Tief berührt
Artikel
Dein Schicksal bewegt sich durch Berührung Berührung, Bewegung und Kommunikation spielen auf vielen Ebenen zusammen und ermöglichen dir ein freies, glückliches Leben
Berührung bringt Bewusstheit
Berühre dich bewusst Wenn du das Wort “Berührung” hörst, hast du vielleicht verschiedene Assoziationen dazu. Vielleicht stellst du dir eine liebevolle Berührung von einem Menschen, der dir nahe steht, vor. Vielleicht siehst du vor deinem inneren Auge, wie eine warme Hand deine Schultern berührt. Vielleicht ist Berührung für dich eher etwas Haltendes, Festes. Vielleicht assoziierst du mit Berührung auch eine Situation, die dich emotional berührt hat. Berührung geschieht auf vielfältige Weise. Selbst negative Vorstellungen und Erinnerungen zum Thema Berührung können vorkommen. Und dennoch ist Berührung ein zentrales Element menschlichen Erlebens. Allein schon, weil sie in unserem Alltag in verschiedene Gewänder gekleidet, sehr oft vorkommt. Selbst wenn du nicht durch die Hände oder den Körper eines anderen Menschen oder deine Emotionen berührt wirst, findet Berührung statt. Du berührst dich in jedem Fall mindestens einmal täglich selbst. Auf der Toilette, unter der Dusche, beim Kämmen deiner Haare, beim Anziehen. Diese Selbstberührung entgeht unserer bewussten Aufmerksamkeit meistens. Sie ist schon so zur Routine geworden, so in unseren täglichen Ablauf integriert, dass wir sie kaum noch als gesondertes Phänomen wahrnehmen. Trotzdem ist sie nicht weniger wichtig, denn Berührung in jeder Hinsicht kann Stress lindern und den Kontakt zu dir selbst wiederherstellen. Was hält uns also davon ab, Berührung wieder bewusster wahrzunehmen, uns vielleicht über die kleinen Selbstberührungen hinaus auch zwi-
schendurch einfach bewusst zu berühren? Antworten auf diese Frage gibt es sicherlich zuhauf. Jeder Leser soll sich seine eigenen Gedanken machen und seine eigenen Lösungen finden. Während dies vielleicht schon unbewusst geschieht, lass uns die Reise in die Welt der Berührung fortsetzen. Wie oben bereits erwähnt, berühren uns auch Situationen, die Emotionen in uns hervorrufen. Z.B. wenn jemand sich von uns für längere Zeit verabschiedet. Dann sind wir möglicherweise traurig berührt. Oder ein lieber Mensch sagt uns, wie wichtig wir ihm sind, wie gern er uns mag. Auch dies kann tief berühren, unser Herz öffnen. Emotionale Berührung kannst du vielleicht nicht immer auf deiner Haut spüren. Manchmal erscheinen sie in Form von Gänsehaut. Doch meist spielen sie sich innerhalb der Grenzen deiner Haut ab. Manche nehmen bei emotionaler Berührung den Raum innerhalb des Brustkorbs stärker wahr. Oft spielen sich auch im Bauch Prozesse ab, die durch z.B. ein Wärmegefühl spürbar werden. Man könnte sagen, dass es Berührungen des Herzens sind, die stattgefunden haben. Menschen, die sich gegenseitig etwas bedeuten, sowohl im positiven als auch im negativen Sinne, öffnen sich füreinander und gestatten sich, sich auf diese Weise gegenseitig zu berühren. Auch solche Berührungen bringen dich mit dir selbst in Kontakt. Es spielt also keine Rolle, ob du dich wirklich körperlich berühren lässt oder emotional. Vielleicht ist es nur eine Frage des Themas, das gerade berührt werden will. Manche Themen lassen sich sicherlich leichter berühren, wenn man seine Hände dabei auf den Körper legt. Stell dir
nur vor, du hast dich gestoßen. Was tust du? Du greifst hin, berührst dich. Andere Themen wiederum lassen sich leichter lösen, wenn du eine emotionale Berührung zulässt. Du hast jemanden verloren. Dann ist es hilfreich, der Trauer in dir Raum zu geben.
kannst. Der Körper ist nach emotionaler Beteiligung meist sehr intensiv spürbar und lebendig. Ein klarerer Geist, ein lebendigerer Körper … dies allein soll genügen, zum Beispiel erfolgreicher zu sein? Oder ein glücklicheres Leben zu führen? Den Traumpartner zu finden?
