Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit

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Qualifizierungsförderwerk Chemie GmbH

sicherung der beschäftigungsfähigkeit sozialpartnerschaft – konkret


inhaltsverzeichnis

vorwort

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förderrichtlinie „weiter bilden“

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förderrichtlinie „fachkräfte sichern: weiter bilden und gleichstellung fördern“

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projekt aktif

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projekt fizweb

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projekt triquali-lo

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qualifizierungsförderwerk chemie

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impressum

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die projekte „aktif“, „fizweb“ und „triquali-lo“ werden im rahmen des programms „weiter bilden“ durch das bundesministerium für arbeit und soziales und den europäischen sozialfonds gefördert


vorwort Weiterbilden! Eine Aufforderung, die schon lange auf der gewerkschaftlichen, der arbeitsmarktpolitischen und der politischen Agenda steht. Trotzdem gibt es nach wie vor Lücken und Schwachstellen. Die Stichworte lauten: zu wenig für ältere und geringqualifizierte Beschäftigte, mehr abschlussorientierte Angebote. Die guten Beispiele, erfolgreiche Maßnahmen und Glanzpunkte betrieblicher Anstrengungen werden dadurch in den Hintergrund gedrängt. Mit der Sozialpartnerrichtlinie – „weiter bilden“ wird die Weiterbildung von Beschäftigten in Unternehmen unterstützt. Gefördert werden Aktivitäten, die die Beschäftigungsfähigkeit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erhalten. Die Sozialpartner - Arbeitgeberverbände und Unternehmen auf der einen und Gewerkschaften auf der anderen Seite – bekennen sich gemeinsam dazu, alles zu unternehmen, um Weiterbildungsangebote zu unterstützen und zu fördern. In dieser Broschüre werden drei Beispiele für sozialpartnerschaftliches Engagement vorgestellt. Die Spannbreite der Arbeitsplätze der unterstützten Beschäftigten reicht dabei von der Arbeit am Elektrolyseofen in der Aluminiumhütte bis hin zu Tätigkeiten im Reinraum.

Fünf Unternehmen – ein Ziel. Das Projekt "AKTiF" stellt die Förderung der Beschäftigten der Kunststoffindustrie in Thüringen in den Mittelpunkt. "Triquali-LO" begleitet die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der TRIMET Aluminium SE auf dem Weg zur Lernenden Organisation. Der Wissenstransfer durch altersbedingte Fluktuation ist Schwerpunkt im Projekt "FiZWeB". Erfahrungswissen im Unternehmen weiterzugeben, ist das Ziel der Projektmaßnahmen.

Lebenslanges Lernen ist ein wesentlicher Aspekt „Guter Arbeit“ und muss durch die Sozialpartner gemeinsam getragen und gefördert werden. Für die IG BCE ist die Sozialpartnerschaft wichtig – gerade auch in schwierigen Zeiten. Sozialpartnerschaft ist keine Einbahnstraße. Sozialpartnerschaft lebt von verlässlichen Spielregeln, dem beiderseitigen Vertrauen und von gegenseitiger Offenheit. Die IG BCE legt deshalb immer Wert darauf, dass Belegschaften umfassend informiert und beteiligt werden. Dies ist bei den Sozialpartnern im Organisationsbereich der IG BCE nach wie vor gute Tradition und soll es auch bleiben. Das QFC hat die Sozialpartnerschaft durch seine betrieblichen Angebote gestärkt und gleichzeitig die Ziele öffentlicher Förderung mit Leben erfüllt. Deshalb ist jeder gut beraten, der die Leistungen der QFC GmbH als IG BCE Projektträgergesellschaft auch in der Förderperiode 2014-2020 nachfragt und umfangreich nutzt.

Egbert Biermann Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands der IG BCE

