Photo © Ronnie Kiau uleh
#anotherbestday
E TRACK TRAIL
SKI ROSSIGNOL, RIDE ROSSIGNOL. Für Mountain nbiker auf der Suche nach dem ultimativen Ride R bietet das E Track Trail eine top Performa ance, ein stabiles Handling und mehr Flow für grenzenloses Vergnügen. Der Ya Yamaha PW 250W-Motor und der Split Pivot-Hinterb bau des Full-Suspenion E-Bike sorgen für eine e unvergleichliche Leistung auf allen Traills. Angetrieben von einem 500 Wh Akku, ha at es eine Reichweite von bis zu 120 Kilom metern. Mit dem 1x11 SRAM NXSchaltwerk u und der Te Teleskop-Sattelstütze bietet das E Track Trail hervorragende Leistung und d Komfort – Uphill wie Downhill.
www.rossignol.com
Editorial 2018 verspricht ein tolles Radjahr zu werden mit vielen spannenden Neuheiten & Highlights
enkt sich das Klima nun plötz-
R
E-Mountainbikes und E-Rennräder - ge-
lich doch wieder ein, waren alle
widmet habe. Und auch der Story über das
die klimatischen Untergangs-
Aufleben der legendären Radmarken „Cilo”
szenarien blosser Humbug? Wer an diesen
und „Allegro” haben wir einen würdevollen
schneereichen und mitunter kalten Winter
Platz eingeräumt - eine Herzensangelegen-
zurückdenkt, könnte die Hoffnung dazu
heit. Das ist etwas für Nostalgiker und
haben. Und wie wird dann der Sommer?
Patrioten.
Blühend, schön, heiss und das perfekte Klima für Radsport und Freizeitbiken? Ja,
Wir wären kein Sportmagazin, wenn wir
wenn man bloss Prophet wäre, gell, das
nicht ausführlich über Rad- & Bikesport
wünschten sich manche Hersteller.
schreiben würden. Als Highlights haben wir die WM in Innsbruck, die Tour de France
Die wiederum sind erstaunt und glücklich
und wichtigsten Radsportevents des Jah-
über den unerwartet anhaltenden Boom
res mit rein gepackt und auch ein Porträt
bei den E-Bikes. Das Ende der Verkaufs-
über Christopher Froome, der sich aktuell
welle scheint noch lange nicht in Sicht, viel
mit Dopingvorwürfen konfrontiert sieht.
eher zeichnet sich ein tiefgreifender Wan-
Daneben noch die neueste Radmode des
del in der Fahrradkultur der Gesellschaft
Premiumanbieter Assos und zwei Rad-
ab. E-Biken ersetzt in allen Schichten der
bzw. Bikeregionen als Reisetipp und damit
Bevölkerung das herkömmliche Radfahren
ist die Sache rund.
und das ist doch nur richtig, wozu denn elend den Berg raufstrampeln, wenn es
Ich bin zufrieden mit der Ausgabe, auch
auch elegant mit Schiebehilfe geht. Lange
wenn wir immer noch mehr Ideen hätten,
Zeit haben falsche Vorurteile über E-Bikes
und ich hoffe, Sie/Ihr auch. Viel Spass mit
und das Festhalten an Tradition den Absatz
der aktuellen Ausgabe wünscht
der E-Bikes verhindert, doch seit nun selbst die hartgesottensten Biker auf EBikes umstellen, gibt es kein Halten mehr und der Wandel führt nun dazu, dass diese E-Bikes nun immer ausgereifter, raffinierter und attraktiver werden. Es ist deshalb selbsterklärend, dass ich der Ausgabe einen grossen Bereich mit Berichten über die neusten und interessantesten E-Bikes -
Der Herausgeber Rolf Fleckenstein
Inhalt 4 Rad- & Bikenews Alles, ’was Rad- & Bikefreunde interessieren könnte.
12 UCI Strassenrad-WM 2018 Vorbei an Panoramen und Kunstschätzen
18 Tour de France 2018 Kopfsteinpflaster, Alpe d’Huez oder Col du Tourmalet
22 TransTirol Bike Rallye 2018 24 Christopher Froome Ist er der nächste 5-fache Tour-de-France-Sieger?
28 Radsport 2018 Die Highlights des Jahres
34 Pinarello Nytro Superleicht und Superschön
38 Das Revival von Cilo & Allegro Die Colag AG bringt die untergegangenen CH Radmarken Cilo und Allegro wieder auf den Markt
46 Assos 2018 Stylish & funktionell
50 Pendix oder Null Problemo 52 Pininfarina E-Voluzione Guter Stil ist Tradition
56 BH Atom X Das Trail-E-Bike mit dem längsten Atem
64 Rossignol Bikes & E-Bikes Ein neuer Bigplayer im Markt
70 Nauders am Reschenpass 74 Tiroler Zugspitzarena 80 Impressum
Diavelo Concept Store
Diavelo hat seinen ersten Shop eröffnet Darauf hat die Geschäftsführerin der Diavelo Schweiz AG, Karin Vogelsanger, seit ihrem Entschluss, Diavelo E-Bikes in die Schweiz zu importieren, hingearbeitet. Nun ist der erste Concept Store der E-Bike Marke Diavelo Tatsache. Ab Mitte März empfängt das Team von Diavelo Schweiz ihre Kundinnen und Kunden im trendigen Zürich-West-Quartier, genauer an der Schiffbaustrasse 7 in 8005 Zürich, um ihnen bei einem Kaffee die neuesten E-Bike-Modelle von Diavelo zu präsentieren und zu erklären, darunter selbstverständlich auch die Highendmodelle „Pininfarina E-Voluzione”, die wir auf den Seiten 52-55 näher vorstellen.
Metz Moover
Heisser Flitzer Klein, aber oho. So könnte man den neuen Elektroroller des deutschen herstellers Metz charakterisieren. Ein äusserst breites Trittbrett, ein solider Rahmen, starke Scheibenbremsen - und das an einem Roller - Beleuchtung, Gepäckträger und Display umschreiben die hohe Qualität made in Germany. Einmal lostreten und mit dem Daumen Gas geben und man rollt sicher und komfortabel bis zu 20 km/h schnell durch die City und das mit offzieller Strassenzulassung. Wer mit der Bahn weiter will, kann den Roller einfach zusammenklappen und ihn diskret mitführen. Zum Einkaufen, für den Weg ins Büro oder einfach für die Freizeit, Tasche anschnallen und los geht die Fahrt!
Bimoz
1.1 Mio $ Crowdfunding für Elektroantrieb Bereits vor einem Jahr hatten wir erstmals Kontakt mit Roland Eschler, der den Pedelec-Antrieb Bimoz lancierte. Doch es war noch zu früh. Nun hat die Crowdfunding-Kampagne auf Indiegogo unglaubliche 1.1 Mio $ eingespielt, deutlich mehr als die angepeilten 165’000 $. Giacomo Carcangiu suchte eine Lösung, die seinen Radsportkollegen helfen sollte, mit den jungen Nachwuchsfahrern mithalten zu können. Entstanden ist Bimoz. Die Stärken von Bimoz sind die einfache Montage und das geringe Gewicht von rund 2 kg. Das eigene Fahrrad wird kaum schwerer, dafür wird es nun vom Bimoz-Motor unterstützt, dessen Technologie auf einem Magnetsystem beruht. Die Reichweiten könnten noch besser werden, aber nun kann man ja weiter investieren. Ab Mai 2018 sollen die ersten Antriebe ausgeliefert werden.
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Zimtstern
Die letzten Stücke? Nach der Ankündigung von Zimtstern, sich langsam aus dem Markt zurückzuziehen, blieb offen, ob und wie die Bikewear der Marke in Zukunft erhalten werden soll. Ob es gelingt, ist noch fraglich, der Wille ist zwar da. Wer sich also noch ein Zimtstern für den Zweirad-Esel besorgen will, sollte 2018 zuschlagen, denn ab Frühling wird die diesjährige Kollektion noch ausgeliefert, aber danach steht es in den sternen, ob Zimtstern als Bikewear überleben wird oder nicht. Rechts habe ich ein Modell für die Bikewomen abgebildet, die Kollektion ist übersichtlich und cool gestylt.
Geschäftsaufgabe
Stöckli Bikes sind Geschichte Das hat uns der Zentralschweizer Skihersteller Stöckli offensichtlich nicht mitteilen wollen, doch das Ende der Marke Stöckli im Bereich Bikes ist besiegelt. Ab Mitte 2018 kommen keine Stöckli Bikes mehr auf den Markt, die Produktion der Eigenmarke wird eingestellt. Irgend so ‘was hat man schon vermutet, als Stöckli vor über 1 Jahr die Beendigung des Stöckli Bike Pro Teams bekanntgab. Das Unternehmen gibt an, dass der Velomarkt zu investitionsintensiv geworden sei. Alleine auf dem Schweizer Markt operativ tätig zu sein, rechnet sich eh nur unter gewissen Voraussetzungen. Kurzum, Stöckli gibt den Wettbewerb gegen die Überzahl an internationalen Konkur-renten auf, die aus dem Ausland in die Schweiz liefern und Tag für Tag mit neuen Innovationen begeistern. Hier Schritt zu halten ist sehr kostspielig und braucht auch Personal, das den hohen technologischen Anforderungen der Branche entsprechen kann. Echte eigene Innovationen waren bei Stöckli Bikes denn auch nie wirklich auszumachen, das Konzept des "ET" E-Bike-Modells beispielsweise, das Stöckli seine eigene Erfindung nannte, war gemäss Vincenz Droux, der heute seine Bikemarke „Bold” herstellt, aus dessen Feder entsprungen. Und dieses Konzept führte man während 6 Jahren bis letztes Jahr praktisch unverändert weiter. Auch die Rahmenkonzepte waren sicherlich Standard-Rahmen aus Asien, auch wenn uns frühere Mitarbeiter bei damaligen Gesprächen echt weismachen wollte, man habe die Rahmen selbst entwickelt. Nun hat die Wahrheit Stöckli eingeholt. Es reicht heute nicht, einmal ein spezielles Bike oder E-Bike auf den Markt zu bringen, nein, man muss quasi der Konkurrenz Jahr für Jahr einen Schritt voraus sein und sich international als Marke etablieren, sonst wird es schwierig, im Markt zu überleben. Dazu scheint Stöckli nicht in der Lage zu sein. Stöckli schont nun seine Kräfte und bündelt sie nun für den Vertrieb fremder Bikemarken und der Skiproduktion, dessen Geschäft in den vergangenen Jahren aufgrund des Schneemangels in verschiedenen Wintern auch schon zur Genüge gelitten haben wird. Garantie und Service bleiben gemäss Stöckli für bestehende Besitzer von Stöckli-Bikes erhalten, das ist gut zu wissen.
Bild: Das Stöckli E-Bike-Modell "ET" anno 2012 blieb bis 2017 praktisch unverändert erhalten.
Löffler hotBOND reflective
Sichtbarkeit erhöhen Die zur Fischer Sports Group gehörige österreichische Sportwear-Marke Löffler zeigt sich wieder einmal von der innovativen Seite und liefert mit reflektierenden Nähten eine erhöhte Sicherheit für Bikerinnen und Biker. Die hotBOND-Technologie von Löffler ist eine etablierte Innovation der österrischen Marke. Mit der bewährten hotBOND® Technologie werden hochelastische Materialien mittels Ultraschall-Verschweissung verbunden. Dabei arbeitet der Hersteller kontinuierlich an der Entwicklung neuer innovativer Technologien: die jüngste Innovation ist dabei „hotBOND® reflective”. Neu an der Geschichte ist, dass diese Verbindungspunkte durch eine spezielle Verarbeitungstechnik bei Anstrahlung reflektieren. Das bedeutet für Tights und Shirts: keine Nähte, die drücken oder scheuern, plus mehr Sicherheit durch 360 Grad Sichtbarkeit. Die Verbindungen ohne Nadel und Faden sind extrem reissfest, so elastisch wie das Material selbst und ultraflach. Die Reflektionspunkte zeigen erst unter dem Lichtstrahl ihre volle Wirkung, ansonsten sind sie sehr dezent. hotBOND® reflective Produkte werden ausschließlich am Firmenhauptsitz von Löffler in Ried im Innkreis (Oberösterreich) produziert. Erhältlich ist hotBOND® reflective bei Bikehosen und Trikots sowie bei Running Tights und Shirts.
BMC E-Bikes
Erstmals auf dem E-Bike-Parkett Der Schweizer Hersteller BMC aus Grenchen ist in Sachen E-Bike ein Spätzünder. 2018 bringt er erstmals E-Bikes auf den Markt. Nachdem die Zuwachsraten insbesondere im Bereich E-Mountainbike weiter stark sind, sieht BMC den Markt offensichtlich als Chance an. Nach dem Motto „lieber spät als nie, dafür umso besser” scheint er ans Werk gegangen zu sein. Der erste Blick überzeugt auf Anhieb: Der von BMC entwickelte Karbonrahmen wirkt stark. Das Ziel der Entwickler war es, ein EMTB zu konstruieren, welches das gleiche Erlebnis bieten sollte wie mit einem Mountainbike ohne Motor. Da das EMTB stärker im Aufstieg ist, dafür schwerer ist und eine andere Dynamik erzeugt, musste der Rahmen und die Federung daran angepasst werden,
insbesondere die Umlenkung des Hinterbaus musste verstärkt werden. Durch die Verwendung von Karbon war der Hersteller freier beim Rahmendesign und der Integration der Batterie. Zudem ist das E-MTB dadurch steifer und leichter. Der Hinterbau ist aber aus Aluminimum und lediglich bei den zwei teureren Speedfox-Modellen aus Karbon. Entstanden sind drei Versionen der Allmountainlinie „Trailfox AMP” mit 150 mm Federweg und vier Modellversionen des „Speedfox AMP” mit 130 mm Federweg. Beim Blick auf den Preis verschlägt es jedem Laien gleich den Atem, insbesondere bei den limitierten Modellen (LTD), die CHF 11’999.00 und CHF 12’999.00 kosten - das ist für viele unerschwinglich. Silvan Häfliger,
Martkleiter Schweiz bei BMC, erklärt die hohen Preis damit, dass die Grenchen entwickelten E-Bikes höchste Ansprüche von E-Bikern erfüllen. Das müssen sie aber auch! Und er verweist auf den Karbonrahmen und die elektronischen Schaltungen (XTR Di2 und XT Di2), mit denen die teureren Modelle ausgestattet sind. Ja, BMC hat es wirklich gut gemeint, da noch ein Karbonlenker, da Saint-Bremsen, dort DT Swiss Räder, kurz das Beste vom Besten und das kostet. Dass es eine Kundschaft gibt, beweist die Tatsache, dass sie seinen Angaben zufolge bereits ausverkauft sind. Insgesamt gefallen die E-Bikes von BMC auf Anhieb. Wer bereit ist, CHF 5’499.00 bis CHF 12’999.00 auf den Tisch zu legen, wird damit sicherlich Spass haben.
Eurobike 2018 wird auf den Juli vorverlegt Mit einem neuen Eurobike-Konzept reagieren die Organisatoren der europaweit führenden Fahrradmesse auf die grosse Dynamik in der globalen Fahrradbrache und führen die 27. Eurobike erstmals zum frühen Termin von 8. bis 10. Juli 2018 und mit rein fachlicher Ausrichtung durch. "Wir geben den Herstellern und Importeuren die ursprüngliche Funktion der Eurobike zurück: Nämlich die Erstveröffentlichung der neuen Kollektion und den damit verbundenen Austausch mit den Handelspartnern zur Saisonplanung", beschreibt Klaus Wellmann das Kernziel der Veranstaltung. Die 27. Eurobike ist von Sonntag, 8. Juli bis Dienstag, 10. Juli 2018 jeweils von 9 bis 18 Uhr geöffnet und nur für Fachbesucher sowie akkreditierte Journalisten zugänglich. Vorgelagert finden von 4. bis 6. Juli die Eurobike Media Days in der Tiroler Ferienregion Serfaus-Fiss-Ladis statt. Der Messevortag Samstag, 7. Juli bietet ein hochkarätiges Vortrags- und Kongress-Programm und für OEM-Hersteller die Möglichkeit, Closed-Door Meetings durchzuführen. Weitere Informationen unter: www.eurobike-show.de und www.facebook.com/eurobike.tradeshow.
