INITIATIV. 0,-
Nr. 6 – Herbst / Winter 2021/22
Euro
Ihr kostenloses Magazin für die Ostalb, das Remstal und das Filstal
JÜRGEN FRIESS: Täglich Kunst
Seite 110
Seite 182
Die BARMER Digitalisierung im Visier
Seite 178
Traumcocktails: SODAFANT:
Titelfoto: Mario Klaiber
Regional sprudeln
Geniale Drinks in der Schorndorfer VIU Skybar und der VIU Lounge Seite 210
Sympathieträger Der neue Aalener OB Frederick Brütting im Interview. Seite 230
INITIATIV. jetzt KLIMANEUTRAL
KLIMA neutral produzie rt
Aus Inspiration wird Zukunft. Der neue, rein elektrische Audi Q4 Sportback e-tron1. Die mobile Zukunft nimmt Form an – und sie ist auf den ersten Blick kompromisslos sportlich und konsequent alltagstauglich: mit seiner besonders niedrigen, Coupé-artigen Dachlinie und einem großzügigen Innenraum gibt der Audi Q4 Sportback e-tron1 die Richtung vor. Audi drive select und elektrische Heckklappe bringt er bereits serienmäßig mit, Dynamik und Ausdauer treiben ihn an. Seine fokussierende Front, das kraftvolle Heck und das progressive Interieur lassen keinen Zweifel: Fortschritt lässt sich nicht aufhalten – auch nicht unterwegs, wo Sie an HPC-Säulen (High Power Charging) ultraschnell laden können. Ein attraktives Finanzierungsangebot: z. B. Audi Q4 Sportback 35 e-tron*. * Stromverbrauch (kombiniert) in kWh/100 km: 15,6 (NEFZ); CO2-Emissionen (kombiniert) in g/km: 0. Effizienzklasse A+. Audi connect Remote & Control für MMI Basis, Audi drive select, Einparkhilfe hinten, Bluetooth-Schnittstelle, Glanzpaket, Klimaautomatik u.v.m. Das Angebot basiert auf einer jährlichen Fahrleistung von 10.000 km.
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INITIATIV. Ihr kostenloses Magazin für die Ostalb, das Remstal und das Filstal
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Dass un ser alle unse INITIATIV. – Ihr M re agazin fü r Und den Leserinnen und Leser ist, die Region koste noch sin d wir uns nlos für wird sich Magazin wie nie in Natur be Deutschland uns so manches kos mals ändern. wu tenpflich erer Vera tige ntwortun Ihr Maga sst. Daher gilt sc g zin für die ho gegenüb er der produzie Region w n ab dieser Aus gabe: IN rt! Ein Sc ird vollko IT hritt in d m IA TIV. – m en k ie Zukun ft – für S limaneutral ie und un s. Ihr IN.-H erausge ber Ralp h F. Wild
ID-Nr. 21108420
Druck zertifiziert nach ISO Norm ProzessStandard Offsetdruck
Alle Infos und direkte Druckanfragen finden Sie auf
www.druckereimainz.de Süsterfeldstraße 83 · 52072 Aachen · info@druckereimainz.de
Liebe Leserinnen, liebe Leser, gehören Sie wie ich zu den Menschen, die viele Worte versuchen, aus ihrem Wortschatz zu streichen? Keine Angst, ich spreche hier nicht vom Genderwahnsinn oder von Absurdidäten, was heute bei uns nicht mehr ausgesprochen werden darf, weil es einen angeblich rassistischen Hintergrund hat. Da muss jeder bitte für sich selbst entscheiden, wo er (tatsächliche) Grenzen überschreitet und was in keinster Weise in Verbindung gebracht werden kann mit Rassismus. Nein, ich spreche von Wörtern, die uns alle erst seit eineinhalb Jahren tatsächlich geläufig sind: Inzidenz zum Beispiel. Oder an erster Stelle natürlich Corona-Viren. Oder Covid-19. Oder Impfdurchbruch. Die Liste ließe sich noch verlängern und verlängern. Denn, das ist uns allen längst bewusst: Die Pandemie wird uns auch im Jahr 2022 beschäftigen. Normalität? Sie ist bei weitem noch nicht greifbar. Maximal die ersten Spuren davon. Und daher kommen wir auch in dieser Ausgabe nicht daran vorbei, uns über einige Seiten mit dem Virus auseinanderzusetzen. Und wir haben auch dieses Mal wieder das letzte Jahr der Corona-Seuche zusammengefasst. Weil Sie uns wiederspiegeln, dass Ihnen dieser Blick auf die Geschehnisse wichtig ist. Denn in unserer schnelllebigen Zeit fällt es schwer, noch das auf dem Schirm zu haben, was gestern aktuell war. Schließlich kamen zur Pandemie viele andere Katastrophen dazu, dass plötzlich sogar Corona den Platz in der zweiten Reihe einnahm. Und dennoch: INITIATIV., das verspreche ich Ihnen, wird es gelingen
Sie aus dem Corona-PandemieGeschehen zu holen und mit besonderen Storys ganz anderer Art zu begeistern. Dabei möchte ich vorab eine kleine Warnung aussprechen: Wie es Ihnen bekannt ist, scheuen wir uns nicht, auch andere, vielleicht manchmal provozierende Bilder zu zeigen. Denn die Welt ist leider nicht immer nur Friede, Freude, Eierkuchen. Daher, ich möchte Ihnen die Story ans Herzen legen, eine große Bitte: In unserem großen Artikel zu den geretteten Rehkitzen aus den Feldern im Raum Göppingen zeigen wir auch Bilder, die vielleicht manch einem aufs Gemüt schlagen mögen oder auch nicht für Kinderaugen gedacht sind. Aber: Nur so können wir unterstreichen, was es heißt, wenn kleine Rehbabys in unseren Feldern Opfer werden von riesigen Mähmaschinen und wie wichtig es ist, dass die StauferKitz vorher Quadratmeter für Quadratmeter mit ihren Drohnen überfliegen und anschließend die Rehe heraus holen, bevor gemäht wird... Spannung pur verspricht auch unsere Story zur Mögglingerin Katja Baumgärtner. Sie ist der Inbegriff für die Limeskunde in unserer Region. Und wie es das Schicksal so will, kann sie, die es gar in den STERN geschafft hatte, von einem
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Foto: rawimedia
INITIATIV.
„Sechser im Lotto“ für sich berichten. Mit Superzahl. Denn ausgerechnet auf dem Grundstück von ihrem Mann und ihr selbst kamen Römerspuren zum Vorschein – und inzwischen legten die ersten Grabungen tolle Fundstücke frei. Wir berichten exklusiv über das, was da in Mögglingen zu sehen ist. Nur einen Ort weiter ist Jürgen Frieß zuhause. Der Böbinger begeisterte schon in unserer letzten Ausgabe mit tollen Fotografien. Dieses Mal aber zeigen wir Ihnen ausfürlich, welch begnadeter Künstler der 72-Jährige ist: Jeden Tag ein Kunstwerk lautet das Motto. Sein Schatz an Gemälden, Zeichnungen, Fotos macht sprachlos. All das und viel mehr zeigen wir Ihnen hier und heute. Warum? Weil Sie es verdient haben! Genießen Sie diese bereits sechste Ausgabe von INITIATIV., Ihr Magazin für die Region.
Gesundheit für Sie alle! Es grüßt Sie
Ralph F. Wild
Herausgeber INITIATIV., Agentur rawiMEDIA
Editorial
KLIMA neutral produzie rt
Inhalt
190 02/2021
Themen
JEDEN TAG EIN GEMÄLDE Der Böbinger Jürgen Frieß liebt die Kunst. Und die Kunst liebt ihn. Und so entsteht nahezu täglich ein Werk aus seiner Hand. Seite 110
MANN MIT KLAVIER Joe Löhrmann zieht mit seinem Klavier durch die Welt. Der Aussteiger hat die Musik zu seinem Leben gemacht. Seite 86
RÖMER-SPUREN Katja Baumgärtner ist seit Jahren Expertin für den Limes in der Region. Jetzt gräbt sie – auf dem eigenen Acker in Mögglingen. Seite 170
Fotos: Kristof, Klaiber (3), Upahl, TVNOW, Markus Hertrich
Wirtschaftsblick WWG AUTOWELT
BRAUTMODE ABTSGMÜND
#autohausderzukunft – Der Gmünder AudiHändler und die E-Zukunft. Seite 106
Nach der Pandemie ist vor der Hochzeit: große Kleiderauswahl in Abtsgmünd. Seite 162
RECHTSANWAELTE SCHMID + KOLLEGEN
SODAFANT AUS DEM HAUSE R&F MAYER
Die große Gmünder Kanzlei bietet ein ganz breites Portfolio – unvergleichlich. Seite 224
Sympathisch und lecker: Kohlensäure aus Lorch-Waldhausen. Seite 178
FRIEDRICHSBAU STUTTGART
DINCEL PROJEKTBAU
Neue Shows nach der langen Corona-Pause: Leicht, locker, sexy. Seite 8
Viele Projekte: Wohnen heißt leben. Modern, schön und effizient. Seite 220
A+B SOLUTIONS: DEUTSCHLAND SCHLÄFT
DIE VILLA HIRZEL IST ZURÜCK
In unserem Land sind in vielen Bereichen viele Defizite in Sachen DIGITAL. Seite 48
Corona und dann der Brand: Doch jetzt ist die Villa Hirzel in Gmünd zurück. Seite 154
KREMATORIUM GÖPPINGEN
EDEKA SEITZ
Modernste Technik und ein pietätvoller Ansatz sind hier selbstverständlich. Seite 92
In Corona-Zeiten das Wertvollste: Einkaufen mit einem guten Gefühl Seite 178
STEUERBERATER MATUSSEK
DIE VIU SKYBAR in Schorndorf
Auf ein Neues: In Stuttgart wurde der neue Standort eingeweiht. Seite 60
Der Blick über die Stadt und traumhafte Cocktails: Einblick(e) in die Skybar. Seite 210
CoronaSpecial
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BEACHTEN SIE UNSERE SEITEN 42 bis 59 ZUR PANDEMIE
Die Pandemie im Rückblick
In den letzten sechs Monaten: Zwischen Ruhe und Aufgeregtheiten der Pandemie. Seite 40
Fragen zu Corona
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Viele Fragen, viele Antworten: die Pandemie ist noch lange nicht zu Ende. Seite 46
Hilfsprojekt EdE und die Projekte in Gambia
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IN.Them
Storys
Die Hilfe auf dem afrikanischen Kontinent und hier speziell in Gambia hat sich der Schechinger Verein EdE zum Ziel gesetzt. Wir schauten bei der so erfolgreichen Arbeit über die Schulter von Projektleiter David Schürle. Seite 32
Exklusiv-Interview: Aalens neuer OB Brütting
Seine Wahl kam einem Erdrutschsieg gleich: Frederick Brütting, Aalens OB. Seite 230 Auf der Suche
Holger Strobel plant, den Te Araroa-Trail längs durch Neuseeland zu laufen. Seite 96 Bergführer Hermann Berie und das Matterhorn
Die Berge sind seine Welt – und das Geburtstagsgeschenk an seine Freundin. Seite 52
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Rubriken * Die besten Bilder 2021 * INITIATIV. – im ABO beziehen * IMPRESSUM * Die letzte Seite
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Seite 16 Seite 47 Seite 240 Seite 242
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Vom mber 19. Nove bis uar 27. Febr
Neue Revue im Friedrichsbau
Freizügig, offen und vielschichtig: NOIR – Nächte der 20er Mesdames et Messieurs, wenn Sie das Revue-Theater der großartigen Diva betreten, legen Sie verstaubte Rollenbilder am besten an der Garderobe ab. Denn in ihrem Tempel des Vergnügens feiert eine farbenprächtige Künstlerschaft jede Nacht eine rauschende Revue. Im pulsierenden Lichterglanz zelebrieren wir die Freizügigkeit, Offenheit und Vielschichtigkeit der 20er Jahre in neuem Gewand. Als „Herr im Haus“ führt unsere Grande Dame mit Charme und Witz durch die Welt der Bohème. Sie ist
ein sicherer Hafen für jene, die sich im Tageslicht verborgen halten und im Schutz der Nacht als glänzende Bühnenkünstler brillieren. So auch die verliebten Matrosen Ben und Jonathan, die als The Little Finch am rettenden Anker über den Köpfen der staunenden Bourgeoisie schweben. Hier lässt Virtuose Sascha Kommer seine Finger unwiderstehlich über die Tasten gleiten und Femme Fatale Fanny di Favola verführt mit ihren aufregenden Burlesque-Darbietungen. Dort verwirrt Paradiesvogel Edgar Falzar mit seiner einzigartigen Jonglage der etwas anderen Art die Geschlechter. Im schummrigen Licht verfällt Schlitzohr Bray der sinnlichen Miss Skopalova in einem leidenschaftlichen Adagio. Ein Ge-
schwisterpaar zieht die Blicke auf sich; Schwester Nataliia sorgt mit ihren Antipoden für Wirbel während Bruder Andriy auf der Artistik-Leiter nach den Sternen greift. Inmitten dieses Hexenkessels feiern die Damen des Revue-Balletts die ganze Nacht; offen für Neues, verrückt nach Vielfalt, süchtig nach Leben. Auf der Bühne des Varietés zählt nicht wer du draußen warst, sondern wer du hier drinnen bist. NOIR – NÄCHTE DER 20ER JAHRE ist eine Revue, die den Esprit der Vergangenheit zelebriert und die Botschaft einer freien, multikulturellen und diversen Gesellschaft mit einem lauten Schrei ins 21. Jahrhundert entlädt. Lieben Sie die Freiheit? Leben Sie sie auch! Foto: Alexandra Klein
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Empfehlungen im Herbst 2021: Die
OSIANDER-Belletristik-Hitliste
Lesenswert Bücher sind nicht nur ein willkommenes Geschenk. Bücher bereichern das Leben, steigern das Wissen oder erzählen einfach besondere Geschichten. Wir zeigen Ihnen Empfehlungen aus dem Hause OSIANDER. Buch-
handlungen von OSIANDER finden Sie unter anderem in Schwäbisch Gmünd, Göppingen, Schorndorf, Aalen und Heidenheim. Mehr natürlich auch im Internet unter www. osiander.de.
„Von hier bis zum Anfang“ von Chris Whitaker – Tipp von Jürgen Hees aus Schwäbisch Gmünd Ein kleiner, idyllischer Küstenort in Kalifornien. Man kennt sich, Freundschaften gehen tief, Feindseligkeiten jedoch auch. Nach 30 Jahren kommt Vincent King aus dem Gefängnis zurück in eine Stadt, die ihm fremd geworden ist. Nur sein Freund aus Jugendtagen, Sheriff Walk, glaubt noch an ihn. Doch Erlösung gibt es für Vincent keine. Whitakers Roman ist ein bewegender Kleinstadtroman zwischen Stand by me und Gesang der Flusskrebse. Spannend, berührend und unvergesslich. Gebunden, 448 Seiten, bei OSIANDER erhältich – 22,00 Euro
„Der Donnerstags Mordclub“ von Richard Osman – Tipp von Ilona Kapfer aus Aalen
Eine schräge Geschichte! Eine friedliche luxuriöse Seniorenresidenz, sollte man meinen, weit gefehlt. Die achtzigjährige Joyce, außerdem Elizabeth, Ron und Ibrahim treffen sich immer Donnerstags. Sie wollen sich nicht langweilen, sie wollen aktiv sein. Es geht um ungelöste Mordfälle, mit denen sie sich beschäftigen, da kommt ein Mord in ihrem Refugium gerade recht. Die vier können jetzt wirklich echt ermitteln. Ein kleiner Miss Marple Verschnitt, nicht nur ernst sondern auch mit Witz!
Paperback, 464 Seiten, bei OSIANDER erhältich – 15,99 Euro
„Vielleicht jetzt“ von Carolin Wahl – Tipp von Anika Wiese aus Schorndorf Gabriella will ihren Vater kennenlernen und fliegt dafür von Brasilien nach München, um in dessen Cateringfirma zu arbeiten. Im Flugzeug trifft sie auf Anton - einen durchaus sehr griesgrämigen (aber auch sehr süßen) Nebensitzer, der sich in der Cateringfirma als ihr Chef entpuppt. Damit beginnt eine wundervolle Geschichte zwischen dem Griesgram Anton und dem Sonnenschein Gabriella, die einem ständig ein Lächeln ins Gesicht zaubert. „Vielleicht jetzt“ ist ein wunderbar erfrischender und bezaubernder New-Adult-Roman, der nur gute Laune verbreiten kann!
Paperback, 448 Seiten, bei OSIANDER erhältich – 14,95 Euro
„Miss Island“ von Audur Ava Ólafsdóttir – Elke Hawlicek aus Schorndorf Eine junge Frau fährt vom elterlichen Hof in die Hauptstadt um Schriftstellerin zu werden. In weiten Teilen der Welt beginnt in den 60er Jahren die sexuelle und feministische Revolution. Island ist davon weit entfernt. Die talentierte Hekla soll lieber eine Miss Island werden, als an dem Ego männlicher Literaten zu kratzen. Ein wundervoll kluger und ehrlicher Roman mit Protagonisten, die versuchen sich selbst treu zu bleiben. Wie schade, dass die Hürden für viele Menschen in den letzten 60 Jahren vielleicht kleiner wurden, aber nie ganz verschwanden.
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hape kERkeLingS Bucher
PERSONLICH, LUSTIG UND LEHRREICH:
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INITIATIV.
Ein Abend im Restaurant Disam ENDLICH! Im Juni diesen Jahres konnten die Gastronome der Region nach gefühlt unendlich langer Zeit wieder öffnen – und fortan war die Resonanz der Bevölkerung riesengroß. Nach vielen Monaten des Lockdowns war es wieder möglich, ein Restaurant aufzusuchen und sich herrlich bekochen zu lassen. Inzwischen sind die Lockerungen noch deutlich mehr spürbar und ein Besuch in einer Gaststätte fühlt sich schon fast wieder so an wie vor der Pandemie. Das erlebt auch der Inhaber des Restaurants Disams in Mutlangen, Alexander Disam, so: „Wir haben die Zeit genutzt und unsere Räume komplett um-
gestaltet“, sagt er. Ein Besuch lohnt sich. Und: Für zwei Leser unseres Magazins besteht die Möglichkeit, einen Abend im Hause Disam zu gewinnen im Wert von 100 Euro. Einfach das nebenstehende Rätsel lösen und die richtige Antwort per Email an info@rawimedia.de senden. Bitte Name, Anschrift und Telefonnummer nicht vergessen. Unter allen Einsendern wird ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Einsendeschluss ist der 31. Januar 2022. Die Gewinnerin unserer letzten Ausgabe Herta Hägele-Schäffner freut sich über zwei Karten für die Gmünder Passionsspiele. Foto: Disam
INITIATIV.
sehr leichte Holzart
Loriot (Vicco von ...) †
gefrorener Niederschlag
Trinkgefäß
Wandelform, Variante
Frauenunterkleidung (engl.) Zierpflanze
einer der drei Musketiere geografisches Kartenwerk
mit ... und Trug
Gewässer
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3. und 4. Fall von
11 wir Eingang
gewichtige Last, BruchHemmen- geräusch des
eng vertraut
Radiosendebereich (Kw.)
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12 russ. Mehlspeise
unermesslich
Vorname des Sängers Bocelli
altägyptische Göttin Nennwert im Bankwesen
unverfälscht
Alpenpflanze
Westtscheche
1 BezeichWurfspiel nung f. d. im Freien US-Amerikaner
Wagen große Tür mit Zugtieren
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5 ortskundiger Schiffsführer
städt. Verkehrsmittel (Kw.)
letzter griech. Buchstabe
Jägerrucksack
Wertpapiere
Bantuvolk in Südafrika Christbaumschmuck
SeeAbgötter mannsruf
Weltgeistlicher in Italien
russ. Mondsonde unbest. span. Artikel
Sternschnuppe
drittgrößte Insel der Welt einheitlicher Farbton
Gatte gebogener Metallstift
franz.: Liebe nordische Totengöttin
Tadel, Verweis
Hautpflegemittel, Salbe
Zuhörer
Kopfbedeckung im Orient
Lebenshauch Gegenteil von sauer
poet.: Flusslandschaft
Wasserwirbel
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männlicher Artikel
engl. Männername
Vorrichtung am Reitstiefel
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Kfz.-Z.: Göttingen
kurz für: Abk.: und vieles in das mehr
westafrik. Staat
bevor
Mineral, Schmuckstein
Staat in Ostafrika
unklar, diesig Kosename des Vaters
Bindewort ehem. portug. Indienbesitzung
Lesepult in kath. Kirchen
Wesentliches einer Sache
scherzh.: Geld
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Einrichtung für Bankkunden hoher Fabrikschornstein
Autor v. 'Robinson Crusoe' †
Chiffrierschlüssel
reizen, in Wallung bringen
Radmittelstück
Wunsch-, Traumland
10 innere Angelegenheiten
abgesteckte Strecke
Frauengemach im Islam
Himmelskörper
fahl, bleich
frecher Junge Absonderlichkeit
Leben, Existenz
int. WirtErschaftsfrischung organisation (Abk.)
Kaufwert Fußbekleidung von Waren schlechte Gegenleistung
kurz für: Alphabet
Grönlandraubfisch
spitzer Pflanzenteil
schmale Stelle, wenig Raum
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Zauberer, Schwarzkünstler
asiat. Völkergruppe
Lebensende
griech. Vorsilbe: neu
von Nachlass- großer empfän- Lebensger kraft
Keimgut
Tierkreiszeichen schlossartiges Gebäude
wild, unbändig
versteckter Spott
Abk.: AdolfGrimmeInstitut
zwei zusammengehörige Dinge
geschickte Täuschung
Weißling
Behälter, Hülle
Angriff
Baustoff
Radio und TV: direkt Senkblei
kostspielig junger Hotelbediensteter
so lange, ...
Einfall
Wurfspieß der Germanen
Schriftstück
ein Kinderkartenspiel
Serie von Probeläufen
Auswanderin lat.: ohne
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ital. Wallfahrtsort
engl. Adelstitel © RateFUX 2021-585-002
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INITIATIV. IN.SPORT: Warteschleife Lediglich ein einziges Mal war es uns bei rawiMEDIA bislang vergönnt, unser Sondermagazin „IN.SPORT“ zu veröffentlichen. Dann machte Corona den (regionalen) Sport unmöglich. Somit stehen wir weiterhin in der Warteschleife, versprechen aber, alles dafür zu tun, Sie wieder mit tollen Storys aus dem Sport in unserer Region zu unterhalten, so bald das Potenzial für ein komplettes Magazin wieder gegeben ist. Herausgeber Ralph F. Wild: „Die Resonanz auf die Ausgabe 1 von IN.SPORT war herausragend – wir bleiben dran.“
Oberbürgermeister in der Region: Der nächste Neue Der „Miteinander-Maier“: So lautete die Überschrift, die unser Redaktionsmitarbeiter Andreas Pflüger für den neuen Göppinger Oberbürgermeister Alexander Maier wählte – die Story in unserer Frühling/Sommer-Ausgabe 2021 kam super an, blickte Pflüger doch hinter die Türen des jüngsten OB der Republik. Wie es der Zufall so will, stand nur wenige Monate später in einer weiteren der Mittelstädte unseres Verbreitungsgebiet die Wahl des Stadtoberhaupts an. Frederick Brütting (SPD), der bislang in der Stadt Heubach der Chef war, setzte sich gleich im ersten Wahlgang der OB-Wahl in Aalen durch. Und selbstverständlich hat INITIATIV. – Ihr Magazin für die Region die Chance genutzt, um noch ganz frisch in Amt und Würden auch mit ihm ein ausführliches Interview zu führen. Dieses finden Sie, wenn Sie in dieser Ausgabe weiterblättern.
Ihre Meinung ist uns wichtig! Sie haben etwas entdeckt in INITIATIV., das Sie aus Ihrer Sicht kommentieren möchten? Sie haben Kritik oder Lob an uns? Dann treten Sie doch in Kontakt mit unserem Team. Sie erreichen uns stets unter
leserbrief_initiativ@rawimedia.de
Ihre Hilfe kommt an Das Projekt ist uns in der Redaktion und im ganzen Umfeld ans Herzen gewachsen: Der Verein HUMAN DREAMS von Nicole Mtawa, der in Tansania, in Indien und jetzt auch in Namibia Häuser für Schwerstbehinderte aufgebaut hat und betreut, leistet Außergewöhnliches. Den selbst bei den Ärmsten der Armen auf diesem Planeten gibt es immer noch welche, die noch mehr Hilfe brauchen. Und das Wunderschöne: Jeder einzelne Euro, der gespendet wird, kommt direkt an. Kein Geld geht auf irgendwelchen Wegen verloren oder versickert in der Administration. Deshalb spenden wir von rawiMEDIA regelmäßig an HUMAN DREAMS und an Nicole Mtawa. Die Gmünderin baute die Hilfsstationen in den vergangenen Jahren auf und ist glücklich, dass viele Menschen ein Herz haben für die Notbedürftigen in Afrika und Asien. Doch auch hier hat Corona alles nicht einfacher gemacht. Dringend braucht der Verein Gelder. Wir hoffen, dass möglichst viele unserer vielen Leserinnen und Leser ihrem Herzen einen Schups geben und sich wie auch wir in 2021 für eine Spende für HUMAN DREAMS entscheiden: Human Dreams e. V. Boppelgasse 12 73527 Schwäbisch Gmünd www.humandreams.org IBAN: DE15614500501000534733 BIC: OASPDE6AXXX KSK Ostalb
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Unsere Topbilde r 2021
INITIATIV.
Mit blauem Auge:
Wassermassen Der Schock saß tief im Jahr 2016: Schwäbisch Gmünd ging unter. Und was damals noch nach einem normalen Hochwasser aussah, entpuppte sich als Drama mit zwei Toten. Das wiederholte sich in diesem mit Gewittern überzogenen Sommer Gott sei Dank nicht. Und dennoch türmten sich die Wolken auf dem Foto von unserem Fotografen Mario Klaiber so sehr auf, dass einem Angst und Bange werden konnte. Als der Starkregen einsetzte, dauerte es nicht lange: Erneut wurden Straßen überflutet und liefen Keller und Erdgeschosse voll. Ein ums andere Mal ergaben sich aber für den in der Innenstadt Fotografen Chancen, tolle Bilder zu schießen. Jetzt folgt der Winter... Und der ist, laut Mario Klaiber, „viel zu kalt zum Fotografieren.“
Mario Klaiber gehört von Beginn an zu unserem Team von INITIATIV – Ihr Magazin für die Region. Seine Bilder sind immer etwas besonderes. Dabei gelingen ihm tolle Aufnahmen aus jedem Genre – ein echter Allrounder, was er auch in dieser Ausgabe wieder beweist.
Foto: Mario Klaiber
Allrounder
INITIATIV.
Schockstarre:
Wiederholung Und doch hatten die Sommergewitter wieder eine Wucht, die für ungeheure Schäden sorgten. Wie schon fünf Jahre zuvor zerstörte der Platzregen, den die Bäche, Flüsse und die Kanalisation nicht mehr verarbeiten konnten, die Tennisanlage des TV Gmünd im Schwäbisch Gmünder Schießtal.
Foto:TV Gmünd
„Wir sind fassungslos – die Bilder sehen aus wie 2016. Aber sie sind neu. Es ist erneut passiert“, schrieb der Verein auf den sozialen Netzwerken. Die gesamte Anlage wurde wieder überflutet. Und wäre es nicht schon schlimm genug, dass die Plätze im Freien komplett mit einer Wasser-Schlamm-Schicht überzogen wurden, so drang das Wasser auch in die Tennishalle und in die Umkleidekabinen ein. Zigtausende von Euro Schaden entstanden, an Tennis war über lange Zeit nicht zu denken. Doch mit riesigem Fleiß und Engagement konnte bis Oktober sogar die überflutete Halle wieder in Betrieb genommen werden. Das ist wahres Ehrenamt!
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IN.-UP
Die Region von oben gesehen UNSERE SERIE
Im Fokus Jörg Frenze ist ein Könner – unser langjähriger Fotograf fühlt sich in vielen Bereichen zuhause: People, Business, Produkt, Hochzeit. Und: Das beweist er auch mit der tollen Drohnen-Aufnahme der Stadt Lorch. Beeindruckend, wie das Kloster über der Stadt thront. Für uns der Start einer Serie mit Blicken auf die Region, in der wir erscheinen. Der Titel: „IN.UP“
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Remstal-Perle:
Schönes Lorch Denkt man an die Staufer, so kommt die Sprache sehr schnell auf das Kloster Lorch – heute ist die Anlage nicht nur Kulturdenkmal, sondern auch ein wunderbarer Ort um zum Beispiel zu heiraten. Das tolle Team bietet einen herausragenden Service und kann in jeder Sekunde mit den Wundern der Geschichte punkten. Und dem schönen Blick auf Lorch und das Remstal. So wie ihn unser Fotograf Jörg Frenze bei seinem Drohnenflug grandios eingefangen hat.
Foto: Jörg Frenze
Ohne Zweifel gehört die Stadt Lorch zu einer der schönsten Gemeinden im Remstal. Das liegt vor allem auch an der herrlichen Kloster-Anlage, die von Gmünder Seite den Auftakt einer herrlichen Stadt darstellt.
INITIATIV.
Sehnsucht: Corona ade? Ihr Blick ist dem Meer und der Sonne zugewandt und die Hündin genießt Ruhe, Atmosphäre und den Moment. Nein, sie wird sich keine Gedanken darüber machen, was die Corona-Pandemie noch für Überraschungen mit sich bringt oder ob sie irgendwann wieder vorbei ist. Tiere leben im einzig wirklichen Raum: im Hier und im Jetzt.
Foto: Joe Löhrmann
Und dennoch hat sich in den Zeiten, seit das Virus durch die Welt geistert, mutiert und Menschen tötet, auch das Leben dieser Hündin verändert. Schließlich reist ihr Herrchen mit seinem Klavier durch die Länder und gibt Konzerte... Joe Löhrmann ist Freigeist, Musiker, Lebemensch ... Er und seine beiden Hunde brauchen nicht viel, um glücklich zu sein. Was sie aber auf alle Fälle benötigen, ist: Freiheit. Eines der wichtigsten Güter. Und dieses ging in der Pandemie weitgehend verloren. Über Monate, ja jetzt schon Jahre ist nichts mehr so, wie es war. Im Sommer allerdings konnte Löhrmann wieder on Tour gehen – und zeigte uns das fantastische Bild seines Hundes, das wir unseren Lesern nicht vorenthalten wollen und zu unseren „Besten“ gehört. Eine ausführliche Story zu „My traveling Piano“ finden Sie in dieser Ausgabe von INITIATIV. – Ihr Magazin für die Region.
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INITIATIV.
Den anderen Blick:
Perfekte Kulisse Für Fotograf Josef „Mike“ Kristof steht fest: Bei einem Shooting muss alles passen. Das Model, das Outfit, das Licht, die Perspektive – und natürlich die Kulisse. Dafür nimmt der Maitiser auch gerne weite Wege auf sich. Und lässt Gänge, Flure, Treppen in ganz anderer Atmosphäre erscheinen. „Erst so gelingt ein gutes Bild“, sagt er selbst. Schön findet er dabei, dass auch seine Models immer bereit sind, dafür richtig mitzuarbeiten: „Shooten ist das eine. Ein gutes Model zu finden, das andere.“ Doch ihm gelingt es immer wieder. Und das im richtigen Umfeld. So wie auf diesem Foto. Selten findet man solch herausragende Treppen wie hier. Der „weite“ Weg hat sich gelohnt... Das Schwäbisch Gmünder Rathaus ist eben doch weit mehr als „nur“ Heimat der Stadtoberen.
Josef „Mike“ Kristof liebt die Welt der Mythen und das Mittelalter. Als Fotograf lässt Frauen wie Männer ausschauen, als kämen sie aus anderen Zeiten und Welten. Sein Studio, eine alte Kirche, hat Kristof in Maitis – und dort alle Möglichkeiten für beste Fotos.
Foto: Joef „Mike“ Kristof
Geniestreich
INITIATIV.
Bienenruhe: Honig satt Dieses und das letzte Jahr waren Honig-Jahre. Der wunderbar süße, klebrige Saft fand wieder auf viele Butterbrote und gehört natürlich zu einem der Klassiker auf dem Frühstückstisch. Fotograf Mario Klaiber hat sich auch in seinem Metier längst auf die fleißigen Naturhelfer eingeschossen.
Foto: Mario Klaiber
In unserer vorletzten Ausgabe nutzten wir Klaibers wunderschöne Fotos zu einer ausführlichen Story über die Bienen in der Region, sprachen mit einer erfolgreichen Hobby-Imkerin über all das, was dieses tolle Hobby mitbringt. Vor allem eines: die herrliche Bienenruhe. Kaum etwas Beruhigenderes wie das Summen eines Bienenvolks, das geschäftig rund um den eigenen Stock kreist. Und auch Mario Klaiber nutzt die Momente für solch besondere Bilder wie das nebenstehende - Vorfreude auf den nächsten Frühling und Sommer.
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Monsterblick
im Remstal Man mag es sich nicht vorstellen: eine HeuschreckenPlage, wie sie in Amerika fast jährlich auf der Tagesordnung steht... Mit Heuschreckengrößen, wie wir sie in Europa kaum kennen. Für uns aber gehört der RemstalGrashüpfer, den Fotograf Oleg Alekseev mit der Linse eingefangen hat, zu den besten Bildern dieses Jahres. Zu einem Monster wird er dabei wohl nur im Auge des menschlichen Betrachters. Schaut man ihn sich genauer an, so ist er doch ein Wunder der Natur – und für unseren Fotografen immer wieder ein begeisterndes Motiv.
Oleg Alekseev sagt, er fotografiere nur zum Hobby. Doch was er alles zeigt auf seinen Bildern beweist, dass er Talent hat. Viel Talent. So viel, dass wir seine Heuschrecke einfach zeigen müssen – im Remstal hat er sie fotografiert.
Foto: Oleg Alekseev
Talent
INITIATIV.
In Stuttgart geht
die Sonne unter Wie ein amerikanischer Highway irgendwo in Kansas mutet die B29 an, wie sie Fotograf Oleg Alekseev festgehalten hat, als sich über dem Remstal so einiges zusammengebraut hatte. Auf dem Bild des Stuttgarter Fotografen, der nahe Schorndorf Stellung bezogen hatte, wirkt es, als würde die Sonne direkt in der Landeshauptstadt untergehen. Immer mehr wird deutlich: Fotografen sind „Nutznießer“ der deutlich steigenden Anzahl an Unwettern. Bieten sie doch spektakuläre Szenen und lassen uns Menschen erkennen, wie klein wir doch sind und wie ausgesetzt der Macht der Natur. Ein Irrglaube, könnten wir meinen sie zu beherrschen. Das wurde 2021 einmal mehr eindrucksvoll deutlich – mit schockierenden Resultaten.
Foto: Oleg Alekseev
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Wenn der Silberrücken
Mahlzeit sagt Hat er es genossen, als all diese Touris über Monate nicht da waren? Oder hat er sie vermisst? Schade, dass wir nicht in die Gedanken des Silberrückens der Wilhelma in Stuttgart blicken können. Unser Fotograf Mario Klaiber hat es dennoch versucht ... ... und festgestellt, dass es zumindest bei den Esssensregularien ganz genaue Vorgaben gibt. Tritt der Chef aus dem Gebäude, dann weichen alle anderen zurück. Der Boss frisst sich satt und verschwindet dann wieder dort, wo er herkam. Für die meisten ist es ein seltenes Phänomen. Denn tatsächlich zeigt er sich selten dem Publikum im Freien, genießt seine Ruhe im Inneren. Umso schöner, dass wir unseren Leserinnen und Lesern dieses tolle Bild präsentieren dürfen. Mahlzeit!
Foto: Mario Klaiber
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INITIATIV.
Leben am seidenen Faden Manch einer mag schreien: „Igitt“ und „Pfui Teufel“. Doch schaut man sich die Kreuzspinne, die unser Leser Chris Klein in Durlangen fotografiert hat, einmal genauer dann, dann sieht man, welch Wunder der Natur sie ist.
Foto: Chris Klein
Ihr Leben hängt im wahrsten Sinne des Wortes am seidenen Faden. Jedoch sind Kreuzspinnen, entgegen aller oftmals kolportierten Aussagen, nicht gefährdet. Sie sind auf dem ganzen Erdball vertreten – auch in Deutschland sind sie zahlreich zu finden. Begeisternd ist, wie unterschiedlich sie aussehen können – so wie dieses Exemplar, dass sich in Durlangen wohlfühlen darf. Übrigens: Kreuzspinnen können, ja, können, den Menschen beißen und dabei tatsächlich eine Reaktion ähnlich einem Bienenstich hervorrufen. Wirklich gefährlich werden können sie dem Menschen nicht.
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Schorndorf im Glanz des Morgens Atemberaubend schön sind die Städte in unserem Verbreitungsgebiet – so zeigt sich Schorndorf herrlich im Morgenlicht und den Dunstresten der Nacht. Und wieder einmal zeigen unsere Bilder, wie klein der Mensch doch ist, wenn die Natur ihr wunderschönes Schauspiel spielt und zeigt, was in ihr steckt.
Fotos: Oleg Alekseev
Fotograf Oleg Alekseev hat die Momente wunderbar festgehalten – übrigens schon in der beginnenden Herbststimmung der fallenden Blätter Ende September diesen Jahres. Schorndorf gehört mit den Mittelstädten Aalen, Schwäbisch Gmünd und Göppingen zu den Orten, an denen INITIATIV. all halbes Jahr für viel Aufsehen sorgt. Woran das unter anderem liegt? An den tollen Bildern unserer Fotografen. Wir versprechen: Niemals werden Mario Klaiber, Jörg Frenze, „Mike“ Kristof, Fabiola Maldonado oder jetzt auch Oleg Alekseev die Ideen ausgehen, um unsere Leser zu begeistern. In Vorbereitung: unser Bestof-Buch unserer Fotos in Kleinauflage. Gebunden, Hardcover. Mehr dazu in unserer Frühlingsausgabe 2022.
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Mister Marathon:
Mi-Ma-Matze In unserer Ausgabe Frühjahr 2021 widmeten wir unser Shooting einem, der sein Sport- und Ernährungsleben komplett umgestellt hat: Matthias Rueff. Kurz vor Redaktionsschluss dieser jetzigen Ausgabe erreichte uns eine grandiose Nachricht: Matthias Rueff hat seinen Traum vom erfolgreich absolvierten Marathon wahr gemacht. Unruhig sei er gewesen, vor allem der Respekt vor den Kilometern 32+ trieb ihn um. Doch das Rennen in Ulm konnte er schließlich genießen, lief seinen Rhythmus einem Schweizer Uhrwerk gleich – und kam mit einer Topzeit von 3:54 Std. ins Ziel. Wir gratulieren mit einem Bild, das unser Fotograf im Frühjahr von „Mister Marathon“ geschossen hatte.
Foto: Mario Klaiber
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CoronaSpecial
Fotos/Grafiken: pb
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Alles anders? rona – nichts ist wie es war
Was hatten wir doch alle gehofft, als Anfang März 2021 die deutsche Politik entschied: Öffnungen! Friseure durften wieder ihrer Arbeit nachgehen, Einzelhändler konnten zumindest nach den Systemen „Click + Collect“ oder gar „Click + Meet“ öffnen. Doch dann kam der nächste Dampfhammer. Die Welle #3 schwappte über Deutschland und schneller, als sich je jemand hätte vorstellen können, war alle Hoffnung auf mehr Betriebsamkeit in den Städten wieder dahin. Doch heute sieht die Welt anders aus – anders als im letzten Jahr, aber auch anders, als je zuvor... März 2021: Click + Meet heißt die Leitlinie für den deutschen Einzelhandel. Der Kunde bucht einen Termin und kann dann nahezu alleine für einen gewissen Zeitraum einkaufen. Viele Deutsche nutzen es – doch wahre Umsatzaufschwünge beschert das dem Handel nicht. März 2021: Ostern rückt näher - doch auch die Zahlen steigen rasant. Deutschland testet inzwischen, wo auch immer es nur geht, und so finden sich natürlich auch zwangsweise viele Angesteckte. Was aber viel mehr zu denken gibt: Auch auf den Intensivstationen steigen die Zahlen weiter und weiter. Die Politik reagiert. Zumindest versucht sie es. Der Bund richtet die „Notbremse“ ein. Doch nach dem Gipfel zerfällt die Republik in einen Flickenteppich der unterschiedlichen Maßnahmen. Niemand ist gedient. April 2021: Ostern auf Abstand. Nicht viel (ja fast gar nichts) ist möglich in diesen schwierigen Wochen. Und während in Baden-Württemberg die Maßnahmen sich recht strikt an die Vorgaben der Ministerpräsidenten-Konferenz mit der Kanzlerin halten, wird andernorts über
Lockerungen nachgedacht. In Tübingen läuft das Modellprojekt weiter – und schließlich aus. Die Stadt selbst jedoch kann den Versuch als Erfolg verbuchen: An kaum einem anderen Ort im „Ländle“ bleiben die Zahlen so nieder wie in Boris Palmers Tübingen. April 2021: Der Bund zieht nun vollends die Notbremse. Eine Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes passiert den Bundestag und später auch den Bundesrat. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier unterschreibt das Gesetz, das nun verpflichtend für alle Länder die Vorgaben macht. April 2021: Die Folge: Wieder gelten Ausgangssperren. Doch während jemand nach 22 Uhr nicht mehr Auto fahren darf ohne triftigen Grund, darf er noch joggen und spazieren gehen... April 2021: Die Kanzlerfrage beherrscht „Grüne“ wie die Union. Während sich Annalena Baerbock einerseits „in Freundschaft“ mit ihrem Mitbewerber Robert Habeck einigt, zeigen sich Markus Söder und Armin Laschet als Kampfhähne. Am Ende siegt Laschet ... zumindest scheint es in diesen Wochen
so zu sein. Nur wenige Tage später preschen die „Grünen“ erstmals in einer Umfrage an der Union vorbei. April 2021: Auch auf der Ostalb sind die Kliniken voll mit Covid-19-Patientinnen und -Patienten. Die Kräfte vor Ort arbeiten ein weiteres Mal am Limit. Doch Hoffnung scheint sich aufzutun: Die Ansteckungszahlen sind hoch, aber sie steigen nicht weiter, beginnen zu stagnieren. April 2021: Die Rufe nach der Aufhebung der Impfpriorisierungen hallen durch das Land. Spätestens im Juni, so Bundesgesundheitsminister Spahn, sollen diese fallen. Andere schreien danach, diese schon jetzt aufzugeben. Derweil wird ein weiteres Thema immer mächtiger: Öffnungsschritte für Geimpfte. Umso mehr die erste und dann auch zweite Spritze der freigegebenen Impfstoffe von Biontech/Pfizer, AstraZeneca oder Moderna erhalten, desto mehr stehen die Schützer unseres demokratischen Rechtssystems auf. Die Devise lautet in diesen Wochen: „Die Politik muss handeln, denn sie kann den Geimpften, die kaum noch ein Risiko für die Bevölkerung darstellen, nicht
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gleich behandeln wie die, die noch nicht mit dem schützenden Impfstoff gespritzt wurden. Kritiker sagen: „Deutschland hat somit die indirekte Impfpflicht eingeführt.“ Derweil werden die Zahlen der bereits Versorgten Tag für Tag höher. Die Impfkampagne nimmt mächtig an Fahrt auf. Zu den Hausärzten sollen nun auch die Betriebsärzte hinzugenommen werden, um das Impftempo landauf, landab zu erhöhen. Und während über weitere Öffnungen diskutiert wird, wird aber auch deutlich: Maskenpflicht und Abstand werden in Deutschland noch lange zum (öffentlichen) Leben gehören. April 2021: SOS sendet Indien. Das zweitgrößte Land der Welt (nach Einwohnern) steht vor dem Kollaps. Covid19-Patientinnen und -Patienten überfüllen die Krankenhäuser, die sich generell in einem verheerenden Zustand befinden. In den Zufahrtsstraßen werden „mobile Krankenbetten“ eingerichtet. Intensivmedizin im eigenen Auto? Viele Inder sterben an Corona. April 2021: Außer nach Indien richtet die Welt ihre Blicke in den Irak nach Bagdad. Dort explodiert in einem Krankenhaus eine Sauerstoffflasche – über 80 Menschen sterben, darunter viele Corona-Betroffene. April 2021: Die lokalen Zahlen sind alles andere als gut. Die Inzidenz pendelt sich auf der Ostalb, im Remstal und im Landkreis Göppingen bei weit über 200 ein und macht über Wochen hinweg nicht den Eindruck, als würde sich das Virus von gestiegenen Impfzahlen beeindrucken lassen. Diese sind derweil natürlich noch viel zu nieder, um helfen zu können. Eine Hoffnung liegt in ihnen aber allemal – und auf dem anstehenden Frühling und Sommer, der erst zwölf Monate zuvor unter Beweis gestellt hatte, dass er ein echter Viruskiller sein kann. Die größten Mutmacher sagen in diesen Wochen: „Beides gemeinsam, Impfen und Sommer, werden das Corona-Virus in seine Schranken verweisen.“ Zwischenzeitlich ist aber jedem klar: Es wird kein Leben nach Corona geben, sondern nur eines mit dem Virus – so wie es eben mit anderen Vertretern seiner Herkunft schon seit vielen Jahren ist. April 2021: Indien entwickelt sich im-
mer mehr zum Corona-Hotspot der Welt. Die Todeszahlen klettern und klettern. Hilfe kommt von überall – aber oftmals kommt sie zu spät. Mai 2021: Der Mai beginnt gut in der Republik. Es scheint tatsächlich so zu sein, dass sich die Infektionszahlen immer weiter zurückentwickeln. Die Zeiten von Werten über 200 sind auch in den Kreisen unseres Verbreitungsgebietes vorbei: Der erste Kreis, der gar die 100 knackt, ist Göppingen. Am 19. Mai ist es soweit: Das Landratsamt meldet 77,5 als Tageswert. Die Ostalb und der Rems-Murr-Kreis liegen noch knapp über 100. Auch in den Kliniken gehen die Zahlen zurück. Steht das Land vor einem wunderbaren Sommer? 20. Mai 2019: Click and Meet ist im Einzelhandel wieder möglich. Vorbei scheinen die Zeiten, als nur Ware abgeholt werden konnte. Und auch die Gastronomen stehen parat und wollen möglichst zeitnah wieder Biergärten öffnen und auch in den Innenräumen wieder erste Gäste empfangen. Ist alles nur ein (weiteres) Strohfeuer? Die Warnhinweise kommen von hoher Stelle. Bundesgesundheitsminister Spahn möchte „keinen Überbietungswettbewerb“ erleben unter der Bundesländern. Doch die Lockerungen sind für alle ein Segen. Mai 2021: Endlich kommt das Thema „Kinder und Jugendliche“ stärker auf die Tagesordnung. In den Kinderpsychatrien ist bereits von einer Triage die Rede. Das heißt, nur die dramatischsten Fälle können noch behandelt werden. Die Professoren sind sich zudem einig, dass „die große Welle der psychischen Erkrankungen“ bei den Teenagern erst noch folgen werde... Mai 2021: Die Welle ist endgültig gebrochen. In Deutschland entspannt sich die Pandemie merklich an allen Ecken und Enden. Der Blick der Gastronomen erhellt sich, als klar wird, dass es nicht mehr lange dauern würde, dass auch sie endlich wieder aufsperren dürfen, nachdem dies der Einzelhandel bereits darf. Klar ist aber in diesem Moment, dass zumindest zu Beginn noch alles nur mit den „3 Gs“ möglich wird, also GETESTET, GENESEN oder eben GEIMPFT. Dabei steht ebenso fest: Als geimpft gilt nur derjenige, der die zweite Impfung erhalten hat und wenn nach
dieser bereits mehr als 14 Tage vergangen sind. Die Impfsituation bleibt derweil angespannt. Vor allem nachdem immer mehr Erstgeimpfte nun ihre zweite benötigen, gehen die Zahlen der Neuimpfungen merklich zurück. Und da auch immer wieder Schwierigkeiten bei den Herstellern aufs Tablett kommen, scheint es kaum noch haltbar, dass Deutschland tatsächlich bis September jedem ein Impfangebot machen kann. Juni 2021: Die Zahlen in Deutschland sausen in den Keller. Ad absurdum werden die Aussagen der Virologen geführt, die davon sprachen, dass schönes, warmes Wetter dem Virus nichts anhaben könne. Aber natürlich spielt auch die immer größer werdende Zahl an Geimpften eine immer größere Rolle. Doch der Blick geht auch nach Großbritannien: Dort steigen die Zahlen durch die sogenannte Delta-Variante wieder merklich an und lassen Sorgenfalten überall zurück. Schon als die ersten Fälle auch in Deutschland bekannt werden, steht eine Aussage wie in Stein gemeißelt: „Dass die Delta-Variante auch in Deutschland die Regie übernehmen wird, steht außer Frage. Die Frage ist nur das Wann.“ Juni 2021: Derweil läuft die FußballEuropameisterschaft. Mit Stadien, die z. B. in Budapest aus allen Nähten platzen. In Deutschlands einzigem Austragungsort, der ALLIANZ Arena in München, herrscht da deutlich mehr Vorsicht: Nur jeweils 14 000 Zuschauer sehen die Spiele des deutschen Teams in der Vorrunde. Danach zieht der Tross weiter und verlässt Deutschland. Kopfschütteln aber herrscht bei vielen vor, als bekannt wird, dass die UEFA in der finalen Woche der EM in London, einem der Zentren der Delta-Variante, 60 000 Fans zulassen will und wird. „Extrem leichtsinnig“, heißt es aus Berlin. Deutsche Politiker setzen darauf, dass nur wenige Deutsche den Weg an die Themse antreten wollen. Juni 2021: Die Inzidenz befindet sich überall im Sinkflug. Am 24. Juni meldet das RKI für ganz Deutschland einen Wert von 6,6. Und auch die ersten Stimmen werden laut, dass die DeltaVariante keine allzugroße Gefahr darstellen. Ansteckender ja, aber weniger tödlich, heißt es plötzlich.
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Juni 2021: Ein entspannter Sommer? Der Mensch ist dafür gemacht zu genießen. So zum Beispiel das Spektakel bei der Fußball-Europameisterschaft, die trotz der Verlegung unter dem Titel EM 2020 ausgetragen wird – in diversen Städten Europas. Und je nach Land und Politik vor Ort mit großen Zuschauermengen. Und obwohl längst die Delta-Variante z. B. in England kursiert, dürfen 45 000 Fans das Spiel, zwischen den Briten und Deutschland im Achtelfinale miterleben. „Unverantwortlich“, sagt dazu Karl Lauterbach, der SPD-Gesundheitsexperte. Doch sind die Spiele tatsächlich so genannte Superspreader oder sind die Warnungen nur reine Vorsichtsmaßnahmen? Juni 2021: Derweil wird schon überall weiter gedacht. Was passiert im Herbst 2021? Stehen wir vor einem neuerlichen großen Problem durch Corona? Die These der Virologen: „Ja, das Virus wird zurückkehren – mit zahlreichen Varianten. Aber die Impfungen bieten einen guten Schutz. Daher müssen wir den Wettlauf gewinnen und impfen, impfen, impfen.“ Im Juni weist Deutschland, für das, wie schlecht die Impfkampagne zu beginn lief, ein respektables Ergebnis auf. Weit über 50 Prozent haben Ende des Monats bereits zumindest eine Impfung erhalten. Über ein Drittel genießt schon den vollen Schutz – und die Kampagne läuft auf Hochtouren. Juli 2021: Der Inzidenzwert erreicht täglich seinen Tiefststand: 4,9 meldet das RKI als niedrigsten Stand, ehe sich die Corona-Zahlen bei rund 5,0 über längere Zeit einpendeln. Stark entbrennt die Diskussion um das weitere Vorgehe und Lockern von Maßnahmen wie Maskentragen, das in England, trotz hoher neue Infektionszahlen (bei aber gering bleibenden Schwerkrankenzahlen), aufgehoben werden soll. Boris Johnsons Ziel ist es, am 19. Juli alle Vorgaben zu canceln. „Wenn nicht jetzt, wann dann?“, lautet sein Credo. In Berlin zeigt man sich trotz der besten Zahlen seit über einem Jahr deutlich zö-
gerlicher. Während Minister Maas einen ähnlichen Umgang fordert wie an der Downing Street, verweisen seine Kollegen*innen Lamprecht (Justiz) und Spahn (Gesundheit) auf die Delta-Variante und wollen keinesfalls an den AHA-Regeln zeitnah rütteln. Aus der AFD kommen süffisante Kommentare: „An Euren Sch... hält sich doch eh keiner mehr.“ Anders ausgedrückt: Sind die Deutsche müde der Maßnahmen? Juli 2021: Sind es also weiterhin nur die Inzidenzen, die im weiteren Umgang mit der Pandemie als Lenkungsmesser herhalten sollen? Da widerspricht selbst das RKI inzwischen. Die „Hospitalisierung“ soll als neuer unterstützender Bestandteil hinzugenommen werden. Also die Zahl der Menschen, die wegen Corona ins Krankenhaus eingeliefert werden müssen. Am 12. Juli ist die Situation in den Hospitalen in Baden-Württemberg in puncto Corona entspannt: 34 Frauen und Männer werden auf den Intensivstationen behandelt werden wegen des Virus. Juli 2021: Wird ab Herbst bereits eine Booster-Impfung für alle notwendig? Darauf drängt das Unternehmen Biontech und Pfizer – vor allem im Hinblick auf die älteren Mitmenschen. In Amerika stellt es bereits die Anfrage an die FDA und auch in Europa soll es zu einer ersten Anfrage gekommen sein. Dann aber, so das Versprechen, sei für lange
Zeit eine extrem hoher Schutz vor dem Corona-Virus und einem damit einhergehenden schweren Krankheitsverlauf. Der Wirkstoff der beiden Unternehmen ist der mit Abstand am meisten verimpfte in Deutschland. Zwei Drittel aller Geimpften haben in den Imfpzentren oder bei den Ärzten das Vakzin bekommen – der Schutz scheint massiv, den die Zahlen in Deutschland zeigen zu diesem Zeitpunkt, wie sehr das Pandemiegeschehen abebbt. Ob es dabei bleibt? Der Blick hinaus über die Grenzen der Republik verspricht nichts Gutes, denn in manchen Ländern steigen die Zahlen bereits im Sommer wieder rasant... Juli 2021: Hat England in diesen Monaten alles vergeigt? Boris Johnson glaubt das Gegenteil. Immer weiter gehen die Lockerungen für den größten Landesteil der Briten. Obwohl die Inzidenz bei 280 und mehr liegt. Aber: Auf der anderen Seite des Kanals zeigt sich eben auch, dass die Anzahl der Schwerkranken bei weitem nicht mehr so hoch, ja gar nur noch ein Bruchteil dessen ist, was es vor den Impfungen war. Und so sind beim Fußball-EM-Finale in Wembley 60 000 Menschen. England vergeigt, wie gewohnt, das Elfmeterschießen. Football is not coming home. Dafür aber die Corona-Welle? Juli 2021: In Italien dagegen feiern die Fans der Squaddra Azzura den ersten EM-Titel seit 1968 euphorisch. Vertrie-
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Mitten in der Nacht wurde die Menschen in Ahrweiler und vielen anderen west-deutschen Gemeinden aus ihren Betten gerissen: Ein (erneutes) Jahrhundert-Hochwasser forderte 200 Todesopfer. Corona geriet für Tage in Vergessenheit – eine riesige Welle der Solidarität schenkte den Betroffenen wenigstens ein klein wenig Hoffnung. Foto: pb
ben sind die Bilder, die einst Bergamo in Atem hielten und zu einem schockierenden Warnbild zum Beginn der Corona-Krise wurde. An die Stelle von Toten rücken fußballverrückte Anhänger, die in riesigen Massen den Sieg in London feiern. Zu diesem Zeitpunkt ist noch nicht klar, ob das Virus das als Nährboden für einen neuen paneuropäischen Siegeszug nehmen wird. Juli 2021: Die furchtbaren Schäden, die das Hochwasser in großen Teilen Westdeutschlands angerichtet haben, überlagern das Corona-Geschehen. Die Diskussion um den Klimaschutz brandet immer mehr auf – die Frage ist: wie lange? Laut einer Umfrage sorgen sich fast 80 Prozent der Deutschen um das Klima. Doch nur 22 Prozent sind tatsächlich bereit, dafür auch persönlich Geld in die Hand zu nehmen. Corona macht dagegen weiter „ihr Ding“: Die Zahlen klettern – zwar langsam, aber stetig. Deutschland ist wieder zweistellig und auch lokal ist zu spüren: Nein, das war es noch nicht mit der CoronaPandemie. Juli 2021: In den Schulen sollen möglichst viele Klassenzimmer mit Lüftungssystemen ausgerüstet werden. Jedoch erschlägt dabei eine Zahl das Vorhaben wie mit dem Dampfhammer: In Deutschland gibt es 650 000 Klassenzimmer. Diese schnellstmöglich umzubauen, erscheint eine große Illusion.