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infos zur förderrichtlinie "weiter bilden" sozialpartnerrichtlinie und initiative „weiter bilden“ – grundlage für projekte Für den Förderzeitraum von 2007 bis 2013 galt: „Mit 140 Millionen Euro fördern das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und der Europäische Sozialfonds (ESF) in den nächsten Jahren die Weiterbildung von Beschäftigten. Ziel der Initiative "weiter bilden" ist es, die Anpassungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe zu stärken und die Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zu erhöhen. Mit der ESF-Richtlinie zur Förderung der berufsbegleitenden Bildung von Beschäftigten (Sozialpartnerrichtlinie) werden die Bemühungen der Sozialpartner zur Stärkung der Weiterbildungsbeteiligung von Beschäftigten und der Anpassungsfähigkeit von Unternehmen unterstützt.“ „Die beruflichen Qualifikationen sind ein Schlüsselfaktor für die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. Unternehmen und Beschäftigte stehen vor der stetigen Herausforderung, berufliche Fähigkeiten kontinuierlich an die sich wandelnden Anforderungen anzupassen. Eine kontinuierliche Weiterentwicklung der fachlichen, methodischen, sozialen und personalen Kompetenzen trägt zur Beschäftigungsfähigkeit der Belegschaften und der Innovationsfähigkeit der Unternehmen entscheidend bei. Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, schnellerer technologischer Veränderungsprozesse und einer zunehmenden Internationalisierung gewinnt Weiterbildung eine immer größere Bedeutung. In den letzten Jahren sind zwar bereits eine Vielzahl innovativer Konzepte zur Umsetzung einer neuen betrieblichen Lernkultur entwickelt und erprobt worden. Es besteht allerdings ein großer Konsens unter den Sozialpartnern, dass es mit Blick auf die Verbreitung dieser Konzepte weiterer Initiativen und Impulse bedarf.

ziele der initiative „weiter bilden“ Mit der ESF-Sozialpartnerrichtlinie „weiter bilden“ werden entsprechende Anstrengungen der Sozialpartner zur Stärkung der Weiterbildungsbeteiligung von Beschäftigten und Unternehmen unterstützt. Die Initiative fördert Aktivitäten auf betrieblicher Ebene insbesondere im Hinblick auf die Steigerung der Anpassungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Beschäftigten und Unternehmen unter den sich wandelnden Bedingungen am Arbeitsmarkt. Voraussetzung für die Förderung ist eine Vereinbarung zur Weiterbildung, die von den zuständigen Sozialpartnern abgeschlossen wurde. Entsprechende Vereinbarungen können auch im Rahmen des Programms abgeschlossen werden. Zur Stärkung der Weiterbildungsbeteiligung von Beschäftigten und Unternehmen werden folgende Maßnahmen – auch in Kombination – gefördert. massnahmen zur verbesserung der rahmenbedingungen für betriebliche weiterbildung Zu diesen zählen: • Stärkung der Beratungsstrukturen • Ermittlung von betrieblichem Qualifizierungsbedarf • Transfer bewährter Instrumente und Verfahren in der Praxis • Kooperation in der Weiterbildung • Stärkung der Qualität und des Erfahrungsaustauschs weiterbildungsmassnahmen im betrieb „Zu diesen zählen grundsätzlich alle Maßnahmen, die der Fortsetzung, Wiederaufnahme oder Ergänzung organisierten Lernens außerhalb der Bildungsgänge der allgemeinbildenden Schulen und der beruflichen Erstausbildung dienen.“

infos zur förderrichtlinie "weiter bilden" |

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richtlinie zielgruppe förderzeitraum gegenstand der förderung

fachkräfte sichern: weiter bilden und gleichstellung fördern Unternehmen (insbesondere KMU), Sozialpartner 2014 bis 2020 Fünf Handlungsschwerpunkte: Aufbau von Personalentwicklungsstrukturen Aufbau von Weiterbildungsstrukturen in KMU Initiierung von Branchendialogen Stärkung der Handlungskompetenzen betrieblicher Akteure im Hinblick auf Chancengleichheit Entwicklung lebensphasenorientierter Arbeitszeitmodelle und Karrierewegplanung

vorrausetzungen

Für die Umsetzung gilt: Dauer der Bewilligung max. 3 Jahre Vereinfachte Kostenoptionen: Direkte Personalkosten Honorarkosten (öffentliche Ausschreibung) Personalkosten freigestellter Beschäftigter als Pauschale Pauschale für alle weiteren Kosten Zuschusshöhe 50%, bei Benachteiligungen bzw. KMU bis zu max. 70%

zusammenfassung

Zusammenfassung der Neuerungen Neu hinzugekommen ist der Förderbereich Gleichstellung Stärkere Ausrichtung der Förderung an den Bedarfen der Beschäftigten und Unternehmen Vereinfachung der Abrechnung durch Pauschalisierung von TN-Einkommen und indirekten Kosten Verbesserung der Ergebnisorientierung durch Zielvorgaben

