179 - Das Standortmagazin der Region Stuttgart (Ausgabe 1/2014)

Page 1

179 Das Standortmagazin der Region Stuttgart Ausgabe 1/2014

Trick-Reich Animationen und Effekte aus der Region Stuttgart erobern die Filmwelt

Wasserdampf statt Dieselrauch Bioplastik f端r Biolebensmittel Blaues Band in Ochsenwang


Mannschaftsspieler

Vom Proberaum auf die Bühne – Benhur, Dani, Moritz und Yannic aus Plochingen haben ein großes Ziel: einen ihrer Songs im Radio zu hören. Den ersten Schritt haben die vier Jungs von der Deutsch-Indie-Rock Band lift up! schon geschafft. Beim Rocktest 2014 holten sie sich mit mitreißendem Spaß an der Musik und viel Charisma den ersten Platz. Der Gewinn ist ein Auftritt beim Lauter-Festival in Zürich. Das Popbüro Region Stuttgart veranstaltet den Wettbewerb für junge Bands jedes Jahr. Neben dem großen Auftritt in der Schweiz erhalten die vier Finalisten einen Studioaufenthalt und Werbematerial.

2

179

Das Standortmagazin der Region Stuttgart 1/2014


Animationen mit Effekt Die Region Stuttgart hat sich innerhalb von wenigen Jahrzehnten zum veritablen Filmstandort entwickelt – hier entstehen Spielfilme, Fernsehserien, Unternehmensfilme und Computerspiele. Vor allem die Animationsstudios sind zu weltweit gefragten Partnern für visuelle Effekte und digitale Postproduktion geworden. Absolventen der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg werden regelmäßig für den Oscar nominiert und haben die begehrte Trophäe bereits mehrfach errungen. Das Internationale Trickfilm-Festival in Stuttgart ist heute ebenso wie die parallel stattfindende FMX-Konferenz ein international bedeutender Branchentreffpunkt.

Inhalt

willkommen

Matthias Hangst

Editorial

Effekte und Animation gehen heute über den klassischen Trickfilm weit hinaus. Auch aus Spielfilmen, in der Werbung oder aus Imagefilmen sind sie nicht mehr wegzudenken und repräsentieren als Schnittstelle von Technologie und Kreativität besonders gut die Stärken der Kreativwirtschaft in der baden-württembergischen Hauptstadtregion. Die hier ansässigen Kreativdienstleister profitieren nicht nur von Ausbildungsstätten wie der Filmakademie, der Hochschule der Medien, der Macromedia Hochschule, der Lazi Akademie oder der Merz Akademie, sondern auch von den starken Industriefirmen vor Ort, die eine wichtige Kundenbasis bilden. Beide haben einfachen Zugang zur wissenschaftlichen Infrastruktur, wie etwa dem Höchstleistungszentrum der Universität Stuttgart, das seine Rechenzeit zum ersten Mal der Filmbranche zur Verfügung stellt. Neben ihrem Beitrag zur Wertschöpfung in der Region ist die Wachstumsbranche Filmwirtschaft auch Bestandteil eines jungen urbanen Kulturlebens und somit ein wichtiger weicher Standortfaktor. Mit der Film Commission Region Stuttgart, einer der ersten Einrichtungen dieser Art in Deutschland, verfügt die regionale Wirtschaftsförderung über ein hoch spezialisiertes Team, das Dienstleistungen für Filmproduktionen in der Region anbietet und den Filmstandort Region Stuttgart national und international vermarktet. Es ist mit ein Verdienst der Film Commission, dass die Erfolgsgeschichten zustande gekommen sind, von denen die Titelgeschichte dieser 179-Ausgabe berichtet.

Aktuell Neuigkeiten aus der Region Stuttgart / Wussten Sie schon, …?

4

Neu in der Region Wasserdampf statt Dieselrauch

5

Branchenfokus Von der Bohne zur kalorienreduzierten Schokolade/ Wachstum durch Schrumpfen / In Pink und Blau

6

Titelthema: Animation Trick-Reich Animationen und Effekte aus der Region Stuttgart erobern die Filmwelt

8

Im Gespräch: Ulrich Wegenast und Dittmar Lumpp

10

Der die Charaktere beseelt Michael Ohnewald porträtiert den Trickfilmregisseur Andreas Hykade

14

Wissenschaft Viel mehr als nur Biogas / Meteorit mit Überraschungen / Kunststoffwände aus Natur / Brennstoffzelle ohne Platin

16

Innovation Skateboards statt Gabelstapler / Wer hat‘s erfunden?!

17

Existenzgründung Bioplastik für Biolebensmittel

18

Fachkräfte Vom ersten Semester an präsent / Mitarbeiter im Unternehmen halten

20

Freizeit Blaues Band in Ochsenwang / Kalender / Tipps

21

Wirtschaftsförderung Region Stuttgart Aktuell Sind die ganz dicht? / Termine / Meldungen

22

Impressum / Nächste Ausgabe

23

179 Kommunen – ein Standort.

Ludwigsburg Rems-Murr Stuttgart Böblingen

raumzeit3 | Judith Schenten

8 –15

Esslingen

Göppingen

Dr. Walter Rogg Geschäftsführer Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS)

179

Das Standortmagazin der Region Stuttgart 1/2014

3


100 Jahre Hochschule Esslingen Neue Regionaldirektorin im Amt

... dass die Notrufnummer 112 als Erstes in der Region Stuttgart flächendeckend eingeführt wurde? Weil der Krankenwagen zu spät eintraf, kam im Jahr 1969 der neunjährige Björn Steiger bei einem Autounfall in Winnenden ums Leben. Seine Eltern Ute und Siegfried schafften es mit viel Engagement, dass die Nummern 110 und 112 zunächst in der Region Stuttgart und dann bundesweit einheitlich als Notrufnummern geschaltet wurden. Heute gilt die 112 in ganz Europa.

Dr. Nicola Schelling hat im März ihre Arbeit als Regionaldirektorin des Verband Region Stuttgart aufgenommen. Nach Stationen als Richterin und Staatsanwältin in Baden-Württemberg trat die gebürtige Stuttgarterin 2002 in den Landesdienst ein, wo sie zuletzt Leiterin des Referats Europapolitik und Ressortbeobachter bei der Landesvertretung in Brüssel war. „Als Richterin habe ich nicht nur entschieden, sondern auch Vergleiche geschlossen“, sagte die 46-Jährige bei ihrer Vorstellungsrede zur Wahl durch die Regionalversammlung im Dezember 2013. Der Vorsitzende des Verband Region Stuttgart, Thomas S. Bopp, freut sich „auf eine gute Zusammenarbeit“. region-stuttgart.org

kompakt

Ganz vorne beim IHK-Bildungspreis Der Rote Faden hilft jedem Kind Mit einem bundesweit einmaligen Fördernetzwerk unterstützt ein Bildungsprojekt in Kernen im Remstal durchgängig alle Kinder. Seit 2008 begleitet die Initiative „Der Rote Faden“ Familien, um deren Kindern einen erfolgreichen Bildungsweg zu ermöglichen. Derzeit werden rund 200 Familien mit und ohne Migrationshintergrund von der Geburt der Kinder bis hin zum Übergang der Jugendlichen in die Arbeitswelt betreut. Die Initiative verbindet ehrenamtliches und hauptberufliches Bildungsengagement direkt vor Ort. Nach der Geburt informieren geschulte Familienbesucher über die lokalen Unterstützungsangebote für die Jüngsten. Ein Babytreff schließt die Betreuungslücke zwischen Geburt und Kindertagesstätte. 65 Ehrenamtliche engagieren sich, während eine Verbindungsstelle der Gemeinde die zentrale Schnittstelle des Fördernetzwerks bildet. Für dieses Engagement wurde Der Rote Faden im bundesweiten Wettbewerb „Ideen für die Bildungsrepublik“ aus über 1.000 Projekten ausgewählt und prämiert. buergernetz-kernen.de

4

179

Das Standortmagazin der Region Stuttgart 1/2014

Beim IHK-Bildungspreis waren Firmen aus der Region Stuttgart besonders erfolgreich. Drei der fünf Sieger des bundesweiten Wettbewerbs um herausragende Konzepte in der Berufsbildung stammen aus der Region Stuttgart: Die Robert Bosch GmbH Verpackungstechnik in Waiblingen siegte in der Kategorie Großunternehmen über 500 Beschäftigte mit einem Konzept zum Auslandseinsatz als fester Bestandteil der Ausbildung. Bei Firmen unter 500 Beschäftigte machte die August Mink KG in Göppingen mit ihrer besonderen „Kultur des Mitdenkens“ das Rennen. Den Sonderpreis Integration bekam die Mader GmbH aus LeinfeldenEchterdingen für ihre interkulturellen und altersgemischten Teams. ihk-bildungspreis.de

Mit einem ganzjährigen Jubiläumsprogramm und einem zentralen Festakt im Oktober feiert die Hochschule Esslingen ihr 100-jähriges Bestehen. Im Jahr 2014 wurde die Fachschule für Maschinentechniker von Stuttgart nach Esslingen verlegt. Wegbereiter war seinerzeit der Fabrikant Paul F. Dick, der bereits ab 1910 den Umzug gefordert hatte. Zum Erfolg führten schließlich die großzügigen Spendenbeteiligungen zahlreicher Esslinger Bürger sowie der Stadt. Bald kamen weitere Fachbereiche hinzu, wie zum Beispiel Feinwerktechnik, Elektrotechnik, Nachrichtentechnik, Informationstechnik, Fahrzeugtechnik, Gebäudetechnik, Wirtschaftsingenieurwesen und Betriebswirtschaft, später die Naturwissenschaften. Ihre heutige breite Ausrichtung bekam die Hochschule durch die Fusion der damaligen Hochschule für Technik mit der Hochschule für Sozialwesen im Jahr 2006. Im Festjahr möchte die Hochschule hervorheben, dass sie ein Teil der Stadt Esslingen und ihrer Geschichte ist. Viele Veranstaltungen sind Gemeinschaftsprojekte mit städtischen Institutionen, zum Beispiel mit dem Kulturamt als langjährigem Kooperationspartner. hs-esslingen.de

Tourismuswerbung an der Autobahn Mit fünf wichtigen Sehenswürdigkeiten wirbt die Stadt Stuttgart entlang der Autobahnen 8 und 81 um Touristen. Auf den neuen Hinweistafeln sind die Automobilmuseen von Porsche und Mercedes Benz, der zoologisch-botanische Garten Wilhelma, die Mineralbäder und der Schlossplatz abgebildet. 140.000 Autos passieren täglich die Autobahnen rund um die Landeshauptstadt – entsprechend groß ist der Werbeeffekt.

Stuttgart Marketing

wussten Sie schon,...

VRS / Frank Eppler

Aktuell


Neu in der Region

Wasserdampf statt Dieselrauch

SSB

dampfend

Bei den Stuttgarter Straßenbahnen sind Busse mit Batterie und Brennstoffzelle unterwegs

Wasserdampf statt Dieselrauch: Das ist seit Anfang März bei Linienbussen der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) Realität. Statt eines Dieselmotors im Heck haben die Busse Elektromotoren in den Radnaben, die von gleich zwei Energiequellen gespeist werden: von Brennstoffzellen und von einer Batterie. In den Brennstoffzellen wird aus Wasserstoff und Sauerstoff Strom erzeugt, aus dem Auspuff kommt als einzige Emission H 2O – reiner Wasserdampf. Die Kombination mit der Batterie ist die große Besonderheit der neuen Busse. Nur die Batterie treibt den Elektromotor an, für den Strom, den die Brennstoffzelle erzeugt, dient sie als Zwischenspeicher ebenso wie für die zurückgewonnene Bremsenergie. So kann die Brennstoffzelle gleichmäßiger und damit materialschonender und effizienter laufen. Überhaupt ist bei den neuen Fahrzeugen des Typs „Citaro FuelCell-Hybrid“ von Daimler alles auf Effizienz getrimmt: Gegenüber dem Vorgängermodell sind sie um rund eine Tonne leichter, können mehr Fahrgäste mitnehmen, die Reichweite wurde von 200 Kilometern auf rund 350 vergrößert. Damit kommen sie mit einer Tankfüllung etwa so weit wie ein konventioneller Dieselbus. Und die Abwärme der Brennstoffzellen wird im Winter zum Heizen des Fahrgastraums verwendet. Gegenüber früheren Modellen sollen die neuen Busse fast um die Hälfte weniger Wasserstoff verbrauchen.

In ihrer Geschichte hat die SSB immer wieder neue Antriebstechnologien ausprobiert. Schon 1979 waren 13 Hybridbusse im Stuttgarter Linienverkehr unterwegs, der Strom kam aus rund drei Tonnen schweren Bleibatterien. Zwischen 1997 und 2003 fuhren 19 dieselelektrische Busse auf der Linie 42, 2003 schließlich schon mal drei Brennstoffzellenbusse – allerdings noch ohne Batterie. „Erprobungspartner für die Industrie bei technologischen Innovationen zu sein, hat für die SSB seit Jahrzehnten Tradition“, sagt Wolfgang Arnold, der Technische Vorstand der SSB. „Auch bei den Brennstoffzellenhybridbussen geht es jetzt darum, die Praxistauglichkeit im Linieneinsatz zu erproben.“ Die neuen Busse sind Teil des Projektes S-Presso (Stuttgarter Praxiserprobung von wasserstoffbetriebenen Omnibussen), das aus Bundesmitteln gefördert wird. Wer das Vergnügen einer Dampfbusfahrt erleben möchte, muss sich derzeit noch auf die Filder begeben: Die neuen Busse fahren auf der elf Kilometer langen Buslinie 79 zwischen Plieningen und Flughafen/Messe. Ab Mitte des Jahres rollt dann ein weiterer Bus zehn Kilometer auf der Buslinie 67 durch Fellbach. Tobias Schiller

179

Das Standortmagazin der Region Stuttgart 1/2014

5


Branchenfokus

Von der Bohne zur kalorienreduzierten Schokolade Auf Maschinen von Bühler Barth aus Freiberg am Neckar entsteht weltweit Süßes Neun Jahre später, zur Jahrhundertwende, erweiterte Barth seine Maschinenpalette für Kakao- und Kaffeebohnen um die Kugelröstmaschine Sirocco, die mehr als fünf Jahrzehnte lang der Verkaufsschlager war und aufgrund ihrer Langlebigkeit heute noch bei namhaften Schokoladenherstellern in Betrieb ist.