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August 2021: Die Themen in diesem nicht zur Ruhe kommenden Welt im Jahr 2021 geben sich die Klinke in die Hand. Während die Aufräumarbeiten und Wiederaufbaumaßnahmen in den deutschen Flutgebieten Jahre und Milliarden in Anspruch nehmen können, wendet sich die Politik – schon längst im Wahlkampfmodus – einer ganz anderen Region in der Welt zu. Einem Land, das seit dem Einmarsch der Sowjetunion als Brennpunkt gilt: Afghanistan. 20 Jahre lang dauerte die Besatzung des Landes am Hindukusch durch die Amerikaner und ihrer Verbündeten. Ex-US-Präsident Donald Trump hatte versprochen: „Wir holen unsere Männer nach Hause.“ Sein Nachfolger Joe Biden setzte dieses Versprechen um – mit einem katastrophalen Ergebnis. Die Taliban, seit 20 Jahren verschanzt und versteckt in den Höhlen und Tälern im pakistanischen Grenzgebiet, überrannten in wenigen Tagen das freigegebene Land. Und versetzten die Welt in Panik: Die afghanische Armee, von den USA mit Milliarden aufgebaut, ergab sich weitgehend kampflos und so fiel bereits nach einer Woche auch die Hauptstadt Kabul. Und plötzlich saßen die verbliebenen ausländischen Kräfte und ihre Ortskräfte fest. Über einen Korridor von wenigen Tagen versuchten die westlichen Mächte, ihre Soldatinnen und Soldaten, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie alle helfenden Kräfte aus Afghanistan zu retten – ein Wettlauf gegen die Zeit begann. August 2021: War es für Gesundheitsminister Spahn eine Zeit des Durchatmens? Zumindest stand er Wochen lang nicht mehr direkt an erster Stelle. Massive Kritik hagelte es dafür für die Minister Maas (Außenressort) und Kramp-Karrenbauer (Verteidigung). Derweil aber schwelte im Hintergrund die Pandemie. Kaum jemand nahm Notiz davon, als der im Frühjahr noch allgegenwärtige Karl Lauterbach die ersten Hinweise gab: „Die vierte Welle hat begonnen.“ August 2021: Da hatte Baden-Württem-
berg längst reagiert. Nach einer Konferenz der Ministerpräsidenten in Berlin, die weitgehend ohne Ergebnisse blieb, legte sich der Südwesten fest: Die Inzidenzzahlen werden fortan nicht mehr als Messinstrument für den Verlauf der Pandemie herangezogen. Vielmehr werden in Zukunft die Blicke gerichtet auf die Einweisungen ins Krankenhaus aufgrund einer Covid-19-Erkrankung bzw. auch genau auf die Intensivstationen geblickt.
August 2021: Nun entscheidet sich, nach Baden-Württemberg, ebenso der Bund vom Abschied der Inzidenz als ausschließliches Messinstrument. Aus dem Infektionsschutzgesetz wird die „50er Inzidenz“ gekippt. Ab dieser war der Staat bislang berechtigt, grundsätzliche Einschränkungen für die Bevölkerung zu erheben. Die Zeiten der Lockdowns scheint vorbei zu sein.
August 2021: Sind wir tatsächlich über den Corona-Berg? Noch schreien viele Experten, dass die Anzahl der Impfungen bislang noch nicht ausreiche, dass eine Herdenimmunität erreicht werde. Weiter gilt die These des Bundesgesundheitsministers: „Impfen, impfen, impfen.“
August 2021: Katastrophal stellt sich die Lage in den Werken der deutschen Automobilindustrie dar. Audi, Mercedes ... an vielen Standorten laufen die Bänder maximal mit halber Kraft, da viele Bauteile fehlen. Nicht anders zeigt sich die Situation im Hausbau-Gewerbe. Baustoffe sind rar und knapp – das lässt die Preise explodieren, wenn überhaupt gebaut werden kann.
August 2021: Und das ist fortan offiziell auch bei Kindern im Alter zwischen 12 und 17 Jahren möglich. „Nach weiteren Erkenntnissen“ empfiehlt ab jetzt auch die Stiko, die Ständige Impfkommission, dass sich Jugendliche impfen lassen sollen. Die Bereitschaft dazu ist – zumindest zu Beginn – noch recht gering, scheint Covid-19 für Kinder doch eher eine harmlose Erkrankung zu sein. Dem widerspricht z. B. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach: „Wir gehen von rund fünf Prozent jungen Menschen auch, die unter den Folgen von LongCovid leiden werden.“
August 2021: Derweil läuft der Wahlkampf auf Hochbetrieb – und wird genährt von dem, was die Welt im Bann hält. Doch im Gegensatz zu vergleichbaren Wahljahren tun sich nahezu alle Parteien schwer, Profit aus dem zu schlagen, was angeblich die anderen falsch machen. Denn Fehler finden sich überall. In der Republik und in den Ländern wird zwischenzeitlich diskutiert, ob 2G oder 3G der richtige Weg ist. Nachdem aber die Zahl der Intensivpatienten auf über 1000 ansteigt, könnte das weitere Leben für Ungeimpfte in den nächsten Monate schwierig werden.
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September 2021: Deutschland entwickelt sich mehr und mehr zu einer 2-Klassen-Gesellschaft: 3G und immer mehr sogar 2G wird eingefordert. Klare Ansage aller Politiker*innen: Mit aller Macht soll ein weiterer Lockdown vermieden werden. Da scheint eine Splittung in „Geimpft/Genesen“ und „Ungeimpft“ (mit vielen Einschränkungen) die deutlich günstigerer Variante.
22. September: Ist es Wahlkampf-Politik? Oder sind die Worte von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ernst gemeint? In Berlin verkündet Spahn, dass „nach seiner Sicht“ die Pandemie im Frühjahr 2021 beendet sein wird. Denn bis dahin sehe er die Herdenimmunität erreicht. Die Frage, die er sich stelle: „Haben wir sie erreicht, weil genügend geimpft oder genügend genesen seien?“
16. September 2021: Baden-Württemberg verschärft die Maßnahmen wieder – allerdings nur für Ungeimpfte. Denn die Zahlen auf den Intensivstationen sprechen eine klare Sprache: Unter den Behandelten und Beatmeten findet sich quasi kein Geimpfter. Auch vor der Delta-Variante bieten die Wirkstoffe einen großen Schutz. Dennoch: Die Entscheidung der Landesregierung spaltet das „Ländle“ weiter.
26. September 2021: Wahlsonntag in Deutschland. Ist das auch die Wahl der neuen Corona-Politik? Im Wahlkampf wurde das Thema, aufgrund der sinkenden Zahlen, immer unbedeutender. Das kann sich allerdings mit einer neuerlichen Verschlechterung in den kommenden Monaten schnell wieder ändern. September 2021: Derweil gehen führende Wissenschaftler davon aus, dass
die Delta-Variante die schlimmste aller Mutationen bleiben werde. Es sei davon auszugehen, dass sich, auch aufgrund der immer mehr gegeben Immunität, dass Virus wie alle seine Vorgänger abschwäche. Doch auch hier gilt wie so oft: Nichts Genaues weiß man nicht. 27. September 2021: Deutschland hat gewählt – und wir sind alle so schlau wie vorher, möchte man meinen. Sicher ist nur, dass nichts sicher ist. Wer wird Deutschland regieren? Verwunderlich: Am gesamten Wahlabend spielt die Pandemie, die eineinhalb Jahre lang unser Land gelähmt hat, keine Rolle mehr. September/Oktober 2021: An den Tischen in Berlin beginnen die Verhandlungen und Sondierungen – schnellstmöglich soll eine neue Regierung stehen.
Alles Corona? Bei weitem nicht. 2021 bot in den letzten sechs Monaten vieles, was die Welt in Aufruhr versetzte. Einem Horror glich der Siegeszug der Taliban in Afghanistan, die nach dem Abzug der internationalen Schutzmächte das Land im Sturm überrannten – und mit kaum einer Gegenwehr zu kämpfen hatten. Der 20-Jahre-Prozess wurde ad absurdum geführt. Und die Welt schaute zu – musste zuschauen. Erklärungsnot für die USA, Deutschland, Frankreich, Britannien...
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Corona-Fragen
Was wir schon immer fragen wollten – und eine, keine oder tausend Antworten bekommen? Für jeden in unserem Land ist Corona und die Pandemie Neuland – auch wenn sich das Geschehen rund um die Krankheit Covid-19 nun schon eineinhalb Jahre zieht. Nimmt man den Ursprung in China, so sind es gar schon zwei Jahre. Da tauchen Fragen auf. Fragen über Fragen. Und oftmals fehlen die Antworten. Wir versuchen in unserer jetzigen Ausgabe einen kleinen Querschnitt zu geben und vielleicht so Manches in ein klareres Licht zu rücken – so weit das möglich ist. – Wo liegt der Ursprung des neuartigen Corona-Virus SARS-COV2? Die Experten sind sich einig, dass das neuartige Corona-Virus (Corona-Viren gibt es schon sehr lange auf unserem Planeten) aus dem Reich der Mitte, aus China stammt. Trotz der Möglichkeit, eine Kommission nach China zu entsenden, kann die WHO bis zum heutigen Tag den tatsächlichen Ursprung des Viruses nicht benennen. Und so ist viel Raum und Platz für Geschichten, Theorien und Mutmaßungen. – Wie gelangte das Virus nach Europa? Vieles spricht dafür, dass es nach Italien eingeflogen wurde. Somit schnellten auch als erstes die Ansteckungszahlen rund um Bergamo zunächst in die Höhe, ehe der Rest Europas die ersten Fälle zu beklagen hatte. Schon da war aber klar: An ein Aufhalten der Ausbreitung war längst nicht mehr zu denken. – Gibt es ein Medikament gegen die Covid-19?
Nein, bislang konnte kein Medikamenten-Hersteller tatsächlich ein Präparat herstellen, dass als Heilmittel geht. Wenig verwunderlich, gibt es doch bis heute keine Medizin gegen Grippe oder gegen grippale Infekte. – Wie ist die Wirksamkeit der seit Anfang des Jahres verabreichten Impfstoffe? Die Zahlen zur Wirksamkeit differieren ein wenig. Jedoch scheint klar, dass alle Impfstoffe, die in Deutschland zu gelassen sind (also von den Herstellern Johnson & Johnson, BioNtech + Pfizer, Astrazeneca und Moderna) einen sehr hohen Schutz bieten vor dem schweren Erkranken an Covid-19. Seit die Impfquote in unserem Land eine immer höhere Zahl vorweist, sind die Aufnahmen auf die Intensivstation deutlich zurückgegangen und auch die Menschen, die sich überhaupt wegen des Corona-Viruses ins Krankenhaus begeben müssen, ist längst nicht mehr vergleichbar mit denen aus dem letzten Herbst. Auch gegen die im Sommer erstmals auch in Deutschland nachgewiesene DeltaVariante scheinen die Impfstoffe einen guten Schutz zu bieten. Eines ist aber klar: So lange nicht wenigstens 80 Prozent aller Deutschen geimpft sind, wird es kein Ende der Pandemie auf Dauer geben.
überall gegeben. Deshalb besteht für jedermann die Möglichkeit, sich beim eigenen Arzt die notwendige Spritze setzen zu lassen. Das schafft Vertrauen. – Wie ist der Impffortschritt in Deutschland im Vergleich zu anderen Staaten? Deutschland hat seine Hausaufgaben gemacht und liegt im internationalen Vergleich längst ganz weit oben. Vor allem, da in Deutschland die neuartigen Stoffe von BioNtech und Pfizer sowie Moderna den großen Teil der Impfungen ausmachen, reduzierte sich das Ansteckungsgeschehen erheblich. Das führte aber auch zu einer Impfmüdigkeit in der Bevölkerung, so dass die Zahlen im Spätsommer ins Stocken gerieten. Obwohl längst klar war, dass Corona noch längst nicht besiegt ist. – Wie hoch ist die Gefahr, dass es in Deutschland einen neuerlichen Lockdown geben könnte? Da scheiden sich die Geister. Klar scheint, dass niemand Einschränkungen solchen Ausmaßes und von solcher Dauer mehr erleben möchte. Und jeder hofft, dass diese nicht mehr nötig sein werden. Die Tendenzen sind gut. – Wie groß sind die Vorteile, die Geimpfte im Vergleich zu Nicht-Geimpften genießen?
– Wo kann man sich impfen lassen? Hier ist im Laufe des Jahres ein massiver Wandel eingetreten. Waren zu Beginn noch die Impfstoffe rar, so sind inzwischen die Möglichkeit zum Impfen
Diese sind enorm: Über den Sommer konnten Geimpfte schon fast wieder alle Rechte zurückerhalten, die ihnen genommen waren. Das scheint sich über den Winter noch zu steigern.
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„Deutschland hinkt weit hinter der Konkurrenz aus dem Ausland her“ In vielen Ansprachen der Politik ist die Rede davon, dass die Corona-Pandemie für die Digitalisierung in unserem Land zu einem Katalysator geworden ist. Deutschland habe sich durch den Druck der Lockdowns verbunden mit Home Office an allen Orten zu einem Vorzeigestaat in Sachen moderner Berufswelt entwickelt. Einer, der das besser beurteilen kann als die meisten anderen, ist der Geschäftsführer der Schwäbisch Gmünder A+B Solutions GmbH, Ralf Stetter. Und er findet deutliche Worte: „Deutschland hinkt der Konkurrenz aus dem Ausland, auch in Europa, weit hinterher.“
Als 2020 die Bundes- und Landesregierungen den ersten Lockdown in unserem Land seit Bestehen der Bundesrepublik ausriefen und damit das Land in einen Ruhezustand versetzten, schauten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von A+B Solutions bereits seit zehn Tagen zuhause auf die Nachrichten aus Berlin. „Es war damals absehbar, was kommen würde. Ehrlich gesagt hätte ich in diesen Wochen schon um einiges früher damit gerechnet, dass das Land in den Lockdown gehen würde“, sagt Ralf Stetter, Geschäftsführer der A+B Solutions GmbH. Seit 2003 leitet Stetter gemeinsam mit seinem GL-Kollegen Gerhard Strauss das Unternehmen, das als Vorzeigebeispiel für modernste Digitalisierungstechnik gilt. Und das einen genauen Einblick in das hat, was sich auf der Welt in Sachen Industrie 4.0 tut. Ralf Stetter nimmt dabei in seiner Kritik gegenüber dem Verhalten in Deutschland kein Blatt vor den Mund: „In Deutschland regiert in allem die extremste Vorsicht. Zunächst einmal wird, auch in der Digitalisierung, nur die Gefahr gesehen und dann erst der bei weitem überwiegende Vorteil. Wir machen es uns im Vergleich zur Konkurrenz im Ausland so unnötig schwer – das zieht sich durch fast alle Branchen“, analysiert der Geschäftsführer.
A+B Solutions steht für die moderne Vernetzung von Entwicklung und Produktion in mittelständischen Unternehmen, den Hauptlastträgern der Bundesrepublik. Und für Transparenz von der Idee bis zum fertigen Produkt. Vielen deutschen Unternehmen stellt Stetter ein schlechtes Protokoll aus, wenn es um die Weiterentwicklung in Corona-Zeiten geht: „Wir sehen in Deutschland nur ein sehr kleine Fortschritte. Die Pandemie hat wahrscheinlich mitgeholfen, dass manch einer den einen oder anderen Schritt ein klein wenig früher gegangen ist – aber eine echte Dynamik ist nicht entstanden. Dabei wäre diese vonnöten. Besser heute als morgen.“
„Die Basis? Das bedeutet Investitionen in den Schulen jetzt“ Ralf Stetter, Geschäftsführer A+B In den bald zwei Jahren seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie in China habe sich, so Stetter, natürlich ein großes Feld von Arbeitsplätzen im Home Office entwickelt. „Das aber ist oftmals nur auf die Initiative der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurück-
zuführen. Viele Unternehmen haben kaum einen Schritt nach vorn getan. Dabei wären die Chancen groß und wichtig, sie zu nutzen. Doch da ist auch der Staat gefragt, um endlich die Basis, die Infrastruktur zu schaffen.“ Und wenn Ralf Stetter von der Basis spricht, dann meint er auch genau diese: in den Schulen. „Was bringt es“, sagt er entsetzt, „wenn ein Digitalisierungsprogramm für die Schulen in den Kommunen aufgelegt wird und nichts geschieht, besser gesagt nichts geschehen kann? Die Rektorinnen und Rektoren, die Lehrerinnen und Lehrer sind doch dabei komplett auf dem verlorenem Posten. Erwartet die Politik von ihnen, dass sie alle von einem Tag auf den anderen zu IT-Experten werden? Diesen Eindruck habe ich oftmals. Daher wundert es mich überhaupt nicht, dass von den Milliarden nur ein Bruchteil bislang abgerufen wurde. Wie auch? Warum auch?“ Die Chance, um mit diesem Geld die Grundlagen zu schaffen im so wichtigen Bereich Bildung, sieht er in einer Investition bei den großen Providern: „Wir müssen für die Schulen Konzerne wie die Telekom und Vodafone ins Boot holen. Sie müssen eingekauft und verpflichtet werden, die Infrastruktur zu schaffen. Zudem muss die Arbeit an der Ausstattung an unseren
INITIATIV. Schulen möglichst sofort an Unternehmen wie HP oder IBM übergeben werden – nur diese Big Player werden Deutschland schnell und zeitnah auf den Stand brauchen, den wir benötigen. Und dann heißt es: fortbilden, fortbilden, fortbilden. So können wir unser Land wieder heranbringen an Vorreiter wie die Skandinavier. Dort wurde begriffen, wohin die Zukunft geht.“ Bei uns heiße im Moment Digitalisierung in der Jugend der Umgang mit Instagram oder TikTok: „Doch die Basis für alles, was unser Nachwuchs im Berufsleben brauchen wird, muss massiv geschult werden – da führt auch kein Weg an einem massiven Umbau der Lernpläne vorbei.“
„Wir sind ein Land der Vorsicht und der Angst“ Ralf Stetter, Geschäftsführer A+B Ralf Stetter spricht mit großem Herzblut, wenn er sieht, wie schlecht es in Deutschland um die Digitalisierung steht. Das Unternehmen, die A+B Solutions GmbH, die er gemeinsam mit seinem Geschäftsführer-Kollege Gerhard Strauss zu einer der führenden Digitalisierer in der Industrie vorangetrieben hat, würde gerne noch viel mehr für den Mittelstand tun. Doch da kommen die Einwände: „Wir haben während der Pandemie hervorragende Zeiten erlebt und auch die Aussichten sind hervorragend. Aber dennoch ist es nur ein kleiner Anteil der Firmen, die verstanden haben, dass wenn sie jetzt nicht den Weg hinein in die moderne Welt gehen, sie auf der Strecke bleiben werden.“ Deutschland sei dabei ein Land der hemmenden Vorsicht und Angst: „Keiner widerspricht, dass es sich in unserer Welt heute um viele sehr sensible Daten geht. Doch an vielen Stellen stellen wir uns selbst ein Bein, wenn wir auf den Datenschutz setzen, während andererseits jeder von uns ein Smartphone in der Jackentasche trägt, mit dem er zum Beispiel längst ein detailliertes Bewegungsprofil Tag für Tag liefert. Nein, unserem Land fehlt es an Mut. Und das sehe ich für die Zukunft als große Gefahr.“
Gelebte Industrie 4.0: Ralf Stetter (unten) ist einer der beiden Geschäftsführer der Schwäbisch Gmünder A+B Solutions GmbH. Das Unternehmen ist spezialisiert auf die digitale Durchgängigkeit in mittelständischen Firmen. Dabei ist Transparenz von der Entwicklung bis zur Fertigung einer der wichtigsten Ansätze. Foto: Mario Klaiber
50 Es gelte aber in den 20-er Jahren des 21. Jahrhunderts zu bewiesen, dass Deutschland immer noch ein Land der Ingenieure und Entwickler sei. „Was wir im Moment erleben, auch die enormen Preissteigerungen, die uns überall treffen, ist die totale Abhängigkeit von China“, sagt Ralf Stetter. Und: Eine Verbesserung der Lage werde es, wie viele erhofften, keinesfalls zeitnah geben. „Wir sind wahrscheinlich erst am Anfang. Umso wichtiger ist, wieder selbst ins Agieren zu kommen und nicht allein China das Heft des Handels zu überlassen. Da hat der Westen über lange Zeit geschlafen.“ In seinem eigenen Unternehmen seien von seinem Kollegen Gerhard Strauss und ihm in vielen Belangen die Weichen gestellt worden. A+B Solutions kann daher auch relativ entspannt auf das blicken, was die Pandemie noch mit sich bringt. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind seit jetzt eineinhalb Jahre komplett zuhause gewesen. Daran wird sich auch nur bedingt etwas ändern. Vielleicht wird es ab und an ein Meeting in den Büroräumen geben – ansonsten stellen wir es allen längst frei, ob sie aus dem Homeoffice tätig sind oder in ihren Büros.“ Die Heimat von A+B Solutions befindet sich in der Lorcher Straße in Schwäbisch Gmünd, doch in den
schönen Räumen finden sich außer den beiden Geschäftsführern im Moment nur ganz wenige Mitarbeiter des 20-Mann-starken Teams: „Natürlich müssen wir auch vorleben, was Digitalisierung bedeuten kann. Daher ist es für uns eine Selbstverständlichkeit, dass das, was möglich ist in Zukunft, bei uns auch sofort realisiert wird.“ Primäre Aufgabenbereiche, auch in einer ganz engen Kooperation mit der SIEMENS AG, sind die Vernetzung von unterschiedlichen Abteilungen in Unternehmen – vor allem die Bereiche Entwicklung und Fertigung. „Noch immer ist es leider der Standard, dass die Digitalisierung bei den meisten Mittel-
„Die Deutschen müssen endlich ihren Mut wiederfinden“ Ralf Stetter, Geschäftsführer A+B ständlern an der Tür zur Produktion endet. Hier ist keine durchgängige Transparenz vorzufinden. Genau diese aber bedeutet so viel an Erleichterung in der heutigen Zeit. Nur wenn gewährleistet ist, dass in jedem Stadium der Entwicklung und der Produktion detaillierte Informationen online zu finden sind, kann es zu einem rei-
bungslosen Ablauf kommen. Manche Firmen haben das erkannt, viele andere noch nicht.“ A+B Solutions hat in der Vergangenheit viele Unternehmen aller Größen in der Industrie ausgestattet. So zum Beispiel die Firma Frech im Remstal oder auch einen Global Player wie Liebherr. Doch längst ist A+B Solutions auch weltweit in Aktion: „Da hat auch Corona keinen Abbruch getan. Unsere Software und die, die wir für SIEMENS entwickelt haben und die darüber vertrieben wird, kommt auf fast allen Kontinenten zum Einsatz.“ Zudem setzt der Schwäbisch Gmünder Betrieb auf den Service rund um die eigene Software. „Längst hat sich die Unterstützung im laufenden Betrieb, die Weiterentwicklung und Individualisierung zu einem großen Bonus für unsere GmbH entwickelt. Nahezu die Hälfte unseres Umsatzes generieren wir über den Service, der natürlich in den meisten Fällen online stattfindet.“ Die Geschäftsführer: „Wir von A+B Solutions wollen dem Mittelstand helfen, den Mut zu haben, den Weg in die Digitalisierung zu gehen. Unser Ziel ist es, zum einen dem Kunden die Digitalisierung verständlicher zu machen und zum anderen dem Kunden zu helfen, mit unserer Software noch erfolgreicher und profitabler zu werden.“
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Seit 2003 in Schwäbisch Gmünd und in der ganzen Welt erfolgreich: Geschäftsführer Gerhard Strauss (rechts) und das Team von A+B Solutions sind Vorreiter in Sachen Digitalisierung. Fotos: Jörg Frenze
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Der Himmel ist die Grenze! Eine Plattitüde? Nicht für den auf der Ostalb geborenen Bergführer Hermann Berie. Für einen wie ihn gibt es keine Grenzen. „Die setzt sich jeder Mensch doch nur selbst“, sagt einer wie er, der seit Jahrzehnten auf den Dächern der Welt zuhause ist, der schon auf dem Gipfel des Mount Everest stand, der Menschen aus den schlimmsten Lagen am Berg befreite. Nein, Grenzen lässt er sich nicht setzen. Doch dann kam die Corona-Pandemie. Und ein Freiheitsgänger wie der Wahlschweizer fühlte sich plötzlich extrem eingesperrt. „Eine furchtbare Zeit war das in den diversen Lockdowns“, blickt er heute zurück. Immer in der Hoffnung, dass diese Zeiten nicht mehr wiederkehren wollen. „Aber wem dem so wäre, dann wäre es so.“ Herrmann Berie ist einer, der mit unwirtlichsten Bedingungen immer zurecht gekommen ist. Da war und ist Corona nur eine neuerliche Prüfung – im Erblicken und Überwinden von Mauern. So stand er in diesem Jahr ein weiteres Mal mit einer Gruppe an Bergenthusiasten auf dem Gipfel des Urupeak, dem Kilimandscharo im Grenzgebiet von Kenia und Tansania in Afrika. Um mit dem Mountainbike abzufahren... Wie gesagt: Grenzen? Die kennt Hermann Berie nicht.
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HERMANN BERIE: Auf den Dächern der Welt zuhause
VON RALPH F. WILD/Fotos: Büro Berie
„Grenzen? Die setzt sich jeder Mensch doch nur selbst!“
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Die Welten aus Eis sind ebenso die des Hermann Berie wie extreme Skitouren oder auch die Besteigung der höchsten Berge der Welt. 2003 stand der früherer Heubacher auf dem Mount Everest. „Einmal noch auf den Lhotse und mit den Skiern abfahren - das wäre noch so ein Traum. Aber meine Töchter sagen: Nein, Papa mach es nicht.“
INITIATIV. Der Weg hinauf auf den Kilimandscharo gilt als „Wanderung“. Und doch ist er auch Extremsport. „Wir sollten nie vergessen, auf welchen Höhen wir uns dort bewegen, wenn wir uns dem Urupeak nähern, dem Gipfel. Nahe 6000 Metern Höhe zu wandern, ist kein Spaziergang.“ Das sagt einer, der es besser weiß als fast alle Menschen auf diesem Planeten. Sein Bekanntheitsgrad ist vielleicht nicht mit dem eines Reinhold Messners zu vergleichen. Doch die Liste der Gipfel, auf denen Hermann Berie bereits stand, ist nur unwesentlich kürzer. Der Heubacher, der einst den Gang in die Schweiz antrat, um dort Mitte der 2000er Jahre seine Bergschule aufzubauen, ist auf den Dächern der Welt zuhause. Und er stand auch schon auf dem höchsten aller Gipfel, die uns unsere Welt bietet: auf dem Mount Everest. „Natürlich“, sagt er heute, „hat sich der Everest in mich eingebrannt. Er ist eben etwas ganz Besonderes, weil er der höchste
„Ein Gefühl von vollkommen losgelöst sein.“ Hermann Berie, Bergführer aus Heubach
von allen ist.“ Und weil der frühere Heubacher dort selbst in eine Situation gekommen ist, die man als Bergführer scheut. Die einen alles hinterfragen lässt. „Ja, ich hatte einen Kunden dabei, der sich auf 8000 Metern hingesetzt hat in den Schnee und im schlimmsten Sturm mir immer wieder gesagt hat: Ich gehe keinen Schritt mehr weiter.“ Minute um Minute verging. Eineinhalb Stunden kämpfte Berie in der Todeszone mit dem Bergsteiger, um ihn zum Weitergehen zu bewegen. „Ich nannte ihn alles, was mir in den Sinn kam. Schimpfworte, die mir noch nie zuvor über die Lippen gegangen waren.“ Und dann hatte der Bergführer Erfolg: Der Mann erhob sich aus dem Schnee und setzte den Gang nach unten fort. Berie hatte ihm (und sich) das Leben gerettet. „Er wäre als einer der vielen im ewigen Eis des Everests eingefroren. Ich hatte keine Zeit mehr. Ich hätte mich von ihm lösen
müssen und alleine absteigen. Sonst wäre ich ebenso gestorben.“ So kamen die beiden im rettenden Lager an – Erfrierungen im Gesicht und an den Händen. Und stiegen schließlich vollends gemeinsam von der Spitze des höchsten der Berges der Welt hinunter ins Tal, hinaus aus den unwirtlichen Bedingungen, die kein Mensch für lange Zeit aushält. Das liegt viele Jahre zurück. Und dennoch denkt Hermann Berie immer wieder an diese Minuten, die sich wie Stunden, wie Tage für ihn anfühlten, zurück. Diese Momente haben ihn weiter geprägt. Und gestärkt. Auch in seinem Denken, dass es keine Grenzen für einen Menschen gibt, die er sich nicht selbst setzt. „Der Wille versetzt Berge – da ist schon was Wahres dran. Ich spüre das längst nicht nur an mir selbst. Sondern auch an ganz vielen, die mit mir in die Berge gehen, die die Natur erleben, die sie respektieren und die sie schützen.“ Denn dem Wahlschweizer ist es wichtig, dass die Natur der Berge erhalten wird. Das ist sein täglicher Kampf. „Muss ich mich in einen Tross von Hunderten stellen, um auf den Gipfel des Everests zu kommen? Heute sag ich: Nein, das muss ich nicht. Der Tourismus ist an manchen Stellen zu einem Fluch für die Berge geworden. Und dennoch gebe ich zu, dass ich von diesen Touren natürlich auch lebe. Doch wer mit mir geht, der wird sehen, dass es auch den respektvollen Umgang geben kann. Wir schaden der Natur nicht.“ Doch die Natur schadete Berie zuletzt erheblich. Denn der heute 56-Jährige ist Unternehmer und ihm wurde während der Corona-Pandemie seine Lebensgrundlage weitgehend entzogen. Reisen in Zeiten von Corona? Über viele Monate nahezu unmöglich. Berie: „Es war ein Schock zu Beginn, als uns allen klar wurde: Nichts ist plötzlich mehr so, wie es war.“ Im Jahr 2020 konnte kaum eine der geplanten Touren stattfinden. Zunächst nicht im Ausland und dann, durch Begegnungs- und Kontaktverbote, auch nur reduziert in der Schweiz. „Ab dem Moment waren nur noch vier Personen pro Bergführer erlaubt. Wir machten natürlich unsere Touren weiter – aber aufgrund der doppelten Kosten war da vieles nur Idealismus.“ Berie ist ein Freiheitsmensch. Nichts
ist ihm mehr zuwider wie Räume, wie Zimmer. „Ich würde immer die Natur vorziehen, wenn ich die Wahl hätte. Klar manchmal sitze auch ich am Rechner – aber insgesamt habe ich das Glück, dass ich sehr, sehr, sehr viel Zeit in der Freiheit der Berge genießen darf.“ Während der Corona-Lockdowns war diese freie Welt aber plötzlich zerbröckelt, zerfloss ihm zwischen den Fingern.
„Natürlich hat sich der Everest in mich eingebrannt.“ Hermann Berie, Bergführer aus Heubach
„Eine geplante Tour nach der anderen musste von uns gecancelt werden oder wurde durch unsere Kundinnen und Kunden storniert.“ Niemals hätte er sich ausmalen können, dass er in eine solche Situation geraten könnte.
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Aber einmal mehr bewies die Natur: „Sie lässt sich von uns Menschen doch nicht aufhalten. Wir maßen uns an zu sagen, dass wir bestimmen, was auf diesen Kontinenten, auf diesem Erdball passiert. Doch am Ende herrscht die Natur und nicht der Mensch!“ Deshalb empfand Berie schließlich auch die Corona-Pandemie als eine Zeit der Bereinigung: „Früher gingen die Menschen nach Nepal, weil es in war. Weil da jeder hinging. Das hat sich alles merklich reduziert. Heute haben unsere Touren eher wieder etwas mit Pioniercharakter zu tun. Wir sind oftmals an vielen Stellen wieder alleine unterwegs, können die Natur genießen.“ Natur zu genießen, Bewegung, den eigenen Körper zu spüren – das ist das Leben des Schweizers, der seine Bergschule in Schaffhausen beheimatet hat. Und er lebt den Moment: „Ich bin, wie ich bin. Ich mache mir keine Gedanken darüber. Collect Moments, not things“, sagt er. Sammle Momente/Eindrücke und nichts Materielles – das sei auch immer die Einstellung von so vielen, die mit ihm auf Tour gehen. Egal ob es wie jetzt in Corona-Zeiten in der Schweiz in den Alpen hauptsächlich ums Skifahren geht oder dann wieder im Februar 2022 in den Norden Norwegens zu den Polarlichtern. Oder mit den Skiern nach Island. Oder
vielleicht doch wieder nach Nepal. Oder eben auch den Uhurupeak, den Gipfel des Kilimandscharos: „Die Kili-Besteigungen sind etwas ganz besonderes. Weil der Berg für so viele möglich ist, die halbwegs fit sind. Wir gehen ganz langsam – das ist ein großes Erlebnis für alle, die uns bislang begleitet haben.“ In Begleitung ist der Bergführer oftmals von seiner Lebenspartnerin Christina, die seit fünf Jahren an seiner Seite ist: „Ich versuche, ihr jedes Jahr zum Geburtstag einen Berg zu schenken. In diesem Jahr ging es leider schief. Wir wollten gemeinsam auf den Gipfel des Matterhorns. Aber das Wetter ließ es nicht zu – aber das holen wir nach. Wir machen jedes Jahr eine Reise gemeinsam, nur wir beide. Das sind herrliche Momente, die nur uns beiden gehören.“ Die erlebt der 56-Jährige auch mit seinen Töchtern Aline (12) und Florence (10). „Es ist so herrlich, die beiden aufwachsen zu sehen. Sie sind beide sehr gute Schwimmerinnen. So wurde meine Große in ihrer Altersklasse Schweizer Meisterin – das macht mich als Papa natürlich sehr glücklich und stolz.“ Und auch auf den einen oder anderen 4000-er gingen die Mädchen bereits mit ihrem Vater. Und damit kehren wir in Gedanken wieder zurück in die Welt der ganz hohen Berge im Himalaja. „Ja, der
Reiz ist schon da. Ich frag mich halt manchmal: Pack ich das noch?“, denkt Berie laut nach. Und dann erzählt er von seinem Traum. Ja, auch einer wie er, der so viel gesehen hat in der Welt, hat noch Träume: „Ich würde gerne hinauf zum Lhotse, im Everest-Gebiet. Und mit den Skiern vom Gipfel abfahren. Das hat noch
„Von der Abfahrt vom Lhotse träume ich noch“ Hermann Berie, Bergführer aus Heubach
einen unheimlich großen Reiz für mich!“ Doch schon bei seiner Aussage ist zu spüren, dass da doch ein kleiner Hemmschuh mit dabei ist. „Ja, ich weiß, meine Töchtern sagen: Papa, mach das nicht mehr.“ Die Mädchen spüren die Gefahr, die in der Todeszone auch auf einen solch erfahrenen Bergsteiger wie Berie warten. „Ich weiß es noch nicht, ob ich jemals wieder in solche Höhe steigen werde.“ Und wenn dann sei das von den Witterungsbedingungen ausschließlich im September möglich. „Wir werden sehen“, sagt er.
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Einmal im Jahr schenkt Hermann Berie seiner Partnerin Christina einen Berg: 2021 hätte es das Matterhorn werden sollen – aber das Wetter spielte nicht mit. „Das holen wir nach“m, sagt der Bergführer. Er lebt nach dem Motto: Collect moments, not things.
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INITIATIV. Zunächst einmal hofft Berie, dass die Corona-Pandemie nicht noch einmal die Dynamik bekomme, wie sie sie bereits hatte. Und er sie am eigenen Leib zu spüren bekam: „Mich hat Corona letztes Jahr im November für drei Wochen mit hohem Fieber ins
„Es freut mich sehr, dass man mich auf der Ostalb noch kennt“ Hermann Berie, Bergführer aus Heubac und seit 2005 Wahl-Schweizer
Bett gezwungen. Das war schon richtig hart“, schaut er zurück. Seither gilt er als Genesener, der aber jetzt unmittelbar vor seiner ersten Impfung steht. „Ich habe noch viele Antikör-
per, aber jetzt vor den weiten Reisen wird wohl auch bei mir eine einmalige Impfung folgen: „Ja, das werde ich machen lassen, auch wenn ich nachgewiesener Maßen noch hohe Antikörper habe.“ Schon einmal habe er vor Jahren etwas Ähnliches durchlebt, als er sich in Nepal auf 5000 Metern Höhe eine Lungenentzündung geholt habe: „Ja schon damals habe ich gedacht, das brauchst Du kein zweites Mal. Aber die Corona-Wochen letztes Jahr waren schon heftig.“ Doch Berie ist in seinem Innersten gefestigt, macht sich keine Sorgen: „Sorgen sind verschwendete Energie“, sagt er. Und genießt es, mit vielen unterschiedlichen Menschen durch die Berge zu ziehen. Ihn, in Zöbingen geboren, freut es sehr, dass „man mich auch nach so langer Zeit auf der Ostalb noch kennt.“
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Gemeinsam mit seinen Töchtern versucht Hermann Berie, trotz aller Reisen und Touren viel Zeit zu verbringen. Auch den einen oder anderen 4000-er haben die beiden mit ihm bereits bestiegen. Linkes Bild: Mit fem Mountainbike fuhr Berie in diesem Jahr vom Gipfel des Uhuru-Peak, dem Kilimandscharo, ab. Fotos: hb
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Sascha Matussek (rechtes Bild ganz links) begrüßte in der neuen Kanzlei als Laudatoren den früheren IBM-Chef Erwin Staudt (ganz rechts) und Künstler Scharein (Mitte).
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STEUERBERATER MATUSSEK: Neue Räume in Stuttgart
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Als die Uhr langsam auf 23 Uhr voranschritt, schauten Kanzleiinhaber Sascha Matussek und seine Frau Christina freudig in die große Runde: Endlich war es gelungen, die herrlichen neuen Räume in der Stuttgarter Innenstadt einzuweihen. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind hier in der Lessingstraße bereits seit rund eineinhalb Jahren im Einsatz, doch eine offizielle Eröffnung konnte aufgrund der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Maßnahmen erst jetzt stattfinden.“ Umso mehr freuten sich die beiden darüber, mit dem früheren IBM-Chef und VfB-Ehrenpräsident Erwin Staudt sowie dem Berliner Künstler Scharein zwei hochkarätige Laudatoren begrüßen zu können. Gemeinsam mit der Schorndorfer Galeristin Anja Bech stellte Scharein in den neuen Räumen der Steuerkanzlei zahlreiche seiner Kunstwerke aus. Sascha Matussek blickt der Zukunft mit nun drei Standorten (Aalen, Schwäbisch Gmünd und Stuttgart) voller Energie entgegen: „Wir werden uns auch in Stuttgart als Steuerberatungsbüro für den Mittelstand und vor allem auch in den Schwerpunkten Gastronomie und medizinische Berufe etablieren.“ Von Ralph F. Wild/Fotos: Jörg Frenze, JF-Fotostyle
62 Erwin Staudt ist in Stuttgart eine Institution. Viele behaupten, der erfahrene Manager und Fußballliebhaber sei der beste Präsident gewesen, den der VfB je hatte. Eloquent und mit viel Charme eröffnete Staudt die Räume der Steuerberatungskanzlei Matussek in Stuttgart. Und mit keckem Witz: „Wissen Sie, als ich den Scharein, heute einer meiner besten Freunde, kennengelernt habe, da stellte er in Berlin bei uns bei IBM aus. Ich schaute mir so den Aufbau an und sagte: Sind das nicht ein paar Bilder zu wenig? Er tat es ab mit: Meine Ausstellung, ich entscheide.“ Staudt lacht, als er die Anekdote erzählt. „Vielleicht wird Herr Matussek, so wie ich damals IBM-Chef, bald Finanzminister nach dem Kennenlernen mit Scharein.“ Der Künstler neben ihm unterstützt die Aussage mit Kopfnicken. Seine Bilder sprechen eine grandiose Sprache: „Wissen Sie: Ich bin Handwerker. Wenn ich male, dann arbeite ich.“ Jedes seiner Bilder entsteht im wahrsten Sinne des Wortes Punkt um Punkt und entwickelt damit eine unheimliche Tiefe und ein Strahlen. „Ein Scharein ist ein Scharein“, sagte denn auch Kanzlei-Inhaber Sascha Matussek. „Wir haben uns selbst für unseren Standort drei Bilder erworben.“ In der Stuttgarter Lessingstraße ist somit die dritte Niederlassung des großen Steuerberatungsbüros entstanden. Mit Verzögerung: „Die Einweihung sollte schon vor eineinhalb Jahren stattfin-
Illustre Gesellschaft bei der Einweihung der neuen Räume der Steuerberatungsbüro Matussek: Die Inhaber Sascha Matussek und seine Frau Christina (oben rechts mit dem befreundeten Versicherungsmakler Selcuk Özer) freuen sich über den dritten Standort ihres Unternehmens in der Stuttgarter Lessingstraße.
INITIATIV. den. Aufgrund der Pandemie mussten wir sie aber verschieben. So gingen die Arbeiten in den letzten 18 Monaten durch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits voran, hat sich unser neuer Standort etabliert. Doch jetzt, das war uns wichtig, hat das Ganze auch offiziellen Charakter.“ Viele Kundinnen und Kunden konnten Sascha und Christina Matussek begrüßen – Unternehmerinnen und Unternehmer aus der ganzen Region. „Wir freuen uns sehr, dass so viele gekommen sind. Wir sehen uns selbstverständlich einerseits als Dienstleister und Unterstützer, andererseits sind natürlich auch viele Freundschaften entstanden.“ Das Steuerberatungsbüro Matussek betreibt bereits am Stammsitz in Aalen eine große Kanzlei und nennt zudem in Schwäbisch Gmünd einen weiteren Standort sein Eigen. Das Büro hat inzwischen rund 30 Angestellte und betreut mittelständische Unternehmen aus vielen unterschiedlichen Branchen. „Dennoch haben wir für uns zwei Schwerpunkte gesetzt: die Gastronomie und die medizinischen Berufe“, erläutert der Inhaber. Hier gebe es „extrem viel Arbeit“. „Steuern in der Gastronomie sind seit jeher ein sehr spannendes Thema – nicht zuletzt durch die zahlreichen Mehrwertsteuer-Änderungen und die Neuerungen bei den elektronischen Kassensystemen. Und, ohne dass das
als
Kritik klingen soll, sind zum Beispiel Ärzte oftmals keine Unternehmer. Auch hier stehen wir beratend zur Seite.“ Viele Auszeichnungen konnte das Büro in den letzten Jahren bereits für seine Arbeit in Empfang nehmen. So wurde die Kanzlei zuletzt durch das renommierte Blackbullaward 2021 zum
besten deutschen Steuerexperten gewählt. „Das hat uns sehr gefreut, dass unsere Arbeit eine solche Wertschätzung erfährt.“ Darin sieht er auch die Ziele an drei Standorten: „Wir stehen unseren Mandantinnen und Mandanten zur Seite – nicht nur in Steuerfragen. Gemeinsam sind wir stark!“
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Die Sozialagentur Nordwürttemberg mit Sitz in Lorch
„Einen alten Baum versetzt man nicht!“
„Leider kann ich viel zu selten vor Ort dabei sein. Denn es gibt nichts Schöneres, als in die Augen eines alten Menschen zu blicken, der in der Gewissheit lebt: Ich muss mein eigenes Heim nicht verlassen!“ Jochen Hieber, Geschäftsführer der Sozialagentur Nordwürttemberg, freut sich über jeden einzelnen, dem der Gang weg vom eigenen Zuhause erspart bleibt. Das war auch der Grund, als er vor vielen Jahren begann, betreuende Kräfte aus dem Ausland nach Deutschland zu holen, die sich fortan um viele ältere Frauen und Männer kümmerten und kümmern.
Wir sind zu Gast bei „Tante Lydia“. Nein, nein, sagt sie, ihren ganzen Namen wolle sie nicht in der Zeitung lesen. Aber „Tante Lydia“ sei voll und ganz in Ordnung. Sie sitzt in ihrem kleinen schmucken Heim mit kleinem, idyllischen Garten und schaut zum Fenster hinaus. „Noch schöner wäre es, wenn ich das Kloster sehen könnte“, sagt sie. Dann lacht sie: „Aber dafür hat uns damals das Geld nicht gereicht – wir mussten unseren Bauplatz nehmen, so wie wir ihn halt hatten.“ Tante Lydia ist 94 Jahre alt. Ihr Geist ist fit, der Körper zwickt
und zwackt, aber sie kann laufen. „A bissla langsamer missat Sie schon schwätza, junger Mann. I heer nemma so guad“, sagt sie in unserem Interview. Ihr Mann ist bereits vor zehn Jahren gestorben und es tut ihr heute noch weh, wenn sie zurückdenkt. „Ja, als er noch da war, war alles leichter und schöner“, sagt sie. Sie vermisse ihn sehr. Dann aber lacht sie wieder, als Maria ins Zimmer hereinkommt – mit zwei Tassen Kaffee auf einem Tablett. „Sie ist mein Engel. Ich bin so froh, dass ich sie habe. Nur wegen Maria darf ich zuhause bleiben in meinem Haus. Weil, und da haben die Kinder ja recht, alleine könnte ich es nicht mehr schaffen.“ Maria nimmt „Tante Lydia“, wie sie sie ebenfalls nennt, kurz in den Arm und schließt die Augen. Die Polin ist seit fast drei Jahren die betreuende Kraft, die helfende Hand bei allem, was ansteht. Längst spricht sie Deutsch nahezu perfekt: „Wir haben uns sofort gut verstanden. Das ist das Wichtigste. Alles andere lässt sich doch gemeinsam arrangieren – wenn beide Seiten wollen.“ Lydia und Maria wollten. Und so ist eine Zweier-WG entstanden, wie sie sich jeder, der den Lebensabend ohne seinen geliebten Partner verbringen muss, nur wünschen kann. Jochen Hieber blickt mit uns hinter das Arrangement, den Vertrag, den er vor Jahren mit den Angehörigen
von „Tante Lydia“ getroffen hat. „Uns ist es wichtig, von Anfang alles klar festzuhalten. Die Grundbedingungen müssen für beide Seiten stimmen. Schließlich stehen wir gegenüber unseren Kundinnen und Kunden als auch gegenüber den betreuenden Kräften in der Verantwortung.“ Daher werde bei jeder neuen Anfrage zunächst einmal ein ausführliches Gespräch geführt, was sich der zubetreuende ältere Mensch und seine – zumeist – Kinder wünschten, welche Vorstellungen sie haben, was eine Betreuungskraft leisten kann. Dabei geben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, allen voran Armin Geiger, bei der Sozialagentur ganz klare Vorgaben. Zum Beispiel räumlicher Art. So muss auf alle Fälle ein eigenes, abschließbares Zimmer für die Betreuerin (in 90 Prozent sind die Kräfte weiblich) vorhanden sein. „Nein, ein Vorhang mit einem Bett dahinter, wie wir es schon erleben mussten, reicht selbstverständlich nicht aus“, sagt Jochen Hieber. Umso klarer von der ersten Minute die Bedingungen und Möglichkeiten von beiden Seiten geschildert würden, desto mehr stehe einem erfüllten Lebensabend nichts im Wege. „Den alten Menschen wird es doch Angst und Bange, wenn sie daran denken müssen, irgendwann ihr Haus, ihre Wohnung verlassen zu müssen. Aber in sehr vielen Fällen ist das absolut
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Der Lebensabend soll glücklich und der Weg noch möglichst lange sein. „Einen alten Bau, versetzt man nicht“, sagt der Inhaber der Sozialagentur Nordwürttemberg Jochen Hieber. „Wir helfen älteren Menschen, in dem wir Betreuungskräfte aus dem Osten nach Deutschland holen – somit ist gewährleistet, dass viele ältere Frauen und Männer in den eigenen vier Wänden bleiben können.“ Foto: pb
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Das Team der Sozialagentur Nordwürttemberg: Jochen Hieber holt mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Betreuungskräfte aus osteuropäischen Ländern nach Deutschland. Viele Angehörige ersparen es auf diesem Wege der Mutter oder dem Vater, aus den eigenen vier Wänden ausziehen zu müssen. Foto: Jörg Frenze, JF-Fotostyle
INITIATIV. nicht nötig. Armin Geiger, der bereits in mehr als 1000 Fällen Betreuerinnen vermitteln konnte, sagt: „Einen alten Baum versetzt man nicht.“ Geigers Erfahrung ist für Jochen Hieber extrem wichtig: „Er macht alle Termine vor Ort. Ich habe höchste Achtung vor seiner Arbeit jeden Tag wieder.“ Vom ersten Tag an stehe fest, erläutert Armin Geiger, welche Kosten auf die Angehörigen zukommen, entscheiden sie sich für ihre Mutter, ihren Vater oder in manchen Fällen auch beide für eine Betreuung in den eigenen vier Wänden: „Bei uns gibt es keinerlei versteckte Kosten – Transparenz in allen Bereichen ist uns wichtig.“ Schließlich soll das Zusammenspiel zwischen betreuender Kraft und der älteren Frau oder dem älteren Mann von Beginn funktionieren. „In vielen Fällen hatten und haben wir die Situation, dass über viele Jahre hinweg ein Ehepaar auch mit zwei Betreuungskräften lebt.“ Wichtig sei vielen Angehörigen von Beginn, dass die ausländische Unterstützung, die fast immer aus dem Osten Europas stammt, bereits nach Deutschland kommt und unsere Sprache spricht. Auch darüber spricht Jochen Hieber ganz offen: „Das ist natürlich dann eine Frage des Preises. Erfahrenere Kräfte, die bereits lange in Deutschland gearbeitet haben, sind teurer.“ Doch in den seltensten Fällen gebe es schließlich wirkliche Probleme: „Bei manchen wird es dann sogar zu einer gemeinsamen Aufgabe, dem anderen die Sprache beizubringen.“ Doch warum scheuen so viele alte Menschen den Gang in eine Betreuungsstätte, sondern wünschen sich, im eigenen Haus die notwendige Unterstützung zu bekommen? „Der Mensch sehnt sich, um so mehr noch, wenn er älter wird, nach gewohnten Abläufen, nach dem eigenen Umfeld, nach Sicherheit im eigenen Heim... Dort herausgerissen zu werden, ist für viele kaum zu ertragen, ja nicht vorstellbar.“ „Tante Lydia“ hat derweil ihren Kaffee getrunken und möchte einen kurzen Mittagsschlaf machen. Sie bedankt sich bei uns, dass wir sie besucht haben. „Ich freue mich immer, wenn jemand kommt. Aber ich kann mich nicht beklagen: Die Kinder schauen viel nach mir. Am Anfang dachte ich
so: Die holen mir jetzt jemanden ins Haus und dann sehe ich sie nur noch an Weihnachten.“ Aber sie könne sich nicht beklagen. Auch Maria bestätigt: „Von den Kindern und Enkeln ist oft jemand da und schaut, dass es uns beiden auch gut geht.“ Das verschafft auch ihr selbst Freizeit. Denn eine Betreuungskraft kann selbstverständlich nicht 24 Stunden am Tag arbeiten. „Um Gottes Willen, nein. Die Frauen haben einen ganz normalen Arbeitsvertrag über 40 Stunden in der Woche. Aber klar: Schlafenszeiten in der Nacht und am Tag werden abgezogen“, erklärt Jochen Hieber. Da die alten Menschen zusammengerechnet doch auf viele Stunden Schlaf kämen, sind die Frauen mit ihren Arbeitszeiten sehr zufrieden. Zudem wird jede medizinische Arbeit durch externe Kräfte übernommen. „Die Arbeiten, die nur von Fachpersonal übernommen werden dürfen, werden natürlich auch von solchem gemacht“, so Armin Geiger.