Quelle für neue Richtlinie: https://www.bundesinitiative-gleichstellen.de/fileadmin/user_upload/_ temp_/141120_ESF-RL_Fachkraefte_sichern.pdf

fachkräfte sichern: weiter bilden und gleichstellung fördern |

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projektsteckbrief aktif projektbezeichnung

projektpartner

sozialpartnerschaft projektträger

AKTiF Ein sozialpartnerschaftliches Projekt zur Förderung der Weiterbildungsbeteiligung von Beschäftigten in Unternehmen der Kunststoffindustrie in Thüringen HPT Hochwertige Pharmatechnik GmbH & Co.KG GEIGER Automotive GmbH ISOCO Kunststofftechnik GmbH & Co KG Lübecker Kunststoffwerk GmbH Betrieb Thüringen AVERYDENNISON GmbH Gotha Plant REUM Kunststoff und Metalltechnik GmbH IG BCE und AGV Kunststoff Tarifvertrag zur Qualifizierung für die kunststoffver- und bearbeitende Industrie QFC GmbH

projektziele

• Standardisierung der Ermittlung der Qualifizierungspotentiale und –bedarfes • Förderung der Führungskompetenz • Methoden zur Sicherung des Fach- und Erfahrungswissens unter besonderer Berücksichtigung der demografischen Situation der Belegschaft • Förderung von bisher in der betrieblichen Weiterbildung unterrepräsentierten Beschäftigtengruppen • Entwicklung einer fördernden Weiterbildungskultur • Stärkung des Erfahrungsaustausches durch Vernetzung der Unternehmen

projektinhalt

Die Umsetzung des Projektvorhabens basiert auf einer ganzheitlichen Personalentwicklungsmatrix. Das Modell umfasst die fünf Bereiche: • Kontinuierliche Verbesserung/Qualitätsmanagement • Technologieentwicklung • Internationalisierung • Persönliche Entwicklung • Führung Der sozialpartnerschaftliche Ansatz wird durch regelmäßig stattfindende Steuergruppentreffen unterstützt. Die Teilnehmenden der Steuergruppe sind Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter der Projektpartner, sowie die Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter des Projektträgers.

projektlaufzeit branche projektbudget projektumfang

01.10.2011 - 30.09.2014 verlängert bis 31.12.2014 Kunststoffverarbeitende Industrie Fördermittel: Gesamtbudget:

1,3 Mio. € 1,9 Mio. €

29.000 Teilnahmestunden

projektsteckbrief aktif |

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»Zu viele tun noch zu wenig für die Weiterbildung ihrer Beschäftigten.« ( Egbert Biermann, Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstandes der IG BCE )

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sicherung der beschäftigungsfähigkeit


projektergebnisse aktif sozialpartner debattieren über arbeitsfähigkeit, weiterbildung und fachkräftesicherung Am 25. September trafen sich die Sozialpartner der Kunststoffbranche der Arbeitgeberverband Kunststoff und die IG BCE mit den Projektpartnern des Projekts „AKTiF“ sowie der an der Projektumsetzung interessierten Öffentlichkeit. Petra Beck, Geschäftsführerin des AGV Kunststoff, betonte die Notwendigkeit einer sozialpartnerschaftlichen Zusammenarbeit für die Bewältigung der Herausforderungen der demografischen Entwicklung im Hinblick auf die Fachkräftesicherung in der Kunststoffbranche. Deshalb, so Beck, hätten sich die Sozialpartner über eine Vereinbarung zur gemeinsamen Unterstützung der Beschäftigten zur Qualifizierung bekannt. Den Focus auch bei Branchentreffen, wie dem „Thüringer Kunststofftag“ noch mehr auf Weiterbildung zu lenken, um die Beschäftigungsfähigkeit gut ausgebildeter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu fördern, sei eine Forderung der IG BCE, betonte Egbert Biermann (Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands der IG BCE). „Zu viele tun noch zu wenig für die Weiterbildung ihrer Beschäftigten“, so Biermann in seinem Grußwort. Sowohl die Beschäftigten selbst als auch der Betrieb können einen Beitrag zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit leisten“, stellte Tobias Reuter vom Institut der Arbeitsfähigkeit in seinem Impulsvortrag fest. Im „Haus der Arbeitsfähigkeit“ müsse die Balance von Leistungsanforderungen im Job und persönlichen Möglichkeiten der Beschäftigten im Focus stehen. Sei die Arbeitsfähigkeit in allen Lebensphasen – von jung bis alt – gut gewährleistet, führe dies automatisch zur Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit, so Reuters These.

