Denkfest 2012 (Dokumentation)

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29. September 2012 Dokumentation


Impressum Herausgeber: Metropolregion Rhein-Neckar GmbH, Kulturbüro der Metropolregion, N 7, 5–6, 68161 Mannheim; Postfach 10 21 51, 68021 Mannheim, Tel.: 0621 12987-55, Fax: 0621 12987-52, E-Mail: kulturbuero@m-r-n.com, Internet: www.festivalregion.de Herstellung: Signum communication Werbeagentur GmbH, Lange Rötterstr. 11, 68167 Mannheim, Tel.: 0621 33974-0, Fax: 0621 33974-20, E-Mail: mail@signum-web.de, Internet: www.signum-web.de Projektleitung und Redaktion: Daniel Grieshaber, Caroline Hansen Art-Direktion: Oliver Weidmann Layout: Alexander Piekarski Fotos: Mircea Gutu (Titel, S. 8 –14) Druck: Druckerei Schwörer GmbH & Co. KG, Mannheim

Mit freundlicher Unterstützung von:


29. September 2012 – Alte Feuerwache

Programm ab 9.00 Uhr 9.30 Uhr

10.00 – 11.15 Uhr

Einschreibung Eröffnung

Dr. Joachim Gerner, Bürgermeister der Stadt Heidelberg

enkanstoß 1 – D Kooperationsprojekte • Europa • Deutschland • Metropolregion Rhein-Neckar

11.15 – 11.45 Uhr

Pause

11.45 – 13.00 Uhr

enkanstoß 2 – D Kulturfinanzierung

13.00 – 13.45 Uhr

Mittagessen

13.45 – 15.15 Uhr

enkanstoß 3 – D Präsentation von sieben regionalen Projektideen

15.30 – 16.30 Uhr

Arbeitsgruppen • Allianz starker Partner 1 • Allianz starker Partner 2 • Netzwerke • Kunst und Gesellschaft • Europa: Kulturhauptstadtbewerbung der Stadt Mannheim gemeinsam mit der Metropolregion Rhein-Neckar • Verflüssigung der Zuständigkeiten • Projektinitiativen • Die Bildungsförderer

16.45 – 18.00 Uhr ab 18.00 Uhr

Abschlussplenum Ausklang in der Enjoy-Jazz-Lounge Denkfest 2012 auf YouTube QR-Code abfotografieren und die Playlist mit Gesprächen und Interviews starten. Kurzlink: http://shortlinks.de/0a10


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GruSSwort

Liebe Denker und Denkerinnen, wir waren zuversichtlich, trotz der gelungenen Premiere im Jahr zuvor in Schwetzingen unserer Sache aber nicht ganz sicher. Doch als im vergangenen September mehr als 200 Teilnehmer zum zweiten Denkfest in die ehemalige Feuerwache Heidelberg strömten, war uns klar: Das Denkfest hat sich als Veranstaltung in der Metropolregion Rhein-Neckar etabliert. Das große Interesse der Besucher, die lebhaften Diskussionen und der anregende Austausch in der ehemaligen Feuerwache haben erneut gezeigt, dass es in der Region Raum und Bedarf für ein solches Forum gibt. Unser Ziel war es, Ihnen als Besuchern frische Impulse zu liefern. Gleichzeitig wollten wir Ihnen die Möglichkeit bieten, sich inspirieren zu lassen, neue Allianzen zu schmieden und eigene Ideen zu entwickeln. Die durchweg positive Resonanz, die wir von Ihnen erhalten haben, hat uns gezeigt, dass wir diese Ziele offenbar erreicht haben. Darüber hinaus freut es uns sehr, dass das Denkfest in Heidelberg auch konkrete Ergebnisse gebracht hat, über die Sie sich auf Seite 15 informieren können. Doch nach dem Denkfest ist vor dem Denkfest – und so blicken wir gespannt auf das dritte Denkfest, das am 18. und 19. Juni 2013 in Worms stattfindet. Unter dem Titel „kultur schreiben, senden, twittern – auf allen kanälen unterwegs?“ wollen wir uns gemeinsam mit Ihnen Gedanken machen über die Perspektiven des Kulturjournalismus, über die Verbindung zwischen Kultur und (neuen) Medien sowie über das Zusammenspiel zwischen Kulturmarketing und Kulturjournalismus. Dazu haben wir uns erneut auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene nach besonders gelungenen Beispielen der Kulturberichterstattung umgesehen, die wir Ihnen beim Denkfest 2013 präsentieren wollen. Und selbstverständlich werden Sie auch in Worms wieder Gelegenheit haben, Kontakte zu knüpfen, Inspiration zu tanken und sich mit anderen Akteuren aus Kultur, Wirtschaft, Politik und Wissenschaft zu vernetzen. Damit in diesem Jahr ausreichend Zeit für eine vertiefte inhaltliche Arbeit bleibt, haben wir uns entschlossen, das Denkfest um einen Tag zu erweitern. So wollen wir am 19. Juni die Themen des Vortags in Arbeitsgruppen weiterentwickeln. Eine erfreuliche Nachricht hat uns Ende vergangenen Jahres aus Berlin erreicht: Die Festivalregion Rhein-Neckar ist am 21. November 2013 in die Landesvertretung von Baden-Württemberg in Berlin eingeladen, um sich dort gemeinsam mit dem Kulturbüro zu präsentieren. Ein weiterer Beleg dafür, dass die Festivalregion und das Kulturbüro auf dem gemeinsamen Weg, die kulturelle Vielfalt der Metropolregion auch über die Grenzen der Region hinaus bekannt zu machen, ein gutes Stück vorangekommen sind. Begleiten Sie uns weiterhin auf unserem Weg, bleiben Sie dem Denkfest gewogen und sparen Sie nicht mit Anregungen, die uns helfen können, das Denkfest noch besser zu machen!

Manfred Metzner Sprecher der Arbeitsgruppe Festivalregion

Thomas Kraus Leitung Kulturbüro der Metropol­ region Rhein-Neckar GmbH


05 Sehr geehrte Damen und Herren, ich freue mich, dass das diesjährige DENKFEST der Metropolregion Rhein-Neckar unter dem Thema „Kunst und Gesellschaft – kluge Formen der Kooperation“ so erfolgreich in Heidelberg stattgefunden hat. Hier bilden Wissenschaft, Bildung, Kultur und Kreativität die Basis für eine zukunftsfähige europäische Stadt in einer starken Wirtschafts- und Kulturregion. Um Visionen wie die einer gemeinsamen Bewerbung als europäische Kulturhauptstadt im Dialog anzustoßen und schließlich Erfolg versprechend zu verfolgen, bedarf es dringend derartiger Veranstaltungen, an denen internationale Projekte vorgestellt, Ideen präsentiert, Kooperationen angedacht und Netzwerke aufgebaut bzw. gepflegt werden. Die rege Beteiligung von Akteuren aus der gesamten Region hat bestätigt, dass das DENKFEST als Projektlabor und Netzwerk-Plattform richtig konzipiert ist. Dass dieser rege Austausch zwischen Kunstschaffenden, Entrepreneuren, Kulturvermittlern und Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft zudem an einem Ort stattgefunden hat, der quasi zum Synonym für kulturelle Zwischennutzung in Heidelberg geworden ist, könnte ich mir kaum passender vorstellen: In der ehemaligen Feuerwache wurde in den vergangenen drei Jahren als Interimsspielstätte Theater gemacht – in Zukunft soll hier ein Zentrum für Kultur- und Kreativwirtschaft Einzug halten und dem Quartier im ­Rahmen einer ganzheitlichen strategischen Stadtentwicklungsplanung unter dem ­Motto „Wissen schafft Stadt“ zu einer neuen sinnstiftenden Identität verhelfen. Für die nächsten DENKFESTE wünsche ich weiterhin viel Kreativität und gutes Gelingen!

Dr. Eckart Würzner Oberbürgermeister der Stadt Heidelberg


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Die Festivalregion

Worms Frankenthal Ludwigshafen

Bensheim Heppenheim Lampertheim Viernheim Weinheim

Buchen

Mannheim

Bad Dürkheim Schifferstadt Neustadt

Haßloch Speyer Germersheim

Landau

Heidelberg Schwetzingen Leimen Hockenheim Wiesloch Sinsheim

Bad Bergzabern Spielorte der Top-Festivals Kreisfreie Städte sowie Orte, an denen weitere Festivals stattfinden

die top-festivals in der Metropolregion Rhein-Neckar Theater, Musik, Kino, Kunst – die Top-Festivals in der Metropolregion Rhein-Neckar präsentieren jede Menge kulturelle Highlights quer durch alle Sparten. Enjoy Jazz, verschiedene Städte in der MRN VIII. Festspiele Ludwigshafen 61. Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg Heidelberger Frühling Schwetzinger SWR Festspiele Heidelberger Stückemarkt 19. Heidelberger Literaturtage 17. Internationale Schillertage, Mannheim 9. Festival des deutschen Films, Ludwigshafen Heidelberger Schlossfestspiele Internationales Straßentheaterfestival Ludwigshafen Nibelungen-Festspiele, Worms Wunder der Prärie, Mannheim 5. Fotofestival Mannheim_Ludwigshafen_Heidelberg Mannheimer Mozartsommer

Mosbach


Thomas Nikolaus, Gesundheitspionier

Er erkennt, was bei wem am besten wirkt. Jeder Mensch ist anders – auch genetisch. Deshalb setzen wir auf Personalisierte Medizin: Unsere Bereiche Pharma und Diagnostics arbeiten gemeinsam an Tests und Wirkstoffen, um Therapien besser auf die Bedürfnisse von Patienten abzustimmen. Unsere Innovationen helfen Millionen Menschen, indem sie Leid lindern und Lebensqualität verbessern. Wir geben Hoffnung. www.roche.de

Innovation für die Gesundheit


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Mein Denkfest 2012 Es war ein Tag der Denkanstöße und Ideentransfers – zu klugen Formen der Kooperation zwischen Kunst und Gesellschaft. Beim Denkfest in der ehemaligen Feuerwache Heidelberg waren Kreative aus Kunst, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft eingeladen, sich gemeinsam neu zu erfinden. Die ­Heidelberger Dramaturgin Anita Kerzmann war dabei und erzählt, was sie für sich mitgenommen hat.

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eradezu euphorisch hörte ich viele ehemalige Kol­ legen und befreundete Künstler aus der Rhein-Neckar-Region vom ersten Denkfest im Schwetzinger Schloss erzählen. Eine unglaubliche Aufbruchsstimmung sei zu spüren gewesen, als sich im Mai 2011 rund 150 lokale und überregionale Akteure erstmals trafen, um gemeinsam über die kulturelle Identität der Metropolregion zu diskutieren. „Denkfest?“, dachte ich, „was für ein schöner Titel, welche Versprechung!“ Die Teilnehmer benutzten den Begriff ganz selbstverständlich, wie man „Tagung“ sagt oder „Konferenz“ – und doch weist der Begriff „Denkfest“ weit darüber hinaus. Er assoziiert etwas, das man mit solchen Veranstaltungen eher selten verbindet, das Kulinarische, ja Kultische. „Das Denkfest, (...) ein Fest, welches zum Andenken an eine Sache, Begebenheit, Person etc. gefeiert wird“, schreibt Joachim Heinrich Campe in seinem Wörterbuch der deutschen Sprache von 1807. Im eigentlichen Wortsinn geht es also um ein Angedenken. Man vergewissert sich der gemeinsamen Wurzeln, der kollektiven Identität. Angesichts der Berichte vom ersten Denkfest scheint diese Rückversicherung geglückt. Kunst und Gesellschaft neu denken

Aber wie geht es nun weiter? Wie entwickelt man eine gemeinsame Vision und eine neue Art von Kulturarbeit für die Metropolregion? Und wie soll man sich diesen Vorgang als Fest vorstellen? Das fragte ich mich im Zug von Berlin aus in die alte Heimat, Geburtsstadt und Alma Mater, Heidelberg. In der ehemaligen Feuerwache angekommen, ging es bald in medias res: Die rund 200 Teilnehmer konnten zwischen drei Gesprächsforen wählen, in denen Best-Practice-Beispiele für kluge Kooperationen präsentiert wurden. Ich entschied mich für das Forum zur Metropolregion. Dort referierte Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz über die „Kulturvision 2015“, die sich – vereinfacht ausgedrückt – die Stärkung und Weiterentwicklung der Metropolregion als Kulturregion auf die Fahnen geschrieben hat. Dr. Alexander Schubert von

den Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen stellte das Marketing-Netzwerk der Staufer-Ausstellung vor. Jochen Lehmann vom Verein Kunstplatz Hemsbach verortete seine ­Initiative, in der Künstler Skulpturen für die Stadt an der Bergstraße vor Ort erschaffen, angesichts der groß angelegten Projekte seiner Vorredner („Bundesliga“) in die Kreisliga. Völlig zu Unrecht, wie ich fand: Kunstplatz Hemsbach ist ein engagiertes Projekt, das Schule machen könnte, weil es Künstler und Bevölkerung in über­zeugender Weise zusammenbringt. Sehr großen Anklang fand auch das international besetzte Gesprächsforum zu Kooperationen in Europa, wie ich beim Mittagessen erfuhr. Raum für erfolgreiche Begegnungen

