Broschüre Berufswahl-SIEGEL

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Zukunft gestalten – Übergänge meistern


Inhalt Vorwort........................................................................................................................................ 3

Berufswahl-SIEGEL Sachsen-Anhalt: Ziele – Verfahren – Meinungen Zielstellung und Verfahren.........................................................................................................4 Die Jury.........................................................................................................................................6 Das Berufswahl-SIEGEL steht für die Einhaltung von Qualitätsstandards an Schulen..................................................................................................8 „Perspektiven eröffnen für die Jugendlichen in Sachsen-Anhalt“.....................................................................................................................9 Zukunft gestalten – Übergänge meistern .............................................................................. 10 „Bildung ist die arbeitsmarktpolitische Herausforderung des 21. Jahrhunderts“.................................................................................................................14 „Qualitätsstandards sind wichtig“...........................................................................................15 Berufswahl-SIEGEL und Fachkräftebedarf............................................................................... 16

SIEGEL-Schulen stellen sich vor: Zehn Bausteine zum Erfolg Von der Schule in Ausbildung und Beruf – Zehn Bausteine zum Erfolg.................................18 Schulspezifische Konzepte für die Berufswahlvorbereitung entwickeln und umsetzen......20 Berufspraxis erproben.............................................................................................................. 28 Auf eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern höchsten Wert legen.................................. 36 Projekte mit der Wirtschaft in den schulischen Alltag integrieren........................................ 38 Auf Berufe im Unterricht orientieren...................................................................................... 42 Potenziale erkennen und fördern............................................................................................46 Bewerbungstraining mit externen Partnern organisieren.....................................................50 Auf eine gute Zusammenarbeit mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit setzen..... 54 Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften fördern......................................................... 56 Sich internen und externen Evaluationen stellen................................................................... 57

Berufswahlfreundliche Schulen Sachsen-Anhalt Schulen mit vorbildlicher Berufswahlorientierung................................................................. 58 2


Berufswahl-SIEGEL sind Zeichen für engagierte Schulen in Sachsen-Anhalt Die Berufswahl ist eine der wichtigsten, zugleich oft auch eine der schwierigsten Entscheidungen im Leben eines jungen Menschen. Auf dem sich schnell wandelnden Arbeitsmarkt entstehen veränderte Berufsfelder und -abschlüsse, die neue Anforderungen an die Schülerinnen und Schüler stellen. Neue Arbeitsformen und selbstständige Arbeit in vielen Facetten und mit hohen Anforderungen an die Eigenaktivität und Eigenverantwortung für die eigene Qualifizierung und soziale Sicherung prägen das künftige Anforderungsprofil, auf das Jugendliche vorbereitet werden müssen. Daher ist es wichtig, die Schülerinnen und Schüler bei ihrer Orientierung auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt zu unterstützen und sie möglichst umfassend auf den Übergang in eine berufliche Ausbildung vorzubereiten. Es gilt den Jugendlichen Mut zu machen für eine Zukunft, in der sie und ihr Leistungsvermögen gebraucht werden, und ihnen vor Augen zu führen, dass es sich lohnt, in die eigene Arbeitskraft zu investieren und eine möglichst qualifizierte Ausbildung zu absolvieren. Das Ziel einer gründlichen und guten schulischen Berufswahlvorbereitung besteht darin, dass Schülerinnen und Schüler auf der Basis ihrer individuellen Interessen, Fähigkeiten und Fertigkeiten am Ende ihrer Schulzeit selber realistische und begründete Lebens- und Berufskonzepte entwickelt haben. Um den Prozess der Berufsorientierung realitäts- und praxisnah zu gestalten, entwickeln die Schulen Konzepte, die u. a. durch die Einbindung von außerschulischen Partnern gekennzeichnet sind. Ein wirksames Instrument zur Qualitätssicherung ist seit nunmehr fünf Jahren die Vergabe des Berufswahl-SIEGELs Sachsen-Anhalt. Im Rahmen einer externen Evaluation können sich Schulen in einem zweistufigen Verfahren als „Schule mit vorbildlicher Berufswahlvorbereitung“ zertifizieren lassen. Mein Dank gilt allen engagierten Beteiligten, insbesondere aber auch den vielen Partnern aus Unternehmen, Institu­ tionen und Organisationen, die ehrenamtlich als Juroren und Sponsoren im Prozess zur Vergabe des Berufswahl-SIEGELs aktiv sind und es ermöglichen, dass dieses Siegel in den zurückliegenden Jahren an 22 Sekundarschulen und Förderschulen für Lernbehinderte vergeben werden konnte.

Stephan Dorgerloh Kultusminister des Landes Sachsen-Anhalt 3


Zielstellung und Verfahren Seit dem Schuljahr 2006/2007 wird im Land Sachsen-Anhalt das Berufswahl-SIEGEL an Schulen mit vorbildlicher Berufswahlorientierung verliehen. Die Qualifizierungsförderwerk Chemie GmbH (QFC) hatte die Erfahrungen des BerufswahlSIEGELs als bundesweit angelegte Initiative auch für SachsenAnhalt aufgegriffen und von Beginn an die Trägerschaft übernommen. Seit 2010 bearbeiten wir das Projekt in Kooperation mit dem Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulqualität. QFC ist Mitglied im bundesweiten Netzwerk Berufswahl-SIEGEL, was für den länderübergreifenden Austausch sehr wichtig ist. Wir sind mit der Idee Berufswahl-SIEGEL außerhalb des unmittelbaren schulischen Umfeldes auf sehr große Resonanz gestoßen. In der ehrenamtlichen Jury engagieren sich viele Helmut Krodel Fachleute aus dem Bereich des Übergangs von der Schule in Qualifizierungsförderwerk die Ausbildung. Das Berufswahl-SIEGEL bietet den Schulen Chemie GmbH die Möglichkeit, den Blick nach innen zu schärfen, weil die ei- Geschäftsführer genen Angebote der Berufsorientierung systematisiert werden. Die Schulen analysieren und bewerten, wie es ihnen gelingt, dass ihre Schülerinnen und Schüler • die verschiedenen Bildungswege kennen, • wissen, welche Fähigkeiten, Fertigkeiten und Interessen sie besitzen, • am Ende der Schulzeit wissen, welchen Beruf sie erlernen möchten und ihre Berufswahl begründen können und • weitere berufliche Alternativen kennen. Gleichzeitig öffnen sich Schulen nach außen, indem sie sich durch „Fremde“ bewerten lassen. Gemeinsam mit der Jury halten wir das für einen Erfolg versprechenden Weg, die Berufswahlorientierung der Jugendlichen zu verbessern. • Das Berufswahl-SIEGEL unterstützt inhaltlich die Diskussion über die Berufswahlvorbereitung, die in der Gesellschaft einen breiten Raum einnimmt. • Mit dem Berufswahl-SIEGEL wird die direkte Verantwortung der Schule als Institution angesprochen, den Prozess der Berufswahlvorbereitung mit Systematik zu betreiben. • Die Schulen werden dazu angehalten, über die gesetzlichen Vorschriften hinaus zu denken und sich zu engagieren. • Die Erfahrungen der beteiligten Akteure zeigen deutlich, dass eine verstärkte Orientierung auf Qualitätsentwicklungsprozesse auch an Schulen notwendig ist. • Die Würdigung und Auszeichnung vorbildlicher Schulen ermöglicht vielfältige Aktivitäten zur Verbreitung von Best Practice von Schule für Schule. Wir wollen ein positives Image von Schulen im Land, in den Regionen und vor allem in den Unternehmen fördern. Begonnen haben wir seinerzeit im Chemiedreieck als Pilotregion. Die Region wurde Schritt für Schritt erweitert. Im Schuljahr 2011/2012 werden erstmals alle Schulen mindestens einmal antragsberechtigt gewesen sein.

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Wie ist der Weg, um das Berufswahl-SIEGEL zu erhalten? Im ersten Halbjahr eines jeden Schuljahres erfolgt der schriftliche Aufruf an alle in Frage kommenden Schulen. Das sind Sekundarschulen, Gesamtschulen und Förderschulen für Lernbehinderte in bestimmten Landkreisen. Die Landkreise werden jeweils schuljahresweise festgelegt. Im Aufruf ist der gesamte Inhalt, Ablauf, Zeitplan, Ansprechpartner usw. dargelegt. Die Bewerbungsunterlagen werden dann auf der Website www.qfc.de als Download bereitgestellt. Im ersten Schritt stellen die Schulen zu den fünf Themenbereichen • Einordnung der Berufswahlvorbereitung in das schulische Gesamtkonzept • Einbindung in den Unterricht • Praktika und Lernortwechsel • Kooperationen • Förderung der individuellen Berufswahlentscheidung die schulspezifischen Prozesse und Ergebnisse anhand der vorgegebenen Bewerbungsunterlagen schriftlich dar. Diese werden unter Beachtung der Frist digital eingereicht. Die Bewerbungsunterlagen werden von je zwei Jurygruppen unabhängig voneinander geprüft und bewertet. Die Bewertungskriterien sind im Internet veröffentlicht. Wird eine Bewertung von ca. 60 Prozent oder höher erreicht, folgt in der zweiten Stufe ein Audit, d. h. die Prüfung vor Ort an der Schule. In den Audits befragen drei bis vier Jurymitglieder jeweils eine Gruppe von Lehrkräften und eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern. Wie in jedem Qualitätsmanagement werden auch Dokumentationen gesichtet und geprüft. Dazu zählen z. B. Schulprogramm, Leitbild, Kooperationsverträge, Unterrichtsmaterialien zur Berufsorientierung, Evaluierungsunterlagen, Berufswahlpass oder andere individuelle Portfolio, Fortbildungsnachweise. Bestätigt oder verbessert sich im Audit die Einschätzung der schriftlichen Bewerbung, erhält die Schule das Berufswahl-SIEGEL verliehen. Das geschieht am Ende des Schuljahres in einem angemessenen feierlichen Rahmen. Schulen, die für das SIEGEL nicht oder noch nicht vorgeschlagen werden können, erhalten schriftliche Einschätzungen mit Hinweisen zur Verbesserung. Sie können auch die Möglichkeit eines Feedbackgesprächs an der Schule in Anspruch nehmen. Die Schulen tragen das Berufswahl-SIEGEL für drei Jahre und nutzen es in ihrer Öffentlichkeitsarbeit. Schülerinnen und Schüler können das Logo in ihren Bewerbungsunterlagen verwenden. Sie signalisieren damit, dass ihre Berufswahlentscheidung bewusst und kompetent mit Unterstützung durch die Schule geprägt ist. Unternehmen werden in Zukunft verstärkt auf SIEGEL-Schulen achten. Nach drei Jahren müssen die Schulen ihr SIEGEL verteidigen und sich einer Rezertifizierung stellen. Dabei stehen die Entwicklungsfortschritte und Ergebnisse der Berufswahlvorbereitung im Mittelpunkt.

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Die Jury Die Koordination des SIEGEL-Prozesses wird im Land Sachsen-Anhalt seit dem Jahr 2008 durch das Kultusministerium gefördert und mit Eigenmitteln des QFC als Projektträger unterstützt. Die Durchführung des SIEGEL-Verfahrens wird aber erst ermöglicht, weil viele engagierte Menschen durch ihre ehrenamtliche Tätigkeit in der Jury den Prozess unterstützen. Das Berufswahl-SIEGEL ist ein Verfahren, in dem sich Schulen einer externen Evaluierung unterziehen. Dazu braucht man externen Sachverstand. Insofern ist die Arbeit der Jury der Dreh- und Angelpunkt des gesamten Verfahrens. Die Jury ist ein sehr großer Erfahrungsschatz. Das muss auch so sein, denn die Schulen, die sich dem Verfahren Berufswahl-SIEGEL stellen, haben Anspruch auf Kompetenz. In der Jury arbeiten über 60 Personen aus ganz unterschiedlichen Bereichen, Institutionen, Organisationen und Unternehmen mit. Was sie vereint, ist: Alle haben ihre spezifischen Erfahrungen und Kompetenzen in Fragen der Berufswahl­ orientierung, der Ausbildung, der Unternehmensanforderungen und der Anforderungen des Arbeitsmarktes, die sie ehrenamtlich in das Projekt einbringen. Die Jury im alphabetischen Überblick: • Arbeitsverwaltung (Regionaldirektion Sachsen-Anhalt/ Thüringen und Agenturen für Arbeit in ganz Sachsen-Anhalt) • Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände Sachsen-Anhalt e. V. • Bildungsanbieter (Bildungszentrum für Beruf und Wirtschaft Wittenberg, BAL/ IBLM Leuna, Berufsvorbereitungszentrum Wolfen, VHS Bildungswerk Sachsen-Anhalt/ Quedlinburg, Bildungsverbund Handwerk Altmark) • DGB • Handwerkskammer Halle (Saale) • IG Bergbau, Chemie, Energie und IG Metall • Industrie- und Handelskammern Halle-Dessau und Magdeburg • Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt • Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung • Landesverwaltungsamt – schulfachliche Referentinnen und Referenten • Landeselternrat • Landesschülerrat • Unternehmen (E.ON Avacon Gröningen, IFA Haldensleben, Industrieverband Haus- und Versorgungstechnik Magdeburg, Infra Leuna, KSB Halle, K+S Kali Zielitz, Mibrag Theißen, Städtische Werke Magdeburg, SKET Magdeburg, Technische Werke Naumburg) 6

Annette Eschner Projektleiterin BerufswahlSIEGEL Sachsen-Anhalt


Juryarbeit; ein Leseteam bei der Bewertung

An dieser Stelle danke ich allen Jurymitgliedern sehr herzlich für das Engagement, für die unzähligen Einsatzstunden, für die Zuverlässigkeit und für die hohe Disziplin. Über all die Jahre konnten wir uns jederzeit aufeinander verlassen.

Gruppenfoto nach der Vergabeveranstaltung im Juni 2010 in der IHK

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Das Berufswahl-SIEGEL steht für die Einhaltung von Qualitätsstandards an Schulen Für viele junge Menschen ist der Übergang von der Schule in die Ausbildung und die Arbeitswelt schwieriger geworden. Neue Berufe entstehen, Anforderungen an die Ausübung von Berufen wandeln sich und die Arbeitsmarkt- und Ausbildungsplatzsituation unterliegt vielfältigen Veränderungen. Um die Jugendlichen bei der Entscheidung für eine berufliche Erstausbildung zu unterstützen, übernehmen allgemein bildende Schulen eine zentrale Schlüsselrolle im Prozess der Berufs- und Studienorientierung. Sie befähigen die Schülerinnen und Schüler zur Aufnahme einer Berufstätigkeit und helfen, gemeinsam mit vielen Partnern, begründete Berufswahlentscheidungen zu treffen. In den letzten Jahren sind, insbesondere im Sekundarschulbereich, vielfältige Anstrengungen zur Qualifizierung einer frühzeitigen Berufswahlvorbereitung als ein Bestandteil der Schulprogrammarbeit unternommen worden. Der hohe Stellenwert der Berufswahlvorbereitung wird auch im Grundsatzband zu den neuen Lehrplänen der Sekundarschule hervorgehoben. Mit der Vergabe des Berufswahl-SIEGELs werden auf der Basis bundeseinheitlicher Qualitätsstandards Schulen ausgezeichnet, die durch ihre engagierte Arbeit den Jugendlichen ein Unterstützungsystem schaffen, das einen gezielten Übergang ermöglicht. Mein Dank gilt allen beteiligten Akteuren für diese vorbildliche Arbeit, in deren Ergebnis die Schülerinnen und Schüler allgemeine und berufsspezifische Kompetenzen für eine zukünftige Berufstätigkeit entwickeln können.

Dr. Siegfried Eisenmann Präsident des LISA

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„Perspektiven eröffnen für die Jugendlichen in Sachsen-Anhalt“ Der Übergang von der Schule in den Beruf bietet viele Wege und Möglichkeiten, verlangt aber auch von den Jugendlichen, entsprechende Entscheidungen zu treffen. Deshalb ist eine frühe systematische Förderung des individuellen Berufs- und Studienwahlprozesses mit Kontakten zur Wirtschaft vor Ort eine wichtige Aufgabe der Schulen. Nur so werden jungen Menschen Zukunftsperspektiven in Sachsen-Anhalt eröffnet. Das Berufswahl-SIEGEL in Sachsen-Anhalt trägt entscheidend dazu bei, dass eine gute Berufswahlvorbereitung bereits an vielen Schulen gelingt. Darüber hinaus werden Schulen untereinander besser vernetzt sowie die Zusammenarbeit von Schule und Betrieben gefördert. Seit 2011 hat das „Netzwerk Berufswahl-SIEGEL“ mit der Bundesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT einen neuen Träger gefunden. Wir wollen dieses von der Bertelsmann Stiftung initiierte Projekt weiterführen, weil wir davon überzeugt sind, dass das Berufswahl-SIEGEL – und die damit verbundene Netzwerkarbeit – bereits sehr gute Impulse gesetzt hat und auch dazu beitragen kann, die Qualität der Berufsorientierung an Schulen zu verbessern. Wir sehen aufgrund des bisherigen Engagements in den Regionen – insbesondere auch in Sachsen-Anhalt – eine sehr gute Basis, das SIEGEL weiter zu verbreiten und den Austausch im Netzwerk zu stärken. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit den Netzwerkpartnern in Sachsen-Anhalt – dem Kultusministerium und dem Qualifizierungsförderwerk Chemie – und werden innerhalb des Netzwerks gemeinsam Aktivitäten, Angebote und Ideen entwickeln. Yvonne Kohlmann Geschäftsführerin Bundesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT

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Zukunft gestalten – Übergänge meistern Die selbstverantwortliche Gestaltung des Überganges in die Berufs- und Arbeitswelt durch die Schülerinnen und Schüler erfordert Wissen über Wege, alternative Angebote, Unterstützungssysteme und Hilfen für den erfolgreichen Start in die berufliche Tätigkeit. Lisa Kaßler ist Auszubildende zur Verwaltungsfachangestellten beim Landkreis Saalekreis und ehemalige Schülerin der Sekundarschule „Saale-Elster-Auen“ Schkopau. Hallo Lisa, stelle dich doch bitte kurz vor! Mein Name ist Lisa Kaßler, ich bin 17 Jahre alt, wohne in Schkopau und habe von 2004 bis 2010 die Sekundarschule „Saale-Elster-Auen“ Schkopau besucht. Was gefällt dir an deiner Ausbildung? Meine Ausbildung ist sehr vielfältig, ich kann in jedes Amt hineinschnuppern. Ich werde in den normalen Büroalltag eingebunden und habe mit Menschen zu tun. Meine Ausbilderin, Frau Schröder, hat jederzeit ein offenes Ohr für mich. Außerdem gefällt mir, dass wir auch außerhalb der Arbeitszeit gemeinsame Aktivitäten – wie Fußballturniere – durchführen. Wie bist du auf diesen Beruf gekommen? An unserer Schule gibt es ab der 7. Klasse ein Programm zur Berufsvorbereitung, welches alle Schüler durchlaufen. Der Höhepunkt war Anfang der 10. Klasse das Bewerbertraining, bei dem die damalige Ausbildungsleiterin zu Gast war. Mit ihren gezielten Fragen weckte sie in mir Interesse an diesem Beruf. Daraufhin informierte ich mich tiefgründiger, was dazu führte, dass ich mich kurze Zeit später beim Landkreis Saalekreis beworben habe. Was ist eigentlich dieses Bewerbertraining? Das ist ein simuliertes Vorstellungsgespräch mit Personalchefs von Firmen aus unserer Umgebung, die gezielt nach Interessen und Wünschen der Schüler ausgewählt werden. Die meisten Schüler konnten hier die ersten Erfahrungen sammeln, wie man sich in einem Vorstellungsgespräch zu verhalten, zu kleiden und zu präsentieren hat. Zugelassen werden nur Schüler, die eine vollständige Bewerbungsmappe abgegeben haben.