„Die Erleichterung ist immer auf allen Seiten groß.“ Jochen Hieber, Sozialagentur NW
Und trotzdem sei es für die Betreuten extrem wertvoll, wenn die eigenen Verwandten sich häufig zeigten: „Das ist doch Familie, etwas ganz besonderes. Man sieht es den älteren Menschen doch an, wie es ihnen gut tut, wenn das eigene Kind oder Enkelkind zu Besuch kommt.“ Für beide Seiten sei aber auch die Erleichterung und Entspannung zu sehen, wenn eine Betreuungskraft dafür sorge, dass der Alltag wieder in normales Fahrwasser kommt. „Oftmals wird Altwerden für die Alten selbst, aber auch für die Jungen zu einer extremen Belastung. Zusätzlich zum Bewältigen des eigenen Haushalts, des Berufs, zum Erziehen der eigenen Kinder, dem eigenen Haus, Hof und Hund kommt plötzlich noch eine riesengroße Aufgabe: die Pflege der Mutter oder des Vaters. Daran zerbrechen Menschen, gehen ganze Familien kaputt.“
Er rate daher ganz klar dazu zu reagieren, ehe es zu spät sei: „Glauben Sie mir, wir haben in den letzten Jahren unserer Arbeit nahezu alles erlebt, was das Altwerden so schwer werden lassen kann. Da ist es eine falsche Scheu zu sagen, ich muss das alleine schaffen.“ Während „Tante Lydia“ schläft, unterhalten wir uns noch mit Maria. Ja, in Deutschland gefalle es ihr sehr gut, aber natürlich nutze sie auch gerne die freien Wochen, um wieder nach Hause zu fahren. Im Zweiergespann mit einer Kollegin ist sie für die Betreuung der alten Dame zuständig. Während die eine in Deutschland ist, kümmert sich die andere um alles in der eigenen Heimat. „In meiner Familie haben wir uns damit arrangiert, dass ich nur die Hälfte der Zeit da bin. Meine Tochter ist bereits erwachsen, so dass ich damals den Schritt nach Deutschland gehen konnte. Und mit Lydia habe ich es super erwischt – wir sind sehr liebevoll miteinander, das macht es beiden Seiten leicht.“ Und wenn irgendwann der Tag gekommen ist, an dem Lydia ihrem Mann nachfolgt? „Daran möchte ich heute noch nicht denken“, sagt sie. Aber natürlich wisse sie, dass es so kommen wird – eines Tages. Jochen Hieber erläutert uns: „Sieben Tage nachdem ein betreuter Mensch verstorben ist, endet der Vertrag mit unserer Agentur, ohne dass eine Kündigung nötig ist. Auch dabei haben die Angehörigen die absolute Sicherheit, nicht länger bezahlen zu müssen. Die Kräfte kehren dann in ihr Land zurück. Doch bei den meisten gelingt es uns, schnell wieder eine Aufgabe zu finden.“
SOZIALAGENTUR NORDWÜRTTEMBERG Zollplatz 4, 73547 Lorch Tel.: 07172 9252700
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„Ach, wie süß...“ Im Kreis Göppingen werden die Felder wie überall im Lande mehrmals im Jahr gemäht. Heu, Getreide, Mais... Die Vielfalt der Früchte des Bodens ist enorm und bietet den Landwirten die Chance, ihr Vieh gut durch den Winter zu bringen oder auch die Mühlen der Region mit Getreide zu versorgen. Wenn das große Gerät hinausfährt, um die Ernte zu machen, dann ist das für viele Rehkitze nach wenigen Sekunden das Todesurteil. Der Nachwuchs des Wilds hat in vielen Feldern seine Wiege – in trügerischer Sicherheit, umgeben von hohen Halmen, nahezu unsichtbar. Zigtausende von Neugeborenen werden so Jahr für Jahr geschreddert. Der Verein SchwabenKitz rettet wenigstens einige vor dem sicheren Tod. Wir bitten um Beachtung: Auf der nachfolgenden Seite zeigen wir schockierende Bilder – doch nur so lässt sich darstellen, was auf den Feldern tatsächlich geschieht.
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INITIATIV. „Mit unseren Drohnencameras können wir die Tiere in den Feldern erkennen und dann genau dort unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steuern – die Kitze werden so durch uns vor dem Tod bewahrt.“ Kitze, die nicht erspäht werden, sind chancenlos. Wir haben uns entschieden, die schlimmsten Stellen der Bilder zu schwärzen. Fotos: SchwabenKitz
Der Schock sitzt tief – auch hartgesottene und erprobte Rehkitz-Sucher treibt dieser Anblick ein ums andere Mal die Tränen in die Augen. „Jedes Kitz, das wir nicht vorher finden, ist hoffnungslos verloren, wenn die Ernte eingefahren wird“, sagt Hans-Jörg Andonovic-Wagner. Und jedes kleine, junge Leben ist ein unnötig verlorenes. Doch Andonovic-Wagner, der gemeinsam mit Sarah Schweizer den Göppinger Verein SchwabenKitz e.V. leitet, gibt sich keinen Illusionen hin. „Nein, es wird uns niemals gelingen, alle Rehkitze vor der Ernte aus den Feldern zu holen. Dafür sind es zu viele.“ Doch so schlimm die Bilder auch sind von den
geschredderten Jungtieren, die durch das Mähwerk im wahrsten Sinne des Wortes abgemäht werden, so sehr heben die Fotos der lebenden Kitze die Stimmung. An manchem Samstag im Frühjahr und Sommer diesen Jahres holten die SchwabenKitz bis zu 30 Tiere heraus, ehe die Traktoren und Mähdrescher losfuhren. „Wir können aber nicht überall zu gleich sein. Und die Landwirte müssen ja die Ernte einbringen“, sagt der Vorsitzende. Deshalb ist der Verein für jede weitere Unterstützung und auch jede Spende dankbar. Denn nur durch Geld und Menpower ist es möglich, noch mehr Rehe vor dem Tod zu bewahren.
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INITIATIV. Am frühen Morgen hört man das leise Surren, wenn die Drohnen der SchwabenKitz in der Luft kreisen. Ausgerüstet mit Wärmebild-Kameras suchen sie die Felder ab – „kaum jemand hat eine Vorstellung, was alles an großen Säugetieren und aber auch an Vögeln am Morgen in den Feldern sitzt und sich dank der hohen Halme so unendlich sicher fühlt“, sagt Drohnenflieger Michael Luth. Er lässt uns teilhaben an seinen Bildern und zeigt uns die roten Flecken, die die Tiere markieren. „Wildschweine, Waschbären oder auch Hasen flüchten, wenn die großen Maschinen anrücken. Nicht so die Rehkitze.“ Warum ist dem so, wollen wir wissen: „Die kleinen Rehe haben noch keinen Fluchtinstinkt. Im Gegenteil: Sie kauern sich bei Gefahr am Boden und hoffen, dass die Gefahr vorübergeht, sie nicht gesehen werden. Dieses Verhalten ist in der Enterzeit ihr sicherer Tod.“ Wenn aber die SchwabenKitz anrücken, dann kommt Hoffnung auf für viele Kitze in wenigstens diesem Feld. Hunderte von Tieren wurden so gerettet in den letzten Jahren. Alle im Verein aber sind sich einig: „Es können, es müssen noch mehr werden. Niemandem ist geholfen, wenn die Tiere auf diese Art getötet werden. Die Landwirte haben das auch längst erkannt – und so klingeln unsere Telefone ständig, werden wir zum nächsten Einsatz gerufen.“ Wird ein Kitz gefunden, so kann es für die wenigen Mäh-Minuten in Sicherheit gebracht und dann sofort wieder frei gelassen werden. Meist wartet dann die glückliche Rehkuh bereits auf ihr Junges. Die Wiedervereinigung der Rehfamilie entschädigt für so manches Bild, das sich tief ins Herz einbrennt. „Natürlich ist es jedes Mal wieder schrecklich zu sehen, wenn ein Tier so verenden muss. Aber genau um das zu verhindern, machen wir hier unsere Arbeit“, so Michael Luth, der die Drohne sofort wieder steigen lässt. Jede Minute, die der ultramoderne Flieger auf dem Boden verbringt, ist eine verlorene. Für manches Kitz.
Die SchwabenKitz haben ihre Heimat in Göppingen. Der Verein handelt rein ehrenamtlich und rettet Jahr für Jahr Tausenden Rehen das Leben in der Erntezeit. Infos und Kontakt: www.schwabenkitz.de Rehkitzrettungshotline: 07161 3545888
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3er Versicherungsmakler GmbH: Schwarzwald, Ostalb, Remstal
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„Wir bieten die sichere Navigation durch den Versicherungsdschungel“ Daniel Dreyers Ursprung liegt im Schwarzwald, genauer gesagt im idyllischen Städtchen Schramberg. Mit seinen 20 000 Einwohnern ist Schramberg noch eher beschaulich – doch die Stadt ist der Sitz von Uhren und Edelmetall. Die Verbindung nach Schwäbisch Gmünd ist schon auf diese Art gegeben. Doch für Daniel Dreyer, den Inhaber der 3er Versicherungsmakler GmbH, war der Grund, vor 17 Jahren in die Stauferstadt zu ziehen: die Liebe. Seither betreibt er sein Maklerbüro in den Regionen Schwarzwald, Ostalb und Remstal.
INITIATIV.: „Herr Dreyer, Sie sind in Schwäbisch Gmünd, Aalen und auch Schorndorf bekannt, obwohl Sie Ihren Firmensitz in Schramberg im Schwarzwald haben. Klären Sie uns auf, warum? Was führt Sie auf die Ostalb?“ Daniel Dreyer: „Der Grund ist meine Frau. Ich habe sie vor 17 Jahren kennengelernt – bin ihr nach Schwäbisch Gmünd gefolgt. Sie hat mir gesagt, dass sie sich ein Leben mit mir gut vorstellen kann – aber nicht in meinem verträumten Schwarzwald. Tja und so sind wir dann eben zu ihr gezogen nach Schwäbisch Gmünd.“ INITIATIV.: „Dennoch haben Sie den Hauptsitz Ihres Versicherungsmaklerbüros seit jeher und weiterhin in Schramberg.“ Daniel Dreyer: „Wir sind dort so etwas wie der Platzhirsch. Das Büro 3er kennt dort jedes Kind. Von 20 000 Einwohnern sind viele bei uns versichert. Das aufzugeben, wäre fahrlässig gewesen. Das kam nie in Frage. So gesehen fahre ich jedes Jahr der Liebe wegen 40 000 Kilometer mehr ...“ INITIATIV.: „Und Sie haben die Chance genutzt und sind längst auch in
unserer Region etabliert. Mit Schwerpunkten auf den mittelständischen Firmen.“ Daniel Dreyer: „Ja, da haben Sie recht. Wir sind inzwischen seit langem auf der Ostalb und im Remstal stark vertreten und dürfen für viele Firmen nahezu aller Größenordnungen tätig sein. Das freut mich sehr und lässt sich natürlich bestens verbinden. Ich bin zumeist jeden Freitag und häufig montags mit Kundinnen und Kunden hier unterwegs, ehe ich dann wieder drei Tage nach Schramberg verschwinde. Aber heutzutage mit all den Möglichkeiten der Digitalisierung ist das alles viel einfacher geworden.“ INITIATIV.: „Sie haben sich bewusst bis heute dazu entschieden, ein Maklerbüro zu betreiben, also nicht für einen der großen Versicherungskonzerne unterwegs zu sein. Warum?“ Daniel Dreyer: „Ich würde mich niemals in die Abhängigkeit einer Gesellschaft geben. Das ist nicht der Anspruch an mich und an die Versicherten, die uns ihr Vertrauen schenken. Wir werden immer unabhängig bleiben, auch wenn es diverse Angebote gab. Aber die haben sich alle eine Absage bei uns geholt.“
INITIATIV.: „Aus Ihrer eigenen Sicht vollkommen nachvollziehbar, dass Sie diese Unabhängigkeit leben und leben wollen. Warum aber ist es auch wichtig für Ihre Versicherten?“ Daniel Dreyer: „Wir können in unserer Freiheit ausschließlich für den Versicherten entscheiden, was für ihn die beste Lösung ist. Wir bieten die sichere Navigation durch den Versicherungsdschungel, der für den Ausstehenden keinesfalls mehr zu durchblicken ist. Nur durch eine unabhängige Arbeit, wie wir sie bieten, kann tatsächlich das beste Ergebnis für den Einzeln oder für das einzelne Unternehmen entstehen. Dem allem würde eine Abhängigkeit von nur einem der vielen großen Versicherer komplett widersprechen. Nein, das kommt für uns nicht in Frage“ INITIATIV.: „Trifft das auf jegliche Art der Versicherung zu?“ Daniel Dreyer: „Natürlich. Wir haben immer die direkte Auswahl und damit das beste Resultat. Unsere Devise ist zudem, die Betreuung unserer Kundinnen und Kunden ganzheitlich zu übernehmen. Bei uns steht nicht das Verkaufen und das Verkaufenmüssen im Vordergrund. Wir gehen den Weg gemeinsam mit den Versicherten.“
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Daniel Dreyer hat sein Versicherungsmakler-Büro 3er in Schramberg im Schwarzwald. Doch auch viele Firmen-Kunden auf der Ostalb vertrauen seiner Arbeit und der seines großen Teams seit mehr als zwei Jahrzehnten. Fotos: dr
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INITIATIV.: „Das bald zu Ende gehende Jahr 2021 war, positiv ausgedrückt, skurril. Für viele Menschen in unserem Land brachte es extrem schlechte Nachrichten mit sich. Für einen Versicherungsmakler gab es außergewöhnliche Tage. Wie haben Sie zum Beispiel die schweren Stürme und Fluten erlebt?“
Windschutzscheiben von Autos aus der Oberklasse wurden dort komplett durchschlagen. Das sind Milliardenschäden, die uns auch in den nächsten Jahren blühen werden. Wer dann nicht bei den Richtigen versichert ist, wird mit großen Problemen zu kämpfen haben.“
Daniel Dreyer: „In diesem Extrem hat 2021 wohl alles überschritten, was wir in Deutschland bislang erleben mussten.“
INITIATIV.: „Die Wetterverhältnisse werden uns aller Voraussicht nach in den nächsten Jahren weiterhin extrem treffen. Der Klimawandel macht sich bemerkbar...“
INITIATIV.: „Auch in unserer Region hat es schwere Überflutungen gegeben, die dieses Mal keine Leben gekostet haben, aber dennoch für die Betroffenen ebenfalls ein großer Schock gewesen sind. Hatten Sie dabei auch Versicherte zu betreuen?“
Daniel Dreyer: „Ja, da führt kein Weg daran vorbei. Das werden Jahr für Jahr Schäden im Zehn-Milliarden-Bereich werden – das steht fest. Und darauf sollte jeder einzelne vorbereitet sein. Vor allem auch in der Versicherung seines Unternehmens.“
Daniel Dreyer: „Ja, eine ganze Reihe. Ganz schlimm waren die Unwetter in diesem Jahr in der Region Kirchheim. Wir erlebten dort bei einem Versicherten Hagelschauer mit Körnern, die Golfball-Größe hatten. Selbst
INITIATIV.: „Der Staat reagiert mit einem Ausstieg aus dem Bereich der Verbrennungsmotoren in Autos. Aus Ihrer Sicht der richtige Schritt?“
Ein großes Team steht den Versicherten im Maklerbüro 3er zur Verfügung. Der Ursprung ist in Schramberg im Schwarzwald, doch längst sind viele auf der Ostalb im Remstal über 3er versichert. Alle Fotos: dr
Daniel Dreyer: „Das ist mir viel zu
kurz gedacht. Alles auf die E-Mobilität zu setzen, ist für mich der vollkommen falsche Ansatz. Noch nie waren die Verbrenner so sauber wie heute. Und in der Produktion von E-Autos entstehen bereits im Vorfeld, bevor die Fahrzeuge auf der Straße sind, große Mengen an Co2. Außerdem ist noch längs nicht geklärt, was wir mit all den Batterien tun, wenn sie nach 10 bis 15 Jahren ersetzt werden mussten. Nein, aus meiner Sicht wäre es viel sinnvoller auf eine ausgewogene Mischung zu setzen und andere alternative Antriebe wie den Wasserstoff nicht zu vergessen.“ INITIATIV.: „Bei den meisten Versicherten entstehen heute viele Unsicherheiten: Kann ich daran glauben, dass ich in einem Falle eines Falles bestens abgedeckt bin.“ Daniel Dreyer: „Deshalb steht bei uns ganz am Anfang bei jedem Versicherten der Versicherungscheck, unsere kostenlose Diagnose. Die individuellen Bedürfnisse werden dabei auf Herz und Nieren geprüft und wir fin-
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den heraus, ob der Kunde wirklich gegen existenzielle Risiken abgesichert ist oder an den falschen Stellen zu viel Geld ausgibt. In diesem Falle gibt es von unserer Seite eine Diagnose. Dabei schauen wir, was ist dem Kunden wichtig, was sollte er absichern, was sind seine Befürchtungen und was fehlt ihm. Wir vergleichen anhand der Verträge, ob diese sich mit den Kundenwünschen decken. Sollte es Defizite oder Fallstricke zu wichtigen Absicherungen geben, wird eine individuelle Optimierung der Verträge vorgenommen.“ INITIATIV.: „Ihre Beratungen gehen aber über den klassischen Versichertenschutz hinaus. So stehen bei Ihnen als Altersvorsorge und als Geldanlage Edelmetalle wie Gold und Silber im Blickpunkt.“ Daniel Dreyer: „Gold und Silber bieten die optimale Lösung für jeden. Physische Edelmetalle sind ein wirksamer Rücklagen- und Vermögensschutz. Unsere Experten stehen dabei an der Seite unserer Kunden.“
INITIATIV.: „Themenwechsel: Wann haben Sie zuletzt ein Fußballspiel gesehen?“ Daniel Dreyer: „Am vergangenen Samstag bei der Normannia in Schwäbisch Gmünd.“ INITIATIV.: „Genau darüber haben Sie sich noch viel engere Verbindung zur Region hier geschaffen. Wie kam es dazu?“ Daniel Dreyer: „Ich bin seit jeher sehr interessiert am Fußball. Über Freunde habe ich Kontakt zur Normannia bekommen. Mich hat sofort begeistert, dass es dort ein Stadion gibt, das Mitten in der Stadt liegt. So wuchs ich immer mehr in den Verein hinein und bin seit längerem Finanzvorstand.“ INITIATIV.: „Das Team, das jetzt antritt, gilt als eines der besten, das die Normannia je hatte.“ Daniel Dreyer: „Ja, aber leider ist Fußball nur schwer programmierbar. Aber ich bin mir sicher, dass wir noch eine
sehr gute Rolle spielen werden. Die Normannia gehört in die Oberliga, auf längere Sicht in die Regionalliga. Das muss der Anspruch für eine Stadt von der Größenordnung wie Schwäbisch Gmünd sein.“
www.daniel-3er.com
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Niko Kappel
Foto: Benjamin Büttner
Bei den Paralympics stand der Welzheimer dieses Mal auf Rang 3
Mit 1,40 Meter einer der
ganz Großen
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Man mag es kaum glauben: 2021 hat tatsächlich auch freudige Moment mit sich gebracht. Während die Welt den Atem anhielt wegen einer fortschreitenden Corona-Pandemie, desaströser Politik in Afghanistan gefolgt von vielen Toten in einem Chaosland und Opfern von Feuer und Wasser, fanden in Tokio sowohl die Olympischen Sommerspiele als auch die Paralympics statt. Und ein kleiner Welzheimer war dort (wieder) ein ganz Großer. Niko Kappel holte sich, wie schon 2016 bei den Spielen in Rio de Janeiro, eine Medaille im Kugelstoßen der Menschen mit körperlichem Handicap. Unser Mitarbeiter Jörg Hinderberger sprach mit dem 26-Jährigen, der unter anderem im Welzheimer Gemeinderat sitzt und noch viel vor hat: „Ich bin noch lange nicht am Ende meiner Karriere angekommen“, sagt er.
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INITIATIV. Ein Welzheimer wird immer größer – mit seiner Bronzemedaille bei den Paralympischen Spielen in Tokio sorgte der Kleinwüchsige Niko Kappel erneut für Aufsehen. Und das, obwohl ihm nach seiner Rückenverletzung viele Experten nicht zutrauten, dass der Titelverteidiger und Goldmedaillengewinner von Rio de Janeiro im Jahr 2021 erneut eine Medaille für Deutschland holen würde. Aber: „Es war eine sauschwere Saison. Ich habe mich auf allen Vieren zu einer Medaille gerettet“, erklärte Niko Kappel nach der Siegerehrung im fernen Japan.
„Die Saison war sauschwer. Ich habe mich zur Medaille gerettet“ Niko Kappel, Kugelstoßer Montag, 30. August 2021: Es geht los, die Protagonisten schreiten ins Stadion, zwar ohne Zuschauer im Rücken, aber dafür mit vielen gedrückten Daumen vor den Bildschirmen. Fünf Kugelstoßer sind heiß auf die Medaillen. Einer davon ist Niko Kappel aus Welzheim, der in Schwäbisch Gmünd geboren wurde, jedoch auch als Gemeinderat Welzheimer durch und durch ist. Wer kämpft um die Medaillen in Tokio? Der usbekische Topfavorit Bobirjon Omonow, amtierender Weltmeister und mit der Weite von 14,31 Metern Weltrekordhalter. Der Titelverteidiger, Ex-Weltmeister und amtierende Vizeweltmeister Niko Kappel, mit 14,30 Metern voriger Weltrekordhalter. Der Pole Bartosz Tyszkowski, Ex-Weltmeister, Ex-Weltrekordhalter und mit einem Zentimeter Rückstand auf Kappel Zweiter bei den Spielen von Rio 2016. Der Brite Kyron Duke, Ex-Weltrekordhalter und hinter Kappel Silber-Gewinner bei der WM 2017 sowie der US-Amerikaner Hagan Landry, Geheimfavorit. 13,30 Meter im vierten Versuch reichen am Ende für Bronze. Mit neuem paralympischen Rekord von 14,06 Metern siegt Omonow vor dem US-Amerikaner Landry. Direkt nach dem Wettkampf sagte Kappel in die Mikrofone der Welt: „Mit meiner Leistung bin ich nicht ganz zufrieden, aber mit der Medaille bin ich
sehr happy. Mir fällt ein Riesenstein vom Herzen, dass es so geklappt hat und es nach der sehr schwierigen, ich würde fast sagen, Sch...-Saison, doch noch eine Medaille geworden ist.“ Wer ist dieser Niko Kappel aber überhaupt? Viele meinen ein Gmünder, aber nur weil er in Schwäbisch Gmünd geboren ist, sicher nicht. Andere sagen, der 26-Jährige sei ein Sindelfinger, nur weil er mal für den VfL Sindelfingen startete. Oder doch ein Stuttgarter, da er nun für den VfB Stuttgart antritt? Oder ein Deutscher, da er für Deutschland erneut eine paralympische Medaille gewann. Nämlich Bronze nach Gold in Rio. Nein! „Ich bin ein Welzheimer“, beendet Niko Kappel alle Spekulationen. Und Welzheim liegt „uff em Wald“, im Rems-Murr-Kreis, zwischen Schwäbisch Gmünd und Stuttgart. Aufgewachsen in Welzheim, fühlt sich der Profisportler in seiner Heimat sehr wohl. Denn trotz seiner Behinderung als Kleinwüchsiger, geht er offen mit diesem Thema um. Bei so manchen offiziellen Reden schraubt er den Mikrofonständer selbstständig nach unten auf eine Höhe mit den Worten: „Denken die, dass ein Kleinwüchsiger 1,80 Meter groß ist?“ Und schon hat er die Sympathien auf seiner Seite. In Tokio bei den besten Kugelstoßern der Welt ist aber mit Sympathien keine Medaille erreichbar. Daher arbeitete Kappel hart, eine schwere Rückenverletzung sorgte in der Vorbereitung aber fast für das Aus. Wäre Corona nicht gekommen, dann hätte Niko Kappel mit seinen 14,30 Metern von Bad Boll im Juli 2020 seine Goldmedaille aus Rio verteidigen können. Glücklich über Bronze in Tokio ist er dennoch: „Ich bin sehr froh, dass es so geklappt hat. Gut war dieser Wettkampf in Tokio sicher nicht, aber andere waren noch schwächer. Bronze ist nach dieser Verletzung aber richtig klasse und ich bin sehr glücklich, eine Medaille als Welzheimer für Deutschland geholt zu haben“, so Kappel. Und da ärgert es ihn auch nicht mehr so sehr, dass der Reporter im Fernsehen ihn immer als Schwäbisch Gmünder vorstellte... Wie würde sich Niko Kappel selbst beschreiben? Wenn er sich selbst beschreiben müsste, dann fällt dem Welzheimer spontan
sehr viel ein. Bronze in Tokio, Gold in Rio – der kleinwüchsige Kugelstoßer ist aber mehr als nur ein Profisportler mit Handicap. Er ist Gemeinderat in Welzheim, Familienmensch und vieles mehr. Kappel selbst sagt: „Ich bin ein 1,40 Meter großer Mann, voller Energie und Freude und großer Lebenslust. Ich genieße jeden Tag und finde es super, was ich in meinem Leben machen darf. Der Spaß ist sicher das Wichtigste im Leben, und den habe ich.“
„Irgendwie wächst der Kerl nicht richtig... hieß es bei mir.“ Niko Kappel, Kugelstoßer Normalerweise wird die Kleinwüchsigkeit schon während der Schwangerschaft festgestellt. Bei Niko Kappel war es etwas anders. „Bei mir wurde es erst nach einem dreiviertel Jahr bemerkt, so nach dem Motto, irgendwie wächst der Kerl nicht nichtig. Aber vielleicht war es auch gut so, wenn das erste Dreivierteljahr normal ablief, wobei es auch danach alles normal war. Und für meine Eltern war es vielleicht gut so, denn sie wussten dann, dass es keinen Unterschied macht, ob der Niko nun kleinwüchsig ist oder nicht“, erzählt Niko Kappel. Das Aufwachsen als Kind bis zum Erwachsenen verlief für ihn „fast ausschließlich positiv“. Er habe kaum Unterschiede zu seinen Freunden oder Bekannten gemerkt. „Der Wiederkennungswert bei mir ist dafür viel größer“, lächelt der 26-Jährige, der mit seinem Handicap prima umgeht. Zwar sei es nicht immer von Vorteil gewesen, dass Mitschüler bei Späßen und anderen Tätigkeiten immer wussten, dass wenn „ein Kleiner dabei war, ich damit gemeint war“, so Kappel. Da hätten die Lehrer dann schon immer gewusst, wer etwas angestellt hatte. Dafür war der Sport Niko Kappel immer schon sehr wichtig. Und mit dem Kugelstoßen hat er seine Lieblingsdisziplin gefunden. Heute ist er glücklich, dass er das Kugelstoßen beruflich betreiben kann. Dank vieler Sponsoren ist es ihm möglich, Kugelstoßen als Kleinwüchsiger auf Weltklasseniveau zeigen zu dürfen. Und dabei sieht er gar nicht viele
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Der Welzheimer Niko Kappel gehört zu den besten Kugelstoßern der Welt. Der Kleinwüchsige lebt für und von seinem Sport - ist aber auch Gemeinderat in Welzheim. Foto: Gabriel Habermann
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Ganz weit fliegt die Kugel, wenn Kappel stößt: Bei den Paralympics holte er in diesem Jahr Bronze, in Rio 2016 sogar Gold. Kleines Bild: Ehrung durch Welzheims Bürgermeister. Fotos: dpa/ Markus Metzger
INITIATIV. Unterschiede zu den „normalen“ Kugelstoßern, außer dass diese Jungs mit teilweise zwei Meter großer Körpergröße einfach aus biomechanischer Sicht etwas weiter stoßen können. „Das stört mich aber nicht. Ich weiß, dass ich mich mit meinen Leistungen vor niemandem verstecken muss“, sagt Kappel.
„Natürlich kann ich Auto fahren – warum auch nicht?“ Niko Kappel, Kugelstoßer
Der Sport ist aber nicht sein einziges Leben, Niko Kappel zeichnet viel mehr aus. Dabei wird er oft gefragt, wie der Alltag für ihn aussehe. Darf er zum Beispiel Autofahren? „Ja, warum auch nicht? Ich kann sicher nicht jedes Auto ohne Umbaumaßnahmen fahren, aber sehr viele. Im Moment habe ich einen Audi A5, den kann ich ohne besondere Einrichtungen nutzen, da man die Sitze super verstellen kann. Denn mit meinen 1,40 Meter bin auf dem asiatischen Kfz-Markt, was zum Beispiel die Damenwelt betrifft, noch der Durchschnitt. Daher ist es super möglich für mich, Auto zu fahren. Ich kann aber jedes Fahrzeug nutzen, auf das ich Lust habe – das ist in fast allen Fällen schnell umgebaut“, erklärt der 26-Jährige. Auch Beziehungen mit Frauen sind für ihn möglich – und dabei lernte er nicht nur gleichgroße Damen kennen. Seit 2013 hat er eine langjährige Freundin, seit 2015 lebt das Paar gemeinsam in Welzheim in einer Wohnung. Mit Kindern oder gar Hochzeit kann er noch nicht dienen, „aber wir sind auf dem besten Weg in diese Richtung“, lächelt Niko Kappel bei dieser Antwort. So seien auch die privaten Ziele, denn der Kinderwunsch ist da. „Aber eines nach dem anderen, ich bin ja erst 26 Jahre jung“, so Kappel. Zurück zum Sport noch einmal. Was bedeutet Niko Kappel Olympia beziehungsweise die Paralympischen Spiele? „Das ist etwas ganz Besonderes für mich. Ich wollte mich immer mit den Besten der Welt messen und bei den Paralympics ist dies möglich. Ich bin
hier ganz vorne dabei. Dafür danke ich meinem Umfeld, meiner Partnerin, der Familie, dem Verein, den Sponsoren, den Trainern und vielen mehr. Ohne die würde es nicht gehen“, berichtet der Welzheimer. Das Edelmetall bei den Paralympics ist ihm sehr wichtig, „alle Medaillen sind großartig, da ich von jedem Großereignis bislang eine mitnehmen durfte“, so Kappel. Die Paralympics und Olympia hätten auch einen sehr großen Wert für die Gesellschaft: „Man sieht einfach, zu welchen Hochleistungen Sportler fähig sind. Die Paralympics zeigen zudem auf, was es bedeuten kann auch als Mensch mit Handicap in dieses besondere Flair eintauchen zu können und zu bewiesen, was im eigenen Körper steckt. Behinderung hin oder her. Auch ein Mensch mit Handicap ist ein normaler Mensch!“ Positiver Nebenaspekt: So werden auch die Sorgen und Ängste von Menschen ohne Behinderung genommen, wenn sie einen Menschen mit Handicap zum Beispiel auf der Straße antreffen. „Man kann hier nichts falsch machen, einfach auf alle zugehen“, sagt Kappel. „Wenn hier die Gesellschaft noch weiter zusammenwächst, dann wäre dies genial und die Paralympics hätten einen großen Anteil daran, dass Menschen mit und ohne Handicap normal miteinander umgehen können“, erklärt der Welzheimer.
„Ich nehme mir Zeit für meine Sponsoren und Unterstützer“ Niko Kappel, Kugelstoßer
Seit 2018 kann Niko Kappel von seinem Hobby leben. „Dank der Sponsoren natürlich, für die ich mir immer sehr viel Zeit nehme“, verrät Kappel, der auch viele regionale Partner hat. Und er startet ja seit kurzer Zeit für den VfB Stuttgart. Aber was macht Niko Kappel nach dem Sportlerleben? So viel verdienen wie ein Fußballer wird Kappel nie. Als CDU-Gemeinderat ist er bereits politisch in Welzheim aktiv. „Ich kann mir vorstellen, diese politische Arbeit weiter auszubauen. Vielleicht ein poli-
tisches Amt zu verfolgen, um Werte wie Inklusion, Vereine, Amateursport zu unterstützen.“
„Die politische Arbeit auszubauen, kann ich mir gut vorstellen“ Niko Kappel, Gemeinderat Auch in der Bildungsebene wäre ein Job für ihn denkbar. Als lösungsorientierter Mensch, der eine Bankausbildung hat und als Bankangestellter einige Jahre arbeitete, ist auch dieser Weg zu Finanzen und Wirtschaft eine Option. „In der Politik noch aktiver zu sein kann ich mir aktuell am besten vorstellen nach meiner Zeit als Kugelstoßer“, äußert sich Niko Kappel Seine Heimat Welzheim wird dabei immer eine große Rolle spielen: „In Welzheim bin ich zu Hause. Hier ist meine Heimat. Hier ist mein Umfeld. Welzheim ist etwas ganz Besonderes, denn bei meinen Freunden und Bekannten bin ich einfach nur der Niko, nicht der Sportler. In Welzheim geht es auf der Straße auch mal nur um den Gemeinderat, nicht um den Sport oder die Behinderung. Und das genieße ich sehr.“
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Oberkochen dell´Arte mit grandiosem Kultur-Programm in den Herbst und Winter
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Seit zehn Jahren eine Erfolgsstory Die Bürgerstiftung Oberkochen wurde am 14. September 2011 von Dr. Gert und Tamara Littmann, Hans Joachim und Vera Neumann, Peter und Doris Meisel, dem Verein Sängerbund ChorVision Oberkochen, dem Mühlenverein Oberkochen und der Stadt Oberkochen mit Bürgermeister Peter Traub und dem Kulturbeauftragten Reinhold Hirth gegründet. Seither gab insgesamt mehr als 100 Veranstaltungen mit rund 11 500 Besuchern.
Die Kulturreihe Oberkochen dell´Arte zeichnet sich durch ihre Vielseitigkeit aus. Künstler aus aller Welt begeistern regelmäßig ihr Publikum, das zum Teil schon vom ersten Ton an dabei ist. Der ausgezeichnete Ruf der Reihe lockt aber auch immer wieder neue Besucher, die die jährlich bis zu zwölf Veranstaltungen bereichern. „Man glaubt, nach so langer Zeit schon alles gesehen zu haben. Aber dann überrascht Oberkochen dell´Arte immer wieder mit neuen großartigen Veranstaltungen!“ (Zitat eines Oberkochener Besuchers) Als am ersten Oktoberwochenende 2011 die britische Musikerlegende Brian Auger mit der Band Trinity im ausverkauften Bürgersaal das erste Konzert der neuen Kulturreihe Oberkochen dell´Arte gab, war schon zu spüren: Das kann eine Erfolgsstory werden! Der Mitinitiator und langjährige Kulturbeauftragte Reinhold Hirth hat ab 2011 unter dem Dach der zu diesem Zweck gegründeten Bürgerstiftung quasi aus dem Nichts etwas aufgebaut, das aus dem Kulturleben der Stadt Oberkochen nicht mehr wegzudenken ist. Seit 2017 ist Thomas
Ringhofer für die Zusammenstellung des jeweiligen Programms verantwortlich. Nationale und internationale Größen geben sich in Oberkochen die Türklinke in die Hand. Dabei wird die ganze Bandbreite von Jazz über Klassik, Tanz und Kabarett ab-
gedeckt. Ob das World Percussion Ensemble, Brenda Boykin, Singer Pur, das Calmus Ensemble, die Flying Pickets oder Literatur mit Julia Stemberger, Fritz Karl oder Johann von Bülow – jeder Auftritt in Oberkochen war und ist etwas Besonderes.
INITIATIV. 4.11. Stefan Waghubinger – Ich sag´s jetzt nur zu Ihnen Donnerstag, 4. November 2021 Bürgersaal im Rathaus Beginn: 20:00 Uhr, Einlass: 19:00 Uhr Tickets: 24,00 Euro/12,00 Euro Mitten aus dem Leben, manchmal böse, aber immer irrsinnig komisch, zynisch und zugleich warmherzig – das sind Attribute, die man mit diesem österreichischen Kabarettisten verbindet. Er selbst sagt von sich nur, er betreibe österreichisches Jammern und Nörgeln, aber mit deutscher Gründlichkeit. In seinem vierten Soloprogramm begegnet er Gänseblümchen, Schmetterlingen und Luftschlangen im Treppenhaus. Es entstehen Geschichten mit verblüffenden Wendungen, tieftraurig und zugleich zum Brüllen komisch. Zynisch und zugleich warmherzig, banal und zugleich erstaunlich geistreich. Eine Erklärung zu den wirklich wichtigen Dingen, warum es so viel davon gibt und warum wir so wenig davon haben. 18.12. Klavierduo Stenzl – Geistliche Kraft – Weltliche Frische Samstag, 18. Dezember 2021 Versöhnungskirche Beginn: 20:00 Uhr, Einlass: 19:00 Uhr Tickets: 24,00 Euro/12,00 Euro
Links: Die Gründer der Bürgerstiftung aus dem Jahre 2011. Oben: Comedian Stefan Waghubinger; unten: das Klavierduo Stenzl. Fotos: ok/pr/Andreas Keller
Igor Strawinsky hat seine Psalmensinfonie „Zum Ruhme Gottes“ komponiert. Die alttestamentarischen Psalmen 38 (Gebet), 39 (Dank) und 150 (Lob) bilden die Grundlage für diese mystische, erhabene Schönheit dieses geistlichen und russische Kraft ausstrahlenden Werks. Mit Schuberts Fantasie in f-Moll folgt eine der tiefgründigsten und ergreifendsten Kompositionen der vierhändigen Klavierliteratur, ehe das Klavierduo Stenzl seine Gäste auf eine erfrischende Reise durch Europa mitnimmt. Programm: Igor Strawinsky (1882 1971) Psalmensinfonie (1930) in der vierhändigen Klavierfassung von Dmitri Schostakowitsch (1906 - 1975); Franz Schubert (1797 - 1828), Fantasie f-Moll, D 940 (1828); Moritz Moszkowski (1854 - 1925) „Aus aller Herren Ländern“, op.23 (1879): Russland, Deutschland, Spanien, Polen, Italien, Ungarn.
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JOE LÖHRMANN 2012 stieg er aus – seither lebt er sein Leben mit der Musik und dem Reisen
Ganz außerhalb der
K mfortzone Von RALPH F. WILD / Fotos: Büro Löhrmann, EdWen Books Verlag
INITIATIV.
Wenn er an sein Klavier sitzt, wenn Hunderte von Augen auf ihn gerichtet sind, wenn er sein Publikum in den Bann zieht – genau dann weiß Joe Löhrmann, dass er genau dort richtig ist, wo er heute ist. „My Traveling Piano“ ist zu (s)einer Marke geworden. Er, der einst bei einem großen Automobilkonzern malochte, bis sein Körper und seine Seele krank wurden, wurde 2012 zum Lebenskünstler. Heute, rund neun Jahre später, blickt er mit Dankbarkeit auf diese Zeit zurück. Denn nur so konnte er damals den Schritt heraus wagen aus der Komfortzone hinein in seinen winzigen Campingbus, mit dem er den Frühling, Sommer und Herbst durch Europa tingelt und die Menschen mit seiner Musik verzaubert. Dabei zieht es den Vollblutmusiker auch immer wieder in unser Verbreitungsgebiet: 2019 spielte Löhrmann in Mutlangen, in wenigen Monaten (Sommer 2022) in den Weleda-Gärten in Schwäbisch Gmünd. INITIATIV. traf Löhrmann online – einen Aussteiger, der eingestiegen ist in seine Welt, in seine Freiheit, in seine Musik.
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INITIATIV. Nervosität? Joe Löhrmann lacht: „Die gehört dazu, löst sich aber nach wenigen Minuten...“ Er flachst. Man spürt dem Pianisten seine Gelassenheit an. Nein, Stress gibt es im Leben des Loe Löhrmann nicht (mehr). Zumindest nicht den Stress, den so viele von uns Tag für Tag empfinden, wenn sie ihrem normalen Beruf nachgehen, wenn der Tag getaktet ist durch Arbeitszeit, Mittagspause, den Abend vor dem Fernseher und unruhigen, vielleicht auch sorgenvollen Nächten. „Natürlich kannte ich das alles auch bestens. Deshalb bin ich ja so dankbar heute“, sagt Löhrmann. 2012 war ihm alles zu bunt geworden. Er warf sein bisher bekanntes Leben hin, kündigte, kaufte sich einen winzigen Transit-Bus ... und machte sich auf den Weg in ein neues Leben. INITIATIV.: „Herr Löhrmann, tut man Ihnen Unrecht, wenn man Sie als Aussteiger bezeichnet?“
Joe Löhrmann: „Wann ist man frei? Ich bin sicherlich deutlich freier als ich das in meinem ersten Leben war. Ich habe nicht mehr einen Berufsalltag, der mich in ein Korsett zwängt. Aber selbstverständlich habe auch ich meine Verpflichtungen.“ INITIATIV.: „Wobei erwischen wir Sie jetzt gerade?“ Joe Löhrmann: „Bei meiner Büroarbeit – hier auf meiner Terrasse im Süden von Thailand, das Meer im Blick.“ INITIATIV:: „Wie lange haben Sie Ihre Wahlheimat nicht mehr verlassen können aufgrund der Corona-Pandemie?“ Joe Löhrmann: „Seit rund 20 Monaten bin ich ununterbrochen hier in Thailand.“ INITIATIV.: „Da schwingt, trotz der Schönheit dieses Ortes, Wehmut mit?“
Joe Löhrmann: „Nein, warum?“ INITIATIV.: „Aussteiger hat immer auch etwas Negatives ...“ Joe Löhrmann: „Das sind eben Klischees ... Aber ich sehe mich als einen, der vielleicht aus unterschiedlichen Systemen ausgestiegen ist, um mehr Lebensqualität zu erlangen. Das ist mir definitiv gelungen. Und im Übrigen ist mir das herzlich egal, wie mich andere bezeichnen.“ INITIATIV.: „Sind Sie nicht vielmehr ein Einsteiger? Einer der JA gesagt hat zum Leben?“ Joe Löhrmann: „Ja, ich denke, das trifft es beides. Einerseits bin ich natürlich ein Aussteiger, weil ich mich aus meinem damaligen Leben verabschiedet habe. Andererseits war es der Beginn eines neuen Lebensabschnitts, den ich so niemals mehr missen möchte. Ich habe mit ,My traveling Piano‘ meinen Weg gefunden, so leben zu können, wie ich mir das wünsche: mit Musik und mit dem Reisen. Und um den Menschen ein gutes Gefühl geben zu können – zumindest für ein paar Stunden, wenn sie bei meinen Konzerten zu Gast sind“ INITIATIV.: „Würden Sie von sich selbst sagen, dass Sie frei sind.“
Joe Löhrmann: „Natürlich, die CoronaPandemie und die Maßnahmen dazu haben vieles von dem genommen, was ich als Freiheit empfinde und als Selbstbestimmung. Ein Recht, dass wir Menschen uns nie mehr nehmen lassen sollten.“ INITIATIV.: „Sie haben einen deutschen Pass, viele Verwandte, an erster Stelle Ihre Eltern, viele Freunde leben in Deutschland. Vermissen Sie sie?“ Joe Löhrmann: „Natürlich. Ich sehne mich, so schön es hier ist, danach, nach Deutschland und nach Europa zu kommen, vor allem natürlich meine Eltern zu sehen. Aber ich konnte in diesen Zeiten das Risiko nicht eingehen und Thailand verlassen. Ich habe hier meine Partnerschaft, meine Inselfamilie, mein Umfeld, meine Heimat. Niemand hätte mir zusagen können, dass ich nach einer Ausreise auch wieder hätte zurückkehren können. Nein, die Ungewissheiten und die ständigen Veränderungen waren einfach zu groß.“ INITIATIV.: „Normalerweise dürfen sich Ausländer maximal drei Monate ununterbrochen in Thailand aufhalten. Wie war das für Sie in der Praxis jetzt während der Pandemie? Lebten Sie in ständiger Angst, ausreisen zu müssen?“
Joe Löhrmann: „Zu Beginn der CoronaZeiten war das tatsächlich so. Die thailändische Regierung drohte damit, die Visa nicht zu verlängern. Am Ende haben all die profitiert, die es wie ich bis zum Schluss ausgesessen haben. Denn schließlich hieß es, die Visa werden doch verlängert. Seither kann ich es alle zwei Monate ohne Problem verlängern lassen.“ INITIATIV.: „Bürokratie ist das eine. Ein Musiker, ein Künstler wie Sie lebt aber von Auftritten, vom Musikmachen. Wie überstehen Sie diese Zeiten?“ Joe Löhrmann: „Das ist tatsächlich nicht ganz einfach. Ich habe Einnahmen aus meinem Onlineshop durch den Verkauf meiner CD. Und auch durch den Verkauf meines neu erschienenen Buches (siehe auch Gewinnspiel auf der nächsten Doppelseite). Zudem werde ich immer wieder mit Spenden bedacht von Fans, die sehen, wie fatal die Lage für all uns Musiker ist. Dafür bin ich sehr dankbar. Und dann habe ich natürlich ein paar Reserven. Und Sie dürfen die Lebenshaltungskosten natürlich nicht mit denen in Deutschland vergleichen.“ INITIATIV.: „Für einen Künstler wie Sie ist es aber sicherlich mindestens genauso schlimm, dass keine Konzerte stattfinden dürfen/können?“ Joe Löhrmann: „Das ist das Schlimmste, dass wir unserer Arbeitsmöglichkeit beraubt wurden. Ich hatte hier zu Beginn der Pandemie einige Konzerte in Thailand am Strand, im Tempel. Das war noch wunderbar. Aber jetzt sind es schon so viele Monate ohne Publikum, ohne das Zusammenkommen von Menschen, ohne in die Gesichter der Zuschauerinnen und Zuschauer blicken zu können, die sich an der Musik erfreuen. Und das Nächste ist, nicht wissen zu können, wann wir wieder eine Normalität erreichen.“ INITIATIV.: „Sie hatten ein Konzert in den WELEDA-Gärten in Schwäbisch Gmünd geplant für den 31. Juli. 14 Tage zuvor haben Sie abgesagt in Absprache mit den Veranstaltern. Warum? Joe Löhrmann: „Da spielten eine ganze Reihe von Gründen mit. Wie schon beschrieben, hätte ich nicht gewusst, ob
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INITIATIV. für mich eine Rückkehr nach Thailand möglich gewesen wäre. Ich hätte das Risiko auf mich nehmen müssen, meine Familie hier nicht wiedersehen zu können. Außerdem hätte ich auf alle Fälle in ein von der Regierung bestimmtes Quarantäne-Hotel für 14 Tage gehen müssen nach meiner Rückkehr. Mit Gefängnischarakter und auf meine Kosten. Vor Ort bestand zudem immer die Gefahr, dass das Ordnungsamt dem Konzert ganz kurzfristig einen Riegel vorgeschoben hätte... Und dann haben auch noch die lokalen Airlines ihre landesinternen Flüge hier in Thailand eingestellt und auch Busse fahren nicht mehr vom Süden nach Thailand. Da wäre für die zehnstündige Fahrt die einzige Lösung ein privates Taxi gewesen. Das alles hätte den Aufwand für ein einziges Konzert nicht gerechtfertigt. Alle anderen waren bereits abgesagt. “ INITIATIV:.: „Nun soll das Konzert, wenn alles normal läuft, am 22. Juli 2022 nachgeholt werden.“ Joe Löhrmann: „Ja, das stimmt. Wie so viele andere Konzerte, die ich seit 2020 verschieben musste, soll es 2022 stattfinden. Darauf freue ich mich sehr. Und auch, endlich wieder mit meinem Ford Transit durch Europa fahren zu können.“ INITIATIV.: „Sie sind ein Solo-PianoPlayer. Musik, die ganz tief ins Herzen geht. Wie lange sitzen Sie täglich am Klavier?“ Joe Löhrmann: „Das ist sehr unterschiedlich. Ich habe diese paradoxe Zeit auch genutzt, um ein wenig Abstand zu gewinnen und habe dann weniger gespielt. Das hat mir neue Inspiration gegeben. Im Moment arbeite ich an meinem nächsten Album und bin daher wieder viel mehr am Piano.“ INITIATIV.: „Was gibt Ihnen am meisten, wenn Sie bei einem Konzert spielen?“ Joe Löhrmann: „Dass Menschen sich treffen, dass ich sie für ein paar Stunden aus ihrem Alltag holen kann und ich in freudige Gesichter schauen kann.“ INITIATIV.: Ist es in Ordnung, wenn wir Sie als spirituellen Menschen bezeichnen?“
Joe Löhrmann: „Selbstverständlich. Meine Spiritulität hat mir damals die Kraft gegeben, diesen Schritt in ein neues Leben zu gehen. Ich habe nie bereut, diesen Weg zu gehen. Nicht eine einzige Sekunde – nein, ich bin angekommen und genieße diese Freiheit, die ich erleben darf. Das ist ein ein Geschenk.“ INITIATIV.: „Gab es in Ihrem damaligen Umfeld Menschen, die Ihnen abrieten, ein ganz neues Leben zu beginnen?“ Joe Löhrmann: „Hm, abraten ist das falsche Wort. Aber es gab sicherlich welche, die gedacht haben: ,Naja, das soll er mal machen. Der kommt schon wieder‘. Aber dazu kam es nicht. Ich wusste von der ersten Sekunde an, dass ich niemals mehr in mein altes Leben zurückkehren würde. Diese Sicherheit hat mir die Kraft und Zuvericht gegeben, um meinen Weg zu gehen.“ INITIATIV.: „Wenn Sie auf die vergangenen fast zehn Jahren ,My Traveling Piano‘ zurückschauen: Gibt es Highlight-Konzerte, die Ihnen sofort wieder einfallen?“ Joe Löhrmann: „Ja, die gibt es. Und zwar alle, die sich in der Natur abgespielt haben. In den Bergen oder am Strand, in Naturparks ... Die Natur strahlt eine Ruhe aus, für die wir Menschen jeden Tag dankbar sein dürfen.“ INITIATIV.: „Was würden Sie sich für das kommende Jahr wünschen?“ Joe Löhrmann: „Dass die Menschheit zur Ruhe kommt und wir alle zu einer Normalität, wie wir sie vor diesen Zeiten gewohnt waren, zurückkehren können. Freiheit ist ein Gut, dass wir uns niemals nehmen lassen dürfen. Entsprechend hoffe ich, dass ich möglichst vielen Menschen 2022 wieder mit meiner Musik ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann. Das wäre mein größter Wunsch. Ein Musikkonzert ist immer für beide Seiten etwas ganz Besonderes. Danach sehne ich mich, auch wenn es mir in Thailand am Strand sehr gut geht. Ich möchte einfach wieder Musik teilen, erlebbar machen.“ INITIATIV.: „Herr Löhrmann, wir danken Ihnen für das Gespräch und freuen uns mit Ihnen auf Ihr Konzert am 22. Juli 2022 in den WELEDA-Gärten.“
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Drei LöhrmannBücher zu gewinnen
Sein Weg ist besonders. Und wenn auch nicht jeder anstrebt, als Musiker in einem Transit-Bus durch die Weltgeschichte zu ziehen, so sind viele Ansätze, die Joe Löhrmann gibt, Gedanken wert. Seinen eigenen Weg, sein Leben, seine Musik, seine Fans, seine Reisen... all das hat Joe Löhrmann in seinem Buch „My traveling Piano“ (erschienen im Mai 2021 im EdWen Books Verlag) wunderbar zusammengefasst. Er zeigt in seinem Buch tiefe Einblicke in sein Leben und seine Liebe zur Musik und zu dem, was er heute tut, nachdem er 2012 entschieden hatte, der Automobil-Industrie den Rücken zu kehren und „nur“ noch für Musik und Reisen zu leben. Exklusiv für unsere Leserinnen und Leser verlosen wir drei Exemplare des Buches in dieser Ausgabe. Zur Teilnahme reicht eine Email an uns an info@rawimedia.de mit dem Stichwort/Betreff „Piano“. Bitte Name, Adresse und Handy- oder Telefonnummer nicht vergessen. Unter allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird ausgelost. Einsendeschluss ist der 31. Dezember 2021. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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Das Krematorium liegt ruhig und idyllisch,aber doch zentral und gut zu erreichen,angrenzend an den Göppinger Hauptfriedhof. Fotos: Josef Mike Kristof
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Das KREMATORIUM in Göppingen
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Modernste Technik für einen würdevollen Abschied Seit Ende 2020 werden in Göppingen nach einer Pause von sieben Jahren wieder Feuerbestattungen durchgeführt. Das alte Krematorium mit einer über 100-jährigen Tradition musste 2013 wegen technischen Mängeln stillgelegt werden, und für eine Einäscherung musste auf andere Krematorien ausgewichen werden. Im ansprechenden Göppinger Neubau, ausgestattet mit neuster Technik, sind Einäscherungen nun wieder ohne lange Anfahrtswege möglich.
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Immer mehr Menschen entscheiden sich für eine Feuerbestattung. Der Anteil liegt mittlerweile bei über 70 Prozent. Die vielfältigen Möglichkeiten einer Urnenbestattung, z. B. im Bestattungswald oder im Ausland, sind hier ebenso ausschlaggebend wie der geringere Aufwand bei der Grabpflege. Nach zwei Jahren Bauzeit ist die Anlage in Göppingen nun seit Ende 2020 in Betrieb. Ausgestattet mit einer hochmodernen Einäscherungsanlage werden die gesetzlich festgelegten Emissionsgrenzwerte nicht nur eingehalten, sondern sogar weit unterschritten. Sehr großen Wert wird auch auf die Qualifizierung und Weiterbildung (geprüfter Kremationstechniker) der Beschäftigten gelegt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen, da seit vielen Jahren erfolgreich das Kre-
matorium in Schwäbisch Gmünd ebenfalls von ihnen betrieben wird. „Ein weiterer großer Vorteil“, so Betriebsleiter Raphael Rieg. Aus den oben genannten Gründen wurde dem Krematorium Göppingen vom deutschen Bestatterverband bereits das Gütesiegel „Markenzeichen Krematorium“ verliehen. Um dieses zu behalten, werden verschiedene Standarts in unregelmäßigen Abständen überprüft. Im Mittelpunkt steht aber immer der Verstorbene. Ein pietätvoller und würdevoller Umgang ist eine Selbstverständlichkeit. Für Angehörige, die ihre Verstorbenen auf ihrem letzten Weg begleiten wollen, wurden ansprechende Räumlichkeiten geschaffen. Das Team vom Krematorium Göppingen ist stolz, die lange Tradition der Feuerbestattung in Göppingen fortführen zu dürfen.
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Das Krematorium Göppingen ist mit modernster Technik ausgestattet und erlaubt einen pietätvollen Abschied in ruhiger, angenehmer Atmosphäre.
