Nón kenst du szon di maisten buchsztaben. Hast du bemerkt, das es ainige laute gibt, di man mit ferszidenen bóchstaben szraiben kann? Markire mal dize laute in der tabele auf der anderen zaite! Dort findest du das gance polnisze alfabet. Wechselstube Fahrkarte, Eintrittskarte Straßenbahn Zigaretten
kantor bilet tramwaj papierosy
ja nein
tak nie
gut in Ordnung sehr gut schön (Aussehen)
dobrze dobrze bardzo dobrze pie˛kny, ładny
Ich brauche...
Potrzebuje˛ ...
Was kostet das? Bitte schreiben Sie das auf! Bitte schreib‘ das auf!
Ile to kosztuje? Prosze˛ napisac´! Prosze˛ napisac´!
Prost!
Na zdrowie!
Speisen Getränke Nachtisch Eis Kaffee (mit Zucker) Tee (mit Milch) Bier Wein Mineralwasser Cola
dania napoje deser lody kawa (z cukrem) herbata (z mlekiem) piwo wino woda mineralna pepsi / kola
Messer Gabel Löffel Teller Glas Serviette
nóž widelec łyžka talerz szklanka serwetka
buchstabe
a a˛ e e˛ i o ó u y
laut
beispiel
• Wahl eines thematischen Schwerpunktes
a nasales a e nasales e i o u u unbetontes e
Mann Salon Ecke Bassin wir offen Union Union Tonne
• Vorbereitungsseminar in einer ortsnahen Gedenkstätte oder Geschichtswerkstatt • In NRW: auch Vorbereitung durch die IBB-Mitarbeiter in Absprache mit der Schule möglich
konsonanten
b c c´ d f g h j k l ł m n n´ p r s s´ t w z z´ z˙ ch cz dz dz´ dž rz sz szcz
b z tsch (eher tch) d f g ch j k l wie engl. wh m n nj p r (gerollt) s sch (eher ch) t w stimmhaftes s ch stimmhaftes sch ch tsch dz (stimmhaft) wie dz mit kurzem j stimmhaftes dsch stimmhaftes sch sch schtsch
Bach Zeit Dach Fach Gast Dach ja krachen lachen where? Mutter Nacht Cognac Pizzeria Pizzeria das Tag Wache Saal ich Garage Dach Klatschen Jimmy Garage Fleisch Chruschtschow 45
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vorschläge zur durchführung einer studienfahrt
1. Die geplante Studienfahrt sollte nicht weniger als 4 Tage vor Ort umfassen. 2. Eine durchgängige Begleitung vor Ort durch eine Person (Teamer) mit Orts- und Sprachkenntnissen und Kenntnissen der Gedenkstättenpädagogik ist anzuraten. Das IBB bemüht sich in Zusammenarbeit mit den Gedenkstätten um eine Erstellung bzw. Ausweitung eines Netzwerks von Teamern. 3. Ein stärkerer Bezug der Jugendlichen zum gegenwärtigen Polen ist wünschenswert, z.B. die Begegnung mit polnischen Schülern zu einem bestimmten Thema. 4. Auch eine Begegnung mit Zeitzeugen ist noch möglich: Überlebenden der Lager, der Ghettos oder polnischen Bürgern, die die Ereignisse als Kinder miterlebt haben.
5. Das IBB vermittelt in den einzelnen Bundesländern Kooperationspartner an die Gruppen. Der Kooperationspartner begleitet die Gruppe bei der Organisation der Studienfahrt und ist bei der Programmfindung und der Antragstellung behilflich. 6. Die Anträge für die Studienfahrten gehen bei dem jeweiligen Partner oder dem IBB Dortmund ein und werden auf Vollständigkeit und Einhaltung der Kriterien geprüft und dem BMFSFJ zur Entscheidung vorgelegt. Das Bundesministerium erteilt dann die Bewilligung. 7. Eine Dokumentation der Studienfahrt sollte mit dem Ziel erstellt werden, sie einer schulischen Öffentlichkeit, im besten Fall auch einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In diese Öffentlichkeit sollten bereits bestehende und potentielle neue Sponsoren der Drittmittel einbezogen werden.