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Mein Tipp für Schülerinnen und Schüler: Hör in dich hinein und versuch deine Interessen zum Beruf zu machen.


Hattest du bereits ein Praktikum in dieser Richtung absolviert? In der 9. Klasse fand das zweite 14-tägige Praktikum statt, welches ich auch schon im Verwaltungsbereich absolvierte. Das Praktikum legte die Grundlage für meine Entscheidung. An unserer Schule gibt es ja für die 10. Klassen ein schulinternes Zwischenzeugnis. Was hältst du davon? Hat es dich angespornt? Ich finde es gut. Das Zeugnis hat mich angespornt und gezeigt, wo ich noch etwas tun musste. Du warst doch sicher auch im Waldlager in Spitzberg. Was habt ihr dort gemacht und wie hat es dir gefallen? Ziel war es, „grüne“ Berufe kennen zu lernen. Wir haben erfahren, wie weit wir belastbar sind und konnten unsere körperlichen Grenzen austesten. Für unsere Klassenentwicklung war es eine wichtige Erfahrung. Für mich war nach der Woche klar, dass dies nicht mein Traumberuf ist. Denkst du, dass die intensive Berufsvorbereitung von Nutzen ist? Ja, denn egal ob es das Schreiben einer Bewerbung, Kenntnisse über die Inhalte eines Ausbildungsvertrages oder das Üben von Bewerbungsgesprächen ist, helfen diese Angebote sich auf das reale Leben vorzubereiten. Hast du einen Tipp für Schüler, die nicht wissen was sie werden wollen? Hör in dich hinein und versuch deine Interessen zum Beruf zu machen. Teste dich im Praktikum und Ferienjob. Wie sieht deine Planung für die Zukunft aus? Ich möchte mein Abitur nachholen. Durch Lehrgänge und Workshops, die vom Landkreis angeboten werden, kann ich mich qualifizieren und weiterbilden. Alle Wege stehen mir offen!

Bewerbungstraining an der Sekundarschule „Saale-Elster-Auen“ Schkopau

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Zukunft gestalten – Übergänge meistern Johannes Bahr ist Schüler der 10. Klasse der Ganztagsschule Zoberberg in Dessau-Roßlau.

Hallo Johannes, was verbindest du mit dem Begriff Berufsfrühorientierung? Ich verbinde damit, dass man besonders früh in der Schule, vor allem durch Praktika, sich über Berufe und Berufsfelder informiert und vielleicht seinen Traumberuf dadurch findet. Was hast du davon konkret an unserer Schule mitbekommen? Das wir besonders viele Praktika (mehrwöchige, sowie Praxistage über ein Halbjahr) hatten. Auch im Hauswirtschaft/ Technikunterricht in der 7. Klasse haben wir uns viele Berufsfelder (Elektronik, Tischler, Maler, Garten- und Landschaftsbauer, Metallverarbeitung) angeschaut. Wir waren auch öfter im BIZ und haben darüber hinaus Bewerbungsgespräche geübt und simuliert, dass hat auf jeden Fall geholfen. Denkst du, dass dich das (die Berufsfrühorientierung) gut auf die Berufswelt vorbereitet? Ich denke schon, weil man ja einen kleinen Ausblick auf die Berufswelt hat. Auch durch die Praxistage, wo man einmal in der Woche im Betrieb ist und so einen super Einblick, auch über einen längeren Zeitraum, in den Betrieb hat. Wo hast du deine Praktika gemacht? Ich war sehr oft bei der Deutschen Bahn, insgesamt viermal. Dann war ich bei einer Konditorei und bei einer Elektrofirma um von relativ vielen Berufsfeldern einen Einblick zu er­halten. Was hast du durch die Praktika gelernt? Das man früh aufstehen muss, Pünktlichkeit sehr wichtig ist. Außerdem habe ich den Umgang mit den verschiedensten technischen Geräten erlernt. Was willst du nach der Schule machen? Nach der Schule wollte ich in die Ausbildung gehen, bei BMW in Leipzig als Verfahrensmechaniker für Kunststoff und Kautschuktechnik.

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Wie hast du davon erfahren? Ich habe in einer Zeitung eine Annonce von BMW entdeckt, in der sie nach Auszubildenden in einem neuen Berufsfeld gesucht haben. Daraufhin habe ich mich dort mit meinem Zeugnis der 9. Klasse beworben und den Ausbildungsplatz bereits erhalten. Sicherlich haben mir dabei meine guten Noten geholfen. Daran sieht man, dass das 9.-Klasse-Zeugnis bereits sehr wichtig für die Zukunft sein kann und nicht erst das Abschlusszeugnis. Wann hast du begonnen, dich mit Berufen und deiner Zukunft auseinanderzusetzen? Eigentlich von Anfang an, seitdem ich an der Schule bin [seit der 7. Klasse], da es durch die berufsorientierende Ganztagsschule ganz natürlich ist, dass man sich frühzeitig mit Berufen auseinandersetzt. Was würdest du jüngeren Schülern raten? Sich auch frühzeitig mit der Berufswelt auseinanderzusetzen, da man viele Erfahrungen für das spätere Berufsleben sammeln kann. Man kann sich auch für Betriebe empfehlen, indem man zum Beispiel in den Ferien ein freiwilliges Praktikum macht. Außerdem sind natürlich gute Noten wichtig, da man damit die freie Auswahl auf dem Ausbildungsmarkt hat und sich so seinen Wunschberuf selbst auswählen kann und nicht das nehmen muss, was übrig ist. Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg bei deinen Plänen!

Schüler im Betriebspraktikum

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„Bildung ist die arbeitsmarktpolitische Herausforderung des 21. Jahrhunderts“ Die Arbeits- und Berufswelt wandelt sich beständig. Körperliche Anforderungen nehmen ab, psychische Belastungen steigen. Wissen und Können auf hohem Niveau werden wie selbstverständlich erwartet. Dies verändert auch den Arbeitsmarkt. Schülerinnen und Schüler brauchen deshalb möglichst frühzeitig Einblicke in die berufliche Wirklichkeit, um den Anforderungen der modernen Lebens- und Arbeitswelt gewachsen sein zu können. Sie müssen lernen, ihre eigenen Fähigkeiten zu erkennen und ihre Chancen wahrzunehmen. Dazu sind möglichst viele qualitative Kontakte zwischen Schulen und Betrieben erforderlich. Aber auch die von den Schulen geleistete Arbeit, ihre Beharrlichkeit und ihre Gestaltungsfähigkeit müssen anerkannt werden. Für uns als Gewerkschaft ist Bildung die arbeitsmarktpolitische Frage des 21. Jahrhunderts. Bildung ist der Lebensnerv einer erfolgreichen Wirtschaftsnation, aber auch der Schlüssel für die gesellschaftliche Teilhabe der Menschen. Die Teilhabe ist nicht reduzierbar auf die passgenaue Eingliederung in wirtschaftliche Prozesse. Bildung richtet sich an den ganzen Menschen. Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie beteiligt sich an der gewerkschaftlichen Initiative „Schule und Arbeitswelt“. So wollen wir Schule mit gestalten, den Dialog zwischen Arbeitswelt und Schule fördern und unsere Kompetenzen einbringen. Nachdrücklich unterstützen wir die Aktivitäten des Berufswahl-SIEGELs in Sachsen-Anhalt in Trägerschaft des Qualifizierungsförderwerks Chemie (QFC). Das Siegel ist ein qualitativer Beitrag, um den Übergang von der Schule in den Beruf weiterzuentwickeln. Wir sind sicher, dass dieses externe Zertifizierungsverfahren auch zukünftig ein Erfolg versprechender Weg ist, die Berufswahlorientierung. Egbert Biermann Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstandes der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie

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„Qualitätsstandards sind wichtig“ Deutschland wird in den kommenden Jahren einen beispiellosen demografischen Wandel erleben. Sachsen-Anhalt trifft dieser Effekt besonders stark – das Land steht damit als eine der ersten Regionen vor der Herausforderung, die Folgen von sinkenden Jahrgangsstärken bei Schulabgängern und gleichzeitig hohen Verrentungsquoten von Belegschaften in Unternehmen zu bewältigen. Die Nachwuchssicherung erfährt dadurch für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der Region zentrale Bedeutung. „Die Zahl der Schulabgänger und der angebotenen Ausbil­ dungs­ plätze ist schon jetzt annähernd gleich. Das Lernen lohnt sich also, weil alle gute Chancen haben – und sich die Besten sogar ihr Wunsch-Unter­ nehmen in der Region aussuchen können. Zu diesen werden sicherlich die Absolventinnen und Absolventen von Schulen mit Berufswahl-SIEGEL gehören.“ Klemens Gutmann

„Die Erhöhung der Berufswahlkompetenz der Schülerinnen und Schüler allgemein bildender Schulen soll ihnen den naht­ losen Übergang in den Beruf ermöglichen, insbesondere Fehlentscheidungen vorbeugen, Ausbildungs- und Studienabbrüche vermeiden und damit die Hauptursachen für spätere Arbeitslosigkeit reduzieren.“ Lutz Wesche

Mit der Einführung des Berufswahl-SIEGELs „Schule mit vorbildlicher Berufswahlorientierung“ haben die Schulen in Sachsen-Anhalt nun die Möglichkeit, ihre Konzepte einer Zertifizierung zu unterziehen: Damit werden Qualitätsstandards einer erfolgreichen Berufswahlorientierung, u. a. zur Integration der Berufsorientierung in den Unterricht, zum Kompetenztraining sowie der Implementierung von Unternehmenskooperationen angelegt und von unabhängigen Gutachtern beurteilt. Schulen profitieren durch die externe Bewertung, weil ihre Berufsorientierung einer ergebnis­ orientierten Überprüfung unterzogen wird und sie mit den Ergebnissen die Qualität ihrer Angebote erhöhen können. Für Unternehmen sind Absolventen von Schulen mit BerufswahlSIEGEL besonders wertvoll, da sie sich intensiv mit ihrer Berufswahl beschäftigt haben und fit sind für die Ausbildung: Dieses Engagement zielt einerseits darauf ab, duale Ausbildungen für schulleistungsschwache aber praxisbegabte Jugendliche attraktiver zu machen; sie z. B. für den Berufseinstieg in zweijährigen Ausbildungsberufen zu gewinnen. Andererseits dient die Initiative auch der Begeisterung besonders leistungsstarker Jugendlicher für betriebliche Berufsausbildungen.

Klemens Gutmann Präsident der Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände Sachsen-Anhalt (AWSA) e. V. Lutz Wesche Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände Sachsen-Anhalt (AWSA) e. V. Bildungspolitik und Arbeitsmarkt Landesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT

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Berufswahl-SIEGEL und Fachkräftebedarf Drohender Fachkräftemangel ist in aller Munde. In einigen Bereichen werden Fachkräfte bereits händeringend gesucht. In einem Teil der Unternehmen steht ein Generationswechsel bevor. Verdienstvolle Mitarbeiter gehen oder gingen in den wohlverdienten Ruhestand – gut ausgebildete Jungfacharbeiter sind daher gefragt. Verschärft wird diese Situation durch sinkende Schulabgängerzahlen – der demografische Wandel ist nun auch in den Unternehmen und Berufsschulen angekommen. Als nützlich erweisen sich hier natürlich die vielfältigen Maßnahmen der Berufsorientierung. Berufsorientierung zeigt Anforderungen auf, die an die jungen Leute gestellt werden. Der Junge, das Mädchen erfährt Antworten auf Fragen wie: Was muss ich können, um diesen Beruf zu erlernen? Was kommt auf mich zu? Welche besonderen Eigenschaften sind nützlich? Einen Berufswunsch zu haben ist natürlich Motivation. Mit einem Ziel vor den Augen lernt es sich einfach leichter. Die Bedeutung der Berufsorientierung wurde durch Unternehmen, Schulen und Kommunen erkannt. Inzwischen gibt es vielfältige lokale Angebote für Schulen von Unternehmen, Bildungseinrichtungen, Vereinen und vielen mehr. Auch die IHK engagiert sich in vielerlei Hinsicht, so z. B. seit 2006 in der Jury des Berufswahl-SIEGELs Sachsen-Anhalt. Warum? Die Bewerbung um das Berufswahl-SIEGEL hilft den Schulen bei der strukturierten Aufarbeitung aller Berufsvorbereitungsmaßnahmen, die tatsächlich an der Schule stattfinden. Der rote Faden, der sich durch das Thema an der Schule zieht, wird deutlich. Und die geleistete Arbeit wird nach außen sichtbar. Gute Beispiele werden transparent und bekannt gemacht. Und von guten Beispielen kann man bekanntermaßen lernen, ein Wettbewerb unter den Schulen wird entfacht. Um Schulen noch besser bei der systematischen Berufswahlvorbereitung der Schülerinnen und Schüler zu unterstützen, hat der Landesbeirat für Berufsorientierung Sachsen-Anhalt Leitlinien für eine nachhaltige Berufswahlvorbereitung vorgelegt. Diese Leitlinien sind als Orientierungsrahmen für die Gestaltung schulspezifischer Gesamtkonzepte zu verstehen. Ziel von Berufsorientierung ist es jedem Jugendlichen zu helfen, den für ihn geeigneten Beruf zu finden. Berufsorientierung braucht alle Partner: Lehrer, Schüler, Unternehmer, Berufsberater und Eltern! Wir sind dabei! Dr. Simone Danek Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau Geschäftsführerin Aus- und Weiterbildung 16


Berufswahl-SIEGEL und Fachkräftebedarf Die Altersstruktur in Sachsen-Anhalt wie in Deutschland ändert sich radikal. Weniger Geburten – weniger Schülerinnen, Schüler und Auszubildende – weniger Fachkräftenachwuchs, lautet die einfache Formel.

Michael Kleber Vorsitzender DGB-Region SüdOstNiedersachsen

Umso stärker rückt eine gute Berufsorientierung in den Fokus. Die Jugendlichen sollen sich frühzeitig mit ihren Kompetenzen, beruflichen Plänen und Chancen in der Berufs- und Arbeitswelt auseinandersetzen. Die individuelle Berufswegplanung als Intensivierung der Berufsorientierung muss aus Sicht des DGB fest in der Schule verankert werden. Darüber hinaus sollen die Schülerinnen und Schüler in außerschulischen Lernsituationen, wie Praxistage und Erkundungen, Einblicke in die Arbeitswelt gewinnen. Untersuchungen belegen, dass die Vermittlung Jugendlicher nach der Schule dort erfolgreicher ist, wo eine systematische Orientierung auf den Übergang Schule – Beruf stattfindet. Genau hier setzt das Berufswahl-SIEGEL an. Es erhalten Schulen, die die individuelle Berufswegplanung als kontinuierlichen Prozess der Berufsorientierung in ihr Schulprogramm verankert haben und vorbildlich ausgestalten. Somit trägt das Berufswahl-SIEGEL dazu bei, dass mehr junge Menschen den Übergang von der Schule ins Berufsleben meistern. Sie finden als Fachkräfte von morgen ihren Platz in Unternehmen und Verwaltungen.

Katrin Skirlo Landesjugendsekretärin DGB Sachsen-Anhalt

Für den DGB ist das Berufswahl-SIEGEL in Sachsen-Anhalt mit seinem qualitativ hochwertigen Bewertungs- und Auswahlverfahren ein unverzichtbarer Bestandteil im System zur Sicherung des Fachkräftebedarfs. Daher arbeiten auch in Zukunft in den Jurys Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter ehrenamtlich mit. In der zentralen Jury wird Michael Kleber, der von Dessau nach Braunschweig wechselte, den Staffelstab an die DGBLandesjugendsekretärin Katrin Skirlo weitergeben. Deutscher Gewerkschaftsbund

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Von der Schule in Ausbildung und Beruf – Zehn Bausteine zum Erfolg

Eine gute allgemeine Bildung ist heute mehr denn je eine wichtige Voraussetzung für eine berufliche Ausbildung und für Erfolg im Erwerbsleben. Zur Vorbereitung auf das Berufsleben brauchen die Jugendlichen die Unterstützung der Schule, der Eltern und weiterer an der Berufsorientierung Beteiligten. Ziel der Berufswahlvorbereitung in der Schule ist die Entwicklung der Berufswahlkompetenz und eines beruflichen Selbstkonzeptes für einen erfolgreichen Übergang von der Schule in Ausbildung und Beruf.

Zehn Bausteine zum Erfolg

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Nur mit einer verbindlichen und systematischen Berufswahlvorbereitung in den Schulen kann diese wichtige Zielstellung realisiert werden. Für eine erfolgreiche Berufswahlvorbereitung im Alltag der allgemein bildenden Schule hat sich die Verzahnung von zehn Bausteinen als sinnvoll erwiesen. Die systematische und aufeinander aufbauende Verknüpfung von einzelnen Maßnahmen aus den nachfolgend abgebildeten Bausteinen findet ihren Niederschlag im schulspezifischen Konzept der Schule. Damit ist

die Entwicklung eines solchen Konzeptes für jede Schule Ausgangspunkt für die erfolgreiche Arbeit und gleichzeitig Grundlage für die interne und externe Evaluation. Die eigenverantwortliche Gestaltung des Überganges in die Berufs- und Arbeitswelt durch die Schülerinnen und Schüler erfordert Wissen über Wege, alternative Angebote, Unterstützungssysteme und Hilfen für den erfolgreichen Start in die berufliche Tätigkeit.