Orbea Wild FS
Neues Kraftpaket Ganz offensichtlich hat man beim spanischen Hersteller lange Zeit die Bedeutung der E-Bikes als wichtigen Absatzmarkt verkannt. Bis letztes Jahr gab es kaum ansehnliche Modelle, ja sie hinkten der Zeit hinterher und hat-
ten nicht das Potential, grosse Umsätze zu generieren. Nun scheint man in den Chefetagen Orbeas die Zeichen der Zeit erkannt zu haben und bietet 2018 in allen Fahrrad-Segmenten (Rennrad, Mountainbike, Citybike) moderne und attraktive E-Bike-Modelle an. Den Spaniern scheint ein Licht aufgegangen zu sein. Ganz eigene Designs, die man bei keinem anderen Hersteller sieht und die sprichwörtliche Qualität von Orbea - Rahmen haben i.d.R. eine lebenslange Garantie bei Orbea begeistern 2018 bestehende und
potentielle Kunden und E-Biker für die spanische Antwort auf E-MTB. E-MTB: Wild FS Ganz besonders positiv ist uns das Modell Wild FS von Orbea aufgefallen, das es in den vier Version Wild FS 10, 20, 30 und 40 gibt. Der Preisrahmen bewegt sich zwischen CHF 6’999.00 für das Wild FS 10 bis CHF 4’599.00 für das Wild FS 40. Besonders stark ist der Look des E-Fullys, dessen Unterrohr so dick ist, da der Akku des Shimano Steps Motor dort eingelegt ist. Zudem ist das 140 mm-E-Allmountainbike für die Bereifung mit 27.5” oder 29”-Reifen vorbereitet. Das neue Orbea Wild FS hat alles, was es braucht, um auf den Trails Spass zu haben und ist eine neue tolle Alternative im Markt.
Wilier e803ENDURO Di2
Mit elektronischer Schaltung Der E-Bike-Markt wächst und wächst und damit wachsen auch die Ansprüche der E-Biker. Die italienische Marke Wilier hat darauf reagiert und bietet auf 2018 ein wunderschönes Enduro-Bike mit elektronischer Schaltung an. Haargenaue, schnelle und leise Schaltvorgänge sind damit vorprogrammiert und das bei einem E-Mountainbike mit Enduro-Federung (160 mm) in Serienproduktion, das ist neu. Wilier nennt sein e803ENDURO Di2 das neueste Mosaiksteinchen in der eMTB-Kollektion aus dem Hause Wilier. Die Neuheit 2018 richtet sich an die anspruchsvolle Biker bzw. E-Biker. Eine Besonderheit des E-MTBS sind die unterschiedlichen Dimensionen des Hinter- bzw. Vorderrades. Die Geo-
metrie des E-Bikes wurde eigens für zwei verschiedene Durchmesser entwickelt. Das grössere Vorderrad (29" x 2.5) verleiht grosse Stabilität bei Abfahrten, eine stärkere Traktion bergauf, insbesondere auf rutschigem Untergrund und selbst bei hohen Geschwindigkeiten können Hindernisse besser bewältigt werden. Das Hinterrad mit dem kleinerem Durchmesser (27.5” x 2.4) bietet Wendigkeit bei technischen Abfahrten. Ein unterschiedlicher Durchmesser sorgt für einen grösseren Lenkwinkel und steigert durch die 160 mmFederung zusätzlich die Agilität. Der Elektromotor Steps von Shimano mit seinem Drehmoment von max. 70 Nm unterstützt den Fahrer beim Bergauffahren, jedoch auch beim Bergabfah-
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ren: Durch den vom Motor gelieferten Schub kann der Biker die Kurve mit höherer Geschwindigkeit verlassen und auf das Lenken fokussiert bleiben. Die für die Ausstattung des Wilier e803ENDURO Di2 gewählten Bauteile gehören zu den leistungsfähigsten, die im Markt erhältlich sind: Doppelt starker Aluminiumrahmen 6066 / 6061 mit Boost- und Gravity-Casting-Technologie, Federung von 160 mm, Gabel Rock Shox Lyrik, Stossdämpfer Rock Shox Super Delux Trunnion, Räder DT Swiss Hybrid, Teleskop-Sattelstütze Rock Shox Reverb Stealth. Der unverbindliche Preis liegt bei 6’500 Euro, dafür erhält man ein Enduro-E-Bike mit starkem Design, einzigartiger Geometrie und perfekter Schaltung.
UCI Strassenrad-WM 2018, Innsbruck
Vorbei an Panoramen und Kunstschätzen Die Region Tirol ist für die hohe Kompetenz in der Organisation und Durchführung von internationalen Grossveranstaltungen im Radsport bekannt. Die Tour of the Alps, der Ötztaler Radmarathon, die Dolomitenrundfahrt oder der Kufsteiner Radmarathon sind nur einige der Veranstaltungen, die jährlich durchgeführt werden. Daher dürfen sich die Besucher auf eine hervorragend organisierte Weltmeisterschaft freuen in einer bei Radfahrern beliebten Region. von B. Fleckenstein, Rolf Fleckenstein
Bild: Die mächtigen Festung Kufstein ist eine der Sehenswürdigkeiten der diesjährigen Rad-Weltmeisterschaft.
om 22. - 30. September 2018 werden die Teams und Fahrer in einer Region mit beeindrukkender Kulisse auf die Strecken geschickt. Diese Region des Tirols ist zudem reich an Sehenswürdigkeiten und Kulturschätzen. Auf dem Weg von Kufstein nach Innsbruck geniessen die Fahrer als auch die Zuschauer den herrlichen Blick auf den Karwendel, die örtliche Gebirgskette, und durchqueren das im Hochtal gelegene Dorf Gnadenwald, in welchem sich nicht nur das dort ansässige Kloster St. Martin befindet, sondern auch die katholische Pfarrkirche, die aufgrund ihrer Architektur, ihrer kunstvoll verzierten Stuckaturen und der Deckenmalereien des
V
österreichischen Malers Johann Anton Kirchebner allemal einen Besuch wert sind. Ebenso beeindruckend ist die Festung Kufstein, das Wahrzeichen der Stadt, die an die zahlreichen Versuche Bayerns, Tirols oder der Habsburger erinnert, diese Stadt zu erobern. Heute wird die Festung als Veranstaltungsort für Konzerte, Hochzeiten und Firmenfeiern genutzt und gewährt mit seinem Festungs- und Heimatmuseum interessante Einblicke in die Geschichte der Region. Sehr beeindruckend ist auch der Blick in die kaiserliche Hofburg in Innsbruck oder in den dort ansässigen Dom St. Jakob und sein prunkvolles Inneres.
Da die Region Ötztal und Innsbruck nun mal zur Alpenregion gehört, ist das Streckenprogramm auf die Bergspezialisten zugeschnitten. Wenn auch beim Mannschaftszeitfahren der Elite der Herren, von Ötztal ins 62 Kilometer entfernte Innsbruck, von Kematen nach Axans „nur“ 5,7% Steigung zu bewältigen sind, werden die Anforderungen an die Teilnehmer im Einzelzeitfahren, aber vor allem im Strassenrennen deutlich erhöht. Der Startschuss zum Strassenrennen der Elite der Frauen fällt am Samstag den 29. September 2018 und führt von Kufstein nach Innsbruck. Auf dieser Strecke erklimmen die Teilnehmerinnen
Bilder: SehenswĂźrdigkeiten in Innsbruck: Beeindruckende Deckenmalereien im Dom St. Jakob (oben) und der prunkvolle Riesensaal der kaiserlichen Hofburg (unten)
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nach einer Bergfahrt das kulturträchtige Dorf Gnadenwald. Nach über 90 Kilometer erreichen sie Innsbruck und werden danach auf einen dreimaligen Rundkurs von der Landeshauptstadt nach Igls auf 1’039 m ü. M. geschickt, wobei die Fahrerinnen Steigungen von bis zu 10% überwinden müssen. Abschluss dieser Veranstaltung bildet das Strassenrennen der Elite der Männer einen Tag später mit der gleichen Strecke über Gnadenwald. Im Gegensatz zu den Frauen müssen die Männer den kurzen Rundkurs sechs-
mal befahren, bevor sie zum Abschluss einen langen Rundkurs über den Innsbrucker Stadtteil Hungerburg mit Steigungen bis zu 19,7% bewältigen müssen. Der Streckenverlauf bei den Frauen wie bei den Männern mit den immer wiederkehrenden Steigungen ist nichts für Sprinter, sondern eine Sache für die Kletterer. So wäre es nicht verwunderlich, wenn Peter Sagan zum vierten Mal die Weltmeisterschaften gewinnen würde. Dies würde bedeuten, dass er
als Erster das Ziel am Rennweg in Innsbruck passiert, der Strasse in der Altstadt, wo die Besucher die Hofkirche und die Hofburg bewundern können, welche als Residenz dem deutschen König und späteren Kaiser Maximilian I. diente. So könnte man sagen: Mit dieser Veranstaltung trifft Geschichte des Radrennes auf Geschichte der Region.
Datum
Strecke
Kategorie
So 23.09.2018
Ötztal – Innsbruck
UCI Mannschaftszeitfahren Damen
So 23.09.2018
Ötztal – Innsbruck
UCI Mannschaftszeitfahren Herren
Mo 24.09.2018
Hall-Wattens – Innsbruck
Einzelzeitfahren Juniorinnen
Mo 24.09.2018
Hall-Wattens – Innsbruck
Einzelzeitfahren Herren U-23
Di 25.09.2018
Hall-Wattens – Innsbruck
Einzelzeitfahren Junioren
Di 25.09.2018
Hall-Wattens – Innsbruck
Einzelzeitfahren Damen Elite
Mi 26.09.2018
Alpbachtal Seenland – Innsbruck
Einzelzeitfahren Herren Elite
Do 27.09.2018
Alpbachtal Seenland – Innsbruck
Straßenrennen Juniorinnen
Do 27.09.2018
Kufstein – Innsbruck
Straßenrennen Junioren
Fr 28.09.2018
Kufstein – Innsbruck
Straßenrennen Herren U-23
Sa 29.09.2018
Kufstein – Innsbruck
Straßenrennen Damen Elite
So 30.09.2018
Kufstein – Innsbruck
Straßenrennen Herren Elite
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Tour de France 2018
Kopfsteinpflaster, Alpe d’Huez oder Col du Tourmalet Von der Rückkehr zur Legende Alpe d'Huez bis zum Kopfsteinpflaster von Roubaix: Die 105. Ausgabe der Tour de France (7. bis 29. Juli 2018) hat es in sich. Der komplette Streckenverlauf mit 21 Etappen umfasst insgesamt rund 3330 Kilometer. von Henning Heilmann
chwere Pyrenäenetappen, Tourmalet und nach zwei Jahren Pause auch wieder der qualvolle Anstieg auf Alpe d’Huez: Die 105. Ausgabe der Tour de France hat es in sich, auch wenn sie gegenüber den zwei vorherigen Ausgaben etwa 200 Kilometer kürzer ist. An Bergen, Höhenmetern und Kopfsteinpflaster wurde nicht gespart.
S
Die 21 Etappen der Tour de France 2018 enthalten sechs Bergeetappen und führen auf 3’329 Kilometern von der Atlantikinsel Noirmoutier-en-l'Ile bis nach Paris. 25 klassifizierte Berge sind von den Fahrern zu erklimmen, zwei mehr als im Vorjahr: Elf in den Alpen, zehn in den Pyrenäen und vier im französischen Zentralmassiv. Bis auf einen kleinen
Bild: Von hier, der Atlantikinsel Noirmoutier-en-l'Ile, startet die Tour de France 2018.
Abstecher nach Spanien verbleibt die ganze Tour in Frankreich. Start an der Atlantikküste Die Tour beginnt 2018 auf der Insel Noirmoutier-en-l'Ile unweit der Stadt Nantes. Über eine 4,5 Kilometer lange, bei Niedrigwasser befahrbare Verbin-
dungsstraße zwischen der Urlaubsinsel und dem Festland erreichen die Radprofis das Festland. Zum Grand Départ befahren die Radprofis im Pays de Loire die Küste der Vendée, die nächsten Etappen führen in den Norden. Vom mondänen Strand von La Baule geht es flach nach Sarzeau, anschließend schon hügelig von Lorient nach Quimper. Wellig geht es daraufhin von der Hafenstadt Brest nach Mûr de Bretagne weiter. Die siebte und längste Etappe führt auf 231 Kilometern meist flach von Fougères nach Chartres. Noch eine Flachetappe führt am Nationalfeiertag nach Amiens. Mit viel Kopfsteinpflaster Spannung verspricht die schwierige neunte Etappe. Sie führt von Arras über einige Kopfsteinpflasterabschnitte des Klassikers „Paris-Roubaix“ nach Roubaix. Auf diesem Terrain musste Titel-
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Jahrzehnt nicht mehr im Programm der Tour enthalten. Wieder mit Alpe d’Huez Noch eine berühmtere Rückkehr prägt allerdings die zwölfte Etappe der Tour 2018: Nach zwei Jahren Pause kehrt die Tour de France wieder nach Alpe d’Huez zurück, die schon legendäre Bergankunft steht heuer bereits zum 30. Mal im Programm. Etappe Nummer 12 führt zur Legende hinauf und wird eine der Härtesten der Tour. Damit schliesst sich auch für TourDominator Chris Froomes der Kreis: Nur über die 21 Kehren hinauf nach verteidiger Chris Froome 2014 nach einem Sturz aufgeben. Die erste BergEtappe ist die zehnte Etappe und führt in den Alpen von Annecy nach Le Grand Bornand, ebenfalls auf spannenden und zum Teil nicht asphaltierten Strassen. Auf dem Plateau des Glières wartet ein 6-Kilometer-SchotterAbschnitt auf die Fahrer. Weiter geht es auf den Col de la Colombière, der schon über zwanzigmal im Programm der Tour de France enthalten war. Die elfte Etappe führt die Fahrer weiter in die Alpen über den Cormet de Roseland. Der Gebirgspass ist fast auch schon ein Klassiker bei der Tour de France, war aber zuletzt schon fast ein Alpe d’Huez, die schon 2013 im Programm standen, kann er noch einen Sieg erringen und mit den fünffachen Toursiegern gleichziehen: Jacques Anquetil, Eddy Merckx, Bernard Hinault und Miguel Indurain. Kürzeste Königsetappe Die Königsetappe in den Pyrenäen (17. Teilstück), mit 65 Kilometern die kürzeste der Geschichte, führt von Bagnères-de-Luchon nach Saint-LarySoulan über drei Pyrenäenpässe - Col de Peyresourde, Col de Val LouronAzet und Col de Portet – wobei letzterer von der Tour noch nie befahren wurde und dessen 16 Kilometer Schlussan-
Etappe
Distanz
Datum
Start-Ziel
1 2 3 4 5 6 7 8 9 Ruhetag 10 11 12 13 14 15 Ruhetag 16 17 18 19 20 21
189 km 183 km 35 km 192 km 203 km 181 km 231 km 181 km 154 km
Sa, So, Mo, Di, Mi, Do, Fr, Sa, So, Mo, Di, Mi, Do, Fr, Sa, So, Mo, Di, Mi, Do, Fr, Sa, So,
Noirmoutier-en-l'Ile - Fontenay-le-Comte Mouilleron-Saint-Germain - La Roche-sur-Yon Cholet - Cholet (Mannschafts-Zeitfahren) La Baule - Sarzeau Lorient - Quimper Brest - Mûr-de-Bretagne Fougères - Chartres Dreux - Amiens Arras - Roubaix Annecy Annecy - Le Grand Bornand Albertville - La Rosiere (Bergankunft) Bourg-Saint-Maurice - Alpe d'Huez (Bergankunft) Bourg d'Oisans - Valence Saint-Paul-Trois-Châteaux – Mende Millau - Carcassonne Carcassonne Carcassonne - Bagnères-de-Luchon Bagneres-de-Luchon - Saint-Lary-Soulan (Bergankunft) Trie-sur-Baïse – Pau Lourdes - Laruns Saint-Pée-sur-Nivelle – Espelette (Einzel-Zeitfahren) Houilles - Paris
159 km 108 km 175 km 169 km 187 km 181 km 218 km 65 km 172 km 200 km 31 km 115 km
stieg von den Radprofis einmal mehr vollen Einsatz abverlangen. Die schmale Straße auf auf den Col de Portet ist sogar noch etwas steiler und länger als nach Alpe d'Huez hinauf. "Das ist ein Riese", erklärt Tour-Chef Prudhomme. Schicksal am Tourmalet Der härteste Tag der Tour de France ist aber vermutlich die 19. Etappe von Lourdes nach Laruns in den Pyrenäen. Am drittletzten Tour-Tag warten nämlich
7.07.2018 8.07.2018 9.07.2018 10.07.2018 11.07.2018 12.07.2018 13.07.2018 14.07.2018 15.07.2018 16.07.2018 17.072018. 18.07.2018 19.07.2018 20.07.2018 21.07.2018 22.07.2018 23.07.2018 24.07.2018 25.07.2018 26.07.2018 27.07.2018 28.07.2018 29.07.2018
noch die klassischen Pässe Tourmalet, Aspin, Soulor und Aubisque mit insgesamt 4’700 Metern Höhendifferenz. Auf 200 Kilometern schlängeln sich die Fahrer über die Gipfel und beginnen gleich mit dem schwierigsten: dem Col du Tourmalet. Der Sieg der Tour de France 2018 könnte sich an diesem Tag entscheiden. Wieder Teamzeitfahren Seine Vorteile im Zeitfahren helfen dem
amtierenden Titelverteidiger Chris Froome vom Team Sky nur auf 66 Kilometern im abwechslungsreichen Tourprogramm: Zum einem beim Mannschaftszeitfahren auf der dritten Etappe über 35 Kilometer, das erstmals seit 2015 wieder bei der Tour ausgetragen wird, und beim Einzelzeitfahren allein gegen die Uhr am vorletzten Tag über 31 Kilometer im hügeligen französischen Baskenland auf der Strecke nach Espelette mit einigen steilen Rampen. Le Tour für Jedermann Auf der „L’Etape du Tour“ werden auch im kommenden Jahr wieder etwa 15’000 Hobbyradfahrer erwartet. Sie werden vor den Profis die 10. Etappe testen und sich bereits am 8. Juli auf dem Weg von Annecy nach Le GrandBornand verausgaben. Nicht weniger als 4’000 Höhenmeter, inklusive des Anstieges zum Plateau des Glières über sechs Kilometer und durchschnittlich über elf Prozent Steigung lassen diesen Tag zur besonderen Herausforderung für die Jedermänner werden.
