1. Platz des Leserabe-Geschichtenspiels

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Emil‐Fischer‐Volksschule, Klasse 1b

Das Leseraben‐Abenteuer

Die Einladung Als der Leserabe aufwachte, hatte er richtig gute Laune. Irgendetwas war doch heute? Ach ja, jetzt fiel es ihm wieder ein. Die Bücherprinzessin hatte ihn eingeladen. Darauf freute er sich schon die ganze Woche. Wann sollte er denn auf dem Schloss sein? Die Einladung lag noch auf seinem Schreibtisch. Jetzt konnte er nachschauen, wann er kommen sollte. Einladung Lieber Leserabe! Erst trinken wir Tee. Dann lesen wir. Ich freue mich auf Dich. Also ‐ um 17 Uhr in der Bibliothek! Deine Prinzessin

Er holte sich seinen Bollerwagen und packte alles ein, was er für einen gemütlichen Lesenachmittag bei der Prinzessin brauchte: seine Lesebrille, ein Lesezeichen, gemütliche Hausschuhe und ein Taschenbuch. Und dann pflückte er noch einen Blumenstrauß für die Prinzessin; denn er war ein höflicher Rabe. Der Leserabe schloss die Haustür zu und zog los. Beim Laufen dachte er, dass die Prinzessin ihn am Schlosstor abholen wollte. Als er ankam sah er niemanden. Er klopfte dreimal – das Tor sprang auf und im Schlosshof sah er…


…den dicken Räuber. „Ja, ich glaub‘s nicht, alter Kumpel“, schrie der dicke Räuber und umarmte den Leseraben so fest, dass ihm fast die Luft ausging. Dann gingen sie beide in die Bibliothek. Der Leserabe freute sich schon ganz sehr auf die vielen Bücher. Er überlegte, ob er zuerst ein Märchen lesen sollte oder doch lieber das neue Buch von Willi Vampir. Da waren sie auch schon angekommen. Aber wo war denn nur die Prinzessin?

Ein altes Buch Endlich entdeckten sie sie. Die Prinzessin saß hinter einem Bücherstapel. Sie hatte das Klopfen nicht gehört. Sie hatte sie nicht am Tor abgeholt und sie hatte vergessen, Tee zu kochen. „Da seid ihr ja“, rief sie. „Ich hab was ganz Tolles gefunden. Schaut mal her!“ Vor ihr lag ein uraltes Buch. Und als sie es aufblätterten, sahen sie darin eine wunderbare Insel. „Da will ich unbedingt hin!“, erklärte die Prinzessin. „Hast du dein Flugmobil dabei, dicker Räuber?“ „Sowieso“, sagte der Räuber. „Geputzt und aufgetankt“. Auf zur Piratenbucht Der dicke Räuber gab in den Navigator ein: Piratenbucht. Dann flogen sie los und landen in der Piratenbucht. Es war mitten in der Nacht. Die Piraten schliefen. Ganz leise suchen sie den Schatz. Dabei stolpert der dicke Räuber über eine Blechdose. Dann wachten die Piraten auf. Der Kapitän rief „Angriff!“ Es begann eine wilde Jagd. Plötzlich sah der dicke Räuber einen


goldenen Schlüssel und er klaut ihn schnell. Dann rannten sie zum Flugmobil. Im Hexenwald Sie flogen über die Bäume. Sie waren müde. Der Leserabe hielt Ausschau. Auf einmal sahen sie ein Licht. Der Räuber sagte: „Hier landen wir. Neben einem Haus.“ Als sie ins Fenster schauen, sehen sie eine Hexe. Der dicke Räuber sagte: „Hier ist mir gruselig. Da wohnt eine Hexe.“ Die Hexe rührte in einem Kessel mit Unsichtbarkeitstrank. Alles war voll Dampf. Überall standen Flaschen herum. Jetzt verließ die Hexe das Zimmer, weil sie Kräuter holen wollte. Der Leserabe und der dicke Räuber schlichen in die Küche und klauten eine Flasche Unsichtbarkeitstrank. Jetzt aber nichts wie weg! Auf den Vampirhügeln Sie flüchteten aus dem Hexenwald. Aber ihr Tank war fast leer. Deshalb landeten sie auf den Vampirhügeln. Sie waren todmüde und suchten einen Platz zum Schlafen. Da sahen sie ein Schloss und klopften an. Doch als die Tür aufging, kam kein lieber Mann heraus, sondern ein Vampir. Der Leserabe hüpfte vor Schreck auf den Arm des Räubers und der Räuber schlug sofort die Tür zu. Denn er wollte das Unsichtbarkeitsmittel nehmen. Zum Glück hatte er es geklaut. Aber er schaute mal auf die Verpackung. Er hatte gar nicht bemerkt, dass das Mittel nur für zehn Sekunden war. „Egal“, sagte der Räuber „ich habe eine Idee“. Der Leserabe sagte: „Dann erzähle sie mir!“ „Wir teilen das Mittel so auf, dass die ganze Flasche alle ist. Vielleicht hält es dann länger als zehn Sekunden.“ Und so machten sie es auch. Der Räuber machte das


