Röchling Imagebroschüre 2017 - DE

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RÖCHLING-GRUPPE 2017

EINEN SCHRITT VORAUS


UNSERE KENNZAHLEN

2016

U M S AT Z EBIT in Mio. Euro in Mio. Euro

%

E B I T E I G E N K A P I TA L M I TA R B E I T E R in Prozent in Prozent zum 31. Dezember

1.657 138,0 8,3

44,0

8.800

2015 1.555 135,9 8,7

42,1

8.400

2014 1.364 102,9 7,5

41,9

7.880

2013 1.283 90,1 7,0

40,0

7.463

2012 1.193 85,1 7,1

42,1

7.165

2011 1.134 79,6 7,0

41,3

6.559


Editorial

Der Vorstand der Röchling-Gruppe (v. l.): Franz Lübbers, Erwin Doll, Ludger Bartels und Steffen Rowold

Sehr geehrte Damen und Herren, „Einen Schritt voraus“: Das ist das Motto unserer Imagebroschüre 2017. Als Familienunternehmen ist Röchling stolz auf seine Tradition, auf seine Werte, auf seinen nachhaltigen Erfolg. Aber darauf ruhen wir uns nicht aus. Die Beständigkeit der Röchling-Gruppe ist vielmehr die Basis für Innovation – für den einen Schritt, der uns von anderen unterscheidet. Sie gibt unseren Mitarbeitern die Sicherheit, um mit Neugier, Kompetenz und Mut Neues zu entwickeln. Wir sorgen für ein Umfeld, das eigenverantwortliche Experimente zulässt, und wir sorgen für Vielfalt in unseren Teams. Denn nur dann werden Kreativität und Andersdenken Teil einer Unternehmenskultur, auf jeder


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WEGWEISEND SEIN HEISST, IMMER EINEN SCHRITT VORAUS ZU SEIN.

Ebene, in jedem Bereich. Wir unterstützen Mitarbeiter, die Lust auf Neues haben, in ihrer Entwicklung. Unser Personalressort geht dabei neue Wege. Wir fördern den Ideenreichtum unserer Mitarbeiter mit den Röchling Innovations Awards, die wir jedes Jahr verleihen. Wachsender globaler Wettbewerb, hohe Kundenanforderungen und zunehmende Austauschbarkeit von Produkten machen Innovatio­nen zu einem wesentlichen Erfolgsfaktor für Unternehmen. Dabei gilt es, die Ideen der Mitarbeiter in neue Produkte, neue Systeme, neue Technologien und neue Verfahren zu transformieren, die eine erfolgreiche Anwendung auf dem Markt finden. Neu heißt dabei nicht unbedingt schnell. Denn bei der Entwicklung von Innovationen ist ein langer Atem nötig. Röchling hat diesen langen Atem. Zentrale Bewertungskriterien von Innovationen sind deren technische Machbarkeit und wirtschaftliche Rentabilität. Überragende Bedeutung hat für Röchling jedoch vor allem eines: Wir wollen den größtmöglichen Nutzen für unsere Kunden schaffen. Denn dieser


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Editorial

Kundennutzen ist die Existenzberechtigung für unser Unternehmen. Wir verstehen, was unsere Kunden benötigen, und liefern die Lösung, die sie suchen. Das ist der Anspruch, an dem wir uns selbst messen, und an dem wir uns messen lassen. Mit unseren Innova­ tionen wollen wir stets einen Schritt voraus sein – auch im Wett­ bewerbsumfeld. Damit uns das gelingt, dürfen wir nicht stillstehen. Im Gegenteil, denn die Entwicklung hin zur Industrie 4.0 erfordert von Unternehmen wie der Röchling-Gruppe ein zusätzliches Maß an Veränderungsbereitschaft – und birgt gleichzeitig ein enormes Potenzial. Wir werden den Schritt von der Automatisierung zur Digitalisierung gemeinsam mit Ihnen, unseren Kunden, gehen. Unsere Ziele: noch mehr Effizienz, noch passgenauere Produkte, noch höhere Kundenzufriedenheit. Den Erfolg unserer bisherigen Strategie belegt das Geschäftsjahr 2016. Die Röchling-Gruppe ist weiter international gewachsen, hat ihren Umsatz gesteigert, neue Gesellschaften gegründet, ihre Produktionskapazitäten ausgebaut, neue und weiterentwickelte Werkstoffe, Produkte und Systeme auf den Markt gebracht und ihre Ertragskraft weiter erhöht. Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre.

Ludger Bartels Vorsitzender

Erwin Doll

Franz Lübbers

Steffen Rowold


INHALT 06—13 UNTERNEHMENSBEREICH INDUSTRIE

14—15 RÖCHLING-GRUPPE

16—23 UNTERNEHMENSBEREICH AUTOMOBIL

24—25 W E LT W E I T E P R Ä S E N Z

26—33 UNTERNEHMENSBEREICH MEDIZIN

34—37 RÖCHLING STIFTUNG

38—39 HISTORIE

40—47 U N S E R E M I TA R B E I T E R

48—49 FÜHRUNGSGREMIEN

50 IMPRESSUM


Inhalt

06—13

16—23

26—33

DAMIT ALLES G L AT T L Ä U F T

W I D E R S TA N D ZWECKLOS

„W I R H E L F E N , L E B E N Z U R E T T E N“

UNTERNEHMENSBEREICH INDUSTRIE

UNTERNEHMENSBEREICH AUTOMOBIL

UNTERNEHMENSBEREICH MEDIZIN

Reportage

Porträt

Interview


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Bis zu 80.000 Flaschen pro Stunde rasen durch die Abfüllanlagen der Getränkehersteller. Auf der Röchling-eigenen Transportanlage untersucht Torsten Ströer, wie der Kunststoff LubX® das Gleiten verbessert.


