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Änderungen des IHF-Regelwerkes

regeländerungen zum 01.07.2022

Der Weltverband IHF hat vier Änderungen im Regelwerk bekannt gegeben, die seit dem 01. Juli 2022 in Kraft sind. Sie betreffen zum einen die

Interpretation des passiven Spiels („Zeitspiel“), die Durchführung des Anwurfs nach Torerfolg, die Ahndung von unbedrängten Kopftreffern bei Torhütern und eine Unterscheidung der jeweiligen Ballgrößen. Zwei der vier Änderungen werden vermutlich gravierende Auswirkungen auf das taktische Spiel haben.

Regeländerung 1: Passanzahl beim Passivspiel

Die erste Änderung mit taktischen Folgen ist die Passanzahl beim passiven Spiel. Nachdem die Schiedsrichter den Arm gehoben haben, sind künftig nur noch vier Pässe erlaubt; der fünfte Pass wird abgepfiffen. Die abwehrende Mannschaft erhält einen Freiwurf. Bisher wurde erst der siebte Pass abgepfiffen, da sechs Pässe erlaubt waren. Eine sinnvolle Entscheidung, meint Olympia-Schiedsrichter Robert Schulze. „Wir haben gesehen, dass sechs Pässe extrem lang sein können“, sagte Schulze in einem Interview dem Magazin „Handballwoche“. Weiterhin bleibe es höchste Priorität für die Schiedsrichter, die Vorwarnzeichen richtig zu setzen.

Regeländerung 2: Anwurfzone wird erweitert

Die zweite Änderung betrifft den Anwurf von der Spielfeldmitte nach Torerfolg. Bisher musste der ausführende Spieler mit einem Fuß auf der Mittellinie stehen. Künftig erfolgt die Ausführung des Anwurfs aus dem neuen Anwurfkreis, der gemäß der Überarbeitung des Regelwerks einen Durchmesser von vier Metern haben soll und in der Mitte der Mittellinie platziert ist. Die IHF schreibt den Anwurfkreis für alle IHFEvents und Profiliegen vor. „Für Kontinentalverbände und alle weiteren von den Nationalverbänden organisierten Wettkämpfe ist er optional“, heißt es in einer Anmerkung im Regelwerk. Im DHB-Regelwerk erfolgte eine Differenzierung:

•Ist auf einem Spielfeld kein Mittelkreis vorhanden, gelten die bisherigen Regeln zum Anwurf (der Ausführende muss einen Fuß auf die Linie setzen, in einem Toleranzbereich von eineinhalb Metern rechts und links von der Mitte). • Wird mit dem Anwurfkreis gespielt, ist der

Anpfiff des Anwurfs seitens der Schiedsrichter möglich, sobald der Ball inner-

halb des Anwurfkreises ist und der ballführende Spieler mindestens einen Fuß

innerhalb des Kreises hat. • Der Werfer darf sich innerhalb des Anwurfkreises bewegen, aber nicht mehr prellen. Die gegnerischen Spieler müssen sich außerhalb des Kreises befinden und dürfen Ball oder Gegner nicht berühren, bis der Anwurf ausgeführt ist. Hinweis: Ein Mittelkreis kann auch durch Abklebungen auf dem Hallenboden angedeutet werden. Diese zweite Änderung wird die „schnelle Mitte“ noch einmal deutlich dynamischer werden lassen.

Regeländerung 3: Kopftreffer mit 2 Minuten bestraft

Wird der Torwart aus einer freien Spiel- bzw. Wurfsituation heraus am Kopf getroffen, ist eine Zwei-Minuten-Zeitstrafe des Werfers möglich. „Wir wollen die Gesundheit der Keeper mehr schützen, daher begrüßen wir die Entscheidung der IHF“, sagt Kay Holm, Schiedsrichter-Lehrwart des Deutschen Handballbundes. Es sei eine weitere Möglichkeit, unsportliches Verhalten zu unterbinden. Kopftreffer beim 7-Meter-Wurf gegen den sich nicht bewegenden Torwart oder gegen den Kopf eines Abwehrspielers beim direkten Freiwurf wurden bereits zuvor mit einer Disqualifikation (rote Karte) geahndet. Diese Regelung gilt auch weiterhin.

Regeländerung 4: Weiter differenzierte Ballgrößen

Die IHF hat neue Größen für harzfreie Spielbälle festgelegt. Diese sind künftig etwas kleiner als Bälle, die mit Harz gespielt werden. Für Männer und männl. A-Jugend sowie für Frauen und weibl. A-Jugend gelten die bisherigen Ballgrößen, wenn mit Harzbällen gespielt wird. Wird mit harzfreien Bällen gespielt, verringern sich der Umfang der Bälle (um je 2,5 cm) und das Gewicht (um je 25 bis 50 g) in allen Altersbereichen. Erich Kraus

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