Onlinezeitung 1 / 2016

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Die Zukunft ist erneuerbar! Online-Zeitung der Allianz Atomausstieg Ausgabe 01/2016

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Energie aktuell

Windenergie überholt Braunkohle Zwischen Nordsee und Alpen steigerte sich die Produktion 2015 der Windenergie um 66% auf 85.4 Milliarden Kilowattstunden (kWh). Allein im Dezember erzeugte Deutschland, das mit 45% den höchsten Wind-Anteil Europas ausweist, dank Sturmtief Bjarni 12,7 Milliarden kWh. Damit überholte Wind erstmals die Braunkohle als wichtigste Energiequelle in Deutschlands Strommix. Reto Rigassi, der Geschäftsführer von Suisse Eole, meint: «Der Rekord bestätigt, dass die Energiestrategie des Bundesrats richtig ist. Das Wachstum bei Wind- und Solarenergie ermöglicht, © Fotolia in Europa alte, problematische Kohle- und Kernkraftwerke stillzulegen – das muss nun konsequent umgesetzt werden.» Ein Versuch im Belgischen Windpark Estinnes zeigt ausserdem, dass Windräder mit intelligenter Steuerung sogar Regelenergie für den Ausgleich von Frequenzschwankungen liefern können.  Windenergie: Eilt 2015 von Rekord zu Rekord  Windpark stellt Regelenergie bereit

Die Zukunft ist erneuerbar! Online-Zeitung der Allianz Atomausstieg Ausgabe 01/2016

Schwellenländer investieren in Erneuerbare Im vergangenen Jahr haben Schwellenländer erstmals mehr in erneuerbare Energien investiert als die reichen Industriestaaten. Die Preise für fossile Energien sanken im letzten Jahr auf einen Jahrzehnterekord. Dennoch wurde weltweit noch nie soviel Geld in Erneuerbare investiert und noch nie so viel Kapazität geschaffen wie 2015: 329 Milliarden Dollar für 121 Gigawatt (GW) neue Leistung. Bemerkenswert: Erstmals stammen über die Hälfte der Investitionen nicht aus reichen Industriestaaten, sondern aus Schwellenländern © Fotolia wie China, Chile, Brasilien, Indien und Südafrika. Wind und Sonne sind in vielen dieser Länder reichlich vorhanden und die Produktionspreise inzwischen wettbewerbsfähig. Die Nachrichtenagentur Bloomberg stellt fest, dass die Welt soeben einen Wendepunkt erreicht hat: Erneuerbare Energien verzeichnen den grösseren Kapazitätszuwachs als Kohle, Erdgas und Öl zusammen.  Wendepunkt in der weltweiten Energieversorgung


Schwarzpeterspiel um die Versorgungssicherheit Ende September 2015 waren die Schweizer Stauseen trotz Rekordtrockenheit überdurchschnittlich gefüllt – rund zwei Monate später jedoch so leer, dass die Swissgrid trotz europäischer Stromschwemme vor einem Blackout warnte. Seither schieben sich die verschiedenen Akteure – Swissgrid, ElCom, Stromwirtschaft – die Schuld für die Misere zu. Klar ist: die Wasserkraftbetreiber stellten Profit vor Landesversorgung, obwohl sie mit dem Argument der Systemrelevanz gleichzeitig erfolgreich in Bundesbern für Wasser© Fotolia kraftsubventionen lobbyierten. Swissgrid und ElCom wiederum verkannten, was es technisch braucht, um den sicherheitsbedingten Ausfall von Beznau I mit Importen aufzufangen. Die nötigen Transformatoren an den Hochspannungsleitungen hätte Swissgrid bereits vor Jahren zubauen müssen. Fazit: Einmal mehr zeigt sich, wie wichtig es ist das Klumpenrisiko AKW mit einem geregelten Ausstieg zu beseitigen und die dezentrale erneuerbare Stromproduktion rasch auszubauen.  Panikmache statt Selbstkritik

