Welt Teil Heit

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Eine Installation von Matthias Restle Haus ZwischenZeit Basel 15. April bis 25. Juni 2011















Thomas Meyer: «Entendez vous ceux qui se taisent?» Versuch über das Schweigen und das Verschweigen in der Musik, über die Stille und ihre Unmöglichkeit und über das innere Hören. Lesung am 5. Mai 2011 im Haus ZwischenZeit

–1– Wie beginnen? Wie wieder beginnen, nachdem alles gesagt scheint? Im Nichts? Im Dunklen? Im Stillen? Gibt es das überhaupt? Aus dem Nichts entsteht ein Ton. Hören Sie ihn? Hören Sie ihn? Hören Sie ihn? Es werde Licht, wie die Alten sagten. Oder moderner: Licht an! (Licht an, aufs Gesicht gerichtet) Hallo! Da bin ich. Hier bin ich. Das Licht blendet. (Licht aufs Papier richten) Hallo! Das bin nicht nur Ich. Es könnten auch Sie sein. Oder jemand anderer? Und doch ist da ein Ich. Als Text. Die Buchstaben I – C – H. An unsichtbaren Fäden hängend

Ein Text. Ein Marionettentext.


Es ist ein Text, der schon seit langem entsteht. Eigentlich seit wir denken können. Denn das Denken bin ja ich. Also eigentlich seit immer. Zumindest seit das Licht auf dieses Ich scheint und Ich es bemerkt. Es ist ein Licht, aus dem Dunkeln, das durch das Nichts hindurchscheint und das Ich zur schattenhaften Erscheinung bringt, ja das durch den Text NICHTS hindurchscheint und den Text ICH hervorbringt. So meine etwas krude Zusammenfassung dessen, was drüben im Kellergewölbe zu erleben ist … Vielleicht tue ich ihm unrecht. Dies ist ein Text, an dem ich schon lange zu schreiben versuche, eigentlich schon immer. Solange ich schreibe. Schreiben ist eine Art Denken, läuft zumindest parallel dazu, reziprok vielleicht zum Lesen, ist ein Teil des Denkens, aber nicht alles. Wie beginnen? Dies ist auch ein Text über Musik, vielleicht möchte er selber Musik sein. Zumindest ist es eine Textur, eine handgeknüpfte, aus dem Zufall dieser Tage, eine handgelismete. Gern wäre diese Textur eine Struktur. Wer aber traute sich darauf aufzubauen? Zu konstruieren? Angekündigt ist ein Versuch über das Schweigen und das Verschweigen in der Musik, über die Stille und ihre Unmöglichkeit und über das innere Hören. Ob das gelingen kann? Längst bin ich wieder woanders. Mäandere wie gewohnt. Und möchte doch am Text bleiben. Ich bin unsicher, ob ich das einlösen kann.


Und wenn ich meine Worte schreibe und lese und sie weiterschreiben möchte und sie nicht mehr ertrage, setze ich mich ans Klavier und spiele etwas, spiele nicht aus mir heraus, denn dann wäre ja da schon wieder ich und nochmals ich, sondern etwas, etwas, das ein anderer komponiert hat, heute früh ein Andante placido, so gut ich kann, ein gelassenes Gehen «Au lac de Wallenstadt». Ein stehendes musikalisches Gewässer. (Wasser) Dann kehre ich zurück ans Papier und ich denke, es bleibt bei dem Versuch. Aber versuchen, mitmachen, dabeisein ist ja das Wichtigste. Das klingt wie eine Parodie. Aber Musik kann man sich innerlich vorstellen, das Schweigen jedoch kann man nur erleben, wenn man dabei ist, mitmacht. Stimmt es, was ich da sage? Kann Musik überhaupt schweigen? Etwas verschweigen? Hören Sie den Ton? Hören Sie, wie er schweigt? Schweigt er wirklich? –2– Das Nichts komponieren. Seit John Cages Stück «4'33» ist das denkbar. Wenn auch vielleicht nur einmal – oder doch für immer. Das Stück entstand 1952, dauert 273 Sekunden Celsius, ist also der absolute musikalische Gefrierpunkt, besteht aus drei Sätzen, über denen Tacet steht, besteht also aus drei Sätzen Schweigen oder Nicht-Spielen. Was verschweigt diese Musik? Was spielt sie nicht? Seither jedenfalls wissen wir, dass die Stille klingt. Das war wohl auch für John Cage selber eine Entdeckung. Er sagte ja von sich,


