Prototype Commons 2014

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Für das Masterkooperationsprojekt haben wir - Lisa Franze und Rene Schwenk - uns für Prototype Commons! entschieden. Auch in diesem Jahr war es wieder ein Workshop im Rahmen der „Wochen der Nachhaltigkeit“ am Gymnasium Bürgerwiese Dresden. Ziel des Projekts war es, Schüler zu ermutigen, Dinge mit Gebrauchswert zu schaffen, die ihnen gemeinsam gehören und die sie gemeinsam nutzen können. Dadurch gaben wir Gestaltungskompetenzen und Verantwortungsgefühl für ein Leben auf dieser Erde weiter. So ging das Projekt 2014 also in die zweite Runde. Mit Schülern der siebten Klassenstufe haben wir Prototypen für Musikinstrumente hergestellt. Der Workshop ging über 10 Tage und stand unter der Überschrift „Make Some Noise!“. Die besondere Herausforderung bestand darin, die Instrumente aus Altmaterialien herzustellen, Dinge zu „upcyclen“, wie es neudeutsch heißt. Neben der Herausbildung von nachhaltigen Sicht- und Verhaltensweisen wollten wir den Schülern Lust am eigenen Tun, Fähigkeiten im Entwerfen, Bauen, Reparieren und Stolz auf Erreichtes vermitteln.


I N H A LT

04 MEETINGS

06 THEMEN & RECHERCHE

14 WORKSHOP

36 A U S W E RT U N G

48 P L A K AT E

56 VIDEO

60 ICON

66 PROJEKTTITEL

74 A RT I K E L F Ü R W I S S E N - D


Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden Fakultät Gestaltung

Modulbezeichnung Kooperationsprojekt Kulturelle Innovation 12 TEAM 2014

Modulnummer PGMW 2a Semesterstufe 2. Mastersemester

44 K O M P E T E N Z D E S G E S TA LT E R S

Semester Sommersemester 2014 Studenten: Lisa Franze Rene Schwenk Betreuung: Prof. Dr. Jörg Petruschat

58 BLOG

72 AUSSICHTEN

Blog zum Projekt: www.prototypecommons.wordpress.com 2 | 3



Meetings Um eine Grundstruktur zu bekommen, haben wir uns mit Schulleiter Jens Reichel getroffen. Wir erkundigten uns über die Projekte vom vergangenen Jahr, über die positiven und negativen Erfahrungen und über die Planung der Workshopwochen in diesem Jahr. Da für die Schüler die Wahl des Workshops bevorstand, legten wir ein Limit der Teilnehmerzahl für unseren Workshop fest. Später sollte sich herausstellen, dass wir dies konsequenter hätten klären müssen. Später trafen wir uns mit Lorenz Kallenbach und Prof. Petruschat, um Informationen über die Workshops des vergangenen Jahres zu bekommen. Dies war sehr aufschlussreich. Wir diskutierten über die Wahl des Ortes, denn wenn man an einer Schule einen Workshop abhält, muss man davon ausgehen, dass die Schüler unweigerlich in die Denkweise eines frontal ausgerichteten Unterrichts verfallen. So wurde überlegt, den Workshop gänzlich zu verlagern, möglicherweise in die Räume der Fakultät.

Des Weiteren haben wir direkt Kriterien für die Wahl des Workshopthemas besprochen. Hier sei zu bedenken, dass wir mit Schülern der siebten Klasse arbeiten und selbst keine Tischler oder Mechatroniker sind. Unsere Stärke liegt im Vorschlag, nicht unbedingt in der Umsetzung komplexer Objekte. Lorenz hat uns darauf hingewiesen, das bei zu hohen Anforderungen die Qualität der Produkte nicht genügen wird, um darin einen Gebrauchswert zu erkennen. Weitere Themen waren: Was motiviert Schüler? Wie kommunizieren wir den Schülern Nachhaltigkeit? Was kann Produktdesign in Schulen bewirken? Diese Fragen werden später beantwortet.

Wir sind keine Tischler oder Mechatroniker.

Auch wurde der Umgang mit Lehrpersonal thematisiert. Lehrpersonal kann für pädagogische Probleme während des Workshops sehr hilfreich sein - denn dafür besitzen wir keine Ausbildung - allerdings schränkt die Anwesenheit dieser auch die Freiheit und Kreativität der Schüler ein.

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Themenwahl

Recherche

Nun begann die Suche nach einem passenden Thema für den kommenden Workshop. Das Hauptkriterium war, dass der Workshop den Schülern keine handwerkliche Meisterleistung abverlangen darf. Man kann davon ausgehen, dass viele - oder die meisten - Schüler der siebten Klassenstufe noch nicht viel Zeit in Werkstätten verbracht haben. Ziel ist es, in den Schülern die Lust auf den Umgang mit Werkzeug und Material zu wecken - dieses Gefühl wird nur nach einem leicht fordernden, aber dennoch angenehmen Workshop eintreten.

Die Recherche zeigte uns, dass in Deutschland durch den klassischen, frontal ausgerichteten Unterricht die Motivation der Schüler nicht besonders hoch ist. In Skandinavien gibt es bereits eine Vielzahl von neuen Schulformen, und dies im wahrsten Sinne des Wortes: Durch eine sternförmige Architektur bekommen Schulen im Zentrum eine Agora, ein Ort der Versammlung. Von dort aus gehen verschiedene Bereiche nach außen, so wird Kreativität schon vom Gebäude kommuniziert. Um zu Lernen benötigt es Konzentration, aber auch Freiraum, vor allem muss durch eigenen Antrieb der Wille zum Lernen entstehen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Arbeit des Workshops aus dem Auseinanderbauen und Rekombinieren von verschiedenen Produkten bestehen sollte. Unsere Themenauswahl haben wir auf Exposés niedergeschrieben, diese sind auf den nächsten Seiten zu sehen. Die Themen haben wir in einem weiteren Treffen mit Schulleiter Reichel besprochen und uns schließlich auf Musikinstrumente geeinigt. Wir hofften, dadurch auch Schüler für Werkstattnutzung begeistern zu können, die sonst eher weniger damit zu tun haben. Mit Laptop und Beamer haben wir einer Auswahl von Schülern unser Vorhaben präsentiert. Nun hatten die Schüler noch einige Tage Zeit, um sich für oder gegen uns zu entscheiden.