Sie übernimmt die Aufgabe, den Heranwachsenden gezielt elementare Zugänge zur Wirtschafts- und Arbeitswelt erschließen zu helfen, die ihnen als Orientierungsgrundlage für das Berufsleben dienen und ihnen den Einstieg in eine berufliche Erstausbildung er-

Schuljahrgang

Berufsorientierung im Unterricht (schulinterne Vernetzung)

10 1. Halbjahr

• Unternehmerisches Handeln erkunden und erproben • Rechte und Pflichten von Auszubildenden, Mitbestimmung

• Gespräche mit dem/der Berufsberater/-in • Online-Recherchen in der Schule/BIZ • Ferienpraktikum • freiwilliges Schülerbetriebspraktikum

9 2. Halbjahr

• Anforderungen an moderne Bewerbungsverfahren • Kompetenzfeststellung

• Gespräche mit dem/der Berufsberater/-in • Online-Recherchen in der Schule, im BIZ • Ferienpraktikum

9 1. Halbjahr

• Berufsperspektiven erkunden und planen • Ausbildungsmöglichkeiten, Ausbildungsverträge • Online-Recherche

8 2. Halbjahr

• Bewerbungen um Praktikumsplatz • Kompetenzfeststellung

8 1. Halbjahr

• Betriebs- und Arbeitsplatzerkundung, Berufsorientierung, Berufsberatung, Berufsfindung • neue Berufe • Chancen und Möglichkeiten in der Region

7 2. Halbjahr

• Betriebserkundungen • Arbeitsplätze in Unternehmen der Region • Berufe und Berufung • Kompetenzfeststellung

7 1. Halbjahr

• Start der Berufswahlvorbereitung (Bedürfnisse, Erwartungen, Lebensplanung) • Kompetenzfeststellung (Interessen, Stärken, Schwächen) • Beruf und Arbeitswelt • Anforderungen an Berufe

Selbstfindungsprozess

Berufswahlprozess

Arbeitswelt- und Berufsorientierung

Bewerbungsprozess

Tehmenfelder in der Berufswahlvorbereitung

leichtern. In der Übersicht sind wesentliche Schwerpunkte, die einzelnen Bausteinen zugeordnet und durch die Schulen realisiert werden können, schuljahrgangsbezogen dargestellt.

Praxisorientierte Berufsorientierung (externe Vernetzung)

• Der/die Berufsberater/-in der Agentur für Arbeit in der Schule • Besuch im BIZ • Bewerbungstraining, Assessment • Schülerbetriebspraktikum • Ferienpraktikum • Schulspezifische Wahlpflichtkurse • Schülerbetriebspraktikum • Ferienpraktikum • Der/die Berufsberater/in der Agentur für Arbeit stellt sich vor

Elternarbeit

Insbesondere die Sekundarschule, in der Schülerinnen und Schüler des fünften bis zehnten Schuljahrganges unterrichtet werden, vermittelt unter Bezugnahme auf das Schulgesetz Sachsen-Anhalts eine allgemeine und berufsorientierte Bildung.

• Berufsfelderprobung (Praxistage) • Produktives Lernen • Schulspezifische Wahlpflichtkurse • Praxistage • Projekte: z. B. BRAFO

• Berufsfelderkundung und Berufsfelderprobung

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Schulspezifische Konzepte für die Berufswahlvorbereitung entwickeln und umsetzen Sekundarschule Roitzsch Adolph Diesterweg Die umfassende Vorbereitung auf das Leben – das ist einer der Maßstäbe, an denen Qualität schulischer Arbeit gemessen wird. Eine gute Schule zeichnet sich auch dadurch aus, dass ihre Absolventinnen und Absolventen den Anforderungen einer beruflichen Ausbildung und des Berufslebens gewachsen sind. Dem versucht die Sekundarschule „A. Diesterweg“ Roitzsch mit allen schulischen Programmen Rechnung zu tragen. Das Konzept zur Berufswahlvorbereitung ist wesentlicher Bestandteil des Schulprogramms. Die Leitbilder des Schulprogramms sind durch die Steuergruppe erarbeitet worden und durch Beschluss der Gesamtkonferenz verpflichtende Arbeitsgrundlage aller an der Schule tätigen Personen.

Leitbilder der Sekundarschule „A. Diesterweg“ Roitzsch

Wir wollen, -- dass sich Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer und Eltern mit ihrer Schule identifizieren. -- dass alle in der Schule tätigen Personen respektvoll mitein­ander umgehen. -- unseren Schülerinnen und Schülern wichtige Kompetenzen vermitteln und sie zu einer gesunden Lebensweise befähigen. -- unsere Schüler auf das Berufsleben vorbereiten. -- gemeinsam ein abwechslungsreiches Schulleben gestalten. Bei uns werden gesetzlich vor- -- besondere Leistungen von Schülerinnen, Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern gebührend würdigen. geschriebene Maßnahmen (z. B. Schülerbetriebspraktika, Zukunftstag), Landesprogramme (z. B. BRAFO, BOB), schulische Ideen und Möglichkeiten (z. B. schulische und außerschulische Praxistage, Wettbewerbe, Wahlpflicht- und AG-Angebote, und Projekte) eng miteinander verzahnt. Berufsorientierung beginnt für die Roitzscher Schülerinnen und Schüler bereits in der Klasse 5 mit dem Herausfinden individueller Stärken, dann aufsteigend mit wachsendem Umfang, steigenden Anforderungen und zunehmender Individualisierung bis zur Klasse 10 und dem abschließenden Übergang in die Physikunterricht auf dem Segelflugplatz Ausbildung.

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Förderung der Berufswahlkompetenz und Ausbildungsreife Ziel der Berufswahlvorbereitung ist es, die Selbstverantwortung der Schülerinnen und Schüler für ihren Berufswahlprozess zu stärken und ihnen die von der Wirtschaft erwarteten Kompetenzen zu vermitteln, damit sie

aktiv an der Gestaltung ihres Übergangs in eine Berufsausbildung mitwirken können. Zu einer sinnvollen Berufsorientierung gehört auch die Förderung der Ausbildungsreife. Jugendliche können nur dann erfolgreich vermittelt werden, wenn sie die grundlegenden

Anforderungen der Wirtschaft erfüllen und die Mindestvoraussetzungen für den Einstieg in die berufliche Ausbildung mitbringen. Dazu hat die Schule Roitzsch ein Berufswahlkonzept (Brückenmodell der Berufs­ orientierung) entwickelt.

Grundlage (Fundament) für die Gestaltung eines optimalen Übergangs von der Schule in die Berufswelt bildet das Schulprogramm, auf das sich möglichst viele Säulen aufbauen, um auch dann Stabilität und Kontinuität in der Berufswahlvorbereitung zu sichern, wenn eine Säule

aus unterschiedlichsten Gründen wegfallen sollte. Ein breit gefächertes Netzwerk, bestehend aus Kooperationspartnern vielfältiger Bereiche, bildet den Brückenkopf, über den dann die Schülerinnen und Schüler mit Hilfe der Eltern und der Lehrkräfte gehen müssen. Das Modell

hat sich seit seiner Einführung dahingehend bewährt, dass die Schule Roitzsch seit Jahren eine über 95%-ige Vermittlungsrate in die Ausbildung bzw. an weiterführende Schulen aufweisen kann.

BOB-Projekt im Bildungszentrum Bitterfeld-Wolfen

Praxistage bei Q-Cells

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Schulspezifische Konzepte für die Berufswahlvorbereitung entwickeln und umsetzen

Schulzentrum „J. F. Walkhoff“ Gröbzig Seit dem Schuljahr 2009/2010 arbeitet unsere Sekundarschule als offene Ganztagsschule. Mit vielen Angeboten und Anregungen wollen wir unseren Schülern Unterstützung, Motivation und Hilfen zum Lernen geben. Mit neuen Methoden gelingt es uns in vielen Unterrichtstunden nachhaltige Erfolge zu erreichen. Offene Unterrichtsformen, Projektwochen, klassenübergreifende Arbeitsgemeinschaften, Förderangebote für alle Klassenstufen, Hausaufgabenzeiten für die Klassenstufen 5 – 7, Gewaltprävention und Schulmediatoren sind nur einige Bausteine unse-

Fit für die Schule Fit für das Leben Fit für den Beruf

res Konzeptes. Die Schülerinnen und Schüler können viele Arbeitsgemeinschaften besuchen. Dadurch ist es möglich, Lern­ erfolge zu vertiefen und neue Anregungen zu bekommen. Dass sich alle Schülerinnen und Schüler wohl fühlen, gern zur Schule kommen, dass sie leistungsfähig sind und die Veränderungen in unserer Schule positiv aufnehmen – sind die wichtigsten Ziele unserer Arbeit. Die Konzeption mit ihren 5 Säulen zur Entwirklung von Berufs- Praxistag im Holzbereich wahlkompetenz ist ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit am Schulprogramm.

Das schulische Gesamtkonzept der Sekundarschule Gröbzig stellt die verstärkte Ausprägung grundlegender Handlungskompetenzen auf der Grundlage eines modernen handlungsorientierten Unterrichts in den Mittelpunkt in der Organisationsform einer offenen Ganztagsschule. Handlungskompetenzen wie Medienkompetenz, Kommunikationsgeschick und das Beherrschen moderner

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Fremdsprachen können durch soziales, fächerübergreifendes und ganzheitliches Lernen gesichert werden. Die Entwicklung der Berufswahlkompetenz der Schülerinnen und Schüler hängt von schulischen und außerschulischen Faktoren ab. Im schulischen Gesamtkonzept ist die Entwicklung der einzelnen Kompetenzen durch das Lernen in Projekten und fächerübergreifendes Lernen verstärkt erkennbar.

P raktika

Bewerbu n g

Po t e n zi a l a n a l yse – Fö rde ru n g

In formation

Be ratu n g

Fünf Säulen der Konzeption

Schülerzeitung „Der Fuchs“


Praxistag im Servicebereich

Praxistag in der Metallwerkstatt

Beginnend mit dem 5./6. Schuljahrgang werden den einzelnen Schülerinnen und Schülern Hilfen in der Kompetenzentwicklung durch Selbst- und Fremdeinschätzung gegeben. Zur Ausbildung der Berufswahlkompetenz werden die Wahlpflichtkurse genutzt. Zum Erreichen der Ausbildungsreife gibt es gezielte Angebote auf der Grundlage des Förderkonzeptes der Schule für abschluss- bzw. versetzungsgefährdete Schülerinnen und Schüler.

„Der externe Blick auf die Schule ist ganz wichtig“

In den letzten Jahren hat sich die Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaft stetig verbessert. An vielen Berührungspunkten werden jetzt schon gute Ergebnisse sichtbar. Aufgrund des demografischen Wandels wird es für Handwerksunternehmen schwieriger ihren Fachkräftebedarf zu sichern. Berufswahlvorbereitung und Berufsorientierung gewinnen unter diesem Aspekt zunehmend an Bedeutung als Baustein auf dem Weg zur Berufsfindung. Mit der Einführung im Jahr 2007 und der territorialen Erweiterung des Berufswahl-SIEGELs an Sekundar- und Förderschulen in SachsenAnhalt ist ein Instrument geschaffen worden, welches genau in diese Richtung zielt. Es motiviert die Schule ihre Aktivitäten zur Berufsorientierung zu erhöhen und ist gleichzeitig ein zusätzliches Qualitätssiegel für die mit dem Berufswahl-SIEGEL ausgezeichneten Schulen. Durch die Einbeziehung der Unternehmen bei der inhaltlichen Gestaltung, Umsetzung und insbesondere der Tätigkeit als Juroren bei der Bewertung und Sichtung der eingereichten Unterlagen, bekommt man einen aussagefähigen Einblick in die Aktivitäten zur Berufsorientierung der einzelnen Schulen. Gerade die „Vor-Ort-Audits“ vermitteln den Juroren ein objektives Bild über die Leistungen der Schule im Rahmen der Berufsorientierung. Hierbei wurden Erfahrungen ausgetauscht und Hinweise aus der Praxis für eine bessere Berufsorientierung gegeben.

Volker Becherer Abteilungsleiter Berufliche Bildung Handwerkskammer Halle (Saale)

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Schulspezifische Konzepte für die Berufswahlvorbereitung entwickeln und umsetzen

Ganztagsschule „Thomas Müntzer“ Magdeburg Der sich schnell wandelnde Arbeitsmarkt und auch die Vielzahl der Ausbildungsberufe stellen immer höhere Anforderungen an unsere Schülerinnen und Schüler. Dem Ziel, ihre Kompetenzen zu entwickeln und zu stärken, um sie zur Ausbildungsreife zu führen, sind alle Maßnahmen der Berufsorientierung an unserer Schule untergeordnet. Berufswahlvorbereitung ist fester Bestandteil unseres Schulprogramms und klar strukturiert.

Dienstleistung

Handwerk

Soziales

Industrie Dienstlei

Maschinenbau Elektro

Klasse 5/6

Informieren

Klasse 7/8

Orientieren

Klasse 9/10

Entscheiden & Bewerben

Es hat viele Jahre gedauert – und der Prozess ist längst nicht abgeschlossen – die Lehrkräfte unserer Schule davon zu überzeugen, dass die Vorbereitung der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen auf das Berufsleben unser aller Aufgabe ist. Wie haben wir das erreicht? Durch die konsequente Einbeziehung von immer mehr Lehrkräften. Die Projektwochen der Vor- und Abgangsklassen dienen der intensiven Berufswahlvorbereitung (Erstellung der Bewerbungsunterlagen nach neuesten Standards, Berufswahltests und das Trainieren und Filmen der Bewerbungsgespräche). Neben den Klassenleiterinnnen und Klassenleitern sowie Deutsch- und Ethiklehrkräften sind unsere Kooperationspartner in diese Projekte fest eingebunden.

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BRAFO (Berufswahl-Richtig-Angehen-Frühzeitig-Orientieren), PÜSA (Praxisbezogener Übergang Schule – Ausbildung) und das Schülerbetriebspraktikum werden durch je eine Lehrkraft aus dem Profilbereich (Wirtschaft, Technik, Hauswirtschaft) koordiniert, von Deutsch- und Ethiklehrkräften über den Praktikumshefter vorbereitet und von Klassenleiterinnen und Klassenleitern und ihren Stellvertretern betreut. Praxistag und Praxis–AG werden von Lehrkräften aus dem naturwissenschaftlichen Bereich und Profilbereich begleitet.

Schüler des 9. Schuljahrganges beim Rohrleitungsbau

Die Führung des Berufswahlpasses liegt in den Händen der Klassenleiter; Absprachen gibt es mit den Fachlehrern zu Inhalten. Die Messebesuche werden von Klassenleitern und ihren Stellvertretern begleitet. Und inzwischen ist es so, dass sich kaum eine Lehrkraft dem an unserer Schule jährlich stattfindenden Ausbildungstag entziehen möchte. Praxistag in der Holzwerkstatt

Vier Bereiche der Berufswahlvorbereitung

Um Praxisnähe in unserer anspruchsvollen Arbeit zu erreichen, arbeiten wir seit Jahren erfolgreich mit verschiedenen Kooperationspartnern zusammen und gewinnen ständig neue. Ein wichtiger Schwerpunkt auch für unsere zukünftige Arbeit ist die Zusammenarbeit mit den Eltern. Dabei geht es uns nicht nur darum, sie über unsere Maßnahmen zu informieren, sondern sie zur aktiven Teilnahme am Prozess der Berufswahlvorbereitung zu gewinnen.

Schnuppertag im Berufsfeld Gesundheit, Pflege und Körperpflege

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Schulspezifische Konzepte für die Berufswahlvorbereitung entwickeln und umsetzen

Erich-Kästner-Schule Förderschule für Lernbehinderte Bitterfeld-Wolfen Unser Schulprofil Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht das Kind mit seiner individuellen Ausgangssituation. Für Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Bereich des Lernens wird auf Grundlage einer rehabilitationspädagogischen Einflussnahme eine individuelle zukunftsorientierte und liebevolle Förderung gesichert. Dabei steht die Erhöhung der Sozialkompetenz im Mittelpunkt unserer Arbeit. Die Schule arbeitet nach dem Konzept der frühen Berufsorientierung. Das hohe Engagement der Lehrerinnen und Lehrer für die Schülerinnen und Schüler erfolgt in einem fächerübergreifenden Verständnis. Die Vorbereitung auf den Übergang in Beruf und Arbeit erfolgt an unserer Schule frühzeitig. Speziell der Unterricht ab Klasse 7 soll unsere Schülerinnen und Schüler zunehmend auf eine selbstständige und selbstbestimmte Lebensführung vorbereiten. Die Inhalte der einzelnen Fächer werden deshalb mit den Anforderungen, welche die Arbeitswelt künftig an die Jugendlichen stellt, abgestimmt. Unser Ziel ist die Förderung der Ausbildungsreife, insbesondere der Berufswahlreife. Dazu ist es notwendig, die qualifizierte Berufsberatung zu stärken und die berufsvorbereitende Bildung und Erziehung durch Praktika und berufsvorbe- Praxistag im Berufsfeld Textiltechnik und Gestaltung reitenden Unterricht auszubauen. Konkret bedeutet das, die Arbeitswelt mit ihren unterschiedlichen Aspekten anschaulich darzustellen und Schlüsselqualifikationen wie Selbstständigkeit, Verantwortungs- und Leistungsbereitschaft, Handlungsplanung und Problemlösungsfähigkeit sowie soziale Kompetenzen wie Konflikt-, Kritik- und Teamfähigkeit zu vermitteln, die helfen, berufliche Anforderungssituationen zu bewältigen. Zudem ist es für uns sehr wichtig, den Arbeits- und Berufsfindungsprozess gemeinsam mit Eltern und Schülern realitätsbezogen zu gestalten. Die Schülerinnen und Schüler sollen dazu befähigt werden, unter Einbezug persönlicher und sozialer Faktoren, einen individuellen und realistischen Lebensplan zu entwerfen. Schuljahrgang 8

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Schulische Angebote Berufsorientierung

fächerübergreifende Unterrichtsangebote zur Realisierung des Berufswahlpasses

Zweites Halbjahr

Erstes Halbjahr

Halbjahr

Inhalt

Beteiligte

Elternabend mit allen Eltern der Jahrgangsstufe, Projekt zur Berufsorientierung 14-tägig

Kennenlernen des Berufswahlpasses, Selbst- und Fremdeinschätzung, Erkundung von Berufen, Vertiefungskurs in 3 Berufsfeldern

Schüler, Klassenleiter/in, Fachlehrer/in, Lehrkräfte/ Ausbilder der Kooperationspartner

Klassen- und Fachlehrer/in, Koordinator Berufsorienteriung, Praktikumsbetreuer

Materialien des Berufswahlpasses, Werkstätten, Unterrichtsräume

Projekt zur Berufsorientierung 14-tägig Berufspraktikum 10 Tage

Vertiefungskurs in 3 Berufsfeldern Kennenlernen der Werkstätten, Auswertung der Praktikumsaufträge, Individuelle Empfehlung zur weiteren Berufsorientierung (Eignungsempfehlungen)

