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Augsburg wurde vermutlich während der Regierungszeit des Kaisers Augustus gegründet. Deshalb ließ die Reichsstadt 1594 die Bronzefigur des Stadtgründers auf dem Pfeiler des Augustusbrunnens vor dem Rathaus aufstellen.
Augusta Vindelicum – die glanzvolle Provinzhauptstadt des römischen Raetien Im Jahr 1985 feierte die einstige Römerstadt Augsburg ihre Gründung im Jahr 15 v. Chr. In diesem Jahr hatten römische Truppen die Alpen überquert und die im Voralpenland lebenden Kelten besiegt. Mit einer Stadtgründung im herkömmlichen Sinne hat dieses Datum allerdings (davon geht die neuere Forschung heute aus) nichts zu tun. Denn die Gründung der Römersiedlung auf der vor verheerenden Hochwassern sicheren Hochterrasse im Mündungsdreieck der Gebirgsflüsse Lech und Wertach, aus der zunächst die Römerstadt Augusta Vindelicum und dann das heutige Augsburg hervorgingen, erfolgte wohl erst in den Jahren zwischen 8 v. Chr. und spätestens 37 n. Chr. Dieser Zeitraum umfasst also auch noch die Regierungszeit von Kaiser Tiberius (14 n. Chr. – 37 n. Chr), des Nachfolgers von Augustus. Auf jeden Fall ist Augsburg die nach Trier und Kempten älteste Stadt Deutschlands. Im Zeitraum von 8/5 v. Chr. bis 15/16. n. Chr. bestand am Zusammenfluss von Lech und Wertach im heutigen Augsburger Stadtteil Oberhausen ein Militärlager. Ein Hochwasser war vermutlich die Ursache dafür, dass es aufgegeben wurde. 1910/13 wurden in einer Kiesgrube über 10 000 Einzelfunde, Waffen, Werkzeuge und andere Ausrüstungsgegenstände sowie viele für die Datierung wichtige Münzen geborgen. In Augsburg wurden zahlreiche römische Steindenkmäler gefunden. Das Römische Museum Augsburg zeigt deshalb heute die bayernweit bedeutendste Sammlung.
Als Nachfolger des aufgegebenen Militärlagers wurde auf der Spitze der Hochterrassen zwischen Lech und Wertach im heutigen Domviertel ein circa zehn Hektar großes Lager errichtet. In seinem Umfeld ent-
stand die Zivilsiedlung Augusta Vindelicum mit Handwerkern und Händlern. Ab 46/47 n. Chr. war der bedeutende Militärplatz Augusta Vindelicum durch die römische Staatsstraße Via Claudia Augusta mit Oberitalien verbunden. Nach der Aufgabe des Militärlagers um das Jahr 70 n. Chr. entwickelte sich die Zivilsiedlung weiter und löste nach jüngsten Forschungen Cambonunum (Kempten) als Hauptstadt der unter Kaiser Tiberius (14 – 37 n. Chr.) gebildeten Provinz Rätien ab. Um das Jahr 121 n. Chr. stattete Kaiser Hadrian die Siedlung mit dem Stadtrecht aus. Ihr offizieller Name lautete Municipium Aelium Im Stadtteil Oberhausen wurde Augustum. Während des 2. und 1998/99 das fast sieben Meter 3. Jahrhunderts entwickelte sich hohe, um 180/200 n. Chr. errichtete ein blühendes Gemeinwesen mit Pfeilergrab des Rechtsgelehrten Forum, Tempeln, Bädern und einer M. Aurelius Carus und seiner Markthalle. Um 170/180 n. Chr. Familie gefunden. wurde Augusta Vindelicum (= Aelia Augusta) mit einer Wehrmauer umgeben. Außerhalb der Stadtmauer der Römerstadt erstreckten sich entlang aller Ausfallstraßen weite Gräberfelder. Nach der Verwaltungsreform Kaiser Diokletians wurde Augsburg zur Hauptstadt der „Raetia secunda“, Flachlandraetiens. Die Hauptstadt der alpinen „Raetia prima“ wurde das schweizerische Chur. Im 4. und 5. Jahrhundert blieb Aelia Augusta als Hauptstadt der Provinz Raetia secunda in unveränderter Größe bestehen. Die römische Verwaltung endete in Aelia Augusta wohl erst um die Mitte des 5. Jahrhunderts. Für den Übergang von der spätrömischen Epoche zum frühen Mittelalter konnte eine durchgängige Besiedlung Augsburgs nachgewiesen werden. Man hat zahlreiche Relikte gefunden, die die Pracht und den Reichtum der Stadt am Lech bezeugen. Sogar die Reste eines Hafens am Lech wurden hier entdeckt. Das 1966 eröffnete Römische Museum Augsburg kann bestenfalls einen kleinen Teil der Funde ausstellen.
Augsburger Humanisten wie Konrad Peutinger und Markus Welser weckten das Interesse an den antiken Spuren in der Stadt. Eine Kopie der „Tabula Peutingeriana“ im Römischen Museum erinnert daran.
Im Römischen Museum Augsburg: Solche Pinienzapfen oder Zirbelnüsse zierten viele römische Steindenkmäler. Das antike Fruchtbarkeits- und Unsterblichkeitssymbol findet sich heute im Augsburger Stadtwappen wieder.