Nun stand fest: Die erste Aktion nach Workshopbeginn wird eine Neustrukturierung der Räumlichkeit sein, in der wir uns befinden.

Wir hofften, Schüler für Werkstattnutzung zu begeistern, die sonst eher weniger damit zu tun haben.

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Vorbereitung

GENERELLES ZUR STRUKTURIERUNG _Vorbereitung: _Besichtigung der Schulwerkstätten _Präsentation der Themen _Einrichten der Räume für die Workshopphase (1. Workshoptag) _Zeitraum: _Workshopphase optimal 2 Wochen _Eventuelle Organisation einer AG als fortlaufendes Angebot für die Schüler _Gruppenstärke: _2 Studierende für eine Gruppe von 4-6 Schülern _Altersklasse: _Schüler der 8. - 10. Klassenstufe _Ort:

_Arduino-Labor der HTW / Werkstatt der HTW / Werkstatt der Schule


Exposè 1

LASTEN BEFÖRDERN RE-USE & MOVE / MAKE IT ROLL _Ziel:

_Eigenhändiges Herstellen eines lastenfähigen Beföderungsmittels

_Denkbare Ansätze: _Mensch als Last: Herstellung eines Longboards _Güter als Last: Herstellung einer Sackkarre / eines Bollerwagens _Workshopgliederung: _Einrichten der Räume _Generelles / Handwerkliches / Einleitung Nachhaltigkeit _Besprechungen zu den Vorhaben der Schüler _Prototypenbau mit niederkomplexen Materialien _ Materialbesorgungen _Unterstützende Fertigstellung der Vorhaben _Präsentation der Objekte _Material: _Anfragen in Werkstätten Hellerau nach Restholz / Verschnitt _Räder: Trödelhof / Flohmarkt / Eigenbesitz _Achsen / Räder Longboard : Eigenbesitz / eventuelle Anschaffung notwendig _Ort:

_Werkstatt der HTW / Werkstatt der Schule

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Exposè 2

HARDWARE HACKING CHAOS HACKING CLUB / HACK YOUR STASH _Ziel:

_Verstehen des Aufbaus niederkomplexer Elektoniksysteme _Clevere/witzige Abwandlung / Neukombination der gehackten Elektrokomponenten

_Denkbare Ansätze: _Umbau eines Lautsprechers zu einen Oszillator _Gerät zum Abhören elektromagnetischer Felder _Bau eines einfachen Synthesizers _Workshopgliederung: _Einrichten der Räume _Generelles / Handwerkliches / Einleitung Nachhaltigkeit _Hacken von „Elektroschrott“ _Inspirationen / Ideenfindung über Youtube etc. _Besprechungen zu den Vorhaben der Schüler _Neukombination der gehackten Teile _Unterstützende Fertigstellung der Vorhaben _Präsentation der Objekte _Material: _wird von den Studenten zur Verfügung gestellt _Ort:

_Arduino-Labor der HTW / Werkstatt der HTW / Werkstatt der Schule


Exposè 3

MUSIKINSTRUMENTE OUR SOUND / SOUNDTRACK BÜRGERWIESE / MAKE SOM MAKE NOISESOME NOISE _Ziel:

_Eigenhändiges Herstellen von Musikinstrumenten für den Musikuntericht

_Denkbare Ansätze: _Bau einer Cajon _Bau eines Saiteninstruments _Workshopgliederung: _Einrichten der Räume _Generelles / Handwerkliches / Einleitung Nachhaltigkeit _Inspirationen / Ideenfindung über Youtube etc. _Besprechungen zu den Vorhaben der Schüler _Prototypenbau mit niederkomplexen Materialien _ Materialbesorgungen _Unterstützende Fertigstellung der Vorhaben _Präsentation der Objekte _Material: _Anfragen in Werkstätten Hellerau nach Restholz / Verschnitt _evtl. Anschaffung Saiten notwendig _Ort:

_Werkstatt der HTW / Werkstatt der Schule

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Lisa Franze, Rene Schwenk & Prof. Dr. Jörg Petruschat, Schüler der siebten Klassenstufe des Bürgerwiese Gymnasiums Dresden Von links nach rechts: Angus, Lukas, Victor, Florian, Benjamin, Adam, (Lisa, Rene), Lukas, Johanna und Charlotte




Workshop Der Workshop startete am 05.06.2014. Über einen Zeitraum von zwei Wochen hatten wir nun Zeit, unseren Schülern über die Herstellung und Planung von Produkten den Aspekt der Nachhaltigkeit zu zeigen. Etwas überrascht betraten wir einen Raum mit dreizehn Schülern, wenig später sollte sich herausstellen, dass alle Schüler, die sich noch nicht für einen Workshop entschieden hatten, zu uns geschickt wurden. Das konnte jedoch in der ersten Stunde berichtigt werden und es ging los.

Schulleiter Reichel hatte uns Clemens Kahl, einen jungen Musiklehrer der Schule, für pädagogische Fragen und Probleme für die ersten Tage unterstützend zur Seite gestellt. Nicht überraschend war seine Begeisterung für unser Thema „Make Some Noise!“, er wäre gern beide Wochen bei uns geblieben, musste sich aber selbst noch um weitere Projekte kümmern. Auf den nächsten Seiten ist die Dokumentation des Blogs zu sehen, welche wir täglich aktualisierten. Im Anschluss erläutern wir im Kapitel „Auswertung“ den gesamten Ablauf des Projekts.

Der Workshop startete am 05.06.2014 und lief über einen Zeitraum von 2 Wochen.

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Tag 01 Heute startete der Workshop MAKE SOME NOISE im Rahmen der “Wochen der Nachhaltigkeit” am Bürgerwiese Gymnasium Dresden. Gefunden haben sich neun Schüler der 7. Klassen, um mit uns gemeinsam Objekte zu hacken und Instrumente herzustellen. Dafür werden wir hauptsächlich Gegenstände zweckentfremden und neu kombinieren. So werden Prototypen aus vermeintlich wertlosen Objekten zu einem neuen, wertvollen Allgemeingut.

Nach einem kurzen Kennenlernen wurde heute mit der Recherche zu möglichen Themen begonnen. Dafür wurden Gruppen gebildet, welche auch im weiteren Verlauf zusammen arbeiten werden. Wir sind schon jetzt beeindruckt von Kreativität und Begeisterung der Schüler für diese Themen.

