Systematisches Modell individualisierter Berufsorientierung

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Qualifizierungsförderwerk Chemie GmbH

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Fit für die Industrie. Unternehmen und Schule orientieren auf Zukunft.

BESCHREIBUNG SYSTEMATISCHES MODELL INDIVIDUALISIERTER BERUFSORIENTIERUNG

TRAININGS- UND INDIVIDUELLE BERATUNGS- BIOGRAFISCHE MODUL BEGLEITUNG FREIWILLIGE VERTIEFUNGSPRAKTIKA

KOOPERATIONEN AKTIONSPLÄNE

aufbereitet und kommentiert von Helmut Krodel un Das Projekt wurde aus Mitteln des Landes Sachsen-Anhalt und des Europäischen Sozialfonds gefördert


Die frühzeitige Orientierung Jugendlicher auf die Anforderungen, die Vielfalt und die Entwicklungschancen in den Berufen der Industrie und den angrenzenden Dienstleistern ist zwingende Voraussetzung zur Sicherung des künftigen Fachkräftebedarfes der Industriestandorte.

Schülerinnen und Schüler lernen bei der BAL in Leuna kennen, welche Fertigkeiten und Leistungen in einem Chemielabor gefragt sind. Foto: BAL

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EINLEITUNG

F

ür die Unternehmen Sachsen-Anhalts wird es zunehmend schwieriger geeignete Bewerberinnen und Bewerber für ihre Ausbildungsplätze zu finden. So konnten in den Verbandsunternehmen der chemischen Industrie im Ausbildungsjahr 2008/2009 etwa 6% der betrieblichen Ausbildungsplätze aus Mangel an geeigneten Bewerber-/ innen nicht besetzt werden. Zum einen hat sich die Zahl der Schulabgänger-/innen und folglich die Anzahl der Bewerbungen auf Ausbildungsplätze in den letzten 5 Jahren etwa halbiert. Zum anderen liegt in Sachsen-Anhalt der Anteil der Beschäftigten für qualifizierte Tätigkeiten mit 85% vergleichsweise hoch. Die Industrie in Sachsen-Anhalt und insbesondere die chemische Industrie als eine der modernsten Branchen und die Kunststoffindustrie stellen hohe Anforderungen an die Qualifikation der Beschäftigten.

Darauf muss die Berufswahlvorbereitung verstärkt abstellen.

N

och immer orientieren sich Schülerinnen und Schüler der Abgangs- und Vorab-

gangsklassen auf die so genannte „Hitliste der

Klassiker“, selbst dann, wenn sie als leistungsstär-

ker und leistungsbereiter einzuschätzen sind. Dies

liegt an fehlenden Kenntnissen über die Entwick-

lungen der regionalen Wirtschaftsstruktur und die sich hieraus ergebenden beruflichen Perspektiven

insbesondere in naturwissenschaftlich-technischen sowie technologieorientierten Berufen.

Die frühzeitige Orientierung Jugendlicher auf

die Anforderungen, die Vielfalt und die Entwicklungschancen in den Berufen der Industrie und

den angrenzenden Dienstleistern ist zwingende

Voraussetzung zur Sicherung des künftigen Fachkräftebedarfes der Industriestandorte.

Das Land Sachsen-Anhalt förderte mit dem Projekt „Fit für die Industrie“ die Entwicklung und Erprobung eines „Systematischen Modells individualisierter Berufsorientierung“. Dieses Modell umfasst und bündelt verschiedene Instrumente des Projektes, die im Projektverlauf an drei Schulen exemplarisch erprobt und dokumentiert sind. Diese Dokumentation berichtet darüber und stellt das Modell vor.

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BETEILIGTE Für die Entwicklung und Erprobung eines „Systematischen Modells individualisierter Berufsorientierung“ wurde mit drei Schulen und mehreren Unternehmen besonders intensiv kooperiert.

