Der Spicker - Sonderausgabe im März 2013

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Der

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Hallöchen zu der SpecialAusgabe des Spickers! Wir sind die online Schülerzeitung der RBG und feiern unsere neunte Ausgabe mit einem Special über das Theaterhaus. Die freie Theaterszene ist ein wichtiger Bestandteil der Stadt Hildesheim und spannend für begeisterte Theatergänger und selbst für die von euch, die das Theater lieber meiden. Mit der Vorstellung verschiedener Gruppen, angepasst an unsere sonstigen Standards, wollen wir ein klein wenig Theaterhaus in unsere Schule bringen und damit die Meinung von ein paar von euch ändern, denn Theater muss nicht unbedingt langweilig sein! Falls ihr auch Lust habt, bei unseren regulären Ausgaben mitzumachen, egal ob ihr schreibt, zeichnet oder einfach nur gerne fotografiert, kommt zu einem unserer Treffen. Entweder montags oder freitags in der zweiten Pause im Lerncenter des neunten Jahrgangs! Viel Spaß beim Durchlesen!

Wünscht euer Spicker-Team Und das sind wir:

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Inhaltsverzeichnis Wo?

Was?

Von Wem?

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Hallöchen zu der Special-Ausgabe des Spickers!

Team

2

Und das sind wir: Vorstellung

Team

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Bretter, die die Welt bedeuten

Andrea Fester

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Theater A-Z

Bennet L.

8

Geht ab wie Schmidt´s Katze!

Lara C.

11

Der Schredder im Theaterhaus

Oscar S.

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Spicker Bestseller

Marie S.

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Titelstory: Das Theaterhaus Hildesheim

Emilia F.

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Warm up´s

Lara C.

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Bionadentest

Emilia F.

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Wanderung des Theaterhauses

Paul Felix O.

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Koch- und Backseite: Quiche

Emilia F.

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RBG-Seite

Lara & Catharina

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Florian Meyer

Oscar S.

38

schauSpielPlatz

Lara C.

41

Theater-Witze

Bennet L.

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Leonce und Lena

Paul Felix O.

50

Comic-Special-Folgen

Paul & Bennet

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Horoskop

Lara C.

57

Geschichte

Oscar S.

60

Impressum

Team

60

Tschüssi!

Team

Quellen:

Alle Bilder dieser Ausgabe, die nicht untertitelt sind, haben wir selbst geschossen. Weitere Informationen finden sie im Impressum (S.60)

Danksagung: Wir danken den gesamten Theaterhaus-team, speziell Andrea Fester, Anika Kind und Maria Herles sind hervorzuheben! Darüber hinaus bedanken wir uns bei Andreas Hartmann, Marita Eickmeyer und Andrea Binnsteiner.

Titelbild:

Auf dem Titelblatt sind das Logo und ein Banner von Freizeichen Festival zu sehen.

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Bretter, die die Welt bedeuten Um euch in das Thema einzuführen haben wir die Künstlerische Leiterin des Theaterhauses darum gebeten uns einen kleinen Text zum Theaterhaus und die freie Kunst in Hildesheim zu schreiben. Und hier ist er: Liebe Spicker-Redaktion, ich habe mich sehr gefreut, als die Redaktion mit dem Angebot, ein Spicker-Special über das Freie Theaterhaus zu machen, auf mich zu kam, und ich habe den Prozess der Recherche mit Spannung begleitet. Ich bin ganz glücklich darüber, wie Ihr Euch dem Thema angenähert und was Ihr alles herausgefunden habt! Ich danke Euch für Euer Interesse, für die Zeit, die Ihr Euch für Besuche von Aufführungen, das Führen von Interviews und das Lesen der verschiedenen Broschüren und Leporellos genommen habt. In den letzten zwei Monaten habt Ihr ein unbekanntes Feld erobert und ich denke, dass Ihr zu Experten des Hildesheimer Freien Theaters geworden seid! Vor 30 Jahren begann das Phänomen Freies Theater, sich in der kleinen Großstadt Hildesheim zu materialisieren. Freies Theater war schon in mehr als 500 Inszenierungen an vielen Schauplätzen der Stadt zu sehen: In Supermärkten, vor dem Rathaus, in Ladenlokalen und Passagen, im Stadttheater, in Kneipen, im Trillkegut, in den Museen, in Arztpraxen, in der Universität, in Privatwohnungen, im Kehrwiederturm, am Ostertor, in der KulturFabrik, im 4


Theaterhaus, draußen, drinnen, unten, oben, überall wurde gespielt, gesungen und getanzt, rezitiert, musiziert - und auch mal provoziert. Hildesheim ist voll von Freiem Theater! Auf die Frage, weshalb man sich denn eigentlich für das Freie Theater interessieren sollte, kann ich nur persönlich antworten. 1990 kam ich als junge Studentin der Kulturpädagogik nach Hildesheim. Im dritten Studiensemester habe ich in der Freien Theaterszene Hildesheims ein intelligentes, lebendiges und tatkräftiges Umfeld gefunden, das meinen persönlichen Neigungen und Bedürfnissen entsprach. Die Möglichkeit, die in der Universität entdeckten Fähigkeiten frei weiter zu entwickeln, in spannenden, kollektiven Arbeitsprozessen zu interessanten, kunstvollen Ergebnissen zu gelangen und diese einem Publikum vorzustellen, hat mich lange geradezu magisch an das Freie Theater gebunden - und in gewisser Weise ist das bis heute so. Ich bin noch immer eine begeisterte Theatermacherin und ich gehe sehr gern ins Theater, ganz besonders ins Freie Theater, weil mir dessen etwas schräge und experimentelle Art, Themen, Texte und Figuren zu erforschen, sehr gefällt. Ich mag das sogenannte "arme Theater", denn es kommt mir ehrlich vor, und es regt mich an, mir eigene Gedanken über unsere Gesellschaft zu machen. Ich schaue mir Theaterstücke am liebsten zwei oder dreimal an. Eine Theateraufführung ist im besten Fall ein sehr eindrückliches Live-Erlebnis. Publikum und Schauspieler stehen in einer Wechselbeziehung miteinander, die über die Atmosphäre und die Intensität des Spiels entscheidet. Anders als bei einem Film kann man ein Theaterstück in Variationen erleben, was soweit gehen kann, dass sich die Bedeutung des Stücks von der einen zur anderen Vorstellung verändert. Ich finde das sehr spannend. Ich bin inzwischen seit mehr als zwanzig Jahren in der Hildesheim künstlerisch tätig: als freie Schauspielerin und Sängerin, als Autorin und Dramaturgin in verschiedenen Freien Ensembles. Nachdem ich einige Jahre die allzu oft scheiternden Bemühungen des Theatervereins um 'Spielraum für Freies 5


Theater in der Stadt' zunächst beobachtet hatte, bin ich im vergangenen Jahrzehnt durch meine Mitarbeit im Theaterhaus Hildesheim e.V. auch zu einer 'Ermöglicherin' von Freiem Theater in der Stadt geworden. Denn davon war ich zu jeder Zeit überzeugt: Das Hildesheimer Freie Theater ist vielfältig, einzigartig und sehr wertvoll. Es braucht einen Ort und eine unterstützende, tragfähige Struktur. Und dafür muss man sich ganz schön anstrengen: um Geld kämpfen, um Anerkennung, gegen Windmühlen. Reichtümer sind in meinem Arbeitsbereich eher nicht zu erwarten. Dennoch zähle ich mich zu den Glücklichen, die ihren Job wirklich lieben. Bevor ich nach Hildesheim kam, habe ich mich nicht für das Theater interessiert, ich fand Theater ziemlich langweilig. Inzwischen glaube ich, dass ich vor allem nicht verstanden habe, was ich im Theater zu sehen bekam. Selbst Theater zu machen war für mich der Schlüssel dazu, "Theater zu verstehen" - und: meinen eigenen Nutzen daraus zu ziehen. Das Freie Theater (Zuschauer-Erlebnis und als Arbeitsfeld) hat für mich persönlich hinsichtlich der Ausbildung eines Interesses an gesellschaftspolitischen Zusammenhängen, und des Erwerbs sozialer Kompetenzen eine sehr große Bedeutung. Theater zu machen hat meine Selbst- und Außenwahrnehmung sowie meine Fähigkeit Verantwortung zu übernehmen Andrea Fester:

1970 in Berlin geboren Schulausbildung in Oldenburg/Oldenburg seit 1990 in Hildesheim Studium der Kulturwissenschaften ein Kind Freie Theaterschaffende Arbeitsschwerpunkte: Dramaturgie, Schauspiel, Gesang, Kultur-Management, Öffentlichkeitsarbeit. Gründungsmitglied der Theaterkolchose, der Zuckermusen und der Klang-Kuriere Theaterpädagogin bis 2005 seit 2000 unterwegs mit Theater Matz für Kinder Gemeinsame Vereinsleitung mit Joachim von Burchard zwischen 2001-2005 Ab 2008 wieder Mitarbeiterin und seit 2012 künstlerische Leiterin des Theaterhauses

sehr gestärkt. Also: Was ich auf der Bühne in Probenprozessen und in Aufführungssituationen gelernt habe, hilft mir in meinem ganzen Leben. Und Vorgänge auf dem Theater zu verstehen, unterstützt mich dabei, diese merkwürdig konstruierte Welt, in der wir alle leben, ein bisschen besser zu begreifen.

Andrea Fester

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Theater A-Z A=

Akt / Applaus

B=

Bühne / Beleuchtung

C=

Choreographie

D=

Dialog / Dramatik

E=

Eintrittskarten

F=

Fleiß

G=

Generalprobe / Gestik

H=

Handlung / Hauptrolle

I=

international

J=

Ja-sagen / Jeanne Dark

M= Musical / Maske / Mimik

K=

Kulissen / Kostüm

N=

Nebenrolle

L=

Loge / Lampenfieber

O=

Orchestergraben

P=

Pause

R=

Requisiten / Regisseur

S=

Schauspieler/innen

T=

Text

U=

Unberechenbar

V=

Vorhang

W= Warm up´s / Wagneroper Z=

Zeit

Bennet L.

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Geht ab wie Schmidt´s Katze! Aus Spontanität und gegenseitiger Inspiration entsteht das Improvisationstheater, die wohl lustigste Form des Theaterspielens. Durch die Ideen des Publikums wird so manche Szene zum Totlachen. Denn ImproSchauspieler richten sich nach den Vorgaben der Zuschauer. Die bekannteste Hildesheimer Improvisationsgruppe "Schmidt´s Katzen" besteht aus Nele Kießling, Kirsten Schmidt, Hanna Lerch und Elisabeth Flämig. In ihren Vorstellungen führen sie Comedy, Theater und Live-Musik zusammen und das so gut, dass ihre Karten restlos ausverkauft sind. Wer die Katzenladies besucht, kann sich auf einen Abend mit Lachen und guter Laune freuen. 2003 gründete sich die damals noch aus ungefähr 12 Studenten bestehende Gruppe. Nach einem Besuch eines Improkurses entdeckten sie das Improvisationstalent in sich und schon knapp ein halbes Jahr nach der Gründung traten sie das erste Mal auf. Den Namen "Schmidt´s Katzen" kann man sich von dem Spruch "Geht ab wie Schmidt's Katze" (für alle, die ihn nicht kennen, es bedeutet: Ist voll super!) ableiten, außerdem hatten die Katzen damals einen Mitspieler, der mit Nachnamen Schmidt hieß. Das passte dann gut zusammen und so entschlossen sie sich zu ihrem jetzigen Gruppennamen. Mit der Zeit hat sich das Team wegen Umzügen nach dem Studium verkleinert und nur die vier Frauen sind geblieben, was aber nicht schlimm ist. Denn unter Improvisationsschauspielern tauscht man sich gerne mal aus und so kann es sein, dass die Katzen auch mal einen Kater unter sich 8


