Sportguide Bike 03/2013

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Schweizer Zweiradbranche in der Krise? o schlimm war das Jammern in der Schweizer Zweiradbranche noch nie, zumindest soweit ich das persönlich feststellen konnte. Es gibt natürlich den einen oder anderen Anbieter der sogar zu gelegt hat, aber insgesamt machen sich nicht nur der schlechte Eurowechselkurs bemerkbar, sondern 2013 dieser verregnete und kühle Frühling, der den Konsumentinnen und Konsumenten offensichtlich die Lust am Radfahren nahm, was sich negativ auf den Absatz der Zweiräder auswirkte.

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www.sportguide.ch Es hat viel gebraucht, bis wir es endlich realisiert haben, unsere Homepage. Den meisten gefällt sie, so das bisherige Feedback. Und sie bietet uns neue Möglichkeiten, die bis anhin nicht möglich waren: Videos publizieren, Verlinkungen, neue Rubriken wie Kalender, Markenverzeichnis, Athletenlinks, usw. Wer seinen Lieblingssportler sucht, findet bei uns den Link zu ihm. Auch News und Berichte über Sportarten, bei denen wir keine Printausgabe liefern konnten, sind nun möglich.

Spannende Portraits In dieser Ausgabe haben wir versucht, ein paar spannende Fahrerportraits zu liefern von Fahrern, die man, weiss Gott, kennt und einer Fahrerin, die man kennen sollte. Bikes 2014 Erste Enthüllungen 2014: Ein 27.5E-Mountainbike von BH und ein neuer Renner von Merida. Ferien Und wiederum haben wir uns die Mühe gemacht, ein paar tolle Regionen fürs Radvergnügen herauszupicken und ein tolles Hotel haben wir ebenfalls gefunden. Ich kann nur sagen: Viel Spass! Der Herausgeber Rolf Fleckenstein


Inhalt Bikernews 6

Aktuelle wichtige News und Alles, was Biker und Radsportfreunde sonst noch interessieren könnte

Markt 12

Die Zweiradbranche leidet 2013 ist für die Zweiradbranche ein schwieriges Jahr. Nebst Eurokurs und verändertem Einkaufsverhalten, kommt ein miserabler Frühling dazu.

Rad-/Bikestars 16 Evelyn Stevens: Shooting Star Aus einer ehemaligen Bankerin und Tennisspielerin wurde in wenigen Jahren eine der besten Profifahrerinnen der Welt. 20 Chris Froome: Der Dominator Letztes Jahr hatte er Bradley Wiggins noch zum Toursieg verholfen, jetzt sackte er die Tour de France selbst ein. 20 José Antonio Hermida Ramos: Der Unermüdliche Mit seinen mittlerweile bald 35 Jahren gehört er zu den Routiniers aber noch lange nicht zum alten Eisen. Selbst die Olympiade in Rio 2016 will er bestreiten.



Bikes 12 Merida Reacto Evo: Geschaffen f端r Pro-Teams Der 2014er-Rennen vereinigt die Vorz端ge einer Zeitfahrmaschine und eines klassichen Renners 34 BH Easy Motion Neo 650 B: 27.5 E-Traum Test des neuen 27.5 Elektro-Hardtails der spanischen Marke BH

Bikereisen & -ferien 38 Tauernradweg Salzburgerland Eine runde Sache 46 Val die Fiemme Noch ein echter Geheimtipp 54 Flachau Salzburgerland On the road in der Salzburger Sportwelt 60 Parco San Marco****s Lifestyle Beach Resort Dolce Far Niente-Flair f端r Aktive