Bühler Barth

Nachdem sich das Unternehmen jahrzehntelang an der Spitze der Maschinenhersteller für die schokoladenverarbeitende Industrie behauptet hatte, geriet es 1980 ins Schlingern. Als G. W. Barth die Nachfrage nach Anlagen mit elektronischer Steuerung nicht bedienen konnte, folgte die Übernahme durch eine Finanzgruppe und im Jahr 2007 endlich der Einstieg der Schweizer Bühler Group – ebenfalls ein international renommierter Maschinen- und Anlagenbauer für die Lebensmittel- und Süßwarenindustrie. Unter dem neuen Nahmen Bühler Barth schaffte man die technische Neuausrichtung auf Anhieb. Aufgrund des Know-hows bei der Kakaobohnen- und Nussverarbeitung beließ Bühler die Zentrale und das Kompetenzzentrum für den Bereich Schokolade und Kakao in Freiberg. Neben Forschung und Entwicklung verblieben auch der Verkauf, das Engineering sowie die Fertigung mit einer vergrößerten Produktionsfläche am Neckar.

Die Bühler Barth GmbH aus Freiberg am Neckar gilt als weltweit führender Hersteller von Maschinen, Anlagen und schlüsselfertigen Fabriken für die Verarbeitung von Kakao, Nüssen und Getreide für die Süßwaren- und Lebensmittelindustrie. „Unsere Maschinen zur Kakaoerzeugung werden nach den strengsten Standards der Lebensmittelhygiene entwickelt“, erklärt Dr. Tobias Lohmüller, Leiter Forschung und Entwicklung bei Bühler Barth. „Als Marktführer arbeiten wir eng mit Kunden, Forschungsinstituten und Hygiene-Experten daran, diese Standards permanent zu verbessern, doch es ist vor allem die jahrzehntelange Erfahrung und das Wissen um die schonende und effiziente Kakaoverarbeitung, die unsere Kunden so an uns schätzen.“

Inzwischen gehört die Bühler Barth GmbH mit ihren 120 Mitarbeitern wieder zu den Technologieführern, wenn es um die optimale Verarbeitung der Kakaobohne zu Kakaomasse, -butter oder -pulver geht. Wie viel das Unternehmen von der Schokoladenherstellung versteht, bewies es im Jahr 2012 mit einer unter ernährungswissenschaftlichen Aspekten epochemachenden Innovation: der fettreduzierten Schokolade. „20 Prozent einer Kakaobohne bestehen aus Schale, die sehr ballaststoffreich ist“, erklärt Dr. Tobias Lohmüller. „Es ist uns gelungen, ein Verfahren zu entwickeln, das diese Schale in wertvolle Kakao-Ballaststoffe verarbeitet. Als fettarmer Kakaopuder kann er der Schokolade beigefügt werden, die dann bei gleichem Geschmack weniger Kalorien enthält.“ Sonja Madeja

Im Jahr 1890 von Georg Wilhelm Barth als Fabrik für Patent-Sicherheits-Röster G. W. Barth in Ludwigsburg gegründet, spezialisierte sich das Unternehmen zunächst auf das Rösten von Getreide und entwickelte im Jahr 1891 den ersten Sicherheitskugelröster.

Bühler Barth GmbH Gründungsjahr: 1890 Sitz: Freiberg am Neckar Mitarbeiter: 120 buhlergroup.com/cocoa-and-nuts

6

179

Das Standortmagazin der Region Stuttgart 1/2014

maschinen- und anlagenbau

Vor der Industrialisierung war alles Handarbeit: Rösten, Reinigen und Verarbeiten der Kakaobohnen. Auch die industrielle Fertigung von Schokolade folgt im Grundsatz den ursprünglichen handwerklichen Arbeitsschritten. Heute jedoch sorgen in der Kakaoproduktion hoch entwickelte technische Aggregate mit automatisierten Anlagen für reibungslose Abläufe.


Branchenfokus

maschinenbau

Wachstum durch Schrumpfen Bilz aus Ostfildern entwickelt und produziert Qualitätswerkzeuge für die Spanntechnik

1950 gelang Otto Bilz, dem Sohn des Gründers Hermann Bilz, der große Durchbruch mit der Erfindung des Schnellwechselfutters für Mehrspindler- und

Transferstraßen. Mithilfe seiner Frau, die Englisch sprach, wagte Otto Bilz den Sprung nach Nordamerika. Die Zusammenarbeit mit mehreren US-Firmen gipfelte in einer weiteren Innovation, der Entwicklung eines Futters für NC-Maschinen im Jahr 1960. Solche Maschinen wurden in Europa noch nicht gebaut – Bilz war seiner Zeit weit voraus.

Bilz

Weltweit wird kaum ein Motorblock hergestellt, ohne dass die Bilz Werkzeugfabrik GmbH daran beteiligt ist. In unmittelbarer Nähe von Daimler und Porsche hat sich das Familienunternehmen seit bald 100 Jahren auf Qualitätsspannmittel spezialisiert und sich zum zuverlässigen Innovationspartner der Automobilindustrie und der Werkzeugmaschinenbranche entwickelt. Heute gilt Bilz als weltweit führender Hersteller von Spannwerkzeugen für Gewindeschneid- und Höchstleistungswerkzeuge: „Unseren Erfolg verdanken wir der kontinuierlichen und konsequenten Neu- und Weiterentwicklung unserer Produkte sowie dem Gespür für Innovationen und für die Anforderungen der Kunden“, erklärt Geschäftsführer Michael Voss.

Mit der Einführung der Schrumpfspanntechnik schaffte die dritte Generation – die Brüder Reiner und Axel – im Jahr 1998 den Einstieg in die Luft- und Raumfahrt sowie in die Medizintechnik. Bei diesem Verfahren wird das Werkzeug in wenigen Sekunden erhitzt und die Bohrung aufgeweitet, so dass das Werkzeug eingesetzt werden kann. Beim anschließenden Kühlvorgang schrumpft die Bohrung wieder und spannt Spannzange und Werkzeug fest zusammen.

„Hochgeschwindigkeitsmaschinen kommen ohne Schrumpftechnik nicht mehr aus, das Schrumpfen ist in der Automobilindustrie, im Flugzeugbau und im Formenbau zu einer festen Größe geworden“, erklärt Michael Voss. So ist die Technologie zum zweiten Standbein des Unternehmens geworden und macht 40 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Heute entwickeln und produzieren 150 Mitarbeiter in den Werken Nellingen und Horb sowie 180 Mitarbeiter in Asien modernste Lösungen zur Werkzeugspannung für Kunden in 33 Ländern. Mit fünf Tochterunternehmen und 58 Vertretungen liegt der Exportanteil von Bilz bei 45 Prozent. (som) bilz.de

Blue Ocean aus Stuttgart ist der Senkrechtstarter unter den Kinderzeitschriftenverlagen Erst seit acht Jahren gibt es die Stuttgarter Blue Ocean Entertainment AG, doch sie gehört bereits zu den umsatzstärksten deutschen Kinder- und Jugendmagazinverlagen. Im Sommer 2006 erschien das erste Lillifee-Magazin, in den darauffolgenden Jahren das Playmobil-Magazin, Horseland, Bella Sara, Frag doch mal die Maus, Löwenzahn und viele weitere Hefte.

Gross-Gruppe

Die Idee der Gründerinnen Heidi Freiner und Sigrun Kaiser war es, Kinder- und Jugendzeitschriften auf der Basis von Lizenzen von Buchverlagen, TV-Produ-

zenten oder Spielzeugherstellern zu entwickeln und zu verlegen – wie beispielsweise Lego, Diddl, Power Rangers, Playmobil, Käpt’n Sharky oder Shaun das Schaf. Dabei müssen die Spielzeuge, Sammelfiguren, TV-Serien, Hörspiele oder Buchreihen eins zu eins in die Inhalte von Kinderzeitschriften überführt und mit dem jeweiligen Lizenzgeber abgestimmt werden. „‚Die Sendung mit der Maus‘ ist zwangsläufig anders als ein Frag-dochmal-die-Maus-Heft, denn in unserem Fall findet eine ganz andere Art von Wissensvermittlung statt, die an das Medium Print angepasst ist“, erklärt Simon Peter, Chefredakteur der Hälfte des BlueOcean-Portfolios. Mit Einfühlungsvermögen für die jeweiligen Zielgruppen erarbeiten die 72 Verlagsmitarbeiter Konzepte und Inhalte. „Unsere oberste Priorität ist es, die Träume und Wünsche der Kinder zu erfassen und ihre Erwartungen an die Hefte zu erfüllen, gleichzeitig aber auch den Ansprüchen

der Eltern zu genügen, die letztendlich die Käufer sind“, erläutert Simon Peter. „Wir betreiben ernsthafte Kinderunterhaltung mit allem, was dazugehört. Vor allem wecken wir die Freude am Lesen und fördern Kreativität und Motorik.“ Themen, Gestaltung, Illustrationen, der Umfang der Beiträge, das Sprachniveau und die Schriftgröße müssen kindgerecht sein. Bildergeschichten, Tierseiten, Ausmalbilder, Poster, Rätsel, Basteleien und die obligatorische Produktzugabe – Spielzeug, Schmuck oder Kosmetik – ergänzen das redaktionelle Grundthema des jeweiligen Heftes. Blue Ocean ist der wachstumsstärkste junge deutsche Verlag der vergangenen zehn Jahre. Von den Top 25 der Kinderzeitschriften entfallen im Einzelverkauf 13 auf das Stuttgarter Verlagshaus. Dies beeindruckte auch den Burda-Konzern, der jetzt 50,1 Prozent der Anteile übernommen hat. (som)

verlagswirtschaft

In Pink und Blau

blue-ocean-ag.de

179

Das Standortmagazin der Region Stuttgart 1/2014

7


Max Lang und Jan Lachauer, Absolventen der Filmakademie Baden-Württemberg, haben den Hexenbesen im Ludwigsburger Studio Soi zum Fliegen gebracht. Für die visuellen Effekte in „Für Hund und Katz ist auch noch Platz“ sind sie mit einer Nominierung für den Oscar 2014 geadelt worden. Zuvor war das schon anderen Produktionen mit Ludwigsburger Beteiligung gelungen. Zwei Mal haben Abgänger der renommierten Hochschule die begehrte Trophäe sogar errungen: 2006 mit dem Science-Fiction-Film „Independence Day“ des Exil-Sindelfingers Roland Emmerich sowie 2012 mit „Hugo Cabret“ von Martin Scorsese. Hinzu kommen zwei Studenten-Oscars.


Titelthema: Animation

Animationen und Effekte aus der Region Stuttgart erobern die Filmwelt

Trick-Reich Nicht nur im Popcorn-Kino werden digitale Welten geschaffen. Das Arbeitsfeld der Animationsprofis ist inzwischen wesentlich weiter gefasst – und hat eine lange Tradition in der Region Stuttgart. Eine Geschichte über kreative Keimzellen, internationale Erfolge und wachsende Chancen.

Laien denken beim Stichwort Animation und Visual Effects an animierte Kinderfilme oder fantastische Welten wie in „Der Herr der Ringe“ oder „Avatar“. Profis wie die von M.A.R.K.13 werden heute aber überall gebraucht: In jedem Musikvideo, jeder Fernsehwerbung steckt die Arbeit der Experten – sei es in Sachen visueller Nachbearbeitung, die eine Filmsequenz noch schöner, das sonnige Wetter noch beglückender, die bunten Farben noch leuchtender wirken lässt. Seien es Hintergründe oder Kulissen, die im Nachhinein zusammen- oder hinzugefügt, verschönert oder ausgetauscht werden. Sei es das beworbene Bonbon oder der mutige Superheld, die dank der Profis besonders effektvoll und ästhetisch durch die Luft fliegen. Kaum ein Bewegtbild ist mehr unbearbeitet, auch wenn der Zuschauer das kaum bemerkt. „Wenn man nicht sieht, was wir in monatelanger Kleinstarbeit geleistet haben, ist das Ziel erst erreicht“, so Schuchmann. Und die Branche entwickelt sich wahnsinnig schnell. Während sich die Firmen weltweit mit immer aufwändigeren Effekten und immer realistischer wirkenden Animationen übertrumpfen, entstehen gleichzeitig auch immer neue Betätigungsfelder, beispielsweise in den Bereichen Games und Apps.

Studio 100 Media, Buzz Studios

Ein Großrechner bringt die Biene zum Fliegen

titelthema

Magic Light Pictures

Ein Donnerstagnachmittag in einem der herrschaftlichen Sandsteinhäuser am Fuße der Stuttgarter Karlshöhe. Die Sonne scheint frühlingshaft, doch in den Räumen von M.A.R.K.13 verbannen halb heruntergezogene Rollläden das Tageslicht. „Sonne ist bei unserer Arbeit eher hinderlich“, sagt Dominique Schuchmann, einer der drei Geschäftsführer des Studios für Animation, 3D und Visual Effects. Hoch konzentriert sitzen die Profis an ihren Bildschirmen und arbeiten an aktuellen Projekten – hier in der Hohenzollernstraße beispielsweise an Imagefilmen für Mercedes Benz Trucks und Audi oder an Effekten für das multimediale Projekt Netwars über Datensicherheit im Netz. „Wir sind quasi zweigeteilt. Hier entstehen Realfilme, Imagefilme oder auch technische Filme für die Industrie und in der Innenstadt sitzen unsere Animationsjungs“, erklärt Schuchmann. Im Büro in der TheodorHeuss-Straße wird derzeit dafür gesorgt, dass Biene Majas „Fell“ schön fluffig aussieht, bevor sie demnächst in 3D im Kino zu sehen sein wird.

