179 Das Standortmagazin der Region Stuttgart Ausgabe 3/2013
Zusammenerfinden Firmen aus der Region Stuttgart haben Erfolg mit Open Innovation
Die 24-Stunden-Kita Perfekt organisiertes Durcheinander Keramik zum Knautschen
Mannschaftsspieler
Seit 2011 gehen in Nürtingen Ehrenamtliche nachts auf Wanderschaft: In kleinen Gruppen steuern sie am Wochenende Treffpunkte von Jugendlichen an, um Konflikte zu begrenzen und eine entspannte Atmosphäre zu schaffen. Die Nürtinger Nachtwanderer sind keine Hilfspolizisten oder Sozialarbeiter, sondern engagierte Bürger, die ein respektvolles Miteinander fördern wollen. Sie verstehen sich als Gesprächspartner, hören den Jugendlichen zu, bauen Vertrauen auf und bieten Unterstützung an. „Allein, dass jemand da ist, der sich für die Jugendlichen interessiert, bewirkt viel“, sagen sie. Die Idee, die ursprünglich aus Schweden stammt, hat inzwischen in mehreren Orten der Region Stuttgart Nachahmer gefunden. Mitwanderer werden allenthalben gesucht.
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Das Standortmagazin der Region Stuttgart 3/2013
Inhalt
Matthias Hangst
Editorial
Aktuell Neuigkeiten aus der Region Stuttgart / Wussten Sie schon, …?
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Neu in der Region Die 24-Stunden-Kita
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Branchenfokus Perfekt organisiertes Durcheinander / „Geld verdienen lässt sich auch ökologisch korrekt“ / Mein kleiner grüner Kaktus steht draußen am Balkon …
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Titelthema: Open Innovation Gemeinsam Neues schaffen
Vor allem wir in der Region Stuttgart können uns mit unseren unzähligen innovativen Industrieunternehmen glücklich schätzen – sind aber keineswegs eine Insel der Glückseligen. Denn bei aller Freude über unsere Innovationskraft und die daraus resultierende Technologieund Exportstärke müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass die Innovationsaktivitäten der kleinen und mittleren Unternehmen in den vergangenen Jahren spürbar nachgelassen haben. Das kann uns nicht kalt lassen, denn hoch spezialisierte Firmen, oftmals Technologie- und Marktführer in ihrem Bereich, sind das Rückgrat unseres Standortes. Gerade weil Mittelständler nicht alle Kompetenzen im Haus halten können, benötigen sie Know-how von außen. Oder sie sind umgekehrt darauf angewiesen, als Zulieferfirma ihre Ideen anderen zur Verfügung zu stellen. Von offenen Innovationsprozessen können sie in mehrerer Hinsicht profitieren: indem sie neue Kunden gewinnen, sich neue Geschäftsfelder erschließen und ihren Anteil an der Wertschöpfungskette erhöhen. Der Aufwand dafür kann hoch sein und zum Teil müssen sie ganz neue Kompetenzen entwickeln. Die Mühe aber lohnt sich – und sie haben Mitstreiter vor Ort. Mit zahlreichen Hochschulen und Forschungseinrichtungen finden die Unternehmen in der Region Stuttgart ein ausgezeichnetes wissenschaftliches Umfeld vor. Tatkräftige Unterstützung erhalten sie von der WRS und anderen wirtschaftsfördernden Organisationen. Denn wenn wir als Region unsere Innovationskraft erhalten wollen, müssen die Firmen bei neuen Entwicklungen wie etwa Open Innovation am Ball bleiben.
willkommen
Deutschland hat seine starke wirtschaftliche Stellung vor allem der innovativen Industrie zu verdanken. Viele andere Länder, die in den vergangenen Jahrzehnten auf die vermeintlich modernere Dienstleistung gesetzt haben, versuchen heute mit viel Mühe, wieder einen starken produzierenden Sektor aufzubauen.
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Zusammenerfinden Firmen aus der Region Stuttgart haben Erfolg mit Open Innovation
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Im Gespräch: Walter Bollinger
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Aufbruch in neue Sphären Michael Ohnewald porträtiert Sabine Brunswicker vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation
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Wissenschaft Emissionsfreies Elefantenrennen / Stuttgarter Laptop fliegt ins All / Anteil der Vegetarier verdoppelt / Werbung im Internet / Grüne Wüsten gegen den Klimawandel
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Innovation Keramik zum Knautschen / Wer hat‘s erfunden?!
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Existenzgründung Ein Küchenchef für zuhause
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Fachkräfte Doppelerfolg durch Dual-Career-Coaching / Begehrte Experten gewinnen durch Angebote für ihre Lebenspartner
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Freizeit Die schwäbische Pyramide / Kalender / Tipps
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Wirtschaftsförderung Region Stuttgart Aktuell „Das Auto der Zukunft fährt elektrisch“ / Termine / Meldungen
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Impressum / Nächste Ausgabe
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179 Kommunen – ein Standort. Ludwigsburg Rems-Murr Stuttgart
raumzeit3 | Judith Schenten
Böblingen
Esslingen
Göppingen
Dr. Walter Rogg Geschäftsführer Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS)
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Aktuell
Die Kunden des Automietsystems car2go der Daimler AG haben in den ersten acht Monaten in Stuttgart eine Million Kilometer mit E-Smarts zurückgelegt. 450 der car2go-Elektroautos sind in Stuttgart unterwegs, die Landeshauptstadt verfügt somit über die größte elektrische Carsharing-Flotte Deutschlands. Nach einmaliger Registrierung können die Fahrzeuge spontan in der ganzen Stadt genutzt werden. Seit November 2012 haben sich mehr als 20.000 Kunden angemeldet, das entspricht mehr als 80 Neukunden pro Tag. „Wir haben mit car2go Elektromobilität in Stuttgart alltagstauglich gemacht – und das kommt hervorragend an“, so Robert Henrich von Daimler. Das Geschäftsgebiet soll bis Ende 2013 auf Nachbarstädte ausgeweitet werden. car2go ist Teil des baden-württembergischen Schaufensters Elektromobilität „Living Lab BWe mobil“. car2go.com/de/stuttgart
Schub@ CC BY-NC-SA 2.0
kompakt
Eine Million Kilometer Elektromobilität
Stuttgart hat die Bibliothek des Jahres Die Stadtbibliothek Stuttgart ist „Bibliothek des Jahres 2013“. Mit dem Preis würdigen der Deutsche Bibliotheksverband (dbv) und die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius die Bücherei für ihr Konzept der „Bibliothek als innovativer Lernort“. Nach dem Umzug in das neue Haus im Europaviertel habe die Bibliothek besonders in der Vermittlung digitaler Kompetenzen viele neue kreative Wege beschritten, so die Jury. Sie biete beste Bedingungen für das lebensbegleitende, selbstgesteuerte und zielgerichtete Lernen vor allem in der beruflichen Bildung. Printmedien und digitale Quellen stünden gleichberechtigt nebeneinander.
Zudem betonte die Jury, dass sich die neue Zentralbibliothek als Anlaufstelle der gesamten Bevölkerung der Stadt öffne und das Viertel belebe und aufwerte: „Die Bibliothek hat sich schon beim ersten Spatenstich des Neubaus für Toleranz ausgesprochen und sich ganz bewusst an Menschen mit Migrationshintergrund gewandt“, sagte dbv-Präsidentin Gudrun Heute-Bluhm. Der mit 30.000 Euro dotierte Preis wird in diesem Jahr zum 14. Mal verliehen. stuttgart.de/stadtbibliothek
wussten Sie schon,... 4
... dass in Stuttgart der erste Automobilclub gegründet wurde? Keine Geringeren als Gottlieb Daimler, Wilhelm Maybach und Robert Bosch haben 1898 den Württembergischen Automobilclub (WAC) in Stuttgart gegründet – damit ist der Verein der älteste Autoclub Deutschlands. Freilich eilen in seinem Auftrag keine gelben Engel zu liegen gebliebenen Fahrzeugen, auch der Antrag auf einen Schutzbrief ist vergeblich. Der WAC ist vielmehr ein Club honoriger Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Kultur, die sich für die Historie und die Zukunft des Automobils interessieren. In dem stilechten, nahezu unveränderten Salon des Clubhauses aus den 1950ern hat schon so manch illustrer Gast einen Drink genommen.
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Ein Studium in der Region Stuttgart steht bei vielen Abiturienten ganz oben auf der Beliebtheitsskala: 18.800 Bewerbungen gingen bei der Universität Stuttgart bis zum Bewerbungsschluss für Studiengänge mit Zulassungsbeschränkung ein, so viele wie noch nie zuvor. Spitzenreiter sind die Fächer Technisch orientierte Betriebswirtschaftslehre, Maschinenbau, Sozialwissenschaften sowie Luft- und Raumfahrttechnik. Für die rund 2.300 Studienplätze der Universität Hohenheim haben sich über 14.000 Interessenten beworben, 1.500 mehr als im vergangenen Wintersemester. In Hohenheim besonders begehrt sind die Bachelor-Studiengänge Wirtschaftswissenschaften mit ökonomischem Wahlprofil, Kommunikationswissenschaften sowie Ernährungsmanagement und Diätetik. Sehr hoch ist auch die Nachfrage nach Master-Studienplätzen: An der Universität Hohenheim haben sich auf rund 800 Plätze mehr als 4.000 Menschen beworben, für ein Masterstudium an der Universität Stuttgart bewarben sich insgesamt 4.500 Studierende, über 30 Prozent mehr als im Vorjahr. campus.region-stuttgart.de
Stadt Kornwestheim
Kai Fischer/photofischer.de
Hochschulen beliebt wie nie zuvor
Kornwestheim eröffnet „Das K“ Mit einem dreitägigen Festprogramm eröffnet die Stadt Kornwestheim Ende September ihr neues Kultur- und Kongresszentrum „Das K“. Der in knapp zweieinhalb Jahren errichtete Kombibau im Herzen der Stadt beherbergt neben mehreren multifunktionalen Räumen für Veranstaltungen aus Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft auch die Stadtbibliothek. Durch die hohe Flexibilität der Raumaufteilung stehen elf verschiedene Raumvariationen für 20 bis 1.200 Personen zur Verfügung. Das Herzstück ist ein rund 420 Besucher fassender Theatersaal mit einer 310 Quadratmeter großen Bühne, umfangreicher Veranstaltungstechnik und einem hydraulischen Orchestergraben. Das Parkrestaurant mit Blick auf den Kornwestheimer Marktplatz rundet das Angebot ab. Der 20,5 Millionen teure Neubau ersetzt das 1974 errichtete Kulturhaus, das 2006 wegen Asbestbelastung geschlossen werden musste. das-k.info
Neu in der Region
Die 24-Stunden-Kita In der Kirchheimer Kindertagesstätte Topkids werden Kinder künftig auch nachts betreut
Berufstätige Eltern haben es in Kirchheim unter Teck besonders gut: Während Kommunen landauf, landab unter dem neuerdings gesetzlich verankerten Betreuungsanspruch für Kleinkinder ächzen, übertrifft die 40.000Einwohner-Stadt mit rund 400 Betreuungsplätzen schon heute das vom Bund geforderte Angebot deutlich.