Unternehmen:

„J.G. Borlach“ Sekundarschule Bad Dürrenberg Die Sekundarschule liegt im Saalekreis am Rande des

Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft mbH (MIBRAG) Theißen

Chemiestandortes Leuna und hat Kooperationsverträge mit

InfraLeuna GmbH, Leuna

SIEGEL Sachsen Anhalt – Schule mit vorbildlicher Berufs-

der Bildungsakademie Leuna (BAL) und der InfraLeuna.

Die Sekundarschule liegt zirka 8 km vom Chemiestandort entfernt. Die Sekundarschule ist mit dem „Berufswahlwahlorientierung“ zertifiziert.

Bildungsakademie Leuna (BAL), Leuna

Mansfeld Kupfer Messing GmbH (MKM), Hettstedt

Die Sekundarschule mit Ganztagsschulangebot liegt im

Bildungszentrum Energie GmbH (bze), Halle

Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft mbH (MIBRAG)

Ausbildungsverbung Olefinpartner (AVO), Schkopau

Sekundarschule Elsteraue Burgenlandkreis in der Nähe des Mitteldeutschen Braun-

kohlengebietes. Neben anderen Unternehmen hat sie mit der einen Kooperationsvertag.

Sekundarschule Bad Bibra Die Sekundarschule Bad Bibra liegt im Burgenlandkreis und in eher ländlich geprägter Region. Die Schule hat keinen

vergleichbaren großen Industriestandort in der Nähe. Mit

Lafarge Zement Werk Karsdorf hat die Schule einen Kooperationsvertrag. Die Sekundarschule ist mit dem „Berufswahl-SIEGEL Sachsen Anhalt – Schule mit vorbildlicher Berufswahlorientierung“ zertifiziert.

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Sch端lerinnen und Sch端ler machen sich auf zur Befahrung des Tagebaus. Hier sehen sie, wo ihre Arbeit einmal gebraucht wird. Foto: MIBRAG

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EIN WORT VORWEG

D

as Programm BRAFO setzt im Sekundarschulbereich wichtige Impulse, dass

Jugendliche in der Orientierungsphase ihre Neigungen, Fähigkeiten und Fertigkeiten

grundsätzlich besser kennen. Es schafft eine

gute Basis für eine weitere vertiefende Berufsorientierung, die für wichtige betriebspraktische

Erfahrungen und eine angemessene Individualisierung genutzt werden sollte.

Bei der Wahl der verpflichtenden Schülerbetriebspraktika in den Klassenstufen 8 und 9

und die objektiv fehlende Mobilität. Mit dem Blick auf die sich anbahnende angespannte

Fachkräftesituation steigt in den Unternehmen die Bereitschaft für ein stärkeres Engagement

in der Berufswahlorientierung. Hier setzt „Fit für die Industrie“ an und unterstützte Unternehmen in ihren Aktivitäten zielorientierter

Berufsorientierung zur Fachkräftegewinnung.

Ziel ist, frühzeitig das Interesse an Industrieberufen und die Motivation für einen bestmöglichen Schulabschluss zu wecken.

zeigt sich oftmals eine einseitige Orientierung

Neue Formen vertiefender Berufswahlorientie-

keiten, die Arbeitswelt zu erleben und dadurch

Ansätze weiterentwickelt. In den drei Jahren

vieler Jugendlicher. Daher sollten Möglich-

Berufsziele zu entwickeln, verstärkt angeboten und durch die Schüler-/innen intensiver genutzt werden. Nicht zu unterschätzende

Hürden sind dabei das Alter der Jugendlichen

rung wurden entwickelt und erprobt sowie gute des Projektverlaufes haben wir unterschiedliche Instrumente, die systematisch aufeinander

aufbauen zu einem Modell entwickelt, dass im Folgenden kurz dargestellt werden soll.

FAZIT: Vielfältige Instrumente für eine gute Berufswahlorientierung stehen sowohl Schulen als auch Unternehmen zur Verfügung. Das von „Fit für die Industrie“ in der Praxis erprobte Modell zeigt, dass dort wo Schulen diese Instrumente systematisch nutzen, sich an individuellen Neigungen und Fähgigkeiten der Schüler-/innen orientieren und zielgerichtet mit Unternehmen konkret kooperieren Berufsorientierung erfolgreich ist.