Lehrkräfte/Ausbilder der Kooperationspartner Schüler, Unternehmen und Firmen der Region, Praktikumsbetreuer

Koordinator Berufsorientierung Praktikumsbetreuer

Unternehmen und Firmen der Region, Praktikumshefter/Auswertungsbogen

Zukunftstag 1 Tag (4. Donnerstag im April)

Einblick in die Arbeitswelt und frühzeitige Kontaktaufnahme zu Praktikumseinrichtungen

Klassenleiter/in, Unternehmen und Firmen der Region

Klassenleiter/in, Gleichstellungsbeauftragte

Unternehmen und Firmen der Region Begleitmaterialien /Auswertungsbogen

Leitschienen für die einzelnen Jahrgangsstufen, Beispiel Schuljahrgang 8

Verantwortlichkeit

Materialien/ Medien


Für die fachübergreifenden Unterrichtsangebote leisten die Fächer des Lernbereiches Wirtschaft, Technik und Hauswirtschaft in enger Abstimmung mit solchen Unterrichtsfächern wie Deutsch, Mathematik, Geschichte, Sozialkunde, dem Förderangebot – Medienkompetenz – sowie dem Fach Ethik einen wichtigen Beitrag. Insbesondere in Vorbereitung auf die Ausführung von Arbeitstätigkeiten im Rahmen der praxisorientierten Berufsorientierung am anderen Lernort werden enge Bezüge zur Arbeits- und Wirtschaftswelt hergestellt. In den meisten Unterrichtsfächern finden sich vielfältige Lerninhalte, die bei entsprechender didaktisch-methodischer Aufbereitung die Berufswahlvorbereitung der Schülerinnen und Schüler unterstützen können. Zur Erlangung der Schlüsselqualifikationen leisten z. B. folgende Unterrichtsfächer einen wichtigen Beitrag. Fach Deutsch: Umgang mit Sachtexten, wie Unfallverhütungsvorschriften/Informieren über wichtige Sicherheitsvorkehrungen/Situationen aufzeichnen und aufschreiben, z. B. Erstellen von Erkundungsbögen mit Fragen hinsichtlich handwerklicher Produkte, Anzahl der Beschäftigten, Räumlichkeiten, Betriebsgröße/Sammeln von Informationen, z. B. Informationsmaterial bei Innungen, Kammern und Informationszentren der Arbeitsverwaltung beschaffen/Informieren beim Berufsberater/Sichten und Werten des gesammelten Materials/Betriebserkundung Fach Mathematik: Umgang mit bekannten Rechenoperationen mit und ohne Hilfsmittel, Umgang mit Dezimalbrüchen, mündliche und schriftliche Operationen durchführen/sehr wichtig Transferübungen zur Anwendung in der Praxis anhand von Sach- und Textaufgaben und praktisches Arbeiten, wie z. B. Kuchen backen, tapezieren, Anlegen von Flächen u. Ä. In der Konzeption der Schule zum bildungsbezogenen Projekt zur „Frühen Berufsorientierung“ sind dementsprechend weitere Fächer aufgeführt: Biologie, Sozialkunde, Physik, Chemie, Wirtschaft, Technik, Hauswirtschaft und Sport.

Praxistag im Berufsfeld Agrarwirtschaft

Praxistag im Berufsfeld Farb- und Raumgestaltung

Praxistag im Berufsfeld Ernährung und Hauswirtschaft

Mein Praktikum in der Physiotherapie (Rebecca Sch.) Ich absolvierte mein Schülerpraktikum bei der Physiotherapie Schneider in Jeßnitz. Meine Arbeitszeit begann 8.00 Uhr und endete 14.20 Uhr. Ich bekam interessante Einblicke in den Beruf eines Physiotherapeuten. Meine Betreuerin zeigte mir verschiedene Massagen und ich durfte beim Anlegen von Fango-Packungen helfen. Auch durfte ich bei einigen Krankengymnastiken zu sehen und assistieren. Mir wurde gezeigt, wie man Reizstrom anlegt. Meine Betreuerin gab mir einige interessante Fachbücher zur Physiotherapie, in denen ich mich über verschiedene Dinge selbstständig informieren konnte. Dieses Praktikum bestärkte mich in meinem Wunsch, Altenpflegerin zu werden.

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Berufspraxis erproben

Sekundarschule Alexander von Humboldt Naumburg (Saale)

An unserer Schule können Schülerinnen und Schüler schon ab dem 5. Schuljahrgang die berufliche Praxis erleben.

Beispiele für Projekte mit externen Partnern Klasse 5 Kennenlernen alter Handwerkstechniken Vorlesestunden im Altenheim Klasse 6 Alternative Energien (Technische Werke Naumburg) Thematische Wandertage (z. B. Bauernhof, Mühle) Klasse 7 BRAFO – Berufswahl-Richtig-Anfangen Frühzeitig-Orientieren MZ – Aktion – Gestalten von Anzeigen Klasse 8 Trinkwasser Berufsorientierung für Sekundarschüler an der Berufsschule Praxistag für Hauptschüler Klasse 9 Kläranlage/Wasserwerk Profiling – Kompetenzermittlung Erfahrungsaustausch mit ehemaligen Schülern (Azubis) Schülerbetriebspraktikum Klasse 10 Praxistag

Praktikum in der Physiotherapie

Schülermeinungen Nils:

Lernen und Arbeiten in einer Fahrradwerkstatt

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... es war eine große Abwechslung und besser als in der Schule zu sitzen. ... mit den Kollegen habe ich mich gut verstanden.

Lisa:

... es war sehr lehrreich, denn ich konnte in viele Bereiche einblicken.

Anna:

... ich fand es gut, denn ich konnte in diesen Beruf reinschnuppern und feststellen, ob er für mich geeignet ist. Ich konnte selbstständig arbeiten, die Mitarbeiter haben mich einbezogen und waren sehr nett. Ein Ferienpraktikum wurde mir ermöglicht.

Erika:

... man hat mir viel beigebracht, auch wie man sich verhalten muss. ...man darf sich nicht verspäten. ...man muss sich bei Krankheit sofort abmelden.

Jaqueline:

... ich weiß jetzt genau, wie es im Beruf abläuft und ob es der Richtige für mich ist.

Lisa-Marie:

... man bekommt in jeder Hinsicht Einblicke in das Berufsleben.

Evelin: ... Arbeit ist stressiger als Schule.


Berufswahlvorbereitung und Berufsorientierung sind als Schwerpunkt im Schulprogramm verankert. Das entspricht dem Leitbild unserer Schule: „lebensverbunden, praxisnah und zukunftsorientiert“

Sekundarschule I Wolfen-Nord

Praktika und Lernortwechsel ¾¾ Arbeitsgemeinschaft im Technologie- und Gründerzentrum Bitterfeld-Wolfen GmbH (TGZ) ab Schuljahrgang 7 ¾¾ regelmäßige Teilnahme am Zukunftstag für Jungen und Mädchen bereits seit vielen Jahren (Tradition) ¾¾ Nutzung des Tages der Berufe in der Agentur für Arbeit ¾¾ Schülerbetriebspraktika in den Klassen 8, 9 und 10 (Schülerinnen und Schüler wählen sich mit Unterstützung durch die Schule die Praktikumsplätze in Hinsicht auf ihren Berufswunsch selbst aus) Ziel: Ausbildungsplatz ¾¾ Bildungszentrum Wolfen- Bitterfeld e. V. Praxistage für Schüler Klasse 7 (BRAFO) Garten- und Landschaftsbau/Landwirtschaft; Bau/Holz/Farbe/Raum; Wirtschaft/Verwaltung/IT; Gesundheit/Soziales/Körperpflege; Hotel/Gaststätten/Hauswirtschaft/Ernährung; Lager/Handel/Verkauf; Industrieproduktion/Technikum; Metall/Elektro/Installation Praxistage für Schüler Klasse 9 (BOB) Wirtschaft und Verwaltung; Werbung und Verkaufsförderung; Umwelttechnik/Analytik; Metall- und Elektrotechnik freiwillige Praktika in den Klassen 8/9 in der unterrichtsfreien Zeit (Ferien) ¾¾ Besuch des Berufsschulzentrums „August von Parseval“ Bitterfeld-Wolfen und weiterer Ausbildungsstätten (EURO-Schulen Bitterfeld/Wolfen; Bildungszentrum Wolfen-Bitterfeld e. V.; GFA Gesellschaft zur Förderung der Arbeitsaufnahme mbH & Co. KG)

Arbeitsgemeinschaft im TGZ Bitterfeld-Wolfen

Praxistag im 9. Schuljahrgang

Praxistag im Berufsfeld Agrarwirtschaft

¾¾ BIZ-Mobil

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Berufspraxis erproben

Salzmannschule Förderschule für Lernbehinderte Die Salzmannschule Magdeburg sieht seit vielen Jahren ihren Hauptauftrag darin, die Kinder und Jugendlichen auf ein möglichst selbstbestimmtes Leben in der sich verändernden Gesellschaft vorzubereiten. Dabei betrachten wir die Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf das Arbeitsund Berufsleben als eine zentrale Aufgabenstellung. Seit 1996 systematisierten wir unsere Ansätze und Aktivitäten im Rahmen der Ausgestaltung unseres Schulprofils. Uns ist es wichtig, dass unsere Schülerinnen und Schüler realistische Berufswünsche entwickeln und Kompetenzen erwerben, die ihnen die Teilnahme am Arbeits- und Berufsleben ermöglichen. Die einrichtungsübergreifende Arbeitsgruppe Berufliche Orientierung und Ausbildung (BOA) arbeitet seit 2000 und entwickelt Materialien zur Förderung der beruflichen Orientierung und Berufsausbildung von Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf. Zur Nutzung liegen vor • Begleitbogen zur Beruflichen Orientierung und Ausbildung, • der Kriterienkatalog BOA zur Bestimmung des Entwicklungsstandes, • die Visualisierungshilfen für den Dialog. Ergänzend dazu gibt es jetzt eine Aufgabensammlung zur Erhe-

Praxistag im Berufsfeld Ernährung bung des Entwicklungsstandes in Klasse 9. und Hauswirtschaft

Berufsausbildungseinrichtungen kennen lernen, mit anderen Leuten in Kontakt kommen, von Älteren lernen – dazu arbeiten wir mit Partnern zusammen. Bereits mit den Klassen des Primarbereiches suchen wir Unternehmen, wie den Bäcker, das Blumengeschäft oder die Apotheke auf. Dort erleben die Kinder berufliche Tätigkeit, erfahren was es heißt einer Arbeit nachzugehen und erwerben in der praktischen Tätigkeit erste Einblicke in verschiedene Berufe. Der Schuljahrgang 6 „schnuppert“ im BAJ Magdeburg (Berufliche Ausbildung und Qualifizierung Jugendlicher und junger Erwachsener) e. V. die „Werkstattluft“ zwei Tage lang. Ab Schuljahrgang 7 gestalten wir mit dem Technologie- und Berufsbildungszentrum Magdeburg (tbz) die Praxistage. Unsere Schülerinnen und Schüler sind sechs mal für einen Tag im tbz und lernen in der „Orientierungsphase“ dort je ein Ausbildungsfeld im Überblick kennen. Jeder Schüler/jede Schülerin wählt daraus drei Vertiefungsrichtungen aus. Diese werden im Schuljahrgang 8 und im 1. Schulhalbjahr des 9. Schuljahrganges im Rahmen der „Erprobungsphase I“ jeweils eine Woche lang untermauert. Zum 2. Halbjahr des 9. Schuljahrganges entscheidet sich jeder Jugendliche für sein Berufsfeld, das er dann in der „Erprobungsphase II“ vertieft. Hierbei erfolgt eine stetige Steigerung des zeitlichen Umfangs, wie auch der Komplexität der Arbeitsaufgaben. Eng einbezogen sind in die Gestaltung dieser Praxistage, die durch Schule und Praxispartner vorbereitet, durchgeführt und nachbereitet werden, auch die Lehrlinge des tbz, die ihre Erfahrungen, Kenntnisse und Fähigkeiten gern an die Schülerinnen und Schüler weitergeben. Dies wirkt sich sehr positiv für beide Seiten aus. Selbstverständlich nehmen unsere Schülerinnen und Schüler auch am Schülerbetriebspraktikum teil. Betriebserkundungen im Rahmen des Unterrichts oder auch Besuche im BIZ oder der Berufsfindungsmesse ergänzen außerdem die Vorhaben.

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Sekundarschule/ Ganztagsschule Bad Dürrenberg Berufsorientierung ist ein langjähriger Prozess. Die Schülerinnen und Schüler der diesjährigen zehnten Klassen waren die ersten, die schon ab dem 7. Schuljahrgang sehr intensiv begleitet wurden. Sie haben sich wesentlich früher mit Berufen, deren Anforderungen und Ausbildungsmöglichkeiten auseinandergesetzt und sich beworben als die Schülerinnen und Schüler in vergangenen Schuljahren. Dies zeigt uns, dass unsere Arbeit erfolgreich ist und bestärkt uns, intensiv weiter zu machen!

Da wir uns in unmittelbarer Nähe der Chemiestandorte Leuna und Schkopau befinden, nimmt die naturwissenschaftliche Orientierung einen großen Platz ein. Bei der TOTAL – Raffinerie in Spergau, der Infra-Leuna und der DOW in Schkopau führen wir regelmäßig Informationsveranstaltungen durch. So können unsere Schülerinnen und Schüler die Unternehmen und die Ausbildungsmöglichkeiten kennen lernen. Die Bildungsakademie in Leuna (bal) führt jährlich ein Sommercamp durch, an dem auch Schülerinnen und Schüler unserer Schule teilnehmen. Im Juni 2011 werden alle Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen ein solches Praktikum durchführen. Mit der bal und der Infra Leuna bestehen Kooperationsverträge, die zum einen die Berufsorientierung für die Jugendlichen regeln, aber auch Infoveranstaltungen für Eltern und Lehrkräfte vorsehen. Auch die Fachhochschule Merseburg ist ein wichtiger Partner. Mit den 7. Klassen führen wir dort Praxistage durch und nutzen für alle Klassenstufen die Angebote des Projektes „Chemie zum Anfassen“. Natürlich orientieren wir unsere Schüler nicht nur auf Chemieberufe. So besteht seit mehreren Jahren eine gute Beziehung zum ABZ Bau in Holleben. Hier lernen die Jugendlichen Bauberufe kennen. Ein intensives Praktikum soll dazu dienen, die eigenen Fähigkeiten zu testen. Es besteht auch zu einheimischen Firmen reger Kontakt, die bei Projekttagen ihre Arbeit und die Berufsbilder vorstellen.

Holzbearbeitung im ABZ Bau Holleben

Lernen und Arbeiten im Chemielabor

Sammeln von Erfahrungen in Bauberufen im ABZ Bau Holleben

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Berufspraxis erproben

Pestalozzi-Schule Förderschule für Lernbehinderte Wernigerode

„Ich hätte nie gedacht, dass es so anstrengend ist. Aber da viele nette Leute da sind, die uns helfen, wird es ein bisschen leichter. Die Berufsfelder, die ich bis jetzt hatte, haben mir nicht gefallen. Da es aber noch andere Berufsfelder gibt, kann ich noch nicht sagen, was ich gerne machen möchte.“ (Melanie, 14 Jahre)

Unsere Schule widmet sich im Rahmen ihres Schulprogramms „ Fit für´s Leben“ u. a. verstärkt dem Schwerpunkt der Berufswahlvorbereitung durch Vermittlung sozialer und lebenspraktischer Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler. Insbesondere geht es hierbei um die Fragen der Entwicklung entsprechender Schlüsselqualifikationen und realistischer Berufswünsche bei den Jugendlichen. Außerdem soll eine günstigere Vorbereitung der Jugendlichen erzielt werden, die in der Lage sind, den Hauptschulabschluss zu erreichen und dann eine betriebliche Ausbildung anstreben können.

„Meine ersten Schritte in Arbeitsschuhen“

In allen Unterrichtsfächern werden berufsorientierende und berufsvorbereitende Themen aufgegriffen. Dabei bilden die Fächer Wirtschaft und Technik den Kern der handwerklichen Kompetenzentwicklung. Unsere Schülerinnen und Schüler nehmen an Praxistagen teil. Das sind berufsorientierende Unterrichtstage, die in den Werkstätten unserer regionalen Berufsbildungswerke stattfinden. Es werden folgende Zielsetzungen verfolgt: Die Schülerinnen und Schüler lernen grundlegende Anforderungen der Berufe handlungsbezogen kennen und erwerben erste berufstheoretische Einblicke. Sie werden sich über ihre Neigungen und eigenen Fähigkeiten klarer. Das Wissen und Können der Schülerinnen und Schüler wird unter praxisnahen Bedingungen erweitert. Die im Unterricht an der Schule vermittelten Lehrinhalte erfahren durch die Arbeitstätigkeit eine Konkretisierung und werden praxiswirksam genutzt. Damit erfolgt die Sinnbildung bei den Jugendlichen und die Erwerbstätigkeit als wesentlicher Bestandteil des späteren Lebensweges wird erfahrbar. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass bei der Suche nach geeigneten Kooperationspartnern einerseits auf die Erfahrungen der Agentur für Arbeit bei der Berufsausbildung unserer Absolventen zurückgegriffen wird, andererseits eine gute Kontaktpflege in der Bildungs- und Wirtschaftslandschaft des Heimatortes helfen kann. Die unten genannten Kooperationspartner erkannten das Potenzial einer frühzeitigen praxisnahen Berufsorientierung sehr schnell und unterstützen uns seit 2003. In Kooperation mit den in Wernigerode ansässigen Bildungswerken 1. Teutloff-Sozialwerk für berufliche Bildung und Rehabilitation GmbH 2. VHS-Bildungswerk 3. Oskar- Kämmer- Schule wird die frühzeitige Berufsorientierung zuerst als Schulversuch, seit 2008 als Projekt „Frühzeitige Berufsorientierung zur Verhinderung von Desorientierungen und Ausbildungsabbrüchen in Kooperation mit Einrichtungen der Berufsbildung“ durchgeführt. Es wird vom Europäischen Sozialfonds gefördert. Aufsteigend vom 7. Schuljahr an lernen unsere Schülerinnen und Schüler insgesamt acht Berufsfelder kennen und können systematisch Berufsvorstellungen entwickeln, praktische Erfahrungen sammeln und somit deutlich sicherer ihre Berufswahlentscheidung treffen.