1
Römisches Museum Augsburg: Funde aus der antiken Stadt und Schwaben
Das Römische Museum Augsburg zeigt zwar Fundstücke aus dem Spektrum zwischen der Vorgeschichte und der frühchristlichen beziehungsweise frühmittelalterlichen Epoche. Den Schwerpunkt der Dauerausstellung des 1966 in der ehemaligen Dominikanerkirche St. Magdalena eröffneten Museums bilden allerdings die Funde der ehemaligen Provinzhauptstadt Augusta Vindelicum und aus anderen Orten des bayerischen Schwaben mit römischer Vergangenheit. Den (auch optischen) Schwerpunkt des Museums bilden zahlreiche Steindenkmäler, die bedeutendste Sammlung dieser Art in Bayern. Unter den weit mehr als hundert in Augsburg gefundenen Steindenkmälern sind Weiheinschriften zu Ehren der Götter, Bauinschriften, Ehreninschriften für Kaiser, Patrizier oder Angehörige der lokalen Eliten, Grabinschriften und Meilensteine. Zu den herausragenden Exponaten zählen der 1992 gefundene sogenannte „Victoriaaltar“ von 260 n. Chr. sowie zwei Pfeilergrabmäler, die im heutigen Stadtteil Oberhausen entdeckt wurden. Dort wurde 1709 das um 200 n. Chr. errichtete viereinhalb Einer der wichtigsten Funde im Museum Meter hohe Pfeilergrabmal ist der vergoldete Offiziershelm. der Familie des Titus Flavius Primanus gefunden. 1998/99 entdeckte man in Oberhausen auch das um 180/200 n. Chr. errichtete 6,90 Meter hohe Pfeilergrabmal des Rechtsgelehrten Marcus Aurelius Carus. Das Grabmal eines Händlers zeigt den Weintransport mit dem Ochsenkarren. Andere Steine stellen Kaufleute und Handwerker bei der Arbeit, Ehepaare und Gottheiten sowie immer wieder Pinienzapfen dar: Sie waren ein römisches Fruchtbarkeits- und Unsterblichkeitssymbol.
Bei Museumsbesuchern besonders gefragt sind aber auch einige Funde aus Metall: Fast schon das „Markenzeichen“ des Museums ist der lebensgroße – einst vergoldete – bronzene Pferdekopf, der wohl zu einem Kaiserstandbild des 1./2. Jahrhunderts gehörte. Noch gut erhalten ist die Vergoldung eines Offiziershelms aus dem 4. Jahrhundert. Von den Wirren der Markomannenkriege zeugt ein 1978 gehobener Schatzfund von 52 Goldmünzen, der 163/164 n. Chr. vergraben wurde. Unter den zahllosen Kleinfunden ragt die 1911 im Lech entdeckte vergoldete Bronzestatuette des Genius Populi Romani, des Staatsschützers der Römer, hervor. Die wohl anmutigste Bronzestatuette im Museum ist eine 22 Zentimeter große Figur der sandalenlösenden Göttin Venus. Außerdem sieht man im Römischen Museum Augsburg Keramiken, Schmuck, Waffen und andere AusBronzestatuette im Römischen rüstungsgegenstände römischer Museum: die sandalenlösende Militärs, aber auch Bruchstücke Venus, die Göttin der Schönheit. von Mosaiken und Modelle von Rekonstruktionsversuchen. Unter zahlreichen Glasfunden ragt die sogenannte „Adam-und Eva-Schale“ hervor. Die in das Glas eingeritzte Darstellung des Sündenfalls entstand um 330/340 in der Region Köln und ist der erste Nachweis für frühe Christen in Augusta Vindelicum. An die Antikenbegeisterung der Augsburger Humanisten erinnert eine vergrößerte Kopie der „Tabula Peuringeriana“: Die einzige bekannte mittelalterliche (Original-)Kopie der römischen Weltkarte des 4. Jahrhunderts wurde durch Markus Welser publiziert, bis 1714 war sie in Augsburg nachweisbar. Neben den provinzialrömischen Sammlungen in Regensburg und München gehört die des Römischen Museums Augsburg zu den bedeutendsten in Bayern. Sonderschauen ergänzen ihre Dauerausstellung. Römisches Museum Augsburg Dominikanergasse 15 Telefon 08 21/3 24-41 31 roemisches.museum@augsburg.de www.augsburg.de Di 10 – 20 Uhr, Mi – So 10 – 17 Uhr
Eine Glasschale zeigt den Sündenfall: Sie ist der älteste Beleg für Christen im römischen Augsburg.
2
In der Basilika St. Ulrich und Afra: die heilige Afra im römischen Sarkophag
Um 565 beschreibt der Reisende Venantius Fortunatus den Kult um die frühchristliche Märtyrerin Afra, die im Jahr 304 auf einer Lechinsel verbrannt worden sein soll und die schon damals als einzige Märtyrerin in Deutschland verehrt wurde. Ob es die heilige Afra wirklich gegeben hat, ist heute umstritten. Sicher ist: Die 1064 gehobenen Gebeine wurden in eben jenem römischen Sarkophag bestattet, der in der 1962/63 neu gestalteten Unterkirche der katholischen Basilika St. Ulrich und Afra zu sehen ist. Er birgt einen gläsernen Schrein, in dem die Gebeine ruhen. St. Ulrich und Afra Ulrichsplatz täglich 8 – 18 Uhr, Mi 10.30 – 15 Uhr geschlossen
Der römische Sarkophag in der Unterkirche der Basilika St. Ulrich und Afra.