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BESCHREIBUNG SYSTEMATISCHES MODELL INDIVIDUALISIERTER BERUFSORIENTIERUNG

TRAININGS- UND INDIVIDUELLE BERATUNGS- BIOGRAFISCHE MODUL BEGLEITUNG FREIWILLIGE VERTIEFUNGSPRAKTIKA

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KOOPERATIONEN AKTIONSPLÄNE


TRAININGS- UND BERATUNGSMODUL

Informationsveranstaltungen D

ie erste Informationsveranstaltung war entweder nach Ablauf des BRAFO-Projektes oder nach dem ersten Schülerbetriebspraktikum, zeitlich Ende des 8. oder zu Beginn des 9. Schuljahres. Dabei standen folgende Fragen: •

In welchem Betrieb hast du dein erstes Schülerbetriebspraktikum absolviert?

Welches ist dein Berufsziel?

Stehen Berufsziel und Schülerbetriebspraktikum in einem Zusammenhang?

Ist das Berufsziel in der Industrie?

Als Methode wurde meist die Metaplanmethode angewendet. Diese war vielen Schüler-/innen nicht bekannt und machte diese Informationsveranstaltung lebendig, da alle aktiv eingebunden waren. Die Schüler-/innen gingen an die Metaplanwand, nannten ihr Berufsziel und berichteten kurz, wo das Schülerbetriebspraktikum absolviert wurde und gaben eine ganz kurze Einschätzung. Danach wurden die Berufsziele den Bereichen

Handwerk

Industrie und

Dienstleistungen

zugeordnet. Schüler-/innen, die sich bereits in dieser Phase für einen Industrieberuf interessierten bzw. noch schwankten wurden bereits auf die Möglichkeit eines freiwilligen Vertiefungspraktikums in den Sommerferien nach der 8. oder 9. Klasse hingewiesen. (Vergleiche Freiwillige Vertiefungspraktika) In einer weiteren Informationsveranstaltung wurden Hinweise zur Bewerbung gegeben. In Kleingruppen mit gleichen oder beinahe gleichen Berufszielen wurden individuell Hinweise zu Standorten, Entwicklungsmöglichkeiten u.ä. erörtert und im Besonderen auf konkrete Fragen eingegangen. Schüler-/innen, bei denen ein Industrieberuf als Berufsziel erkennbar war und die schulischen Leistungen dafür Voraussetzungen boten, wurden auf eine individuelle biografische Begleitung angesprochen.

AUSGANGSPUNKTE: Wichtige Ansätze für eine individualisierte Berufswahlorientierung lieferten die dokumentierten Erfahrungen aus dem Programm BRAFO und den Schüler betriebspraktika. Voraussetzungen sind: akribische Dokumentation und Zielvereinbarungen.

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TRAININGS- UND INDIVIDUELLE BERATUNGS- BIOGRAFISCHE MODUL BEGLEITUNG FREIWILLIGE VERTIEFUNGSINFORMATION/AUSTAUSCH IN DREI PHASEN: PRAKTIKA Reflexion der bisherigen praktischen Erfahrungen •

individuelles Ausbildungsziel als Ausgangspunkt nehmen

Dokumentationen aus BRAFO mit den Schüler-/innen auswerten

Selbst- und Fremdeinschätzungen aus den Schülerpraktika einschließen

Herangehensweise an Auswahl des Schülerbetriebspraktikums hinterfragen

KOOPERATIONEN AKTIONSPLÄNE Klassenstufe

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Ausbildungsziel definieren •

Ausbildungsberuf genau bezeichnen

Branchencheck in der die Ausbildung angestrebt wird

regionale Bedingungen und persönliche Voraussetzungen zur Zielerreichung gemeinsam prüfen >> Zielvereinbarung abschließen

Ausbildungsziel nach Orten und Branche fixieren, ggf. neu definieren

Bewerbungsgrundlagen

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Hinweise zur Akquise von Ausbildungsstellen