UNTERNEHMENSBEREICH INDUSTRIE

Reportage

DAMIT ALLES GLATT LÄUFT UNTERNEHMENSBEREICH INDUSTRIE: Wie innovative Eigenschaften in einen Kunststoff kommen

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PRODUKTE MIT MEHRWERT FÜR DEN KUNDEN

In Riesenstapeln liegen blaugraue Kunststoffplatten in einer Produktions­ halle bei Röchling in Haren. Die Platten sind so groß wie eine Zimmer­ wand. Doch was der Kunststoff eigentlich kann, bleibt dem Auge ver­borgen. LubX®, wie die Werkstofffamilie heißt, überzeugt durch herausragende Gleiteigenschaften und hohe Verschleißfestigkeit. Beides ist zum Beispiel beim Betrieb von Fördersystemen in der Getränkeindustrie wichtig. Dort werden Gleitschienen und Seitenführungen der Förder­anlagen aus LubX® eingesetzt. Der Röchling-Werkstoff kommt zur Anwendung, wenn beispielsweise auf einem Kettenförderer ein Gut von A nach B transportiert werden soll – gleich, ob Bierflaschen, Konserven oder Milchpackungen. Der in diesen komplexen Anlagen verwendete Kunststoff beeinflusst den Reibungs­ widerstand und das Verschleißverhalten wesentlich. Zusätzlich kommt es auf die Gleitpaarungen an. Harmonieren Flasche, Förderkette, Gleit­ schiene und Seitenführung miteinander, haben die Anlagenbetreiber handfeste Vorteile. Denn weniger Reibung und Verschleiß bedeuten, dass sich Anlagen energieeffizienter betreiben lassen und das Fördersystem weniger belastet wird. Eine längere Lebensdauer, geringere


UNTERNEHMENSBEREICH INDUSTRIE

Reportage

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Mario Frericks (l.) und Jens Korte nehmen die gerade produzierten LubX®-Platten genauer unter die Lupe. Mit den Kunden tauschen sich die Fachleute auf Augenhöhe aus.

Geräusch­entwicklung, kürzere Einlaufphasen, ausgedehntere Instand­ haltungsintervalle sowie ein schmierungsfreier Betrieb der Förderanlagen sind weitere Vorteile. „Vor allem in sensiblen Bereichen wie der Lebensmittelindustrie ist der letzte Punkt ein ganz wesentlicher Faktor“, sagt Jens Korte aus dem Bereich Marketing & Entwicklung bei Röchling in Haren. Die Produktfamilie LubX® hat mehrere Mitglieder. LubX® S ist speziell abgestimmt auf den Gleitpartner PET (Polyethylenterephthalat), insbesondere also auf Getränkeflaschen. LubX® C ist das Mittel der Wahl, wenn es um den Kontakt mit Stahl oder Polyoxymethylen (POM) geht. Aus POM sind zum Beispiel Förderketten und Führungselemente eines Förderbandes hergestellt. LubX® CV wurde für Anlagen entwickelt, die mit höheren Geschwindigkeiten und Drucklasten und dadurch mit gesteigerter Produktivität betrieben werden sollen. Bei LubX® AST schließlich handelt es sich um einen antistatischen Gleitwerkstoff, der für eine kontrollierte elektrostatische Ableitung sorgt. Vertrieben wird LubX® als gepresste oder geschälte Platte, extrudiertes Profil, Rundstab oder als Fertigteil nach Kundenzeichnung.


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Kettenzugkraft (N) 800 600 400 200 0

0

PE-UHMW 0

2

4

6

8

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LubX® CV

Streckenlänge (m)

Wie viel Zugkraft benötigt die Kette im Fördersystem? Versuche an der TU Chemnitz zeigen: Mit LubX® CV sind die Werte konstant niedriger als bei der Verwendung von PE-UHMW. Das schont die Förderkette und erhöht die Prozessstabilität.

Dass LubX® CV seine Gleiteigenschaften und seine Verschleißfestigkeit auch unter verschärften Bedingungen beibehält, belegen wissenschaft­ liche Untersuchungen. „Wir arbeiten eng unter anderem mit dem Institut für Fördertechnik und Kunststoffe der Technischen Universität Chemnitz zusammen“, berichtet Korte. Die Wissenschaftler entwarfen für LubX® CV ein strenges Testverfahren, das den hohen Anforderungen Rechnung trägt, die den Werkstoff in der Praxis erwarten. Die maßgeblichen Para­ meter wie die Flächenpressung und die Geschwindigkeit wurden hierfür deutlich erhöht. LubX® CV glänzte unter anderem mit einem sehr niedrigen Gleitreibungskoeffizienten von 0,13 sowie einer Temperaturentwicklung auf der Reibfläche der Probe von maximal 28 Grad Celsius – 17 Grad weniger als bei den anderen Werkstoffproben. Auch nach 24 Stunden zeigte der Prüfkörper kaum Verschleißerscheinungen. Die benötigte Antriebsleistung lag um 80 Prozent unter der von Vergleichswerkstoffen. Und wie geht das? Wie bringen die Röchling-Entwickler die gewünschten innovativen Eigenschaften in einen Kunststoff? „Bei der Entwicklung der LubX®-Kunststoffe arbeiten wir immer gegen die Temperatur“, sagt Korte. Er steht im Labor und schaut seinem Kollegen Torsten Ströer über die Schulter. Können die Temperaturen während des Förderprozesses niedrig gehalten werden, hat dies einen geringeren Abrieb und eine längere Lebensdauer des gesamten Systems zur Folge. Das fünfköpfige interdisziplinäre Team um Jens Korte verfügt über ein großes Fachwissen und jede Menge Erfahrung. Um einen Kunststoff exakt auf das gewünschte Anforderungsprofil auszurichten, müssen


UNTERNEHMENSBEREICH INDUSTRIE

Reportage

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Mario Frericks (l.) und Jens Korte sind sich einig: „Nur wenn wir das Geschäft unserer Kunden richtig kennen und ihre Prozesse durchdrungen haben, sind wir in der Lage, innovative Lösungen zu entwickeln.“ Das Unternehmen hat die entsprechenden Experten an Bord.