Stiftung Tragwerk
Für das neue Angebot haben die Stiftung, die Stadt Kirchheim und das Land Baden-Württemberg rund 1,9 Millionen Euro investiert. In nur zwei Tagen ist aus 21 Holzbau-Modulen ein 700-Quadratmeter-Neubau entstanden, der ideale Voraussetzungen für eine pädagogisch anspruchsvolle Betreuung bietet. Ein großer Gruppenraum ist für die unterschiedlichen Aktivitäten und Bedürfnisse der Kinder eingerichtet. Es gibt ein Spielhaus mit Puppenküche, eine Lese- und Kuschelecke, eine Malwand und vieles mehr. Der Sanitärbereich ist altersgerecht ausgestattet und kann auch zum Experimentieren und Spielen mit Wasser genutzt werden. Im Schlafraum hat jedes Kind sein eigenes Bett mit eigener Bettwäsche.
behütet
„Von vielen Firmen, Einzelhändlern, sozialen Dienstleistern, vor allem aber von vielen Eltern hören wir immer wieder, dass erweiterte und sehr flexible Kinderbetreuungsangebote dringend benötigt werden“, sagt Manfred Sigel, Vorstand der Stiftung Tragwerk, die die Kita betreibt. Mit den umfassenden Betreuungszeiten in der neuen Kita gebe es nun auch für Mütter und Väter mit frühen oder späten Arbeitszeiten – etwa im Schichtdienst – die Möglichkeit, wieder ins Berufsleben einzusteigen. „Damit sind auch Alleinerziehende beispielsweise in Pflegeberufen nicht von Arbeitslosigkeit bedroht. Und den Arbeitgebern eröffnen die umfassenden Öffnungszeiten die Option, wichtige und engagierte Mitarbeiter zu halten“, ist Sigel überzeugt.
Stiftung Tragwerk
Doch nicht nur die reine Menge an Kitaplätzen macht Kirchheim besonders attraktiv. Unter der Teck wissen Eltern ihren Nachwuchs auch frühmorgens und am Abend in guten Händen: Im Juli hat die Kindertagesstätte Topkids eröffnet, die mit ihren Öffnungszeiten von 6 bis 19 Uhr Eltern mit langen Arbeitstagen aus der Bredouille hilft. Von Januar an wird die Betreuung sogar bis 20.30 Uhr angeboten und bis zu acht Kleinkinder können übernachten – die erste 24-Stunden-Kita im Südwesten.
Natürlich gibt es auch ein großes Freigelände mit Sandkästen und Spielgeräten. Durch unterschiedliche Bodenstrukturen wie Wiese, Erde, Rindenmulch oder Sand werden die Sinne der Kinder angeregt. In Planung ist zudem ein „Garten der Begegnung“, der die Kinder und die Bewohner eines angrenzenden Altenheims zum ungezwungenen Beisammensein einlädt. Der Garten, für den die Stiftung noch Sponsoren sucht, soll auch für die Anwohner und Gäste geöffnet werden – ein kleines Paradies für alle Kirchheimer. Tobias Schiller
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Branchenfokus
Perfekt organisiertes Durcheinander Die Stuttgarter S&P Computersysteme GmbH liefert seit mehr als 25 Jahren Software für die Intralogistik
Eine perfekte Lagerlogistik steuert heutzutage ein gut organisiertes Durcheinander. Mit Hilfe der sogenannten chaotischen Lagerverwaltung lässt sich der verfügbare Stauraum im besten Fall bis auf den letzten Quadratzentimeter ausnutzen. Die Software erkennt, wo wie viel Platz zur Verfügung steht und lotst die einzulagernde Ware genau dorthin. Der Computer errechnet sowohl beim Ein- als auch beim Auslagern von Artikeln, wie die einzelnen Aufträge zusammengestellt werden. So müssen die Lagerarbeiter nicht kreuz und quer durch die Hallen laufen.
Oft georderte Artikel werden so platziert, dass sie besonders schnell zugänglich sind, die Methode „First In – First Out“ stellt sicher, dass immer die ältesten Bestände zuerst das Lager verlassen. Ohne mobile Geräte geht gar nichts. Sie vereinen Mobiltelefon, Funksprechgerät, Barcode-Scanner, Digitalkamera und mobilen Computer. Am Arm lässt sich ein komplettes Mini-Terminal befestigen. Dieses verfügt über eine Tastatur sowie einen Handrücken- oder Ringscanner – somit haben die Mitarbeiter im Lager beide Hände zum Arbeiten frei. Beim System „Pick-by-Voice“ leitet das Gerät den Mitarbeiter zum richtigen Regalplatz. Durch Bestätigung des Mitarbeiters am Terminal wird kontrolliert, ob das richtige Produkt entnommen wurde. Mobile Drucker liefern dazu die passenden Adress- oder Begleitbelege. Seit der Gründung 1985 ist S&P mit Software für die Lagerverwaltung vertraut. „Wir verstehen uns nicht als reine Softwareschmiede, sondern kennen die Logistik mit all ihren Finessen – das stellt sich immer wieder als immenser Vorteil heraus und unterscheidet uns von vielen, oft auch größeren Mitbewerbern, deren Projekte wir auch schon abgelöst haben, weil die Kunden nicht zufrieden waren“, erzählt Reichert selbstbewusst. Mit seinen lediglich 32 Mitarbeitern ergattert das Unternehmen riesige Aufträge. Auf das Spezialwissen und die Zuverlässigkeit der Stuttgarter vertrauen Branchengrößen wie der Gartengerätehersteller Gardena, der Nudelproduzent Birkel, der Freizeitsportspezialist Salewa (Foto), der Marktführer für Motorsägen Stihl, der Logistikdienstleister Meyer & Meyer und so unterschiedliche Textilriesen wie der Modediscounter NKD und Modepapst Hugo Boss. Wie bei vielen anderen kleineren und mittelständischen Unternehmen in der Region auch, muss es nicht immer höher, schneller und weiter sein, um voranzukommen. Obwohl das Unternehmen bereits viel größer sein könnte, bleiben die Geschäftsführer lieber auf dem Boden. „Wir wollen solide weiterwachsen, obwohl wir viel mehr Aufträge hätten annehmen können. So bleiben wir finanziell unabhängig und flexibel.“ Astrid Schlupp-Melchinger
S&P Computersysteme GmbH Gründungsjahr: 1985 Sitz: Stuttgart Mitarbeiter: 32
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sup-logistik.de
informationstechnologie
S&P Computersysteme
Eigentlich ist es bekannt, dass Küchengewürze nicht im Wohnzimmer aufbewahrt werden, dass die Butter in den Kühlschrank gehört und immer genügend Toilettenpapier im Haus sein sollte. Wie jedes Unternehmen betreiben auch wir in unseren eigenen vier Wänden ständig Lagerlogistik. Wenn es allerdings um größere Mengen geht, müssen Spezialisten ran wie die S&P Computersysteme GmbH aus Stuttgart. Das Systemhaus für Logistik entwickelt für seine Kunden seit mehr als 25 Jahren individuelle Software für die Intralogistik im In- und Ausland, für jede Branche und für jegliche Unternehmensgröße. S&P stellt zudem die passende Hardware bereit: „Wir liefern alle benötigten Komponenten von der Planung, der Installation bis hin zum Service“, sagt Geschäftsführer Horst Reichert.
Branchenfokus
„Geld verdienen lässt sich auch ökologisch korrekt“
Seit 2004 pflegen Elmer & Zweifel Vertragspartnerschaften mit Biobaumwollprojekten in Kirgistan und Uganda. „Dort hat der Biobaumwollanbau einen besonders hohen Standard, zudem kontrollieren wir durchgängig die gesamte Herstellungskette“, so Stelzer. Um der Gefahr des Auslaugens der Böden vorzubeugen, werden Monokulturen vermieden, durch die Abnahmegarantie die finanzielle Sicherheit der Bauern vor Ort gestärkt. Aus den Baumwollfasern werden Garne gesponnen, in der Weberei in Tschechien werden sie zu Geweben verarbeitet. Veredelt werden diese ausschließlich in Deutschland oder in der Schweiz. Das Stammwerk in Bempflingen, das den gesamten Herstellungsprozess steuert, übernimmt auch den Versand. Die Kunden stammen überwiegend aus Europa, doch zunehmend schwören auch Amerikaner, Russen und Japaner auf Cotonea-Textilien.
„Unsere Produkte sind nicht teurer als vergleichbare, aber qualitativ viel besser und langlebiger“, sagt Roland Stelzer. „Mit dieser Philosophie wollen wir den Fortbestand des Unternehmens sichern. Nachhaltigkeit, die wir nicht ideologisch, sondern rein fachlich erreicht haben, und Wirtschaftlichkeit schließen sich nicht aus.“ (som)
mates /Fotolia.com
Baumwolle in Bioqualität ist eine knappe Ressource. Gerade einmal 0,9 Prozent der Weltbaumwollernte stammen aus biologischem Anbau. Noch geringer ist der Anteil der fair gehandelten Biobaumwolle. Die Elmer & Zweifel GmbH aus Bempflingen zählt zu den wenigen Herstellern weltweit, die mit dem sehr strengen ÖkoLabel „IVN Best“ des Internationalen Verbands der Naturtextilwirtschaft werben dürfen. Knapp 1.000 Tonnen Biobaumwolle im Jahr verarbeitet die Firma vor allem zu Bettwäsche, Handtüchern und Babytextilien der Marke Cotonea. Neben dem ökologischen Anbau gehören auch Umweltverträglichkeit und soziale Verantwortung zu den Maximen des Unternehmens. „Wir legen großen Wert auf Gesundheitsbewusstsein und die Sicherheit, dass weder Mensch noch Tier noch Natur bei der Herstellung unserer Textilien ausgebeutet werden dürfen“, sagt Roland Stelzer, der Chef des 1855 gegründeten Familienunternehmens.
elmertex.de
Mein kleiner grüner Kaktus steht draußen am Balkon ...
Gerne werden sie augenzwinkernd als Schwiegermuttersitz oder Beamtenpflanze bezeichnet. Doch für Kakteen begeistern sich immer mehr Menschen. Eine der wenigen Kakteengärtnereien weltweit, die von der Samengewinnung über die Anzucht der Jungpflanzen und die jahrelange Pflege bis zum Verkauf alles unter einem Dach vereint, ist die Spezialgärtnerei Uhlig Kakteen in Kernen. Auf einer Fläche von 4.000 Quadratmetern gibt es insgesamt 5.000 Arten.
Als zweite Gärtnerei weltweit wurde sie bereits 1997 im Rahmen des Washingtoner Artenschutzabkommens registriert. „Das bedeutet, dass wir nur kontrolliert vermehrte Pflanzen anbieten und keine Pflanzen von Naturstandorten entfernen. Viele Arten sind in der Natur vom Aussterben bedroht“, erklärt Gärtnermeister und Geschäftsführer Matthias Uhlig. Entgegen landläufiger Meinungen ist die Kakteenaufzucht und -pflege sehr arbeitsintensiv. „Ich muss manche Arten, von denen ich Samen haben möchte, erst einmal zehn Jahre lang kultivieren“, berichtet Uhlig. So ist die Aufzuchtstation das Herz der Gärtnerei. „Hier experimentiere ich und erforsche die verschiedenen Vermehrungsmethoden der Pflanzen.“ Um die Auswahl ständig zu erweitern und zu verbessern, bezieht er auch Saatgut und Jungpflanzen von Gärtnereien aus aller Welt.
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Über Versand, Messen und Großhandel sowie direkt in der Gärtnerei verkauft er pro Jahr rund 150.000 Pflanzen. „Kauft ein Kunde einen großen Kaktus, übernehmen wir den Transport und die Bepflanzung. Unsere größte Pflanze, die wir in einem Bürohaus gepflanzt haben, war 4,50 Meter hoch. Das Be- und Entladen musste ein Kran übernehmen, danach mussten fünf Mann den Pflanzenkörper in die Senkrechte bringen“, erinnert sich Uhlig.
gartenbau
Die Gärtnerei Uhlig aus Kernen ist ein weltweit gefragter Spezialanbieter für Kakteen
Uhlig
textilindustrie
Die Baumwollweberei Gebrüder Elmer & Zweifel aus Bempflingen hat Erfolg mit Biotextilien
Kunden in Spanien, Großbritannien oder sogar Japan schwören auf das Know-how und die Qualität der Pflanzen aus Kernen. Vielleicht summen sie ab und zu leise ein paar Zeilen der Hymne aller Kakteenliebhaber: „Was brauch’ ich rote Rosen, was brauch’ ich roten Mohn, hollari, hollari, hollaro!“ (som) uhlig-kakteen.com
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Inspiriert durch die komplexen Flugbewegungen der Libelle, hat die Esslinger Firma Festo ein ultraleichtes Flugobjekt entwickelt. Genau wie sein natürliches Vorbild kann der BionicOpter in alle Raumrichtungen fliegen und dabei komplizierteste Manöver ausführen. Um in der Natur bewährte Lösungen zu nutzen, hat Festo einen Forschungsverbund mit Hochschulen, wissenschaftlichen Einrichtungen, Entwicklungsfirmen und privaten Erfindern ins Leben gerufen: das Bionic Learning Network.