Ausbildungsalternativen

Methoden der Recherche regionaler Entwicklungsperspektiven

methodische Nutzung von Internetportalen

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TRAININGS- UND BERATUNGSMODUL

Modul „Assessment“ A

ls ein weiterer Baustein des systematischen Modells der Berufsorientierung wurde zu Beginn der 10. Klasse ein „Bewerbertag“ durchgeführt. Am Beispiel von klassischen Assessmentcentern wurden an diesem Tag Bewerbungsgespräche geführt und Einstellungstests geübt. Voraussetzungen für die Durchführung des Bewerbertages sind: •

Erstellung eines Ablauf-, Termin- und Raumplanes für Vorstellungsgespräche und Einstellungstests Eine vollständige und realistische Bewerbung der Schüler-/innen (keine Bewerbung ist ein Ausschlusskriterium) Im Vorfeld wurden im Besonderen die Anschreiben der Schüler-/innen durch das Projekt „Fit für die Industrie“ angesehen, mit Hinweisen sowie Änderungsvorschlägen versehen und rechtzeitig vor dem Bewerbertag zur Korrektur zurückgegeben

Bildung der Teams von Personalverantwort-

lichen aus Unternehmen für unterschiedliche Berufsfelder

(Industrieberufe, Verwaltung, Handwerk und Dienstleistung) •

rechtzeitige Übergabe der Bewerbungsunterla-

Jedes Bewerbungsgespräch ist als Einzelge-

gen an die Teams

spräch mit 20 Minuten eingeplant und ent-

hält zirka fünf Minuten sofortige individuelle Auswertung •

Parallel zu den stattfindenden Bewerbungs-

gesprächen hatten die Schüler-/innen jeweils

eine Stunde für das Üben von fachspezifischen und allgemeinen Einstellungstests selbständig einzuplanen •

Gemeinsame Auswertungsrunde mit den Personalverantwortlichen der Bewerbungsteams mit allen Schüler-/innen.

ERFAHRUNG: Bei guter Vorbereitung und transparenter Kommunikation wird der Bewerbertag von Schülerinnen und Schülern als ernst zu nehmender Höhepunkt empfunden.

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TRAININGS- INDIVIDUELLE UND BERA- BIOGRAFISCHE TUNGSMODUL BEGLEITUNG

MODUL „ASSESSMENT“

FREIWILLIGE VERTIEFUNGSPRAKTIKA

Eigeninitiative und Selbständigkeit fördern •

einen „Bewerbertag“ als Projekt zur Teilnahme ausschreiben

Schüler-/innen orientieren sich am Bewerbertag an Zeit- und Raumplänen eigenverantwortlich

Bewerber-/innen nur auf deren Anfrage führen und beraten

Regeln klar, transparent, verbindlich festlegen und kommunizieren

KOOPERATIONEN AKTIONSPLÄNE Klassenstufe

Realistische, praxisnahe Situationen simulieren •

die Planung mit mindestens 6 Monaten Vorlaufzeit beginnen

Ziele, Aktivitäten und Zeitpläne mit Kooperationspartnern rechtzeitig und verbindlich regeln

Regeln mit Kooperationspartnern kommunizieren

„Bewerbertag“ mit allen Lehrkräften und Eltern kommunizieren

Reflexion und Feedback

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sofortige individuelle Reflexion des Bewerbungsgespräches nach Abschluss

zeitnahe Mitteilung der Ergebnisse des Einstellungstests an Bewerber-/innen

häufige Fehler öffentlich anonym im Schüler-/innenplenum ansprechen

Nachbereitung und Reflexion mit Personalverantwortlichen und Lehrkräften

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INDIVIDUELLE BIOGRAFISCHE BEGLEITUNG

Biografische Begleitung A

us zurück liegenden Aktivitäten war uns bereits klar, wie entscheidend die individuellen Fähig-

keiten und Bedürfnisse für die richtige Berufswahl

sind. Schüler-/innen sollten in diesem Findungsprozess nicht allein gelassen, sondern individuell unterstützt werden.