Frisierte Bilanzen bei Gösgen und Leibstadt Seit Jahren kritisieren Greenpeace und der Trinationale Atomschutzverband (TRAS) die Bilanzierung der AKW Gösgen und Leibstadt. Die Betreiber sollen ihre Bilanzen frisiert haben. Konkret wurden die Finanzmittel in den Stilllegungs- und Entsorgungsfonds künstlich aufgebläht, was zur Schönung der Finanzlage in Millionenhöhe führte. Zudem führen sie die Kosten für Nachbetrieb, Stilllegung und Entsorgung als Aktiva in den Bilanzen, was laut dem unabhängigen Finanzexperten Kaspar Müller nach Obligationenrecht illegal ist. © Fotolia Im Dezember gaben die Betreiber schliesslich bekannt, künftig eine «einfachere» Methode anzuwenden und die Bilanzierung auf Marktwerten auszuweisen. Damit ist das Ziel nur halbwegs erreicht, es werden nach wie vor zu amortisierende Kosten als Aktivposten aufgeführt. «Der Wechsel in der Rechnungslegung ist ein erster richtiger Schritt, aber die Begründungen sind teilweise fachlich falsch, und sollen vom Straftatbestand der Urkundenfälschung ablenken», sagt Müller.  WOZ-Interview mit Kaspar Müller «Schleunigst sanieren oder Konkurs anmelden»  Axpo und Alpiq korrigieren Bilanzmanipulation bei Kernkraftwerken – halbwegs

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Nuclear Phaseout Congress 2016: Hochkarätige Gäste in Zürich Wie kann die Schweiz ihren uralten Reaktorpark sicher ausser Betrieb nehmen? Rund um die Frage der Konkretisierung des Schweizer Atomausstiegs organisiert die Schweizerische Energie-Stiftung SES den Nuclear Phaseout Congress, am 21. März 2016 im Kongresshaus Zürich. Illustre nationale und internationale ReferentInnen, wie Naoto Kan, der japanische Premierminister während Fukushima, kommen nach Zürich. Sie diskutieren die Risiken des Betriebs alter Reaktoren, die Grenzen der Aufsichtsbehörden und die Zukunft der Atomenergie. Auftreten werden wichtige Entscheidungsträger wie Gregory © SES Jaczko (früherer Chef der US-Atomaufsicht), Jürgen Trittin (Bundestagsabgeordneter und ehemaliger deutscher Umweltminister) und Hans Wanner (Direktor des ENSI). Ergänzt werden ihre Ausführungen von internationalen NuklearexpertInnen wie Oda Becker, Simone Mohr, Yves Marignac und Mycle Schneider, sowie dem ETH-Professor für Kernenergie, Horst-Michael Prasser.  Mehr Infos und Anmeldung unter www.energiestiftung.ch/npc2016

Paris-Abkommen: Einstieg in den Ausstieg aus fossilen Energien

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Das Abkommen des Pariser Klimagipfels setzt weltweite Ziele, welche de facto bedeuten, dass die meisten Länder spätestens ab 2050 überhaupt keine fossilen Energien mehr verbrennen dürfen. Dies vor allem auch dann, wenn keine wirtschaftlichen und sicheren Möglichkeiten gefunden werden, CO2 im grossen Stil einzulagern. Deshalb sagt das Abkommen auch, dass die Investitionen umgelenkt werden müssen. Das bedeutet, ab sofort kein neues Geld mehr in die Infrastruktur für fossile Energien zu stecken. Sei dies eine Ölplattform, eine zweite Gotthardröhre oder der Ersatz einer alten Öl- und Gasheizung durch wiederum diese.