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Tag 02 Heute wurden die Gruppen und Projekte genauer definiert. Dafür haben wir ein Moodboard erstellt und erste Baupläne angefertigt. Nach einer Materialsichtung wurden sogar schon erste Handwerkskünste ausprobiert. Des Weiteren wurden benötigte Werkzeuge und noch zu besorgende Materialien aufgeschrieben und vor dem Team präsentiert.

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Tag 03 Ran an die Maschinen! …heute wurde fleißig an den Rohkörpern gearbeitet, wofür wir auch Kreissäge, Standbohrmaschine und Bandschleifer benutzt haben. Danach gab es einen Einblick in die Werkstätten und Arbeitsräume der Fakultät Gestaltung. Zu sehen gab es da 3D-Drucker, Fotostudio, Holz- , Metall- und Gipswerkstatt, sowie Rechnerlabore und Arduino Baukästen. Zurück in der Schule wurde begeistert und schnell weitergearbeitet, so dass sich manch fertiges Instrument schon erahnen lässt.

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Tag 04 Hämmern, Feilen, Kleben, Bohren, Sägen, Schrauben, Schnitzen, Löten, Schleifen! Zitat des Tages: Adam: “Lukas, warum benutzt du nicht die Bandsäge?” Lukas: “Wir müssen Strom sparen!”

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Tag 05 Die erste Woche ist vorüber. Alle Schüler liegen mit ihren Projekten sehr gut im Zeitplan, nächste Woche beginnt der Feinschliff. Adam & Lukas P. – Cigarbox-Ukulele: Heute wurde das Piezoelement und die Klinkenbuchse eingebaut, der Hals festgeschraubt und die Stege zur Halterung der Saiten befestigt. Der Korpus (Zigarrenbox) und der Hals wurden geölt. Benjamin & Charlotte – Cajon & Computer Cajon: Ihre erste Cajon wurde zusammengeschraubt und ist funktionsfähig. Sie wird nächste Woche noch geschliffen und lackiert. Die

Computergehäuse wurden aufgesägt, um nächste Woche zu einer zweiten Cajon verbaut zu werden. Johanna – Thunfisch-Ukulele: Auch hier wurden Piezoelement und Klinkenbuchse eingebaut. Außerdem die Befestigung der Saiten hergestellt und angeschraubt. Angus, Florian & Viktor – Holz/MetallCajon: Der Snare-Teppich sowie die Sitzfläche wurden angebracht, auch diese Cajon funktioniert bereits. Lukas B. – Lautsprecher/Cajon: Heute wurde der Schaltplan entwickelt und nach Technikelementen zum Einbau recherchiert. 24 | 25



Tag 06 Die elektrische Verstärkung beider Ukulelen funktioniert! Neben diesem schönen Erfolgsmoment wurde heute am Feinschliff gearbeitet. Kanten glätten, Verzierungen anbringen, schleifen und lackieren. Auf der Thunfisch-Ukulele wurden heute außerdem die Bünde mittels Lötkolben eingebrannt.

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Tag 07 Noch einmal wurde an den Ukulelen lackiert, verziert, geschliffen und gefeilt. Für die Cajons wurden Schablonen angefertigt, um diese zu besprühen. Aufgrund des Regens musste hier allerdings noch improvisiert werden, so dass kurzerhand die Tischtennisplatte als Regenschutz diente.

Die nächsten beiden Tage werden wir nutzen, um unsere Präsentation am Freitag vorzubereiten und das Projekt für andere sinnvoll & verständlich aufzuarbeiten.

Am Ende des Tages standen zwei fertige Cajons, ein Schlagwerk mit elektrischer Verstärkung und eine fertige Ukulele! (Fotos gibt‘s erst Freitag… Spannung!)

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Tag 08 Nachdem nun die Instrumente fertiggestellt sind, haben die Teams begonnen, Plakate zu erstellen. So kann die verrichtete Arbeit und das Gedankengut am Freitag Ăźbersichtlich präsentiert werden. AuĂ&#x;erdem gab es heute die erste Musikstunde an den Cajons.

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Tag 09 Die Plakate hängen an der Wand, die Instrumente sind vollendet, die Musikstücke geprobt – alles fertig für die Präsentation!

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Tag 10 - Abschlusspräsentation Nach zwei Wochen Workshop wurden nun die fertigen Instrumente präsentiert. In den Wochen der Nachhaltigkeit des Gymnasiums Bürgerwiese Dresden waren wir eine von vielen Gruppen, welche sich mit zukunftstauglichen Szenarien beschäftigt hat. Die anderen Workshopgruppen sahen in unserem Raum Plakate, Modelle und eine Beamerpräsentation. Das Ganze wurde natürlich durch unsere Teammitglieder zusätzlich erklärt. Im Workshop sollten folgende Aspekte kommuniziert werden: Dinge mit Gebrauchswert, welche durch eine Gruppe hergestellt werden (Prototype Commons!), besitzen einen – für die Gruppe – emotionalen Wert und werden

deshalb nicht leichtfertig entsorgt. Diese können, da sie durch die Gruppe erstellt wurden, auch wieder repariert werden. Materialien sollten geschätzt werden – alte Materialien sollten wiederverwendet werden. Neue Materialien, welche gekauft werden müssen, sollten unter sehr guten Bedingungen, möglichst lokal, hergestellt sein. Wissen sollte geteilt werden. Dies führt zu einem nachhaltigen Lebensentwurf – weg von Wegwerfprodukten. Wir freuen uns, dass das Projekt von Schülern sowie Lehrern sehr positiv aufgenommen wurde und werden weiterhin mit der Schule für fortführende Projekte in Kontakt bleiben. 34 | 35



Werbung: Verständliche Plakate

Lehrer

Zu Beginn des Semesters haben wir mit Plakaten in der Schule für unseren Workshop geworben. Zu spät realisierten wir, dass diese viel zu grafisch, also nicht banal genug waren, um unseren Inhalt zu kommunizieren. Der Plan war: Durch eine für die Schüler ungewohnte Plakatgestaltung reizen wir diese, auf den Blog zu schauen, um dort erklärt zu bekommen, was wir planten. Dies funktionierte nicht. Leicht verständliche Plakate sollten direkt mit dem geplanten Thema werben.