Bei den Schüler-/innen mit klarem Berufsziel oder

barung war die unmittelbare Hilfe bei den Formalien der Bewerbung (besonders beim Bewerbungsan-

schreiben). Am häufigsten in Anspruch genommen wurden Informationen während der Bewerbungsphase.

Zur aktiven Einbeziehung der Eltern wurden die Vereinbarungen von ihnen mit unterzeichnet.

mit zwar unklaren Vorstellungen aber guten Noten

Vereinbart wurde zudem, dass bei Veränderungen von

bungszeitraum die „Biografischen Begleitung“ in

Im Rahmen der Vereinbarung verpflichteten sich die

wurde als individuelle Hilfe im gesamten BewerForm einer Vereinbarung angeboten. Die gleiche

Unterstützung erhielten Schüler-/innen, die sich nach einem Vertiefungspraktikum für einen Industrieberuf entschieden haben. Wichtigstes Element der Verein-

Noten schlechter als „3“ informiert wird.

Schüler-/innen zur Teilnahme an einem Vertiefungspraktikum im Rahmen des Projektes. Die Vereinbarung war erfüllt mit der Unterzeichnung eines Ausbildungsvertrages.

O-Töne: Nadine Deutschland, Azubi Laborantin: „…ich habe doch noch eine Stelle als Chemielaborantin bekommen und es macht mir wirklich Spaß. Ich bin mir sicher, dass es die richtige Entscheidung war.“

Christopher Kaps, Azubi Laborant: „.. wie Sie schon sagten, ist das erste halbe Jahr meiner Ausbildung bereits beendet und ich kann sagen, dass diese Lehre eindeutig die richtige Entscheidung war und dies in den Wochen, die ich bereits im Betrieb war bestätigt, denn diese bereiteten mir wie die Ausbildung sehr viel Spaß.“

Philipp König, Azubi Industriemechaniker: „… die Lehre als Industriemechaniker bei der Linde AG macht mir sehr viel Spaß. In meinen Augen war die Berufswahl zum Industriemechaniker die richtige Entscheidung und die Noten in der Berufsschule stimmen auch.“

Sally-Max Fritsche, Azubi Maschinenund Anlagenführer: „… ich wollte mich auch bei der MIBRAG bewerben, aber den richtigen Ausschlag hat das Praktikum gebracht. Mir macht es viel Spaß und ich habe es überhaupt noch nicht bereut.“

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TRAININGS- INDIVIDUELLE UND BERA- BIOGRAFISCHE TUNGSMODUL BEGLEITUNG

Biografische Begleitung

FREIWILLIGE VERTIEFUNGSPRAKTIKA

Ziel und Meilensteine vereinbaren •

das individuelle Ausbildungsziel nach den Fähigkeiten, Selbst- und Fremdeinschätzungen fixieren

Zielvereinbarung mit Schüler-/in, Eltern, Partnern schriftlich niederlegen

Aktivitäten der Vereinbarungspartner festlegen

regelmäißige gegenseitige Information über Fortschritt und/oder Abweichungen sichern

KOOPERATIONEN AKTIONSPLÄNE Klassenstufe

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Aktivitäten am Ziel ausrichten •

die Auswahl des Schülerbetriebspraktikums am Ausbildungsziel festmachen

verpflichtende Teilnahme an freiwilligen Vertiefungspraktika vereinbaren

schulische Leistungen im Blick behalten, über Veränderungen berichten und ggf. Aktivitäten/Unterstützung einleiten

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Unterstützung in der Bewerbungsphase

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Bewerber-/innen bei der Ausbildungsplatzakquise unterstützen

Checklisten über den Bewerbungsverlauf abgleichen

intensives Bewerbungstraining

Erfahrungen aus Bewerbergesprächen/Einstellungstest austauschen

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FREIWILLIGE VERTIEFUNGSPRAKTIKA

Freiwillige Vertiefungspraktika F

reiwillige Vertiefungspraktika, die eine Woche in den Sommerferien durchgeführt wurden, hatten

gungen und finanzielle Mittel erforderlich: •

Vertragliche Bindung der betrieblichen Partner

Organisation der Unterbringung und Verpfle-

Absicherung der Frühstücks- und Abendversor-

hielten die Teilnehmer-/innen Einblicke in unter-

Organisation der An- und Abreise der Teilneh-

Erfahrungen unter praxisnahen Bedingungen.

pädagogische Betreuung außerhalb der Prakti-

das Ziel, wichtige betriebspraktische Erfahrungen zu vermitteln.