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TransTirol BikeRallye goes Slovenia Von 1. – 7. Juli 2018 geht die nächste TransTirol BikeRallye über die Bühne. Diesmal verlassen wir Tirol und machen Station in Slowenien. Ergänzt wird die gut 300 Kilometer lange Runde, bei der es etwa 10’000 Höhenmeter zu bewältigen gilt, durch kurze Abstecher nach Italien und Österreich. Inmitten der Karnischen und Julischen Alpen werden wir ein einzigartiges Mountainbike Abenteuer erleben. Die Landschaft ist einsam, abwechslungsreich und wild – die Wege sind nicht angelegt oder speziell für den Bike-Sport adaptiert. In den Bergen und Wäldern Sloweniens muss man sich die Trails erarbeiten. Wurzeln, grobe Steine, der ein oder andere umgestürzte Baum – diese Hindernisse gilt es zu überwin-
den. Der Lohn für die Mühen liegt in der unberührten Natur. Zum Teil hat man das Gefühl, als erster Mountainbiker unterwegs zu sein – die Spuren, die man aus den klassischen Revieren in Tirol kennt, sind hier kaum vorhanden. Die TransTirol BikeRallye 2018 ist eine Entdeckungsreise durch die Bergwelt des Triglav Nationalparks und das traumhaft schöne Sočatal. Unvergessliche Mountainbike-Momente sind garantiert. Etappenrennen ohne Zeitnahme Als Teilnehmer der Trans Tirol Bike Rallye erwartet dich Qualität in allen Bereichen: du fährst mit Startnummer, genießt am Start und im Ziel die für
Rennen typische Atmosphäre – das Ganze aber ohne jeden Zeitdruck. Es besteht die Möglichkeit, sich einem der Guides, die in unterschiedlichem Tempo unterwegs sind, anzuschließen und somit die Konzentration auf Landschaft, Panorama und Trail-Genuss zu lenken. Wer lieber ganz für sich oder gemeinsam mit Freunden die einzelnen Etappen bzw. Streckenabschnitte in Angriff nehmen möchte, nutzt die Beschilderung, Streckenbeschreibung und/oder GPS-Daten, um den Weg zum nächsten Zielort zu finden. Um dein Gepäck brauchst du dir keine Gedanken machen. Transportlogistik für Gepäck, Werkstattwagen, Mechaniker, Ersatz- und Testbikes werden gleich bei der Anmeldung mitgebucht.
Ausgesuchte Hotels mit guter regionaler Küche sorgen für eine gute Regeneration zwischen den Etappen. Nach 5 Etappen, unzähligen neuen Eindrücken und Bike-Erlebnissen erwartet die Teilnehmer, Guides und Veranstaltungsteam eine tolle Abschlussfeier mit Tombola in Kranjska Gora. Am letzten Tag gibt es statt einem mühseligen Rücktransport eine sehr schöne Schluss-Etappe rund um den slowenischen Ausgangsort. Mehr Infos unter www.transtirol-bikerallye.com
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Christopher Froome
Ist er der nächste 5-fache Tour de France-Sieger? Jacques Anquetil ist fünffacher Tour-Sieger. Eddy Merckx ist fünffacher Tour-Sieger. Bernard Hinault ist fünffacher Tour-Sieger. Miguel Indurain ist fünffacher Tour-Sieger. Nun will auch auch Chris Froome, Sohn britischer Eltern aus Kenia vom Team Sky den höchsten Radsportgipfel erklimmen und zum fünften fünffachen Tour de France Sieger avancieren. Fast im Vorbeigehen will er zuvor noch die Giro d´Italia gewinnen. von Henning Heilmann
hris Froome hat sich hohe Ziele gesetzt. 2018 will er die Reihe fünffacher Sieger der Tour de France, welche Mitte der sechziger Jahre bei Jacques Anquetil begann, um ein neues Kapitel erweitern. Zusätzlich tritt Froome 2018 beim Giro d´Italia an. Ein Blick darauf, wem zuletzt das seltene Kunststück gelang, den Giro d´Italia und die Tour de France im selben Jahr nacheinander zu gewinnen, führt wieder zu den fünffachen Tour de France Siegern: Anquetil hat Giro und Tour im gleichen Jahr gewonnen (1964), Merckx (1970, '72), Hinault (1982, '85) und Indurain (1992, '93) ebenfalls. Mit diesen Legenden will Froomes gleichziehen.
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Nach dem Giro die Tour Die Giro d´Italia ist nichts ganz neues für Chris Froome, 2009 wurde er 36., daraufhin engagierte ihn Sky Procycling. Beim Giro 2010 wurde er disqualifiziert: Er hatte sich von einem Kraftrad ziehen lassen. Doch er kehrte fulminant zurück: Zweiter bei der Vuelta Bilder: Christopher Froome auf der Tour de France 2013, die er damals erstmals gewann. Nun will er den 5. Sieg.
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nichts mit „the past“ oder mit „Lance“ zu tun. Sein Titel werde auch „in zehn, in zwanzig Jahren Bestand haben“, versicherte er.
2011, zweiter bei der Tour de France 2012 als „Edelhelfer“ von Toursieger Bradley Marc Wiggins – er hatte den Radsport-Olymp erklommen. Ein Jahr später war es dann soweit: Christopher Froome ging erstmals als Sieger der Tour de France 2013 hervor. Es folgten die drei Toursiege 2015, 2016 und 2017. Husten- oder Hilfsmittel? Ende 2017 verblasste der Stern des
bislang sauberen Chris Froomes etwas, als er auf der Giro d´Itala positiv auf eine unzulässige Dosis Salbutamol getestet wurde. Nach Guardian und Le Monde wurde das Doppelte der zulässigen Dosis des Asthma-Mittels gemessen. Froomes begründete dies mit verschlimmertem Asthma. Salbutamol wirkt als Medikament gegen Asthmabeschwerden gegen Atemnot, indem es die Bronchen entspannt. Ein Nebeneffekt ist seine anabole Wirkung. Froome verspricht, seine Siege haben
Wie schwer wird 2018? 2018 wird für Froomes kein leichtes Jahr. Ob ihm heuer der fünffache Toursieg bei der Tour de France (7.-29. 07.2018) gelingt, ist aus mehreren Gründen fraglich. Erstens ist die Streckenführung der Tour mit Kopfsteinpflaster (Froomes stürzte hier 2014) und nur einem Einzelzeitfahren alles andere als auf den Briten zugeschnitten. Zweitens werden ihm die über 3’500 Kilometer der Giro d´Italia sechs Wochen zuvor noch in den Knochen stecken. Drittens schläft auch die Konkurrenz nicht. Da ist zum einen der Vorjahreszweite Rigoberto Uran, der kolumbianische Angreifer aus den Anden, wieder ein ernsthafter Rivale, der in Topform ist. Auch gegen den ebenfalls starken kolumbianischen Bergfahrer Nairo Quintana und gegen das Allroundtalent Romain Bardet muss sich Froome auf einigen bislang unbekannten Bergen durchsetzen. Das wird ein schwieriges Unterfangen
werden. Zumal auch die Fans am Strassenrand kaum für den eloquenten Briten ticken. Was aber dem Radprofi, solange er an die Form der Vorjahre anknüpfen kann, egal sein wird. Saisonstart wechselvoll Doch zuletzt haperte es gerade daran: Bei der Andalusien-Rundfahrt ist Froomes zuletzt ohne Sieg geblieben. Der wegen der Salbutamol-Affäre noch immer im Blickfeld stehende Fahrer kam auch im abschliessenden Einzelzeitfahren mit 27 Sekunden Rückstand auf seinen Teamkollegen David de la Cruz nur auf Rang elf. Bis zum Giro d´Italia sind nur noch gut zwei Monate Zeit, sechs Wochen später steht schon die Tour de France an. Ob Froomes ambitionierte Pläne 2018 aufgehen, wird sich spätestens beim Einzelzeitfahren zur Giro-Eröffnung im
heissen Israel, in der glühenden Sonne Siziliens, beim anstrengenden Aufstieg nach Alpe d´Huez oder beim Einzel-
zeitfahren am vorletzten Tag der Tour de France zeigen.
Persönlicher Steckbrief Name Chris Froome
Körpermasse 186 cm, 66 kg
Spitzname Froomey / Froome Dawg
Team Sky
Geburtsdatum 20.05.1985
Zivilstand Verheiratet mit Michelle Cound
Grösste Erfolge 2017 Vuelta a Espana - Sieger 2017 Tour de France – Sieger 2016 Vuelta a Espana - Zweiter 2016 Tour de France – Sieger 2015 Tour de France – Sieger 2014 Vuelta a Espana - Zweiter 2013 Tour de France – Sieger 2012 Vuelta a Espana - Vierter 2012 Tour de France – Zweiter 2011 Vuelta a Espana - Zweiter
Beruf Radprofi
Links www.chris-froome.com
Geburtsort Nairobi Nationalität Grossbritannien
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Radsport 2018
Die Highlights des Jahres Neben der Tour de France sind auch die übrigen Radsportklassiker und Grand Tours 2018 mit harten Nüssen und Raffinessen gespickt: Die Highlights und Favoriten. von Henning Heilmann
evor sich die weltweite Radelite im Juli 2018 wieder durch Frankreich kämpft, stehen noch einige Frühjahrsklassiker auf dem Programm. Auf den Grand Tours erwarten die Radprofis Etna, Tourmalet, Alpe d'Huez, Andorra und vieles mehr. Was den Sportlern bevorsteht und was die Highlights sind, zeigt der Überblick.
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Frühjahrsklassiker Es geht los mit dem Klassiker Mailand San Remo am 17. März 2018, noch immer das längste Eintagesrennen im Radsport. Die über 290 Kilometer an der italienischen Riviera können zumeist die Sprinter für sich entscheiden. In der Vorjahresausgabe ging Kwiatkowski vom Team Sky als Sieger des packenden Rennens hervor. Neben
ihm sind auch John Degenkolb (TrekSegafredo) sowie Alexander Kristoff (UAE Team Emirates) als frühere Sieger beim Sprintklassiker am Start. Michael Matthews (Sunweb), Gewinner des grünen Trikots 2017, ist ebenso mit dabei. Auf dem Kopfsteinpflasterkrimi ParisRoubaix am 8. April 2018 können sich
Fahrer auf die schwierigen Pflastersteinpassagen auf der Tour de France vorbereiten. Die „Hölle des Nordens“ war schon mal ein gutes Pflaster für John Degenkolb, der nach auskurierter Lungenentzündung frisch erholt in die neue Saison startet. Der Thüringer zählt neben Greg van Avermaet (BEL) und Mathew Hayman (AUS), die in den Vorjahren den Sieg einfuhren, zum Kreis derer, die am 15. Juli 2018 die neunte Etappe der Tour de France nach Roubaix für sich entscheiden könnten. Nur drei Wochen vor der „Tour“ wird nach weit über tausend Kilometern durch die Schweizer Berge in Bellinzona die Tour de Suisse (9.-17. Juni 2018) entschieden. Gute Aussichten aufs Siegertreppchen haben die Vorjahressieger Miguel Ángel López (Astana, Kolumbien) und Simon Špilak (Katusha Alpecin).
Die Grand Tours Wer hat die besten Trümpfe bei den drei „Grand Tours“? Auf dem Giro d`Italia (4.-27. Mai 2018) tritt Chris Froomes spektakulär an. Der viermalige Tour-de-France-Sieger peilt seinen
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einzigen noch fehlenden Sieg bei einer der Grand Tours an. Der Giro ist natürlich auch ein Heimspiel für Vicenco Nibali (Bahrain-Merida). Statt dem „Hai von Messina“ könnte aber wieder der amtierende Zeitfahrweltmeister Tom
Dumoulin (Sunweb) aus den Niederlanden ganz oben vom Treppchen winken. Der Startschuss fällt erstmals ausserhalb Europas: Am 4. Mai 2018 startet in Jerusalem der 101. Giro d'Italia über 3’546,2 km - über 200 km länger als die Tour de France.
