Architecture Portfolio | Richard Haverland

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Architecture Portfolio Richard Haverland 2012 - 2018


Richard Haverland B.sc. Arch

Curriculum Vitae

Geburtsdatum - 17.09.1991 - Moers, Deutschland Nationalität - deutsch

Allgemeine Hochschulreife - Abitur Friedrich-Spee-Gymnasium 2002 - 2012

SPRACHEN

Praktikum

Deutsch

Dipl.-Ing. Architekt Matthias Jansen

Englisch

2011

Praktikum Jansen & Stenmans - Planen und Bauen GmbH

SOFTWARE

2012

Rhinoceros 3D Vray for Rhino

Bachelor of Science - Architektur

Grasshopper 3D

Bergische Universität Wuppertal

Adobe Photoshop

2012 - 2016

Adobe Illustrator Adobe InDesign

Praktikum

3DS Max

Saban GmbH Estrichbetrieb 2013

Unreal Engine 4 (Virtual Reality) SCIA

Mitglied des Fachschaftsrates

REVIT

Bergische Universität Wuppertal

Processing / JavaScript

2013 - heute

freiberufl. student. Hilfskraft bauArt Michael Darr

ALLGEMEINE FÄHIGKEITEN

2015 - 2018

Parametric Design Computational Design

Master of Science - Architektur

3D-Modelling

Bergische Universität Wuppertal

Architektur Visualisierungen

2016 - heute

Virtual Reality Umgebungen wissenschaftl. Hilfskraft Virtual Reality Labor - Bergische Universität Wuppertal unter der Leitung von Thomas Klemmer

KONTAKT

2018 - heute

richardhaverland@web.de +49 1577 6349672

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Ausgewählte Projekte

1 - Master-Studio Experimental Design

4 - Bachelor Entwurf

2 - Master Entwurf

5 - Bachelor Entwurf

3 - Master Entwurf

6 - Master Seminar

‚Parafiction & Collage‘ Seite 4 - 11

‚Drunter und Drüber‘ Seite 22 - 27

‚Bigness‘ Seite 12-17

‚Luxushotel‘ Seite 28 - 31

‚Deepspace‘ Seite 18-21

‚Holodeck‘ Seite 32-35

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Studio ‚Parafiction and Collage‘

Rhinoceros 3D Vray for Rhino Grasshopper 3D Adobe Photoshop Adobe Illustrator Adobe InDesign 3DS Max Unreal Engine 4 (VR) SCIA

1 - Master-Studio Experimental Design

‚Parafiction & Collage‘ - Sommersemester 17 | Wintersemester 17/18 Ein Haus aus Häusern Prof. Holger Hoffmann Im Zuge der Aufgabenstellung des Studios „Experimentelles Entwerfen“ ging es darum sich der Collage als Entwurfsmethodik zu nähern und sie auf die heutige Zeit zu übertragen. Also eine neue Art der Collage, welche sich der digitalen Werkzeuge bedient und in einer dritten Dimension arbeitet. Im Gegensatz zu der klassischen zweidimensionalen Collage, die über einen sehr hohen Abstraktionsgrad verfügt, verpflichtet sich diese neue Art einer wesentlich präziseren Untersuchung und Modellierung der Übergänge zwischen Bestand und dem Collageelement. Als Bestand sollte man sich ein ikonografisches Gebäude der Moderne aus der Region suchen und in all seinen Facetten verstehen und rekonstruieren. Das heißt nicht nur geometrisch, sondern auch, oder vor allem, ideologisch und historisch analysieren, um daraus ein postfunktionales Fragment oder Ordnungsprinzip abzuleiten, welches den Bestand am stärksten, und sinnvollsten, verfremdet. Diese Verfremdung vom Bekannten erzeugt eine neue, fiktive Realität, die wir mittels der Virtual Reality untersuchen und erfahrbar machen. In diesem Zuge habe ich mich für den Kanzlerbungalow von Sep Ruf entschieden, der sich zum einem in seiner Historie immer wieder massiver Kritik stellen musste, aber zum anderen ein Aushängeschild der deutschen Moderne darstellt. Ruf entwarf das Gebäude nahe an den Vorstellungen Erhard‘s, dem damaligen Bundeskanzler, welcher ein Bauwerk wollte, dass die Bescheidenheit und Transparenz der neuen Bundesrepublik zum Ausdruck bringt. Man wollte sich gegen den damaligen 4