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Geleitet durch ihre Erkenntnisse legen sich die Schülerinnen und Schüler im 9. Schuljahr auf eine einwöchige Erprobung in einem favorisierten Berufsfeld fest, die im 2. Halbjahr für 8 Stunden täglich durchgeführt wird.

ein Tag

ein Tag

ein Tag

ein Tag

ein Tag

ein Tag

ein Tag

ein Tag

Holzbearbeitung

Bau (optional)

Metall

Hauswirtschaft

Maler

Altenpflege

Gastgewerbe

Arbeitszeit: 6 Stunden

Verkauf

Im Schuljahrgang 8. wählen sich die Jugendlichen drei Berufsfelder aus, die ihren Neigungen entsprechen. In jedem dieser drei gewählten Angebote führen sie eine einwöchige Erprobung durch. Diese drei Wochen liegen zeitlich nah beeinander und werden von September bis Oktober durchgeführt. Die Arbeitszeit beträgt sieben Stunden täglich.

Klasse 7 - Orientierungsphase Jedes Berufsfeld wird jeweils an einem Tag in einem Berufsbildungswerk vorgestellt

Garten- und Landschaftsbau

Im Schuljahrgang 7 wird jedes Berufsfeld während einer eintägigen Erprobung kennen gelernt. Der Zeitraum erstreckt sich von November bis April.

ein Tag

Klasse 8 - Erprobungsphase 1 Die ausgewählten Berufsfelder werden jeweils eine Woche intensiver und detailierter erprobt. Arbeitszeit: 7 Stunden Berufsfeld 1

Berufsfeld 2

Berufsfeld 3

eine Woche

eine Woche

eine Woche

Klasse 9 - Erprobungsphase 2 Das ausgewählte Berufsfeld wird eine Woche weiter erprobt. Arbeitszeit: 8 Stunden Wunsch-Berufsfeld eine Woche

Berufspraxis erleben – Praxisphasen für Schülerinnen und Schüler

Den Erprobungsphasen geht eine Beratung mit Ausbildern und den verantwortlichen Lehrkräften voraus, in der die Inhalte und die Organisation abgestimmt werden. Am Ende einer jeden Erprobung werden die Ergebnisse mit Hilfe eines Auswertungsbogens für jede einzelne Schülerin und jeden einzelnen Schüler eingeschätzt, ein Auswertungsgespräch schließt sich an und Teilnehmerzertifikate werden ausgestellt, die anschließend in der Schule im Berufswahlpass eingeordnet werden. Die zusätzlich stattfindenden Betriebspraktika in den Schuljahrgängen 8, 9 und 10 für jeweils zwei Wochen ermöglichen ein Erproben von Berufen in der freien Wirtschaft und in der Dienstleistungsbranche. Es ermöglicht den Schülerinnen und Schülern den Arbeitsmarkt und seine Gesetzmäßigkeiten außerhalb des Schutzraumes ´Schule´ zu erfassen und Kontakte zu Ausbildungsbetrieben zu knüpfen. Die Berufsorientierung muss bei allen Beteiligten einen hohen Stellenwert genießen und es muss ein hoher organisatorischer Aufwand betrieben werden, um solch ein Projekt dauerhaft zu installieren. Eltern, Ausbilder sowie Schülerinnen und Schüler bringen immer wieder zum Ausdruck, dass dieses Projekt die schulische und berufliche Entwicklung nachhaltig unterstützt. Wir wollen aber nicht verschweigen, dass wir mit unserem Angebot nicht alle erreichen. Damit ein junger Mensch ausbildungsreif wird, sich den Erfordernissen der Wirtschaft stellt und besteht, hängt nicht nur von einer guten praxisnahen schulischen Berufsorientierung ab. Wir versuchen unseren Jugendlichen über die Schulzeit hinaus Impulse zu geben, helfen Stärken und Schwächen zu erkennen und zeigen Perspektiven auf.

„Holz ist me in Berufsfeld . Ich finde Holz se hr gut.“

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Berufspraxis erproben

Sekundarschule Bad Bibra

Das Schulprogramm mit dem Leitmotiv: “Gemeinsam gut und gesund lernen“ ist die Grundlage für die gesamte Arbeit an der Schule. Eingebettet in das Schulprogramm ist das schulspezifische Konzept zur Berufswahlvorbereitung, dass alle Aktivitäten umfasst, die dazu beitragen, die Entscheidungsfähigkeit der Jugendlichen bei der Gestaltung der Berufswegplanung zu verbessern. Die Führung der Schülerinnen und Schüler zur Berufswahlreife, d. h. zu einer Selbsteinschätzungs- und Informationskompetenz, die Schüler hinsichtlich ihrer Berufswahlentscheidung besitzen sollten, ist dabei von zentraler Bedeutung.

Praktika und Lernortwechsel gehören bei uns zum schulischen Alltag.

Schülerinnen und Schüler im Gespräch mit Auszubildenden

Ziel ist es durch Praxisnähe, Einbeziehung von externen Partnern und Lernortwechsel den Schülerinnen und Schülen wichtige Realitätsbereiche zu erschließen und sie darin handlungsfähig zu machen. Vielfältige praxisorientierte Maßnahmen und Projekte mit den verschiedensten Kooperationspartnern wurden dazu in den vergangenen Jahren bereits initiiert und erfolgreich umgesetzt. Die Dokumentation dazu erfolgt im Berufswahlpass. Betriebserkundungen und Exkursionen für die Schuljahrgänge 5 bis 9 ermöglichen den Schülerinnen und Schülern Einblicke in die Berufs- und Arbeitswelt, in Unternehmensstrukturen sowie in die Ausbildungsmöglichkeiten.

Praxiserfahrungen in der AG Johanniter sammeln

Das BRAFO- Projekt für Schuljahrgang 7 bietet den Schülern erste praktische Erfahrungen in verschiedenen Berufsfeldern. BRAFO (Berufswahl-Richtig-Angehen-Frühzeitig-Orientieren) ist eine bundesweit einmalige Gemeinschaftsinitiative des Landes Sachsen-Anhalt und der Agenturen für Arbeit zur frühzeitigen Berufsorientierung. Sie richtet sich an Schülerinnen und Schüler des 7. und 8. Schuljahrganges der Sekundar- und Gesamtschulen, die im Rahmen des Lernortwechsels an jeweils vier Praxistagen während der Unterrichtszeit unterschiedliche Berufsfelder erkunden können. Für Schülerinnen und Schüler mit besonderem Unterstützungs­ bedarf können fünftägige Praktika in Unternehmen mit sozial­ pädagogischer Begleitung vereinbart werden. Träger des landesweiten Projektes sind regionale Bildungszentren.

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Praxistag im Berufsfeld Agrarwirtschaft


Schülerbetriebspraktika für die Schuljahrgänge 8 und 9, Praxistage wie der Soziale Tag und der Zukunftstag für Jungen und Mädchen aber auch organisierte Ferienpraktika durch das QFC bieten den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, Berufe in der Praxis kennen zu lernen. So können sie ihre Berufsvorstellungen konkretisieren und erste Initiativen zur Berufswahlentscheidung entwickeln. Durch berufsorientierende VerDas Entdecken und Entwickeln von Stärken und vielleicht verborgenen Fähigkeiten unserer Schülerinnen und Schüler als Grundlage für einen motivierten Einstieg in eine berufliche Ausbildung durch frühzeitige Kompetenzfeststellung steht im Fokus unserer Arbeit. Das Sozial- und Methodentraining in den Schuljahrgängen 5 und 6 sowie das berufsorientierte Profiling in der Schuljahrgang 9 unterstützen diese Zielstellung.

anstaltungen, den Besuch des Berufsinformationszentrums und Berufsfindungsmessen in Halle, Zeitz und Naumburg für Schülerinnen und Schüler der Schuljahrgänge 8 und 9 erhalten die Jugendlichen und deren Eltern aktuelle Informationen aus erster Hand und zwar von Ausbildern, Auszubildenden, Ver­­ tretern der Kammern, der Unternehmen, der Agentur für Arbeit. Im Rahmen des Projektes

„Bewerber­­training“ führen Schülerinnen und Schüler des Schuljahrganges 10 mit Vertreterinnen und Vertretern aus verschiedenen regionalen Unternehmen im Mehrgenerationhaus Wetzendorf Bewerbungsgespräche unter realitätsnahen Bedingungen durch. Dadurch kann ihnen ein größeres Sicherheitsgefühl vermittelt werden und ihre Kommunikations- und Präsentationsfähigkeit gestärkt werden.

Bewerbungstraining

Durch die Tätigkeit in der Schülerfirma „Cafeteria” können Schülerinnen und Schüler unternehmerisches Handeln verstehen lernen und tragen selbst durch Eigeninitiative und Selbstständigkeit zum erfolgreichen Bestehen der Firma bei.

Mitarbeiterinnen der Schülerfirma im Einsatz

Die Ziele der vielfältigen Kooperationen mit regionalen Partnern bestehen darin, dass Schülerinnen und Schüler die Arbeits- und Wirtschaftswelt kennen lernen, indem ihnen eine angemessene Praxisbegegnung ermöglicht wird, um

ein realistisches Bild über Arbeitsplatzbedingungen und Qualifikationsanforderungen entwickeln zu können. Sie sollen somit bei ihrem Übergang von der Schule in Ausbildung und Berufstätigkeit unterstützt werden. Schule und Unternehmen

haben gemeinsame Kommunikationsformen und Projekte entwickelt, die dazu beitragen, das Interesse der Schüler an der Berufs- und Arbeitswelt zu wecken, auszubauen und zu befriedigen.

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Auf eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern höchsten Wert legen

Sekundarschule Raguhn - offene Ganztagsschule -

Die Berufswahl ist einer der wenigen Bereiche, in dem Jugendliche ihre Eltern noch um Rat fragen. Eine gute und enge Zusammenarbeit von Schule, Jugendlichen, Eltern, Berufsberatung und Wirtschaft ist für einen erfolgreichen Übergang von der Schule in den Beruf wesentlich.

Berufsausbildungsmesse an der Schule

Um die Schülerinnen und Schüler möglichst frühzeitig anzuregen, sich mit ihren Berufswünschen auseinanderzusetzen, motivieren wir die Jugendlichen, bei Schülerbetriebspraktika und Zukunftstagen in Betriebe zu gehen, die in einem ihrer Wunschberufe ausbilden oder aber zumindest arbeiten. So erhalten die Schülerinnen und Schüler einen Einblick in die berufliche Praxis. Bei der Wahl des ersten Praktikumsbetriebes im achten Schuljahrgang unterstützen wir die Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern durch die Herausgabe einer Vorschlagsliste. Wir führen an der Schule eine „Betriebsliste“, auf der die Unternehmen der Region zu finden sind, die sich bereit erklärt haben, Schülerinnen und Schüler während der Praktika und an Zukunftstagen einen Einblick über berufliche Anforderungen zu ermöglichen. Die schul­

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eigene Datenbank mit Ausbildungsadressen wurde aus den Listen der Agentur für Arbeit anlässlich des Tags der Berufe, beginnend ab dem Schuljahr 2008/09, erstellt. Sie steht den Schülerinnen und Schülern jederzeit digital und in Schriftform (alphabetisch geordnetes Verzeichnis) zur Verfügung. Die Ausbildungsangebote werden für alle Interessierten im Schulhaus ausgehängt. Flyer und weitere Informationsmaterialien liegen zur Mitnahme aus. Im zweijährigen Rhythmus führen wir an der Schule eine Berufsausbildungsmesse mit ortsansässigen Ausbildungsbetrieben durch. Vor allem Handwerksbetriebe und mittelständische Unternehmen unterstützen uns dabei. Hier kommt es zu einer direkten Kontaktaufnahme zwischen Schülerinnen, Schülern, Eltern, Lehrkräften und den Unternehmen selbst.

Wöchentlich findet die Arbeitsgemeinschaft „Berufswahlorientierung“ für die Jugendlichen der Vorabgangsklassen und der Abgangsklassen statt. Neben • Bewerbungstraining, • Internetrecherche zu Ausbildungsadressen und -betrieben, • Assessmentcenter, • Analyse von Fertigkeiten und Fähigkeiten sowie Berufsanforderungen agiert die Arbeitsgemeinschaftsleiterin als Coach für Schülerinnen und Schüler und deren Eltern. Diese können sich für die Arbeitsgemeinschaftsstunde ebenso anmelden wie zu Elternsprechtagen oder können bei dringenden Fragen direkt auf die Kollegin zugehen. Für die Eltern findet in den Schuljahrgängen 7 – 9 jährlich ein thematischer Elternabend statt.


Schule und Eltern gemeinsam

Eltern stehen als Ratgeber für Jugendliche in Fragen der Berufswahl und Berufsorientierung an erster Stelle. Sie sind wichtiger als Freunde oder die Agentur für Arbeit. Deshalb ist es eine logische Konsequenz, dass sich der Landeselternrat in der Jury des Berufswahl-SIEGELs engagiert. Im Rahmen seiner Netzwerkarbeit hat der Landeselternrat ein großes Interesse hier mitzuarbeiten. Das Berufswahl-SIEGEL bietet die Möglichkeit, auch einmal in anderen Schulen zu schauen, wie dort die Berufsorientierung aussieht. Dabei beobachtet der Landeselternrat mit seinen bis zu fünf JuryMitgliedern seit vielen Jahren die Entwicklungen in den Schulen. Gerade in der schwierigen Entwicklungsphase der Pubertät müssen Jugendliche auch die Entscheidung treffen: Was will ich einmal werden? Hier ist es für Eltern nicht immer einfach, den Kindern den richtigen Rat zu geben. Mehr als 300 neue Berufsbilder sind in den letzten 20 Jahren hinzugekommen. Gerade deshalb müssen Schulen entsprechende Angebote unterbreiten, um die Orientierung der Kinder zu erleichtern. Es ist für uns sehr erfreulich, dass es immer mehr Schulen gibt, die den Jugendlichen viel mehr anbieten, als das Schulgesetz und die Vorgaben aus dem Kultusministerium verlangen. So spielt ein systematischer Nachweis aller Aktivitäten eines Jugendlichen in der Berufsorientierung eine immer größere Rolle für die spätere Bewerbung.

Karsten Bucksch Vorsitzender des Landeselternrates

Sehr wichtig ist es, nicht nur am Schulpraktikum teilzunehmen, sondern auch freiwillige Praktika, beispielsweise in den Sommerferien, zu nutzen. Hier können Jugendliche herausfinden, ob der ausprobierten Berufe ihnen auch Spaß machen. Wichtig ist auch, dass die Schülerinnen und Schüler in vielfältige Berufsfelder schnuppern können, denn wer noch gar keine Vorstellungen von seinem Berufswunsch hat, kann hier seine Fähigkeiten und Fertigkeiten kennen lernen und erfährt so, wie er diese später einsetzen kann. Wir selbst können unseren Kindern aus unserer eigenen Berufserfahrung in unserem Beruf berichten oder ihnen auch mal unseren Arbeitsplatz zeigen. Wir können ihnen auch Tipps zu ihrer Berufswahl geben. Aber Eltern können nicht jedes Berufsfeld nahe bringen. Dazu bedarf es der praktischen Erfahrung durch die Jugendlichen selbst. Der Landeselternrat unterstützt die immer stärker werdende Zusammenarbeit von Schulen und Firmen, denn das ist eine gute Erfahrung für unsere Kinder. Deshalb sollte dies weiter ausgebaut werden, damit alle Kinder in unserem Land in den Genuss einer umfassenden Berufsorientierung kommen können.

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Projekte mit der Wirtschaft in den schulischen Alltag integrieren

Seelandschule Nachterstedt

Mit vereinten Kräften...

Wir lernen am außer­ schulischen Lernort.

Ein wesentlicher Bestandteil in unserem Schulprogramm „Lebensnah und weltoffen“ ist eine möglichst umfassende und optimale Berufsorientierung. Dazu gehören: ¾¾ Berufsorientierung, die in allen Unterrichtsfächern stattfindet, ¾¾ Teamarbeit unter den Fachlehrern, Fächer verbindender Unterricht, ¾¾ Evaluation in Form von Präsentationen, ¾¾ Einsatz von modernen Medien, von unterschiedlichen Sozialformen und Anwendung der Methodenvielfalt, ¾¾ Lernen an außerschulischen Lernorten.

Unsere Kooperationspartner sind... ¾¾ VHS Bildungswerk Aschersleben ¾¾ Küchenstudio Albrecht Hoym ¾¾ Schloss Hoym ¾¾ Mitteldeutsche Zeitung ¾¾ Krankenkassen ¾¾ Salzlandsparkasse ¾¾ IPK Gatersleben ¾¾ Radio HBW ¾¾ Vereine im Seeland ¾¾ Evangelische Kirchengemeinde ¾¾ Theater Staßfurt ¾¾ Zoo – Schule Aschersleben ¾¾ Museumsschule Aschersleben ¾¾ Kreisbibliothek Aschersleben ¾¾ Mitteldeutsche Kammerphilharmonie Schönebeck ¾¾ CLARA „Schul – Musik – Netzwerk“ für Mitteldeutschland

Praxistag in der Zooschule

Praxisbegegnungen in verschiedenen Bereichen

Praxistag im Druckhaus der MZ

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Erkundung in der Fleischverarbeitung


P

O

Praxis

Orientiertes

Vorher

Lernen Nachher

Wo mache ich mein Praktikum?

Ich habe meinen Traumberuf gefunden

Schon wieder so viel Arbeit!

Wir sind stolz auf unseren neuen Klassenraum!

... immer diese Arbeit!!!

Mit dem Schulversuch POL (Praxis Orientiertes Lernen) und den vielen Partnern aus der Wirtschaft, die die außerschulischen Lernorte für uns bereitstellen sowie Projekte aktiv unterstüt-

L

Ich bin stolz auf mich!!!

zen, haben wir als Lehrerinnen und Lehrer die Möglichkeit, mit vielfältigen Methoden den Unterricht mit einem hohen Anteil an praktischen Tätigkeiten zu verbinden.

Unsere Schule möchte damit eine Verbesserung der Vermittlung der Jugendlichen in eine Berufsausbildung und eine Vermeidung von Ausbildungsabbrüchen erreichen.

...schaffen wir das! 39


Projekte mit der Wirtschaft in den schulischen Alltag integrieren

Sekundarschule „Am Park“ Möckern

Wir legen Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit Partnern aus der Wirtschaft, den Gemeinden, der Stadt Möckern und den Eltern. Unser Streben zielt auf die Weiterführung und den Ausbau bestehender Kontakte sowie die Gewinnung neuer Kooperationspartner, um die Schul- und Unterrichtsarbeit zu bereichern.