gedenkstätte Auschwitz
gedenkstätte Majdanek
1. tag Ankunft in Oswiecim, Treffen mit dem polnischen Teamer, Stadtführung, Besuch im Jüdischen Museum und der Synagoge
1. tag Ankunft in Lublin, Treffen mit dem polnischen Teamer, Stadtführung
2. tag Besuch des Stammlagers Auschwitz in Begleitung des polnischen Teamers, Auswertung (Eindrücke, Gefühle, Gedanken) im Gruppengespräch abends 3. tag Besuch von Birkenau mit dem polnischen Teamer, anschließend Möglichkeit eines ca. 90-minütigen Workshops zu unterschiedlichen Themen, abends Gruppengespräch 4. tag Fahrt nach Krakau, Stadtführung im ehemaligen Judenviertel, Synagogenbesuch, abends z.B. Klezmer-Konzert 5.tag Rückfahrt an den Schulort gedenkstätte treblinka 1. tag Ankunft in Warschau, Treffen mit dem polnischen Teamer, Stadtführung 2. tag Besuch des Museums zur jüdischen Geschichte Polens „Polin“, Führung durch das Warschauer Ghetto, Synagogenbesuch, abends Gruppengespräch 3. tag Fahrt nach Treblinka, Führung durch die Gedenkstätte mit einem polnischen Teamer, abends Gruppengespräch 4. tag Workshop im Polin-Museum, abends z.B. Besuch des jüdischen Theaters (jiddische Sprache) oder Klezmer-Konzert, jüdisches Restaurant 5.tag Rückfahrt an den Schulort
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2. tag Besuch des Lagers Majdanek in Begleitung des polnischen Teamers, Auswertung (Eindrücke, Gefühle, Gedanken) im Gruppengespräch abends 3. tag Vormittags Workshop in Majdanek zu unterschiedlichen Themen, nachmittags auf den Spuren jüdischen Lebens in Lublin, Besuch des Zentrums "Brama Grodzka-Teatr NN" und der Synagoge in der Chachmei Lublin Jeschiwa, anschließend Besichtigung der Orte, von denen aus die Aktion Reinhardt organisiert wurde, abends Gruppengespräch 4. tag Fahrt nach Belzec oder Sobibor, Führung durch die Gedenkstätte, danach Gruppengespräch, abends z.B. Altstadt Lublin 5.tag Rückfahrt an den Schulort gedenkstätte cheŁmno / kulmhof 1. tag Ankunft in Lodz, Treffen mit dem polnischen Teamer, Stadtführung, Besuch im Jüdischen Museum und der Synagoge 2. tag Führung durch das Ghetto Litzmannstadt, Besuch des jüdischen Friedhofs und der Gedenkstätte Bahnhof Radegast, abends Gruppengespräch 3. tag Fahrt nach Chelmno/Kulmhof, Führung durch die Gedenkstätte mit einem polnischen Teamer, abends Gruppengespräch 4. tag Gruppen-/Arbeit zu Schwerpunktthemen 5.tag Rückfahrt an den Schulort 47
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förderung der gedenkstättenfahrten und gedenkstättenprogramme
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die nachbereitung am schulort
„Am Abend haben wir uns in kleineren Gruppen zusammengesetzt und über das gesprochen, was wir erlebt, gesehen und gefühlt haben. Dies fand ich persönlich eine gute Idee, denn man konnte sich etwas befreien von dem Unvorstellbaren, das einen den ganzen Tag beschäftigt hat.“ eine schülerin des 11. jahrgangs zu den abendlichen gruppengesprächen
Förderung nach dem Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP) Die IBB gGmbH erhält vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) Mittel aus dem Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP), die zur Förderung von Fahrten zu Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus im In- und Ausland nach den Vorgaben der Richtlinien des KJP zu verwenden sind. Anträge auf finanzielle Unterstützung für Gedenkstättenfahrten können an die IBB gGmbH gerichtet werden. Gefördert werden können Fahrten, die in einem nicht-schulischen Kontext stattfinden. Das Alter der Teilnehmenden umfasst 14 bis einschließlich 26 Jahre, die Zahl der geförderten Teilnehmenden pro Gruppe ist auf maximal 30 beschränkt. Förderbare und nicht förderbare Teilnehmende müssen in einem angemessenen Verhältnis zueinander stehen (maximal 25% nicht förderbare Teilnehmende). Wenn eine Kooperation zwischen einem Träger der Jugendarbeit und einer Schule besteht, so kann auch diese Gedenkstättenfahrt gefördert werden. Voraussetzung ist, dass bei dem außerschulischen Träger der Jugendarbeit die pädagogische und inhaltliche Verantwortung liegt. Zudem müssen folgende Kriterien erfüllt sein: • Das Projekt muss ausgeschrieben sein. • Die Fahrt gehört nicht zu einem klassen- oder kursbezogenen Lerninhalt und die Teilnahme wird nicht bewertet. • Pädagogisch geleitet wird die Fahrt von einem Mitarbeiter / einer Mitarbeiterin des außerschulischen Trägers. • Ferner kommt der Jugendhilfecharakter dadurch zum Ausdruck, dass die Teilnehmenden an der Vorbereitung und Durchführung der Maßnahme mitwirken können. Soweit erforderlich, sind diese Kriterien von den antragstellenden Organisationen schriftlich zu bestätigen. Die Fördersätze (Höchstbeträge) pro Teilnehmenden sind • bis 40,- € Programmkosten, Unterkunft und Verpflegung pro Programmtag • bis 60,- € Reisekostenzuschuss Die Fördersumme darf die Summe der Ausgaben nicht übersteigen. Zusätzlich können pro Programmtag Honorarkosten in Höhe von 305,-€ erstattet werden, sofern diese Kosten nachgewiesen werden.