Abo, Impressum 64 Impressum



Bikernews Tour de France 2014

Neues Land, neue Anwärter Kaum ist die diesjährige Jubiläums-Rundfahrt zu Ende gegangen und hat wieder um einen Engländer zum Sieger gekürt, spricht man bereits von der kommenden Tour de France 2014, die im nächsten Jahr auf britischem Boden beginnen wird. Yorkshire hat das grosse Los gezogen als Ausgangspunkt der „Grand Boucle“. Renndirektor Christian Prudhomme meinte darauf angesprochen: „Wir sind sehr froh, dass wir sieben Jahre nach dem Grand Départ der Tour de France 2007 in London, der unvergessen ist, wieder zurückkehren können“, war doch 2007 der erste Start in Grossbritannien. Dave Brailsford, Sky-Teamchef, meinte in einem Interview im The Telegraph „Die beiden Tour-Sieger Bradley Wiggins und Christopher Froome könnten gemeinsam im englischen Leeds an den Start der Tour gehen. Sie können definitiv zusammen fahren. Mich persönlich würde es freuen, weil sie so viel Talent haben.“ Und schon melden sich die ersten Anwärter zu Wort: Vincenzo Nibali, der Giro-Sieger, will bei der kommenden Tour de France das Gelbe Trikot erobern. Wie der Italiener ankündigte wird 2014 die Tour de France sein grosses Saisonziel. Und was man bei allen Absichtserklärungen auch nicht vergessen sollte: In den letz-

Bild: Stabsübergabe für den grossen Start der Tour 2014 von Korsika an Yorkshire

ten drei Jahren wurde der Sieger der Tour der Romandie gleichzeitig Sieger der Tour de France. Schauen wir also vorerst auch noch in die Schweiz, bevor wir uns ans Spekulieren machen.

Zabel & Co.

Endloser Dopingsumpf - wann endet endlich dieses Trauerspiel? Nein, wie originell, schon wieder gesteht mit dem Deutschen Eric Zabel ein weiterer grosser Radstar seine Dopingvergangenheit. Es scheint wie ein Nachbeben von Lance Armstrongs Beichte zu sein und schon stehen die Medien Schlange bei Jan Ulrich und warten dort auf ein Geständnis. Es fragt sich manchmal, was mehr schadet, das ständige Dopen oder die ständigen Sündengeständnisse? Sind die Medien der moderne Beichtstuhl? Wie üblich ziehen sich dann sämtliche Sponsoren zurück, damit sie nicht auch noch einen Imageschaden erleiden, Ämter werden zurückgegeben, usw. Es ist ein richtiges, gesellschaftliches Spiel, das schon so häufig abgelaufen ist, dass es schon langweilt. Ist nicht die grösste Busse das öffentliche Geständnis selbst, die Peinlichkeit, die Demütigungen, die gesellschaftlichen Sanktionen? Die zusätzlichen Sanktionen zerstören nur, konstruktiv sind sie nicht, und sie beheben das Problem nicht, denn keine bisherige Sanktion hat dazu geführt, dass der Sport sauberer wurde. Vielleicht müsste vor jedem Start eine systematische Kontrolle aller Athleten durchgeführt werden. Nein, ich glaube nicht, denn Kontrolle kann etwas nicht schaffen, was es zur Verhinderung braucht: Moral und

Fairnessgedanken. Es wird Zeit, die gesellschaftlichen Werte über Ruhm, Ehre, Erfolg und das viele einkassierte Sponsoren-Geld nachzudenken. Wo zu viel Geld ist, geht die Moral verloren und solange so viel Geld im Spiel ist, werden wir das Problem mit dem Doping wahrscheinlich nicht los werden. Wann kommt wohl das nächste Geständnis?


Berge – Seen – (Bike-) Genuss Fotos: OÖ Tourismus, Erber; Pliem

Drei Worte, die das Bike-Eldorado Salzkammergut perfekt umschreiben, oder in Zahlen gesprochen: 76 Salzkammergut Seen 1.500 km bestens beschilderte Mountainbikewege Alle Informationen zu den Mountainbike-Touren im Salzkammergut und den Bikespezialisten:

der härteste MTB-Marathon Österreichs: die Salzkammergut-Trophy mit über 3.800 Startern spezialisierte Mountainbikebetriebe: Beherberger, Hütten, Radverleih, Shuttle, Guiding u.v.m.

www.biken.at


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Chris Froome

Der Dominator Jahrelang Edelhelfer, nun klarer Toursieger: Der Sohn britischer Eltern aus Kenia vom Team Sky Procycling hat die Tour de France souver채n gewonnen und f체r Grossbritannien den Olymp des Radsports erklommen. Bevor der 28j채hrige seine Liebe f체rs Rennrad entdeckte, bezwang er noch als Mountainbiker die Gipfel. von Henning Heilmann