Das Netzwerk Arbeitskreis Schule/Wirtschaft bietet die Möglichkeit, in den Erfahrungsaustausch mit Unternehmen des Jerichower Landes und den Schulen zu treten. Eine Kollegin unserer Schule leitet den Arbeitskreis im Jerichower Land. Im Mittelpunkt der Arbeit im Arbeitskreis Jerichower Land steht die Aufwertung der Sekundarschulen. Ein wichtiges Augenmerk liegt auf der Schnittstelle des Übergangs von der Grundschule in die weiterführenden Bildungsgänge. Die Unternehmen unterstützen die Sekundarschulen bei ihren Anstrengungen der Profilbildung und berücksichtigen zunehmend Abgänger von diesen Schulen bei der Vergabe von Ausbildungsplätzen. Stabile Kooperationen mit Unternehmen aus der Region sind dafür eine wichtige Voraussetzung und werden angestrebt

Erfolg braucht stabile Partnerschaften

Vor-Ort-Audit im Rahmen des Zertifizierungsverfahrens „Berufswahl-SIEGEL“

Praxistag in einer Autowerkstatt

Jugendwaldeinsatz

Die Klassenleiterinnen und Klassenleiter führen den Berufsfindungsprozess, kennen die Unternehmen der Region und organisieren das Bewerbertraining in dem Schuljahrgang 10. Fester Bestandteil ist der Besuch der jährlich stattfindenden BOM (Berufsorientierungsmesse), in der BBS „Conrad Tack“, in Burg. Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 – 10 nehmen daran teil.

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Interne Fortbildungen für unsere Lehrkräfte im Unternehmen „Spezialmaschinenbau Prämab“ in Burg standen unter dem Schwerpunkt: „Welche Voraussetzungen müssen Schülerinnen und Schüler mitbringen?“

Vorträge in Elternversammlungen vom Schulleiter der Berufsbildenden Schulen „Conrad Tack“ Herr Bruns, Referenten aus Betrieben, der Arbeitsagentur und den Krankenkassen unterstreichen mit ihren Beiträgen Anforderungen an erfolgreiche Bewerbungen und Vorstellungsgespräche.


Kooperation von Schule und Wirtschaft

Die Landesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT SachsenAnhalt mit Ihren 17 regionalen Arbeitskreisen gehört seit Mitte der 90er Jahre zum bundesweiten Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT. Branchen- und schulartübergreifend baut das Netzwerk Brücken zwischen Schule und Wirtschaft, indem es die Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaft unterstützt und fördert. Die Partner verfolgen dabei das gemeinsame Ziel, die ökonomische Bildung der jungen Menschen zu verbessern, ihnen den Übergang in den Beruf zu erleichtern und nicht zuletzt zur Stärkung ihrer Persönlichkeitsbildung beizutragen. Eine systematische und nachhaltige Berufsorientierung an allen Schulen in Kooperation mit der Wirtschaft bereitet den Weg der Jugendlichen in das Berufsleben optimal vor. Die Wirtschaft nutzt ihre spezifischen Möglichkeiten, indem sie durch ihre Aktivitäten im Rahmen des Netzwerks SCHULEWIRTSCHAFT insbesondere die Ausbildungsreife und Berufsorientierung von Schülern fördert. Experten aus der Wirtschaft gehen in die Schulklassen. Sie halten Vorträge oder leiten Bewerbungstrainings an. Unternehmen öffnen Arbeitsgemeinschaften frühzeitig ihre Ausbildungswerkstätten für eine vertiefte berufliche Orientierung, zur Förderung von Talenten und zur Gewinnung ihres Nachwuchses. Nicht zu vergessen sind die Betriebserkundungen und Betriebspraktika, die ja inzwischen bereits zur Regel geworden sind. Gemeinsame Aktivitäten und Projekte von Schule und Wirtschaft bieten den Jugendlichen etwas, was Schulen allein nicht leisten können: das Erleben dessen, was die Schülerinnen und Schüler später erwartet, was ihr Leben in Zukunft wesentlich bestimmen wird. Das ist durch nichts zu ersetzen. Das ist eine große Stärke der Arbeit unseres Netzwerks.

Monika Hinze LAG SCHULEWIRTSCHAFT Sachsen-Anhalt Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT Ostdeutschland

Vor diesem Hintergrund wirkt die Landesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT Sachsen-Anhalt von Beginn an in der Jury zur Vergabe des Berufswahl-SIEGELs aktiv mit. Wir unterstützen das Anliegen, durch Wettbewerb das Berufsorientierungskonzept und dessen Umsetzung an Schulen ständig zu qualifizieren und durch einen kontinuierlichen Evaluierungsprozess nachhaltig zu gestalten. Die bisherigen Ergebnisse der Rezertifizierungen nach drei Jahren zeigen sehr deutlich, dass die „SIEGEL-Schulen“ kontinuierlich und systematisch an der Qualifizierung der Berufswahlvorbereitung und Entwicklung der Ausbildungsreife aller Schüler arbeiten. Dank des Engagements der Lehrkräfte in den Schulen und der Zusammenarbeit mit Partnern, insbesondere der regionalen Wirtschaft, wird der Übergang der Schülerinnen und Schüler in die Berufs- und Arbeitswelt zunehmend erfolgreich sein.

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Auf Berufe im Unterricht orientieren

Sekundarschule Friedrichstadt Gebundene Ganztagsschule Wittenberg

Wie in unserem Schulprogramm festgeschrieben, erfolgt die systematische Berufswahlvorbereitung von den Schuljahrgängen 5 bis 10 durch moderne Unterrichtsformen wie projektorientiertes, praxisnahes und kooperatives Lernen und Handeln in verschiedenen Fächern, fachübergreifenden Kursen und Arbeitsgemeinschaften. Ab Schuljahrgang 7 dokumentieren die Schülerinnen und Schüler den Prozess der Berufswahlvorbereitung im Berufswahlpass.

Schuljahrgänge 5/6

Kennenlernen von Berufen in fächerverbindenden Projekten Einführung in den Umgang mit modernen Medien Kommunikations- und Präsentationstraining u. a. in Klassenleiterstunden und in GTS-Stunden “Individuelles Lernen“

Die Theatergruppe im Einsatz

Arbeitsgemeinschaften Streitschlichter, Zertifikatskurs Zehnfingerschreiben, Modellbau, Schüler­zeitung, Theatergruppe

Projektlerntag

Voraussetzung für eine systematisch aufbauende Berufswahlvorbereitung sind umfangreiche schulinterne und externe Fortbildungen der Lehrkräfte und genaueste Absprachen innerhalb der Klassenstufenteams und Fachkonferenzen.

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Schuljahr- Führung des Berufswahlpasses gänge 7/8 Fortsetzung des Umgangs mit modernen Medien BRAFO- und TABEO-Projekt Wahlpflichtkurs „Angewandte Naturwissenschaften“ Arbeit mit Berufseinstiegsbegleitern (ab Schuljahrgang 8 hauptschulbezogener Unterricht) Schulversuch Schuljahrgang 7 Projektlerntag, in dem die Fächer Technik, Hauswirtschaft, Wirtschaft ganz enthalten sind und weitere Fächer Stunden anteilig geben Betriebserkundungen in Firmen der Region Deutsch: Vermittlung wichtiger sprachlicher Ausdrucksformen und relevanter Rechtschreibregeln Geschichte: vom Handbuch zur Industriegesellschaft AG Zertifikatskurs Textverarbeitung AG Schülerfirma „Allrounder“ AG Schulsanitätsdienst

Unsere Schülerfirma stellt sich vor

Praxistag im Unternehmen

Insgesamt können wir feststellen, dass uns gerade die Arbeit als gebundene Ganztagsschule Raum, Zeit und Potenzial bietet, ein engmaschiges Berufsorientierungsprogramm erfolgsorientiert zu installieren, auf das wir sehr stolz sind. Schuljahr- Fortführung der Arbeit mit dem Berufswahlpass in allen gänge Fächern, Kursen und Arbeitsgemeinschaften 9/10 Festigung des Umgangs mit modernen Medien und ihrer Nutzung für verschiedene Präsentationsformen Berufswahltest durch externe Einrichtungen In den Fächern Deutsch, Wirtschaft, Technik, Sozialkunde intensives Bewerbertraining und Anfertigung von Berufsmappen Kennen lernen der realen Arbeitswelt durch Zeitungs- und Medienprojekte Praxis- und berufsorientierte Kurse und Arbeitsgemeinschaften wie: Schülerparlament Schülerfirmen Kochen und gesunde Ernährung​ Jahrbuch der Schule Filme/Medien usw. Schüleraufsicht Sammlung aller erreichten Zertifikate im Berufswahlpass Nutzung der Deutsch-, Technik-, Wirtschaft-, Sozialkunde-, Klassenleiterstunden zum Training für Vorstellungs­ gespräche und Bewerbungsverfahren Enge Zusammenarbeit mit den Berufseinstiegsbegleitern vor Ort

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Auf Berufe im Unterricht orientieren

Sekundarschule a. d. Biethe Dessau-Roßlau Seit dem Schuljahr 2008/2009 arbeiten wir nach neuen Lehrplänen, die sich gegenwärtig in der Erprobungsphase befinden. Die Berufswahlvorbereitung nimmt darin einen hohen Stellenwert ein. Sie ist ein wichtiger Schwerpunkt des Fachunterrichts und wesentliche fächerübergreifende Aufgabe. Im Mathematikunterricht arbeiten wir mit wirtschaftlichen Statistiken des Arbeitsmarktes. Es werden aber auch praktische Beispiele aus dem Berufsfeld „Verwaltung-Wirtschaft“ des Kooperationsprojektes (Schülerfirma „Color kiwi “ – u. a. Vermarktung im Kooperationsprojekt hergestellter Erzeugnisse) einbezogen. Im Fach Chemie erfolgt die Vorstellung von Berufen der regionalen chemischen Industrie. Im Geschichtsunterricht des Schuljahrganges 8 wird bei der Erarbeitung des Themas „Weg in die Industriegesellschaft“ das frühere mit dem heutigen Berufsleben verglichen. Im Fach Englisch werden im Zusammenhang mit der Erarbeitung von Bewerbungsschreiben und Lebenslauf Berufsbezeichnungen und Bezeichnungen für typisch berufsspezifische Tätigkeiten in englischer Sprache geübt. Im Ethikunterricht Klasse 6 beschäftigen sich die Schülerinnen

und Schüler mit umweltfreundlichen Arbeits- und Lebensweisen. So befassen sie sich u. a. mit den für Bau und Einrichtung eines umweltfreundlichen Hauses notwendigen Berufen. Schülerinnen und Schüler des fünften Schuljahrganges gehen der Frage nach, was Berufe und Berufstätigkeit mit Glück zu tun haben. Das Fach Wirtschaft nutzt den Kompetenzschwerpunkt „Berufe und Arbeitsplätze in Unternehmen der Region erkunden“, um Berufe und Arbeitsplätze in der Region kennen zu lernen und diese dann mit den eigenen Fähigkeiten in Beziehung zu setzen. Im Fach Physik werden Erkenntnisse der Schülerinnen und Schüler aus Projekten mit Kooperationspartnern aus dem Berufsfeld „Elektrotechnik“ und im Hauswirtschaftsunterricht aus dem Berufsfeld „Ernährung und Hauswirtschaft“ sowie der Schülerfirma „Mc Biethe“ (Pausenversorgung) genutzt.

Mit Beginn des Frühjahres wird auf dem Gelände des Beruflichen Aus- und Fortbildungszentrums mit dem Bau eines Energiesparhauses begonnen. Die Schülerinnen und Schüler erhalten einen realistischen Einblick in einzelne Berufsfelder und können im Fachunterricht erworbene Kompetenzen anwenden und am realen Beispiel vertiefen. Im Deutschunterricht wird neben der Erstellung aktueller Bewerbungsunterlagen auch auf solche Themen, wie „Auf dem Weg zum Beruf“ und „Berufe mit vielen Chancen“ eingegangen.

Entwurf Energiesparhaus

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Wilhelm Weitling Sekundarschule Magdeburg In der Weitlingschule geht es eigentlich nicht, dass ein Schüler den falschen Beruf erlernt. Die Berufsorientierung an unserer Schule wird als Prozess über mehrere Schuljahre verstanden. Wir sehen unseren Bildungs- und Erziehungsauftrag inhaltlich erst dann erfüllt, wenn unsere Absolventen naht- und problemlos in die Zeit nach der Schule wechseln können. Mit der Einführung des Berufswahlpasses in Vorbereitung des BRAFO-Projektes (Berufssorientierung-Richtig-Angehen-Frühzeitig- Orientieren) zum Schuljahresende des Schuljahrganges 7, der schwerpunktmäßig vom Klassenleiter und dem Fachlehrer Wirtschaft betreut wird, und der kontinuierlichen Weiterarbeit sind verstärkt verschiedene Unterrichtsfächer in die Berufsorientierung eingebunden. Dies beginnt schon mit der Absolvierung und Auswertung des ersten Neigungstestes sowie der ersten Selbsteinschätzung.

Technik zum Anfassen

In einem konkreten Arbeitsplan werden die Aktivitäten und die Arbeit mit dem Berufswahlpass für jeden Schuljahrgang aufeinander abgestimmt. Dieser dient dabei den Schülerinnen und Schülern sowie den Eltern als Portfolio bei der schwierigen individuellen Berufswahl. Während der aktiven Auseinandersetzung erkennen die Schülerinnen und Schüler ihr eigenes wirkliches Potenzial und erfahren, eben nicht nur von Lehrkräften und Eltern, sondern auch weil sie ihre Kompetenzen vor Ort anwenden müssen, dass Schulwissen und Sozialkompetenz in der Berufs- und Arbeitswelt grundlegend Mitarbeiterinnen unserer Schülerfirma im Einsatz benötigt werden. Schuljahrgänge 5-6:

"Technischer Modellbau" für Mädchen (Arbeitsgemeinschaft) Betriebsbesichtigungen z. B. Feuerwache Süd in Magdeburg Arbeitsgemeinschaft "Experimente" – aus den Bereichen Physik, Chemie, Biologie mit einfachen Mitteln

Schuljahrgang 7: Neigungstest (BWSA, QSG mbH) und BRAFO-Projekt (QSG mbH, BIZ) Einführung ins BIZ, Berufsbildpräsentation Schuljahrgang 8: BO-Projekt, ganzjährig (Berufe in Handel und Metall/Elektro) dazu in anderen Bereichen Betriebsbesichtigungen (BDU) – verteilt im Schuljahr Besuch Messe Perspektiven, Belegarbeit "Meine Zukunft in Sachsen-Anhalt (Messegesellschaft) Projekt BUF (Spielwagen e. V. -Düppler Mühle) und Projekt PÜSA (BBZM) Bewerbung, Lebenslauf, Neigungstest, Berufsbilderkundung Praktikum Schuljahrgang 9: BO-Projekt, ganzjährig (TBZ, BIZ, IHK, HWK und BWSA in Planung)) Praxistag (TBZ, BBZM, Fit-GmbH Magdeburg) Besuch Messe Perspektiven, Belegarbeit "Meine Ausbildung als ... bei...." (Messegesellschaft) Betriebserkundungen, Ferienpraktika (BDU) und Bewerbungsverfahren (BIZ) Allgemeine Wege nach der Schule Unterrichtsstunde/Elternversammlung (BIZ) Projekt PÜSA (BBZM) Schuljahrgang 10: BO-Projekt, ganzjährig (Bewerbungscoaching Katja Bläsche Institut, BIZ, AOK, HWK, TBZ, BWSA, Kaufland) Berufsmesse Perspektiven Erstellung von Bewerbungsunterlagen, Bewerbungsgespräche Schuljahrgänge 8-10: Berufsfindungsmesse (IHK), Tag der Berufe (BIZ), Ausbildungstag Arbeitskreis Schule Wirtschaft)

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Potenziale erkennen und fördern

Pestalozzischule Wittenberg Förderschule für Lernbehinderte

„Schule – Werkstatt für das Leben“

Verstaubt ist sie bestimmt nicht, diese von Herrn Pestalozzi aufgeschriebene Erkenntnis des ganzheitlichen Lernens mit Kopf, Herz und Hand. Und schon viel früher sagte Franz von Assisi: „Der, der mit seinen Händen, seinem Kopf und seinem Herzen arbeitet, ist ein Künstler.“ Wie schafft man es aber, die Schülerinnen und Schüler einer Förderschule für Lernbehinderte zu solchen Lebenskünstlern zu machen? Wie schafft man das in einer Region mit noch immer hoher Arbeitslosigkeit, wo man immer wieder hört, dass als Berufsziel „Hartzer“ angegeben wird oder dass es doch sowieso keinen Sinn hat zu lernen, „weil man nischt kriegt“? All das machte unser Team der Pädagogen sehr nachdenklich und teilweise auch traurig. Unsere Kids sollen nicht auf der Straße landen müssen nur weil sie eine Behinderung im Lernen haben! Sie haben das Recht auf eigenständiges Leben mit Beruf und Familie! Ein neues Konzept zur Berufsorientierung musste her. Im Schuljahr 2007/08 wurde es erarbeitet und in der Gesamtkonferenz beschlossen. War nicht leicht, neue Wege einzuschlagen! Immerhin sollten Praktika und Praxistage feste Bestandteile schulischen Lernens werden, auch wenn seit dem Schuljahr 2004/05 schon eine feste Kooperation mit dem JHAV Internationaler Bund Wittenberg bestand. Ab Klasse 7 nutzen wir zunehmend den Lernortwechsel, um praxisnahe Lernsituationen zu ermöglichen. So arbeiten die Schülerinnen und Schüler im „Arbeit – Wirtschaft – Technik“ Unterricht in einer angemieteten Werkstatt eines Wittenberger Autohauses. In einer von unseren Jugendlichen selbst verschönerten Lernumgebung au-

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ßerhalb des Schulhauses muss mit dem Faktor Zeit ganz anders umgegangen werden. Das Leben richtet sich eben nicht immer nach einem Rhythmus von 45 Minuten. Diese Erkenntnis wird dann auch erhärtet, wenn nach „Schmetterlingen im Bauch“ das erste 14-tägige Praktikum beim Internationalen Bund anläuft. Die Mädchen und Jungen sammeln innerhalb von zehn Tagen in fünf Berufsfeldern erste praxisnahe Eindrücke. Auf der Basis der im siebten Schuljahrgang im Rahmen des Projektes BRAFO erkundeten Interessen, legen wir im 8. Schuljahr verstärkte Beachtung auf die tiefgreifende Erfassung von Interessen, Neigungen und Begabungen der Jugendlichen. Unterstützung bekamen wir dabei vom Internationalen Bund auf der Basis des „HAMET2“ – Testes.

Das HAMET–Verfahren (handwerklich–motorischer Eignungstest) wurde entwickelt, um lernbehinderten Schulabgängerinnen und Schulabgänger als Hilfe für die Berufsorientierung zu dienen. Die Ergebnisse sind nicht nur für die Jugendlichen und deren Eltern interessant, sondern helfen auch dem Pädagogenteam, die Unterrichtsarbeit zu optimieren. Leider ist das Testmaterial ziemlich teuer und speziell ausgebildete Anleiter sind nötig. Im Rahmen des neu entwickelten Projekts „TABEO plus“ wird eine gleichwertige Kompetenzanalyse durchgeführt. Durch das Berufsbildungswerk Wittenberg (BBW) gewannen wir einen neuen starken Begleiter, der unser „BRAFO“ – als auch „TABEO plus“ – Partner wurde.