M.A.R.K.13 deckt einen Großteil der Medienformate ab – als eines der wenigen Büros in der Region Stuttgart, die sich breit aufgestellt haben. „Dementsprechend sind wir auch in diversen Disziplinen vertreten: klassische Animation und Zeichentrick, Visual Effects, 3D, Realdrehs, Postproduktion, Compositing und vieles mehr“, so Schuchmann, der selbst Animation an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg studiert hat und anschließend blieb. Gemeinsam mit Armin Gauß von der Merz Akademie schloss er sich 2004 M.A.R.K.13 an, gegründet 1999 von Holger Weiss. „Anfangs waren wir ausschließlich Dienstleister für klassische Animation und Postproduktion, dann haben wir unser Portfolio und unseren Kundenkreis erweitert.“ Die ersten Projekte für große Firmen entstanden und M.A.R.K.13 wurde zu einer angesehenen Anlaufstelle für Imagefilme. Inzwischen liest sich das Portfolio des Studios sehr variantenreich: Musikvideos für Rammstein, klassische Werbefilme zur Suchtprävention oder für Autos, Imagefilme für hier ansässige Unternehmen, Animationsfilme wie „Ritter Rost“ oder die „Biene Maja“.

179

Das Standortmagazin der Region Stuttgart 1/2014

9


Titelthema: Animation

Lumpp: Beim ITFS werden alle Aspekte des Animationsfilms präsentiert: künstlerischer Kurzfilm, Kindertrickfilm, Werbung, oscarnominierter Blockbuster. Und wir bringen jedes Jahr neue Themen. So stehen zum Beispiel Animation und Games in immer engerem Zusammenhang. Deswegen bauen wir dieses Jahr unter dem Motto „Let’s Play!“ die Gamezone deutlich aus – mit Präsentationen von Gamesexperten und Vertretern großer und kleiner Spielefirmen. Sie und Ihr Team haben dieses Jahr 2.300 Einreichungen gesichtet. Was macht einen guten Animationsfilm aus? Wegenast: Eine Formel lässt sich nicht pauschal festlegen. Der eine zeigt die gesamte Palette an technischen Möglichkeiten, ein anderer besticht durch minimale Zeichnungen. Wichtig ist sicherlich, dass Inhalt und Konzept originell sind. Es gibt aber auch sehr emotional aufwühlende Filme. Vielleicht lässt sich zusammenfassend sagen: Ein guter Trickfilm muss faszinieren, neue Impulse setzen, sein Thema anschaulich machen.

Welche Rolle spielen Einreichungen aus der Region? Lumpp: Das ITFS hat sich schon früh auch als Schaubühne für hiesige Produktionen gesehen. Dieser Trend hat sich mit den stark verbesserten Förder-Rahmenbedingungen in Baden-Württemberg natürlich verstärkt. Das ITFS profitiert von den zahlreichen Produktionen aus dem Land, die wiederum eine glänzende Rolle im weltweiten Vergleich spielen. Wird bald ein Höhepunkt in Sachen technischer Innovation und Qualität erreicht sein? Lumpp: Die technische Entwicklung ist ein stetiger Prozess, der nie zum Stillstand kommt. Wir haben in den vergangenen 20 Jahren die totale Umstellung vom analogen Film zu digitalen Filmformaten erlebt. Damit war eine revolutionäre Änderung der Produktionsabläufe verbunden. Natürlich gibt es immer wieder neue technische Trends, wie zuletzt die 3D-Technik. Es ist aber auch ein wichtiger Trend, dass wir heute wesentlich häufiger über Inhalte, Storys, Gestaltung et cetera sprechen als über rein technische Fragen.

Wenn das gelbschwarze Insekt ab dem kommenden Herbst über die Kinoleinwände fliegt, ist dies nicht zuletzt einem der schnellsten Rechner Europas zu verdanken. Normalerweise nutzen Wissenschaftler das Höchstleistungsrechenzentrum (HLRS) der Universität Stuttgart für ihre Forschungen oder große Industriefirmen für die Entwicklung von Autos und Maschinen. „Animationsfilme in der heutigen Detailgenauigkeit erfordern extrem lange Rechenzeiten. Dafür bräuchte ein normaler PC Jahrzehnte“, sagt Dr. Andreas Wierse, Geschäftsführer der Sicos BW GmbH, die Firmen Zugang zum HLRS und anderen Großrechnern verschafft. Für die Stuttgarter Filmproduzenten ist der Superrechner vor der Haustür ein unschätzbarer Vorteil – und ein Novum dazu: „Erstmals weltweit wird eine derart bedeutende wissenschaftliche Rechnerstruktur für die Unterhaltungsindustrie genutzt“, betont Wierse den Pioniercharakter der Kooperation. Einer der Pioniere für die Entwicklung des Animationsfilms ist auch Professor Albrecht Ade, Gründer der Filmakademie Baden-Württemberg. Als er gemeinsam mit seinen Studierenden begann, Trickfilme zu produzieren, wagte noch kaum jemand von einer digitalisierten Welt 10

179

Das Standortmagazin der Region Stuttgart 1/2014

Sie sind viel mit Präsentationen und Vorlesungen in der Welt unterwegs. Was kann die Region Stuttgart im Vergleich noch lernen? Wegenast: Präsentationen des TrickfilmFestivals und Programme aus der Region Stuttgart führen uns zum Beispiel nach Sapporo oder Harare, Toronto oder Tampere. Dabei wird mir immer wieder deutlich, wie gut die Region Stuttgart wirtschaftlich, technologisch und kulturell aufgestellt ist. Gerade in Ländern wie Simbabwe oder Armenien kann man von den Menschen lernen, dass eine gewisse Risikobereitschaft und Leidenschaft notwendig ist, um voranzukommen.

Film- und Medienfestival gGmbH

179: Wie erklären Sie sich die Erfolgsgeschichte des ITFS von den Anfängen als kleine Nischenveranstaltung zu einem weltweit beachteten Festival?

Und umgekehrt: Was kann die Welt hier lernen? Wegenast: Von der Region Stuttgart kann man möglicherweise lernen, dass es bei aller positiven wirtschaftlichen Entwicklung entscheidend ist, nicht stehen zu bleiben und sich auf dem bisher Erreichten auszuruhen. Gerade der Wandel von einem reinen Industriestandort in Richtung IT-Technologie und Kreativwirtschaft scheint in der Region gut zu funktionieren. Old und New Economy ergänzen sich hier sehr gut.

zu träumen. Echte und anspruchsvolle Trickfilmkunst kam damals fast ausschließlich aus Osteuropa und insbesondere aus Prag. In den dortigen Trickfilmstudios erwarb Ade das theoretische und praktische Rüstzeug für die Gestaltung von Animationsfilmen – was zur Gründung einer Arbeitsgruppe für Animationsfilm an der Universität Wuppertal, der Teilnahme an Filmfestivals und ersten Aufträgen in der Wirtschaft führte. Nach seiner Berufung an die Kunstakademie Stuttgart als Leiter einer Klasse für Grafikdesign im Jahr 1977 übernahm er 1980 auch dort den Auftrag zur Gründung einer Klasse für Trickfilm.

Von Äffle und Pferdle zu fantastischen Welten „Die Anfänge an der Kunstakademie waren schwierig, vor allem auch wegen der zögerlichen Beschaffung geeigneter Technik und der immensen Kosten für eine Filmproduktion“, so Ade. Trotz des hohen Arbeitsaufwands – in der prädigitalen Zeit mussten für eine Minute Zeichentrick bis zu 280 Bilder auf Folie gezeichnet werden – versammelten sich in der Studiengruppe nach

titelthema

im gespräch

Prof. Ulrich Wegenast und Dittmar Lumpp


Titelthema: Animation

Prof. Ulrich Wegenast Künstlerischer Geschäftsführer der Film- und Medienfestival gGmbH in Stuttgart

Dittmar Lumpp Geschäftsführer Organisation und Finanzen der Film- und Medienfestival gGmbH in Stuttgart

Die Film- und Medienfestival gGmbH wurde 2000 gegründet. Gesellschafter sind die Filmakademie Baden-Württemberg, die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH sowie die Städte Stuttgart und Ludwigsburg. Die Gesellschaft ist Veranstalterin des Internationalen Trickfilm-Festivals Stuttgart und von Raumwelten, Co-Veranstalterin von NaturVision sowie an weiteren Events beteiligt.

Lumpp: In früheren Jahren wurden diese Begriffe als Gegensätze diskutiert – auf der einen Seite die Hochkultur, auf der anderen Seite die Wirtschaftsanwendungen. Gerade der Bereich Animation beweist, dass diese Gegensätze heutzutage anachronistisch sind. Die Erfolgsgeschichte des ITFS zeigt, wie sich eine kulturelle Förderung auf die dynamische wirtschaftliche Entwicklung der Animationsbranche in der Medienregion Stuttgart positiv ausgewirkt hat. Die Fragen stellte Valérie Hasenmeyer

Film- und Medienfestival gGmbH

Das ITFS wird auch getragen von der regionalen Wirtschaftsförderung. Wie sehen Sie die Verbindung von Kulturund Wirtschaftsförderung?

und nach 20 hoch motivierte Trickfilmer. Wer sich dafür einschrieb, war absoluter Liebhaber und Idealist, denn es gab damals weder eine Finanzierung noch Sponsoren. Dennoch blieb Ade hartnäckig – und gründete 1982 das Internationale Trickfilm-Festival Stuttgart (ITFS). „Mit der Namensgebung haben wir hoch gegriffen, im ersten Jahr gab es kaum internationale Beiträge“, sagt Ade und lacht. Trotz eines recht bescheidenen Starts im kleinen Saal des Stuttgarter Landespavillons wich man bald auf die wesentlich größere Reithalle aus. „Ein Wagnis nicht ohne Risiko“, erzählt Ade. „Wir wurden aber durch das Stuttgarter Publikum belohnt. Die Reithalle mit ihren 800 Sitzplätzen war schon am ersten Abend ausverkauft.“ Es folgten zahlreiche Einladungen zu internationalen Festivals; das Institut für Auslandsbeziehungen präsentierte in 20 Goethe-Instituten weltweit die Ausstellung „Junger Trickfilm in der Bundesrepublik Deutschland“ mit 15 Werken, die überwiegend aus Stuttgart kamen.

positive Zukunft des Animationsfilms in Stuttgart zumindest erahnen. Und sich beim Trickfilmfestival davon überzeugen, dass das Potenzial weit über „Tricks for Kids“ und „Äffle und Pferdle“ hinausging. Das brachte dem Festival bereits 1988 mehr als 15.000 Zuschauer. Die 1990erJahre entfalteten schließlich vor allem mit der Digitalisierung einen Boom der Filmtechnik und der Animation, der digitalen Vertonung sowie der digitalen Gestaltung von visuellen Effekten als völlig neue Sparte. Jetzt konnte schneller, günstiger und auch qualitativ hochwertiger produziert werden. Das Trickfilmfestival stieg gleichzeitig zu einem der weltweit wichtigsten Festivals auf und ist bis heute zusammen mit der Fachkonferenz FMX (Kasten S. 12) ein weltbekannter Anziehungspunkt sowohl für Fachbesucher als auch für Filmfans (Interview oben).

„Wir wussten zunächst nicht wirklich, wie wir im internationalen Vergleich standen“, so Ade. Als aber wichtige Preise von großen Festivals nach Stuttgart gingen, konnten Trickfilmer und das Kinopublikum der Region die

Und schließlich war 1990 auch die Zeit reif für die Gründung der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. „Es brauchte die Lehre als unterfütternde Basis, um zu erreichen, dass sich auch die entsprechenden

Die Wüste bewässern

179

Das Standortmagazin der Region Stuttgart 1/2014

11


erfolgreich. Was damals Tricksequenzen für Tom Tykwers „Lola rennt“ waren, sind heute Animationen für „Der Grüffelo“ und „Ritter Rost“ oder Effekte für Martin Scorseses oscargekrönten „Hugo Cabret“ und den EmmyPreisträger „Game of Thrones“. Die Industrieregion und die allgegenwärtige Digitalisierung tun ihr Übriges, um die Auftragslisten der Studios zu füllen. „Von diesen Entwicklungen und den gut funktionierenden Synergien profitiert nicht nur die Kreativwirtschaft“, sagt Dr. Walter Rogg, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH. „Industriekunden finden den passenden Dienstleister in der Nähe, und beide profitieren von der wissenschaftlichen Infrastruktur und den hervorragenden Ausbildungsstätten.“

Look Effects

Ohne Wissenschaft keine Kunst

Firmen hier ansiedeln“, sagt Ade über die Idee, eine Filmhochschule zu gründen, die mitunter als „fixe Idee eines Professors und eines Ministerialrats, die Wüste zu bewässern“ abgetan wurde. Doch die vermeintlichen Fantasten entwickelten einen Plan für die Struktur dieser Institution, der die rasante Entwicklung der Medien vorwegnahm und mit der Einrichtung einer gut ausgestatteten Animationsabteilung gleichzeitig die vorhandenen Stärken der Region als Alleinstellungsmerkmal positionierte. Heute haben die Filmakademie und vor allem das Animationsinstitut als Ausbilder eine Vorreiterrolle und sind international hoch im Kurs. Auch das anvisierte Ziel, die Region Stuttgart durch hier gegründete Animationsstudios zu bereichern, wurde so Wirklichkeit. Mit dem Studio Film Bilder hatte Thomas Meyer-Hermann 1989 als einer der ersten Studenten Ades an der Kunstakademie bereits den Grundstein gelegt, etwas später unterstützt von Filmakademie-Absolvent Andreas Hykade (Porträt S. 14). Firmen wie unexpected, Mackevision, M.A.R.K.13, Studio Soi und Pixomondo folgten – und sind bis heute

Nicht nur an der Filmakademie werden diese Fortschritte durch junge Ideen in Gang gehalten. Schon vor mehr als 30 Jahren wurde an der heutigen Hochschule der Medien der Studiengang Audiovisuelle Medien gegründet in der Absicht, Technik für Fernsehen, Film und andere neue Medienformen entwickeln zu können. Hier leitet Prof. Dr. Bernd Eberhardt inzwischen ein vom Land Baden-Württemberg neu eingerichtetes kooperatives Promotionskolleg. Zusammen mit Prof. Dr. Thomas Ertl von der Universität Stuttgart und Prof. Dr. Andreas Schilling von der Universität Tübingen betreut er eine Gruppe von Promotionsanwärtern im Bereich DigitalMedia Production. „Es geht beispielsweise um die Simulation von Sand, Wasser oder Nebel“, sagt Eberhardt und zeigt auf den Bildschirm eines Studenten. Nach einem Klick rieseln virtuelle Körner durch eine Sanduhr. „Herauszufinden, wie man solche Bewegungen berechnet und visualisiert, ist angewandte Wissenschaft. Es müssen physikalische, meteorologische oder auch biologische Gesetze berücksichtigt und manchmal vereinfacht werden, um nach diesen Verhältnissen Bewegungen, Schatten, Farbe und Licht für unsere Bilder und Visualisierungswerkzeuge berechnen zu können“, so der Mathematiker. „Ohne Wissenschaft keine Kunst!“ Laut Eberhardt sind sicher

Internationale Konferenz für Animation, Effekte, Games und Transmedia (FMX) Die FMX ist die führende und einflussreichste europäische Fachkonferenz für digitales Entertainment, veranstaltet vom Institut für Animation, Visual Effects und digitale Postproduktion der Filmakademie Baden-Württemberg. Leitmotiv der englischsprachigen Konferenz ist die Konvergenz von Film, Fernsehen, Computer, Spielekonsolen und mobilen Endgeräten. Künstler, Wissenschaftler, Produzenten und andere Spezialisten berichten über neue Projekte, Entwicklungen und Ideen.