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In der Augsburger Handwerkeraltstadt: der Stein mit den „sieben Kindeln“
In der nördlichen Jakobervorstadt entdeckt man ein römisches Sarkophagrelief aus dem 3. Jahrhundert – eingemauert in die Hausfassade des Anwesens „Bei den sieben Kindeln 3“. Das Steindenkmal – wohl die Längsseite eines Sarkophags, in dem vermutlich ein Kind bestattet wurde – zeigt sechs spielende Kinder. Die Volkssage hat das siebte Kind in einem Lechkanal ertrinken lassen. Doch schon der Humanist Markus Welser, der den Stein in seiner Augsburger Chronik von 1594/95 behandelte, war sich sicher, dass das siebte Kind in dem steinernen Sarg lag. Bei den sieben Kindeln 3 öffentlich zugänglich
Eine Glasscheibe schützt erst seit wenigen Jahren den römischen Stein am Anwesen „Bei den sieben Kindeln“, der sechs spielende Kinder zeigt.
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Beim Augsburger Dom: römische Funde am Haus des Humanisten Peutinger
Der 1465 geborene Augsburger Kaufmannssohn Konrad (IV.) Peutinger hatte in Italien Rechtswissenschaften studiert und in dieser Zeit den Humanismus kennengelernt. Der Stadtschreiber sammelte römische Münzen und Steindenkmäler und begründete die Augsburger Römerforschung. Nach ihm benannte Markus Welser die 1598 in Augsburg publizierte „Tabula Peutingeriana“, die Kopie einer römischen Weltkarte. An der Tordurchfahrt und im Innenhof des Peutingerhauses beim Dom wurden von Peutinger gesammelte römische und jüdische Steindenkmäler wie das Grabmonument des Iulianus Iulius aus dem frühen 3. Jahrhundert eingemauert. Peutingerstraße 11 in der Regel zugänglich Römische Inschriftensteine und ein Grabmonument entdeckt man beim Peutingerhaus.
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Auf dem Domvorplatz: Replikate von Steindenkmälern an der Römermauer
Südlich des Augsburger Doms endete die von einer Wehrmauer umgebene römische Provinzhauptstadt. Auf dem Domvorplatz liegen die Mauerreste der Johanniskirche aus der Zeit der Karolinger – in den konservierten Relikten wurden 1999 die überbauten Fundamente eines römischen Peristylhauses (ein Bau mit von Säulen umgebenem Innenhof) durch eine Pflasterung kenntlich gemacht. Über den Platz zieht sich die 1954 erbaute „Römermauer“, bei der in Augsburg gefundene Steindenkmäler ausgestellt sind. Zu sehen ist auch das vollständige, um 180/200 n. Chr. errichtete 6,90 Meter hohe Grabmal des Marcus Aurelius Carus, das erst 1998/99 geborgen wurde. An der Römermauer stehen nur Replikate, die Originale sieht man im Römischen Museum.
Jederzeit öffentlich zugänglich ist die Römermauer beim Dom.
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Diözesanmuseum St. Afra Augsburg
Das Augsburger Diözesanmuseum St. Afra ist in historischen und neu erbauten Räumen um den Domkreuzgang untergebracht. Nur ein paar Schritte nördlich des romanisch-gotischen Doms erlaubt ein archäologisches Fenster den Blick in den Untergrund. Er reicht bis zu den römischen Fundamenten, die unter späteren Bebauungsschichten vergraben lagen. In Vitrinen darum herum sieht man einige der Fundstücke. Zu sehen sind zum Beispiel Fragmente eines römischen Wandfreskos in leuchtenden mediterranen Farben. Diözesanmuseum St. Afra Kornhausgasse 3 – 5 Telefon 08 21/31 66-3 33 Di – Sa 10 – 17 Uhr, So 12 – 18 Uhr www.bistum-augsburg.de Rot und orange leuchten die Fragmente römischer Wandfresken, die nun im Diözesanmuseum zu sehen sind.
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Archäologischer Garten Pfaffengässchen
Im Zentrum der Römerstadt liegt ab Sommer 2011 der Archäologische Garten im Äußeren Pfaffengässchen. Schautafeln und Markierungen antiker Bauten und Straßen geben einen Überblick über die Nutzung des Grundstücks – von Kasernenbaracken römischer Soldaten über ein öffentliches Bad des 2. bis 4. Jahrhunderts bis hin zu einem fast restlos verschwundenen Karmelitenkloster. Ein Schichtenmodell gibt Einblick in römische und mittelalterliche Strukturen unter der Erde. Ein zweiter thematischer Schwerpunkt ist das römische Bauwesen: Welches Material wurde verwendet? Wie wurde es verarbeitet? Woher kamen die Rohstoffe, und wie wurden sie transportiert? Römische Quader und Säulen belegen die Fertigkeit der Steinmetze und das Können der Bauingenieure. Originalfunde und detailgetreue Nachbildungen erklären antike Technologien wie eine römische Fußbodenheizung oder einen römischen Herd. Reste eines römischen Herds im Äußeren Pfaffengässchen.
