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Rätsel

Rätsel

Findest du heraus, welche Studierenden hinter der Silhouette stecken?

Text Marcel Freuler und Teresa Dressler

Bewirb dich bei der RePHlex!

Hey du! Ja, genau du!

Hast du ein mindestens dreijähriges journalistisches Studium gemacht und einige Jahre Berufserfahrung im journalistischen Schreiben gesammelt? Oder bist du seit klein auf leidenschaftliche Zeichner*in, Fotograf*in oder Layouter*in?

... nicht?

Nun, kannst du schreiben? Würdest du eine der obig genannten Tätigkeiten gerne erlernen und vertiefen – oder hast du einfach eine starke Meinung zum Studium, die nicht genügend Ohren (beziehungsweise Augen) auf dem Campus erreicht? Dann bewirb dich bei der RePHlex!

Wir bieten dir:

- Die Möglichkeit, deinen Fähigkeiten und Kapazitäten entsprechend mitzuarbeiten – sei das bei der Illustration, beim Schreiben, beim Fotografieren oder beim Layouten - Einen Stundenlohn von CHF 25.- pro Stunde (endlich mal eine

Stellenausschreibung, wo die Entlöhnung schon drin steht, gopfertelli!) - Ein Sprachrohr für deine Interessen, Leidenschaften und Meinungen und die Möglichkeit, diesen als Teil deiner Recherche nachzugehen - Die Möglichkeit des potentiellen Aufstiegs zum C-Promi (das „C“ steht für „Campus“)

- Ein supercooles Team mit vielen motivierten ... Was? Das steht sowieso in jeder Stellenausschreibung? Bei uns stimmts aber wirklich, versprochen! - Unlimitiertes Gratisbier an der TheraBierBar!

...gut, der letzte Teil entspricht möglicherweise nicht ganz der Wahrheit. Vielleicht auch gar nicht. Der Rest dafür umso mehr – da kannst du giftige Druckerpatronentinte drauf nehmen! Haben wir dein Interesse geweckt? Dann freuen wir uns über deine Bewerbung an rephlex@vs.phzh.ch! :)

Wo Oma recht hatte Was kommt einem in den Sinn, wenn man an Fieber in der Kindheit zurückdenkt? Wirre Träume, verschwitzte Bettlaken oder doch die unangenehmen Zäpfchen? Mir hat sich etwas ganz anderes in meinen Kopf eingebrannt: Omas Essigumschläge! Nur schon der Geruch (für mich ein regelrechter Gestank), der aus der Küche in mein Zimmer hineinschlich, liess meine Nackenhaare zu Berge stehen. Ich wünschte mir in diesem Moment nichts sehnlicher, als einfach wieder gesund zu sein.

Text und Illustrationen Chiara Profeta

So einfach wurde der Wunsch leider nie Realität. Doch mit den Umschlägen verschwand das Fieber immer relativ schnell. Bis heute frage ich mich, ob das an meiner Abneigung gegenüber dem Essig oder doch an der Wirkung des Heilmittels gelegen hat. Wer kennt sie nicht, die sogenannten Hausmittelchen? Sie sind allseits bekannt und prägten so manche Kindheit. Für fast jedes Wehwehchen, ob grösser oder kleiner, kannte Mama oder Oma ein passendes Mittel. Ingwertee vertrieb die Übelkeit, Cranberries behoben jegliche Blasenentzündung und die berühmtberüchtigten Wickel vertrieben das zuvor angesprochene Fieber. Einer meiner Lieblinge (auch wegen ihres Geruchs) ist jedoch immer noch die Ringelblumensalbe, die jede Hautreizung, egal welcher Art, sofort eliminiert. Die orange-gelben Blüten besitzen zahlreiche Inhaltsstoffe, die entzündungshemmend, abschwellend, wundheilungsfördernd und antibakteriell wirken. Eines haben die Hausmittel alle gemeinsam: Sie setzen ein gutes Gespür für den eigenen Körper voraus. Ein weiterer Vorteil zeigt sich langfristig: Unser Wohlbefinden profitiert am meisten, wenn wir nicht gleich bei jedem Wehwehchen zu chemischen Medikamenten greifen. So kann der Körper sein Immunsystem weiterentwickeln. Ein weiterer Trumpf der Hausmittel aus Omas Zeiten ist, dass sie meist keinerlei Nebenwirkungen mit sich bringen. Demgegenüber steht, dass die Wirkung vielleicht nicht so schnell eintritt wie bei herkömmlichen Arzneimitteln. Dafür stärken und aktivieren natürliche Heilmittel die Selbstheilungskräfte des Körpers. Im Vergleich zu Arzneimitteln bedürfen Hausmittel wie Salben, Tees oder Tinkturen keines Rezepts durch einen Arzt und können ganz einfach selbst zusammengeführt oder -gemischt werden. Erhältlich sind die Zutaten dafür heute vor allem in Apotheken, während früher alles im Garten wucherte oder beim Spaziergang in Wald gesammelt wurde.