Das Denkfest bot sieben Initiatoren Raum, ihre Projekte im Pecha-Kucha-Format – einer zeitlich begrenzten Vortragstechnik – zu präsentieren. Die Projekte, wie zum Beispiel die Idee einer Filmschule für Kinder und Jugendliche des Mannheimer Videokünstlers Dr. Marc Reisner, waren nicht nach Größe oder Renommee, sondern im Hinblick auf ihr Potenzial für die Region ausgewählt worden. Die Vorstellungsrunde zeigte eindrücklich die Bandbreite von Initiativen aus der Region zwischen Kunst, Vermittlung, sozialer Arbeit und gesellschaftlichem Engagement. Sie offenbarte auch die große Stärke des Denkfestes, diese gleichberechtigt nebeneinander zu präsentieren. Meiner Ansicht nach geriet allein die letzte Runde des Denkfestes, in der Arbeitsgruppen zu den Projekten ihre Ergebnisse präsentierten, stellenweise zu langatmig. Mit einer entschlosseneren Gesprächsführung der gesamten Veranstaltung in der Hand eines Moderators wäre eine stärkere Zuspitzung und Verdichtung möglich gewesen. Neben der Projektebene widmete sich das Denkfest auch einem weiteren für Kulturschaffende bedeutsamen Thema: der Finanzierung. Wie man potenzielle Geldgeber anspricht und sinnvolle Förderanträge stellt, stand deshalb auch im Zentrum einer vom WDR-Journalisten Peter Grabowski sehr kenntnisreich moderierten Gesprächsrunde im Plenum. Jörg Eisfeld-Reschke beispielsweise überzeugte in seinem Vortrag zum Thema


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Denkwand „Crowdfunding“. Damit können einzelne Projekte durch Kleinstspenden einer Netz-Community finanziert werden. Ebenso präg­ nant war der Kurzvortrag von Sabine Bornemann vom Cultural Contact Point, der über die EU-Förderprogramme und MatchingFunds informierte. Matching-Funds sind Garantie-Fonds, die nach vorheriger Anmeldung durch einen Projektträger in den Haushalt (beispielsweise einer Kommune) eingestellt werden und im Falle einer Förderung durch die EU ohne weitere Prüfung abgerufen werden können. Erschöpft sank ich am Ende des Tages in die Sessel der Lounge und dachte über erste Auswirkungen dieses Denkfestes nach: Nach dem Vorbild der Festivalregion soll ein Netzwerk der Museen, die Museumsregion, entstehen. Darüber hinaus haben einzelne Projekte Sponsoren oder Partner gefunden, Künstler Galeristen und Vereine neue Mitglieder. Am nächsten Morgen, im Zug zurück, fragte ich mich, ob das Denkfest das Versprechen seines Namens gehalten hat. Klare Antwort: Ja – denn es hat Visionen und Inspirationen freigesetzt. Und zwar solche, die sich aus der Spannung zwischen unterschiedlichen Polen ergeben: Großprojekt und Graswurzel, EU-Gelder und Crowdfunding. Dem Denkfest 2012 ist es gelungen, diese Pole zusammenzudenken und dennoch jedem Raum zu lassen. Nur so, scheint es mir, ist innovative Kulturarbeit in einer Region möglich. Die Veranstaltung hat dafür die richtige, unterhaltsame und kulinarische Form der Vermittlung sowie ein überraschend großes Publikum gefunden. Ich bin gespannt auf das nächste Denkfest in Worms, das sich sicher noch weiterentwickeln lässt und wird. Wenn im nächsten Jahr dann wie geplant noch kultische, sprich künstlerische Präsentationsformen dazukommen, kann man von einem wahrhaften Denk-Fest sprechen.

DenkHalle

Denksport Denkstopplounge

Denkschmiede

Denkplatz

Die Autorin: Anita Kerzmann, geboren 1974 in Heidelberg, ist Dramaturgin und Projektkoordinatorin. Von 2008 bis 2011 leitete sie den Fonds Wanderlust, ein Förderprogramm für internationale Theaterpartnerschaften, bei der Kulturstiftung des Bundes. anitakerzmann@aol.com


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Spannende Vorträge: Kulturmanager Rainer Kern und die Musikerin und Musikmanagerin Janina Klabes waren nur zwei der zahlreichen Referenten, die ihre Projekte beim Denkfest vorstellten.

Ideenaustausch: In den Arbeitsgruppen wurde offen und angeregt diskutiert. Hier moderiert Wolf-Rainer Lowack, Geschäftsführer der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH, die Arbeitsgruppe „Netzwerke“.


13 Markt der Ideen: Die Besucher nutzten auch in diesem Jahr das Denkfest als MĂśglichkeit, sich auszutauschen, Kontakte zu knĂźpfen und zu vertiefen und Ideen gemeinsam weiterzuspinnen.


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Raum f端r Austausch: Die ehemalige Feuerwache in 足Heidelberg gab mit ihrem Charme des Improvisierten dem Denkfest einen w端rdigen, da offenen Rahmen.


15 „Für mich waren Vernetzung und (Über-)Lebenshilfe für Kulturschaffende die zwei wichtigsten Begriffe, mit denen ich aus dem Denkfest 2012 herausgegangen bin. Hier konnten einerseits sehr gut Kontakte geknüpft werden, und anderseits wurden konkrete Informationen gegeben, wie Kulturschaffende an die für ihr Arbeiten notwendigen Mittel kommen. Es ist gleichzeitig klug und anspruchsvoll, aus Kontakten Kooperationen erwachsen zu lassen, in denen enorme Chancen stecken.“ Dr. Erich Gaulke Leiter Standortentwicklung, Roche Diagnostics GmbH

„Das Denkfest hat sich als wichtige Einrichtung zur Vernetzung der ­Kulturschaffenden in der Metropolregion Rhein-Neckar und zur ­Entwicklung neuer künstlerischer Formate etabliert. Für mich ­per­sönlich als Neuling in dieser Region war es zudem eine ideale ­Gelegenheit, mit vielen Kulturschaffenden ins Gespräch zu kommen.“ Karin Heyl Leitung Kultur, Sport und Sozialberatung, BASF SE

Erste Ergebnisse des Denkfestes 2012 …

Die BASF SE unterstützt den Verein KunstPlatz Hemsbach bei seinem Skulpturen-Symposium 2013. Diese Kooperation bildet den Auftakt für ein Kulturprojekt des nationalen und internationalen Austauschs in der Metropolregion Rhein-Neckar (Arbeitstitel: Matchbox). Die Heidelberger Künstlerin Ella Kehrer und der Mannheimer Künstler Bahaiden planen ein gemeinsames Kunstprojekt im Rahmen des Mannheimer Unterstützungssystem Schule (MAUS) mit Kindern der Neckarschule im Mannheimer Stadtteil Neckarstadt-West. Dr. Alexander Schubert, Leiter der Marketingabteilung der Reiss-Engelhorn-Museen, bringt die Idee einer ­Museumsregion Rhein-Neckar zur Sprache. Innerhalb der MRN GmbH hat sich eine Arbeitsgruppe formiert, die sich intensiv mit dem Thema „Crowd­ funding“ beschäftigt. Aus dem Denkfest sind mehrere europäische Förderanträge und Anträge an die Kulturstiftung des Bundes hervorgegangen. Für das „Kulturprojekt in der Fläche“ (Arbeitstitel: Matchbox) wurde ein internationaler Partner, farnham ­maltings (Surrey, Großbritannien), gefunden. Fortsetzung folgt …


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DenkanstoSS Kooperationsprojekte

Europäische ­Kulturhauptstadt Mannheim hat ein umfassendes Stadtentwicklungsprojekt angestoßen, das in eine Bewerbung als „Europäische Kulturhauptstadt“ mündet. Die Region Aarhus in Dänemark hat es bereits geschafft und wird den Titel 2017 tragen. Ein Gespräch mit Trevor Davies und Rainer Kern. Trevor Davies, Aarhus wird 2017 Europäische Kulturhauptstadt, und zwar als Region. Welche Idee steht dahinter? Das Konzept der Regionen passt in den Kontext Europa, wenn wir regionales Denken als Zusammenfügen verstehen. Damit Regionen an ihrer eigenen Identität arbeiten können, braucht es eine starke, schützende und neutrale Plattform, wie sie die Kulturhauptstadt bietet: Dabei geht es mehr darum, danach zu fragen „Was wollen wir?“, und weniger „Womit müssen wir umgehen?“ Das Problem eines solchen Metaprojektes ist der Faktor Zeit: Voraussichtlich 2025 wird Deutschland wieder eine Kulturhauptstadt stellen können. Wir haben es also mit einem weiten Zeitrahmen zu tun und der Tatsache, dass Veränderungen nicht planbar sind: sie passieren einfach. Um die Gewohnheiten der Menschen zu verändern, braucht es viel Zeit, ernsthafte Veränderungen setzen Prozesse voraus. Um mit unseren Projekten ernsthaft etwas zu verändern, müssen wir mit Weitblick und zugleich im Hier und Jetzt arbeiten. Gibt es Beispiele für intelligente Kooperationen aus eurer Arbeit? Wir haben ein Programm, das sich „soft city“ nennt. Es geht um die weichen Standortfaktoren einer Stadt, wie zum Beispiel das Wohnumfeld der Menschen. Eine großartige Erfahrung waren die lokalen Projekte, bei denen wir an Brennpunkten des Landes gearbeitet haben, zum Beispiel in Gello: Ein Stadtviertel, in dem etwa 20.000 Menschen in alten Hochhäusern leben – in der Mehrheit nicht gebürtige Dänen –, sollte durch Abriss saniert werden. Also haben wir parallel zu architektonischen Workshops viele Gemeinschaftsprojekte organisiert und mit den Leuten Veränderungswünsche ausgearbeitet. Mithilfe des zivilen Dialogs schaffen solche Projekte Orte des Austausches, wo sich Ideen kreuzen und Alternativen erforschen lassen.

Wie habt ihr es geschafft, das Thema „Europäische Kulturhauptstadt“ in der Region zu verankern? Zunächst haben wir uns gefragt: Wie machen wir aus einer ganz normalen, durchschnittlich gut funktionierenden Stadt in Europa eine europäische Stadt? Und was bedeutet diese Veränderung? Ohne Antworten auf diese Fragen bleibt die Idee von Europa, der europäischen Solidarität, nur Makulatur. Und wie kommen wir an eine ganz normale, durchschnittliche Stadt, die den europäischen Gedanken leben will? Durch Diskussion, die klare Grenzen braucht, aber auch totale Freiheit. Mit dem richtigen Team, das im Wissen um all diese Aspekte zusammenarbeitet, Themen aus den Schwächen und nicht aus den Stärken einer Region generiert. Damit die Leute nicht über das Übliche reden, muss man kontinuierlich „graben“ und immer wieder „provozieren“, eine instabile Situation kreieren, aus der Neues entsteht. Das ist der Sinn des Prozesses. Die Frage an Rainer Kern: Was ist für dich die wichtigste Erkenntnis mit Blick auf Trevors Erfahrungen? Ich glaube, zwei Dinge sind vor allem wichtig. Einmal die Lang­ zeitstrategie: Wir arbeiten nicht zuerst an einer Stadtbewerbung, sondern an der Stadt und an der Metropolregion, und daraus entsteht die Bewerbung. Unser Ziel war 2020, jetzt wird es vielleicht 2025, das ist noch nicht klar. Vielleicht wird es in Zukunft auch einen „open call“ ohne Länderliste geben, bei dem sich jedes Jahr jede Stadt aus jedem Land bewerben kann. Doch für uns ist es eigentlich nicht wichtig, ob es 2020 oder 2025 sein wird, denn wir arbeiten gemeinsam mit dem Kulturbüro der Metropolregion an der langfristigen Strategie, die ein wichtiges Kriterium für die Nominierung als Europäische Kulturhauptstadt ist. Da sind wir schon auf dem richtigen Pfad und müssen geduldig bleiben.

Rainer Kern arbeitet als freier Kulturmanager in Deutschland und betreut verschiedene Projekte in Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen. Er ist Erster Vorsitzender des Kulturhauses Karlstorbahnhof e. V. in Heidelberg, war künstlerischer Leiter der Konzertreihe „deltaconnection“, ist mitverantwortlich für das Programm des Kulturhauses Alte Feuerwache Mannheim und des Mannheimer Literaturfestes „lesen.hören“ sowie Leiter des Festivals „Enjoy Jazz“. Darüber hinaus war er als Intendant für Programm und Durchführung des 400-jährigen Stadtjubiläums von Mannheim verantwortlich. Derzeit arbeitet er als Beauftragter des Oberbürgermeisters am Konzept für eine Bewerbung der Stadt Mannheim zur Europäischen Kulturhauptstadt.


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Trevor Davies ist Gründer des „Copenhagen International Theatre“ und arbeitet heute als künstlerischer Leiter des Theaters sowie als Leiter des Projekts „Europäische Kulturhauptstadt Aarhus 2017“. Als Direktor der Kulturhauptstadt Kopenhagen war er bereits für Planung und Durchführung eines der größten und erfolgreichsten Kulturhauptstadtprojekte verantwortlich. Trevor Davies leitete das Aarhus Festival und war Mitbegründer des Danish Centre for Culture and Development sowie vier Jahre lang Leiter des Salisbury Festivals. Für seine Verdienste wurde Davies mit zahlreichen internationalen Auszeichnungen geehrt, wie dem „Orden der Künste und der Literatur“, den ihm der ehemalige französische Kulturminister Jack Lang verlieh.

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DenkanstoSS Kooperationsprojekte

MANIFESTA – die europäische Biennale für zeitgenössische Kunst Manifesta, die europäische Biennale für zeitgenössische Kunst, ist die einzige nomadisierende Biennale weltweit. Katerina Gregos erklärt das Prinzip der Wanderausstellung, die alle zwei Jahre in verschiedenen Städten Europas gastiert.