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Römerfunde beim „Wieselhaus“
Bei den archäologischen Untersuchungen im Zuge der Sanierung des „Wieselhauses“ (Äußeres Pfaffengässchen 23) und des Umbaus zum „Fugger und Welser Erlebnismuseum“ konnten Überreste römischer Stein- und Holzbauten nachgewiesen werden. Dass hier mit Funden zu rechnen war, hatten frühere Grabungen gezeigt, bei denen wenige Meter nördlich des Wieselhauses Überreste eines Steingebäudes mit Fußbodenheizung und Mosaikfußböden zutage kamen. Die Steinbauten gehörten wohl zum Forum der Provinzhauptstadt. Die Holzbauten werden als Mannschaftsunterkünfte eines frührömischen Militärkastells gedeutet. Auf Schautafeln im künftigen „Fugger und Welser Erlebnismuseum“ sollen diese Ausgrabungsfunde vorgestellt werden.
Fundamente eines römischen Gebäudes mit den Resten einer Fußbodenheizung – gefunden beim Wieselhaus.
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Ein römisches Gräberfeld
Das Gräberfeld bei der heutigen Diakonissenanstalt gehört zu den bedeutensten Ausgrabungsstätten Süddeutschlands. Es lag westlich der Römerstadt an der Straße nach Kempten. Dort wurden zahlreiche Brand- und Körperbestattungen des 1. bis 4. Jahrhunderts freigelegt. Die Verstorbenen wurden zumeist mit reichen Beigaben ausgestattet. Ess- und Trinkgeschirr zeugen von Speise- und Trankgaben. Mitunter gab man den Toten Münzen als Fährgeld mit, tönerne Öllämpchen sollten in der Unterwelt Licht spenden. Auch bronzene Gewandfibeln, Armreifen, Ohr- und Fingerringe, Gürtel- und Stiefelschnallen sowie Kinderarmreifen aus Gagat, Glasperlen und Haarnadeln aus Knochen wurden hier geborgen. Vor Ort werden Fragmente von Grabsteinen und Schautafeln zu den Grabungsergebnissen für die Öffentlichkeit aufgestellt. Im Gräberfeld bei der Diakonissenanstalt: eine Bestattung mit einem Glasgefäß.
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Cäsaren und Götter der Renaissance
Die Nähe zu Italien und das von den Humanisten wiedererweckte Bewusstsein für die römische Vergangenheit hat in Augsburg dazu geführt, dass zahlreiche römische Kaiser, aber auch Götter und Halbgötter das Renaissancerathaus und Monumentalbrunnen schmücken. Einen Zyklus von 14 bronzenen Cäsarenbüsten findet man im Augsburger Rathaus, die Fresken antiker Herrscher zieren die Wände des dortigen Goldenen Saals. Unübersehbar steht Stadtgründer Augustus auf dem Pfeiler des nach ihm benannten Brunnens vor dem Rathaus. Merkur, den römischen Gott der Händler und Diebe (zu seinen Füßen Gott Amor), und den Halbgott Herkules sieht man auf den Pfeilern der Monumentalbrunnen in der Maximilianstraße. Einen Neptunbrunnen entdeckt man auf dem Jakobsplatz bei der Fuggerei. Kaiser Augustus sieht man im Renaissancerathaus gleich zweimal – hier die bronzene Büste im Unteren Fletz.
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Der Römische Garten im Botanischen Garten Augsburg
Als die Römer über die Alpen zogen, brachten sie mit ihrer Zivilisation auch Pflanzen und Anbaumethoden mit – nicht nur Weinbeeren und den Weinbau (auch um Augsburg). Durch die Römer kamen neben vielen Gemüse- und Gewürzpflanzen auch Walnussbäume, Rosskastanien oder Mandelbäume nach Raetien. Sogar exotische Pflanzen wie Orangen oder Zitronen wurden nördlich der Alpen kultiviert. Der Römische Garten im Botanischen Garten Augsburg erinnert an diese Gaben der römischen Zivilisation. Replikate von Steindenkmälern – Fundstücke aus dem antiken Augsburg – gestalten seit 1985 neben „römischen Pflanzen“ diesen kleinen Gartenbereich. Botanischer Garten Augsburg Dr.-Ziegenspeck-Weg 10 Telefon 08 21/3 24-60 38 www.augsburg.de Replikate von Steindenkmälern gestalten den Römischen Garten in Augsburg.
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In der Römerstraße in Königsbrunn: das bayernweit einzigartige Mithraeum
Durch die heutige Stadt Königsbrunn – auf dem Lechfeld südlich von Augsburg gelegen – verlief einst die römische Staatsstraße Via Claudia Augusta. Als man in der Stadt einen neuen Friedhof anlegte, fand man dort die Überreste von Bauten eines römischen Gutshofs. Eines der Häuser konnte eindeutig als „Kultkeller“ eines Mithrasheiligtums identifiziert werden. Nur in Königsbrunn sind Reste des vor allem unter Soldaten stark verbreiteten Mithraskults zu finden, der ursprünglich aus Persien stammte. Das Königsbrunner Mithraeum ist durch eine Überbauung geschützt, die Mauerreste können allerdings jederzeit durch ein großes Fenster besichtigt werden. Wertachstraße, im Städtischen Friedhof www.koenigsbrunn.de Bayernweit einmalig: die Reste einer Kultstätte des Mithras in Königsbrunn.