Titelthema: Open Innovation
Firmen aus der Region Stuttgart haben Erfolg mit Open Innovation
Noch vor wenigen Jahren spielten sich Forschung und Entwicklung hinter dicht verschlossenen Türen ab. Heute beziehen die Entwicklungsabteilungen von Firmen die Außenwelt ein, um ihr Innovationspotenzial zu vergrößern. In der von Hochtechnologie geprägten Region Stuttgart finden Firmen viele starke Partner für offene Innovationsprozesse. Es sieht gut aus, wiegt nicht viel, ist flexibel, einfach aufzubauen und schützt vor Lärm und neugierigen Blicken: Seit Juli schmückt ein völlig neuartiges Trennwandsystem die Montagehalle des Verpackungsmaschinenherstellers Harro Höfliger in Allmersbach im Tal. Es trennt Maschinen voneinander, die sich noch in der Entwicklungsphase oder im Probebetrieb befinden. Dank eines Klettverschluss-Systems kommen die Monteure beim Aufbau ohne jedes Werkzeug aus. Leichtbaumaterialien sorgen für eine enorme Reduktion des Gewichts. Geboren wurde das Trennwandsystem nach einem Glas Rotwein: „Meist gelingt der Schritt von einer verrückten Idee zu einer Innovation gemeinsam besser als alleine“, meint Höfliger-Geschäftsführer Thomas Weller. Gemeinsam heißt in diesem Fall in Zusammenarbeit mit dem Entwicklungsdienstleister Bernd Kußmaul, der voller Stolz auf das Trennwandsystem blickt: „Wir haben über den Tellerrand hinausgeschaut und ein völlig neu gedachtes und vorausschauend mit Funktionen versehenes Produkt entwickelt, in das auch Erfahrungen aus der Luftfahrt und der Automobilindustrie eingeflossen sind.“ Die Bernd Kußmaul GmbH arbeitet branchenübergreifend, spürt mit 60 Mitarbeitern stets den neuesten Trends bei Materialien, Design und Entwicklung nach und integriert das Wissen von Partnern, Kunden und Forschungseinrichtungen in ihre Arbeit. In zwei regionalen Kompetenzzentren, dem Virtual Dimension Center in Fellbach und dem Packaging Excellence Center in Waiblingen, ist sie Mitglied.
Geheimes Wissen bleibt geheim Die Firma aus Weinstadt hat damit das Prinzip Open Innovation schon gelebt, als es den Begriff noch gar nicht gab. Dieser wurde vom damaligen Harvard-Wissenschaftler Henry Chesbrough im Jahr 2003 geprägt und bezeichnet die aktive und strategische Nutzung der Außenwelt zur Vergrößerung des Innovationspotenzials. Öffnung bedeutet dabei keineswegs, dass Firmen ihr geheimstes Wissen preisgeben, betont Dr. Sabine Brunswicker vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO (Porträt S. 14). „Es geht in diesem Prozess darum, sich gerade auch bewusst zu machen,
an welchen Stellen man sich nicht öffnen will.“ Open Innovation reicht weit über die klassische Entwicklungspartnerschaft eines Lieferanten mit seinem Kunden hinaus, sondern bezieht weitere Partner ein und überträgt Wissen aus anderen Branchen. In kurzer Zeit hat sich ein facettenreiches Instrumentarium mit unterschiedlichen Kooperationsformen und einem variablen Maß an Offenheit entwickelt. Großer Beliebtheit – im Ursprungsland USA mehr als in Europa – erfreuen sich Internetportale, die Innovationsanfragen und Lösungsanbieter zusammenbringen, sowie als Finanzierungsinstrument CrowdfundingWebsites. Bei ausreichender Größe kann auch eine firmeninterne Öffnung weiterhelfen. So betreibt die Daimler AG mehrere thematisch und nach Mitarbeitergruppen unterschiedene Mitmachportale – und hat damit Erfolg.
Was ist Open Innovation? Das Internet-Lexikon Wikipedia definiert Open Innovation als Öffnung des Innovationsprozesses von Organisationen und die aktive strategische Nutzung der Außenwelt zur Vergrößerung des Innovationspotenzials. Systematisch werden drei Prozesse unterschieden: Die Integration externen Wissens in das eigene Unternehmen (Outside-In) dient dazu, Qualität und Geschwindigkeit von Innovation zu erhöhen. Wenn ein Unternehmen eigenes Wissen nach außen trägt, etwa um Lizenzgebühren einzunehmen, spricht man von Inside-Out. Der Coupled-Prozess kombiniert beide Ansätze zumeist mit dem Ziel, Standards zu schaffen und Märkte aufzubauen. Der Begriff Open Innovation wurde 2003 vom damaligen HarvardWissenschaftler Henry Chesbrough geprägt und wird unterschiedlich eng ausgelegt. Der führende deutsche Wissenschaftler Prof. Dr. Frank T. Piller von der Universität Aachen will erst dann von Open Innovation sprechen, wenn gezielt Mechanismen eingesetzt werden, um solche Partner zu finden, die nicht zum klassischen Kreis derjenigen gehören, mit denen die Firma ohnehin zusammenarbeitet.
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titelthema
Zusammenerfinden
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Titelthema: Open Innovation
virtuell eingebaut, also das Fahrzeug sozusagen am Rechner zusammengesetzt, bevor der erste Mechaniker zum Schraubenschlüssel gegriffen hat.
179: Was fasziniert sie an Elena? Was haben Sie daraus gelernt? Bollinger: Hier ist etwas ganz Außerordentliches geschehen: Einige mittelständische Firmen haben mit Unterstützung von Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen aus der Region Stuttgart erfolgreich ein Fahrzeug entwickelt, das es auf dem Weltmarkt noch nicht gibt – einen Hybrid-Transporter mit 3,5 Tonnen Nutzlast, der an der Ladesäule oder Steckdose aufladbar ist. Welche Rolle hatte Ihr Unternehmen dabei? Die Aufgabe von Lauer & Weiss war es, ein Zwischengetriebe zu entwickeln, mit dessen Hilfe der Elektromotor an den Antriebstrang angebunden wird. Dies ermöglicht, während der Fahrt zwischen Verbrennungs- und Elektromotor umzuschalten. Außerdem haben wir die mechanischen Komponenten
Für uns war das eine völlig neue Erfahrung. Üblicherweise stehen wir bei unseren Projekten in einer Kundenbeziehung mit Großunternehmen. Diese sind durch ein hohes Maß an Standardisierung gekennzeichnet und müssen viel Sorgfalt auf interne Abstimmungsprozesse verwenden. Dabei bleibt oft die Innovation auf der Strecke. Bei Elena haben wir mit Firmen ähnlicher Größe ein gemeinsames Projekt auf Augenhöhe gestemmt und hohe Wertschätzung für die Leistungen der Partner entwickelt. Bieten offene Innovationsprozesse zusätzliche Chancen für Mittelständler? Auf jeden Fall. Sei es, dass – wie im Falle von Elena – möglicherweise ein neues Geschäftsmodell entsteht, das uns einen höheren Anteil an der automobilen
Wertschöpfungskette sichert. Lauer & Weiss will in den nächsten Jahren zudem mit Partnern zusammen Fahrzeugteile auf Basis neuer Werkstoffe entwickeln und diese den Herstellern direkt anbieten. Und wir nutzen Open Innovation jetzt sogar für das Personalmarketing. Wie das? Durch eine Idee, die zunächst ein wenig ungewöhnlich klingt: Gemeinsam mit der Stuttgarter Gigatronik-Gruppe entwickeln wir ein Elektroauto im Baukastensystem. Aus den Modulen Front, Mitte und Heck lassen sich mit Hilfe standardisierter Schnittstellen rasch und einfach neue Varianten zusammenstellen, wie etwa Zweisitzer, Viersitzer oder sogar ein Pickup. Dieses Projekt versetzt uns in die Lage, dass wir eine Vielzahl an Praktika und Abschlussarbeiten für Absolventen aus dem gesamten Automobilbau anbieten können. Jede wissenschaftliche Arbeit bringt das Projekt ein Stück voran und wir bekommen neben technischen Innovationen Kontakt zu potenziellen neuen Mitarbeitern.
dessen erste Verkaufsstelle im Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart eröffnete, ist in der Business Innovation Community entstanden. Im Angebot sind Personenwagen aus den Jahren 1970 bis 1990, mit denen Daimler die Lücke zwischen dem Neufahrzeugverkauf und dem hoch spezialisierten Geschäft der Classic Center schließt.
car2go
Ein Baustellenbesuch macht klüger
Das Carsharing-Modell car2go etwa ist eine Frucht der Business Innovation Community, die 2007 an den Start ging und sich mit neuen Geschäftsideen und -modellen beschäftigt. Bereits drei Jahre später identifizierten die 20.000 Mitmacher 58 Geschäftsideen, die in elf Pilotprojekten mündeten. Auch der Young Classics Store,
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Der Stuttgarter Technologiekonzern Bosch bezieht über zwei Internetportale für Anwender von Elektrowerkzeugen und für Autowerkstattprofis die Kunden in seine Entwicklungsprozesse ein. Werkstattbetreiber und -mitarbeiter sind eingeladen, ihre Ideen zu veröffentlichen und zu diskutieren, um diese in zukünftige Produkte einfließen zu lassen. Über das Bosch Power Tools Innovationsportal hat jeder Anwender von Elektrowerkzeugen die Chance, konkrete Verbesserungsvorschläge, Lösungen, Konzepte und Erfindungen mit Schutzrechten einzureichen. In beiden Fällen verbinden sich Elemente von Innovationsportal, Marktforschung, Kundenbindung und Community. Die Teilnehmer erhalten keine Vergütung, sondern eine immaterielle Belohnung in Form von Aktivitätspunkten, die auf dem öffentlichen Nutzerprofil sichtbar sind.
Lauer & Weiss
im gespräch
Walter Bollinger
Titelthema: Open Innovation
Wie weit sind Sie fortgeschritten? Wir hoffen, dass wir nächstes Jahr einen Prototypen aufbauen können, der dann vor allem zur Außendarstellung unserer Modulkompetenz dient. Sollte ein Kunde Interesse zeigen, sind wir natürlich für eine Serienfertigung offen. Welche Netzwerke sind für Sie besonders wichtig? Da ist in erster Linie das Kompetenzzentrum Mechatronik BW mit Sitz in Göppingen zu nennen, das bei Elena eine wichtige Rolle gespielt hat. Aber auch im Virtual Dimension Center in Fellbach schieben wir gemeinsame Innovationsprozesse an. Mit einem regionalen mittelständischen Automobilzulieferer ist es uns gelungen, einen Großteil der technischen Produktauslegung am Rechner zu simulieren, was viel Zeit, Material und damit Geld spart.
titelthema
Die Fragen stellte Helmuth Haag
Auch Wettbewerber Metabo sucht heute den engen Kundenkontakt, wenn es um die Einführung neuer Produkte geht. Bis vor wenigen Jahren hatte der Hersteller von Elektrowerkzeugen aus Nürtingen den eher klassischen Weg gewählt: Die Entwicklungsabteilung entwickelt, testet und übergibt das fertige Produkt dem Vertrieb zur erfolgreichen Vermarktung. Heute begeben sich Teams aus Entwicklung, Design und Vertrieb als erstes auf die Baustelle, um die Anforderungen hautnah kennenzulernen und direkt mit den Anwendern zu sprechen. Sogar ein Video drehen sie. „Wir wollen alles wissen“, berichtet Entwicklungschef Volker Siegle. „Wie transportieren die Profis ihre Maschinen? Wie laden sie aus? Wie arbeiten sie damit? Wie lange ohne Unterbrechung? Wie lagern sie die Maschine anschließend?“ Solche Methoden bringen mitunter wichtige Erkenntnisse ans Tageslicht. Etwa die, dass Bauprofis keine Stromkabel mögen. Also hat Metabo als erstes Unternehmen der Welt eine mit Akku betriebene Magnetkernbohrmaschine auf den Markt gebracht, die ohne Stromanschluss 32 Millimeter dicke Löcher in Stahl bohren kann. Damit wird sie höchsten professionellen Anforderungen gerecht und kann fernab jeder Steckdose eingesetzt werden – etwa im Brückenbau. „Keine Entwicklungsabteilung der Welt kann sich ein solches Produkt im stillen Kämmerlein ausdenken. Dies geht nur mit gemischten Teams und in enger Abstimmung mit den Nutzern“, ist sich Siegle sicher.