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egründet wurde Manifesta 1996 als Nonprofit-Orga­ nisation mit Sitz in Amsterdam. Die Schau ist eine Wanderbiennale und zieht alle zwei Jahre von Stadt zu Stadt: Von Rotterdam nach Luxemburg, Ljubljana, San Sebastián, Trentino und immer weiter – gestartet als Versuch, die geopolitischen Verschiebungen Europas seit 1989 nachzuvollziehen. Während es in den Anfängen von Manifesta vor allem um den Wandel in Ost- und Südeuropa ging, liegt der Fokus heute vor allem auf den dramatischen sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen in Europa. eine Biennale auf reisen

Eine Stadt, die sich für Manifesta bewirbt, muss die Hälfte des Projektetats von 3,5 Millionen Euro tragen. Zuletzt war es die belgische Stadt Genk, der drittwichtigste Industriestandort in Flandern, wo die Kunstbiennale haltmachte: Es ging um Industrialisierung, Postindustrialisierung und industrielle Produktion bei Manifesta 9. Unter dem Motto „In der Tiefe der Moderne“ fand das Projekt an einem symbolträchtigen Ort statt. Um über den Wandel der industriellen Produktion in Europa und anderswo zu reden, nahmen wir die Hinterlassenschaften der Kohle-Industrie in der ehemaligen Bergbauregion zum Ausgangspunkt. Die Kohlevorkommen entdeckte der Geologe André Dumont 1901 in Genk, der Bau von sieben Zechen folgte in den 30 Jahren darauf. Natürlich lebt heute niemand mehr vom Bergbau in Genk, die Zechen wurden zwischen 1987 und 1992 geschlossen. So liegt Genk also in einer wichtigen Zone, in einem Industriezentrum Europas. Wir wollten diese geografische Gegebenheit mit einer generellen Pathologie dessen, was Europa gerade befällt, in Verbindung bringen: der Pathologie der Deindustrialisierung und dem, was ihr folgen wird. Die Frage des Andenkens, der Geschichte und des Wissens, besonders in Bezug auf das industrielle Gedächtnis, war uns bei Manifesta 9 sehr wichtig. Wir haben einen Blick auf den Mythos

der Postindustrialisierung geworfen unter der Prämisse, dass diese Industrie in Westeuropa tot und begraben ist. Dabei gerät eine Tatsache leicht in Vergessenheit: Diese Form der Industrie hat sich global nach Süden verlagert, dorthin, wo die Arbeitsbedingungen mitunter gefährlicher sind, es an sozialer und ökologischer Sicherheit fehlt. Uns ging es darum, den Mythos des Untertageabbaus als einen antiquierten Industriezweig zu unterlaufen. Geister und hüllen

Wir wollten diese kontinuierliche Frage der Industrialisierung sichtbar machen, aber auch die Veränderungen von Fordismus und Postfordismus zu materialunabhängiger Arbeit und Denkarbeit, Biokapitalismus und wirtschaftlichen Verschiebungen. Manifesta 9 beinhaltete erstmals auch einen kunsthistorischen Teil, der sich dem „Zeitalter der Kohle“ mit seinen Auswirkungen auf Umwelt, Arbeitswelt und soziale Umstände widmete: Dafür haben wir ein unfreundliches Umfeld zum Museum umfunktioniert und die Kohle-Installationen der Surrealisten von 1938 nachempfunden – vom Anfang der industriellen Revolution bis heute, mit Arbeiten berühmter Künstler des 19. und 20. Jahrhunderts wie Richard Long, Boltanski und Marcel Duchamp. Ein Subtext dieses historischen Teils war „Das dunkle Material“ und Künstlern gewidmet, die Werke mit Kohle gestaltet haben. Ein Part der Ausstellung beschäftigte sich mit den Hinterlassenschaften des Kohleabbaus und dem Bewahren von Erinnerungen. Die Industrie, die uns verlässt, hinterlässt Geister und Hüllen. Wir alle fragen uns, was wir mit diesen Geistern und Hüllen machen sollen: Normalerweise werden sie in Museen verwandelt, aber wir wollten Projekte zusammenbringen, die sich mit dem Erhalt von historischen Erinnerungen des Kohleabbaus befassen. Mit Manifesta 9 haben wir Organisationen und Menschen, die daran arbeiten, zusammengebracht: aus Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Großbritannien.

Katerina Gregos lebt und arbeitet als Kuratorin und Autorin in Brüssel. Sie ist Kuratorin des dänischen Pavillons auf der 54. Biennale in Venedig und war Co-Kuratorin des 4. Fotofestivals Mannheim_Ludwigshafen_Heidelberg im Jahr 2011. Ihr aktuelles ­Projekt ist „Newtopia: The State of Human Rights“, eine Ausstellung für die Stadt Mechelen. Zuvor war sie als künstlerische Leiterin des Argos-Zentrums für Kunst und Medien in Brüssel tätig und Direktorin des Deste Foundation, Centre for Contemporary Art in Athen. Als Co-Kuratorin für Manifesta brachte Gregos die europäische Biennale für zeitgenössische Kunst bereits nach Rotterdam, Luxemburg, Ljubljana, Frankfurt, DonostiaSan Sebastián, Trentino-Alto Adige und in die Region von Murcia.


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Station in Belgien: Manifesta 9 gastierte in Genk, einem ehemaligen Kohlerevier in Belgien. Im Mittelpunkt stand das Ph채nomen der Industrialisierung und der Deindustrialisierung.


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DenkanstoSS Kooperationsprojekte

CARAVAN – Künstler auf den Weg bringen Ein europäisches Projekt, das seine Wurzeln in England hat, ist „CARAVAN – Künstler unterwegs”. Als reisendes Sozial- und Gesellschaftstheater widmet es sich mit kulturellen Gemeinschaftsprojekten und künstlerischen Darbietungen dem Thema „Neuanfang nach der Krise“. Einsichten dazu von Gavin Stride.

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eise allein, reise schneller. Reise zusammen, reise weiter – warum erwähne ich dieses alte französische Sprichwort? Weil wir Zeugen einer totalen Revolution sind. Die Geschichte spricht meist von politischen Revolutionen, dramatischen Ereignissen, die oft wenig Veränderung mit sich bringen. Aber manchmal passiert etwas anderes, ein kollektives Erwachen und Erkennen von Möglichkeiten, die alles ändern: wie wir die Welt sehen, was wir wertschätzen, wie wir leben. Aus diesem Durcheinander ist CARAVAN geboren. Ich glaube, es braucht drei Fähigkeiten, um die Welt zu ver­ stehen und zu formen: die Fähigkeit, das System zu sehen, an dem wir alle teilhaben. Die Fähigkeit, zu erkennen, in welchem Maße Dinge zusammenhängen. Wir sind „gefangen in einem unentweichlichen Netz unserer Gegenseitigkeit“, hat Martin Luther es ausgedrückt, und wir müssen Kooperationen über jegliche vorstellbare Grenze hinweg unterstützen. Und wir brauchen die Fähigkeit, uns von einem reaktionsgesteuerten Problembewältigungsmodell zu befreien, um die Zukunft zu formen, die wir wirklich wollen – mit Verbundenheit, Fantasie, Geduld und Durchhaltevermögen. CARAVAN ist ein Versuch, einen Dialog zwischen englischen Künstlern und dem Rest der Welt zu fördern – es geht darum, neue Kooperationen als eine Art von Globalisierung von unten anzustoßen. Wenn wir anfangen zu verstehen, wo unser Platz in der Welt ist, verstehen wir oftmals erst, wie gewöhnlich wir sind: Deshalb organisieren wir Symposien in ganz England für Künstler und Ensembles, die weltweit auftreten wollen. Uns geht es darum, Künstler dabei zu unterstützen, ihre Werke zu beschreiben, die eigenen Beweggründe zu erforschen und herauszufinden, ob es überhaupt sinnvoll ist, sich auf das internationale Parkett zu wagen. Wir hatten schon Ensembles, die Konfliktlösungsstücke nach Beirut bringen wollten oder Pantomime nach Frankreich, und sind immer wieder über die schlechte

Vorbereitung überrascht. Oft hat es den Anschein, dass Künstler ­erwarten, Festivalorganisatoren müssten ihre Werke nur sehen, um sie schon engagieren zu wollen. Alle zwei Jahre organisieren wir ein Programm, bei dem 25 Gruppen ihre Werke drei Tage lang vor einem Publikum aus 60 internationalen Festivalorganisatoren, nationalen Abgeordne­ten und örtlichen Vertretern zeigen. Dabei geht es nicht um das bloße Konsumieren von Theater: Wir hoffen, dass es sich wie eine Einladung unter Freunden anfühlt, und wir haben dabei die Rolle des Gastgebers. Wir bemühen uns sehr darum, dass es die Leute bequem haben, sich sicher fühlen und wissen, was sie zu tun haben. Alle sehen alles bei CARAVAN, teilen somit ähnliche Erfahrungen und haben Zeit, darüber zu sprechen und zuzuhören. Es gibt ein paar Grundsätze, die wir mit CARAVAN vermitteln wollen: Ideen folgen Geld. Bau dein Netzwerk auf – in der Vergangenheit haben wir uns über Besitz definiert, in Zukuft werden wir durch das, was wir teilen, definiert, das zeigt sich schon jetzt an Phänomenen wie Wikipedia oder Facebook. Gib dir Zeit, Vertrauen aufzubauen, denn es existiert ein absolutes Verhältnis zwischen Vertrauen und Risiko. Wenn du innovativ sein willst, baue erst Vertrauen auf. Und sei bereit, deine Macht abzugeben. Arbeite mit Menschen, die du bewunderst. Wer mich fragt, was ich mache, dem sage ich: daran arbeiten, dass Menschen länger leben, sich glücklicher und sicherer fühlen. Suche Gespräche, auch wenn du nicht weißt, was sie dir bringen, bewege dich in einem unsicheren Umfeld. Das große Dilemma der Geldgeber: Wie soll man Strukturen aufbauen, die durchsichtig und zugänglich sind, aber das Resultat nicht vorbestimmen? Ich verspreche euch, da gibt es Möglichkeiten, ein Forum dafür kann euer Denkfest sein.

Gavin Stride ist Mitbegründer und Leiter von CARAVAN und besitzt internationale Erfahrung als Regisseur und Produzent innovativer Theaterformen. Seit zehn Jahren leitet er Farnham Maltings, ein Produktionszentrum im Süden Englands, das Produktionsund Präsentationsort für eine Vielzahl von Kunstformen ist. Pro Jahr bekommen sechs Performancegruppen die Möglichkeit, vor Ort neue Produktionen zu entwickeln. Das von Gavin entwickelte Konzept beinhaltet umfassende Betreuung der jungen Künstler – von Konzeptionsgesprächen bis hin zur Vermittlung internationaler Gastspiele.


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Schritt in die Welt: Alle zwei Jahre präsentieren bei CARAVAN Künstlergruppen ihre Werke vor internationalen Festivalorganisatoren, nationalen Abgeordneten und örtlichen Vertretern.

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TanzZeit – Zeit für Tanz in Schulen In Zeiten von Nintendo & Co. ist der Bewegungsmangel von Kindern und Jugendlichen ein oft beklagtes Phänomen. Das Projekt TanzZeit will diesem Trend entgegenwirken und die Entwicklung von jungen Menschen fördern.

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eit 2005 unterrichten Tänzer, Choreografen und Tanzpädagogen Berliner Schüler und bringen ihnen die Kunstform Tanz näher. Das Projekt TanzZeit arbeitet im Rahmen von Schule und Klassenverband, weil dies der einzige Ort ist, an dem alle Schüler unabhängig von ihrem sozialen und kulturellen Hintergrund erreicht werden. Gleichzeitig strebt TanzZeit ein tieferes, erweitertes Verständnis von Kunst in der Gesellschaft an, um alternative Wege des Denkens und Handelns zu erforschen und damit Kinder und Jugendliche in ihrer physischen, geistigen und emotionalen Entwicklung langfristig zu unterstützen. erfinder, kritiker und forscher

Unter Wissensvermittlung verstehen wir einen gleichwertigen Austausch zwischen jungen Menschen aller Schichten und Nationalitäten und Künstlern mit der Überzeugung, dass deren Kreativität wechselseitig bereichernd ist. Kinder und Jugendliche werden bei TanzZeit ermutigt, als Mitgestalter, Erfinder, Kritiker und Forscher von Kunst zu wirken. TanzZeit ist darauf bedacht, Strukturen immer weiter zu verbessern und in seiner Entwicklung nicht stehen zu bleiben. Zur Qualitätssicherung des TanzZeit-Unterrichts finden für unterrichtende Künstler regelmäßig Fortbildungen, intensive Supervision und individuelle Coachings statt. mehrstufiges modell

Ziel von TanzZeit ist mittelfristig, über die Basisarbeit in der Fläche hinaus eine Bildungskette aufzubauen, die es Kindern und Jugendlichen ermöglicht, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und ihre Bildung, Erziehung und Befähigung verstärkt zu fördern. Seit 2008 gibt es für besonders interessierte und talentierte Jugendliche die Möglichkeit, mit der TanzZeit-Ju-

gendcompany regelmäßig zu trainieren und mit verschiedenen Choreografen Tanzstücke für Berlin und darüber hinaus zu er­ arbeiten. Als Stufe zwischen „TanzZeit – Zeit für Tanz in Schulen“ und der TanzZeit-Jugendcompany wurde 2010 der TanzZeitNucleo Neukölln gegründet. In dieser Tanz-Gruppe für 10- bis 14-Jährige unterrichten zwei Künstler aus dem TanzZeit-Pool einmal wöchentlich im Nachmittagsbereich. Der Peer-to-Peer-Ansatz

Den inhaltlichen Schwerpunkt legt TanzZeit aktuell darauf, einen Peer-to-Peer-Ansatz auszubauen, der im letzten Jahr mit dem Projekt „INCORPO – Ein Tanzpaket für Schulklassen“ ­begonnen wurde. Schulklassen bekamen die Möglichkeit, nach dem Be­ such einer Tanzvorstellung der TanzZeit-Jugendcompany an einem kostenfreien Nachbereitungsworkshop mit den Tänzern teilzunehmen. Das Konzept, dass Teilnehmer der TanzZeitJugend­company selbst an Schulen und Theatern Tanz künstlerisch und pädagogisch vermitteln, wurde von Lehrern und Schülern sehr positiv aufgenommen. Die Vertreter von denjenigen Theatern, die nicht regelmäßig Vorstellungen für Kinder und Jugendliche anbieten, waren davon beeindruckt, wie konzentriert die Schüler die Vorstellungen verfolgten. Damit sind wir unserem Ziel ein gutes Stück näher gekommen, durch regelmäßige Aufführungen für Schulklassen Tanz einem jungen Publikum zugänglich zu machen. Um bei jungen Menschen dauerhaft eine Tür zum zeitgenössischen Tanz zu öffnen, muss eine Verbindung zwischen den Bühnenstücken und der Tanzpraxis der Kinder und Jugendlichen hergestellt werden. Mit der Idee von INCORPO wird dieser fehlende Link durch die starke Vorbildfunktion der jugendlichen Darsteller hergestellt. Im Zentrum steht hier die Weitergabe von Motivation von Jugendlichen an Jugendliche.