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In der Via Claudia Augusta in Gersthofen: der Nachbau eines Merkurtempels
Die Staatsstraße Via Claudia Augusta lief nördlich der römischen Provinzhauptstadt Augusta Vindelicum durch die heutige Stadt Gersthofen. Dort wurden 1854 beim Bau der Pfarrkirche St. Jakobus vier Fragmente eines Kalksteinaltars des Handelsgottes Merkur entdeckt. Die Fundstücke werden heute im Römischen Museum Augsburg ausgestellt. Eine Inschrift besagt, dass dieser Tempel von Publius Aelius Senno gestiftet wurde. Etwas nördlich des ursprünglichen Standorts ließ man 2002 den Nachbau des Merkurtempels errichten. Dass es sich hier um den Gott der Kaufleute handelt, zeigt der Geldbeutel in der Hand des kopflosen Merkur. Auch dieser Skulptur wurde der Kopf abgeschlagen, als sich das Christentum als Staatsreligion durchsetzte. An der Via Claudia Augusta in Gersthofen entstand vor wenigen Jahren der Nachbau eines Merkurtempels.
Römerstraßen: Die Via Claudia Augusta Unter Kaiser Claudius entstand in den Jahren 46/47 n. Chr. die Via Claudia Augusta, die erste Römerstraße im heutigen Bayern. Die Via Claudia Augusta verband die raetische Provinzhauptstadt Augusta Vindelicum – Augsburg – mit Oberitalien. Über mehr als 600 Kilometer führte die Römerstraße durchs Etschtal, über den Reschenpass und den Fernpass nach Norden. Bei Füssen, dem römischen Foetes, traf die Via Claudia Augusta auf das Lechtal. Über Augsburg wurde die Via Claudia Augusta bis zum Kastell Submuntorium (Burghöfe, Gemeinde Mertingen) gebaut. Im 2. Jahrhundert bekam die Via Claudia Augusta eine kürzere Alternativroute über den Brennerpass. Auf dem Lorenzberg bei Epfach zeigen bis heute zwei römische Meilensteine den Verlauf der Römerstraße. Sie war keine Straße im heutigen Sinn, sondern bestand aus geraden Schotterdämmen oder (im sumpfigen Gelände) Knüppeldämmen. An steilen Steigungen wurden Geleise in den Fels gehauen. Die Straße diente der schnellen Verschiebung von Truppen, Handelstransporten und Reisenden. Die als Tourismusroute wiederbelebte Via Claudia Augusta leitet (auch als Radwanderweg) 700 Kilometer lang vom Po durch die Alpen bis zur Donau. Via Claudia Augusta e.V. Katharinenstraße 1 86899 Landsberg am Lech Telefon 0 81 91/12 82 61 www.viaclaudia.org Zwei römische Meilensteine bei Epfach zeigen, wo die Via Claudia Augusta einst verlief.
Römerstraßen: Die Via Julia Die Via Julia zog sich einst von Salzburg (Iuvavum) durch Oberbayern (über Gauting südlich an München vorbei) bis zur Donau. Der römische Name für diese Straße ist nicht überliefert: Weil die Forschung diese wichtige Militärstraße zwischen Gallien und dem Schwarzen Meer jedoch mit dem Kaiserhaus der Julier in Verbindung bringt, wurde die heutige Tourismusroute nach den Juliern benannt. Die Via Julia führt heute von Fürstenfeldbruck her kommend durch den Landkreis Aichach-Friedberg, das „Wittelsbacher Land“, nach Augsburg. Im westlich an die einstige Römerstadt anschließenden Landkreis Augsburg ist die Via Julia einer der Radwanderwege im „Naturpark Augsburg – Westliche Wälder“, der über Dammreste bei Haldenwang und Landensberg bis nach Günzburg führt. Das dortige
Kastell Guntia (auch: Gontia) wurde 77/78 n. Chr. errichtet. Ein archäologischer Schaupfad erklärt das größte römische Gräberfeld nördlich der Alpen. Im Heimatmuseum findet man den „Guntia-Stein“, im Foyer eines Günzburger Hotels einen römischen Gussmauerblock. Mehr zur Via Julia: Regio Augsburg Tourismus Schießgrabenstraße 14 86150 Augsburg Telefon 08 21/5 02 07-0 www.augsburg-tourismus.de An der Via Julia zwischen Glöttweng und Röfingen im Landkreis Günzburg.
Römerstraßen: Die Via Danubia Günzburg, das römische Guntia, ist der westliche Start- und Zielpunkt der Via Danubia, die sich heute als Radwanderweg von der Donaustadt bis nach Burgheim im Landkreis Donau-Ries durchs Donautal zieht. Nächste Station von Augsburg aus ist das 39 Kilometer nördlich gelegene, über die B 2 in circa 35 Autominuten erreichte Mertingen, wo einst das Kastell Submuntorium (Burghöfe) stand. Von dort führt der Weg in Richtung Westen nach Aislingen, wo die Römer auf dem „Alten Berg“– einer Anhöhe, die an drei Seiten rund 60 Meter hoch steil ins Donauried abfällt – im 1. Jahrhundert ein Kastell anlegten. Unweit von Aislingen erreicht man über eine Stichverbindung den Höhepunkt an der Via Danubia, den Apollo-Grannus-Tempel – er liegt südlich der Donau im Dorf Faimingen (das römische Phoebiana). Es ist heute ein Stadtteil von Lauingen. Dort hat man die größte Tempelanlage dieser Art nördlich der Alpen ergraben. Die Teilrekonstruktion lässt erkennen, wie repräsentativ diese Anlage war, in der sich Kaiser Caracalla während seiner Alamannenfeldzüge aufhielt. Mehr zur Via Danubia: Regio Augsburg Tourismus Schießgrabenstraße 14 86150 Augsburg Telefon 08 21/5 02 07-0 www.augsburg-tourismus.de
Der Apollo-Grannus-Tempel im Lauinger Stadtteil Faimingen wurde teilweise rekonstruiert.