HAMET (handwerklich-motorischer Eignungstest)


Ein weiterer Schwerpunkt ab Schuljahrgang 8 wird auf die Entwicklung der Selbstkompetenz gelegt. Teamfähigkeit, also die Fähigkeit zur Selbst- und Fremdkritik, zur Übernahme von Verantwortung und die Bereitschaft, sich in einer Gemeinschaft ein- und unterzuordnen, ist ein Muss in der heutigen Zeit, um im Berufsleben bestehen zu können. Nur unter diesen Voraussetzungen ist eine Akzeptanz unserer Schülerinnen und Schüler im späteren Berufsleben, auch von Seiten zukünftiger Vorgesetzter und Kollegen, zu erreichen.

Daher führen wir in den Schuljahrgängen 8 und 9/10 neben einem jeweils einwöchigen Praktikum beim Internationalen Bund in zielgerichteter Berufsfeldauswahl als neues Erfahrungsfeld den wöchentlichen Praxistag durch. Die Suche nach geeigneten Betrieben erfolgt durch weitestgehend persönliche Anfragen der Jugendlichen ggf. auch durch Hilfe seitens der Schule. Richtschnur ist dabei vorrangig eine Aufstellung, welche Berufsziele unsere Schülerinnen und Schüler mit dem Abschluss einer Förderschule für Lernbehinderte/Hauptschulbil-

dungsgang verwirklichen können. Anfänglich schlug uns Skepsis seitens vieler Betriebe entgegen. Nach drei Jahren hat sich das aber gewandelt und unsere Jugendlichen sind meist gern gesehen. Die Betriebe danken, wie der Penny-Markt, schriftlich für die fleißige Unterstützung oder hoffen, wie eine Kindertagesstätte in Wittenberg, dass die fleißigen Mädchen im nächsten Jahr wiederkommen.

Praxistag im Bauhandwerk

Worauf sind wir stolz? Natürlich auf das von der Kultusministerin unseres Landes überreichte „Berufswahl-SIEGEL“, auf das große Schild dazu am Eingang der Schule, aber z. B. auch auf einen ehemaligen Schüler, der 2005 sein Praktikum im Berufsfeld „Küche“ absolvierte und 2010 als bester Lehrling des IB Wittenberg ausgezeichnet wurde. Und….? Auf alle Mitstreiter, die Jugendlichen, die Eltern, die Kolleginnen und Kollegen unserer Schule, alle uns unterstützenden Betriebe und Einrichtungen. Nur so erreichen wir das gemeinsame Ziel einer besseren Eingliederung unserer Teenager in das spätere Berufsleben. „Der Mensch muss sich in der Welt selbst forthelfen. Dies ihn zu lehren, ist unsere Aufgabe.“ (Pestalozzi)

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Potenziale erkennen und fördern

Sekundarschule Annaburg

Unter dem Motto „Startklar-fit für den Beruf“ werden die Schülerinnen und Schüler auf vielfältige Weise auf den Start ins Berufsleben vorbereitet. Das Besondere an unserer Schule ist der Berufswahlunterricht ohne Bewertung im Schuljahrgang 9. Im Unterricht der Klassen­­­ stufe 9 werden die Schülerinnen und Schüler regelmäßig in einer Stunde pro Woche auf das Bewerbungsverfahren vorbereitet. Hier geht es zunächst darum, persönliche Stärken und Fähig­ keiten bewusst zu machen, um anschließend passende Berufe zu finden und kennenzulernen. Wichtig ist dabei, zum Wunschberuf auch Alternativen aufzuzeigen. In dieser Phase absolvieren die Schülerinnen und Schüler verschiedene Tests, die ihnen beim Aufspüren eigener Fähigkeiten und Stärken helfen und Interessen bewusst machen. Sehr hilfreich ist der Internetauftritt der Arbeitsagentur www. planet-beruf.de. Diese Medienkombination bietet Informationen und Tipps zur Berufswahl, Bewerbung, zu Ausbildung und Beruf. Das Selbsterkundungsprogramm BERUFE-Universum dient der beruflichen Erstorientierung und hilft den Jugendlichen dabei, ihre Interessen ken-

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nen zu lernen und ihre Stärken einzuschätzen. Dies ist dann die Grundlage für eine Weiterarbeit im Unterricht. Übungsaufgaben, Videos und Podcasts zur schriftlichen Bewerbung, zu Auswahltests oder zur Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch gibt es im Bewerbungstraining. Für den Unterricht erhalten die Schülerinnen und Schüler ein Arbeitsheft, in dem verschiedene Themen behandelt werden. Gute Erfahrungen haben wir auch mit dem Allianz-Berufschancentest gemacht, der seit einigen Jahren online durchgeführt wird. Dabei werden die Schülerinnen und Schüler in eine Testsituation versetzt, die ihnen einen ersten Eindruck von dem vermittelt, was im Auswahlverfahren auf sie zukommt. Insgesamt erhebt der Test 21 Fähigkeiten, Interessen und Neigungen, die individuell ausgewertet werden. Unsere Erfahrungen haben ge-

zeigt, dass die Schülerinnen und Schüler tatsächlich realistisch eingeschätzt werden und die vorgeschlagenen Berufe meist mit den beruflichen Zielen der Jugendlichen übereinstimmen. Dabei werden verschiedene Alter­nativen vorgeschlage, mit denen sich die Schülerinnen und Schüler auseinandersetzen können. Nach der Testauswertung, die gemeinsam mit den Eltern erfolgt, geht es darum, Ausbildungsmöglichkeiten zu finden. Den Jugendlichen werden verschiedene Möglichkeiten der Lehrstellensuche aufgezeigt. Anschließend werden in Zusammenarbeit mit dem Deutschunterrichts der Lebens­lauf, das Bewerbungsanschreiben und ein Deckblatt am Computer erstellt. Neben dem Unterricht können die Schülerinnen und Schüler einen Computerkurs besuchen, in dem die Grundlagen von Word und Power Point vermittelt werden.

Auszubildende mit Schülerinnen und Schülern im Gespräch auf der Berufsfindungsmesse


Über die Teilnahme erhalten die Schülerinnen und Schüler ein Zertifikat, das den Bewerbungsunterlagen beigefügt werden kann. Am Ende des Schuljahrganges 9 geht es an einem Projekttag darum, einen Auswahltest zu absolvieren und ein Vorstellungsgespräch

zu führen, bei dem auch die fertige Bewerbungsmappe vorgelegt werden muss. Diese Gespräche werden von Lehrkräften und Praxispartnern geführt. An diesem Tag erhalten die Schülerinnen und Schüler auch den fertigen Berufswahlpass. Hier werden alle Aktivitäten indivi-

duell erfasst und dokumentiert. Viele Schülerinnen und Schüler legen dieses Dokument ihren Bewerbungsunterlagen bei, was bei verschiedenen Unternehmen auf positive Resonanz stieß, so dass wir dies in Zukunft weiterführen werden.

1.Home

2.Das bin ich

Präsentationsmöglichkeit im Bewerbungsverfahren

3. Das kann ich 4. Das möchte ich 5. Mein Berufswunsch

6. Anlagen 7. Kontakt

Meine Bewerbung um einen Ausbildungsplatz!

Berufswahlpass für ����������������������� Max Mustermann Schuljahr- Praktika und Projekte gang 7

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TABEO

Bemerkungen

BRAFO Modul 1

Bereich: -- Hotel/Gaststätten/Hauswirtschaft/Ernährung -- Bau/Holz/Farbe/Raumgestaltung -- Lager/Handel/Verkauf -- Chemie/Industrieproduktion

Tag der Berufe

Unilever Werk Pratau

BRAFO Modul 2

Kindertagesstätte Prettin

Tag der Berufe

Heimö Wittenberg

Praxistage

Altenpflegeheim Annaburg

1. Betriebspraktikum

Wohnungs- und Abwasserwirtschaft Prettin

Besuch des BIZ 2. Betriebspraktikum

Baumschule „An der Elbe“ Prettin

Erstellen einer Dokumentation über das Praktikum Praktikumsinitiative MOST WANTED Teilnahme am Allianz Berufschancentest

Unilever Werk Pratau

Teilnahme am Berufswahlunterricht Tag der Berufe Training Vorstellungsgespräch

PCI Wittenberg

Betriebserkundung Erstellen der Bewerbungsunterlagen mit Word

Annaburg Porzellan GmbH

Um den erreichten hohen Standard der Berufsorientierung zu halten, suchen wir ständig neue Wege.

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Bewerbungstraining mit externen Partnern organisieren

Sekundarschule „Helene Lange“ Bitterfeld Wir legen großen Wert darauf, dass unsere Schülerinnen und Schüler anschlussorientiert und nicht nur abschlussorientiert lernen. Entsprechend unseres Schulprogramms „Fit ins Leben“ beginnt die Berufsorientierung bereits in der 5. Klasse. In dem 5. und 6. Schuljahrgang wird das Finden von persönlichen Stärken und Schwächen geübt. So können sich unsere Schüler bewusst mit ihren Fähigkeiten und Kenntnissen auseinandersetzen. Sie erkennen, dass die Berufswahl ein langfristiger Prozess ist. Dabei sehen wir uns als wichtiges Bindeglied zur Wirtschaft, denn durch zahlreiche Kooperationen bieten sich den Schülern vielfältige Möglichkeiten, um sich bei vielen Projekten, unseren Praxistagen oder unserer Berufsorientierungsmesse zu informieren. Deshalb legen wir großen Wert darauf, dass unsere Schüler anschluss- und nicht nur abschlussorientiert lernen sollen. Aktiv werden von unseren Schülern u. a. auch BRAFO, BOB (Berufsorientierung Berufsspezifisch), Schnuppertage der ESO, der Zukunftstag und Jobstarterprojekte zur optimalen Berufsvorbereitung genutzt.

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Bewerbertraining in der Schule

Meine Zukunft in 20 Jahren

Erstellung von Bewerbungsunterlagen

Aber auch beim Bewerbertraining, dem Anfertigen einer Be­werbungs­mappe mit der Bewerbung auf einen aktuell freien Ausbildungsplatz, sowie bei der Durchführung fiktiver Bewerbungsgespräche mit Personalchefs einzelner regionaler Unternehmen stehen uns die Kooperationspartner tatkräftig zur Seite. Hier entwickeln sich oft Chancen zur konkreten Bewerbung in den hier vertretenen Unternehmen.


Warum unterstützt die Wirtschaft die Arbeit mit Schulen?

In den letzten Jahren zeigen sich in Sachsen-Anhalt verschiedene, zum Teil gegenläufige Entwicklungen hinsichtlich der Gewinnung geeigneter Fachkräfte in technischen Berufen. Seit Jahren sind die Schulabgängerzahlen stark rückläufig. Dieses seit mehr als 10 Jahren vorhersehbare Problem hat die Wirtschaft unseres Landes inzwischen deutlich zu spüren bekommen. Die Zahl der Schulabgänger in 2011 hat sich gegenüber 2006 nahezu halbiert. Gleichzeitig ist die Zahl der an technischen Ausbildungsberufen interessierten Jugendlichen stetig gesunken. Die Bewerberzahlen auf die angebotenen Ausbildungsplätze sind stark rückläufig. Dem gegenüber steht eine steigende Zahl von Ausbildungsplätzen, von denen viele leider unbesetzt bleiben. Wir als traditionsreicher Ausbildungsbetrieb aus Sachsen-Anhalt sind daran interessiert, die Jugend im Lande zu halten und ihnen hier eine Zukunftschance aufzuzeigen. Die Wirtschaft in unserem Lande kann sich den weiteren Verlust an potentiellen Fachkräften nicht erlauben. In den Bewerbergesprächen zeigt sich, dass die Jugendlichen in den seltensten Fällen eine Vorstellung von dem Berufsbild haben, auf das sie sich beworben haben. Auch von dem Geschäftsfeld des Unternehmens, bei dem sie gerade ein Vorstellungsgespräch absolvieren, haben sie oft nur vage Vorstellungen. Angesichts der Tatsache, dass es bei der Berufswahl um eine Entscheidung geht, die maßgeblich die weitere Lebensgestaltung bestimmt, eine erschreckende Entwicklung! Umso wichtiger ist es, dass den künftigen Berufsstartern eine Orientierung hinsichtlich ihrer Möglichkeiten zur Berufswahl gegeben wird. Hier helfen nur zielgerichtete Maßnahmen weiter. Die Wirtschaft des Landes ist bereit, die Schulen bei der schwierigen und verantwortungsvollen Aufgabe der Berufsorientierung zu unterstützen. Es gibt inzwischen viele Schulen in unserem Lande, die sich dieser Aufgabe in vorbildlicher Weise stellen. Es sind an vielen Stellen funktionierende Netzwerke aus Schule und Wirtschaft entstanden. Wenn Schüler die Möglichkeit bekommen, ihre Neigungen und Fertigkeiten zu entdecken und diese in gezielt vermittelten Praktika weiterzuentwickeln, dann entstehen oft konkrete Berufswünsche. Bei manchen Schülern und Schülerinnen lassen sich dann Interessen und Potenziale wecken, von denen weder sie selbst noch Lehrer und Eltern geahnt hätten. So mancher Ausbildungsabbruch lässt sich durch gezielte Berufsorientierung im Vorfeld verhindern. Das liegt im Interesse der Schüler, aber vor allem auch der Wirtschaft. Deshalb beteiligen wir uns gern daran, Schulen mit vorbildlicher Arbeit bei der Berufsorientierung auszuzeichnen und durch die Verleihung des BerufswahlSIEGELs als gute Beispiele bekannt zu machen.

René Schoof Leiter des Ausbildungszentrums Krottorf im Unternehmen E.ON Avacon

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Bewerbungstraining mit externen Partnern organisieren

Sekundarschule „Völkerfreundschaft“ Köthen Unser Motto für das Schulprogramm „Praxisschule – Lebenswegvorbereitung“. Die Berufswahlvorbereitung bündelt alle Maßnahmen an der Schule, die der Vorbereitung der Jugendlichen auf eine effektive berufliche Ausbildung dienen. Sie sollen die Wahl der für die Schülerinnen und Schüler richtigen Ausbildung unterstützen, d. h. sie sollen ihnen helfen, aus der Vielfalt von Möglichkeiten den Ausbildungsberuf wählen zu können, der seinen/ihren Fähigkeiten, Neigungen und Interessen entspricht. Dies soll dem Einzelnen zeitliche Umwege ersparen, die mit einem Ausbildungsabbruch und mit späterer Neuorientierung verbunden sein können. Gleichzeitig kann der Staat als Bildungsträger wichtige Ressourcen einsparen, die durch den Abbruch von Ausbildungen verloren gehen. Die Entwicklung sozialer Kompetenzen wie Teamfähigkeit und Kritikfähigkeit sind unabdingbare Qualitäten für ein erfolgreiches und erfülltes berufliches Leben. Während der Tage der Berufsorientierung im Schuljahrgang 9 erfahren die Schülerinnen und Schüler vor Ort, was alles zu den Bewerbungsmodalitäten gehört. Im Vorfeld werden durch die Schüler Bewerbungsunterlagen erstellt. Diese sollen bereits ihren Berufswunsch widerspiegeln, da sie in verschiedenen Erkundungen und Betriebspraktika eine klarere Vorstellung davon entwickelt haben. Die Bewerbungsunterlagen werden durch die kooperierenden Betriebe gesichtet, da sie die Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch sind und in der Auswertung eine Rolle spielen. Wir führen mit den Schülern auch Einstellungs- und Interessentests durch und üben die Situation im Bewerbungsgespräch. Hierbei unterstützten uns Betriebe und Institutionen unserer Region, wie das Seniorenpflegeheim, die AOK, die BARMER GEK, das Bildungswerk der Wirtschaft Sachsen-Anhalt e. V., die Volkshochschule und die Deutsche Angestellten-Akademie. Hier absolvieren die Schüler „echte“ Vorstellungsgespräche, welche durch die Beteiligten auch ausgewertet werden.

Bewerbungsgespräche während der Tage der Berufsorientierung

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Einstellungstest während der Tage der Berufsorientierung


Nicht nur beim Bewerbertraining bringt sich die Wirtschaft ein

Die MIBRAG mbH bildet von Beginn an junge Leute aus. Interessierte, motivierte Schulabgänger – von Hauptschule bis Gymnasium – mit guten schulischen Leistungen haben eine Chance auf einen Ausbildungsplatz. Wir haben aber festgestellt, dass viele Schüler keine oder nur unzureichende Kenntnisse von den Ausbildungsberufen und von der Arbeitswelt haben. Die Berufswahlorientierung an den Schulen ist dafür ein gutes Mittel, mit Schülerinnen und Schülern auf der einen Seite ihre eigenen Fähigkeiten, Fertigkeiten, Leistungen und Interessen herauszuarbeiten und auf der anderen Seite die Anforderungen der Ausbildungsbetriebe und Inhalte der Berufe zu verdeutlichen. Viele Schulen leisten dabei eine hervorragende Arbeit. Sie haben sich selbst ein Programm erarbeitet und versuchen, dieses mit allen Lehrern mit viel Kraftaufwand und Engagement umzusetzen. Das Berufswahl-SIEGEL ist ein gutes Mittel, diese Arbeit zu bewerten und zu würdigen, aber auch Hinweise für Verbesserungen zu geben. Wir als Unternehmen unterstützen dieses Anliegen unter anderem durch Schulpartnerschaften in unserer Region aber auch durch die Mitarbeit als Jurymitglied im Prozess des BerufswahlSIEGELs. Denn durch diesen Prozess ermöglichen wir den jungen Leuten den richtigen Beruf, entsprechend ihres Potentials, aber auch den Unternehmen, den passenden Auszubildenden zu finden. So ist beiden geholfen und wir können dazu beitragen, dass den Schülern eine Perspektive hier in der Region geboten wird und die Unternehmen ihren Nachwuchs finden.