haben. Eine Austauschgruppe sind zum Beispiel die "Stereotypen", eine reine Männergruppe. Generelles Austauschen von Gruppen ist in den Theaterkreisen üblich und so düsen Schmidt´s Katzen viel in der Gegend herum. Im Improvisationstheater gibt es erstaunlicherweise inoffizielle Richtlinien und so können auf internationalen Treffen viele verschiedene Gruppen zusammen spielen, obwohl sie die Sprache des anderen nicht gut bis gar nicht beherrschen. So brechen Schmidt´s Katzen im Mai zu einer Schweiz-Tour auf, um sich vor Ort mit anderen Gruppen zu treffen. Schmidt´s Katzen lassen sich gerne von pfiffigen Vorgaben inspirieren. Was das Hildesheimer Publikum, laut Nele Kießling, schon sehr gut drauf hat. Auch die immerwährenden monotonen Zurufe von Orten, an denen das Geschehen spielen soll, wie Sauna oder Bad, stört die Gruppe aus Hildesheim nicht mehr. Denn man muss sich ja in der Sauna nicht immer in Grund und Boden schämen, sondern könnte auch der Handwerker sein, der den Ofen repariert. Diese kuriosen Ideen faszinieren das Publikum von Schmidt´s Katzen, egal ob alt oder jung. Einen Blackout hat es noch nie gegeben, denn trotz mancher schwierigen Aufgaben sind die vier Frauen ein perfekt eingespieltes Team. Wenn eine mal nicht weiter wissen sollte, hat garantiert die andere eine Idee. So sind sie auch beliebte Gäste auf Tagungen, in denen sie am Schluss die Stimmung etwas auflockern. Doch wie proben Schmidt´s Katzen, wenn sie doch nicht voraussehen können, was sie spielen? Einmal im Monat trifft sich die Gruppe und übt Improvisationstechnik, spielt sich aufeinander ein und sorgt für gute Stimmung. Denn mit mieser Laune kann niemand gut improvisieren. Vor allem ist das eingespielte Team wichtig, denn nur so kann man die Vorgaben des Publikums erfüllen und es kommt nicht vor, das einer den anderen blockt. Wie zum Beispiel: "Oh, das ist aber ein schöner Kleingarten!" "Welcher Kleingarten, wir sind auf einem Raumschiff!" Die vier Frauen bereiten auch immer die passenden Impro-Formate vor, die auf den Rahmen der Veranstaltung und das Publikum abgestimmt sind. 9


Schmidt´s Katzen haben sich das Schauspielern zum Beruf gemacht, trotzdem haben sie noch Jobs wie Musikerin, Therapeutin oder Illustratorin. Obwohl es ihr Beruf ist, macht ihnen das Improvisationstheater immer noch großen Spaß, der mit den Jahren kein bisschen abgenommen hat. Es ist außerdem noch nie vorgekommen, dass die gleiche Szene bei einem anderen Publikum wiederholt wurde. Es gibt zwar Rollentypen, in die die Katzenladies immer wieder in anderen Zusammenhängen schlüpfen können, doch trotzdem ist es ihrer Meinung nach noch nie passiert, ältere Szenen nochmals zu spielen. Circa 4 Mal im Monat treten Schmidt´s Katzen auf. Neben den offiziellen Auftritten spielen sie immer wieder Businessauftritte und auf privaten Veranstaltungen. Um die Weihnachtszeit häufen sich Auftritte, aber auch mal bis zu dreimal in der Woche an. Das Special bei Schmidt´s Katzen ist die Musik, denn inzwischen heißt ihr Motto: "Ohne Musik ist es nur halb so schön improvisiert!". Seitdem die vier Katzen gemerkt haben, dass sie eigentlich mehr als nur Katzenmusik machen können, bekommen sie auch vierstimmige Stücke hin und unterstreichen ihre Rollen und Formate mit Gesang und szenischer Musik. Sie haben fünf ImproMusiker, auf die sie zurückgreifen können, darunter auch Jannis Kaffka von den Phrasenmähern. Demnächst sieht man Schmidt´s Katzen oft im Theaterhaus, denn da gibt es die neue Format-Reihe "Story to go!", in der an mehreren Abenden eine längere Geschichte erzählt wird. Schmidt´s Katzen freuen sich vor allem darauf, da sie viel freie Fantasie investieren können, um das Publikum immer wieder zu überraschen.

Lara C. 10


Der Schredder im Theaterhaus Ein großes, kompliziertes Thema auseinander nehmen. In Einzelteile zerlegen und in vier Gruppen in eine Theateraufführung verwandeln. Das ist das Grundprinzip vom Schredder, einem Projekt, das seit fünf Jahren regelmäßig vom Theaterhaus Hildesheim geplant und organisiert wird. Angefangen, so erzählt es Dennis Kopp, der zusammen mit Adele Dittrich und Michael Kranixfeld die Hauptplanung des Schredders übernimmt, hat alles mit ein paar Studenten, die im Theaterhaus aktiv waren und ein eigenes Projekt planen wollten. Die Studenten entschieden sich damals für Dramenschriftsteller, welche in Hildesheim in jüngerer Zeit allgemein als langweilig empfunden wurden, zu analysieren und neuartig in eine Theaterfassung einzubinden. Der erste Schredder setzte sich mit Schiller auseinander. Seit dem dritten Schredder wird versucht, auch immer politisch aktuelle Themen mit einzubinden. Der Schredder dieses Jahres behandelt das Wort Afrika. Insgesamt haben sich elf Gruppen, ausschließlich aus Studenten bestehend, beworben am Schredder teilzunehmen, darunter nicht nur Hildesheimer Studenten, sondern auch ein Team aus Brauschweig und eines aus Hannover. Die Teams, die sich bewerben, müssen in einem Drei-Seiten Text ihre Grundideen für ein Theaterstück und ihre eigenen Referenzen und Erfahrungen mit dem Theater beschreiben. Dann setzen sich Adele Dittrich, Michael Kranixfeld und Dennis Kopp zusammen und überlegen, ei11


genen Berichten zufolge stundenlang, welche Gruppen am besten geeignet sind und für die es sich lohnt, die jeweils siebenhundertfünfzig Euro, die für vier Teams von der Stiftung Niedersachsen und anderen Unterstützern bereitgestellt werden, zu investieren. Auf meine Frage, was denn passiert, wenn eine Gruppe trotz des Budgets sich nicht in der Lage sieht, rechtzeitig aufzutreten, sagt Adele: „Es gibt einen Vertrag, in dem sie sich verpflichten aufzutreten, es sei denn, es ist körperlich aus welchem Grund auch immer nicht machbar. Aber das ist noch nie vorgekommen und wir versuchen auch eine freundschaftliche Basis zu den einzelnen Gruppen zu halten und ihnen zu helfen.“ Der Schredder ist besonders beliebt bei Studenten, da diese, wenn sie an den Unis ein Theaterstück aufführen wollen, ungefähr zweihundert Euro Budget erhalten und sich zudem an die Richtlinien der Uni halten müssen, während sie beim Schredder ihr Budget frei einteilen können. Die Gruppen proben und führen ihre selbst erarbeiteten Stücke im Foyer des Theaterhauses auf. Die sogenannten Previews, also das, was schon geleistet wurde, wird von den unterschiedlichen Gruppen am 11.3, 19.3, 27.3 und am 4.4 vorgestellt. Während die endgültige Aufführungen, oder, wie es die Organisatoren nennen, "Schredderfinale" am 12. und 13. April stattfinden. „Und auch noch erwähnenswert“, so Dennis Kopp sei, dass es dieses Jahr auch noch einen Art Beirat gibt. Darunter versteht man Menschen, die jetzt in Deutschland leben und einen besonderen Zugang zu Afrika haben, das heißt, dort einmal gelebt haben oder regelmäßig nach Afrika reisen, welche den Theatergruppen mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Oscar S. 12


Spicker-Bestseller Titel: Freizeichen Autor: Theater Haus Hildesheim Verlag: Gerstenberg Das Buch Freizeichen ist ein Info Buch über die unterschiedlichen Theaterensembles und Künstler die in der Stadt Hildesheim freies Theater praktizieren. Das Buch gibt außerdem einen Überblick über einige der vielen Theatergruppen und beschreibt teilweise die Gründung der Gruppen und nennt auch die Mitglieder. Es werden auch einige Projekte der Gruppen vorgestellt und erklärt, natürlich gibt es auch Fotos von den Projekten. Es wird auch in dem Buch über die Finanzelle Situation der Gruppen berichtet und ihre Räumlichkeiten werden auch beschrieben. Interviews mit den freischaffenden Künstlern/innen über ihre Arbeit mit dem freien Theater sind auch vorhanden. Im großem und ganzem ist Freizeichen ein Info Buch das neugierig macht und über die Künstler/innen und ihre Arbeit berichtet. Titel: Der Schrecksenmeister Autor: Walter Moers Verlag: Pieper Roman Es gibt eine Stadt die heißt Sledwaya. Dort ist das schöne hässlich und das hässliche schön, in dieser Stadt wird alles umgedreht. In Sledwaya lebt auch das kleine sehr intelligente Krätzchen Echo. Nachdem die Besitzerin von Echo gestorben ist wurde das kleine Krätzchen von Succubis Eißpin adoptiert. Den der ist der Schrecksenmeister der schaurigen Stadt, den Eißpin möchte Echos Fett haben, dieser hat aber keins deswegen wird er gepflegt und gehegt von dem Schrecksenmeister. Der braucht das Krätzchenfett um irgendwann die Alchemie ganz zu beherrschen! Ob er das schafft oder wächst ihm das kleine Krätzchen ans Herz? Marie S. 13


Titelstory:

Das

Theaterhaus Hildesheim!

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Florian Brandhorst:

- geb. 1960 - ist freiberuflicher Schauspieler Chorleiter und Komponist - studierte angewandte Kulturwissenschaften in Hildesheim - ist seit der Gründung 1988 Mitglied von Theater ASPIK - seit 1991 Inszenierungen mit Uli Jäckle - neben ASPIK unter anderem auch bei den Heersumer Sommerspielen, beim Stadttheater Hildesheim, dem Staatstheater Stuttgart und dem Staatstheater Braunschweig - Seit 1994 ist er Leiter verschiedener Chöre in der Region Hildesheim - zusammen mit Suse Wessel künstlerischer Leiter des Musiktheaterensembles TheaterKolchose.

Diese ganze Ausgabe des Spickers widmet sich dem Thema „Theaterhaus Hildesheim“. Aber was ist das eigentlich? 15


Beginnen wir damit, dass im Theaterhaus - wie der Name schon sagt - Theater gemacht wird. Es ist das Zuhause der Hildesheimer freien darstellenden Künste. Also von Theatergruppen, die dort, je nach dem, was sie gerade interessiert, eine Produktion starten und ein Stück inszenieren und dieses dann vor Publikum vorstellt, das dieses Thema ebenfalls interessiert. Oft sind die Stücke, die im Theaterhaus entstehen, von jungen Theatergruppen, die beispielsweise gerade an der Hildesheimer Universität ihr Kulturwissenschafts- oder Szenische KünsteStudium machen oder beendet haben. Sie probieren sich in verschiedenen Darstellungsweisen des Theaters aus. Anika Kind:

geboren 1987 in Erfurt. Studiert seit 2006 an der Universität Hildesheim im Diplomstudiengang „Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis“ Vor dem Studium 1-jähriges Praktikum im Kinder-und Jugendtheater „die Schotte e.V.“ Seit 2009 studentische Hilfskraft am Institut für Bildende Kunst und Kunstwissenschaft der Universität Hildesheim Seit 2010 museumspädagogische Hilfskraft im Stadtmuseum Hildesheim: Führungen, Workshops, Vermittlung. Ebenfalls seit 2010 Ko-Leitung der Kindertheaterreihe "schauSpielPlatz" am Theaterhaus Hildesheim mit Schwerpunkt auf theaterpädagogischer Nachbereitung. Der Fokus liegt auf der Vermittlung von Kunst und Kultur in unterschiedlichsten Formen und Formaten.