er höre nicht etwas und schreibe es dann in Noten auf, er schreibe Noten vielmehr, um zu hören. Dabei half ihm hier der Zufall. Er würfelte, um ein Klavierstück für David Tudor zu komponieren, und dreimal sagte der Zufall: Tacet. Was sollen wir damit machen? Ich versuchs einfach, meinte David Tudor, und spielte nicht. Aufs Versuchen kommts an. Und dabei, im Dabeisein, entdeckte Cage die Stille und das Hören in der Stille. Stimmt das? Es wäre zumindest eine schöne Legende. Denn immer klingt etwas. Die Stille ist unmöglich. Als György Ligeti einst einen Vortrag über die Zukunft der Musik halten sollte, schwieg er lange. Die Zuhörer wurden unruhig und unruhiger, am Schluss waren sie kaum mehr zu halten. Das Schweigen ist schwer auszuhalten. War schwer auszuhalten. Damals. Welches Publikum würde heute noch ob der Frage nach der Zukunft der Musik und angesichts der Stille in einen Tumult ausbrechen? Aber ich lenke ab. Es gibt das Nichts nicht. Zumindest nicht, soweit mir bekannt ist. Immer ist da etwas. Immer erklingt da ein Ton. Und wenn es nur der Tinnitus ist. Nichts. Nix: Ich liebe diese umgangssprachliche Form des Worts, die so resolut wirkt. Nix. Aus nix wird nix, wie meine Grossmutter sagte. Soll aus einem Ix ein Ich werden? Sollen wir uns ein X für ein Ich vormachen? Wie beliebig ist dies!? Es gibt diese Idee, dass aus dem Nichts, «Dal niente», so heisst ein Klarinettenstück von Helmut Lachenmann, dass aus dem Nichts, aus nix ein Ton entsteht.


Dass er erscheint. So als werde langsam ein Lichtstrahl aufgeblendet und dieser Ton scheint darin auf, so als wäre er eigentlich schon immer dagewesen. Die Musik hat also schon immer begonnen, nur haben wir sie noch nicht gehört, sie ist bislang nur noch nicht Klang geworden. Wenn es ganz still wäre, könnten wir sie hören oder zumindest ahnen. Die Alten glaubten, nicht alle, es gab ehrliche Skeptiker, die wunderbaren Pyrrhoniker zum Beispiel, die sagten, sie wüssten nichts, allenfalls dass sie nichts wüssten, und selbst das sei nicht sicher, und die sich dennoch im Alltag bewegen konnten … einige der Alten also glaubten an die Sphärenharmonie und sie erklärten, man höre sie nur nicht, weil es auf der Welt so laut sei. Das ist schlau gedacht. Dieser Lärm. Von John Cage wird erzählt, dass er sich gern ans offene Fester setzte und dem Alltagslärm von New York lauschte. Ja, ja, schon recht, meinte dazu der Walliser Komponist und Klangforscher Pierre Mariétan: Cage sei ein ehrenwerter Greis, aber so gehe das nicht: Wir litten heute an unserer akustischen Umwelt und müssten etwas gegen den Lärm tun. So schlug er Verbesserungsmöglichkeiten vor. Wie die Welt verbessern? hätte da Cage vielleicht eingeworfen: Man wird sie so nur schlechter machen. Man habe, so Mariétan, auf einem Kinderspielplatz Schallschutzwände angebracht, um den Lärm fernzuhalten. Daraufhin habe das Jauchzen eines Kindes wie ein Aufschrei geklungen, viel viel lauter, ja grausamer. Verdrängen wir das Aussen, drängt sich uns das Innen auf. Hören Sie, dass die Welt schweigt? Wenn wir sie nicht mehr hörten und nur noch sähen, wie wäre das? Ich sehe stumme Bilder aus dem Alltag vor mir: einen geigespielenden Mann aus dem Iran – was klingt dazu in mir? einen Regenschirm neben einer Singer-Nähmaschine – was klingt dazu in mir? eine junge Reispflanzerin in China –


was klingt dazu? ein altes Ehepaar zuhause – was dazu? einen Politiker aus der dritten Welt – was klingt dazu in mir? eine Massendemonstration – was klingt dazu in mir? einen Orkan über einer Landschaft – was klingt dazu in mir? Oh schönes Nichts, oh schöne Stille. Und in mir drinnen? Welche Gegenwart? Welche Klangprojektion? Fragezeichen. –3– Ein Lichtstrahl fällt durch das Nichts auf das Ich, so dass es erscheint, indem es einen Schatten wirft, oder vielmehr: er fällt so durch das Wort NICHTS, dass das Wort ICH als Schatten erscheint. (Licht aus) (Licht ein) Hallo! Da ist der Text. Im Lichtschein sehen wir das Ich – an der Stelle, wohin der Schatten fällt. Helfen wir ihm auf. «Mir fällt jetzt ein», so sagt John Cage in seinem «Vortrag über Etwas», «dass Morton Feldman von Schatten sprach. Er sagte: dass die Klänge nicht Klänge, sondern Schatten seien. Sie sind offensichtlich Klänge; deshalb sind sie Schatten. Jedes Etwas ist ein Echo von nichts. Das Leben verläuft ganz ähnlich wie ein Stück von Morty Feldman.» Drehen wir die Vorstellung um: Vielleicht kommt dieses Licht gar nicht von aussen – sondern von innen. Oder: Das Ich, das schattenhafte Ich, erkennt zwar sich, aber nicht das Nichts,