KREMATORIUM GÖPPINGEN Roßbachstraße 15 73037 Göppingen Telefon: 07161 627170 goeppingen@das-krematorium.de
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"Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt – sieh sie Dir an.“ Kurt Tucholsky
HOLGER STROBEL: Der Mutlanger lebt seinen Traum von 3000 km durch Neuseeland
Startschuss in ein neues Leben Der Rucksack ist so gut wie gepackt. Möglichst spartanisch, möglichst wenig Gewicht, möglichst kompakt. Auch das Flugticket ist in Vorbereitung. Der Mutlanger Holger Strobel (Foto links) hat sich gewappnet für einen Sprung in eine neue Welt. Adieu Europa – Kia Ora Neuseeland. Ans andere Ende der Welt zieht es ihn, um „sich selbst nochmals zu finden, in ein neues Leben aufzubrechen.“ 3000 Kilometer zu Fuß wollte er bereits im Jahr 2021 laufen, den sogenannten Te Araroa Trail, den langen Pfad. Eine Langzeit-Wanderung. Kurz nach dem Beginn der Corona-Pandemie begann er mit den Vorbereitungen mit dem Ziel, im Herbst 2021 starten zu können. Seither ist der 49-Jährige bislang nur in Gedanken durch Neuseeland gewandert. Denn mehr war ihm noch nicht vergönnt. Jetzt hofft er, sein großes Ziel 2022 angehen zu können. Die Chance besteht – wenn die Behörden in Neuseeland entscheiden, wieder Ausländer ins Land zu lassen. VON RALPH F. WILD/ FOTOS: MARIO KLAIBER
Durch Neuseeland führt seit 2012 ein 3000 Kilometer langer Fernwanderweg: der Te Araroa Trail – the long Pathway. Seit Beginn der Corona-Pandemie laufen die Planungen von Holger, den „langen Weg“ zu gehen. Der Start sollte im Oktober 2021 erfolgen. Nun ist noch ein Jahr Geduld erforderlich, um mit Beginn des neuseeländischen Frühlings im Oktober 2022 starten zu können. Foto: pb
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INITIATIV. Wenn er von dem spricht, was ihm bevorsteht, dann spürt man in jeder Faser Emotionalität. „Das ist nicht irgendeine Reise. Es ist für mich die Reise zu mir selbst. Ich will mich selbst nochmals finden, will sehen, was das Leben für mich ganz persönlich noch bereit hält.“ Er möchte nur Holger genannt werden – dem kommen wir gerne nach. Holger wird den Te Araroa Trail in Neuseeland gehen. Einen der abwechslungsreichsten Fernwanderwege dieser Welt. „Der Te Araroa wird mich weit über meine Grenzen bringen. Das ist mir bewusst. Und genau das ist das Ziel. Er wird mir körperlich und mental alles abverlangen. Ich weiß nicht, was mir bevor steht, aber ich kann es mir ungefähr vorstellen.“ Holger erzählt vom 90-Mile-Beach gleich zu Beginn des Te Araroa am nördlichsten Punkt Neuseelands: Ungefähr 100 Kilometer Sandstrand, sehr stark verdichtet und hart wie Asphalt. Er lacht: „Bereits hier wird sich erstmalig die Spreu vom Weizen trennen!“ Aber das ist nur der Anfang. Te
Araroa bedeutet Strapazen über 3000 Kilometer. Grenzerfahrungen, körperlichen Schmerzen – und das längst nicht nur in den Füßen, die den Mutlanger über die weite Strecke tragen müssen. Vor allem die Psyche ist es, die vielen Wanderern die Grenzen aufzeigt. „Die Einsamkeit, das sich Auseinandersetzen mit sich selbst und all dem, was in einem Leben geschehen ist und was noch alles kommt – das lässt einerseits zu sich selbst finden, andererseits birgt es auch die Gefahr der Aufgabe in sich.“ Holger lässt uns teilhaben an seinen Gründen, warum er sich für den „langen Pfad“ in entschieden hat: „Ich gehe bewusst in einen mir unbekannten Bereich, weil ich mir sicher bin, dass es für mich der richtige Weg ist. Dass ich nach 20 Jahren mein erfolgreiches, aber auch intensives Arbeitsverhältnis auflösen konnte, war der erste große, notwendige Schritt, um das bestehende, selbst gewollte Hamsterrad verlassen zu können. Ich werde den bei uns üblichen Wertekanon hinter mir lassen, möchte innerlich
zur Ruhe kommen, Gelassenheit finden und schließlich mich selbst als den Menschen akzeptieren, der ich bin.“ Bereits vor rund neun Jahre stand Holger am Rande eines Burn-outs – damals reifte in ihm die Entscheidung, etwas ändern zu müssen. „Damals war ich noch nicht bereit. Es wäre eine Flucht gewesen. Zum Glück gab es eine Hand- voll guter Freunde, die mich damals von diesem Schritt abgehalten haben.“ Nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie kamen die alten Pläne wieder nach oben – und die Entscheidung fiel. Doch warum Neuseeland? „Ich war eine Leseratte als Kind. Ich verliebte mich in die Bücher von Karl May, Jack Landon und schließlich JRR Tolkien.“ Und so wurden Bestseller wie „Der kleine Hobbit“, etwas später auch „Der Herr der Ringe“ ein Teil seines Lebens. „Vielleicht nehme ich auch einen Ring mit. Den einen Ring.“ Schließlich komme er am Mount Tongariro vorbei – dem Schicksalsberg in Peter Jacksons Verfilmung von „Der Herr der Ringe“.
Von guten Freunden ins seinem Vorhaben bestätigt, zieht es Holger in die Ferne – gefühlt ans andere Ende der Welt.
INITIATIV. Gründe für die Verbundenheit zur Natur finden sich viele weitere in der Kindheit und Jugend des Mutlangers: „Mein Onkel war Mitglied im Naturkundeund Angelverein Schwäbisch Gmünd. Ich denke daran zurück, wie er mit mir viel Zeit an Seen und beim Pilzesammeln verbracht hat.“ In Holgers Worten ist die Dankbarkeit zu hören. Diese ist genauso groß gegenüber seiner Mutter: „Sie ist einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben. Und sie hat mich immer wieder motiviert, endlich loszugehen.“ Viel hat er in den letzten Monaten gelesen über den Trail, der einem Hiker alles abverlangt, der sich ihm unterwirft: „Hike. Eat. Sleep. Repeat.“ Wandere, esse, schlafe und fang von vorne an – so wird es Holger erleben. Immer in diesem Wissen: Es gibt kaum ein Zurück. „Es gibt Abschnitte auf dem Te Araroa, an denen im Zeitraum von fünf bis sieben Tagen keine Siedlung durchquert wird. Das werden die befreiendsten Momente – aber auch die schwierigsten.“ Da mutet es schon fast
„Der Trail wird mich weit über meine Grenzen bringen“ ... sagt der Mutlanger Weltenbummler
als Kleinigkeit an, dass die größte Gefahr auf dem Te Araroa die vielen Flussdurchquerungen darstellen. Starke Regenfälle können kleine Bäche in kürzester Zeit in reißende Flüsse verwandeln. Davor habe ich großen Respekt. Trainingsseminare zur Gefahreneinschätzung und richtigen Flussdurchquerung werden vor Ort angeboten und nachdrücklich empfohlen. Das ist sicher nicht grundlos der Fall.“ Holger rechnet mit vielen Grenzerfahrungen ... Corona hielt ihn davon ab, den Trail bereits in diesem Herbst, dem neuseeländischen Frühling, zu begehen. Die Zeit hätte genau gepasst, wenn er vor weni-
gen Wochen den Flug angetreten hätte. Jedoch: „Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie hat die Regierung Neuseelands alle Schotten dicht gemacht, verfolgte über viele Monate eine NoCovid-Strategie. Daher musste ich das Projekt verschieben.“ Und dennoch wird Holger demnächst in den Flieger steigen: Sobald die Möglichkeit besteht, dass Thailand die bestehenden Covid-Regulierungen reduziert oder zumindest vereinfacht, wird er die Chance nutzen und wie schon zuvor in seinem Leben in Thailand unterwegs sein. „Das war so geplant, aber nach den sechs Monaten auf dem Trail in Neuseeland. Jetzt drehe ich den Ablauf um, in der Hoffnung, dass ich dann ab September 2022 meinen Traum wahr machen kann.“ Den Te Araroa zu gehen, erfordert Ausdauer, Mut, Sportlichkeit und Disziplin. Schon allein körperlich werde er dabei an seine Grenzen gehen müssen. Und auch psychisch: „Das ist der wahre Wert dieser langen Reise.“
„Bewahre Dich vorm Selbstbetrug Hast Du denn wirklich schon genug? Schau Dich um – vielleicht ist da noch mehr. Du denkst, Du hast Dein Ziel erreicht – doch die Langeweile schleicht im Schatten Deines Glücks hinterher.“ Die Ärzte, NOISE, vom neuen Album DUNKEL
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Ihr Blick auf den Te Araroa: einfach QR-Code scannen
INITIATIV. Nur das Nötigste an Kleidung und an Verpflegung wird er dabei haben. Und ein Kochgeschirr: „Nein, auf warmes Essen möchte ich nicht verzichten.“ Die Planungen laufen darauf hinaus, abends eine der unbewirtschafteten Schutzhütten oder einen Campingplatz zu erreichen und mancherorts auch den Vorrat wieder aufzufrischen. „Vor allem auf der härteren Route der Südinsel kann das schnell eng werden mit den Vorräten.“ Die Verpflegung ist gekennzeichnet durch geringes Eigengewicht und kleines Volumen bei möglichst gesunden und hohen Nährwerten. Dass alles ein schwieriges Unterfangen ist, ist ihm klar, wenn er sagt: „Natürlich ist alles immer geprägt davon, dass es Planungen gibt, Orte, die man erreichen kann und will.“ So zum Beispiel schon dann, wenn er von der jetzt anstehen-
den Tour nach Thailand nochmals für ein paar Wochen nach Deutschland zurückkehren wird: „Dann werde ich von Mutlangen mit dem Bike und dem Zelt nach Berlin fahren. Als Grundlagentraining für den Trail in Neuseeland.“ Weiter soll es dann an der Ost- und Nordsee gehen mit dem Rad – weit hinein nach Frankreich in die Normandie. „Dann wird es mich über eine Route quer durch Frankreich zurück nach Deutschland bringen.“ Im Anschluss wird ein letzter Check der Ausrüstung erfolgen und dann... ab zum Flughafen. Und was geschieht, unmittelbar nachdem er die 3000 Kilometer, mindestens zwei paar Schuhe und unendlich viele Proteinriegel hinter sich gebracht hat? „Ich werde mich sicherlich noch einige Zeit im Süden Neuseelands aufhalten.
Und von dort aus möchte ich mir einen weiteren Traum erfüllen: ein Strandurlaub auf den Fidschi-Inseln. Und wenn es nur ein paar Tage sind. Mal sehen, was der Geldbeutel dann noch zulässt.“ Und selbst wenn der leer sein sollte: Aufhalten lässt er sich nicht. „Dafür habe ich schon viel zu viele Fakten geschaffen.“ Gelassenheit in der Natur, wieder zu sich finden, Ruhe, Einsamkeit Minimalismus, Loslassen – die Gründe, warum der 49-Jährige das „mächtigste Abenteuer“ seines Lebens angehen wird, lassen sich bestens zusammenfassen. „Ich beginne mit voller Absicht einen neuen Lebensabschnitt und möchte fundamental neue Erfahrungen machen. Die Einfachheit wird mich herausbringen aus meiner Komfortzone – ohne Wenn und Aber. Schritt für Schritt in einen neuen Lebensabschnitt gehen.“
Holger, oben mit IN.-Herausgeber Ralph F. Wild, macht sich 2022 auf den längsten Weg seines Lebens. 3000 km durch Neuseeland. Der Te Araroa-Trail wird für ihn zum „größten Abenteuer“ und ein Selbstfindungstrip. Der Trail beginnt am Leuchtturm von Cape Reinga (oben links) und wird ihm über mehrere Monate alles abverlangen und viel Neues geben.
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Wenn Stefan Sauter an Folierungen denkt, dann glänzen seine Augen: „Die Vielfalt ist so groß – eine Welt der unbegrenzten Möglichkeiten“, sagt der Inhaber des engagierten Familienunternehmens S-Folierungen in Bettringen – und zeigt uns sein riesiges Portfolio.
FolienVielfalt
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Fotos: S-Folierungen
Was hat er nicht schon alles foliert: „Man kann es sich kaum vorstellen, was alles folierbar ist. Geschweige denn beschriftbar. Folierungen sind ja nur ein Teil unseres Angebotes“, sagt der Familienvater, der seinen Betrieb in Schwäbisch Gmünd-Bettringen angesiedelt hat. Wer ihm bei seiner Arbeit über die Schulter blickt, der spürt genau, mit welcher Euphorie er sich Aufgabe um Aufgabe widmet: „Es spielt für mich dabei nur eine untergeordnete Rolle, was im Endeffekt foliert, beklebt, bestickt werden muss. Wir haben uns bei S-Folierungen längst damit arrangiert, dass es nichts gibt, was es nicht gibt“, lacht er sympathisch und zeigt uns Fotos von all dem, was in den letzten Jahr entstanden ist. Dabei ist es im wichtig zu betonen: „Wir sind in der Lage, fast alles an Folierungen im eigenen Haus zu drucken – und ebenso auch zu montieren. Manch einer unterschätzt, wie wichtig die korrekte Montage von Klebefolien ist. Für das Gesamterscheinungsbild ist das mindestens genauso wertvoll wie der eigentliche Druck.“ Natürlich spielt sich bei seiner Arbeit viel in der Automobilwelt ab: „Viele Unternehmer haben längst begriffen, dass Werbung auf den eigenen Fahrzeugen mit die beste, auffälligste und schließlich auch günstigste ist, die sie bekommen können.“ Doch nicht nur Unternehmensschriftzüge, Logos und Claims sind es, die Stefan Sauter per Handmontage anbringt: „Nein, nein. Wir haben auch viele Aufträge von
Kompl Komplettfolierungen zum Beispiel an Privatfahrzeugen – so war und ist es ein Trend, das eigene Auto in einer Mattfarbe bekleben zu lassen.“ Ein Klassiker sei seit jeher aber auch die Tönung (in verschiedensten Graden von Autoscheiben – da gebe es tausende Möglichkeiten!
„Wir haben die Idee und auch die Möglichkeit zur Umsetzung“ Stefan Sauter, S-Folierungen
Und genau das macht Tag für Tag den Reiz für den Unternehmer aus: „Wir liefern die Idee, das Design, den Druck und die Montage – alles aus einer Hand. Das macht uns stark und bei den Kunden so beliebt.“ Per Digitaldruck im Großformat lassen sich Selbstklebefolie, Poster, Banner ebenso realisieren wie bedruckte Tapeten. Doch damit nicht genug. Stefan Sauter: „Werbebeschriftungen, Beschriftungen an Schaufenstern und Fahrzeugen sowie Displayleitlösungen und Leitsysteme in Unternehmen werden immer wichtiger und sind für uns eine große Chance, unsere Ideen in die Wirklichkeit umzusetzen.“ Sein Tenor gegenüber den Kunden lautet: „Besprechen Sie mit uns Ihre Wünsche und Vorstellungen. Und wir setzen diese in enger Zusammenarbeit mit Ihnen um. Wir geben Ihren Vorstellungen eine Gestalt.“
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Herrlich schmiegt sich der SchwabenPark in die Landschaft des Welzheimer Waldes. Für Jung und alt bietet der Park von April bis November Spaß aller Art. Im kommenden Jahr feiert der Freizeitpark sein großes Jubiläum. INITIATIV. ist dabei. Alle Fotos: SchwabenPark
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2022 steht das 50-jährige Jubiläum an
Affenstarke Leistung: Geschäftsführer loben ihr SchwabenPark-Team Es war eine harte Zeit für das Familienunternehmen der Hudelmaiers. Die Corona-Zeit zehrte nicht nur an den Nerven von Thomas und André Hudelmaier, den beiden SchwabenPark-Geschäftsführern, sondern auch finanziell war vor allem die lange LockdownPhase in den Jahren 2020 und 2021 nicht einfach. Und dennoch wurde keinem Mitarbeiter aufgrund der Corona-Situation gekündigt. Im Gegenteil. Gemeinsam wurde jeden Tag der Freizeitpark mit seinen Fahrgeschäften gewartet, saniert, hergerichtet - immer für den Tag X, an dem es hieß, Gäste dürfen unter folgenden Corona-Hygienemaßnahmen wieder kommen. „Es war oft schwierig, denn wir mussten oft von einem Tag auf den anderen Tag wieder anders entscheiden, da nicht immer klar war, wann wir öffnen dürfen oder wie Gäste kommen dürfen. Mittlerweile sind die 3-G-Regeln klar und auch alle Gäste wissen Bescheid. Ich danke hier unserem kompletten Team, das jeden Tag sich oft auch sehr viel verständlichen Unmut anhören musste in Bezug auf Corona, aber am Ende hat es sich gelohnt. Denn die strahlenden Gesichter, besonders der Kinder, sorgen für sehr viel Motivation“, so Geschäftsführer André Hudelmaier. Und so konnten im Jahr 2021 zumindest viele Gäste wieder kommen, denn wer genesen, geimpft oder getestet (Stand Mitte September 2021) ist,
darf in den SchwabenPark kommen, um alleine oder mit Freunden und der Familie Spaß zu haben. Wo der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann, gilt zwar eine Maskenpflicht, „aber daran haben sich alle Gäste gewöhnt“, sagt Thomas Hudelmaier. Die Ideen des Familienunternehmens gehen aber weiter. Stillstand würde Rückschritt für einen Freizeitpark bedeuten und so sollen im Jahr 2022 zum Beispiel zusätzliche Übernachtungsmöglichkeiten im Schwabendorf angeboten werden. Übrigens auch für Gäste aus der näheren Umgebung ein Geheimtipp, sich morgens das Frühstück bringen zu lassen und dann gemütlich als Erster in den SchwabenPark hineingehen zu können. Und wer dann im SchwabenPark drin ist, kann nicht nur die neue Achterbahn „Hummel Brummel“ erleben, sondern für Klein und Groß gibt es ein abwechslungsreiches Angebot. „Das Besondere im SchwabenPark ist, dass wir auch viele Möglichkeiten für unsere ganz kleinen Gäste haben und nicht nur Schulkinder oder Jugendliche auf Ihre Kosten kommen“, erklärt Thomas Hudelmaier. Dass der SchwabenPark ein Familienunternehmen ist, zeigt sich auch daran, dass vom Weg aus dem Fahrgeschäft ins Restaurant dann die selbstgemachten Spätzle nur darauf warten, verzehrt zu werden. „Bei uns hilft auch jeder überall mit. Das beste Beispiel bin ich, denn
als Verantwortlicher für die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing verkaufe ich oft auch Karten am Eingang, bediene im Restaurant unsere Gäste oder bin verantwortlich für einen reibungslosen Ablauf eines Fahrgeschäfts“, sagt Marcel Bender. Unterm Strich bleibt also festzuhalten, dass das Jahr 2021 nicht einfach war für die Familie Hudelmaier und den SchwabenPark, aber die Vorfreude auf 2022 groß ist, dass nach zwei schwierigen Jahren endlich eine komplette Saison stattfinden kann. Zu wünschen wäre es dem kompletten SchwabenPark-Team, denn der Freizeitpark in Kaisersbach feiert 2022 sein 50-jähriges Jubiläum. Und hier sind zahlreiche Überraschungen für die Gäste geplant. „Wir werden in der April-Ausgabe 2022 im Magazin INITIATIV. alles vorstellen, was es im Jubiläumsjahr an Aktionen gibt“, so Marcel Bender. Die INITIATIV.-Redaktion geht sogar noch weiter und wird sich langjährige Mitarbeiter aussuchen, um mit Ihnen über das Familienunternehmen SchwabenPark zu sprechen. Anlässlich des Jubiläums natürlich. Denn klar ist, dieser Freizeitpark und besonders die Menschen, die hier schon sehr viele Jahre arbeiten, können viele lesenswerte Geschichten erzählen. Freuen Sie sich schon jetzt auf 2022, das Jubiläumsjahr des SchwabenParks.
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Mit einer großen Modellpalette wartet Audi sieht vielen Jahren auf. Neben den klassischen Verbrennern wird der Fokus in den nächsten Jahren immer weiter in Richtung E-Mobilität ausgelegt. Der Gmünder Audi-Partner WWG Autowelt ist für die Zukunft gerüstet. Fotos: Kevin Daboci
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Die WWG Autowelt, Gmünds großer Audi-Partner
Blick nach vorne: Zukunftsthemen der Branche fest im Visier Die Zeit in der Automobilbranche bleibt nicht stehen. „Die Pandemie kostet uns weiterhin viel Energie, aber wir haben ein Klasseteam und denken, dass wir auch die nächsten Monate und Jahre gut über die Bühne bringen“, sagt der Geschäftsführer der WWG Autowelt Jürgen Eberle. Vor allem die Liefersituation von Halbleiterplatten machte zuletzt der ganzen Branche Sorgen. Jürgen Eberle: „Ja, die Liefertreue leidet dabei im Moment immer wieder. Aber wir sehen uns gegen-
über unseren Kundinnen und Kunden in der Pflicht und haben vieles durch verlängerte Bestandsleasings und durch Ersatzfahrzeuge ausgleichen können. Aber natürlich sind auch wir froh, wenn die Lieferengpässe wieder Geschichte sind.“ Mit der Marke Audi sieht sich die WWG Autowelt auch für die Zukunft bestens aufgestellt. Eberle: „Es ist spannend zu sehen, was sich da im Moment alles entwickelt und wohin der Weg der Marke geht. Wir sehen uns im absoluten Spitzenfeld der E-Mobilität und
können in den nächsten Jahr auch den Wunsch nach tollen Verbrennern bestens bedienen.“ Dass aber die Zukunft ganz klar im „E“ zu finden, daran hat auch der Geschäftsführer keinerlei Zweifel: „Alles in unserer Modellpalette wird nach und nach in diese Richtung justiert. Audi hat die letzten 24 Monate genutzt, um alle Weichen zu stellen. Bereits heute haben wir zum Beispiel mit dem neuen Audi Q4 e-tron oder unserem Highlightprodukt, dem Audi e-tron GT, beste Produkte auf dem Markt.“
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INITIATIV. Und so setzt Eberle alles daran, die WWG selbst noch fitter zu machen als so manches andere Autohaus – für einen sich wandelnden Markt. „Viele Prognosen für Autohäuser im Mittelstand sind, ich will es mal vorsichtig ausdrücken, alarmierend. Wir haben uns aber schon seit Jahren mit der Zukunftsjustierung beschäftigt und drehen immer wieder an Stellschrauben.“ Dabei stehe die Vernetzung und die Digitalisierung in allen Bereichen immer wieder im Vordergrund: „Wir haben mit unserer eigenen App eine tolle Basis geschaffen, ebenso mit unseren Auftritten in den sozialen Medien. Und weitere große Projekte stehen unmittelbar vor der Vollendung.“ Die Zukunft könne nur in der digitalen Welt sein – „das trifft einerseits auf die immer mehr vernetzten Fahrzeuge aus dem Hause Audi zu. Aber auch für uns als Autohaus. Wir verkaufen längst weit über alle Grenzen hinaus Autos – nur so wird es uns gelingen, weiterhin unsere Rolle als größter Audi-Partner in der Region auftreten zu können.“ Das gelte aber längst nicht nur für den Verkauf, sondern auch für den Service: „Wir haben auch dort große Projekte angeschoben und lassen nicht locker“, zieht Eberle eine Zwischenbilanz. Immer mit dem Wissen: der Weg ist das Ziel. „Ich denke nicht, dass es heute noch den Moment geben wird, an dem ein Unternehmen für sich konstatieren kann: Wir haben das Ziel erreicht. Nein, das sind alles immer nur Zwischenstopps. Wir müssen das große Ganze im Visier behalten.“ Im Bereich des Services stünden viele Veränderungen auf dem Programm: „Wir müssen uns neu orientieren. Die Autos mit Elektromotoren werden längst nicht mehr den Umsatz für uns bedeuten, wie das die Verbrenner bislang taten. E-Motoren sind nahezu wartungsfrei.“ Deshalb stehe auch die Werkstatt der WWG vor großen Veränderungen – um mit der Zeit Schritt halten zu können. Der Gmünder AudiPartner wird sich zu einem E-Betrieb weiterentwickeln und auch viele neue Angebote forcieren: „Da werden die nächsten ein, zwei Jahre den Weg weisen. Mobilität heute ist nicht mehr vergleichbar mit der, wie wir sie über die letzten 25 Jahre kannten.“ Vor allem auch bei der jüngeren Generation sei zu spüren, dass große Flexibilität ge-
wünscht ist. „Nicht nur in den Städten ist zu beobachten, dass die Menschen heute kurzfristig ein Auto mieten wollen. Carsharing ist längst ein stehender Begriff. Wir als Autohaus werden unter anderem gerecht mit unserem Angebot aus der WWG-Automobility. Hier sind Kurzzeitmietungen vieler toller AudiModelle möglich – bis zu einer Maximaldauer von sechs Monaten!“ Und natürlich sieht Eberle die WWG auch für das eigene Haus in der Verantwortung, mehr und mehr „grün“ aufzutreten: „Wir werden unser Unternehmen
nehmen in den nächsten Jahren klima-neutral aufstellen. Das ist eine der großen, aber auch Herausforderungen der heutigen Zeit. Das erwarten wir von uns selbst und es erwarten auch immer mehr Kundinnen und Kunden.“ Schließlich sei der Klimawandel nicht wegzudiskutieren. Daher sehe er, Eberle, jeden einzelnen, aber auch jedes Unternehmen in der Verantwortung. „Insgesamt sind es spannende Zeiten, in denen wir alle uns bewegen. Da hätte es aber die Corona-Pandemie nicht noch gebraucht“, so Eberle.
Jürgen Eberle, Geschäftsführer der WWG, entwickelt den großen Audi-Partner in Schwäbisch Gmünd weiter für die Zukunft: „Die Aufgaben werden nicht kleiner“, sagt er. Da hätte es die Pandemie nicht on top gebraucht. Foto: VISCOM Fotografie
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WWG AUTOWELT: Ein Oldtimer-Projekt
Für den Nachwuchs: Das echte Schrauben an einem Audi 80 Die Augen glänzten, als die Azubis der WWG Autowelt zum ersten Mal den Audi 80, Baujahr 1982 auf dem Hof des Autohauses sahen. Ein ganz spezielles Projekt hatte sich ihr Serviceleiter Dieter Schulzki für sie einfallen lassen: die Restauration eines Oldtimers. Vor allem um eines zu erreichen: das Erlernen des klassischen Schraubens. Fahrzeuge aus den 1980-ern haben mit den heutigen Hightech-Autos mit all ihren Assistenten, mit der digitalen Technik und den modernen Motorenvarianten fast nichts mehr zu tun. Überspitzt gesagt ist nichts mehr gleich außer dem Lenkrad und den vier Rädern. Und damit bringt der Wandel auch für den Schrauber-Nachwuchs ein Problem mit sich: Das klassische, analoge Arbeiten an einem Auto geht heutzutage verloren. Das hat der Serviceleiter der WWG Autowelt erkannt. „Wir wollen einerseits den Auszubildenden auch noch beibringen, was es bedeutet, tatsächlich zu schrauben – denn das ist die Grundlage für ihre Arbeit. Sie sollen mit einem Vergaser ebenso umgehen können wie mit einer Bremsanlage, wie sie in den 80ern verbaut wurden. Hier lernen sie die Grundlagen, die immer noch extrem wichtig sind, um zu verstehen, wie es dazu kommt, dass ein Auto verlässlich fährt“, sagt Dieter Schulzki. Ein wenig Melancholie erlebt er dabei auch bei den Kfz-Meistern, die den Azubis in jeder Minute bei Fragen zur Seite stehen: „Man spürt, dass dieser alte Spirit bei uns allen in den Genen steckt. Und umso mehr sich dieser Audi 80 weiterentwickelt, wie er wieder fahrtauglich wird und noch hübsch dazu, desto mehr spüre ich: Auch die Älteren in unserer Werkstatt haben das Schrauber-Blut in den Genen. Das ist sehr schön zu sehen, seit dieses Projekt begonnen hat.“ Schon im Oktober konnten die jungen Azubis vermelden: „Der Motor läuft, die Bremsen sind neu – wir sind auf dem Wege, dass wir nicht in allzu ferner Zukunft den Audi 80 dem TÜV zur Abnahme vorstellen können.“ Und somit nähert sich dieses großes Projekt am Objekt dem Ende – aber es wird nicht die letzte besondere Aufgabe sein, die Dieter Schulzki seinen Azubis bietet: „Wir wissen doch alle, dass genauso etwas den Jungs Spaß macht – und der Lerneffekt enorm ist. Das sorgt für gute Stimmung und für den nötigen Entwicklungsprozess auf dem Weg zum Meister irgendwann in Zukunft.“
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Kunstvolle Gefühlswelt Ein Leben ohne Kunst? Langweilig. Für den Böbinger Jürgen Frieß gehört das Malen, das Zeichnen, das Retuschieren, das Karikieren, das Entwerfen zu seinem Alltag. Kein Tag vergeht, an dem er seiner riesigen Sammlung nicht ein weiteres Kunstwerk hinzufügt. Beeindruckend ist dabei nicht nur die Qualität seiner Werke, sondern auch die Vielfalt. Und: Seine Einstellung zum eigenen Können. „Ich hab Spaß daran – wie einfach am ganzen Leben.“ In seiner Gemeinde und weit darüber hinaus ist seine Kreativität bekannt. So arbeitete er in den letzten Jahrzehnten für Lothar Späth oder auch Helmut Kohl und Wolfgang Schuster. „Lange her“, sagt er und lächelt spitzbübisch. INITIATIV. durfte bei Jürgen Frieß hinter die Fassade blicken – und wir waren und sind begeistert.
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Seine Bilder sprechen für sich: Jürgen Frieß kann mit dem Zeichenstift ebenso umgehen wie mit der Kohle, fühlt sich auch in der Welt der Aquarelle zuhause. „Ich hab mich niemals festlegen lassen – aber das hat vor allem einen Grund: Ich male inzwischen das Meiste für mich selbst.“ Das „Sich-Nie-Festlegen-Lassen“ ist seinen Bildern anzusehen. „Manchmal muss es schnell gehen – dann zeichne ich eine Karikatur auch in zehn Minuten. Dann aber lasse ich mir auch mal für ein größeres Werk viel Zeit. Wie ich Lust und Laune habe.“
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Unterwegs im Archiv von Jürgen Frieß
Erinnerungen, die noch lange nicht verblassen Kohl, Späth, Schuster, Hansi Müller, der Dalai Lama ... aus dem Alltag eines Künstlers „Mag manch einer sagen: Der Jürgen Frieß hat sich verändert, der ist anders als früher. Heavy aktiv, stets innovativ, den Kopf aber ab und zu noch mächtig voller Flausen!“ Der Böbinger, heute 72 Jahre alt, Vater von zwei Kindern und seit über 50 Jahren glücklich verheiratet, ist glücklich. Und er lacht, wenn er nicht verstanden wird. „Die Kunst, das Kreative – das würde mir fehlen. Nicht das in einer Kneipe hocken.“ In INITIATIV. erzählt er uns, was die letzten bewegten 50 Jahre für ihn an tollen Begegnungen und an Kunstwerken mit sich brachten. „Ach, da gibt es doch nicht so viel zu erzählen“, sagt Jürgen Frieß bescheiden zu Beginn unseres Gesprächs. Doch insgeheim weiß er, dass es anders ist. Denn wer zum Beispiel kann von sich erzählen, dass er mit dem Dalai Lama gesprochen hat, dem Bundespräsidenten Robert Herzog oder auch mit Carl Barks, dem geistigen Vater und Zeichner von Donald Duck, den Panzerknackern oder Dagobert Duck, dem Milliardär im Geldspeicher. „Ach, stimmt, das war bei einer Eintragung in das Goldene Buch der Stadt Stuttgart. Ich habe über Jahrzehnte die Übersetzungen der Einträge der Prominenten dort kalligrafisch hineingezeichnet, auch arabisch und tibetanisch. Einer davon war der Dalai Lama. Er war begeistert von meiner Arbeit und so haben wir länger nett miteinander gesprochen.“ Oder aber auch Helmut Kohl, für ihn und seine erste Frau Hannelore Frieß Arbeiten ebenso übernahm. „Von Helmut Kohl bekam ich einen wunderbaren Dankesbrief – das hat mir imponiert.“ Ebenso imponiert hat ihm der „Lothar“, Baden-Württembergs Ministerpräsident Lothar Späth und auch der legendäre Manfred Rommel, OB der Stadt Stuttgart, mit dem er sehr häufig zu tun hatte. „Über meine Beschäftigung bei der Stadt Stuttgart durfte ich sie alle kennenlernen.“ Sehr viel und eng habe er vor allem für OB Schuster und sein persönliches Referat gearbeitet – „hierbei hat die Arbeit sehr viel Freude gemacht. Er war sehr innovativ, erfolgreich, ein Macher und legte
immer ein Tempo vor und ich durfte zum Erfolg, auch global, sehr häufig mit beitragen und vieles gestalten.“ Denn Gestalten – das ist die Welt des Jürgen Frieß. Auf allen Ebenen, in allen Arten. Kaum ein Tag vergeht, an dem er nicht zu Feder, Pinsel, Füller, Tusche, Bleistift greift. Ein riesiges Archiv an Kunstwerken ist dabei entstanden. Der gelernte Kartograph und Grafik-Designer wusste schon immer ganz besonders gut mit Farben und Formen umzugehen. „Da hat es einen riesigen Wandel gegeben. Heute verbringe ich auch viel Zeit an Photoshop und anderen wunderbaren Computerprogrammen. Da kommt es oftmals vor, dass ich mich um 22 Uhr abends ransetze und dann erschrecke, wenn es plötzlich halb vier ist.“ Er lacht. Jürgen Frieß ist Rentner inzwischen. Im Ruhestand sieht er sich keineswegs. „Nein, die Füße hochlegen, nichts tun, das ist nichts für mich.“ Und so sucht (und findet) er überall Inspriationen. Sei es bei ausgedehnten Wanderungen in den Bergen und auf der Alb oder wenn er bei Städtereisen Straßenmalern über die Schulter schaut. „Oftmals muss ich dann leider feststellen: Jürgen, das kannst Du besser. Aber das muss der Maler ja dann nicht wissen.“ Stets habe für ihn das Motto gegolten: „Ich versuche es einfach!“ Nie habe er gescheut, etwas Neues in der Kunst auszuprobieren. Oder auch einfach mit der
Kamera durch seine Heimat zu ziehen und tolle Fotos zu schießen. „Wir vergessen doch alle so häufig, in welch einer herrlichen Region wir leben. Wenn ich dann meine eigenen Bilder sehe, denke ich immer: Hier ist doch alles gut so wie es ist.“ Bei der interkommunalen Landesgartenschau 2019 war er über 1600 Stunden eherenamtlich für seine Gemeinde Böbingen tätig – gestaltete zudem ein Buch über die sechs Monate mit Erleben und Erlebnissen. Oder auch der Kampf um die Böbinger Ortsumgehung... immer wieder liefert der 72-Jährige dazu bissige Karikaturen mit dem Fingerzeig in Richtung Berlin und Stuttgart. „Der Politik muss man immer auf die Finger schauen. Da eignet sich Kunst doch bestens.“ Neben Familie, Kunst und Arbeit hat Jürgen Frieß noch ein weiteres Hobby: den Fußball. Einst stand er den Fußballern des TSV Böbingen als Abteilungsleiter vor. Heute ist er einfach nur Anhänger einer „herrlichen Sportart“. Und dann taucht er ab in seine Erinnerungen, als Merchandising noch anders lief, als Hansi Müller ein Idol war, das sich in der „Bravo“ wiederfand – und er auch ihn zeichnete. „Das waren wunderbare Zeiten – da war der Fußball noch in Ordnung.“ Vieles an Kunst aus seiner Feder ist in dieser Zeit entstanden, was den Böbinger heute noch „wurmt“. „Weniger, dass ich damals das Meiste hergeschenkt oder billig verkauft habe. Ich konnte ein Haus bauen und meine Familie immer bestens ernähren. Was mich aber stört, dass ich von vielen Bildern heute nicht weiß, wo sie gelandet sind, wo sie heute noch liegen und hängen.“ Viele davon sicher in den USA, in Japan und in den Arabischen Emiraten. Und dass er Manches auch hergegeben habe, ohne sich die Rechte zu sichern – „das darf ich aber auch heute noch nicht erzählen. Da liegt wahrscheinlich einer der größten Fehler meines Lebens.“ Mehr? Mehr erfahren wir nicht. Und dann lächelt er wieder, der Jürgen Frieß, der einst auch als Dressman und Fotomodell gearbeitet hat. rawi
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Jede Anstellung ist ein gewonnener Kampf
Fair Fashion in einer anderen Dimenssion Die Idee der fairen Mode umtrieb die Stuttgarterin Nathallie Schaller schon ein Leben lang. So traf sie einst mit ihrem heutigen Mann einen Deal, der den Grundstein zur heutigen Marke EYD legte. Beide setzten sich die Vogabe, keine Mode mehr zu kaufen, die nicht unter fairen Bedingungen produziert wurde. Inzwischen ist EYD eine Erfolgsgeschichte – und ist zudem Fair Fashion in einer nie dagewesenen Dimenssion. Denn die Kleidungsstücke werden in Indien von Frauen produziert, die aus den Fängen der Menschenhandel Mafia befreit wurden. Im kommenden Jahr referiert die Stuttgarter Inhaberin am Schwäbisch Gmünder SCHÖNBLICK. INITIATIV.-Herausgeber Ralph F. Wild durfte vorab hinter die Türen des Modelabes blicken.
Das Arbeiten an der Nähmaschine ist für viele Inderinnen die einzige Chance, um Familie und Kinder zu ernähren. Jedoch sind die Bedingungen oftmals katastrophal. Die Frauen, die für das Stuttgarter Label EYD nähen, konnten allesamt der Menschenhandel-Mafia entfliehen und sind jetzt glücklich in einem fair bezahlten und liebevollen Umfeld. Und das Label beweist: Faire Mode muss nicht langweilig oder altbacken sein. Jugendstyle und viele Variationen sind im Sortiment längst Normalität.
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INITIATIV. Wenn Nathalie Schaller in Indien weilt, ist die Freude groß. Sowohl bei den Näherinnen vor Ort als auch bei ihr selbst: „Es ist für mich ein Geschenk, wenn ich in die Augen dieser so starken Frauen blicken kann“, sagt sie. Denn die deutsche Unternehmerin weiß, unter welch schlimmen Bedingungen die Frauen einst lebten, leben mussten. „Nahezu alle hier wurden aus den Fängen der indischen und internationalen Menschenhandel-Mafia befreit und arbeiten heute unter sicheren und sehr guten Bedingungen.“ Unter anderem für das Modelabel EYD der Stuttgarterin. Nathalie Schaller ist zweifache Mutter und Unternehmerin. Ein Spagat? „Natürlich“, lacht sie. „Aber einer, der mir immer Spaß macht. Und mein Mann ist ja auch noch da. Und meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ Und so sitzt sie am Rechner, seit der Corona-Pandemie natürlich auch oftmals im Homeoffice, und hat
„Corona brachte bei uns alles durcheinander“ Nathalie Schaller, Mode-Untermehmerin
ihre Dreijährige auf dem Schoß. Die kleinere der beiden Töchter lässt die Mama arbeiten – und mit uns unsere erste gemeinsame Videokonferenz abhalten. „Ja, Corona ist für uns ein riesiges Problem. Die Pandemie hat den gesamten Einzelhandel und die Lieferketten durcheinander gewirbelt. Mit für uns katastrophalen Folgen!“, erzählt Nathalie Schaller. So sei es inzwischen die dritte komplette Kollektion, die nicht den gewohnten Gang genommen hat. „Wir mussten sehr, sehr viel improvisieren. Doch wir konnten bis heute unseren Partnern in Indien und Nepal treu sein und haben die bestellten Waren auch in vollem Maße abgenommen. Auch wenn hier der Vertrieb sehr schwer war und wir andereseits mit vielen stornierten Aufträgen zu kämpfen hatten.“ Was bedeutet: Die Lager sind voll und der bevorstehende Winter lässt den Verkauf der Sommerware in diesem Jahr
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Viele junge Inderinnen werden Jahr für Jahr verschleppt und von Menschenhändlern verkauft und in die Zwangsprostitution gezwungen. In den Nähwerkstätten der indischen Partner von EYD haben Frauen, die befreut wurden, eine Heimat, ein Zuhause gefunden. Unter fairen Bedingungen können sie hier arbeiten, wollen aber aufgrund ständiger Gefahr erkannt zu werden, ihre Gesichter nicht in der Öffentlichkeit zeigen.
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INITIATIV. nicht mehr zu. Dafür 2022 im Frühjahr? „Das ist eine Frage, die ich Ihnen im Moment noch nicht beantworten kann. Aber es wird sicherlich so sein, dass wir wieder dazu gezwungen sind, spontan zu reagieren. Denn die Produktionen laufen ja weiter – und die Mode geht auch den nächsten Schritt. Da wir aber zeitlose Mode machen, hoffen wir, die Ware noch 2022 verkaufen zu können.“ Doch Nathalie Schaller lächelt dabei. Sie sei, so erzählt sie uns, ein durch und durch positiver Mnesch. Und daher werde es auch dieses Mal wieder einen Weg geben. So wie sie bereits durch die ersten 18, 19 Monate der Pandemie gekommen seien. „Wir werden alles dafür tun, dass es uns auch nach Corona noch gibt. Das bin ich meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und all unseren Partnern vor Ort in Indien und Nepal schuldig.“ Doch sie sehne sich natürlich auch nach Normalität. „Wie wahrscheinlich jeder Mensch auf dieser
„Wir sehen, wie sich die Frauen von ihrem Schicksal lösen.“ Nathalie Schaller, Mode-Untermehmerin
Welt.“ Wahre Worte ... Für Nathalie Schaller würde eine Beendigung der Maßnahmen auch bedeuten, die Näherinnen in Indien endlich wieder besuchen zu können: „Normalerweise bin ich regelmäßig dort.“ Aber das ging zuletzt natürlich nicht. Ich bin sehr gespannt auf die Entwicklung, die jede einzelne Mitarbeitein in den Nähereien gemacht hat.“ Sie beschreibt, was längt der ganz normale Weg sei, wenn wieder eine Arbeiterin neu aufgenommen werde. „Selbstverständlich sind sienach ihren Erlebnissen total verstört. Wie könnte es auch anders sein? Doch über eine gewisse Zeit können wir, Gott sei Dank, immer beobachten, wie sich die Frauen von ihrem Schicksal lösen können, wie sie aufgeschlosener werden und Selbstbewusstsein entwickeln, Das ist mit das Schönste an unserer Arbeit.“ Und genau darin sieht die Stuttgarterin den Ursprung ihres Unternehme-
nes: Gutes zu tun für die Menschen vor Ort – und schließlich auch in aller Welt. „Ich habe einst mit meinem heutigen Mann eine Vereinbarung getroffen. Wir haben uns einfach dazu entschlossen, keinerlei Massenware von den großen Ketten mehr zu kaufen. Fair Fashion war unsere Devise fortan – und wir haben uns daran gehalten.“ Denn nur so könne gewährleistet werden, dass Näherinnen in Indien, in Bangladesh oder auch in China fair bezahlt werden und ein menschwürdiges Leben führen können. „Wissen Sie“, erzählt Nathalie Schaller uns, „in der Textilbranche gibt es ja nicht nur das massive Problem der Näherinnen. Unserem ganzen Planeten schadet zudem diese unfassbar große Überproduktion an Ware. Vollkommener Irrsinn, was heute betrieben wird.“ DumpingPreise hätten den Markt in eine solch skurrile Welt versetzt, das er jeder Beschreibung spotte. „Wenn hier die großen Anbieter T-Shirts für 1 Euro anbieten ... Wie, frage ich Sie, wie sollen da vor Ort für die Näherinnen noch faire Bedingungen gewährleistet werden?“ Dabei sei aus ihrer Sicht es absolut unnötig, dass Kundinnen und Kunden hier in Deutschland oder überhaupt in den Industriestaaten Billigware kauften. „Es ist doch die Menge, die das Ganze ad absurdum führt. Lieber ein Stück, dass auch langlebig ist, als fünf oder zehn Kleidungsstücke, die dann nach wenigem Tragen reif für die Tonne sind. Ganz zu schweigen von all dem, was durch die großen Anbieter im Netz entstanden sei: Seither ist das Wegwerfen von neuwertigen Waren ein ganz normaler Akt. Es ist inzwischen günstiger, zurückgesendete Ware zu entsorgen, als sie wieder in den Verkaufsprozess aufzunehmen. Wo soll das noch hinführen?“, sagt Nathalie Schaller, die im vergangenen Jahr ihr Buch „Der Stoff, aus dem die Freiheit ist: Die Geschichte meines humanitären Modelabels [eyd] - und warum es sich lohnt, mutig zu sein“ geschrieben hat, das im März im ADEO-Verlag erschienen ist. Ob sie Verständnis dafür habe, wenn Kundinnen und Kunden sagen: „Fair Fashion – recht und schön. Aber so lange diese Art der Mode so langweilig, so bieder ist...“ Nathalie Schaller
nickt einerseits und schüttelt doch auch den Kopf: „Das war einmal. Inzwischen gibt es viele Hersteller von fairer Mode – da ist alles dabei, was man sonst von den großen Produzenten kennt. Hippe Mode, schicke Mode, besondere Mode – Hosen, Röcke, Pullis, T-Shirts, Abendroben, Anzüge, Wäsche, Bademode. Nichts, was es heute nicht auch ,fair‘ gibt.“ Vielmehr sei die Problematik, die Kundinnen und Kunden davon zu
„Immer mehr entscheiden sich für faire Mode.“ Nathalie Schaller, Mode-Untermehmerin
überzeugen, nicht den gewohnten oder bequemen Weg zu gehen: „Vielen ist jedes Darüber-Nachdenken doch zu viel. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Aber, das ist schön zu sehen, immer mehr wagen doch das Neue und entscheiden sich für die faire Art der Mode.“ Ein Antreiber sei dabei sicherlich auch, dass die Schicksale der Näherinnen in Asien längst bekannt sind: „Vielleicht weniger der überall kursierende Menschenhandel, aber wenigstens wird gesehen, unter welchen Bedingungen und zu welchem Hungerlohn diese Produkte entstehen, die in vielen Ketten in unseren Innenstädten angeboten werden.“ Oder aber eben auch der Umweltschutzgedanke: „Der Klimawandel war vielleicht für viele erst im Jahr 2021 so richtig spürbar. Die Überflutungen, weltweit, nicht nur bei uns, die Waldbrände in Amerika, in Afrika und nicht zuletzt auch im Süden von Europa – all das sind die Boten dessen, was die Menschheit in den letzten 120 Jahren falsch gemacht hat. Denken wir heute nicht um, alle und im großen Stil, dann werden wir alle unter den Folgen noch in ganz anderem Ausmaß zu leiden haben.“ +++ Im kommenden Jahr wird Nathalie Schaller am Schwäbisch Gmünder SCHÖNBLICK referieren und so auch hier ihren Kampf für die Näherinnen aus Indien fortsezen.
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Nathalie Schaller hat in Stuttgart ihr Unternehmen EYD aufgebaut. Indische und nepalesische Näherinnen produzieren unter fairen Bedingungen die Mode des Labels. Ein Großteil der Näherinnen wurde aus dem Menschenhandel und aus der Zwangsprostitution befreit. Die Unternehmerin wird im kommenden Jahr am Schwäbisch Gmünder Schönblick referieren. Fotos: Michael Colella
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Golfclub HETZENHOF: Faszination Golf
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Wie kommt man jedoch überhaupt dazu, einen Fuß auf den gepflegten Golfrasen zu setzen. Eine erste Annäherung ist auf dem Hetzenhof oftmals der Besuch der Clubgastronomie. Hier kann man einen ersten Eindruck vom Clubleben und der Golfanlage in Lorch gewinnen. Wer sich intensiver für den Golfsport interessiert, hat die Möglichkeit bei einem der sonntäglichen Schnupperkurse teilzunehmen. Hier vermittelt ein Golflehrer der HARALD RUOSS GOLFschule die wichtigsten Basics der Schlagtechnik im kurzen Spiel, also dem Putten, sowie dem langen Spiel auf der Driving Range. Bei einer Rundfahrt über den Golfplatz in Golfcarts können die Teilnehmer einen Eindruck der Dimension des Golfplatzes, der Spielbahnen und der Aussicht, für die der Hetzenhof berühmt ist, gewinnen. Zum Abschluss eines solchen Kurses darf ein Getränk auf der Clubterrasse nicht fehlen. Wer diesen Weg bereits gegangen ist, kommt in der Regel wieder. Das Spiel auf dem öffentlichen Kurzplatz ist für jeden möglich, es werden keine Kenntnisse und Qualifikationen vorausgesetzt. Für alle die Feuer gefangen haben und sich für den Sport interessieren, ist die Platzreife der nächste Schritt. Diese kann in der Golfschule auf dem Hetzenhof erlangt werden. Die Golfschule bietet Einzel-
Wer keine Berührungspunkte mit dem Golf hat, kann sich wenig unter diesem Sport, diesem Hobby, dieser Lebenseinstellung vorstellen. Golfer scheinen ein ganz besonders Völkchen zu sein. Golfclubs eine ganz andere Welt ... Doch ist es wirklich so? Der Golfsport erlebt aktuell eine Renaissance – bereits seit einigen Jahren ist eine Tendenz zu beobachten. Immer mehr steigt das Interesse an dieser Sportart in der Bevölkerung. Auf dem Lorcher Hetzenhof wurde diese Entwicklung wahrgenommen und mit speziellen Mitgliedschaftsmodellen für junge Erwachsene und junge Familien ein Angebot geschaffen, welches überdurchschnittlich gut angenommen wird.
Fotos: GC Hetzenhof
Von Mona Bretzler
So beginnt die Leidenschaft
INITIATIV. oder Gruppenkurse an, in denen die Schlagtechniken, Regeln und Etikette des Golfsports vermittelt werden. Am Ende eines Kurses wartet die Platzreifeprüfung, welche Grundvoraussetzung für das Spiel auf einem Golfplatz ist. Der Golfsport wartet mit einer Kombination aus Kraft, Technik, Konzentration und Athletik auf, die kaum ein anderer Sport so vereint. Wenn der kleine weiße Ball erstmals richtig weit beim Abschlag fliegt, ein Putt gezielt eingelocht wird, der Schlag aus dem Bunker gelingt, dann sind die Glücksgefühle vorprogrammiert. Mit der Platzreifeurkunde in der Hand geht es dann erst richtig los. Golfen bietet einen tollen Ausgleich zum Alltag – Neben der sportlichen Leistung fordert es höchste Konzentration, taktisches Vorgehen, Technik, viel Übung und all dies in toller Landschaft. Keine Runde ist wie die vorangegangene. Umwelteinflüsse wie Licht, Bodenverhältnisse oder Wind schaffen immer wieder unterschiedliche Spielbedingungen. Die Abschlagspositionen werden regelmäßig umgesteckt und auch das Loch
wird auf dem Grün immer wieder neu positioniert. All dies sorgt für den großen Reiz, dem schon so viele Menschen erlegen sind. Der GC Hetzenhof bietet Neulingen verschiedenste Möglichkeiten an, herauzufinden, wie gut das neue Hobby in den Alltag passt. Dem einen Golfer reicht die Spielberechtigung auf dem Kurzplatz oder eine 9-Loch Spielberechtigung, bei anderen ist das Golffieber so ausgeprägt, dass die komplette Mitgliedschaft abgeschlossen wird. Hier wurden für junge Erwachsene Staffelpreise eingeführt, sodass die Clubmitgliedschaft in jedem Alter ermöglicht wird. Um für die jungen Neumitglieder eine Möglichkeit zu schaffen ins Clubleben zu finden, wurde im Jahr 2021 ein Stammtisch etabliert. Dieser soll gerade Golfneulingen die Möglichkeit bieten, andere Mitglieder kennenzulernen. Die durchweg positive Resonanz auf dieses Projekt gibt dem Vorhaben recht. Auf dem Hetzenhof wächst die Zahl der „jungen Erwachsenen“ und „jungen Familien“ und auch der Stammtisch bekommt immer mehr Zuwachs.
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Anton Lebersorger: Ein Degenfelder Nachwuchskoch – kreativ und erfolgreich
Mit einer Möhre in den Koch-Olymp Der Blick in sein Gesicht spricht Bände: Anton Lebersorger ist in seinem Element, wenn er vom Kochen erzählt. In der Küche zu stehen, wurde ihm einst in die Wiege gelegt, betreiben seine Eltern doch die Egentalhütte in Degenfeld. Im elterlichen Betrieb ist der 24-Jährige aber schon lange nur noch zu Besuch: Anton Lebersorger kocht an der Seite des Fellbachers Philipp Kovacs (zwei Michelin-Sterne) im Restaurant „Goldberg“ unweit vor den Toren Stuttgarts. All die Fort- und Ausbildungen, die er dort und auch bei seinen anderen bisherigen Arbeitgebern genoss, zeigen Wirkung: Lebersorger gewann vor wenigen Monaten den Falstaff Young Talents Cup, was für einen junge Koch oder eine jungen Köchin einem Ritterschlag gleichkommt. Von RALPH F. WILD
Anton Lebersorger ist mit seinen 24 Jahren auf dem Weg zum Spitzenkoch. Bereits in den letzten Jahren genoss er seine Ausbildung und arbeitet inzwischen im Küchenteam des Restaurants „Goldberg“ in Stuttgart, das 2021 mit zwei Michelin-Sternen an Küchenchef Philipp Kovacs hochdekoriert wurde.