Anders als in einer staatlichen Institution, wie dem TFN zum Beispiel, in dem sehr viel darauf geachtet wird, was möglichst vielen Bürgern gefällt und wo jeder Produktionsschritt während der Probenphase vorgeplant ist, lassen freie Theatergruppen sich gern von einem Thema überraschen, arbeiten viel mit der Improvisation und sprechen - ohne die Verpflichtung alle erreichen zu müssen eine große Gruppe von Bürgern mit einem besonders hohen Kulturinteresse an.

Das Theaterhaus Hildesheim ist aber nicht nur die Spiel- und Produktionsstätte, sondern auch ein Verein. Im Verein sind circa 30 aktive Mitgliedstheatergruppen, die von den MitarbeiterInnen des Vereins in ihrer Arbeit unterstützt werden und zum Beispiel bei der Antragstellung auf Fördermittel beraten werden. 16


Diese Mitgliedstheatergruppen wurden alle in Hildesheim gegründet, und viele von ihnen proben und vor allem spielen auch immer noch in der Spielstätte, obwohl einige inzwischen in anderen Städten ansässig sind. Durch die experimentelle Arbeitsweise der freien Künste ist das Programm des Theaterhauses immer vielfältig, überraschend und interessant. Da es dadurch eben nicht nur reines Schauspiel-Theater gibt, sondern auch Theater-Performances, Improvisations-Theater oder

Lene Wagner:

generell immer neue theatrale Formate entstehen, wo sich viele Mittel aus Film, Musik und Bildender Kunst wieder finden. Allerdings ist Theater zu machen sehr teuer. Das Theaterhaus und seine Mitglieder haben immer wieder mit der

Johanna Weigmann: geboren 1984 in Frankfurt am Main absolvierte diverse Praktika am Theater, in Literaturbetrieben, Kulturfestivals- u.a. Ruhrtriennale Seit 2007 Studium der Kulturwissenschaften in Hildesheim Künstlerisch aktiv in verschiedenen Theaterprojekten und Musikensembles.

geboren 1977 in Kiel Studium der Kulturwissenschaften in Hildesheim seit 2003 Mitarbeit in verschiedenen Kulturprojekten und -vereinen in Hildesheim (Kunstverein Hildesheim, Folk'n'Fusion Festival, Trillke e.v., Brick e.v.) seit 1999 Mitglied der Geschäftsführung des Wohnprojekts Trillke-Gut 2004-2007 Geschäftsführerin der Open-SourceSoftware-Firma Merlinux GmbH.

Finanzierung ihrer Projekte zu kämpfen. Denn die oben schon einmal erwähnten Fördermittel fallen nicht von den Bäumen. Schade eigentlich, so müssen sich die Schauspieler und Regisseure in der freien Kunst viel damit beschäftigen, Anträge an Institutionen zu schicken, die sie finanziell unterstützen könnten. Das sind zum Beispiel: Die Bundeskulturstiftung, das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur, die Stadt und verschiedene Stiftungen, Banken und Landschaftsverbände. Die Stadt Hildesheim hat sich allerdings von vorne herein damit schwer getan, die Bedürfnisse ihrer freien Theater zu befriedigen - es sind einfach auch sehr viele ... Im Theaterhaus arbeiten eine ganze Menge Leute in vielen verschie17


denen Bereichen, die die Spielstätte und den Verein am Leben erhalten. Diese Bereiche möchte ich heute kurz vorstellen: Da gibt es den Arbeitsbereich Raumdisposition: Das Theaterhaus vermietet sein Foyer und den Bühnenraum an freie Theatergruppen, die dort proben und Aufführungen machen. Das muss koordiniert werden. Der Raumdisponent, Florian Brandhorst, bespricht mit den Gruppen die Termine, klärt die technischen Bedingungen und den Zeitpunkt der Raumübergabe. Aber das ist noch nicht alles. Hinzu kommt noch die Spielstättenorganisation: Spielstättenleiterin Maria Herles kümmert sich neben tausend anderen Dingen um die Thekenorganisation, zu der auch Getränkebestellungen, der Einkauf von kleineren Waren und die Einteilung der Thekenschichten gehören. Zusammen mit dem Haustechniker Gerd Niele achtet sie außerdem darauf, dass die Theaterhaus - Technik stets in Takt

Maria Herles:

geboren 1982 im Weihnachtsland Erzgebirge tanzte dort allsommerlich über die Freilichtbühne des Eduardvon-Winterstein-Theaters bevor es sie nach Hildesheim zum Studium der Kulturwissenschaften und ästhetischen Praxis und damit einhergehend ins Theaterhaus zog Beleuchtet, mischt, baut, plant, gestaltet, kooperiert, produziert, gründet seitdem in der freien Szene im Theaterhaus und außerhalb ( das letzte Kleinod/ Bremerhaven, Tanzsehenselbertanzen e.v./ Hildesheim, hub:Kunst.diskurs e.v./ Hannover).

bleibt, sie machen also kleinere Reparaturen an Scheinwerferen, Dimmern, Podesten und so weiter. Maria betreut auch die telefonische Vorbestellungshotline und die facebook-Seite. Lene Wagner ist die Geschäftsführerin und beschäftigt sich mit den Finanzen des Theaterhauses, übernimmt die Buchhaltung und macht die Steuererklärungen, Gehalts-Überweisungen an die Mitarbeiter, Projektabrechnungen und noch vieles mehr. 18


Weiter geht es mit der PR-Assistentin, Johanna Weigmann: Sie kümmert sich um den ProgrammLeporello, der alle zwei Monate erscheint, und um den digitalen Newsletter für das Publikum. Zusammen mit Anika Kind, die außerdem die Kindertheater-Hausreihe schauSpielPlatz leitet, kümmert sie sich auch um die Website des Hauses. Dennis Kopp, Adele Dittrich und Michael Kranixfeld übernehmen die Aufgabe, die Nachwuchsreihe „Schredder“ zu organisieren. Kommen wir schließlich zu letzten großen Aufgabe im Theaterhaus, der Vereinskommunikation. Andrea Fester koordiniert das Team, kommuniziert mit den Vereinsmitgliedern und betreut die regionalen aber auch die überregionalen Kooperationen. Zusammen mit ihren vier Vorstandskollegen entwickelt sie als künstlerische Leiterin außerdem neue Projekte fürs Haus. Natürlich gibt es noch viel mehr Leute, die das Theaterhaus durch Mitarbeit unterstützen, zum Beispiel ehrenamtliche oder studentische Mitarbeiter, die an der Theke oder im Büro mitarbeiten. Das Haus wird zu einem guten Drittel ehrenamtlich geführt, und das Team macht zahlreiche Überstunden, um allen Aufgaben gerecht zu werden. In einem solchen Haus gibt es immer viel zu tun! Emilia F. 19


Warm up´s vorm Spielen Ist Theaterspielen eine Sportart? Eigentlich nicht, doch wenn man richtig Theater spielt, kann man schon mal ganz schön ins Schwitzen kommen. Vor jeder Theaterprobe sollte man eine neutrale Haltung einnehmen um in jede beliebige Rolle schlüpfen zu können. In die nötige Haltung kommt man, wenn man sich erst mal richtig ausschüttelt. Danach sollte man die Füße in Schulterbreite nebeneinander setzen. Den Rücken versuchen gerade zu halten, aber nicht so, dass man sich verspannen muss, ein bisschen Hohlkreuz ist erlaubt! Die Schultern einmal kreisen und dann hinten absacken lassen, den Kopf natürlich gerade und die Mimik unbewegt. Mit dieser Ausgangsstellung könnt ihr jetzt in jede beliebige Rolle schlüpfen, ob in eine buckelige alte Frau oder einen Cowboy, der gerade die ersten Schritte nach einem langen Ritt macht. Nun kann man vor dem richtigen Theaterspielen noch ein paar lustige Aufwärmübungen machen, um so richtig in das Theater-Feeling zu kommen. Hier sind ein paar lustige Warm- up's zum Selberausprobieren: 1. Drei oder vier Spieler betreten die Bühne und bekommen einen Ort gesagt, an dem sie spielen sollen, zum Beispiel Kinderspielplatz. Nun bekommt jeder Spieler ein Wort zugeteilt: Spieler 1: Hanna, Spieler 2: Eis, Spieler drei: 7. Wenn dieses Wort auf der Bühne gesagt wird, muss der jeweilige Spieler von der Bühne runter, oder falls er noch gar nicht drauf war, ist das sein Einsatzwort. Ziel des Spiels ist es, dass das Stück einen schnellen Abgang hat. 1: Hallo Claudia! 20


2: Hallo Hanna! Wann wollen wir uns morgen treffen, um sieben? (Abgang Spieler 1, Spieler drei kann auf die Bühne) 2: Hey, lange nicht mehr gesehen! 3: Ja, lange ist´s her... Warum ist Hanna gerade weggegangen? 2: Sie ist zum Verkäufer dort drüben gegangen... Sag mal, Max hatte doch vor einer Woche Geburtstag, wie alt ist er denn geworden? 3: Sieben. (Spieler 3 verlässt die Bühne) 2: Komischer Tag heute, alle haben´s eilig, ich glaube ich geh zu Hanna und hol mir jetzt auch ein Eis. (Abgang Spieler 2) Man kann daraus auch einen Wettstreit machen: Wer bleibt am längsten auf der Bühne? 2. Auf der Theaterbühne braucht man vor allem viel Stimme, die der Geschichte den richtigen Ausdruck verleiht. Bildet zwei Gruppen und gebt ihnen Namen. Ihr spielt zwei verfeindete Gangs und müsst euch gegenseitig beleidigen. Also, einer aus eurer Gruppe geht vor und schreit der anderen Gang eine Beleidigung zu. Wichtig hierbei ist das wütende Schreien. Die Gruppe schreit nach ihr nochmal zusammen die Beleidigung. Dann ist die andere Gang an der Reihe. Am Schluss dieser Übung muss der Raum kurz vorm Explodieren stehen! 3. Ihr stellt euch mit der Gruppe in einem Kreis auf. Ein Mitschüler muss in die Mitte: Sein Ziel ist es, diese Mitte wieder zu verlassen und ein Teil des Kreises zu werden. Dafür zeigt er auf einen Spieler und sagt: Bib21


betie, Bibbetie... Bob! Der angesprochene Spieler muss vor der Endung des Satzes mit Bob antworten, sonst ist er der nächste in der Mitte. Falls der Schüler in der Mitte nur Bob sagt, dürfen die anderen nichts sagen, sonst müssen sie ebenfalls in die Mitte. Dieses Spiel hat aber noch mehr Aktionen, als nur Bob zu sagen. Falls der Spieler dem anderen zum Beispiel das Wort "Mixer" zuschreit, muss dieser seine beiden Arme ausstrecken und seine Nachbarn müssen sich unter diesen drehen. Bei dem Begriff "Toaster" müssen lediglich die Nachbarn des Angesprochenen um diesen die Arme schließen und der Schüler muss wie ein fertiges Toast im "Toaster" auf und ab springen. Bei dem "Flugzeug" muss der Angesprochene eine Pilotenbrille mit seinen Händen formen und seine Nachbarn müssen sich wie zwei Tragflächen mit jeweils einem ausgestreckten Arm um ihn hängen. Bei "James Bond" formt der Schüler eine Pistole mit seinen Händen und die Nachbarn müssen "Oh James" rufen und sich an ihn lehnen. Dieses kleine Spielchen trainiert die Reaktionsfähigkeit und Teilnahme am Spiel. 4. Bei dem Warm-up Spiel "König und Königin" wählt einen Mitschüler zum König. Diesem müsst ihr Geschenke bringen, um seine Gunst zu erlangen. Doch gefällt dem König ein Geschenk nicht, schnipst er mit den Fingern und der Henker kommt herbei. Der König muss begründen, warum das Geschenk seine Missgunst erweckt hat, danach sucht er sich die Todesstrafe für den Verurteilten aus. Henker und Opfer müssen die Todesszene natürlich auch spielen. Ziel des Spieles ist, das man sich ein ausgefallenes Geschenk ausdenkt, damit der König nicht den Henker herbei schnipst und einen vielleicht sogar zum persönlichen Berater befördert. Lara C. 22


Bionaden Test Die Test-Seite auf das Theaterhaus-Special anzupassen ist nicht sonderlich leicht! Denn: Was soll ich testen? Gaffa - das ist ein Gewebeklebeband - ,weil es in der Spielstätte so oft eingesetzt wird? Schließlich kam ich auf die Idee Bionaden zu testen, diese werden nämlich im Theaterhaus angeboten. Ich weiß, das klingt vielleicht etwas weit hergeholt, gut, nicht nur etwas: Es klingt sehr weit her geholt, aber was solls!?!? Bionade kennen wahrscheinlich die meisten von euch: die Limonaden mit verschiedenen Geschmacksrichtungen, total BIO hergestellt. Wie sehr Bio das ist, lest ihr später, erst mal will ich erzählen, wie ich gedenke diese Seite zu gestalten: Ich werde in dieser Ausgabe nämlich zwei Dinge vergleichen. Erstens: Bionaden im Vergleich zu anderen Limonaden und zweitens Bionaden unter sich. Hier meine Vergleichskriterien: Bionaden im Vergleich mit anderen Limonaden: 1. Herstellung 2. Verpackung, Optik 3. Kohlensäure 4. Geschmack Bionadensorten im Vergleich miteinander: 1. blinder Geschmack, Fruchtigkeit (?) 2. Zutaten Ich wünsche euch viel Spaß beim Test!