Livia Patrizi wuchs in Neapel auf und erhielt ihre Ausbildung an der Folkwang Hochschule in Essen. Neben Engagements als Tänzerin u. a. beim Cullberg Ballett (Mats Ek), bei Pina Bausch, Joachim Schloemer und Maguy Marin arbeitet sie seit 1994 auch als freie Choreografin und führte Regie für Tanzproduktionen der freien Szenen in Neapel, Stockholm, Paris und Deutschland. 2005 initierte Livia Patrizi das Projekt „TanzZeit – Zeit für Tanz in Schulen“ und leitet es seit sieben Jahren gemeinsam mit einem Team aus Künstlern und Pädagogen. Mittlerweile haben bereits mehr als 450 Berliner Schulklassen und damit über 10.000 Kinder am Tanzprojekt teilgenommen. Seit 2008 ist Livia Patrizi zudem Künstlerische Leiterin der TanzZeit-Jugendcompany EVOK E.


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DenkanstoSS Kooperationsprojekte

Erinnern – Vergessen: Kunststücke Demenz Eine Kunstkampagne zu einer Krankheit – so lässt sich das Projekt von Klaus Bremen und Ulrich Greb beschreiben. Mit Theaterstücken rund um Demenz bauen sie Ängste ab und schaffen soziale Solidarität.

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on 2004 bis 2006 fand in Moers und in einigen Städten am Niederrhein die Kampagne „Erinnern – Vergessen: Kunststücke Demenz“ statt. In der Kampagne arbeiteten vor allem das Schlosstheater Moers und eine Projektgesellschaft des Paritätischen Wohlfahrtsverbands in Nordrhein-Westfalen zusammen. Ziel war es, in anderer und ungewohnter Weise – nämlich in einer überschaubaren Region und mit kreativen und künstlerischen Mitteln – das Thema Demenz öffentlich zu behandeln und da­ rüber aufzuklären. Dabei standen vier Theaterproduktionen zu dem Themenkreis und zwei Dokumentarfilme im Mittelpunkt der Kampagne: Gemeinsam mit Lesungen, Ausstellungen, Diskussionen und Infoständen wanderte die Kampagne von Moers nach Mülheim an der Ruhr und Krefeld, einzelne Veranstaltungen gab es in Münster und Mönchengladbach. Von heute aus betrachtet war die Kampagne ein starker Impuls für viele vergleichbare Aktivitäten nicht nur im Bereich Film und Theater, sondern auch in der Literatur, in der Musik, dem Tanz oder der Fotografie. Deutschland befindet sich in einem tiefgreifenden demografischen Veränderungsprozess. Der genauere Blick auf veränderte Lebenszeiten und Biografien, auf eine sich weiterentwickelnde veränderte Alterszusammensetzung in den Generationen oder auf veränderte Märkte und Arbeitsmärkte zeigt: Der demografische Wandel verändert vor allem unser Leben, unseren sozialen Alltag, unsere Arbeitswelt. Neu-formatierung und energie-felder

Für beide, für Kultur-Institutionen und soziale Organisationen, stellt sich dieselbe Frage: Wie sind sie involviert in diesen Prozess der Neu-Formatierung des Sozialen? Die Kampagne sieht diese Institutionen als Labore des Übergangs, als Werkstätten sozialen Wandelns und als Energie-Felder für gesellschaftliche Kreativität,

die Akteure begleitet, deren Handeln neu und innovativ sein muss. Wie sie sich selbst auch immer künftig definieren werden: Mit den sozialen Veränderungen stellt sich auch die Frage der Arbeitsteilung zwischen Kultur und Sozialem. das theater als soziales forum

Das Schlosstheater Moers ist mit der Konzeption angetreten, das Theater in die Stadt und die Stadt ins Theater zu bringen. Für diesen Anspruch war die Kampagne „Erinnern – Vergessen: Kunststücke Demenz“ mitprägend. Das Theater bietet ein Forum zur Verbindung künstlerischer und sozialer Initiativen und wird zum kulturellen Zentrum einer Stadt. Nie zuvor gab es so starke, positive Reaktionen auf diese Arbeit – auch außerhalb des Thea­ ters. Für den Schlosstheater-Intendanten Ulrich Greb liegt hier die Aufgabe und Chance für ein Stadttheater der Zukunft. direkte auseinandersetzung statt mediales mitleid

Demenz als Thema wandert in der Kampagne aus den betroffenen Familien, aus den Pflegediensten und Pflegeeinrichtungen, aus der Fachwelt heraus und mitten in das Alltagsleben der Men­schen in einer Region. Demenz erhält eine neue Art der Öffentlichkeit. Keine sentimental-mitleidige Medien-Bericht­ erstattung, sondern unmittelbare Auseinandersetzung, direkte Information. Für den „Ideengeber“ der Kampagne, Klaus Bremen, ist dieser Gebrauchswert von Öffentlichkeit Anknüpfungspunkt von sozialem Engagement und praktischer Solidarität. Die Wirkungen der Kampagne bei Besucher/-innen und Be­ tei­ligten lässt ahnen, dass die Zukunft neuen Kooperationen zwischen den Akteuren im kulturellen und sozialen Bereich ge­hören könnte und neuen ressortübergreifenden Netzwerken, die mithelfen bei einem viel größeren Projekt: Wie gehen wir mit den sozialen Entwicklungen um, die unser eigenes Leben jetzt endgültig umkrempeln könnten?

Klaus Bremen war Geschäftsbereichsleiter beim Paritätischen Wohlfahrtsverband in NRW und dort für Selbsthilfe, Engagement und Interessen im Bereich Gesundheit zuständig. Daneben hat er zahlreiche Veröffentlichungen zu fachlichen und sozialen Themen vorgelegt. Für sein Engagement im Projekt „Erinnern – Vergessen: Kunststücke Demenz“ erhielt er 2007 gemeinsam mit dem Schlosstheater Moers den Robert-JungkPreis des Städte-Netzwerks NRW und des Ministeriums für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen.


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Unterwegs: Mit Theater, Lesungen, Ausstellungen, Diskussionen und Infoständen zog die Kampagne „Kunststücke Demenz“ durchs gesamte Ruhrgebiet.

Tanzen gegen das Vergessen: Selbst wenn auf das Gedächtnis kein Verlass mehr ist: Tanzen verlernt man auch als Mensch, der von Demenz betroffen ist, nicht.

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Ulrich Greb war nach dem Studium der Germanistik und Philosophie an der RuhrUniversität Bochum von 1986 bis 1990 Regiemitarbeiter von Roberto Ciulli im Mülheimer „Theater an der Ruhr“. Seit 1991 arbeitet er als freischaffender Schauspielund Opernregisseur in diversen Städten. Daneben entstanden Theaterprojekte in stillgelegten Industrieanlagen und an öffentlichen Plätzen. Seit der Spielzeit 2003/2004 ist er Intendant des Schlosstheaters Moers. Mit den Kampagnen „Erinnern – Vergessen: Kunststücke Demenz“ und „Vorsicht: Armut“ etabliert er in Moers ein Theaterkonzept, das künstle­rische und soziale Initiativen verbindet.


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DenkanstoSS Kooperationsprojekte

Die Kulturvision 2015 Im Wettbewerb der Regionen ist Kultur ein wichtiger Standortfaktor, auch für die Metropolregion Rhein-Neckar. Dr. Peter Kurz skizziert, wie die Arbeitsgruppe „Kulturvision 2015“ dazu beiträgt, die kulturellen Stärken der Region zu nutzen und auszubauen.

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ie Kultur verfügt neben dem Sport über das Potenzial, die Menschen in der Metropolregion RheinNeckar zusammenzuführen. Sie ist ein unverzichtbares Element, wenn es darum geht, ein regionales Bewusstsein zu schaffen. Kultur wirkt identitätsstiftend. Sie lässt uns verstehen, was uns als Region ausmacht. Das kulturelle Leben beeinflusst das Zusammengehörigkeitsgefühl der hier lebenden Menschen auf nachhaltige Weise. Die Metropolregion Rhein-Neckar versteht sich als „Region der Geschichte und Kultur“. Ihr kulturhistorisches Erbe zeigt sich in international gerühmten Stadt- und Kulturlandschaften sowie Zeugnissen kultureller Blüte-Epochen. Die Region verfügt über engagierte Institutionen und Menschen, die durch neue Impulse die kulturelle Tradition lebendig halten. Verschiedene Kulturangebote bewegen sich auf nationalem Spitzenniveau oder haben das Potenzial dazu. Region der Geschichte und Kultur

Vertreter aus Politik und Wirtschaft haben sich 2004/2005 zu der Arbeitsgruppe Kulturvision 2015 zusammengefunden. Das Ziel der Arbeitsgruppe ist es, die Stärken der Metropolregion im kulturellen Bereich zu profilieren, auszubauen und zu kommunizieren. Es gilt, die überregionale Wahrnehmung der Metropolregion als „Region der Geschichte und Kultur“ zu verstärken. Um das kulturelle Leben weiter zu fördern, ist es wichtig, Potenziale auszuschöpfen und Kräfte zu bündeln. Das kann gelingen, wenn Bürger, Verwaltungen, Unternehmen und Kulturschaffende sich zu gemeinsamen Projekten zusammenschließen. Als die Kulturvision 2015 formuliert wurde, haben sich die Beteiligten Aufgaben gestellt, deren Bearbeitung inzwischen Früchte trägt: • Das Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg sollte in Deutschland sichtbarer werden. Daraus ist das

erfolgreiche Festival des deutschen Films in Ludwigshafen entstanden. • Entwicklungen im Bereich der Fotografie sollten vorangetrieben werden. Daraus ist das Fotofestival Mannheim_ Ludwigshafen_Heidelberg hervorgegangen, das große Aufmerksamkeit auf sich zieht. • Die Festivals wurden zusammengeführt, daraus sind die Festivalregion und auch das Denkfest entstanden. Seit etwa eineinhalb Jahren gibt es zudem das Kulturbüro der Metropolregion Rhein-Neckar. Mit der Gründung dieses Büros hat sich der Stellenwert der Kultur positiv verändert. Kultur ist heute eine feste Säule der Metropolregion. Es ist sehr zu begrüßen, dass es das Denkfest als Plattform für den Austausch unter Kulturschaffenden gibt. Getragen wird es von der Festivalregion: Die 15 wichtigsten und aufmerksamkeitsstärksten Festivals haben sich zusammengetan, um gemeinsam über die Zukunft der Kulturarbeit nachzudenken und Kooperationsformen zu erörtern und zu ermöglichen. Das Denkfest hat sich darüber hinaus als Forum für Diskussionen etabliert und ist zum unverzichtbaren Bestandteil der Kulturarbeit in der Region geworden. Um die Metropolregion als Kulturregion noch attraktiver zu gestalten, ist es entscheidend, den begonnenen Weg fortzusetzen und die Kulturvision 2015 zu einer Kulturvision 2025 weiter­ zudenken. Im Rahmen der Kulturvision 2015 ging es in erster Linie darum, die notwendige kulturelle Infrastruktur zu stärken. Die Kultur­vision 2025 wird gemeinsam mit den Akteuren der Metropolregion Rhein-Neckar inhaltliche Positionen definieren, die den Herausforderungen einer Kulturarbeit des 21. Jahr­ hunderts gerecht werden. Dafür ist es unerlässlich, sich mit dem demografischen Wandel auseinanderzusetzen und allen Bevölkerungsgruppen die Möglichkeit zu bieten, am kulturellen Leben teilzunehmen.

Dr. Peter Kurz ist seit 2007 Oberbürgermeister der Stadt Mannheim. Bereits 1999 machte er mit dem Antritt des Amts als Bürgermeister für Bildung, Kultur und Sport die Politik zu seinem Beruf. Auch als Oberbürgermeister setzt er sich weiterhin stark für das Thema Kultur ein, ist Sprecher der AG Kulturvision 2015 der Metropolregion Rhein-­ Neckar und maßgeblich mitverantwortlich für die geplante Bewerbung Mannheims und der Region zur Europäischen Kulturhauptstadt.


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DenkanstoSS Kooperationsprojekte

Museale Vernetzung – die Staufer-Ausstellung „Die Staufer und Italien“ war eine der zehn erfolgreichsten Mittelalterausstellungen in Deutschland, vor allem dank der hervorragenden, länderübergreifenden und kulturtouristischen Zusammenarbeit. Ein Rückblick von Dr. Alexander Schubert, Koordinator des Stauferjahres 2010.