Walter Bollinger Mitglied der Geschäftsleitung der Lauer & Weiss GmbH in Fellbach Walter Bollinger, geboren 1968, hat an der Hochschule Esslingen Maschinenbau studiert. Seine ersten sechs Berufsjahre verbrachte er beim Ingenieurdienstleister IVM GmbH in Fellbach. Seit 2003 arbeitet der Diplomingenieur bei Lauer & Weiss, zunächst als Teamleiter für Nutzfahrzeugkonstruktion, später als Abteilungsleiter Konstruktion. Seit 2011 ist Bollinger Mitglied der Geschäftsleitung und dort für die operative Planung sowie Forschung und Entwicklung verantwortlich Der Entwicklungsdienstleister Lauer & Weiss GmbH zählt vorwiegend Automobilhersteller zu seinen Kunden. Mit seinen 230 Mitarbeitern am Stammsitz in Fellbach sowie in Weissach und in Brasilien hat sich das im Jahr 2000 gegründete Unternehmen auf Konstruktion, Berechnung und Simulationsprozesse für automobile Modulentwicklung spezialisiert.
Über die eigene Branche hinausblicken Netzwerke mit Ideengebern, Kunden, Lieferanten und weiteren Partnern sind eine notwendige Voraussetzung für offene Innovationsprozesse. Eine besondere Form des themenbezogenen Innovationsnetzwerks findet sich bei der Esslinger Firma Festo mit dem Bionic Learning Network. Dort arbeitet der Automatisierungsspezialist mit namhaften Hochschulen und Instituten, Entwicklungsfirmen und privaten Erfindern zusammen, um nach dem Vorbild der Natur möglichst effiziente Lösungen für Funktionen wie greifen, bewegen und steuern zu finden. Zu den wissenschaftlichen Partnern gehören etwa die Cornell University im US-Bundesstaat New York, die Technische Universität Delft, die Universitäten Stuttgart und Tübingen, die Hochschule Esslingen, die Kunstuniversität Linz oder das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung. Intern rekrutieren sich die Teammitglieder aus verschiedenen Abteilungen: Forschung und Entwicklung, Produktmanagement, Versuch, Produktentwicklung, Produktdesign bis hin zu Messebau und Corporate Design. „Das Bionic Learning Network hat sich im Laufe der letzten Jahre als fester Bestandteil unserer Innovationsprozesse etabliert. Mit Hilfe der Bionik wollen wir neue Technologien aufspüren und in die Automation umsetzen“, sagt Festo-Chef Dr. Eberhard Veit. Das ist dem Unternehmen in den vergangenen
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Jahren gleich mehrfach gelungen: Mit schwimmenden Quallen, fliegenden Libellen, tauchenden Pinguinen und nicht zuletzt mit dem berühmten Elefantenrüssel, der 2010 mit dem Deutschen Zukunftspreis des Bundespräsidenten ausgezeichnet wurde, hat sich Festo als Vorreiter und Technologieführer in der Bionik etabliert. Für den Fahrzeugbau, die Kernbranche der Region Stuttgart, hat das Branchennetzwerk automotive-bw gemeinsam mit der Vorentwicklung der Daimler-Nutzfahrzeugsparte ein eigenes Open-Innovation-Instrument geschaffen: Die Ideenplattform TecNet soll kleinen und mittleren Zulieferfirmen dabei helfen, Kompetenzen zu entwickeln, die besser auf den Technologiebedarf der Hersteller und großen Systemlieferanten abgestimmt sind. In einer ersten Runde im vergangenen Jahr, bei der zunächst Daimler Trucks und anschließend Porsche beteiligt waren, wurden 3.000 Zulieferer eingeladen, Vorschläge einzureichen. Eingegangen sind bei den Stuttgarter Automobilherstellern zusammen etwa 90 Ideensteckbriefe: „Darunter sind echte Neuheiten, wie etwa innovative Werkstoffsysteme für die Wärmeisolierung“, berichtet Dr. Bernhard Wiedemann vom Beratungsunternehmen TMG Consultants, der die Ideenplattform mitentwickelt hat. Er sieht gute Chancen, die Rücklaufquote in der nächsten Runde nochmals zu erhöhen: „Wir werden
die potenziellen Ideengeberfirmen stärker vorsortieren und sie bereits im Vorfeld intensiver betreuen. Kleinere Firmen müssen teilweise noch an die Hand genommen werden, um die Chancen optimal nutzen zu können, wenn sie bei einer Präsentation vergleichsweise einfach alle betroffenen Abteilungen eines Herstellers an einen Tisch bekommen“, fasst er die Erfahrungen der vergangenen Jahre zusammen.
Kleine Firmen bauen ein großes Auto Zufrieden mit der Resonanz zeigt man sich bei Porsche: „Von den 42 Ideen, die wir erhalten haben, verfügen 18 über so viel Potenzial, dass wir sie weiterverfolgen“, sagt Robert Heismann, Leiter Innovationsmanagement bei Porsche. Die Vorschläge werden jetzt intern auf Herz und Nieren geprüft, bevor eine endgültige Entscheidung fällt. „Bis ein neuer Impuls auf der Straße ist, dauert es mindestens fünf Jahre“, beschreibt Heismann den langen Weg, den Produktinnovationen im Automobilbau zurücklegen müssen. Aus der TecNet-Ideenplattform hat Porsche vor allem in zwei Punkten einen Nutzen gezogen: „Wir haben von außen andere Ideen bekommen, als wir selbst hatten, und unser Blick wurde auf neue Themen gelenkt“, bilanziert der Innovationsmanager.
Das europäische Projekt EURIS EURIS (European Collaborative and Open Regional Innovation Strategies) ist ein europäisches Kooperationsprojekt, das aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziell unterstützt wird. Es dient dem praxisbezogenen Erfahrungsaustausch bei der Innovationsförderung und soll den Open-Innovation-Ansatz stärken. Partner sind neben der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH die Regierung von Navarra (Spanien), die Brainport
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Development NV (Niederlande), die West-Transdanubische Agentur für Regionalentwicklung (Ungarn) und die Region Lodz (Polen). Mit Hilfe von EURIS sind neue Instrumente entstanden, wie zum Beispiel Open-InnovationLeitfäden, die konkrete Ratschläge für kleine und mittlere Firmen enthalten und Erfolgsbeispiele aufführen. Auf der Open Research Platform (ORP), die seit einem Jahr von der Universität Stuttgart betrieben wird, finden Firmen auf der
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Suche nach Innovationspartnern die Kompetenzen von Hochschulen in den EURIS-Regionen. Zudem können sie selbst ihre Profile einstellen. euris-programme.eu
titelthema
Elena
Titelthema: Open Innovation
Titelthema: Open Innovation
Durch eine völlig andere Form der Entwicklungszusammenarbeit zeichnet sich das Fahrzeugbauprojekt Elena aus. Innerhalb des Bundesprogramms „Modellregion Elektromobilität“ haben mehrere schwäbische Mittelständler einen Hybrid-Nachrüstsatz für einen Mercedes-Kleintransporter entwickelt. Der Prototyp kann wahlweise mit Batterie oder Sprit betrieben werden und läuft bereits anstandslos auf der Straße. Als nächste Stufe folgt eine Kleinserie, mit der das Fahrzeug optimiert und für den Markteintritt fit gemacht werden soll. Dass ein Konsortium aus kleinen und mittleren Firmen in einer von großen Herstellern geprägten Branche eine Marktneuheit entwickelt, ist für Walter Bollinger von Lauer & Weiss etwas „ganz Außerordentliches“. Der Fellbacher Entwicklungsdienstleister spielt bei dem Projekt eine zentrale Rolle und hat dort „völlig neue Erfahrungen“ gewonnen (Interview S. 10).
Netzwerke sind unverzichtbar Die BioRegio STERN Management GmbH unterstützt unter anderem branchenübergreifende Automatisierungsprozesse und die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS) hat das Thema Open Innovation mit mehreren praxisnahen Informationsveranstaltungen für kleine und mittlere Unternehmen vorangebracht. „Wenn wir unsere Innovationskraft erhalten wollen, müssen die Firmen der Region bei neuen Entwicklungen am Ball bleiben“, sagt WRS-Geschäftsführer Dr. Walter Rogg. „Umso schöner, dass es uns gelungen ist, über das Open-Innovation-Projekt EURIS europäische Fördermittel einzuwerben.“ Auch die Open Research Platform der Universität Stuttgart ist ein EURIS-Produkt. Weitere neue Einrichtungen an der Hochschule, die der engeren Kooperation von Wirtschaft und Wissenschaft dienen, wie etwa der Forschungscampus und die Arena 2036, sind ebenso auf Open Innovation ausgerichtet.
Metabo
Elena ist nicht zuletzt dank des Netzwerks Mechatronik BW mit Sitz in Göppingen in Fahrt gekommen. Die Organisation, eines der Kompetenz- und Innovationszentren in der Region Stuttgart, ist nur ein Beispiel dafür, wie innovative Firmen von einem unterstützenden Umfeld aus Wissenschaft und wirtschaftsfördernden Einrichtungen profitieren können – auch und gerade im Bereich Open Innovation. So hat etwa das Stuttgarter Fraunhofer IAO zwei Instrumente speziell für offene Innovationsprozesse entwickelt. Das „InnoAudit Open Innovation“ ermittelt durch Interviews mit der Geschäftsleitung und mit ausgewählten Beschäftigten das spezifische Potenzial eines Unternehmens zur Nutzung von externen Quellen und deren organisatorische Umsetzung. Das Konzept „Innowave“ sucht mit standardisierten Methoden nach Innovationsimpulsen aus anderen Branchen.