Jürgen Walther Leiter Aus-und Weiterbildung MIBRAG mbH

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Auf eine gute Zusammenarbeit mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit setzen

Die Vielfalt der Angebote nutzen

Schüler suchen die richtige Ausbildung – Unternehmen die richtigen Auszubildenden. Die Anzahl der Schulabgänger befindet sich nun auf dem Tiefpunkt und es wird immer schwieriger, den Fachkräftebedarf zu decken. Immer stärker kommt es also darauf an, dass der richtige Azubi die richtige Ausbildung im richtigen Unternehmen findet. Wir können uns Ausbildungsabbrüche wegen falscher Vorstellungen vom künftigen Beruf nicht leisten. Ebenso müssen die Arbeitgeber im Land auch offen für Jugendliche sein, die kein Einser-Zeugnis vorzeigen können – auch sie brauchen eine berufliche Perspektive in Sachsen-Anhalt. Eine Zukunft für Sachsen-Anhalt gibt es nur mit jungen, gut ausgebildeten Nachwuchskräften. Deshalb muss auch deren Abwanderung gestoppt werden. Dafür wird eine aktive, zielgerichtete und individuell passgenaue Berufswahlvorbereitung in und durch die Schule immer wichtiger. Die mit dem Berufswahl-SIEGEL ausgezeichneten Schulen leisten basierend auf hervorragenden Konzepten eine gute Arbeit, sie haben engagierte Lehrerinnen und Lehrer und eine vorbildliche Verbindung zu den Berufsberatern der Bundesagentur für Arbeit. Wir, ihre Agenturen für Arbeit, unterstützen sie gern, kompetent und neutral durch unser breites Dienstleistungsangebot. Wir fördern Projekte zur Berufsorientierung, wir bieten Schulbesprechungen mit den Klassen und Eltern an, Einzelberatungen in der Schule oder in der Agentur. Wir haben umfassende Informationsangebote in unseren Berufsinformationszentren und bieten berufskundliche Veranstaltungen an. Die Ausbildungsvermittlung rundet unser Dienstleistungsangebot ab. Die Berufsberater an den Schulen können die Jugendlichen mit den Arbeitgebern in der Region und auch bundesweit zusammenbringen.

Kay Senius Chef der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit

Gesundheitsfördernde Ganztagsschule Zoberberg Dessau Vielfältige Kontakte zu außerschulischen Partnern, eine enge Zusammenarbeit mit der Berufsberatung, Teilnahme an außerschulischen Informationsveranstaltungen und ein fundierter Unterricht in allen Schulfächern helfen den Schülerinnen und Schülern unserer Schule, den Übergang in die Berufswelt oder in eine weitere schulische Ausbildung erfolgreich zu meistern. Mit unserer Berufsberaterin haben wir ein schulspezifisches Berufsorientierungskonzept erarbeitet, welches einen Überblick über die Zusammenarbeit von Schule und Berufsberatung der Agentur für Arbeit Dessau mit dem Ziel einer optimalen und umfassenden Berufsorientierung Unsere Berufsberaterin und Berufswahl für jede Schülerin und jeden Schüler gibt. Die Frau Geißler in der Einzelberatung Schüler der 10. und auch 9. Klassen nutzen sehr intensiv die mo- an der Schule natliche Sprechstunde und lassen sich auch Termine für Gespräche mit Eltern im BIZ geben. Die Berufsberaterin informiert die Schüler ständig über freie Ausbildungsstellen in der Region und sucht für Berufswünsche geeignete Betriebe aus.

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Schuljahr 2010/2011 Wichtige Termine mit der Agentur für Arbeit (BIZ) Ganztagsschule Zoberberg Ansprechpartner: Frau Geißler – Berufsberaterin Schuljahrgang 8: 21.03.2011 Klasse 8a 10.00 bis 15.00 Uhr BIZ- Besuch und Berufsorientierung mit Berufswahltest Klasse in zwei Gruppen einteilen (1./2. Stunde normaler Unterricht) Begleiter: (1 Begleitperson ausreichend) 22.03.2011 Klasse 8b 10.00 bis 15.00 Uhr BIZ- Besuch und Berufsorientierung mit Berufswahltest Klasse in zwei Gruppen einteilen (1./2. Stunde normaler Unterricht) Begleiter: (1 Begleitperson ausreichend) DIE AUSWERTUNG DER BERUFSWAHLTESTS ERFOLGT DURCH FRAU GEIßLER IM MAI IN EINER WIRTSCHAFTS- ODER KLASSENLEITERSTUNDE.

Klasse 8a: Klasse 8b:

06.05.2011 06.05.2011

6. Unterrichtsstunde 7. Unterrichtsstunde

Schuljahrgang 9: 15.11.2010 Klasse 9a 5. Stunde Berufswahlunterricht durch Frau Geißler 15.11.2010 Klasse 9b 6. Stunde Berufswahlunterricht durch Frau Geißler 06.07.2011 Klasse 9a 8.00-12.00 Uhr Assessmentcenter (Vorstellungsgespräche im Team) im BIZ 07.07.2011 Klasse 9b 8.00-12.00 Uhr Assessmentcenter (Vorstellungsgespräche im Team)im BIZ An beiden Tagen (06.07/07.07.2011) wird für beide 9. Klassen das Projekt „Bewerbungstraining“ durchgeführt. Detaillierter Ablaufplan wird durch Frau Kase erstellt. Elternversammlungen (Eltern und Schüler) im BIZ zur Berufsorientierung: 12.01.2011 Klasse 9a 18.00 Uhr – ca. 19.30 Uhr 19.01.2011 Klasse 9b 18.00 Uhr – ca. 19.30 Uhr Die Klassenlehrer nehmen jeweils am Elternabend teil. Schuljahrgang 10 11.10.2011 11.10.2011

Klasse 10a Klasse 10b

5. Stunde Berufswahlunterricht durch Frau Geißler 6. Stunde Berufswahlunterricht durch Frau Geißler

Schulsprechstunden bei Frau Geißler Jeden ersten Montag im Monat (06.09.10, 04.10.10, 01.11.10 usw.) findet die Schulsprechstunde anfangs in erster Linie für Schüler des 10. Schuljahrganges und Schüler des 9. Schuljahrganges mit Hauptschulbildungsgang statt. Natürlich können Schüler des 9. Schuljahrganges je nach Bedarf auch die Schulsprechstunden nutzen. Beginn: 9.30 Uhr – mittags Raum: kleiner Computerraum (Schüler tragen sich in Bedarfslisten ein) Praktikum Schuljahrgang 8: Schuljahrgang 9: Schuljahrgang 10:

23.06.2011 – 06.07.2011 14.02.2011 – 25.02.2011 14.12.2010 – 18.12.2010

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Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften fördern

Die Berufswahlvorbereitung ist ein Prozess, der vielfältigen Veränderungen unterliegt und ständig neue Anforderungen an die Lehrkräfte stellt. Optimalerweise tragen alle Lehrkräfte in ihrem Fachunterricht zur Studien- und Berufswahlvorbereitung bei. Unter diesem Blickwinkel erscheint es sinnvoll, das Thema Studien- und Berufswahl stärker als bisher in der Planung der Lehrkräfteaus- und -fortbildung aller Schulformen und Fächer zu verankern. Von landesweiten bis zu schulinternen Fortbildungen reicht die Palette der Angebote. Das Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung bietet für interessierte Lehrkräfte jährlich mehrere Fortbildungen gemeinsam mit externen Partnern zu unterschiedlichen Schwer­­­­punkten an. Schwerpunkte für Fortbildungen sind:

• Externe Partner & Wirtschaft • Berufswahlbezogene Instrumente zur Kompetenzfeststellung • Berufswahlpass und weitere Instrumente individueller Förderung • Kommunikationsmanagement • Projektmanagement Lehrerbetriebspraktika, umfangreiche weitere Fortbildungsangebote und Informationsveranstaltungen weiterer Träger, an denen viele Lehrkräfte oder auch Lehrkäfteteams teilnehmen können, werden durchgeführt und können auch auf Antrag realisiert werden.

Praxistraining: Optimale Vorbereitung von Schülerinnen und Schülern auf Bewerbung und Assessment

• Grundlagen der Berufsorientierung • Informationen über Bildungsmöglichkeiten

Dr. Helga Lohse Arbeitsgruppe Schule-Wirtschaft am Landesinstitut für Schul­ qualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt

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Erkundungsgang im Unternehmen

Eine wichtige Funktion für die Koordination und Qualifikation des Prozesses der Berufswahlvorbereitung an den Einzelschulen nehmen die verantwortlichen Lehrkräfte für die Koordinierung der Berufswahlvorbereitung ein. Für alle Lehrkräfte, die diese Aufgabe wahrnehmen, werden spezielle Fortbildungen angeboten. Angesichts der wachsenden Verantwortung von Schulen, allen Jugendlichen bei der Berufs- und Studienwahl Hilfen und Unterstützung zu geben, sollten bereits in der ersten und zweiten Phase der Lehramts-

ausbildung Studienangebote zur Berufs- und Studienorientierung vorgehalten werden, die von allen Studierenden und Referendaren unabhängig von Schulform und Fachkombination belegt werden.


Sich internen und externen Evaluationen stellen

„Interne und externe Evaluationen gehören zu den wirksamsten Instrumenten der Qualitätssicherung. Viele Schulen nutzen – ausgehend von der Schulprogrammarbeit – schon jetzt die Möglichkeiten der internen Evaluation zur eigenen Weiterentwicklung und befinden sich bereits aus eigener Kraft auf dem Weg zu mehr Qualität. Um neue Prozesse zu initiieren oder laufende in Bewegung zu halten ist auch der kritische Blick von außen wichtig. Externe Qualitätsfeststellungen zur Bewertung von schulischen Prozessen und Lernergebnissen erfolgen durch Schulevaluationen und Inspektionen, die das Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung im Auftrag des Kultusministeriums durchführt. Darüber hinaus helfen externe Evaluationen, wie das Verfahren zur Vergabe des Berufswahl-SIEGEL, den Schulen, die Wirksamkeit ihrer Arbeit einzuschätzen, ihre Stärken ebenso wie Defizite zu erkennen. Ziel der Evaluation ist die Etablierung eines Qualitätsmanagements und einer Evaluationskultur in den Schulen zur Qualitätsentwicklung in Schule und Unterricht.“

(Hrsg.: Landesbeirat für Berufsorientierung Sachsen-Anhalt, Berufswahlvorbereitung an den allgemeinbildenden Schulen Sachsen-Anhalts, 2011, S. 24)

Der externe Blick auf Schule ist ganz wichtig

Schulen, denen das „Berufswahl-SIEGEL“ verliehen wurde, zeichnen sich durch eine effektive und optimale Berufsorientierung als gemeinsame Aufgabe von Schule, Elternhaus, Berufsberatung und regionaler Wirtschaft aus. Der wichtige externe Blick auf eine Schule mit diesem Gütesiegel sagt und garantiert dem Betrachter, hier werden durch kompetente Vermittler überdurchschnittliche berufs- und ausbildungsvorbereitende Maßnahmen als gesamtgesellschaftliche Aufgabe qualitativ hochwertig gesichert. Träger dieser Qualitätsstandards beweisen Kontinuität und Nachhaltigkeit in der Kommunikation zwischen Schule und Wirtschaft und sichern für ihre Schüler eine erfolgreiche Berufswahlkompetenz und -wahlfähigkeit durch eine vorbildliche Vorbereitung auf die Berufswahl und Arbeitswelt. Schüler von „SIEGEL-Schulen“ können am Ende ihrer Schulzeit ihre realistischen Lebens- und Berufsplanungen eigenverantwortlich erarbeiten. Dies reduziert Bildungsabbrüche, persönliche Frustrationen und Misserfolge. Das verliehene „Berufswahl-SIEGEL“ ist Ausdruck für ein schulintern entwickeltes Qualitätsmanagement, das von den Erkenntnissen der externen Evaluation motiviert wurde und durch den Check der Bewerbungsunterlagen und das Audit vor Ort durch die Jury bestätigt ist. Die hohe Wertschätzung und Unterstützung der Berufswahlvorbereitung durch die IHK`n zeigt sich u. a. in der aktiven Jurymitarbeit und der Einführung des SIEGELs auch im IHK-Bezirk Magdeburg. Unser Ziel ist es, dass wir flächendeckend alle in Frage kommenden Schulen erreichen und sie aktivieren, den hohen Qualitätsstandard des Berufswahl-SIEGELs zu erhalten.

Uwe Dalichow Industrie- und Handelskammer Magdeburg Geschäftsbereich Berufsbildung Geschäftsführer

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Schulen mit vorbildlicher Berufswahlorientierung Im Landkreis Anhalt-Bitterfeld Sekundarschule „A. Diesterweg“ Roitzsch Teichstraße 25 06809 Sandersdorf-Brehna/ OT Roitzsch Tel.: 034954/ 21534 Fax: 034954/ 31931 E-Mail: Schule.Roitzsch@web.de Sekundarschule „Helene Lange“ Bitterfeld-Wolfen Dessauer Straße 9 06749 Bitterfeld-Wolfen, OT Bitterfeld Tel.: 03493/ 22731 Fax: 03493/ 22731 E-Mail: HelaBTF@t-online.de www.sks-lange.bildung-lsa.de Sekundarschule „Völkerfreundschaft“ Köthen Am Wasserturm 36 06366 Köthen Tel.: 03496/ 212235 Fax: 03496/ 3099047 E-Mail: sek-voelkerfreundschaft@web.de www.sks-voelkerfreundschaft.bildung-lsa.de Sekundarschule Raguhn Gartenstraße 34 06779 Raguhn Tel.: 034906/ 20240 Fax: 034906/ 20240 E-Mail: sek-raguhn@web.de www.sekundarschule-raguhn.de.vu Sekundarschule I Wolfen-Nord Fritz-Weineck-Str. 6 und 8 06766 Bitterfeld-Wolfen/ OT Wolfen Tel.: 03494/ 21046 Fax: 03494/ 503064 E-Mail: Sek1WoNo@t-online.de www.sks-wolfennord1.bildung-lsa.de Sekundarschule „J.F. Walkhoff“ Gröbzig Hallesche Straße 72 06388 Gröbzig Tel.: 034976/ 21037 Fax: 034976/ 21096 E-Mail: leitung@sks-groebzig.bildung-lsa.de www.sks-groebzig.bildung-lsa.de

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Regionales Förderzentrum Bitterfeld-Wolfen Förderschule für Lernbehinderte „Erich Kästner“ Basis-Förderschule Hahnstückenweg 31 06749 Bitterfeld-Wolfen, OT Bitterfeld Tel.: 03493/ 23248 Fax: 03493/ 662890 E-Mail: kontakt@sos-bitterfeld-l.bildung-lsa.de Im Landkreis Burgenlandkreis Sekundarschule Bad Bibra Steinbacherstraße 2 06647 Bad Bibra Tel.: 034465/ 20259 Fax: 034465/ 20330 E-Mail: Sek.badbibra@t-online.de Sekundarschule „Alexander v. Humboldt“ Naumburg Theaterplatz 3 06618 Naumburg Tel.: 03445/ 776229 Fax: 03445/ 777184 E-Mail: humboldtnaumburg@web.de In der Stadt Dessau-Roßlau Sekundarschule – Gesundheitsfördernde Ganztagsschule Zoberberg Dessau-Roßlau Kastanienhof 14 06847 Dessau-Roßlau/ OT Dessau Tel.: 0340/ 5334230 Fax: 0340/ 53342315 E-Mail: leitung@sks-zoberberg.bildung-lsa.de www.sks-zoberberg.bildung-lsa.de Sekundarschule an der Biethe Dessau-Roßlau Mitschurinstraße 21 06862 Dessau-Roßlau, OT Roßlau Tel.: 034901/ 82562 Fax: 034901/ 94703 E-Mail: Bietheschule-rosslau@dessauer-schulen.de Im Landkreis Harz Regionales Förderzentrum Wernigerode Pestalozzi-Schule Wernigerode/ Basis-Förderschule Minslebener Str. 52 38855 Wernigerode Tel.: 03943/ 22000 Fax : 03943/ 41086 E-Mail: schulleitung@pestalozzi-wernigerode.de www.sos-pestalozzi-wernigerode.bildung-lsa.de

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Im Landkreis Jerichower Land Sekundarschule „Am Park“ Möckern Lochower Weg 3 39291 Möckern Tel.: 039221/ 288 Fax : 039221/ 639204 E-Mail: skmoeckern@yahoo.de www.sks-moeckern.bildung-lsa.de In der Stadt Magdeburg Sekundarschule „Wilhelm Weitling“ Magdeburg St.-Josef-Straße 83 39130 Magdeburg Tel.: 0391/ 7226167 Fax : 0391/ 72609617 E-Mail: rektorskweitling@aol.com www.sks-weitling.bildung-lsa.de Sekundarschule „Thomas Müntzer“ Magdeburg Umfassungsstraße 76a 39124 Magdeburg Tel.: 0391/ 2524241 Fax : 0391/ 2584200 E-Mail: leitung-muentzer-sek-md@web.de www.gts-thomas-muentzer.de Förderschule für Lernbehinderte – Salzmannschule Magdeburg Stormstraße 15 39108 Magdeburg Tel.: 0391/ 7333559 Fax : 0391/ 2589681 E-Mail: leitung@sos-salzmann.bildung-lsa.de www.sos-salzmann.bildung-lsa.de Im Landkreis Saalekreis Sekundarschule „Saale-Elster-Auen“ Schkopau Schulstraße 1a 06258 Schkopau Tel.: 03461/ 723838 Fax : 03461/ 723875 E-Mail: schule.schkopau@t-online.de www.sks-schkopau.bildung-lsa.de Sekundarschule „J.G. Borlach“ Bad Dürrenberg Heinrich-Heine-Straße 34 06231 Bad Dürrenberg Tel.: 03462/ 211117 Fax : 03462/ 211119 E-Mail: BorlachschuleBadDuerrenberg@t-online.de

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Im Landkreis Salzlandkreis Sekundarschule Seelandschule Nachterstedt 06469 Stadt Seeland/ OT Nachterstedt Schulstraße 15 Tel.: 034741/ 6251 Fax : 034741/ 70533 E-Mail: seknachterstedt@t-online.de www.sks-nachterstedt.bildung-lsa.de Im Landkreis Wittenberg Sekundarschule Annaburg Kellerbergstraße 3 06925 Annaburg Tel.: 035385/ 20280 Fax : 035385/ 21054 E-Mail: sek.annaburg@t-online.de www.sks-annaburg.bildung-lsa.de Sekundarschule Friedrichstadt Wittenberg Sandstraße 4 06886 Lutherstadt Wittenberg Tel.: 03491/881022 Fax: 03491/881024 E-Mail: GTS_Friedrichstadt@t-online.de www.gts-friedrichstadt.de Förderschule für Lernbehinderte – Pestalozzischule Wittenberg Kreuzstraße 19 06886 Wittenberg Tel.: 03491/ 481073 Fax : 03491/ 481077 E-Mail: johann_pestalozzi@hotmail.de

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Impressum Herausgeber: Redaktion: Layout: Druck: Auflage:

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Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt (LISA) Annette Eschner, Qualifizierungsförderwerk Chemie GmbH Veronika Kase, Arbeitsgruppe Schule-Wirtschaft am LISA Dr. Helga Lohse, Arbeitsgruppe Schule-Wirtschaft am LISA Kathrin Quenzler/Doreen Eckhoff, LISA druckhaus köthen GmbH 750/2011


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Projektträger

in Kooperation mit

Qualifizierungsförderwerk Chemie GmbH

Förderung durch


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