REAL DRIVING LIFESTYLE MOTORMAGAZIN 04/2013 ISBN 978-3-942853-21-7
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unst kommt von Können. Doch. Doch. Das klingt alt und hergebracht und der Volksmund spricht aus dem Ober- und Unterkiefer desjenigen, der diesen Satz in die Freiheit entlässt. Blitzschnell schießen einem Diskussionen um Badewannen mit Fettrand, putzsüchtige Reinigungskräfte, Kunstskandale, Fälschungen und Sammelwut in den Kopf.
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unst kommt aber nicht nur von Können, sondern auch von Wissen und Kennen. Kunst kommt also nicht nur aus der werkenden Hand, sondern vom denkenden Kopf. Deshalb ist nicht jeder Handwerker ein Künstler, aber jeder Künstler auch ein Handwerker. Das gilt natürlich für Maler, Bildhauer, Musiker, Modeschaffende und Auto-Designer. Das Kutschendesign aus den Anfängen der motorisierten Mobilität ist aus heutiger Sicht putzig bis amüsant. Die Straßenkreuzer der 50er und 60er Jahre imposant, die Karosserielinien der 70er bestechen durch oberlehrerhafte Kastenformen, die 80er durch geschmackliche Entgleisungen, die 90er und die 0er-Jahre durch Einfallslosigkeit.
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a ist es umso schÜner, wenn manche Fahrzeuge anders aussehen als alle anderen. Cadillac erreicht das durch Ecken und Kanten. Der ATS ist anders. So wie gute, moderne Architektur, die ihre Linien und Zßge in den Beton schneidet, faltet sich das Blech scharf um Triebwerk, Vorderachse und Räder.
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ie Front schneidet die Luft vor dem K체hler. Die Scheinwerfer stehen senkrecht. So wie der Maserati GT 3200, also die erste Generation des italienischen Sportlers, mit seinen Bumerangheckleuchten begeisterte, tut der ATS das mit seinen Bumerangscheinwerfern. Vertikal in die Kotfl체gel gegossen machen sie den ATS immer pr채sent, aber nie aufdringlich.
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der, wie Fachleute formulieren: „Dreidimensionale, scheinbar das Raum-Zeitkontinuum (zwischen flächig und räumlich, einst und morgen) zu überbrücken befähigte Leuchteinheiten.“ Zurück zu den Bumerangs. Die konnten zwar noch nie singen, kleine, australische Blondinen allerdings schon und beide heißen „Kylie“, so wie das australische Wurfholz. Der älteste Bumerang wurde nicht im Gepäck von Frau Minogue, sondern in den polnischen Karpaten entdeckt. Er war aus dem Stoßzahn eines Wollhaarmammuts gefertigt und natürlich nicht aus den Überresten der Vorfahren der besagten Sängerin.
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wei Designkanten definieren die Seiten der Motorhaube, zwei weitere bilden einen Powerdome f端r den 2-Liter-Vierzylinder-Turbo mit 276 PS.
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er chromeingefasste Grill formt ein “V“ in dessen Mitte das Cadillac-Logo thront. Es symbolisiert eine Krone und ein Schild und stammt vom französischen Namensgeber Antoine Laumet de La Mothe, Sieur de Cadillac, der im Jahr 1701 die Stadt Detroit gründete. Henry Martyn Leland seinerseits rief am 22. August 1902 Cadillac ins unternehmerische Leben. Die Marke wurde fortan berühmt durch ihre atemberaubenden Karosserien, Heckflossen, luxuriöse Cabriolets und 16-Zylindermotoren.
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temberaubende Designschw端nge stehen nach wie vor f端r Cadillac. Die Luxusmarke des GM-Konzerns erhielt deshalb auch nicht unerwartet den Red Dot Design Award 2013. Schnell, wendig und extrem dynamisch fordert der ATS die Wettbewerber in der Premium-Mittelklasse heraus. Wo ist der 3er BMW, wo der A4 von Audi?
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er ATS will sich mit ihnen messen und begegnet den europäischen Konkurrenten auf Augenhöhe. Die schlanke Flanke führt das Auge zum Heck. Dort stehen die Leuchten ebenfalls senkrecht, wo sonst die meisten quer liegen.