Dies zeigt: Firmen in der Region Stuttgart haben besonders viele Möglichkeiten, den richtigen Entwicklungspartner zu finden, wenn sie über den Kreis der nahe liegenden hinausgehen wollen. Die Mittelstandsregion Nummer eins in Europa kann von offenen Innovationsprozessen besonders profitieren, denn Open Innovation ist keine vorübergehende Erscheinung, wie eine aktuelle Untersuchung der University of California in Berkeley und des Stuttgarter Fraunhofer IAO zeigt. Alle befragten 125 Führungskräfte von Großunternehmen in USA und Europa bescheinigen dem Konzept eine hohe Bedeutung und sagen ihm weiteres Wachstum vorher. „Die Ergebnisse der Studie zeigen deutlich, dass Open Innovation keine Modeerscheinung ist, sondern eine nachhaltige Entwicklung“, bilanziert Open Innovation-Vater Henry Chesbrough zufrieden. Helmuth Haag
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Titelthema: Open Innovation
Aufbruch in neue Sphären Früher haben Firmen ihre Produkte meist hinter gut verriegelten Türen entwickelt, heute öffnen sich viele für das Wissen von draußen. Sabine Brunswicker hat ihren Anteil daran. Sie ist Vordenkerin für ein neues Denken. Von Michael Ohnewald
Manchmal klingt ein Tag nach Frank Sinatra. „Fly me to the moon.“ Das Stück gefällt ihr. Sabine Brunswicker spielt es nicht nur gerne auf ihrem Klavier. Sie lebt auch danach. Droben am Pfaffenwald pappt die Luft wie der Keks am Kaffee. Im Fraunhofer Institutszentrum steht die Türe des Konferenzraums offen, was irgendwie zum Thema passt. Draußen huschen Damen in Sommersandalen über den Flur. Sabine Brunswicker ante portas. Kaum eingetreten, flutet sie den Raum mit ihrer Präsenz. Eine junge Frau im Kostüm, die umweht wird von der Aura des Gelingens. „Es geht darum, sich auf etwas einzulassen, ohne zu wissen, ob man später auch noch die Kontrolle über alles hat.“ Eigentlich hätte sie jetzt Urlaub. Sie war gerade beim Zahnarzt und hat einen kleinen Umweg gemacht. Was tut man nicht alles, um eine Mission zu beflügeln? Es geht um ihr Forschungsgebiet. Um neue Prozesse, die den alten nicht sehr gleichen. Um eine kleine Revolution, die in Wirklichkeit Teil einer großen ist. „Es geht darum, sich auf etwas einzulassen“, sagt sie, „ohne zu wissen, ob man später auch noch die Kontrolle über alles hat.“ Auf flachen Absätzen redet sie über steigende Umsätze. Darum geht es letztlich in den Chefetagen, in denen sie nicht selten zu Gast ist, um über Open Innovation zu sprechen, und das, was sie darunter versteht. Vorbei sind die Zeiten, in denen Unternehmer nur hinter verschlossenen Türen neue Produkte entwickelten. Heute werden Innovationsprozesse in Teilen bewusst geöffnet. Wie können Firmen fremde Ressourcen erfolgreich nutzen? Wie gelingt es, das Potenzial von neuen Ideen zu testen, zu entwickeln und zu kommerzialisieren, wenn dabei externe Partner im Spiel sind? Welche Chancen gehen damit einher und welche Risiken? Antworten auf Fragen wie diese sucht Sabine Brunswicker am FraunhoferInstitut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, dessen Kompetenzbereich Open Innovation sie leitet. Keinen leichten Job hat sich die Bayerin da ausgesucht. Firmenchefs vom alten Schlag sehen sich mit einer Kultur konfrontiert, die nicht recht passt zu dem, was früher galt, als sich so mancher Patron mit seinen Entwicklern einigelte. Das Wissen anderer blieb aus Angst um geistiges Eigentum und Know-how außen vor. 14
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„Open Innovation heißt nicht, das geheimste Wissen preiszugeben“, sagt Sabine Brunswicker. „Es geht in diesem Prozess darum, sich gerade auch bewusst zu machen, an welchen Stellen man sich nicht öffnen will.“ Wobei es sich nach ihren Erfahrungen durchaus lohnt, den Vorhang kontrolliert hochzuziehen. Groß sei dabei die Wahrscheinlichkeit, dass man bei der Suche nach technischen Lösungen außerhalb des eigenen Dunstkreises auf erfolgversprechende Ideen treffe. „Führende Unternehmen wissen, dass sie nicht alles selbst können“, sagt die Wissenschaftlerin und verweist auf positive Erfahrungen namhafter Firmen wie Procter & Gamble, die sich der Käseglocke entledigt und die Produktivität ihrer Forschungs- und Entwicklungsabteilungen dank Open Innovation um 60 Prozent gesteigert hätten. Sabine Brunswicker nippt an ihrem Tafelwasser. Wie wird aus einer musisch begabten Frau aus Franken ein Zugvogel, der das Lied der neuen Unternehmenskultur pfeift? Mit der gleichen Bestimmtheit, mit der sie sich durch die Wirtschaft der Moderne bewegt, gleitet sie durch die abstrakte Szenerie der eigenen Geschichte. Geboren 1980, wächst die Pilotentochter in Aschaffenburg auf. Der Vater ist viel unterwegs, was den Vorteil hat, dass Klein-Sabine nicht nur gerne und oft durch die Welt jettet, sondern auch schon im zarten Alter von neun Jahren mit im Cockpit sitzt, wo sich manches lernen lässt über moderne Steuerungsprozesse. Zu Hause hält sie es bodenständig mit dem Klavier und stellt fest, dass Musik für sie eine Menge mit Logik zu tun hat. „Da gibt es durchaus Parallelen zur Mathematik“, sagt Sabine Brunswicker, die zwischenzeitlich mit einer musischen Karriere liebäugelt, aber nicht als Klavierlehrerin enden will. Gesegnet mit der Gabe der Zielstrebigkeit, legt sie das beste Abitur des Jahrgangs hin und entscheidet sich für Wirtschaftsingenieurwesen mit Schwerpunkt Maschinenbau an der Technischen Universität in Darmstadt. „Das Zusammenspiel von Mensch, Technik und Wirtschaft hat mich fasziniert“, sagt sie. Nebenbei arbeitet die Studentin am Fraunhofer-Institut in Darmstadt. Geflügeltes Talent findet seinen Platz. 2004 schließt sie ihr Studium mit dem Diplom ab und heuert beim Daimler in Stuttgart an, wo viele für immer bleiben, wenn sie erst einmal dort sind. „Fly me to the moon“ klimpert sie auf dem Klavier und sucht ihre eigene Umlaufbahn. Nach einigen Monaten hält sie nichts mehr beim Daimler. Stattdessen siedelt sie nach Australien
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porträt
Titelthema
um und macht dort den Master of Commerce an der University of New South Wales. Eine spannende Zeit, die den Horizont weitet. Zurück aus Down Under managt Sabine Brunswicker millionenschwere Forschungsprojekte mit einem Netzwerk von 400 Partnern und trainiert mehr als 300 Führungskräfte im Innovationsmanagement. „Da lernt man so einiges über den Mittelstand“, sagt sie. Es läuft auf eine Promotion hinaus. In ihrer Abhandlung zeigt sie erstmals den Einfluss unterschiedlich offener Innovationsmodelle auf die Innovationsleistung eines Unternehmens. Das Werk lässt aufhorchen und wird mit Preisen bedacht. Für ihre wissenschaftliche Karriere wählt die Globetrotterin das Fraunhofer-Institut in Stuttgart. „Neue Wege zu gehen, mit ungewöhnlichen Ideen Lösungen zu finden, an die keiner gedacht hat – das alles ist dort möglich“, sagt sie. „Ein ideales Umfeld für kreative Köpfe, die eine funktionelle Vernetzung, eine hervorragende Ausstattung und selbstständiges Arbeiten zu schätzen wissen.“ Ihre Projekte führen sie nach Amerika und Australien. In Indien arbeitet sie mit an einem offenen Gesundheitswesen und an neuen Prozessen in Krankenhäusern. „Dort haben mehr Leute Zugang zum Mobiltelefon als zu einer Toilette.“
seit Jahren Open Innovation zu praktizieren. Keines dieser Unternehmen ist bisher zum geschlossenen Ansatz zurückgekehrt. Mittagszeit im Fraunhofer-Institut. Draußen auf dem Gang klappern die Flip Flops. „Lass deine Türe nur offen stehen!“, lautet ein Sprichwort. „So werden die Lauscher vorübergehen.“ Sabine Brunswicker würde man noch gerne länger lauschen, aber sie muss weiter. Schließlich ist sie im Urlaub. An den freien Tagen nimmt sie sich ein bisschen Zeit für die Musik droben in ihrer Wohnung am Bopser. Bis vor Kurzem spielte sie regelmäßig in einer Band. Sie mag die Musik der Salons des 19. Jahrhunderts ebenso wie die Klassiker der Moderne. Beatles, Simon & Garfunkel und natürlich Frank Sinatra. Die Reise geht weiter. Im Herbst wird sie eine Professur annehmen und ein interdisziplinäres Forschungszentrum im Bereich „Open Digital Innovation“ aufbauen. Mit 32 zieht es Sabine Brunswicker an die renommierte Universität Purdue, eine der Topadressen in den USA. Neil Armstrong war dort Absolvent. Die Uni verfügt über einen eigenen Airport und bald über eine Professorin, die an ihrem Flugschein arbeitet und selbst ins Cockpit drängt. „Fly me to the moon.“
Sabine Brunswicker gibt Open Innovation eine Stimme. In einer internationalen Studie befragt sie gemeinsam mit der University of California in Berkeley insgesamt 125 Führungskräfte der größten Firmen in Europa und den USA. Durch das Ergebnis sieht sie sich bestätigt: 78 Prozent der konsultierten Firmen geben an, bereits
Für seine Reportagen und Porträts ist Michael Ohnewald mit den renommiertesten Preisen ausgezeichnet worden, die im deutschen Journalismus vergeben werden. Für 179 porträtiert der Ludwigsburger Autor herausragende Persönlichkeiten aus der Region.
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Wissenschaft
Werbung im Internet überfordert Kinder
DLR
Die Universität Stuttgart setzt einen der schnellsten und kompaktesten Satellitencomputer der Welt ein. Der Rechner ist das Herzstück des Kleinsatelliten „Flying Laptop“, der von Studenten am Institut für Raumfahrtsysteme mit Unterstützung der baden-württembergischen Raumfahrtindustrie entwickelt wurde. Nach dem Start im Jahr 2014 soll der Satellit mit drei Kameras unter anderem Schifffahrtsbewegungen und Vegetationsdaten erfassen.
Emissionsfreies Elefantenrennen
erforschen
Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) haben untersucht, welches Potenzial alternative Antriebe für große LKW haben. Die Forscher konzentrierten sich dabei auf Batterie- und Brennstoffzellentechnologie, die beide ein lokal emissionsfreies Fahren ermöglichen. Batteriebetriebene Lastwagen halten die Stuttgarter Wissenschaftler vor allem im innerstädtischen und regionalen Liefer- und Verteilerverkehr für sinnvoll.
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„Besonders für weite Strecken stellen Brennstoffzellen eine interessante Option dar“, so Prof. Dr. Horst E. Friedrich vom DLR-Institut für Fahrzeugkonzepte in Stuttgart. Aktuell sind die Kosten für Nutzfahrzeuge mit alternativen Antriebslösungen noch bedeutend höher als für Lastwagen mit konventionellen Verbrennungsmotoren. Die DLR-Forscher rechnen jedoch damit, dass batterieund brennstoffzellenbetriebene Laster zwischen 2020 und 2030 wettbewerbsfähig werden können. (tos) dlr.de/stuttgart
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Der neue Computer ist mit strahlungsresistenten Microchips ausgestattet und garantiert damit eine hohe Lebensdauer im Orbit. „Die Entwicklung eines Satellitencomputers als Basis einer wiederverwendbaren Satellitenplattform geht weit über die Komplexität üblicher Hochschulkooperationen hinaus“, sagt Prof. Dr. Jens Eickhoff von der Astrium GmbH. „Die mit dem Projekt erzielte Qualität der akademischen Ausbildung ist internationales Top-Niveau und kommt somit wieder direkt der Industrie zugute.“ (tos) irs.uni-stuttgart.de
Ein Forscherteam der Stuttgarter Hochschule der Medien hat das Surfverhalten von Kindern im Internet untersucht. Die Studie zeigt, dass junge Nutzer zwischen werblichen und redaktionellen Elementen kaum differenzieren können. Insbesondere bei Spielen können sie die Verknüpfung mit Werbung nicht sicher erkennen. „Die Entgrenzung macht es Kindern schwer, Werbung oder kostenpflichtige Angebote von redaktionellen Inhalten zu unterscheiden“, erläutert Prof. Dr. Petra Grimm. Angesichts der Studienergebnisse fordern die Wissenschaftler, die Werbekompetenz von Kindern besser zu fördern. Zudem müssten sich Internetwirtschaft und Medienpolitik über werbeethische Normen verständigen. (tos) hdm.de
Becker
Stuttgarter Laptop fliegt ins All
Grüne Wüsten gegen den Klimawandel Anteil der Vegetarier verdoppelt
Insgesamt lässt sich der Studie zufolge bei 60 Prozent der Deutschen eine generelle Bereitschaft für einen geringeren Fleischkonsum feststellen. „Der Trend zum weniger Fleisch essen wird wahrscheinlich auch in Zukunft anhalten“, so Prof. Dr. Achim Spiller, einer der Autoren der Studie. Die deutsche Agrar- und Fleischwirtschaft solle daher verstärkt auf geringere Mengen und dafür höhere Qualität setzen. (tos)
Umweltfreundlich, wirtschaftlich und technisch machbar: In einer Studie haben Wissenschaftler der Universität Hohenheim die Idee positiv bewertet, den Klimawandel durch neu angelegte Plantagen in Wüstenregionen zu bremsen. „Die Erde erwärmt sich, weil der Mensch zu große Mengen des Treibhausgases Kohlendioxid in die Atmosphäre entlässt. Mit dem sogenannten ‚Carbon Farming‘ ziehen wir nun wieder Kohlendioxid aus der Atmosphäre heraus“, erklärt Prof. Dr. Klaus Becker von der Universität Hohenheim. Angepflanzt werden soll Jatropha curcas, ein Strauch, der auch auf trockenen Böden wächst. Vor allem Küstenregionen, an denen sich zur Bewässerung Meerwasser entsalzen ließe, wären für den Anbau ideal. Durch Bioenergie aus den Pflanzen ließe sich ein Teil des Energiebedarfs für die Entsalzung gewinnen. Mit einer Fläche von drei Prozent der Wüste der Arabischen Halbinsel könnte der Kohlendioxidausstoß aller Fahrzeuge in Deutschland gebunden werden. (tos)
agrar.uni-hohenheim.de
uni-hohenheim.de
Ernährung mit wenig Fleisch liegt im Trend. Das zeigt eine Untersuchung von Agrarwissenschaftlern der Universitäten Hohenheim und Göttingen. Mit 3,7 Prozent hat sich der Anteil der Vegetarier in Deutschland innerhalb von sieben Jahren verdoppelt, der Anteil der Flexitarier, also der Menschen, die bewusst wenig, selten oder nur bestimmte Qualitäten von Fleisch essen, liegt bei knapp zwölf Prozent.