das ja nicht vollständig im Licht erscheint: Das N und das TS fehlen. Sie fallen ins Dunkel. Und ich, dieses ich, stelle nun Vermutungen darüber an, was da fehlen könnte. Ob ich nur ein Ich bin, das vom Licht beschienen ist, und nur dieses Ich? Ich vermute, mutmasse nun – wenn ich nicht glaube, dass dieses Ich das Ganze ist –, von welchem grösseren Ganzen mein Ich, dieses Wort Ich, ein Teil, ein Teilschatten ist. Was könnte da sein? Zwischen Nichts und Ich: Was erscheint da zunächst im Alphabet. Das M. Mich. Die Selbstreflexion stellt sich als erstes ein, ich höre mich. Wenn es still ist, höre ich zunächst mich. John Cage erzählte: «Als ich nach Boston gelangt war, ging ich in den schalltoten Raum der Harvard-University. Nun – in jenem stillen Raum – hörte ich zwei Geräusche: ein hohes und ein tiefes. Nachher fragte ich den zuständigen Techniker, warum ich, obwohl der Raum so still war, zwei Geräusche gehört hatte. Beschreiben Sie es, sagte er. Ich tat es. Er sprach: Das hohe Geräusch war Ihr arbeitendes Nervensystem; das tiefe Ihr zirkulierendes Blut.» Die Propriozeption, die Selbst- oder Eigenwahrnehmung, übertönt fast alles. Sie übertönt die Stille. Vielleicht macht gerade sie die Sphärenharmonie unhörbar. «Myriaden von Zellen in uns schreien; ein propriozeptives Ohr, das oft taub ist, hört. Zahlreiche Schleifen steuern diesen Radau, der sich zweifellos in das Gefühl des Wohlbefindens und des Unwohlseins, in Krisen und Stille verwandelt, der Beginn der Sprache.», schreibt der französische Philosoph Michel Serres. Die auf Auf Auf

Stille ist nichts, meinen Kontext kommt es an. meinen inneren Kontext. mich.

Auch dies: Kann ich mich verständlich machen? Ach!


Nacht.

Nachts.

Nichts zu sehen, aber zu hören.

(Licht aus) «Wenn jemand schläfrig ist, soll er schlafen.» So John Cage 1949 in seinem «Vortrag über Nichts». (Wasser nachschenken) Weiter im Alphabet: L. Licht, das hatten wir schon. (Licht an) Das Licht ist so leicht wie licht wie durchsichtig. Die Bedeutung von Licht, das so schnell ist, wie nichts anderes auf dieser Welt, das also leicht ist, das dieses Ich auf einen Strudel durch die Zeit mitnimmt, so dass es uns schwindlig wird. Das Schwindelgefühl entsteht im Ohr. Der Taumel des Ichs entsteht, weil sich die Sinne nicht mehr orten können. Was wenn dieses Ich durchlässig wird? Wie Licht. Es gibt in der Musik zahlreiche Techniken, um das zu erreichen, um dieses kompositorische Ich durchlässig zu machen. Die extreme, serielle Reihentechnik enthebt das Ich vieler seiner musikalischen Vorlieben, ebenso wie der Zufall. Es geht darum, die Nichtigkeit als Korrektiv zu einem übergrossen Ego einzuführen. Dieses sich im Licht sonnende Ich, vielleicht ist es nur vor dem Nichts, dem schwarzen Nichts denkbar. Der australische Konzeptkünstler Tom Reilly schrieb folgendes Stück, ein «Herzstück», wie er es nannte: Schaufle in deinem Herzen ein Grab und bestatte darin mit Pomp/in stiller Trauer dein liebstes Musikstück.