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INITIATIV. Anton Lebersorger steht in der Küche der Degenfelder Egentalhütte und macht etwas ganz Banales, das das Herz eines Schwabens höher schlagen lässt: Maultaschen. Natürlich handgemacht. „Ich liebe es, wenn Mama kocht. Bei Mama schmeckt es eh am Besten“, sagt der Spitzenkoch. Oder: „Gemeinsam mit meiner Mutter zu kochen, ist herrlich.“ Dabei ist er beruflich inzwischen in einer ganz anderen Art der Küche zuhause: Zwei-Sterne-Niveau. „Ich würde mir niemals anmaßen zu sagen, gutbürgerlich schmeckt weniger gut. Ganz im Gegneteil – ich liebe es.“ So erzählt er von seiner Mutter, die gemeinsam mit ihrem Mann Toni seit 2000 die Egentalhütte besitzt: „Sie muss auch einem Tag mal 100 Essen aus der Küche bringen – 100! Das ist echt ein Wort“, zieht der Sohn den Hut. Bei seinem Arbeitgeber in Fellbach sind es maximal 30 Personen, die an einem Abend bekocht werden. „Wir sind viele Tage im Voraus ausgebucht. Aber mehr als 30 geht nicht. Schließlich sind es dann auch 180 Teller, die serviert wer-
den.“ 2-Sterne-Küche, das bedeutet: Sechs-Gänge-Menü. Die „Grüße aus der Küche“, Starter und Nach-Nach-Tische noch gar nicht mitgerechnet. Was macht aber den Reiz für einen 24-Jährigen aus, Tag für Tag in der Küche zu stehen? „Ich kenne das Kochen von klein auf. Schon als Jugendlicher hab ich immer ausgeholfen. Und so bin ich in meinen Beruf hineingewachsen.“ Und der Unterschied zwischen Gasthof und Sterne-Lokal? „Beides ist auf seine Art sehr, sehr spannend. Bei Mama steht die Liebe, Leckeres, von dem jeder satt wird, zu servieren, im Vordergrund. Bei uns in Fellbach ist es wahre Kunst, arbeiten mit der Pinzette. Jeder einzelne Teller ist ein Foto wert.“ Sein Chef Philipp Kovacs, der zu den besten Köchen Deutschlands gehört und mit 39 Jahren noch eine lange und große Zukunft vor sich hat, lege die Maßstäbe ganz nach oben. „Genau so macht es Spaß – bei ihm lerne ich jeden Tag so unendlich viel dazu. Und er weiß auf der anderen Seite: Er kann sich auf sein kleines, feines Team ver-
lassen. Da stehen wir dann auch mal von morgens 11 Uhr bis nachts in der Küche. Das muss dann einfach sein – alle helfen mit. So wird es perfekt für den Gast.“ Fünf Köche sind es, die im Fellbacher Restaurant kochen: „Das ist für ein solches Spitzenhaus eher wenig. Aber bei uns greift eine Hand in die andere.“ Das hat Anton Lebersorger schon immer in seiner noch jungen Karriere erlebt. Zurückblickend sagt er heute: „Es war alles perfekt, wie es gelaufen ist.“ Kein Jahr, keinen Monat möchte er missen: Sei es im Castello in Donzdorf oder in Hagnau am Bodensee. Er ging damals den Weg mit vom Filstal hinunter ans Schwäbische Meer und wurde von seinem ersten Ausbilder und Motivator Bernd Huber dann auch belohnt. Ein Jahr im Schloss Filseck folgte, ehe er mit Ivan Lazarenko zwei Jahre lang die Küche im „1582“ in Esslingen übernahm. „Ivan war einst Sous-Chef im Schloss und er ist bis heute einer meiner wichtigsten Vertrauenspersonen.“ So war es auch kein Wunder, dass der
INITIATIV. junge Koch sich Tipps holte sowohl bei seinem heutigen Chefkoch Philipp Kovacs als auch bei Ivan Lazarenko, als er sich bewarb beim „Falstaff-Cup“ in Graz. „Sie haben sich beide angehört, was ich vor hatte mit der Fellbacher Möhre – und dann kamen so wertvolle Vorschläge von beiden, bis schließlich das Gericht stand.“ Im Vorfeld des Wettbewerbs nutzte Lebersorger jede freie Minute und kochte Karotte um Karotte. „Hunderte Male hab ich mich wieder hingestellt und habe alles perfektioniert.“ In diesen Zeiten sei ihm dabei sogar die Corona-Pandemie entgegengekommen, weil mehr Zeit blieb. Ansonsten aber waren die Lockdowns eine einzige Katastrophe. „Geplant war, dass ich im März bereits im Goldberg anfangen sollte. Das aber verschob sich dann verständlicherweise mit jeder Lockdown-Verlängerung.“ Schließlich sei es Ende Mai geworden, dass die ersten Gäste endlich wieder bewirtet werden konnten. Zuvor hatte Lebersorger mit dem Team von Philipp Kovacs aber schon einiges Probe ge-
kocht und eine neue Karte entwickelt. „Mir wurde nicht langweilig.“ Zumal er auch Geld verdienen musste: „Ich habe für zwei Monate bei der Post als Paketzusteller angeheuert. Das war lehrreich und mega anstrengend zugleich.“ Zurück zum Falstaff-Wettbewerb: Anton Lebersorger traf in Graz ein, kochte, gewann – und reiste am nächsten Tag wieder ab: „Ich musste arbeiten“, schmunzelt er. Doch mit dem riesigen Pokal in der Hand fiel ihm das leicht. „Der Sieg war schon extrem wichtig. Einen eigenen Namen in der Branche zu bekommen, muss immer das Ziel sein. Das ist mir geglückt. Und daran werde ich weiter hart, ganz hart arbeiten. Ohne Einsatz, ohne Engagement bringt man es in keiner Küche und in keinem Restaurant weit.“ Und so ließ er mit einem seiner größten Unterstützer, erneut Ivan Lazarenko nicht viel Zeit verstreichen – und bewarb sich für den Wettbewerb der besten Köche U30 Europas. 3000 Anwärterinnen und Anwärter warfen ihren Hut in den Ringe – doch nur sechs wurden
Das Sieger-Gericht: Mit dieser Karotte gewann Anton Lebersorger den Falstaff-Cup in der Kategorie Gemüse. „Ich bin tatsächlich dorthin gefahren um zu gewinnen“, sagt er zurückblickend. Wochenlang zauberte er immer wieder sein Gericht – und konnte es so am Tag der Entscheidung perfekt abrufen.
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INITIATIV. schließlich ausgewählt: Einer davon, wie könnte es anders sein, war der – nennen wir ihn mal so – Schwabe Anton Lebersorger. Schwabe? „Ich bin da zuhause, wo meine Familie ist. ich würde mich aber jetzt nicht als Donzdorfer, Winzinger, Degenfelder oder Fellbacher bezeichnen.“ Dass er beim Finale kochen darf (wir berichten darüber in unserer nächsten Ausgabe), ehrt ihn sehr: „Ja, das ist schon etwas ganz Besonderes.“ Ob er aber immer auf Sterne-Niveau kochen möchte? Da muss Lebersorger kurz überlegen. „Ja und nein“, sagt er. „Ich werde alles auf mich zukommen lassen. Fest steht für mich nur, dass ich irgendwann gemeinsam mit meiner Freundin, die ihre Ausbildung im Service gemacht hat, ein eigenes Restaurant haben möchte.“ Und da kommt wieder der Heimatmensch in ihm durch: „Die Eggentalhütte meiner Eltern steht dabei auf alle Fälle mit auf dem Programm. Ich kann mir durchaus vorstellen, diese, wenn meine Eltern sie irgendwann abgeben möchten, zu übernehmen.“ Klar, würde
er dann einiges umbauen, vieles heller machen. Und auch die Küche etwas anpassen: „Wobei ich immer sage: Ich möchte so kochen, dass es den Leuten schmeckt, dass sie glücklich und zufrieden das Haus verlassen. Und sehr gerne wiederkommen.“ So wie es eben bei seinen Eltern ist.
„Die Erleichterung ist immer auf allen Seiten groß.“ Jochen Hieber, Sozialagentur NW
Die sind natürlich stolz auf den Werdegang ihres Sohnes. „Aber so was von...“, sagt der selbst und freut sich über jeden Glückwunsch, jede Umarmung. „Ich weiß, dass ich immer heim kommen kann, dass ich alle Unterstützung kriege, die ich brauche – und das es für mich das Größte ist, wenn ich mal wieder ein klassisches Schnitzel oder einen Schweinebraten machen darf!“
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Ging in diesem Wasserfall-See einst Tolkiens-Geschöpf Smeagol, besser bekannt unteren seinem grausamen Namen Golum, auf Fischjagd? Holger Strobel, oben mit gepacktem Koffer, will sich 2022 auf die Spuren des Romans aus dem frühen 20. Jahrhundert machen – Mythos und Naturgenuss auf 3000 Kilometern. Fotos dieser Story: pr/Conny Leitgeb
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Herrlich schmiegt sich das Seehof-Restaurant an das Ufer des Leinecksees bei Alfdorf. Vorbei sind die Zeiten, als hier das Leugnen der Pandemie und obskure Veranstaltungen auf der Tagesornung standen. Die neuen Besitzer haben den Seehof wieder zu einem echten Schmuckstück gemacht.
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Der Seehof am Leinecksee bei Alfdorf
Zwei neue Gesichter bringen neues Strahlen Um der Gerüchteküche endgültig den Wind aus den Segeln zu nehmen: Die neuen Besitzer des SeehofRestaurants (Sedat Güragac und Debora Parra) haben den Seehof am Leinecksee bei Alfdorf gekauft. Und die beiden Unternehmer wollen ihre Visionen nun Stück für Stück umsetzen. Im neuen Seehof werden die Mitarbeiter während der Corona-Pandemie und solange es gesetzlich vorgeschrieben ist, wieder eine Maske tragen müssen – solange es eben Pflicht ist. „Ich nehme Corona sehr ernst, daher möchte ich die bestmögliche Sicherheit für unsere Gäste und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anbieten“, so Güragac. Von JÖRG HINDERBERGER
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Debora Parra, die für die Events und die Gastronomie vor Ort zuständig ist, freut sich über den guten Start im Seehof am Leinecksee. „Wir haben schon die ersten Anfragen zu unserem Frühstücksangebot und auch die ersten Events, wie zum Beispiel Beachvolleyball und Beachparty in Schwäbisch Gmünd, haben wir gerne für die Gäste bewirtet“, sagt Parra. Auch frisches Eis gibt es, sowie ein Angebot mit frischen Fischgerichten. „Wir werden natürlich die schwäbische Küche bedienen, aber auch mediterranes Essen anbieten. In unserer Küche wird auch alles frisch zubereitet, neu werden hier für den Seehof unter anderem die Fischgerichte sein“, erklärt Sedat Güragac. Von Montag bis Sonntag, von 9 bis 23 Uhr, wird zunächst geöffnet sein, „wann wir dann vielleicht einen Ruhetag einplanen, können wir jetzt noch nicht entscheid-
„Wir arbeiten, wo andere Urlaub machen!“
Seehof-Inhaber Sedat Güragac
en“, so Güragac. Es gibt erst einmal einen Start mit wechselnden Karten für die Gäste, „ehe dann Stück für Stück unsere Ideen komplett umgesetzt werden“, äußern sich die beiden neuen Besitzer. Man möchte erst erfahren, welche Gerichte am besten ankommen. Sedat Güragac ist ein Quereinsteiger im
Gastronomiebereich, zuvor war er bei Bosch sehr erfolgreich und auch in der Türkei als Unternehmer im Ölgeschäft tätigt. Dass er aber seine neue Leidenschaft versteht und vor allem gut managt, zeigt der Erfolg im Café Winkler in Marbach sowie der Start im Seehof am Leinecksee. Dagegen ist seine Geschäftspartnerin Debora Parra, eine leidenschaftliche Portugiesin, die aber perfekt die schwäbische Mentalität angenommen hat, ein Profi – besonders in der Eventgastronomie. Und der Seehof möchte ein Restaurant mit Wiedererkennungswert sein und auf der anderen Seite für Events eine Anlaufstelle sein, um Geburtstage, Hochzeiten, Taufen, oder vieles mehr feiern zu können. Und natürlich kann man das gute Fachpersonal auch für andere Events buchen, was zuletzt die Gmünder erleben durften auf dem Johannisplatz bei den Events auf der Playa de Gamundia. „Wir ergänzen uns sehr gut“, sagen beide unisono. Fachpersonal wird noch benötigt. „Wer als Koch oder im Service ein neues Abenteuer sucht, der darf sich bei uns mit seinen Ideen einbringen. Wir bieten super Arbeitsplätze, an einem Ort, wo andere gerne Urlaub machen“, so Sedat Güragac. Interessenten können sich direkt beim Seehof am Leinecksee vorstellen oder Kontakt aufnehmen unter 07172-32727. Infos dazu gibt es auch auf den Social Media Kanälen. Auch die ersten Stammgäste sind bereits begeistert. Das Seehof-Team, von dem der Großteil der Mitarbeiter übernommen wurde, arbeitet gerne im See-
hof für die Gäste. „Natürlich werden die Feste, die bereits gebucht wurden, auch stattfinden. Alles unter Einhaltung der aktuell dann gültigen Corona-Regeln, aber wir werden niemandem absagen. Da muss kein Gast Angst haben, nur weil wir jetzt die neuen Besitzer sind“, äußert sich Güragac auch zu Buchungen für den Winter. Für die neuen Chefs ist besonders die Erfahrung der bisherigen Mitarbeiter in der Anfangszeit sehr gefragt. „Ohne dieses super Personal können wir keine neuen Ideen umsetzen“, sagt Güragac. Zusätzliches Personal wird noch gesucht, um in der Cocktailbar die Events hochfahren zu können. „Wir wollen zum Beispiel an den Wochenenden Livemusik anbieten, die Terrasse soll größer und schöner werden, und es soll auch ein Übernachtungsangebot geben. Wir planen mit Ferienwohnungen in unserem Gesamtkonzept, aber das müssen wir Stück für Stück planen. Uns ist wichtig, gemeinsam mit der Gemeinde Alfdorf den Tourismus hier noch mehr anzukurbeln. Vielleicht ist Tretbootfahren eine gute neue Idee?“, so Güragac. Alfdorfs Bürgermeister Ronald Krötz war zur Eröffnung da und freute sich, dass nach den ersten Gesprächen das Seehof-Restaurant öffnet. „Ich finde es super, dass der Großteil des Personals übernommen wurde. Ich finde es toll, dass neuer Wind in den Seehof kommt, und nicht nur die Alfdorfer wieder gerne zurückkehren in ihren Seehof.“ Die Hotel- und Gastronomiebetrieb am Leinecksee GmbH, die den Namen SeehofRestaurant behalten wird, ist also nun
INITIATIV. verantwortlich für ein komplett neues Konzept. Wichtig ist Sedat Güragac und Debora Parra: „Wir wollen unsere Gäste verwöhnen“, erklärt Sedat Güragac. Wann fiel die Entscheidung, den Seehof zu kaufen? Das Verkaufsangebot der wunderschönen Anlage war ja schon vor über einem Jahr online zu sehen. „Ein guter Freund hat uns gezeigt, dass diese Gastronomie in Alfdorf samt Eventlokal zu kaufen ist und nach der ersten Besichtigung Ende 2020 hatten wir uns sofort verliebt. Diese Lage, diese Aussicht, das Ambiente – das Potenzial des Seehofs ist riesig“, freut sich
„Wir bieten schwäbische und mediterrane Küche“
Seehof-Inhaberin Debora Parra
Sedat Güragac. Eine neue Homepage, auch ein neues Logo – unter www.seehofleineck.de wird es immer alle aktuellen News, Gerichte, Events und vieles mehr zum Nachlesen geben. Aber auch auf Facebook und Instagram. „Wir werden bis zum Jahresende 2021 viel testen, um uns einzuleben und ein komplettes Sortiment anzubieten“, so Sedat Güragac. Neu ist zum Beispiel eine Frühstückskarte, „was es bisher nicht gab.“ Außerdem werde es eine Mittags- und Abendkarte für die Gastronomie geben sowie tolle Weine aus Frankreich, Spanien und Italien und „alle Gerichte sind
handgemacht, da wir immer frisch kochen“, so der neue Chef: „Und neu ist auch unser Eis-Angebot, denn es wird frisches leckeres Eis geben. Auch im Winter sehr lecker.“ Corona wird auch im Winter 2021 noch ein Thema sein. Aber hoffentlich für die Gastronomen ohne Lockdown. Das Schild, dass man in den Seehof auch ohne Maske hineinkommt, ist bereits entfernt. „Ich hatte selbst Corona und meinen Vater aufgrund des Coronavirus verloren. Daher nehmen wir das Hygienekonzept natürlich sehr ernst“, hofft Sedat Güragac, dass der Shitstorm im Netz, vor allem in den sozialen Netzwerken, sich schnell wieder legt und in positive Energie für den Seehof umschlägt: „Wir wollen für andere Schlagzeilen sorgen, unter anderem, dass es auch wieder möglich ist, Events wie Hochzeiten oder Geburtstage bei uns im Seehof mit der Erfahrung von Debora Parra zu feiern, aber immer konform mit den geltenden Corona-Regeln.“ Darüber freut sich auch Bürgermeister Ronald Krötz sehr, der dem neuen Team weiterhin viel Erfolg wünscht.
Herrliche legt sich die Sonne auf die Tische im Seehof. Das Team bietet leckere, frische Küche – und bringt bei der Umsetzung aller Wünsche von z. B. Brautpaaren große Erfahrung mit. Vorbei sind die Zeiten, als der Seehof in den Schlagzeilen stand wegen der Verleugung des Coronaviruses und vielen merkwürdigen Veranstaltungen. Fotos: Seehof/Markus Metzger
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Ganz neu gestaltet wurde das El Mexacino in Schwäbisch Gmünd: Das Team der GS Gastronomie nutzte die Zeit des langen zweiten Lockdowns und gab dem beliebten Gmünder Restaurant ein neues Gesicht. Geblieben sind leckere Gerichte ebenso wie eine große Auswahl an Cocktails und anderen Getränken. Fotos: elmex
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Cocktails und Küche aus Mittelamerika:
Ariva! Das ganz neue El Mexicano
Zurückblicken ist immer eine schlechte Option. „Das machen wir nicht – wir freuen uns auf die Zukunft“, sagt der Inhaber der GS Gastronomie Sridevan Sriskandarajah. Zum Beispiel wenn er „sein“ El Mexicano betritt. Das mexikanische Restaurant in Schwäbisch Gmünd wurde im zweiten Lockdown der Pandemie komplett neu gestaltet. „Wir mussten die Zeit irgendwie nutzen“, wagt er dann doch einen kurzen Rückblick. „Schlimme Zeiten waren das...“ Umso glücklicher ist sein El-
Mex-Team, dass es jetzt seit Monaten wieder rund geht nahe dem Schwäbisch Gmünder Kino „Traumpalast“. Und das in einem ganz neuen Restaurant: Hell, bunt und mittelamerikanisch präsentiert sich das Lokal, das eine riesige Anhängerschaft hat: „Wir lieben es, dass die mexikanische Küche bei Jung wie Alt so gut ankommt – bei uns fühlt sich jeder wohl.“ Das liegt auch an den vielen Eventabenden mit Besonderheiten und natürlich auch an den leckeren Cocktails: „Daran hat sich auch nach dem Um-
bau nichts geändert – unsere Klassiker finden sich natürlich wieder. Sowohl bei den Gerichten als auch bei den Getränken.“ Und auch Besonderheiten zu bieten, liegt dem Team von Sridevan Sriskandarajah am Herzen. Einzig und allein die Sorge, es könnte nochmals zu einem „Berufsverbot“ wie im letzten Winter und Frühjahr kommen, treibt die GS Gastronomie ebenso um wie alle Restaurantbetreiber im ganzen Land: „Nein, ein neuerliches Schließen der gastronomischen Betriebe, das darf es nicht geben!“
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Riesiges Sortiment, immer frisch – und ein Team, dem es anzumerken ist, dass es gerne bei EDEKA Seitz arbeitet. Zudem ist der Supermarkt-Inhaber Alfred Seitz großer Fan des Sports und unterstützt die Gmünder Topvereine Jahr für Jahr mit erheblichen Summen.
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Wohlfühlfaktor beim täglichen Einkaufen
Mehr als nur ein Supermarkt:
EDEKA Seitz Wer ist dieser Alfred Seitz? Ein Mann, den zwar viele kennen, der aber in der Öffentlichkeit nicht gerne in der ersten Reihe steht. Doch er gehört in die erste Reihe von Unternehmern in Schwäbisch Gmünd. Was nämlich viele nicht wissen, der Inhaber von EDEKA Seitz in Schwäbisch Gmünd, in der Weststadt, ist nicht nur Fußballfan des FC Bayern München, sondern ein sehr engagierter Gönner des Gmünder Amateursports. Und natürlich auch ein Fan. Besonders am Herzen liegen Alfred Seitz seit Jahren die Handballer des TSB Gmünd. Fast bei jedem Heimspiel ist er dabei, auch so manche Auswärtspartie der ersten Mannschaft ließ er sich nicht nehmen. Gut, dass unterscheidet ihn jetzt nicht von vielen anderen TSB-Fans. Der große Unterschied: Alfred Seitz unterstützt die Handballer mit Getränken und Essen an den Spieltagen. Sein Kühlwagen steht immer voll vor der Halle. Und die Handballer wissen, dass sie immer, auch sonntags, zu ihm kommen können, um den Kühlwagen wieder zu füllen. Doch der EDEKA Markt Seitz in der Weststadt ist auch für jeden Nichtsportler immer einen Besuch wert: immer frisch, bestens sortiert, riesiges Sortiment – und ein Teamklima, wie man es sich überall wünschen würde.
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INITIATIV. Aber auch die Volleyballerinnen der DJK Gmünd können sich über finanzielle Hilfe freuen, denn EDEKA Seitz ist nun auch als Partner bei den Volleyballerinnen sichtbar. Viele Sportveranstaltungen und andere Feste unterstützt Alfred Seitz mit seinem Team, übrigens ein klasse Team, in dem alle mitziehen und sich niemand zu schade ist, auch mal Überstunden zu machen und den Sportlerinnen und Sportlern, oder den Fest-Verantwortlichen zu helfen. So war EDEKA Seitz auch mitverantwortlich dafür, dass auf der Playa de Gamundia, auf dem Gmünder Johannisplatz, die Europameisterschaft der Footvolley-Männer und Footvolley-Damen ein voller Erfolg war. Zum ersten Mal bewirtete das Team des Altersgenossenvereins 1984 dieses Spektakel im Sand. Und EDEKA Seitz war nach der ersten Anfrage sofort mit im Boot. Alles Grillgut, die kompletten Getränke und der Kühlwagen wurden gefüllt. Und zwar über vier Tage immer frisch. „Ein Bier muss kalt sein, damit es richtig gut schmeckt. Und wir haben jeden Tag frisches Fleisch und Würste geliefert, denn die Qualität muss stimmen“, so Alfred Seitz. Auch hier wurde den Altersgenossen ein super Preis-Angebot gemacht, eben ganz im Sinne des Gmünder Sports. Und als wäre diese Hilfe nicht schon genug, spendete EDEKA Seitz über vier Tage das komplette warme Essen, zwei Mal pro Tag, für die Sportlerinnen und Sportler. Metzger Lars war immer vor Ort, sogar für die Vegetarier und Veganer wurde extra gekocht. Das komplette Essen, die Zeit der Mitarbeiter, alles wurde nicht in Rechnung gestellt, sondern gesponsort. „Einfach großartig, so eine Unterstützung ist einmalig“, freute sich das Team der Playa de Gamundia und des AGV 1984. Die Zuschauer wurden bestens versorgt. Und so großartig die Unterstützung für den Gmünder Sport ist, so großartig ist es auch, als Kunde zu EDEKA Seitz zu kommen. Alle Waren sind immer frisch, ob Obst oder Gemüse, Fisch oder Fleisch. Die Qualität der Produkte ist spitzenmäßig. Das Personal ist immer hilfsbereit, leere Regale gibt es nicht. Was EDEKA Seitz aber auszeichnet, ist die Tatsache, dass alle Wünsche der Kunden angenommen werden und alles getan wird, um zum Beispiel den heimischen Sonntagsbraten zum Hö-
hepunkt zu machen. „Wer hier jemand Wünsche hat, ein Fleisch besonders zu füllen oder andere Ideen, kann er uns immer fragen. Unser Team macht alles, um ihre private Feier oder eben das Sonntagsessen ganz perfekt werden zu
lassen“, sagt Alfred Seitz. Dabei ist dem Inhaber besonders wichtig, auf regionale Produkte zu setzen. „Wir wissen genau, wo alles herkommt und wer für die Produkte verantwortlich ist. Die Wege sind hier kurz“, so Alfred Seitz.
Auf der Playa de Gamundia kämpften die Athletinnen und Athleten um die EM im Footvolley. EDEKA Seitz sorgte für die Bewirtung – und lieferte jeden Tag das Essen fü alle Sportlerinnen und Sportler. Kostenlos! Alle Fotos: Mario Klaiber
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EDEKA Seitz: Vielfältig frisch
„Am Ende muss es den Kunden einfach bestens schmecken!“ Der EDEKA Seitz in der Schwäbisch Gmünder Weststadt ist ein Supermarkt mit Wohlfühlfaktor – und mit einem schier unendlich großen Sortiment. Da wird der Besuch zum Erlebnis. Und: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter lesen den Kundinnen und Kunden die Wünsche von den Augen ab.
BACKSHOP Knusprige Brötchen, Brote, Laugengebäck, Kuchen, süße Backwaren und Snacks – all das erwartet Sie täglich frisch in unserer Bäckerei.
ERNÄHRUNGSSERVICE Unser geschultes Personal gibt Ihnen wertvolle Tipps zu gesunder Ernährung.
FISCHTHEKE Wir bieten Ihnen täglichen frischen Fisch an unserer Fischtheke – Produkte aus nachhaltigem Fischfang erkennen Sie am MSC Siegel.
FLEISCH UND WURSTTHEKE Wir halten für Sie eine Vielzahl an Fleisch- und Wurstspezialitäten an unserer Fleischtheke bereit.
HAUSHALTSWAREN Saubere Sache – unser Haushaltswaren-Sortiment bietet Nützliches für Küche, Bad und Wohnzimmer.
HEISSE THEKE Keine Zeit zu kochen? Besuchen Sie in unserem EDEKA Markt die heiße Theke, an welcher Sie leckere und warme Gerichte erhalten.
KÄSETHEKE An unserer Käsetheke haben wir eine große Auswahl an köstlichen Käsespezialitäten für Sie.
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INITIATIV.
Die Projekte, die mit Hilfe des Vereins EdE realisiert wurden und werden, sind vielschichtig.David Schürle arbeitet in jeder freien Minute daran – ob von Deutschland aus oder bei seinem Besuch direkt in Gambia, dem kleinen Land am Atlantik, im Mai. So zum Beispiel an einer Schule (siehe Bilder nächste Doppelseite). Alle Fotos: EdE
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VON RALPH F. WILD
Der Schechinger Verein EdE – Entwicklung durch Energie
Die erste FotovoltaikAnlage liefert Strom: Hilfe zur Selbsthilfe Schulen und Bildung, Brunnen und Wasser – der Schechinger Verein EdE – Entwicklung durch Energie investiert seit Januar 2021 in Projkete in Gambia. David Schürle erzählt in INITIATIV. über die Projekte, die Schwierigkeiten in dem kleinen Land am Atlantik – und die unbädinge Lebensfreunde und Dankbarkeit, die sein Team und ihn vor Ort empfangen. Entstanden sind bereits eine Schule und eine Fotovoltaik-Anlage.
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INITIATIV. Alieu Bah stammt aus Afrika. Genauer gesagt aus dem kleinen Land Gambia, ca. so groß wie Hessen, an der Atlantikküste. Ein großer Teil seiner Familie lebt noch dort in einem kleinen Dorf direkt am Meer. „Anfang des Jahres kam er auf mich zu“, erzählt David Schürle, Elektronik-Profi aus Schechingen, „und fragte, ob er zu unseren eigenen Konditionen bei Kessler + Co. in Abtsgmünd, wo wir beide arbeiten, ein Notstromaggregat kaufen könne.“ Schürle hakte nach – „und natürlich hätten wir das irgendwie möglich gemacht.“ Dennoch war ihm die Idee auch suspekt: „Ihr wollt den ganzen Tag bei Deiner Familie in Gambia das Aggregat laufen lassen? Mit Diesel betrieben?“ Und schon war der junge Schechinger involviert in sein erstes Afrika-Projekt. „Wir haben ganz schnell umgeschwenkt zu einer Fotovoltaik-Anlage – schließlich
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scheint dort am Äquator die Sonne nahezu immer.“ Mit dieser Entscheidung war der Verein EdE, Entwicklung durch Energie, auf den Weg gebracht. „Wir gründeten unseren Verein mit sieben Personen – jetzt sind wir schon 25 Mitglieder, hoffen, dass noch viele dazukommen.“ Die Mitgliedsbeiträge und Spenden werden 1:1 für die Projekte in Gambia verwendet. Und: Die erste Fotovoltaik-Anlage liefert bereits Strom vor Ort. Im Mai diesen Jahres war David Schürle zum ersten Mal in seinem Leben in Gambia. Und zeigte sich beeindruckt: „Es ist die Einfachheit und die Lebensfreude dort, die mich total erfasst hat.“ Neben dem Haus von Alieu Bahs Familie baute ein Schlosser innerhalb von drei Tagen („inklusive Lohn und Material für 60 Euro!“) einen Carport, auf dem Schürle die Fotovoltaikanlage installierte. „Auf
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das Wellblechdach des Hauses wäre das unmöglich gewesen – da hätten mich auch keine zehn Elefanten drauf gebracht!“ So aber liefert die Anlage längst Strom – weitere im Dorf werden folgen. Doch im kleinen Land direkt am Atlantik fehlt es längst nicht nur an Energie: „Auch wenn es ein sehr drängendes Thema ist für viele der Einwohner. Aber in den Gesprächen wurde mir schnell klar, dass es noch ganz andere Schwierigkeiten gibt“, sagt er. So zum Beispiel Umzäunungen für eine Gärtnerei. „Sie zu schützen, dass Tiere nicht die Ernte fressen, ist eines der wichtigsten Vorhaben, das wir in diesem Jahr haben – und das lässt sich auch mit kleinem Geld realisieren.“ Als Schürle im Mai für eine Woche in Gambia war („ich musste nach der kurzen Zeit wieder nach Hause, da die
INITIATIV. Corona-Maßnahmen eine 14-tägige Quarantäne nach sich zogen und ich nur drei Wochen Urlaub hatte“), sah er an vielen anderen Orten aber, das es „nahezu an allem fehlt.“ Ein Ausflug auf eine vorgelagerte Insel brachte ihm ein Schulprojekt näher – „in Gesprächen war schnell zu spüren, wie groß auch hier die Not ist-“ Mit den bislang geflossenen Spenden sowie einer Unterstützung aus seinem eigenen Geldbeutel wurde innerhalb kürzester Zeit ein Dach auf die Grundmauern gesetzt, konnte die Schule bezogen werden. „Auch ein unmittelbar in der Nähe gebohrter Brunnen ist jetzt mit einer elektrischen Pumpe versehen und liefert genügend Wasser.“ In der (langen) Trockenzeit waren die Einwohner des Dorfes ansonsten stets gezwungen, Wasser mit Kanistern aus weit entfernten Städten zu holen. „Ich war sprach-
los, welche Strapazen diese Menschen auf sich nehmen müssen, um an ein solch überlebensnotwendiges Gut wie Wasser zu kommen.“ Nach nur zwei Tagen klagte der Schechinger übrigens vor Ort über Halsschmerzen. Doch weder eine der wenigen Klimaanlagen noch Corona waren daran schuld. Er erzählt: „Über den Dörfern liegt ein blauer Dunst, die Luft ist verpestet. Hier wird Tag für Tag Müll verbrannt.“ Schürle war entsetzt, handelt es sich doch längst nicht nur um den Müll der Einwohner selbst. „Es wird Plastik aus der ganzen Welt angeliefert – und angezündet!“ Inzwischen hat sich der Verein EdE umfangreiche Gedanken gemacht, wie man diesem (wohl größten Problem) ein wenig Herr werden könne: „Die Frauen und Männer vor Ort haben mich angeschaut und gesagt: Was sollen wir denn sonst
tun? Hier gibt es keine Müllabfuhr, kein Müllsystem.“ Schürle ist auf ein Projekt eines deutschen Start-ups gestoßen. „Wir machen uns, in einem Großprojekt, daran, eine Müllaufbereitungsanlage zu installieren. Mit dieser kann aus Plastik wieder Rohöl gewonnen werden – so sauber, dass es zum Beispiel direkt in einen Traktormotor eingefühlt werden kann.“ Allerdings koste dieses Projekt ungefähr 300 000 Euro. Zuschüsse aus der EU könnten die Kosten auf die Hälfte reduzieren – „und dann haben wir inzwischen den Staat Gambia mit im Boot.“ Über wenige Ecken und durch viele Zufälle steht der Schechinger Verein jetzt mit einem Regierungsvertreter in Verbindung. „Wir hoffen, dadurch schneller als erhofft dieses Projekt anschieben zu können.“ Bis dahin aber stehen Schulen und Brunnen und Zäune im Blickpunkt der Arbeit.
Jeder Euro hilft: Spenden auch Sie! „Überall, wo wir von unseren Projekten in Gambia erzählen, stoßen wir auf offene Ohren“, freut sich David Schürle über den Erfolg des noch sehr jungen Vereins EdE, dem der Schechinger vorsteht. Mehrere Projekte an Schulen, an der Infrastruktur und mit der Installation von privaten Fotovoltaikanlagen wurden bereits realisiert bzw. angeschoben. Für Großinvestitionen wie zum Beispiel eine Müllverwertungsanlage, die die Rückgewinnung von Rohöl verspricht, sind aber noch viele Spenden oder Vereinsmitgliedschaften nötig. Dabei ist die Mitgliedschaft für deutsche Verhältnisse ein wahres Schnäppchen, das mit jedem Euro direkt vor Ort hilft: „Bei uns ist es tatsächlich so: Jeder, wirklich jeder, Euro kommt bei den Menschen vor Ort an – natürlich nur in Projekten, die sie auch für die Zukunft weiterbringen.“ Auch Sie wollen den Verein EdE unterstützen? Dann spenden Sie direkt auf das Konto
DE76 8306 5408 0004 2816 16 Oder werden Sie Mitglied im Verein EdE – Entwicklung durch Energie. Die Mitgliedschaft kostet lediglich 50 Euro im Jahr und hilft, durch kontinuierliche Mittel, Projekte auf Dauer realisieren zu können. Den Mitgliedsantrag finden Sie auch im Internet unter https://www.ede-ev.org/mitgliedschaft.
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FOTOGRAFIN INGRID HERTFELDER
Architektur in der Symbiose mit der Fotografie Wer auf der Ostalb nach einer Fotografin oder einem Fotografen Ausschau hält, kommt an Ingrid Hertfelder nicht vorbei. Die Essingerin hat ihr Handwerk von der Pike auf gelernt, machte wertvolle, jahrelange Erfahrungen in den USA und dabei vor allem im Trubel des Big Apple New York City. Doch die heimatliebende Ostälblerin ist längst in ihrer, unserer Region zurück. Und widmet sich vermehrt der Fotografie von Architektur.
Foto: Susanne K. Purucker
Zwei ihrer drei zuletzt veröffentlichten Bücher drehen sich um das Thema: „Brutal. Schön. Das Rathaus Aalen.“ (Bild unten). Und: „Transformation. KubAa – die Ästhetik des Wandels.“ Wir blickten der 42-Jährigen über die Schulter und stellten fest: Auch stehende Gebäude vermitteln extreme Spannung, wenn man den Blickwinkel ändert. Von Ralph F. Wild
148 46 Porträts umfasst die Sammlung „Kreative Köpfe“. Die Essinger Fotografin Ingrid Hertfelder konnte mit ihrer Ausstellung 2021 über Monate hinweg sowohl beim Schwäbisch Gmünder Kunstverein als auch im Autohaus, in der WWG Autowelt, begeistern. „Das ist für mich eine Herzensangelegenheit“, sagt sie. Zu sehen sind auf den Porträts viele lokale Prominente aus Kultur, Wirtschaft und Politik. Doch die Kunst, einen Kopf in das richtige Licht zu rücken, ist nur das eine Gesicht der Ingrid Hertfelder. Die 42-Jährige, die über viele Jahre in den USA lebte und hier das Fotografieren von der Pike auf in allen Details gelernt hat, hat sich längst auch der Architektur verschrieben: Zwei Bücher, die sie unlängst veröffentlicht hat, zeugen davon, „wie spannend auch Gebäude sein können.“ Wer das Aalener Rathaus von außen anschaut, der kann leicht in Zweifel geraten. Kaum ein Gebäude auf der
Ostalb spaltet wohl mehr, als der Betonkomplex mitten in der Aalener City. Während die einen schreien, welch eine Bausünde es darstellt, sind andere von der „Brutalität der Schönheit“ erschlagen. Kein Wunder, dass das Buchprojekt genau zu diesem Komplex „Brutal. Schön. Rathaus Aalen“ betitelt wurde. Ausstellungseröffnung „Nada Brahma – Die Welt ist Klang“ Freitag 19. November 2021 Prolab, Stuttgartt
Und sie war angetan von all dem, was diese Anhäufung an reinstem Beton und Stahl zu bieten hat: „Je nachdem, wie sich die Lichtsituation darstellt, ist das Gebäude in seiner Art faszinierend. Heftige Schlagschatten, das Spiel von Licht und lokalen Vertiefungen – jedes Mal wirkt das Rathaus anders.“
Architekturfotografien von Ingrid Hertfelder: Carl Stahl (Mitte und rechts), Elektro Nägele (linkes Bild) – Architekt Keller, Süßen.
Doch wie kommt eine Fotografin, die ansonsten vor allem durch die Brillanz ihrer Porträts von Menschen aller Couleurs besticht, zur Architekturfotografie? “Es kamen mehrere Zufälle zusammen. Ausschlaggebend war der Schwäbisch Gmünder Baubürgermeister Julius Mihm, den ich bei einem Porträtshooting 2018 aufnahm – daraus entstand das Projekt ,erhaltenswerte Quartiere‘ Monate später.“ Und somit der Einstieg in diese „ganze andere Art“ des Fotografierens. „Ich habe sehr viel inzwischen dazu gelernt, nachdem ich mich damals fühlte wie ins kalte Wasser geworfen. Heute aber ich kann ich sagen, dass die Architekturfotografie zu einer meiner weiteren Stärken geworden ist – und für mich viele Reize beinhaltet.“ Nicht zuletzt in der Corona-Zeit wurden die Projekte, die bereits zuvor angeschoben worden waren, zu einem erheblichen Faktor für die Essingerin: „Ja, das war natürlich auch für mich sehr wichtig und wertvoll.“
INITIATIV. Mit dem Aalener KubAa folgte ein weiteres großes Projekt, das Ingrid Hertfelder zeitnah nach dem Beginn des Wiederaufbaus begleitete. „Ja, ich war nicht ganz von Beginn an dabei, aber schon recht früh, um eine wunderbare Fotoreportage von diesem tollen Bauprojekt zu erstellen.“ Hier die Symbiose zu erleben aus Kultur, aus Gastronomie, aus Kunst – „das begeistert mich jedes Mal wieder, wenn ich vor Ort bin.“ Apropos vor Ort sein: „Für mich sind Gebäude extrem spannend, auch wenn sie nur einfach so dastehen. Sie zeigen selbst so viel, aber auch von den Menschen, die sie gebaut haben, die darin arbeiten oder leben.“ Natürlich komme für sie selbst beim Fotografieren dem Wetter eine große Rolle zu: „Seit ich Architektur fotografiere, stehe ich in ständiger Kommunika-
tion mit meiner Wetter-App“, lacht Ingrid Hertfelder. Schließlich stehe und falle alles mit den äußeren Bedingungen. Ebenso mit der Tageszeit: „Natürlich sind, wie bei vielen anderen fotografischen Projekten zumeist die frühen Morgenstunden oder im Sommer auch die Abendstunden die wertvollsten. Aber eben auch nicht immer.“ Starke Schlagschatten zeigten sich vor allem in der Mittagssonne im Hochsommer und erlaubten so wieder eine ganze andere Herangehensweise. „Für mich ist Architekturfotografie eine Art der Meditation. Die Ruhe, das für mich allein sein, das Suchen nach dem richtigen Standort, der genau einen passenden Perspektive – das gibt es ansonsten in meinem Beruf nicht.“ Sie sei dankbar für die einsamen Momente, die sie dann mit den Gebäuden erleben dürfe.
Dabei kommt ihr auch ihr ausgeprägter Sinn für die ganzheitliche Sichtweise der menschlichen Gesundheit stark entgegen. Hertfelder ist ausgebildete Yoga-Lehrerin, hat nach eigener Aussage „meine innere Mitte, meine Ruhe gefunden.“
„Yoga gibt mir die innere Ruhe“ Ingrid Hertfelder, Fotografin
Umso mehr Zeit widmet sie ihrer Arbeit, die sie „zumeist als Geschenk sieht. „Und da spielt es nur eine untergeordnete Rolle, ob ich lange Zeit in einer pulsierenden Großstadt lebe oder wie jetzt wieder auf der Ostalb. Tolle Fotoprojekte gibt es überall auf der Welt.“ Dabei sieht sie sich nicht wie eine Allrounderin in ihrem Business. „Nein, nein, das
150 trifft es nicht. Ich konzentriere mich auf meine Stärken, sehe mich als Businessfotografin für Unternehmen, mache sehr gerne Werbefotografie, Porträt und People, Stilfotografie.“ Anfragen nach zum Beispiel Hochzeiten oder Ähnlichem erteile sie generell eine Absage. „Da muss ich mich ganz klar abgrenzen. Das dürfen, sollen, müssen andere machen“, geht sie ihren Weg. Wenn sie als Businessfotografin arbeitet, dann hat Ingrid Hertfelder einen ganz klaren Auftrag – an sich selbst: „Egal was der Kunde auch möchte und was ich mir natürlich auch zu Herzen und als Aufgabe nehme: Jedes meiner Bilder muss eine Story erzählen. Das ist der Anspruch an mich selbst. Da muss
jedes kleinste Detail stimmen. Selbst wenn vieles vielleicht dem Auge des Betrachters nicht wichtig erscheint: Für mich ist es wichtig und macht schließlich das Gesamtbild am Ende aus.“
„Die Kreativen Köpfe haben mich selbst total begeistert!“ Ingrid Hertfelder, Fotografin So wie eben bei ihren 46 Portraits aus der Reihe „Kreative Köpfe“. Die Ausstellung, die wegen Corona mehrfach verschoben werden musste, war für
Ingrid Hertfelder weit mehr, als nur Prominente in das rechte Licht zu rücken. „Ich war begeistert einmal mehr von der Vielfalt der Gedanken und Ideen von solchen Menschen. Jeder auf seine eigene Art.“ Das habe sie in den Fotos schließlich umgesetzt. In dem dazu erschienen Buch erzählen die Fotografierten Anekdoten aus ihrem Leben, über sich selbst: „Das rundet das ganze Projekt ab.“ Doch ist mit 46 Promis bereits Schluss in dieser bemerkenswerten Reihe? Ingrid Hertfelder schüttelt den Kopf. Sie wird in die Verlängerung gehen, weitere „Kreative Köpfe“ werden folgen. Und dazu noch unterschiedliche Projekte mit Architekturobjekten – alles im richtigen Licht.
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Die Fotografien von Ingrid Hertfelder lassen aus Gebäuden Kunstwerke (unten: Elektro Nägele, links: Kulturbahnhof AA, Bauphase 2020) werden – die Essingerin hat für sich eine ganz besondere Liebe zur Architektur entwickelt. Alle Fotos: IH
152 SEAT, CUPRA und VW: Autohaus Marton+
„Wir gehen weiter den Weg in die Zukunft!“
INITIATIV.: „Herr Marton, die Frage muss natürlich an erster Stelle sein: Wie sind Sie mit Ihrem Unternehmen bislang durch die Corona-Pandemie gekommen?“
Bernd Marton: „Vielen Dank, dass Sie fragen. Ich muss ehrlich sagen: Wir können und wollen uns nicht beklagen. Natürlich haben auch wir uns diese Zeiten alles andere als gewünscht, aber wir sind bislang relativ gut durch die Lockdowns gekommen.“ INITIATIV.: „Es gibt andere Autohäuser in Deutschland, die massive Einbrüche zu beklagen hatten. Warum, denken Sie, ist das bei Ihnen nicht der Fall?“ Bernd Marton: „Wir haben sofort, nachdem der erste (und später der zweite) Lockdown einsetzte, mit Maßnahmen reagiert. Unsere Arbeit hat sich viel aus dem Autohaus hinaus verlagert und wir haben den Menschen, die plötzlich sich nicht mehr so frei bewegen konnten, wie sie es gewohnt waren,
Die Autowelt Marton+ dürfte eines der jüngsten Autohäuser in der Region sein – mit der jugendlich-modernen Marke SEAT bzw. der Untermarke CUPRA im Angebot. Geschäftsführer Bernd Marton sieht Marke wie auch Autohaus gut gerüstet für die vielschichtigen Aufgaben der Zukunft: „Es war spannend, es ist spannend und die Zukunft wird spannend in einer Zeit des mobilen Wandels!“
all unseren Service direkt nach Hause geliefert. Uns war es das Wertvollste, unsere Kundinnen und Kunden mobil zu halten. Denn die Angst, in diesen Zeiten in die öffentlichen Verkehrsmittel zu steigen, war doch riesengroß. Da hat es bewiesen, wie wichtig uns Menschen unsere Unabhängigkeit ist.“ INITIATIV.: „Inzwischen ist die Normalität doch wieder deutlich mehr spürbar als noch im Winter oder Frühjahr. Was erwarten Sie in den nächsten Monaten?“ Bernd Marton: „Die Corona-Pandemie ist sehr schwer kalkulierbar. Das macht sie unberechenbar und gefährlich, bis nicht tatsächlich eine Herdenimmunität erreicht ist. Daher lehne ich mich nicht aus dem Fenster. Aber wir hoffen natürlich, dass wir gut durch den Winter kommen werden.“ INITIATIV.: „Die Automobilwelt ist seit Jahren in einem extremen Wandel. Zunächst war immer nur die Rede von der
E-Mobilität, inzwischen ist sie Realität. Was werden uns die nächsten Jahre bringen?“ Bernd Marton: „Wir bei SEAT und CUPRA sind gut aufgestellt, bieten ein breites, brandneues Portfolio an Fahrzeugen und sind auch im E-Sektor ganz vorne dabei. Das lieben vor allem die jungen Kunden. Doch längst sprechen unsere Marken ein ganz breites Publikum an. Und natürlich bieten wir einen umfangreichen VW-Service.“ INITIATIV.: „Carsharing wird in den nächsten Jahren ein weiteres spannend Thema...“ Bernd Marton: „Die Art der Mobilität verändert sich mehr und mehr. Vor allem in den urbanen Gegenden hat das Carsharing längst einen wichtigen Stellenwert, aber auch auf dem Land denken junge Menschen immer häufiger darüber nach, ob sie ein eigenes Auto brauchen. Da müssen wir mit flexiblen Modellen zur Seite stehen.“
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Modellvielfalt: SEAT und CUPRA aus dem Hause Marton+. Fotos: SEAT
Tarraco
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Neustart: Die Villa Hirzel (Außenaufnahme: Hostrup-Fotografie) wird ab dem Herbst 2021 wieder geöffnet sein. Die Komplettsanierung nach dem schlimmen Schwelbrand im Winter 2020/21 hat das Gesicht des Restaurants und Hotels im Inneren stark verändert – nun freut sich das Team, endlich wieder Gäste empfangen zu dürfen. Grafiken: GS Gastro
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Nach dem Brand: Villa Hirzel wieder geöffnet
Durchhaltevermögen wird belohnt: Die Villa ist wieder da Als Sridevan Sriskandarajah auf seinen Überwachungsbildschirm schaute, glaubte er zunächst an einen Einbruch: „Es wirkte, als habe jemand die Kameras verschoben.“ Doch das was der Inhaber der Gmünder Villa Hirzel sah, war Rauch. Viel Rauch. Doch jetzt erstrahlt die Villa wieder und hat bald wieder geöffnet. Seine Aussage ist vollkommen verständlich: „Lockdown, Brand... So viel Pech auf einmal war kaum noch erträglich. Wir haben keine Minute mehr ge-
schlafen!“ Was zunächst nur wie ein Schwelbrand im Gastraum aussah, hinterließ Tage später ein Bild der Verwüstung: Das Gebäude, mit Ausnahme des angebauten „Runden Salons“, musste entkernt und saniert werden. „Dabei hatten wir doch erst umgebaut“, so Sridevan Sriskandarajah. Doch wie bei allen anderen Themen, die das Leben der Gastronomie so unsagbar schwer machten in den letzten eineinhalb Jahren, standen seine Mitstreiter und er wieder auf, packten gemeinsam an: Und entstanden ist eine
Villa Hirzel noch schöner als sie je zuvor gewesen war. „Wir sind stolz auf all das, was geworden ist!“ Ein neuer Küchenchef und sein Stellvertreter werden in Zukunft für eine herausragende Küche sorgen und die Gäste kulinarisch verwöhnen. Selbstverständlich steht die Villa mit ihren neun Suiten auch als Hotel wieder zur Verfügung. „Wir haben gekämpft und haben gewonnen“, sagt der Inhaber. Und ergänzt aus vollem Herzen: „Jetzt darf aber endlich wieder Normalität einkehren.“ Die Villa Hirzel steht auf alle Fälle bereit.
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Fotos/Grafiekn: pb
Ihre eigene Website entspricht nicht mehr Ihren eigenen Ansprüchen? Sie wollen sich neu nach draußen zeigen und wissen um die Wichtigkeit Ihres Auftritts im Netz? Dann sprechen Sie uns an ... Im Gegensatz zu den meisten anderen liefern wir nicht nur das Gerüst, sondern setzen auch Ihre Wünsche in Sachen Inhalte um. Seit vielen Jahren haben wir umfangreiche Erfahrungen gesammelt. Und doch ist jede neue Website, jede Homepage, jede Landingpage wieder eine Herausforderung. Denn: Sie zeigt genau das, was der Inhaber nach draußen darstellen will. Sein eigenes digitales Gesicht. Und stets ist eine der ersten Fragen: „Was passiert, wenn das Gerüst steht? Wenn die technischen Voraussetzungen geschaffen sind? Wenn wir online gehen können?“ Die Antwort ist einfach: „Dann kümmern wir uns von rawiMEDIA um den Inhalt.“ Die Erleichterung auf der anderen Seite war immer spürbar – „ach, ich dachte schon, ich müsste selbst..“ Nein! Denn wir waren bislang ausschließlich eine Contentagentur, kümmerten uns also mit unserer journalistischen Erfahrung um die Inhalte Ihrer Website. Ab sofort aber sind wir für Sie ein Komplettanbieter: Wir liefern Ihnen grafisch schön gestaltete, optisch ansprechende Internetauftritte, sorgen zudem für den passenden Inhalt und können auf Wunsch auf die Betreuung Ihrer Social-Media-Seiten wie Facebook, Instagram oder auch LinkedIN übernehmen. Sprechen Sie uns an, denn: Wir bei rawiMEDIA, WIR MACHEN SIE ÖFFENTLICH!
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DER GLC HAGHOF: Abschlagen mit Esprit auch im Winter
Hier wird die tiefe Liebe zum Golfsport gelebt
Die Golferinnen und Golfer, die schon seit vielen Jahren ihren Lieblingssport im Golf- und Landclub Haghof ausüben, die wissen, dass der Golfschwung für den Sommer im Wintertraininig gemacht wird. Wer im Winter die Zeit nutzt, zum Beispiel auf dem 7-Loch-Kurzplatz oder auf der Driving Range zu üben, der darf sich auf eine tolle Golfsaison freuen. Haghof-Trainer James Dawson kann hier mit Rat und Tat jedem helfen, die Grundlagen im Winter zu schaffen. Und auch für Neueinsteiger ist der Winter eine tolle Gelegenheit, den Sport kennenzulernen, um dann im Frühjahr auf die 18-Loch-Runde zu gehen. Wo liegt der Golf- und Landclub Haghof? Zwischen Aalen und Stuttgart, kurz vor dem Welzheimer Wald, liegt ganz idyllisch ein sehenswerter Golfplatz. Genauer gesagt sind es zwei Plätze. Nämlich der 18-Loch-Kurs, in Liebhaberkreisen auch „Limes-Platz“ genannt, und der öffentliche Sieben-Loch-Platz, auch als „Haghof-Platz“ bekannt. Das Besondere an den beiden Plätzen des GLC Haghof: Mit einem Schlag kann man über das Weltkulturerbe Limes schlagen, also ein Gefühl mitnehmen, wie es in der Zeit der Römer hoch herging. Und Anfänger und Neulinge können ohne Vorkenntnisse jederzeit auf dem öffentlichen Haghof-Platz ihre ersten Erfahrungen mit dem Golfball, dem Schläger und dem Schwungbild machen. Dafür ist kei-
ne Mitgliedschaft nötig und auch keine volle Platzreife. „Eine Stunde bei unseren Trainern vor Ort empfehlen wir, um dann als Golfer die Aussicht und vor allem das spannende Spiel genießen zu können. Ohne Vorkenntnisse ungezwungen und mit Spaß“, so die Mitarbeiter des GLC. Wer also mehr über die Römer und den Limes erfahren möchte, oder nur auf einem schönen, aber abwechslungsreichen und anspruchsvollen Golfplatz seine Freizeit verbringen möchte, der sollte in seinem Navigationssystem Haghof 6, 73553 Alfdorf eingeben. Angekommen auf dem Parkplatz und dem sehenswerten Clubhaus ist der kurze Weg zu den beiden ersten Abschlägen auf dem „Limes-Platz“ und dem „Haghof-Platz“ schon eindrucksvoll. Denn der weite Blick
Der Haghof-Trainer: James Dawson Er erreichte seine Legitimation als PGA Golfprofi im Jahr 2001. Er bestand den neuesten und modernsten Qualifikationsstatus der PGA: das PGA-Diplom. James Dawson ist seit 2002 bei uns auf dem Haghof und konnte seit dieser Zeit auch außergewöhnliche Erfolge feiern. Vier seiner Schüler wurden BadenWürttembergische Meister und zwei davon waren Mitglieder der Nationalmannschaft. James’ bisher größte Erfolge waren Max Krämers’ German Boys & Deutsche Meisterschaftstitel. James unterrichtet u.a. mit dem modernen Golfanalyse-System „Trackman“ das von einigen der besten Trainern der Welt erfolgreich eingesetzt wird.
Email: jaydawsonuk@yahoo.co.uk Mobil: (0178) 8 55 55 89
ins Tal über den Limes, in den Wald oder auch der Ausblick in den Horizont zeigen eindrucksvoll, dass hier für jeden Geschmack etwas dabei ist. Und sportlich können sich vor allem die neuen, treuen Grüns sehen lassen, muss hier doch schon so manch guter Golfer ans Limit gehen, um sich zu verbessern. Aber keine Angst: Auch Golfer jeder Spielstärke können mit viel Freude die Plätze des Golf- und Landclubs Haghof auf sich wirken lassen. Präsident Dr. Albrecht Sorg und das komplette Haghof-Team sind als Ansprechpartner vor Ort auch bereit, die besten Tipps mit auf die 18- oder Sieben-Loch-Runde zu geben. Und wer den Präsidenten näher kennenlernen möchte, vor allem aber Infos über den Limes, die Plätze und die Philosophie des GLC Haghofs erfahren will, dem sei eine Golfrunde mit Dr. Albrecht Sorg ans Herz gelegt. Und wer gleich ein komplettes Wochenende oder mehrere Tage rund um Alfdorf und Welzheim verbringen möchte, der kann in der direkten Umgebung mit 15- bis 30-minütiger Anreise weitere Golfplätze kennenlernen, oder aber den Welzheimer Wald von seiner kulturellen und naturverbundenen Seiten genießen. Langweilig wird es definitiv nicht. Und ein Abstecher ins Haghof-Restaurant oder zur schwäbischen Waldbahn sowie ins Ostkastell der Römer lohnt sich. Wer nämlich am Abschlag der Bahn 13 angekommen ist, der kann nach einem kurzen Spaziergang nach Welzheim die kulturellen Highlights schon sehen. Weitere Infos gibt es auch online unter www.glc-haghof.de.
Fotos: Metzger
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LEVATIS: Vollumfängliche Integration von Menschen mit einem Handicap Menschen mit einem Handicap eine vollumfängliche Integration in die Gesellschaft zu ermöglichen, dafür steht das junge Gmünder Unternehmen LEVATIS. Albert Neufeld und sein Team helfen im Alltag, bei der Arbeit und in der Bürokratie. Zudem hegt der Firmeninhaber eine großen Wunsch: „Wir sind auf der Suche nach einem Gebäude für eine Wohngemeinschaft!“
Nachdenkens mit Überzeugung zugesagt.“
INITIATIV.: „Herr Neufeld, Menschen mit Handicap vollumfänglich in die Gesellschaft zu integrieren, ist das Ziel Ihres Unternehmens Levatis in Schwäbisch Gmünd. Was gab für Sie einst den Ausschlag, sich ein solch wichtiges Ziel auf die Fahne zu schreiben?“
INITIATIV.: „Inwieweit kann eine voll umfängliche Integration, wie sie ja der Gesetzgeber seit vielen Jahren vorschreibt, gelingen?
