Renate Schweizer - Verfangen

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Renate Schweizer


Impressum:

Renate Schweizer interdisziplinäre Künstlerin | Konzeptkunst

Fotos: Renate Schweizer, S. 1 - 13, 20 Beatrix von Hartmann, S. 13, 15, 17, Bernd Hentschel, S. 19 Fotobearbeitung: Renate Schweizer Texte aus: “Der letzte Sonnentanz”, Renate Schweizer, ISBN: 3 908019 Verlag Gisela Meussling, Bonn, 1986 www.renate-schweizer.net all rights reserved VG | 2016 | VG Wort


Renate Schweizer

Kunstprojekt mit F채den || Artproject with strings


Verwirre mich nicht mit deiner Sehnsucht L채hme mich nicht mit deiner Angst Meine Augen sind wach, nicht taub. Meine Ohren sind sehend, nicht stumm. Und mein Mund sp체rt, denn er ist nicht blind.



Wohin gehst Du haben sie mich gefragt Ich antwortete mit Schweigen



Da nickten sie mit ihren Kรถpfen und seufzten und mein Himmel bekam einen Riss



Es war kein Gedonner oder Gepolter aber die Erde vibrierte Sie hatte Angst und ich wurde ohnm채chtig



Mein Atem zog Kreise Langsam r端ckte meine Stimme aus Sie ging einfach davon Ich hielt sie nicht zur端ck Und ich sp端rte wie meine Augen starben Ach, sie waren schon lange tot Aber das Dunkel bereitete mir Wohlbehagen Ich lag in einem Nebel der war warm so warm ...



Einmal kommt der Tag da werden wir aus dem Fenster springen und unsere KĂśrper im Zimmer zurĂźck lassen ...



In Sehnsüchten verfangen springt eine Tür auf vergoldet unter Spinnweben dahinter wächst ein Baum voll Feigen und wartet auf Empfängnis Tränen ...



Wie kann sich ein Krater wieder in Feuer verlieren ohne sich dabei die Zunge zu brechen ...


Wo finde ich „Ariadnes Faden“ um nicht verloren zu gehen, auf dem Kunstmarkt, im Außengezänke, im Machtgerangel, in der Welt... Nackt Schutzsuchend, in mir, im Anderen, mit dem Spiegel, gegen den Spiegel.. Knäuel wickelnd, Netze spannend, Fäden knüpfend, nicht nur den roten, auch den weißen, grünen schwarzen, zimt-und vanilligen, den glücklichen und den herba life, aber nie den faden faschistoiden, fanatischen oder langweiligen, immer nur dem Andern zugeneigten, Menschlichen.. Verfangen, verirrt, aufgefangen im Weltenbürgernetz. Als intermediale Künstlerin sehe ich Künstlerisches Arbeiten als Kunst, die sich im sowohl im Ästhetischen als auch im sozialen und umwelt- politischen Engagement präsentiert. Was kann Kunst zum friedlichen Zusammenleben beitragen? Seit 2006 sind gebrauchte Teebeutel und die Fäden der Teebeutel das Material für meine Kunstprojekte. Die Fäden werden von Menschen aus aller Welt miteinander verknotet. Verfangen im langen Faden entwickelt sich das Weltenbürgernetz zu meinem Lebensprojekt .... Renate Schweizer, im Januar 2016



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