Wir hatten mit Clemens Kahl, Musiklehrer, eine sehr sinnvolle Unterstützung bekommen. Er hat sich sehr gut mit seinen Expertisen als Pädagoge in den Workshop eingefügt. Die Schüler haben durch ihn glücklicherweise keine Zurückhaltung gezeigt, da er eine sehr angenehm lockere, aber trotzdem bestimmende Wirkung auf sie besaß. Dennoch wollen wir darauf hinweisen, dass möglicherweise nicht alle Lehrer auf diesem Niveau kooperieren können.

Hohe Ansprüche, kleine Truppe Prototype What? Verständnisprobleme gibt es auch im Bezug auf den Projekttitel „Prototype Commons!“. Wir bezweifeln, dass außer dem Schulleiter jemand den Inhalt des Slogans verstanden hat - auch wenn wir ihn mehrfach erklärten. Besonders für Schüler der siebten Klassen ist es noch nicht nachvollziehbar. Mit der Zusammenfassung: „Prototypen, von einer Gruppe, für eine Gruppe hergestellt“ versuchten wir den Projekttitel zu erklären. Im Kapitel „Projekttitel“ geben wir einige neue Vorschläge.

Wir stellten mit unserem Thema sehr hohe Ansprüche an die Schüler, da nur durch ein qualitativ hochwertiges Ergebnis der Sinn von neuem Gebrauchswert aus alten Objekten kommuniziert werden kann. Dies schafften wir durch intensive Betreuung und eine größtenteils sehr begeisterte Truppe.

Icon

Wir starteten mit neun Schülern, einem mehr, als geplant. Außerdem wurde uns ein Schüler mit leicht autistischen Zügen zugeordnet, was sich im Nachhinein als großes Problem für uns „Nichtpädagogen“ darstellte. Wie sich herausstellte, hatte er sich nur für unseren Workshop interessiert und war nun nicht mehr davon abzubringen.

Ebenfalls glauben wir, dass das bestehende Icon (eher Reduktionszeichnung) zu komplex ist. „Verantwortung weitergeben“ wird nur von den allerwenigsten daraus gelesen, im Kapitel „Icon“ stellen wir alternative Entwürfe vor, welche zukünftig genutzt werden könnten.

Hierfür war Clemens Kahl in den ersten Tagen eine unverzichtbare Hilfe. Der Rest des Workshops war für uns überaus anstrengend, da wir ihn nicht motivieren konnten, selbstständig etwas zu dem Projekt beizutragen und er im großen Stil seine Mitschüler ablenkte.

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Es hat sich gezeigt, dass man nicht mehr als drei oder vier sehr gute Schüler der siebten Klasse betreuen kann, da diese teilweise noch nicht besonders selbstständig arbeiten können, um ein akzeptables Ergebnis zu erreichen.

organisatorische Probleme abgelenkt zu werden. Außerdem waren wir froh, dass in der Schulwerkstatt teilweise auch andere Lehrer zur Aufsicht zur Verfügung standen. Besonders in unserem Fall, neun Schüler, davon ein Autist, war es nicht immer möglich, für mehrere Schüler ansprechbar zu sein.

Konzentration Recht schnell stellten wir fest, dass ein konzentriertes Arbeiten in dieser Altersstufe nur vormittags möglich ist. Nachmittags sollten Besprechungen oder kleinere Arbeiten ausgeführt werden, da sich sonst Fehler häufen. Dies liegt an der unruhigen Stimmung, die nach dem Mittagessen in den Workshopwochen in der Schule aufkommt. Unsere Lösung: Nach der Mittagspause stellten wir es den Schülern zur freien Wahl, ob sie weiter arbeiten möchten, oder nur noch ihre Dokumentation / Besorgungen erledigen wollen. Dies funktionierte sehr gut, da wir meist mit der Hälfte der Schüler weiter arbeiteten und so ein überstürztes Handeln etc. seitens der Schüler verhindern konnten.

Im Schulgebäude oder extern? Bevor wir in die Workshopwochen starteten, überlegten wir, ob eine Ausführung des Workshops außerhalb der Schule sinnvoller wäre. Im Nachhinein empfanden wir es doch als praktisch, in der Schule zu arbeiten. Vielleicht wäre es mit einer neunten Klasse entspannter gewesen, außerhalb zu arbeiten, für die siebte Klassenstufe war es besser so. Durch geregelten Schulweg und geregeltes Mittagessen konnten sie sich auf den Workshop konzentrieren, ohne durch

Verständnis von Nachhaltigkeit Durch Fragerunden am vorletzten Tag der Workshopwochen haben wir positiv überrascht festgestellt, dass die meisten Schüler unseres Teams den komplexen Umfang der Nachhaltigkeit in unserem Projekt verstanden hatten. Wir notierten die Kommentare auf Post-Its, um am nächsten Tag zur Präsentation die O-Töne der Schüler zeigen zu können. Außerdem erstellten wir als Gestalterstudenten Plakate, auf denen wir nochmals plakativ unser Anliegen präsentierten. Diese sind im Kapitel „Plakate“ abgebildet. Am Tag danach, Freitag, zur Präsentation, wurden die Schülergruppen mit Laufzettel zu den verschiedenen Workshopräumen geschickt, um sich dort die wichtigsten Informationen zu notieren. Wir haben nicht viele Lehrer gesehen. Ausgewählte Schüler sollten später in der Turnhalle ihre Gruppe mit einem kurzen Vortrag repräsentieren. Wir probten dafür zusätzlich zwei kurze Songs für Ukulele und Cajon ein. Danach wurden die Schüler zur Nachhaltigkeit des Workshops befragt. Da die meisten Lehrer unsere Präsentation im Workshopraum nicht gesehen hatten, war es nun nicht mehr möglich, unser Projekt zu 100% sinnvoll zu verteidigen. 38 | 39



Workshop für Lehrer? Unser Projekt sollte zwei Kernpunkte aufzeigen: 1.: Man kann aus benutzen/alten Produkten, die vermeintlich entsorgt werden sollten, mit Gruppenkooperation und sinnvollem Einsatz von Wissensressourcen neuen Gebrauchswert schaffen. 2.: Natürlich kann man vieles nicht selbst herstellen. Konkret in unserem Projekt: Alle elektronischen Elemente wurden gekauft. Dies sollte allerdings mit Bedacht getan werden. Beim Neukauf von Produkten sollte auf die Herstellung geachtet werden. Wenn man die Wahl hat, sollte natürlich ein Produkt, welches möglichst regional unter menschen- und naturfreundlichen Bedingungen produziert wurde, vorgezogen werden. Bei Produktkäufen, die nicht unter nachhaltigen Aspekten alternativlos zu tätigen sind, muss im Nachhinein mit diesen besonders gewissenhaft und sorgfältig umgegangen werden. Leider konnte der zweite Punkt, obwohl am Vortag von einigen Schülern unserer Gruppe verstanden und wiedergegeben (siehe Post-Its im Workshopraum) nicht in der Turnhalle auf Nachfrage eines Lehrers beantwortet werden. Hier wurde uns wieder bewusst, dass wir mit Schülern der siebten Klasse arbeiteten, und wir diese sehr gefordert hatten.