Instrumente und Ergebnisse des Projektes „AKTiF“ wurde in drei Themenkreisen repräsentiert. Für die Avery Dennison Materials GmbH aus Gotha berichteten Frau Parobeck und Herr Sorber darüber, wie es gelingen kann, einen Englischlehrgang in vollkontinuierlichen Produktionsbetrieben zu organisieren. Nach Ansicht des Betriebsrats sei dies erfolgreich nur möglich, wenn Qualifikationsbedarf auch bei den Beschäftigten gesehen würde. „Das hat entscheidenden Einfluss auf die gute Motivation der Arbeitnehmer-/innen“, so Betriebsratsvorsitzender Sorber. Dringender Fachkräftebedarf motivierte Personalverantwortliche von HPT Hochwertige Pharmatechnik zum Beschreiten neuer Wege. Hier ist es gelungen, die Ausbildung zum Verfahrensmechaniker Kunststoff /Kautschuk als Nachqualifizierung für Quereinsteiger als Ergänzung der beruflichen Erstausbildung in neun Monaten zu absolvieren. Wie – darüber berichteten Frau Habedank und Frau Fiedler vom Unternehmen aus Neuhaus am Rennweg. Wie stark die Motivation der Kolleginnen und Kollegen von der Führungskompetenz der Vorgesetzten abhängt, wurde bei der Geiger Automotive GmbH in Tambach/ Dietharz deutlich. Aufgelegt wurde hier ein modulares Führungskräftetraining mit führungsrelevanten Themen in unterschiedlichen Ebenen. Herr Horn als Personaler berichtet über die Motivation für genau dieses Training und beschrieb dessen Umsetzung in verschiedenen Phasen.

projektergebnisse aktif |

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projektsteckbrief fizweb projektbezeichnung projektpartner sozialpartnerschaft

projektträger

FIZWeB – Fit für die Zukunft durch gezielte Weiterbildung DOW Stade Produktions GmbH & Co. KG IG BCE und Arbeitgeberverband ChemieNord sowie DOW Stade Prduktions GmbH & Co. KG Kooperationsvereinbarung zwischen Arbeitgeberverband ChemieNord, IG BCE und Dow Stade QFC GmbH

projektziele

• Fachkräfteentwicklung durch gezielte und umfassende Qualifizierung von branchenfremden Fachkräften sowie an- und ungelernter MitarbeiterInnen im Betrieb zur Schaffung neuer Einsatzgebiete im Unternehmen • Sicherung und Weitergabe von informellem Wissen durch Qualifizierung von erfahrenen Beschäftigten als MentorInnen und Durchführung von Lerntandems • Schaffung von positiven Rahmenbedingungen durch Schulung von Führungskräften zu Kommunikationsthemen • Erschließen neuer Einsatzgebiete für Beschäftigte entsprechend dem individuellen Können bei veränderten individuellen Voraussetzungen (Alter, privates Umfeld etc.) • Erstellung von Dokumenten, Steuerungsinstrumenten, Rahmenbedingungen zur nachhaltigen Sicherung der Umstrukturierungsprozesse und dem lebenslangen Lernen • Aufbau eines Wissenstransfersystems durch eine Wissenstransfer-Managerin, das auch nach Projektende, als Steuerungsinstrument zur Verfügung steht, mit dem sich die Erfassung und Weitergabe von informellem Wissen gewährleisten sowie steuern lässt.

projektinhalt

Die drei Säulen des Projekts: • fachliche Qualifikation – Umschulung von angelernten Beschäftigten zur Produktionsfachkraft Chemie im Sinne einer Nachqualifizierung und Anpassungsqualifizierungen für einzelne Beschäftigte als Voraussetzung zur Übernahme einer altersbzw. leidensgerechten Tätigkeit • Qualifizierungsmaßnahmen für Führungskräfte mit Personalverantwortung • Wissenstransfer – Maßnahmenentwicklung und Erprobung für einen verbesserten organisierten Übergang von formellen und informellen Wissensbestandteilen Der sozialpartnerschaftliche Ansatz wird durch regelmäßig stattfindende Steuergruppentreffen unterstützt. Die Teilnehmenden der Steuergruppe sind Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter der Projektpartner, sowie die Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter des Projektträgers.

