Textsorten

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Definitionen und Autorenbeispiele zu verschiedenen Textsorten

I.

Glosse Wie der Kommentar ist die Glosse eine meinungsäußernde journalistische Darstellungsform. Obwohl sie oft als leicht lesbarer Text daherkommt, muss ihr Autor eine große Sachkenntnis über den zu glossierenden Gegenstand besitzen und über ein sehr gutes Ausdrucksvermögen verfügen. Denn in erster Linie unterscheidet sich die Glosse vom Kommentar nicht im Thema, sondern in ihrer sprachlichen Form. Hier wird polemisch oder satirisch eine (meist) aktuelle Nachricht des Tages aufs Korn genommen. Die Glosse zeichnet sich durch Eleganz in der Formulierung, eine schlagende Beweisführung und überraschende Pointen aus. Eines der beliebtesten Stilmittel von Glossenschreibern ist die Ironie, die freilich auch zur Quelle von Missverständnissen werden kann. Als beispielhafte Glosse gilt in der bundesdeutschen Zeitungslandschaft im allgemeinen das Streiflicht der Süddeutschen Zeitung. http://www.uni-due.de/einladung/Vorlesungen/washeisst/Glosse.htm

II.

Kolumne In den Printmedien steht der Begriff vor allem für eine journalistische Form. Es handelt sich um einen kurzen Meinungsbeitrag, der sich meist über nicht mehr als eine Zeitungsspalte erstreckt. Diese Kolumnen erscheinen meist regelmäßig an gleicher Stelle mit gleichem Titel […]. Häufig gibt es sie auch als Namenskolumne eines einzelnen Autors. Die die tageszeitung (taz) hat beispielsweise in jeder Ausgabe eine feste Namenskolumne, die jeden Wochentag wechselt. Gelegentlich gelten Kolumnen als wichtiges Traditions- und Kundenbindungsmotiv für Zeitungsleser […]. Oft wird die Kolumne auch vom Herausgeber der Druckschrift in Form eines Editorials […] als Stellungnahme zu aktuellen Ereignissen benutzt. Der Kolumne nahe stehend und nicht immer klar von ihr zu unterscheiden sind die Glosse […] und der Kommentar. [Ein Beispiel wäre die Kolumne Zwiebelfisch des Spiegel. http://de.wikipedia.org/wiki/Kolumne

III.

Kommentar Der Kommentar nimmt im Regelfall zu einer aktuellen Nachricht Stellung. Er erläutert die Wichtigkeit des Themas, interpretiert die Bedeutung, macht mit Zusammenhängen vertraut, stellt Kombinationen an, wägt unterschiedliche Auffassungen ab, setzt sich mit anderen Standpunkten auseinander und verhilft dem Leser dazu, sich ein abgerundetes Bild über das Ereignis zu machen. In einem guten Kommentar sollte der Hintergrund analysiert und erklärt, außerdem die Meinung des Schreibers argumentativ belegt werden. Er soll die Leser dazu anregen, sich eine eigene Meinung zum Thema zu bilden. http://de.wikipedia.org/wiki/Kommentar_(Journalismus)

IV.

Satire Die Satire […] verspottet gesellschaftliche Missstände, sie kann sich aber auch auf Personen oder andere literarische Werke beziehen. Die Textsorte weist keinen festen Aufbau auf […]. Häufig kommt es vor, dass die Satire zunächst realistisch beginnt und dann immer mehr ins Unwirkliche abgleitet oder immer wieder Unrealistisches einbaut. Die sprachliche Gestaltung ist oft sehr bewusst gewählt. So kann der Stil ironisch, polemisch, zynisch, zornig, ernst, komisch aber auch liebenswürdig sein. Somit verwendet der Verfasser viele Stilmittel wie zum Beispiel Hyperbeln, Ironie und Neologismen. Daneben wird häufig Umgangssprache eingesetzt – Wortwahl und Satzbau können durchaus anspruchsvoll sein. Der Autor möchte ungünstige, gesellschaftliche Probleme oder falsche Verhaltensweisen anprangern, sie bewusst machen und der Lächerlichkeit preisgeben. […] Das Problem dabei besteht darin, dass die Satire oft mit der Glosse verwechselt wird, da sie ähnliche Stilmittel verwenden. Unterscheiden lassen sich die beiden Textsorten vor allem durch die Stärke der Übertreibung. Die Satire überspitzt ihr Thema deutlich, führt sogar ins Unrealistische, während die Glosse weniger scharf und bösartig-spöttisch mit dem Thema umgeht. http://aufsatz.chapso.de/die-wichtigsten-textsorten-s366477.html

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Berühmte gegenwärtige Satiriker:            

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F. W. Bernstein Wiglaf Droste Helmut Eckl Robert Gernhardt † Thomas Gsella Max Goldt Eckhard Henscheid Gerhard Henschel Oliver Kalkofe Ephraim Kishon † Serdar Somuncu Dietrich Kittner

Tom Lehrer Helmar Meinel Michael Moore Erich Pawlu Volker Pispers Gerhard Polt Chlodwig Poth † Harald Schmidt Martin Sonneborn Jon Stewart F. K. Waechter † Hans Zippert

Aktuelle Pressepublikationen, die der Satire zugeordnet werden können:          

Eulenspiegel MAD Nebelspalter pardon Rappelkopf Samowar taz: Die Wahrheit Titanic Helgoländer Vorbote The Harvard Lampoon http://de.wikipedia.org/wiki/Satire

V.

Kurzgeschichte Bei der Kurzgeschichte handelt es sich um eine relativ neue Gattung der Literatur, die im Prinzip erst nach dem 2. Weltkrieg zur vollen Blüte kam. Ernest Hemingway war ein Meister und einer der Väter der Kurzgeschichte […]. Zu den wesentlichen Merkmalen gehören:  […] kurzer Text mit fließendem Übergang zum Kurzroman  offener oder plötzlicher Anfang, der die Leser unvermittelt mitten in eine Situation hineinwirft  häufig ein unvermitteltes und unvermutetes Ende, eines das Fragen aufwirft statt Lösungen zu offerieren  Text meist stark symbolhaltig und das vordergründige Geschehen birgt einen verborgenen tieferen Sinn  Konzentration auf die Krise im Leben einer Person oder eines Geschehens  linearer Erzählstrang, nicht vielschichtig wie zum Beispiel beim Roman  keine Entwicklung der Personen […] http://www.autoren-heute.de/h/Kurzgeschichte/index.html

Berühmte Autoren:     

Wolfgang Borchert Heinrich Böll Marie-Luise Kaschnitz Wolfdietrich Schnurre Günther Weisenborn

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