Begleitend präsentieren Softwarefirmen ihre Neuentwicklungen, es gibt einen großen Stellenmarkt, Hochschulpräsentationen und eine Ideenbörse. Im Jahr 2014 legt die FMX ihren Schwerpunkt auf Echtzeit, Virtuelle Produktion und Immediate Feedback. Gemeinsam mit dem gleichzeitig stattfindenden ITFS und dem Branchentreff Animation Production Day macht die Konferenz Stuttgart zu einem der größten und wichtigsten Treffpunkte der Animationsbranche. fmx.de

12

179

Das Standortmagazin der Region Stuttgart 1/2014

titelthema

Titelthema: Animation


Ronny Schoenebaum

90 Prozent der Bilder eines Spielfilms heutzutage digital bearbeitet, wenn nicht sogar mehr. Die Frage, ob man glaubt, was man sieht, stellt sich kaum mehr – so real wirkt die abgebildete Welt. Inzwischen kann man von der Realisierung eines Holodecks wie in Star Trek, das beliebige Umgebungen mit allen Sinnen erfahrbar macht, träumen. Um solche Zukunftsvisionen, neue Untersuchungsergebnisse und -probleme geht es auch, wenn sich die Teilnehmer der unterschiedlichen Hochschulen im Promotionskolleg treffen. „Der Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis ist wahnsinnig wichtig und bringt interessante Ergebnisse, sowohl für die reine Wissenschaft als auch für die entstehenden digitalen Medien“, so Eberhardt.

Reiner Pfisterer

Gemeinsam mit der Konkurrenz Für die geballte Nutzung vereinter Kräfte sorgt auch das Animation Media Cluster Region Stuttgart. Es wurde im Jahr 2008 von der MFG Filmförderung mit finanzieller Beteiligung des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gegründet, um die regionale Branche rund um Animation und Visual Effects zu stärken. Insgesamt 20 Dienstleister und Studios haben sich in der Clusterinitiative zusammengeschlossen, vom traditionsreichen Werbefilmproduzenten Mackevision bis hin zu den jungen Durchstartern Studio Fizbin, die im vergangenen Jahr mit ihrem digitalen Abenteuerspiel „The Inner World“ einen Riesenerfolg gelandet haben. Firmen, die sonst als Konkurrenten gelten, haben sich hier zusammengetan. „Da bei Projekten in unserem Bereich – vom Unternehmensfilm bis hin zum Hollywoodstreifen – immer öfter eine große Anzahl einzelner Akteure oder Firmen beteiligt ist, macht es Sinn, bei attraktiven Aufträgen zu Kooperationspartnern zu werden und als regionaler Firmenverbund aufzutreten“, so Clustermanager Andreas Trautz. Durch die Vernetzung stärken die Unternehmen sich gegenseitig und die Chancen steigen, gemeinsam internationale Projekte an Land zu ziehen und als Pro-

duktionsstandort attraktiver zu werden. „Wenn die Branche wächst, können wir außerdem wiederum den Brückenschlag zurück zur Ausbildung stärken und den zahlreichen Talenten, die hier jedes Jahr die regionalen Hochschulen verlassen, mehr Perspektiven bieten“, so Trautz. Erste Früchte sind längst geerntet. Für die Effekte in Wes Andersons neuem Film „The Grand Budapest Hotel“, mit dem dieses Jahr die Berlinale eröffnet wurde, hat sich beispielsweise das bislang in den USA ansässige Studio Look Effects Unterstützung bei den LuxxStudios in Stuttgart geholt – und sich in deren Räume eingebucht. „Wir konnten ganz unkompliziert in den Büros der Kollegen unterkommen – und so auch wunderbar zusammenarbeiten“, sagt Henrik Fett, einer der Gründer von Look Effects. In Süddeutschland geboren und ausgebildet, hat er nach dem Studium ein Büro in Los Angeles gegründet, um jetzt quasi wieder zurückzukommen. „Wir kannten die Region Stuttgart als Standort für Animation so gut wie gar nicht und waren mehr als angenehm überrascht, als wir während unserer Besuche auf der FMX-Konferenz feststellten, was für tolle Strukturen und künstlerische Energien hier vorzufinden sind.“ Der Auftrag von Wes Anderson für „The Grand Budapest Hotel“, der komplett in Deutschland gedreht wurde, gab schließlich den Anstoß, tatsächlich in Stuttgart eine Zweigstelle zu eröffnen. Mit Hilfe des Clusters sowie der Unterstützung durch die Film Commission Region Stuttgart bei der Suche nach Räumen fanden die Wahlamerikaner ein Büro für ihre Zweigstelle in Stuttgart – und die passenden Kontakte. „Was wir feststellen durften: Hier landet man als Neuling nicht im Haifischbecken, sondern wird – ganz im Gegenteil – mit offenen Armen begrüßt, findet problemlos hoch qualifizierte und zuverlässige Mitarbeiter und bekommt tolle Unterstützung“, so Fett. Der Boden ist also längst geebnet für viel digitale Kreativität, visionäre Forschungsprojekte und eine fruchtbare Zusammenarbeit in Sachen Animation und Visual Effects. Valérie Hasenmeyer

179

Das Standortmagazin der Region Stuttgart 1/2014

13


Titelthema: Animation

Der die Charaktere beseelt Wirkliche Größe offenbart sich im Kleinen. Jedenfalls gilt das für Andreas Hykade. Begegnung mit einem preisgekrönten Trickfilmregisseur, der nur wenige Striche braucht, um fast alles zu sagen. Von Michael Ohnewald

Wenn einer hinauszieht in die Welt, dann ist ein wenig Beistand nicht verkehrt. Im Fall von Andreas Hykade, Jahrgang 1968, mag die Heilige Muttergottes höchstselbst ein wenig Regie geführt haben, was natürlich eine Mutmaßung ist, die allerdings auf dem Umstand fußt, dass in Altötting, wo beide ihre Wurzeln haben, seit je ungewöhnliche Geschichten geschrieben werden. Und jene von Andreas Hykade ist so eine.

Er hatte damals schon ein Faible für animierte Figuren, was auch an Fred Feuerstein lag, der im öffentlichrechtlichen TV eine große Nummer war. Hykade, eher dem Tätigen als dem Untätigen zuneigend, hatte bald eine klare Vorstellung vom Leben. „Ich wollte Trickfilm machen und dann zu Walt Disney.“

In Deutschlands wichtigstem Wallfahrtsort, gelegen zwischen Inn und Alz, ist der Oberbayer herangewachsen. Ministrant ist er gewesen, und als sich der Pontifex in Altötting ankündigte, fügte es sich gut, dass für eine kirchliche Inszenierung nach menschlicher Größe gesucht wurde, oder besser gesagt nach einem Ministranten von entsprechendem Wuchs. Hykade hatte das nötige Maß und so kam es, dass Karol Józef Wojtyla, besser bekannt als Johannes Paul II., in Altötting dem halbwüchsigen Andreas über den Kopf streichelte, was natürlich gottsallmächtig prägt.

Da an den Kreuzungen des Lebens keine Wegweiser stehen, landete er nach dem Abitur erst einmal in Stuttgart an der Kunstakademie, von dort ging es nach London. „Das war ein heißes Pflaster, was Animationsfilm betrifft“, sagt er im Rückblick. Irgendwann war der Markt überhitzt und der Wunsch groß, eigene Filme zu machen. Der Oberbayer strandete in Ludwigsburg an der Filmakademie. Dort brachte er seine ersten Produktionen auf den Weg, welche gleich mit den ersten Preisen bedacht wurden, die einer wie er nicht wie die Monstranz bei der Fronleichnamsprozession vor sich herträgt, sondern still als Ansporn nimmt, „sich die eigene künstlerische Handschrift nicht korrumpieren zu lassen“, wie er das nennt.

Es ist ein Kreuz mit der Vergangenheit, weiß Andreas Hykade fast 40 Jahre später, den mit der Gnadenkapelle zu Altötting noch immer mancherlei verbindet. Wie sonst ist es zu erklären, dass er auf der Internetseite der Stuttgarter Film Bilder GmbH, für die er heute neben seinem Amt als Kunstakademie-Professor kreativ ist, gleich im ersten Satz über sich schreibt: „Andreas Hykade, born in Altötting, Bavaria, center of the Holy Mary cult“. „Ich wollte Trickfilm machen und dann zu Walt Disney“ Dass ihn der Marienkult bis in die Gegenwart bewegt, manifestiert sich freilich auch darin, dass die neueste Produktion des renommierten Animationsfilmers in der Kapelle zu Altötting spielt und eine Liebesgeschichte im Dunstkreis der Religion ist. „Mich treibt das autobiografische Erzählen“, sagt der Trickfilmregisseur. Er sitzt an diesem Nachmittag im zweiten Stock des Ludwigsburger Animationsinstituts und zeigt auf ein paar Skizzen, die ihm schon aus der Hand geflossen sind. Der Gnadenmuttergottes begegnet Hykade mit der Gnade eines Talents, das sich ihm bereits im Kunstunterricht bei seinem Lehrer Alto Hien zart offenbart hat.

14

179

Das Standortmagazin der Region Stuttgart 1/2014

„Ludwigsburg ist eine der besten Ausbildungsstätten in Europa“

Die Region erwies sich für Hykade als gutes Pflaster. Als Student profitierte er von der Trickfilmförderung und saugte die kreative Atmosphäre einer Community in sich auf, die sich hier in besonderer Weise entfalten kann. „Ludwigsburg ist eine der besten Ausbildungsstätten in Europa“, sagt er. Vor allem das Trickfilmfestival Stuttgart beflügelte seinen Schaffensdrang und kam ihm nicht selten wie ein Jungbrunnen vor. Bis heute ist er regelmäßig zu Gast und bereichert die Veranstaltung mit Filmpräsentationen und Programmpunkten. „Ich bin viel unterwegs gewesen“, sagt Hykade. „Aber so etwas gibt es nirgendwo sonst, weder in Montreal noch in New York.“ Hykade, der keiner für die kriechende Mittelmäßigkeit ist, kultivierte in der schwäbischen Barockstadt seinen unnachahmlichen reduzierten Strich, mit dem sich das ganze emotionale Spektrum abbilden lässt. Er entwickelte sich zu einem meisterlichen Verführer, der lustvoll offenbart, dass die Dinge oft nicht sind, wie sie scheinen. Das zeigte er auch in einem Animationsvideo, das er im Auftrag der Toten Hosen machte. Der Jägermeister-Clip verhalf der Düsseldorfer Band zum ersten Platz in den Charts – und ihm zu weiteren Meriten.


Reiner Pfisterer

porträt

Titelthema: Animation

Wenn ihm der Hut hochgeht, der gleichfalls sein Markenzeichen wurde, vertraut der Künstler seine inneren Eruptionen einem dicken Skizzenbuch an. Freunden und Feinden schickt er am Jahresende die passenden Werke. Als ihm seine Frau eröffnete, dass er Vater wird, griff er umgehend zum Stift. Es ist die Geburtsstunde einer Figur, die mittlerweile Generationen von Kindern fasziniert: „Tom und das Erdbeermarmeladebrot mit Honig.“ Die erste Zeichnung vermachte er Thomas Meyer-Hermann, Gründer der Stuttgarter Trickfilmproduktion Studio Film Bilder. Gemeinsam mit dem Südwestrundfunk schickten sie Tom auf die Reise, der bis heute im Kinderkanal den deutschen Nachwuchs fasziniert. Inzwischen gibt es 52 Folgen. Jede von ihnen besteht aus rund 5.000 Handzeichnungen, die mit Flash-Software nachgezeichnet und dann per Computer animiert werden. Auch Tom hat letztlich mit Altötting zu tun, wo Hykade seiner sechs Jahre jüngeren Schwester einst Geschichten von der Erdbeermaus erzählt hat. Die Figur hatte sich in seinem Kopf eingenistet, er hatte sie quasi ständig vor Augen. „Wenn das Unsichtbare stimmt“, sagt er, „ergibt sich das Sichtbare von alleine.“ Nicht von ungefähr haben Tom und seine Erdbeermaus als Comic-Helden eine beeindruckende Karriere hingelegt, vom Geheimtipp im Web zum Pflichtprogramm für Kinder im Fernsehen. Dabei ist Tom alles andere als ein Held: ein schmächtiger Bursche, stoppelhaarig und bebrillt. Wofür ihn die Kinder lieben: Er hat immer Kohldampf – und zwar auf Erdbeermarmeladenbrote mit Honig.

Hykade hat den Charakter der Figur beseelt, der mittlerweile verstorbene Schauspieler Dirk Bach als Synchronsprecher sämtlichen Protagonisten die passende Stimme eingehaucht. Jede Geschichte hat ihre eigene Botschaft. Die Denkweite liegt in der Strichkürze. „Wenn du die Dinge verknappt darstellst“, sagt Andreas Hykade, „bleibt Raum für den Zuschauer.“ Wer so redet, dem klebt man gerne an den Lippen. Hykade ist seit einigen Jahren selbst Lehrender. In Kassel ließ er den Animationsnachwuchs an seiner Sicht auf die Welt teilhaben, später auch an der Harvard University. Seit 2011 ist er Professor am Animationsinstitut der Ludwigsburger Filmakademie, wo er irgendwie angekommen ist. „Only one thing I did wrong“, erklärt er diesen Umstand mit Bob Dylan. „Stayed in Mississippi a day too long.“ Es ist spät geworden. Andreas Hykade sitzt in einem Ludwigsburger Büro und schaut auf sein Skizzenbuch. Im Moment ärgert er sich über die Immobilienbranche. Das könnte neben seiner biografisch eingefärbten Story aus Altötting das nächste Projekt werden. Hykade bindet sich einen roten Schal um und setzt den Hut aufs lichte Haupt. Termin beim Makler. Vielleicht schickt er dem Mann am Jahresende eine Zeichnung. „Meine Geschichte auf einem Blatt Papier“, sagt der Künstler und eilt davon.