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José Antonio Hermida Ramos

Der Unermüdliche Mit seinen mittlerweile bald 35 Jahren gehört der sympathische Spanier noch lange nicht zum alten Eisen. Seit Jahren ist er unter den Top 10 der Weltbesten anzutreffen, bereits vier Mal nahm er an der Olympiade teil und ans Aufhören denkt er noch lange nicht. von Rolf Fleckenstein

anch einer, der im Spitzensport in die Jahre kommt, wenn er die 30 überschritten hat, macht sich ernsthaft Gedanken über seinen Rücktritt und ein Leben nach dem Sport. Das scheint für José gar kein Thema zu sein. Vor den letzten Olympischen Spielen hatte man ihn darauf angesprochen, ob er nach London seine Karriere beenden würde. Daraufhin meinte er, er habe nicht vor, nach London aufzuhören, sondern würde vielmehr versuchen, an den nächsten Olympischen Spielen in Brasilien dabei zu sein. Das wäre dann seine fünfte Olympiade und das ist ihm zuzutrauen.

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Mountainbike: Liebe auf den ersten Blick José wuchs in Puigcerda auf, einer Stadt mit rund 7’000 Einwohnern in den katalanischen Pyrenäen, einen Steinwurf von der französischen Grenze entfernt, in dessen Region er heute noch mit seiner Frau und seinen beiden Kindern lebt. Das Bike war nicht seine erste Wahl, vielmehr hatte er sich als Junge dem Skateboard verschrieben, auf dem er und seine Kumpels jede freie Minute verbrachten. Er entdeckte diesen Sport erst in dessen Boomjahren anfangs der 90er Jahre, als er einen Freund mit einem Bike sah, das er noch nie gesehen hatte, und das mit dicken Reifen ausgestattet war, was ihm erlaubte, alles zu erkunden. Mit seinem Skateboard war das nicht möglich. Seine Heimat waren die Berge, der Schnee und wenig Asphaltstrassen, auf denen man skaten konnte. Das Bike gab ihm die Freiheit, sich überall hin zu bewegen. Als er das Mountainbike seines Freundes sah, wusste er: Das ist es, das ist mein Sport! Es war Liebe auf den ersten Blick. Und einer wahren Liebe wird man nicht leichtfertig wegen ein paar Jahren untreu. Der Beginn einer langen Karriere Umgehend bat er seine Eltern, ihm ein MTB zu kaufen und diese taten ihm den Gefallen. Nun liess er das Skateboard zurück und durchstreifte mit seinen Freunden seine Heimat auf dem Mountainbike.

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Test: BH Easy Motion Neo 650B

27.5-Zoll E-Traum Eigentlich ist es jetzt fast noch geheim, aber uns zu liebe, hat der Shweizer Importeur der spanischen Marke BH die Zollinger Sport AG, eine Ausnahme gemacht und wir durften einen ersten Blick auf die Neuheiten der sportlichen E-Bikes 2014 werfen, darunter das neue Neo 650B. von Rolf Fleckenstein

ittlerweile sind aus den hässlichen Entlein von damals stolze Schwäne geworden. Die grässlichen Ungetüme aus den Anfängen der E-Bike-Branche sind verschwunden und von attraktiven elektromotorisierten Design-Gefährten abgelöst worden. Ein aktuelles Beispiel für diese positive Entwicklung ist das neue BH Easy Motion Neo 650B, ein neues Modell aus der neuen 2014erE-Bike-Linie des spanischen Herstellers BH (Brüder Hermanos). Ich war zwar noch nie ein Fan von Hardtails, aber man kann sich sein Testobjekt ja schliesslich nicht immer aussuchen. Die Hardtails zeigen sich im holprigen Gelände der fehlenden Hinterradfederung wegen als zu unkomfortabel und nervös, das Hinterrad spickt einem rasch an den Hintern oder den eigenen Sack und das nervt. Selbst Fullys mit Hinterradfederung sind im Vergleich zu gut gefederten Motorrädern ja immer noch nicht so komfortabel, was ja am