Im Juli (7. bis 29. Juli 2018) steht mit der Tour de France der Jahreshöhepunkt auf dem Programm, die 21 Etappen umfassen rund 3’330 Kilometer und nach zwei Jahren steht erstmals wieder der legendäre Anstieg auf Alpe d’Huez für die Fahrer an. Auch das Kopfsteinpflaster von Roubaix
zählt heuer zu den Tücken der „Tour“. Chris Froomes wird noch einmal alles geben, seinen fünften Toursieg einzufahren und sich damit in die ewige Bestenliste der Toursieger einzureihen. Im Spätsommer steht mit der Vuelta Espana im September die letzte
Grand Tours 2018 Tour de France (105. Ausgabe) Etappen: Datum: Länge: Länder: Start: Ziel: Teams: Homepage:
21 7. – 29. Juli 2018 3’329 km Frankreich / Spanien Noirmoutier-en-l’Île Paris 22 www.letour.fr
Giro d´Italia (101.Ausgabe)
„Grand Tour“ auf dem Programm. Heuer führt die Spanienrundfahrt über rund 3271 Kilometer. Fünf schwere Bergetappen und zwei Einzelzeitrennen stehen auf dem Programm, mit 19 neuen Start- und Zielorten hält die Rundfahrt viele Überraschungen bereit. Im Vorjahr konnte Chris Froome das Rennen für sich entscheiden, nach der Salbutamol-Affäre wird der Toursieger aber heuer nicht auf der Vuelta antreten. Dies macht den Zweiten Vicenco Nibali zu einem Favoriten der Spanienrundfahrt.
Die WorldTour besteht auch 2018 aus den 18 Mannschaften, die schon im Vorjahr die erste Liga des Radsports bildet. Angeführt wird die Mannschaftswertung derzeit von MicheltonScott, Quick-Step Floors und BMC, die Nationen führen Frankreich vor Italien und Belgien an. 2018 wird wieder ein spannendes Jahr im Radsport.
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Etappen: Datum: Länge: Länder: Start: Ziel: Teams: Homepage:
21 4. – 27. Mai 2018 3’546 km Israel / Italien Jerusalem Rom 19 www.giroditalia.it
Vuelta a Espana (73.Ausgabe) Etappen: Datum:
21 25. August – 16. September 2018 Länge: 3’271 km Länder: Spanien, Andorra Start: Malaga Ziel: Madrid Teams: 22 Homepage: www.lavuelta.com
Tom Dumoulin
Will den Giro und die Tour de France 2018 gewinnen Nach seinem heroischen Sieg am Giro d’Italia 2017, mit welchem er als erster Niederländer einer der grossen drei Radrundfahrten (Giro, Tour de France, Vuelta) gewinnen konnte, strebt der amtierende Weltmeister im Einzelzeitfahren erneut den Sieg des Giro d’Italia 2018 an. Zudem peilt er den Sieg der Tour de France an, was Christopher Froomes Plänen zuwiderlaufen dürfte. Da dürften auch Vincenzo Nibali und Nairo Quintana ein Wörtchen mitreden wollen.
Peter Sagan
Holt er den 4. WM-Titel? Selbst der Teammanager Ralph Denk seines aktuellen UCI Teams Bora Hansgrohe wettete, dass er den 3. WM-Titel in Bergen/Norwegen im Herbst 2017 nicht holen würde und verlor prompt. Ja, seine legendären Sprints, seine unbändige Kraft und seine Entschlossenheit haben sich entschieden, Gold zu holen. Doch das aktuelle frische Glück als Vaters seines erst gerade auf die Welt gekommenen Sohnes Marlon ist im Moment wichtiger als der ganze Radzirkus. Er überlegt auch, die Frühjahrsklassiker 2018 auf der Seite zu lassen, um mehr Zeit mit seiner Frau und Söhnchen Marlon in Monaco zu verbringen. Obwohl Experten meinen, dass ihm die Weltmeisterschaftsstrecke in Innsbruck diesen Herbst nicht unbedingt liegen sollte, steht er dennoch als ein klarer Favorit fest. Sollte er im Herbst an den Start gehen, ist mit der 4. Goldmedaille zu rechnen.
Greg van Avermaet
Belgisches Klassiker-Ass Als Sprinter hat sich der 33-jährige Belgier erstmals bei der Tour de France 2015 einen Namen gemacht. Damals konnte er sich gegen Peter Sagan durchsetzen und gewann die 13. Etappe. Seine Stärke bei den Eintagesrennen und kleinen Rundfahrten stellte er als dritter der Flandernrundfahrt und Paris Roubaix, sowie als Sieger der Belgienrundfahrt unter Beweis. 2016 war für ihn ein denkwürdiges Jahr, als er die Goldmedaille beim Strassenrennen an der Olympiade 2016 in Rio de Janeiro gewinnen konnte. Zusammen mit dem Dänen Jakob Fuglsang fuhr er damals zu Rafał Majka auf, der die letzten 10 Kilometer alleine zurückgelegt hatte. Dieser Sieg beflügelte seinen Siegeswillen für das folgende Jahr, in welchem er mit Siegen an verschiedenen Rundfahrten – Paris-Roubais, Gent - Welvegem etc. – glänzen konnte, was ihm schlussendlich den Titel „Bester UCI Fahrer der World Tour“ vor Chris Froom einbrachte. Auch er ist ein Kandidat für den Gewinn der Strassenradweltmeisterschaften in diesem Jahr.
Jenny Rissveds
braucht eine Pause vom Profi-Radsport Das war eine der unüblicheren Medienmitteilungen, die uns Ende Februar erreicht hat. Jenny Rissveds, MTB-Olympia-Siegerin 2016 und U-23 Weltmeisterin hat offensichtlich genug, sie braucht eine Pause. Nach dem sensationellen Jahr 2016 kamen 2017 zu viele Belastungen auf sie zu, der Tod ihrer beiden Grossväter und der nie endende Streit zwischen den Ausrüstern ihres Teams Scott und des schwedischen Nationalteams, was offensichtlich dazu führte, dass sie nicht an die WM 2017 reiste. Nun hat sie den Vertrag mit ihrem ehemaligen Team Scott-Sram nicht mehr verlängert: „Ich werde mich nicht vom Radsport zurückziehen, doch ich brauche jetzt Zeit, um mich zu erholen, um stark wieder zurück zu kommen”, schreibt sie auf ihrer Facebook-Seite. Man kann den Eindruck gewinnen, dass die Sponsoren und Ausrüster zu rücksichtslos und zu unsensibel mit der zarten Frau umgegangen sind.
Jordan Sarrou
Der kommende MTBStar aus Frankreich? Der Name wird Vielen gar nicht geläufig sein. Wenn man an Franzosen im Mountainbike-Sport denkt, fällt zuerst der Name Julien Absalon, seines Zeichens Doppel-Olympiasieger und seit über einem Jahrzehnt an der Weltspitze. Die Franzosen sind ganz schön stark geworden. Drei der Top-10-Fahrer 2017 stammen aus Frank-reich. Die Nummer 2 der UCI Weltrangliste 2017 war der genannte Sarrou, der für das Team KMC-EKOISRSUNTOUR (KES) fährt. Zu Hause häufig die Nummer 1 hat er sich 2017 auch im Weltcup fast immer unter die Top-10 gekämpft und 2018 beginnt mit Platz 1 und 2. Klar, dass man den jungen Franzosen im Auge behalten sollte.
Alejandro Valverde
WM vor Tour de France Der Spanier Alejandro Valverde verzichtet auf einen Start an der Tour de France 2018. Er sieht sich nicht unter den Favoriten und sein Movistar-Team kann auch ohne ihn gewinnen. „Ich werde mich dem Giro, der Vuelta und der WM widmen", sagte Valverde. Der 37-Jährige war 2015 Dritter der Tour de France gewesen, 2017 aber hat er sich im Auftakt-Zeitfahren bei einem Sturz eine schwere Knieverletzung zugezogen. Für die auf bergigem Terrain ausgetragene WM 2018 in Tirol werden Valverde gute Chancen eingeräumt. Er hat zwar schon sechs WMMedaillen, aber noch keine in Gold.
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Pinarello Nytro
Superleicht & Superschön Rennräder müssen leicht sein, schliesslich sind sie dazu geschaffen, um höchstmöglichen Speed auf der Strasse zu entwickeln. Dabei ist die Minimierung des Gewichtes eine wichtige Voraussetzung dafür. Gerade diese Gewichtsproblematik stand der Konstruktion und Vermarktung von Rennrädern mit Elektromotoren bisher im Wege. Nun hat es die Rennstallschmiede Pinarello aus dem italienischen Treviso geschaffen, ein LeichtgewichtE-Rennrad zu konstruieren und dies mit seinem unverkennbaren Design gepaart. von Rolf Fleckenstein
ie Idee, ein Elektro-Rennrad auf den Markt zu bringen, ist nicht neu. Die Idee existiert praktisch seit dem Zeitpunkt, als man begann, Bikes mit Elektromotor auszustatten und als E-Bikes zu verkaufen. Viele haben sich daran versucht, überzeugen konnte jedoch keines der bisherigen E-Rennräder.
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Grund dafür ist der innere Widerspruch zum Konzept des Rennrades. Rennräder wurden geschaffen, um Höchstgeschwindigkeiten mit einem Fahrrad zu erzielen. Dazu müssen sie leicht sein, am liebsten ultraleicht - ein paar wenige Kilos leicht - und sie müssen so konstruiert sein, dass man alles aus dem Rad herausholen kann. Genau das aber sind E-Bikes nie. Alleine schon wegen des Elektromotors sind die Fahrräder bereits einige Kilo schwerer, Minimalgewicht ist eine Utopie. Und dann gab es wahrscheinlich noch kaum ein Rennrad, das mit einem Motor für 45 km/h ausgestattet war. Die gesetzliche Vorschriften bezüglich Beschilderung, Rückspiegel, usw. scheinen abzuschrecken. Zudem muss man zugeben, dass bisher produzierten E-Rennräder nie und nimmer an das schlanke sportliche Design der Rennräder herankam, denn ein schlankes Rennrad mit Klotz am Unterrohr ist eben nicht schlank und sportlich. Man konnte es drehen und wenden, wie man wollte, glücklich werden, konnte man noch mit keinem der bisherigen Modelle. Pinarello: Starkes Design Nun hat sich kein Geringerer als der italienische Rennstall Pinarello mit der Aufgabe befasst. Diejenigen, denen der Name Pinarello tatsächlich nichts sagt, seien darauf verwiesen, das der italienische Hersteller aus dem venezianischen Treviso das Team Sky der UCI World Tour mit Rennrädern austattet, mit denen Christopher Froome und seine Teamkollegen über die Ziellinie flitzen. Auch wer sich nicht für Renn-
räder interessiert, wird von dem sagenhaften Design eines Pinarello-Rennrades begeistert sein. Pinarello Nytro Es verwundert also nicht sonderlich, dass Pinarello mit seinem neuen eRoadModell Nytro das bisher schönste Rennrad mit Elektromotor gebaut hat. Der italienische Hersteller will damit Kunden ansprechen, die davon träumen eine Rennrad-Tour zu unternehmen, sich aber nicht fit genug dazu fühlen. Aufstiege sollen leichter werden, Abfahrten sicher bleiben. Das Ziel war es, ein E-Rennrad mit 15 kg Gewicht zu kreieren, doch erreicht wurden 13 kg. Pinarello wollte keine Kompromisse machen und verwendete die T700 High End Carbon Faser, aus welcher der Rahmen besteht. Die Winkel der Gabel und die Geometrie etnspricht denen aller Pinarello Bikes, es ist deshalb ein eichtes Superbike. Deshalb ist es auch so agil und präzise wie jedes andere Pinarello Bike. Die 160 mm grossen Scheibenbremsen garantieren sicheren Halt. Was die Motorisierung anbelangt hat Pinarello auf das System des Münchner Startup-Unternehmens Fazua zurückgegriffen, dessen Bestandteile praktisch ohne Kabel auskommen und damit die perfekte Optik des E-Rennrades unterstützen. Das System besteht aus einem kleinen Tretlagermotor mit 60 Nm und einem Akku mit 252 Wh - das ist nicht allzu viel, reicht aber bis zu 60 km - der in eine Schiene eingesetzt wird und damit das Antriebspack bildet, welches ans Unterrohr montiert wird. Mit einem Klick kann das Antriebspack entnommen und leicht wieder eingerastet werden. Mit dem Remote-Button am Lenker kann man einfach drei Unterstützungsstfen wählen: Bei Breeze leuchten die Farben grün und es stehen 125 Watt zur Verfügung, bei River leuchten die Anzeige blau und der
Motor leistet 250 Watt und leuchtet es pink, so liefert der Unterstützungsmodus Rocket 400 Watt Leistung. Der kleine Fazua Evation Motor sorgt für einen minimalen Eingriff ins Design und liefert ausreichend Leistung. Das Gewicht von 4.7 Kilo schlägt dafür zu Buche und bei längeren Touren wird’s eng mit dem kleinen Akku, da muss zur Not ein Reserve-Akku - angeblich nur 1.2 kg - mit. Mit dem Nytro hat Pinarello das schönste Rennrad-Pedelec auf die Strasse gezaubert mit dem typischen Design und Fahrverhalten eines Pinarello Rennrades. Das Highend-Karbon-E-Rennrad
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hat aber auch seinen Preis: In Deutschland und Ösaterreich ist das Nytro für 6’500 Euro zu haben, in der Schweiz für 7’800 Schweizer Franken. Das Nytro ist das Highlight des Jahres unter den E-Rennrädern und sicherlich das schönste aller je gebauten ElektroRennräder dieser Welt. Damit geht ein neuer Stern am E-Bike-Himmel auf. Seine Leichtigkeit und seine Schönheit könnten dazu führen, dass E-Rennräder erstmals von Kunden ernst genommen werden und eine E-Rennrad-Welle ihren Anfang nähme.
Die Colag AG bringt die untergegangenen Schweizer Radmarken Cilo und Allegro wieder auf den Markt
„Cilo“ und „Allegro“ erleben ein Revival! Hier blutet das Herz jedes Patrioten und Nostalgikers beim Anblick des neuen Cilo Rennrades „Swiss Racer” im Stil, wie man es in den 70-er Jahren baute und kannte. Damals gab es keine Mountainbikes oder E-Bikes. Rennräder waren der Hipe. Mit dem Erwerb der Marken Cilo und Allegro holen die beiden Macher Alex Müller und Alex Faddoul ein Stück Schweizer Radgeschichte in die Gegenwart zurück und erwecken sie wieder zum Leben. Sie treffen damit jeden Schweizer RadNostalgiker mitten ins Herz. Sie haben damit aber auch eine schwere Bürde auf sich geladen, denn die einstigen Vorzeigemarken wollen an ihre ruhmreiche Zeit anschliessen. Werden sie richtig in den modernen Markt eingeführt, wird aus dem Revival ein voller Erfolg. von Rolf Fleckenstein
Bild: Das Modell „Swiss Racer” von Cilo ist ein Hingucker. Das Vintage-Modell mit handgefertigtem Stahlrahmen aus der Schweiz ist schlicht der Hammer!
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1952
Bilder: Cilo im Zeitvergleich, oben das Cilo des legendären Schweizer Radrennfahrers Hugo Koblet anno 1952 und unten das Modell „Swiss Racer” aus der aktuellen Cilo-Palette 2018
2018
Bilder: Das sind die beiden Macher, Alex Müller, links, und Alex Faddoul, rechts, welche mit ihrer Firma Colag AG die beiden Marken Cilo und Allegro wieder zum Leben erweckt haben.
as sind schon zwei Typen, die beiden Alex, die mit Ihrer Firma Colag AG seit Jahren Fahrräder und E-Bikes in die Schweiz importieren. Und sie sind ein tolles Team, die sich gut ergänzen, zum einen Alex Müller, der Ruhigere von beiden, der gestandene Jurist geht mit Sorgfalt und Bedacht an eine Sache, prescht nicht einfach drauf los, sondern überlegt sich immer gut, was er tut, und hat ein gutes Gespür für Chancen und Trends, und zum anderen Alex Faddoul, der Extrovertiertere von beiden, der stets offen, aktiv und umtriebig ist, immer am Telefon hängt und immer daran ist, mit viel Energie und Sympathie, neue Geschäfte an Land zu ziehen, neue Kunden zu gewinnen und das Geschäft voranzubringen. Es sind zwei echte Charaktertypen. So waren sie, als ich sie vor sechs Jahren traf, als sie die E-Bikes von Saxonette in der Schweiz auf den
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Markt brachten und so sind sie noch heute. Cilo & Allegro erleben ein Revival In der Zwischenzeit hat sich einiges bewegt, aus dem damaligen Importeur einer E-Bike Marke ist nun auch ein Fahrrad-Hersteller geworden, der mit einem kleinen, aber tollen Markenportfolio im Markt auftritt und Bikes und E-Bikes selbst herstellt und in der Schweiz vertreibt. Eines der packendsten Geschichten ist die Übernahme der legendären Schweizer Fahrradmarken Cilo und Allegro. Zugegeben man muss schon einige Jahre auf dem Buckel haben, aber wer in den 70-er Jahren gelebt hat, kennt die Marke Cilo. Sie war die Fahrradmarke schlechthin in der Schweiz. Radlegende Hugo Koblet hat auf Cilo den Giro d’Italia gewonnen – es wird einem fast ein wenig wehmütig ums Herz.