So kann auch der Zufall unsere Vorlieben auslöschen – und wir dringen zu neuen Klängen vor oder wie John Cage in «4'33» zur Stille. (Wasser) Ich muss sagen, dass mich das Wasser stärker fasziniert als das Licht, obwohl es einen ärgert, wenn der Regen eine Kerze auslöscht, aber das Wasser hat ein Geräusch, das Licht allenfalls ein helles Sirren, das einem Tinnitus gleicht. Das Wasser trägt vielerlei mit sich; das Licht dünkt einen so rein. Aber ich schweife ab, ohne einen Lichtschweif hinter mir herzuziehen. Noch ein gleiches zum Licht. «Mehr Licht!» soll Goethe als letztes gesagt haben. Das klang so bedeutungsvoll, so als hinterlasse er die Aufklärung, dieses Age of Enlightenment, unvollendet, so als gebe es noch so viel zu tun. Gewiss. Der hessische Volksmund hat die Worte des in Frankfurt geborenen Dichters allerdings auf andere Weise gedeutet. Er habe eigentlich nur in seinem Dialekt sagen wollen: «Mer lischt hier ned so gut!» «Man liegt hier nicht so gut!», sei aber mit dem Satz nicht fertig geworden. So durchkreuzt das Alltägliche die hehren Gedanken. Es ist das Kreuz des Alltäglichen. Oder vielmehr ein Glück? Das Lachen der Thrakerin. Weiter. Schliesslich nach M und L zum K. Kich. Kichern. Kichern freilich wirkt etwas kindisch. Hihi. Man spürt gleichsam die Aufdringlichkeit dieses selbstgenügsamen Lauts. Lächeln wäre schöner, feiner freilich anders. Lächeln hat auch etwas Nobles, etwas von oben herab. Etwas Mitleidvolles. Jaja, dieses Ich, immer noch, da kommt es wieder. Licheln. Nein eben nicht: Lächeln. Man könne sich eines Lächelns nicht erwehren, wenn noch


ein Ton erklinge, soll Theodor W. Adorno gesagt haben. Hören Sie die, die lächeln? –4– Weiter im Alphabet. Vom I und N, von der Mitte des Alphabets aus aufwärts. O P Q R S T U V W X Y Z Erpicht. Naja. Richt. Richtung. Richtig. Richten. Gericht. Nachricht. Darin steckt ein starkes Ich. Etwas richten, über etwas richten, etwas berichten, etwas anrichten. Das Ich ist der Ausgangspunkt und sucht sich einen Bezugspunkt: ein Kriterium, einen perspektivischen Fluchtpunkt. in den es denken, blicken, hören kann. Es richtet sich aus. Es ist Beziehung, eine Kommunikation, nicht ein ortloses Nichts. Ein Schauspieler erklärte mir kürzlich, es sei leichter, in einem grossen Raum zu sprechen, wenn man diesem Sprechen eine Richtung gebe, wenn es Kommunikation mit einem Gegenüber aufnehme und nicht einfach in der Weite verpuffe. So könne man die Stimme schonen. Ohne Richtung, im Nichts wird ein Ruf zu einem unermesslichen Schrei. Die Stimme überschlägt sich. Keine Panik! Bitte weitergehen! Richtung S. Sich. Wie mich. Und ganz nah dabei: Sicher. Man sagt: Sich seiner selbst vergewissern. Könnte man sagen: Sich seiner selbst versichern? Ist die Selbstgewissheit eine Sicherheit? Ein Paradox, nebenbei gesagt, dass einer der grössten Experimentatoren der Musikgeschichte, Charles Ives,


ein Versicherungsinstitut gründete. Sicher auch aus einem sozialen Anliegen heraus, aber er wurde auch reich damit. Das nur nebenbei. Verzeihung. Vergewissere ich mich meiner selbst, indem ich einen Ton singe oder summe? (Ton) Ich höre mich. Es hört sich. Egal, ob es sich hören lässt. Ich höre, dass mein Ton erklingt, und lächle vielleicht. Bitte weitergehen. Sicht. Aufsicht, Absicht, Aussicht, beabsichtigen, beaufsichtigen, besichtigen. Nachsicht, Rücksicht, Vorsicht, Übersicht. Gesicht. Das äussere Gesicht, das Sie hier sehen, das vom Licht beschienen wird. Das innere Gesicht, das nur ich sehe, das von meinem inneren Licht beschienene, die Vision. Verliere ich mein äusseres Gesicht, wenn ich etwas von meinem inneren Gesicht erzähle. Überhaupt wieder: Wo beginnt das Innen und das Aussen? Es gibt wohl keine klare Abgrenzung. Es gibt eher: Schichten. Geschichte. Das Geschiebe der Schichten und Geschichten, diese Verrücktheit dessen, was schon alles gesagt wurde. Was gedacht wurde. Was erklang. Und was sich nun alles überlagert. Unübersehbar. Unübersichtlich. Unüberhörbar? Das ist ein Stich ins Innere, ins Ich. Weder stehen wir im Zentrum des Universums, noch sind wir Herr und Frau im eigenen Haus, in unserem Kopf, im Innern, in unserem Körper.


