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Grandiose Vorstellung

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Wassermann

Wassermann

Kräftevergleich der Yoseikan Budo-Nationalmannschaften von Italien und Frankreich am 22. April 2023 in Pergine: Dabei waren auch drei Pustertaler Athleten. Es handelt sich um Sonja Romano und Cristian Chirilá vom SSV Bruneck und Paul Plaickner vom SSV Taufers.

Der Wettkampf ging am 22. April anlässlich der Italienmeisterschaften über die Bühne. In diesem Zusammenhang galt es, den Heimvorteil zu nutzen – so lautete das Ziel des Teams gegen Frankreich. Dass dies keine leichte Aufgabe werden würde, war der Italienischen Nationalcoachin Valentina Borgognoni bewusst. „Das Duell gegen Frankreich ist ein Klassiker in der Yoseikan Budo-Europaliga“, resümierte Meister Roman Patuzzi, der gemeinsam mit seinen italienischen Mannschaftskollegen im Jahre 1986 Frankreich geschlagen und einen denkwürdigen Sieg errungen hatte.

Trotz der schwierigen Aufgabe war das junge Nationalteam sehr gut aufgestellt und entsprechend vorbereitet. Dabei im Team war auch Petra Fink vom ASV Sport Ritten, die sich nach der Verletzungspause vom Weltcup in Tunesien wieder in Topform präsentierte. Das französische Team war mit einem schlagkräftigen Team angereist und bot in seinen Reihen auch den Weltmeister Mehdi Benaissa auf. Dass es spannende Kämpfe auf hohem Niveau wurden, war bereits im Vorfeld sicher.

Als der Kampf begann, stieg die Spannung der Zuschauer sichtlich. Es galt, 15 Disziplinen im Einzelvergleichskampf zu bewältigen. Den Anfang machte Cristian Chirilá mit dem Fechtkampf. Er lieferte seinem französischen Kontrahenten Paul Beuxin einen packenden Kampf, geriet jedoch in der ersten Runde in Rückstand. Cristian konnte aber in der zweiten Runde gewissermaßen mit der Schlusssirene ausgleichen, und so stand es 1 : 1.

Petra Fink machte im Fechtkampf gegen die französische Rivalin Anais Thouron klare Sache und dominierte beide Runden: Italien ging in Führung.

Giacomo Terenzi aus Rom siegte im Fechtkampf ebenfalls souverän bei den beiden Runden und erhöhte auf 5 : 1.

Packende Zweik Mpfe

Anschließend gab es den Sude-Zweikampf zwischen Michail Fornalé aus Mantova und dem Franzosen Paul Beuxin im Mittelgewicht. Beide Athleten griffen permanent mit Hand- und Fußtechniken an, aber ohne zu den Wurftechniken und im Bodenkampf zu kommen. Am Ende ging das Duell nach der regulären Kampfzeit klar an den Franzosen, der auf 5 : 3 verkürzen konnte.

Beim nächsten Kampf waren Sonja Romano und Cristian Chirilá an der Reihe. Es ging um das Randori Kyoei – also mit einem technischen Zweikampf im choreografischen Stil. Die zwei Brunecker zeigten eine sehr dynamische und technisch anspruchsvolle Vorführung. Frankreich nahm jedoch aus strategischen Gründen diesen Kampf durch das Reglement aus der Wertung und verhinderte somit einen sicheren Punktegewinn der Brunecker.

Den nächsten Kampf bestritt für Italien Petra Fink im Freien Zweikampf. Sie ging über die zwei Runden mehrmals per Haltegriffe in Führung und machte 2 Punkte für ihr Team. Giacomo Terenzi musste bei seinem Kampf aufgeben, und somit holten die Franzosen auf. Ermanno Mazzi aus Verona kämpfte im Stile eines Spitzenathleten beim Bodenkampf (Ne Waza) und gewann die 2 Runden. Der Halbzeitstand war nun 9: 5 für Italien.

Beim Teambewerb der Frauen im Fechtkampf sorgte Sonja Romano mit ihren

Punkten für den nächsten Sieg. Nun kam der französische Weltmeister mit der Pflichtübung Kata zum Zug. Diesmal optierte Italien, diesen Kampf aus der Wertung zu nehmen, und somit gab es für Mehdi Benaissa keine Punkte.

Der zweite Bodenkampf wurde vom mehrfachen nationalen Meister Eugenio Brumat aus Mailand wieder für Italien entschieden: Sein Gegner musste frühzeitig aufgeben. Im Fechtkampf der Mannschaften der Herren waren erneut die Franzosen mit dem Weltmeister an der Spitze nicht zu schlagen. Jetzt war die Bruneckerin an der Reihe. Sonja hatte eine Schlüsselstelle, denn durch ihren Sieg konnten die Franzosen Italien nicht mehr einholen – mit einer Niederlage wäre Frankreich wieder im Rennen gewesen. Mit ihren spektakulären Treffern begeisterte sie das Publikum und sicherte ihrem Team frühzeitig den Gesamtsieg. Frankreich siegte zwar im letzten Duell der gemixten Teams, kam aber nicht mehr an die erforderliche Punktezahl heran. Das Freundschaftsduell endete somit mit 15 zu 9 für Italien. Roman Patuzzi brachte es auf den Punkt: „Das war heute eine grandiose Vorstellung der Südtiroler Yoseikan Athleten und des gesamten nationalen Teams. Wir haben fantastische und faire Kämpfe – zum Teil auf Weltklasseniveau – gesehen. So wollen und können wir weitermachen und zuversichtlich in die Zukunft blicken.“ // jp

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