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Auch weitere bekannte Radrennfahrer der jüngeren Vergangenheit wie z.B. Beat Breu oder Tony Rominger haben mit ihr grosse Siege errungen. Die Marke hatte früher eine Bekanntheit und Akzeptanz in der Schweiz, wie man es heute gar nicht mehr kennt, und doch, so sagt mir Alex Müller, dass „7% aller Schweizer die Marke Allegro heute noch kennen und die Marke Cilo kennen sogar noch mehr Menschen in der Schweiz“. Insbesondere darf man dabei nicht vergessen, dass es in der Schweiz der 70-er Jahre keine Bikes aus den USA oder Asien gab. Es existierten noch keine Mountainbikes oder E-Bikes wie heute, sondern ein schweres Stahlrahmen-Velo war Standard und Rennvelos waren etwas Faszinierendes, das nur wenige coole Typen fuhren. Die Schweizer Marken waren damals angesehen und marktbeherrschend. Die Marktsituation, die wir heute haben, kannte man
damals nicht. Dass die beiden Macher aus Zürich diese Marken wieder zum Leben erwecken und ihnen ein Revival ermöglichen, trifft ins Innere jedes Schweizer Patrioten und jedes Schweizer Radnostalgikers, denn das weckt die eigene Geschichte, weckt Erinnerungen an unsere Kindheit, es ist ein Stück Schweizer Radgeschichte und Radvergangenheit. Gerade das neue Vintage-Rennvelo-Modell „Swiss Racer“ von Cilo mit den Schuhschlaufen und den Schalthebeln, die direkt am Unterrohr/Rahmen angebracht sind und die auch zur damaligen Zeit nie wirklich bequem zu bedienen waren, gefällt nicht nur aber ganz besonders jedem Nostalgiker. Es spricht eine ganze Generation an! Die beiden Alex holen ein wichtiges Stück Schweizer Radgeschichte in die Gegenwart zurück! Weshalb hat man die legendären Radmarken Cilo & Allegro erworben? Mit einer einzigen Marke hatten Alex Müller und Alex Faddoul vor über sechs Jahren begonnen, der Marke Saxonette, die sie in die Schweiz importierten. Allein mit einer importierten Marke waren sie jedoch für den einen oder anderen Grosshändler damals zu uninteressant. Zudem wurde die Zusammenarbeit komplizierter und aufwendiger, nachdem die Marke Saxonette an die Chinesen verkauft wurde. Mit dem Ziel, das eigene Portfolio an Marken und Modellen auszubauen, stiess man bei der Recherche auf die Marke Allegro, die in den 80-er Jahren unterging und verkauft wurde und die sie erwerben konnten und prompt erwarben. Und fast im gleichen Atemzug gelang es, die Marke Cilo zu gewinnen, die anno 2002 in Konkurs geriet und vom Markt unrühmlich verschwand. Nun war das Marken-Portfolio wertvoll ausgebaut. Doch so ausnahmslos kühl und rational berechnend, wie die Überlegungen und Hand-
lungen im ersten Augenblick gegen aussen hin scheinen, ist es, glaube ich, gar nicht. Besonders Alex Müller zeigt hier klar Emotionen. Der imposante ZweiMeter-Mann wirkt gegen aussen manchmal fast ein bisschen steif, doch in seinem Innern lodert viel Leidenschaft und eine herzliche, feinfühlige nostalgische Seele. Das sieht man an seinem sehr einzigartig eingerichteten Büro, in welchem sich neben modernen Büromöbeln auch ein grosser Bosch-Kühlschrank aus den 50er Jahren wiederfindet, Ventilatoren aus den 30-er Jahren, die er gesammelt hat, oder historische Skulpturen aus Afrika. Die Welt und die Geschichte der Menschheit berühren ihn und ganz besonders die Schweizer Geschichte, das spürt man auch deutlich, besonders wenn er über Cilo spricht und daran erinnert,
„Rennfahrer wie Hugo Koblet waren Volkshelden!” Alex Müller dass Hugo Koblet 1950 auf einem Cilo-Rennvelo den 33. Giro d’Italia gewonnen hatte: „Das waren Volkshelden!“ donnert er raus und haut mit der Faust auf den Tisch, als wollte er
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sagen, „so etwas darf man doch nicht vergessen!“. Bei allem rationellen Kalkül, das hinter dem Revival der legendären Schweizer Radmarken angeblich steht oder stehen soll, verbirgt sich also auch sehr viel persönliche Leidenschaft für die Schweizer Radgeschichte. Das wird eindeutig, als er im weiteren Verlauf des Gespräches gesteht: „Ja, wir wollen die Geschichte wieder aufleben lassen!“ So etwas berührt. Was haben Cilo und Allegro zu bieten? Swiss Handmade zu Discount-Preisen Was nach aussen hin nach Retro ausschaut, ist heutzutage häufig genug auch billig gemacht. Ganz anders ist dies beim Modell Swiss Racer von Cilo und dies überrascht fast ein wenig angesichts seines moderaten Preises. Jeder Rahmen ist ein handgefertigtes Einzelstück, das von Wim Kolbs Rahmenbau in Zürich auf Auftrag gefertigt wird, also keine Massenware aus Asien, sondern Masskonfektion aus der Schweiz. Dabei handelt es sich um einen gemufften Stahlrahmen mit 56% gelötetem Silberlot gepaart mit einer gemufften Surley Stahlgabel und 28"Reifen. Dabei erlauben die modernen Komponenten eine 20-Gang-Schaltung im Unterschied zu den Modellen der 50-er, 60-er oder 70-er Jahre.
Angesichts der Tatsache, dass es sich um handgefertigte Rahmen aus der Schweiz handelt, muss man den Preis von CHF 2'990.00 schon fast als Discountpreis werten. Wer sich auf der Homepage von Cilo, www.cilo-bikes.ch, umschaut findet nebst dem einzigartigen Swiss Racer auch einen Retro Flitzer, zwei Citybikes ebenfalls mit handgefertigten Stahlrahmen von Wim Kolb, aber mit einem modernen Riemenantrieb ausgestattet, 8 Kindervelos und zwei E-Bikes. Bei Allegro ist man sogar schon deutlich weiter. Mit 10 E-Bike-Modellen in unterschiedlichsten Segmenten (Mountainbike, Citybike, Transportbike, Trekkingbike) bietet man Kunden eine grosse Auswahl an. Ganz besonders gut gefällt dabei die moderne "Invisible"-Linie mit den gut versteckten Akkus, die praktisch unsichtbar sind. Darunter gefällt zum einen das E-MTB im ultramodernen coolen Look oder das wunderschöne Modell "Invisible City" mit Tiefeinsteiger-Rahmen und den eleganten Farben Bronze, Silber oder Blau. Mit Preisen zwischen rund CHF 2000.00 - 3500.00 ist man klar preisgünstig und spricht automatisch eine sehr breite Zielgruppe an. Erhältlich sind die Bikes online unter www.allegro-bikes.ch oder bei den Händlern Veloloft in Zürich Kreis 3 (www.veloloft.ch), der auch Cilo verkauft, oder im Coop Bau & Hobby. Die Zukunft von Cilo und Allegro Solche bekannte Marken zu übernehmen und wieder auf den Markt zu bringen, bietet nicht nur viel Freude, sondern ist auch mit einem grossen Risiko behaftet, schliesslich verbinden die Kunden gewisse Erwartungen mit den Marken. Hier kann man schnell an Glaubwürdigkeit verlieren. Das alles braucht einen guten Riecher und das nötige Feingefühl, um den Geschmack der Gegenwart mit den
Werten, welche die Marken von damals verkörpern, zu verbinden. Genau deshalb gehen sie sehr bedacht vor, halten sich noch bedeckt und posaunen nicht alles raus, was sie planen. Nachdem sie mit Allegro ihre ersten Erfahrungen gemacht haben, wollen sie sich nun mehr Cilo widmen. Die Palette von Cilo soll sorgfältig und nachhaltig ausgebaut werden. „Jede Marke hat eine eigene Zielgruppe“, so Alex Müller, „und die Palette der Marke muss auf die Zielgruppe ausgerichtet werden.“ Cilo war als Rennvelo bekannt, doch der Zeit gemäss müssen nun sportliche E-Bikes auf den Markt. Gemäss Studien sollen in 10 Jahren 50% des Marktes aus Elektrovelos bestehen, diesem Trend müsse man sich anpassen. „Cilo muss E-Bikes bauen, aber sie müssen klassisch, sportlich, dynamisch und qualitativ hochwertig sein. Das braucht Zeit.“
„Cilo muss E-Bikes bauen, aber sie müssen klassisch, sportlich, dynamisch und qualitativ hochwertig sein” Alex Müller
Der weitere Ausbau des Marken-Portfolios Mit dem Kauf der Marke Simpel 2018 hat die Colag AG nicht nur ihr Portfolio weiter ausgebaut, sondern einen starken, finanzkräftigen Kunden an sich gebunden: Die Schweizer Armee. Die Militärvelos von heute sind Velos von Simpel. Die weiterzuentwickeln und den Unterhalt zu garantieren, ist eine der spannenden Aufgaben, mit denen sich die Colag die nächsten Jahre beschäftigen darf. Zusammen mit der Marke Zenith Bikes umfasst das
Portfolio nun stolze fünf Marken, womit die Importeure/Hersteller im Markt ein interessanter Partner für den Grosshandel sind. Die Zusammenarbeit mit den kleinen Detailhändlern ist noch kein Ziel. In einer Zeit, da immer mehr kleine Händler verschwinden, da die Ansprüche der Kunden an Händler immer weiter steigen und der Internethandel ebenfalls stetig zunimmt, ist es fragwürdig, Händler zu bedienen, die einen grossen Margenverlust bedeuten, grosse Lager nach sich ziehen und eine intensive Händlerbetreuung zur Folge haben. Weniger ist den Augen der beiden Macher einfach mehr. Dagegen betreiben sie mit dem „Velo-Loft“ im Zürcher Kreis 3 selbst ein kleines Ladengeschäft, in welchem sie ihr Portfolio anbieten und präsentieren können. Mit ihrem Modell „Swiss Racer“ von Cilo haben die beiden ins Mark jedes Rad-Nostalgikers und Patrioten getroffen, der die damalige Zeit, die Blütezeit von Cilo, erlebt hat. Das VintageModell gefällt auf Anhieb und sorgt für Aufsehen. Nun kommt die spannende Zeit, die vor den Machern liegt: Wie wird sich die Marke entwickeln und im Markt etablieren? Das weiss niemand, aber ich wünsche den beiden viel Glück und Durchhaltevermögen, denn die Marken verdienen eine würdige Wiederauferstehung. Viel Glück, ihr beiden Alex!
Assos 2018
stylish & funktionell Der Primus unter den Radbekleidungs-Herstellern, die Schweizer Marke Assos, fährt 2018 mit neuen Linien und neuen Artikeln auf. Nicht nur ihr spezieller Look fällt auf, sondern auch die kaum für möglich gehaltene Anzahl an Technologien, die in so einem Kleidungsstück steckt, überrascht und spricht für die bekannte Highend-Qualität von Assos. Auf den folgenden Seiten stellen wir einige Stücke der neuen Linien vor. von Rolf Fleckenstein
SS Jersey Mille GT
Schutz.Sonne.Kälte Auch im Sommer kann es morgens oder in den Bergen kühler sein, dann ist das Mille GT LS Jersey ein gute Alternative. Doch nicht nur bei langen Anstiegen oder unberechenbarem Wetter ist man auf der sicheren Seite, sondern auch der Sonnenschutz ist dank des UFP35 UV-Schutz hoch. Für das leichte Sommer-Trikot wurde das neueste Gewebe von Assos verwendet, das dehnbare und atmungsaktive Stripe Tex Type157. Der leichte Sommerstrick mit hohem Belüftungsgrad ist zudem antibakteriell gegen Geruchsbildung behandelt. Der durchgehende Reissverschluss ermöglicht es dem Fahrer, schnell und spontan das Outfit anzupassen. Dank den „Triple Ramp“-Konzepttaschen können die wichtigsten Gegenstände sicher und griffbereit verstaut werden. Mehr Schutz gegen Sonne, mehr Schutz gegen Kälte.
Mille GT Climajacket
Schlecht.Wetter.Schutz Bei schlechtem Wetter benötigen Radfahrer einen starken Schutz. Die neue MILLE GT-Thermojacke für den Frühling und Herbst wurde dafür konzipiert. Das von Assos entwikkelte „NoFrost”-Gewebe ist extrem wasserabweisend und windfest. Sie ist extrem leicht und einfach verstaubar. Damit sie leicht bleibt, hat man auf das Anbringen von Taschen verzichtet, dafür Schlitze angebracht, die den Zugriff auf die Taschen des Trikots ermöglichen. Der zweilagige Kragen und die Seitenpartien, die zur Erhöhung der Sichtbarkeit beitragen, erhöhen den Tragekomfort dieser Shell-Jacke.
Mille GT Windjacke
100%.Wind.Dicht Die Mille GT Windjacke ist für viele Radfahrer unverzichtbar, wenn sie auf eine Tour starten, schlieslich weiss man nie, ob das Wetter umschlägt. Die Vorderseite der Jacke besteht aus dem von Assos entwickelten „Foil Ultra”, einem winddichten, wasserabweisenden, leichten Gewebe aus 100% Polyamid. Die Seitenpartien sind dank Glossy-Gewebe sehr dehnbar und atmungsaktiv. Zusätzlich verbessert die zweilagige Kragenkonstruktion die Dehnbarkeit und den Komfort beim Radfahren. Die regularFit-Passform sorgt für angenehmen Tragekomfort, zudem lässt sich die Jacke dank ihres geringes Volumens ganz einfach in der Tasche verstauen.
Uma GT, Short Sleeve Jersey
Style.Funktion.Preis Das für Damen designte Sommeroberteil von Assos ist für lange Touren gedacht und sitzt dank ihrer regularFitPassform (zwischen racingFit und comfort-Fit) perfekt sowohl auf dem Bike als auch bei einem Halt in einem Café. Das „Type.112 Dual Tex”-Doppelgarn-Gewebe ist atmungsaktiv, widerstandsfähig, trocknet schnell und optimiert dank seiner offenen Struktur das FeuchtigkeitsManagement. Zudem ist das Jersey mit einem UDF30Sonnenschutz ausgestattet und verfügt über die odorControl-Technologie gegen Geruchsbildung. An den Rändern ist zusätzlich Aerofit eingebaut, ein weiches bequemes Kettengewebe, welches zusätzlich für Belüftung sorgt. Dank den „Triple Ramp“-Taschen bleiben wichtige Gegenstände während der Fahrt sicher verstaut. Dabei hat die Raddame Auswahl aus sechs Farben, die für CHF 119.00 zu haben sind.