projektlaufzeit branche projektbudget projektumfang

01.01.2013 - 31.12.2014 Chemie Fördermittel: Gesamtbudget:

0.8 Mio. € 1.3 Mio. €

24.000 Teilnahmestunden

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»Sehr gutes Training. Vielen Dank! « (Führungskraft Dow Stade)

» Ausgezeichnet vorbereiteter und professionell durchgeführter Kurs. « (Führungskraft Dow Stade)

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sicherung der beschäftigungsfähigkeit


projektergebnisse fizweb fit für die zukunft durch gezielte weiterbildung Das Projekt "Fit für die Zukunft durch gezielte Weiterbildung" (FiZWeB) gewährleistet bei DOW Stade den Aufbau und die Umsetzung eines ganzheitlichen, strukturierten und nachhaltigen Weiterbildungssystems durch signifikante Ergänzung und Erweiterung der bisherigen Weiterbildungsaktivitäten und trägt damit maßgeblich zur Fachkräftesicherung bei. Die kontinuierliche Kompetenzentwicklung der Beschäftigten während der gesamten Lebensarbeitszeit stellt eine entscheidende Aufgabe zur Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen dar. Dieses wird über Qualifizierungsangebote, die über die reine fachliche Qualifikation hinausgehen nachhaltig verankert. FiZWeB ist in drei große Qualifizierungsbereiche gegliedert: fachkräfteentwicklung Die Mitarbeiter von DOW Stade werden in zwei Teilbereichen qualifiziert. Im Bereich Instandhaltung werden Mitarbeiter mit eingeschränkter Schichttauglichkeit für altersgerechte bzw. leidensgerechte Tätigkeiten qualifiziert. Im Bereich Chemische Produktion werden insgesamt 9 Mitarbeiter zu Produktionsfachkräften Chemie ausgebildet. Die Qualifizierung bereitet auf einen IHK-Abschluss vor. Ergebnis: Neun Beschäftigte haben den Abschluss Produktionsfachkraft Chemie erreicht führungskräfteentwicklung Abteilungsleiter und Führungskräfte mit Personalverantwortung werden in diesem Baustein in die Lage versetzt auf einer höheren Qualitätsstufe mit den Mitarbeitern Feedbackund Zielvereinbarungsgespräche durchzuführen. Ziel ist die Verbesserung der Kommunikation zwischen Management und Belegschaft in Hinsicht auf Vermittlung der Unternehmensziele und Unternehmensstrategie. Ergebnis: 36 Führungskräfte mit Personalverantwortung haben an der modularen Qualifizierung Kommunikation, Konflikt und Persönlichkeit teilgenommen.

wissenstransfer Erfahrene Mitarbeiter sollen durch Vermittlung von Methodenkompetenzen zu Mentoren ausgebildet werden. Ziel ist der Aufbau eines nachhaltigen und systematischen Wissensmanagementsystems. Dies beinhaltet die Erstellung bzw. Aktualisierung und Verwendung von arbeitsplatzbezogenen Einarbeitungsplänen mit einheitlicher Struktur und in den Grundlagen festgelegter Vorgehensweise Ergebnis: Im Bereich Instandhaltung konnte ein modulares Wissenstransfersystem für zukünftige Koordinatoren nachhaltig installiert werden. Eine weitere modulare Seminarreihe hat dazu beigetragen die Kompetenzen für Lernprozessbegleiter zu verbessern. Der formale und informelle Wissenstransfer unter den Kolleginnen und Kollegen einer Schicht kann nur durch geschickte Steuerung durch die Lernprozessbegleiter erfolgreich umgesetzt werden. Die Altersstruktur in den Anlagen zwingt hierbei zu schnellem Handeln.

