AZ • 7000 Chur Nr. 18, 4. Mai 2012 30. Jahrgang Preis Fr. 1.80 www.suedostschweiz.ch
amtliches publikationsorgan für flims und trin lokalzeitung für falera, ilanz, laax, sagogn und schluein
INHALT n VERMISCHTES
Auch diesen Sommer finden wieder die beliebten Romanischkurse statt. Seite 9
n KULTUR
Am Sonntag ist «Weltlachtag». Dieser wird auch in Ilanz zelebriert. Seiten 10–11
n GLACIER
2014 wirds ernst für den GlacierExpress. Seiten 14–15
n TIARLI-EGGA
Tiere im Recht – dürfen Tiere im Flugzeug transportiert werden? Seiten 22–23
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Urs Wälti, Mitinhaber der Firma Robust und Brigitta Casutt, Campingplatzbetreiberin in Flims Waldhaus sind erfreut über die grosse Nachfrage dieser neuen Übernachtungsmöglichkeit auf dem Campingplatz. Bild Anita Plozza
Alternative Übernachtungsmöglichkeiten in Flims Schlichte Holzhütten auf dem Campingplatz in Flims sorgen für Aufruhr: Die Pod-Häuser ziehen Interessenten aus der ganzen Welt an. aplo. «Die Idee des Microhomes – des kleinen, mobilen, modularen Wohnraums – ist nicht neu, aber 2003 sind wir sie konkreter angegangen», sagt der in Falera wohnhafte Urs Welti, Mitinhaber der Firma Robust Outdoor Brands,
die für die Pod-Häuser verantwortlich zeichnet. Letzten Herbst seien drei Prototypen produziert worden. Wenige Monate später, im Dezember – also in der kältesten Jahreszeit – eröffneten sie auf dem Campingpatz in Flims Wald-
haus die erste Testphase. Und die grosse Nachfrage gibt ihnen recht. Urs Welti: «Das Interesse ist international explodiert. Ausser in der Schweiz.» An der Delegiertenversammlung von Swisscamps letzte Woche in Flims wurden den Campingplatzbetreibern diese alternative Übernachtungsmöglichkeit deshalb vorgestellt. b Mehr auf Seiten 2 und 3
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Freitag, 4. Mai 2012
Tourismus
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Paradiesische Zustände auf dem Flimser Campingplatz Zelten war gestern! Wohnen in den sogenannten POD-Häusern ist angesagt. Einmalig in der Schweiz ist dies seit Kurzem auf dem Flimser Campingplatz möglich. aplo. Haben Sie schon von den Todas gehört? Die Todas sind ein besonderer Stamm in Südindien von nur 1000 Menschen, die noch nie Krieg erlebt haben. Sie arbeiten nicht, sie bauen nichts an und betreiben weder Handel noch Handwerk. Sie essen kein Fleisch; sie leben von der Milch wilder Büffel, die sie wie Ihresgleichen verehren und von dem, was sie im Wald finden. Sie haben eine eigene Sprache; keine Schrift, keinen Kalender; keine Götter und keine Gurus, aber grosse spirituelle Fähigkeiten. Die wunderschönen Frauen leben zum Teil in Vielmännerei. Ein Paradies. Was das mit Flims zu tun hat? So paradiesisch, wie die Todas leben, können auch die Gäste auf dem Campingplatz in Flims hausen. Allerdings nur hausen, die übrigen Lebensmodelle der Todas konnten – leider? – nicht übernommen werden. Naturgerecht Die Pod-Häuser – diese speziellen Microhouses – wurden bereits im Jahr 2003 als Prototypen gebaut. Die halbrunden Hütten der Todas standen den Pod-Häusern dazu Pate: Es sind Holzhütten, gezimmert aus umweltgerechter und sozial verträglicher Waldwirtschaft (FSC-zertifiziert), aus Lärche und Fichte. Die gute Isolation des Bodens und der Wände sowie die doppelt verglasten Fenster und Türen ermöglichen auch im Winter ein ökologisch sinnvolles Campieren. Die schweizweit, ja weltweit, einzigen drei Häuser ihrer Art auf dem Flimser Campingplatz erregen internationale Aufmerksamkeit. Brigitta Casutt, Betreiberin des Campingplatzes Flims: «Diese Pod-Häuser sind eine perfekte Ergänzung zum bestehenen Angebot auf dem Camping und in der Umgebung. Innovationen sind gerade auch im Camping-Bereich enorm wichtig! Mit den Pod-Häusern können wir neu ‘moderne Zelte’ anbieten, die trocken und heizbar sind und ausserdem ein tolles Design haben.» Mit der neuen Übernachtungsvariante auf dem Campingplatz können anspruchsvolle Outdoor-Gäste angesprochen werden, was für einen innovativen Campingplatz von grosser Bedeutung ist. Brigitta Casutt: «Die Häuser sind schlicht und funktional, strahlen aber dennoch Wärme und Geborgenheit aus.» Warum gerade in Flims? Urs Welti, Mitinhaber der Firma Robust Out-
door Brands ROB, die für die Pod-Häuser verantwortlich zeichnet, wohnt mit seiner Familie in Falera. «Seit einigen Monaten stehen die Pod-Häuser auf dem Campingplatz in Flims. Für uns war wichtig zu erfahren, wer sich für diese neue Campingart interessiert. Dass unsere Pod-Häuser speziell sind, beweist auch das internationale Echo in der Presse. Design- und Architektur- und auch Lifestyle-Magazine im In- und Ausland haben darüber geschrieben. Aufgrund dieses positiven Echos haben wir nun weitere Projekte in Deutschland und in Norwegen. Und täglich kommen neue Anfragen aus der ganzen Welt, aus Belgien, Korea, Israel ...» Urs Welti sieht die Verwendung dieser Pod-Häuser aber auch im Bereich des Agrotouris-
«Eigentlich wollten wir eine Maiensässhütte mieten, doch dann haben wir von diesen Pod-Häusern gehört … genial! Trocken und warm», so die beiden jungen Gäste aus Chur.