Römerstraßen: Die Deutsche Limes-Straße Seit dem Jahr 2005 zählt der Obergermanisch-Raetische Limes – das größte archäologische Zeugnis Europas – zum UNESCO-Welterbe. Über 550 Kilometer bildete er zwischen dem Rhein und der Donau die Grenze des römischen Weltreichs zum Land der Barbaren. Gesichert wurde er schließlich mit mehr als 900 Wachttürmen und mit 60 Großkastellen. Unter Kaiser Hadrian (er herrschte von 117 bis 138) wurde der Limes mit Palisaden aus Halbstämmen von Eichen befestigt. Sein Nachfolger Antoninus Pius (Kaiser zwischen 138 und 161) brachte dem Imperium Romanum eine lange Friedenszeit – unter anderem durch den in seiner Regierungszeit als massive Steinmauer erbauten Limes. Die 700 Kilometer lange Deutsche Limes-Straße ist eine Tourismusroute entlang des im Mittelalter „Teufelsmauer“ genannten Grenzwalls. In Bayern leitet die Deutsche Limes-Straße von Aschaffenburg am Main bis nach Regensburg an der Donau. Von Augsburg aus kommt man mit dem Auto über die Bundesstraße 2 an die Deutsche Limes-Straße. Die nächstgelegene Station ist Weißenburg: Die Stadt ist 85 Kilometer entfernt und in eineinviertel Stunden zu erreichen. Deutsche Limes-Straße e.V. St.-Johann-Straße 5 73430 Aalen Telefon 0 73 61/52 82 87-23 www.limesstrasse.de Der rekonstruierte steinerne Wachtturm bei Erkertshofen an der Deutschen Limes-Straße.
Der Deutsche Limes-Radweg Wie die Deutsche Limes-Straße folgt der 818 Kilometer lange LimesRadweg dem Obergermanisch-Raetischen Limes und führt von einer römischen Sehenswürdigkeit zur nächsten. Rekonstruierte Limeswachttürme, konservierte und teils rekonstruierte Kastelle, Schutzbauten über Relikten römischer Badeanlagen, römische Wälle, Gräben und Palisaden liegen ebenso am Weg wie Museen mit Römerfunden. Radler können dem Limes zwischen Bad Hönningen am Rhein und Regensburg an der Donau folgen. Im näheren Einzugsbereich der Römerstadt Augsburg liegen die Landschaften des SchwäbischFränkischen Walds und der Schwäbischen Alb, des Fränkischen Seenlands, des Naturparks Altmühltal und des Donautals. Die beiden von Augsburg aus nächstgelegenen Streckenabschnitte der Radroute
liegen zwischen Weißenburg und Lorch (147 Kilometer in Richtung Westen) sowie zwischen Weißenburg und der Römerstadt Regensburg (128 Kilometer in Richtung Osten), wo Teile der römischen Stadtbefestigung (wie die Reste der Porta Praetoria) zu besichtigen sind. Deutsche Limes-Straße e.V. St.-Johann-Straße 5 73430 Aalen Telefon 0 73 61/52 82 87-23 www.limesstrasse.de
Radwanderer vor dem rekonstruierten Nordtor des einstigen Reiterkastells in Weißenburg.
Der Limes-Wanderweg Auf 115 Kilometern Gesamtlänge führt der Limes-Wanderweg zu den römischen Spuren am UNESCO-Welterbe Limes zwischen dem mittelfränkischen Gunzenhausen und dem oberbayerischen Bad Gögging. Dieser Fernwanderweg im Naturpark Altmühltal ist in die fünf Tagesetappen Gunzenhausen – Ellingen, Ellingen – Erkertshofen, Erkertshofen – Denkendorf, Denkendorf – Altmannstein und Altmannstein – Bad Gögging aufgeteilt. Die Route verläuft entlang des raetischen Limes und mitten durch den Naturpark. Unterwegs stoßen Wanderer auf freigelegte römische Thermen sowie auf rekonstruierte Wachttürme und Kastelle. Dazwischen führt der Weg durch Landschaften mit Wacholderheiden und ausgedehnten Buchenwäldern. Immer wieder geben offene Talhänge und markante Anhöhen den Blick über die Altmühljuraregion frei. Der Wanderweg verbindet das Erlebnis Natur mit dem Erlebnis Römer und bietet bestens ausgeschildert ein abwechslungsreiches Streckenprofil. Informationszentrum Naturpark Altmühltal Notre Dame 1 85072 Eichstätt Telefon 0 84 21/98 76-0 www.naturpark-altmuehltal.de
Der Limes-Wanderweg führt zu rekonstruierten Wachttürmen wie dem bei Kipfenberg.