Studio ‚Parafiction and Collage‘

verschleifen. Daraus abgeleitet habe ich ein unterirdisches Labyrinth bzw. Katakombensystem entwickelt, welches vier neue Patios in die Landschaft stellt, von denen jeder eine andere Figur-Grund-Beziehung behandelt und somit jeweils anders auf die Landschaft reagiert. Das unterirdische Gangsystem lässt dabei die Oberfläche weitestgehend unversehrt und erzeugt ein Wechselspiel zwischen Struktur und Landschaft. Eben dieses Wechselspiel verarbeitet indirekt die Kritik am Kanzlerbungalow und das politische Handeln der Nachkriegszeit. Während oberflächlich ein transparentes und zurückhaltendes Deutschland suggeriert wurde, so hing es doch nur als Marionette an den Machtfäden des kalten Krieges. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der gesamte Entwurf nicht den Anspruch hat in eine gebaute Realität übersetzt zu werden, sondern vielmehr als eine kritische Auseinandersetzung auf formaler, historischer und ideologischer Ebene gesehen werden muss. Er nutzt die Werkzeuge der Postmoderne und Collage, um eine Immersion in einer virtuellen Realität, einer Parafiktion, zu erzeugen, die durch Verfremdung es als alternative Realität fassbar macht.

Berliner Pathos und den Prunk der Nationalsozialisten stellen. Genau diese defensive Haltung wurde dem Kanzlerbungalow nach Erhard’s Amtszeit zum Verhängnis, da er als unwürdig im Sinne eines Hauptsitzes des Bundeskanzlers empfunden wurde. Ihm fehlten die Insignien von Macht und Wohlstand. Daraus ableitend habe ich eine Freiform entwickelt, die sowohl Ruf’s Ideologie und die damalige Kritik daran, als auch die formalen Prinzipien der Moderne aufnimmt und ad absurdum führt. Als Referenz diente mir dazu die Formsprache von UN-Studio, wie zum Beispiel beim Arnhem-Twist. So löst mein eigens entworfener Twist zum einen die diskrete Bauteilfügung und die sehr horizontale Ausrichtung auf und lässt Dach, Wand und Boden in einer Form verschmelzen. Zum anderen bricht die extrovertierte Formsprache die defensive Haltung des Kanzlerbungalows und fügt dem Gebäude quasi ein postmodernes Zeichen der Macht hinzu. Im zweiten Teil des Studios sollten wir die vorher erarbeiteten Prinzipien auf ein Landschaftskonzept übertragen, um eine Beziehung zwischen verfremdeten Innenraum und Landschaft zu entwickeln und beide miteinander zu

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Studio ‚Parafiction and Collage‘

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Studio ‚Parafiction and Collage‘

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Studio ‚Parafiction and Collage‘

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Studio ‚Parafiction and Collage‘

Kreuzung

Erhebung

Angleichung

Verschmelzung

Abgrenzung

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Studio ‚Parafiction and Collage‘ Patio „Kreuzung“

Patio „Erhebung“

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Studio ‚Parafiction and Collage‘ Patio „Angleichung“

Patio „Abgrenzung“

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Master Entwurf ‚Bigness‘

Rhinoceros 3D Vray for Rhino Grasshopper 3D Adobe Photoshop Adobe Illustrator Adobe InDesign 3DS Max Unreal Engine 4 (VR) SCIA

2 - Master Entwurf

‚Bigness‘ - Wintersemester 16/17 Megablock in Hamburg Prof. Holger Hoffmann Es ist ein globales und stark zunehmendes Phänomen, dass Grundstücke in Metropolen und Großstädten mit monofunktionalen Immobilien, wie zum Beispiel Wohnkomplexen, bebaut werden, nur um diese dann an global agierende Investoren zu verkaufen. Die Wohnungen werden allerdings nur als Kapitalanlage oder Zweit- bzw. Drittwohnung genutzt, aber nicht dauerhaft bewohnt. Somit werden die Wohnkomplexe zu einer Art Geisterstadt. Die Aufgabe dieses Entwurfs bezieht sich genau auf dieses Phänomen und soll eine Kompromisslösung dazu anbieten. Ein ideales Versuchsobjekt dafür ist die rasant wachsende HafenCity in Hamburg. Sie bietet viele unbebaute Grundstücke, direkte Lage an der Elbe, kurze Distanzen zu Anziehungspunkten wie der Innenstadt oder der Elbphilharmonie und mit Hamburg als eine der größten Metropolen Europas ist sie der perfekte Anlageort für jene Investoren. Ziel war es ein Gebäude zu entwerfen, welches einerseits den Anforderungen der Stadt und potenziellen Investoren entspricht, also Flächen zu generieren, die möglichst gewinnbringend verkauft werden können, und andererseits öffentlichen Raum zu schaffen, welcher dieses Gebäude, auch bei geringer Auslastung der Ankernutzungen (Wohnen, Büro und Hotel), belebt. Auch wegen der vermeintlich ungünstigen Lage zwischen Autobahn und Zugstrecke muss das Gebäude autark als Stadtraum funktionieren.