Tor noch einmal auf. Sie gingen also ins Schloss und bemerkten nicht, dass sie direkt auf eine Falltür zugingen. Und sie fielen in einen Käfig und sahen, dass sie mitten in der Gruselschule sind und wieder sichtbar waren. Der Lehrer sagte: „Die kommen gerade richtig. Ich wollte schon immer ein Experiment mit Menschen machen.“ Doch auf einmal klingelte der Pausengong. Weil der Lehrer Pausenaufsicht hatte, ging er raus. Er hatte zum Glück den Schlüssel am Käfig vergessen. Der Rabe schloss auf, der Räuber nahm sich eine Blutwurst mit und sie flogen weiter. Als die Vampire wieder in die Klasse kamen, sahen sie nur noch den offenen Käfig. Das Bad im Krokodilssee Als sie im Flugmobil saßen, sah die Prinzessin unter sich einen See. Sie schrie: „Ich will ins Wasser. Ich habe mich schon zwei Tage nicht mehr gewaschen.“ „Wir landen ja schon“, sagt der der dicke Räuber. „Danke“, sagte die Prinzessin. Sie zog ihr Kleid aus. Sie wollte gerade ins Wasser steigen. Plötzlich schrie sie: „Aaaah, ein Krokodil schaut aus dem Wasser raus!“ „Lecker, neues Fressen“, sagte das Krokodil. „Die Prinzessin ist kein Fressen“, sagte der dicke Räuber. „Hier ich habe noch eine Blutwurst. Willst du die vielleicht haben?“ Dem Krokodil lief das Wasser im Mund zusammen. Es ließ sich die Blutwurst schmecken und die Prinzessin baden. Und gerade als sie abtauchen wollte, sah sie eine Flaschenpost. Sie fischt sie heraus und darin steht: Ein Pony mit Satteltaschen ist selten.


Im Ponygebirge Was sollte das bedeuten? Der Leserabe dachte scharf nach. Dann sagte er: „Gucken wir mal auf der Schatzkarte nach!“ Tatsächlich – da stand das Ponygebirge. Der dicke Räuber gab Ponygebirge in den Navigator ein. Er klaute noch schnell ein Handtuch, das am Strand herumlag und dann flogen sie los. Bald kreiste der Flieger über dem Ponygebirge. Aber sie fanden kein Pony mit Satteltaschen. „Bitte landen“, sagte die Prinzessin. „Na klar“, sagte der Räuber und sie landeten. Der dicke Räuber, der Leserabe und die Prinzessin machten Picknick. Aber was hörten sie da: ein lautes Weinen kam aus einer tiefen Schlucht. „Das ist ein Pferd“, sagte der Leserabe. „Vielleicht ist das das Pony mit den Satteltaschen?“ Sie gingen bis zur Schlucht. Tatsächlich – da ist es! „Du hattest recht“, sagte die Prinzessin. Das Pony war verletzt. Der dicke Räuber holte das Handtuch aus seinem Rucksack und umwickelte das Bein. Er steckte einen Stock in den Handtuchverband und sagte: „Alte Räuberangewohnheit!“ Er half dem Pony, aufzustehen. „Dürfen wir mal in deine Satteltaschen gucken?“, fragte er. Das Pony sagte: „Ja“. „Da ist was drin!“ schrie der dicke Räuber. Hin zur Kakteenwüste Es war ein Zettel mit fünf Bildern. Wenn sie Anfangsbuchstaben zusammenlasen, lasen sie SUTKAK. Der Leserabe überlegt und überlegt. Was konnte das nur bedeuten? „Ich hab‘s“, sagte die Prinzessin. „Wir müssen einfach nur rückwärts lesen.“ „Eine gute Idee! Wir probieren es“, sagte die Prinzessin. „Kannst du dich noch an die Kakteenwüste auf der Schatzkarte erinnern?“ „Ja“, sagte der dicke Räuber. „Los!“, sagte der Leserabe. Der dicke


Räuber gab Kaktuswüste in den Navigator ein und sie flogen los. Es dauerte nicht lange, da landeten sie in einer heißen Wüste. „Das ging aber schnell. Alle aussteigen!“, schrie der dicke Räuber. „Da fallen mir ja die Ohren ab“, sagte die Prinzessin. „Entschuldigung, schönste Hoheit! Da vorne sind Kakteen. Wir laufen da jetzt hin!“ Die Prinzessin war da anderer Meinung. Sie wollte sich erst mal ausruhen. „Papperlapapp“, sagte der dicke Räuber. „Ausgeruht wird sich erst, wenn wir den Schatz haben! Komm schon, wir nehmen meine Schaufel mit und viel zu trinken!“ Er suchte überall. Dort waren so viele Kaktusse, dass es unmöglich war, einen vom anderen zu unterscheiden. Doch plötzlich trafen sie auf einen Kaktus, der sich von den anderen unterschied. Auf diesem Kaktus saß ein Räuberhut. Dort gruben sie ein bisschen. Kurz darauf sahen sie ein Stück Silber in der Sonne glitzern. Als sie weitergruben, sahen sie einen uralten Koffer. Sie buddelten den Koffer heraus. Der dicke Räuber holte den goldenen Schlüssel raus, den er bei den Piraten geklaut hatte und öffnete den Koffer. Da waren 101 Bücher drin! Hurra! Hurra! Hurra! Alle waren glücklich und freuten sich und sagten: „Wir haben einen Bücherschatz gefunden!“. Sie gingen zum Flugmobil zurück und der Koffer war sehr schwer. Sie schafften es aber doch noch. Dann flogen sie fröhlich zurück und alle lobten die Prinzessin.


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