Additive, Gleitmittel oder Antistatika zugesetzt, Konzentrationen verändert, Rezepturen angepasst werden. „Das geht häufig nur durch Ausprobieren. Wenn man bei der einen Eigenschaft auf einem guten Weg ist, kann sich eine andere Eigenschaft ganz plötzlich zum Negativen verändern“, erläutert Korte und lässt sich von den Laborkollegen die neuesten Messwerte zeigen. Testen, testen und immer wieder testen – wichtig ist, sich genügend Zeit zu nehmen. Fachleute am Puls der Zeit Röchling hat für alle relevanten Industriezweige Fachleute, die sich mit den Kunden auf Augenhöhe austauschen. Sie sind am Puls der Zeit, halten engen Kontakt zu Universitäten, informieren sich auf Messen über relevante Entwicklungen und pflegen einen direkten und intensiven Kontakt mit den Auftraggebern. Dadurch hat sich Röchling Gehör verschafft. „Unsere Kunden wissen mittlerweile, dass wir extra für sie Neues lernen, entwickeln und ausprobieren, um ihre ganz spezifischen Probleme zu lösen“, sagt Mario Frericks, Business Unit Director Sales & Marketing. Der gelernte Chemiker arbeitet seit 20 Jahren bei Röchling und weiß: „Nur wenn wir das Geschäft unserer Kunden richtig kennen und ihre Prozesse durchdrungen haben, sind wir auch in der Lage, innovative Lösungen zu entwickeln.“ Gewissheiten ständig hinterfragen, technologische Entwicklungen eng verfolgen, ganz nah am Kunden sein – darin sieht auch Entwickler Korte die wesentlichen Aufgaben seines Teams. Die Verantwortung, die sein Unternehmen hat, ist ihm bewusst. Maschinen- und Anlagenhersteller, die


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° Celsius 50 40 30 20

PE-UHMW

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LubX® C

0

LubX® CV

0 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24

t in Stunden

Auch unter verschärften Testbedingungen auf dem Tribologieprüfstand bei Röchling (Geschwindigkeit 0,5 Meter in der Sekunde, Flächenpressung 0,5 MPa, 24-Stunden-Test) zeigt sich: Die Temperatur von LubX® CV steigt unter Trockenbedingungen nicht über 28 Grad Celsius und liegt bis zu 17 Grad Celsius unter den anderen Werkstoffproben.

einen Röchling-Werkstoff einsetzen, müssen ihren Kunden ein einwandfreies Produkt liefern. Die Kette eines Förderbands darf nicht reißen, die Flaschen dürfen nicht verkratzen, der ganze Prozess muss störungsfrei ablaufen. Auch die Händler, die einen Röchling-Werkstoff vertreiben, müssen sich auf dessen Qualität hundertprozentig verlassen können. Um all dies sicherzustellen, hat Röchling in sein Entwicklungszentrum in Haren viel investiert. Beispielsweise wurde eine eigene Flaschentransportanlage inklusive Hochgeschwindigkeitskamera und Sensorik installiert. Torsten Ströer, Leiter der Werkstoffprüfung Thermoplaste und gelernter Physiklaborant und Werkstoffprüfer mit der Fachrichtung Kunststofftechnik, steht an der Anlage und verfolgt aufmerksam verschiedene Messungen. Herausgefunden werden soll, was die Kunststoffinnovationen in den Gleitschienen und Seiten­führungen tatsächlich bringen und welcher Werkstoff am besten zu welchem Gleitpartner passt. Kunststoffe, die andere nicht können Ströer freut sich auch nach mehr als 20 Berufsjahren bei Röchling an seiner abwechslungsreichen Arbeit. Die reicht von Bürotätigkeit über Prüf- und Kontrollverfahren in der laufenden Produktion bis hin zu innovativen Entwicklungen. Auch für seinen Kollegen, den Werkstoff­prüfer und -entwickler Heiner Tieben, ist der Anspruch klar: „Wir entwickeln Werkstoffe, die dem Kunden helfen und die andere nicht können. So unterscheiden wir uns von unseren Wettbewerbern.“ Röchling hat immer mehrere Projekte gleichzeitig in der Entwicklung. Manchmal reicht schon ein Jahr für ein marktreifes neues Produkt, das ist aber seltener der Fall. „Eher sind es drei bis fünf“, so Korte.


UNTERNEHMENSBEREICH INDUSTRIE

Reportage

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Torsten Ströer (l.) und Jens Korte überprüfen die Eigenschaften von neu entwickelten Kunststoffen im unternehmenseigenen Entwicklungszentrum in Haren.

Von den Entwicklungen profitieren im besten Fall gleich mehrere Zielindustrien, sagt der 42-Jährige, der in Osnabrück Kunststofftechnik studierte und in der Luftfahrtindustrie arbeitete, bevor er 2007 zu Röchling kam. Die LubX®-Idee hat Röchling beispielsweise auf die Freizeitindustrie übertragen: Polystone® polar X ermöglicht nahezu reibungsloses Schlittschuhlaufen auf Kunststoff. Auch die Wirtschaftlichkeit müssen die Entwickler im Auge behalten. Enger Kontakt mit Hochschulen Im Werkstofflabor entstehen unterdessen im Probenmischer weitere Versuchsmischungen, die dann gemeinsam mit Universitäten oder wissenschaftlichen Einrichtungen weiterentwickelt werden. Aus den innovativen Werkstoffrezepturen lässt sich in Haren mit einem Labor­ extruder oder einer Laborpresse ein Prototyp herstellen. Wie gut dessen Eigenschaften tatsächlich sind, wird dann am werkseigenen Tribologieprüfstand im Versuchsfeld festgestellt. Dort simulieren die Entwickler anwendungsnahe Bedingungen und untersuchen unterschied­liche Materialpaarungen schnell und zuverlässig. Mit der systematischen Vorgehensweise hat Röchling schon für viele Industriebereiche Entwicklungserfolge erzielt. Ausgehend von einer intensiven Auseinandersetzung mit den Anforderungen werden beständig neue Kunststoffprodukte mitentwickelt, die einen echten Mehrwert für die Kunden bieten und den Markt revolutionieren. Nicht nur in der Fördertechnik, sondern in vielen Industriezweigen.


