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Alt werden, jung bleiben
… daran feilen wir seit Anbeginn unserer Kultur. Da ist aber noch viel mehr drin, als bloß die Anzahl der Lebensjahre zu erhöhen! Ein paar Werkzeuge dafür halten wir bereits in unseren Händen. Ein Gespräch mit der Molekularbiologin Dr. Renée Schroeder über kaltes Wasser, Verjüngungsdrogen und Sirtfood.
Kurz: ihr Masterplan für ein (sehr) langes, gesundes Leben.
INTERVIEW Maria Dorner
Frau Dr. Schroeder, Sie unterscheiden minutiös zwischen Wissen und Glauben – Letzteres zählt für Sie nach eigener Aussage nicht. Alles muss nachweisbar sein, einen Bezug zur Realität haben. Und ausgerechnet Sie haben nun ein Buch über die Unsterblichkeit geschrieben. Wie geht sich das aus?
Dr. Renée Schroeder: Das geht sich gut aus. Erkenntnisse der Alternsforschung zeigen nämlich, dass es gar nicht so komplex ist, den körperlichen Alterungsprozess zu verlangsamen. Ich weiß, dass es möglich ist, weil wir das Werkzeug dazu haben.
fGut, aber das sind jetzt schon zwei Paar Schuhe: unsterblich sein oder dem Altern ein Schnippchen schlagen. Natürlich. Die Unsterblichkeit ist ja auch nichts weiter als ein Gedankenexperiment. Ewig gibt es nicht, schon allein deshalb nicht, weil auch das Universum endlich ist.
Aber an unserem unausweichlichen Ende soll, wenn es nach Ihnen geht, nicht das Alter schuld sein? Zumindest nicht so früh. Der Tod lässt sich nicht abschaffen, solange es Unfälle,
Kriege und Krankheiten gibt. Aber es ist möglich, ihn hinauszuzögern. Den körperlichen Verfall aufzuhalten – und so unliebsamen Folgen des Alterns vorzubeugen, wie Herzinfarkt, bestimmten Krebsarten, Demenz – ist keine Illusion, sondern aus meiner Sicht nur eine Frage der Zeit.
Okay, Ihr Plan ist also, sehr alt zu werden und dabei jung zu bleiben? So ist es. Und ich bin davon überzeugt, dass die Umsetzung in den kommenden zehn Jahren das große Thema der Biochemie sein wird.