Für seine Reportagen und Porträts ist Michael Ohnewald mit den renommiertesten Preisen ausgezeichnet worden, die im deutschen Journalismus vergeben werden. Für 179 porträtiert der Ludwigsburger Autor herausragende Persönlichkeiten aus der Region.

179

Das Standortmagazin der Region Stuttgart 1/2014

15


Wissenschaft

erforschen

Viel mehr als nur Biogas Die Biogasanlage der Zukunft soll nicht nur Energie, sondern auch Dünger und Chemikalien erzeugen. Daran arbeiten Wissenschaftler der Universität Hohenheim und des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB) gemeinsam mit Industriepartnern. „Es besteht besonderer Forschungsbedarf darin, die Biogasproduktion als Ganzes möglichst effektiv zu gestalten, um die Ausbeute zu verbessern“, erklärt Projektleiter Prof. Dr. Joachim Müller von der Universität Hohenheim. Die Optimierung beginnt bereits auf dem Acker. Die Hohenheimer Forscher experimentieren mit verschiedenen Pflanzen, neben Mais gehören dazu auch Amaranth oder Miscanthus, die derzeit als Energiepflanzen noch ein Nischendasein führen.

Brennstoffzelle ohne Platin

Schließlich ermitteln die Wissenschaftler den Energiebedarf für den Bau, den Betrieb und den Abriss der Biogasanlage und vergleichen sie in einer Ökobilanz mit der Energiemenge, die die Anlage in ihrem gesamten Betriebsleben produziert. (hel)

Ein Team des Max-Planck-Instituts für Festkörperforschung in Stuttgart hat einen Weg gefunden, Brennstoffzellen zu entwickeln, die ohne teures Platin auskommen. Ersetzt wird das Edelmetall durch organische Moleküle sowie Eisen oder Mangan, die günstiger und leichter verfügbar sind. Inspirieren ließen sich die Wissenschaftler von Stoffwechselvorgängen bei Menschen und Tieren, die Sauerstoff einatmen und in ihren Zellen mit Wasserstoff zu Wasser umwandeln. Da in einer Brennstoffzelle die gleiche chemische Reaktion abläuft, kamen die Forscher auf die Idee, Sauerstoff mit Hilfe von Enzymen zu reduzieren – wie im menschlichen Körper. Solche Enzyme enthalten Metalle wie Eisen und Mangan. Prof. Dr. Klaus Kern und Dr. Doris Grumelli haben nun Eisen- und Manganatome zusammen mit organischen Molekülen auf eine Goldunterlage aufgedampft. Dabei haben sie festgestellt, dass sich diese Substanzen von selbst zu Mustern anordnen, die dem Aufbau von Enzymen stark ähneln. (hel)

agrar.uni-hohenheim.de

fkf.mpg.de

Forscher des Stuttgarter Fraunhofer IGB wollen den Dünger für die jeweilige Pflanze maßschneidern – mit Rohstoffen, die in der Biogasanlage selbst entstehen. Dazu trennen sie die Gärreste in ihre festen und flüssigen Bestandteile und setzen sie je nach Nährstoffbedarf der Pflanze zu einem Designdünger zusammen. Frei werdende Ammoniakdämpfe sollen zurückgewonnen und ebenfalls zu Dünger verarbeitet werden. Die anfallende Milchsäure, Essigsäure und Buttersäure werden in der Lebensmittelindustrie oder bei der Produktion von Reinigungsmitteln und Biokunststoffen benötigt.

Meteorit mit Überraschungen

pi3.uni-stuttgart.de

Kunststoffwände aus Natur Forscher der Universität Stuttgart haben einen umweltfreundlichen Biokunststoff auf pflanzlicher Basis entwickelt, der zu 90 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen besteht. Das neuartige Material ist am Institut für Tragekonstruktion und Konstruktives Entwerfen in Zusammenarbeit mit Partnern aus der Wirtschaft entstanden. Es ist schwer entflammbar, witterungsbeständig und einfach zu verarbeiten.

16

nuttapongg/Fotolia.com

In Meteoriten finden sich regelmäßig Diamantpartikel, weil die Bedingungen für deren Entstehung – hohe Temperaturen und hoher Druck – im Weltraum öfters vorzufinden sind als auf der Erde. Allerdings erreichen viel zu wenige Meteoriten die Erde, um die eingeschlossenen Nanodiamanten nutzbar zu machen. Jetzt arbeiten Forscher daran, jene Umgebungsbedingungen nachzuahmen, denen Meteoriten auf ihrer langen Reise durch das All ausgesetzt sind. (hel)

WRS / Giersch

Stuttgarter Physiker haben in Meteoritgestein ungewöhnlich kleine Diamanten entdeckt. Die Edelsteine im Bonsaiformat umfassen nur rund 500 Kohlenstoffatome, was sie für die medizinische Forschung besonders interessant macht: Zum Beispiel steigern Nanodiamanten spürbar die Wirksamkeit von Medikamenten in der Tumortherapie. Zudem enthalten solche Diamantpartikel oft atomare Verunreinigungen, die zu einer charakteristischen Verfärbung wie grün, violett oder gelb führen und in der diagnostischen Medizin zur gezielten Markierung von Zellen oder Biomolekülen eingesetzt werden.

179

Das Standortmagazin der Region Stuttgart 1/2014

Welche gestalterischen Möglichkeiten der Kunststoff bietet, zeigt eine Fassade auf dem Universitätscampus Stadtmitte. Auffällig ist der mit den Platten erzeugte 3D-Effekt. Der Biokunststoff ist eine umweltfreundliche Alternative zu Kunststoffen auf der Basis von Erdöl, Glas oder Metall und soll schon bald in den Handel kommen. (hel) itke.uni-stuttgart.de


Innovation

Skateboards statt Gabelstapler Die Eisenmann AG aus Böblingen bringt eine selbstfahrende Gabel auf den Markt

Der große Vorteil der Neuentwicklung: Sie ist sehr wendig und spart Platz. Die Antriebsachsen sind in alle Richtungen frei beweglich, das System kommt mit einem Minimum an Rangierfläche und mit schmalen Fahrgassen aus. Gerade mal 100 Kilo bringen die Kufen auf die Waage, können aber eine Tonne stemmen. „Die Investitionskosten sind vergleichsweise gering, ebenso die Betriebskosten. Das System amortisiert sich rasch und kann dort eingesetzt werden, wo sich Automatisierung bisher nicht gerechnet hat“, sagt Ralf Weiland, Bereichsleiter Eisenmann Conveyor Systems. Sobald das Doppelkufensystem Mitte 2014 zur Serienreife gelangt ist, kann es in ersten Teilbereichen der Intralogistik verwendet werden.

Bereits 2015 soll auch der personensichere Kollisionsschutz verfügbar sein. Dann steht einem Einsatz auch im Mischbetrieb mit Menschen und anderen Fahrzeugen wie Gabelstaplern oder Hubwagen nichts mehr im Wege. (leo) eisenmann.com

Ein ordentlicher schwäbischer Haushalt ohne Spätzlepresse ist kaum denkbar. Zu verdanken ist das beliebte Küchengerät dem Stuttgarter Handwerker Robert Kull, der im Jahr 1939 eine „Teigpresse aus einem mit Teigaustrittsloechern versehenen Topf und einem Handstempel“ zum Patent angemeldet hat. Produziert hat er die Erfindung zunächst in seinem Dreimannbetrieb in Bad Cannstatt, bis es dort zu eng wurde und die Firma 1953 in RemshaldenGeradstetten eine neue Bleibe fand. Bis heute ist die Robert Kull GmbH bei Spätzlepressen Weltmarktführer, liefert auch die Schaumlöffel, mit deren Hilfe die Teigwaren aus dem heißen Wasser gefischt werden, sowie anderes Zubehör. Abseits der Küche macht die Firma mit ihren 20 Mitarbeitern Umsatz mit Metalltechniken wie Druckguss, Oberflächentechnik und Beschichtung.

Auch nach der küchentechnologischen Revolution von 1939 haben findige Schwaben immer wieder Kreativität bei der effizienten Herstellung ihrer Nationalspeise bewiesen. So verpasste der ehemalige Stuttgarter Regierungspräsident Manfred Bulling Kulls

hjschneider/Fotolia.com

wer hat‘s erfunden?!

Die Spätzlepresse Erfindung unregelmäßig geformte Öffnungen, die den maschinell erzeugten Spätzle die Form und – noch wichtiger – die Soßensaugfähigkeit von handgeschabten Spätzle verleihen. Vor wenigen Jahren brachte Susann Hartung aus Tübingen gemeinsam mit ihrem Sohn Julien den „Spätzle-Shaker“ auf den Markt, einen flexiblen Kunststoffbecher, in dessen Inneren zwei Edelstahlkugeln für die Durchmischung von Mehl, Wasser und Eiern sorgen, sobald der Becher ordentlich geschüttelt wird – das mühselige Kneten des Teiges entfällt.

entwickeln

Die wie von unsichtbarer Hand gelenkte Gabel besteht aus zwei Transportkufen, die sich parallel und ohne feste Verbindung zueinander bewegen. Energieversorgung, Steuerung und Antrieb sind darin untergebracht. Eine Funkfernsteuerung und ein auf den Hallenboden geklebter Barcode weisen dem Gerät den Weg und sorgen dafür, dass die beiden Kufen immer parallel fahren.

Das System kann die Ware vier Zentimeter anheben und ist für die im Transportwesen gängigen Euro-Paletten konzipiert. Geht die Akkuladung zu Ende, steuert das Gerät selbstständig die Ladestation an.

Eisenmann

Auf den ersten Blick sieht es aus, als habe jemand den Gabelstapler durch zwei Skateboards ersetzt. Gemeinsam mit dem Institut für Fördertechnik und Logistik (IFT) der Universität Stuttgart hat die Böblinger Firma Eisenmann ein autonomes Transportfahrzeug für Lagerhallen entwickelt und zum Patent angemeldet. Aus dem konventionellen Gabelstapler wird eine Gabel ohne Stapler und ohne Fahrer, die die Ware eigenständig bewegt und transportiert. Sie soll Abläufe in der Transport- und Lagerlogistik effizienter gestalten.

Für die Entwicklung des praktischen Geräts, das sich besonders für kleine Mengen eignet, haben die beiden Innovationsgutscheine des Landes Baden-Württemberg erhalten. (hel)

179

Das Standortmagazin der Region Stuttgart 1/2014

17


Existenzgründung

4e solutions aus Filderstadt produziert Vesperboxen aus nachwachsenden Rohstoffen

Bioplastik für Biolebensmittel Im Alltag verschwinden Lebensmittel häufig in einem Plastikbehälter, sei es in der Vesperbox für Schule und Kindergarten oder zu Hause im Kühlschrank. Gegenüber Metall, Glas oder Keramik bieten Kunststoffe handfeste Vorteile: Sie sind leicht, unzerbrechlich und grundsätzlich spülmaschinenfest. Angesichts dieser Vorzüge wird eine weniger erfreuliche Eigenschaft des Materials allzu gerne übersehen: Plastik enthält meist Weichmacher und andere Schadstoffe, die sich negativ auf die Gesundheit auswirken. Hinzu kommt, dass eine solche Box aus Erdölprodukten hergestellt wird und sich nicht einfach recyceln lässt. Grund genug für den Wirtschaftsingenieur Raphael Stäbler, Behälter aus Biokunststoffen zu entwickeln. „Für uns war es ein Widerspruch, im Bioladen einkaufen zu gehen und dann die Lebensmittel in Plastikboxen zu packen“, erklärt der 33-Jährige, einer der beiden Gründer der 4e solutions GmbH aus Filderstadt. „Für uns war es ein Widerspruch, im Bioladen einkaufen zu gehen und dann die Lebensmittel in Plastikboxen zu packen“ Auf der Suche nach einer gesundheitlich unbedenklichen und umweltverträglichen Alternative wurden er und sein Studienkollege Fabian Rupp in Heilbronn fündig. Dort produziert eine Firma einen Biowerkstoff, der sich genauso verhält und ähnlich verarbeiten lässt wie Plastik, ohne aber dessen negative Eigenschaften zu haben. Statt aus Erdöl und Weichmachern wird er zu 100 Prozent aus natürlichen Rohstoffen wie Cellulose, Mineralien und Wachsen hergestellt. Aus der Idee, daraus Aufbewahrungsboxen für die Küche zu produzieren, entwickelten die beiden Jungunternehmer im Jahr 2012 die Marke ajaa, was finnisch ist und „etwas bewegen“ oder „etwas vorantreiben“ bedeutet. „Alle sprechen immer von der Energiewende, wir möchten gerne eine Rohstoffwende anstoßen“, erklärt Raphael Stäbler selbstbewusst.