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geringen Gewicht und den kleineren Federn liegt, die schneller und mit geringerem Federweg zurückschlagen. Von daher galt es, gerade im Gelände und auf Schotterwegen besonders auf ausgeprägte Bodenunebenheiten zu achten, damit man diese mit den Knien auffangen konnte. Nichtsdestotrotz ist es auch mit dem neuen Elektro-Hardtail von BH eine echte Freude, eine kurze Tour von ca. 5-10 km durchs nahe Gelände zu unternehmen und damit die


Gegend zu erkunden. Wenn auch manch einer von Beschiss redet – und damit das Zuhilfenehmen eines Motors beim Biken meint – aber Spass kommt eben auch erst auf, wenn es richtig vorwärts geht. Ich bin persönlich ein Fan der 45 km/h-Unterstützung, durchs Gelände reicht aber zugegebenermassen ein 25 km/h-E-Bike und das befreit den Fahrer überdies von Helmpflicht, Rückspiegeln und allem anderen Schnickschnack, die für die grössere E-Bike-Klasse nötig ist. Man schnalzt innerlich schon mit der Zunge, wenn man dann den Hang hinauf an anderen Bikern mit Leichtigkeit davon zieht gleich ob Rennrädern auf der Strasse oder eingefleischte Mountainbikern im Gelände -, obwohl man, wie ich beispielsweise mit meinen 85 kg, vielleicht nicht mehr der Sportlichste ist, und oben ankommt, ohne deswegen gleich völlig aus der Puste zu sein. Ohne Schweissperlen und ohne dicke Beine geht’s aber auch beim E-Biken nicht, zumindest wenn man etwas Ambitionen hat und eine sportliche Grundein-

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Tauernradweg Salzburgerland

Eine runde Sache 4 Freunde, 270 km und 1 Ziel Der Tauernradweg zählt zu den beliebtesten Radwanderwegen in Europa. Kein Wunder, denn der Radfernweg ist bekannt für vielfältige Verlockungen am Weg: glasklare Seen, mächtige Naturschauspiele und berühmte Sehenswürdigkeiten laden zu alpinen Abstechern, zum Erkunden und Pausieren ein. von Henning Heilmann och am Abend vor dem Aufbruch zu unserer 270 Kilometer langen Tour von den Krimmler Wasserfällen in die Mozartstadt Salzburg und über Bad Reichenhall zurück nach Krimml hatten wir mit dem Wirt gescherzt. Während wir drinnen in der gemütlichen Stube bei Kasnock’n und Rindsbraten sassen, um uns für die nächsten Tage zu rüsten, tobte draussen der Sturm. Ein echtes Gewitter, wie man es nur im Sommer und in den Bergen zu Gesicht bekommt. Während die Blitze zuckten und der Donner von den Gebirgswänden widerhallte, meinte unser Gastgeber nur: „Werd’s schon sehen. Morgen habt‘s des beste Wetter. Es bleibt trocken.“

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Der Weg ist das Ziel Und er sollte Recht behalten. Schon als wir zu unserem über hundert Jahre alten Hotel „Krimmlerfälle“ zurückkehrten, hatte es aufgeklart und die ersten Sterne funkelten in der Dunkelheit. Als wir uns am nächsten Morgen auf die Sättel schwingen, ist es noch frisch, doch die in Morgensonne getauchten Berggipfel künden von einem strahlend schönen Sommertag. Die kurze Strecke von unserem Quartier zu den Krimmler Wasserfällen ist schnell zurückgelegt. Beeindruckt von den Geräuschen und Gerüchen der malerischen



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Val di Fiemme

Noch ein echter Geheimtipp Viele Biker verschlägt’s beim Gedanken an Bikeferien in den Dolomiten nach Valsugana. Das benachbarte Tal „Val di Fiemme” lassen viele links liegen, weil sie es einfach nicht kennen. Was das Tal zu bieten hat, haben wir bei einem kurzen Abstecher erfahren. von Lisa Unterganschnigg



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Wovon träumen Biker? Manche lieben das genussvolle Eintauchen in die Natur, für andere ist ein Ausreizen der eigenen Grenzen der Kick. Die schönsten Strecken fahren, gemeinsam das Panorama genießen.

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