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Master Entwurf ‚Bigness‘

formale Herleitung

Öffentliche Erschließung verbindet die vier öffentl. Ebenen

Öffentliche Ebenen Verteilung in die privaten Blöcke

Private Erschließung Zugang zu den privaten Böcken

von einer horizontalen in eine vertikale Orientierung geändert und mittels zweier Aufzugssysteme, zum einen die öffenltichen Ebenen und zum anderen die privaten Blöcke, miteinander verbunden. Entstanden ist dadurch ein ikonografisches Gebäude, welches sich durch seine reine Brutalität der Elbphilarmonie, als Wahrzeichen der Stadt, entgegenstellt und einen zweiten Pol in der HafenCity bildet.

Um ebendiese Autarkie formal zum Ausdruck zu bringen, habe ich als Grundelement ein Ensemble von Blockrändern, eine klassische Typologie des Städtebaus, als abstrahierten Stadtraum angenommen durch den meine ‚vertikale High Line‘ fließen soll. Dieses Ensemble habe ich weiter verformt und verzahnt, bis ein Volumen entstanden ist, welches eine Komplexität erreicht hat, die sowohl das Wechselspiel zwischen öffentlichen und privaten Räumen als auch genug Fläche für die vorausgesetzten Nutzungen enthält. Dabei stellen die Blöcke den privaten Raum und die dazwischen liegenden Ebenen den öffentlichen Raum dar (siehe Herleitung). Auf Grund der relativ geringen Grundstücksfläche habe ich die Erschließung

Axonometrische Darstellungen der öffentlichen Ebenen

Ausstellung

Park

Mini-Stores

Food-Court 13


Master Entwurf ‚Bigness‘

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Master Entwurf ‚Bigness‘

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Master Entwurf ‚Bigness‘

Grundriss - Wohnen | Hotel

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Master Entwurf ‚Bigness‘

Grundriss - Wohnen | Büro

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Master Entwurf ‚Deep Space‘

Rhinoceros 3D Vray for Rhino Grasshopper 3D Adobe Photoshop Adobe Illustrator Adobe InDesign 3DS Max Unreal Engine 4 (VR) SCIA

3 - Master Entwurf

‚Deep Space‘ - Sommersemester 17 A Gate to Digital Finnland Prof. Holger Hoffmann Die Digitalisierung ist eine, sich nicht aufhaltende, globale Entwicklung. Vielen ist nicht bewusst wie weit sie sich schon ausgebreitet hat, bzw. wie stark man sich selbst schon mit der digitalen Welt verknüpft hat. Gerade in Europa wurde der Anschluss daran weitestgehend, im Gegensatz zu Asien oder den USA, verschlafen. Um dieser Tatsache zum einen entgegenzuwirken, und zum anderen der Öffentlichkeit Einblicke in digitale Ökonomie und Forschung, welche abseits der öffentlichen Digitalisierung, wie Social Media, einen enormen Stellwert auf dem Weltmarkt erlangt haben, zu gewähren, ist die Aufgabe dieses Entwurfs ein Tor zur digitalen Welt zu schaffen. Als Grundlage dazu wurden zunächst Varianten von Rastern erzeugt und deren Abwandlungen, Entwicklungen und Fusionen erforscht und verstanden. Dies beruht zum einen auf dem Ort Helsinki, dessen Ursprung auf Rastern liegt, und zum anderen darin, Raster als grundlegende Ordnungssysteme zu verstehen. In der nächsten Phase wurde dann das Ergebnis, entweder einer Raster Variante oder ein Produkt aus mehreren Varianten, durch kurvilineare Geometrien transformiert, um dem starren System eines Rasters Elastizität zu verleihen. Im letzten Schritt sollte dann dieses elastische Raster mit Komponenten collagiert werden.