Offen bleibt, welches Land welchen Beitrag zur Erreichung der gemeinsamen Ziele leisten muss. Die Kernenergie wird nicht explizit genannt – weder als Teil der Lösung noch als Problem.  Klimakonferenz: Ein wichtiger Schritt zum Abschied vom Erdöl


Im Fokus

Alte AKW: eingeschränkte Aufsicht – schwindende Sicherheit AKW-Bauteile rosten und verspröden unter dem hohen Druck, der Hitze und der jahrelangen Bestrahlung. Ersetzt werden können nur wenige. Auch die beim Bau eingeplanten Sicherheitsmargen nehmen mit zunehmendem Alter ab. Uraltreaktoren wie die zwei in Beznau wurden ursprünglich für maximal 40 Jahre Betriebszeit konzipiert. Mit nun bereits 46 bzw. 44 Betriebsjahren stellen sie ein massives, schwer kalkulierbares Risiko dar.

Laufzeit von 40 Jahren betrieben werden, wie Beznau I und II (seit 46 bzw. 44 Jahren in Betrieb), wird diese Reserve, besonders rasch kleiner (Grafik 1). Dies zeigt eine im Januar 2016 publizierte Studie1 des französischen Nuklearexperten Yves Marignac. Die Gefahr besteht, dass alte AKW ausgefahren werden, ohne dass bis zum letzten Betriebstag Sicherheitsmargen bestehen.

Sicherheit abhängig von Einzelteilen Die Sicherheit eines AKW ist abhängig von der Funktionstüchtigkeit seiner Einzelteile. Diese werden wegen der Hitze, dem sehr hohen Druck und der radioaktiven Strahlung stark beansprucht. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, dass einzelne Komponenten versagen. Vielfach spielen dabei verschiedene Alterungsprozesse zusammen: Der Stahl des Reaktordruckbehälters etwa kann verspröden, korrodieren und ermüden. Die Folge: Die Funktionstüchtigkeit des Gesamtsystems sinkt massiv. Schäden werden meist nur zufällig oder erst nach dem Versagen einer Komponente entdeckt. Extremsituationen – etwa ein überhitzter Reaktor, wie er in Fukushima auftrat – können nicht simuliert werden. Sicherheitsmargen nehmen ab Um das Risiko eines Unfalls trotz Alterung möglichst gering zu halten, wird beim Bau einer Anlage eine Sicherheitsmarge eingerechnet – sozusagen eine Extra-Sicherheits-Reserve. Bei Anlagen, die über ihre ursprünglich vorgesehene

Gesetzliche Anforderung

Das AKW Beznau gehört zu den ältesten Anlagen der Welt. Die Reaktoren wurden in den 1960er-Jahren konzipiert und sind damit weit entfernt vom heutigen «Stand von Wissenschaft und Technik». Mit den Jahren treten Ermüdungserscheinungen auf und die beim Bau eingeplante Sicherheitsmarge nimmt ab.

Realer Zustand AKW (nicht genau abschätzbar)

Sabine von Stockar, Schweizerische Energie-Stiftung SES

Weniger Sicherheit

Sicherheitsmarge wird kleiner Gesetzliche Anforderungen nehmen mit der Zeit zu

Mehr Sicherheit Realer Zustand eines AKW nimmt mit der Zeit ab

AKW offiziell nur dem «Stand der Nachrüsttechnik» genügen. Dieser, nur in der Schweiz verwendete Begriff, ist ein inhaltsleerer Massstab. Es ist nicht konkret festgelegt, was damit gemeint ist und das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI hat es 2015 erneut bewusst versäumt diesen Begriff in ihrer Richtlinie für das Sicherheitsniveau der bestehenden Atomkraftwerke zu definieren. ENSI hat grossen Ermessensspielraum Alterungseffekte sind auch eine schwer bestimmbare Grösse, wenn es darum geht, per Wahrscheinlichkeitsrechnung die Häufigkeit einer Kernschmelze zu bestimmen. Bei diesen sogenannten probabilistischen Sicherheitsanalysen werden Schwachstellen im Gesamtsystem eines AKW identifiziert. Die ermittelten Werte sind mit erheblichen Ungenauigkeiten verbunden. Das ENSI hat hierbei einen grossen Ermessensspielraum. Gerade Alterungseffekte können nicht vollumfänglich berücksichtigt werden, da sie entweder nicht entdeckt wurden oder eine genaue Abschätzung ihres Ausmasses nicht möglich ist.