Noch werden wir je erfahren, was dieses Alles ist und wo die Grenzen dieses inneren und äusseren Universums liegen. Weiter. Spricht. Wer spricht? Wer spricht aus mir? Aus nix wird nix. Weiter W Wicht. Das Ich ist ein Wicht. Nimmt sich wichtig. Gewicht. Wir füllen manchmal die Stille mit Pathos und Schwere, so sehr mit Gewicht, dass wir sie kaum mehr ertragen können. Das ist die Überlagerung des Nichts durch die Eigenwahrnehmung und die Eitelkeit. Was hören wir, wenn wir unsere Ohrmuschel an die Meeresmuschel halten? Der Wicht wich dem Gewicht. Verzicht. Ein etwas nichtiges Wortspiel, gewiss. Christian Wolff, der amerikanische Komponist, erzählte einmal, dass er, als die Kinder klein waren und der Alltag keine längeren Arbeitsphasen zuliess, begonnen habe, ganz kurze Stücke zu schreiben. So entsteht kein Werk, jedoch Stücke, Stückchen, Stückchen um Stückchen. Mit vielen Atempausen dazwischen. Verschnaufpausen. Wer verschnauft da wovon? Joseph Joubert, der französische Schriftsteller, sagen wir: der Beethovenzeit, hat kein Oeuvre hinterlassen, sondern nur Carnets, Notizen, kurze Bemerkungen, Anmerkungen, Sätze, die fern sind von der geschliffenen Repräsentation des Aphorismus. Es sind Fälle, Zufälle, Einfälle, Lichteinfälle, die aus dem Nichts kommen, plötzlich, und auf dem Papier gleichsam belichtet werden. «Entendez vous ceux qui se taisent?» ist so ein Satz. Oder: «Mit blosser Luft als Darstellungsmittel auf geringem Raum


grosse Leerräume oder grosse erfüllte Räume einzufangen – was sage ich? – die Unermesslichkeit der gesamten Materie einzufangen, ist eine Wundertat, die unbestreitbar, wie leicht nachzuweisen wäre, durch das Wort und die Schrift immerzu vollbracht wird.» Durch die Musik vielleicht noch mehr, liesse sich anfügen. Maurice Blanchot bezeichnete Joseph Joubert als den Autor ohne Buch, den Schriftsteller ohne Schrift: «Er schrieb nie ein Buch; er traf lediglich Vorbereitungen, eins zu schreiben. Dann vergass er sogar seinen ursprünglichen Vorsatz. Genauer gesagt: das, was er suchte, jene Quelle der schriftlichen Aussage, jener Raum, um hineinzuschreiben, jenes Licht, das es im Raum zu umschreiben galt, forderten von ihm und bekräftigten in ihm Anlagen, die ihn für jede gewöhnliche literarische Arbeit untauglich oder ihn jeder solchen Arbeit abwendig machten. In diesem Punkt ist er einer der ersten ganz modernen Schriftsteller gewesen, da er dem Kreisumfang das Zentrum vorzog, die Ergebnisse den Voraussetzungen ihrer Entdeckung opferte, indem er nicht schrieb, um Buch an Buch zu reihen, sondern um die Herrschaft über jenen Punkt zu erlangen, aus dem alle Bücher hervorgehen und der, wenn er ihn einmal gefunden hätte, ihn der Aufgabe, welche zu schreiben, entheben würde.» Entendez vous ceux qui se taisent? Wer sind jene, die schweigen? Meinte er die Stille? Das erschreckende Schweigen der unendlichen Räume? Meinte er die schweigende Mehrheit? Oder meinte er gar sich selber, den die anderen, vous, Sie, und ich nicht hören? Weiter noch hin zum Schluss des Alphabets: Gewichten. Beschwichtigen Schliesslich: Bezichtigen. Eher: Verzicht. Entheben wir uns des Gewichts, verzichten wir auf die Metaphysik. «Vielleicht könnte einer oder der andere daran Anstoss nehmen, dass die Musik, welche ja oft so geist-erhebend auf uns wirkt, dass uns dünkt, sie rede von andern und besseren Welten, als die unsere ist, nach gegenwärtiger Metaphysik derselben doch eigentlich nur dem Willen zum Leben schmeichelt, indem sie sein Wesen darstellt, sein Gelingen ihm vormalt und am Schluss seine Befriedigung und Genügen ausdrückt.» So Arthur Schopenhauer in seinem Werk