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Master Entwurf ‚Deep Space‘ Raster Iterationen

radiales Raster

lineares Raster

quadratisches Raster

selbstteilendes Raster

an bestimmten Stellen dem Stadtraum formal zu öffnen und dadurch Ausfransungen der Kontur zu erzeugen. Den drei Richtungen habe ich derweil drei Nutzungen zugeordnet: diagonal = öffentliche Achse, horizontal = digitales Labor, vertikal = digitale Fabrik. Die öffentliche Achse eignete sich durch die diagonale Ausrichtung sehr gut um die Orientierung zur nördlich gelegenen Innenstadt aufzunehmen. Die horizontale und vertikale Achse ergaben jeweils Raumstrukturen die sehr gut mit den digitalen Nutzungen bevölkert werden konnten. An den Kreuzungspunkten zwischen der diagonalen und den anderen beiden Achsen, liegen jeweils, wie es auch schon systematisch beschrieben ist, die Schnittstellen von der Öffentlichkeit zur digitalen Forschung und Produktion. Abschließend lässt sich festhalten, dass dieser Entwurf sowohl in seinem Ursprung bzw. Idee, als auch seiner Entstehung und Entwicklung, sowie in seiner Ausführung eine rein digitale Strategie verfolgt. Lediglich der Schauplatz ist analog und behandelt digitale Themen in ebendieser analogen Realität.

Dazu habe ich zunächst drei grundlegende Arten von Rastern, quadratisches, lineares und radiales Raster, untersucht und drei Varianten erzeugt. Als Ergebnis folgte daraus ein quadratisches Raster, welches seine Zellen, anhand der Nähe zu einem Attraktorpunkt, immer weiter und feiner unterteilt. Dieses System habe ich im nächsten Schritt aufgeschlüsselt und der weiteren Unterteilung jeweils eine horizontale, eine vertikale und eine diagonale Richtung gegeben. In der zweiten Phase habe ich Splines als kurvilineare Geometrie genutzt, um diese drei Richtungen zu steuern. Somit gab es nichtmehr einen Attraktorpunkt, sondern drei Splines die jeweils für eine Richtung als Attraktorkurve dienen und die Feinheit der Unterteilung steuern. Das entstandene Raster habe ich im weiteren Entwurfsprozess nicht nur als Platzierungssystem für meine Komponenten genutzt, sondern es auch als Trägerrost übersetzt und somit auch als formbestimmendes Element verwendet. Durch die parametrische Erzeugung und der relativen freien aber auch präzisen Steuerung durch die Splines, war es mir möglich das Gebäude

vertikale Richtung: digitale Fabrik

horizontale Richtung: digitales Labor

diagonale Richtung: öffentliche Achse 19


Master Entwurf ‚Deep Space‘

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Master Entwurf ‚Deep Space‘

Perspektive - Schnittpunkt öffentliche Achse | digitales Labor

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Bachelor Entwurf ‚Drunter und Drüber‘

Rhinoceros 3D Vray for Rhino Grasshopper 3D Adobe Photoshop Adobe Illustrator Adobe InDesign 3DS Max Unreal Engine 4 (VR) SCIA

4 - Bachelor Entwurf

‚Drunter und Drüber‘ - Wintersemester 13/14 Konstruktiver Entwurf Prof. Ulrich Königs & Prof. Karl Schwalbenhofer in Kooperation mit Niclas Engelen

Aufgabe war es ein öffentliches Multifunktionsgebäude in Stahlbauweise für die Wuppertaler Nordstadt zu planen. Das Entwurfsmotiv ist eine schlichte Stapelung von Quadern, die zur Generierung von Freiflächen für Erschließung und Aufenthalt auseinandergeschoben werden. Um die Optik gestapelter Volumen in der Formgebung des Gebäudes ablesbar zu machen, bedarf es an den sich überlagernden Flächen der Quader eines Versatzes in der Konstruktion, damit nicht der Eindruck entsteht, dass sich die Volumen miteinander verschneiden. Kern des Raumprogramms sind die zwei Sportplätze, einer als geschlossene Halle und einer als überdachter Platz am Außenklima ausgeführt, sowie Freiflächen für Urban Gardening, die das Gebäude wie einen Park erlebbar machen. Die Elemente des Tragwerks wurden statisch dimensioniert und die gesamte Tragstruktur des Gebäudes als dreidimensionales Modell mit einer Statiksoftware (SCIA) berechnet.