Grafik 1 illustriert, weshalb die Sicherheitsmargen eines AKW mit der Zeit abnehmen. Einerseits werden die gesetzlichen Anforderungen durch negative Erfahrungen (wie z.B. Fukushima) mit der Zeit tendenziell schärfer, zumindest im internationalen Regelwerk. Andererseits nimmt der Zustand der Anlage trotz Nachrüstungen sukzessive ab. Quelle: Wise-Paris 2015.

Nachrüstungen haben begrenzte Wirkung Eine Möglichkeit, die schwindenden Sicherheitsmargen teilweise zu erhöhen sind Nachrüstungen. AKW-Betreiber betonen, dass die Werke dank Nachrüstungen komplett erneuert werden können und danach über modernste Technik verfügen. Trotzdem ist es unmöglich, dadurch den ursprünglichen Zustand einer Anlage wieder herzustellen. Konzeptionelle Probleme bleiben bestehen. So kann zum Beispiel der Reaktordruckbehälter – das Herzstück einer Anlage – nicht ersetzt werden. Zudem kann die Nachrüstung alter AKW mit neuer Technologie zu Folgefehlern führen, etwa dann, wenn alte und neue Systeme nicht zusammenpassen. Nachrüstungen bleiben also Stückwerk und ein AKW wird dadurch unter Umständen sogar gefährlicher. Zudem müssen Schweizer

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Sicherheitsmarge nimmt ab Beispiel Beznau I Sicherheitsgebäude nicht verstärkt trotz grösserer Flugzeuge als bei Inbetriebnahme Reaktordruckbehälter geschwächt - spröder - 1000 Anomalien Sicherheitsbehälter geschwächt - Durchbohrung für Deckelwechsel - Korrosionsschäden Brennelementbecken nicht nachgerüstet liegt ausserhalb des Sicherheitsbehälters: ist seit Fukushima als Gefahr annerkannt

Sicherheitsmarge

Sicherheitsmarge Sicherheitsmarge

Sicherheitsmarge

Die ursprünglich eingeplante Sicherheitsmarge wird mit dem Alter und trotz Nachrüstungen immer kleiner.

Grafik 2 zeigt eine Auswahl der grössten Sicherheitsdefizite des AKW Beznau I, die zur Minderung der Sicherheitsmarge beitragen. Gewisse Defizite entstehen durch Materialermüdung, andere durch nicht aktuelle Sicherheitszustände, insbesondere bei der Dicke der Gebäudehülle. Weitere sind im Zuge von Nachrüstungen entstanden, wie die Schwächung des Sicherheitsbehälters durch den Deckelaustausch.

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Marignac, Yves (WISE-Paris): «Reduktion der Sicherheitsmargen von Alt-AKW. Der Fall Beznau» (2016)


Im Fokus

Kolumne

Schon bald das nächste Fukushima? Die Atomindustrie geht von «einem schweren Unfall in 10’000 Betriebsjahren» aus. Inzwischen sind aber bereits fünf Kernschmelzen innerhalb von rund 6’000 Betriebsjahren eingetreten. Berechnet man die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Kernschmelze anhand der vergangenen Erfahrungen, so liegt diese für einen GAU in der Grössenordnung von Fukushima innerhalb der nächsten 50 Jahre gar bei 50 Prozent.

Les jeux sont faits – zumindest, was neue AKW betrifft.

Altreaktoren müssen vom Netz Alterung, die dadurch reduzierten Sicherheitsmargen und nicht realisierbare Nachrüstungen erhöhen das Risiko für einen gravierenden Unfall. Das ENSI betont: «Schweizer AKW sind sicher». Jedoch steht die Aufsichtsbehörde bei dieser Beurteilung vor einer schier unlösbaren Aufgabe. Ein Instrument, welches dem ENSI zu besserer Durchsetzungskraft verhelfen würde, ist das Langzeitbetriebskonzept. Doch genau dieses Instrument hat ihm das Parlament kürzlich verweigert und sich damit gegen mehr Sicherheit ausgesprochen. Es ist höchste Zeit, diesem Risiko gebührend Rechnung zu tragen und die uralten Reaktoren vom Netz zu nehmen.