Albert Neufeld: „Vor mehreren Jahren starteten wir die Gründung eines Schulangebots, in dem neben einer qualifizierten Bildung auch christliche Werte sowie der christliche Glaube stärker in den Fokus gerückt werden sollten. So entstand die heute staatlich anerkannte Dietrich Bonhoeffer Grundschule in Schwäbisch Gmünd. Aufgrund der positiven Resonanz kamen wenige Jahre später der Musik-Kindergarten (MUKI) sowie die Dietrich Bonhoeffer Realschule hinzu. Ich war Teil dieser Gründungsinitiative und habe festgestellt, wie gerne ich meine Zeit in Menschen investiere. Als ich daher angefragt wurde, ob wir nicht auch für Menschen mit Behinderung ein Angebot schaffen möchten, habe ich nach einer Zeit des
Albert Neufeld: „Dazu bedarf es mehrerer Faktoren: eine förderliche Gesetzgebung, eine fachliche Qualität der Betreuung sowie ein ermutigendes soziales Umfeld und die Selbstmotivation der Betroffenen. Durch den Gesetzgeber wurde im Rahmen des Bundesteilhabegesetzes die Basis geschaffen, um Menschen mit Behinderung in ihrer Selbstbestimmung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben nachhaltig zu stärken. Es wurden wichtige Grundlagen gelegt, um das Leben dieser Zielgruppe zu verbessern. Ich bin dankbar, dass damit auch ein gesellschaftlicher Wandel einhergeht. Menschen mit Behinderung sind ein selbstverständlicher, sichtbarer Teil in allen Lebensbereichen und sollen gemäß ihren Fähigkeiten ge-
Mehr unter: www.levatis.org
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„Wir hören oft, dass unsere Arbeit Kraft schenkt!“ fördert und unterstützt werden. Hinzu kommt die Qualität der fachlichen Betreuung durch den sozialen Dienstleister, die es den Menschen ermöglicht ein möglichst eigenständiges Leben gemäß ihren Vorstellungen zu führen. Gerne bringen wir uns in diesem Bereich mit Kompetenz und Empathie ein. Uns ist es wichtig, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – neben Professionalität – Einfühlungsvermögen für die jeweilige Lebenssituation mitbringen. Und nicht zuletzt bedarf es auch der Unterstützung durch das soziale Umfeld sowie einer persönlichen Motivation der Betroffenen, das Leben bestmöglich selbst in die Hand zu nehmen. Wenn alle an einem Strang ziehen, kann gemeinsam viel positives Potenzial freigesetzt werden.“ INITIATIV: „Was sind die Schwierigkeiten, auf die Sie vor Ort treffen?“ Albert Neufeld: „Im Allgemeinen: Die berufliche Tätigkeit im sozialen Bereich ist wichtig und verantwortungsvoll, aber
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der ,Dienst an den Menschen‘ erhält in der Gesellschaft nicht immer die Wertschätzung, die ihm eigentlich zusteht. Hier sehe ich Verbesserungsbedarf, damit sich mehr Menschen mit Herz sozial engagieren. Wir brauchen Menschen, die sich für andere einsetzen. Es ist der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält. Und im Besonderen: Die persönlichen Herausforderungen der betroffenen Menschen sind manchmal enorm. Hinzu kommen in einigen Fällen weitere erschwerende Umstände, wie z. B. fehlende soziale Strukturen, die die Lebenssituation zusätzlich belasten. Hier würden wir gerne mehr für diese Menschen tun, was in der Praxis jedoch nicht immer leistbar ist. Ich habe hohen Respekt, wie Menschen trotz widriger Umstände und gesundheitlichen Einschränkungen nicht aufgeben und ihr Leben gestalten. Gerne tragen wir dazu bei, dass dies gelingt.“ INITIATIV.: Wir können uns vorstellen, dass Sie auf Dankbarkeit stoßen, wenn es zu Verbesserungen kommt. Wie wird Ihnen das wieder gespiegelt?“ Albert Neufeld: „Natürlich freuen wir uns, wenn unsere Arbeit positiv wahrgenommen und wertgeschätzt wird. Aber es ist nicht unsere Erwartungshaltung. Die persönlichen Herausforderungen erfordern von den Betroffenen viel Kraft. Wenn wir diese Umstände verbessern können, motiviert uns das in unserer Arbeit – auch wenn manche Menschen aufgrund ihrer Lebenssituation uns die Dankbarkeit nicht immer so spiegeln können, wie sie das wohl unter anderen Umständen gerne tun würden. Unabhängig davon sind wir bestrebt, einen positiven Zugang zu unseren Klientinnen und Klienten zu finden, um in ihrem Sinne das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. INITIATIV.: „Gab es ein besonderes Erlebnis, dass Sie bestärkt hat?“ Albert Neufeld: „Ein herausragendes Erlebnis kann ich hier nicht nennen. Aber es freut uns, wenn wir feststellen, dass wir nicht nur die Lebenssituation der Betroffenen verbessern können, sondern unsere Arbeit auch positiv auf andere ausstrahlt. Häufig sind es Eltern die sich engagiert und hingebungsvoll um ihre Kinder bemühen, aber eben auch merken, dass ihre Kräfte begrenzt sind.
Wenn unsere Arbeit auch für sie zu einem Mehrwert führt und sie feststellen, dass sie entlastet werden und in ihren Bemühungen nicht allein gelassen sind, motiviert uns das. Manchmal hören wir, dass unsere Arbeit auch der betroffenen Familie ,Kraft schenkt‘. Es bestärkt uns, dass wir das Richtige tun – für unsere Zielgruppe, aber auch darüber hinaus.“
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INITIATIV.: „Wie müssen wir uns den Alltag in Ihrem Unternehmen vorstellen?“ Albert Neufeld: „Wir sind ein junges Unternehmen und befinden uns in der Aufbauphase. Daher sind wir intern dabei unsere Strukturen den wachsenden Aufgaben anzupassen. Das heißt, es gibt einiges zu organisieren und abzustimmen. Hinzu kommt die Kommunikation in unserem Team. Wir legen Wert auf eine gute Arbeitsatmosphäre. Daher binden wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unsere Prozesse ein, stimmen uns ab und hören auf ihren Rat. Sie sind die eigentlichen Experten und wissen am besten, wie wir unsere Arbeit zielführend gestalten können. Darüber hinaus sind es administrative Aufgaben, denen ich mich widme. Aktuell nehme ich mir auch persönlich Zeit, um unsere Klienten und ihre Wünsche kennenzulernen sowie bei Fragen für sie ansprechbar zu sein. Dieser persönliche Kontakt ist mir wichtig. Wertvoll ist die Arbeit durch die Menschen - vor allem auch die Menschen in unserem LevatisTeam, die ich schätze und auf die ich baue.“ INITIATIV.: „Welche Wünsche werden von den Menschen mit Handicap vor allem an Sie herangetragen? Ist das eher auf den Alltag des Einzelnen ausgelegt oder sind es eher zum Beispiel Fragen nach einer beruflichen Anstellung?“ Albert Neufeld: „Unser Angebot richtet sich an Menschen mit körperlicher, geistiger und seelischer bzw. psychischer Behinderung. Die Wünsche sind daher sehr individuell. Da wir in den Bereichen Wohnen, Freizeit und Arbeit unterstützen, sind es Anfragen, die sich hauptsächlich auf diese Lebensfelder beziehen. Das Themengebiet ist sehr vielfältig. Manche wünschen sich Unterstützung im betreuten Wohnen, andere benötigen jemand, der sie in ihrer Freizeit oder den beruflichen Anforde-
Albert Neufeld: Mit seinem Unternehmen LEVATIS unterstützt er Menschen mit Handicap. Fotos: pr rungen begleitet oder anderweitig unterstützt. Hier analysieren wir gemeinsam die Herausforderungen und besprechen, wie eine zielführende Hilfeleistung aussehen könnte. Unser Vorgehen ist lösungsorientiert und richtet sich an Geschwindigkeit, Richtung und Rhythmus unserer Klienten aus.“ INITIATIV.: „Wenn Sie einen Wunsch frei hätten für Ihre Arbeit, was würden Sie sich am meisten wünschen?“ Albert Neufeld: „Dürfen es auch zwei Wünsche sein? Zuerst mal würde ich mir wünschen, dass jeder Mensch das Umfeld hat und die Unterstützung erfährt, die er braucht, um das Beste aus seinen Möglichkeiten zu machen – und das gilt nicht nur für Menschen mit Behinderung (schmunzelt). Und ein zweiter Wunsch: Wir würden gerne als junges Unternehmen eine Wohngemeinschaft für Menschen mit Behinderung anbieten. Der Bedarf ist vorhanden und es würde für diese Menschen viel bedeuten, in einem positiven Umfeld angemessen unterstützt und betreut zu werden. Wenn wir dafür ein passendes Gebäude in unserer Region finden, wäre das großartig.“
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Brautmoden Abtsgmünd und Westhausen
Perfekter Look für den schönsten
Tag im Leben „Geheiratet wurde 2020 fast gar nicht und auch in 2021 nur sehr eingeschränkt“, blickt Gaby Nagel, Inhaberin der Brautmoden Abtsgmünd und Westhausen, auf die Pandemie zurück. Doch davon lässt sich die erfahrene Brautmoden-Beraterin nicht unterkriegen. „Wir haben jetzt alle richtig Lust auf ein tolles 2022 – mit vielen tollen Brautpaaren.“ Über 1000 Brautkleider und ein großes Repertoire an schicker Hochzeitsmode für den Herrn bietet sie direkt vor Ort in ihren beiden Geschäften – für jeden Geschmack, für jede Größe, für jede Art der Hochzeit.
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INITIATIV. Was hatte sie gehofft, gebangt, gezittert: „Nicht nur für mich. Nein! Vor allem für die vielen Brautpaare! Aber Corona war kompromisslos hart zu allen, die in den letzten beiden Jahren heiraten wollten. Was ist denn eine Hochzeit ohne die Feier, ohne Tanzen, ohne Lachen und ohne Nähe und In-Arm-Nehmen!“ Wenn sich eine mit Hochzeiten auskennt, dann ist das Gaby Nagel, die seit vielen, vielen Jahren in Abtsgmünd und in Westhausen ihre Geschäfte mit Brautmoden betreibt. „Es hat mich traurig gemacht, dass die Paare nicht so heiraten konnten, wie sie das geplant hatten. Vieles musste, verständlicherweise
weise, verschoben werden. Aber jetzt, jetzt spüren wir den Aufbruch. Jetzt haben wir die Situation, dass viele Locations ausgebucht sind. Improvisation ist gefragt – aber was kann schöner sein, als eine Hochzeit, die auch von der Improvisation lebt?“ Gaby Nagel lacht. Dabei war ihr teilweise auch das Lachen im Halse stecken geblieben, als der Staat die Lockdowns ausrief. Verlängerte und verlängerte. „Es waren schreckliche Zeiten. Nicht nur finanziell. Vor allem emotional. Wir sind durchgekommen, weil wir seit vielen Jahren beste Arbeit leisten, aber es war doch auch sehr schlimm
Die Auswahl an Brautkleidern und Anzügen ist bei Gaby Nagel von „Brautmoden Abtsgmünd“ unvergleichlich. Doch was es ausmacht, ist die liebevolle Atmosphäre … „Hier beginnt doch bereits das Heiraten“, sagt die Inhaberin. Fotos: oh
schlimm zu sehen, wie die Paare ihre Trauungen verschieben mussten, wie sie gezwungen waren, auf den schönsten Tag im Leben zunächst einmal zu verzichten. Wer möchte schon heiraten, wenn er nur fünf Personen dazu einladen darf? Das ist doch absurd.“ Aber das „Absurd“ ist Geschichte. Das hofft nicht nur Gaby Nagel inständig. „Nein, nochmals einen Lockdown – das braucht kein Mensch. Die meisten von uns allen sind durch die Impfungen gut geschützt und es spricht nichts mehr dagegen, dass viele Menschen zusammen ein Brautpaar feiern, tanzen und wieder Freude am Leben haben.“ Und dazu gehört natürlich an allererster Stelle auch das Brautkleid: „Jede Frau träumt doch von diesem Moment. In einem herrlichen Kleid, zumeist in weiß, wobei das nicht immer ein Muss ist, im Mittelpunkt zu stehen, das ist doch der Moment, den sich jede Frau irgendwann in ihrem Leben erhofft. Egal ob jung oder schon ein wenig älter – das nimmt einem niemand mehr.“ Doch längst sind es nicht nur die Bräute, die bei Gaby Nagel im Geschäft anprobieren: „Wir haben auch ein ganz großes Portfolio an Anzügen für den Mann – egal ob für die standesamtliche als auch für die kirchliche Trauung. Modern oder klassisch, eng geschnitten oder leger, besonders oder konservativ, mit Fliege oder Krawatte...“ Beeindruckend ist auch die Auswahl an Brautkleidern aller Art: „Wir haben in Abtsgmünd über 1000 Kleider vor Ort. Da müsste für jeden Geschmack etwas dabei sein – und sollte tatsächlich der Fall passieren, dass es doch noch eines aus dem Katalog sein soll, dann haben wir immer die Möglichkeit, bei den Herstellern zu bestellen.“ Für Gaby Nagel ist dabei der Wunsch der Braut und des Bräutigams Befehl – aber sie weiß, dass auch viele Tipps und Ratschläge gerne angenommen werden: „Mein Team und ich nehmen uns viel Zeit für jedes Brautpaar. Denn schon mit dem Besuch bei uns beginnt doch eigentlich schon die Hochzeit. Zum ersten Mal in das Kleid der eigenen Träume zu schlüpfen, sich zum ersten Mal mit einem Kleid mit Schleppe im Spiegel zu sehen, zu wissen: ,So werde ich aussehen´ und sich in sich selbst zu verlieben, das gehört doch alles längst dazu zu dem, was sich die Paare von ihrer Hochzeit wünschen.“
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Wie in vielen anderen Branchen aber auch, haben sich bei Braut- und Bräutigammoden die Lieferzeiten massiv verlängert – das gibt Gaby Nagel zu bedenken, wenn es um die Planung der Hochzeit 2022 geht: „Wir tun alles, was in unserer Macht steht. Unsere Kundinnen und Kunden sind unser höchstes Gut und wir sind emotional dabei – aber ich kann nur dazu raten, schon jetzt den Weg zu uns zu finden, um auf gar keinen Fall in Zeitnot zu kommen.“ Denn Zeitnot sei so etwas, was gar nicht zu einer Hochzeit passt: „Heiraten soll Genuss sein. Von der ersten Sekunde an. Aber wir haben natürlich auch den großen Vorteil unserer Auswahl vor Ort – und unsere Beratung. Denn die ist uns ebenso wichtig.“ Gaby Nagel beschreibt den Termin des Brautkleid-Aussuchens als einen ganz besonderen und außergewöhnlichen: „Wissen Sie: Da ist die Aufregung schon
ein wenig zu spüren. Das Herzklopfen. Die erste Träne im Auge. Da tut dann meistens ein Gläschen Sekt gut“, lacht sie. Denn Gaby Nagel hat alles schon erlebt: „Von Märchen bis Drama – aber eine Lösung haben wir noch immer gefunden. Da spielt es auch keine Rolle ob die Braut Modelmaße hat oder ob es ein paar Kilo mehr auf den Rippen sind. Überhaupt nicht. Wir finden das schönste Kleid, das genau zum Typ passt, zur Figur und nicht zuletzt auch zum Bräutigam.“ Es sind die Momente, die man in den Geschäften von Gaby Nagel genießen kann – denn Einkaufen bei ihr ist Genuss. Ihre Herzlichkeit ist ansteckend. Ohne Zweifel ein weiterer Aspekt, der den Erfolg ausmacht: „Wohlfühlfaktor nennen wir das. Und wenn eine Braut, was selten vorkommt, bei uns wieder geht, ohne sich für ein Kleid bei uns entschieden zu haben, dann geht
für beide Seiten die Welt nicht unter.“ Übrigens: Kleider und Anzüge für die standesamtliche Trauung und auch für Bräute „in anderen Umständen“ finden sich vor allem im Geschäft in Westhausen: „Und auch dort mit einem ganz großen Sortiment.“
BRAUTMODEN ABTSGMÜND
Gaby Nagel Rathausplatz 3 73453 Abtsgmünd Zentrale Anmeldung: Tel 07366 5282 www.brautmoden-abtsgmuend.de www.brautmoden-westhausen.de info@brautmoden-abtsgmuend.de
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Das Hospiz am Kloster der Franziskanerinnen der Ewigen Anbetung in Schwäbisch Gmünd:
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Das Hospiz am Kloster der Franziskanerinnen der Ewigen Anbetung
Von Miriam Siegfried Fotos: Lenka Rink, motion marketing; Eberhard Schorr; Marius Krämer
„Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben“ Nachdem der August im Zeichen der Eröffnungsfeierlichkeiten und zahlreicher Führungen für interessierte Bürgerinnen und Bürger gestanden hatte, eröffnete das Kloster-Hospiz am 1. September offiziell seine Pforten. Bereits am Eröffnungstag zog der erste Gast ein. Schnell folgten weitere, so dass wenige Wochen später bereits vier der insgesamt acht Zimmer belegt sind. Durchschnittlich geht eine Anfrage pro Tag im Kloster-Hospiz ein – ein enormer Andrang. Dabei startete das Team um Pflegedienstleitung Daniela Kley und Hospizleiter Manfred Kurz zunächst ganz bewusst nur mit halber Auslastung. So bekommt das Team aus Haupt- und Ehrenamtlichen die Chance, in seine Aufgaben hineinzuwachsen, Strukturen zu erarbeiten und eigene Rituale zu entwickeln. Vor allem aber können sich die Pflegenden und Begleitenden Zeit nehmen, Zeit für den einzelnen Menschen, seine Bedürfnisse und (letzten) Wünsche. Da wird mit Geduld, Einfallsreichtum und Hingabe auch der Besuch des Friedhofs möglich gemacht, den eine Bewohnerin sich so sehr wünscht oder es wird ein Geburtstagssekt getrunken. „Unser Plan ist es auch, Leben und Lachen ins Haus zu bringen“, beschreibt Pflegedienstleiterin Daniela Kley die Vision, mit der das Team ans Werk gegangen ist und was in den ersten Wochen bereits glückte.
168 Im Grunde beginnt die Geschichte des Schwäbisch Gmünder Kloster-Hospizes in der englischen Grafschaft Hertfordshire. Dort wurde 1918 die Sozialarbeiterin, Krankenschwester und Ärztin Cicely Saunders geboren, die Begründerin der modernen Hospizbewegung. Der Wunsch, etwas Sinnvolles zu tun, brachte die junge Cicely Saunders während des zweiten Weltkrieges dazu, ihr Studium an den Nagel zu hängen und sich zur Krankenschwester ausbilden zu lassen. Die Begegnung mit einem sterbenden Patienten inspirierte sie, sich für Sterbende einzusetzen. Überzeugt davon, dass es auch da, wo der Kampf um das Leben bereits verloren scheint, noch viel zu tun gibt. Sie war sicher, dass die Lebensqualität eines Menschen verbessert werden kann, egal wie kurz oder lang seine verbleibende Lebenszeit ist. Gemeinsam mit ihrem Patienten entwickelte Saunders die Vision von einem Ort, an dem in einer ganzheitlichen Begleitung physische, psychische, soziale und spirituelle Anliegen der Patienten wahrgenommen werden. 1967 war es soweit: das St. Christopher’s Hospice in London wurde eröffnet. Von dort aus verbreiteten sich Saunders Gedanken in die Welt. In den 80er Jahren wurden die ersten Hospize in Deutschland gegründet und damit auch bei uns eine Bewegung losgetreten, die den Umgang mit Tod und Sterben nachhaltig veränderte.
Im August wurde das Hospiz in Schwäbisch Gmünd eingeweiht und schon jetzt steht fest: Der Start ist geglückt.
Auseinandersetzung mit dem Tod - Auseinandersetzung mit dem Leben Die Auseinandersetzung mit dem Sterben, mit der Endlichkeit des Lebens und dem Tod ist alles andere als einfach. Es ist auch Saunders zu verdanken, dass das Tabuthema immer mehr in der Gesellschaft ankommt. Auch wenn es nach wie vor ein schwieriges und hochemotionales Gebiet ist – das haben alle Beteiligten am Bau des Kloster-Hospizes erlebt. Das spürten die Ehrenamtlichen in ihrer Ausbildung zum Sterbebegleiter und zur Sterbebegleiterin und das erleben auch die Mitarbeitenden, die nun ihre Arbeit aufgenommen haben. Schließlich werden schwerstkranke Menschen, bei denen Heilung ausgeschlossen ist, im Hospiz in der letzten Phase ihres Lebens ganzheitlich begleitet – palliativ-medizinisch, psychisch, sozial, und spirituell. Auch das Hospiz am Kloster der Franziskanerinnen der Ewigen Anbetung basiert auf den Grundsätzen Saunders, die sie ebenso treffend wie kurz zusam-
INITIATIV. mengefasst hat: „Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben“ Gemeinsam mit ihren Zu- und Angehörigen sollen die Gäste nach Möglichkeit diese Tage noch einmal auskosten und als wertvolle, kostbare Lebenszeit erfahren können. Dafür wurde an der Südseite des Klosters der Franziskanerinnen in rund zwei Jahren Bauzeit ein großzügiger Neubau geschaffen. Große, lichtdurchflutete Zimmer stehen den Gästen zur Verfügung, alle mit Blick in das Grün des weitläufigen Klostergartens. Ein großer Esstisch, eine Kaminecke, Fernseher und eine offene Küche laden dazu ein, Alltagsfreuden wie gute Gespräche, gemeinsame Mahlzeiten oder Geburtstagsfeiern weiterhin zu erleben. Therapeutische Angebote nehmen über die medizinische Versorgung hinaus den ganzen Menschen in seiner Einzigartigkeit in den Fokus. Darüber hinaus soll das Hospiz den Menschen der Raumschaft Schwäbisch Gmünd Anlaufstelle für Trauerarbeit, für Begegnung und Gemeinschaft aber auch für Kultur und Austausch werden. Schließlich hat es seine Wurzeln sowohl im franziskanischen Geist der Klostergemeinschaft und in der langen Geschichte ihres sozialen Engagements als auch in der Tradition der Hospize, die schon im Mittelalter Pilgern Herberge, Bedürftigen und Kranken Schutz und Stärkung boten. Die Franziskanerinnen der Ewigen Anbetung 1902 gründen die Arztwitwe Agnes Philippine Walter und Konrad Kirchner, Pfarrer an der Wallfahrtskirche St. Salvator eine religiöse Frauengemeinschaft, die 1931 in die franziskanische Familie eingegliedert wird. Agnes Philippine Walter stellt Vermögen und Grundstück zum Bau des Canisiushauses zur Verfügung. Bereits 1908 stirbt Agnes Philippine Walter. Doch ihre religiöse Haltung und der Wunsch, in den Spuren des heiligen Franziskus den Geist der radikalen Nachfolge Jesu lebendig werden zu lassen, prägen ihre Gefährtinnen über ihren Tod hinaus. Mit der Entscheidung für ein apostolisch tätiges Leben beginnt 1925 der Einsatz der Schwestern für Kinder, Alte und Kranke sowie die damit einhergehende Gründung verschiedener sozialer Einrichtungen.
In den 90er Jahren stehen die Franziskanerinnen vor der entscheidenden Frage, wie es mit den Einrichtungen und der Gemeinschaft weitergehen soll. 1997 gründen sie die St. Canisius gGmbH. Die Schwestern sind älter und im Laufe der Zeit ist ihre Zahl kleiner geworden. Sie trennen sich von den Einrichtungen und beschließen, mit einem Neubau den Schritt in die Zukunft zu gehen, nachdem es im Canisiushaus für die Jugendhilfe und das Kloster auch zu eng geworden ist. 1997 erfolgt der Spatenstich für einen Neubau, 2000 werden Kloster und Klosterkirche geweiht. Im Jahr 2007 gründet die Klostergemeinschaft die Agnes Philippine Walter Stiftung als Förderstiftung für Menschen in Problemlagen, insbesondere für Frauen und Kinder, und sichert damit den Fortbestand ihres sozialen Engagements für die Zukunft. 2018 entscheiden sich die Franziskanerinnen für den Bau eines Hopizes am Kloster. Unterstützung und Spenden Ohne breite Unterstützung aus der Be
völkerung kann ein Hospiz nicht bestehen. Es benötigt Fürsprecherinnen und Mentoren, ehrenamtliche Helferinnen und Helfer und nicht zuletzt finanzielle Zuwendung. Denn ein Großteil der Bau- und Betriebskosten wird zwar von den gesetzlichen Pflegekassen getragen, der Gesetzgeber schreibt jedoch vor, dass mindestens fünf Prozent durch den Träger – in diesem Fall durch die Agnes Philippine Walter Stiftung – selbst übernommen werden müssen, um einem Gewinnstreben vorzubeugen. Kleinere Extras, die zum Wohlgefühl beitragen wie frische Blumen, eine Tageszeitung oder die mit Sitzgelegenheiten und Pflanzen gestalteten Außenanlagen, sind ebenfalls nur dank großzügiger Spenden zu realisieren. Weitere Informationen zum Klosterhospiz sowie zu Spendenmöglichkeiten finden sich unter www.klosterhospiz.de. Bankverbindung des Schwäbisch Gmünder Hospiz IBAN: DE94 6145 0050 1001 1333 53 Kreissparkasse Ostalb
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Katja Baumgärtner in der Toga einer Römerin: Die Mögglingerin fand ihre Liebe zum alten Rom einst über die Geologie. Sie war bei vielen Ausgrabungen dabei und führt Gruppen durch die Funde rund um den Limes in unserer Region. Wie „ein Sechser im Lotto“ mutet es da an, dass ausgerechnet in ihrem Acker in Mögglingen jetzt gegraben wird: nach römischen Spuren.
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Von Ralph F. Wild/Fotos: Jörg Frenze
KATJA BAUMGÄRTNER und der Limes
Die Krönung:
Spuren der
Römer
im eigenen Garten
Es kommt einer Sensation gleich – zumindest für Katja Baumgärtner selbst. Ihr halbes Leben hat sie dem alten Rom verschrieben, bezeichnet den Limes als ihr drittes Kind. Dann folgte die erste Grabung auf dem eigenen Grundstück. Und: Der Acker in Mögglingen gab seine Schätze Preis. Katja Baumgärtner, die für ihr Hobby als Archäologin brennt, fand Römerspuren im eigenen Vorgarten. Seit August haben nun die Ausgrabungen begonnen. Sie sagt: „Wie ein Sechser im Lotto!“
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Die Nymphenstatue im Römerbad in Gmünd erlaubt einen Blick durch die Öffnung, durch die vor rund 2000 Jahren Wasser floss in eines der unterschiedlichen Becken, auf Katja Baumgärtner,. Das Römerbad hielt die Truppe bei Laune, ist man sich heute sicher. Die Soldaten badeten und erholten sich von den Strapazen des Legionärdaseins und des Grenzschutzes.
INITIATIV. Wenn Katja Baumgärtner von den Römern erzählt, vom Limes, dann schließt man am besten die Augen: Die Mögglingerin lässt einen eintauchen in eine längst vergangene Epoche, in eines der größten, stärksten und beeindruckendsten Reiche seit der Existenz der Menschheit. Überall in unserer Region finden sich Spuren von der Zeit von vor 2000 Jahren. Längst sind es nicht nur Splitter, die die Ausgrabungen hervorgebracht haben. Das Römerbad am Schwäbisch Gmünder Schirenhof, das benachbarte Römerkastelle, die Mauerreste im Rotenbachtal ... Überall in der Region weiß man heute längst, wo der Limes verlief. Das ist der Verdienst von Menschen wie Katja Baumgärtner – die ihre Leidenschaft in alles steckt, was mit dieser Hochkultur der Menschheit zu tun hat. Kein Wunder, dass selbst das STERNMagazin ihr im Frühsommer 2021 eine große Story schenkte im Rahmen der Titelgeschichte „Mit Herzblut“. Doch nicht nur die Anfrage der STERN.Redaktion mutete für die 51-Jährige an wie ein Märchen: „Natürlich war ich baff, zumal ich bis heute nicht weiß, wie die auf mich kamen.“ Doch längst ist wieder die Archäologie in den Vordergrund gerückt für die Mögglingerin, die viele Gruppen und Schulklassen durch die RömerAndenken der Region führt und leitet: „Das Interesse muss nur geweckt werden – dann ist es riesengroß.“ So ähnlich muss es ihr selbst ergangen sein, als sie vor vielen Jahren erstmals in sich spürte, dass sie mehr erfahren wolle über all das, was sich hinter den Begriffen „Mensch“, Geologie und Archäologie verbirgt. Und dann kam es noch zu einem Schlüsselerlebnis, das ihr keine Ruhe mehr ließ: der Fund des „Ötzi“ im österreichischen Ötztal. Die mumifizierte Leiche, geschätzt rund 3000 Jahre alt, brannte sich in ihre Gedanken ein. Das war 1991. Seither hat sie sich zu einer Expertin in der Region entwickelt, die sich um die Funde und Ausgrabung sorgt, kümmert und diese auch einer breiten Öffentlichkeit bekannt macht. „Ja, der Ötzi war und ist ein faszinierendes Beispiel, wie Geschichte wieder lebendig werden kann. Die Erkenntnisse aus seiner Leiche, die bis heute ja noch
andauern und noch längst nicht abgeschlossen sind, lassen uns zurückblicken, was einst Wahrheit war. So wie es eben auch bei den Römern ist.“ Sie erzählt uns von ihren ersten eigenen Ausgrabungen, was sie so sehr fasziniert hat und warum ausgerechnet die Römer sich so sehr „als mein drittes Kind“ entwickelt haben: „Die waren schon richtig clever damals. Die vielen Funde in unserer Region machen das deutlich: Die alten Römer waren in vielem ihrer Zeit weit voraus. Vieles, was im Mittelalter erst wieder begann, sich zu entwickeln, war ihnen längst bekannt. Eine echte Hochkultur.“
„Der Limes und die Römer sind wie mein drittes Kind!“ Katja Baumgärtner
Das Römerbad in Schwäbisch Gmünd sei eine solche Stätte, die beweist, was für die Römer zum Alltag gehörte: „Die stationierten Truppen entlang des Limes mussten in heutigem Jargon topfit sein, und zudem wurden sie durch eine solche Badestätte auch bei Laune gehalten.“ Wie wichtig das Bad über Hunderte von Jahre gewesen sei, zeige, dass es weiter und weiter gebaut wurde. Dann aber kam es dazu, dass die Legionäre immer mehr in Kriegsgebiete verlagert wurden. Die Badestätte ist ein Abbild davon, wie sich der Standort in Gmünd veränderte und dann an Bedeutung verlor.“ Wenn Katja Baumgärtner von ihrer Passion, wie es der STERN in seiner Reportage nennt, erzählt, dann ist sie mit ganzem Einsatz dabei. Am liebsten würde sie ihre Zuhörer mitnehmen auf die Zeitreise in die Römer-Hochkultur rund um die Geburt Jesus Christi. Das es eine Art Schicksal geben muss, zeigt sich an einem Beispiel, das Katja Baumgärtner nur mit dem Wort „verrückt“ kommentieren möchte: der Fund von Resten aus der Römerzeit ausgerechnet auf ihrem Acker in
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INITIATIV. Mögglingen. Schon im Jahre 2011 wurde ihr klar, dass auf dem Land ihrer Familie Römer zugegen gewesen sein mussten. „Das ist für mich natürlich schon so wie ein Sechser im Lotto!“ Sie erzählt uns die ganze Entstehungsgeschichte: „Ein Junge hat 1997 die ,Nase von Mögglingen‘, die heute im Limes-Museum in Aalen liegt, gefunden. Über viele Jahre lag das Fundstück bei ihm zuhause auf dem Kachelofen. Keiner wusste davon.“ Bis der Junge das Stück irgendwann einem Experten zeigte: Und schnell war klar, dass es sich um etwas ganz Außergewöhnliches handelte – und woher er es stammte. Bei einer ersten Ortsbegehung in Mögglingen wurde Katja Baumgärtner klar: „Das stammt aus unserem Grundstück … sensationell.“ Dennoch kehrte Ruhe ein, weil lange Zeit unklar war, ob es dort zu Grabungen kommen würde. Das hat sich nun geändert: Bereits Anfang August wurde begonnen, nachdem die ersten Gelder bewilligt worden waren. Ein kleines Team (Foto unten links bei der täglichen Teambesprechung) begann zunächst mit vielen
Luftaufnahmen, weitere Vorarbeiten gaben einen glasklaren Blick: Ja, genau an dieser Stelle muss vor Tausenden von Jahren ein Römerkastell gestanden haben. „Die Grabungen haben das dann auch zum Vorschein gebracht“, freut sie sich über das Schicksal, das das genau auf dem Acker der Fall war, der seit langem der Familie Baumgärtner gehört. „Das ist schon wie ein kleines Wunder – und ich freue mich heute noch wie ein kleines Kind.“ Über mehrere Wochen wurde gegraben, zeigte sich ganz deutlich die greifbare Historie, die sich stark durch die ganze Region zieht. Im Oktober aber war es soweit: Das kleine Team musste all die aufgegrabenen Stellen wieder zuschütten, verdichten – heute hat der Acker seinen ursprünglichen Charakter wieder und der pachtende Landwirt nutzt ihn wie zuvor. Katja Baumgärtner lacht in unserem Gespräch über unseren etwas traurigen Blick: „Natürlich wird das wieder verschlossen: Das konserviert alles bestens. Und wir wollen hier ja keine Pilgerstätte.“
Foto: rawiMEDIA
Imposant ragen Palisade und Mauer Metern nach oben: Der Limes schüt den Germanen, den Goten, den No was hinter den Mauern und Palisade Auf Katja Baumgärtners Grundstück die 51-Jährige wie „ein Sechser im L
r (oben rechts) der Römer auf eine Höhe von nahezu vier tzte das Römische Reich vor den „Wilden des Nordens“, ormannen. Die Skepsis der römischen Kaiser war groß, en das Reich erwarten würde... Unten links und rechts: k in Mögglingen wurden römische Spuren gefunden. Für Lotto“.
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Foto: rawiMEDIA
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Gastro-Beispiel: Das Paulaner Wirtshaus am Markt hat Corona gut überstanden
„Großen Dank an unsere Gäste“ Zurückzuschauen macht meist wenig Sinn. „Wir haben das verflixte Jahr 2020 hinter uns gelassen. Und auch die Lockdowns. Seit wir wieder geöffnet haben dürfen, sind uns unsere Gäste sehr treu geblieben. Dafür sind wir sehr dankbar“, sagt Arijan Ljajka, Inhaber des Paulaner Wirtshauses am Markt. Corona soll keinen „so großen Einfluss“ mehr auf die Gastronomie nehmen, wie es in den letzten eineinhalb Jahren der Fall war. „Da setzen wir auf die Aussagen der Politik“, sagt der Gmünder Wirt. Es waren schwere Zeiten – die ersten Monate des Jahres 2021 würden die meisten Inhaber von Restaurants, Bars, Kneipen und Diskotheken am liebsten aus dem Gedächtnis streichen. Denn Corona und die damit verbundenen Monate langen Lockdowns haben nicht nur Geld gekostet – auch das Nervenkostüm lag überall blank. Seit Anfang Juni darf nun wieder bedient werden, können die Gäste genießen. „Ich muss sagen: Auch die Einschränkungen mit Abstand, Maske usw. wurden von den meisten ohne Murren hingenommen und so konnten wir doch einen schönen Sommer erleben. Da war manchmal schon eher das unbeständige Wetter ein Thema“, fasst Arijan Ljajka zusammen. Der junge Gastronom, der das Paulaner Mitten in der Corona-Zeit von seinem Vater übernommen hat, ist stolz, auf das, „was unser Team und meine ganze Familie geleistet hat. Und vor allem sind wir dankbar, dass so viele uns in den letzten Monate immer und immer wieder besucht haben.“
Herrlich gelegen auf dem Marktplatz in Schwäbisch Gmünd ist das Paulaner ein Anlaufpunkt für Jung und Alt. „Ja, das ist wahr: Unser Publikum setzt sich wirklich aus allen Altersklassen zusammen. Bayerische Küche, frisch und lecker, wie wir sie bieten, zieht immer.“ Die Karte im Gasthaus ist geprägt von Leckereien der bayerischen und auch der schwäbischen Küche. „Wer zu uns kommt, der weiß, was er bekommt: ehrliche Küche, bodenständig, lecker – kein Firlefanz sondern bekannte Gerichte, die die Menschen lieben und wegen denen sie zum Essen gehen.“ Da dürfen weder die Maultaschen aus dem Schwabenland fehlen wie auch die Schweinshaxe aus Bayern. Kraut und Semmelknödel sind ebenso selbstverständlich wie der berühmte Zwiebelrostbraten. Oder aber die Vesper: „Die Nachfrage nach unserem Wurstsalat oder auch unserer Vesperblatte ist immer groß – das ganze Jahr über. Für leckere Vesper gibt es keine Jahreszeit sondern nur Appetit und Hunger“, sagt Arijan Ljajka. Und so freut er sich auf die Herbst- und Wintermonate und hofft darauf, dass die Politik ihre Versprechen hält: „Kein Lockdown, alles, nur das nicht“, ist er sich mit einer gesamten Branche einig. „Wissen Sie, wenn es ihnen verboten wird, ihrem eigenen Beruf nachzugehen, dann ist das eine Katastrophe. Schließlich stehen wir gerne hinter dem Tresen und in der Küche, sind gerne für unsere Gäste da. Und: Wir haben Verantwortung für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ Nein, noch einen Lockdown brauche die Gastro nicht ...
INITIATIV.
Traumhaft schön liegt das Paulaner in der Schwäbisch Gmünder Innenstadt. Nicht nur der Biergarten auch das Gasthaus selbst sind längst ein Markenzeichen, das von ganz vielen auch von weiter weg angesteuert wird. Inhaber Arijan Ljajka fast kurz und bündig und treffend zusammen: „Unser Küche ist ehrlich, bodenständig und lecker.“ Fotos: Paulaner
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Markus Mayer, Inhaber der Firma R&F Mayer in Lorch-Waldhausen, hat die Marke SODAFANT und den dazugehörenden Automaten erfunden. Ab sofort können Kundinnen und Kunden rund um die Uhr die Kohlensäure für den Aufsprudler überall in der Region erwerben. Foto: Josef Kristof
INITIATIV.
Der SODAFANT der Firma R&F Mayer: So sprudelt man heute
In fast allen Haushalten in Deutschland hat sie längst Einzug gehalten, die Kohlensäure aus Lorch-Waldhausen: „Viele wissen nicht, dass in ganz vielen Produkten auf dem deutschen Markt unsere Kohlensäure drin ist“, sagt Markus Mayer, Inhaber von R&F Mayer im Remstal. Mit dem „Sodafant“ aber wird die Firma, die 160 Beschäftigte zählt, nun selbst immer bekannter. Denn Mayer hat eine Marktlücke geschlossen: den SprudelZylinder aus dem Automaten. Allein in diesem Herbst noch werden in der Region 50 weitere aufgestellt, im kommenden Jahr zahlreiche bundesweit. Das gibt den Konsumenten die Chance, 24 Stunden sieben Tage in der Woche den zu den meisten Systemen kompatible Kohlensäure-Behälter zu bekommen, unabhängig von den Öffnungszeiten von Super- und Getränkemärkten. INITIATIV. durfte bei R&F Mayer hinter die Kulissen schauen – hinein in das Reich des Sprudelns.
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24/7 – Den SODAFANT gibt es jetzt aus dem Automaten
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Direkt aus dem Automaten: Die SODAFANT-KohlensäureFlasche aus dem Hause R&F Mayer findet sich jetzt an vielen Standorten in der ganzen Region und ab dem nächsten Jahr auch in der ganzen Republik. Leeren Zylinder einwerfen, Coin entnehmen, einwerfen, bezahlen, neuen Zylinder entnehmen.
Alexander Staminski hat den Blick dafür: „Hier würde sich wunderbar der nächste Automat mit unserem SODAFANT machen“, sagt der kaufmännische Leiter von R&F Mayer in Lorch-Waldhausen. SODAFANT? „Wir sind die sympathische Marke aus dem Bereich der Kohlensäure.“ In fast 70 Prozent der deutschen Haushalte, so vorsichtige Schätzungen, haben Sprudelgeräte inzwischen Einzug gehalten. Und diese erfordern Kohlensäure aus dem Zylinder. Kohlensäure, wie sie seit Jahren ein Schwerpunktthema beim Maschinenbauer R&F Mayer ist. Inhaber und Geschäftsführer Markus Mayer: „In vielen Flaschenzylindern, die in den Supermärkten und Discounter vertrieben werden, ist Kohlensäure aus unserer Befüllungsanlage drin.“ Er, der die Firma in den vergangenen 26 Jahren aufgebaut hat, ist ein Tüftler. Durch und durch. „Manchmal schlage ich ihm vor, dass wir ihn für die nächsten drei Tage in seinem Büro oder noch besser in der Werkstatt einschließen – und er sich ausschließlich um eine Lösung für ein Thema kümmert“, lacht Alexander Staminski. Sein Chef werde definitiv das beste Ergebnis finden – „er ist ein Daniel Düsentrieb aus dem Remstal.“ Und so war es auch wenig verwunderlich, dass R&F Mayer inzwischen mit einer Eigenmarke auf dem Markt des Sprudelns ist: eben der SODAFANT. „Bei uns hat Soda ein Gesicht bekommen. Mit dem netten Elefanten und einem frischen, ansprechenden Design heben wir uns stark ab von dem, was die Mitbewerber zeigen. Das ist unser USP.“ Und ebenso der neue Vertriebsweg. Denn während alle anderen Produzenten von den Kundinnen und Kunden erwarten, dass sie sich an die starren Einkaufszeiten in Super- und Getränkemärkten halten, hat R&F Mayer eine ganz neue Art des Verkaufes für Soda aufgetan: den Soda-Automaten. „Das war ein weiterer Geniestreich unseres Chefs“, sagt der kaufmännische Leiter – und weiß: Diese bisherige Marktlücke bietet riesige Chancen in einem florierenden Markt. Und gleichzeitig erteilte er damit einer anderen Idee eine Absage: „Wir werden keinen eigenen Aufsprudler für Zuhause auf den Markt bringen. In diesem Bereich sind die Kunden längst befriedigt. Nicht aber in der Bestückung des täglichen Bedarfs an Kohlensäure.“ Noch sind die Automaten in der Region vereinzelt zu sehen. „Das aber wird sich ändern!“
INITIATIV. 50 neue Automaten werden noch in diesem Herbst/Winter in einem Einzugsgebiet von 50 Kilometern rund um die Ostalb und das Remstal aufgestellt. „Der Sodafant wird uns alle überall anlächeln. Im neuen Jahr erfolgt dann der Sprung hinaus in die ganze Republik.“ Die Automaten-Standorte, die von R&F Mayer angemietet werden, werden an attraktiven, hochfrequentierten Plätzen zu finden sein. So zum Beispiel direkt an Supermärkten oder auch Tankstellen. Alexander Staminski erläutert zudem, dass es zu einer Umstellung im Bereich der Bezahlung für die Endverbraucher kommen werde: „Wir werden konsequent auf ein bargeldloses Bezahlsystem umstellen. Damit entziehen wir auch jeglicher Art von Aufbruchgefahr die Grundlage, da sich dann keinerlei Bargeld mehr im Automaten befindet.“ Wie vor Ort im Supermarkt erfolgt das System des Umtauschens. Eine weitere Lösung hat Firmenchef Markus Mayer für die Reinigung von Kohlensäure-Zylindern erfunden: So bietet R&F Mayer durch eine speziell entwickelte Maschine ab sofort auch das Reinigen der (oftmals beklebten) Zylinder an, welches ein erhebliches Problem für die zahlreichen Lohnabfüller am Markt dieser Zylinder darstellt.
„Innovative Firma, die über den Tellerrand hinausschaut“ Firmeninhaber Markus Mayer
Apropos R&F Mayer: Die Firma ist seit 26 Jahren in Lorch-Waldhausen beheimatet. „Wir sind ein innovatives schwäbisches Unternehmen, das über den Tellerrand hinausschaut. Wir entwickeln für unsere Kunden Lösungen, mit denen sie sich erfolgreich am Markt positionieren und behaupten können. Unser Bereich Maschinenbau beschäftigt sich hauptsächlich mit der Konstruktion und dem Bau von CO2Umfüllanlagen und der Trockeneisproduktion“, so Markus Mayer. „Dank über 26 Jahren Erfahrung und einer Vielzahl kundenorientierter Weiterentwicklungen sind wir einer der führenden Hersteller in diesem Segment.
Alexander Staminski, kaufmänischer Leiter bei R&F Mayer: „2022 folgen viele weitere Automaten.“ Foto: Jörg Frenze Unsere Füllanlagen werden tagtäglich weltweit in der Aquaristik-, Getränkeund Feuerlöscherindustrie eingesetzt.“ Nachdem in den vergangenen Jahren das Thema Soda im Unternehmen immer größer wurde, entschied sich Mayer dazu, im früheren Sorma-Areal in Waldhausen ein weiteres Werk zu eröffnen – und weiteren 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Heimat zu geben. „Wir sind stark und schnell gewachsen in den vergangenen Jahren – jetzt ist es an der Zeit, auch an unserem Bekanntheitsgrad beim Endverbraucher zu arbeiten“, so Alexander Staminski. Dabei stehe das Bekanntwerden der Marke SODAFANT an oberster Stelle: „Wir wollen den Markt erobern mit unserem Produkt, aber ebenso mit dem Vertriebsweg über den Automaten.“ 24/7 für die Kundin und den Kunden. Doch R&F Mayer ist längst nicht nur SODAFANT und die dazugehörenden Automaten: „Wir vertreiben ebenso Sodageräte für Firmen und Institutionen – diese werden immer beliebter“, sagt Firmeninhaber und Geschäftsführer Markus Mayer. Und für Kindergärten und Schulen gibt es noch eine ganz besondere Variante. Markus Mayer, der Tüftler, lacht: „Ja das ist eine Version direkt aus unserem Hause – natürlich mit einem Elefanten als Displayfront. Nicht nur, dass der Wasserspender so noch netter aussieht – für die Kinder ist das schlichtweg ein Anreiz, öfters und mehr zu trinken. Das wird uns von den bisherigen Standorten rückgespiegelt.“
160 Mitarbeiter und großes Portfolio R&F Mayer in Lorch-Waldhausen ist einer der großen Arbeitgeber in der Stadt: mit rund 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im großen Portfolio dreht sich vieles um das Thema Kohlensäure – aber längst nicht nur. Das zeigt ein Blick auf das umfangreiche Angebot im Hause Mayer: - Sodageräte (Tafelwasser-Anlagen) - Lohnabfüllung diverser Gase - Hydraulikzylinder Reparaturen, Hydraulik Dichtungen - Trockeneis Pelletizer - Maschinenbau (Sonderlösungen) Inhaber ist Firmengründer Markus Mayer, kaufmännischer Leiter seit diesem Jahr Alexander Staminski.
R&F Mayer in Lorch-Waldhausen Mühlstraße 88 73547 Lorch-Waldhausen Tel.: 07172 30559-0
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Die BARMER: Spannende Entwicklungen in der digitalen Welt
Auf allen Kanälen: Die BARMER geht in die digitale Offensive Die BARMER: Big Player in der deutschen Krankenkassenwelt – und lokaler Partner für viele Tausend Versicherte in und um Schwäbisch Gmünd.
„Corona hat bei uns den Digitalisierungsturbo gezündet“, sagen Tanja Kawohl, Standortverantwortliche der BARMER in Schwäbisch Gmünd und Regionalgeschäftsführer Dietmar Weiß unisono. Die BARMER hatte schon vor Jahren beschlossen, die Digitalisierung des Gesundheitswesens aktiv mitzugestalten. Die Pandemie hat die Entwicklung von digitalen Services und Anwendungen bei der Krankenkasse aber noch einmal vorangetrieben. Auch Schwäbisch Gmünd spielt bei der Digitalisierung eine Rolle. Ein Großteil der Social Media Plattformen der BARMER wird von hier aus betreut. Ohnehin ist die Stauferstadt für die BARMER ein ganz besonderer Standort. Das wurde im Interview mit Tanja Kawohl und Dietmar Weiß ebenso klar wie der Nutzen, den die Digitalisierung für die Versicherten der Krankenkasse hat.
INITIATIV. INITIATIV.: „Frau Kawohl, die Digitalisierung steht bei der BARMER schon seit vielen Jahren auf dem Tableau. Welche Fortschritte hat die Entwicklung während der Pandemie gemacht?“ Tanja Kawohl: „Corona hat bei uns den Digitalisierungsturbo gezündet. Wir waren zwar vorher schon gut aufgestellt, aber mit Beginn der Pandemie haben wir noch mal einen Zahn zugelegt. Wir haben viele analoge Angebote und Services digitalisiert, damit wir trotz Lockdown und Kontaktbeschränkungen für unsere Kundinnen und Kunden erreichbar sind. Eine Krankschreibung hochladen, eine Mitgliedsbescheinigung bekommen, an Geburtsvorbereitungskursen teilnehmen, Kinderkrankengeld beantragen, das alles war bei uns schnell online möglich. Und wir waren in ganz Deutschland die Ersten, die eine Corona-Hotline für alle Bürgerinnen und Bürger angeboten haben.“ INITIATIV.: Herr Weiß, die Digitalisierung ist ein vielschichtiges Thema. Die BARMER spielt auf vielen Kanälen. Geben Sie uns einen kurzen Überblick?“ Dietmar Weiß: „Einen kurzen Überblick zu geben, ist gar nicht so leicht. Denn wir haben rund 30 digitale Angebote im Portfolio. Ein Dreh- und Angelpunkt sind die BARMER-App und der Mitgliederbereich „Meine BARMER“ auf unserer Webseite. Dort können viele Anträge direkt online ausgefüllt
184 und eingereicht werden. Aus Sicht der Kundenzufriedenheit steht unser Online-Pflegeantrag ganz weit oben. Ähnlich wie bei Programmen zur elektronischen Steuererklärung wird man in wenigen Schritten durch die einzelnen Kapitel geführt, in denen alle für den Pflegeantrag erforderlichen Informationen abgefragt werden. Unsere Versicherten sparen sich jetzt den 7-seitigen Papierantrag und können in etwa acht Minuten unseren Pflegeantrag online ausfüllen. Die Digitalisierung umfasst aber auch Online-Kurse, die wir unseren Versicherten kostenlos anbieten. Etwa Yoga-, Ernährungs- oder Entspannungskurse. Und natürlich dürfen Apps nicht fehlen. Die BARMER-App nutzen rund 2 Millionen Kunden. Über die App können sie sich zum Beispiel an Impftermine erinnern lassen oder ihre Krankschreibung bei uns einreichen.“ INITIATIV.: „Stichwort Pflege: Das ist ein Thema, mit dem immer mehr Menschen konfrontiert werden. Kann die Digitalisierung hier helfen? Tanja Kawohl: „Ja. Alltagsunterstützende Assistenzsysteme können das Leben von älteren Menschen erleichtern, damit sie länger Zuhause wohnen bleiben können. Und das möchten wir doch alle: in den eigenen vier Wänden
alt werden. Die BARMER hat in den letzten Jahren im Rahmen eines Pilotprojektes untersucht, ob sich mithilfe von therapeutischen Videospielen die körperliche und geistige Fitness von Pflegeheimbewohnern verbessern lässt. Und für pflegende Angehörige haben wir den Pflegecoach entwickelt. Das ist eine Online-Plattform, die Themen aufgreift, mit denen pflegende Angehörige konfrontiert werden. Im Pflegecoach haben wir viele Informationen zusammengestellt und geben Tipps, die die Pflege erleichtern. Das sind nur drei Beispiele dafür, an welcher Stelle die Digitalisierung die Pflege und die Pflegebedürftigkeit tangiert.“ INITIATIV.: „Warum ist es der BARMER wichtig, digital so breit aufgestellt zu sein?“ Tanja Kawohl: „Weil wir den digitalen Wandel mitgestalten und das Potenzial der Digitalisierung im Sinne unserer Versicherten nutzen wollen. Damit uns das gelingt, binden wir unsere Kunden bei der Entwicklung von digitalen Angeboten auch frühzeitig ein. Wir fragen, was sie brauchen, was sie sich wünschen. Dabei entstehen dann Produkte wie der BARMER-Kompass. Über diese Anwendung können unsere Versicherten online den Bearbeitungs-
status ihrer Krankschreibung bis hin zur Auszahlung des Krankengeldes verfolgen. Dieses Tracking kennt man vom Onlineversand oder einem Taxiruf per App. Bei einer Krankenkasse ist das aber ein Novum. Hier lassen wir uns auf die Finger schauen und machen unsere Arbeit transparent.“ INITIATIV.: „Die BARMER hat sich zur digitalen Ethik positioniert. Worum geht es dabei?“ Tanja Kawohl: „Die digitale Ethik beschäftigt sich mit den moralischen Fragen der Digitalisierung. Der digitale Wandel ist ein Riesenthema. Aber wir können ihn nicht einfach geschehen lassen. Wir brauchen Leitplanken, innerhalb derer wir uns bewegen. Wir möchten die Digitalisierung des Gesundheitswesens voranbringen. Aber verantwortungsvoll. Deshalb haben wir uns gefragt: Was ist technologisch machbar, was ist wirtschaftlich notwendig und moralisch vertretbar? Auf diese Weise ist ein Wertekanon entstanden. An ihm orientieren wir uns. Er macht klar, wofür wir stehen. Ein praktisches Beispiel: Algorithmen können die Diagnostik und Therapie verbessern. Die letztendliche Entscheidung sehen wir aber bei den Ärztinnen und Ärzten. Da verläuft für uns eine ethische Grenze.“
Die BARMER hat in Schwäbisch Gmünd einen ihrer Hauptsitze, was auf die Fusion mit der Gmünder Ersatzkasse zurückzuführen ist. Am Standort in der Stauferstadt werden im Moment 26 junge Menschen ausgebildet. Fotos: Mario Klaiber/Josef „Mike“ Kristof
INITIATIV.