Bionaden im Vergleich mit anderen Limonaden 1. Zutaten: Klar, die Herstellung von Bionade ist Bio. Wer hätte das gedacht? Und so gewinnt Bionade gegen viele andere Limonaden wie Cola oder Fanta, etc. Die Zutaten der Bionade sind wirklich bemerkenswert. Alles ist aus der 23


Natur, und man findet in der Zutatenliste letztendlich fast nichts, was man nicht kennt. Da hingegen sind die "Ingredenzien" (so nennt man das) von Cola und Co. verwirrend und unverständlich. Die Zusätze, die man nicht kennt, bilden eine meterlange Liste. Da sollten die vielleicht ein bisschen was überdenken!!! 2. Verpackung, Optik: Also mir persönlich gefällt das Layout der Bionade-Etiketten besser. Es ist schlichter und die Farben sind nicht ganz so grell wie bei anderen Limonaden... Aber das ist, denke ich mal, Geschmackssache. Das Getränk an sich sieht übrigens (obwohl es kaum Zusatzstoffe hat) ähnlich aus wie andere Limonaden. Die Farbe ist kräftig und die Kohlensäure perlt sehr schön! 3. Kohlensäure: Apropos Kohlensäure: Die ist in der Bionade nämlich genau so drin wie in anderen Limonaden, ob es da irgendeinen Unterschied in der Zusammensetzung gibt, weiß ich nicht. Kohlensäure ist Kohlensäure, richtig? Und es ist nur die Frage, wie viel davon in einem Getränk ist. In der Bionade ist die Kohlensäure meiner Meinung nach gut abgestimmt, während ich bei Sprite zum Beispiel finde, dass etwas zu viel Kohlensäure vorhanden ist ... da muss man ja ständig … 4. Geschmack: Kommen wir zum letzten Punkt, dem Geschmack. Der ist natürlich bei jedem anders, aber ich will einmal schildern, was ich festgestellt habe. Für mich war Bionade nämlich genau das Richtige. Sie ist nicht so süß wie andere Limonaden und schmeckt gleichzeitig fruchtiger. Das gefällt mir!

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Bionadensorten im Test: 1. blinder Geschmack, Fruchtigkeit: Ich habe mir eine Mütze bis auf die Augen gezogen und Mama gebeten, mir nacheinander vier Bionadensorten in unbekannter Reihenfolge zu reichen. Sie gab mir zuerst Holunder. Da ich die Sorten eigentlich gut kenne, wusste ich welche Auswahl ich an Sorten hatte und riet sogar richtig. Diese Sorte schmeckt wirklich sehr beerig! Auch die zweite Sorte - IngwerOrange - erriet ich richtig. Ich muss sagen: ich glaube, Bionade hat das einzige Ingwerprodukt der Welt, das ich gerne mag. Ganz ehrlich, Ingwer ist überhaupt nicht mein Fall. So habe ich ihn auch in dem Getränk schnell wieder gefunden, aber sehr lecker vermischt mit Orange und auch etwas süß. Das schmeckt sogar mir! Bei der dritten und vierten Sorte wurde es etwas kurios: Bisher dachte ich immer, ich würde Litschi am allerliebsten mögen und jederzeit aus allen Sorten erkennen - auch weil es etwas süßer ist als die anderen, ich mag Süße ja sehr gerne. Aber jetzt im blinden Test vertauschte ich die Sorte Litschi mit der Sorte Kräuter. Ich beteuerte sogar, dass die Sorte Litschi ja so kräuterig und die Sorte Kräuter so schön süß schmecke. Sehr interessant, in Zukunft werde ich im Theaterhaus öfter die Sorte „Kräuter“ kaufen. Diese Sorte war mir bisher tatsächlich noch nicht aufgefallen - und im Blindtest schmeckte sie mir am besten! 2. Zutaten: Beginnen wir wieder bei Holunder, obwohl man bei „Bio“ eigentlich vermutet, dass die Limo fast nur aus in diesem Fall Holunder besteht, steht „Holundersaft aus Konzentrat“ relativ weit hinten bei den Zutaten. Die gleiche Entdeckung mache ich bei allen Sorten. Stattdessen findet man noch vor den Früchten Gerstenmalz und Zucker. In Bionade enthalten ist außerdem Wasser, Kohlensäure und natürliche Aromen und die Säureregulatoren Calciumund Magnesiumcarbonat. Das wäre dann mein Test. Als Ergebnis kann ich sagen, dass Bionade für mich echt super ist! Probiert sie doch mal selber aus! Emilia F. 25


Wanderung des Theaterhauses Das Theaterhaus war nicht immer da, wo es jetzt steht. Es hat einen Weg mit einigen Haltestationen, Höhepunkten und natürlich auch Tiefpunkten hinter sich. In den 80er Jahren bildeten sich die ersten Freien studentischen Theatergruppen in Hildesheim. 1990 wurde Buffo e.V. gegründet und hatte seine ersten Veranstaltungen im Vier Linden, der Verein hatte 2 große Theaterfestivals dort. Eins im Jahr 1989, damals hießen sie noch Projektgruppe Theaterfestival Hildesheim und ein weiteres Festival im Jahr 1991 als Buffo e.V. 1991 wanderte der Verein in die Kulturfabrik am langen Garten, das ist gar nicht so weit weg von dem jetzigem Theaterhaus, dort wurde der sogenannte Buffosaal eröffnet. Bis 1999 blieb der Verein dort, obwohl am Anfang noch nicht einmal klar war, ob genug Geld vorhanden war, um den Raum zu bezahlen. 1999 zog der Verein in das Theaterhaus am Ostertor, dort gab es größere Probleme und sie konnten sich nur knappe zwei Jahre dort halten. Aber es fanden dennoch knapp 350 Aufführungen und 5 Festivals im Ostertor statt. Der große Raum war wegen hoher Heizkosten und horrender Miete auf die Dauer leider zu teuer. Die nächsten 3 Jahre spielten die Freien Theatergruppen oft im Stadttheater und schon im ersten dieser Jahre im Mai 2002 zog der Verein in das Theaterhaus Langer Garten, in dem bis heute gespielt wird. Natürlich spielen die Gruppen auch in anderen Spielstätten, wie dem Weinsziehr, dem TfN und der Kulturfabrik. Im TfN werden viele freie Kindertheaterstücke gezeigt. Die Hauptorte des Freien Theaters sind aber das Theaterhaus Langer Garten und das Weinsziehr. Von Paul Felix O.

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Koch- und Backseite Speisen und Getränke rund ums - oder aus dem Theaterhaus... Nun ja! Da gäbe es, wie schon auf der Testseite beschrieben, die Getränke, die man an der Theke kaufen kann! Aber das ist nicht so spannend! Das Team des Theaterhauses trifft sich ungefähr einmal im Monat zu einer langen Besprechung und dazu gibt es manchmal verschiedene Gerichte! Zum Beispiel die indische Dhal Suppe, die ich schon einmal vorgestellt habe, oder ganz besondere Muffins à la Maria. Auf der Koch- und Backseite in dieser Ausgabe möchte ich aber die Quiche von Anika und Robert vorstellen, die es schon häufiger bei Premieren oder Teamtreffen gab. Sie schmeckt echt super lecker und ist total variabel, Ihr könnt also alles "Gemüsige" drauf packen, was ihr findet und mögt! Anika hat mir das Rezept geschickt, und ich habe es ausprobiert und schreibe Euch jetzt das Rezept ab, gebe natürlich wie immer auch noch ein bisschen meinen eigenen Senf dazu. Obwohl ich glaube, dass Senf nicht wirklich gut zur Quiche passt ... Zutaten: 250g 125g 1 Prise 500g 1 2EL 1 1 250ml 100g 1 Prise

Mehl Margarine Salz Brokkoli Frühlingszwiebel Schnittlauchröllchen Eigelb Ei Sahne geriebener Käse Pfeffer

Zubereitung: Man beginnt mit dem Teig. Hierfür knetet man Mehl, Magarine, Salz und 4EL kaltes Wasser zu einem glatten Teig, glatt ist hierbei allerdings ein dehnbarer Begriff. Ich habe echt lange geknetet und wirklich glatt wurde der nie... - also noch länger kneten! Ich habe dann irgendwann aufgegeben und alle kleinen Krümel zusammengematscht. Das Resultat, wie glatt es


auch sein mag, anschließend in eine Folie wickeln und ca. 30 Minuten in den Kühlschrank packen. Währenddessen wird der Brokkoli gewaschen und in Röschen geteilt. Diese ca. 5 Minuten in Salzwasser garen. Jetzt muss die Frühlingszwiebel geputzt und in Röllchen geschnitten werden. Wie Ihr auf den Bildern vielleicht erkennen könnt, habe ich zu dem Brokkoli und der Frühlingszwiebel auch noch anderes Gemüse getan. Tomate und Paprika – hat auch echt lecker geschmeckt, wenn ihr also Lust auf ganz viel Gemüse habt, ist es kein Problem noch etwas anderes mit dazu zu geben! Der nächste Schritt ist, den Schnittlauch, das Eigelb, das Ei, die Sahne, das Salz und den Pfeffer zu einer "Soße" zu vermischen und einen Teil vom geriebenen Käse, die Frühlingszwiebelröllchen und das andere Gemüse -falls ihr welches habt- dazu zugeben. An dieser Stelle ist es gut, den Ofen schon einmal auf ca. 200° vorzuheizen. Eine Quiche- oder Obstkuchenform einfetten und mit Teig auslegen. Bei mir ist das ganze Ding etwas dick geworden, vielleicht sollte man, je nachdem, wie groß die Form ist, etwas weniger Teig machen... Ist er gut verteilt, werden die Brokkoliröschen und die Soße dazu gegeben. Man muss jetzt nur noch alles in den Ofen befördern und eine Dreiviertelstunde warten. Dann gibt es Essen. Der restliche Käse sollte schon etwas früher (ca. 10-20 Minuten vor Ende der Backzeit) darüber gestreut werden! Dann wird er am leckersten!!! Das war's schon. Ich wünsche euch super viel Spaß beim Nachbacken und "Guten Appetit!!!" Vielen Dank, Anika, für das tolle Gericht! Emilia F.


