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egional geprägte Architektur hat ihren Ursprung in lokalen Bautraditionen – und nicht in akademischer Stilkunde oder künstlerischem Ausdruckswillen. Wind und Regen, Schneemengen und Hitzebelastungen galt es beim Hausbau zu beachten. So bildeten sich Architekturtraditionen heraus, geprägt von den örtlich verfügbaren Materialien, eher in Holz oder Stein. Im Unterschied zur professionellen Architektur wurde traditioneller Baustil meist von Handwerkern und Laien geplant, oft als Gemeinschaftswerk, um notwendigen Raum und Schutz vor den klimatischen Unbilden zu schaffen. Die meist einfachen Nutz- und Wohngebäude – häufig im ländlichen Raum und oft mit begrenztem Budget errichtet – folgten keinem Zeitgeist oder technischen Fortschritt. Das Prinzip des Bewährten prägte sie. Aber natürlich hat sich auch traditioneller Baustil weiterentwickelt, allerdings in kleinen Schritten und weniger beeinflusst von Moden. Das war einmal. Heute gestalten Architekten auch ganz bewusst nach lokalen Traditionen. Ikonische Beispiele sind die falunroten Schwedenhäuser oder auch die Reetdachhäuser der Nord- und Ostseeküste, die auch als Neubauten sehr begehrt sind. Das Reetdach hat die deutsche UNESCO-Kommission sogar als immaterielles Kulturerbe geschützt.
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VORALPENLAND-ARCHITEKTUR
FACELIFT FÜR EINEN KLASSIKER Das Musterhaus Liesl zeigt, wie traditioneller Baustil sich in die Gegenwart übertragen lässt
Text: Peter Michels; Fotos, Grundrisse: Regnauer Hausbau
Links: Stube 2.0 mit klassischem Holzofen.
D Der breite Dachüberstand und der umlaufende Balkon zeigen nicht nur Sinn für Tradition, sondern schützen im Sommer vor zu viel Sonne.
Linke Seite: Elternbad mit LEDLichtdecke und Doppel-Regendusche statt Wanne. Eine Rauchglaswand trennt Schlafzimmer und Ankleide.
ie Holzhausbauer von Regnauer aus Seebruck am Chiemsee im bayerischen Voralpenland verstehen es immer wieder, in ihren Häusern die Bautradition der Gegend mit modernen Zügen zu kombinieren, ohne ihren typischen Stil zu verleugnen. Unser Beispiel: das Musterhaus Liesl. Nach dem Motto: Das wahre Heim ist „dahoam“ präsentiert Liesl Geborgenheit im modernen Landhausstil, aber typisch alpenländisch: mit weit auskragendem Dach, einladend breiter Diele – in traditionellen alten Bauernhäusern Flez genannt–, der Wohnküche mit großem Esstisch und gemütlichen Sesseln und der behaglich holzgetäfelten Stube mit klassischem Holzofen und gepolsterter Liegebank. Das weiß verputzte Erdgeschoss, die Lärchenholzschalung des Obergeschosses sowie moderne Details wie Stahlschiebe-Fensterläden und die klassisch sternförmig beplankte, aber modern gestaltete Haustür interpretieren traditionelle Chiemgauer Architektur auf zeitgemäße Art. Moderne Akzente setzen auch der verglaste Giebel und der umlaufende abgehängte Holzbalkon mit filigranem schwarzem Stahlgeländer. Absolut zeitgemäß gibt sich der Grundriss im Obergeschoss: Anstatt einer Wanne gibt es im Elternbad eine verglaste Doppeldusche, und auch die beiden Kinderzimmer, denen der Balkon zugeordnet ist, verfügen über ein privates Duschbad. Diesem ist – ebenso wie dem Elternbad – eine Ankleide vorgeschaltet. Ökologische Ökonomie Ebenso zeitgemäß ist natürlich die Konstruktion der sowohl ökologischen wie ökonomischen Regnauer Vitalwand. Immerhin wirbt der Fertighaus-Spezialist mit Häusern, die für die Zukunft und ein gutes Lebensgefühl gebaut werden. Mit Holzfaserdämmung und extrastarker Beplankung aus dem Naturbaustoff Gips bietet sie optimale Schall- und Wärmeisolierung, wirkungsvollen sommerlichen Hitzeschutz und hervorragende Energiespar-Eigenschaften bis hin zum Plus-Energiestandard. Hier verschmilzt also moderner Hightech-Holzbau mit echtem Wohlfühlambiente.
Rechts: Die Haustür zeigt traditionelle Sternbeplankung im zeitgemäßen Rahmen.
Diele Kind
Bad
Bad
Ankleide
Ankleide
Kind Schlafen
Obergeschoss
WC
Garderobe
HWR
Flez
Stube
Wohnen/ Essen/Kochen
Erdgeschoss
Die Grundrisse präsentieren traditionelles Wohnen im Erd- und modernen Rückzug im Obergeschoss.
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