Dow in Deutschland ist Teil von The Dow Chemical Company. Das internationale Chemieunternehmen verbindet Chemie und Innovation mit den Prinzipien der Nachhaltigkeit, um zur Bewältigung der zahlreichen und drängenden Probleme der Welt beizutragen. Deutschland stellt hinsichtlich Mitarbeiterzahl, Umsatz und Produktionsvolumen den zweitwichtigsten Markt für Dow nach den USA dar. Dow betreibt heute 17 Standorte in verschiedenen Teilen von Deutschland. Dazu gehören Forschungs- und Entwicklungsanlagen, Produktionsanlagen sowie Vertriebs- und Verwaltungsfunktionen, die alle einen wichtigen Beitrag zum Erfolg von Dow insgesamt leisten. 1.500 Beschäftigte arbeiten am integrierten Produktionsstandort in Stade und stellen über 2 Millionen Tonnen Produkte her, die in Rotorblättern, Isolierungen und Automobilen eingesetzt werden.

projektergebnisse fizweb |

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» Wir hofften mit dem Projekt dringend notwendige Qualifizierungsmaßnahmen anschieben zu können. Wie so oft werden gerade wichtige Projekte zum langfristigen Erhalt des Unternehmens viel zu häufig vernachlässigt. Die Anschubfinanzierung durch den Sozialfonds ermöglichte erst die Initiierung der einzelnen Weiterbildungsmaßnahmen. Das war unsere Hoffnung und hat sich auch so bestätigt.« (Sozialpartner IG BCE und TRIMET Betriebsrat)

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sicherung der beschäftigungsfähigkeit


projektsteckbrief triquali-lo projektbezeichnung projektpartner sozialpartnerschaft projektträger

Triquali-LO TRIMET – Lernende Organisation TRIMET Aluminium SE, Standorte Essen und Hamburg Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) TRIMET Aluminium SE QFC GmbH

projektziele

• Gemäß § 6 „Qualifizierung“ des Tarifvertrages Lebensarbeitszeit und Demografie der chemischen Industrie“ im Unternehmen „ein hohes Qualifikationsniveau nachhaltig zu sichern und bestehende Qualifikationen gemäß der sich verändernden Anforderungen weiterzuentwickeln“. • Den Beschäftigten das Wissen und Können zu vermitteln, alleine und im Team bestehende Verfahren und Arbeitsabläufe hinsichtlich ihrer Effektivität und Effizienz zu hinterfragen, Optimierungsbedarf zu erkennen und sowohl verbesserte, als auch neue Verfahren entsprechend der Unternehmensziele zu konzipieren und umzusetzen. • Das Verständnis aller Beschäftigten dafür zu fördern, dass bestehende Arbeitsprozesse und Produktionsverfahren optimiert und innovative Produkte nur durch ihre aktive Mitarbeit entwickelt werden können.

projektinhalt

• Weiterbildungen zu den Themen Wissen, Führung und TRIZEN • Mit Hilfe des Kaizen-Ansatzes und den einschlägigen Methoden der kontinuierlichen Verbesserung eine signifikante Besserung der Arbeitsabläufe und der Produktionsverfahren erreichen • Personal- und Organisationsentwicklungskonzept „TRIMET Aluminium SE – die lernende Organisation“ umsetzen und weiterentwickeln. • Aufbau eines Wissenstransfersystems. Der sozialpartnerschaftliche Ansatz wird durch regelmäßig stattfindende Steuergruppentreffen unterstützt. Die Teilnehmenden der Steuergruppe sind Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter der Projektpartner, Werksleiter, Beschäftigte der Personalabteilung sowie die Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter des Projektträgers.

projektlaufzeit branche projektbudget projektumfang

01.03.2012 bis 31.12.2014 Aluminiumherstellung Fördermittel: Gesamtbudget:

1.9 Mio. € 3.1 Mio. €

40.000 Teilnahmestunden

projektsteckbrief triquali-lo |

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»Gut qualifizierte Kolleginnen und Kollegen sind Voraussetzung, um ein Unternehmen wie TRIMET zu stärken, und wettbewerbsfähig für die Zukunft zu sein. Weiterbildung ist eines der am stärksten unterschätzten Faktoren für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens. « ( Sozialpartner IG BCE und TRIMET Betriebsrat)

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sicherung der beschäftigungsfähigkeit