Smart versorgt und gesund Die digitalen Angebote der BARMER
BARMER Teledoktor: Beim BARMER Teledoktor erhalten Versicherte rund um die Uhr ärztlichen Rat zu allen Gesundheitsthemen. Von A wie Asthma bis Z wie Zahnschmerzen. Über die Videosprechstunde der Teledoktor-App werden Alltagsbeschwerden schnell und unkompliziert behandelt. Bei Bedarf werden auch eine Krankschreibung und ein Rezept ausgestellt. www.barmer.de/teledoktor
Tanja Kawohl und Dietmar Weiß: Die BARMER geht konsequent den Weg in die Digitalisierung. INITIATIV.: „Seit Anfang des Jahres gibt es die elektronische Patientenakte. Wie ist hier der Stand der Dinge?“ Tanja Kawohl: „Die elektronische Patientenakte (ePA) ist ein Speicher für Gesundheitsdokumente. Alle Krankenkassen bieten die ePA, die bei der BARMER eCare heißt, ihren Versicherten an. Unsere eCare wurde bisher schon mehr als 20 000 Mal heruntergeladen. Seit Mitte des Jahres werden die Arztpraxen an die ePA angeschlossen, im nächsten Jahr dann auch die Krankenhäuser. Ich bin mir sicher, dass die ePA an Bedeutung gewinnt und die medizinische Versorgung verbessert, wenn die Patienten sie nutzen und alle Ärzte, Therapeuten und Kliniken mit ihr arbeiten. Weil dann alle medizinischen Unterlagen immer zur Verfügung stehen, nichts vergessen wird, Doppeluntersuchungen und Wechselwirkungen von Medikamenten vermieden werden können.“ Dietmar Weiß: „Ein wichtiger Punkt: Der Datenschutz steht bei der ePA an erster Stelle. Die Patientinnen und Patienten entscheiden, wer auf ihre Gesundheitsdokumente zugreifen darf und wie lang. Nächstes Jahr können noch mehr Dokumente in der ePA abgelegt werden: der Impfpass, das Untersuchungsheft für Kinder, das Zahnbonusheft und der Mutterpass. Das wird den Nutzen der elektronischen Patientenakte noch mal deutlich steigern.“
INITIATIV.: „Schon jetzt können sich Patientinnen und Patienten online an einen Arzt wenden. Nutzen Ihre Versicherten die Videosprechstunde? Tanja Kawohl: „Definitiv. Nicht zuletzt, weil dieser Service jetzt auch von viel mehr Ärztinnen und Ärzten angeboten wird. Im Jahr 2019 haben nur 18 Mediziner und Psychotherapeuten aus Baden-Württemberg die Videosprechstunde mit uns abgerechnet. Im Jahr 2020 waren es über 1.000. Hier zeigt sich wieder, dass die Coronapandemie der Digitalisierung einen Schub gegeben hat.“ Dietmar Weiß: „Unsere Versicherten können sich bei Alltagsbeschwerden wie Magen-Darm-Erkrankungen oder Erkältungen auch über unsere Teledoktor-App per Videosprechstunde behandeln lassen.“ INITIATIV.: „Welche Rolle spielen die sozialen Medien bei der BARMER? Tanja Kawohl: „Die sozialen Medien haben sich zu einem wichtigen Instrument entwickelt, um mit den Menschen in Kontakt zu treten. Dabei sehen wir, dass wir auf Instagram vor allem Jüngere mit Themen begeistern, die sie nicht zwingend mit einer Krankenkasse in Verbindung bringen. Beispielsweise mit Beiträgen zum Thema Mobbing und Hatespeech. Auf unserem Facebook-Kanal ist dagegen mehr Beratung gewünscht. Übrigens
BARMER-Gesundheitsmanager: Der Gesundheitsmanager hilft dabei, den Überblick zu behalten. Er erinnert per E-Mail an Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen für Sie und Ihre Familie. Das Zahnbonusheft wird im Gesundheitsmanager automatisch geführt. www.barmer.de/gesundheitsmanager CYBERFITNESS: BARMER-Versicherte können kostenlos an Online-Fitnesstrainings teilnehmen. Im Angebot sind unter anderem Yoga und Pilates, ein Online-Kurs zum Thema gesunde Ernährung und ein Rückencoaching. www.barmer.de/cyberfitness Meditations-App 7Mind: Meditation wirkt, das ist wissenschaftlich belegt. Schon wenige Minuten täglich können zu einem entspannten Leben beitragen. In der App 7Mind können BARMER-Versicherte kostenlos die Grundlagen der Meditation erlernen und mit 200 Meditations- und Achtsamkeitsübungen trainieren. Ganz individuell kann man gezielt daran arbeiten, den Schlaf zu verbessern, die Konzentration zu stärken oder Stress abzubauen. www.barmer.de/7mind
186 wird der Großteil unserer Social Media Plattformen von Schwäbisch Gmünd aus betreut.“
Tanja Kawohl: „Wir beschäftigen in Schwäbisch Gmünd 26 Azubis. Darunter sind, ganz klassisch, angehende Sozialversicherungsfachangestellte. Aber wir bilden hier auch in anderen Berufen aus, etwa zum IT-Anwendungsentwickler. Insgesamt arbeiten in Gmünd 1.049 Kolleginnen und Kollegen. Im Jahr 2010 waren es 840. Wir sind ordentlich gewachsen.“
INITIATIV.: „Schwäbisch Gmünd ist für die BARMER ohnehin ein besonderer Standort…“ Dietmar Weiß: „Ja, absolut. Schwäbisch Gmünd ist neben Wuppertal-Barmen, daher der Name BARMER, und Berlin einer unserer Hauptstandorte. Wir sind neben der Stadt und Weleda einer der größten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor. Dass Schwäbisch Gmünd eine Säule der BARMER ist, das ist nicht bloß ein Lippenbekenntnis. Das leben wir. Wir haben eine sehr enge Verbindung zur Stadtverwaltung und bringen uns auch in das gesellschaftliche Leben ein.“
Schüler haben um den BARMER Footvolley-Pokal der Schulen gekämpft. Und auch unser Trainingscamp, das Mitch und Dennis Weber geleitet haben, ist bei den jungen Leuten super angekommen.“ INITIATIV.: „Die Weber-Brüder bilden ja das Team Deutschland I.“
INITIATIV.: „Wie macht die BARMER das?“
Dietmar Weiß: „Genau. Da konnte der Nachwuchs in Gmünd von zwei Footvolley-Nationalspielern lernen.“
Dietmar Weiß: „Etwa durch den Gmünder Sport-Spaß, den wir von Anbeginn an unterstützen. Oder durch unser Engagement bei der Landesgartenschau 2014 und beim Gmünder Footvolley-Cup. 150 Schülerinnen und
INITIATIV.: „Die BARMER ist auch immer bei der Gmünder Ausbildungsnacht am Start. Wie viele junge Menschen werden momentan bei der BARMER in Schwäbisch Gmünd ausgebildet?“
INITIATIV.: „Und wo sehen Sie die BARMER in zehn Jahren?“ Tanja Kawohl: „Ich sehe die BARMER als verantwortungsvollen Treiber in einem in weiten Teilen digitalisierten Gesundheitswesen. Wir haben eine hohe Fachkompetenz. Die bringen wir ein, um die Digitalisierung im Sinne unserer Versicherten zu gestalten.“ Dietmar Weiß: „Ich sehe die BARMER weiterhin als Partner unserer Versicherten. Und als Global Player in Schwäbisch Gmünd.“ INITIATIV.: „Wir danken für das Gespräch und freuen uns auf all das, was die digitale Zukunft für die BARMER bringen wird.“
Das Team der Geschäftsstelle Schwäbisch Gmünd: Rund ein Drittel der Bevölkerung aus der Region werden hier hervorragend betreut. Regionalgeschäftsführer Dietmar Weiß: „Wir haben eine tolle Mannschaft!“
Weil nicht nur Profis eine Profibetreuung brauchen.
Wer auf Dauer mitspielen will, muss immer auf der Höhe sein. Gut, wenn man einen professionellen Coach an der Seite hat. Die BARMER unterstützt Versicherte mit speziellen Therapeuten der VfB Reha-Welt. Denn die helfen Ihnen schnell wieder auf die Beine. Haben wir Ihr Interesse geweckt? BARMER Schwäbisch Gmünd Dietmar Weiß Bahnhofplatz 3 73525 Schwäbisch Gmünd Telefon 0800 333004 307-551 * Telefax 0800 333004 307-599 * dietmar.weiss@barmer.de * Anrufe aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz sind für Sie kostenfrei!
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Tanja Kawohl und Dietmar Weiß: „Wir sehen die BARMER als verantwortungsvollen Treiber in einem in weiten Teilen digitalisierten Gesundheitswesen. Wir haben eine hohe Fachkompetenz. Die bringen wir ein, um die Digitalisierung im Sinne unserer Versicherten zu gestalten.“ Foto: Josef „Mike“ Kristof
INITIATIV.
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Barbara Müller Coaching – Beratung - Training
Hier ist der Ort, wo die Seele Ruhe findet
Barbara Müller sieht unsere aktuelle Zeit als eine Chance für menschliches und persönliches Wachstum. Sie begleitet Menschen auf Ihrem Weg zu mehr innerer Zufriedenheit, privatem oder beruflichem Erfolg. Dies tun zu dürfen, sei ein Geschenk des Himmels, sagt sie. Seit vielen Jahren setzt sie sich mit der Qualität von Lebenserfahrungen, Beziehungen, Gesundheit und Veränderungsprozessen auseinander. Sie entwickelt individuelle Programme, bei denen sie Menschen ganzheitlich dabei unterstützt, das eigene Leben mit mehr Wohlbefinden und Lebensenergie zu leben. Wir besuchten sie in den Räumen des Rechberg Instituts, indem sie mit ihrer Tochter und Ihrem Lebenspartner lebt und arbeitet. Und wir luden sie ein zu einem wunderbaren Fotoshooting auf der Spielburg auf dem Hohenstaufen. Von Ralph F. Wild/Fotos: Mario Klaiber
IN.-Shooting
INITIATIV.
Barbara Müller liebt die Natur und die Natur liebt sie: „Hier finden wir alle unsere Energie – nicht nur an den vielen Kraftplätzen in der Region.“ So plant sie derzeit mit den „7 Wegen am Rechberg“ ein ganz neues Projekt.
192 Die Internetseite von Barbara Müller zeigt ihr Business-Gesicht: „Ja, klar, seit über 15 Jahren stehe ich Unternehmern, Unternehmerinnen und Personalverantwortlichen zur Seite. Unterstütze sie im Gesundheitsmanagement und der Mitarbeiterentwicklung.“ Sagt sie uns, als wir mit ihr den Weg hinauf auf die Spielburg am Hohenstaufen antreten. Doch ihre Arbeit ist so viel mehr, sie zu klassifizieren, sie in eine Schublade zu stecken, würde ihrem Tun nicht gerecht. Dem Meistern des eigenen Lebens hat sie einen Großteil ihrer Arbeit mit und am Menschen überschrieben. „Vor allem in einer Zeit, in der viele nach Halt und Sicherheit im Außen suchen, ist das Finden des inneren Friedens ein großes Geschenk“, sagt sie uns. Zum Glück ist dieser innere Frieden den meisten Menschen zugänglich, man muss sich nur für ihn öffnen. Darin liegt aber auch die größte Hürde, denn viele tragen negative Glaubenssätze in sich, die es ihnen nicht erlauben, wahrhaft glücklich zu sein. „Da hilft schon eine einfache Frage an sich selbst: Wie viel Freude erlaube ich mir in meinem Leben? Eine Übung, um sich sofort glücklicher zu fühlen, ist: Aufgeben, sich mit anderen zu vergleichen.“ In ihren Coachings durfte sie schon oft erleben, wie sich Menschen von Blockaden und Anhaftungen befreien durften. Das macht dann nicht nur ihr Gegenüber glücklich, sondern auch sie. Sie lächelt und fährt fort: „Es gibt viele leichte Übungen, die man direkt anwenden kann. Oder einfach nur sich selbst wahrnehmen, ist für viele schon eine Erleichterung. In mir jemanden zu haben, der einen sieht, oder mit dem man Lösungen für Probleme finden kann, in welchem Lebensbereich auch immer, unterstützt dabei die eigene inneren Kraft zu entfalten, Zufriedenheit leben, Kraft tanken, Auswege finden, ist es nicht das, was die Seele reifen lässt? Oftmals liegen die Lösungen hinter den Barrieren versteckt, die wir uns selbst in unserer Lebensgeschichte erschaffen haben. Auch wenn diese Barrieren manchmal unüberwindbar erscheinen und uns unser Leben schwer machen, sind es meistens die kleinen Stellschrauben, die uns Lebensfreude im Alltag schenken.“ Oft bewirke eine Veränderung in der inneren Haltung wahre Wunder. Wie am Beispiel einer Klientin, die
schon nach einer Sitzung ihre innere Haltung zu ihrem Mann veränderte und auf einmal mehr Liebe und Nähe in ihrer Beziehung erleben durfte. Sie war unendlich dankbar für ihren Mut, sich ihren Ängsten zu stellen und überzeugte mit einer neuen Ausstrahlung auch ihr Umfeld. „Wer sich heute schon Zeit für Selbstfürsorge nimmt, gestaltet sein Leben Selbstverantwortlicher und kann das Wunder des Lebens erleben.“ Es gibt unterschiedliche Motive, warum Menschen zu Barbara Müller kommen. „Einige sind mit dem, wie es jetzt gerade ist, nicht zufrieden. Andere wollen sich freier fühlen, wollen wichtige Ziele erreichen, wünschen sich mehr Harmonie in der Familie oder Partnerschaft oder wollen einfach nur herausfinden, was sie eigentlich ausmacht.“
„Erfolg und Glück sind keine Zufallsprodukte“ Barbara Müller Coaching setzt da an, wo es irgendwann im Leben nicht mehr so rund läuft. Wie zum Beispiel, wenn der Chef, der immer so nett war, auf einmal komisch wird, und einen schlecht behandelt, seitdem er weiß, dass er die Abteilung verlässt. Oder das Sprechen vor einer wichtigen Gruppe, das eine neue ungewohnte Herausforderung mit Ängsten darstellt. Oder Prüfungen, die einem immer wieder schlaflose Nächte bereiten... Dabei ist in dem ganzheitlichen Ansatz der 40-Jährigen klar verankert, dass Erfolg und Glück keine Zufallsprodukte sind: „Denn das Glück liegt meistens außerhalb unserer Komfortzone“, sagt sie und wir müssten etwas dafür tun. Was aber, wenn jeder einzelne für das Glück dieser Welt mitverantwortlich wäre, indem er sich selbst und andere glücklich macht? Wäre dies nicht eine schöne Vorstellung? „Jetzt fragen sie sich vielleicht: Aber wo und wie soll ich denn da anfangen? Ganz einfach: Arbeiten sie an sich selbst, öffnen sie sich für das Wunder des Lebens an sich, erkennen sie den Schatz der herausfordernden Situationen an, denn genau diese Herausforderungen lassen uns an Lebenserfahrung reicher
werden. Und die Folge daraus ist: Wir können zufriedener sein im Hier und Jetzt.“ Neuste Untersuchungen zeigen, dass wir bis zu 1600 Mal hinfallen, bevor wir laufen lernen. Deswegen ist ein Motto von Barbara: „Einmal mehr aufstehen, so wie wir es als Kinder getan haben.“ Barbara Müller ist in ihrem Element, in ihrer Mitte, wenn sie uns von ihrer Arbeit mit Menschen erzählt. Denn Menschen sind ihr wichtig, Begegnungen machen das Leben wertvoller. Deswegen ist die erste Frage, die sie an alle Ihre Teilnehmer stellt: „Wer ist der wichtigste Mensch in ihrem Leben?“ Die meisten Menschen schauen etwas verdutzt, wenige wissen die Antwort, aber die Mehrheit der Menschen antworten recht schnell: „Mein Partner, meine Kinder oder die Eltern.“ Wenn es ihnen genauso ging, seien sie gewiss, sie sind nicht allein. Wieso ist es aber so wichtig, sich selbst an erste Stelle zu stellen? Ganz wichtig: Das hat nichts mit Egoismus zu tun, denn wenn es uns selbst gut geht, wem geht es dann auch gut? Genau: Allen anderen Menschen um uns herum. Wir strahlen dann diese Freude am Leben von Innen aus und berühren unser Umfeld damit. Wie im Beispiel meiner Klientin oder dem Inhaber einer Praxis, der mit seiner Rede die Herzen der Zuschauer berührte. Wir widmen uns mit Barbara Müller den herrlichen Fotos, die sie auf diesen Seiten sehen und die das Prinzip ihrer Arbeit widerspiegeln: reinste Lebensfreude, Zufriedenheit und im Reinen sein mit sich selbst, dass sie auf andere überträgt. Ihr Fazit nach rund zwei Stunden „Ich bin so dankbar für die Bilder und die Begegnungen hier.“ Ja, Barbara Müller ist dort angekommen, wo sie hinwollte. „Und das möchte ich anderen jetzt auch ermöglichen.“ Denn schon in ihrem Gesicht steht geschrieben, sie müsse Glück und Wohlstand mit anderen teilen. Sie möchten das auch? Dann nehmen sie gerne direkt Kontakt zu ihr auf. Sie finden sie in Ihren Räumen im
Rechberg Institut
Hohenstaufenstr. 7 73529 Schwäbisch Gmünd Mobil: 0152-31825670 info@barbara-mueller-coaching.de www.barbara-mueller-coaching.de
IN.-Shooting Pure Lebensfreude: Barbara Müller fühlt sich wohl in ihrer Haut und gibt das an ihre Kundinnen und Kunden weiter.
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PASSIONSSPIELE IN GMÜND
„Auf das eine Jahr kommt es nicht an!“
Schon 2020 hätten die Gmünder PASSIONSSPIELE am Schönblick stattfinden sollen. Doch die CoronaPandemie ließ sie nicht zu. Ebenso im Jahr 2021 nicht. „Auf das eine Jahr kommt es nicht an“, sagt der Direktor des Schönblicks Martin Scheuermann. Alle Planungen laufen nun auf April 2022 hin – der Vorverkauf beginnt in diesen Tagen. Und ohne Zweifel: Die fünf Veranstaltungen werden am Ende restlos ausverkauft sein. INITIATIV. – Ihr Magazin für die Region ist exklusiver Medienpartner vom ersten Tag an.
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Im Sommer 2019 arrangierte unsere Redaktion ein Fotoshooting für die Passionsspiele mit unserem Fotografen Jens Schamberger. Damals ahnte noch niemand, dass es noch Jahre dauern würde, ehe tatsächlich das Projekt umgesetzt werden kann.
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INITIATIV. Die Entscheidung steht: „Wir werden im kommenden Jahr, Anfang April, die ersten Passionsspiele nach über 200 Jahren in Schwäbisch Gmünd veranstalten“, sagt der Direktor des Schwäbisch Gmünder Schönblicks, Martin Scheuermann. Damit wird die größte Geschichte aller Zeiten zwei Jahre später aufgeführt als ursprünglich geplant. Wie so viele andere Aufführungen, Theaterstücke oder auch Konzerte waren die Passionspiele den Maßnahmen der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen. Martin Scheuermann sieht aber das Positive: „Ich bin immer voller Hoffnung – und sind wir doch mal ehrlich: Auf das eine Jahr kommt es doch nun nicht an. Wir freuen uns umso mehr, dass es gelingen wird, das gesamte Ensemble für 2022 an Bord zu bekommen. Wir bereiten uns alle gemeinsam mit unserem Regisseur Matthias Ihden auf die Passionsspiele 2022 vor.“
INITIATIV.: Offzieller MedienPartner der Passionspiele 2022 Auch für unser Magazin INITIATIV. sind die Passionsspiele ein ganz besonderes Highlight: „ Wir freuen uns, dass wir das Magazin INITIATIV. als offiziellen Partner der Passionsspiele weiterhin an unserer Seite haben“, freut sich Martin Scheuermann über die enge Verbindung zu unserem Haus. So sind die Bilder von Fotograf Jens Schamberger längst zum Eyecatcher für die Schwäbisch Gmünder Passionsspiele geworden und werden in den nächsten Monaten wieder überall zu sehen sein. „Die Bilder zeigen so viel von dem Leid, dass unser Herr vor 2000 Jahren erleiden musste. Wir sind stolz auf diese Fotos und arbeiten natürlich weiterhin mit ihnen!“, so Martin Scheuermann. Die neue Kampagne wird in den nächsten Wochen und Monaten überall zu sehen sein, ehe dann tatsächlich die Premiere am 1. April 2022 am Schönblick sein wird.
INITIATIV.
Historie Noch im Mittelalter und der frühen Neuzeit waren Passionsspiele – darstellerische Aufführungen des Leidensweges Jesu Christi – in ganz Europa verbreitet. Über lange Zeit zählte auch Schwäbisch Gmünd zu den Aufführungsorten und erfreute sich einer besonders lebendigen und reichen Passionstradition. Bis ins Jahr 1803 wurde in der ehemaligen Reichsstadt an Gründonnerstag und Karfreitag über mehrere Stunden das „Leiden-Christi-Spiel auf der Volksbühne“ aufgeführt. Historische Zeugnisse berichten von einer breiten Teilnahme der Bevölkerung, die ihr Spiel als eine religiöse Handlung begriff. Beinahe jede Familie der ehemaligen Reichsstadt war an den Passionsspielen beteiligt und die Rollen wurden oft erst nach dem Tod eines Darstellers neu vergeben. Viele hunderte Zuschauer drängten sich auf der Nordseite des Heiligkreuzmünsters, wo die Aufführungen einst unter freiem Himmel und mit Fackelbeleuchtung stattfanden. Im April 1803 fanden die letzten Gmünder Passionsspiele statt. Die Reichsstadt war damals unter württembergische Regierung gekommen, „diese war“, so heißt es in den Quellen „solchen katholischen Veranstaltungen keineswegs günstig.“ Versuche, die Tradition wiederaufzunehmen, scheiterten.
Inszenierung
Autor Matthias Ihden wird – wie bereits beim Stück „Höllenfeuer – Luther, der Rebell“ – auch selbst Regie führen und die rund 100 Darsteller, die die Bühne bevölkern werden, lenken. Neben vier professionellen Schauspielern wird es eine Vielzahl an kleineren und größeren Rollen für interessierte Laiendarsteller aus der Region geben, die dazu beitragen können, das Geschehen der Leidensgeschichte lebendig werden zu lassen. Für die passende Gewandung des großen Ensembles wird abermals die Gewandmeisterei des Staufersaga Vereins e.V. verantwortlich sein. Unter Federführung von Gundi Mertens werden dort alle Kostüme vom einfachen Bauerngewand bis zum Outfit des römischen Soldaten gefertigt.
Aufführungen
Die insgesamt fünf Vorstellungen werden im Forum des Schönblicks stattfinden, das mit seinen 1000 Plätzen und der großen Bühne die idealen Rahmenbedingungen
für die rund dreistündige Aufführung bietet. Die Premiere des Stückes und somit erste Aufführung von Gmünder Passionsspielen nach über 200 Jahren wird am
1. April 2022 um 19.30 Uhr stattfinden. Weitere Termine: - 2. April um 19:30 Uhr - 3. April um 17 Uhr - 8. April um 19.30 Uhr - 9. April um 19.30 Uhr
Vorverkauf
Der Vorverkauf für die Schwäbisch Gmünder Passionsspiele läuft bereits seit dem Jahre 2019. Jedoch konnten wegen der Corona-Pandemie die Aufführungen 2020 nicht stattfinden, so dass sich der Schönblick entschied, die gesamte Veranstaltungsreihe auf 2022 zu verschieben. Daher beginnt jetzt der Vorverkauf erneut, bereits erworbene Karten können aufgrund der Neuterminierung gegen aktuelle umgetauscht werden. Momenten geht der Schönblick davon aus, dass das Forum (1000 Plätze) voll besetzt werden darf. Dabei werden aller Voraussicht nach die 3G-Regeln zur Anwendung kommen.
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Das Mutlanger Restaurant Disam: Umbau während Corona
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Leckere Küche mit besonderem Charme in herrlichem Ambiente Das Mutlanger Restaurant Disam hat in den vergangenen Jahren einen Wandel vollzogen. Vor allem auch jetzt noch einmal in den schweren Zeiten der Corona-Pandemie. Ein tolles Restaurant mit abwechslungsreicher Küche in tollem Ambiente ist entstanden. Zudem bietet der große Saal Platz für bis zu 500 Personen bei Hochzeiten und vielen anderen Veranstaltungen. Wir durften dem Inhaber-Ehepaar Tanja und Alex Disam über die Schulter schauen.
INITIATIV. 2020 und der Beginn von 2021 waren für Tanja und Alex Disam „merkwürdig“. „Alles war so anders plötzlich!“, sagen die Inhaber des DISAM Restaurants in Mutlangen. Das Stichwort, das alles geprägt hat: Corona. „Wir haben improvisiert so gut es nur ging. Haben versucht, den Kontakt zu unseren Gästen zu halten und mit unterschiedlichen Aktionen wie dem Grillen oder dem Mehr-Gänge-Menü im eigenen Camper auf uns aufmerksam zu machen“, sagt Alex Disam. Rein finanziell sei alles natürlich ein Draufzahlgeschäft gewesen. Aber der Erfolg habe dennoch für sich gesprochen. Jetzt ist die Pandemie schon lange nicht mehr das alles dominierende Thema. Die Disams haben die Zeit genutzt, um das Mutlanger Restaurant umzubauen – und ein neues Konzept umzusetzen. „Wir haben einen Wandel vollzogen in den letzten Jahren. Das ist schön zu sehen und macht uns stolz“, so die Inhaber. Einst als Bistro gegründet, wurde das DISAM in den letzten Jahren zu
einem Restaurant umstrukturiert, das auch den beliebten Mittagstisch anbietet. „Jetzt sind wir den nächsten Schritt gegangen“, führt uns Tanja Disam durchs Haus. Das DISAM heute ist ein Restaurant mit besonderem Charme in herrlichem Ambiente: „Wir sind mutig vorangegangen in dem Wissen, etwas Neues zu schaffen. Natürlich haben wir dabei einkalkuliert, dass wir vielleicht auch Kritik einstecken müssen.“
„Wir sind mutig hinausgegangen mit einem neuen Konzept“ Tanja und Alex Disam
Optisch hat das Restaurant einen Quantensprung gemacht. In der Region gehört es damit sicherlich zu den schönsten Häusern überhaupt: „Das Ganze hat jetzt ein schlüssiges Konzept, das wir an jedem Tisch, auf jedem Quadratmeter haben einfließen lassen.“ Da-
mit haben die Disams viele neue Gäste gewonnen – in einer alles anderen als leichten Zeit. „Es war ja nicht so, dass mit dem Ende der Lockdown plötzlich alle wieder bereit waren, ein Leben wie zuvor zu führen. Das war ein Herantasten, ein Ausprobieren“, erzählt Alex Disam vom Kundenverhalten direkt nach den staatlich veranlassten Schließungen der kompletten Gastronomie in der Republik. Doch dann, mit jeder Woche, die die Normalität in unserem Lande wieder spürbarer wurde, kamen auch die Gäste ins DISAM zurück. Alex Disam lacht: „Es war schön zu erleben, wie viele komplett überrascht waren, als sie dann das neue Restaurant gesehen haben.“ Denn nicht nur optisch wurde das DISAM mehr als deutlich verändert. Auch die Speisekarte erlebte einen Wandel: „Unser Küchenchef Stefan Jukic hat uns mit seinen Speisen und seiner Auswahl überzeugt, auch wenn es sicherlich ein paar Wochen dann gedauert hat, bis
Tanja und Alex Disam in ihrem „DISAM Restaurant“: In der Corona-Zeit wurde das herrliche Restaurant umgebaut und bietet leckere Küche in tollem Ambiente. Drinnen wie draußen im schönen Biergarten (siehe nächste Seite). Alle Fotos: Jörg Frenze
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INITIATIV. alle schließlich glücklich waren. Sowohl die Gäste als auch wir im Team“, erzählen die Inhaber. Zu Beginn habe vielleicht noch der eine oder andere Klassiker gefehlt – wie zum Beispiel für den Biergarten der Wurstsalat. „Den wollen die Leute einfach – die Radfahrer oder auch die, die einfach im Sommer den Abend nach einem Arbeitstag bei einem Vesper ausklingen lassen wollen.“ Heute stellt die Karte eine wunderbare Mischung aus besonderen und klassischen deutschen, schwäbischen, aber auch mediterranen Gerichten dar. „Das ist genau das, was wir bieten wollen. Jeder soll sich wohlfühlen – in einem Restaurant, das erwachsen geworden ist.“ Inklusive Frühstück (Mo-Fr von 9 Uhr bis 11 Uhr). Wichtig ist Tanja und Alex, dass die Produkte in der Küche regional und frisch sein. Alex Disam: „Das ist eine Erwartung der Gäste heute, die wir voll und ganz
nachvollziehen können – und es macht Spaß, diesen Ansprüchen nachkommen zu dürfen.“ Seit jeher gilt das DISAM zudem als eine der beliebtesten Locations, um große Veranstaltungen wie Hochzeiten zu feiern. Tanja Disam, die stets bei der Dekoration selbst Hand anlegt: „Unsere Säle bieten Platz für bis zu 500 Personen. Das gibt es in der Region ansonsten kaum.“ Kein Wunder, dass auch schon große Versammlungen von Firmen und Institutionen bereits im DISAM stattgefunden haben. Aber natürlich stehen zumeist Hochzeiten im Mittelpunkt. Davon zeugt die große Fotowand am Eingang, auf der viele der Paare sich verewigt haben. Wird also 2022 wieder ein großes Hochzeitsjahr? „Ja, sicherlich. Vieles wurde verschoben und es kommen ja auch weitere Paare nach. Aber noch haben wir den einen oder anderen Termin frei. Einfach
nachfragen“, so Alex Disam. Jetzt stehen für die Inhaber die Wintermonate im Blickpunkt: „Wir haben, da freuen wir uns sehr drauf, unsere Wildwochen und natürlich auch ab dem 11. November die Martinsgans. Diese Gerichte ergänzen unsere Speisekarte perfekt und
„Wir haben ein tolles Team, sind aber immer auf der Suche nach Verstärkung“ Tanja und Alex Disam
passen so wunderbar in die herrliche Jahreszeit.“ Und das mit einem Team, dass die beiden als „herausragend“ bezeichnen: „Wir sind sowohl im Service als auch in der Küche toll besetzt.“ Dennoch sei man stets auf der Suche nach Verstärkung: „Das sind wir immer und freuen uns, wenn wir zu uns passende Neulinge finden.“
Disam Restaurant in Mutlangen An der Stauferklinik 3 73557 Mutlangen Telefon 07171 9711001 Email: info@disam.org Net: www.disam.org
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Programm-Übersicht 23.10.2021
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Mozart con Tromba
17.12.2021
Weihnachtsoratorium
15.01.2022
Klavier Duo Stenzl & Junger Kammerchor Ostwürttemberg
19.02.2022
Musica Salutare
13.03.2022
Camerata Europeana
22.05.2022
Classic Brass
ABOTickets Das Klassik-ABO am SCHÖNBLICK umfasst insgesamt sieben Konzerte. Karten sind erhältlich über den i-Punkt in Schwäbisch Gmünd oder auch über die Internetplattform www.reservix.de. Die Karten kosten 111,- Euro und sind somit 45 Prozent günstiger als Einzelkarten. Es besteht eine feste Sitzplatzreservierung und die Karten sind übertragbar.
„Musik transportiert Glaube und Werte“ – am Schwäbisch Gmünder SCHÖNBLICK wird die Liebe zur Musik gelebt. Für das Spieljahr des neuen Klassik-ABOs ist es dem Kulturmanager Matthias Ihden gelungen, ein herausragendes Feld an ganz besonderen Künstlerinnen und Künstler zu gewinnen. Konzert Mozart con Tromba 27. November 2021 | 19:30 Uhr Ein musikalischer Leckerbiss mit Matthias Höfs und seinem Ensemble: In diesem Konzert spielt die Trompete die „erste Violine“, etwa bei den Streichquartettsätzen. Außerdem übernimmt sie den Flöten- und Klarinettenpart in den eigenen Kammermusikbearbeitungen für Trompete und Klavierquartett. Es zeigt sich hier die Trompete im Zusammenspiel mit Streichtrio und Klavier von einer ganz ungeahnt filigranen Seite. Matthias Höfs‘ Spielkunst ist international anerkannt: Gerade 18-jährig wird Matthias Höfs Solotrompeter des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg. Die faszinierende Welt der Oper genießt er 16 Jahre lang. Höfs wird zur gleichen Zeit Mitglied des Ensembles GERMAN BRASS, mit dem er weltweit erfolgreich ist. Weihnachtsoratorium 17. Dezember 2021 | 19:30 Uhr Unter der Leitung von Jörg-Hannes Hahn, seit 2007 Professor an der Stuttgarter Musikhochschule, wird vom Bachorchester Stuttgart und vom Bachchor Stuttgart das
Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach auf dem Schönblick aufgeführt. Das Bachorchester Stuttgart besteht aus Musikern, Professoren und ausgewählten Instrumentalisten der führenden Stuttgarter Orchester (Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR und Staatsorchester Stuttgart), die sich durch ihre Ausbildung und ihr Interesse in besonderem Maße der historischen Aufführungspraxis Alter Musik verbunden sehen. Der Bachchor Stuttgart wurde im Jahr 2000 von Jörg-Hannes Hahn gegründet. Der Chor widmet sich einem breit gefächerten Repertoire mit Musik Johann Sebastian Bachs, klassischer Oratorienliteratur. Konzertreisen führten den Chor bis nach London, Peking, Rom und Madrid. Konzert mit Camerata Europeana 13. März 2022 | 19:30 Uhr Ein weiteres Konzerthighlight folgt am 13. März 2022 mit Camerata Europeana. Dirigent ist Radoslaw Szulc, der beim Bayerischen Rundfunk sowohl erster Konzertmeister des Sinfonieorchesters als auch Leiter des Kammerorchesters ist. Als Künstlerischer Leiter des Kammerorchesters des Bayerischen Rundfunks konzertierte er z.B. in Italien, Spanien und in der Schweiz mit Künstlern wie Lang Lang, Mischa Maisky und Sabine Meyer. Radoslaw Szulc spielt die Geige von Stradivari ‚Wilhelmj’ aus dem Jahre 1725. Mit Hingabe und großem Engagement schließt die Camerata European die Lücke zwischen Kammerorchester und Symphonieorchester und leistet so einen wichtigen Beitrag zur Vielfalt des Musiklebens – auch am Schönblick.
Fotos: musica salutare, Stefan Steinbach, Classik Brass
Grandioses Programm im Schönblick-Klassik-Abo: Mozart con Tromba, Classic Brass, Camerata Europeana (von oben)
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Foto: VIU Skybar
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IN.LOCATION
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INITIATIV.
Die Bar mit dem unvergleichlichen
CITY-Blick Cocktails, Sushi und Partys in der VIU Skybar Schorndorf
Ein Traum über den Dächern von Schorndorf. Nicht nur die Aussicht ist einzigartig, auch das Konzept der „VIU Skybar“ und „VIU Lounge“ findet sich in der Region kein zweites Mal. Die Geschäftsführer der Skybar, namentlich Akbar Khan, Dino Darlin und Julian Schuler, sind verantwortlich für ein Highlight in Schorndorf, das sich über drei Etagen verteilt. Bar-Manager Ahmed El Sayed, den die meisten nur unter dem Spitznamen Sam kennen, freut sich, die Gäste mit einzigartigen Cocktails zu verzaubern. Hinzu kommt Finger-Food vom Allerfeinsten, besonders das leckere Sushi stellt alles in den Schatten.
Foto: VIU Skybar
VON JÖRG HINDERBERGER/FOTOS: MARIO KLAIBER
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IN.LOCATION
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Neu im Schorndorfer Postturm sind die Geschäftsführer Akbar Khan, Dino Darlin und Julian Schuler mit der VIU-Gastronomie-Gesellschaft. „Nicht nur die Etagen 9 und 10 werden künftig mit Cocktails und Barfood bespielt, sondern auch die Etage 4 soll mit einer Smokerlounge Teil des Barkonzeptes werden. Das Highlight wird eine 120 Quadratmeter große Terrasse mit Blick auf den unteren Marktplatz und das Remstal sein, die in den warmen und kalten Monaten, hier mit Heizstrahlern, Gäste aus nah und fern anlocken soll“, äußerte sich Akbar Khan. Für den Umbau wurden keine Kosten und Mühen gescheut. Die Umbaumaßnahmen sind fertig, auch die VIU Lounge im vierten Stock bietet allen Gästen ein einzigartiges Flair. „Es wird ein pures Genusserlebnis für die Augen, Ohren und den Gaumen. Die neue „VIU Skybar“ wird ein Erlebnis für alle Altersklassen“, strahlt Sam, als er vom neuen Konzept erzählt. Das Ziel sei, „endlich einen schönen Hotspot nach Schorndorf zu bringen“, so Sam. Die Spezialitäten sind Cocktails – eigene Kreationen des Barkeepers, „die man sonst nirgends anders bekommt, da wir unsere Sirups, Öle, Liköre auch selbst herstellen und nur frische Zutaten nehmen“ –, gute Weine, Gins, Champagner – „nur hochwertige Produkte“. Es soll eine neue Barkultur in Schorndorf einziehen.
„Wir bringen ein ganz neues Gefühl nach Schorndorf“ Barmanager „Sam“ El Sayed „Der Gast ist König, und er wird auch so behandelt. Und es muss niemand Angst haben, dass man sich unsere Cocktails oder unser Sushi-Angebot nicht leisten kann“, sagt Sam. Es werde auch Möglichkeiten geben, die besten deutschen Barkeeper kennenzulernen, mit ihnen Seminare zu machen und vieles mehr. Auch für Hochzeiten, selbst für eine offizielle Trauung, Partys oder Geburtstage kann die Skybar gemietet werden. So arbeitet die Skybar künftig zum Beispiel mit namhaften, ortsansässigen Partnern wie Daniel’s Weinen aus Winterbach oder Asia Fusion Komari aus Waiblingen zusammen. Auf der vierten Etage entsteht die VIU-Lounge, eine Smokerlounge: „Hier gibt es auch eine Bar und natürlich wie auf allen anderen Etagen Sushi vom neuen Sushi-Chef.“ Und ganz oben wird die „VIU Skybar“ für eine einzigartige Atmosphäre sorgen. „Insgesamt bieten die drei Etagen grenzenlose Möglichkeiten“, sagt Dino Darlin.
Foto: VIU Skybar
Wer in vierten Stock kommt, könne hier zunächst gemütlich seine Zigarre oder eine Shisha rauchen, dann in den neunten Stock hoch zum Cocktails genießen oder auf der zehnten Ebene zu schöner Musik den Tag ausklingen zu lassen. „Wir bieten jedem Gast die Chance, über viele Stunden einen tollen Tag in der VIU Lounge und VIU Skybar zu erleben“, erklärt Julian Schuler. Kennengelernt haben sich Akbar Khan, Dino Darlin und Julian Schuler zunächst im Stuttgarter Nachtleben. Nach dem sich Akbar dann selbssttändig machte, mittlerweile hat er drei „Läden in Stuttgart“ und eben die Sykbar und Lounge in Schorndorf, war im schnell klar: „Ich kann zeitlich nicht jeden Tag in Schorndorf sein. Es ist aber wichtig, dass der Gastronom immer vor Ort ist, um für seine Gäste da zu sein. Daher habe ich mit Dino und Julian zwei junge Quereinsteiger gefunden, die schon jetzt komplett in ihrer Führungsrolle überzeugen. Ich traue beiden zu, dass sie in fünf Jahren die VIU Skybar und VIU Lounge alleine managen können.“ Rund 300 Sitzplätze über drei Etagen mit herrlicher Terrasse über den Dächern von Schorndorf bieten Platz für jeden Geschmack. Der Blicks ins Remstal nach Stuttgart ist genauso möglich wie nach Schwäbisch Gmünd, Aalen und Göppingen. „Wir sind in erster Linie eine Bar für die ganze Region, für alle die abends gerne Spaß haben möchten oder gechillt einen Cocktail mit Sushi genießen wollen. Natürlich ist unser Einzugsgebiet nicht nur Schorndorf, sondern eben aus Stuttgart, Aalen, Göppingen, Welzheim und Schwäbisch Gmünd kommen unsere Gäste“, so Dino Darlin. Und für Julian Schuler ist eine Sache noch ganz wichtig: „Wir bieten auf unserer Karte die beste Qualität, Produkte, die man sonst nirgends in Schorndorf bekommt. Aber wir haben für jeden Geldbeutel ein einzigartiges Angebot.“ Wer also die VIU Skybar oder die VIU Lounge, privat, mit einer Gruppe oder bei einer Veranstaltung besucht, der wird mit einem besonderen Flair, einer herrlichen Aussicht und besonderem Service ein Tag bereitet, den man so schnell nicht vergisst.
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Das neue Konzept der VIU Skybar und Lounge wird Erfolg haben. Davon sind die Chefs überzeugt. Akbar Khan, Dino Darlin und Julian Schuler sind in Schorndorf und Stuttgart bekannte Personen, aber nicht jeder kennt sie. Wer sind die drei Männer und wie kamen Akbar, Dino und Julian auf die Idee, die VIU Skybar und Lounge zu eröffnen? „Ich kannte diese Bar aus früheren Zeiten als Gast. Es war ein sehr schöner Abend“, berichtet Akbar Khan, der seit sechs Jahren selbstständig als Gastronom tätig ist. Viele Jahre arbeitete er im Stuttgarter Nachtleben in der Sicherheitsbranche. Auch als Ingenieur und Projektleiter in der Automobilbranche machte er sich einen Namen. Seit einem Jahr ist Akbar Khan nur noch Gastronom. Bei seinem ersten Besuch vor vielen Jahren in der heutigen VIU Skybar konnte sich er nicht vorstellen, so eine exklusive Bar selbst zu managen. „Es war unerreichbar. Aber nachdem ich nun mehrere Läden in Stuttgart habe, kam ein Freund auf mich zu, dass in Schorndorf dieses Objekt zu haben ist“, so Akbar Khan. Man wurde sich aber zunächst nicht einig über den Preis. Der Kontakt zu Dino und Julian war aber geknüpft und die Idee war geboren, die beiden vor Ort als Chefs einzusetzen und zusammen mit Bar-Manager Sam die VIU Skybar und Lounge aufzubauen und zu führen. „Ich bin immer wieder auch da, erledige als Gastronom im Hintergrund sehr viel, da ich in Stuttgart sehr beschäftigt bin“, erzählt Akbar Khan. Die beiden Quereinsteiger Dino Darlin und Julian Schuler lernen sehr viel von Akbar Khan, können aber auf der anderen Seite auch sehr viel mit einbringen. „Wir haben aufgrund unseres Altersunterschieds viele Ideen, die wir natürlich schon umsetzen. Es ist einfach großartig, dass Akbar immer für uns erreichbar ist und wir gemein-
und wir gemeinsam in Schorndorf einen besonderen Ort zum Feiern, Genießen und Weggehen geschaffen haben“, erzählt Julian Schuler. Auch Dino Darlin ist überzeugt, dass man als Trio einen neuen Maßstab für Schorndorf und die Umgebung setzt. „Uns ist extrem wichtig, dass sich jeder Gast wohl fühlt. Und wir versprechen, dass auch jeder Gast auf unserer Karte etwas Einzigartiges findet“, so Dino Darlin. Was ist das Besondere an der VIU Skybar und Lounge? Nicht nur hochwertige Cocktails und leckeres Sushi ... Man kann die drei Räume nämlich auch mieten. Hochzeiten, Geburtstage, Firmenfeiern oder andere Feste sind möglich, um privat oder geschäftlich zu feiern. „Und wir sind in Schorndorf auch offiziell als Location für eine Trauung gelistet, so dass Standesbeamte über den Dächern von Schorndorf Hochzeiten bei uns durchführen können“, erklärt Dino Darlin. Die Termine für das Jahr 2022 füllen sich schon. „Unsere Dachterrassen sind großartig, um auch im Sommer tolle Feste zu feiern“, so Julian Schuler. Zurück nochmals zu den drei Chefs. Alle drei waren beziehungsweise sind Quereinsteiger, was jedoch kein Nachteil sei. „Wir werden jeden Tag beweisen, dass unsere Location in Schorndorf einzigartig ist.“ Und mit Bar-Manager Sam, den viele noch aus Stuttgart oder Schwäbisch Gmünd kennen, hat die VIU Skybar ein Zugpferd. „Sam ist grandios. Seine Cocktails, seine Kontakte, seine Liebe zu den Gästen spiegeln sich in allem wieder, was er jeden Tag macht. Sam ist ein Glücksgriff.“ Wer also die VIU Skybar oder Lounge besucht und sich nach Akbar, Dino, Julian oder Sam erkundigt, kann noch viel mehr erfahren über Schorndorf, die exklusive Bar und Lounge sowie vieles mehr. „Einer von uns ist immer da.“
Foto: VIU Skybar
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VIU Skybar und VIU Lounge Karlsplatz 1, 73614 Schorndorf Email: reservierung@viu-skybar.de So – Do: 17.00 – 00.00 Uhr Fr – Sa: 17.00 – 04.00 Uhr Mo: Ruhetag
216 Familienunternehmen in der dritten Generation: Frank und Andreas Seliger bei der Allianz in Heiningen
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„Bei uns landet der Kunde nicht in einer Hotline“
Können Sie sich vorstellen, dass ein Vertreter von Allianz eines Tages den Weg zu Ihnen als Müller aufsuchte und Sie gefragt werden, ob Sie nicht nebenher ins Allianz-Versicherungsgeschäft einsteigen möchten? Nein! Dann kennen Sie noch nicht die Geschichte hinter der Allianz-Agentur Seliger in Heiningen. Denn der Opa von Frank und Andreas Seliger, die mittlerweile in einem wunderschönen Neubau für ihre Kunden stets ein offenes Ohr haben, wurde vor vielen Jahren genau so gegründet. Nach einem Besuch beim Opa, der Müller war, entstand die Heininger Allianz im Wohnhaus, die mittlerweile raus aus dem elterlichen Haus ist und sich in der Bahnhofstraße 3 in Heiningen (bei Göppingen) befindet. Frank und Andreas Seliger führen diese Allianz-Vertretung nun in der dritten Generation.
Das ALLIANZ-Büro Seliger in Heiningen: Das junge, dynamische Team kann auf eine fast sieben Jahrzehnte (siehe auch Versicherungsurkunde auf der gegenüberliegenden Seite) währende ALLIANZ-Geschichte in Heiningen verweisen. In einem wunderbaren Gebäude. Fotos: JH
INITIATIV. Andreas Seliger ist ein Heininger, sein Bruder Frank Seliger auch. Der Name Seliger steht seit drei Generationen für eine gute Partnerschaft mit der Allianz, Experten in der Vorsorge, Versicherungen und Baufinanzierungen. Seliger steht in Heiningen aber auch für Handball. „Wir sind beides Handballer“, so Andreas Seliger. Vor zehn Jahren kam Andreas Seliger als Quereinsteiger zur Allianz. Als gelernter Kaufmann kam er über den Papa in die Versicherungsbranche. „Ich stehe jeden Tag gerne auf und gehe gerne ins Geschäft, da die Allianz unser Familienunternehmen ist, für das wir gerne arbeiten“, so der jüngere Bruder. Frank Seliger wollte schon sehr früh raus aus Heiningen. Als gelernter Bankkaufmann und nach dem Dienst bei der Bundeswehr ging es zur Dresdner Bank, hier machte er eine Ausbildung zum Wertpapierberater. „Als die Allianz dann kleine Dresdner Bank-Filialen in großen Allianz-Agenturen anbieten wollte, um das Bankgeschäft voranzutreiben, war schnell klar, dass ich bei Papa bei der Allianz beginne“, erzählt Frank Seliger. Aus der Dresdner Bank wurde die Allianz-Bank, ehe die Oldenburgische Landesbank folgte. „Papa fragte mich dann, was machen wir nun ohne die Bank innerhalb der Allianz und ich war als Kundenberater beim Vater angestellt“, so Frank Seliger. Intern führte er das Bankgeschäft weiter, die Kunden lagen ja bei der Bank in Oldenburg, diese wollte man nicht verlieren. „Es entstand der Plan, dass ich mit meinem Bruder Andreas die AllianzAgentur vom Papa übernehme“, so Frank Seliger. Und aus den Büros im Elternhaus, wo die alten Kinderzimmer umfunktioniert wurden zu Allianz-Besprechungsräumen, ist nun ein herrliches Haus in der Bahnhofstraße 3 für die Kunden da. „Wenn wir bei der Mama am Herd vorbeigelaufen sind schon als Kinder, war immer klar, dass irgendwelche Allianz-Geschäfte auch in der Küche gemacht werden. Die Allianz war und ist in unserer Familie ein fester Bestandteil“, so Frank Seliger. 2010 wurde der Neubau in Heiningen in Angriff genommen, 2013 folgte der Einzug. Mit dem Tag des Einzugs der Seliger ins neue Haus hat die Allianz dann bekanntgegeben, das Bankgeschäft zu beenden. „Es war der Tag, als wir die Möbel hinein getragen hatten“, erinnert sich Frank Seliger noch
gut. Beide Brüder ergänzen sich super, Andreas im Bereich der Versicherungen ein Experte und Frank bei allen Geschäften rund ums Bauen, Finanzierungen, etc. Wer jetzt aber denkt, dass beide Brüder schon immer den Wunsch hatten, in Papas Fußstapfen bei der Allianz in Heiningen zu treten, dem widersprechen beide Familienväter. „Als ich damals in Ulm gefragt wurde, können Sie sich vorstellen, eine Allianz-Agentur zu übernehmen, sagte ich nein.“ Die Vorstellungskraft reichte bei Frank Seliger nicht, das Ziel war eher Vermögensberatung in Stuttgart, alles nur nicht in Heiningen arbeiten. „Aber es kam anders. Beruflich näherte ich mich immer mehr in Richtung Heimatort und irgendwann war dann klar, dass wir die Allianz in der dritten Generation hier leiten möchten“, erzählt Frank Seliger. Andreas Seliger kam etwas später dazu. Viele fragen sich sicher, ob es immer einfach ist, als Brüder zusammen zu arbeiten? Gibt es hier keine Reibungen? „Nein, es funktioniert super, da jeder von uns seinen eigenen Bereich hat. Ich bin viel in den Themen Versicherung unterwegs, Frank mehr in den Themen Bank, Finanzierungen, Anlagen, Bausachen“, berichtet Andreas Seliger. Auf die Frage, wovon sich die Agentur Seliger im Vergleich zu den anderen Allianz-Anbietern abhebt, sagen beide Seliger’s unisono: „Wir
machen sehr viel für unsere Kunden, eigentlich fast alles. Und wir sind immer da. Man ruft hier an und landet nicht in einer Hotline, sondern wir sind immer erreichbar.“
ALLIANZ Seliger Bahnhofstraße 3
73092 Heiningen Telefon: 07161 94800 Email: info.seliger@allianz.de https://vertretung.allianz.de/info.seliger/
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PLAN HEAT WIN!
Praxisbuch zur Neukundengewinnung mit den besten Strategien für heute und morgen René Czaker ist Inhaber der salesday consulting gmbh in Schorndorf sowie Mitgründer von Train in Time. Er war u.a. im Management der deutschen CocaCola-Organisation tätig und hat in verschiedenen Funktionen unterschiedliche Unternehmen und Unternehmensbereiche mit bis zu vierstelligen Mitarbeiterzahlen erfolgreich verantwortet. 2018 hat er die salesday consulting gmbh gegründet, eine Unternehmensberatung mit dem Schwerpunkt auf Vertrieb- und Führung – den Themenbereichen, in denen René Czaker seit vielen Jahren erfolgreich ist. Mit seiner Expertise unterstützt er mit seinen Unternehmen und einem Expertenteam schwerpunktmäßig Klein- und Mittelstandsbetriebe. „Wir schaffen für unsere Kunden greifbare und messbare Ergebnisse“, so René Czaker. „Wir beraten nicht ,nur‘! Wir befähigen die Mitarbeiter/innen unserer Kunden, unsere Beratungsempfehlungen umzusetzen oder wir setzen unsere eigenen Empfehlungen bei Bedarf selbst für unsere Kunden um.“ Nun hat René Czaker gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. Steffen Schabel ein Fachbuch zur Neukundengewinnung geschrieben, in dem „die besten Strategien für heute und morgen“ praxisnah beschrieben werden. „Unser Buch PLAN HEAT WIN! ist das Ergebnis unserer langjährigen praktischen Erfahrungen in der analogen und digitalen Neukundengewinnung“, sagt René Czaker. Neukundengewinnung ist ein zentrales Thema für alle Unternehmen – heute mehr denn je! Neue digitale Vertriebskanäle haben sich entwickelt – dennoch ist die persönliche Akquisition in vielen Branchen immer noch zielführend. „Erfolgreiche Neukundengewinnung über den richtigen Kanal, mit einer professionellen Methodik und einer zielgruppenorientierten Ansprache ist absolut planbar“, sagt der Vertriebsexperte und Unternehmenscoach. Was bedeutet PLAN HEAT WIN!? Das Buch ist in die drei wesentlichen Akquiseschritte aufgeteilt: In dem ersten Schritt „PLAN“ werden exakt die Zielkunden identifiziert und analysiert, die für das jeweiligen Unternehmen erfolgsversprechend sind.
In dem Kapitel HEAT werden die Methoden und Kontaktpunkte anschaulich erklärt, über die eine erfolgreiche Ansprache mit der definierten Zielgruppe erfolgen kann. Die beschriebenen Methoden im Buch reichen von der Telefon- oder persönlichen Kaltakquise über Social-Media- und Online-Marketing bis zum Empfehlungsmarketing. In dem Schritt, „WIN“ wird eindrucksvoll beschrieben, wie der Leser über das passende Angebot zum letztendlichen erfolgreichen Abschluss kommt und systematisch neue zufriedene Kunden gewinnt und bindet. Auch Erwin Staudt, der ehem. Vorsitzende der Geschäftsführung IBM Deutschland GmbH und Präsident des VfB Stuttgart 1893 e. V., kommt im Buch zu Wort: „René Czaker und Dr. Steffen Schabel verfügen über viel Erfahrung im Auf- und Ausbau von Kundenbeziehungen. In persönlichen Ge-
„Das Buch stellt die Bedürfnisse des Kunden klar in den Mittelpunkt!“
Erwin Staudt zu „PLAN HEAT WIN!“
sprächen konnten wir feststellen, dass wir die gleichen Werte teilen. Deshalb freue ich mich außerordentlich, dass sie sich dazu entschlossen haben, dieses Buch zu schreiben. Es bietet einen soliden Grundstock an praktischem Wissen, aber vor allem stellt es die Bedürfnisse des Kunden von Anfang an klar in den Mittelpunkt.“ Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die analoge oder digitale Kontaktaufnahme werden in diesem Fachbuch ebenso aufgezeigt, damit bei der Neukundenakquise die juristischen Vorgaben berücksichtigt werden. Extrem wichtig in der heutigen, digitalen Zeit!
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PLAN HEAT WIN! ... gibt einen praktischen Leitfaden, mit dem die Neukundenquote systematisch erhöht werden kann und Neukundengewinnung Spaß macht!
PLAN HEAT WIN! ... erscheint im November 2021 und ist bei Amazon oder bei salesday direkt erhältlich.
PLAN HEAT WIN! ... René Czaker bietet die Möglichkeit, das Buch direkt über salesday zu beziehen. Darüber hinaus besteht für die INITIATIV-Leser/innen exklusiv die Möglichkeit, ein kostenloses 1-stündiges individuelles Online-Informationsgespräch zum Thema Neukundengewinnung zu führen. Nutzen Sie zur Kontaktaufnahme den folgenden QRCode:
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René Czaker ist Vertriebsprofi und Inhaber des Schorndorfer Unterrnehmens „salesday“. PLAN HEAT WIN! ist als Buch und auch als Hörbuch erhältlich.