Honig als Alleskönner Mein absoluter Favorit ist allerdings der Honig. Das Bienenprodukt ist fast in jedem Haushalt zu finden und ein wahrhaftiger Allrounder. Seine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung verdankt er den Enzymen, welche die Bienen produzieren. Honig bildet zudem einen Schutzfilm im Hals-Rachen-Bereich, was ihn zum idealen Hausmittel bei Erkältungen macht. Auch bei oberflächlichen Verletzungen, kleinen Schnitten, Schürfwunden sowie leichten Verbrennungen kann Honig helfen. Er beugt Entzündungen vor und unterstützt die Wundheilung. In einer Studie verglichen US-Mediziner die Wirkung von Honig im Vergleich zu Hustensaft und keiner Behandlung bei erkälteten Kindern. Bei den über hundert Mädchen und Jungen schnitt der Honig am besten ab.

H a u s m i t t e l effektiv seit anno dazumal (irgendwann im 14. Jahrhundert) f ü r d e n A l l t a g

„Es sind oft die kleinen Dinge, die so simpel und offensichtlich sind, dass sie in Vergessenheit geraten.“

Wenn es jetzt noch Argumente braucht, um jemanden zu überzeugen, dass Oma mit ihren Hausmitteln recht hatte, liefert die folgende Übersicht alles dafür Nötige:

Ein Spaziergang in der Natur kann Kopfschmerzen oder Stimmungstiefs lindern.

Heisses Wasser durch den Tag verteilt trinken. Im Ayurvedischen bekannt dafür, dass es Toxine ausspült, die Haut reinigt und die Lust auf Süsses und Snacks löst.

Entspannungsübungen wie Meditation oder leichtes Yoga haben eine regenerierende Wirkung, lindern Stresssymptome und helfen bei Schlaflosigkeit.

Ein "Power Nap" im Büro – wirkt Wunder gegen Energietiefs.

Schon 20 Minuten Tageslicht können gegen Schlafstörungen und Energielosigkeit ankämpfen.

Den Tag mit einem Zitronen-Honig-Wasser starten: Der Drink kurbelt nicht nur den Stoffwechsel an, sondern stärkt auch das Immunsystem und reguliert den Hormonhaushalt.

Was ist Homöopathie? Es gibt heutzutage allerhand Alternativen zur klassischen Schulmedizin. Eine dieser Alternativen ist die Homöopathie. Sie gilt als natürliche Alternative und wird gern und häufig angewandt. Doch was ist Homöopathie überhaupt? Ein ernstzunehmender und wirkungsvoller Weg, die Schulmedizin zu umgehen, oder das erfolgreichste und lukrativste Placebo der Welt?

Text Teresa Dressler Illustration Valentina Botic

Gift gegen Grippe

Das Grundprinzip der Homöopathie lautet «Similia similibus curentur». Auf Deutsch: «Ähnliches mit Ähnlichem heilen». Der Gründer oder Erfinder der Homöopathie, Samuel Hahnemann, hat die Theorie aufgestellt, dass man Krankheiten oder Symptome mit genau den Mitteln bekämpfen kann, die eben diese Beschwerden hervorrufen. Zum Beispiel die giftige Tollkirsche, die nachgewiesenermassen starkes Fieber verursacht, wird von Homöopathen gegen Fieber und Entzündungen eingesetzt. Das Gift von Bienen wird gerne gegen Juckreiz verwendet. Hahnemann hat zu seiner Zeit viele Pflanzen und Gifte selbst probiert und genauestens festgehalten, welche Symptome hervorgerufen werden. Wenn ein Patient beispielsweise Kopfschmerzen hat, muss genau eruiert werden, um welche Form von Kopfschmerz es sich handelt (es gibt immerhin 37 Arten), damit das exakt richtige Mittel verabreicht werden kann.