Uma GT Half Shorts
Dehnbar.Leicht.Formbetont Die trägerlosen UMA GT Damen-Radshorts eignen sich am besten für Fahrten in angenehmen Witterungsbedingungen und werden aus von Assos entwickelten Type.439 Diadema-Gewebe hergestellt, das sich durch hohe Dehnbarkeit sowie hochgradige feuchtigkeitsableitende und Kompressionseigenschaften auszeichnet. Die UMA GT-Radshorts biete die perfekte Passform dazu trägt auch die besonders dehnbaren Bauchpartie bei, die mit aeroFit-Gewebe versehen ist. Die Shorts sind leicht, atmungsaktiv dank der goldenGate-Verfahrenstechnik formbetont.
SS Jersey Mille GT
Sonnenschutz.Atmungsaktiv Das hochwertige MILLE GT SS Sommer-Trikot besticht mit dem leichten, atmungsaktiven Stripe-Gewebe und der überarbeiteten Passform. Dieses Herren-Radtrikot ist für Hochleistungseinsatz in der warmen Jahreszeit bestimmt. Es bietet UPF35 UV-Schutz für lange Fahrten an der Sonne, uneingeschränkte Bewegungsfreiheit dank der regularFit-Passform und dank antibakterieller Behandlung die odorControl gegen Geruchsbildung. Die praktischen Taschen sind jetzt mit längeren Reflektorstreifen ausgestattet, um die Sichtbarkeit für andere Verkehrsteilnehmer zu erhöhen. Zudem kommt das renommierte „Triple Ramp“-Taschenkonzept von Assos zum Einsatz: Interne Nähte mit dezenter Patte schützen die Inhalte.
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Pendix oder Null Problemo Nachrüstsätze, die aus einem Fahrrad ein E-Bike machen, haben es nie geschafft, die Akzeptanz zu kriegen, wie es sich die Hersteller erhofften. Sinkende Preise und steigende Technologien bei den E-Bikes sind schuld daran, aber auch die Mängel früherer Systeme. Pendix liefert nun eine Erfolgsstory als Nachrüstkit, denn er macht einfach keine Probleme. von Rolf Fleckenstein
achdem sich vor bald zwei Jahrzehnten die ersten Erfolge im Verkauf von E-Bikes einstellten, kam parallel dazu sehr schnell die Idee auf, aus herkömmlichen Fahrrädern E-Bikes zu machen, indem man einen Elektromotor ans bestehende Fahrrad baute. Die kanadische Firma BionX war in diesem Bereich lange Zeit Pionier und Marktführer und man versprach sich viel davon. Die Importeure von damals applaudierten, denn die
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Bild: Der Pendix Kit mit Kurbel, Akku und Tretlager mit Motor, that’s it!
Menschen kauften blind drauflos einfach im Glauben, dass die Technologie schon halten würden, was die Verkäufer versprachen, doch gerade in den Anfängen des erblühenden E-BikeMarktes zeigten sich sowohl bei EBikes als auch bei Nachrüstkits klare Mängel. Hier einige Beispiele von Mängeln früherer Nachrüstkits: Der Motor schiebte weiter, wenn man bremste; der Motor startete, ohne dass man ihn gestartet hatte; der Zahnkranz kratzte laut; Einbauprobleme tauchten auf,
das eingebaute Rad lief nicht rund; die Leistung des Motors ging zurück, wenn er warm wurde; eine vernünftige Betriebsanleitung fehlte; das System fiel plötzlich und völlig unerklärlich total aus; die Batterie liess sich nicht mehr laden; die Batterieanzeige funktionierte nicht richtig; spätabends im Wald fiel plötzlich der Antrieb aus; die Achsen im Rad brachen; Wasser konnte das System leicht Schachmatt setzen, und, und, und... Soll ich weiterfahren?
Statt Fahrspass viel Ärger Im Prinzip war die Idee ja toll. Jeder hatte eigentlich irgendwo ein Rad stehen, das er vielleicht gar nicht mehr brauchen mochte, aber der Nachrüstkit versprach, das alte Rad aufzumöbeln und ein Funmobil daraus zu machen, doch der Schuss ging nach hinten los, wenn der Nachrüstkit statt Spass zu machen immer mehr Ärger bereitete. Das ist der klassische Fall einer Fehlinvestition! Darauf mag doch jeder verzichten. Pendix - easygoing Mit dem noch relativ jungen System von Pendix scheinen diese Probleme Geschichte zu sein, insbesondere wenn man dem frohlockenden Importeur aus der Schweiz Glauben schenken will. Geri Bugmann von der Rasant Gmbh im zürcherischen Affoltern am Albis schwärmt: "Wir haben nie Probleme mit dem Pendix. Das System ist solide gebaut, hält und fährt. Wir haben bis heute noch keine Schadensrückmeldungen oder Garantiefälle mit Pendix gehabt und das ist höchst erfreulich, denn solche Probleme schlucken uns Importeuren häufig den erarbeiteten Gewinn wieder weg, wir sind deshalb sehr zufrieden mit Pendix, denn unsere Kunden sind es auch."
Frührere Systeme haben dem Ansehen von Nachrüstkits geschadet, das Vertrauen der Konsumenten in diese Technologie war geschwunden. Nun verzeichnet Pendix mit seinem denkbar einfachen System starke Zuwachsraten und einen für den Hersteller erfreulichen Erfolg. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Die Montage ist denkbar einfach, die Bedienung ist idiotensicher, der Motor ist geräuschlos und wartungsfrei, der Motor zeigt keinen Tretwiderstand bei ausgeschaltetem Motor oder leerem Akku und das System ist wasser- und staubresistent und fällt deshalb nicht gleich aus,
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wenn man einmal durch den Wald fährt oder es einmal regnet. Anders als beim Antriebssystem von BionX, bei welchem das bestehende Hinterrad des Fahrrades durch ein Hinterrad von BionX ersetzt wird, wodurch das Fahrrad mit einem Hinterradantrieb ausgestattet wird, wird beim Pendix ein Mittelmotor beim Tretlager eingesetzt. Durch den Wechsel des bestehenden Tretlagers des Fahrrades mit dem Tretlager von Pendix mit Motor wird aus einem Fahrrad ein E-Bike mit Mittelmotor. Nur noch schnell den Akku aufs Unterrohr angeschraubt und mit dem Motor verbunden und schon steht die neue Mobilität. Die drei Unterstützungsstufen werden einfach beim Akku durch simples Drehen eingestellt. Einfacher geht es wirklich nicht. Montagezeit beim Händler ca. eine halbe Stunde, das war's, und die Reise geht von Neuem los. Den Pendix Nachrüstsatz kann man mittlerweile bei über 50 Fachhändlern in der Schweiz testen. Zudem gibt es auf der Velomesse Zug (23.-25.3.18), am Urban Bike Festival Zürich (6.8.4.2018), beim Velofrühling Winterthur (7.-8.4.18) und an den Bike Days Solothurn (4.-6.5.2018) die Gelegenheit, den Pendix in aller Ruhe vor Ort live auszuprobieren. Na, interessiert?
Pininfarina E-Voluzione
Guter Stil ist Tradition Gut Ding will Weile haben! Nach diesem Motto wurde auch die Realisierung der 2016 vorgestellten Pininfarina E-Bikes gehandhabt. Der Name Pininfarina verbindet bestes Design und hochwertige Fahrzeuge. So etwas verträgt keine Hetze. Auch wenn Kundinnen und Kunden sich in etwas Geduld ßben mussten, hat sich das Warten angesichts des gelungenen Endproduktes gelohnt. Designkultur und modernste E-Bike-Technologie sind miteinander verschmolzen und kÜnnen nun besichtigt und erworben werden. von Rolf Fleckenstein
rstmals an der Eurobike 2016 wurde das Modell Pininfarina Evoluzione als wegweisendes neues E-Bike vorgestellt, das in Sachen Design und Komfort allen bestehenden E-Bikes überlegen sein sollte. Für das Design stand die legendäre Designmarke Pininfarina Pate, die während Jahrzehnten verantwortlich war für das überragende Design von zahllosen Ferraris, Alfa Romeos, Jaguars, Maseratis und anderer hochkarätiger Automarken. Das E-Bike von Pininfarina wurde mit Hilfe des Windkanals des heutigen Designstudios
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gestaltet und baut damit auf eine profundere Designtechnologie als jedes andere E-Bike. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates von Pininfarina, Paolo Pininfarina, äusserte sich damals wie folgt: „Das Evoluzione stellt eine perfekte Synthese unseres Geistes dar: einen sportlichem Charakter und eine umweltfreundliche Seele. Sportlich und dynamisch, ein harmonisches Elektrofahrrad, das in der Lage ist, hohe Leistungen und Komfort zu garantieren. Mit diesem Konzeptanspruch sind das Designstudio Pininfarina und die Fahrradmarke Diavelo, die zum
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niederländischen Fahrradkonzern Accell Group N.V. gehört,, zusammengekommen, um der Welt eine Revolution auf dem E-Bike-Markt zu bieten. Als ich vorgut einem Jahr bei der noch jungen Diavelo Schweiz AG vorbeischaute, um über das Unternehmen und das Management zu berichten, das sich in der Hand von zwei Frauen befindet, was bekanntermassen eine Rarität in der Fahrradbranche ist, traf ich bereits auf das Modell von Pininfarina, das bereits im Showroom präsent war und das für 2017 geplant war.
Bis die E-Bike-Modelle nach dem Design von Pininfarina dann aber auch tatsächlich gebaut und in die Schweiz geliefert wurden, dauerte es wahrscheinlich zum Ärger der beiden Businessdamen doch noch etwas länger. Diesen Frühling setzen sie nun definitiv um, was sie 2017 angekündigt haben. Zum einen sind die nigelnagelneuen Modelle namens „Pininfarina E-Voluzione” von Diavelo in der Schweiz in unterschiedlichen Farben und Ausführungen zu haben und zum anderen haben sie den Concept Store von Diavelo umgesetzt und präsentieren fortan an ihrer neuen Adresse, an der Schiffbaustrasse 7 in 8005 Zürich, ihre E-Bikes und empfangen dort in modernsten Räumlichkeiten ihre Kunden. Hohe Qualität fürs Spitzendesign Design ist das eine, die Wahl des Materials und der Komponenten das andere. Über das Design müssen wir
Bild: Die ersten technischen Zeichnungen des Pininfarina E-Voluzione
wohl nicht mehr viele Worte verlieren, das spricht für sich selbst. Bei der Umsetzung des Designkonzeptes hat man darüber hinaus auf hohe Qualität gesetzt. Alles beginnt schon einmal damit, dass man den Rahmen nicht aus hundsgewöhnlichen Aluminium
hergestellt hat, sondern dazu leichtes und supersteifes Karbon verwendete, wie man dies auch in der Formel1 oder bei der Konstruktion von luxuriösen Sportwagen macht. Beim Antrieb hat man sich für zwei Verianten entschieden: Zum einen gibt’s den motorisier-
ten Stadtflitzer mit Kette und einer hochwertigen XT-Schaltgruppe mit 11 Gängen von Shimano oder mit einer stufenlosen NuVinci-Nabenschaltung und sauberem Riemenantrieb. Die Bremsleistung wird von den ebenso hochwertigen Bremsen von Shimano XT-Gruppe geliefert. Angetrieben wird das E-Bike bzw. beim Treten unterstützt, wird der Fahrer bzw. die Fahrerin von einem starken Brose-Motor mit 250 Watt, der bis 90 Nm Drehmoment liefert. Zudem ist der Motor absolut geräuschlos. Deshalb fährt sich das EBike wie ein gewöhnliches Fahrrad, bloss dass da unheimlich viel Power drinsteckt und es grandios aussieht. Der ins Unterrohr eingebaute Akku von Panasonic liefert während fast 500 Wh Strom, womit das 17.5 kg leichte EBike bei Rahmengrösse 53 cm ziemlich weit kommen wird. Das elegant in den Rahmen eingearbeitete Display unterstreicht die Eleganz des DesignE-Bikes. Damit haben die Macher nun
alles richtig gemacht. Die Verbindung aus einzigartigem stilvollen Design und hochwertigen Fahrradkomponenten garantieren jedem Fahrer den Superlook, einen hohen Fahrkomfort, hohe Fahrsicherheit, maximalen Fahrspass und eine lange Lebensdauer. Bilder: Detailaufnahmen des Displays und des ins Unterrohr versenkten Akkus und die beiden Ausführungen mit Riemenantrieb (gelb) und mit Kettenschaltung (rot)
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Neuheit: BH Atom X
Das Trail-E-Bike mit dem längsten Atem! Jahr um Jahr begeistert uns der spanische Bikehersteller BH mit ständig neuen Innovationen. Gerade in Sachen Konzept und Design haben sich die Spanier stets kreativ und stilsicher gezeigt und der Branche stets vorgelegt. Und auch 2018 ist es wieder so. Mit der neuen E-Bike-Linie „Atom X” liefert BH unter seiner Marke „Easy Emotion” 7 starke Modelle mit einzigartigem Rahmenkonzept und dem längstem Atem auf dem Trail! von Rolf Fleckenstein
as hätten sich die beiden Macher Franz Laternser und Marco Zollinger von der Zollinger Sport AG, Importeur der spanischen Fahrradmarke BH und der dazugehörigen E-Bike-Marke Easy Emotion, auch nicht träumen lassen, als sie die Generalvertretung dieses spanischen Fahrradherstellers übernahmen, dass dieser eine solche Erfolgsgeschichte hinlegen würde. Seit gefühlten 10 Jahren legt der Hersteller BH insbesondere im E-Bike-Markt praktisch Jahr für Jahr einen Kracher nach dem anderen hin und sorgt damit für starke Absatzzahlen weltweit wie auch in der Schweiz.
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BH/Easy Emotion legt seit 10 Jahren der Branche vor Dabei müssen Herstellers des stark wachsenden E-Bike-Marktes zum einen immer Schritt halten mit der neuesten Technologie und zum anderen immer wieder ein neues DesignHighlight kreieren. Das schönste EBike mit dem stärkstem Motor und der grössten Reichweite verkauft sich am besten. An diesen Kriterien lassen sich die E-Bikes im Markt messen. Design ist natürlich bis zu einem gewissen Grade Geschmacksache, aber Technologie ist messbare Leistung und da gibt es keinen Interpretationsspielraum. Und so scheint BH Jahr für Jahr ans Werk zu gehen, um ein neues Highlight zu schmieden. Die Spanier haben deshalb seit Jahren eine breite Modellpalette mit unterschiedlichen Motorenkonzepten und Leistungen, aber immer mit tollem Design. Guten Geschmack kann man nicht lernen, den kann man nicht kaufen, man hat ihn oder man hat ihn eben nicht, und die Gebrüder Beistegui - dafür steht das Kürzel BH nämlich (Hermanos = spanisch Brüder) haben ihn ganz offensichtlich. Das zeigt sich insbesondere beim völlig neuen Rahmenkonzept der neuesten Kreation, der Atom X-Modellreihe.