Innovation
Keramik zum Knautschen
Vanadiumpentoxid-Keramik – so lautet der sperrige Name des neuen Werkstoffs. Dahinter verbirgt sich das durchsichtige, papierähnliche Material, das fest wie Kupfer und elastisch zugleich ist: „Man kann es wie eine Ziehharmonika falten, rollen oder knautschen, ohne es zu zerbrechen“, sagt Burghard. Doch damit nicht genug: Im Gegensatz zu herkömmlicher isolierender Keramik leitet das neue Material elektrischen Strom. Darum soll es in vielen Bereichen angewendet werden können, zum Beispiel in Lithiumbatterien, chemischen Sensoren oder künstlichen Muskeln.
Ein bereits existierendes Vorbild für ihre Forschung fanden sie in der Natur, genauer gesagt im Meer: Das silbrig schillernde Perlmutt im Inneren von Muschelschalen, Krebspanzern oder Schneckenhäusern, das seine tierischen Bewohner vor Fressfeinden schützt. Dieses Biomineral besteht aus kleinen harten Aragonitplättchen und elastischem organischem Material, die beide – Schicht auf Schicht – wie eine Ziegelmauer angeordnet sind. Genau so ist die neue Keramik aufgebaut, die ebenfalls aus einer harten und einer weichen Komponente besteht: Einzelne Nanofasern, die schon zuvor entwickelt wurden, bündeln sich und formen plankenförmige harte Platten. Diese stapeln sich in mehreren Lagen übereinander und sind für die Festigkeit der Keramik verantwortlich. Der weiche „Mörtel“, der die Platten zusammenhält, ist Wasser. Er sorgt für die Bruchfestigkeit, so dass sich die Rissbildung verlangsamt oder stoppt.
Die Herstellung der neuen Keramik ist energiearm, umweltfreundlich und geschieht fast von allein: Auf eine Unterlage werden Nanofasern und Wasser aufgetragen, die anschließend bei Raumtemperatur mehrere Stunden lang trocknen. „Das passiert meist über Nacht. Abends herrscht Unordnung und wenn wir am nächsten Tag wieder ins Labor kommen, haben sich die Fasern exakt ausgerichtet“, sagt Burghard beim Blick durch das Mikroskop. Anschließend wird mithilfe von niedriger Hitze das verbliebene Restwasser entzogen, bis die beste Kombination der drei mechanischen Eigenschaften erreicht ist. Am Ende dieses Vorgangs entsteht das Keramikpapier mit einer Dicke von 0,5 bis 2,5 Mikrometern und einer Länge von mehreren Zentimetern. Und wer sich an der Farbe Orange stört, kann unbesorgt sein: Durch die Zugabe von Farbpartikeln wären theoretisch auch Grün und Blau denkbar. (vem) uni-stuttgart.de/imw
Das Solarium Die Tage werden kürzer, Herbst und Winter versprechen gemütliche Abende mit Kerzenlicht und dampfendem Tee. Manch empfindliches Gemüt allerdings reagiert auf die kalte und dunkle Jahreszeit mit einer handfesten Depression. Schuld ist der Mangel an Licht, besonders morgens braucht‘s der Körper hell, um das Schlafhormon Melatonin abzubauen. In den 1960er-Jahren machte sich der Stuttgarter Ingenieur Friedrich Wolff auf die Suche nach einer technischen Lösung gegen die Winterdepression. 1975 gelang ihm der Durchbruch: Eine Bank, auf der Patienten mit künstlichem UV-Licht bestrahlt wurden. Die Technik hatte
MaZvone/Fotolia.com
wer hat‘s erfunden?
Herkömmliche Keramik hat eine hohe Härte und Festigkeit, aber eine geringe Bruchfestigkeit – darum zerschellt Geschirr leicht.
Die Bruchfestigkeit bezeichnet, wie widerstandsfähig ein Material gegen Rissbildung ist. Burghard und ihre Kollegen sind daher seit 2008 auf der Suche nach einer neuen Art von Keramik, die hart, zäh und bruchfest ist.
entwickeln
Hauchdünn, durchsichtig und rötlich schimmernd ist das Blättchen, das Dr. Žaklina Burghard mit der Pinzettenspitze greift. Dass es sich hierbei um Keramik und nicht um Transparentpapier handelt, ist auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Doch Burghard muss es wissen: Für die Universität Stuttgart forscht sie mit Wissenschaftlern des Stuttgarter MaxPlanck-Instituts für Intelligente Systeme seit mehreren Jahren an einer neuen Art von Keramik, die mit Tassen und Tellern nur noch wenig gemein hat.
Carmen-M. Müller / MPG
Stuttgarter Wissenschaftler entwickeln einen Werkstoff nach dem Vorbild von Perlmutt
allerdings eine Tücke: Die ersten Nutzer holten sich einen fürchterlichen Sonnenbrand. Wolff erkannte schnell das Potenzial der eigentlich unerwünschten Nebenwirkung, entwickelte die medizinische Lichtcouch zum kosmetischen Solarium weiter – und war mit dem Verkauf von Lizenzen in die ganze Welt ein gemachter Mann.
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Mit wachsendem Gesundheitsbewusstsein mehrten sich allerdings die Zweifel. Ärzte warnten: Wer im Winter seinen Sonnenhunger künstlich stillt, erkauft sich den Genuss mit einem erhöhten Hautkrebsrisiko. Doch was wäre, wenn der Sommer ganz ohne schädliche UVStrahlen in den Winter Einzug hielte? Das fragte sich auch Wolff – und hat jüngst eine UV-freie Sonnenbank mit LED-Lichtröhren erfunden. Schnelle Bräune ist mit der neuen Technik allerdings nicht zu erreichen, sie hilft lediglich, die natürliche Sommerbräune über den Winter zu retten. Helligkeit für manch wintergeplagte Seele verspricht sie aber umso mehr. (tos)
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Existenzgründung
Die Kesselkocher füllen Küchen mit Lebensmitteln und Rezepten
Ein Küchenchef für zuhause Das tägliche Dilemma: gähnende Leere im Kühlschrank und deutliches Magenknurren nach Feierabend. Eine Lieferpizza oder der schnelle Gang zum Asia-Imbiss sind verlockend, doch das schlechte Gewissen mahnt zum gesunden Abendessen. Was tun? Die Kesselkocher aus Stuttgart fragen! Sie liefern Rezepte und gleichzeitig die nötigen Zutaten, um schnell, gesund und bequem zu kochen. Ein Selbstversuch. Wo kommen zwei BWL-Studentinnen auf die Idee, ein Unternehmen zu gründen, das die Region Stuttgart mit Lebensmitteln und Rezepten beliefert? Logisch, in der Küche. Im Sommer 2011 war es noch ein vager Plan, im Herbst bereits Realität. „Stuttgarts neuer Kühlschrankfüller“, so lautet der Anspruch der 31-jährigen Tanja Andrin und der 29-jährigen Hilke Heinzelmann, die beide aus Göppingen stammen. Mit ihrer Idee möchten sie Stuttgartern die Essensplanung abnehmen.
Auf der Kesselkocher-Website steht der Speiseplan für die nächste Woche – hier werden Fleisch-, Fischund Gemüseliebhaber bei Hähnchen in Aprikosensoße, Lachslasagne oder Gazpacho fündig. Bis Donnerstagabend wird ganz nach Gusto bestellt: zwei bis vier Gerichte, Fleisch oder vegetarisch, gewünschte Personenzahl und bevorzugte Lieferzeit. Am kommenden Montag werden die bereits portionierten Zutaten samt Rezeptkarten und einem freundlichen Lächeln der Geschäftsführerinnen übergeben. Die vollbepackten Tüten werden vorher mit viel Sorgfalt zusammengestellt, damit die Wunschmenge der Wunschzutaten gut ankommt – egal ob zu Hause oder im Büro. Beliefert werden derzeit fast das gesamte Stuttgarter Stadtgebiet und die Fildern.
„Viele Menschen legen Wert auf gesunde, bewusste Ernährung, doch oft fehlt ihnen Zeit oder Inspiration.“
Endlich, es klingelt an der Tür! Pünktlich händigen Andrin und Heinzelmann eine mit Gemüse, Kräutern und vakuumiertem Fleisch gefüllte Papiertüte aus. Das Tagesmenü: Schweinelendchen mit ChampignonZucchini-Ragout an Schmorkartoffeln. Klingt gut. „Wir wollten ein System anbieten, das ohne Abo oder andere Verpflichtungen funktioniert“, sagt Andrin. „So sind die Kunden möglichst flexibel.“ Inzwischen haben sie einen treuen Kundenstamm aufgebaut, der eifrig Rezepte sammelt, kocht und den Jungunternehmerinnen Rückmeldung gibt, ob alles geklappt und geschmeckt hat. Hauptsächlich Berufstätige und Familien mit kleinen Kindern nutzen den Lieferservice, um den Gang in den Supermarkt zu vermeiden. „Viele Menschen legen Wert auf gesunde, bewusste Ernährung, doch oft fehlt ihnen Zeit oder Inspiration. Für sie ist unser Service eine Erleichterung“, sagt Heinzelmann. Doch nicht alles kommt in die Tüte: Saisonal, regional und hochwertig muss es sein. Das Gemüse stammt von den Fildern, der Fisch aus Bad Cannstatt und das Fleisch von der Metzgerei Bless aus Möhringen, die für ihre herzhaften Kreationen schon mehrfach ausgezeichnet wurde. Ob das der Grund ist, warum Fleisch18
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gründen
WRS/ Verena Mönch
Existenzgründung
gerichte am häufigsten bestellt werden? „Essen ist Vertrauenssache“, sagt Andrin. Neukunden verlassen sich deshalb meist auf persönliche Empfehlungen von erfahrenen Kesselkochern. Der Rezeptfundus ist inzwischen auf eine beachtliche Größe gewachsen und ständig kommen neue Gerichte hinzu. Ideen bekommen die Unternehmerinnen von Familie und Freunden, in TV-Shows oder im Restaurant. Doch nur was sich beim ausgiebigen Testkochen und -essen bewährt, wird Teil der Speisekarte.