Zuckerkügelchen mit Wasser ummantelt

Das Verfahren zur Herstellung der Homöopathie wird Potenzierung genannt. Ich werde es an dem Beispiel von Glaubersalz erklären. Glaubersalz ist ein Abführmittel, von dem nach schulmedizinischen Standards 20g eingenommen werden sollen. Für eine homöopathische Herstellung braucht man nur 1g davon. Dieses Gramm vermischt man mit 9g destilliertem Wasser. Dieses Gemisch wird geschüttelt, indem man es 10 Mal in Richtung Erdmittelpunkt auf eine harte aber elastische Unterlage aufschlägt. Dabei soll der Wirkstoff von dem Glaubersalz auf das Wasser übertragen und verstärkt werden. Damit erreicht man die sogenannte D1-Potenz. Als nächstes nimmt man wieder 1g dieser neuen Lösung, gibt ses zu 9g destilliertem Wasser hinzu und wiederholt den Vorgang. So entsteht die D2-Potenz. Wieder soll das Wasser mit dem Wirkstoff durchtränkt und der Wirkstoff verstärkt werden. Auf homöopathischen Medikamenten steht immer eine Potenz. Arnika ist beispielweise ein Mittel zur Linderung von allerlei Alltagsverletzungen. Diese Globuli sind als D4, D6 oder D12 geläufig. Bei der D12-Ausführung bedeutet das, dass man zwölfmal einen Teil der Lösung mit neun Teilen destillierten Wassers geschüttelt hat. Wenn die Lösung fertig ist, gibt man sie auf die Zuckerkügelchen, die als Globuli bekannt sind und rührt sie um, um möglichst alle mit der Lösung zu erwischen.

Was sagt die Wissenschaft?

Angehende Apotheker lernen bis heute, wie homöopathische Mittel hergestellt werden. Und das, obwohl die Herstellung aus medizinischer Sicht fragwürdig erscheint. Wissenschaftlich gesehen kann ein Stoff seine Wirkung nicht auf Wasser übertragen. Auch das Schütteln hat keinerlei Auswirkung. Ab einer Potenz von D30 spricht man von Hochpotenzen. Solche Mittel sollten auf keinen Fall von Laien im Homöopathiewesen verwendet werden, da sie eine äusserst starke Wirkung haben sollen. Darstellen lässt sich dieses Verhältnis auch mit dem Zürisee-Beispiel: Wenn ein herkömmlicher Traubenzucker in den Zürisee gewor fen würde und wir davon ausgehen, wir hätten den auch so gut geschüttelt und ihn nach und nach verdünnt, wie es bei Homöopathen Vorschrift ist, und man dann mit einem Li termass Wasser aus dem See schöpft, ist in diesem Behältnis mehr Traubenzucker als Wirkstoff in dem homöopathischen Mittel. Wohlbemerkt das Mittel, das als eines der Stärksten gilt. Kurz gesagt: Spätestens ab einer Verdünnung von D19 ist kein einziges Molekül des Mittels mehr in der Medizin vorhanden. Wenn man bedenkt, dass die homöopathische Medizin sich gerne auch giftigen Pflanzen wie der Tollkir sche bedient, ist das vielleicht auch gut so.

Herkunft

Anfang des 18. Jahrhunderts war die Medizin nicht wie heute. Man wusste noch nicht so viel. Viele Vorgehens weisen und Therapieformen haben Patienten eher geschwächt als geheilt. Samuel Hahnemann wollte damals

eine Alternative finden, die auf natürlichen Heilmitteln basiert. Er erfand die Homöopathie und wurde damit auch schnell erfolgreich. Die homöopathischen Kran kenhäuser wurden von Vielen bevorzugt. Zyniker würden behaupten, keine Wirkung sei immer noch besser als eine Verschlimmerung der Krankheit. Das leuchtet ein, aber wieso ist es bis heute erfolgreich? Ein Punkt, der die Homöopathie der Schulmedizin eindeutig vor aus hat, ist das Gespräch mit dem Patient*innen. Die homöopathischen Ärzte und Ärztinnen werden für das Erstgespräch mit den Patient*innen extra bezahlt. Das führt dazu, dass diese Gespräche auch gerne länger dau ern können und wirklich alles ganz genau hinterfragt wird. Dadurch fühlen sich die Menschen mit ihrem Lei den sehr ernstgenommen.