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Anträge sollen zwei Monate vor Beginn der Gedenkstättenfahrt bei der IBB gGmbH eingereicht werden. Beigelegt müssen sein:
Die Nachbereitung der Studienfahrt in der Schule oder außerschulischen Einrichtung ist aus mehreren Gründen wichtig:
• die öffentliche Ausschreibung / Einladung zu der Fahrt (kann auch über Internet erfolgen, dann Ausdruck beilegen), • das vorläufige Programm, • ein vorläufiger Kosten- und Finanzierungsplan, • ein Nachweis der Rechtsfähigkeit und Gemeinnützigkeit der durchführenden Organisation.
• als Selbstvergewisserung für den einzelnen Teilnehmer • als Festigung des Erfahrenen und Erlebten • als Überprüfung vorher festgelegter Lernziele oder Erwartungen • als Basis für die weitere thematische Arbeit • als Dokumentation für die Schulgemeinschaft (Schüler, Lehrer, Eltern) • als Dokumentation für eventuelle Sponsoren • als Information der schulischen und außerschulischen Öffentlichkeit
Weitere Einzelheiten zu der Förderung erfahren Sie auf der Homepage des Internationalen Bildungs- und Begegnungswerks Dortmund:
www.ibb-d.de/erinnern/foerderung-gedenkstaettenfahrten
Kontakt Olga Rensch rensch@ibb-d.de Tel. 0231 / 95 20 96-11
Emilia Simon simon@ibb-d.de Tel. 0231 / 95 20 96-34
Förderung durch das Deutsch-Polnische Jugendwerk (DPJW) Das Deutsch-Polnische Jugendwerk wurde 1991 von den Regierungen Deutschlands und Polens gegründet. Seine Aufgabe ist es, das gegenseitige Kennenlernen und Verständnis zwischen jungen Deutschen und Polen zu fördern. Das DPJW unterstützt deutsch-polnische Jugendbegegnungen finanziell und bietet Organisatoren inhaltliche Hilfe an. Seit seiner Gründung hat das DPJW bereits mehr als 65.000 Begegnungen gefördert, an denen mehr als 2,5 Millionen junge Deutsche und Polen teilgenommen haben. Gemeinsame Gedenkstättenfahrten, die von polnischen und deutschen Partnern durchgeführt werden, können gefördert werden. Hierzu gibt es das Programm „Wege zur Erinnerung“. www.dpjw.org/projektfoerderung/wege-zur-erinnerung
Förderung durch die Bethe-Stiftung „Erinnern ermöglichen“ Die Eheleute Bethe möchten mit den von ihrer Stiftung geförderten Projekten einen kleinen Beitrag zur Verbesserung der Gesellschaft in Richtung Humanität und Toleranz leisten. Zu diesem Zweck haben sie 1996 die Bethe-Stiftung gegründet. Informationen zur Förderung von Gedenkstättenfahrten erhalten Sie auf folgender Homepage: www.erinnern-ermoeglichen.de E-Mail gsf@bethe-Stiftung.de
Eine Dokumentation kann auf unterschiedliche Art und Weise stattfinden. Viele Gruppen erstellen Fotobände oder Broschüren. Die Broschüren enthalten Erfahrungsberichte der Schüler oder Beiträge zur Geschichte der Vernichtungsorte und ihrer Funktion im Nationalsozialismus. Artikel in der heimischen Zeitung oder auf der Homepage der Schule sorgen dafür, dass die Schüler ihre Eindrücke einer breiteren Öffentlichkeit mitteilen können, mit positivem Effekt für die Schule und für eine Kultur der Erinnerung. Ausstellungen in der Schule, zu der Eltern, Presse und mögliche Sponsoren eingeladen werden, lassen die Schüler zu „Experten“ werden und motivieren eventuell andere Klassen an einer solchen Studienfahrt teilzunehmen. Interessant ist hier das Konzept der Ausstellung in einer nordrheinwestfälischen Gesamtschule, bei dem die drei Oberstufenjahrgänge zusammengearbeitet haben. Die 13. Jahrgangsstufe präsentierte ihre Erfahrungen bei der Studienreise nach Auschwitz, der 12. Jahrgang stellte die Ausstellung „Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen – NRW für Toleranz und Menschlichkeit“ der Friedrich-Ebert-Stiftung vor und lud zur Diskussion ein, der 11. Jahrgang zeigte die Ausstellung „Menschenrechtsverletzungen heute – Tabu oder erschreckende Realität?“ Hier ist der Bogen von damals bis heute gespannt und die Relevanz der Beschäftigung mit geschichtlichen Themen wird deutlich. Die nachfolgenden Schüleräußerungen zeigen, wie sinnvoll und prägend der Besuch einer Gedenkstätte wie Auschwitz, Majdanek o.ä. sein kann.
