Begegnungen Einsatzprotokoll
Tessiner Präzisionsarbeit Salorino (TI), 16.02.2020
Ein Mountainbiker ist in einer Gruppe am Monte Generoso unterwegs. Plötzlich kommt er von der Strecke ab und stürzt einen steilen Abhang hinunter. Dichter Wald erschwert die Rettung, doch die erfahrene Tessiner Crew kann den Verunfallten an der Rettungswinde aus dem unwegsamen Gelände ausfliegen. Ein sonniger Sonntag Mitte Februar: Die höchsten Gipfel sind zwar noch schneebedeckt, in den tieferen Lagen machen sich jedoch erste Anzeichen des kommenden Frühlings bemerkbar. Die Temperaturen südlich der Alpen sind bereits angenehm mild, die Schweiz hat noch keinen einzigen Corona-Patienten verzeichnet, und viele Menschen verbringen den Tag draussen beim Sport oder anderen Freizeitaktivitäten. Die Crew der Rega-Basis Locarno hält sich bereit: An Tagen mit solchen Wetterverhältnissen wird der Rettungshelikopter erfahrungsgemäss mehrere Male aufgeboten. Nach dem morgendlichen Briefing geht jedes Crew-Mitglied Aufgaben auf der Basis nach. Diese sind in einem Wochenplan festgehalten und reichen von der Überprüfung
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der Medikamente durch den Notarzt bis hin zum Putzen des Helikopters oder des Hangars durch die gesamte Crew. Dann, um 11 Uhr, der erste Alarm des Tages: Die Rega-Einsatzzentrale bietet die Tessiner Crew für die Rettung eines verunfallten Mountainbikers auf. Dieser war mit einigen Kollegen am Monte Generoso unterwegs, als er von der Strecke abkam und einen Abhang hinunterstürzte. Pilot Corrado Sasselli prüft auf einer Karte anhand der von der Einsatzzentrale erhaltenen Informationen die Verhältnisse am Einsatzort: «Der Patient lag in einer dicht bewaldeten, kaum zugänglichen Gegend. An eine Landung war unter diesen Umständen nicht zu denken. Wir entschieden uns deshalb, ihn mit der Rettungswinde auszufliegen», erklärt Corrado Sasselli. Um keine Zeit zu verlieren, bereitet sich die Crew von «Rega 6», so der Rufname der Tessiner Basis, schon vor dem Start am Flugplatz Magadino auf den Einsatz mit der Rettungswinde vor. Der Notarzt legt bereits jetzt seinen Klettergurt an, an dem später der Windenhaken befestigt werden kann.
Wenn der Helikopter nicht in der Nähe des Verunfallten landen kann, kommt die Rettungswinde zum Einsatz.
Schwer zugänglicher Unfallort
Während des Fluges zum Einsatzort stellt die Einsatzzentrale der Rega eine Konferenzschaltung zwischen der Crew und einem Kollegen
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