Kesselkocher.de GbR Gründungsjahr: 2011 Sitz: Stuttgart Mitarbeiter: 2 Preis für 3 Kesselgerichte à 2 Personen: 39 Euro kesselkocher.de
Wer ein bisschen Kocherfahrung hat, braucht 20 bis 45 Minuten um eine Mahlzeit zuzubereiten. In dem mitgelieferten Flyer sind alle Zutaten aufgeführt und ist jeder Schritt beschrieben. Aufbewahrungstipps für die frischen Lebensmittel vervollständigen die Anleitung – damit auch wirklich nichts schiefgehen kann. So weit die Theorie, mit Schürze und Kochlöffel ausgestattet beginnt der Praxistest: Das Rezept ist übersichtlich und leicht verständlich. Nacheinander wandern die Zutaten in Pfannen und Auflaufformen, die Garzeit passt perfekt. Angaben wie „Prise“ oder „Messerspitze“ fehlen bewusst, gewürzt wird nach Geschmack und aus dem Handgelenk. Die geschätzte Zubereitungszeit von 25 Minuten reicht nicht ganz – offensichtlich aus Mangel an Schnippelroutine. Dafür überzeugt das leckere Ergebnis vollauf. Fazit: Eine Tüte, zwei zufriedene Testköche und etliche Imbissflyer, die direkt in den Papierkorb wandern. Verena Mönch
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Fachkräfte
Doppelerfolg durch Dual-Career-Coaching Birgit Steinhardt von der Stuttgarter Kontaktstelle Frau und Beruf unterstützt Lebenspartner von in die Region ziehenden Fachkräften dabei, sich hier ebenfalls eine berufliche Perspektive zu schaffen
Susanne K. Baur
arbeiten
Mit welchen Themen kommen die mitziehenden Lebenspartner zu Ihnen in die Beratung?
179: Ist der Dual-Career-Ansatz in den kleineren und mittelständischen Unternehmen in der Region ein Thema? Steinhardt: Beim Mittelstand ist Dual Career noch nicht wirklich angekommen, viele kleinere Betriebe können mit dem Begriff wenig oder auch gar nichts anfangen. Bisher sind es vor allem die Hochschulen und global agierende Konzerne, die bei ihren Rekrutierungsbestrebungen auch Dual-Career-Services miteinbeziehen. Da es jedoch immer mehr Paare gibt, bei denen beide Partner beruflich Karriere machen wollen, spielt das Thema auf der Bewerberseite eine zunehmend wichtige Rolle.
Mit welchen Vorstellungen sie kommen, hängt stark davon ab, wie sie sozialisiert wurden. Ich hatte beispielsweise eine Französin in der Beratung, für die war es trotz mehrerer Kinder vollkommen selbstverständlich, nach den Geburten schnell wieder in Vollzeit in den Beruf einzusteigen, wie in Frankreich üblich. Eine andere Klientin war Ärztin, die künftig eine Verwaltungstätigkeit anstrebte. Mit dem anstehenden Umzug wollte sie deshalb eine entsprechende berufliche Umorientierung verbinden. Wichtige Fragen betreffen auch die Mentalität und Gepflogenheiten in deutschen Unternehmen. Wie sieht ein Coaching im Rahmen des Dual Career Centers genau aus? In welchen Bereichen unterstützen Sie konkret? Als Kontaktstelle Frau und Beruf bieten wir grundsätzliche Beratung zu allen Fragen, die Frauen im Beruf beschäftigen – darauf greife ich auch beim
Dual-Career-Coaching zurück. Dazu gehören unter anderem die Aktualisierung des Profils, die Empfehlung sinnvoller Weiterbildungen oder die Erarbeitung einer passenden Bewerbungsstrategie einschließlich versandfähiger Bewerbungsunterlagen. Bevor die Coachees an uns verwiesen werden, haben die DualCareer-Services der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart bereits abgeklärt, ob Mitglieder des Dual-Career-Netzwerks möglicherweise als künftige Arbeitgeber infrage kommen. Wie würden Sie den Nutzen eines Dual-Career-Services zusammenfassen? Wir erreichen mit unseren Angeboten unter anderem, dass die gewonnenen Arbeitskräfte auch langfristig im Unternehmen bleiben. Fühlt sich nämlich einer der beiden Lebenspartner nicht wohl, zieht es vor allem ausländische Paare nicht selten wieder zurück in ihr Heimatland. Die Fragen stellte Monika Nill dcc.region-stuttgart.de
Ob ein Unternehmen hochqualifizierte Fachkräfte gewinnen kann, hängt auch davon ab, inwiefern deren Familien mit dem Ortswechsel einverstanden sind. Die Stuttgarter Prion Group arbeitet deshalb mit dem Dual Career Center (DCCRS) der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart zusammen, das mitziehende Partner, die in der Region ebenfalls beruflich Fuß fassen wollen, bei der Neuorientierung unterstützt. Prion bietet Dienstleistungen im Product-Lifecycle-Management (PLM) an – weltweit arbeiten rund 350 Mitarbeiter für den PLM-Spezialisten. Die meisten der Beschäftigten sind hochqualifizierte Informatiker oder Ingenieure, die am Markt außerordentlich gefragt sind. Um die begehrten Experten zu gewinnen, muss sich der IT-Dienstleister deshalb beim Recruitingprozess von seiner Konkurrenz abheben.
Anne Janner, die Personalverantwortliche von Prion, erlebt in der Praxis regelmäßig, dass private Aspekte eine zentrale Rolle für die Bewerber spielen. Dazu zählt unter anderem die Frage, ob sich auch die Lebenspartner in der neuen Umgebung wohlfühlen werden. Prion weist interessante Kandidaten deshalb gezielt auf die Unterstützungsmöglichkeiten durch das DCCRS hin. Diese umfassen beispielsweise Informationen über den deutschen Arbeitsmarkt, Hilfe bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen oder die Vermittlung von Kontakten zu anderen relevanten Anlaufstellen. Das IT-Unternehmen nutzt die DualCareer-Angebote auch dann, wenn ein Lebenspartner sich erst nach einer gewissen Zeit dafür entscheidet, ebenfalls beruflich Anschluss zu finden. Das galt
Rido/Fotolia.com
Begehrte Experten gewinnen durch Angebote für ihre Lebenspartner
beispielsweise für die Ehefrau eines indischen Mitarbeiters, die nach einigen Monaten in Deutschland darüber nachdachte, hier zu promovieren. Über das DCCRS wurde dem Ehepaar der Kontakt zur Uni Stuttgart vermittelt. Die junge Frau, die bereits über einen akademischen Abschluss in Physik verfügte, konnte sich dort ausführlich zu ihren akademischen Weiterbildungsmöglichkeiten beraten lassen. Anderen Unternehmen, die sich erstmals mit Dual-Career-Angeboten auseinandersetzen, empfiehlt Janner, nicht lange abzuwägen, sondern den Service einfach auszuprobieren. (nil) prion-group.com
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Freizeit
Die schwäbische Pyramide
7. August bis 6. Oktober 2013 Crossing Media Die Internationale Kunst-, Medien- und Foto-Triennale Esslingen widmet sich dieses Jahr neben der Fotografie dem medialen Crossover. Rund um die Villa Merkel entsteht ein Kunstpark. villa-merkel.de 5. Oktober 2013 Lange Kürbisnacht Stimmungsvoll beleuchtet von Feuerschalen, Kürbisgeistern und Laternen bietet der Abend in Waldenbuch einen Kürbisgeister-Wettbewerb, Bastelaktionen, Laternenumzug, Dixieband sowie Leucht- und Feuerartistik des Waldenbucher Varietés. langekuerbisnacht.de 5. Oktober 2013 bis 23. März 2014 Im Glanz der Zaren Mit keiner anderen Dynastie unterhielt das Haus Württemberg so enge verwandtschaftliche Beziehungen wie mit den Romanows. Mit prunkvollen Exponaten unter anderem aus dem Kreml erzählt die große Landesausstellung vom Austausch mit Russland. landesmuseum-stuttgart.de
Heute bildet der wiederaufgeschüttete Hügel ein imposantes Zeichen in der Landschaft. Im benachbarten Keltenmuseum sind kostbar gearbeitete Repliken zu bewundern. Die originalen Funde sind im Landesmuseum Württemberg in Stuttgart ausgestellt. Der Höhepunkt ist die vollständig rekonstruierte Grabkammer, die prunkvollen Beigaben wurden mit alten Werkzeugen und handwerklichen Tech-
12. Oktober 2013 Saturday Night Sauna Bei Erlebnisaufgüssen, Massagespecials, Live-Musik in der Saunabar, leckeren Cocktails und kulinarischen Köstlichkeiten lässt sich‘s im Filderstädter Fildorado unterhaltsam bis nach Mitternacht schwitzen. fildorado.de 25. und 26. Oktober 2013 Stihl TimbersportsWeltmeisterschaft Über 100 Top-Sportholzfäller aus über 20 Ländern konkurrieren in der Stuttgarter Porsche-Arena mit Axt, Hand- und Motorsäge um den Weltmeistertitel. stihl-timbersports.de
niken von einem Kunstschmied hergestellt. Eine Weberin fertigte Borten nach dem 2.500 Jahre alten Vorbild. Im Umkreis des Keltenmuseums vermittelt eine rekonstruierte Hofanlage anschaulich ein Bild des Lebens in dieser Zeit. Der sich anschließende Keltenweg ist ein Radund Wanderweg der Arbeitsgemeinschaft „Grünes Strohgäu“: Zwei Touren führen über Asperg bis nach Ditzingen und verbinden neun keltische Denkmale. (asm) keltenmuseum.de
erleben
Der Fürst reiste mit allem Luxus der Zeit ins Jenseits: mit großzügigem Goldschmuck, einem Täschchen mit Nagelschneider, Rasiermesser, Kamm und
Angelhaken und einem vierrädrigen Wagen. Hochdorf muss in jener Zeit bereits eine besondere Siedlung gewesen sein, dies belegen herausragende Fundobjekte wie die älteste Feinwaage, die nördlich der Alpen gefunden wurde, oder Fragmente kostbarer Trinkschalen, die aus dem fernen Athen importiert worden waren. Am meisten staunten die Archäologen, als eine rund drei Meter lange, reich verzierte Bronzekline – eine Art Ruheliege – zum Vorschein kam, die Liegestatt des Leichnams.
tipps
Die einen errichteten Pyramiden, die anderen schütteten riesige Bestattungshügel auf. Vor rund 2.500 Jahren fand im Nordwesten der heutigen Region Stuttgart ein besonders prunkvolles Begräbnis statt. Im Lauf der Zeit flachte die mächtige Grabstätte ab, verschwand aus der Erinnerung und schlug allen Plünderern ein Schnippchen. Als 1978 in Hochdorf/Enz, einem Ortsteil von Eberdingen, beim Pflügen ungewöhnliche Steine zum Vorschein kamen, wurde daraus eine weltweite Sensation: ein glanzvolles Grab aus der Keltenzeit, das mit seinem Durchmesser von etwa 60 Metern zu den größten seiner Art zählt. Schnell hatte der Bestattete den Namen „Keltenfürst“ weg, weil er mit außergewöhnlich reichen Grabbeigaben ausgestattet war.