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RÖCHLING-GRUPPE 2016

1.657 Mio. € Umsatz

138,0

8.800

Mio. € EBIT

Mitarbeiter

€ Drei unternehmerische Leitmotive haben das Unternehmen auf dem Weg ins internationale Spitzenfeld der Kunststoff­ unternehmen geprägt: Kompetenz, Qualität und Innovation.


RÖCHLING-GRUPPE

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Profil

684

856

117

Mio. € Umsatz Unternehmensbereich Industrie

Mio. € Umsatz Unternehmensbereich Automobil

Mio. € Umsatz Unternehmensbereich Medizin

3.158

4.843

774

Mitarbeiter

Mitarbeiter

Mitarbeiter

38

36

3

Standorte

Standorte

Standorte

Der Unternehmensbereich Industrie verfügt über ein breites Produktspektrum aus thermo- und duroplastischen Kunststoffen sowie aus Hochleistungskunststoffen. Kunden erhalten diese Produkte in Form von Halbzeugen wie Platten, Rund-, Hohl- und Flachstäben, Profilen sowie Formgussteilen oder als präzise, spanabhebend bearbeitete und konfektionierte Komponenten.

Der Unternehmensbereich Automobil steht für Komponenten und Systemlösungen auf den Gebieten Aerodynamik, Antrieb und Neue Mobilität. In der Entwicklung nah am Kunden und global präsent, liegt unser Fokus auf den aktuellen Herausforderungen der Automobilindustrie: Verminderung von Emissionen, Gewicht und Treibstoffverbrauch.

Der Unternehmensbereich Medizin bietet seinen Kunden eine breite Palette von kunden­ individuellen Produkten – aber auch Standards – aus Kunststoff für die Bereiche Pharmazie, Diagnostik, Surgery und Life Science. Die hochwertigen Produkte werden in innovativen Verabreichungs- und Primär­ verpackungssystemen, chirurgischen Instrumenten und Diagnose-Einwegartikeln verwendet.


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Fahrzeug umbauen, Luftwiderstand messen, Fahrzeug wieder umbauen, wieder messen: Die Luft- und Raumfahrtingenieurin Juliane Nies legt im Wind­ kanal auch Üfter selbst Hand an.


UNTERNEHMENSBEREICH AUTOMOBIL

Porträt

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WIDERSTAND ZWECKLOS UNTERNEHMENSBEREICH AUTOMOBIL: Wie sich Fahrzeuge aerodynamisch optimieren lassen


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KLEINE ÄNDERUNG MIT GROSSER WIRKUNG

Die Automobilwelt ist im Aufbruch. In Zeiten des Klimawandels rücken Kraftstoffverbrauch und ausgestoßene Schadstoffe in den Fokus von Verbrauchern und Politik. Dabei wächst der Druck auf die Automobilhersteller – durch strengere Testvorschriften ebenso wie durch die Förderung von Hybrid- und Elektroantrieben. Reduzieren lassen sich Kraftstoffverbrauch und damit Schadstoffausstoß unter anderem durch eine verbesserte Aerodynamik des Fahrzeugs. Dazu muss der Luftwiderstand verringert werden. In der Fahrzeugaerodynamik wird er als sogenannter Widerstandsbeiwert angegeben. Der im Windkanal gemessene Luftwiderstand bezieht sich auf die Frontfläche des Fahrzeugs, die Dichte der Luft und die Geschwindigkeit. In Europa hat man sich auf eine Referenzgeschwindigkeit von 140 km/h geeinigt, so dass die Widerstandsbeiwerte von verschiedenen Fahrzeugen vergleichbar sind. Mit innovativen Lösungen begleitet Röchling Automotive seine Kunden auf dem Weg zum aerodynamisch optimierten Fahrzeug. Dazu gehören intelligente Luftklappen. Sie sitzen vor dem Kühlerpaket und lassen nur


UNTERNEHMENSBEREICH AUTOMOBIL

Porträt

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Im Windkanal wird das Fahrzeug in der Regel mit 140 km/h direkt von vorne angeströmt. Bei besonders wichtigen Punkten rotiert das Fahrzeug auf einem Drehteller in 2,5-Grad-Schritten zwischen null Grad und zehn Grad, um Seitenwindeffekte zu berücksichtigen.

bei konkretem Bedarf die Luft in passenden Mengen durch das Fahrzeug strömen. Wird hingegen keine Kühlluft benötigt, bleiben die Klappen geschlossen. Dies reduziert den Luftwiderstandskoeffizienten um bis zu sechs Prozent. Solche Innovationen sind eine Säule unseres Erfolgs. Eine weitere Säule sind unsere Experten. Um genau zu verstehen, wie sich die von Röchling hergestellten Bauteile auf die Fahrzeugaerodynamik auswirken, führt die Aerodynamikgruppe seit nunmehr sieben Jahren an ausgewählten Fahrzeugen Windkanalmessungen durch. Der Windkanal des Forschungsinstituts für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart (FKFS) eignet sich dafür besonders. Dort werden unter erstklassigen Bedingungen die Serien­bauteile eines Fahrzeugs und eine Vielzahl von Prototypen getestet. Durch ein Fünf-Band-System, mit dem sich die bewegte Fahrbahn und das Drehen der Räder simulieren lassen, können Unterbodenbauteile realitätsnah untersucht werden. Für die Röchling-Experimentatoren im Team der Vorentwicklung ist dies immer ein besonders spannender Tag.


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Die Aerodynamik lässt sich mit strömungsoptimierenden Maßnahmen verbessern. Aktive Staulippen beispielsweise helfen, den Staudruck an den Reifen zu reduzieren.