«Die Welt als Wille und Vorstellung». Der Befund scheint zunächst ernüchternd, spricht er der Musik doch alles Metaphysische ab, und ist doch äusserst tröstlich: So lange Musik erklingt, geht das Leben weiter. Der Gedanke könnte Johannes Brahms gefallen haben, zumindest im Kontext seines «Deutschen Requiems», der mit seinem Werk trösten wollte: Die Lebenden, die noch lächeln können. Verzicht und Trost. Z. Sie haben sicher bemerkt, dass nicht alle Buchstaben bei unserer Suche mitmachen. Was ist mit den anderen? Oich zum Beispiel? Quicht? Tichen. Xichen. Warum schweigen diese Buchstaben? Was haben sie zu verbergen? –5– (Wasser) Der englische Komponist Cornelius Cardew lässt im 2. Paragraphen seine siebenteiligen Zyklus «The Great Learning» eine «unbegrenzte Zahl von Sängern» gegen Trommeln ansingen. Dahinter steht für ihn das Bild, «dass buddhistische Mönche sich an einem Wasserfall im liturgischen Gesang üben. Der Wasserfall ist zwar nicht zu übertönen, aber er verlangt der Stimme besondere Kraft und Reinheit ab». Wir kennen das Bild von Demosthenes, der seine Stimme am Meeresstrand übte und gegen das Rauschen der Wogen anredete. In seinem Stück «The Great Learning» jedoch, so Cornelius Cardew weiter, «kämpfen die Stimmen auf verlorenem Posten gegen das Schlagzeug. Ich selbst fühle mich erschöpft und ausgelaugt, wenn ich das Stück gesungen habe: ich habe mein Bestes gegeben, doch es hat nicht ausgereicht – ich habe versagt. Der Komponist LaMonte Young meint, wenn seine Musik den Hörer nicht in den Himmel versetzt, habe er versagt. Jeder ist ein Versager; unsere gesamte Erfahrung spielt sich im Bereich des Unvollkommenen ab». Wem sagt er das? Was mache ich hier? (Wasser nachschenken) Der Wasserfall interessiert mich. Es gibt in der Nähe von Rümlingen, tief im Wald, am Ende eines Tobelwegs einen Wasserfall, der beim Festival schon mehrmals vorkam und der diesen Herbst die Szenerie für ein inneres Hören, für


innere Klangvorstellungen abgeben wird. Das Bild des fliessenden Wassers, sein Geräusch, sein Klang, sein Sprechen ist suggestiv. Auch wenn es ix-beliebig scheint. Ohne Wort, ohne Wort rinnt das Wasser immerfort; andernfalls, andernfalls spräch es doch nichts andres als: Bier und Brot, Lieb und Treu, und das wäre auch nicht neu. Dieses zeigt, dieses zeigt, dass das Wasser besser schweigt. So Christian Morgenstern. Das ist das eine Klangbild. (Wasser) Das andere: So ein Wasserfall, der ohne Wort immerfort vor sich hin redet, ist für jemanden, der nicht so lange zu reden vermag, eine Herausforderung. Mehr noch als ein ruhiger, leiser Flusslauf ist dieses Immerfort im Wassersturz deutlich, denn er zieht nicht gelassen vorbei, was wie ein Schweigen wirken könnte, sondern man sieht es kommen und denkt daran, dass es enden könnte, was es nicht tut. Das Wasser kommt – Regen und Schneeschmelze vorausgesetzt – aus der Vergangenheit an uns vorbei und geht in die Zukunft. Zumindest von dort, wo wir nicht sind, dorthin, wo wir nicht sind. Man glaubt ja, in einen Wasserlauf hineinstehen und ihm widerstehen zu könne, obwohl sich das auf die Dauer spätestens als Illusion erweisen dürfte. Aber ein Wasserfall ist alles, was der Fall ist. Gleichsam explizit. Und wir stürzen mit. Hier nun stelle ich mir eine Familienszene vor: Die Grossmutter ist zu Besuch, wieder für einige Wochen, die reichen, abends darüber zu berichten, berichten, was in den anderen Wochen anderswo vonstatten ging, und so erzählt sie vom Dorf, von der Baadens Maria und der Labbas Maria, die sich nicht riechen konnten, und nochmals von der Baadens Maria und der Labbas Maria. Und die Mutter, die Tochter, sitzt daneben, ruhig und hört zu, gibt mal ein Wort dazu, dass bei der Grossmutter weitere Worte auslöst, aber auch bei der Schwester, der Tante, der anderen Tochter, die nun das Wort ergreift und redet, ich weiss nicht mehr, was sie erzählt hat, obwohl sie nun ohne abzusetzen immer weiter sprach und sogar die Grossmutter von der Baadens und der Labbas Maria schwieg, und als Refrain sagte die Tante, die Schwester, die Tochter, immerzu „duhörma“ und „duhorchmazu“. Atemlos, pausenlos, wie Musik, und vielleicht war es ja Musik, sprach sie vom Oktoberfest, duhörma, von München und der Frauenkirche, duhorchmazu, und den Kindern und Oberstdorf und vom