RBG Pfandflaschen Als belohnenden Höhepunkt der Sammelaktion "Pfandafrika- trinken für Lekrimuni", verloste die Schule mit Unterstützung von Hannover 96 am Freitag, den 25.01. Preise, für die eifrigen Spender. Die Grundidee der Aktion entstand aus der Idee von Hannover 96, mit Trinkbechern Spenden für die Elfenbeinküste zu sammeln. Zuerst war das Pfandflaschensammeln nur ein UNESCO Projekt der SV der Sek. 1 mit einigen wenigen umfunktionierten Mülltonnen in der Eingangshalle. Doch kurz nach den Sommerferien wichen die Sammeltonnen einem großen Pool aus Holz. Die 300€, die bis dahin gesammelt worden waren, sollten nun in einer riesigen Pfandflaschenaktion verdoppelt werden. Um so viele Schüler wie möglich anzuregen, ihre Flaschen in den Pool zu werfen, wurde eine große Verlosung angekündigt. Hierfür konnten die Schüler ihre Namen und Klasse auf die Flasche schreiben. Der erhoffte Erfolg, die Verdopplung der 300 EUR, wurde weit übertroffen. Der schon fast randvolle Pool beinhaltet circa tausend Euro, schätzte Oscar Schmucker in der einführenden Rede der Pfandflaschenbeauftragten Antonia Hillberg. Nun wurden vor den Augen vieler interessierter Schüler und Lehrer die Gewinner von Glücksfee Laura (8.Jahrgang) aus dem Pool gezogen. Unter dem tobenden Beifall der Schüler wurden die insgesamt sechs Preise vergeben. Zunächst fischte die Glücksfee die Pfandflasche von Jule aus der 5.2 heraus. Als sechsten Preis bekam sie ein Buch über den Erfolg von Hannover 96. Der 5. Preis ging an Vincent aus der 8.2. Er bekam auch das Buch und außerdem Fanschminke. Lucas aus der 10.4 erhielt den vierten Preis, das Buch und ein 96 Stirnband. Nun stiegen die Erwar29


tungen, es ging immer näher auf den ersten Preis zu. Alle warteten gespannt darauf, ihren Namen zu hören. Nach einem weiteren "Eintauchen" in den Flaschenpool zog Laura den Gewinner des 3. Preises: Tim aus der 6.1. Dieser Preis bestand aus einem Fanschal und dem FanBuch. Nun wurde die Sache spannender: Als zweiter Preis waren zwei Eintrittskarten für ein Heimspiel von Hannover 96 ausgesetzt. Marlon aus der 5.5 konnte sich darüber freuen. Als nur noch ein Preis übrig blieb, wurde es ganz still. Man sah den Schülern an, dass jeder hoffte, seinen Namen vorgelesen zu bekommen. Denn diesmal hatte die ganze Klasse des Gezogenen etwas zu gewinnen: einen Ausflug in das Stadion von Hannover 96, inklusive einer Führung und Meet & Greet mit den Spielern, die zeitgleich dort trainieren würden. Als der Name Nora gezogen wurde, brach die Stammgruppe 6.6 in lautes Jubeln aus. Nach dieser Verlosung wird der Flaschenpool noch nicht ausgeleert, denn die Veranstaltung war nur die erste von einer Reihe Preisverlosungen. Die nächste ist schon bald geplant. Vorfreude ist garantiert, denn Herr Kretschmer gab bekannt, dass die nächsten Preise noch außergewöhnlicher ausfallen werden... Das ganze Projekt wurde von der SV der Sekundarstufe 1 und der UNESCO-Gruppe, unter anderem Antonia Hillberg, Ida Muckelberg, Oscar Schmucker, Matea Rohrbach, Luca Schmucker, Herrn Reinecke, Herrn Glöde und Herrn Kretschmer ausgearbeitet und durchgeführt.

Bergen Belsen Am Donnerstag, dem 07.02., und am Montag, dem 11.02., fuhr der neunte Jahrgang passend zu der letzten Unterrichtseinheit "Nationalsozialismus" in das ehemalige Konzentrationslager Bergen Belsen. Nach einer längeren Busfahrt kamen die Jugendlichen an der Gedenkstätte an und teilten sich in Seminarräume auf, wo ihnen der Tagesablauf der Führung erklärt wurde. Bevor es auf das Außengelände ging, bekamen die Stamm30


gruppen eine einstündige Einführung in das ehemalige Arbeitslager und KZ Bergen Belsen: Kurz nach Beginn des Zweiten Weltkriegs bestand Bergen Belsen nur aus ein paar Baracken neben dem Truppenübungsplatz Bergen. In diesen Baracken wurden belgische und französische Kriegsgefangene gefangen gehalten. Die Lebenssituation war im Gegensatz zu späteren Zeiten regelrecht gut, denn man wollte Geiseln gegen Geld oder deutsche Soldaten eintauschen. Nach dem Angriff auf die Sowjetunion wurden bis 1941 21.000 Gefangene der gegnerischen Seite eingeliefert. Die Menschen aus der Sowjetunion kamen wegen der Überfüllung des Arbeitslagers Bergen Belsen und Verzögerungen bei dem Bau neuer Baracken auf ein einfaches umzäuntes Feld. Sie mussten sehen, wo sie blieben, gruben sich Erdlöcher und kämpften um jeden verfaulten Apfel, den die Bewohner der Stadt zur Belustigung über den Zaun warfen. Denn sie wurden nicht als Menschen angesehen. In Briefen deutscher Soldaten war die Rede von "Bestien in Menschengestalt" und so wurden sie auch behandelt. Bis Kriegsende kamen dort zehntausende sowjetische Kriegsgefangene ums Leben. Ab 1944 wurden männliche, nicht arbeitsfähige Häftlinge in ein Lagerteil für Kranke gebracht - angeblich zur Erholung. Doch das Gegenteil war der Fall. Im August kam noch ein zusätzlicher Lagerabschnitt für Frauen und Kinder dazu. Und Ende 1944 diente Bergen Belsen als Zielort für sämtliche Räumungstransporte aus anderen KZs. Nun war das KZ restlos überfüllt und die unmenschlichen Bedingungen führten 1945 zum Massensterben von etwa 18.000 Opfern. Insgesamt starben von 120.000 Gefangenen mindestens 52.000 an Hunger, Seuchen, durch Gewalt der SS und an Folgen der KZ Haft. Das KZ Bergen Belsen wurde schließlich 1945 von den Briten befreit. Der Anblick, der sich ihnen bot, war schockierend: Viele nicht bestat31


tete Leichen, Menschen, die wie lebende Skelette aussahen und eigentlich nichts mehr wahrnahmen. Denen es egal war, wer stirbt oder ob sie sterben. Viele Menschen verendeten auch nach der Befreiung, da sie keine Lebensmittel mehr vertrugen oder zu schwach waren. Bergen Belsen war nur insgesamt 4 Monate, bevor es befreit wurde, ein offizielles KZ. Die Führung über das Gelände der Gedenkstätte Bergen Belsen zeigte zwar nur Wiesen mit Gräbern und in der Ferne den Obelisken, trotzdem konnte sich jeder Schüler vorstellen, wie grausam es vor 80 Jahren zugegangen sein musste. Mit dicken Winterjacken und Stiefeln schien die Kälte kaum auszuhalten zu sein. Doch jeder hielt sich vor Augen, dass KZ Häftlinge vor ein paar Jahrzehnten genau an dieser Stelle stundenlang Apell stehen mussten, ohne Jacken und ohne Aussicht auf eine baldige Rückkehr in ein warmes Gebäude. Die Interviews mit Zeitzeugen und ehemaligen KZ Häftlingen konnten sich die Stammgruppen im Dokumenten-Haus der Gedenkstätte ansehen. Wer nicht gerne las, konnte auch den Filmtower besuchen, der die Aufnahmen nach der Befreiung zeigte. Geschichten wie die von Renè oder auch der Jüdin Sarona Igra wurden den Schülern im Laufe des Ausfluges nahe gebracht. "Es ist manchmal ganz schön, wenn man in Bergen Belsen etwas hat, woran man sich festhalten kann", meinte einer der Stammgruppenleiter. So bekamen alle Schüler zu Anfang eine weiße Rose. Diese sollten sie während der Führung an einem Ort niederlegen, der sie sehr beeindruckt oder getroffen hat. Man fand schließlich über das ganze Gelände verteilt weiße Rosen, ob auf Mahnmalen oder bei Grä32


bern. Besonders der Grabstein von Margot und Anne Frank war reich mit Rosen geschmückt. Die vereinzelt herausragenden Grabsteine, die mit der Zeit für und von Verwandten aufgestellt wurden, gehören nicht zu Gräbern. Denn durch die Massengräber kann man bis heute nicht bestimmen, welches Familienmitglied wo liegt und ob da überhaupt jemand liegt. Die Mahnmale erinnern an die unbekannten Opfer. Die ersten Gedenksteine und Mahnmale errichteten Überlebende bereits 1945. Sieben Jahre später wurde die Gedenkstätte nach der Errichtung des Obelisken und der Inschrift-Wand eingeweiht. Doch da die Bewohner der Stadt viele Jahr verleugneten, dass sie von dem KZ gewusst haben, wurde die Ausgrabung von Fundamenten lange hinausgeschoben. Erst freiwillige Jugendliche vermaßen den Wald, um mit Zeitzeugen den Standort der niedergebrannten Gebäude zu rekonstruieren. Nun konnte unser neunter Jahrgang die Ergebnisse dieser Arbeit sehen, das Fundament einer Baracke. Um zur Ruhe zu kommen und das Neue zu verarbeiten, endete die Führung im sogenannten Haus der Stille, das für Familienangehörige und sonstige Trauernde gebaut worden war. Dort konnten die Schüler ein Teelicht anzünden und ein bisschen zur Ruhe kommen. Es ist schrecklich zu wissen, dass man über einem der Massengräber sitzt und vor allem zu wissen, dass all diese Leichen dort unten einen Namen und eine eigene Geschichte haben, die sie nie wieder erzählen können und die mit der Zeit in Vergessenheit gerät. Es war den Schülern sehr wichtig, einmal in Bergen Belsen gewesen zu sein und etwas Greifbareres zu haben als nur ihre Geschichtsbücher.

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Fußballcamp:

Zum dritten Mal diente die RBG Sporthalle als Herberge für das 3-TageFußballcamp der Hannover 96-Fußballschule. Fußballbegeisterte Kinder und Jugendliche lebten unter Anleitung der Trainer Carsten Kruse, Christian Schreier, Michael Wolf, Norbert Baier und Frank Teuteberg ihren Traum vom professionellen Fußball aus. Die Fußballschule, die dieses Jahr 101 mal in Deutschland stattfindet, gibt es schon seit 2008. Kinder und Jugendliche, egal welchen Alters, lernen, wie es bei den Profis abläuft und spielen in den verschiedenen Altersgruppen Fußball und können auch spezielles Torwarttraining erhalten. In Kooperation mit Hannover und Itzum findet die Fußballschule unter anderem einmal im Jahr an der RBG statt und im Sommer auf dem Außenplatz des SC Itzum. Vom 25.01.-27.01. hatten Schüler aus Hildesheim und Umgebung die Chance in 96-Trikots mit Jugendtrainern ihr Fußballkönnen zu trainieren. Dabei war es egal, ob Junge oder Mädchen und Vereinsmitglied oder HobbyKicker. Am ersten Tag trafen sich die Teilnehmer um 14:30 für eine Begrüßung und die Gruppenfotos. Die erste Trainingseinheit folgte sogleich und die Kinder und Jugendlichen trainierten in den vier Turnhallen der RBG, bis sie um 17:45 wieder abgeholt werden konnten. Die Schüler waren begeistert von den Trainingsaufgaben und zeigten gerne ihr Fußballkönnen, trotzdem hörten sie auch aufmerksam den erfahrenen Trainern zu. Denn die Jugendtrainer hatten unter anderem das Ziel, in den drei Tagen das für Fußball wichtige Teamwork der Teilnehmer zu stärken und legten außerdem den älteren Schülern auch ernstere Themen durch einen Drogenpräventions34


vortrag nahe. Trotzdem war der Spaß am Fußballspiel das wichtigste Gebot und die besten aus den kleinen Wettkämpfen und dem Fußballquiz wurden am letzten Tag mit einer Siegerehrung und einem kleinen Preis zufrieden nach Hause geschickt. Alles in allem war es ein gelungenes Wochenende, das allen Teilnehmern viel Spaß bereitet hat.