Seit Juliane Nies (33) im Jahr 2015 zu Röchling kam, betreut sie Windkanaltests – angefangen bei der Beschaffung des Versuchsfahrzeugs bis zur Aus­wertung der Messergebnisse. Schon während ihres Studiums der Luft- und Raumfahrttechnik hatte sie ihre Liebe zum frischen Wind entdeckt, der durch die Windkanäle der Welt weht. Später widmete sie sich im Rahmen ihrer Promotion an der RWTH Aachen University intensiv den entsprechenden Experimenten. Ein typischer Windkanaltag mit Röchling ist geprägt durch den ständigen Wechsel von Fahrzeugumbau und Messung der jeweiligen Fahrzeugkonfiguration. Im Idealfall testet Röchling an einem Tag 40 verschiedene Zustände. Hierfür werden zwischen den Messungen die zuvor vorbe­reiteten Prototypen ans Fahrzeug montiert. Am Ende des Tages steht eine Tabelle mit den verschiedenen Mess­ werten, die es nun auszuwerten gilt. Zurück im Büro wollen die Kollegen natürlich als Erstes wissen, wie viel Widerstandsreduktion mit den jeweiligen Bauteilen erreicht werden konnte. Auf eine Antwort müssen sie meistens ein wenig warten: Bevor Nies nicht zumindest eine Idee hat, warum bestimmte Teile gut, andere weniger gut abschneiden, werden die Ergebnisse nicht verraten. Für die Weiter- und Neuentwicklung von Bauteilen ist nämlich nicht nur wichtig zu wissen, was sie können, sondern auch, durch welche Effekte genau sie ihr Ziel erreichen. Ist die Wirkungsweise verstanden, lässt sich auch das Bauteil verbessern. Bei der Interpretation der Ergebnisse ist Teamarbeit gefragt. Neben Nies gehören Gruppenleiter Andreas Schmitt (31) und der Numeriker


UNTERNEHMENSBEREICH AUTOMOBIL

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Porträt

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Aktive Luftklappensysteme, sogenannte Active Grille Shutter (AGS), regulieren die Motorraumdurch­strömung und verbessern die Aerodynamik eines Fahrzeugs. Ihre Positionierung im Motorraum entscheidet mit darüber, wie stark der Luftwiderstand reduziert werden kann. Am wirkungsvollsten ist die Integration im Designgrill des Fahrzeugs (1). Als strukturintegriertes Bauteil (2) ist der AGS aerodynamisch etwas weniger wirkungsvoll. Am wenigsten effektiv ist die Positionierung direkt hinter dem Kühlpaket (3).

Dr. Rana Muhammad Humza (34) zu den Röchling-Experten in Sachen Aerodynamik. Humza kam 2014 nach seiner Promotion in angewandter Mathematik an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg zu Röchling. Bei komplexen Strömungsproblemen ist er gefragt. Mit Hilfe seiner numerischen Simulationen kann er die Strömung am Rechner nachstellen. Im Gegensatz zum Windkanal, der nur die Messung der am Fahrzeug angreifenden Kräfte erlaubt, kann Humza die Strömung an jedem erdenklichen Punkt sichtbar machen und die Strömungsgrößen ausgeben lassen. Nachbildung am Computer Das universelle Werkzeug von Humza ist dabei das High Performance Computing (HPC). Ob es um die Umströmung eines einzelnen Luftklappensystems mit beweglichen Klappen geht oder um die Simulation eines Gesamtfahrzeugs mit vereinfachtem Motorraum – durch den rasanten Fortschritt in der Numerik und der Rechenkapazität in den vergangenen Jahren lässt sich nahezu alles am Computer nachbilden. Für Röchling ist besonders interessant zu sehen, welche Effekte selbst durch allerkleinste Veränderungen entstehen. So hat schon eine geringfügige Geometrieänderung an einer Luftklappe Auswirkungen auf die Öffnungs- oder Schließkräfte, die aufzubringen sind. Eine Richtungsänderung der Luftströmung kann die Effizienz eines Kühlungssystems nochmals verbessern. Mit Hilfe der Simulation ist Humza in der Lage, den Konstrukteuren wichtige Hinweise zu geben, wie sie ein Bauteil gewichts- und leistungsoptimiert auslegen können. An seiner Arbeit


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Rana Humza ist Numeriker und simuliert mit unterschiedlicher Software immer wieder verschiedene Strömungssituationen. Seine Bilder und Animationen ermöglichen es den Aerodynamikern, einen vertieften Einblick in die Umströmung ihrer Prototypen zu erhalten.

schätzt er vor allem die Abwechslung und die Herausforderung, sich in die neuesten Methoden einzuarbeiten. „Diese wende ich dann auf die vielfältigen Frage- und Problemstellungen an, die an die Vorentwicklung herangetragen werden.“ In der Vorentwicklung wird aber nicht nur an neuen Produkten gearbeitet, sondern auch an der Optimierung bestehender Produkte geforscht. Seit fast sieben Jahren hat Gruppenleiter Schmitt immer wieder Luftklappensysteme auf dem Tisch. Röchling ist hier Marktführer. Dafür, dass das so bleibt, sorgen unter anderem die stetig gewonnenen Erkenntnisse aus Versuch und Simulation, die letztendlich Einzug in die Serienbauteile halten. Schmitt liebt es, technische Probleme zu lösen und zum Beispiel herauszufinden, wie sich die Leckage an einer Luftklappe reduzieren lässt. Als Leckage bezeichnet man den Luftstrom, der trotz geschlossener Klappen das Luftklappensystem noch passieren kann. Eigener Leckageprüfstand Forschung und Qualitätssicherung sind für Röchling beim Thema Lecka­ge unverzichtbar. Deshalb wurde 2016 eigens ein Leckageprüf­­stand in Betrieb genommen. Er dient nicht nur der Überprüfung der vom Kunden vorgegebenen Leckagewerte, sondern erlaubt auch die systematische Untersuchung der Klappen. Der Prüfstand kann einen Druck erzeugen, der Fahrgeschwindigkeiten von bis zu 300 km/h entspricht. Am Prüfstand lassen sich die Veränderungen der Klappen direkt durch ein Fenster in der Messkammer beobachten. Mit dem gewonnenen Wissen ist es meist schon durch kleine Änderungen am Design möglich, die Luftklappen weiter zu verbessern.