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ls sich im Februar 2011 die Türen des Museums Zeug­haus zur Ausstellung „Die Staufer und Italien“ zum letzten Mal schlossen, stand bereits fest, dass die Mittelalterschau nicht nur Geschichte gezeigt, sondern buchstäblich Kulturgeschichte geschrieben hatte. Keine andere kulturhistorische Ausstellung in Mannheim vermochte es bislang, eine vergleichbare Anzahl an interessierten Besuchern in die Stadt zu ziehen. Über Monate prägten täglich lange Besucherschlangen auf dem Toulonplatz das Stadtbild. Staufer in bundesweiter Top Ten

Bis zum Kassenschluss am 20. Februar 2011 um 20 Uhr passierten genau 236.893 Gäste die Museumspforte der Reiss-Engelhorn-Museen zur Staufer-Schau. Bundesweit konnten sich die Staufer damit unter den zehn erfolgreichsten Mittelalter-Ausstellungen seit 1977, dem Beginn dieses Genres, platzieren. Die Stadt Mannheim und die Metropolregion Rhein-Neckar profi­ tierten für viele Monate von einer verstärkten medialen Wahrnehmung und von einem erhöhten touristischen Aufkommen. Programm mit über 300 Veranstaltungen

Neben Mannheimer Institutionen wurden auch Kulturschaffende in den Korrespondenzorten Worms, Speyer, Mainz, der Trifels, Ingelheim, Burg Hardenburg bei Bad Dürkheim, Burgruine

Landskron bei Oppenheim in Rheinland-Pfalz, Kloster Lorsch, Starkenburg bei Heppenheim, Hirschhorn, Breuberg, Münzenberg und Gelnhausen in Hessen sowie Burg Strahlenburg bei Schriesheim, Heidelberg, Neckargemünd, Burg Steinsberg bei Sinsheim-Weiler, Eberbach, Burg Guttenberg bei Haßmersheim und Bad Wimpfen in Baden-Württemberg in das Projekt einbezogen. Es entstand ein Veranstaltungskalender, der über 300 Programmpunkte von März 2010 bis Februar 2011 vorstellte, darunter besondere Höhepunkte wie die Neueröffnung einer Ausstellung zu den Reichsinsignien auf dem Trifels oder die Friedrich II. gewidmeten Nibelungenfestspiele in Worms, eine Inszenierung zur Absetzung König Heinrichs (VII.) in Bad Wimpfen oder die Präsentation eines 1.300 Quadratmeter großen Blumenbildes Kaiser Friedrich Barbarossas im Mannheimer Luisenpark. Folgeprojekt „Die Wittelsbacher am Rhein“ startet im jahr 2013

Insgesamt wurde mit dem Stauferjahr 2010 eine Initialzündung für die länderübergreifende, kulturtouristische Zusammenarbeit geleistet. Zur nachhaltigen Durchdringung der historisch besonders geprägten Metropolregion Rhein-Neckar ist derzeit für 2013 das Folgeprojekt „Die Wittelsbacher am Rhein. Die Kurpfalz und Europa“ in Vorbereitung, das unter weiterführenden thematischen Aspekten auch neue Partner in die Netzwerkarbeit einbeziehen wird.

Dr. Alexander Schubert ist Historiker und Kulturmanager. Als wissenschaftlicher ­Direktor der Curt-Engelhorn-Stiftung ist er an den Mannheimer Reiss-Engelhorn-­ Museen tätig und leitet die Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Marketing/ Großprojekte/Museumspädagogik/Sonderausstellungen. Für die Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen koordinierte er das Stauferjahr 2010. Er ist einer der Initiatoren des bundesländerübergreifenden Tourismusprojekts „Fahrtziel Kultur – Reisen ins deutsche Mittelalter“. Für 2013 bereitet er als Projektleiter die 2. Ausstellung der Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen „Die Wittelsbacher am Rhein. Die Kurpfalz und Europa“ vor.


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Neues Projekt: Nach dem großen Erfolg des bundesländerübergreifenden Stauferjahres 2010 stehen in diesem Jahr die Wittelsbacher im Mittelpunkt einer Ausstellungsreihe, die wieder Häuser und Orte in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen gemeinsam veranstalten.


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DenkanstoSS Kooperationsprojekte

KunstPlatz Hemsbach Kunstwerke, die im öffentlichen Raum entstehen und bestehen: Im badischen Hemsbach beleben Bürger, Künstler und Kommune mit Skulpturen aus Holz, Stein und Stahl ihre Stadt – ein Rückblick auf das Projekt.

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an muss nicht immer darauf warten, dass die Menschen zur Kunst kommen. Man kann die Kunst auch zu den Menschen bringen. Das ist der Leitgedanke des „KunstPlatz Hemsbach“, eines Fördervereins, der die Werke von sechs Künstlern aus der Metropolregion Rhein-Neckar an öffentliche Plätze in der nordbadischen Kleinstadt gebracht hat, um einen Beitrag zur vieldiskutierten Stadtentwicklung zu leisten. Ausgangspunkt des Projekts war die Tatsache, dass es selbst in einer kleinen Kommune wie Hemsbach Stadtteile gibt, die auseinanderzudriften drohen. Um einen Beitrag zum Zusammenhalt dieser Teile zu leisten, überschrieb man 2011 ein zweiwöchiges Symposium, bei dem sechs Skulpturen entstanden, mit dem Thema „Brücke“. Kunst als Brücke

Bildhauer wie Uli Lamp griffen das Motiv bei der Materialwahl auf, indem sie Holz und Stahl miteinander kombinierten. Brückenfunktion hat auch der Standort seiner Skulptur „Golem“ zwischen der ehemaligen Synagoge und dem jüdischen Friedhof auf der einen und der katholischen Kirche auf der anderen Seite. Wie dieses Kunstwerk in zehn oder zwanzig Jahren aussehen wird? Vielleicht ist das Holz des Baumes bis dahin verrottet. Vielleicht verrostet aber auch zuerst die Ummantelung aus Stahl. Die Skulptur des in Weitersweiler lebenden Künstlers wird sich auf jeden Fall weiterentwickeln. Anfangs reagierten die Bürger auf das Projekt „KunstPlatz Hemsbach“ skeptisch oder gar mit offener Ablehnung. Das hat sich im Laufe der Zeit jedoch grundlegend geändert: Die Hemsbacher haben sich nicht nur an die Kunstwerke gewöhnt. Viele von ihnen identifizieren sich inzwischen damit und führen Besucher zu den Skulpturen. Mit dem Symposium, das bewusst als offenes Atelier angelegt war, setzte sich die Begeisterung

durch: Während die Künstler im Freien arbeiteten, kamen Pas­ san­­ten vorbei, stellten Fragen und lernten die Künstler ganz ungezwungen kennen. Aus dem anfänglichen Abtasten wurde echte Freundschaft, aus abendlichen Zusammenkünften wurden kleine Feste, bei denen gemeinsam musiziert wurde. Orte der Begegnung

Die Begeisterung spiegelt sich auch in den Mitgliederzahlen des Fördervereins. Bei der Gründung von „KunstPlatz Hemsbach“ waren knapp 20 Menschen dabei, ein Jahr später zählte der Verein 68 Mitglieder. Der „KunstPlatz“ legt Wert darauf, mit Künstlern aus der Region zusammenzuarbeiten, die sich möglichst heimischer Materialien bedienen sollen: Die Steine stammen aus dem Heppenheimer Steinbruch, das Holz von einem gefällten Baum am Hemsbacher Wiesensee, wo drei der sechs Skulpturen ­stehen. Von diesem Prinzip wollen die „KunstPlatz“-Macher auch bei der geplanten Erweiterung auf bis zu 15 Werke nicht ­abrücken – es geht nicht allein um das einzelne Werk und dessen Bedeutung. Vielmehr stehen das Ensemble der Skulpturen im Blickpunkt und die Frage, wie es mit der Natur korrespondiert. Und es geht in Hemsbach um die übergeordnete Idee des Miteinanders und Zusammenwachsens: Familien, Studenten, Künstler, Musiker und Rentner – der Kunst-Ort wird zum Treffpunkt für Menschen unterschiedlicher Lebenswelten. Wo sich die Kunst aus ihrem geschützten Raum – sei es das Museum, das Theater oder der Konzertsaal – in den öffentlichen Raum wagt, kann sie neue Verbindungen und überraschende Konstellationen schaffen, kann sie nicht nur die Werke den Menschen näherbringen, sondern auch die Menschen untereinander vernetzen.

Jochen Lehmann war nach dem Studium des Maschinenbaus an der Technischen Universität Berlin von 1966 bis 2001 in unterschiedlichen Positionen des Energieanlagenbaus tätig. Seit 2001 ist er im Ruhestand und widmet sich dabei seinen Hobbys, zu denen u. a. der Chorgesang und das lokalpolitische Engagement im Gemeinderat der Stadt Hemsbach gehören. Gemeinsam mit Dr. Michel Spicka ist er Vorsitzender des Fördervereins „KunstPlatz Hemsbach e. V.“, der mit mittlerweile 68 Mitgliedern das Erste Hemsbacher Skulpturen-Symposium 2011 ausgerichtet hat.


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Offenes Atelier am See: eine der sechs Skulpturen, die auf Inintiative von KunstPlatz Hemsbach entstanden sind.

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Jürgen Kirchner, Diplom-Sozialpädagoge (BA), ist seit 2012 Bürgermeister der Stadt Hemsbach. Seit 1987 ist er bei der Stadt Hemsbach (12.000 Einwohner) beschäftigt. 2003 übernahm er als stellvertretender Fachbereichsleiter den Arbeitsbereich Jugend-, Kultur- und Öffentlichkeitsarbeit, der sich später noch um das Themenfeld Familie erweiterte. Noch unter seinem Vorgänger Volker Pauli hat er die Hemsbacher Kulturbühne Max ins Leben gerufen und von Anfang an die Idee des KunstPlatz Hemsbach unterstützt. Nach seiner Wahl zum Bürgermeister will er diese bürgerorientierte Initiative weiter unterstützen.


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DenkanstoSS Kulturfinanzierung

Verflüssigung der Zuständigkeiten Ambivalenzen aushalten, darin sind Kunstschaffende besonders geübt. Eine Eigenschaft, die sie zu unverzichtbaren Begleitern des gesellschaftlichen Wandels macht: ein Plädoyer von Adrienne Goehler für neue Allianzen von Kunst und Politik auf dem Weg von der Arbeits- in die Kulturgesellschaft.

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ir leben in einer Phase des umfassenden gesellschaftlichen Übergangs, die man als “nicht mehr und noch nicht” bezeichnen könnte: Das erfolgreiche westliche Modell des „Mehr, Schneller, Weiter, Besser“ funktioniert nicht mehr. Auch die gesellschaftlichen Konzepte, die auf starren Hierarchien bauen, tragen nicht mehr. Doch die alternativen Modelle, Leben und Arbeit anders zu gestalten, verantwortungsvoll mit Natur und ihren Ressourcen umzugehen, greifen noch nicht auf breiter gesellschaftlicher Ebene. Unverzichtbare Agentinnen dieses ge­ sellschaftlichen Wandels sind Kunst und Kultur. Kreativität ist der Rohstoff des 21. Jahrhunderts

Die Kunst setzt auf das, was alle Menschen auszeichnet, mit den Worten von Hannah Arendt: die Fähigkeit, immer wieder anfangen, experimentieren, ausprobieren, verwerfen zu können. In einem Land ohne nennenswerte Bodenschätze sind Kreativität, Vorstellungskraft und Fantasie der Menschen die einzigen nachwachsenden Ressourcen. Hierzulande haben die Künste ihren gesellschaftlichen Resonanzraum erweitert und dringen als quasi „Antiexperten“ in die virulenten gesellschaftlichen Felder vor. Aber es ist auch unübersehbar, dass die öffentlichen Kulturbudgets diesen erweiterten künstlerischen Tätigkeitsraum nicht finanzieren können. Nun ist die Politik aufgefordert, den volkswirtschaftlichen Schaden zu begreifen und zu beziffern, den es bedeutet, wenn gut ausgebildete KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen in der Regel unterhalb des Existenzminimums leben, statt ihr Können und Vermögen zum gesellschaftlichen Gebrauch weitergeben zu können. Wir sind auf dem Weg von der Arbeits- zur Kulturgesellschaft, der neue Allianzen erfordert zwischen den Künsten und der Politik. Wir brauchen Verflüssigungen, Durchlässigkeit zwischen den

einzelnen Ressorts, interdisziplinäre Verantwortlichkeiten. „Das Feste ist eigentlich nur Bewegung in geronnenem Zustand“, erklärt der Quantenphysiker Hans-Peter Dürr die Grundlage der Welterkenntnis. Übertragen auf die Gesellschaft meint die Verflüssigung des Denkens, gesellschaftlich „Verklumptes“ zu lösen, hermetische Ressortgrenzen etwa, die allgemein kreativen Problemlösungen hinderlich sind. So lassen sich neue Formen des Lebens und Arbeitens nicht von den Arbeitsministerien schaffen und das Zusammenleben zwischen den Kulturen können die Beauftragten für Migration allein nicht begleiten. KünstlerInnen haben durch ihre anderen Methoden und ihren Platz in der Gesellschaft andere Möglichkeiten des Zugangs: Sie kommen nicht als RepräsentantInnen einer Ordnungsmacht, sondern setzen zunächst auf einen Prozess. Verflüssigung und Durchlässigkeit

Um die Kunst gesellschaftlich nutzbar zu machen, braucht es Verflüssigungen, Durchlässigkeit zwischen den Ressorts, wenn sich etwas umfassend ändern lassen soll. In den politischen Jargon übersetzt, heißt die kluge und auch ressourcensparende Anforderung der Verflüssigung, die das erweiterte gesellschaftliche Wirken der Kunst zu heben versteht: Crossbudgeting und Matching-Funds. So ungünstig sind die Bedingungen in der Region dafür nicht, etwa wenn in Heidelberg der Bürgermeister für Kultur auch zuständig für Familie und Soziales ist, so könnte die Verflüssigung dieser drei Ressorts schon eine ganze Menge bewirken und stilbildend für andere Dezernate werden. In Mannheim kann das Ressort „Kultur und Wirtschaft“ Synergien schaffen. Großartig, wenn vom 2. Denkfest ein kräftiger Impuls für kluge Formen der Kooperationen ausgeht – wenn KulturproduzentInnen vielleicht schon in ein paar Jahren die Politik zum maßgeblich erweiterten Handeln mit der Kunst verführt haben!