Nachdem wir uns die anderen Workshops angeschaut hatten, ist uns bewusst geworden, dass auch viele der Lehrer nicht verstehen, was Nachhaltigkeit im Bezug auf Produkte bedeutet. Konkret: Ein Workshop beschäftigte sich mit Schmuck, hergestellt aus Metallschrott. Dafür sind hohe handwerkliche Fähigkeiten notwendig, die Schüler erreichten das erhoffte Ziel verständlicherweise nicht. Daraufhin wird grundsätzlich Nachhaltigkeit von Seiten der Schüler abgelehnt, der Workshop hat also gänzlich sein Ziel verfehlt. Wäre es sinnvoll, bevor die Wochen der Nachhaltigkeit beginnen, einen Crashkurs für Lehrer anzubieten, um ihnen die Tiefe des Produktdesigns verständlich zu erklären? Wir denken, dass dies bei einigen - aber nicht bei allen - sehr sinnvoll wäre. So wird leztendlich eine viel größere Gruppe von Schülern erreicht.

Die meisten Schüler unseres Teams haben den komplexen Gedanken der Nachhaltigkeit in unserem Projekt verstanden.

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Fazit Wir sind sehr stolz auf die Schüler unseres Workshops, da sie es geschafft haben, einen Gebrauchswert aus Müll zu erzeugen. Den Beweis lieferte Johanna, als sie selbstständig ihr eigens ausgedachtes Branding (J+Herz) auf den Hals ihrer Ukulele mit einem Lötkolben einbrannte. Durch ihre präzise Arbeit konnte sie in kürzester Zeit eine emotionale Bindung zu ihrem Produkt aufbauen, was uns versicherte, dass wir unser Ziel erreicht hatten. Eine ähnlich starke Bindung konnten wir bei Adam und Lukas, ebenfalls mit ihrer Ukulele, beobachten. Die Cajon-Gruppen waren ebenfalls sehr begeistert, allerdings hat die Qualität der Objekte noch nicht ganz unseren Anforderungen entsprochen. Wir freuen uns, dass so gut wie alle Schüler das Konzept von Nachhaltigkeit am Produkt verstanden haben und sind überzeugt, dass sie viel Wissen und Motivation aus den Workshopwochen mitgenommen haben.

Insgesamt wurde der Workshop sehr positiv aufgenommen. Uns hat es sehr gefreut, dass wir von allen Lehrern, die unser Projekt besichtigten, vom Schulleiter und von unseren Schülern ausschließlich positives Feedback bekommen haben. Das bestätigte den Inhalt des Workshops und die Art und Weise, wie wir diesen führten.

Wir sind sehr stolz auf die Schüler unseres Workshops.

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Warum wir? Was genau in diesem Projekt hat die spezifische Kompetenz eines Produktgestalters benötigt? Hätte dieses Projekt nicht auch ein Werklehrer ausführen können? Wahrscheinlich nicht. Hier erklären wir die einzelnen Aspekte der Produktgestaltung in unserem Workshop.

5. Prototypenbau (externe Fertigung, interne Fertigung) 6. Aufbereitung (Produktgrafik, Produktfotografie / Rendering, Produktverpackung, Visualisierung, Präsentation) Für unseren Workshop hat sich dieser typische Prozess wie folgt abgewandelt:

Produktästhetik Um ein Produkt herzustellen, benötigt es Kenntnisse über verschiedenste Materialien und deren Kombinationsmöglichkeiten. Erst wenn diese nach bestimmten Aspekten der Ästhetik kombiniert werden - zum Beispiel kontrastreich - ergibt sich ein ausgewogenes Produkt. Für unseren Workshop bedeutete dies, den Schülern die richtige Wahl und Bearbeitung der Materialien zu empfehlen, damit diese später eine emotionale Bindung mit ihrem Ergebnis eingehen können, stolz auf ihr Ergebnis sein können.

1. Recherche (Baupläne, DIY-Instrumente, Moodboard) 2. Materialbeschaffung (Altmaterial z.B. Zigarrenkisten, Elektronische Bauteile) 3. Entwurf (Zeichnung des geplanten Instruments mit Abmaßen) 4. Prototyping (Modellbau, Verzierung / Branding) 5. Aufbereitung (Plakate, Blog, Dokumentation)

Kommunikationstechniken Designprozess & Entwurfstechniken Die Herstellung eines Produkts basiert nicht auf Zufallsprinzipien. Produkte entstehen nach einer geregelten Abfolge, dem Designprozess. Hier der „typische“ Ablauf: 1. Recherche (Moodboards, Marktrecherche) 2. Designkonzept 3. Entwurf (Designentwürfe / Zeichnungen, Ergonomiegestaltung, Mock-Up) 4. Feinentwurf (Konstruktion, CAD / Formenbau)

Während des Workshops habend wir die Aktionen der Schüler Foto- und Videografisch festgehalten. Die besten Fotos wurden zur Präsentation in der Schule gezeigt, um die gute Stimmung des Projekts widerzuspiegeln. Außerdem nutzten wir die Fotos als grafisches Stilmittel für die Plakate. Das bearbeitete Video, Fotos und schriftliche Dokumentation des Workshops wurden auf dem Blog des Projekts gepostet, um als öffentliche Dokumentation für weitere Workshops zu dienen.