UNTERNEHMENSBEREICH AUTOMOBIL

Porträt

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INNOVATIVE KONZEPTE MÖGLICHST SCHNELL IN SERIE

Ob es sich um interne Versuche oder um Gemeinschaftsprojekte – mit Automobilherstellern oder mit Forschungseinrichtungen – handelt, Schmitt ist gern vor Ort. Gemeinsam mit dem jeweiligen Partner erarbeiten die Röchling-Fachleute Konzepte für die zu testenden Prototypen. Diese werden speziell für die Windkanaltests produziert und dann am Fahrzeug untersucht. Die direkte Kommunikation und Zusammenarbeit der Vorentwicklung mit den Vor- und Entwicklungsabteilungen der Auto­ mobilhersteller sorgen dafür, neue und innovative Konzepte schnellstmöglich in Serie zu bringen. Die Konzeptentwicklung ist der kreativste Teil der Vorentwicklungsarbeit. Bewaffnet mit Stiften stehen Ingenieure verschiedener Fachrichtungen gemeinsam am Whiteboard und suchen nach der effektivsten und robustesten Lösung, um zum Beispiel die Drehbewegung eines Aktuators an der Außenseite eines Luftklappensystems über eine Kombination aus Verbindungshebeln auf alle Klappen im System zu übertragen. An dieser Schnittstelle kommt Patrick Urbach (31) ins Spiel, der als Ingenieur für kinematische Systeme die Aerodynamikgruppe seit 2016 ergänzt. Die fertigen Konzepte werden als Prototyp aufgebaut. Die Bauteile kommen mittlerweile meistens aus dem 3D-Drucker und werden in der Werkstatt der Vorentwicklung vom Röchling-Prototypenbauer Jürgen Küper oder dem verantwortlichen Ingenieur zusammengebaut. Das Eintreffen des Pakets mit den Teilen erinnert immer an Weihnachten, wenn Kinder unter dem Christbaum das große Legopaket auspacken. Das Leuchten in den Augen der Ingenieure ist das gleiche geblieben.


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Amerika Industrie Orangeville, ON/CA Cleveland, OH/US Dallas, NC/US Gastonia, NC/US Kimberly, WI/US Mount Pleasant, PA/US Ontario, CA/US Itupeva, BR Automobil Akron, OH/US Duncan, SC/US Troy, MI/US* Silao, MX Itupeva, BR Medizin Rochester, NY/US

WELTWEITE PRÄSENZ: 78 STANDORTE IN 22 LÄNDERN


W E LT W E I T E P R Ä S E N Z

Europa Firmensitz Mannheim, DE

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Standorte

Asien Bocairent, ES Rusko, FI Virserum, SE Allingåbro, DK Liepāja, LV Sankt Petersburg, RU Planá nad Lužnicí, CZ

Industrie Bad Grönenbach-Thal, DE Haren, DE Lahnstein, DE Lützen, DE Automobil Nentershausen, DE Gernsbach, DE Roding, DE Ingolstadt, DE Ruppertsweiler, DE Köln, DE Troisdorf, DE Mainburg, DE Oepping, AT München, DE Gozzano, IT Peine, DE Venegono Inferiore, IT Rüsselsheim, DE Gloucester, GB Stuttgart, DE High Peak, GB Wackersdorf, DE Hitchin, GB Weidenberg, DE Décines, FR Wolfsburg, DE Maxéville, FR

Worms, DE* Abbiategrasso, IT Leifers, IT* Trento, IT Volpiano, IT Birmingham, GB Gijzegem, BE Paris, FR Araia, ES Teruel, ES Göteborg, SE Kraslice, CZ Ostrava, CZ Piteşti, RO Medizin Brensbach, DE Neuhaus am Rennweg, DE

Industrie Kunshan, CN Schanghai, CN Suzhou, CN Mumbai, IN Vadodara, IN Singapur, SG Yokohama, JP Automobil Changchun, CN Chengdu, CN Kunshan, CN* Shenyang, CN Suzhou, CN Osaka, JP

* Automobil Entwicklungsstandorte


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Cihan Turan begutachtet im Reinraum die KunststoffverschlĂźsse fĂźr die neueste Standarddosenserie des Unternehmensbereichs Medizin. Mit ihnen ist das Unternehmen den Wettbewerbern einen Schritt voraus.


UNTERNEHMENSBEREICH MEDIZIN

Interview

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„WIR HELFEN, LEBEN ZU RETTEN“ UNTERNEHMENSBEREICH MEDIZIN: Wie im Reinraum komplexe Verpackungen aus Kunststoff entstehen


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Cihan Turan, 31 Jahre alt und gebürtiger Mannheimer, hat nach einer Lehre zum Bürokaufmann und einer Tätigkeit als Sachbearbeiter schnell gemerkt: Das ist nicht meins, das passt nicht. Er macht sein Fachabitur und studiert Wirtschaftsingenieurwesens an der Hochschule Darmstadt, Fachrichtung Maschinenbau. Sein Schwerpunkt: Projektmanagement. Und merkt genauso schnell: Das passt. Bei Röchling kümmert er sich im Bereich Medizin um die strukturierte Projektentwicklung.

Wenn Cihan Turan, Projektmanager im Unternehmensbereich Medizin der Röchling-Gruppe, das allerneueste Kunststoffprodukt seiner Firma aus der Nähe betrachten will, muss er sich umziehen: Langer EinmalVlieskittel, Schuhüberzieher, Haarnetz, Handschuhe, Mundschutz – nur mit dieser Ausstattung ist der Zutritt zum Reinraum von Röchling im thüringischen Neuhaus erlaubt. Dort wirft eine Montagemaschine die neu entwickelten Kunststoffverschlüsse aus, die den Pharmakunden von Röchling das Verpacken ihrer Medikamente künftig entscheidend erleichtern wird. Herr Turan, was ist das Besondere an dem neuen Produkt? Wir haben eine Standarddosenserie entwickelt, deren Besonderheit ihre sehr ausgeklügelten Verschlüsse sind. Unsere Kunden können künftig unterschiedlichste feste Medikamente in die gleiche Dose füllen. Je nach­ dem, welche Anforderungen das Medikament zum Beispiel hinsichtlich Dichtigkeit an die Verpackung stellt, wählen sie dann den passenden Verschluss aus. Wir haben zwar den Verschlussmechanismus als solchen nicht neu erfunden, aber das Zusammenspiel von Dose beziehungsweise Flasche und Verschluss.