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„Wir setzen alle Projekte um – doch die Zeiten haben sich massiv verändert“ Bilal Dincel ist ein durch und durch positiv denkender Mensch. „Die letzten sechs Monate haben aber sehr an den Nerven gezehrt“, sagt der Inhaber der Dincel Projektbau GmbH in Schwäbisch Gmünd. Die Entwicklungen auf dem Weltmarkt, die schlechte Liefersituation von Rohstoffen und Produkten aller Art und die Explosion der Preise haben das Bauen extrem erschwert. „Und machen wir uns nichts vor: Es ist eine Illusion, dass sich das auf absehbare Zeit wieder ändern wird.“ Das aber halte ihn und sein Unternehmen nicht davon ab, weiter zu bauen. „Wohnraum ist in Deutschland knapp und die Mietpreise sind auf unerträglichem Höchstniveau. Wir müssen weiter bauen – überall. Und das werden wir.“ Und er setzt unter anderem auch auf das funktionierende Netzwerk der Region: „Wir werden die Probleme lokal nicht verschwinden lassen können – aber abmildern, das können wir schaffen!“ Von Ralph F. Wild/Fotos: Jörg Frenze/di
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Aktuelle Bauprojekte der Dincel Projektbau GmbH. Von oben: in Mutlangen, in Lindach und in Lorch. Fotos/Grafiken: di
INITIATIV.
INITIATIV.: „Herr Dincel, als wir hier in Ihren Räumen vor sechs, sieben Monaten, im März 2021, zusammensaßen, waren Sie voller Enthusiasmus und Vorfreude auf die Bauzukunft. Jetzt aber musste sich die komplette Branche auf komplett veränderte Voraussetzungen einstellen. Wie gehen Sie selbst damit um?“ Bilal Dincel: „Wir lassen uns nicht unterkriegen, denken positiv. Aber die Zeiten sind sehr, sehr hart geworden in der Baubranche – da gibt es nichts wegzudiskutieren.“ INITIATIV.: „Die Preise für Rohstoffe sind explodiert. Ebenso auch viele für viele weitere Bauprodukte. Wer oder was ist daran schuld?“ Bilal Dincel: „Einen einzigen Schuldigen zu suchen, würde der Situation nicht gerecht werden und auch keinen Sinn machen. Dennoch muss man sich natürlich fragen, warum sich dieser Wandel vollzogen hat und vollzieht. Schließlich sprechen wir von einem sehr kurzen Zeitraum von gerade einmal wenigen Monaten, in dem sich alles verändert hat. Nichts ist mehr, wie es noch im Frühjahr 2021 den Anschein hatte. Teilweise haben wir alle, und damit meine ich tatsächlich alle, mit Preissteigerungen von bis zu 80 Prozent zu kämpfen. Das ist nicht zu kompensieren. Da geht es
uns als, in Proportion gesehen, noch relativ kleinem Unternehmen im Vergleich zu den großen Firmen ja noch gut. Selbst wenn wir durchschnittlich ,nur‘ von um rund 20 Prozent gestiegenen Preisen ausgehen, müssen Sie sich vorstellen, was das für einen Big Player mit einem Investitionsvolumen von 150 oder 200 Millionen bedeutet. Da sprechen wir von 30 bis 40 Millionen mehr ...“ INITIATIV.: „Ihr Unternehmen hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Projekte in der Region umgesetzt. Manch eines ist aber noch nicht fertiggestellt oder erst in Planung. Wie geht es dabei weiter?“ Bilal Dincel: „Da gibt es gar keine Frage: Wir bauen natürlich weiter. Jedes unserer begonnenen oder geplanten Objekte wird gebaut. Wir stehen in der Pflicht – und wir werden auch weiterhin Bauprojekte anschieben. Das ist unsere Aufgabe, unser Anspruch ans uns selbst, unser Ziel und auch unser Bestreben. Dabei darf aber niemand vergessen: Wir müssen heute den doppelten Aufwand betreiben, um die Hälfte von dem zu bauen, was noch in 2020 möglich gewesen wäre. Das zeigt, wie eklatant sich die Zeiten geändert haben.“ INITIATIV.: „Deutschland hat gewählt und das Land eine neue Re-
gierung. Was erwarten Sie von der Politik jetzt für ganze Branchen?“ Bilal Dincel: „Sollte die Regierung, aber auch die Politik im Allgemeinen, nur darauf verweisen, dass sich das in der freien Marktwirtschaft selbst regelt, dann macht sie es sich meiner Meinung nach zu einfach. Das kann nicht der Ansatz sein.“ INITIATIV.: „Sind die Schwierigkeiten, die die Baubranche so mächtig durchschütteln, politischer Natur?“ Bilal Dincel: „Wie schon gesagt: Einen einzelnen Schuldigen gibt es nicht. Dennoch ist es schon frappierend zu sehen, wie sich die Probleme angehäuft haben. Wenn ich heute an meinem Schreibtisch ein Problem beseitigt habe, so warten in der Zwischenzeit drei neue. Das ist die Realität. So gesehen hat das Ganze schon etwas Strategisches, scheint mir. Der Markt verändert sich – in einem fulminanten Tempo. Und machen wir uns keine Illusionen: Die Preise, die heute durchgesetzt werden, werden nicht wieder zurückgestuft werden.“ INITIATIV.: „Dabei hat Deutschland in den vergangenen zehn Jahren gebaut wie die Weltmeister...“ Bilal Dincel: „Das stimmt. Und das tun wir auch heute noch. Und wir
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Realisierte Projekte und anstehende Objekte Nicht mehr lange wird es dauern, dann knackt die Dincel Projektbau die Zahl 200 – „für die kurze Zeit ist das natürlich auch für uns sehr beachtlich, so viele Wohnungen gebaut zu haben“, sagt der Geschäftsführer. Ein Blick auf die wichtigsten Projekte, die von der Dincel Projektbau bereits realisiert wurden, sich im Bau befinden oder aber die demnächst begonnen werden: Lindach: 21 Wohneinheiten, alle fertiggestellt und übergeben Lorch, Hauptstraße, 8 Wohneinheiten, alle verkauft, Baubeginn steht an Mutlangen, Blumenstraße, 26 Wohneinheiten, alle verkauft, Projekt kurz vor Fertigstellung Wetzgau, Waldauer Straße, 8 Wohneinheiten im Bau, 7 verkauft Herlikofen, Gmünder Straße, 12 Wohneinheiten,1 Pflegeeinrichtung Schwäbisch Gmünd, Goethestraße nahe dem Hallenbad, Mehrfamilienhäuser in Planung Schwäbisch Gmünd, Wilhelmstraße, mehrere Mehrfamilienhäuser in Planung
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Lindach/Herlikofen: Mehrfamilienhäuser in der Ortsmitte in Planung Lorch: Entwicklung Boardinghouse oder betreutes Wohnen
werden auch weiterhin sehr viel bauen. Bauen müssen. Denn da kommt wieder die Politik ins Spiel. Wohnraum in Deutschland ist äußerst knapp, die Mietpreise bewegen sich zudem auf einem Rekordniveau. Glauben Sie mir, ich weiß, wovon ich spreche. Wir haben für unseren Sohn vor vier Jahren eine Studentenwohnung in München gesucht. Zigmal sind wir hingefahren, wurden mit 40, 50 anderen Anwärtern in zehn Minuten durchgeschleust, um danach nie wieder was von den Maklern zu hören. Das war schlimm. Dann aber hat uns ,Schwäbisch Gmünd‘ geholfen. Ich hatte in einer Email an eine Maklerin zum Abschluss geschrieben ,Herzliche Grüße aus Schwäbisch Gmünd‘. Das hat sie gelesen – und sie war, welch Zufall, ursprünglich selbst von hier. Sie hat uns dann geholfen, für unseren Sohn eine Wohnung zu finden. Sonst hätten wir noch länger suchen müssen. Und Sie merken: Das Thema Preis habe ich noch gar nicht angesprochen.“
all das angeführt, was im Moment wirtschaftlich in unserem Land passiert. Stimmen Sie dem zu?“
INITIATIV.: „Auch heute noch ist es für viele junge Familien der Traum und Wunsch zugleich, Kinder zu bekommen und diese in einem Eigenheim aufwachsen zu sehen. Damit werden Sie sicherlich häufig konfrontiert und um Unterstützung gebeten. Was sagen Sie solchen Paaren?“
Bilal Dincel: „Ja, dem ist so – aber das ist ja kein neues Phänomen, sondern seit immer so. Darin liegt auch eine Chance in der Umsetzung von größeren Projekten.“
Bilal Dincel: „Dass ihr Wunsch absolut nachvollziehbar ist. Aber schauen Sie: Ein kleineres Einfamilienhaus oder auch Reihenhaus mit 400 Quadratmetern Grundstück konnten Sie vor der Krise mit ca. 600 000 Euro veranschlagen. Inzwischen liegen wir bei über 800 000 mit Tendenz in Richtung einer Million Euro. Wer soll das noch bezahlen können? Eine junge Familien, die vielleicht sogar nur ein Einkommen hat?“ INITIATIV.: „Corona und die Pandemie werden immer als Ursache für
Bilal Dincel: „Natürlich hat Corona als Beschleuniger fungiert, hat uns zudem in eine gesundheitliche Krise weltweit gestürzt. Aber längst nicht alles hat nur mit Corona zu tun, wie bereits beschrieben. Daher bin ich mir auch sicher, dass wir in unserem Land weiter bauen werden. Die Zinspolitik ist weiterhin günstig, der Bedarf an Wohnungen riesig. So gesehen gilt weiterhin für viele: die Gunst der Stunde nutzen. Schließlich gibt es in Deutschland schon jetzt Hunderttausende von Wohnungen zu wenig.“ INITIATIV.: „Kann es auch weiterhin bei den Wohnungen und Häusern zu einem Stühlerücken kommen? Also dass Vermögende die Neubauten beziehen und zwangsläufig ältere, bestehende Wohnräume auf der anderen Seite von Ärmeren genutzt werden können?“
INITIATIV.: „Sie selbst sind auf der Ostalb bestens vernetzt. Ein großer Vorteil in guten wie in schlechten Zeiten. Wie kann es gelingen, daraus Lösungen zu finden, um möglichst weiterhin erfolgreich für die Region bauen zu können?“ Bilal Dincel: „Genau darin liegt der Ansatz für die Zukunft. Ich glaube nicht, dass wir lokal denken dürfen, uns gehen diese Probleme nichts an. Nein, dafür sind wir nicht stark und groß genug rund um Schwäbisch Gmünd. Aber wir können aufgrund unserer funktionierenden lokalen Verbindungen die Schwierigkeiten etwas abfedern.“
www.dincel-projektbau.de
INITIATIV. INITIATIV.: „Wen meinen Sie konkret, wenn Sie ,wir‘ sagen?“
ten
Bilal Dincel: „In der Baubranche sitzen wir alle in einem Boot. Das heißt, wir Projektentwickler sind ebenso betroffen wie Bauherren und Anbieter von Rohstoffen. Da gilt es jetzt, zusammenzuhalten und langfristig zu denken. Das trifft auch auf die Handwerker zu. Wir haben hervorragende in unserer Region – und ich bin mir sicher, dass auch sie sehen, dass es nur gemeinsam gehen kann. Aber natürlich gibt es auch schwarze Schafe, die sagen: ,Ich verdiene mir jetzt eine goldene Nase und es interessiert mich nicht, was in drei, vier Jahren ist‘.“ INITIATIV.: Sie regen dazu an, dass sich alle aus der Branche mit der lokalen Politik, mit den Verwaltungen an einen Tisch setzen...“ Bilal Dincel: „Ich bin mir sicher, dass wir nur gemeinsam halbwegs vernünftig durch diese Krise kommen werden. Nur wenn alle am gleichen Strang ziehen. Daher ist es tatsächlich eine Überlegung, ob es nicht Sinn macht, die Kommunikation auszubauen und gemeinsame Pläne zu schmieden, wie es weitergeht.“ INITIATIV.: „Käuferinnen und Käufer von Wohnungen sind es in Deutschland gewohnt, dass sie beim Vertragsabschluss einen verbindlichen Bezugstermin genannt bekommen. Ist das bei den momentanen Lieferzeiten überhaupt noch realistisch?“ Bilal Dincel: „Bei einem bereits im Bau befindlichen Projekt haben wir den Käuferinnen und Käfern angeboten, dass sie vom Vertrag zurücktreten können, da wir den Bezugstermin nicht einhalten können aufgrund der vielen geschilderten Schwierigkeiten. Das aber wollte niemand. Schließlich wird die Situation nicht besser. Aber um ganz konkret auf Ihre Frage zu ant-
worten: Nein, wir können und werden in Zukunft keine verbindlichen Bezugstermine sondern nur noch Zieltermine nennen können. Da gilt es für uns, ganz offen mit unseren Kundinnen und Kunden zu kommunizieren. Transparenz, die uns immer wichtig ist, ist dabei der einzige Weg.“ INITIATIV.: „Zum Schluss: Worauf werden wir uns in Deutschland einstellen müssen? Und worauf die nachfolgenden Generationen?“ Bilal Dincel: „Natürlich sind die Zei-
dincel@dincel-projektbau.de
ten insgesamt nicht einfach, viele Themen brennen unter den Nägeln – siehe die Energiekostenexplosion, Klimawandel, Mietpreise, Rohstoffknappheit, Mangel an Fachpersonal usw. Dennoch heißt es jetzt mehr denn je, uns gemeinsam den Aufgaben zu stellen. Auch in den vergangenen Jahrzehnten galt es immer wieder, große Krisen zu meistern. So wird es unserem Land, aber auch vor allem unserer Region gelingen, das zu überstehen. Davon bin ich überzeugt und denke wie immer positiv. Das gilt auch für die Baubranche.“
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Die Ausstellung in der Heubacher Innenstadt wird zum Fachgeschäft
Betten.de goes stationär:
Die beste Mischung für den Kunden
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Betten.de hat in den vergangenen Jahren einen wahren Siegeszug im Online-Handel hingelegt: Der Heubacher Internet-Anbieter ist europaweit tätig und äußerst erfolgreich. Ab sofort heißt die Devise aber auch: betten.de goes stationär. In einem großen Fachgeschäft in der Heubacher Innenstadt erleben die Kundinnen und Kunden ein Einkaufserlebnis mit hochwertiger Produktpräsentation, Beratungskompetenz, Gerüchen und haptischen Eindrücken. Wir sprachen mit Betten.de-Gründer Ulrich Carsten (Foto links) über diesen sicherlich ungewöhnlichen Weg, den sein Unternehmen geht. Und der nach seinen Erläuterungen alles andere als ungewöhnlich sein sollte. „Wir glauben, dass es künftig nur einen Weg gibt, am Markt etabliert überleben zu können, und dieser ist, sich möglichst breit aufzustellen“, sagt der Betten.de-Chef.
Aus den Ausstellungsräumen von Betten.de in Heubach entwickelt sich ein Fachgeschäft mit großer Auswahl und bester Beratung durch geschultes Fachpersonal. Betten.de setzt in Zukunft parallel zum Online-Handel auf einen starken Auftritt mit direktem Kundenkontakt. Fotos: betten.de
INITIATIV. INITIATIV.: „Herr Carsten, warum geht Betten.de den Weg, zusätzlich zum so erfolgreichen Internetshop jetzt auch lokal mit einem Geschäft?“ Ulrich Carsten: „Wir glauben, dass es künftig nur einen Weg gibt, am Markt etabliert überleben zu können und dieser ist, sich möglichst breit aufzustellen. Optimal ist meiner Meinung nach eine Mischung zwischen Online- und Offline-Elementen in der Customer Journey, wobei der Kunde immer da abgeholt wird, wo er sich gerade befindet. Im Internet kann ich dem Kunden ,nur‘ ein Bild und eine mobil meist zu langsame und zu kleine Seite bieten. Alle Vorteile, die der Kunde vor Ort hat, kann ich online nur versuchen, durch gute Inhalte in Text und Bild zu substituieren. Das ist ein Nachteil für den Online-Handel. Einzelhändler können ihren Besuchern ein wahres Shopping-Erlebnis mit allen Sinnen bieten. Gerade vor Ort kann man den Kunden mit hochwertiger Produktpräsentation, Beratungskompetenz, Gerüchen und haptischen Eindrücken begeistern. Daher ist unsere Vision: Betten.de – Online goes stationär.“ INITIATIV.: „Wie kam es zu dieser
Entscheidung und worin liegen die Ziele? Ulrich Carsten: „Momentan handelt es sich noch um eine Ausstellung, die Stück für Stück in ein Fachgeschäft umgewandelt wird. Weitere Mitarbeiter müssen intensiv geschult werden und wir müssen uns noch um eine Ladentheke und ein Kassensystem kümmern. In Zukunft möchten wir vor Ort ein Fachgeschäft bieten, welches neben unserem Kerngeschäft (Betten, Matratzen, Lattenrosten und Schränken) auch zusätzliche Artikel im Bereich Schlafen (Kissen, Decken und Bettwaren) und Wohn-Accessoires (Lampen, Bilder, Dekoartikel) anbietet. Wir bieten dem Kunden einen Querschnitt durch das Sortiment an, bilden neue Trends ab und neue Produkte an. Wir möchten dem Kunden ein Einkaufserlebnis bieten, das sich von der reinen Schlafzimmer-Ausstattung abhebt, hin zu einer ganzheitlichen Ausstattung. Man soll bei uns ein Geschenk genauso erhalten wie ein Top-Boxspringbett. Das Fachgeschäft soll zum Stöbern einladen, aber für die gezielte Beratung durch unsere Experten offen stehen.“ INITIATIV.: „Ist Heubach dabei ein Anfang für den Hybrid-Weg lokal und digital?“
Ulrich Carsten: „Ja, wir können uns vorstellen, in den nächsten Jahren weitere Fachgeschäfte in unserem Liefergebiet zu eröffnen, nachdem wir in Heubach genügend Erfahrungen gesammelt haben. Ziel muss es sein für jeden Interessenten, der uns im Internet findet, mit angemessenem Aufwand lokal erreichbar zu sein. Der Kunde muss immer die Möglichkeit haben, die Ware in ,echt‘ zu sehen und eine persönliche Beratung zu erhalten. Besonders wichtig ist uns hier die Qualität der Beratung, die nur durch hervorragend geschulte Schlafberater erreicht werden kann. Also keine Verkäufer sondern Berater, die individuell auf die Problemstellungen der Kunden eingehen können – so wie wir dies im Internet und in Heubach vor Ort bereits tun.“ INITIATIV.: „Betten.de ist ein Global Player: Erzählen Sie uns ein klein wenig in Stichworten über die Firmengeschichte?“ Ulrich Carsten: „2009: Launch des Online-Shops Betten.de durch Ulrich Carsten und Stefan Wabnik, 2016: Eröffnung des ersten Betten.de-Showrooms in Heubach in der Ziegelwiesenstraße; 2019: Umfirmierung zur Raumschmiede GmbH und Umzug
226 des Betten.de-Teams in das „Weiße Haus“ in Heubach in der Hauptstraße. Der Jahresumsatz von Betten.de lag im Jahr 2020 bei 28,5 Mio. Euro. Aktuell arbeiten am Standort in Heubach 65 Kolleginnen und Kollegen.“ INITIATIV.: „Worin liegen die USPs von Betten.de?“ Ulrich Carsten: „Individuelle Beratung online durch unsere Fachberater und Schlafexperten und künftig auch vor Ort im Fachgeschäft in Heubach. Wir versenden Materialmuster gegen Pfand, so dass sich der potenzielle Kunde ein genaueres Bild der Farben und Materialien machen kann. Auch ist unsere Produktpräsentation auf unserer Homepage so angelegt, dass sich der Kunde vorstellen kann, wie das Bett bei ihm im Schlafzimmer aussehen könnte. Und wir versuchen, alle erhältlichen Farben oder Materialien auf der Homepage darzustellen.“ INITIATIV.: „Wo will Betten.de in zehn Jahren stehen?“ Ulrich Carsten: „Wir möchten in Deutschland in Sachen Bekanntheit, Umsatz und Qualität in unserem Bereich nicht nur die Nummer 1 im Internet sein, sondern auch im stationären Bereich. Das ist ein motiviertes
Ziel, welches wir – so wie wir aufgestellt sind – gut erreichen können. Wir motivieren uns gerne selbst durch hohe Ziele und wachsen mit den daraus resultierenden Aufgaben!“ INITIATIV.: „Das Team ist mächtig gewachsen – an wie vielen Standorten erfolgt die Arbeit? ,Nur‘ in Heubach?“ Ulrich Carsten: „Die Raumschmiede GmbH betreibt vier Standorte. In Genderkingen ist die Zentrale der Raumschmiede mit einem Teil der Logistik und den Kolleginnen und Kollegen der Online-Shops Garten-und-freizeit. de und Piolo.de. In Kiew unterstützen uns Kolleginnen und Kollegen in den Bereichen Grafik und Kundenservice. Im polnischen Posen liegt unser größtes Lager und damit das Herzstück unserer gesamten Logistik. Unsere Mitarbeiter haben die Möglichkeit, im Home-Office zu arbeiten und sind daher sind wir nicht nur auf die Standorte begrenzt.“ INITIATIV.: „Warum wurde Heubach einst als Ort gewählt?“ Ulrich Carsten: „Heubach ist meine Heimat und da ich sehr heimatverbunden bin, war es für mich keine Frage, wo ich mit Betten.de starten wollte.“
INITIATIV.: „Wie würden Sie die Firmen-Philosophie in kurzen Worten beschreiben?“ Ulrich Carsten: „Wir wollen ein tolles Einkaufserlebnis für unsere Kundinnen und Kunden ermöglichen, um höchste Kundenzufriedenheit zu erreichen. Es ist uns wichtig, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Prozesse und Entscheidungen mit einzubinden. Wir alle begegnen uns auf Augenhöhe. Mitarbeiterzufriedenheit hat bei uns oberste Priorität.“ INITIATIV.: „Wie hat Betten.de die Corona-Pandemie ,verdaut‘? Ulrich Carsten: „Die Umsätze seit Beginn der Corona-Pandemie sind extrem gestiegen. Wir mussten uns aufgrund der Gegebenheiten bei steigenden Umsätzen regelmäßig neu erfinden. Ständige Änderungen bei der Auslieferung, Materialbeschaffung bei den Lieferanten, Lieferzeiten wurden immer länger – um nur ein paar Punkte zu nennen, die an unsere Kunden kommuniziert werden mussten. Unsere Mitarbeiter wechselten von einem Tag auf den anderen ins Homeoffice und – wie überall – gab es Quarantänefälle. Dies haben wir alle zusammen hervorragend gemeistert. Im Gegenteil wir sahen es als eine Chan-
Im „weißen Haus“ (rechts) können die Kundinnen und Kunden von Betten.de sich direkt vor Ort beraten lassen – das erste Fachgeschäft weist den Weg des Unternehmens: „Die Zukunft wird in einer Kombination aus lokalen Geschäften und dem Internet liegen. Fotos: betten.de
nce, uns positiv zu verändern und zu wandeln – heute ist für uns Homeoffice jederzeit möglich und im Büro gibt es Desksharing. Um die Engpässe bei unseren Lieferanten besser auffangen zu können, haben und werden wir unsere Lagerkapazitäten erhöhen. Das alles war und ist nur dank unserer motivierten Mitarbeiter möglich. Wir haben in der Zeit aber auch gelernt, dass es extrem wichtig ist, sich als Arbeitgebermarke richtig zu präsentieren, um neue Top-Mitarbeiter zu bekommen. INITIATIV.: „Dafür haben Sie gemeinsam schon vieles ins Leben gerufen...“ Ulrich Carsten: „Ja, das stimmt. Hier ein paar Punkte, die bereits bei uns umgesetzt wurden: Work-Life-Balance: Gleitzeit und Homeoffice – Wer arbeitet, darf auch Party machen: regelmäßige Veranstaltungen und TeamBudgets, um den Teamgeist zu fördern – Nicht ohne deinen Hund: Bürohunde gibt es bei uns auf jedem Stock – Man lernt nie aus: Fortbildungen, Schulungen und Workshops sind bei uns Standard; – Süße Power Getränke: Frische Obstkörbe, Wasser und Heißgetränke stehen für alle Mitarbeiter frei zur Verfügung. Übrigens: Um unsere Ziele auch in der Zukunft zu erreichen, suchen wir ständig neue, gute und motivierte Mitarbeiter. Mehr Informationen zu offenen Stellen auf unserer Homepage www.raumschmiede.de.“ INITIATIV.: „Noch einmal zurück zu Corona: Gab es durch die Pandemie Schwierigkeiten oder gar einen Schub wie bei anderen Internethändlern?“ Ulrich Carsten: „Von Oktober 2020 bis März 2021 steigerte Betten.de seinen Umsatz im Vergleich zur entsprechenden Hauptsaison 2019/20 um 90 Prozent. Der Jahresumsatz lag 2020 um mehr als 70 Prozent über dem Ergebnis von 2019. Dieser Winter brachte einen tollen geschäftlichen Erfolg, stellte uns aber auch vor neue Herausforderungen. Die Pandemieauswirkungen sorgten nicht nur für eine sehr hohe Nachfrage, sondern auch für Lieferprobleme. In Verbindung mit den Corona-Maßnahmen der Speditionen mussten wir uns beinahe jede Woche neu erfinden. Was wir aber dank unseres tollen Teams und der Flexibilität unserer Partner und Kunden sehr gut gemeistert haben.“
Betten.de – Hauptstraße 37 – 73540 Heubach
228 Katrin Maier: Eine Powerfrau bei der Allianz, als DJane Beat Kat und Hochzeitsplanerin Katrin M.
„Normal gibt es bei mir nicht – nirgends“
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Was haben eine Allianz-Powerfrau, eine DJane Beat Kat und eine Hochzeitsplanerin Katrin M. miteinander zu tun? Streng genommen sind es drei unterschiedliche Berufe, die aber von einer Frau ausgeübt werden. Nämlich Katrin Maier, 39 Jahre jung, aus Göppingen. Beruflich ist sie als Chefin von 16 Allianz-Mitarbeitern für den Bereich Stuttgart, Pforzheim und Ludwigsburg zuständig, war bis vor Corona in Europa als DJane Beat Kat eine der angesagtesten Frauen in diesem Musikbusiness und seit einiger Zeit plant Katrin Maier außergewöhnliche Hochzeiten: „Dank meines Netzwerks kann ich eine Sache versprechen: Normal gibt es bei mir nicht. Nirgends.“
Katrin Maier als DJane Beat Kat, als Hochzeitsplanerin unter dem Namen Katrin M. und natürlich als Allianz-Powerfrau (rechts), die nun 16 Mitarbeiter unter sich hat in Stuttgart, Pforzheim und Ludwigsburg. Fotos: JH/Privat
Es sind oft die Quereinsteiger bei der Allianz, die für sehr viel Furore sorgen. Und hierbei wird Furore rein als positives Wort benutzt. Katrin Maier kommt zwar aus der Bankbranche, arbeitete auch bei der Dresdner Bank, einem früheren Ableger der Allianz-Bank, doch dass sie als damalige Quereinsteigern in der Allianz-Geschäftsstelle Göppingen unter ihrem Chef Heiko Lapp so eine Karriere hinlegt, war sicher nicht geplant, wenn gleich aber schon etwas absehbar. Mittlerweile ist Katrin Maier raus aus Göppingen, hat hier noch ein kleines schnuckeliges Außenbüro, und kümmert sich in Stuttgart, Pforzheim und Ludwigsburg um 16 Mitarbeiter, die bei der Allianz unter ihrer Führung angestellt sind. „Bei mir kann man eigentlich keine Versicherung mehr abschließen, aber natürlich bei meinen Mitarbeitern“, erzählt Katrin Maier, die im Göppinger Raum aber nicht nur von Montag bis Freitag als Allianz-Powerfrau einen Namen hat, sondern an den Wochenenden sich als DJane Beat Kat einen Namen in den Clubs, Hallen oder Open-Air-Veranstaltungen in ganz Europa machte. Seit 2008 bis zum ersten Corona-Lockdown 2020 hieß es für Katrin Maier: „Freitagnachmittag, raus aus der Geschäftskleidung der Allianz, rein in Clubs, um Musik für ein großes Publikum aufzulegen. „Ich bin nun 39 Jahre und denke, dass nun jüngere
Frauen als DJanes kommen sollen. Ich lege nur noch auf Anfrage bei großen Events auf. Sehr viel Zeit investiere ich nämlich in mein neuestes Projekt, als Hochzeitsplanerin für das Außergewöhnliche zu sorgen“, sagt Katrin M., wie es auf ihrer Homepage www.katrinm.de steht. Als kreativer Kopf mit einem riesigen Netzwerk ist es ihr ein besonderes Anliegen, den Hochzeitstag zu einem besonderen Event zu machen. Egal ob Deko und Floristik, freie Trauungen, Catering und eben alles, was zu einer besonderen Hochzeit gehört. „Ich kann zusammen mit dem Brautpaar alle Vorstellungen umsetzen, denn es gibt keine Grenzen. Wer mich bucht, der bekommt keine normale Hochzeit an einem normalen Ort, sondern das Außergewöhnliche“, berichtet Katrin Maier. Schon immer hatte die heute 39-Jährige mehrere Standbeine, und als Hochzeitsplanerin erfüllt sie sich selbst einen großen Wunsch. „Ich kenne aufgrund meiner Arbeit bei der Allianz, die ich sehr gerne mache, sowie den Kontakten aus der Musikbranche so viele Leute, die auch für Hochzeiten gebucht werden können, und somit einen unvergesslichen Tag dem Brautpaar samt Gästen bereiten“, äußert sich Katrin Maier. Dankbar ist Katrin Maier heute noch ihrem ehemaligen Chef, Heiko Lapp, Geschäftsstellenleiter der Filialdirek-
tion Göppingen bei der Allianz. Er ist für 162 selbstständige Vertreter und 100 Angestellte verantwortlich. „Dank Heiko bin ich zur Allianz gekommen, konnte mich hier beruflich super entwickeln. Und ich konnte auch immer meine Hobbys, die als zweite und dritte Standbeine nun fest in meinem Leben verankert sind, vorantreiben“, sagt Katrin Maier, die vor allem für Quereinsteiger ein Paradebeispiel ist, wie Frau, aber auch Mann, bei der Allianz und mit der Allianz beruflich und privat durchstarten kann.
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INITIATIV.
Frederick Brütting hat sein neues Reich bezogen: Im ersten Obergeschoss hat er die Nachfolge angetreten vom bisherigen Oberbürgermeister der Stadt Aalen, Thilo Rentschler, der die Geschicke der großen Kreisstadt seit 2013 geleitet hatte.
EXKLUSIV-INTERVIEW
INITIATIV.
Fotos: Jörg Frenze, JF-Fotostyle
FREDERICK BRÜTTING: Der neue Aalener OB
„Der Gang nach Aalen war für mich ein logischer Schritt!“ Sein Ergebnis kam einem Erdrutschsieg gleich: Über 70 Prozent im ersten Wahlgang fuhr Frederick Brütting (SPD) ein. Seit dem 1. Oktober hat der 37-Jährige nun das Rathaus gewechselt, raus aus dem vergleichsweise idyllischen Heubach mitten hinein in seinen neuen, den Aalener Amtssitz. „Ich bin hier super freundlich aufgenommen worden. Aber natürlich steht der Oberbürgermeister auch von Beginn an im Blickpunkt. Welpenschutz gibt es nicht.“ Wenige Tage nach seiner Amtseinführung sprach IN.-Herausgeber Ralph F. Wild mit dem neuen Aalener OB.
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INITIATIV. INITIATIV.: „Lieber Herr Brütting. Gestatten Sie uns, dass wir zunächst einmal zurückblicken? Auch wenn die Wahl schon ein paar Tage her ist: Waren Sie überrascht, dass Sie im Juli bereits im ersten Wahlgang mit einer solchen Mehrheit den Posten des OB in Aalen erobern konnten?“ Frederick Brütting: „Na ja, sagen wir mal so: Ich hatte auf einen Sieg im ersten Wahlgang hingearbeitet und gehofft, dass es so kommt. Aber mit der Mehrheit... Wissen kann man es im Vorfeld nie, wie die Wählerinnen und Wähler entscheiden. Die Wahrheit liegt in der Wahlurne.“ INITIATIV.: „Wie haben Sie den Tag erlebt damals im Juli?“ Frederick Brütting: „Ich war nervös. Am Abend zuvor war die letzte Wahlkampfveranstaltung. Dann aber kehrte eine merkwürdige Ruhe ein. Stille. Ich wusste an dem Tag zunächst so gar nichts mit mir anzufangen. Schließlich ist man dann als Kandidat hilflos. Ich habe mir Gedanken in alle Richtungen gemacht: Gibt es einen zweiten Wahlgang? Gewinnt ein anderer? Gewinne ich?“ INITIATIV.: „Dann aber kamen die ersten Ergebnisse ...“ Frederick Brütting: „Ja, und plötzlich war ich mir sicher, dass ich die Wahl gewonnen hatte. Zunächst stand das Resultat in Hofen fest. Als mir von dort gemeldet wurde, dass ich über 50 Prozent erreicht hatte, wurde mir bewusst: Es könnte tatsächlich im ersten Wahlgang gereicht haben. Besonders gefreut hat mich, als früherer Neresheimer, also vom Härtsfeld, dass die Ergebnisse in Ebnat und Waldhausen so gut waren. Dann konnte ich den Tag vollends genießen und habe mich natürlich sehr über das fantastische Ergebnis gefreut.“ INITIATIV.: „War der Gang nach Aalen ein logischer Schritt für Sie?“ Frederick Brütting: „Ja, tatsächlich. Aber irgendwo schien er auch unerreichbar. Wir gingen alle davon aus, dass Thilo Rentschler erneut kandidieren würde. Daher war das Thema für mich als weiterem Vertreter der SPD weit weg. Als er aber bekannt gab, nicht mehr ...
Foto: Ingrid Hertfelder
EXKLUSIV-INTERVIEW
INITIATIV.
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INITIATIV. ... anzutreten, habe ich die Chance gesehen. Und ich habe auch von vielen Seiten sehr große Unterstützung bekommen.“ INITIATIV.: „Sie saßen von 2009 bis 2012, Ihrem Amtsantritt in Heubach, im Aalener Gemeinderat. Würden Sie Aalen als Ihre Heimat bezeichnen?“ Frederick Brütting: „Lassen Sie es mich so ausdrücken: Es ist ein Teil meiner Heimat. Ich habe hier meine Vergangenheit ebenso wie in anderen Teilen der Region. Ich würde sagen: Die Ostalb ist meine Heimat.“ INITIATIV.: „Sie waren zehn Jahre lang sehr erfolgreich und sehr beliebt in Heubach als Bürgermeister. Vermissen Sie die Stadt bereits?“ Frederick Brütting: „Noch wohne ich in Heubach, so dass ich den engen Kontakt zur Stadt ja noch habe. Aber ich habe – das musste ich – mit Heubach abgeschlossen in meiner beruflichen, kommunalpolitischen Denke. Meine Gedanken sind jetzt ganz bei Aalen und ich freue mich sehr darauf.“ INITIATIV.: „Sie sagen, Sie wohnen ,noch‘ in Heubach. Wird sich das in absehbarer Zeit ändern?“ Frederick Brütting: „Ja, natürlich. Ich hoffe sehr zeitnah. Das war eine Wahlkampf-Aussage von mir und an der lasse ich mich messen. Meine Familie und ich freuen uns schon sehr auf Aalen.“ INITIATIV.: „In Heubach waren Sie nicht nur beliebt, sondern galten auch als Macher. Was bleibt Ihnen in Erinnerung?“ Frederick Brütting. „Sehr vieles. Schön ist, dass davon auch einiges in nächster Zeit seine Vollendung findet. Viele Projekte, die der Gemeinderat und ich angeschoben haben, werden jetzt voll abgeschlossen. Das ist toll zu sehen.“ INITIATIV.: „Geben Sie uns einen kurzen Einblick: Was macht den Unterschied aus zwischen einer Kleinstadt wie Heubach und einer Mittelstadt wie Aalen?“ Frederick Brütting: „Natürlich spielt die Größe in jeglicher Art eine Rolle. In
Heubach sind es 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt, hier in Aalen über 1100 plus Stadtwerke und Wohnungsbau. Bisher hatte ich fünf Amtsleiter, hier sind es mehr als 20. Früher konnte ich ganz schnell und kurz mit dem Fahrrad ins Rathaus fahren aufgrund der überschaubaren Fläche des Stadtgebiets von Heubach. Aalen dagegen ist mit all seinen Stadtteilen eine ganz andere Größenordnung.“
lieren und schaffen. Von all dem hängt zudem doch ab, wie sich das wirtschaftliche Umfeld in unserer Region entwickelt. Nur wenn es uns allen gelingt, eine Unabhängigkeit von der Co2-Besteuerung hinzubekommen, werden wir die Kosten senken können. Das schafft Sicherheit in der Wirtschaft, hält die Unternehmen vor Ort und sichert Arbeitsplätze. Zumal die Zeiten durch Corona nicht einfacher geworden sind.“
INITIATIV.: „Ihre Vorgänger Gerlach, bei dem Sie noch Gemeinderatsmitglied waren, und Rentschler absolvierten jeweils nur eine Amtszeit. Gab es im Vorfeld, vor Ihrer Zusage, zu kandidieren, Stimmen, die sagten: ,Freddy, tu Dir das nicht an!‘?“
INITIATIV.: „Apropos Pandemie: Spielt das Thema in Ihrem Handeln als Oberbürgermeister und Chef der Stadt Aalen weiterhin eine Rolle?“
Frederick Brütting: „Ja, die gab es tatsächlich. Und ich habe mir auch vieles angehört, weil ich andere Meinungen und Kommentare immer auf mich wirken lasse. Aber ich habe nie an meiner Entscheidung gezweifelt. Ich bin ein positiv denkender Mensch. Und das werde ich immer bleiben.“ INITIATIV.: „Der Gemeinderat ist das wichtigste Organ der Stadt. Er gilt aber nicht immer als einfach...“ Frederick Brütting: „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit jedem einzelnen Mitglied des Rates und bin da in meiner Haltung vollkommen unvoreingenommen.“ INITIATIV.: „Sie treten in einer Zeit des Wandels an. In turbulenten Zeiten bundesweit, weltweit. Was steht bei Ihnen ganz vorne auf der Agenda?“ Frederick Brütting: „Für uns alle muss ein Ziel das größte von allen sein: das Klima. Nur wenn es uns gelingt, tatsächliche Schritte einzuleiten hin zu einer Klimaneutralität, haben wir das wichtigste Ziel der Menschheit erreicht. Für uns in Aalen bedeutet das: Die Stadtverwaltung muss bis 2035 klimaneutral sein. Dafür werden wir ganz unterschiedliche Wege bestreiten. Wir müssen als Verwaltung dazu unseren großen Beitrag leisten. Umso schöner finde ich, dass auch die Bevölkerung in Form einer Bürgerinitiative darauf drängt. Für diese Unterstützung bin ich dankbar und gemeinsam werden wir das Ziel auch nicht aus den Augen ver-
Frederick Brütting: „Natürlich! Die Pandemie ist nicht vorbei. Wir alle leben hier in einer gewissen Vorsicht, halten uns strikt an Vorgaben. Schließlich kann niemand vorausahnen, wie sich Corona weiterentwickelt. Ich werbe weiterhin fürs Impfen. Unter anderem mit ...
EXKLUSIV-INTERVIEW
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Frederick Brütting in „seinem“ neuen Rathaus: Ein beeindruckender Mann übernimmt die Regie in der großen Kreisstadt. Links: Im Gespräch mit IN.-Verleger Ralph F. Wild (rechts) gemeinsam mit Aalens Pressesprecherin Karin Haisch.
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... kostenlosen Impfaktionen hier im Rathaus zum Beispiel Ende Oktober. Nur wenn es uns gelingt, dass sich nahezu alle Menschen impfen lassen, werden wir die Pandemie in den Griff bekommen. Aber wir müssen auch im Hinterkopf haben, dass es auch zu Mutationen kommen kann, gegen die die Impfungen weniger wirksam sind.“ INITIATIV.: „Dennoch sehnen sich die Menschen wieder nach Normalität, nach Freiheit...“ Frederick Brütting: „Ja – und das ist verständlich. Auch mein Ziel ist es,
dass wir im nächsten Jahr möglichst wieder der Normalität nahe kommen und alles irgendwann vorbei ist. Daher haben wir auch sofort nach meinem Amtseintritt eine Idee aus dem Wahlkampf umgesetzt: Alle Aalener Vereine werden im kommenden Jahr die Möglichkeit bekommen, für eine kulturelle Veranstaltung eine Location kostenlos zu nutzen.“ INITIATIV.: „Für diese Entscheidung erhielten Sie auf Facebook viele ,Daumen hoch‘. Sie sind seit jeher ein Politiker, der die sozialen Netzwerke ausführlich bespielt ...“
Frederick Brütting: „Ja, und das werde ich auch weiterhin tun. Auch wenn ich weiß, dass der Aufwand stark wachsen wird. Ich sehe Facebook und Co. als zusätzliche, wichtige Kanäle in der Medienlandschaft. Ich bin 37 Jahre alt und daher bin ich mit Facebook ,aufgewachsen‘. Ich kann mir eigentlich gar nicht mehr vorstellen, wie es ohne war. Schließlich kommt es dort auch zu vielen Meinungsaustauschen. Das schätze ich. Zudem besteht eben auch die Möglichkeit, sich vielleicht auch einmal als Experte zu einem Thema einzuschalten und die Sichtweise der Verwaltung dazulegen.“
EXKLUSIV-INTERVIEW INITIATIV.: „Als neuer Oberbürgermeister geht man sicherlich auch mit Wünschen oder gar Träumen in sein Amt. Welchen Wunsch haben Sie?“
INITIATIV.: „Wie schon erwähnt, waren es bei Ihren beiden Vorgänger ,nur‘ acht Jahre. Wie viele werden es bei Frederick Brütting?“
Frederick Brütting: „Den gleichen, den ich hatte, als ich in Heubach begonnen habe: Ich möchte Veränderungen. Das Ergebnis einer Wahl ist einerseits die Legitimation durch die Bevölkerung, durch die Demokratie. Andererseits wählen die Menschen doch auch eine Person oder eine Partei, damit sich etwas verändert. Ich möchte nach meinen Jahren hier in Aalen sagen können: Ja, ich habe etwas verändert.“
Frederick Brütting: „Das liegt zunächst ja nicht in meiner Macht. Gewählt bin ich jetzt für acht Jahre. Ich habe aber schon im Wahlkampf gesagt, dass ich mich dann auch ein weiteres Mal dem Wählervotum stellen werde. Das habe ich fest vor und werde es dementsprechend auch tun.“ INITIATIV.: „Geben sich eigentlich die OBs der Region gegenseitig Tipps?“
INITIATIV.
Frederick Brütting (lacht): „Sagen wir es so: Man kennt sich natürlich und steht in regem Austausch. Aber wir hatten auch schon, als ich Bürgermeister in Heubach war, ein Verhältnis auf Augenhöhe zwischen uns Stadtoberhäuptern. Jetzt gibt es zudem das Oberbürgermeister-Treffen, zu dem ich ab jetzt dann auch gehöre.“ INITIATIV.: „Herr Brütting, herzlichen Dank für das Gespräch. Wir wünschen Ihnen als eines der Magazine Ihrer Stadt viel Erfolg und werden Sie weiter begleiten auf Ihrem Weg hier in Aalen.“
Beeindruckend erstreckt sich die Stadt Aalen in alle Richtungen. Die größte Stadt in unserem Verbreitungsgebiet hat einen neuen Chef im Rathaus: Frederick Brütting. Foto: Jörg Frenze
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Unterwäsche, Nachtwäsche, Bademode und vieles mehr: Das hautnah outlet von Suse Weckelmann bietet einen großen Querschnitt an tollen Marken zum kleinen Preis. Foto: Mario Klaiber
hautnah outlet: Ab sofort dauerhaft in Gmünd ich froh, wieder eine feste Anlaufstelle bieten zu können
INITIATIV.: „Frau Weckelmann, wie kam es dazu, dass Sie wieder mit einem Laden in Gmünd präsent sind?“
INITIATIV.: „Dafür haben sie, so wirkt es auf uns, jetzt die bestmögliche Lösung gefunden ...“
Suse Weckelmann: „Die kurzen Verkäufe an verschiedenen Standorten in den letzten Jahren waren zwar sehr erfolgreich, aber die Nachfrage war einfach zu groß, um diese mit Sonderverkäufen abdecken zu können. Jetzt bin
Suse Weckelmann: „Ja, tatsächlich. Wir haben ein kleines Geschäft gefunden, dass sehr ansprechend und gemütlich ist. Dort bieten wir dieselben Marken an wie zuvor – nur eben zum halben Preis.“
Auswahl an tollen Markenartikeln stark reduziert.
Seit Mitte des Jahres ist sie wieder dauerhaft in Schwäbisch Gmünds Innenstadt vertreten mit dem HAUTNAH OUTLET in der Sebaldstrasse 6.“ Jeden Mittwoch und Samstag finden ihre Kundinnen und Kunden eine grosse
hautnah outlet
Besondere Wäsche zum besonderen Preis
Foto: Wegelin
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Suse Weckelmann liebt schöne Wäsche. Seit über 30 Jahren im Beruf musste sie 2018 aus gesundheitlichen Gründen ihr Geschäft schließen. Jetzt ist sie zurück mit einem Verkaufskonzept, das den Zeitgeist trifft.
Schwäbisch Gmünd, Sebaldstraße 6
von 9 bis 14 Uhr im Herzen von Schwäbisch Gmünd
Anzeige
Jeden Mittwoch und Samstag
INITIATIV. INITIATIV: „Nach wie vor finden Kunden also Dessous, Bademoden, Nachtwäsche und Homewear um 50 Prozent reduziert?“ Suse Weckelmann: „Richtig. Wir haben ein ständig wechselndes Angebot dieser Artikel und da es sich um Restbestände meiner Kolleginnen und Überhänge verschiedener Hersteller handelt, können wir alle paar Wochen neue Serien zu einem unschlagbaren Preis in unserem hautnah outlet anbieten. Unser Portfolio umfasst nach wie vor Dessous, Nachtwäsche, Homewear und Bademode. Zudem sind immer wieder Sport-, Still- und Prothesen- BH im Programm. Herren finden das ganze Jahr über reduzierte Unterwäsche, Schlafanzüge und Schönes für einen gemütlichen Abend auf der Couch.“
Marken im Outletverkauf (u. v. m.):
Skiny Aubade Marie Jo Prima Donna Anita Sunday in Bed Chantelle
Mehr erfahren? Dann werden Sie Mitglied der Hautnah-Community – einfach Email senden oder anrufen:
Email: info@hautnahweb.de
Mobil: 0152 - 57335045
INITIATIV.: „Sie haben mittwochs und samstags jeweils von 9 Uhr bis 14 Uhr geöffnet?“
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Den Sonntag im Bett? Genau dafür ist die wunderbare Marke „Sunday in Bed“ (oben und links) aus dem hautnah outlet von Suse Weckelmann.
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Suse Weckelmann: „Das hat sich von Anfang an bestens bewährt, sind es doch die zwei stärksten Einkaufstage in der Stadt Schwäbisch Gmünd. In Verbindung mit dem tollen Wochenmarkt bieten diese sich hervorragend an. Selbstverständlich werden wir die Öffnungszeiten vor Weihnachten anpassen und bestimmt die eine oder andere Aktion anbieten können. Seit der Eröffnung des Outlets bestätigt sich, dass dieses Konzept genau das richtige ist. Es hat sich ,herum gesprochen‘, dass ich zurück bin und jede Woche kommen mehr meiner früheren Kundinnen und Kunden zurück. Es ist jedes Mal auf beiden Seiten eine riesige Wiedersehensfreude. Ich kann vollkommen stolz und glücklich von mir behaupten: Ich habe meinen Beruf zu meinem Hobby gemacht.“
rawiMEDIA: Wir machen SIE öffentlich!
Seit vielen Jahren der Firmen-Partner in der Öffentlichkeitsarbeit
Fotos: Mario Klaiber/rawiMEDIA
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2016 ging Ralph F Wild den endgültigen Schritt in die Selbstständigkeit: „Das war immer mein Ziel und wohl auch programmiert“, sagt er heute – sein Unternehmen rawiMEDIA liefert, steuert und lenkt die Öffentlichkeitsarbeit für mittelständische Unternehmen, analog wie digital. Zudem veröffentlicht rawiMEDIA das Magazin INITIATIV., das Sie jetzt in der Hand halten. „Mit inzwischen riesigem Erfolg“, sagt der 50-Jährige. Bei allen Projekten an seiner Seite: seine Frau Larissa und ein großes Feld an Freelancern. Oft hat sich der Inhaber der Agentur mit Sitz in der Waldstetter Gasse 13 in Schwäbisch Gmünd gefragt: „Warum tun sich viele Unternehmen mit ihrem Auftritt in der Öffentlichkeit so schwer?“ Die Antworten hat er längst gefunden – auch wenn sie vielschichtig sind. „Oftmals ist es die Scheu vor dem publikumswirksamen Auftritt. Egal ob am Mikrofon, in einer Zeitschrift oder Zeitung oder auch im Netz! Sich öffentlich zu machen, als Unternehmen und Unternehmer, hat immer etwas von einem Seelen-Striptease. Da zucken dann viele zurück und vergessen, wie wichtig es ist, dem eigenen Haus das passende Image zu geben, das eigene Produkt auf allen Kanälen zu zeigen und – längst nicht an letzter Stelle – das eigene Netzwerk wachsen zu lassen.“ Netzwerkdenken hat sich Ralph F. Wild schon früh angewöhnt. Schon bei seinem ersten langjährigen Beruf als Journalist
mit Schwerpunkt Sport stand für ihn außer Frage: „Kenne ich niemanden ... kennt mich niemand ... wie soll sich da Erfolg einstellen?“ Und so ist es immer der Kontakt zu Menschen, der ihm wichtig ist und der für seine Agentur wertvoll ist: „Die hohe Zielsetzung muss es sein, dass wenn ein regionaler Unternehmer darüber nachdenkt, dass er Teile seiner Öffentlichkeitsarbeit outsourcen möchte, er automatisch an unsere Agentur denkt.“ Und so hat sich rawiMEDIA in den vergangenen Jahren zu einem sehr erfolgreichen Anbieter für Auftritte im Netz, aber auch analog entwickelt: „Natürlich läuft heute vieles digital. Da wirkte die Pandemie nochmals als Unterstützer. Internetseiten erlebten ihren nächsten Frühling, Social Medias ziehen die Menschen in ihren Bann. Und dennoch: Viele Unternehmen stellen sich und ihr Image immer noch gerne auf Papier dar. Das wird sich auch niemals ändern.“
Ralph und Larissa Wild (oben rechts) in den Büroräumen von rawiMEDIA. Und der Agentur-Bus in Schwäbisch Gmünd: „Wir machen Sie öffentlich!“
INITIATIV.
IMPRESSUM Herausgeber:
Agentur rawiMEDIA Rigaerstraße 10/1, 73568 Durlangen; info@rawimedia.de; Mobil: 0170 4838084; Büro: Waldstetter Gasse 13, 73525 Schwäbisch Gmünd REDAKTION Chefredaktion: Ralph F. Wild Kontakt: info@rawimedia.de Redaktion: Thomas Ringhofer, Jörg Hinderberger Fotografen Mario Klaiber, Jörg Frenze, Fabiola Maldonado, Josef Mike Kristof Wir übernehmen für unaufgefordert eingesendete Manuskripte und Fotos keine Haftung. Datenschutzrichtlinie: siehe www. rawimedia.de
Und so sieht Wild den Erfolg von rawiMEDIA in einer Denke, die niemals den klassischen Weg ausschließt, auch wenn neue Medien längst ein großes Stück vom Kuchen einnehmen. „Bei den Unternehmen, die über uns eine Komplettbetreuung genießen, ist es immer ein Zusammenspiel von Internet und Print, von Mund-zu-Mund-Propaganda und Google, Facebook, Instagram und Co.“ Daher war es für den Inhaber auch nie ein Widerspruch, in der heutigen Zeit ein (Druck und Epaper) Magazin auf den Weg zu bringen. 2018 bekam die Idee von INITIATIV. – Ihr Magazin für die Region Flügel. Seither hat die Zeitschrift einen Siegeszug hinter sich gebracht. „INITIATIV. wurde immer bekannter in einer großen Region – schließlich erscheinen wir in Schwäbisch Gmünd, Aalen, Göppingen und Schorndorf und natürlich auch in den umliegenden Gemeinden.“
Dabei ist Wild einem großen Feld an Freelancern dankbar, die immer mitarbeiten an einem Magazin, das inzwischen die 200 Seiten an Umfang deutlich geknackt hat: „Wir leben im Heft von vielen grandiosen Ideen, von – unserem Namen entsprechend – vielen Initiativen und von herausragenden Fotos.“ So hätten viele Unternehmen auch längst eingesehen, dass hochwertige Fotografien sie voran bringen. „Und um unsere redaktionellen Storys sieht es natürlich nicht anders aus.“ Und dann braucht es natürlich noch jemandem im Hintergrund – mit dem Blick für das Große und Ganze. Und der Kritik im richtigen Moment. „Mit meiner Frau an meiner Seite kann uns nichts umwerfen“, sagt der Firmeninhaber. Larissa Wild ist Lehrerin an der PestalozziSchule in Gmünd-Herlikofen, aber stets ein wichtiger Faktor in der Agentur: „Kein Magazin, das zum Schluss nicht vor dem Druck durch ihre Hände geht!“
INITIATIV. erscheint zweimal im Jahr, jeweils Frühling und Herbst. Auslage im Gebiet Ostalb, Göppingen, Schorndorf, Heidenheim Copyright für den gesamten Inhalt, wenn nicht anders angegeben: Agentur rawimedia.de Druck: Druckerei Mainz, Aachen
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ID-Nr. 21108420
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INITIATIV.
Drücken wir uns doch einfach einmal zum Schluss dieser Ausgabe die Daumen: Corona hat in den letzten vier INITIATIV.Magazinen stets einen stattlichen Anteil eingenommen. Themen wie Krankheit, Tod, Maßnahmen und Verbote, Abstand und Maske ließen sich nicht leugnen. Und tun es bis heute nicht. Doch die Chancen steigen – mit jedem, der sich impfen lässt, rückt das Ende der Corona-Pandemie näher. Daher: Wir sind guter Dinge! Wie wir es immer sind. Denn Optimismus und Dankbarkeit sind ein wunderbarer Ansatz. Daher hoffen wir auf eine Corona-freie Zeit. Vielleicht schon in unserem nächsten Heft. Danke für Ihre Treue als Leserinnen und Leser, als Partnerinnen und Partner. 244 Seiten sprechen eine deutliche Sprache – für Sie und für uns.
Es grüßt Sie herzlich
Ralph F. Wild
Geschäftsführer Agentur rawiMEDIA
Ausgabe 7 Ihres Magazin
INITIATIV. erscheint April 2022
Auch im
ABO
erhältlich
April 2022
Fotot: Jens Schamberger
OSTERN
DIE GRÖSSTE GESCHICHTE ALLER ZEITEN – AM SCHÖNBLICK IN SCHWÄBISCH GMÜND
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2022
FORUM SCHÖNBLICK SCHWÄBISCH GMÜND Willy-Schenk-Straße 9, 73527 Schwäbisch Gmünd info@schoenblick.de – www.schoenblick.de