Zielgruppe waren Schüler-/innen der 8. und 9. Klassen vor allem aus Orten, die im Tagespendelbereich große Industriestandorte nicht erreichen können. Im Gegensatz zum Schülerbetriebspraktikum er-

schiedliche industrielle Berufsfelder und sammelten Dazu wurden Partner gewonnen, die im dualen

System in eigenen Ausbildungsstätten oder im Verbund ausbilden.

Angeleitet wurden die Teilnehmer-/innen durch das

den Ausbildungsalltag vermittelt.

Für die Durchführung dieser Form Vertiefungspraktika waren umfangreiche organisatorische Anstren-

gung der Teilnehmer-/innen gung

mer-/innen

kazeit, da es sich um minderjährige Jugendliche handelt

Ausbildungspersonal und Auszubildende der Unter-

nehmen. Ihnen wurde so ein realistischer Einblick in

zur Durchführung der Praktika

Informationen der Eltern zu Versicherungsschutz und Ansprechpartnern während Praktikum und Freizeit

Informationen und Erklärungen für die Betreuer-/innen durch die Eltern (Essensvorschriften, Medikamenteneinnahme, Schwimmerlaubnis u.ä.)

Kontinuität zahlt sich aus. Ein Beispiel bei MIBRAG GmbH: 2011 nahmen 15 Schüler-/innen am Vertiefungspraktikum teil, davon schlossen 7 einen Ausbildungsvertrag in einem Industrieberuf ab 2012 nahmen 14 Schüler-/innen am Vertiefungspraktikum teil, davon schlossen 9 einen Ausbildungsvertrag in einem Industrieberuf ab

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TRAININGS- INDIVIDUELLE UND BERA- BIOGRAFISCHE TUNGSMODUL BEGLEITUNG FREIWILLIGE VERTIEFUNGSPRAKTIKA

KOOPERATIONEN AKTIONSPLÄNE

FREIWILLIGE VERTIEFUNGSPRAKTIKA

praxisnahe Bedingungen sichern •

als Partner Unternehmen mit Ausbildungsstätte oder Verbundausbilder für betriebliche Erstausbildung vertraglich binden

das Vertiefungspraktikum nahe an die Ausbildungssituation bringen, dabei Jugendschutz beachten

Inhalt und Ablauf des Praktikums konkret beschreiben und vertraglich die Umsetzung sichern

Arbeit und theoretische Einweisungen in kleinen Gruppen ermöglichen

Klassenstufe

Mobiltät und Eigeninitiative fördern •

das Angebot an Schulen flächendeckend bekannt machen, ggf. über örtliche und regionale Presse nachbewerben

Teilnahme am Praktikum nur nach schriftlicher Bewerbung zulassen

nach Bewerbung Schüler-/innen und Eltern in die Vorbereitung gleichermaßen einbeziehen

Angebot einwöchiger externer Unterbringung unterstützt Mobilität Jugendlicher aus ländlichen Regionen und/oder sozial schwachem Umfeld

Nachhaltigkeit sichern

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Umfrage bei den Teilnehmer-/innen durchführen und Ergebnisse in Qualitätsmanagement sowie Bewerberportfolio aufnehmen

Verlauf und Einschätzung des Praktikums mit durchführenden Unternehmen auswerten und dokumentieren

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KOOPERATIONEN AKTIONSPLÄNE

Kooperationen / Aktionspläne U

m die Entwicklung einer praxisnahen individualisierten Berufsorientierung zu sichern haben wir Kooperationen angebahnt. Ein Schwerpunkt lag hierbei auf Kooperationen zwischen Unternehmen und Schulen. Ein anderer auf den Kooperationen, die für den Träger zur Zielerreichung des Projektes notwendig waren, etwa zur Absicherung der freiwilligen Vertiefungspraktika. Letztere wurden auf Basis von Verträgen nach Ausschreibungen und Auftragsvergaben realisiert.