18

179

Das Standortmagazin der Region Stuttgart 1/2014

Für die Herstellung der Dosen werden Zuckerrohr-Abfälle aus der Schnapsproduktion verwendet. Sollten diese einmal knapp werden, kann Cellulose aus allen Pflanzen, beispielsweise aus Holz, gewonnen werden. „Selbst wenn man alle Kunststoffe durch Naturwerkstoffe ersetzen würde, bräuchte man dafür nur 1,5 Prozent der Anbauflächen weltweit“, erklärt Raphael Stäbler. Dazu kommt noch, dass der Werkstoff für das Bioplastik recycelbar ist. Gebrauchte Dosen können wieder an den Hersteller zurückgegeben werden, der sie dann häckselt und zu neuen Produkten verarbeitet. „Unsere Boxen gibt es bisher in vier verschiedenen Größen und vier verschiedenen Farben in ausgewählten Läden und Onlineshops zu kaufen“, sagt Raphael Stäbler, dem es ein Anliegen ist, dass die Produkte nicht nur umweltfreundlich und gesundheitlich unbedenklich sind, sondern auch gut aussehen. „Viele Menschen wollen ökologisch korrekt sein, aber trotzdem nicht auf einen Luxusstandard verzichten.“ Die Boxen sind in einem edlen Weiß gehalten und mit einem dezenten Farbring ausgestattet. Da den Unternehmern die CO2 -Bilanz ebenso wichtig ist wie Design und Funktion, werden die Dosen in Deutschland hergestellt. „Die Produktion findet ausschließlich in Baden-Württemberg statt, was uns natürlich auch die Qualitätskontrolle erleichtert“, erklärt Stäbler.


gründen

Fotos: 4e solutions

Existenzgründung

Diese Qualität hat ihren Preis: Momentan gibt es die Boxen erst ab 20 Euro zu kaufen. „Das liegt vor allem daran, dass der Werkstoff viermal so teuer ist wie der normale Plastikwerkstoff“, erklärt Raphael Stäbler, der allerdings an eine bevorstehende Wende glaubt. In fünf Jahren, vermutet er, werde das Erdöl so teuer sein, dass die Alternativen wesentlich interessanter werden. „Alle sprechen immer von der Energiewende, wir möchten gerne eine Rohstoffwende anstoßen“ Für die Zukunft plant Stäbler, das Produktsortiment um spezielle Angebote für Säuglinge und Kinder zu erweitern. Gerade für Babys, die alles in den Mund nehmen, sei die gesundheitliche Unbedenklichkeit von solchen Produkten besonders wichtig. Um diese Pläne realisieren zu können, sucht das junge Unternehmen Kapital. Über die Crowdfunding-Plattform crowdnine.de, die Kleinunternehmen aus der Region Stuttgart eine Möglichkeit bietet, Geldgeber zu finden, hat ajaa die angestrebten 50.000 Euro eingeworben und sucht jetzt noch weitere Investoren für die Rohstoffwende. Im ersten richtigen Geschäftsjahr 2013 hat die junge Firma gut 4.000 Boxen abgesetzt, überwiegend in Baden-Württemberg. Dieses Jahr soll der deutschlandweite Vertrieb in Fahrt kommen. Ann-Kathrin Nüßle

4e solutions GmbH Gründungsjahr: 2012 Sitz: Filderstadt Mitarbeiter: 3 Bisher verkaufte Boxen: über 4.000 ajaa.de

179

Das Standortmagazin der Region Stuttgart 1/2014

19


Fachkräfte

Vom ersten Semester an präsent

arbeiten

179: Hirschmann gehört im Industrial Ethernet zu den innovativsten Firmen der Welt. Ist das Unternehmen damit nicht automatisch als Arbeitgeber für junge Ingenieure interessant? Zottl: Wir haben technologisch faszinierende Projekte zu bieten. Trotzdem stehen die Nachwuchskräfte nicht Schlange. In der Fachwelt kennt man Hirschmann, aber gerade bei den jungen Ingenieurabsolventen müssen wir uns deutlich mehr darum bemühen, als interessanter Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. Eine Rolle spielt, dass wir keine Produkte mehr an Endkunden verkaufen. Und die Belden Gruppe, die 2007 Hirschmann übernommen hat, ist in Deutschland kein Begriff. Welche Wege gehen Sie, um potenzielle Bewerber zu überzeugen? Wir konzentrieren uns in erster Linie auf das Hochschulmarketing und haben die Erfahrung gemacht, dass Ingenieure sehr bodenständig und relativ wenig mobil

sind. Deshalb konzentrieren wir uns vor allem, aber nicht ausschließlich, auf die Hochschulen in der Region. Bereits vom ersten Semester an versuchen wir, vor Ort präsent zu sein und unseren Bekanntheitsgrad bei den jungen Leute Schritt für Schritt aufzubauen. Im Rahmen eines Sponsorings haben wir dazu beispielsweise in der Hochschule Esslingen ein komplett neues Netzwerklabor mit Hirschmann-Produkten eingerichtet. Welche weiteren Marketinginstrumente stehen für Sie im Fokus? Besonders wirkungsvoll sind Aktivitäten, bei denen wir mit den Studierenden und ihren Professoren persönlich ins Gespräch kommen. Neben der Betreuung von Praktika, Studien- und Abschlussarbeiten gehören zahlreiche interne und externe Veranstaltungen für die potenziellen Nachwuchskräfte dazu. Wir laden beispielsweise die Studierenden zu interaktiven Exkursionen zu uns ein und besuchen natürlich auch die relevanten Firmenkontaktmessen.

Privat

Personalreferentin Astrid Zottl von Hirschmann Electronics in Neckartenzlingen pflegt intensive Hochschulkontakte

Immer wieder organisieren wir auch Gastvorlesungen unserer Entwicklungsingenieure an den Hochschulen. Gibt es Maßnahmen, die Sie besonders weiterempfehlen? Sehr effektiv sind die Betriebsbesichtigungen, denn dabei haben wir ein ganzes Semester bei uns zu Besuch. Während dieser Zeit besichtigen die jungen Leute beispielsweise das Testlabor und die Produktion. Anschließend stellt einer unserer Nachwuchsingenieure seinen Arbeitsplatz und damit verbundene Projekte und Produkte vor. Idealerweise lösen die Studierenden dann noch eine fachliche Aufgabe aus unserer Praxis, um den Einblick in die Hirschmann-Welt abzurunden. Die Fragen stellte Monika Nill beldensolutions.com

ITgroup

Mitarbeiter im Unternehmen halten

„Unser besonderes Augenmerk liegt darauf, die aktuelle Belegschaft möglichst eng und langfristig an das Unternehmen zu binden“, erklärt Xenia Troniarsky, kaufmännische Leiterin der ITgroup in Erdmannhausen. Der 1994 gegründete Spezialist für Mess-, Prüf- und Automatisierungstechnik arbeitet mit seinen 44 Mitarbeitern für Kunden wie Bosch, Porsche oder Continental. Als kleinerer Mittelständler setzt das Unternehmen auf eine enge Firmenbindung.

Um die Zusammengehörigkeit zu fördern, wurde eine eigene Corporate Identity entwickelt. Seither gibt es Firmenkleidung mit dem Unternehmenslogo und die Arbeitsplätze werden einheitlich mit Schreibmappen und Werkzeugen in den Unternehmensfarben ausgestattet. Es finden ferner regelmäßige Ausflüge, Feste und andere Aktivitäten statt, die die Teambildung unterstützen. „Wir geben uns bei der Planung sehr viel Mühe und halten die Aktivitäten ausdrücklich geheim, um unsere Belegschaft zu überraschen“, erzählt die Unternehmerin. Auch kleine Aufmerksamkeiten zu Geburtstagen, Weihnachten oder Ostern gehören zur Firmenkultur und tragen dazu bei, dass sich die Mitarbeiter wertgeschätzt fühlen. Die Entwicklung der eigenen Arbeitskräfte spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Zwei Facharbeiter, die sich berufs-

begleitend zum Techniker weiterbilden wollen, werden beispielsweise mit sehr flexiblen Arbeits- und Urlaubszeitregelungen unterstützt. Um auch junge Menschen für das Unternehmen zu gewinnen, arbeitet die ITgroup eng mit den umliegenden Schulen und Hochschulen zusammen und bietet Praktika, Studien- oder Abschlussarbeiten an. Außerdem präsentiert sich die Firma beim IT-Mittelstandstag und macht beim Career Walk für Studenten und Schüler auf der Messe Motek mit. Auch an der Aktion Nikolaus, der regionalen Anwerbeaktion für spanische Ingenieure, hat sich die ITgroup beteiligt. Zwei Fachkräfte hat das Familienunternehmen damals gewonnen, später kamen noch weitere spanische und griechische Ingenieure dazu. Diese Erfahrungen bestätigen die kaufmännische Leiterin darin, weiterhin ungewohnte Wege zu gehen. (nil) itgroup-europe.com

20

179

Das Standortmagazin der Region Stuttgart 1/2014


Freizeit

Blaues Band in Ochsenwang Sein einziger Roman, der „Maler Nolten“, ist während seines dortigen Aufenthalts erschienen. Landschaftlich hat sich kaum etwas verändert. Nicht umsonst gehört Ochsenwang zum Biosphärengebiet Schwäbische Alb, das den Ritterschlag durch die Unesco erhalten hat. Den Blick vom nahe gelegenen Breitenstein ins Land hat Mörike oft genug selbst genossen und in umgekehrter Blickrichtung das berühmte Wortbild von der Alb als „Blaue Mauer“ entworfen. Viele Ausflugsziele liegen in der Nähe: das Randecker Maar, die Burgruinen Rauber, Wielandstein, Reußenstein, die Burg Teck, das nahe gelegene Hochmoor Torfgrube oder das Naturschutzzentrum Schopfloch. Am Albtrauf träumen die Veilchen etwas länger, bis Mörikes süße, wohlbekannte Düfte ahnungsvoll das Land streifen. Von

2. bis 9. April 2014 Göppinger Frühling Der Göppinger Marktplatz verwandelt sich wieder in eine zauberhaft-bunte Welt des Rummels. Ein gigantisches Riesenrad sowie zahlreiche Fahrgeschäfte und Schausteller garantieren eine Menge Spaß für Groß und Klein. göppingen.de

31. Mai 2014 SWR2 Science Slam Diplomanden und Doktoranden erklären im Renitenztheater Stuttgart unterhaltsam, wie ein Teilchenbeschleuniger funktioniert, wie lange Fruchtfliegen schlafen oder was Playmobilfiguren über unsere Gesellschaft verraten. swr2.de

3. bis 4. Mai 2014 Heimattage Waiblingen Mit dem Baden-Württemberg-Tag beginnen die Heimattage 2014 in Waiblingen. Institutionen aus Wirtschaft, Kultur und Freizeit zeigen, was das Land zu bieten hat. heimattage-waiblingen.de

27. Juni 2014 Backnanger Straßenfest Bei einem der größten und ältesten Straßenfeste der Region vergnügen sich die Besucher in der schönen Altstadt. backnang.de

10. Mai 2014 Holi Gaudy Auf dem Festplatz des Flugfelds Böblingen wird ein indisches Fest der Freude und Gleichheit gefeiert. Alle bewerfen sich mit buntem Pulver und gefärbtem Wasser – eine Riesengaudi mit DJs. holi-gaudy.com

moerikehaus-ochsenwang.de

tipps

Hier scheint die Zeit seit Mörike, der sich dort sehr wohlfühlte, stehen gelieben zu sein. In der Ausstellung in seiner ehemaligen Amtswohnung lässt sich seinen Gedanken und seinem Wirken nachspüren. Es finden sich Briefe, Zeichnungen und Pfarrberichte aus Mörikes Hand.

Ochsenwang aus ist Wandern ein Vergnügen, ob über den Alb-Nordrand-Weg, der hier vorbeiführt, oder für ein paar Stunden wie Mörike, der diese Landschaft liebte. Auf 750 Metern Höhe, wo der Albtrauf jäh abfällt, geht der Blick in Mörikes sehnsuchtsvolles Blau der Romantik und der Unendlichkeit, an klaren Tagen bis ins ferne Stuttgart, wo er mehr als zehn Jahre lebte und auf dem Pragfriedhof beerdigt ist.

erleben

Dieses Jahr lässt der Frühling sein blaues Band schon kräftig durch die Lüfte flattern. Eduard Mörikes Gedicht ist ein Klassiker und fängt die Essenz dieser hoffnungsfrohen Jahreszeit mit leicht hingetupften Worten ein. Der Dichter zog im Januar 1832 für gut eineinhalb Jahre als Pfarrverweser nach Ochsenwang direkt am Albtrauf. Dort bewohnte er die Räume im ersten Obergeschoss des damaligen Schulhauses, gegenüber der kleinen heimeligen Kirche, die 1706 von den Ortsbewohnern gebaut worden war.

Manfred König

Mörikes Welt auf der Schwäbischen Alb

Abenteuer-Pfad Zwölf Kilometer Abenteuer im Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald gefällig? Die Schluchtenwanderung vom Parkplatz Laufenmühle bei Welzheim bis zum Ebnisee führt durch die herbe Wieslaufschlucht, dann durch das Strümpfelbachtal. Der Weg führt zum Teil über schmale Pfade, Brücken und Stege. Festes Schuhwerk ist Pflicht. Wasserfälle säumen den Weg. Der malerische Ebnisee lädt zu einer Pause ein und die restliche Strecke ist entspanntes Schreiten. schoener-suedwesten.de Beste Aussichten Von Herrenbergs ehemaligem Schloss, das bei einem Erdbeben abgesackt war, steht nicht mehr viel. Ein Turm wurde 1957 als Aussichtsturm wiederaufgebaut. Von ihm aus lässt sich die gesamte Stadt mitsamt der wehrhaft-trutzigen Stadtkirche überblicken und bietet ein herrliches Panorama ins Umland. Danach kann man sich im Schlosskeller stärken, um sich anschließend bei einer Führung durch die pittoreske Altstadt die historischen Seiten Herrenbergs zeigen zu lassen. herrenberg.de

28. Juni 2014 Inszenierte Festtafel Der Kastanienhain Grünbühl-Sonnenberg in Ludwigsburg wird zum paradiesischen Schauplatz für Kultur, Begegnung und Austausch. Künstler verwandeln den Hain in eine Bühne, und jeder bringt etwas zum Essen mit! ludwigsburg.de

179

Das Standortmagazin der Region Stuttgart 1/2014

21


der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart 7. April 2014 Medien-Meeting Landkreis Esslingen Beim ersten Medien-Meeting im Kreis zeigen vier ausgewählte Erfolgsgeschichten exemplarisch Trends der Medienbranche. Ort: Flughafen Stuttgart, Echterdingen landkreis-esslingen.de/ medienmeeting 6. bis 8. Mai 2014 Republica 2014 Auf der größten Social-Media-Konferenz Europas beteiligt sich die WRS mit ihren Partnern bei einer Session zum Thema Geschäftsmodelle für digitalen Content. Ort: STATION-Berlin re-publica.de

Sind die ganz dicht? Das Entwicklerfrühstück in Welzheim zeigt, was bei Prüftechnik heute alles möglich ist

Wenn ein Schiff nicht dicht ist, geht es unter. Doch auch in kleineren Dimensionen können Lecks verheerend sein: Eine undichte Einspritzpumpe kann dazu führen, dass ein Auto in Flammen aufgeht; medizinische Laborbehälter, die durchlässig sind, können zu falschen Ergebnissen oder gar Infektionen führen. Doch wie findet man undichte Stellen? Beim Flicken eines Fahrrads ist die Methode einfach: Man taucht den Schlauch in Wasser. An den Fließbändern der Industrie hingegen ist Hightech gefragt.