Landtagswahl an der RBG Ihr habt sicher mitbekommen, dass neulich (am 20. Januar) Landtagswahl in Niedersachsen war. Das heißt, jeder gemeldete Bürger über 18 Jahre durfte entscheiden, welche Partei er gerne als regierende Partei haben wollte. Die Partei oder das Bündnis aus mehreren Parteien mit den meisten Stimmen ist dann an die Macht in Niedersachsen gekommen, das heißt, sie bestimmt, wie es in Niedersachsen weitergeht. Bestimmt wisst ihr auch, dass das Rot-Grün, also ein Bündnis aus der SPD und den Grünen ist. Ich habe mich gefragt, wie die Schüler unserer Schule wählen würden. Deswegen habe ich eine Umfrage gemacht, in der ich 50 Schüler in der Eingangshalle angesprochen und gefragt habe, wen sie wählen würden. Was mir vor allem aufgefallen ist, ist, dass noch fast keiner der befragten Schüler sich ernsthaft Gedanken darüber gemacht hatte. Die erste Reaktion war eigentlich immer die Antwort „äh... keine Ahnung“, begleitet von verlegenem Lachen. Neun der Schüler konnten sich gar nicht entscheiden, bei den restlichen fiel das Ergebnis wie folgt aus: Ganze 39% der Stimmen erhielt die SPD und war damit knapper Spitzereiter vor den Grünen mit 36,6%. Das Bündnis Rot-Grün, welches in Niedersachsen ja auch gewählt wurde, hätte an unserer Schule nicht nur mit knappen 0,4% Vorsprung vor dem Bündnis CDU – FDP gewonnen, sondern mit sagenhaften 48,6% Vorsprung gewonnen. Das kam außerdem dadurch zustande, dass die FDP genauso wie die NPD nicht eine einzige Stimme 35


erhielt. Die CDU erreichte 17,0%, das waren sieben Stimmen. Die Piraten erhielten zwei Stimmen, die Linkspartei eine. Nicht in den Landtag (unter 5%) schafften es an unserer Schule diese Parteien: Piraten (4,9%) Linke (2,4%) FDP (0,0%) NPD (0,0%) Für besseren Überblick noch einmal diese Tabelle: Partei/Bündnis CDU FDP SPD Grüne Piraten Linke Rot-Grün Schwarz-Gelb

Ergebnis an der RBG 17,0 % 0,0 % 39,0 % 36,6 % 4,9 % 2,4 % 65,6 % 17,0 %

Ergebnis in der Wahl 36,0 % 9,9 % 32,6 % 13,7 % 2,1 % 3,1 % 45,9 % 46,30%

Wenn unsere Schule etwa normal ist, was das „Wahlergebnis“ angeht, haben CDU und FDP auf jeden Fall große Probleme, doch wahrscheinlich ist das nicht so. Am Josephinum zum Beispiel erhielt die FDP bei einer Umfrage der HAZ satte 20% der Stimmen. Diese Umfrage ist nicht repräsentativ.

Lara C. & Catharina N. (Außerdem unser Externer Reporter: Felix Till Schattmann) 36


Florian Meyer Er hat Augen wie der deutsche Fußballstar Mesut Özil, ist aber kein Fußballer, sondern Lehrer, Fachbereichsleiter Deutsch, um genau zu sein. Florian Meyer. Studierter Deutsch-, Geschichts-und szenisches Spiel Lehrer war diesmal der Lehrer, der ein wenig seiner Pause opfern musste, um ein Interview zu geben. Das kann halt mal passieren, wenn man an einer anderen Schule den Fachbereich fürs szenische Spiel geleitet hat und wir für unser Theaterhaus-Special einen Lehrer suchen, der irgendwie mit Theater in Verbindung steht. Ich treffe mich mit Herrn Meyer im Fachbereichsleiterbüro. Als ich reinkomme, steht er da, als hätte er auf mich gewartet und bietet mir einen Stuhl an. Zugegeben absolut unvorbereitet beginne ich das Interview mit der Frage, was er alles unterrichtet. Wie mir auffällt, während ich den Artikel schreibe, ist, dass Herr Meyer ob absichtlich oder nicht, diese Frage umgangen hat und stattdessen die Fächer aufzählt, die er studiert hat. Der vierunddreißigjährige Kampfsportler aus Celle, der letztes Jahr mit seiner Frau und seinem Kind nach Hildesheim gezogen ist, bereut nach eigener Aussage seinen Umzug in die „kleine große Stadt“ nicht. „Ich hab vorher an einer KGS gearbeitet, fand das System einer IGS aber schon immer interessant“, meint er, als ich ihn frage, warum er sich für die RBG entschieden hat. „Mir gefällt es hier auch. Es ist ganz anders.“ Dann schweifen wir ein wenig ab. Es geht weniger um ihn als um Kreativität und Schauspielerei. Herr Meyer entpuppt sich als kreativer Mensch, der sich sehr für Kunst und Theater interessiert, was die Frage aufwirft, warum er an der RBG praktisch nichts in Richtung Darstellendes Spiel macht, wo er dieses Fach doch auch studiert hat. „Ein paar Kollegen und ich sind da gerade am Planen. Das muss aber alles mit der Schulleitung besprochen und durchgeplant werden, aber wir haben die Hoffnung, das wir nächstes Jahr einen WPK oder ähnliches anbieten können.“ Dann können sich ja alle Freunde des Theaters an der RBG Hoffnung machen. Vielleicht klappt es ja wirklich und Theater wird mehr in unseren Schulalltag integriert, was zumindest meiner Meinung nach wirklich wichtig gut für die Schule wäre.

Oscar S. 37


schauSpielPlatz Theater für die Kleinen bietet der schauSpielPlatz. Diese Theaterhausreihe ist auf Vorführungen für Kinder spezialisiert. Jeden zweiten Sonntag im Monat finden die Theaterstücke für Kinder von 1-10 Jahren statt. Organisiert von Anika Kind, führen verschiedene Gruppen Stücke für Kinder auf. Die Theatergruppen kommen als Gastspieler und können sich dort bewerben oder sie werden persönlich angeschrieben. Danach wird der Gruppe unabhängig im Theaterhaus auch noch eine Schulvorstellung ermöglicht. Doch bei den Schauspielern wird darauf geachtet, dass sie auch qualitativ hochwertiges Theater vorführen. Zwar soll es den Kindern vor allem Spaß machen, trotzdem hat jedes Stück einen bestimmten pädagogischen Wert. Die Kinder sollen nämlich Spaß am Theater und am Theatersehen bekommen. Die Idee für einen schauSpielPlatz hat sich schon etwas länger angekündigt, nachdem bereits mehrere Theaterstücke in ähnlicher Form vorgeführt wurden. Doch erst 2008 entstand die Theaterhausreihe "der schauSpielPlatz". Der schauSpielPlatz kommt bei 4-6- Jährigen besonders gut an. Mit den vielen Sofas und gemütlichen Lampen im Foyer des Theaterhauses bekommen die Kinder ein Gefühl von Zuhause, und falls eine Familie etwas früher kommt, müssen die Kinder sich auch nicht langweilen, sondern können auf einem abgeklebten Tisch malen. Außerdem gibt es immer ein Spezialgetränk für die Kinder: Einen Kakao oder einen Kinderpunsch oder manchmal auch eine 38


selbstgemachte Fruchtbowle. Den Kindern muss es an nichts fehlen. Der schauSpielPlatz steigert sich Jahr für Jahr. Eine Erweiterung des Publikums durch Jugendtheater wurde auch schon versucht und durchgeführt, doch um dieses Format beibehalten zu können, müssten die Jugendtheater eine eigene Theaterhausreihe bekommen. Da viele Kinder das Gefühl haben, nach einem Erlebnis etwas mitnehmen zu müssen, gibt es nach den Stücken eine kurze Nachbereitungszeit. Die Kinder bekommen Bastelangebote und können kreativ basteln und theaterpädagogische Spiele spielen. Da die Nachbereitungszeit freiwillig ist, bleiben manchmal nur wenige Kinder. Trotzdem findet es immer statt, auch wenn nur ein Kind bleibt. Es gibt natürlich auch Situationen, wo eigentlich viel zu viele Lust auf eine kreative Nachbereitung haben. Bei dem Stück "Das Meerdings" sind sage und schreibe 40 Kinder geblieben, um kleine "Meerdingse" zu basteln. Vor einem fertigen Stück, muss ganz schön viel passieren. Wochenlange Vorbereitung ist nötig und die ist nur durch harte Arbeit und viel ehrenamtliches Engagement machbar. Es muss viel Organisatorisches geklärt werden und viel geschieht erst durch Zusammenarbeit in der Gruppe und vielen Absprachen. Wer stellt das Personal für Licht oder Theke? Wie oft wird aufgeführt? Soll es auch Montagsaufführungen geben? Große Premiere, ja oder nein? Erst nachdem diese ganzen Fragen geklärt sind, wird mit der Erstellung des Spielplans angefangen. Der schauSpielPlatz hängt Werbung in Kinderarztpraxen und Bibliotheken aus. Falls die Theatergruppe weitere Werbung verteilen möchte, 39


muss sie sich selbst darum kümmern. Außerdem werden Schulen und Kindergärten über ein passendes Programm informiert. So kommt es, dass sich auch schon mal ein ganzer Jahrgang ankündigt. Ob viel Besuch von Schulen ist, hängt von der Länge des Schuljahres zusammen, denn wenn weniger Zeit ist, ist auch leider keine Zeit für Theater. Einen großen Wiedererkennungswert hat der Leporello des schauSpielPlatzes. Der durch eine Illustratorin bunt gestaltete Flyer passt gut in Portemonnaies und Hosentaschen und bietet auch Kindern Interessantes. Auch die Dekoration des Theaterhauses ist sehr wichtig, denn der schauSpielPlatz ist für seine gemütliche Wohnzimmeratmosphäre bekannt. Im September ist der schauSpielPlatz beim "Interkulturellen-Tag" vertreten. Außerdem sollen ab September alle Kindertheaterstücke unter dem Namen des schauSpielPlatzes laufen. Genaue Termine für die nächsten Theaterstücke gibt es noch nicht, doch demnächst gibt es vom Theater R.A.M. das Stück "der Inselschatz" mit musikalischem Programm und zu Weihnachten ist das Stück "Wilmas Weihnachten" von Theater "Feuer und Flamme" geplant. Das Theaterhaus kann stolz auf die Leistung und den Erfolg des schauSpielPlatzes sein. Lara C.

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Theater Witze - Was ist der Unterschied zwischen einem Irrenhaus und einem Theater? In einem Irrenhaus ist wenigstens der Direktor normal." - Warum kommst Du so spät in die Theaterprobe? Wir warten schon über eine Stunde auf Dich! Ich musste noch abspülen! Abspülen? Also, das käme mir nicht in den Sinn!" Mir auch nicht, die Idee stammt von meiner Frau. - » Der junge Schauspieler soll für einen erkrankten Kollegen einspringen. Der Regisseur erklärt ihm die Szene: "Also, sie stehen auf dem Balkon, haben eine Rose in der Hand. Sie riechen daran und sagen kurz: 'Ah, der süße Duft meiner Geliebten!' Verstanden?" Am Abend der Auftritt des jungen Mannes. Er hebt die Hand, riecht kurz und sagt seinen Text. Die Zuschauer toben vor Lachen. "Irgendwas muss ich wohl falsch gemacht haben" stammelt der junge Schauspieler in der Kulisse. "Ach ja?" zischt der Regisseur. "Sie Idiot - Sie haben die Rose vergessen!"