Medizin oder Placebo

Trotz aller Widersprüche gibt es Erfolgsgeschichten der Homöopathie. Das Hauptargument der Vertreter ist, dass Homöopathie auch bei Säuglingen und Tieren helfen kann. Tiere oder Säuglinge können nicht an die Medizin glauben und somit nicht dem Placebo-Effekt verfallen. Mittlerweile wurde allerdings nachgewiesen, dass Placebo auch über Dritte funktionieren kann. Das bedeutet: Wenn die Mutter des Säuglings an die Medizin glaubt, die sie ihrem Baby verabreicht, strahlt sie eine gewisse Erleichterung aus, die sich auf den Säugling überträgt und das kann bereits eine Verbesserung bewirken. Über die →

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Homöopathie liegen sehr wenige Forschungen vor. Es gibt keine Studien, die mit den Studien über schulmedizinische Präparate in der Apotheke vergleichbar wären. Also ist die Argumentation der Experten nicht fundiert. Bei Interviews ist eine häufige Antwort: «Ich weiss nicht wieso, aber es wirkt.» Mit diesem Argument ist es natürlich schwierig, eine Debatte zu führen.

Gefahren der Homöopathie

Es ist unumstritten, dass die Homöopathie schon Erfolge erzielt hat. Ich kenne viele Menschen, die bei Kopfschmer zen, Unterleibsbeschwerden in Folge von Menstruation oder bei Übelkeit oder Nervosität (kurz, bei allem Mögli chen) auf Globuli schwören. Bei solchen leichten Erkrankungen und Beschwerden ist es auch durchaus möglich, die Homöopathie zu nutzen. Vielen Menschen kann sie hel fen. Die Gefahr dabei ist allerdings, dass Menschen auch bei ernsteren Erkrankungen erstmal der Homöopathie vertrauen. Es sind schon einige bei dem Versuch geschei tert, ihren Krebs mit Homöopathie zu besiegen. Leider ist es häufig zu spät, wenn bei dem Patienten die Einsicht kommt. Man kann die Mittel gut zum Abschwächen der Nebenwirkungen, aber nicht zur Hauptbehandlung ei ner ernsten Krankheit verwenden. Abschliessend kann nur gesagt werden, dass die Homöopathie eine sehr um strittene, aber dennoch äusserst beliebte Alternative zur Schulmedizin darstellt. Ob sie wirkt oder nicht, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Ich habe einige Leute in mei nem Bekanntenkreis, die schon erstaunliche Fälle erlebt haben: Etwa eine schwere Neurodermitis bei einem Kind, dessen Eltern beide Schulmediziner sind und alles probiert hatten, bevor sie sich überreden liessen, die Homöopathie zu versuchen. Ohne grosse Hoffnung willigten sie ein und tatsächlich schlug die Behandlung an. Bei solchen Fällen beginnt man an der Wissenschaft zu zweifeln, die eindeu tig belegen kann, dass homöopathische Mittel bis auf den Placebo-Effekt keine Wirkung haben können. Ich für mich kann einfach sagen: Selbst wenn es nur Placebo ist – auch eine Placebo-Wirkung ist eine Wirkung. Placebo kann er staunliche Ergebnisse erzielen. Dieser Effekt wird auch dadurch verstärkt, dass die Patient*innen jeweils eine spe zifisch für sie und ihr Leiden zusammengestellte Mischung von Globuli bekommen. Wenn das für einige funktioniert, kann man nur froh sein, dass es diese Möglichkeit gibt.

→ → → → Das ist ein Quadratmillimeter. Der Anteil dieses Quadratmillimeters an der Gesamtfläche der 32 Seiten dieses RePHlex-Hefts ist ungefähr eine Million mal so gross wie der Anteil von gelösten Wirkstoffen an einem Globuli mit D12-Potenz.

Anders dargestellt: Der Anteil deines persönlichen RePHlex-Quadratmillimeters an sämtlichen bisher gedruckten Seiten aller 37 Ausgaben der RePHlex ist dreimal grösser als der Wirkstoffanteil einer D12-Potenz.

Jede Ausgabe der RePHlex hat eine Auflage von 1300 Stück.

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