unter anderem auch hydraulische und elektrische Funktionstests verschiedener Komponenten zum Programm. „Unsere Prüfmaschinen sind herausragend in Präzision und Geschwindigkeit“, formulierte Gunther Arnold von der Geschäftsleitung stolz den Anspruch der 1972 gegründeten Firma. Tempo ist beispielsweise in der Kunststoffverarbeitung entscheidend: Wenn die Spritzgussmaschine eines Herstellers pharmazeutischer Produkte innerhalb einer Minute 500 Küvetten ausspuckt, muss auch die anschließende Prüfanlage mithalten und in 60 Sekunden 500 der Laborbehälter auf ihre einwandfreie Dichtigkeit testen.

service

termine

Wirtschaftsförderung Region Stuttgart Aktuell

7. Mai 2014 10. Deutsches CSR-Forum Wirtschaft, Nichtstaatliche Organisationen, Wissenschaft und Politik diskutieren über die Machbarkeit von gesellschaftlicher Verantwortung. Ort: Forum am Schlosspark, Ludwigsburg csrforum.eu

Ort: Stuttgart business-angels-region-stuttgart.de 21. Mai 2014 Industrietag Hochschule Esslingen Unternehmen können sich am Regionsstand der WRS präsentieren und mit Studenten und Absolventen in persönlichen Kontakt treten. Ort: Hochschule Esslingen fachkraefte.region-stuttgart.de 4. bis 5. Juni 2014 Open Forum Stuttgart Der Kongress verbindet Autoelektronik, Software und Design. Neu dabei ist Nemo – New Mobility Design Kongress. Ort: Neckar Forum, Esslingen open-forum.net

22

179

Das Standortmagazin der Region Stuttgart 1/2014

WRS / Tobias Schiller

14. Mai 2014 Frühjahrsforum Business Angels Region Stuttgart Gründerteams können mit einer 15-minütigen Präsentation und bei einem anschließenden Gespräch die Business Angels von ihrer Geschäftsidee überzeugen. Tiefe Einblicke, was bei industrieller Prüftechnik heute möglich ist, haben Mitte Februar die Teilnehmer des Entwicklerfrühstücks bei der Welzheimer Firma Liwo bekommen. Seit knapp zwei Jahren treffen sich Entwicklungsverantwortliche von regionalen Mittelständlern zu dieser von der WRS und dem Verein ManufutureBW organisierten Veranstaltungsreihe. Quartalsweise diskutieren sie selbst gewählte technische Themen, Organisations- und Marktfragen – und das nicht nur im Konferenzraum, sondern vor Ort in der Werkhalle der jeweils gastgebenden Firma. Liwo, Gastgeber des Februartermins, entwickelt und produziert mit rund 60 Mitarbeitern hochkomplexe Prüfanlagen für die industrielle Produktion, neben Dichtigkeitsprüfungen gehören

Auch im Fahrzeug- und im Maschinenbau sind Dichtigkeitsprüfungen ein wichtiger Bestandteil der Fertigung. Dabei wird heute meist Helium eingesetzt. Das Edelgas gelangt schnell durch kleinste Lecks und lässt sich leicht nachweisen. Der Haken: Helium ist ein knappes und teures Gut. Von einer neuen Methode berichtete der Liwo-Entwicklungschef Edgar Schäfer: Gemeinsam mit Gemtec, einem Hersteller von Laserdetektoren aus Winnenden, hat Liwo ein Verfahren entwickelt, das statt Helium billigen Stickstoff einsetzt. Neben dem Preis hat die neue Technik weitere Vorteile. So kann Stickstoff beispielsweise problemlos in der Pharma- und der Lebensmittelindustrie verwendet werden, denn das Gas ist schließlich der Hauptbestandteil ganz normaler Luft und damit in den meisten zu prüfenden Teilen bereits enthalten. Neben dem Wissenstransfer und der Diskussion technischer Themen stehen beim Entwicklerfrühstück Kooperation und Vernetzung im Vordergrund: „Wenn wir KMUs gemeinsam auftreten, haben wir eine ganz andere Marktmacht“, brachte es Volker Sieber, Entwicklungsleiter des Maschinenbauers Schnaithmann aus Remshalden, auf den Punkt. „Deshalb sind solche Treffen wie das Entwicklerfrühstück so wichtig. Denn unsere Konkurrenz sitzt nicht in Fellbach, sondern in Shanghai.“ Tobias Schiller


Wirtschaftsförderung Region Stuttgart Aktuell

260.000 Euro für regionales Welcome Center

WRS

Die Region Stuttgart gehört zu den Gewinnern beim Landeswettbewerb RegioWIN und hat damit die erste Hürde auf dem Weg zu weiteren EU-Fördermitteln gemeistert. Zum Erfolg führte ein gemeinsamer Antrag von Kommunen, Landkreisen, Firmen, wissenschaftlichen Einrichtungen und weiteren Organisationen, den die WRS federführend erarbeitet und eingereicht hat. Nun kann sich die Region Stuttgart mit konkret ausgearbeiteten Projektanträgen zu den Themenfeldern Innovation und Nachhaltigkeit für Finanzmittel aus dem europäischen EFREFonds bewerben. Mit drei Schwerpunktthemen will die baden-württembergische Hauptstadtregion bis Ende 2014 den Wettbewerb gestalten: mit der Stärkung der industriellen Basis durch die Weiterentwicklung von Schlüsseltechnologien und wissensbasierten Dienstleistungen, durch die Entwicklung innovativer Lösungen in den Bereichen Stadt- und Regionalentwicklung, Mobilität, Umwelt und erneuerbare Energien sowie durch koordinierte Maßnahmen zur Fachkräftesicherung. Insgesamt 65 Millionen Euro EU-Mittel stellt das Land BadenWürttemberg bis 2020 für den Wettbewerb RegioWin zur Verfügung.

service

Gewinner beim Landeswettbewerb RegioWIN

Neues Presseportal online Die WRS hat ihr Internetportal für Journalisten komplett überarbeitet. Auf der Website können Pressevertreter journalistisch geschriebene Erfolgsgeschichten nach verschiedenen Kriterien durchsuchen, etwa nach Themen, Ressorts oder nach Landkreisen geordnet. Ferner können sie sich per EMail über neue Texte und Bilder informieren lassen. Mit dem Presseservice macht die WRS bundesweit Journalisten auf erfolgreiche und ungewöhnliche Unternehmen aus der Region Stuttgart aufmerksam, auf erzählenswerte Gründergeschichten, Innovationen und herausragende wissenschaftliche Leistungen.

Mit einem Welcome Center will die Fachkräfteallianz Region Stuttgart ausländischen Arbeitskräften den Start erleichtern. Das organisatorisch bei der WRS angesiedelte Zentrum soll zum Aufbau einer Willkommenskultur beitragen und internationale Fachkräfte und Studierende dauerhaft für die Region Stuttgart gewinnen. Das Land BadenWürttemberg fördert den Aufbau des Zentrums mit Mitteln aus dem europäischen Sozialfonds in Höhe von 260.000 Euro. Am 1. Juli 2014 wird das Zentrum seine Arbeit aufnehmen – unter einem Dach und in enger Zusammenarbeit mit dem Willkommenszentrum für Neubürger der Landeshauptstadt Stuttgart.

presseservice.region-stuttgart.de

fachkraefte.region-stuttgart.de

regiowin.eu

400 Kilometer E-Bike-Strecken

Herausgeber Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS) Friedrichstraße 10 70174 Stuttgart

Die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH ist eine Tochter des Verband Region Stuttgart. Das Infomagazin „Region Stuttgart aktuell” können Sie auf der Website des Verbandes einsehen und bestellen:

Geschäftsführer Dr. Walter Rogg

Gestaltung Projektgruppe Visuelle Kommunikation, Ludwigsburg

region-stuttgart.org region-stuttgart.de

Verantwortlich Helmuth Haag (hel)

Erscheinungsweise Quartalsweise

Redaktion Helmuth Haag helmuth.haag@ region-stuttgart.de

Abonnement/Abbestellung 179@region-stuttgart.de 179.region-stuttgart.de

Telefon 0711 2 28 35-0 info@region-stuttgart.de wrs.region-stuttgart.de

impressum

Autoren dieser Ausgabe Helmuth Haag (hel), Valérie Hasenmeyer (vah), Sonja Madeja (som), Monika Nill (nil), Ann-Kathrin Nüßle (akn), Michael Ohnewald (moh), Leonie Rörich (leo), Tobias Schiller (tos), Astrid Schlupp-Melchinger (asm)

burg, Böblingen, Esslingen, Göppingen und Rems-Murr, der auch die Projektkoordination übernimmt. Die gut ausgebaute, anspruchsvolle Strecke führt entlang an Kulturstätten, Sehenswertem und fahrradfreundlichen Einkehrmöglichkeiten. Bisher sind im Förderprogramm für nachhaltige Mobilität 18 Projekte in der Umsetzung. nachhaltige-mobilitaet. region-stuttgart.de

Autoelektronik In unseren Autos steckt immer mehr Elektronik und Software. Die meisten Innovationen sind davon geprägt. Schon heute entfällt über die Hälfte der Entwicklungskosten eines Automobils auf diesen Bereich. Das mit seiner Umwelt vernetzte Auto der Zukunft wird für Hersteller, Zulieferfirmen und Entwicklungsdienstleister zusätzliche Herausforderungen bringen. Die nächste 179-Ausgabe erscheint im Juni 2014.

Zur besseren Lesbarkeit wird teilweise auf die weibliche Form verzichtet.

179

Das Standortmagazin der Region Stuttgart 1/2014

nächste ausgabe

autofocus67/Fotolia.com

Finanziell unterstützt vom Programm „Modellregion für nachhaltige Mobilität“ der Region Stuttgart entstehen ab dem Sommer kreisübergreifende E-Bike-Routen mit Verleihstationen für Pedelecs. Die E-Bikes werden über eine Internetplattform buchbar sein. Unter dem Motto „Elektrisiert durch die Region“ bietet das Projekt E-Bike-Fahrern eine Hauptroute mit einer Länge von 400 Kilometern durch die fünf Landkreise Ludwigs-

23


Titelbildgestaltung unter Verwendung einer Illustration von www.melaniejeutter.de

Werden Sie Fan auf Facebook: Geschichten, Amüsantes, Links und Bilder aus Wirtschaft, Forschung und Freizeit facebook.com/Region.Stuttgart Folgen Sie uns auf Twitter: aktuelle Veranstaltungstipps der WRS und Erfolgsgeschichten aus der Region twitter.com/wrs_gmbh Lassen Sie sich begeistern: Der regionale YouTube-Kanal zeigt unterhaltsame Videos aus der und über die Region youtube.com/regionstuttgart

Sie entwickeln

brillante Lösungen.

Wir sorgen dafür,

dass es die Welt erfährt. Automobil Konstruktion 01/2014, S. 1, 06.02.2014, 12:25, ROEM

Beschaffung Aktuell 03/2014, S. 1, 17.02.2014, 18:25, SCUR

Automationspraxis 03/2014, S. 1, 13.02.2014, 15:09, MUEV

chemie-anlagen + verfahren 03/2014, S. 1, 20.02.2014, 13:06, PLIB

12,60 €

Fachwissen für Entwicklungsingenieure

chemical plants + processing 03/2013, S. 1, 12.09.2013, 10:00, PLIB

www.prozesstechnik-online.de/chemie

www.cpp-net.com

3 2014

3 2013

Virtuelle Vorabprüfung vermeidet unangenehme Überraschungen

2014

Simulation senkt Anlagenrisiko (Seite 4) Offizielles Verbandsorgan des

Qualität von Kopf bis Fuß

Industriemeisterverband Deutschland e.V. Verband betrieblicher Führungskräfte www.imv-deutschland.de

www.beschaffung-aktuell.de

www.autokon.de l Februar

Automobil Konstruktion

2014

03

Das Magazin für Strategischen Einkauf, Materialwirtschaft und Logistik

www.yaskawa.eu.com

www.automationspraxis.de

die anwenderorientierte Fachzeitschrift für Führungskräfte in der Industrie

Nr. 3 / März 2014 Mehr als Qualitätssicherung: Potenzial der Vision-Technik wird im Maschinenbau noch nicht ausgeschöpft

Bildverarbeitung wird noch zu oft unterschätzt Viele Endanwender und Maschinenbauer denken beim Thema Bildverarbeitung vor allem an die Qualitätssicherung. Doch VisionTechnologie kann viel mehr, zeigt eine Podiumsdiskussion von VDMA Vision und Automationspraxis zur Bildverarbeitung als „Turbo für den Maschinenbau“.