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- Die Hauptdarstellerin sagt zum Regisseur: "Ich bin für realistisches Theater. Deshalb verlange ich, dass mir im ersten Akt richtiger Sekt eingeschenkt wird." "Gut, aber dann nehmen Sie im letzten Akt auch richtiges Gift!" - "Mutti, hier in der Zeitung steht, dass das Theater Statisten sucht, was ist denn das?" "Statisten sind Leute, die nur herumstehen und nichts zu sagen haben." "Das wäre doch etwas für Papa." - An der Theaterkasse: "Bitte zwei Karten!" "Für 'Tristan und Isolde'?" "Nein, für meine Frau und für mich!" - Nach längerer Zeit treffen sich zwei Freundinnen. Die eine sagt: "Ich arbeite jetzt beim Stadttheater und bin für die Rollenverteilung zuständig." Die Freundin: "Großartig, das ist doch sicher eine höchst anspruchsvolle Tätigkeit." - "Wie man's nimmt, wirklich wichtig ist, dass auf jeder Toilette eine Rolle zur Verfügung steht." - Was ist der Unterschied zwischen einem Theater und dem Bundestag? Im Theater werden gute Schauspieler schlecht bezahlt! - Der junge Schauspieler verkündet stolz, er habe jetzt seine erste Rolle erhalten: "Ich spiele einen Ehemann, der seit 25 Jahren verheiratet ist." "Nicht schlecht für den Anfang", meint sein Vater, "vielleicht bekommst du das nächste Mal sogar eine Sprechrolle." Bennet L. 42


Leonce und Lena Das von Georg Büchner geschriebene Theaterstück wurde von Julia Kastner und ihren Schauspielkollegen als Theaterstück in die heutige Zeit gebracht. Sie arbeiteten mit Tablets, obwohl das Stück im 19. Jahrhundert geschrieben wurde. Die Grundidee der Regisseurin war es, zwei Personen, die nicht wussten, was sie wollten und nur wussten, was sie nicht wollen, sich über das Internet kennen zu lernen und sich verlieben zu lassen. Gleichzeitig werden sie, da sie beide einer Königsfamilie abstammen, mit jemandem vermählt, den sie gar nicht kennen. Sie sträuben sich natürlich dagegen, da sie andere Pläne haben, doch die Königseltern/ -berater lassen sich nicht umstimmen und lassen die ungewollte Hochzeit doch stattfinden. Leonces bester Freund Valerio hat jedoch eine Idee. Als er herauskriegt, dass der König Leonce und Lena vermählen will, entwickelt er einen Plan. Mehr wird nicht verraten. Bewertung: Mir persönlich hat das Stück sehr gefallen, es war gut aufgebaut, man hat alles gut verstanden und es war Spannung und Witz mit dabei. Auch Liebesszenen haben nicht gefehlt. Es ist ein sehr vielfältiges Stück, das man sich gut anschauen kann. Ich finde es sehr gelungen. Es kommen sogar ein paar gute Choreographien in dem Stück vor, die auch sehr lustig anzusehen sind und das Stück wechselt zwischen Geschichte und Privatleben der Schauspieler hin und her, was die ganze Sache noch mal ein wenig spannender macht, da jede Person mehr als nur eine Rolle hat. 43


Interview mit Dirk Kaufmann, Schauspieler von Leonce: Spickerteam: „Wie war die Produktion?” Dirk Kaufmann: „Die Probenphase war län-

ger als normalerweise, denn normalerweise hat man sechs Wochen, aber wir hatten acht, was sehr gut war, weil es dadurch entspannend war, ein bisschen zumindest!“ (lacht) „Also wir haben viel an diesem Stück gearbeitet, wie ihr dann ja auch gesehen habt, viele Szenen dazu geschrieben, Sachen umgestellt und das hat auch viel Zeit gebraucht. Wir waren dadurch also eigentlich nie gestresst, weil wir wussten: Wir hatten Zeit.“ Spickerteam: „Gibt es eine Lieblingssze-

ne?“

Dirk Kaufmann: „Ja, also ich mag die Szene mit dem Präsidenten, in der wir ihn anmalen, schon sehr gerne und natürlich alle Kussszenen mit meiner wunderbaren Lena-Darstellerin“ (lacht) Spickerteam: „Das habe ich mir

schon fast gedacht, ja, dementsprechend auch einen Lieblingskollegen? Hanna?“ (lachen)

„Ja, ich spiele tatsächlich sehr, sehr gerne mit Hanna zusammen, also wir hatten vorher schon eine Produktion, wo das super funktioniert hat, muss ich sagen. Wir fühlen uns, glaube ich, sehr wohl miteinander auf der Bühne. Ja, es macht sehr viel Spaß.“ Dirk Kaufmann:

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Spickerteam: „Gibt es sonst noch jemand aus dem Team, mit dem du schon

mal was gemacht hast?“

Dirk Kaufmann: „Ja, mit Julia Kastner, also mit der Regisseurin habe ich

schon zwei Produktionen vorher gemacht. Einmal "Physiker" und "Den kleinen Albert".“ Spickerteam: „Aha, magst du uns denn generell noch was zu dir erzählen?“ Dirk Kaufmann: „Zu mir?“ Spickerteam: „Ja, was hast du denn schon alles gemacht?“ Dirk Kaufmann: „Ich habe hier in Hildesheim Kulturwissenschaften stu-

diert, bin darüber in die freie Szene zum Theaterspielen gekommen, und habe dann mehr gespielt als studiert. Naja, später habe ich dann noch Theaterpädagogik in Lingen studiert.“ Spickerteam: „Lingen? Wo ist das?“ Dirk Kaufmann: „Äh, Lingen. Das ist in Osnabrück. Das ist die Hochschule

Osnabrück. Und ganz vorher habe ich noch eine Ausbildung zum Rettungsassistenten gemacht. Ja, war also schon ein bisschen was dabei.“ (lacht) Spickerteam: „Okay, cool. Danke schön!“ Dirk Kaufmann: „Ja. Bitte schön. Tschüss!“

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Interview mit Julia Kaster, Regisseurin Spickerteam: „Magst du uns was über die Produktion erzählen?“ Julia Kastner: „Ja. Was wollt ihr denn wissen?“ Spickerteam: „Wie war die Probenphase? Wie wurde

das Ganze vorbereitet? Einfach querbeet.“ Julia Kastner:

„Wir haben Anfang August angefangen

vorzubereiten. Nur der Dramaturg und ich. Wir haben dann Ende August eigentlich erst angefangen zu proben. Die ersten Wochen waren so, dass wir uns sehr, sehr viel mit dem Text beschäftigt haben und versucht haben zu finden, was man mit diesen Figuren machen kann, weil die in dem Stück eigentlich keine Figuren sind. Das sind nur so Abziehbilder, irgendwie...“ Spickerteam: „Es gab also schon einen Text und der wurde nicht selber ge-

schrieben. Sondern?“ Julia Kastner: „Also es gibt als Vorlage den Text von Leonce und Lena von

Büchner. Es sind auch Originaltexte im Stück vorhanden. Etwa 50 % vom Originaltext waren im Stück und die anderen 50% sind eigener Text, den wir in den Proben geschrieben haben, um Leerstellen zu füllen und Sachen, die nicht ganz so verständlich sind, zu verbessern. Wir haben sehr lange gebraucht, bis wir diese Figuren kennen gelernt haben.“ Spickerteam: „Wieso denn gerade Leonce und Lena?“ Julia Kastner: „Erstens ist in diesem und im nächsten Jahr das Büchner-

Jahr, das war eigentlich schon die ganze Inspiration. Ich hatte es gelesen, und ich mochte das Stück schon immer sehr gerne, weil es so ein bisschen absurd ist. Diese Trägheit und Lethargie der Personen, die irgendwie nur wissen, was sie nicht wollen und nicht wissen, was sie wollen 46


und was sie können, die vor lauter Angeboten nicht wissen, was sie wollen, oder was es für Möglichkeiten gibt, es hat mich sehr interessiert diese Geschichte auf die Bühne zu bringen. Ich fand auch, dass das sehr schön auf die Gegenwart übertragbar ist, so ein Stück aus dem 19. Jahrhundert. Solche Probleme sind eben heute immer noch aktuell.“ Spickerteam: „Was hatte denn dieses Durcheinanderliegen am Anfang und

auch am Ende des Stückes damit zu tun?“ Julia Kastner: „Also ganz am Anfang habe ich mit den Schauspielern sehr

viel Improvisation gemacht, und da es eben auch im Original sehr viel um Langeweile geht, war das so ein Bild dafür. Für uns war also während dieser Proben die Frage: Wie langweilt man sich, und wie stellt man Nichtstun dar?“ Spickerteam: „Ist es denn so geworden, wie du es dir am Anfang vorge-

stellt hattest?“ Julia Kastner: „Nein, es ist völlig anders geworden.“ (lacht) „Also ich hätte

es mir, nachdem ich den Originaltext gelesen habe, sehr viel surrealistischer vorgestellt. So ist es aber Gott sei Dank nicht geworden.“ (lacht) „Hoffe ich zumindest.“ Spickerteam: „Und

waren Sie mit der Zuschauerzahl ganz

zufrieden

oder könnten es mehr sein?“ Julia Kastner:

„Es

könnten natürlich noch

ein

paar

mehr sein, aber 47


wir haben ja noch einige Aufführungen. Das kann also noch kommen. Aber so insgesamt ist es das, was wir erwartet haben.“ Spickerteam: „Okay, dann jetzt noch mal die gleichen Fragen, die wir Ihrem

Kollegen schon gestellt haben: Gibt es eine Lieblingsszene?“ Julia Kastner: „Also, ich mag diese Szene mit dem König, der zum ersten

Mal auftritt und seinen Sohn so beschämt.“ (lacht) „Es gibt eigentlich viele Szenen, die ich sehr gerne mag, so direkt kann ich es nicht sagen. Also ich mag auch die Szene mit dem Chatten und die mit dem Tangotanz, weil die eben ein bisschen zerbrechlich ist und nicht so komödiantisch.“ Spickerteam: „Und einen Lieblingskollegen?“ (alle lachen) Julia Kastner: „Nee, das kann ich nicht sagen! Also ich muss sagen, dass

das Team sehr gut zusammengepasst hat. Sie haben alle hervorragende Arbeit gemacht, ich bin mit allen zurechtgekommen.“ „Hast du

Spickerteam:

denn mit jemandem aus dem

Team

schon

mal

vorher was

ge-

macht?“ Julia Kastner:

„Ja, mit

dem Ralf Okunick, der den König gespielt hat und mit

Dirk Kauf-

mann, der den Leonce gespielt hat. Mit denen habe ich auch schon das letzte Stück, "Die Physiker" gemacht. Spickerteam: „Okay, und so generell, willst du uns noch was zu deiner Per-

son erzählen?“

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Julia Kastner: „Oh je, oh je...“ (lacht) „Ja... Ich bin 35, heiße Julia Kastner

und habe hier in Hildesheim szenische Künste studiert, mit den Schwerpunkten: Theater und Musik. Ich arbeite seit dem Jahr 2001 frei in der Szene in Hildesheim, habe aber auch schon in Zürich gearbeitet und in anderen Städten. Aber schwerpunktmäßig hier.“ Spickerteam: „Okay, ja. Danke schön!“ Julia Kastner: „Bitte schön. Tschüss!“ Spickerteam: „Tschüss!“

Von Paul Felix O.