Das Atom-X-Rahmenkonzept Das Rahmenkonzept der neuen Atom X-Modell überzeugt in mehrfacher Hinsicht. Zum einen ist der brachiale Stil des Rahmens imposant, stark, rockig, als wäre dem Designer bei seiner Entwicklung eine Mischung aus Motocross-Maschine und Easy-Rider vorgeschwebt, die hier zu einer völlig neuen Designeinheit miteinander verschmolzen ist. Ein supermächtiges Innenrohr, in welchem sich der Akku befindet, gibt dem Bike den kraftvollen und stabilen Ausdruck, die grosse
Distanz zum Vorderrad die stilistische Geländefähigkeit und die Hinterraddämpfung mit rückschlagfreier PivotSchwinge ist supercool. Der lautlose und 90 Nm starke Brose-Mittelmotor verschwindet richtiggehend in dem mächtigen Gestänge des Rahmens. Tatsächlich hat sich bereits vor drei Jahren ein Expertenteam bei BH mit der Entwicklung eines neuen E-MTB beschäftigt, mit dem Ziel, modernste Akkuintegration, Antriebstechnik und ein perfektes Fahrwerk auf den Markt zu bringen. Die aggressive Linienfüh-
rung erlaubt eine optimale Überstandshöhe - Abstand vom Boden zum Oberrohr - und eine maximale Gabelfreiheit zum Unterrohr für bessere Trail- und Enduro-Eigenschaften. Zur visuellen Stärke paart sich der Nutzen des übergrossen Unterrohrs. Das Unterrohr ist aus einem Stück in Dreifachextrusion gefertigt ohne Nahtstellen oder CNC-Teile, um die Stabilität des Rahmens zu maximieren. Deshalb teilt sich das Unterrohr anders als früher nicht in zwei Hälften
bei der Entnahme des Akkus, sondern der Akku wird von oben über das Oberrohr in das Unterrohr eingesteckt und wieder herausgezogen. Dadurch bleibt der Look immer gleich mit und ohne Akku. Dadurch wurde aber auch die Stabilität des Rahmens erhöht. Der Hinterbau der Fully-Modelle verfügt über die patentierte und bekannte Split-Pivot Technologie, die dafür sorgt, dass das Bike beim Bremsen nicht unruhig hoppelt, sondern stabil auf dem Untergrund bleibt. Die Dämpfung des Hinterrades funktioniert auch
Bilder: Der Akku, wenn er entnommen ist, ist kein Winzling. (rechts oben); Das Key Bracelet trägt man am Handgelenk. Hält man es an die Verriegelung, öffnet sich diese automatisch und der Akku kann entnommen werden. (mitte rechts); Für das Modell Atom X wurde ein spezifischer Bidon mit Halterung entwickelt, voilà, alles schön eingefädelt (rechts unten). Das Atom x Lynx 6 ist das teuerste und hochwertigste Modell. (grosses Bild)
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beim Bremsvorgang und hält das Bike ruhig und kontrolliert, unangenehme Rückschläge werden verringert. Die Kabel verlaufen denn auch unsichtbar durch das Unterrohr, damit sind sie wie der Akku optimal vor Schmutz oder Beschädigungen geschützt. Mit max. 90 Nm während 700 Wh Trittunterstützung Unterstützt wird der Fahrer von einem lautlosen Brose Drive S Mittelmotor mit 250 Watt Leistung und einem Drehmoment bis max. 90 Nm. Je nach Modell steht entweder ein Akku mit 500 Wh oder 700 Wh zur Verfügung. Dank des deutlich stärkeren Motors vor drei Jahren wurde man noch mit Motoren mit 30-50 Nm unterstützt und Akkus, die 300-400 Wh Energie zur Verfügung stellten - kann man auch mit einer kleineren Unterstützungsstufe gut auskommen und hat dank der höheren Energieleistung des Akkus eine spürbar grössere Reichweite, die für Ausflüge in den Bergen wirklich entscheidend ist. Mit 700 Wh zeigt das Modell Atom X den klar längsten Schnauf bei den aktuellen EMTBs und das ist matchentscheidend. Gegen Dreck und Steinschläge schützt der neu angebrachte Motorenschutz. Wer seine Anzahl Gänge erhöhen will, um noch mehr Flexibilität für den Anstieg zu haben, kann sich auch zwei Kettenblätter bei der Kurbel montieren oder montieren lassen. Die Trittunterstützung gibt je nach Modus 70-350 % der Trittkraft wieder - der Modus kann jedoch individuell eingestellt werden - und endet bei einer Geschwindigkeit von 25 km/h, ohne das eine nervige Motorenbremse einsetzt. Das ist gut so, denn auf der Ebene oder auf der Strasse behindert der Motor den Fahrer nicht durch Gegensteuern, sobald er über 25 km/h fährt und im Gelände wären bei einer Trittunterstützung bis 45 km/h zu viele Unfälle zu befürchten von Fahrern, die ohne Expertenkenntnisse über die
Trails jagen und an einem unerwarteten Schlagloch ihren Meister finden würden. Der Akku wird dem Unterrohr entnommen, nachdem man mit dem elektronischen Armband (Key Bracelet) am Handgelenk in die Nähe des vorderen Oberrohr gerät (oder man dreht den Schlüssel, wenn man das Armband nicht dabei hat) und voilà der Verschluss öffnet sich automa-
tisch, James Bond-like. Das farbige beleuchtete Display ist einfach zu bedienen und zeigt alle wichtigen Informationen leicht lesbar an. Zusätzlich kann das eigene Samrtphone angeschlossen werden und mit der spezifischen App für Atom X genutzt werden, um GPS einzusetzen, das Strava-Profil oder weitere 40 messbare Parameter einzusehen.
Interessierte Käufer haben die Wahl zwischen vier Fullys und drei Hardtails im Preisrahmen von CHF 4’199.00 und CHF 6’699.00. In der Schweiz hält der Importeur die fünf beliebtesten Modelle am Lager. Dazu gesellt sich noch ein Sondermodell, das in einer Zusammenarbeit mit der Ferienregion Ischgl entstanden ist und Ende Saison 2018 auf den Markt kommen soll.
Fazit Wer sich ein Atom X anschafft, tut sich in mehrfacher Hinsicht einen Gefallen. Zum einen macht er auf den Trails mit dem ultrastarken Look des Atom X eine super Falle, zum anderen erwirbt er dadurch ein stabiles Mountainbike, das vom aktuell stärksten Motor angeschoben wird und dank des energiereichsten Akkus den längsten Atem
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von allen E-Mountainbikes aufweist. Dass das gute Stück mit den modernsten Bike- und Kommunikations-Technologien aufwartet, ist für BH fast schon selbstverständlich. Angesichts der moderaten Preise im Vergleich mit seinen mitunter überteuerten Konkurrenten macht hier jeder Kunde ein echt gutes Geschäft!
Bild: Atom X Lynx 6 27.5” Plus Pro, Nr. ER998
Bild: Atom X Lynx 5 27.5” Plus Pro, Nr. ER938
Bild: Atom X Lynx 5 27.5” Plus Pro RC, Nr. ER928
Bild: Atom X 27.5” Plus Pro, Nr. ER768
Bild: Atom X 27.5” Plus Pro RC, Nr. ER748
Atom X Lynx 6
Atom X Lynx 5
Atom X Lynx 5
27.5” Plus Pro
27.5” Plus Pro
27.5” Plus Pro RC 27.5” Plus Pro
Plus Pro RC
Modell Nr.
ER998
ER938
ER928
ER748
Gabel
Fox 36 Float
Fox 34 Float
Rock Shox Recon Fox 34 Float
Fox 34 Float
Federweg
160 mm
120 mm
120 mm
100 mm
100 mm
Anzahl Gänge
11
11
10
11
10
Motor
Brose Drive S
Brose Drive S
Brose Drive S
Brose Drive S
Brose Drive S
Motorleistung
250 W
250 W
250 W
250 W
250 W
Akku
700 Wh
700 Wh
700 Wh
700 Wh
700 Wh
Preis
CHF 6’699.00
CHF 6’699.00
CHF 5’699.00
CHF 5’799.00
CHF 5’399.00
Modell
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Atom X ER768
Atom X 27.5”
Rossignol lanciert 2018 Bikes und E-Bikes
Mit Rossignol startet 2018 ein neuer Bigplayer im Bikemarkt
So ganz neu, wie dies der eine oder andere denken könnte, ist dies nicht. Mit dem Kauf der französischen Rennradmarke Time vor drei Jahren und der Übernahme des amerikanischen Fahrradherstellers Felt 2017 hat der französische Skikonzern schon einige Investitionen in diesem Markt getätigt. Nun bringt er 2018 eine eigene Bike- und E-Bike-Palette auf den Markt und die lässt sich sehen! von Rolf Fleckenstein
enn die Winter kürzer werden und der Schnee mehr und mehr ausbleibt, dann muss ein cleverer Manager nach Alternativen suchen, um den verlorenen Umsatz wieder wettzumachen. Neue andere Märkte müssen her, die noch rentabel sind, um das schwieriger gewordene Geschäft mit dem Wintersport zu kompensieren. Der traditionsreiche und erfolgreiche Konzern, die französische Rossignol Groupe, ist Zeit seines Lebens im Sport zu Hause gewesen. Daher macht es Sinn, im sportlichen Umfeld nach Alternativen zu suchen. Nun hat sich Rossignol schon länger mit dem Gedanken getragen, in den Bikemarkt einzusteigen. Und sie sind damit nicht die ersten. Auch Völkl Schweiz hatte anno 2010 ein E-Bike namens „Moover“ auf den Markt ge-
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bracht und es prompt ein Jahr später wieder aufgegeben, nachdem man gemerkt hatte, dass es beim Markteinstieg einige Investitionen mehr braucht für den Aufbau einer Palette und eines Händlernetzes, als man glaubte. Rossignol ging hier mit mehr Umsicht und mehr Kapital vor und kaufte sich in erfolgreiche Marken ein. Nun hat die internationale Sportmarke entscheidende Kontakte und Beziehungen und nebst den Finanzen auch die Infrastruktur, die es braucht, um im internationalen Bikemarkt durchzustarten. Starker Auftakt Und wie man Rossignol kennt, starten sie ihr Unterfangen mit einem grundsoliden und durchdachten Konzept, das erfolgsversprechend wirkt. Man wurstelt bei Rossignol nicht einfach drauflos und hofft, man hat Erfolg damit,
sondern man überlegt sich genau, was man tut und handelt nach strategischen Vorgaben, denen ein komplexes und schlüssiges Marktkonzept vorliegt. Auf einen Schlag mit 17 Bikes in einem völlig neuen Markt aufzutreten, spricht denn auch für das gesunde Selbstvertrauen der innovativen Gruppe, die von einem absolut professionellen Management geführt wird. Dabei konzentriert sich Rossignol gleich auf die Fahrradsegmente, die am grössten und stabilsten sind und am schnellsten wachsen: Mountainbikes und E-Mountainbikes. Mit sechs E-Bikes und 11 Mountainbikes für Erwachsene und Kinder bietet Rossignol gleich von Beginn weg eine breite Palette an, die junge Leute und junge Familien anspricht. Damit trifft Rossignol auf Anhieb ins Schwarze.
Bilder: Das All Track R-Duro macht live noch einen viel besseren Eindruck(links) und auch das All Track Trail ist gelungen (rechts).
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Aber alle strategischen Gedanken reichen nirgendwo hin, wenn sie nicht mit starken Angeboten umgesetzt sind. Und „Leck mich am Heiri“, das ist Rossignol gleich vom Start weg gut gelungen. Nicht nur die Breite der Palette überzeugt – Downhill, Freeride, Allmountain, Fatbike,… - nein, noch vielmehr die Umsetzung, die Bikes selbst. Am stärksten vom Schlitten gehauen hat mich das „All Track R-Duro“. Was den Kunden auf dem Prospekt im matten Orange angähnt, funkelt im Laden wie ein beleuchteter Bikejuwel, und diese Formen und das Federungskonzept der hinteren Schwinge, affengeil!
Ein wunderschönes Bike, das man real gesehen haben muss. Eine optische Glanzleistung! Auch das mit Elektromotor unterstützte Fatbike wirkt in der Realität geradezu schlank und spritzig, nur dass es eben mehr auf Dreck, Schlamm und Schnee ausgerichtet ist, purer Fun garantiert. Und was vor allem begeistert ist die intelligente Preisgestaltung der Rossignol Bikes. Für hochwertige Bikes und E-Bikes der neusten Generation mit Yamaha- und Brose-Motor ausgestattet, zahlt man CHF 3‘999.00 unverbindliche Preisempfehlung, CHF 3‘599.00
oder CHF 3‘299.00 und erhält ein Spitzenbike. Toppreis für Topqualität! Mit dieser Preisoffensive sollte es Rossignol leicht fallen, schnell und erfolgreich im Markt Fuss zu fassen. Fazit Alles in allem begeistert Rossignol mit seiner Bikepalette 2018: Attraktive Designs, tolle Farben, moderne Antriebe bei den E-Bikes und Spitzenpreise der rundum ausgewogenen Bikepalette von Rossignol, die sich an Junge, junge Familien und Junggebliebene richtet. Der Erfolg ist eigentlich schon vorprogrammiert.
Rossignol Bikes/E-Bikes 2018 E-Bikes
Mountainbikes
Kinder-Bikes
E Track FAT
All Track DH
All Track Trail 24
Elektro Fatbike, CHF 4499.00
Downhill-Bike, CHF 3999.00
Fully 24”, k.A.
E Track Trail
All Track Enduro
All Track Trail 20
E-Fully, CHF 4999.00
Enduro-Bike, CHF 3599.00
Fully, 20”, k.A.
E Track 27.5+
All Track Trail
All Track 24 Disc
E-Hardtail, 27.5”, CHF 3799.00
Allmountainbike, CHF 3299.00
Hardtail 24”, CHF 799.00
E Track 700 M
All Track 27+
All Track 24
E-Crossbike Männer, CHF 2999.00
Hardtail 27.5” Frauen, CHF 1799.00
Hardtail 24”, CHF 499.00
E Track 700 W
All Track 29
All Track 20
E-Crossbike Frauen, CHF 2999.00
Hardtail 29”, CHF 1099.00
Hardtail, 20”, CHF 399.00
E Track 24
All Track 27
E-Kinderbike, k.A.
Hardtail 27.5” Männer, CHF 899.00
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Nauders am Reschenpass
Geniale Pässe im 3-Ländereck A-I-CH Wer Serpentinen liebt, die Sicht auf die Bergwelt, durch welche sich Pässe schlängeln, und ein einzigartiges Naturschauspiel, der findet in Nauders das Rennradparadies, das er schon lange gesucht hat. von Martin Budweiser
o Österreich, Italien und die Schweiz aufeinandertreffen, liegt ein Rennrad-Paradies der Extraklasse. Die Region Nauders am Reschenpass bietet mit ihrem milden Klima und den zahlreichen Bergpässen die ideale Umgebung für Radsportler und hat auch kulturell so einiges zu bieten. Die antike Handelsstraße Via Claudia Augusta verband einst als eine der wichtigsten Römerstraßen den süddeutschen Raum mit Norditalien. Damals überquerten die Römer die Alpen, heute tummeln sich Biker auf dem 700 Kilometer langen Fernradweg. Die Strecke führt vom bayrischen Donauwörth über die Alpen ins italienische Ostiglia am Po bzw. alternativ nach Quarto d’Altino bei Venedig. In dieser landschaftlichen und historischen Umgebung kommen Hobby-Radler voll auf ihre Kosten. Die Via Claudia Augusta gilt als die leichteste Bike-Alpenüberquerung Europas. Aber auch für Rennrad-Profis ist das idyllische Örtchen Nauders der ideale Ausgangspunkt, denn im Umkreis von 100 Kilometern befinden sich mehr als 20 Pässe, die mit ihren Steigungen die Wadenmuskulatur entsprechend fordern. Traumhafte Passstraßen wie das Stilfserjoch, die Kaunertaler
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Gletscherstraße oder der Ofenpass sind nur einige der zahlreichen Highlights der 3-Länder-Bike-Arena rund um den Reschenpass. Gerade als ich mit der Planung für das kommende Wochenende beschäftigt bin, klingelt mein Telefon. Es ist Harry Ploner vom „Roadbike Holidays“ Hotel Central in Nauders am Reschenpass, der einen Trainingspartner für die Vorbereitung auf den Dreiländergiro sucht. Das klingt sehr verlockend, ist es doch schon eine Weile her, dass ich der Region im Dreiländereck Österreich-ItalienSchweiz einen Besuch abgestattet habe. Ich sage also zu, packe meine Tasche und das Rennrad ins Auto und mache mich auf den Weg. Der Dreiländergiro, der am 24. Juni 2018 bereits zum 25. Mal über die Bühne geht, ist eine der größten Breitenradveranstaltungen Europas, bei der 3’000 Teilnehmer aus über 30 Nationen die Wahl der Qual haben entweder die Strecke Engadin mit 168 km und 3’300 Höhenmeter oder die Strecke Vinschgau mit 120 km und 2’975 Höhenmeter. Harry hat sich in diesem Jahr für die lange Version angemeldet und meint: „Ich möchte die Strecke morgen ganz gemütlich abfahren. Bist du dabei?”