man sieht das, was auch die häftlinge sahen. zwar nicht in vergleichbarer weise, aber wirklichkeitsnah, intensiv und vor allen dingen unnachahmlich. wir sahen die schockierenden lebensverhältnisse, denen menschen ausgesetzt waren.“ schülerin, 13. jg. „wir haben eine erfahrung für das leben gemacht, die wir nie vergessen werden. man kann sich zwar nicht direkt in die Lage der häftlinge versetzen, weil die gräueltaten damals unbeschreiblich waren, dennoch wissen wir, dass so etwas nie wieder passieren darf.“ schülerin, 13. jg. „an dem abend haben wir uns von auschwitz verabschiedet. jeder von uns hat eine kerze angezündet und einen zettel mit unseren eindrücken und gefühlen geschrieben. eine sehr traurige, aber wichtige fahrt! ich bin sehr froh darüber, dass meine schule es ermöglicht hat, dass wir dorthin fahren konnten. ich wünsche mir von ganzem herzen, dass so etwas nie wieder auf dieser welt passiert. ich habe vieles dazu gelernt.“ schülerin, 12. jg. „seit der gedenkstättenfahrt ist die beschäftigung mit dem thema ‚nationalsozialismus‘ für mich noch interessanter und wichtiger geworden, da ich einfach nicht verstehen kann, warum menschen so etwas getan haben. durch die erfahrungen, die ich auf der gedenkstättenfahrt sammeln durfte, ist mir viel bewusster geworden, dass man menschen aufgrund ihrer religion oder ihres aussehens nicht ausgrenzen sollte. jeder mensch ist anders, und das ist auch gut so.“ schülerin, 10. jg. „an einer gedenkstättenfahrt wie unserer muss meiner meinung nach einfach jeder teilgenommen haben, weil dieser teil der deutschen geschichte zu unserem leben gehört und jeder wissen sollte, was da früher passiert ist. ein völkermord, so wie er damals geschehen ist, kann in zukunft nur verhindert werden, wenn jeder mensch – egal, was für eine nationalität oder hautfarbe oder religion oder sexuelle orientierung usw. er hat – wirklich mit respekt behandelt wird. wir gegenwärtigen menschen mit unseren macken und kanten müssen die chance nutzen, aus ‚auschwitz‘ dazu zu lernen…“ schülerin, 10. jg.
„In Birkenau gibt es keine Ausstellungen wie im Stammlager, denn das, was noch erhalten geblieben ist, spricht für sich selbst. Unserer Meinung nach wirkt die kahle Realität, die man dort erleben kann, anders als jede Ausstellung. 49
15 Literaturliste 1. Überblick über Gedenkstätten, Konzentrations- und Vernichtungslager im Netz • www.memorialmuseums.org: Gedenkstättenportal zu Orten der Erinnerung in Europa guter Überblick • www.dhm.de/lemo: Lebendiges Museum online Informationen über Lager und Gedenkstätten mit Bildern und Adressen • www.deathcamps.org Informationen über die Ghettos, die Vernichtungslager in mehreren Sprachen • www.wikipedia.de • www.wider-des-vergessens.org 2. Allgemeine Literatur • Jerzy Kochanowski, Beate Kosmala (Hrsg.): Deutschland, Polen und der Zweite Weltkrieg, Geschichte und Erinnerung, Publikation des Deutsch-Polnischen Jugendwerks, Potsdam/Warschau 2013 Übersichtliche Texte z.B. zum Nationalsozialismus und zur deutschen Besatzungspolitik in Polen, Kurze Darstellungen zu ausgewählten Schlüsselbegriffen wie Generalgouvernement“, „Ghettos“, „Konzentrationslager“, „Holocaust“, „Sinti und Roma“ usw. • Götz Aly: Endlösung. Völkerverschiebung und der Mord an den europäischen Juden. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1998, • Götz Aly: Hitlers Volksstaat. Raub, Rassenkrieg und nationaler Sozialismus. Fischer Tb, 2006 • Götz Aly, Susanne Heim: Vordenker der Vernichtung. Auschwitz und die deutschen Pläne für eine neue europäische Ordnung. Fischer Tb, 2013 • Raul Hilberg: Die Vernichtung der europäischen Juden. Drei Bände im Schuber, Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1999 • Eugen Kogon: Der SS-Staat. Das System der deutschen Konzentrationslager. Heyne Verlag, München 1998 • Wolfgang Beck: Der Holocaust. C.H. Beck Verlag, Februar 2014 • Wolfgang Benz, Barbara Distel, Angelika Königseder (Hrsg.): Riga, Warschau, Kaunas, Vaivara, Plaszów, Klooga, Chełmo, Bełz´ec, Treblinka, Sobibór, Bd 8 von: Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager.