mus – also als Unterkunft für Familien auf dem Bauernhof. Und auch im Eventbereich sieht er Möglichkeiten: «Zum Beispiel als mobile Büroeinheit oder auch als Hotel-Erweiterung – als zusätzliche Zimmervariante im Hotelgarten», so Urs Welti weiter. Gute Aussichten für Campingplatzbetreiber Die Pod-Häuser wurden den Campingplatzbetreibern anlässlich der Delegiertenversammlung der Ost- und Zentralschweizer Sektion des Branchenverbandes Swisscamps letzte Woche in Flims vorgestellt. Nebst der Flimser Innovation war auch die Zweitwohnungsinitative Thema. Präsident René Kiser: «Ich denke, wir sind von der Initiative nicht betroffen. Die Stellplätze können nämlich nicht gekauft, nur gemietet werden. Aber die Nachfrage nach Jahresplätzen hat in den vergangen Jahren stark zugenommen – und zwar von Schweizern wie auch von Ausländern.»
Freitag, 4. Mai 2012
Tourismus
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EDITORIAL
Liebe Leserinnen und Leser
Die halbrunden Hütten der Todas standen den Pod-Häusern Modell.
Kiser meint, dass in Anbetracht der sich nun langsam stabilisierenden Wirtschaftslage und mit der vagen Hoffnung auf einen steigenden Eurowechselkurs die Aussichten für die Sommersaison 2012 sehr vorsichtig zu beurteilen seien. «Im Weiteren hoffen wir natürlich darauf, dass die geplante Erhöhung der Vignette nicht sofort kommt und dass in Zukunft eine flexiblere Lösung für die Campinggäste gefunden wird,» so Kiser weiter. Mit einem schweizweiten Rückgang von minus 6,29 Prozent war der Campingsektor stärker betroffen als andere Beherbergungsarten – besonders Graubünden (minus 11 Prozent) und das Tessin (minus 12,4 Prozent). René Ki-
Innenansicht der des «Cauma»-Pod-Hauses. Bilder Anita Plozza
ser: «Die nasskalte Witterung im Hochsaisonmonat Juli liess die Frequenzen drastisch sinken. Im Weiteren haben die weiterhin angespannte Wirtschaftslage in Europa sowie die Währungssituation mit dem starken Frankenkurs einen negativen Einfluss auf das Saisonergebnis gehabt.» Damit sich wieder mehr Gäste für Ferien auf dem Campingplatz entscheiden, muss einiges unternommen werden. Brigitta Casutt: «Wir machen vermehrt gezielt Online-Werbung und versuchen mit Investitionen bei der Platzgestaltung eine Aufwertung des Platzes zu erhalten. Und jetzt als Ergänzungsangebot hat die Gemeinde die PodHäuser gekauft.»
Die Idee der kleinen Holzhütten ist nicht neu. Schlafmöglichkeiten auf kleinstem, mobilen Raum jedoch sind rar. Diese Übernachtungsvariante wird nun auf dem Flimser Campingplatz angeboten: die sogenannten Pod-Häuser. Die Nachfrage ist erfreulich, anscheinend ist dieses trockene, warme Campingfeeling gefragt – auch bei kalten Temperaturen. Die Geschichte der Pod-Häuser – und wie die Zahlen im Campinggeschäft allgemein aussehen, lesen Sie hier. Diesen Sonntag ist «Weltlachtag» – ja, das gibts! In Ilanz beim Cinema Sil Plaz können alle Lachbegeisterten dabei sein. Das einheimische Clownduo Frohnella und Klücklich begleitet die Besucher durch ein vielseitiges Programm! Warum nicht mal das ganz andere Sonntagsprogramm wagen? Lustig wirds bestimmt auf Seiten 10/11. Kennen Sie Commissario Brunetti? Dann müssen Sie unbedingt unseren Buchtipp auf Seite 9 lesen. Für alle Brunetti-Fans, die eine Reise nach Venedig planen, gibt es nun einen ganz speziellen literarischen Reiseführer. Mit etwas Glück können Sie diesen sogar gewinnen. Wir verlosen viermal das Buch «Mit Brunetti durch Venedig». Viel Glück! Grosses Thema diese Woche ist bei uns auch der Glacier-Express. Unser Redaktor Christian Ruch fragt «In welche Zukunft rollt der Glacier-Express»? Antworten auf diese Frage hat er sich bei den Verantwortlichen der RhB geholt. Wie die RhB ihren berühmtesten Zug fit für die Zukunft macht, lesen Sie auf den Seiten 14 und 15. Ein ganz anderes, aber nicht weniger wichtiges Reisethema lesen Sie auf den Seiten 22 und 23. Wissen Sie, ob Ihr Haustier im Flugzeug transportiert werden darf? Wer bei einer Reise ins Ausland seinen Hund mitnehmen möchte, sollte sich vorher gut informieren, ob dies überhaupt möglich ist. Rechtsanwalt Gieri Bolliger antwortet auf solche und andere Fragen zum Thema Haustiere. Er ist Geschäftsleiter der Stiftung für das Tier. Sollten auch Sie Fragen im Zusammenhang mit ihrem vierbeinigen Liebling haben, können Sie sich auch gerne an ihn wenden. Nun wünsche ich Ihnen ein erholsames Wochenende und viel Freude mit Ihrer «Arena Alva». Herzlich
Redaktionsleiterin