Stork, Keltenmuseum Hochdorf/Enz
Das Keltengrab in Hochdorf/Enz ist ein spektakuläres Highlight in der Region
Spiegelberger Räuberweg Früher war der Schwäbische Wald ein gefährliches Gelände. Schillers Räuber machten die dicht bewaldete Gegend unsicher und auch Wilhelm Hauffs Märchen vom Wirtshaus im Spessart hätte sich hier abspielen können. Heute punktet die Gegend rund um Spiegelberg mit wildromantischen Wegen. Der Räuberweg ist 60 Kilometer lang und als anspruchsvolle Tagesrundtour für Mountainbiker oder eine mehrtägige Rundwanderung ein Eldorado für alle, die gerne draußen sind. gemeinde-spiegelberg.de Nägel mit Köpfen Im idyllischen Löchgau nördlich von Bietigheim-Bissingen weiß man, wie man Nägel mit Köpfen macht: Seit 1998 gibt es hier das einzige deutsche Museum, das sich der Geschichte des Nagels widmet. Den Grundstock der Ausstellung bildet die mehr als 4.500 Nagelarten umfassende Mustersammlung der Firma Röcker, die von 1876 bis 1974 in Löchgau produzierte. Auch die Bedeutung des Nagels in Sprache, Werbung, Kunst und vor allem im Handwerk ist beeindruckend. Zahlreiche Kuriositäten lassen den Besucher staunen. loechgau.de
2. November 2013 Sankt-Martins-Umzug Der traditionelle Umzug führt in Böblingen mit Martinsspiel und Musikkapelle rund um die Seepromenade und bis zum Marktplatz. boeblingen.de
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„Das Auto der Zukunft fährt elektrisch“
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VRS/Thomas Wagner
Beim Sommerempfang der Region Stuttgart wirbt Daimler-Chef Zetsche für nachhaltige Mobilität
„Das Neckartal ist das Silicon Valley der Autoindustrie.“ So hat Dr. Dieter Zetsche im Juli beim Sommerempfang der Region Stuttgart den Heimatstandort seines Unternehmens beschrieben. In seiner Rede vor rund 220 geladenen Gästen erläuterte der Vorstandsvorsitzende der Daimler AG den Weg vom klassischen Automobilbauer zum nachhaltigen Mobilitätskonzern und betonte dabei die Chancen für seine Branche und die Region. Angesichts des wachsenden Autoverkehrs, knapper Ressourcen und zunehmend strengerer Umweltvorschriften stehe der Fahrzeugbau vor einem „echten Paradigmenwechsel“, sagte Zetsche. Zwar bleibe der Verbrennungsmotor noch auf lange Zeit die wichtigste Stellschraube, um den Verbrauch zu senken. „Das Auto der Zukunft fährt elektrisch“, daran ließ der Daimler-Chef keinen Zweifel. Entscheidend für den Erfolg sei es, dass möglichst viele Menschen Elektromobilität im Alltag erleben, etwa mit dem Carsharing-Angebot car2go: Über 400 Elektro-Smarts können in Stuttgart genutzt werden, mehr als 20.000 Nutzer haben sich seit dem Start im November 2012 registriert. „Bis Ende des Jahres werden wir das car2go-Angebot auch auf die Nachbarstädte in der Region ausdehnen“, kündigte Zetsche den Ausbau der schon heute größten elektromobilen Flotte Deutschlands an. Neue Mobilitätskonzepte wie Carsharing oder die Daimler-Plattform „Moovel“, die Nutzern den besten Weg zeigt und dafür alle Verkehrsmittel vom Taxi über Miet-
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wagen bis zur S-Bahn einbezieht, seien kein Widerspruch zum Kerngeschäft eines Autobauers: „Wir können nur mit integrierten Lösungen erfolgreich sein“, warb Zetsche. Thomas S. Bopp, Vorsitzender des Verband Region Stuttgart, dankte Dieter Zetsche dafür, dass Daimler in der Region Stuttgart kräftig in die Zukunft investiere: „Die Region Stuttgart ist nicht nur wichtigster Unternehmensstandort dieses weltweit tätigen Konzerns, sondern seine Heimat.“ Auch die Regionalversammlung wisse um die Bedeutung der Industrie in der Region und werde deshalb alles daransetzen, den hohen Anteil von Produktion in Verbindung mit Forschung zu halten oder gar auszubauen. „Dass wir dies nachhaltig tun müssen unter Schonung unserer natürlichen Ressourcen, versteht sich von selbst“, so der Regionalpräsident. Auch in dieser Zielrichtung seien die Region und Daimler eng miteinander verbunden, wie das Engagement des Autobauers in vielen Projekten zur nachhaltigen Mobilität in der Region zeige. „Als Dank haben wir Ihnen die S-Bahn direkt vor das Tor Ihres Sindelfinger Werks gebaut“, so Bopp. Der Sommerempfang von Verband Region Stuttgart und der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH ist dieses Jahr bereits in die fünfte Runde gegangen. Seit 2009 treffen sich Regionalpolitiker, Abgeordnete sowie Geschäfts- und Kooperationspartner aus der Region vor der Sommerpause im Stuttgarter Bosch-Areal zum entspannten Austausch. Tobias Schiller
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Wirtschaftsförderung Region Stuttgart Aktuell
der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart
7. bis 9. Oktober 2013 Expo Real Auf der wichtigsten europäischen Messe für Gewerbeimmobilien wirbt die WRS gemeinsam mit Unternehmenspartnern und kommunalen Wirtschaftsförderern um Investoren. Ort: Messe München exporeal.region-stuttgart.de 7. bis 10. Oktober 2013 Motek Mit Career Walks für Schüler und Studenten, einem Netzwerkabend für regionale Aussteller sowie einer Podiumsdiskussion zum Thema „Industrie 4.0“ beteiligt sich die WRS an der internationalen Leitmesse für Produktions- und Montageautomatisierung. Ort: Messe Stuttgart motek-messe.de 14. und 15. Oktober 2013 10. Invest in Future Masse und Klasse! Wie sichern wir die Qualität der Kinderbetreuung? Dieses Thema steht im Zentrum des zehnten interdisziplinären Kongresses rund um Bildung und Betreuung von Kindern. Ort: Haus der Wirtschaft, Stuttgart invest-in-future.de 16. Oktober 2013 Mehrwert – Marktplatz für Mittelstand und Kreative Regionale Agenturen stellen potenziellen Kunden Projekte zu den Themen „Digitales Marketing“ und „Eventgestaltung/Kommunikation im Raum“ vor und präsentieren ihre Angebote an Infoständen. Ort: Rathaus Stuttgart kreativ.region-stuttgart.de/ mehrwert 13. November 2013 Business-Angel-Kongress Baden-Württemberg Investoren und Gründer vernetzen sich beim Jahrestreffen der BusinessAngel-Community und informieren sich über Erfahrungen und neue Beteiligungsmöglichkeiten. Zugleich feiern die Business Angels Region Stuttgart ihr zehnjähriges Bestehen. Ort: Haus der Wirtschaft, Stuttgart business-angels-region-stuttgart.de
Der Büroflächenbestand in der Region Stuttgart ist in den vergangenen sechs Jahren um 3,8 Prozent gestiegen und beträgt jetzt rund 15,5 Millionen Quadratmeter. Das hat eine Untersuchung der BulwienGesa AG im Auftrag der WRS und der Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt ergeben, die die Büromarktstudie für die Region Stuttgart aus dem Jahr 2006/2007 fortschreibt. Die Leerstandsquote liegt bei fünf Prozent und bleibt damit im bundesweiten Vergleich gewohnt niedrig. Positiv hebt die Studie hervor, dass die leer stehenden Flächen vom Bauzustand her überwiegend marktfähig sind. Die Studie formuliert auch die Entwicklungspotenziale für die nächsten Jahre und enthält Prognosen zum zukünftigen Flächenbedarf. immo.region-stuttgart.de
E-Car-Sharing in Göppingen
Innovationspreis Weiterbildung verliehen Für ihr vorbildliches Engagement in der betrieblichen Qualifizierung haben die August Mink KG aus Göppingen sowie die beiden Stuttgarter Unternehmen Bürkle + Schöck KG und Convensis Group den Innovationspreis Weiterbildung 2013 erhalten. Mit dem Preis zeichnen die Industrie- und Handelskammer und die Handwerkskammer Region Stuttgart sowie die WRS kleine und mittlere Unternehmen aus, die durch beispielhafte Projekte die berufliche Weiterbildung ihrer Mitarbeiter fördern und so dazu beitragen, die Attraktivität und Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Region Stuttgart zu sichern. Die ausgezeichneten Unternehmen bewiesen Weitsicht, sagte WRS-Geschäftsführer Dr. Walter Rogg: „Durch die immer knapper werdenden Personalressourcen auf dem externen Arbeitsmarkt ist es zwingend erforderlich, die in den Betrieben bereits vorhandene Belegschaft bestmöglich zu qualifizieren.“ innovationspreis-weiterbildung.de
Herausgeber Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS) Friedrichstraße 10 70174 Stuttgart
service
Geschäftsführer Dr. Walter Rogg Verantwortlich Helmuth Haag (hel)
Paul Horn
Redaktion Tobias Schiller (tos) tobias.schiller@region-stuttgart.de
Erscheinungsweise Quartalsweise
Im Mai 2014 veranstaltet die WRS gemeinsam mit der Konradin Mediengruppe und der Paul Horn GmbH das 1. German Ped Car Race. Das Rennen ist Teil einer Ausbildungsinitiative für regionale Unternehmen, bei der Teams von Auszubildenden unter vorgegebenen Rahmenbedingungen Tretautos bauen und sich anschließend auf einem Rundkurs messen. Die Azubis lernen dabei kalkulieren, konstruieren, produzieren und montieren, entwickeln Kreativität und Teamgeist. In Großbritannien genießen solche Rennen Kultstatus und werden auch von Firmen erfolgreich zur Mitarbeitergewinnung genutzt. Weitere Informationen erhalten an der Teilnahme interessierte Firmen bei Oliver Reichert, Telefon 0711 2 28 35-872, E-Mail: oliver.reichert@region-stuttgart.de wrs.region-stuttgart.de
Autoren dieser Ausgabe Helmuth Haag (hel), Sonja Madeja (som), Verena Mönch (vem), Monika Nill (nil), Michael Ohnewald (moh), Tobias Schiller (tos), Astrid Schlupp-Melchinger (asm) Gestaltung Projektgruppe Visuelle Kommunikation, Ludwigsburg
Tretauto-Rennen als Lernprojekt
wrs.region-stuttgart.de
Die nächste 179-Ausgabe erscheint im Dezember 2013.
Telefon 0711 2 28 35-0
emis-projekt.de
Mit großer Mehrheit hat die Regionalversammlung im Juli ein Leitbild für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Region Stuttgart verabschiedet. Das Papier formuliert in sechs kommentierten Leitbildsätzen, wie gutes Wirtschaften und Arbeiten in der Region Stuttgart aussehen soll. Das Leitbild ist das Ergebnis eines von der WRS organisierten Willensbildungsprozesses, an dem sich über mehrere Monate hinweg rund 200 Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Kirchen, regionalen Institutionen und den Kommunen beteiligt haben. Es ist die Basis für die Fortschreibung der regionalen wirtschaftspolitischen Strategie aus dem Jahr 2007, auf der aufbauend wiederum der Beitrag der Region Stuttgart beim Wettbewerb RegioWIN entwickelt wird. Über den Wettbewerb verteilt das Land Baden-Württemberg europäische Finanzmittel der EFRE-Regionalförderung.
Das Wirtschaftsleben der Region Stuttgart ist international: Die Exportstärke der Industrie ist legendär, selbst kleine Unternehmen verkaufen ihre Waren und Dienstleistungen rund um den Globus. Auch zuhause ist die Wirtschaftswelt global: Menschen aus über 170 Ländern leben in der Region und sind bestens integriert. Mit ihren Erfahrungen bereichern sie die Firmenbelegschaften und gründen selbst erfolgreiche Unternehmen.
info@region-stuttgart.de wrs.region-stuttgart.de
In Göppingen ist eines der bundesweit ersten E-Mobilität-Projekte eines Immobilienunternehmens gestartet: Seit Juli können die Bewohner des Wohngebiets StadtGarten einen batterieelektrischen Renault ZOE kostenlos ausleihen und nach der Fahrt an einer Ladestation in der Tiefgarage wieder aufladen. Die Erfahrungen des Göppinger Projekts fließen in die Integration von E-CarSharing in Bauprojekten in ganz Deutschland ein. Das Pilotprojekt ist Teil des Programms Elektromobilität im Stauferland (EMiS) im Rahmen der von der WRS koordinierten Modellregion Elektromobilität Region Stuttgart.
Leitbild für die Region Stuttgart
Weltgewandtes Wirtschaften
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Mehr Büroflächen in der Region
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Die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH ist eine Tochter des Verband Region Stuttgart. Das Infomagazin „Region Stuttgart aktuell” können Sie auf der Website des Verbandes einsehen und bestellen: region-stuttgart.org region-stuttgart.de
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im Juni 2014 in der Region Stuttgart
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