Oktoberfest und von der Wiesn und von den Kindern, duhörma, und das, bis die Grossmutter sagte, sie gehe jetzt ins Bett, und die Mutter folgte, und die Tante endlich auch. Und ich blieb und hatte mich amüsiert, aber nichts verstanden, zumindest erinnere ich an nichts ausser an diese Wortmusik. Und dann kam der Vater herunter und erzählte vom Krieg. Wie er als Pionier die Weichsel durchschwimmen musste, und auf der anderen Seite waren die Russen, die schossen, und die beiden Pioniere vor ihm waren schon getroffen worden, er aber erreichte das andere Ufer. Und die Mutter, die nochmals kurz reinkam, um Gutenachtzusagen, schwieg erst und sagte vielleicht mal dazwischen: Hör doch auf mit den alten Sachen, das interessiert ja niemanden mehr. Und dann hörte ich ihr Schweigen dazwischen. Und dann ging sie ins Bett. Und der Vater erzählte weiter, wie er mit dem Hundeschlitten durch ein vermintes Feld fahren musste und was da rumlag. Die Erinnerungen kamen alle hoch. Und es war besser, er sprach davon, als dass er sie verschwieg und dann nachts auffuhr und schrie, und ich erinnere mich, wie er sich erinnerte, ohne dass ich es mir wirklich vergegenwärtigen konnte, was er noch gegenwärtig hatte, aber ein dumpfer Klang war in dieser Erinnerung von mir, irgendein Schwarzweissklang, eine Klangvorstellung. Und dann erinnere ich mich an mein Schweigen, das ohne solche Vergangenheit und ohne Vergegenwärtigkeit war, und dass ich nichts dazu sagen konnte, allenfalls fragen konnte, und vielleicht dachte: Glück gehabt. Wieviel Erinnerung muss in einem Klang sein, wieviel in einem Schweigen? –6– Hans Otte hat diesen Krieg auch noch miterlebt, spät zwar, als ganz junger Funker in der Kriegsmarine. Ich habe mich gefragt, wie jemand das durchstand damals, diesen Krieg, diesen Lärm. Und als ich ein Bild vom Vater sah als jungem Mann, freudig und lässig-stramm dastehend in Uniform, dachte ich, es war auch ein Abenteuer, ein schliesslich bitteres, aber das wusste er zu Beginn noch nicht, und er hat es bestätigt. Da steht er also für einen Moment da, irgendwo an einem Flussufer nahe dem Lager. Eine Photographie wird belichtet. Da steht er. Festgehalten im Licht. Auf Photos entdecke er immer den Tod, schrieb Roland Barthes. Die Musik jedoch, sie entzieht sich dem, entweicht, vergänglich,


vielleicht ins Nichts, vielleicht in den Lärm, weil sie ganz Zeit ist. Das macht sie so lebensnah. Und was sie uns verschweigt: dass sie so ist. Kann Musik schweigen? Kann sie etwas verschweigen? Manchmal versucht sie das. Ja indem sie spielerisch eine Note versteckt, indem sie diese Karte nicht ausspielt, uns vermuten lässt, was da nun folgen sollte, und unser Hirn, unser inneres Hören komponiert mit, fügt innerlich ein, was wegfiel. Es versucht stillschweigend zu ergänzen und die Stille zu füllen. Manchmal drängt uns die Musik dies auch geradezu auf. Dann sagt sie: Hör dieses Ganzstillsein wie einen Schrei, einen Aufschrei! Dann hängt sie das Gewicht der Welt an den Nichtklang. nimmt das Gewicht der Welt auf sich, wird dann im Schweigen schwer, fast pathetisch. Aber irgendwie geht sie weiter. Kürzlich wieder diese seltsame Erfahrung in Schuberts «h-Moll-Sinfonie» oder im zweiten Satz, diesem seltsam kreisenden Marsch der «C-Dur-Sinfonie»: der Ausbruch, diese Drohung, das abrupte Abbrechen, die Generalpause – und danach geht die Musik weiter, zaghafter vielleicht, zunächst kleinmütiger, aber sie geht weiter, weiter weiter, Ist die Musik eine Verräterin? Oder ist sie schlicht realistisch? Schmeichelt sie dem Willen zum Leben? Vielleicht wäre aufzuhören und zu verstummen auch eitel und – nichtig. Es gibt keine Stille, sagt die Musik, es gibt auch kein Ende, das ist ihre Metaphysik, hier und jetzt, und wenn man die Stille wegnähme, was dann? Dann würde ich innerlich weiterhören und mir Klänge vorstellen. Es bleiben noch ein paar Buchstaben vorne im Alphabet. H – G – F – E – D – C – B – A. Sie sind etwas weniger ertragreich –


oder schweigsamer. G wie Gicht. Nein. Flicht. Ficht. Fichte. Nein. Aber dann noch einmal: Dich Ach dieses Ich! Das sich so voll nimmt und so nichtig ist. Das nicht einmal ein rechtes Nichts ist. Sondern ein kleines Etwas. Un petit rien. Un milieu entre rien et tout. Das den effroi angesichts der unendlichen schweigenden Räume enthält, das friert, friert, wenn es allein ist. Denn wie soll ein einzelner warm werden? So ists je besser zwei denn eins. Denn sie geniessen doch ihrer Arbeit wohl. Fällt ihrer einer, so hilft ihm sein Geselle auf. Weh dem, der alleine ist. Wenn er fällt, so ist keiner da, der ihm aufhelfe. Auch wenn zwei beieinander liegen, wärmen sie sich. So sprachen die Alten über das Dich. Dann Dicht. Verdichtet. Gedicht.