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Bachelor Entwurf ‚Drunter und Drüber‘

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Bachelor Entwurf ‚Drunter und Drüber‘

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Bachelor Entwurf ‚Drunter und Drüber‘

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Bachelor Entwurf ‚Drunter und Drüber‘

Knotenpunkt

Tragwerksstruktur

Verformung des Tragwerks

Abdeckblech Faserzementplatten Stelzlager

Bitumenbahn

Gefälleestrich

Stahlbeton

Verbundblech

Axonometrie Knotenpunkt 26


Bachelor Entwurf ‚Drunter und Drüber‘

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Bachelor Entwurf ‚Luxushotel‘

Rhinoceros 3D Vray for Rhino Grasshopper 3D Adobe Photoshop Adobe Illustrator Adobe InDesign 3DS Max Unreal Engine 4 (VR) SCIA

5 - Bachelor Entwurf

‚Luxushotel‘ - Sommersemester 14 Methodischer Entwurf Prof. Susanne Groß & Prof. Ulrich Königs in Kooperation mit Niclas Engelen

Diesem Entwurf ging ein erster Aufgabenteil voraus, der beinhaltete ein Luxushotel in der Kölner Innenstadt zu entwerfen. Ab der Hälfte des Semesters wurde dann die Aufgabenstellung verändert und es war gefordert den vorhandenen Entwurf einer Translokation in die Steiner Niederalm zu unterziehen. Da im Entwurfsprozess am neuen Ort nicht direkt auf umliegende Bebauung eingegangen werden musste, war die Freiheit in der Formfindung und Dimensionierung sehr groß. Um in unserem translozierten Entwurf die Geschichte des vorherigen Ortes und das Thema der Translokation selbst aufzugreifen, entschieden wir uns dazu aus der Grundfläche des Ausgangsentwurfs eine neue dreidimensionale Form abzuleiten und so eine Geometrie zu generieren, die in sich spannungsvoll ist, aber auch eine Beziehung zu der natürlichen Umgebung der Steiner Niederalm aufbaut.

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Bachelor Entwurf ‚Luxushotel‘

Die Grundfläche des ersten Ausgangsentwurfs wurde leicht gestaucht und im nächsten Schritt auch als Form der Ansicht betrachtet (s. Konzeptgrafik). Diese adaptierte Formgebung ermöglichte uns das Konzept der „durchstoßenen“ Masse des Ausgangsentwurfes weiterzuführen. Die Vorgehensweise hat sich jedoch im neuen Entwurf von dem Durchdringen eines Erschließungsnetzes auf das Durchdringen bzw. das Aushöhlen von Räumen verlagert. Die Erschließung wurde auf ein Minimum reduziert, sodass lediglich zwei Fluchttreppenhäuser und ein Aufzug übrig blieben. Der Rest des Volumens wird von einem verschachteltem Raumgefüge durchdrungen, welches sich dem Besucher von Außen über die Fassade und von Innen über Versprünge in Wänden und Decken offenbart. Ziel unseres Entwurfs ist, dass Natur und Architektur eigenständig ablesbar bleiben und eine Korrelation zwischen beiden entsteht. Das Gebäude soll nicht durch Verschmelzung, Imitation oder Einbettung in die bestehende natürliche Umgebung versuchen Teil der Natur zu werden, sondern einen autonomen Gegensatz dazu darstellen. Beide Aspekte akzeptieren einander und erzeugen auf diese Weise eine kontrastreiche Harmonie.

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Bachelor Entwurf ‚Luxushotel‘

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Bachelor Entwurf ‚Luxushotel‘

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Seminar ‚Holodeck‘

Rhinoceros 3D Vray for Rhino Grasshopper 3D Adobe Photoshop Adobe Illustrator Adobe InDesign 3DS Max Unreal Engine 4 (VR) SCIA

6 - Master Seminar

‚Holodeck‘ - Wintersemester 16/17 Prof. Holger Hoffmann & Prof. Karl Schwalbenhofer in Kooperation mit Lukas Altreuther