Adrienne Goehler lebt und arbeitet als Publizistin und Kuratorin in Berlin. 1989 und 1995 wurde sie zur Präsidentin der Hochschule für bildende Künste in Hamburg gewählt und war von 2002 bis 2006 Kuratorin des Hauptstadtkulturfonds in Berlin. Von 2001 bis Anfang 2002 war sie zudem Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Kultur Mitglied der rot-grünen Übergangsregierung des Landes Berlin. Im Jahre 2006 veröffentlichte sie ihr erstes Buch „Verflüssigungen“. Das Buch vermittelt Perspektiven für eine Veränderung des Sozialstaates in eine Kulturgesellschaft und damit den Versuch, einen unbefriedigenden politischen Stillstand aufzulösen. Adrienne Goehler moderiert die Veranstaltungsreihe Utopiestation, eine Kooperation des Nationaltheaters Mannheim, des Ernst-Bloch-Zentrums Ludwigshafen und der Heinrich Böll Stiftung.


33 Fundraising: Spender gewinnen mit System und Planung Private Fördermittel fließen meist nicht von alleine gemeinnützigen Zwecken zu. Gerade in Deutschland gibt es reichlich Potenzial für erfolgreiches Fundraising. Zehn Thesen von Dr. Martina Haibach.

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rivate Fördermittel fließen meist nicht von alleine gemeinnützigen Zwecken zu. Vielmehr ist es notwendig, aktives Fundraising zu betreiben, auf Spenderinnen und Spender, Stifterinnen und Stifter, Stiftungen sowie Wirtschaftsunternehmen zuzugehen und diese auf die jeweils angemessene Art und Weise um Unterstützung zu bitten. Fundraising ist ein Marketingprinzip. Die zehn folgenden Thesen sollen aufzeigen, dass Fundraising-Erfolge auf einem komplexen Zusammenspiel unterschiedlicher Faktoren beruhen. These 1 Zwar sind „Zufallstreffer“ bei der Gewinnung von privaten Förderern weit verbreitet, doch in der Regel führt systematisches und kontinuierliches Fundraising zu besseren Ergebnissen. These 2 Zielgerichtetes Fundraising ist nicht ohne Menschen möglich, die die damit verbundenen Tätigkeiten beständig ausüben. Dauererfolge sind meist nur dann zu verzeichnen, wenn es in einer Organisation bezahlte Fundraising-Zuständige gibt. These 3 Die Professionalisierung des Fundraisings ist ein wichtiger Faktor für die Stimulierung von philanthropischem Engagement. Trotz der Tatsache, dass die Fundraising-Branche in Deutschland in den vergangenen beiden Jahrzehnten kontinuierlich gewachsen ist, gibt es hierzulande bislang noch keinen Nachweis für ein gesteigertes Spendenaufkommen, etwa wie in den USA. These 4 Die Zahl der Menschen, die hauptberuflich im Fundraising tätig sind, hat in Deutschland sowie in den meisten europäischen Ländern in den vergangenen beiden Jahrzehnten enorm zugenommen. Dennoch konnte dieser Bereich trotz gradueller Fortschritte bislang kein anerkannt positives Berufsprestige erlangen. These 5 (Bezahlte) Fundraiserinnen und Fundraiser werden vielfach mit unrealistischen Erwartungen überfrachtet. Fund-

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raising ist ein komplexer Managementprozess. Das Zusammenwirken zahlreicher Faktoren, insbesondere die Institutional Readiness, auch und gerade auf der Führungsebene von Organisationen, wird häufig vernachlässigt. These 6 Fundraising bedeutet das gezielte Kommunizieren mit aktuellen und potenziellen Förderern. Daher ist es erforderlich, eine Segmentierung nach möglichst homogenen Gruppen vorzunehmen, um dann auf passende Weise mit den Interessenten bzw. Spendern zu kommunizieren. These 7 Der Prozess der Gewinnung von Spendern ist mehrstufig, wobei insbesondere unterschieden werden sollte, ob es sich um Neuspender oder um Spender handelt, die sich bereits für die Organisation engagieren. Die Gewinnung von Förderern setzt in der Regel einen strategisch geplanten Prozess voraus. These 8 Die Palette der Fundraising-Methoden ist vielfältig. Die Wahl der Ansprachestrategie ist abhängig von der Fördererzielgruppe und dem Förderbedarf. Die am häufigsten eingesetzte Fundraising-Methode ist der Spendenbrief. Daneben gibt es zahlreiche weitere Fundraising-Methoden: Benefizveranstaltungen, Merchandising, Telefon-Fundraising, TestamentspendenFundraising und andere mehr. In der Regel empfiehlt es sich, mehrere dieser Instrumente parallel einzusetzen. These 9 Das Thema der Fundraising-Kosten und der Bezahlung der Fundraiserinnen und Fundraiser wird bei uns oft von einem Nebel des Schweigens und falschen Annahmen umhüllt. Viele Organisationen hoffen auf einen Weg, die Notwendigkeit von Investitionen in Fundraising zu umgehen. These 10 Fundraising, die sanfte Kunst des Lehrens der Freude am Spenden, ist in den USA nicht nur weit verbreitet, sondern sie wird bereits im Kindesalter gelehrt und aktiv praktiziert – ebenso wie das Spenden selbst. Bei uns hingegen setzen erste Tendenzen in diese Richtung erst langsam ein.

Dr. Marita Haibach ist als unabhängige Beraterin, Coach und Autorin auf die Förderung des privaten Engagements spezialisiert. Sie wirkte in leitender Funktion beim Aufbau einer ganzen Reihe von Nonprofit-Organisationen mit, die das Fundraising sowie das Stiftungswesen in Deutschland und ganz Europa maßgeblich prägen, darunter der Deutsche Fundraising Verband, die Fundraising Akademie, die European Fundraising Association, die Frauenstiftung Filia sowie das Pecunia Erbinnen-Netzwerk. Sie ist Trägerin des Deutschen Fundraisingpreises.

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DenkanstoSS Kulturfinanzierung

Crowdfunding – Finanzierung in Kooperation Alles-oder-nichts-Prinzip, Prämienprinzip, Transparenzprinzip – Crowdfunding ist ein langfristiger Prozess, bei dem es um mehr geht, als so viel Geld so schnell wie möglich für ein Projekt zu sammeln. Jörg Eisfeld-Reschke weiß, wie es funktioniert.

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rowdfunding oder Schwarmfinanzierung ist eine Form des Crowdsourcings, bei dem für künstlerische Projekte, Unternehmen, NGOs und politische Zwecke über die Crowd Geld eingesammelt wird. Gleichzeitig aber werden die Geldgeber auf unterschiedliche Arten eingebunden: als Multiplikatoren für die fertigen Projekte, als Ideengeber im Entwicklungsprozess, als Investoren oder als Vorabverkäufer. Bei erfolgreichen Crowdfunding-Projekten geht es also um mehr als nur um das Geld. Crowdfunding als alternative Finanzierungsform für Künstler, Musiker oder Start-ups ist auch in Deutschland kein ganz neues Thema mehr. Crowdfunding ist über das Internet vor allem in den USA sehr erfolgreich. Aber auch in Deutschland sind in den vergangenen zwei Jahren mehrere Plattformen entstanden. Die drei Prinzipien des CrowdfundingS

Das klassische Crowdfunding ist durch drei Prinzipien geprägt, wie sie sich auf allen deutschsprachigen Crowdfunding-Platt­ formen wiederfinden: das Alles-oder-nichts-Prinzip, das Prä­ mien- und das Transparenz-Prinzip. Gemäß dem Alles-odernichts-Prinzip wird das gesammelte Kapital nur dann an die Projekte ausgezahlt, wenn die festgelegte Zielsumme innerhalb einer bestimmten Zeit komplett erreicht wird. Auf diese Weise lässt sich sicherstellen, dass die dargestellten Projekte auch tatsächlich stattfinden können. Das Angebot an Gegenleistungen für unterschiedlich hohe Finanzierungsbeiträge wird zu Beginn eines CrowdfundingProjekts formuliert. Unterstützern dient es zur Orientierung, in welcher Höhe sie einen finanziellen Beitrag leisten. Durch Angebot und Annahme entsteht auf diese Weise ein Kaufvertrag zwischen Projektinitiatoren und Finanzierern, der gege­ benenfalls durch eine Crowdfunding-Plattform angebahnt und abgewickelt wird.

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Crowdfunding-Markt 2012

Das Institut für Kommunikation in sozialen Medien (ikosom) führt die umfassendste Crowdfunding-Studie in Deutschland durch. Einerseits wird das Wachstum auf den Plattformen ana­ lysiert, andererseits werden die Crowdfunding-Initiatoren und die Crowdfunding-Unterstützer befragt. Zusätzlich werden für einzelne Teilmärkte (Musik, Film, Journalismus) die Daten er­ hoben und die Trends erfasst. Insgesamt wurde auf den deutschsprachigen CrowdfundingPlattformen bislang ein niedriger Millionenbetrag umgesetzt – wobei sich die Summe grob geschätzt jedes Vierteljahr verdoppelt (von 500.000 Euro im April 2011 zu einer Million Euro im August 2011 zu circa zwei bis drei Millionen Euro im Frühjahr 2012). Damit sind wir hierzulande noch weit entfernt von den 150 Millionen US-Dollar, die allein im vergangenen Jahr in den USA auf der Internetplattform kickstarter.com umgesetzt wurden. „Die Herausforderung beim Crowdfunding ist es, die richtigen Dankeschöns auszuwählen und den Zwang zu unterdrücken, jede Stunde aufs Neue nachzusehen“, so der Initiator eines Crowdfunding-Projekts in der Befragung von ikosom. Projektinitiatoren sollten nicht dem Irrglauben verfallen, dass sie ihr Projekt nur auf einer Plattform einstellen müssen und die Finanzierung von alleine geschieht. Die Befragung der Projekt­ initiatoren ergab, dass der Aufwand für Öffentlichkeitsarbeit und das Community Management häufig unterschätzt wird.

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Im Transparenz-Prinzip manifestiert sich die Erwartung an Pro­jektinitiatoren, umfassend über ihr Projektvorhaben und über Entwicklungen bei der Umsetzung zu berichten. Üblicherweise geschieht dies durch einen Projektblog und diverse Social-Media-Kanäle. Potenzielle und bestehende Unterstützer können Fragen an die Projektinitiatoren richten und mit ihnen in den Dialog treten.

Jörg Eisfeld-Reschke hat die Methode des Crowdfundings schon bei zahlreichen kleinen und großen Projekten angewandt. Mit dieser Methode der Geldbeschaffung lassen sich Projekte, Produkte, die Umsetzung von Geschäftsideen und vieles andere mit Eigenkapital versorgen, zumeist in Form von stillen Beteiligungen. Eine so finanzierte Unternehmung und ihr Ablauf werden auch als eine Aktion bezeichnet. Kapitalgeber sind eine Vielzahl von Personen. Als Gründer und Mitglied der Geschäftsführung von ikosom (Institut für Kommunikation in sozialen Medien) sowie als freier Berater bietet Jörg Eisfeld-Reschke zudem Unterstützung und Hilfe bei der Initiierung von Crowdfunding-Projekten.


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Europa fördert Kultur!

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de

Oft ist unklar, ob und in welchem Umfang Fördermittel für Kulturprojekte ­vorhanden sind. Wie die „Cultural Contact Points“ der Europäischen Union bei Anträgen helfen und informieren, wer Gelder zur Verfügung stellt, das erklärt Sabine Bornemann.

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b 2014 will die Europäische Kommission ihre Kulturförderung, wie auch alle anderen EU-Programme, ganz auf die Europa 2020-Strategie ausrichten, also vor allem auf Wettbewerbsförderung. Innerhalb eines neuen Programmes namens „Kreatives Europa“ sollen das Programm „Kultur“ und das Filmförderprogramm „Media/Media Mundus“ zusammengefasst und um einen neuen Garantiefonds ergänzt werden, der auch kleineren Akteuren der Kultur- und Kreativbranche einen besseren Zugang zu Darlehen ermöglichen soll. Das vorgeschlagene, aber noch keineswegs beschlossene Budget des Programms beträgt 1,8 Milliarden Euro für den Zeitraum von sieben Jahren, wovon 30 Prozent auf den Förderbereich Kultur entfallen sollen. Brückenschläge und Bürgernähe

EU-Projekte im Kulturbereich sind immer möglichst breit angelegte Kooperationen, sowohl thematisch als auch geografisch. Zum einen soll damit ein Anreiz zur Schaffung eines gemeinsamen europäischen Kulturraums gegeben werden. Zum anderen gilt hier das sogenannte Subsidiaritätsprinzip: Europa darf zum Schutz der kulturellen Unabhängigkeit der Mitgliedsstaaten nur da fördernd eingreifen, wo die nationale Förderung aufhört. Da Kultur nicht erst seit der Europäischen Kulturagenda (2007) als Querschnittsaufgabe verstanden wird, gibt es auch inhaltlich eine große Bandbreite: Alle Kultursparten können sich angesprochen fühlen, gerne auch spartenübergreifend, mit neuen Formaten. Ferner sind Brückenschläge zu anderen Politik­ bereichen erwünscht, wenn mit künstlerischen Mitteln soziale, ökologische oder sonstige Themen aufgegriffen werden. Und bürgernah sollten die Projekte sein, um möglichst viele Menschen damit anzusprechen.