Berühre dich - berühre die Welt - Schicksalsberührungen
Ja, und sogar und vieles mehr! Eine Berührung auf der kleinen Ebene (sprich: an und in dir) wird auf einer größeren Ebene etwas bewirken. Dies bedeutet: Etwas in dir fühlt sich gut an und es bewirkt, dass zwischen dir und deinen Mitmenschen auch etwas Positives geschieht. Du siehst anders aus, kommunizierst anders, sendest etwas anderes aus. Du fühlst dich stabiler, deine alten Strukturen können aufbrechen und der Keim einer neuen Pflanze kann sich durch eine vielleicht erstarrte Maskerade hindurch in die Freiheit bahnen.
Was ist mit den Berührungen, die sich in einem noch größeren Feld abspielen? Die so genannten zufälligen Begegnungen oder Schicksalsberührungen? Manchmal denke ich, es muss so etwas geben, wie einen Marionettenspieler, der die einzelnen Menschen zueinander führt, damit sie sich finden und gegenseitig berühren. Natürlich gibt es den nicht, denn wer kann schon auf Wolken sitzen und so viele lange Fäden kontrollieren, ohne dass sie sich verknoten?! Wer ist es also wirklich, der diese schicksalhaften Treffen, Gespräche, Begebenheiten miteinander in Berührung bringt? Wir sind es selbst. Die Fäden, an denen die Menschen miteinander verknüpft sind, werden bewegt durch jene kleinen oder größeren emotionalen und körperlichen Berührungen, denen wir im Alltag ausgesetzt sind. Jede von ihnen setzt etwas in Gang: eine Bewegung. Was bewegt sich da? Die Körpersäfte (Glückshormone, Adrenalin etc.), die elektrischen Impulse in den Nervenbahnen und die Magnet- und sonstigen Energiefelder, die durch jene Elektrizität in Bewegung kommen. Dabei spielt die Art der Berührung keine Rolle. Sowohl eine Berührung auf der körperlichen Ebene als auch eine emotionale Berührung bringen diese Art von Bewegung hervor. Durch Berührung verändert sich etwas im Energiefeld des Menschen. Man mag an das Konzept energetischer Prozesse im Menschen glauben oder nicht, fest steht, dass keine Berührung keine Auswirkung hat. Oder anders gesagt: jede Berührung bewirkt Veränderung. Wenn du dich durch eine Selbstberührung oder die Berührung eines anderen Menschen entspannst, hat dies Auswirkungen – auf deinen geistigen Zustand zum Beispiel. Du kannst möglicherweise besser denken, klarere Entscheidungen treffen. Wenn du dich emotional berühren lässt hat dies vielleicht zur Folge, dass du dich hinterher voller und intensiver wahrnehmen
So kommt es zu jener Berührung, die man zunächst nicht ganz in das Feld der “Berührung” einordnen würde. Es ist eine Berührung innerhalb der Gemeinschaften, zu denen du gehörst. Eine solche Gruppe können Freunde sein, ein Verein, die Familie und vieles mehr. Deine Anwesenheit und deine persönliche Veränderung, die durch eine Berührung ausgelöst worden ist, überträgt sich auf die Mitglieder der Gruppe. Dass dies keine esoterische Theorie ist, kannst du an vielerlei Phänomenen beobachten. Ein Beispiel ist, dass sich nach einer starken Veränderung (Trennung von deinem Partner, eine schwere Krankheit überstanden), auf einmal ganz neue Leute um dich herum “gruppieren”. Durch starke Transformationsprozesse “verliert” man manchmal alte Freunde und neue kommen hinzu. Manche Menschen neigen dann dazu, zu resignieren und zu sagen: “Schade. Dieser