Schwerpunkt

Elektronik+ Software

„Das Potenzial der Bildverarbeitung wird im Maschinenbau noch nicht ausgeschöpft. Der Fokus liegt immer noch zu sehr auf der bloßen Qualitätskontrolle“, beklagt Katrin Pape, Geschäftsführerin des Vision-Systemhauses CTMV. Da eine Kamera aber viel mehr könne, als reine IO/NIO-Aussagen zu treffen, würde sich Pape wünschen, von Maschinenbauerern mehr in den Gesamtprozess eingebunden zu werden: „Gemeinsam können wir dann überlegen, wo ein Kamerasystem jenseits einzelner Messaufgaben das Gesamtkonzept wirtschaftlich bedienen kann.“Bei Handling-Prozessen beispielsweise ermögliche die Bildverarbeitung ganz andere Konzepte und könne helfen, die Rüstzeiten zu verkürzen – gerade heute in Zeiten steigender Variantenvielfalt und kleinerer Losgrößen „In Maschinen und Anlagen kann ein einziges Kamerasystem oft mehrere Sensoren ersetzen“, ergänzt VMT-Geschäftsführer Dr. Stefan Gehlen. Grund dafür sei die extreme Vielfältigkeit der Bildverarbeitung. „Mit Kameras kön-

INHALT Interview mit Manfred Gundel (Kuka) und Dr. Robert Neuhauser (Siemens) 2 Branchen-News

3

Systemhaus des Monats

4 5

Innovative Robotik Montage & Handhabung

Embedded World Virtuelles Steuergerät: schneller ans Ziel Fahrwerk Vernetztes Fahren durch Elektrolenkung Aus der Forschung Fortschrittliche Sicherheitstechnologien

6 7-10

imv aktiv Branchenfokus: Automatisierung in der Kunststoffindustrie

11-12

Vision: Von der Qualitätssicherung zu sehenden Robotern 13-14 Sicherheit für Mensch und Maschine

15 2

Impressum

nen wir eine Fülle von Aufgaben lösen: von der klassischen Inspektion über die optische Identifikation sowie Spurführung von fahrerlosen Transportsystemen bis zur Lagererkennung von Objekten.“ Zudem lasse sich die Bildverarbeitung direkt in den Regelkreis der Maschine integrieren. „Bei der Präzisionsmontage in der Automobilindustrie können wir so für eine auf den zehntel Millimeter genaue Roboterführung sorgen – das würde ohne Bildverarbeitung gar nicht funktionieren“, so Gehlen. Türöffner für viele Anwendungen „Kameratechnik ist für viele Anwendungen quasi der Türöffner“, bestätigt Dr. Andreas Wolf, Geschäftsführer des Maschinenbauers Robomotion. „Zirka 90 Prozent unserer Anlagen enthalten Kameras. Ohne diese könnten wir viele Anwendungen gar nicht realisieren.“ Als Beispiel führt Wolf eine Anlage an, auf der Mikrogetriebe automatisch montiert werden: „Hier nimmt sich der Roboter die Schale mit den Bauteilen und kippt sie auf eine Glasplatte. Die Kamera erkennt dann die Lage der Bauteile und der Roboter montiert quasi von der Glasplatte weg. So stellen wir 24 Bauteile mit nur einer Kamera bereit – früher hätte man für die Teilezuführung 24 einzelne Rütteltöpfe benötigt.“ Auch Dr. Martin Klenke, Managing Director bei Isra Vision, unterstreicht, dass Bildverarbeitung viel mehr kön-

ne, als singuläre Mess- oder Inspektionsaufgaben zu lösen – wenn sie denn ganzheitlich eingesetzt werde: „Der Mehrwert liegt darin, dass der Kunde nicht nur ein Bild bekommt, sondern eine Aussage, wie produktiv er eigentlich arbeitet.“ Klenke werden immer öfter Fragen gestellt, die über die reine Bildverarbeitung hinausgehen: „Die Kunden wollen wissen: Wie gut ist meine Linie ausgelastet? Macht der Mitarbeiter am Montag immer den gleichen Fehler?“ Um solche Fragen zu beantworten, brauche man aber ein Gesamtkonzept: „Wir müssen den gesamten Herstellungsprozess und auch das produzierte Produkt verstehen. Wenn wir die Daten richtig auswerten, können wir viel mehr Aussagen treffen als bloß sagen: Da ist ein Fehler links oben.“ Herausforderung dabei sei das Management der Datenflut, so Klenke: „Letztlich geht es dabei um die Frage, wie ich riesige Mengen von Daten in Echtzeit verarbeite.“ Vernetzung nimmt zu Pape sieht als Herausforderung, dass die Bildverarbeitung zukünftig stärker mit anderen Systemen interagieren muss – und hier gehe es nicht allein um die bloße Feldbus-Vernetzbarkeit. „Viel spannender ist doch die Frage, wie man die Auftragsdatenebene und die Maschinendatenebene zusammen bekommt.“ Beispielsweise müsse man

Kameras werden heute meistens nur für Messaufgaben eingesetzt – doch sie können auch wichtige Informationen zur Produktionssteuerung und -optimierung liefern (Bild: Basler)

Bildverarbeitungssysteme in der Praxis oft mit der MES-Software verbinden, denn dort befinden sich die Daten, was wie geprüft werden muss. „Solche Anbindungen sind aber heute oft noch sehr individuelle Lösungen“, fordert Pape mehr einheitliche Schnittstellen.

Denn letztlich, da sind sich die Experten einig, ist die Bildverarbeitung auch ein Stück gelebte Industrie 4.0. „Wir können als Bildverarbeiter der Anlage viele Informationen über das WerkFortsetzung auf Seite 13

VDI: Sicherheit hat Schlüsselrolle

Vorschau auf das mav Innovationsforum 2014

Industrie 4.0: teuer & komplex

Maschinenautomation entwickelt sich weiter

Einfacher wird die industrielle Welt mit der Umsetzung von Industrie 4.0 zunächst nicht, so der VDI. Im Gegenteil: Die zunehmende Vernetzung sowie die steigende Informationsdichte werden industrielle Anlagen noch komplexer machen. Zum Beispiel werden weitere Fragen nach Datenverfügbarkeit, -sicherheit und -gültigkeit auftauchen, so der VDI. Ohnehin komme der IT-Sicherheit, besonders dem Schutz vor Datenmissbrauch und Spionageangriffen, eine Schlüsselrolle zu. Denn die Anzahl von Cyber-Angriffen auf Industrie- beziehungsweise Infrastrukturanlagen großer wie kleiner Unternehmen sei weit höher als bekannt. Die Informationssicherheit werde daher zunehmend Geld kosten – auf Seiten der Infrastruktur und auf Seiten des Personals, das geschult werden muss. www.vdi.de/industrie40

Roboter lassen sich inzwischen viel vielfältiger einsetzen als nur für die automatisierte Be- und Entladung von Werkzeugmaschinen bei der Großserienfertigung. Das zeigt das mav Innovationsforum am 1. April 2014. Einige Referenten geben einen Vorgeschmack. „Nachdem sich viele Anwender von den Vorteilen der Maschinenautomation bei einfacheren Anwendungen überzeugen konnten, geht der Trend hin zu hochentwickelten Automatisierungslösungen. Dabei übernehmen Roboter immer komplexere Arbeitsinhalte bis hin zur Komplettbearbeitung“, berichtet Manfred Hübschmann, Geschäftsführer bei Stäubli. „Zudem werden verstärkt Lösungen nachgefragt, bei denen Roboter nicht nur Werkzeugmaschinen automatisieren, sondern auch deren Verkettung übernehmen und so für noch mehr Autonomie sorgen.“

Die neue Verbrennergeneration ist robust und zuverlässig, universell einsetzbar und erreicht in ihrer Klasse überdurchschnittliche Umschlagleistungen bei einem niedrigen Energieverbrauch.

von links: Manfred Hübschmann (Stäubli), Matthias Trenner (Yaskawa) und Enrico Krog Iversen (Universal Robots)

Matthias Trenner, Product Manager in der Robotics Division bei Yaskawa, verweist auf die steigende Bedeutung der Software: „Bei der Planung des Ansteuerkonzepts spielt auch die passende Softwarestruktur eine wichtige Rolle.“ Voraussetzung für die optimale Umsetzung kompletter Systemlösungen sei daher ein breit gefächertes Produkt- und Lösungsspektrum. „Mit dem Softwarebaustein Motoplus beispielsweise sind wir in der Lage, nahezu alle Peripherie-Geräte mit höchster Performance in die Gesamtanlage einzubinden.“

Enrico Krog Iversen, CEO bei Universal Robots, sieht die Roboter besonders geeignet, um Mitarbeiter im Mittelstand von repetitiven Aufgaben wie der CNC-Bestückung zu entlasten: „Unsere Roboter sind flexibel einsetzbar, intuitiv zu bedienen und amortisieren sich innerhalb weniger Monate. Aufgrund des integrierten Sicherheitsmodus und der einfachen Bedienung bieten sie sich gerade für den Einsatz in KMUs an.“

Intralogistik

Flurförderzeuge für den Weltmarkt

Seite 30

EINKAUFSEXPERTEN IM GESPRÄCH

Prof. Dr. Michael Henke vom Dortmunder IML

Seite 12

PERSONALMANAGEMENT

Der Einsatz von Interim Managern

Seite 40

Automobillogistik

www.automationspraxis.de/ innovationsforum2014

Gefordert sind Kostentransparenz und Flexibilität

Seite 34

TITELTHEMA

SIE HABEN GEWÄHLT

PRODUKTREPORT

ALTERNATIVE WEGE

COVER FEATURE

SOLENOID VALVES

WITHOUT ANY RISK

VERTICAL DRYING

Nichts verpulvern – Schüttgutaufbereitung und -handhabung

Top-Produkt des Jahres 2013

Durchflussmessgeräte

Phenol aus dem Bioreaktor

Sucessful migration

Versatile vacuum mixer-dryers

Seite 60

Seite 68

Anything that moves – mixing, stirring, pumping, driving, conveying

Safety in process automation

Seite 12

Page 18

Page 20

Page 44

Seite 30

die ernährungsindustrie 03/2014, S. 1, 19.02.2014, 11:30, SCUR

Page 30

Elektro Automation 03/2014, S. 1, 21.02.2014, 12:19, AGRAF

Industrie Anzeiger 04/2014, S. 1, 17.02.2014, 14:40, REDLINE

www.epp-europe.eu

03 / 2014

www.prozesstechnik-online.de/food

04.14

1/2

ELEKTRONIK PRODUKTION & PRÜFTECHNIK

ELECTRONICS PRODUCTION AND TEST

JANUAR / FEBRUAR 2014

FOOD DESIGN

PRODUKTION

VERPACKUNG

10

OCTOBER 2013

24.02.2014 | 136. Jahrgang

www.industrieanzeiger.de

Präzisionswerkzeuge Innenkühlung beim Stechen Seite 52 Schleiftechnik Grindtec lockt mit Highlights Seite 42 Cebit IT-Sicherheit präsent wie noch nie Seite 48

WZL-Chef Prof. Klocke Nachhaltige Prozesse sind wirtschaftlich Seite 58

SICHERHEIT

03 2014

Fünf Experten zum Schnittstellen-Management beim Engineering

Specia Metav l 2014

TRENDS Seite 18

Innovatives Zubehör für Schaltschränke: Peltiertechnik macht den Unterschied

Siplace Technology Scout Norbert Heilmann weiß, worauf es bei der LEDBestückung ankommt

PRAXIS Seite 52 TITEL

Stickstoff aus Druckluft effizient erzeugt SEITE 24

Im Fokus: Food Design und Getränkekonzepte SEITE 34

Der Geschmack Brasiliens SEITE 40

Energie sparen bei der Gefriertrocknung SEITE 54

Bekämpfung von Nagetieraktivitäten SEITE 56

„UMCM ist das ‚bezahlbare‘ Portal ins MES für jedermann – quasi die USB-Verbindung“

News & Highlights

Keep an eye on RoHS II

Angelo Bindi vom MES D.A.CH Verband

Kolumne

Outsourcing im Wandel MEINUNG Seite 26

PCB & Assembly

Industry 4.0 in focus

Baugruppenfertigung

Direkte Datenerfassung

Automatisierungstreff Böblingen Sonderteil Seite 22

Packaging

The key to miniaturization

Test & Qualitätssicherung

ESD-sichere Arbeitsplatzbeleuchtung

Mit Vortrieb in Richtung Industrie 4.0 TITELSTORY Seite 42

Workflows increase production efficiency

EPP_cov_tit2_14.indd 1

Maschinen Anlagen Verfahren 03/2014, S. 1, 21.02.2014, 11:25, MUEV

www.kem.de |

07.02.14 09:47

Medizin & Technik 01/2014, S. 1, 03.02.2014, 14:23, MUEV

03-2014

Innovation in der spanenden Fertigung

Einzelverkaufspreis € 11,–

KEM Informationsvorsprung für Konstrukteure 03/2014, S. 1, 24.02.2014, 10:01, ROEM

03-2014

Munich Visit us at Booth A2.281

Test & QS

What’s really inside your AOI

Elektronikfertigung: Chancen durch Industrie 4.0

www.mav-online.de | € 18,-

eppe_titP213.indd 1

11.10.13 13:50

Pharmaproduktion 04/2013, S. 1, 28.10.2013, 14:50, SCUR

Quality Engineering 04/2013, S. 1, 05.11.2013, 12:16, MUEV

Februar 2014

medizin &technik

01/14

www.prozesstechnik-online.de/pharma

November 2013

www.qe-online.de

3D-Koordinatenmesstechnik

www.medizin-und-technik.de

Schnelle Messergebnisse in der Fertigung bei Pankl

Ingenieurwissen für die Medizintechnik

Special Feinstbearbeitu ng Seite

PRODUKTION

VERPACKUNG

MANAGEMENT

DIENSTLEISTUNG

Fermentation online kontrolliert

Code-Erkennung auf Beipackzetteln

Uneinheitliche Daten zusammenführen

Pulvrige Produkte maßgeschneidert

Big Data Große Vorteile für Qualitätsmanager Elektrofahrzeuge Qualitätsmanager in der Führungsebene

64

Mobile Spektroskopie Boing prüft CFK-Bauteile

Fertigung Instrumentengriffe aus dem Vollen gefräst

Schwerpunkt

Elektrische Antriebe

Reformen und Investitionen Seite 66 in die Zukunft .....................................................

Branchen-Specials Automobil Kunststoff

Special

.....................................................

Industrie 4.0 Industrielle Revolution – oder nur CIM reloaded? Seite 26 Grindtec CNC-Lösung zum Wälzschleifen auf Verzahnungsmaschinen Seite 91 Metav Diamantenfieber oder Hartmetallrealität? Seite 106

Telemedizin

Damit es voran geht, sind Standards gefordert

Dialog mit Ihrer Zielgruppe

Seite 40

Pulverhandling für die Tablettenherstellung

M it En So er n im giee derb Pr ffiz eila oz ie ge es n s z

Management KEM-Konstrukteurstag: Komponenten für Werkzeugmaschinen

04.13

Auslandsmarkt Indien

IT in der Medizin: Gewinn und Gefahr kommen Seite 39 aus dem Netz

Konstruktion Kupplungssysteme für Werkzeugmaschinen Entwicklung Sonderteil Drehgeber

Seite 32

.....................................................

Powered by Industrieanzeiger

Die Konradin Mediengruppe gehört zu den größten Fachinformationsanbietern im deutschsprachigen Raum. Das Portfolio umfasst insgesamt rund 50 Fachmedien, Wissensmagazine, OnlinePortale und Veranstaltungsreihen. Mehr Informationen zu unserem Portfolio in den Bereichen Architektur, Ausbau, Industrie, Arbeitswelt, Augenoptik, Genuss und Wissen finden Sie unter www.konradin.de


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.