Bei Kaiser Augustus in einer der ältesten Römerstädte Deutschlands Teilnehmer dieser Stadtführung auf den Spuren der Römer erfahren, dass Augsburg eine der ältesten Städte Deutschlands ist. Augusta Vindelicum war die glanzvolle Hauptstadt der Provinz Raetien. An den Stadtgründer erinnert seit der Renaissance der Augustusbrunnen auf dem Rathausplatz. Das Römische Museum zeigt Exponate aus dem antiken Augsburg. Etliche Orte in Augsburg erinnern an die Augusta Vindelicum. Den Teilnehmern der Schauspieler-Stadtführung erklärt Kaiser Augustus „höchstpersönlich“ die von ihm gegründete Stadt. Preis: Führung 80 € pro Gruppe, Schauspielerführung 150 € pro Gruppe zzgl. Eintritt Römisches Museum: 2 € pro Person Dauer: 2 Stunden Stadtführung in Zusammenarbeit mit dem Römischen Museum Augsburg Bei der Stadtführung durch das römische Augsburg steigt Kaiser Augustus „höchstpersönlich“ vom Brunnenpfeiler.
Ein Tag an römischen Straßen und Plätzen Eine Exkursion auf den Spuren römischer Legionäre, Händler und Siedler entlang der Via Claudia Augusta zwischen Augsburg und der Donau und auf der Via Julia. Teilnehmer dieser Fahrt besuchen den Apollo-Grannus-Tempel, die größte ergrabene Tempelanlage nördlich der Alpen, und die Fundamente einer Villa rustica im Ries, der Kornkammer der römischen Truppen in Raetien. Preis: 205 € pro Gruppe zzgl. Eintritte Dauer: ab 5 Stunden Exkursion mit Betreuung durch einen Gästeführer, in Kooperation mit dem Verein Via Claudia Augusta Bei Holheim: die Reste eines römischen Gutshofs im Ries.
Speisen wie die Römer „Speisen wie die Römer“ ist das Motto dieses Augsburger Römermahls. Ein mehrgängiges Menü in einer toskanischen Villa lädt zu außergewöhnlichen Gaumenfreuden in antikem Ambiente ein. Getafelt wird wie bei den Römern – in eine Tunika gekleidet und nach Wunsch im Liegen und mit authentischem Gedeck.
Ein Angebot für Reisegruppen: römische Speisen im römischen Ambiente beim Römermahl im Augsburger Ringhotel „Alpenhof“.
Römisches Mahl mit Unterhaltungsprogramm Preis: 59 € inkl. Getränke Dauer: bis zu 3 Stunden Mindestteilnehmerzahl: 20 Personen In Zusammenarbeit mit dem Augsburger Ringhotel „Alpenhof“ und „ArtInvent“ www.alpenhof-hotel.de www.artinvent.net
Eine historische Römergruppe aus der Römerstadt Augsburg Der Zweck des Vereins „POPULARES VINDELICENSES“ ist die Darstellung römischen Lebens ab dem 3. Jahrhundert nach Christus. Die historische Römergruppe „POPULARES VINDELICENSES“ will römische Geschichte bei Veranstaltungen, in Museen und Schulen einem breiten Publikum möglichst bildhaft und erlebnisreich vermitteln. Gruppenmitglieder treten dabei als Soldaten, Bürger, Händler und Handwerker aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. in Aktion. Gruppen des Vereins können für themenbezogene Eine Gruppe Soldaten der Augsburger Veranstaltungen gebucht „POPULARES VINDELICENSES“ in Aktion. werden – für Römerfeste und Zeitreisen, Ausstellungen, Einweihungsfeiern und lebendigen Geschichtsunterricht in Schulen… Ein ganzes Römerlager kann aufgebaut werden, Handwerker stellen römische Waffen her, Frauen zeigen die Moden und Kochkünste der Römerinnen. www.populares-vindelicenses.de
17 Mitarbeiter der Stadtarchäologie beim Freilegen und Bergen von römischen Körpergräbern an der Frölichstraße.
Die Stadtarchäologie in Augsburg Augsburg zählt zu den ältesten Städten Deutschlands. Es war nicht nur römische Provinzhauptstadt, Bischofssitz und Reichsstadt. Das Gebiet zwischen Lech und Wertach südlich von Augsburg war auch ein prähistorisches Siedelland. Diese Vergangenheit hat bedeutende Spuren hinterlassen. Eine Vielzahl archäologischer Fundstellen von der Jungsteinzeit bis in die Neuzeit sind Zeugnisse einer wechselvollen Geschichte. Zur Sicherung unersetzlicher Bodendenkmäler unterhält die Stadt Augsburg seit 1978 die Stadtarchäologie, die damals als eine Abteilung des Römischen Museums der Städtischen Kunstsammlungen eingerichtet wurde. Eine der Hauptaufgaben der Stadtarchäologie ist die Pflege der Bodendenkmäler im Stadtgebiet. Sie setzt sich daher nach Möglichkeit für den Erhalt der Denkmalsubstanz ein. Wo dies nicht möglich ist, bereitet die Stadtarchäologie Ausgrabungen vor und führt sie durch. Da eine solche Ausgrabung gleichzeitig der unumkehrbare Prozess einer kontrollierten Zerstörung von Denkmälern ist, kommt den Ausgräbern eine besonders große Verantwortung zu, die Zeugnisse der Vergangenheit für künftige Generationen zu dokumentieren und zu sichern. Mit einem Team von zwölf Mitarbeitern führt die Stadtarchäologie innerhalb des Stadtgebiets Ausgrabungen durch, die von nur mehrtägigen Baubeobachtungen bis hin zu Großprojekten reichen, die mehrere Jahre dauern können. In der Augsburger Innenstadt steht die Römerstadt, deren archäologische Erforschung zudem auf die Die Römerstadt lag im Domviertel. Dort werden im Vorfeld von Neubebauungen regelmäßig zahllose Funde aus der Römerzeit ergraben.