» Die Projektzusammenarbeit mit dem QFC war sowohl fachlich als auch wirtschaftlich ein voller Erfolg für die TRIMET. «

projektergebnisse triquali-lo triquali-lo: gutes arbeiten durch weiterbildung – ein reisebericht Wie TRIMET durch gemeinsames Lernen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und des Unternehmens den Unternehmenserfolg fördert Das Familienunternehmen TRIMET Aluminium SE hat sich seit seiner Gründung als Metallhandelshaus 1985 zum Aluminiumproduzenten und –verarbeiter mit sechs Produktionsstandorten in Deutschland und zwei Standorten in Frankreich weiterentwickelt. Das Aluminium wird u.a. als Werkstoff in Autos, Flugzeugen oder Zügen verarbeitet. Die Standorte Hamburg und Essen stellen zusammen mit ca. 1000 Beschäftigten 300.000 Tonnen Elektrolysealuminium im Jahr und 260.000 Tonnen Gießereiprodukte her. Im Jahr 2012 hat die TRIMET Aluminium SE mit Unterstützung des QFC eine fast dreijährige Reise begonnen, um eine Organisation zu werden, „die jederzeit schnell und effektiv lernt und sich mit innovativen Lösungen an Kundenbedürfnissen und Marktbedingungen ausrichtet“. Dass die Reise überhaupt möglich und dann auch noch erfolgreich war, ist maßgeblich auf die konstruktive Zusammenarbeit zwischen Unternehmensleitung und Betriebsrat und der engagierten Beteiligung der Beschäftigten zurückzuführen. die reiseplanung Das Projektkonzept dazu wurde gemeinsam von TRIMET und dem QFC entwickelt. Grundidee des Projektes war, die Lernende Organisation TRIMET in einem Prozess mit den drei Schritten: Wissen aufbauen, Wissen teilen, Wissen anwenden, aufzubauen. Ziele wurden formuliert. Aus den Zielen wurden notwendige Handlungen und damit der Qualifizierungsbedarf für einzelne Abteilungen (z. B. Elektrolyse, Gießerei, Instandhaltung, Verwaltung) abgeleitet (Grafik s.u.).

Erfolg

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Wisse

Unternehmenswerte - Mitarbeitermotivation

Die Ergebnisse werden geprüft und mit den Ausgangszielen im Sinne eines Soll-Ist-Abgleiches verglichen. Die Ziele werden regelmäßig aus der Unternehmensstrategie abgeleitet.

(Doreen Hartmann, Personalreferentin TRIMET Essen)

die reiseziele Es wurden Qualifizierungen in drei Lernbereichen durchgeführt:

• • • •

• KAIZEN Basics • TRIZEN-Workshops • Qualitäts - und Gesund-

heitsmanagement

TRIZEN

Fachkunde-Schulungen MS Office BWL Zeit- und Projektmanagement

WISSEN

FÜHRUNG • • • • •

Standortbestimmung Kooperative Führung Kommunikation Konfliktmanagement Beurteilungstraining

Im Bereich Wissen werden die Grundsteine gelegt, gemeinsam innovative Lösungen für die Wünsche der Kunden und die Anforderungen des Marktes zu finden. Im Bereich Führung wird die tatsächliche Eignung potenzieller Führungskräfte, entsprechend der kooperativen Unternehmenskultur zu führen, ermittelt. Daran anschließend erhalten ausgewählte Beschäftigte, Führungskräftetrainings. Im Bereich TRIZEN werden Beschäftigte als Prozessbegleiter qualifiziert, um erfolgreiche Arbeitshandlungen und Handlungsbedarfe für die Arbeitsqualität, die Gesundheit und Arbeitssicherheit zu erkennen. die ergebnisse der triquali-lo reise: Während des Projektes haben ca. 920 Beschäftigte der TRIMET Aluminium SE an den Standorten Essen und Hamburg an ca. 700 Qualifizierungen teilgenom men. Im Mittel haben die Mitarbeiterinnen und Mitar beiter in der Projektlaufzeit jeweils 5 Qualifizierungen im Umfang von 5 Tagen erlebt. Erweiterte Schulungsrichtlinie, in der der Nutzen von Weiterbildungen auf den Nutzenstufen „Zufriedenheit der Teilnehmenden“, „Lernerfolg“, Transfererfolg“ sowohl aus dem Blickwinkel der Beschäftigten als auch aus dem der Vorgesetzten erfasst wird. Weiterführung der TRIZEN-Workshops und Risiko-Lerngänge im Jahr 2015.