oder jener haben mich im Stich gelassen.” Doch es ist ein gesunder, natürlicher Prozess, dass dies geschieht. Du veränderst dich und die Gruppe verändert sich um dich herum. Sobald jemand anderes in der Gruppe sich verändert, gehörst auch du zu denjenigen, die ihre Position innerhalb des Bildes wechseln und damit einer Gesamtbewegung der Gruppe folgen. Sollte also einmal dein Telefon klingeln und dir jemand eine gute Nachricht überliefern, dann hast du dich zuvor berühren lassen und damit ermöglicht, dass der Anrufer auf dich zu kommen kann. Die gleiche Abfolge von Berührung und Bewegung liegt zu-
grunde, wenn du in der Stadt jemandem auf die Füße trittst, ihn daraufhin kennen lernst, sympathisch findest und später heiratest. Aus Kollegen entstehen so langsam Freunde, man findet seine neue Wohnung, man verbringt eine gute Zeit in einer Kneipe und man findet den richtigen Therapeuten. Meist jedoch sind die Schicksale kleiner und unspektakulärer, als man in Hollywood-Filmen zu sehen bekommt. Man findet zwar manchmal auch seinen Traum-Partner, doch meist geht es eher um die Frage: Wie flüssig läuft mein Alltag? Wie sehr komme ich mit mir selbst in Kontakt? Was spiegeln mir meine Mitmenschen? Unser täglich’ Brot. Und damit unspektakulär, sollte man meinen. Doch ganz ohne sich berühren zu lassen, ist ein Leben in einer Gesellschaft nicht möglich. Wachstum und Glück durch Berührung Wir berühren uns ständig selbst und gegenseitig. Auch wenn du dir die Hände festbinden und allen Gesprächen aus dem Weg gehen solltest, berühren sich unsere Gedanken, unsere Ängste, unsere Zweifel. Dies geschieht mittels bestimmter Frequenzen, die wir wie ein Radiosender aussenden. In den Zeiten, in denen wir noch in Höhlen gelebt haben, war dieser Vorgang nötig, um Freunde von Feinden zu unterscheiden. Auf diese Weise haben wir die Horde wieder gefunden und damit das Überleben gesichert.
Heute ist diese Gabe ein wenig verkümmert. Doch mit ihr sorgen wir (meist unbewusst) für Gemeinsamkeit, Verbundenheit und auch für Wachstum und Glück. “Fügung” oder “Schicksal” ist demzufolge eine Bewegung. Sie findet statt aufgrund einer früheren Berührung. Manche nennen es “Zufall”. Etwas fällt einem zu, nachdem das Energiefeld sich mittels Berührung verändert hat. Du sendest etwas anderes aus, andere Menschen fühlen sich (vielleicht unbewusst) davon angesprochen und kommen auf dich zu. Was vorher nicht möglich war, wird möglich durch Berührung und das, was sie in dir ausgelöst hat. All unsere Chancen, all unser Glück, all unsere Türen, die wir durchschreiten können, haben damit zu tun, dass andere Menschen sie uns zur Verfügung stellen. Wir sind also darauf angewiesen, Menschen anzuziehen, unsere Herzen für sie zu öffnen. Dann können sich die Herzen berühren, wieder neue Bewegungen erwirken und so weiter. Dies ist ein weitestgehend passiver Vorgang, für den wir uns berühren lassen müssen. Sicherlich wirst du beim nächsten mal, an dem du dich unbewusst berührst oder von jemandem in den Arm genommen wirst, die Berührung anders wahrnehmen als bisher. Und vielleicht kannst du dich ja schon ein bisschen darauf einlassen, zu Beobachten, welche Bewegungen auf diese Berührung hin folgen. Ich bin gespannt auf deine Rückmeldungen.