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Redesign des Icons Die Erstellung eines Icons oder eines Redesigns des aktuellen Icons ist eine weitere, spezifische Qualität eines Produktdesigners. Ohne diese Fähigkeit könnten Projekte nicht gebrandet werden - es würde nicht der Eindruck eines Gesamtkonzepts entstehen.

Nachhaltigkeit im Produktdesign Nachhaltigkeit im Produktdesign bedeutet, Produkte zu schaffen, die durch ihre schlichte Gestaltung frei von allen Trends sind, zeitlos, um nicht durch Hypes noch funktionstüchtig im Müll zu landen. Es bedeutet, sich gegen geplante Obsoleszenz auszusprechen. Produkte zu entwickeln, die repariert werden können. Sich für Materialien zu entscheiden, die zurück in die Natur geführt werden können, die dem Menschen bei Produktion und Konsum nicht schaden. Materialien zu wählen, die durch Benutzung eine Wertsteigerung erfahren. Ohne dieses spezifische Wissen eines Produktgestalters könnten wir nicht zukunftsgerecht Produkte entwickeln. Die besondere Herausforderung bestand darin, die Instrumente aus Altmaterialien herzustellen, Dinge zu >>upcyclen<< wie es neudeutsch heißt. Wie schon im Vorjahr stand im Zentrum unserer Bemühungen die Herausbildung von nachhaltigen Sicht- und Verhaltensweisen. Wir wollten den Schülern Lust am eigenen Tun, Fähigkeiten im Entwerfen, Bauen, Reparieren und Stolz auf Erreichtes vermitteln.

Vor allem im Umgang mit Maschinen, Werkzeugen und unterschiedlichsten Materialien, Verbundstoffen und Verbindungselementen entwickeln die Schüler frühzeitig ein Gespür für Wertigkeit von Produkten. Wir motivierten die Schüler zu hoher Genauigkeit mit dem Wissen, die Musikinstrumente später selbst zu spielen. Die Erfahrungen, die sie durch die Herstellung machten, veranlasste sie zu sorgfältigem Umgang mit den Produkten. Sollte durch die Benutzung Schaden entstehen, wird der erste Gedanke nicht Entsorgung / Neukauf sein - es werden Pläne für die Reparatur der Objekte entwickelt, denn die eigenhändige Herstellung der Produkte garantiert auch die Fähigkeit, diese wieder reparieren zu können. Dem Problem der geplanten Obsoleszenz - also der absichtlichen Verringerung der Lebensdauer von Produkten - wird so effektiv entgegengewirkt. Uns ist klar, dass ein bewusster Umgang der Menschen mit ihrer Umwelt nicht allein durch Vorträge zu erreichen ist. So garantiert der Umgang mit Material und Werkzeug ein Teilhaben am Geschehen - und damit auch Verantwortung. Beim Kauf von Produkten wird so mehr Wert auf Herstellung und Langlebigkeit gelegt, denn Produktion unter würdigen Bedingungen für Mensch und Natur wird für viele nur dann verstanden und akzeptiert, wenn eigene körperliche Erfahrungen damit gemacht wurden.


Durch langzeitige Nutzung von Objekten entwickeln sich ideelle Werte, welche eine leichtsinnige Entsorgung ausschließen. Dieser emotionale Aspekt an Objekten ist besonders dann stark ausgeprägt, wenn diese aus Materialien gefertigt wurden, welche durch die Benutzung an Qualität gewinnen. Nach langjähriger Nutzung zeigen sich feine Gebrauchsspuren, welche das Objekt individualisieren und eine Bindung ermöglichen. Wir konnten beobachten, wie schnell eine Bindung durch die eigenhändige Herstellung entsteht, denn einige Schüler verzierten ihre Objekte mit Initialen und Symbolen - ein Ausdruck von Stolz. Die Schüler erschufen qualitativ hochwertige Objekte - so wurde das Projekt zu einem Erfolg. Andererseits wäre kein Gebrauchswert zu erkennen, dementsprechend wäre aus Müll nur weiterer Müll hervorgebracht worden. In unserem Workshop hat sich gezeigt, dass ein Betreuer nicht mehr als 4 Schüler beaufsichtigen kann, da ansonsten der nicht zu bändigende Tatendrang der Schüler Ungenauigkeiten mit sich bringt. Durch das Betätigen von „größeren“ Maschinen wie Standbohrmaschine, Bandsäge oder Stichsäge fühlten sie sich ernst genommen und arbeiteten begeistert an ihren Instrumenten.

Abschließend zeigten wir den Schülern, wie durch eine kompakte Präsentation die Ergebnisse und wichtigen Aspekte des Workshops der ganzen Schule präsentiert werden können, denn die Aufbereitung und Weitergabe des Wissens ist mindestens genauso wichtig, wie die eigene Erfahrung. Dies haben wir über vier Ebenen realisiert: Modelle der Schüler, erklärende Plakate der Schüler, Plakate der Studenten und eine Beamerpräsentation mit Fotos und Videos aus der Workshopwoche. Produktdesign entwickelt sich also weiter, es ist nicht mehr nur „Gebrauchswertversprecher“, sondern möglicherweise der Kern vom bewussten Umgang mit Objekten. Implementiert im Schulunterricht wird für die kommenden Generationen der komplexe Hintergrund von Objekten zum selbstverständlichen Wissen - so wird auch der sinnvolle Umgang mit Ressourcen und das Hinterfragen von Prozessen zur Selbstverständlichkeit.

Gleichzeitig erkennen die Schüler, wie wichtig Ressourcenteilung ist. 2007 lebten erstmals mehr Menschen in Städten, als auf dem Land. Das bedeutet weniger Raum, so wird das Teilen von Gerätschaften - und damit auch Wissen - immer wichtiger.

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Plakate Wir als Gestalter erstellten zusätzlich zu den Plakaten der Schüler, welche konkret die einzelnen Arbeiten erläuterten, StudentenPlakate, auf denen wir nochmals plakativ unser Anliegen präsentierten. Diese Plakate sollten, wie bereits im Kapitel „Auswertung“ zu lesen war, folgende Aspekte unterstreichen: 1.: Man kann aus benutzen/alten Produkten, die vermeintlich entsorgt werden sollten, mit Gruppenkooperation und sinnvollem Einsatz von Wissensressourcen neuen Gebrauchswert schaffen. 2.: Natürlich kann man vieles nicht selbst herstellen. Konkret in unserem Projekt: Alle elektronischen Elemente wurden gekauft. Dies sollte allerdings mit Bedacht getan werden. Beim Neukauf von Produkten sollte auf die Herstellung geachtet werden. Wenn man die Wahl hat, sollte natürlich ein Produkt, welches möglichst regional unter menschen- und naturfreundlichen Bedingungen produziert wurde, vorgezogen werden. Bei Produktkäufen, die nicht unter nachhaltigen Aspekten alternativlos zu tätigen sind, muss im Nachhinein mit diesen besonders gewissenhaft und sorgfältig umgegangen werden.