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qfc allgemeine infos über die qfc gmbh Die Qualifizierungsförderwerk Chemie GmbH (QFC) ist eine gemeinnützige 100%ige Tochtergesellschaft der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE). Das QFC wurde 1994 mit dem Ziel gegründet, durch Qualifizierungen, Menschen, die von Arbeitslosigkeit bedroht waren, einen Neubeginn zu ermöglichen und damit die Umstrukturierungen, der aus den Chemiekombinaten Ostdeutschland hervorgegangenen Unternehmen zu unterstützen. Heute ist das QFC eine international agierende Projektund Qualifizierungsagentur mit derzeit 38 Beschäftigten, die Projekte mit einem jährlichen Haushaltsvolumen von ca. 2,5 Mio. € in vier Unternehmensbereichen durchführt: qualifizierungsförderung Beratung von Unternehmen in Fragen der betrieblichen Personalentwicklung, Unterstützung von KMU bei der Gestaltung des demografischen Wandels und zur betrieblichen Weiterbildung, Kompetenzanalyse und Qualifizierungsberatung für ArbeitnehmerInnen, Träger von Qualifizierungsmaßnahmen erstausbildung Schaffung zusätzlicher betrieblicher Ausbildungsplätze, externes Ausbildungsmanagement, Weiterbildung für das Ausbildungspersonal, ausbildungsbegleitende Vermittlung überfachlicher Kompetenzen transfermanagement Entwicklung von Transfersozialplänen zur Verbesserung von Wiedereingliederungschancen, Unterstützung von Betriebsparteien bei Sozialplanverhandlungen, Beratung und Unterstützung bei der Planung und Durchführung von Weiterbildungsmaßnahmen europakompetenz Ausbildungsbegleitende Vermittlung von interkultureller Kompetenz, Vermittlung von Ausbildungspraktika, Initiierung und Pflege transnationaler Unternehmenskooperationen. Das Profil des QFC wird durch Qualifikation und Erfahrung im Umgang mit gleichstellungs-relevanten Projekten ergänzt. Es verfügt durch ein Gender-Monitoring über eine interne Sensibilität für Fragen der Gleichstellung. Das QFC ist mit seinem Qualitätsmanagementsystem nach DIN ISO 9001:2008 und als Bildungsträger nach der AZWV zertifiziert.“ Außerdem verfügt das QFC über langjährige Erfahrungen beim Aufbau von Netzwerken.

» Der Projektträger war für den Ablauf des Projektes unverzichtbar. Erst durch sein inhaltliches Knowhow und seine Hartnäckigkeit in der Verfolgung der Projektziele konnten die Weiterbildungsmaßnahmen weitgehend erfolgreich durchgeführt werden. Die Sozialpartner wären bei den komplexen Antrags- und Verwaltungsaufgaben für so ein Projekt weitgehend überfordert, weil die Ressourcen, wie auch die verwaltungstechnischen Kenntnisse, fehlen. « (Sozialpartner IG BCE und TRIMET Betriebsrat)

In Projekt wirken wir: qfc als fördermittelakquisiteur Beantragung Abrechnung, Verwaltung Umsetzung von Vergabeverfahren qfc als projektträger Projektentwickler Steuerung von Projekten Multiplikator und Mediator qfc als unterstützer zu betriebswirtschaftlichen fragestellungen („beratung“) zu den themen Personalentwicklung Wissensmanagement Organisationsentwicklung Ausbildung/Fortbildung/Weiterbildung Gesundheitsmanagement

qfc allgemeine infos |

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danksagung Die Projektteams des QFC bedanken sich bei den beteiligten Betriebsrätinnen und Betriebsräten, den in den Projekten Beschäftigten der Personalabteilungen der beteiligten Unternehmen, den Vertreterinnen und Vertretern des Arbeitgeberverbandes NordChemie, des AGV Kunststoff, den IG BCE Vertreterinnen und Vertretern insbesondere der Bezirke Duisburg, Hamburg/Harburg und Thüringen für die konstruktive und kompetente Zusammenarbeit in den Projekten. impressum herausgeber Qualifizierungsförderwerk Chemie GmbH (QFC GmbH) Eisenbahnstraße 3 06132 Halle/Saale Tel + 49 345 21768 0 Fax + 49 345 21768 21 Mail info@qfc.de www.qfc.de www.qfc-news.com redaktion Eva Kotermann, Andreas Borst fotos Michael Cintula (Titel, S. 4, 5, Rückseite), Helge Krückeberg (S. 1), HPT GmbH & Co. KG (S. 6, 8), TRIMET (S. 14, 16), QFC GmbH (S. 2, 3, 9, 10, 12, 13, 18, 20, 21) gestaltung Fritsche Werbung Halle, Rafaela Lorenz auflage 500 Stück

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