Aufgabe in diesem Seminar war es sich dem Ornament nicht nur als dekoratives, sondern vor allem als präzise geometrisch definiertes Element in der Architektur anzunähern. Mit welchen Abhängigkeiten wird es konstruiert? Lassen sich Beziehungen innerhalb des Ornaments erkennen, wie zum Beispiel Schichtungen oder Hierarchien? Besteht das Ornament aus multiplikativen Elementen oder aus einer kontinuierlich aufgebauten Regel? An welchen Stellen wird es dreidimensional und wo zweidimensional bzw. grafisch? All diese Leitfragen sollten dann zu einem Ergebnis führen, welches das gewählte Ornament in einer weiterinterpretierten Variante zeigt. Am Schluss sollte ein virtueller Raum damit bevölkert werden, der dann mit Hilfe der „Virtual Reality“-Brille auf geometrische, räumliche und atmosphärische Qualitäten untersucht werden konnte. Im Zuge dessen haben wir uns für das keltische Bandornament entschieden, welches trotz seiner vermeintlich simplen und schlichten Art, bei genaueren Analysen eine doch erstaunliche Komplexität aufweist.

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Seminar ‚Holodeck‘

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Seminar ‚Holodeck‘

sprach. Somit konnten wir in der zweidimensionalen Ebene dafür sorgen, dass das entstandene Ornament dem ursprünglichen so nahe wie möglich kommt. Um die nun erzeugte Systemlinie in das dreidimensionale zu bringen mussten die Schnittpunkte der Systemlinie besonders betrachtet werden. Damit an diesen Stellen die Stränge über- und untereinander durchlaufen können, müssen Hoch- und Tiefpunkte erzeugt werden und in eine Liste eingefügt werden. Da diese erzeugten Punkte jedoch nicht im Uhrzeigersinn aufgeführt werden, müssen diese Punkte noch in eine Reihenfolge gesetzt werden. Um besseren Einfluss auf die entstehenden Formen zu haben werden die Kurven zwischen den Schnittpunkten in kleiner Segmente zerteilt. Dies ist auch teils nötig weil manche Kurven in der zweidimensionalen Ebene mehrfach knicken. Anschliessend werden durch Sinus- und Bezierfunktionen das Aussehen der Kurvensegmente im dreidimensionalen bestimmt. Dann werden die einzelnen Kurven wieder zusammengefügt und durch Rotation um das Zentrumsdreieck wieder zu einem vollständigen Ornament zusammengefügt. Um das ganze auf einen platonischen Körper zu übertragen haben wir den Isokaeder gewählt, da er mit seinen Dreiecksflächen am ehesten zu unserem Ornament passt. Die einzelnen Ornamente sind darauf so aneinander gefügt das unterschiedliche Situationen entstehen, sodass sich die Ornamente entweder durchdringen oder aneinander vorbei laufen.

KELTISCHE BANDORNAMENTE Dieses Bandornament der keltischen Kunst baut sich aus zwei Hauptstrukturen, die in weitere Substrukturen untergliedert werden, auf. Beide dieser Strukturen zeichnen sich dadurch aus, dass Sie endlos sind, ohne wirklichen Anfang oder Ende. Hinzu kommt das dieser Verlauf immer im Muster darüber und anschliessend wieder darunter verläuft. Während die eine Haupstruktur vollkommen willkürlich zu sein scheint ist die andere in drei kleinere Bänder, die um einen gemeinsamen Mittelpunkt rotieren, zu untergliedern. Diese Substruktur lässt sich widerum in Kreise und Ellipsen unterteilen. Dabei haben die Kreise alle die gleichen Radien. Die Ellipsen hingegen scheinen alle unterschiedliche Radien zu besitzen. In dem Ornament gibt es jedoch auch Elemente die nicht durch geometrische Formen, wie Kreise und Ellipsen bestimmt werden können. Diese Linien scheinen durch zum Beispiel zwei Kreise definiert zu sein, jedoch scheinen Sie zum Teil keinen Regeln zu folgen. 3D-GESTALTUNG Um das Ornament einfacher handhaben zu können haben wir die Ellipsen in Kreise umgewandelt. Zwischen den Kreisen befinden sich unbestimmte Linien. Um diesen unbestimmten Linien eine klare geometrische Regel zu geben haben wir die Beziehungen der zwei daran angrenzenden Kreise untersucht. Durch einen tangentialen Kreisbogen um die jeweils angrenzenden Kreise konnten wir eine Linie erzielen die annähernd der unbestimmten Linie ent-

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Seminar ‚Holodeck‘

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