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15 Literaturliste • Wojciech Lenarczyk, Andreas Mix, Johannes Schwartz, Veronika Springmann (Hrsg.): KZ-Verbrechen. Beiträge zur Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager und ihrer Erinnerung, (2007) Metropol Verlag Berlin 3. Gedenkstättenpädagogik • Bert Pampel: „Mit eigenen Augen sehen, wozu der Mensch fähig ist“. Zur Wirkung von Gedenkstätten auf ihre Besucher. Campus Verlag, Frankfurt am Main, 2007 • Paul Ciupke/Guido Hitze/Alfons Kenkmann/Astrid Wolters/Wiesław Wysok (Hrsg.): Gedenkstättenarbeit und Erinnerungskultur. Ein deutsch-polnischer Austausch. Geschichte und Erwachsenenbildung, Bd. 25, Klartext Verlag, Essen 2014 • Wolf Ritscher: Bildungsarbeit an den Orten nationalsozialistischen Terrors. „Erziehung nach, in und über Auschwitz hinaus“. Beltz Juventa Verlag, Weinheim und Basel 2013 4. Chełmno / Kulmhof • Chełmno Witnesses Speak, The Council for the protection of memory of combat and martyrdom in Warsaw, The District Museum in Konin, Konin – 2004 – Łód´z Protokollierte Gerichtsaussagen von polnischen Zeitzeugen, überlebenden Juden, Aufzeichnungen von Gefangenen, Zeugenaussage des SS-Mannes WalterPiller, Artikel über die Forschungsergebnisse zum Vernichtungslager Kulmhof mit Abbildungen und Lageplan • Shmuel Krakowski: Das Todeslager Chełmno/ Kulmhof. Der Beginn der Endlösung, Wallstein Verlag, Göttingen 2007 Der israelische Historiker Krakowski kam in Warschau zur Welt, war Mitglied der Untergrundbewegung des Łód´zer Ghettos und später Häftling in Auschwitz und Buchenwald • Manfred Struck (Hrsg.): Chełmno/Kulmhof. Ein vergessener Ort des Holocaust?, Verlag Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., Bonn/Berlin 2001 • Ruta Sakowska: Die zweite Etappe ist der Tod. NS-Ausrottungspolitik gegen die polnischen Juden, gesehen mit den Augen der Opfer. darin: Augenzeugenbericht von „Szlamek“ über die Gaswagenstation Chełmno
5. Ghetto Litzmannstadt / Łód´z • Sascha Feuchert, Erwin Leibfried, Jörg Riecke (Hrsg.): Die Chronik des Ghettos Łód´z /Litzmannstadt, Wallstein Verlag, Göttingen 2007 • Andrea Löw: Juden im Ghetto Litzmannstadt, Wallstein Verlag, Göttingen 2006 • Michael Alberti: Die Verfolgung und Vernichtung der Juden im Reichsgau Wartheland 1939-1945, Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2006 • Peter Klein, Die „Ghettoverwaltung Litzmannstadt“ 1940-1944, Hamburger Edition, Hamburg 2009 • Alexander Kranz: Reichsstatthalter Arthur Greiser und die „Zivilverwaltung“ im Wartheland 1939/40, MGFA, Potsdam 2010 • Cilly Kugelmann (Hrsg.): „Wer zum Leben, wer zum Tod…“. Strategien jüdischen Überlebens im Ghetto, Campus Verlag, Frankfurt am Main 1992 • My secret camera, Life in the Łód´zGhetto, Photographs by Mendel Grossman, Text by Frank Dabba Smith, Usherwood Book, Guangdong, China Mendel Grossman hat als Fotograf für die jüdische Ghetto-Verwaltung gearbeitet, was ihm erlaubte, heimlich fotografische Zeugnisse der katastrophalen Lebensbedingungen im Ghetto aufzunehmen. Die Negative ver steckte er in Konservendosen in einer Holzkiste unter der Fensterbank. Grossman starb 1945 bei einem Häftlingsmarsch von einem Gefangenenlager, zu dem er deportiert worden war. Seine Schwester schickte die Negative später nach Israel. • Jurek Becker, Jakob der Lügner, Roman, 1969, Aufbau-Verlag, Berlin, Neuausgabe bei Suhrkamp, Frankfurt/Main 2007 Jurek Becker wurde 1937 in Łód´zgeboren, ab 1939 lebte er mit seiner Familie im Ghetto, wurde später mit seiner Mutter in die Konzentrationslager Ravensbrück und Sachsenhausen deportiert, wo seine Mutter 1945 starb. Er selbst überlebte ebenso wie sein Vater, der ihn nach dem Krieg wiederfand und mit ihm nach Ostberlin zog. Der Roman spielt in einem fiktiven Ghetto, wo die Hauptfigur, Jakob Heym, 1944 einen jungen Mitbewohner von einem gefährlichen Vorhaben abbringen möchte, indem er behauptet, die Rote Armee wäre ganz nah herangerückt und würde das Ghetto bald befreien. Das habe er im Radio gehört. Radiohören war bei Todesstrafe im Ghetto verboten und es gab offiziell keine Radios, also glaubte man ihm nicht.