Viele Kulturakteure wagen sich nicht an ein EU-Projekt, weil sie nicht nur die Mehrarbeit, sondern auch das Fehlen der erforderlichen Gegenfinanzierung abschreckt. Nun relativiert sich die Höhe des zu erbringenden Betrags zwar dadurch, dass sich die Summe unter mehreren Partnern aufteilt. Für gute internationale Projekte kann man zudem natürlich bei diversen Fonds und Stiftungen einen Antrag stellen, nur leider scheitert dies oft an unvereinbaren Antragsfristen verschiedener Zuwendungsgeber. Darum sei hier noch auf ein Modell verwiesen, das manche europäischen Staaten und beispielsweise auch MecklenburgVorpommern oder Städte wie Mannheim erfolgreich praktizieren: den Matching-Fund, öffentliche Mittel für die erforderliche Kofinanzierung von EU-Projekten. Hierbei reserviert der Zuwendungsgeber, etwa ein Bundesland, eine vergleichsweise kleine Summe unter 100.000 Euro für kurze Zeit. Sollte ein EU-Antrag in Brüssel bewilligt werden, an dem ein Kulturakteur beteiligt ist, würde dieser aus dem Matching-Fund einen Teil seines Finanzierungsbeitrags erhalten. Der Vorteil liegt auf der Hand: Eine erneute Prüfung ist nicht erforderlich, wenn das Projekt auf EU-Ebene bereits geprüft und für gut befunden wurde. Da die Ergebnisse meist schon im Februar bekannt sind, stehen die Mittel gegebenenfalls noch zehn Monate lang anderweitig zur Verfügung. Das Vorhandensein eines solchen Fonds macht die Partner aus der eigenen Region attraktiv für europäische Kooperationen, da ihre anteilige Finanzierung gesichert ist. Die Cultural Contact Points (CCPs) bemühen sich um Übersicht, in welchen Staaten es aktuell einen solchen „Matching Fund“ gibt. Wir würden in die­ser Hinsicht gerne bald weitere deutsche Bundesländer oder Kommunen über das CCP-Netzwerk bekannt machen. Das lohnt sich für alle.

Sabine Bornemann leitet den „Cultural Contact Point Germany”, die nationale Kontaktstelle für Kulturförderung der Europäischen Union. Hier können sich Kultureinrichtungen, Vereine und Verbände, Kulturmanager, Kulturschaffende und Künstler, Kommunen und regionale Behörden, Forschungs- und Bildungsinstitute sowie Unternehmen aus den Bereichen Kulturwirtschaft, Medien und Bildung über Förderprogramme der EU informieren. Neben Informationen bekommt man hier auch Unterstützung und Beratung beim Beantragen von Fördermitteln. Bornemann gilt als führende Expertin für Europäische Kulturpolitik, EU-Kulturförderung und Antragsberatung. Sie hat mehrere Publi­kationen über das Thema „Europäische Förderung“ verfasst, hält Vorträge und organisiert Informations- und Trainingsseminare.

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DenkanstoSS REgionale Projekte

Eventkultur Rhein-Neckar

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m Juni 2012 wurde der Verein EventKultur – Verband der Clubbetreiber, Veranstalter und Kulturereignis-Schaffenden der Metropolregion Rhein-Neckar gegründet, dem sich über 20 Clubbetreiber, Gastronomen und Veranstalter angeschlossen haben. Zweck des Vereins ist die Vertretung der Berufs- und Standesinteressen von Musikclubbetreibern, Musikveranstaltern und Kulturveranstaltern in der Metropolregion Rhein-Neckar gegenüber Stadt, Land und Wirtschaft. Er setzt sich für die Wahrung, Wahrnehmung und Strukturförderung der gemeinsamen Interessen und Tätigkeiten ein. Aktuell positioniert sich der Verband gegenüber der geplanten GEMA-Tariferhöhung, die für viele Unternehmen – auch regional – das Aus bedeuten würde. Das Clustermanagement Musikwirtschaft initiierte die Gründung maßgeblich, begleitete den Gründungsprozess und wird zukünftig in den Arbeitsgruppen des Vereins beratende Funk­ tionen erfüllen. Dieser Zusammenschluss ist der erste seiner Art in Süddeutschland. Verbandsmitglieder sind u. a.: BB-Promotion, Alte Feuerwache, Capitol, Halle02, Karlstorbahnhof, Cosmopop, Cafga u. v. m. Janina Klabes www.eventkultur-mrn.de

Jazzalliance

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ie Jazzalliance ist der gemeinsame Auftritt der Jazz-Szene der Metropolregion. Unternehmer, Festivals und Veranstalter, die Hochschule und natürlich Musikerinnen und Musiker haben sich auf Initiative des Clustermanagements der Musikwirtschaft zusammengefunden, um im Verbund die Kompetenz der Region für Jazz zu repräsentieren. Das internationale Jazzfestival Enjoy Jazz, die BASF SE, das Jazz & Joy Musikfestival in Worms, Musiker und Labelchef Thomas Siffling, Alexandra Lehmler und Olaf Schönborn mit dem Neuen Deutschen Jazzpreis und die Musikhochschule Mannheim sowie das Stadtmarketing Mannheim und die Metropolregion Rhein-Neckar engagierten sich für die Initiative und sind mitverantwortlich, dass Mannheim sich in den letzten Jahren als die Musikstadt in der Region etabliert hat und Standort sowie lohnenswertes Reiseziel für Jazzliebhaber geworden ist. Im Rahmen der Jazzalliance kooperieren: Enjoy Jazz, Jazz and Joy Worms, Palatia Jazz, Thomas Siffling, Olaf Schönborn, Alexandra Lehmler, BASF SE, Alte Feuerwache Mannheim und die Musikhochschule Mannheim. Janina Klabes www.jazzalliance.de


37 Kulturkinderhaus Mannheim

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rundidee ist die Schaffung eines Kulturkinderhauses in Mannheim, in dem Erzieherinnen und Erzieher, Kultur­ pädagogen und Kulturpädagoginnen der Bereiche Kunst, Musik, Theater, Tanz/Sport und Ernährung, die ebenfalls ständig mit den Erzieherinnen und Erziehern vor Ort sind, ein Team bilden und Kindern im Alter von 1 bis 6 Jahren von Anfang an den Wert von Kultur im Alltag vermitteln. Dieses Kulturkinderhaus könnte zugleich ein Zentrum für kulturelle Weiterbildung von Erziehern sein, da einzelne Mitarbeiter im vierwöchigen Austausch mit anderen Kindertagesstätten der Metropolregion ohne Personalengpass kulturell geschult werden könnten. Um keinen kulturellen „Elitekindergarten“ zu schaffen, ist es wichtig, diesen Kindergarten als eine „normale“ städtische Einrichtung zu gründen, um somit alle Bevölkerungsschichten zu erreichen. Denn: Sowohl Kultur als auch Kinder haben keine Berührungsgrenzen. Wichtig wäre deshalb auch die Vernetzung mit den bereits durchaus vorhandenen bestehenden kulturellen Einrichtungen. Kooperationspartner werden für dieses Projekt noch gesucht.

Gregor HeRrmann www.kulturkinderhaus.de

Malwerkstatt Bad Dürkheim

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ie Anfänge der Malwerkstatt gehen in die 90er Jahre zurück und gründen auf der Idee und Initiative des damaligen Heimleiters der Lebenshilfe Bad Dürkheim Volker Kühnem und des Mannheimer Künstlers Wolfgang Sautermeister. Zunächst als Angebot zur sinnvollen Freizeitgestaltung für Bewohner der Wohnstätten konzipiert, hat sie sich schnell zu einem Ort entwickelt, an dem Kunst entsteht, wo Bilder gemalt werden und zwar losgelöst von Methoden der Erwachsenen­ bildung, und eines an Behinderung angelehnten pädagogischen Überbaus. Die Malwerkstatt ist kein Therapieangebot, sondern ein Atelier, das Freiraum für kreativen Ausdruck, persönliche Entwicklung und Selbstbestimmung bietet. Die Malwerkstatt Bad Dürkheim kooperiert mit mehreren Behinderten-KünstlerAssoziationen und Galerien europaweit, hier eine Auswahl: Projekt Ability, Glasgow, Atelier de Haagse School, Den Haag, Atelier und Galerie Herenplaats, Rotterdam, La Tinaia, Florenz, Gugging, Art Brut Center, Wien, Atelier Sonnenuhr, Berlin, Kunsthaus Münster, Galerie der Villa, Hamburg, kulturpunkt.ch, Basel, Galerie Susi Brunner, Zürich. Dazu kommt noch die Kooperations­ arbeit mit OF AKIM – JERUSALEM ARTISTS und mit einer Reihe von Hoch- und Fachschulen: Freie Kunstakademie Mannheim, Uni Landau, Hochschule Mannheim, PH Heidelberg, Uni Leipzig. Wolfgang Sautermeister www.lebenshilfe-duew.de


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DenkanstoSS Regionale Projekte

Filmprojekt „Alle Tage wieder!?“, Nibelungenhorde Worms

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lle Tage wieder!?“ wurde von Jugendlichen der Nibelungenhorde im Jahre 2009 geschrieben und als Theaterstück auf Lehrerfachtagungen aufgeführt. Der daraus entstandene Film „Alle Tage wieder!?“ erzählt Situationen aus dem täglichen Leben eines Schülers zum Thema Mobbing in Schulen. Es geht um Hoffnungen, Ängste, aber auch um Hilf­ losigkeit aller Beteiligten im Setting Schule. Der junge Mo wird von seinen Mitschülerinnen und Mitschülern gemobbt. Seine Eltern sind hilflos und überfordert. Seine Lehrerinnen und Lehrer teils unsensibel und überlastet. Auch andere Jugendliche be­ richten in „Alle Tage wieder!?“ von bedrückenden Erfahrungen, die sie als Mobbingopfer gemacht haben. Das Kooperationsprojekt wurde durch Crossbudgeting finanziert. Kooperationspartner der Nibelungenhorde Worms für dieses Projekt sind: das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur und die Unfallkasse Rheinland-Pfalz. Astrid Perl-Haag www.nibelungenhorde.de

Internationale Filmschule für Kinder und Jugendliche

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ilm ist das Leitmedium unserer Zeit. Film ist nicht gleich Kino, sondern das „Prinzip Film“ findet man überall: in Computerspielen, im Fernsehen, sogar in politischen Inszenierungen. Unsere Alltagskultur ist nicht mehr normenreguliert, sondern präferenzbezogen. Diese Präferenzen werden Kinder und Jugendlichen maßgeblich durch Film vermittelt. Film hat schon immer sozialisiert und Weltbilder geprägt. Heute sind es aber mehr Weltbilder als je zuvor. Daher ist es umso wichtiger, dass Kinder und Jugendliche verstehen, wie diese Prägungsprozesse funktionieren. Wie Idole, Marken, Verhaltensmuster an sie herangetragen werden. In der Filmschule lernt man kein theoretisches Wissen über Film. Man lernt anhand praktischer Übungen, Kommunikationsprozesse selbst zu gestalten. Daher ist die Filmschule hinreichend in die Film- und Medienbranche vernetzt, auch international. Denn Amerika gibt nach wie vor die Standards vor. Diese Standards gilt es zu begreifen, sichtbar zu machen und in ihre Bestandteile zu zerlegen. Denn Film verbindet durch das große Vorbild Hollywood die Kulturen. Auf der anderen Seite konnten sich gerade wegen dieser Standards viele individuelle Filmkulturen herauskristallisieren. In der Filmschule werden soziale, emotionale und mediale Kompetenzen vermittelt. Kompetenzen, die es Kindern und Jugendlichen ermöglichen, die Welt, in der sie leben zu verstehen, zu bewerten und mündig darin zu agieren. Kooperationspartner werden für dieses Projekt noch gesucht.

Dr. Marc Reisner ntmFilm@web.de


39 TanzMedia, medien+bildung.com Ludwigshafen

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anzMedia möchte Experimentierräume eröffnen für die Verbindung von körperlichen und medialen Ausdrucksformen. TanzMedia wurde als Projektreihe von der medien+bildung.com gGmbH Ludwigshafen konzipiert, bedarfsorientierte Konzepte für pädagogische Einrichtungen zu liefern und tänzerische Bewegungen mit Medien kreativ zu kombinieren. Dem vorwiegend technischen und kognitiven Umgang mit Medien wird die fehlende sinnliche Komponente hinzugefügt, um eine ganzheitliche und ästhetische Medienerziehung zu fördern. Zitat von der Webseite von TanzMedia: „Ein Projekt aus der Praxis geboren, denn Medien faszinieren und Tanz bewegt. Reduzierte Technik für den Schulalltag und kleine Budgets. Zur Unterstützung des Projektprinzips werden multiprofessionelle Referenten hinzugezogen, die innerhalb unserer Lernwerkstätten ausgebildet werden können.“ Die Kooperationspartner der medien+bildung.com gGmbH für TanzMedia sind: Theater im Pfalzbau, Stadt Ludwigshafen, diverse Schulen, aktuell die IGS Ludwigshafen-Gartenstadt, VHS Ludwigshafen/Mainz, PH Heidelberg, Pfalzgalerie Kaiserslautern, mehrere Künstler aus dem Tanz- und Medienbereich, Landesakademie Rotenfels, ab 2013: Landeszentrale für politische Bildung, Bürgerstiftung Pfalz, Theater Chawwerusch.