Impressum Redaktion und Gestaltung: Medienstelle Allianz Atomausstieg Falkenplatz 11, Postfach 5815, CH-3001 Bern medien@atomausstieg.ch www.atomausstieg.ch

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Carte Blanche von Stefan Müller-Altermatt, CVP-Nationalrat und Präsident der nationalrätlichen Umwelt-, Raumplanungs- und Energiekommission UREK-N Es war ein eindrückliches Erlebnis, neulich an einer Podiumsveranstaltung. Etwa fünfmal musste der Vertreter der Stromwirtschaft den Vertreter der SVP ermahnen, er solle doch bitte aufhören, von neuen AKW zu reden. Die seien längst erledigt. Der Ausstiegsentscheid ist heute eine Selbstverständlichkeit. Ob dies der Politik zu verdanken ist, ist allerding mehr als fraglich. Hauptfaktor dürfte nämlich der Energiemarkt sein. Die durch die geopolitischen Machtspiele getriebene Schwemme auf dem Primärenergiemarkt und der darauffolgende Preissturz haben die Diskussion um neue Grosskraftwerke obsolet werden lassen. Allfällige Angriffe auf das AKW-Neubauverbot dürften vor diesem Hintergrund in der Differenzbereinigung der Energiestrategie chancenlos bleiben, auch unter den neuen Machtverhältnissen im Parlament. Neue AKW sind passé. Definitiv.

solange sie sicher sind.» Dass dies im Umkehrschluss heisst, dass sie erst abgestellt werden müssen, wenn sie nicht mehr sicher sind, wollte nicht in die Parlamentarierköpfe. Das Langzeitbetriebskonzept, wie das ENSI es verlangte, hätte den «unsicheren Moment» verunmöglicht und eine Sicherheitsmarge für den Langzeitbetrieb der AKW eingebaut. Nach dem Nein in der UREK des Nationalrats wird daraus vorerst nichts. «Vorerst» deshalb, weil Bundesrätin Leuthard im Ständerat versprochen hat, dass sie den Langzeitbetrieb entsprechend auf Verordnungsebene regeln will. Und eine Regelung braucht es definitiv.

© zVg

Während die Fragen nach der Energieproduktion der Zukunft im Kontext des Marktes betrachtet werden müssen, muss bei der Frage nach der Ausserbetriebnahme der bestehenden AKW der Markt aussen vor gelassen werden. Hier zählt einzig und alleine die Sicherheit. Und genau hier hat das Parlament versagt. Es beharrt bis heute auf der Losung: «Die AKWs laufen,

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Dem Parlament wird in der Schlussabstimmung also ein Paket vorliegen, welches für alle politischen Lager Goodies und Kröten beinhaltet. Für die bürgerliche Seite sind die Subventionen für die neuen Erneuerbaren schmerzlich, dafür konnten sie sämtliche Regelungen, welche ein frühzeitiges Ausschalten der AKW bedeuten würden, verhindern. Bei links-grün liegen die Sympathien natürlich genau umgekehrt. Unter diesen Vorzeichen dürfte die Energiestrategie mehrheitsfähig sein. Ein Referendum dürfte trotzdem kommen. Angst davor hat auf Seite der Atomausstiegsallianz kaum jemand. Allerdings hat auf Seite der Energiestrategie-Gegner auch kaum jemand Angst vor der Atomausstiegsinitiative, da man dort annimmt, dass das Stimmvolk im Wissen um das ohnehin kommende Ende der Atomkraft kaum fixen Laufzeiten zustimmen wird. Die Meinungen sind gemacht – Les jeux sont faits.


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