6. Bełz´ec • Robert Kuwałek: Das Vernichtungslager Bełz´ec, Metropol Verlag, Berlin 2013 Robert Kuwałek war wissenschaftlicher Mitarbeiter des Staatlichen Museums Majdanek und leitete von 20042009 die Gedenkstätte Bełz´ec; detaillierte und spannende Studie • Yitzhak Arad: Bełz´ec, Sobibor, Treblinka. The Operation Reinhard Death Camps, Indiana University Press, • Bloomington 1987 Adalbert Rückerl (Hrsg.): Nationalsozialistische Vernichtungslager im Spiegel deutscher Strafprozesse. Bełz´ec, Sobibór, Treblinka, Chełmno. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1977 • Jan H. Fahlbusch, Im Zentrum des Massenmordes. Ernst Zierke im Vernichtungslager Bełz´ec, In: Andreas Mix (Ed.), KZ-Verbrechen. Beiträge zur Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Metropol-Verlag, Berlin 2007 • Infomappe zu dem ehemaligen Vernichtungslager Bełz´ec, Bildungswerk Stanisław Hantz 144 S. Dokumente, Bilder, Texte 7. Sobibór • Jules Schelvis: Vernichtungslager Sobibór. Unrast Verlag, Hamburg/Münster 2003 • Jules Schelvis: Eine Reise durch die Finsternis. Ein Bericht über zwei Jahre in deutschen Vernichtungsund Konzentrationslagern. Unrast Verlag, Hamburg/ Münster 2005 • Thomas Toivi Blatt: Sobibór - der vergessene Aufstand. Bericht eines Überlebenden. Unrast Verlag, Hamburg/Münster 2004 • Infomappe zu dem ehemaligen Vernichtungslager Sobibór, Materialsammlung, 290 S. Bildungswerk Stanisław Hantz 8. Majdanek • Tomasz Kranz: Lublin-Majdanek Stammlager. In: Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Bd. 7, München 2008 • Tomasz Kranz: Majdanek. Das deutsche Konzentrationslager in Lublin in: Gorch Pieken, Matthias Rogg, Militärhistorisches Museum: Schuhe von Toten. Dresden und die Shoa, Dresden 2014
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15 Literaturliste • Tomasz Kranz: Das KZ Lublin - zwischen Planung und Realisierung. In: Ulrich Herbert, Karin Orth, Christoph Dieckmann: Die nationalsozialistischen Konzentrationslager.. FiTb, Frankfurt 1998 • Tomasz Kranz: Die Vernichtung der Juden im Konzentrationslager Majdanek, Pañstwowe Muzeum na Majdanku, Lublin 2007 • Dieter Ambach, Thomas Köhler: Lublin-Majdanek. Das Konzentrations- und Vernichtungslager im Spiegel von Zeugenaussagen. Düsseldorf 2004 Juristische Zeitgeschichte Nordrhein-Westfalen. Band 12 • Elissa Mailänder Koslov: Gewalt im Dienstalltag. Die SS-Aufseherinnen des Konzentrations- und Vernichtungslagers Majdanek 1942-1944. Hamburger Edition, Hamburg 2009 • Zacheusz Pawlak: „Ich habe überlebt...“ Ein Häftling berichtet über Majdanek. Hoffmann und Campe, Hamburg 1979 • Barbara Schwindt: Das Konzentrations- und Vernichtungslager Majdanek. Funktionswandel im Kontext der „Endlösung“. Königshausen & Neumann, Würzburg 2005 • Johannes Sachslehner: Zwei Millionen ham'ma erledigt: Odilo Globocnik - Hitlers Manager des Todes, Styria Verlag, Wien, Graz, Oktober 2014 9. Ghetto Lublin • tnn.pl/Das_Leben_im_Lubliner_Ghetto__Fotosamm-lung,2621.html • www.sztetl.org.pl/de/article/lublin/13,orte-dermartyrologie/411,ghetto-inmajdan-tatarski • www.lpb-bw.de/publikationen/ghettos/ghettos.pdf Ghettos - Vorstufen der Vernichtung, Texte und Unterrichtsvorschläge, Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, 94 S., online verfügbar 10. Treblinka • Yitzhak Arad: Belzec, Sobibor, Treblinka. The Operation Reinhard Death Camps, Bloomington and Indianapolis 1987 • Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Bd. 8: Riga. Warschau. Kaunas. Vaivara. Plaszów. Klooga. Chelmo. Belzec. Treblinka. Sobibór. München 2008