Auf den nächsten Seiten sind all unsere Projektplakate abgebildet. Diese sind jeweils die „Version 2“, also bereits ein Redesign der Plakate, die wir für die Präsentation in der Schule erstellten. Wir korrigierten Layout, Fonts, Laufweiten und fügten den Stencil-Effekt hinzu. Die projekterklärenden Plakate „PROTOTYPE COMMONS!“ und „MAKE SOME NOISE!“ wurden im Format A1 gedruckt, die Statement-Plakate im Format A2.

Auf den nächsten Seiten finden sich Redesigns unserer Plakate.

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Prototype Commons! ist ein Projekt der Fakultät Gestaltung, initiiert von Prof. Petruschat. Ausgeführt 2014 von Lisa Franze und Rene Schwenk, beide Studenten M.A. Produktgestaltung an der selbigen Fakultät.

Mehr Informationen unter: prototypecommons.wordpress.com

Fakultät Gestaltung Hochschule für Wirtschaft und Technik Dresden


Unter dem Slogan „MAKE SOME NOISE“ haben die Schüler Adam, Johanna, Lukas P., Benjamin, Charlotte, Florian, Victor, Angus und Lukas B., geführt von Lisa und Rene, zwei E-Ukulelen, drei Cajons und ein elektrifiziertes Schlagwerk aus Restmaterialien hergestellt. Das Projekt ermutigt Schüler, Dinge mit Gebrauchswert gemeinsam herzustellen und zu nutzen - diesen Prozess nennen wir Prototype Commons. Dadurch werden Gestaltungskompetenzen und Verantwortungsgefühl für ein Leben auf dieser Erde gefördert.

Mehr Informationen unter: prototypecommons.wordpress.com

Fakultät Gestaltung Hochschule für Wirtschaft und Technik Dresden







Video Selbstverständlich haben wir neben der Fotodokumentation kurze Filmsequenzen aufgenommen, aus denen wir nach dem Workshop einen Film erstellten. So konnte die Stimmung des Projekts noch intensiver eingefangen werden. AuĂ&#x;erdem dient es als Werbevideo fĂźr die kommenden Workshops auf dem Blog des Projekts. Link zum Video: prototypecommons.wordpress.com

Die Stimmung des Projekts konnte mittels Filmsequenzen noch intensiver eingefangen werden.

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Blog Um aus diesem Workshop ein nachhaltiges Projekt zu generieren, haben wir den bereits existierenden Blog so umstrukturiert, dass nun jährlich neue Projekte hinzugefügt werden können. Das Titelbild sollte immer den letzten Workshop widerspiegeln. Nachdem sich die Seite öffnet, befindet man sich im Home-Bereich, welcher über den gerade aktuellen oder zuletzt stattgefundenen Workshop informiert. Der Home-Bereich kann über das Titelbild aufgerufen werden. Wir haben das Theme, die grafische Oberfläche des Blogs, geändert. Dies ermöglicht eine neutrale und grafisch ansprechende Präsentation der Workshops.

Das neue Main-Menü besteht nun aus folgenden Reitern: -

Über Prototype Commons Teams Make Some Noise! (2014) Our Bikes! (2013) Re-Use & Relax! (2013) Inspirationen Kontakt

Der bereits existierende Blog wurde von uns neu strukturiert und grafisch verändert.

prototypecommons.wordpress.com Die URL des Blogs sollte in den kommenden Projekten nochmals überdacht werden. Ein neuer, für Unwissende verständlicherer Projekttitel, ohne den durch kostenlose Nutzung der URL beigepflichteten „.wordpress“ Schriftzug, sollte es deutlich vereinfachen, den Blog zu suchen und zu finden. Im Kapitel „Projekttitel“ geben wir einige Anregungen für einen neuen Projekttitel.

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Bisheriges Icon Nachdem wir das bestehende Icon kritisch betrachtet haben, sind wir zu folgendem Ergebnis gekommen: 1. Das Icon soll die Weitergabe von Verantwortung symbolisieren, allerdings ist dies für unvertraute Personen nicht sofort ersichtlich. 2. Bei einer sehr kleinen Skalierung des Icons verliert es gänzlich an Prägnanz. 3. Die komplexe Form des Icons verhindert eine schnelle Wiedererkennung. 4. Das Icon sollte in weiß oder schwarz vorliegen - wir sehen keine Begründung für eine Farbwahl, da es stellvertretend für alle Workshops steht. Demnach gibt es keine Begründung für den hochkomplexen Aufbau des Icons.

Wir glauben nicht, dass es möglich ist, den komplexen Sachverhalt des Projekts über ein Icon so darzustellen, dass unvertraute Personen dies unmissverständlich verstehen. Deshalb sind wir auf der Suche nach einer prägnanten Form, welche allerdings nicht den Anspruch von Realismus erhebt. Diese sollte außerdem in allen Skalierungen einen eindeutigen Wiedererkennungswert besitzen.

Auf den nächsten Seiten finden sich Vorschläge für ein Redesign des Icons.

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Redesign des Icons Bei der Neugestaltung des Icons haben wir einzelne Elemente des bisherigen Icons übernommen, um den Kontext des Projekts nicht zu verlieren. Das Ausrufezeichen auf einer wehenden Flagge symbolisiert Verantwortung, der Kreis im Hintergrund symbolisiert bei Entwurf fünf etwas Vollkommenes, einen Kreislauf, bei Entwurf sechs die Weitergabe von Verantwortung. Diese Icons erheben keinen Anspruch auf Realismus, sie können als Abstraktion des Projekts betrachtet werden. Des Weiteren verlieren sie bei Groß- sowie Kleinskalierung nicht an Prägnanz, da sie eine relativ ausgewogene Linienstärke aufweisen. Auf der nächsten Seite wird die Prägnanz der Skalierung gezeigt.