UNTERNEHMENSBEREICH MEDIZIN

Interview

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SCHUTZ DES PATIENTEN ALS OBERSTES GEBOT

Welchen Vorteil hat das für den Kunden? Das Interesse des Kunden liegt darin, unterschiedliche Medikamente wie Tabletten, Kapseln, Pulver oder Säfte über dieselbe Anlage zu ver­ packen. Er will eine einheitliche Plattform und nicht acht unterschiedliche Verpackungssysteme für acht unterschiedliche Medikamente, wie das aktuell der Fall ist. Unsere neue Generation der Tablettendose bietet dem Kunden genau eine solche Plattform. Welche Verschlüsse bieten Sie Ihren Kunden denn an? Es gibt Verschlüsse mit und ohne Membrane, mit und ohne Induktionsliner, also einer Folie, mit und ohne Originalitätsring, mit und ohne Dichtring, mit und ohne Kammer für Trockenmittel, um nur einige zu nennen. Diese Varianten lassen sich beliebig kombinieren, je nach Anforderung an die Verpackung. Wir können also durchaus von einem Multi-Superdeckel sprechen, quasi von einer „eierlegenden Wollmilchsau“ nach dem Baukastenprinzip.


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70

Prüfstellen gibt es am Standort Neuhaus. An ihnen werden permanent mikrobiologische Proben entnommen.

6

Reinräume der GMP-Klasse C stehen zur Verfügung. In ihnen werden 100 Prozent der Produkte gefertigt.

22 -mal in der Stunde wird die Luft in den Reinräumen vollkommen ausgetauscht.

60 Prozent der insgesamt knapp 300 Mitarbeiter von Röchling Medical in Neuhaus arbeiten unter Reinraumbedingungen.

Das passiert in Reinräumen bei Röchling Medical in Neuhaus.

Wen beliefern Sie künftig mit der neuen Dosenserie? Unsere Kunden aus dem Bereich Pharma. Ihnen bieten wir diese keim­ arme und funktionell hochwertige Verpackung in sieben Flaschengrößen von 60 bis 500 Millilitern an. Hygiene spielt in Ihrer Branche eine ganz entscheidende Rolle. Welche Anforderungen werden da an die Produktion gestellt? Oberstes Ziel weltweiter Medizinproduktegesetze ist es, die Gesundheit und den erforderlichen Schutz des Patienten zu gewährleisten. Die Produkte sind der sogenannten GMP-Compliance unterworfen, der Good Manufacturing Practice. Sie müssen so hergestellt, verarbeitet, verpackt und gelagert werden, dass sie den geltenden, extrem hohen Qualitätsmanagementanforderungen entsprechen. Da unsere Produkte überall auf der Welt vertrieben werden, müssen sie auch sämtliche weltweite Normen und Anforderungen erfüllen. Wir stellen sie entsprechend der GMP-Vorgaben in unseren Reinräumen partikel- und keimarm her. Kritische Verpackungen und Behältnisse sterilisieren wir nach der Produktion nochmals zusätzlich. Wie geht Röchling Medical mit dem „Risikofaktor“ Mensch um? Mitarbeiter, die im Reinraum arbeiten, müssen vorausschauend denken können und besondere Verhaltensregeln befolgen. Diese Regeln machen oft einfache Dinge umständlich. Konsequente Disziplin ist daher notwendig. Wir haben bei unseren Mitarbeitern ein Bewusstsein dafür geschaffen, sich entsprechend zu verhalten. Auch Mitarbeiter, die schon seit Jahren bei uns im Reinraum arbeiten, erhalten alle drei bis vier Monate


UNTERNEHMENSBEREICH MEDIZIN

Interview

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Die in der Luft schwebenden Teilchen dürfen in einem Reinraum eine festgelegte Anzahl und Größe pro Kubikmeter nicht überschreiten. Ein Reinraum ist so konstruiert, dass die Anzahl der Partikel, die in den Raum gelangen beziehungsweise im Raum entstehen, kleinstmöglich ist. Andere reinheitsrelevante Parameter wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Druck werden darin nach Bedarf geregelt. Für medizinische und pharmazeutische Anwendungen sind neben der Partikelzahl auch die Keimzahlen von Bedeutung. In Neuhaus werden in den Reinräumen permanent mikrobiologische Proben entnommen und von einem externen Labor untersucht. Bei der Planung eines Reinraums muss alles, was die Produktion beeinflusst, berücksichtigt und in Einklang mit den strikten behördlichen Vorgaben gebracht werden. Dazu zählen Reinlufttechnik, Reinraumausrüstung, Prozessmedien, Prozesseinrichtungen, die Organisation und vor allem die Mitarbeiter, die im Reinraum arbeiten.

„Reinraum“, was ist das eigentlich?

Schulungen, in denen immer wieder veranschaulicht wird, warum wir das alles überhaupt machen. Welche Technologien setzen Sie in der Produktion ein? Wir beherrschen neben der Spritzgusstechnologie nahezu alle ein- und mehrschichtigen Blastechnologien. Das verschafft uns einen erheblichen Vorteil. Wir sind in der Lage, allerhöchste Anforderungen an Formgebung, Barriereverhalten und Dichtigkeit umzusetzen, und dies alles unter kontrollierten Reinraumbedingungen. Mit dieser Expertise sind wir ziemlich allein auf weiter Flur. Vor allem im Extrusionsblasen verfügen wir über ein enormes Know-how. In Verbindung mit vollautomatischen Montageautomaten und Robot-Entnahmen sorgen wir dafür, dass wir sehr komplexe Produkte herstellen können, bei Bedarf ohne jegliche Berührung durch das „Hygienerisiko“ Mensch. Was zeichnet Ihr Unternehmen besonders aus? Es gibt kein einzelnes Alleinstellungsmerkmal. Sagen wir es so: Die Mischung macht’s. Das fängt mit einer innovativen Produktentwicklung an, die genau das kreiert, was der Kunde braucht. Dann wird das Ganze in Serienreife gebracht. In der Produktion nutzen wir unterschiedliche, anspruchsvollste Technologien – alle unter GMP- und Reinraumbedingungen. Ein weiterer großer Vorteil für unsere Kunden ist unser 20.000 Quadratmeter großer Logistikbereich. Wir müssen garantieren, dass wir immer liefern können – für unsere Branche sind Produkt- und Versorgungssicherheit das A und O. Wenn wir nicht liefern, kann das Leben kosten. Außerdem bieten wir einen kaufmännischen und technischen After-Sales-Service an.