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15 Literaturliste • Adalbert Rückerl (Hrsg.): Nationalsozialistische Vernichtungslager im Spiegel deutscher Strafprozesse. Bełz´ec, Sobibór, Treblinka, Chełmno. München 1977 • Richard Glazar: Die Falle mit dem grünen Zaun. Überleben in Treblinka. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt a.M. 1992; Neuausgabe: Unrast, Münster 2008 Richard Glazar (geb. 1920 als Richard Goldschmid) wurde als tschechischer Jude vom Konzentrationslager Theresienstadt aus im Oktober 1942 nach Treblinka gebracht. Beim Lageraufstand am 2. August 1943 konnte er fliehen, er schlug sich nach Deutschland durch und arbeitete dort bis zum Kriegsende mit falschen Papieren als Fremdarbeiter. Danach kehrte er nach Prag zurück, um zu studieren. Bei dem Düsseldorfer TreblinkaProzess sagte er als wichtiger Zeuge aus. • Samuel Willenberg: Treblinka. Lager/ Revolte/Flucht/ Warschauer Aufstand, Unrast Verlag Münster 2009, Hrsg. Bildungswerk Stanis³aw Hantz, Samuel Willenberg wurde nach seinen beiden Schwestern 1942 aus Opatów ins Vernichtungslager Treblinka deportiert. Er überlebte dort als Arbeitshäftling, weil er vorgab Maurer zu sein. Am 2. August 1943 beteiligte er sich am Lageraufstand und konnte fliehen. In Warschau traf er seine Eltern, die dort unter falscher Identität lebten. Er schloss sich dem polnischen Widerstand an und kämpfte mit beim Warschauer Aufstand. 1950 verließ Willenberg mit seiner Frau und seiner Mutter Polen und lebt seitdem in Israel. Willenberg beschreibt in seinem Buch den Alltag im Todeslager und sein Leben nach der Flucht im besetzten Polen. • Marcel Reich-Ranicki: Mein Leben. DVA, München 1999 Enthält eine Beschreibung der Organisation des Judentransports aus Warschau in dieses Vernichtungslager. • Chil Rajchman: Ich bin der letzte Jude. Treblinka 1942/43. Aufzeichnungen für die Nachwelt. Piper, München 2009 • Infomappe zu dem ehemaligen Vernichtungslager Treblinka, Materialsammlung, 624 S., Bildungswerk Stanisław Hantz
11. Ghetto Warschau • Jurek Becker: Jakob der Lügner. Roman. Suhrkamp, Frankfurt 2007 • Jerry Spinelli: Asche fällt wie Schnee. 2. Auflage, Dressler, Hamburg 2006 • Wladyslaw Bartoszewski: Das Warschauer Ghetto. Wie es wirklich war. Zeugenberichte eines Christen. Fischer TB, Frankfurt 1986 • Joe J. Heydecker: Das Warschauer Ghetto. FotoDokumentation eines deutschen Soldaten aus dem Jahre 1942. dtv, München 1999 • Samuel D. Kassow: Ringelblums Vermächtnis. Das geheime Archiv des Warschauer Ghettos, Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2010 • Stefan Klemp: Vernichtung. Die deutsche Ordnungspolizei und der Judenmord im Warschauer Ghetto 1940-43, Prospero, Münster 2013 • Christa Laird: Im Schatten der Mauer. Ein Roman um Janusz Korczak. dtv, München 1995 • Ruta Sakowska: Menschen im Ghetto. Die jüdische Bevölkerung im besetzten Warschau 1939–1943. fibre, Osnabrück 1999 • Markus Roth , Andrea Löw: Das Warschauer Getto: Alltag und Widerstand im Angesicht der Vernichtung. München, Beck 2013 • Anka Grupiñska, Jan Jagielski, Paweł Szapiro: Warsaw Ghetto, (englisch/polnisch, Fotos und Texte), PARMA PRESS, Marki 2014 12. Auschwitz • Danuta Czech: Kalendarium der Ereignisse im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau 1939–1945, Rowohlt, Hamburg, 1989 • Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma: „Der nationalsozialistische Völkermord an den Sinti und Roma“. Katalog zur ständigen Ausstellung im Block 13. Heidelberg 2001.
• Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Bd. 5: Hinzert, Auschwitz, Neuengamme., C.H. Beck, München 2007 • Gideon Greif: „Wir weinten tränenlos …“: Augenzeugenberichte der jüdischen „Sonderkommandos“ in Auschwitz. Aus dem Hebräischen übersetzt von Matthias Schmidt, Böhlau, Köln/Weimar/Wien 1995 • Raul Hilberg: Sonderzüge nach Auschwitz. Ullstein Buch Nr. 33085, Frankfurt a.M./Berlin 1987 • Franciszek Piper, Teresa Šwiebocka (Redaktion): Auschwitz. Nationalsozialistisches Vernichtungslager. Hrsg.: Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau, 2011 • Tadeusz Sobolewicz: Aus der Hölle zurück , Bericht eines ehemaligen Auschwitz-Häftlings, herausgegeben vom Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2005 • Shlomo Venezia: Meine Arbeit im Sonderkommando Auschwitz. Das erste umfassende Zeugnis eines Überlebenden. Vorwort von Simone Veil. Blessing, 2008 13. Ghetto Krakau • Andrea Löw, Markus Roth: Juden in Krakau unter deutscher Besatzung 1939–1945. Wallstein, Göttingen 2011 • Jochen Kast, Bernd Siegler, Peter Zinke: Das Tagebuch der Partisanin Justyna. Jüdischer Widerstand in Krakau. Berlin 1999 • Tadeusz Pankiewicz & Manuela Freudenfeld Übers.: Die Apotheke im Krakauer Ghetto. Herbig, 1997 • Roman Polanski: Roman Polanski. Autobiographie. München 1984 • Thomas Keneally: Schindlers Liste. Bertelsmann, 2002 • Stella Müller-Madej: Das Mädchen von der SchindlerListe. Aufzeichnungen einer KZ-Überlebenden. dtv, 1998
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15 Literaturliste 14. Didaktische Literatur • Konfrontationen. Bausteine für die pädagogische Annäherung an Geschichte und Wirkung des Holocaust. Fritz Bauer Institut, Frankfurt am Main, 6 Hefte, 2000-2003: • Heft 1: Gottfried Kößler / Petra Mumme: Identität • Heft 2: Jacqueline Giere / Gottfried Kößler: Gruppe • Heft 3: Heike Deckert-Peaceman / Uta George / Petra Mumme: Ausschluss • Heft 4: Uta Knolle-Tiesler / Gottfried Kößler / Oliver Tauke: Ghetto • Heft 5: Verena Haug / Uta Knolle-Tiesler / Gottfried Kößler: Deportationen • Heft 6: Jacqueline Giere / Tanja Schmidhofer: Todesmärsche und Befreiung • Praxis Geschichte extra, Dokumente des Holocaust, Westermann Verlag, 2012 • Praxis Geschichte, Ausgabe September Heft 5 / 2012: NS-Verbrechen - erinnern und urteilen • Praxis Geschichte, Ausgabe Mai Heft 3 / 2009: Nationalsozialistische Herrschaft • Hanns-Fred Rathenow, Birgit Wenzel, Norbert H. Weber (Hrsg.): Handbuch Nationalsozialismus und Holocaust. Historisch-politisches Lernen in Schule, außerschulischer Bildung und Lehrerbildung, Reihe Politik und Bildung, Band 66, Wochenschau Verlag, Frankfurt am Main • Benz, Wigbert, Die Lüge vom deutschen Präventivkrieg 1941 (Sek. I/II), in: Geschichte lernen 9 (1996). • Benz, Wigbert, NS-Vernichtungskrieg in der UdSSR - Quellen für den Geschichtsunterricht, in: Geschichtsdidaktik 12 (1987) • Benz, Wolfgang, „Auf legale Weise den deutschen Lebensraum von Juden säubern“. Der Holocaust 1941-1945 (Geschichtsunterricht), in: Praxis Geschichte 9 (1995). • Reinhard Sturm (Hrsg.), Deutschland unter dem Nationalsozialismus, Quellen zur Geschichte und Politik, Klett Verlag 2007
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internationales bildungs- und begegnungswerk dortmund bornstraĂ&#x;e 66 44145 dortmund tel +49 231 95 20 96 0 fax +49 231 52 12 33 www.ibb-d.de 56