Katja Batzler www.medienundbildung.com/tanzmedia

Junges Theater im Delta

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unges Theater im Delta ist ein gemeinsames Projekt des Theaters im Pfalzbau, Ludwigshafen, des Nationaltheaters Mannheim und des Theaters Heidelberg sowie der Nibelungenhorde Worms, bei dem Kinder und Jugendliche zwischen acht und 21 Jahren aus allen sozialen Schichten und über die jeweiligen Stadtgrenzen hinaus Theater spielen und schauen können. Durch das gemeinsame Theaterspiel lernen sie sich und einander kennen und respektieren – das jährliche gemeinsame Festival „Leinen los!“ vernetzt die Theaterhäuser und ihre Jugendarbeit auf besondere Weise. Initiiert wurde die bundesweit einzigartige Kooperation 2006 von der BASF SE. Für ihr besonderes Engagement bei diesem Projekt wurde die BASF SE 2010 mit dem Deutschen Kulturförderpreis vom Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) ausgezeichnet. Das Projekt erhielt 2011 zudem die Auszeichnung „Ausgewählter Ort im Land der Ideen“. Die Kooperationspartner sind das Theater und Orchester Heidelberg, das Theater im Pfalzbau Ludwigshafen, das Nationaltheater Mannheim, die Nibelungenhorde e. V. und die Bühnenstürmer des Kinder- und Jugendtheaters Speyer. Andrea Gronemeyer www.theater-im-pfalzbau.de www.schnawwl.de www.theaterheidelberg.de www.nibelungenhorde.de


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Die Denker

Denkfest 2012 – die Teilnehmer Lucia Ahlke Schwetzinger SWR Festspiele Schwetzingen

Gerd Frey-Seufert Evangelische Bezirksgemeinde Mannheim

Kanber Altintas TürkFilmFestivali Mannheim

arkus Artur Fuchs KontextKommunikation/enormMagazin M Hamburg/Heidelberg

Ramune Armbrüster Pflegehelden Rhein-Neckar Heidelberg Guido Asch Geiger & Salber Mannheim Bahaiden Künstler Mannheim Katja Batzler TanzMedia, medien+bildung.com Ludwigshafen

Gunnar Fuchs Kulturbüro der Stadt Weinheim Karsten Füllhaase Int. Musikfestival Heidelberger Frühling Volker Gallé Stadt Worms

Kirsten Batzler Stadt Mannheim/Büro 2020

Jana Garbrecht Kulturbüro der MRN GmbH

alf Baumgarth Der PARITÄTISCHE/FreiwilligenBörse R ­Heidelberg

Fritz Gärtner DRK-Mannheim Kunstprojekte Klaus Gasteiger BASF SE Ludwigshafen

Rudij Bergmann BERGMANNsART Mannheim

Dr. Erich Gaulke Roche Diagnostics GmbH

Katia Beuth zeitraumexit Mannheim

Dr. Roland Geschwill Denkwerkstatt Mannheim

Wolfgang Biller Stadt Mannheim Kulturamt

Leon Geschwill Schüler Eppelheim

Sabine Bornemann Cultural Contact Point Germany Bonn

Matild Gharbi Nationaltheater Mannheim

Doris Brachmann Nationaltheater Mannheim

Barbara Gilsdorf Stadt Schwetzingen

Susanne Brauer Kulturamt Mannheim

Dr. Wolfgang Gladrow Theaterhaus TiG7 Mannheim

Birgitta Brehm-Heuser Kunstplatz Hemsbach

Adrienne Goehler Kuratorin Berlin

Klaus Bremen Berater Essen

Apollonia Goll ARTgenossen Kunsthalle Mannheim

Petra Brendel PR/Social Media Management

Peter Grabowski Journalist Wuppertal

rof. Dr. Dieter Brenzke Gesellschaft der Musik- und KunstP freunde Heidelberg e. V.

Ulrich Greb Theater Moers

Benjamin Burkard Universität Landau

Andrea Gronemeyer Nationaltheater Mannheim/Schnawwl

Dr. Milan Chlumsky CDia Digital Storage Eppelheim

Katerina Gregos Kuratorin Brüssel, Belgien

Alexandra Cozgarea SAP AG Walldorf

bbo Gronewold BermudaSHORTS-Kurzfilmfestival U ­Metropolregion

Mario Damolin DAMOLIN Film Medien Heidelberg

Ernst Gund Gemeinderat Heidelberg

Trevor Davies Stadtplaner Kopenhagen

Mircea Gutu Fotograf Mannheim

Maya Dietrich KINESKOP Filmschule Heidelberg

Hanno Haag Kalender Zukunft Heidelberg

Julia Dreisbach Kulturbüro der MRN GmbH

Ute Haas Controlling Service Mannheim

Bianca Duschinger KINESKOP Filmschule Heidelberg

Dr. Marita Haibach Fundraisingspezialistin, Wiesbaden

Alexandra Eberhard Kulturamt der Stadt Heidelberg

aty Häußler Volkshochschule Badische Bergstraße WaldK Michelbach

Jaro Eiermann Vierte Dimension Mosbach Philipp Eisele Spielraum e. V. Heidelberg / Kosmodrom Jörg Eisfeld-Reschke Berater Berlin Kathrin Eitel Ethnologin Carolin Ellwanger Fotofestival Mannheim_Ludwigshafen_­ Heidelberg Barbara Esser Theater im Pfalzbau Ludwigshafen Jens Fey Leiter der Öffentlichkeitsarbeit MRN GmbH Dr. Brigitte Fickel Absolventum Universität Mannheim Heike Frank Ziegle & Partner Ludwigshafen Beate Frauenschuh Stadtbücherei Heidelberg Helga Frentzel-Beyme Kunst & Management Bremen

arin Heinelt FORUM/Girls Go Movie/Filmbüro Mannheim/ K SJR e. V. Sonja Hempel Heidelberger Kunstverein Julica Hennig caleidoscope (Design Studio) Edingen Steffen Herbold wob AG Viernheim Marcela Herrera Community Art Center Mannheim Gregor Herrmann Kulturkinderhaus Mannheim Karin Heyl BASF SE Ludwigshafen Dr. Dorothee Höfert Kunsthalle Mannheim Nicole Hoffmann Büro 2020/Projekt Kulturhauptstadt ­Mannheim


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Myriam Holme einraumhaus Mannheim

Anne Mahler classic arts gmbh Heidelberg

Elena Horkova zypogh Mannheim

Katja Maibaum-Komma Pädagogische Hochschule Heidelberg

Sandra Horst Nationaltheater Mannheim

Ruth Marienhoff Marienhoff GmbH Mannheim

Sonay Ilgar-Schmidt ConTour 68 Mannheim

Jagoda Marinic Interkulturelles Zentrum i. G. Mannheim

Anke Illg Studentin Mannheim Beate Jahoda brandworkers GmbH Schriesheim

va Mayer Stadtmagazin MEIER/bermuda.funk Freies Radio E Rhein-Neckar

Benjamin Jantzen Zum Goldenen Hirsch, B-Seite Festival ­Mannheim

Maria-Inti Metzendorf Freie Kulturaktivistin Mannheim Manfred Metzner Heidelberger Literaturtage

Iris Joch LUKOM Ludwigshafen

Doris Meyer zu Schwabedissen Kulturamt Neckargemünd

Norbert Kaiser artmetropol.tv Edingen-Neckarhausen

Oliver Mezger Architektur und Fotografie Heidelberg

Irini Karananou Kulturbüro der MRN GmbH

Hans Jörg Michel Nationaltheater Mannheim

Ulrike Kemna Französische Woche Heidelberg

Marlene Modick Kulturamt Mannheim

Rainer Kern Büro 2020/Projekt Kulturhauptstadt Mannheim

Robert Montoto Kulturbüro der MRN GmbH

Anita Kerzmann Alte Kantine Wedding Berlin

Gerburg Maria Müller Projekt WIR! Mannheim

Theresia Kiefer Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen

Katharina C. Müller Anpfiff ins Leben e. V. Walldorf

Jürgen Kirchner Stadt Hemsbach

Hans-Martin Mumm Kulturamt Heidelberg

Janina Klabes Clustermanagement Musikwirtschaft ­Mannheim

Inka Neubert Theaterhaus TiG7 Mannheim

Torsten Kleb LUKOM Ludwigshafen

Rainer Neumann CRN Services Weinheim

Christine Klotmann Nationaltheater Mannheim

Oxana Oleinichenko Studentin Mannheim

hillip Koban schwindelfrei Festival Mannheim, künftig ­Theater P & Orchester Heidelberg

Christa Oser Nationaltheater Mannheim

Andreas Koch AG Die Bildungsförderer

Solvej Ovesen Kuratorin Berlin

Navideh Kolahi Mannheim Kirsten Korte ZMRN e. V. MRN GmbH Thomas Kraus Kulturbüro der MRN GmbH Julia Kronberg Stadt Ludwigshafen Uli Krug Projekt WIR! Mannheim Henning Krug Stadtplanungsamt Heidelberg Dr. Klaus Kufeld Ernst-Bloch-Zentrum Ludwigshafen Timo Kumpf Maifeld Derby Mannheim Joachim Kurz www.kino-zeit.de Mannheim Dr. Peter Kurz Stadt Mannheim Martin Lang Musikfestival Heidelberger Frühling rdmann Lange Atlantis Filmtheater Betriebsgesellschaft E ­Mannheim lexandra Lehmler Neuer Deutscher Jazzpreis/IG Jazz Rhein A Neckar

Gabriele Oßwald zeitraumexit e.v. Mannheim Roswitha Pape Künstlerin Heidelberg Livia Patrizi TanzZeit Berlin Claudia Paul Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim Astrid Perl-Haag Nibelungenhorde Worms Katharina Pohl Nationaltheater Mannheim Anne Pöhlmann Theater Heidelberg Lothar Quast Stadt Mannheim, Dezernat IV Herbert W. Rabl Pressebüro Heidelberg Oliver Rack Stadtpark Mannheim gGmbH Robin Radtke zeitraumexit e. V. Mannheim Alexandra Raquet AG Die Bildungsförderer Mannheim André Rehberg Galerie Rehberg GmbH Mannheim Dr. Annette Reich mpk Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern Regina Reich Stadt Mannheim

Barbara Limbeck Denkwerkstatt Mannheim

Petra Reineke Petra´s Zimmer Heidelberg

Wolf-Rainer Lowack MRN GmbH

Cynthia Reis zypogh Mannheim

Patrick Lubs ap 88 architektenpartnerschaft Heidelberg

Dr. Marc Reisner Videokünstler Mannheim

Steffen Lückehe Mr. & Mrs. Smith Mannheim

ertrud Rettenmeier Stadt Mannheim/FB Jugend/­ G Jugendförderung


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Die Denker

Dr. Friederike Reutter BASF SE Ludwigshafen

Gavin Stride Farnham Maltings Surrey, Großbritannien

Bettina Rochow Nationaltheater Mannheim

Hans Peter Theilig Kreativberater Mannheim

J ens Rückert Verein Deutsche Turnfeste e. V./OK Turnfest 2013 Mannheim

Motz Tietze Berufsverband Bildender Künstler

Ingrun Salzmann kunstraum METROPOL Weinheim Wolfgang Sautermeister zeitraumexit Mannheim

abine von Wussow Fotofestival Mannheim_Ludwigshafen_­ S Heidelberg

Franziska Schaub Heidelberger Literaturtage

Barbara Wachendorff Schlosstheater Moers

Werner Schaub Künstler Neckargemünd

Prof. Josef Walch KIS e. V. Künstlerinitiative Schwetzingen

Sabine Scheltwort Journalistin Eppelheim

Angelika Weimer Film/Foto Ausstattung Mannheim

Ingrid Schinz Firma P.F. Landfried GmbH Co. KG Heidelberg

Susanne Weiß Heidelberger Kunstverein

Sabine Schirra Kulturamt der Stadt Mannheim

Prof. Dr. Achim Weizel Freie Wähler/Mannheimer Liste e. V.

Bernd Schlenkrich Projekt WIR! Mannheim Claudia Schmid Räuber77 Literarisches Zentrum Rhein-Neckar

alter Werner VFBB Verein zur Förderung der berufl. Bildung W Speyer

nna Schmutz Kinder und Jugendförderung Stadt ­Heidelberg A Haus der Jugend

Larissa Winter zypogh Mannheim Ingrid Wolschin Kulturhaus Karlstorbahnhof Heidelberg

Gerhard Schneegaß kunstraum METROPOL Weinheim

Sanja Wulf Kulturbüro der MRN GmbH

Claus Scholl ad-eins Kulturprojekte Mannheim

Julia Ziegler Theater Heidelberg

Dr. Jürgen Schrepfer Privatier Limburgerhof

Morticia Zschiesche Nationaltheater Mannheim

Dr. Alexander Schubert Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim

Frank Zumbruch Stadt Heidelberg

Gabriele Schüle Text & Konzept Mannheim Holger Schultze Theater und Orchester Heidelberg Holger Schulz Nationaltheater Mannheim Peter Schulz performance art depot Mainz J ulia Scialpi Kulturprojekte & Historische Dienstleistungen Heidelberg Rosa Segerer Werbeagentur Segerer Design Mannheim Hannes Seibold halle02 Heidelberg Christine Seikel tig7 Mannheim Edelgard Seitz Verband Region Rhein-Neckar Kyra Seufert Evangelische Bezirksgemeinde Mannheim Michael Sieber Staatssekretär a. D. Wiesloch Julia Siebert zeitraumexit e. V. Mannheim Petra Simon Nibelungenfestspiele gGmbH der Stadt Worms Dietrich Skibelski Stadt Ludwigshafen Michel Spicka KunstPlatz Hemsbach e.V. Michael Spiegel Karlstorkino Heidelberg Benedikt Stegmayer Stadtgalerie Mannheim Achim Stegmüller freier Autor Eppelheim Eberhard Stett Schwezinger SWR Festspiele GmbH Karmen Strahonja IFOK GmbH Bensheim Eveline Straub-Hunziker M. A. Carl-Bosch-Schule Heidelberg

Michael Uhl Freier Regisseur Oldenburg


disziplin liebt freude Musik erfordert Konzentration. Musik kann trösten, wenn’s mal nicht so gut läuft. Musik kann glücklich machen, wenn die eigenen Fähigkeiten entdeckt werden. Deshalb unterstützen wir in der Region Projekte wie die „School of Rock“ der PopAkademie und „Jugend musiziert“. Wenn Musik machen zum Erlebnis wird, dann ist das Chemie, die verbindet. Von BASF. www.basf.com/mit-uns-gewinnt-die-region


es geht weiter  … denkfest 2013 18. – 19. Juni Das Wormser, Worms


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