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Horoskop Widder Wenn du denkst, das Glück wird für dich vom Himmel fallen, liegst du falsch. Du musst deine Erfolgserlebnisse selber schaffen und diese auch voll auskosten! Vielleicht mal selber auf die Bühne gehen? Deinen Beziehungsstatus wirst du bald auch ändern können. Die neue Liebe trifft dich wie ein Blitz, also musst du dich nicht wundern, wenn du plötzlich Schmetterlinge im Bauch hast!!! Stier Der Frühling gibt dir neue Energie und du kannst dir auch mal erlauben zu relaxen. Doch du musst die Balance zwischen Entspannung und Stress im Gleichgewicht halten! Nicht alles lässt sich mit Abwarten lösen! Wenn dir etwas nicht gefällt, musst du es sagen, sonst ist es am Schluss zu spät. Theater könnte eine gelungene Abwechslung sein. Zwilling Voller Tatendrang stürzt du dich auf neue Aufgaben, dabei kannst du leicht den Überblick verlieren, und auf den Brettern, die die Welt bedeuten, stolpern, und die Gefahr ist, dass du dich zu sehr überanstrengst und es selber nicht merkst. Hör auf Freunde, wenn sie dir raten, mal kürzer zu treten. Du bist schnell neu verliebt, doch deine Partner halten es nicht lange mit dir aus. Vielleicht könnte es an deiner Nervosität liegen. Versuch mal ruhiger zu werden! Krebs Normalerweise bist du geduldig, aber in nächster Zeit wirst du das Gefühl haben, ausgenutzt zu werden. Das Gefühl, das die anderen dich nur wegen finanzieller Mittel mögen, geht bald vorüber. Es gibt auch echte Freunde im Leben! Also solltest du nicht immer alles zu eng sehen, das verbaut dir deine angehende Partnerschaft! Neue Leute findest du vielleicht im Theaterhaus. 54


Löwe Du bist eher eine stille Person und deine Mitschüler, die immer im Mittelpunkt stehen wollen, hast du noch nie verstanden. Du beobachtest lieber und machst dir deine eigenen Gedanken. In nächster Zeit kannst du dir ohne schlechtes Gewissen ein paar Wohlfühlmomente im Theater gönnen. Die anderen werden auch mal ohne dich auskommen können! Es gibt Momente, in denen du nicht immer zweimal nachdenken musst! Mit ihr/ihm kannst du immer herzlich lachen? Er /sie zeigt immer für deine peinlichsten Hobbys Verständnis? Greif zu, derjenige ist genau für dich geschaffen! Jungfrau Mit jedem weiteren Frühlingstag steigen deine Gefühle! Scharfes Essen steht bei dir derzeit hoch im Kurs! Eisessend und Wimpernklimpernd sprühst du mit deinem Charme Funken! Eine gute Schauspielerin bist du! Doch deine Flirtlust könnte ein paar gebrochene Herzen zurücklassen! Also pass auf, mit wem du dich über was unterhältst! Waage Du bist enttäuscht, dass deine Freunde sich nicht mehr melden. Vielleicht sind sie im Theater, du könntest ja mal nachgucken! Du hast ja sowieso Lust, mal abends wieder wegzugehen, doch alle scheinen noch im Winterschlaf zu sein! Es könnte aber auch an deinen Kommunikationsproblemen liegen. Warte nicht darauf, dass jemand bei dir anruft, sondern übernimm mal selber das Steuer! Trotzdem solltest du deine Zunge im Zaum halten, denn die eine oder andere bissige Bemerkung könnte total falsch ankommen! Skorpion Bring mal Abwechslung in deinen Tag und lass die Seele baumeln. In den nächsten Ferien solltest du dir mal eine kleine Urlaubsreise gönnen, oder, sollte das mit den Finanzen nicht passen, vielleicht mal ein Theaterstück schreiben, um der Routine zu entkommen. Statt von deinem Traumprinzen/Traumprinzessin zu träumen, solltest du mal nach realistischen Partnern Ausschau halten. 55


Schütze Schon jetzt merkst du, dass du deine guten Vorsätze für das neue Jahr nicht länger einhalten kannst. Doch am Ende wird doch alles sein Gutes haben. Also zerbrich dir nicht den Kopf, geh ins Theater, und widme dich den schönen Dingen des Lebens, zum Beispiel dem Schauspiel. In diesem Monat kann aus Freundschaft Liebe werden! Steinbock Dass ein paar deiner Mitschüler deinen starken Ehrgeiz nicht teilen, bringt dich in Rage. Wenn in deinem Team mal wer nicht spurt, machst du ihn sofort zur Schnecke. Ehrgeiz ist zwar gut, aber pass auf, in welcher Gesellschaft du die Kontrolle verlierst! Du musst der Wahrheit ins Auge sehen: In Sachen Liebe kannst du einfach nicht länger auf deinen Traumprinzen warten. Schau dir zum runter kommen doch mal ein Theaterstück an. Wassermann Mehr Bewegung, mehr Theater, gesünder ernähren und ausreichend Schlaf! All deine Vorsätze bewirken zwar einen gesunden Körper, aber geistig wirst du bald ein Wrack sein, wenn du dir nicht auch mal ein paar Sachen gönnst! Du sagst immer allen, wie toll dein Sololeben ist, aber bald könntest du dich einsam fühlen! Spring über deinen eigenen Schatten! Fische Gute-Laune-Alarm! Deine Vorsätze wirst du noch vor Ostern erledigt haben und immer noch bringt dir der Frühling neue Energie! Dein Glück scheint nicht mehr abzunehmen! Trotzdem solltest du Entscheidungen treffen. Deinen Partner könnten deine Gefühlsachterbahnfahrten stören. Beglücke ihn mit einer Oper.

Lara C.

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Geschichte In dieser Ausgabe geht es erst mal nicht weiter mit der Fortsetzungsgeschichte, dafür aber eine kleine Geschichte über den Valentinstag, der ja letztens erst war.) Hi, Ich bin Rollo. Rollo der Briefkasten. Wie gerne wär ich ein Mensch. Aber leider bin ich nur ein Briefkasten. Und das Leben als Briefkasten ist stinklangweilig, das könnt ihr mir glauben. Jahrelang stehe ich schon in dieser Einfahrt. Das spannendste Erlebnis meines Lebens war, dass ein besoffener Mann mit einer Bierflasche in dem Rhythmus von "Only Girl" auf mich einschlug. Den Rhythmus habe ich sofort erkannt, da ich aus vorbeifahrenden Autos oft Musik höre. Mein Leben ist so langweilig, dass ich schon oft versucht habe Selbstmord zu begehen, was ganz schön schwer ist, wenn man sich nicht bewegenkann und keine Gliedmaßen hat. Aushungern kann ich mich auch nicht, da ich weder essen noch trinken muss. Kurzum-bin ich ein depressiver, hässlicher, von einer Bierflasche eingedellter Briefkasten der gelangweilt vor sich hin rostet. Am vierzehnten Februar kippte der Briefträger unglaublich viele Umschläge in mich rein. Auf fast allen war ein Herz zu sehen. Natürlich. Es war Valentinstag. Die Tür des Hauses, vor dem ich stand, ging auf und heraus kam Simon. Der kleine, dicke Junge, der hier mit seiner großen Schwester und seinen Eltern lebte. Er schlurfte zu mir herüber, öffnete mich und nahm die Briefe heraus. Er starrte auf die Adresse des ersten Briefs und blätterte dann verzweifelt alle durch. Als er fertig war, standen Tränen in seinen Augen. Er legte alle Briefe zurück in mich hineinund setzte sich ins Gras des Vorgartens, wo er das Gras ausrupfte. 57


Einige Minuten später öffnete sich die Tür erneut und seine große Schwester Larissa kam heraus. Ihr langes, braunen, glänzendes Haar fiel ihr glatt über den Rücken. Ihr Gesicht war schmal, mit hochstehenden Wangenknochen und mandelbraunen Augen. Ihre Wimpern waren lang und geschwungen. Sie trug eine hautenge Lederjacke, eine dazu passende, ebenfalls hautenge Jeans und schwarze Lederstiefel mit zehn Zentimeter Absätzen, die nicht dicker waren als ein Streichholz. Sie war einer der wenigen Lichtblicke, die mein Leben mir bot. Mit großen Schritten stolzierte sie auf mich zu. Ihr Haar wehte hinter ihr her. Sie öffnete mich mit rot lackierten Fingernägeln und holte die ganzen Valentinsbriefe heraus. Auch sie schaute auf alle Umschläge und steckte sich einen nach dem anderen in die Tasche. Dann entdeckte sie ihren kleinen Bruder, der allein und verlassen dasaß. Sie schaute ihn an und lächelte mit makellos weißen Zähnen. "Na, keine Briefe gekriegt?", fragte sie. Er ließ den Kopf hängen und flüsterte: "Nein" "Weil ich so wunderbar bin", antwortete sie und stolzierte zurück zum Haus. In diesem Moment durchflutete Hass, meinen Körper. Hass der sich gegen Larissa richtete und Hass gegen mich selbst, weil ich sie verabscheute und trotzdem liebte. Von ganzem Herzen (sofern Briefkästen Herzen haben) wünschte ich mir sprechen zu können und dieser Ziege zu sagen, wie arrogant und wundervoll sie war. Und dann geschah etwas Unglaubliches. Eine ungewohnte Wärme breitete sich in mir aus und es kribbelte in mir. Ich leuchtete silbern auf. Larissa wirbelte herum und Simon hob den Kopf. Beide starrten mich verwundert an. Ich wollte schreien, wollte wissen, was mit mir passiert, und ich schrie, obwohl ich wusste, dass ich es nicht konnte: "Was passiert mit mir?" Die Worte kamen mir über die Lippen und drangen in die Ohren der Kinder. Moment. Über meine Lippen. Plötzlich hatte ich Lippen. Ich hatte einen ganzen Mund. Und dann fiel mir auf, dass ich auch einen Körper hatte. Arme und Beine waren aus dem Metall, aus dem ich bestand, gewachsen. Ich streckte die Arme in die Luft und jubelte. Simon und Larissa schrien gleichzeitig auf und stürmten auf die Haustür zu. Ich wollte "Wartet!" schreien. Aber die Worte kamen nie über meine Lippen. 58


Ich spürte, wie mich etwas im Briefkastenrücken traf und nach vorne schleuderte. Ich konnte also auch fühlen. Dieser Gedanke faszinierte mich so, dass es mir egal war, wie es schmerzte. Ich jauchzte vor Glück und schlug hart auf dem Boden auf. Meine Augen suchten das Etwas, das mich getroffen hatte, und fanden es. Es war ein Auto. Ein BMW, um genau zu sein. Ich freute mich darüber endlich einen richtigen Körper zu haben. Es war mir egal, dass ich langsam aber sicher verblutete. Ja, Blut hatte ich auch. Der Ohnmacht nahe bemerkte ich mit voller Verwunderung, dass ich jetzt einen komplett menschlichen Körper besaß. Das Blut floss in Strömen aus meinem Rücken und bildete eine Lache um meinen neuen Körper. Die Tür des BMW´s ging auf und ein Mann kam heraus. Er kniete sich neben mich. "Oh Gott, was habe ich getan", flüsterte er. Ich hob mit letzter Kraft meinen Finger und legte ihn dem Mann auf den Mund "Mensch sein ist wunderschön", hauchte ich und fiel in schwarze Dunkelheit. Ich fiel, fiel immer weiter einem blauen, pulsierendem Licht entgegen. Es kam immer näher. Ich fühlte mich geborgen. Warm. Weich. Wundervoll. Ich erreichte das blaue Licht. Es umschloss mich und trug mich davon. Fort in eine andere Welt außerhalb unserer Vorstellungskraft. Oscar S.

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Impressum Der Spicker

Die Schülerzeitung der Robert-Bosch-Gesamtschule Richthofenstraße 37 31137 Hildesheim Telefon: (0 51 21) 301-8600 Inhaltlich Verantwortlicher gemäß § 10 Absatz 3 MDStV: Lara Cavga & Emilia Fester AG Schülerzeitung unter der Leitung von Lara Cavga & Emilia Fester Haftungshinweis: Wir von der Schülerzeitung bemühe uns sehr dass alles in unserer Lektüre der Wahrheit entspricht und aktuell ist, allerdings ist nicht auszuschließen dass uns manchmal Fehler unterlaufen. Dafür übernehmen wir keine Haftung. Rechte Dritter: Sollten wir mit den Inhalten dieser Ausgabe gegen Rechte Dritter verstoßen, so teilen Sie uns dies bitte umgehend per Mail mit. Wir versuchen auf ihre Anfrage hin natürlich sofort zu handeln um ihre Rechte zu wahren.

Tschüssi! Das war´s mal wieder mit dem Spicker! Die nächste Ausgabe erscheint im Laufe des März/ April! Wir hoffen euch hat das Lesen unserer "Special" Ausgabe Spaß gemacht und neue Eindrücke über das Theater gebracht! Für Kommentare, Ideen, Kritiken und Vorschläge sind wir immer offen, schreibt uns eine Mail an spicker@rbg-hi.de! Falls ihr Lust habt, eigene Artikel zu veröffentlichen, schickt uns ein paar Texte oder kommt zu einem unserer Treffen. Bis zum nächsten Mal! Euer Spicker-Team!

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