längste Tradition zurückblickt, im Zentrum des Interesses. Obwohl die ehemalige Provinzhauptstadt Augsburg zu den am längsten besiedelten Plätzen der Römerzeit in Deutschland gehört, gibt es im öffentlichen Straßenraum kaum römiMosaikfragmente im Römischen Museum sche Relikte zu sehen. Augsburg: Um an die Ziegelsteine der Das liegt daran, dass die Hypokaustenheizung zu kommen, wurden meisten Römerbauten bis die römischen Mosaikfußböden von spätezu sieben Meter tief unter ren Stadtbewohnern zerschlagen. der mittelalterlichen und neuzeitlichen Bebauung verschwunden sind. Die Überbauung erschwert die Ausgrabungstätigkeit der Stadtarchäologie. Ähnlich wie in den Römerstädten Regensburg und Kempten, aber auch in Trier, Köln oder Mainz, ist eine systematische Grabungsarbeit deshalb kaum möglich. Außerdem wurden in Augsburg römische Bauten oft bis auf die Grundmauern abgebrochen, um Baumaterial zu gewinnen. Selbst die fein gearbeiteten Mosaikfußböden römischer Thermen und Villen wurden zerschlagen, um an die begehrten (in der Größe normierten) Ziegel der Hypokaustenheizungen zu kommen. Doch auch wenn es in Augsburg römische Mauerreste lediglich an wenigen Stellen wie den archäologischen Fenstern zu besichtigen gibt, kennt man die Lage der teils riesigen Thermenanlagen, der großen Markthalle und weiterer Bauten, welche die Provinzhauptstadt am Lech zierten. Der Plan der Römerstadt (siehe oben) zeigt die Lage ergrabener Steingebäude, der Stadtmauer und Römische Urnenbestattung aus ihrer Tore. dem Gräberfeld bei der heutigen Augsburger Diakonissenanstalt.
Die Archäologie leistet aber auch bei der Erforschung anderer Epochen der Stadtgeschichte einen wichtigen Beitrag. In den südlichen Stadtteilen von Augsburg begleitet die Stadtarchäologie seit 15 Jahren den Ausbau der dortigen Industrie- und Gewerbeflächen sowie von Wohngebieten. Dabei ist inzwischen ein beträchtlicher Bestand von Funden vom Endneolithikum bis zur Spätlatènezeit zusammengekommen.
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Bauten und Straßen des römischen Augsburg tie l
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Die im Plan dargestellten GebäudePfa nn en s
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umrisse und Straßenverläufe aus dem 2. bis 4. Jahrhundert n. Chr. Am
wurden vor ihrer Überbauung oder Zerstörung durch neue Baumaßnahmen ergraben: Von ihnen sind
heute keine Relikte mehr zu sehen. Der Plan verschafft jedoch einen Eindruck von der Anlage und den Dimensionen der römischen Stadt. 1 Stephansgarten: Forumsbereich mit Tempel und Basilika 2 Stephansgasse: Markthalle 3 Äußeres Pfaffengässchen: Öffentlicher Großbau, wohl Zentraltherme 4 Georgenstraße: Therme
Georgenstraße
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5 Pettenkoferstraße/Mülichstraße: Therme 6 Domvorplatz: St. Johannis, römisches Peristylhaus
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8 Kohlergasse: Westliches Stadttor
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Der Reiseführer: „Die Römer in Bayern“ „Die Römer in Bayern. Spurensuche zwischen Alpen und Limes“ ist ein Taschenbuch, das kurz und knapp die Geschichte der Römer in Bayern erklärt. Der neue Reiseführer leitet zu den sehenswertesten Ausgrabungen und Museen in Bayern – nach Regensburg, Augsburg, Kempten, Manching, Eining, Pfünz, Schwangau… Bundesweit im Buchhandel, in Museen und Tourist-Infos. Walter Stelzle, context verlag Augsburg (www.context-mv.de), 120 S., € 9,80
Der Prospekt zu den Römern in Südbayern „Römer. Zwischen Alpen und Limes“ heißt eine 24-seitige Broschüre zu Römerfunden und Römerstraßen in Südbayern – herausgegeben vom Tourismusverband München/Oberbayern und vom Tourismusverband Allgäu/Bayerisch-Schwaben. Erhältlich bei beiden Verbänden, der Regio Augsburg Tourismus GmbH und den Römerstraßen.
Impressum Herausgeber: Regio Augsburg Tourismus GmbH Schießgrabenstraße 14, 86150 Augsburg REGIO AUGSBURG Telefon 08 21/5 02 07-0, Telefax 08 21/5 02 07-45 TOURISMUS tourismus@regio-augsburg.de www.augsburg-tourismus.de Konzeption, Text, Gestaltung: concret Werbeagentur GmbH, Augsburg (www.concret-wa.de) Fotografie: Regio Augsburg Tourismus GmbH und Römerstraßen (7), Römisches Museum Augsburg (1), Stadtarchäologie Augsburg (5), concret Werbeagentur GmbH (Martin Kluger/9, Manfred Lehnerl/1, Archiv/2), Wolfgang B. Kleiner (11), Thomas Baumgartner (1) Alle Angaben ohne Gewähr. Stand 05/2011