Natürlich bin ich dabei, was für eine Frage? Im Alpen-Comfort-Hotel Central in Nauders ist sichergestellt, dass man nicht mit leerem Magen in die geplante Rennrad-Runde starten muss. Sowohl das vorzügliche Abendmenü, als auch das überaus reichhaltige Frühstücksbuffet geben ausreichend Gelegenheit, die Energiespeicher überaus genussvoll zu füllen. Auf einer Seehöhe von knapp 1’400 Meter ist es noch frisch, als wir um 8 Uhr morgens die Tour durch 3 Länder und über 5 Pässe in Angriff nehmen. Bis zum Reschenpass sind es erstmal nur 150 Höhenmeter, die bei angenehmer Steigung gerade einmal ausrei-
chen, etwas warm zu werden. Nachdem wir die Grenze zu Italien überquert haben, liegt der Reschensee bereits direkt vor uns. Der riesige Gletscher von König Ortler, mit 3’905 Metern Seehöhe der höchste Berg Südtirols, bildet den markanten Blickfang eines wahrlich beeindruckenden Panoramas. In Graun im Vinschgau fahren wir kurz darauf nur wenige Meter am Wahrzeichen der Region vorbei. Aus dem Reschensee ragt der Turm der "versunkenen Kirche" - wohl eines der beliebtesten Fotomotive der Alpen. Für Schnappschüsse nehmen wir uns keine Zeit und gehen stattdessen in die zügige Abfahrt in Richtung Vinschgau, wo wir in Glurns den tiefsten Punkt der Runde erreichen. Das berühmte Stilfserjoch, der zweithöchste Gebirgspass
der Alpen, mit seinen 48 Kehren, die in geradezu kunstvoller Art und Weise von den Apfelplantagen über 1’844 Höhenmeter ins ewige Eis führen, steht nun auf dem Programm. Mein Begleiter scheint schon jede Menge Kilometer in den Beinen zu haben. Was für ihn eine lockere Erkundungstour ist, stellt meine Kraft und Ausdauer auf eine harte Probe. Allein die sensationelle Landschaft, lässt mich Kehre für Kehre höher klettern, bis ich es letztendlich geschafft habe. Am höchsten Punkt der Tour angelangt, liegt der härteste Teil des Tages bereits hinter uns, obwohl wir erst ein Drittel der Strecke geschafft haben. Die lange Abfahrt nach Santa Maria wird nur durch einen kurzen Gegenstieg unterbrochen, bei dem es gilt am Umbrail-Pass die Grenze zur Schweiz zu überqueren. Die schmale Straße, die in das Münstertal führt, fordert mit ihren engen Kehren unsere volle Konzentration. Zum Glück ist hier der Schwerverkehr nicht zugelassen. Im Tal angekommen geht es sofort wieder
bergauf Richtung Ofenpass, der sich uns mit seinem 700 Höhenmeter langen Anstieg bedrohlich in den Weg stellt. Meine Beine verlangen bereits nach einer Pause, während Harry noch ganz locker den Berg hinauf kurbelt. Nach dem Verzehr eines Power-Riegels läuft es aber auch bei mir wieder besser und wir bezwingen den vorletzten Pass dieser gewaltigen Runde. In Zernez, am Fuße des Ofenpasses, erreichen wir das Engadin und folgen dem grünen Inn bis zur Ortschaft Martina. Ja, es geht flussabwärts, aber die Straße verläuft über ein ständiges Auf und Ab und kostet jede Menge Körner. Ich verstecke mich fast durchgehend im Windschatten von Harry Ploner, der noch deutlich mehr Kraftreserven zu haben scheint und uns nach etwa 7 Stunden an den Fuß des letzten Passes bringt. Noch einmal heißt es kräftig in die Pedale treten, um die gut 300 Höhenmeter bis zur Norbertshöhe zu überwinden. Nur noch eine kurze Abfahrt trennt uns jetzt vom Ziel der Tour, das wir bereits vor uns
sehen können. „Jetzt lade ich dich zu Kaffee und Kuchen ein” sind genau die Zauberworte, die ich jetzt von meinem Trainingspartner hören wollte. Heute ist ja kein Rennen, also können wir guten Gewissens einkehren und die traumhafte Aussicht in der Sonne genießen. Harry scheint perfekt vorbereitet zu sein und wird wohl beim Dreiländergiro eine gute Figur machen. Ich für meinen Teil brauche morgen erstmal einen Ruhetag!
Nauders Rennrad-Region Wer vom Engadin über die Grenze nach Österreich fährt, stösst einen Steinwurf davon entfernt auf die Gemeinde Nauders, wo sich ein Rennradrevier mit anspruchsvollen Passfahrten und sagenhaften Panoramen eröffnet. Rennrad-Hotels der Region Alpen-Komfort-Hotel Central**** Unterdorfstraße 196 A-6543 Nauders, Österreich Tel.: +43 (5473) 87221 info@hotel-central.at www.hotel-central.at Weitere Regionen und Hotels von Roadbike Holidays unter www.roadbike-holidays.com Adressen Tourismusverband Tiroler Oberland Nauders Tourismus Dr.-Tschiggfrey-Str. 66 A-6543 Nauders Tel +43 (0) 50 225 400 office@nauders.com www.nauders.com
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Tiroler Zugspitz Arena
Bilderbuch Biken Die Tiroler Zugspitz Arena gehรถrt zu den Bikeregionen, die allen Bikern etwas zu bieten haben gleich ob Hobbyradler oder Experten: Es ist eine Bikeregion wie aus dem Bilderbuch. Text: Martin Budweiser Bilder: Andreas Meyer, & Stefan Schopf
it dem Bike-Club unternehmen wir jedes Jahr eine Reise in eine Mitglieds-Region von „Mountain Bike Holidays“. Nachdem das Niveau innerhalb der Gruppe recht unterschiedlich ist, brauchen wir eine Destination, die sowohl Hobbyradlern, als auch Experten alles bietet, was das Herz begehrt. Nicht zuletzt sollen auch E-Biker voll auf ihre Kosten kommen. Die Tiroler Zugspitz Arena wird diesen Anforderungen voll und ganz gerecht. Zwischen dem höchsten Berg Deutschlands, der Zugspitze, und dem Tiroler Fernpass, trifft man auf ein breit gefächertes Tourenangebot in allen Schwierigkeitsstufen. Perfekt beschilderte Routen führen sowohl Genussradler, als auch leistungsorientierte Biker zu traumhaften Aussichtsplätzen, glasklaren Gebirgsseen und urigen Almhütten. Eine Vielzahl an Liften, sowie ein umfangreiches E-Bike-Angebot erleichtern den Zugang zu den Gipfelregionen und vergrößern den Aktionsradius für unvergessliche Erlebnisse auf zwei Rädern. Ein wahres Bilderbuch-Paradies für Biker.
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Für mich persönlich ist es vor allem der Blindseetrail, der mich in die Region an der Südseite der Zugspitze gelockt hat. Während sich ein Großteil der Gruppe mit den Guides der örtlichen Bikeschule "Bikeguiding Zugspitz Arena" auf den Weg macht, um auf unterschiedlichen Routen die Region zu erkunden, kann ich Max davon überzeugen, mich zu begleiten. In Lermoos steigen wir zunächst in die Grubigsteinbahn, um ganz entspannt auf eine Seehöhe von gut 2’000 Meter zu gelangen. Über die Forststraße und einige kurze Trail-Abschnitte erreichen wir dann den Einstieg zum Vergnügen. Zu Beginn geht es mehrheitlich bergauf. Höchste Konzentration ist nun gefordert, um die technischen Passagen zu meistern. Kurz darauf sind wir am höchsten Punkt des Blindsee-Trails -
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jetzt geht es also endlich bergab! Dieser einzigartige Pfad führt über den trockenen Südhang des Grubigstein durch Latschenfelder, die immer wieder traumhafte Ausblicke freigeben. Der steinige, teils lose Untergrund erfordert viel Gefühl, sowie eine gute Balance. Die Reifen, die wir mit wenig Luftdruck fahren, sorgen für ausgezeichneten Grip und geben uns Sicherheit. Auch die größeren Absätze meistern wir mit Bravour, selbst die Schiebestrecke kann uns nicht stoppen - ein Sturz auf die linke Seite wäre hier allerdings fatal. Da ist schon eine gehörige Portion Nervenkitzel dabei. Gleich danach passieren wir einen kleinen Wasserfall, an dem wir eine kurze Pause einlegen und die Trinkflaschen auffüllen. Auch wenn die zunehmende Bewölkung bereits den prognostizierten Regen ankündigt, genießen wir noch eine Weile das traumhafte Panorama - die Vorfreude auf den Sprung in den Blindsee bleibt bei dessen Anblick, trotz Wetterverschlechterung, ungebrochen. Ein kleines Stück des Weges gilt es nun auf einer Schotterstraße zu absolvieren, ehe ein weiterer Trail-Abschnitt direkt bis ans Wasser führt. Hier können wir unsere Fahrtechnik noch einmal auf die Probe stellen. Keine Steine, kein Geröll, stattdessen Wurzeln in anspruchsvollen Kombinationen lassen den Adrenalin-Spiegel noch einmal steigen. Die Mischung aus Anspannung und Spaß treibt uns ein Lächeln ins Gesicht. Die Euphorie lässt uns auch die letzten Herausforderungen überwinden und so landen wir höchst zufrieden am Ufer des Blindsees. Nun wird es Zeit für die wohlverdiente Abkühlung. Das Wasser ist einfach herrlich - das perfekte Ende einer genialen Abfahrt. Nur auf das geplante Sonnenbad müssen wir leider verzichten. Am Ufer des Blindsees findet anschließend das Wurzel-Eldorado seine Fortsetzung. Der leichte Regen
lässt den Schwierigkeitsgrad auf dem ruppigen Untergrund deutlich ansteigen. „Die Herausforderungen sind also doch noch nicht ganz vorbei“ sind Max und ich uns einig. Erst als wir die Fernpass-Straße queren, wird es leichter. Eine abwechslungsreiche Route, mit Schotterstraßen, Waldwegen und kurzen Singletrails, bildet den Abschluss dieser abenteuerlichen Mountainbike-Tour. Zurück im „Mountain Bike Holidays“ Sporthotel unser LOISACH treffen wir auf unsere Freunde. Auf zwei unter-
schiedlichen Touren haben sie, gemeinsam mit den professionellen Guides der hiesigen Bikeschule, die schönsten Seiten der Tiroler Zugspitz Arena erkundet. Die sogenannte „Wellness-Gruppe“ hat auf der knapp 20 Kilometer langen Tuftl Alm Tour vor allem die herrliche Landschaft, sowie heimische Schmankerl genossen. Biker mit und ohne Elektroantrieb waren auf dieser einfachen Runde gemeinsam unterwegs. Die erfahrenen Guides haben mit viel Fingerspitzengefühl dafür gesorgt, dass niemand überfordert wurde und der Spaß stets
im Vordergrund stand. Etwas anspruchsvoller ging es für den Rest der Gruppe, auf der grenzüberschreitenden Tour über die Thörlen zum Eibsee zu. Etwas mehr als 1’000 Höhenmeter gilt es auf der 60 Kilometer langen Strecke, die über Schotter- und Teerstraßen, sowie einige Singeltrails verläuft, zu absolvieren. Speziell der Eibsee, mit seiner wunderbaren Farbe und den zahlreichen Bademöglichkeiten, sowie die atemberaubende Bergwelt, haben bei den Teilnehmern mächtig Eindruck hinterlassen.
Tiroler Zugspitzarena Bike-Region 3 Autostunden von Zürich entfernt befindet sich auf der Südseite des höchsten Berges Deutsch-lands die Tiroler Zugspitzarena, die vielseitige Biketouren zwischen 990 m und 2962 m ü.M. bereit hält. E-Biker, Downhiller oder Trailfreunde werden hier fündig. Orte: Berwang, Biberwier, Bichlbach, Lähn, Wengle, Ehrwald, Heiterwang, Lermoos, Namlos Geführte Touren Professionell geführte Mountainbike-Touren bei Bikeguiding Zugspitzarena www.bikeguiding.at Bike-Hotels der Region Leading Family Hotel & Resort Alpenrose www.bikehotel.at Sporthotel Schönruh www.hotel-schoenruh.com Hotel Ehrwalderhof www.ehrwalderhof.at Sporthotel unser Loisach www.unser-loisach.at Weitere Regionen und Hotels von Mountain Bike Holidays unter www.bike-holidays.com Adressen Tiroler Zugspitzarena Schmiede 15, 6632 Ehrwald, Österreich T +43 5673 20 000 www.zugspitzarena.com
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Impressum
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Verlag: Rolf Fleckenstein Media Alte Landstr. 168, CH-8800 Thalwil, Schweiz Tel. +41-44-720 99 55 Fax +41-44-721 00 35 Email: info@sportguide.ch www.sportguide.ch Herausgeber Rolf Fleckenstein
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Redaktionelle Mitarbeit: Bruno Fleckenstein, Henning Heilmann, Martin Budweiser, Rolf Fleckenstein Fotos, Bildquellen: Cover: Atom X/BH Innenseiten: WM 2018: Innsbruck/Kufstein Tourismus, Tour de France: Amaury Sport; Pinarello Nytro: Pinarello; Cilo/Allegro: Colag AG, Rolf Fleckenstein; Penidx: Pendix/Rasant GmbH,; Assos 2018: Assos; Pininfarina EVoluzione: Diavelo Schweiz AG; BH Atom X: BH; Rossignol Bikes: Rossgnol/Cande; TransTirol Bike Rallye: MTS Austria GmbH; Tiroler Zugspitzarena: MTS Austria GmbH/Andreas Meyer, Stefan Schopf; Nauders: Alpen-KomfortHotel Central, Nauders; Bildarchive der Hersteller & Marken; Archiv Verlag, Rolf Fleckenstein Inserate info@sportguide.ch
Die Tiroler Zugspitz Arena ist wie geschaffen fürs Biken. Diejenigen, die es am liebsten steil mögen und gerne so viele Höhenmeter wie möglich zurücklegen, wählen aus einer Vielzahl an anspruchsvollen Singletrails in imposanter Bergkulisse, weit über der Baumgrenze. Mountainbike-Einstei-ger, die gerade erst auf den Ge-schmack gekommen sind, sind auf den Genusstouren in der Region bestens aufgehoben und bei Adre-nalinFreaks, sorgen die Freeride-Strecken Forrest Thunder und Forest Aisle mit
Sprüngen, Rampen und Steilwandkurven für jede Menge Fahr-spaß und BikeAction. Hier entscheidet man selbst, wie man die Region auf der Tiroler Seite der Zugspitze erkunden möchte - gemütlich oder spektakulär. Die Tiroler Zugspitz Arena ist wahrlich ein vorbildhaftes Revier für Biker und wurde nicht umsonst von „Mountain Bike Holidays“ bereits zum wiederholten Male mit dem einzigen Qualitäts-Gütesiegel für Bike-Regio-nen als „Approved Bike Area“ im Bereich „Tour & Trail“ ausgezeichnet.
Abos, Bestellungen info@sportguide.ch Druck Aumüller Druck GmbH 93001 Regensburg Copyright © Alle Beiträge und redaktionellen Inhalte sind urheberrechtlich geschützt und unterliegen dem ausschliesslichen Copyright des Verlages. Der Nachdruck oder die Wiedergabe auch nur auszugsweise ist nicht gestattet ausser mit einer schriftlichen Genehmigung des Verlages.
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