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nnen überzeugt die Verarbeitungsqualität. Hochwertig, luxuriös und dennoch funktional. Das große Multifunktionsdisplay könnte fast ein eingebautes iPad sein. Es reagiert sogar auf berührungslose Wischgesten. Dazu gleich mehr. Zunächst steigen wir ein. Die Türen schließen satt. Das Fahrzeug quittiert die Berührung des Startknopfs mit einer Begrüßungsmelodie. Im Display blendet sich mit einer Fanfare das Logo des Multifunktions-Bedienungssystems „CUE“ (Cadillac User Experience) ein.
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er Touchscreen zeigt im Grundmenu die Icons für das Radio, die Telefon vernetzung, das Navigationssystem, die Systemeinstellungen und die Klimaanlage. Der Cadillac-Nutzer kann noch weitere Apps hinzufügen oder die Reihenfolge der Icons verändern. Das ist so einfach wie bei einem iPad und erübrigt eine Schalterflut auf der Mittelkonsole. Das Navigationssystem hört aufs Wort und der Maßstab der Anzeige lässt sich durch die bekannten Fingergesten verändern.
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ie Position des Fahrzeugs stellt ein kleiner, symbolisierter ATS auf dem Display dar, das auf Wunsch auch eine sehr genaue 3D-Darstellung ermöglicht. So ist das Armaturenbrett sehr aufgeräumt und dennoch multifunktional. Das Head-up-Display spiegelt Informationen über Geschwindigkeit, Tempolimits, Navigationshinweise und Drehzahl auf der Fahrerseite in die Windschutzscheibe.
Unterkante sanft elektrisch รถffnet und schlieร t. Die luxuriรถsen Sessel und das geschmackssichere Interieur belegen den hochwertigen Eindruck im Innenraum.
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nter dem Tastenfeld in der Mitte versteckt sich ein beleuchtetes Geheimfach, das sich durch Druck an der
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체r die Passagiere hinten und das Gep채ck bietet der Amerikaner gut Platz. Der Kofferraum fasst 381 Liter.
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as sportliche Fahrwerk passt zum agilen Eindruck des Motors mit 276 PS und 353 Nm Drehmoment. So spurtet der ATS in gut 6 Sekunden von Null auf Hundert und sprintet weiter bis auf 240 km/h. Bei einem Verbrauch um 10 Liter und einem Grundpreis ab 39.580.-â‚Ź ist der ATS eine Alternative auf dem Markt der Premium-Fahrzeuge und der Einstieg in das GefĂźhl einen Cadillac zu fahren.
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er ATS ist nicht nur mit Heckantrieb, sondern auch mit Allradantrieb erh채ltlich.
WINTERTRAINING
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ei einem Wintertraining in der Schweiz zeigt der amerikanische Allradler, dass nicht nur Audi quattro kann. Gemeinsam mit seinen Marken-Br체dern SRX, CTS und Escalade lassen wir es auf der zugeschneiten Eisfl채che stauben.
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er Instruktor kann in den Pausen viel von Fahrertrainings berichten; auch von solchen an denen P채rchen teilnehmen.
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nstruktor Rolf Maritz: „Es gibt auch gute Männer, die nehmen ihre Partnerin in die Arme und sagen. „Schatz, Du fährst besser Auto als ich.“ Es war aber auch schon so, ich bin gerade von einem Fahrtraining in Schweden zurück gekommen, da habe ich ein Auto gehabt, da war die Scheibe von innen ganz beschlagen, weil eine große Diskussion statt gefunden hat. Ich habe die Frau heraus geholt und sie hat mir gesagt: „Rolf, ich wollte ihm nur helfen.“ In unserer Gruppe gab es keine Diskussionen, sondern nützliche Tipps für das Anfahren am Berg, auf Schnee und Eis und anspruchsvolle Übungen, um die Hinweise auch in die Praxis umzusetzen.
REAL DRIVING Impressum:
So funktioniert REAL DRIVING:
Verlag: Proremo GmbH Gernotstr. 8 80804 MÜNCHEN ISBN 978-3-942853-10-1
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Herausgeber: Reinhold Deisenhofer Redaktion: Mathew Wales Amy Werner Grafik und Layout: Niklas Herrmann Programmierung: Harald Öhl
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