Hier ist der Redesign-Prozess zu sehen. Zuerst versuchten wir, über eine Reduktion der Arm-Elemente ein ruhigeres Erscheinen zu bewirken. Im nächsten Schritt entfernten wir die Arme, da diese nicht auf Anhieb verstanden werden und nicht ausreichend Prägnanz für ein Icon besitzen. Außerdem reduzierten wir die Form der Flagge ebenfalls für mehr Prägnanz. Im letzten Schritt erstellten wir verschiedene Varianten aus Flagge und Kreis. Wir favorisieren Entwurf fünf und sechs, im weiteren Verlauf haben wir mit Entwurf fünf gearbeitet.

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Projekttitel Es gibt, wie bereits im Kapitel „Auswertung“ beschrieben, Verständnisprobleme zum bisherigen Projekttitel „Prototype Commons!“. Im Laufe des Projekts bemerkten wir, dass nicht nur Schüler enorme Probleme haben, sich den Projekttitel zu merken - geschweige denn zu erklären - sogar Studenten unserer Fakultät sind nicht in der Lage, sich diesen zu merken. Demnach wird auch nicht der Blog des Projekts gefunden. Wir schlussfolgern daraus, dass der Projekttitel zu abstrakt ist. Bei der Wahl des Projekttitels muss bedacht werden, dass innerhalb der Fakultät, der Schule und nachdem die Schüler zu Hause angekommen sind, dieser mündlich weitergegeben werden sollte.

Hier sind einige Alternativen: WELTRETTER! BUILDUNG! MEHRWERT! D.I.T. - DO IT TOGEHTER! ZUKUNFTSSCHMIEDE! Auf den nächsten Seiten haben wir exemplarisch verschiedene Wort-Bildmarken erstellt.

Der bisherige Titel „Prototype Commons!“ ist dafür, wie sich gezeigt hat, zu komplex. Wir sind uns bewusst, dass dieser den Inhalt des Workshops sehr gut kommuniziert - nur muss er zunächst verstanden und eingeprägt werden, was vielen Studenten und den meisten Schülern nicht gelingt.

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Wort-Bildmarke „WELTRETTER!“ Font: Intro Laufweite: 0, T1 +25

Wort-Bildmarke „Weltretter!“ Font: Helvetica 75 Laufweite: 0, T1 -30

Weltretter


Wort-Bildmarke „ZUKUNFTSSCHMIEDE!“ Font: Helvetica Laufweite: 0

Zukunftsschmiede

Wort-Bildmarke „ZUKUNFTSSCHMIEDE!“ Font: Intro Laufweite: 0

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Wort-Bildmarke „MEHRWERT!“ Font: Intro Laufweite: 0, T1 +25

Wort-Bildmarke „DO IT TOGETHER!“ Font: Intro Laufweite: 0, i +30


Wort-Bildmarke „BUILDUNG!“ Font: Intro Laufweite: 0

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Workshops im neuen Gebäude

Website mit prägnanter URL

Make Some Noise! hat im alten Schulgebäude des Gymnasiums Bürgerwiese Dresden stattgefunden. Im Sommer 2014 wurde das neue Gebäude mit sehr gut ausgebauter Werkstatt fertiggestellt. Schulleiter Reichel bat uns um weitere Workshops. Da wir allerdings nicht wöchentlich für einen Nachmittag an die Schule können, gilt es hier, eine bessere Umsetzung zu finden, als es Ganztagsangebote können. Weitere Gespräche darüber finden im September zur Neueröffnung des Gymnasiums statt.

Die URL www.prototypecommons.wordpress.com sollte, nachdem ein prägnanter Begriff für das Projekt gefunden wurde, auf diesen reduziert werden. Die meisten Studenten unserer Fakultät sowie die von uns betreuten Schüler sind nicht in der Lage, den Blog unter der bisherigen URL zu finden.

Wir haben ausschließlich positive Meinungen zum Projekt gehört.

Redesign von Icon und Projekttitel In den Kapiteln „Icon“ und „Projekttitel“ zeigten wir Alternativen auf, um das Projekt verständlicher und effektiver zu kommunizieren. Wir würden uns sehr freuen, wenn unsere Vorschläge für kommende Workshops aufgegriffen werden. Während unseres Workshops haben wir ausschließlich positive Meinungen zu dem Projekt „Prototype Commons!“ gehört - nur konnte sich niemand den Titel des Projekts merken. Wir vermuten, dass durch eine Veränderung des Projekttitels auch der Bekanntheitsgrad - nicht nur innerhalb Dresdens - deutlich zunehmen kann.

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Artikel für WissenD Auf Anfrage der Hochschulzeitschrift WissenD haben wir mit Prof. Petruschat einen Artikel verfasst, der im letzten Quartal 2014 veröffentlicht werden soll. Dieser kann natürlich für weitere analoge oder digitale Magazine verwendet werden. Der Artikel wird, sobald er fertig gestellt wurde, auf der nächsten Doppelseite zu finden sein.

22. JG. / NR. 1

2014

WISSEND Das Magazin der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden

www.htw-dresden.de

FORSCHUNG

HOCHSCHULLEBEN

KURz NOTIERT

SEITE 04

SEITE 44

SEITE 55

Der Prorektor für Forschung und Entwicklung im Interview

Workshop entwickelt Zukunftskonzept für den Luftkurort Schierke

Neuer Wasserturbinen – Versuchsstand für die Lehre

Ein Artikel zum Workshop erscheint in der nächsten Ausgabe der Hochschulzeitschrift WissenD.

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Schön war‘s! Ganz nebenbei: Es hat Spaß gemacht! Eine aufregende Zeit geht zu Ende. Mit diesem Projekt konnten wir viele schöne Erfahrungen sammeln. Nach Beendigung der Workshopwochen bleibt für uns eine durchweg positive Stimmung erhalten. Die Begeisterung der Schüler für dieses Projekt hat uns sehr beeindruckt und inspiriert. Auch für uns war der Workshop eine Bereicherung. Wir sind hoch motiviert, weitere Projekte in dieser Richtung zu tätigen, da wir es für eine sehr sinnvolle und lehrreiche Arbeit halten.

Projekte dieser Art sind eine sehr sinnvolle und lehrreiche Arbeit.

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