Verdichtetes Wort. Wortmusik, Ein Gedicht spricht vom inneren Hören. Musik im Kopf. Musik in der Vorstellung.

Dreierlei Wortmusik nun: Auf dem Grabstein von John Keats steht geschrieben: «Here lies One Whose Name was writ in Water.» Dessen Name ins Wasser geschrieben ist. (Wasser) Heard melodies are sweet, but those unheard Are sweeter; therefore, ye soft pipes, play on; Not to the sensual ear, but, more endear’d, Pipe to the spirit ditties of no tone:


Gehörte Melodien sind süss; doch diese ungehörten sind süsser: darum, ihr sanften Flöten, spielt weiter, nicht dem Sinnen-Ohr, sondern viel zärtlicher, dem Geist blast Lieder ohne Ton. Ein zweites: Rainer Maria Rilke: «Sonette an Orpheus» Da stieg ein Baum. O Orpheus singt! O Und alles schwieg. ging neuer Anfang,

O reine Übersteigung! hoher Baum im Ohr! Doch selbst in der Verschweigung Wink und Wandlung vor.

Tiere aus Stille drangen aus dem klaren gelösten Wald von Lager und Genist; und da ergab sich, dass sie nicht aus List und nicht aus Angst in sich so leise waren, sondern aus Hören. Brüllen, Schrei, Geröhr schien klein in ihren Herzen. Und wo eben kaum eine Hütte war, dies zu empfangen, ein Unterschlupf aus dunkelstem Verlangen mit einem Zugang, dessen Pfosten beben, da schufst du ihnen Tempel im Gehör. Schliesslich Christian Morgenstern: «Fisches Nachtgesang»

Haben Sie gehört?

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So ahnen wir nur, was der andere hört, während er hört und schweigt, was er sich vorstellt im Gehör. So fallen wir in die Stille. Hören Sie, dass die anderen zuhören? Dass wir zusammen hören?


–7– Wie enden? Wie abermals enden, nachdem noch längst nicht alles gesagt scheint. Frage: Wo aufhören? Worauf hören? Hören ist Aufmerksamkeit. Stille ist Aufmerksamkeit. Auf wen und was? Habe ich hier nur mir selber zugehört. Selbst wenn wir Horchorgien veranstalten, hören wir vielleicht nur uns selber zu. Die Stille ist eine Tapete. Das Horchen wird dabei zur Zierde des Menschen. Hören ist ein Ohrschmuck. Ziehen Sie Clips oder Perforationen vor? Auch das. Aber nicht nur. Und so bin ich wieder beim Ich, dem so nichtigen, angelangt. Ist diese Aporie, diese Ausweglosigkeit, schliesslich und schliessend nur ein Kreislauf? Ein glücklicher Kreislauf vielleicht, weil wir zu uns zurückgefunden haben und nicht im All, im Nichts verloren gingen. Und dazu ertönt er wieder, der Ton, diese kleine Vergänglichkeit, der Ton, der einen lächeln macht, weil er einen des Lebens versichert. Höre ich ihn? Besser noch im Dunklen. (Licht aus) Licht aus! Ich aus! Nichts aus! Wenn die Stille weg ist, wird es plötzlich wieder sehr laut.















WeltTeilHeit Das ICH im NICHTS Installation von Matthias Restle, Basel www.matthiasrestle.ch mit Beiträgen von Prof. Dr. Roland Buser, Astrophysiker, Basel «Sieben Visionen aus dem Weltinnersten» Prof. Dr. Hans-Peter Dürr, Atomphysiker, München «Wir erleben mehr als wir begreifen» Andreas Huber, Pianist, St. Gallen Miniaturen aus «Stundenbuch» von Hans Otte Thomas Meyer, Musikwissenschaftler, Mettmenstetten «Entendez vous ceux qui se taisent?» Jörg Schürpf, Leiter Shen Shiatsu Akademie, Wald Dr. Heinz Stahlhut, Kurator, Berlin Dr. Peter Widmer, Ki Gen Sensei, Basel auf Initiative von Sabine Koitka Dagobert Koitka Tilo Richter unterstützt von Kultur Basel-Stadt Schwabe Druck l’enoteca Liechti Weine Kraske audio-design

Fotografien Cornelia Biotti, Basel www.corneliabiotti.com Gestaltung Tilo Richter, Basel www.trichter.de Digitaldruck Schwabe AG, Muttenz www.schwabe.ch Verein ZwischenZeit Spalenvorstadt 33 4051 Basel www.zwischenzeit.ch


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