Deshalb haben wir im Modell versucht, auch die Inhalte und zeitliche Lage einzelner zugehöriger Aktivitäten in dreiseitigen Aktionsplänen zu fixieren. Diese wurden verschriftlicht und dreiseitig geschlossen, also von der Schule, dem betrieblichen Partner und dem Träger unterzeichnet.

In den Kooperationen zwischen Unternehmen und Schulen sind häufig allgemeinverbindliche Zielstellungen der Zusammenarbeit formuliert. Seltener enthalten diese Kooperationsverträge schuljährlich genau terminierte und mit Verantwortlickeiten versehene Aktionen der Vertragspartner. Bei vielen Kooperationen erfolgen die gemeinsamen Aktivitäten auf „Zuruf“, als kurzfristige Absprache. Diese Form ist sehr häufig auch Basis einer verlässlichen Zusammenarbeit, wird jedoch dem Anspruch einer systematischen Herangehensweise nicht gerecht.

Kooperationen zwischen Unternehmen und Schule sind umso effektiver, je klarer Ziele, einzelne Aktivitäten und Verantwortlichkeiten vereinbart sind. Viele Kooperationspartner „begnügen“ sich damit, auf eine Kooperation verweisen zu können. Für eine zielgerichtete Berufsorientierung reicht allein die Partnerschaft nicht aus.

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TRAININGS- INDIVIDUELLE UND BERA- BIOGRAFISCHE TUNGSMODUL BEGLEITUNG FREIWILLIGE VERTIEFUNGSPRAKTIKA

KOOPERATIONEN AKTIONSPLÄNE

Kooperationen und Aktionspläne

Kooperationen verbindlich regeln •

zur verstärkten individualisierten Berufsorientierung bei der Wahl der Partner die Branchen beachten

für systematische Berufsorientierung Kooperationen schriftlich vereinbaren

Ansprechpartner und Kommunikationswege festlegen

Klassenstufe

Aktionspläne vereinbaren •

schuljährliche Aktivitäten in Aktionsplänen festlegen und den Kooperationsverträgen beifügen

die zeitliche Anordnung der einzelnen Aktionen und die Zuständigkeiten bei den Partnern der Vereinbarung klar definieren

die schulinterne Kommunikation und Transparenz geplanter Aktionen sichern

Nachhaltigkeit und Motivation

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unmittelbar nach den Aktivitäten mit allen Partnern den Verlauf einschätzen

schuljährlich die Aktivitäten evaluieren und in der Schulkonferenz bestätigen oder nach Bedarf anpassen

nach erfolgreichen Aktionen mit schulinterner und lokaler/regionaler Öffentlichkeitsarbeit die Motivation fördern

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Qualifizierungsförderwerk Chemie GmbH

IMPRESSUM Qualifizierungsförderwerk Chemie GmbH Eisenbahnstraße 3 06132 Halle/Saale Tel.: 0345 21768-0 Fax: 0345 21768-21 Mail: info@qfc.de Web: www.qfc.de www.qfc-news.com REDAKTION „Fit für die Industrie. Unternehmen und Schule orientieren auf Zukunft“ Marlis Erdèlyi, Text Reiner Eckel, Gestaltung Herausgeber Qualifizierungsförderwerk Chemie GmbH, 2013

„Fit für die Industrie. Unternehmen und Schule orientieren auf Zukunft“ Laufzeit: 1.11.2010 bis 31.10.2013

Ein Unternehmen der

10 Das Projekt wurde aus Mitteln des Landes Sachsen-Anhalt und des Europäischen Sozialfonds gefördert


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