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Pharma Life Science

Surgery

Diagnostik

Röchling-Märkte im Unternehmensbereich Medizin

Viele Ihrer Produkte sind zugeschnitten auf Ihre Kunden. Welchen Stellenwert hat denn Ihr Standardprogramm? Wir wollen für jeden Anwendungszweck ein Produkt anbieten können, das ist unser Anspruch. Aber natürlich gibt es auch Standardprodukte, sie machen bei uns circa 25 Prozent aus. Doch täuschen Sie sich nicht: Gerade hier sind Innovationen wichtig, das ist alles andere als nullachtfünfzehn. Warum sind Innovationen grundsätzlich notwendig? Wir haben den Anspruch, unsere Produkte stetig weiterzuentwickeln, denn die Anforderungen, die an unsere Kunden gestellt werden, ändern sich ebenfalls ständig. Anlass für unsere Innovationen können zum Beispiel regulatorische Änderungen in der Medizinbranche oder allgemeine Trends sein, wie etwa der Verzicht auf Konservierungsmittel oder die Herstellung von Medikamenten auf biologisch-organischer statt auf chemischer Basis. All das hat sofort Auswirkungen auf die Verpackung, und hier sind unser Fachwissen und unsere Ideen gefragt. Viele unserer Innovationen entstehen in einer partnerschaftlichen und langjährigen Entwicklung mit unseren Kunden. Wie läuft so ein Entwicklungsprozess ab? Eine solche Aufgabe wird nur erfolgreich gelöst, wenn Kollegen aus ganz unterschiedlichen Bereichen und Abteilungen eng zusammenarbeiten. Wenn wir uns zur Entwicklung entschlossen haben, erarbeiten wir ein Pflichtenheft, in dem sämtliche Anforderungen aufgelistet sind, die wir an das Produkt stellen. Generell werden die Produkte immer leichter,


UNTERNEHMENSBEREICH MEDIZIN

Interview

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Die neue Dosenserie wird im Kompressionsblasformverfahren hergestellt. Die ohnehin hochkomplexen Produktionsanlagen hat Röchling in Neuhaus entsprechend ergänzt und angepasst. Außerdem wurden die bislang schon sehr strengen internen Kriterien erhöht, sowohl was die Produktionsverfahren angeht als auch die Qualitätsprüftechnik.

anwendungsfreundlicher und sicherer. Wir entwickeln dann einen Prototyp, bauen ihn und etablieren einen Produktionsprozess. Das Ganze dauert in der Regel drei bis fünf Jahre. Und welche Aufgaben übernehmen Sie persönlich dabei? Ich sorge dafür, dass alles effektiv und reibungslos zusammenläuft. Unsere Innovationen betreffen ja sämtliche Stellen im Gesamtprozess, von der Produktentwicklung über die Herstellung, Montage, Produktqualifizierung bis zur Validierung. Im Schnitt sind insgesamt 20 Mitarbeiter in verschiedenen Teilprojekten involviert. Auch die regulatorischen Anforderungen müssen wir immer im Blick haben. Meine Aufgabe ist es, all diese Themen und Einheiten zusammenzubringen. Entwickelt Röchling auch manchmal etwas auf eigene Faust? Da kann ich Ihnen aus dem Stegreif unseren patentierten Mikromischer nennen. Aufgrund seiner Mikrostruktur kann er unterschiedlich viskose Substanzen homogen mischen. Die Medikamente werden unmittelbar vor der Einnahme gemischt und dann durch die Nase aufgenommen. Der Weg zum Gehirn ist dadurch kürzer als bei einer oralen oder intra­ venösen Aufnahme. Unserer Überzeugung nach würden davon vor allem Alzheimer- und Demenzkranke profitieren. Hier fehlt uns aber noch die Unterstützung durch die Wissenschaft, die entsprechende Studien und Tests durchführen müsste. Denn erst, wenn die Wirksamkeit bewiesen ist und auch die Politik dahintersteht, wird die Pharmaindustrie reagieren – das ist der Gang der Dinge.


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Schon seit knapp 200 Jahren versteht die Familie Röchling ihre unternehmerische Verantwortung auch als soziale Verpflichtung. Bereits im 19. Jahrhundert errichtete sie wohltätige Einrichtungen für ihre Mitarbeiter wie auch für die Bevölkerung der angrenzenden Umgebung. Heute setzt die Familie ihr soziales Engagement mit der Röchling Stiftung fort, die sie mit einer Beteiligung am Familienunternehmen ausgestattet hat.


RÖCHLING STIFTUNG

Fünf Fragen an Annunziata Gräfin von und zu Hoensbroech, Vorsitzende des Kuratoriums der Röchling Stiftung

Konsequent in Verantwortung

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Wo und wie engagiert sich die Röchling Stiftung? Wir haben die Arbeit der Stiftung zum Jahresende 2016 neu ausgerichtet. Nachdem sich das Familienunternehmen inzwischen zu einem führenden Anbieter innovativer Produkte aus Hochleistungskunststoffen entwickelt hat, kann die Stiftung auf eine hohe Kompetenz im Bereich Kunststoff zugreifen und diese wirkungsvoll zum Schutze der Umwelt einsetzen. Wir engagieren uns zum einen im Bereich Kunststoff und Umwelt. Die Gründe hierfür erschließen sich aus den Werten des Unternehmens. Wir verstehen unsere Projekte gerne als Anstoß und Unter­ stützung zum Start. Im Idealfall leben sie auch nach Abschluss selbst­ ständig im Sinne aller Beteiligten weiter. Darüber hinaus setzt die praktische Arbeit der Stiftung im Bereich Engagement und Kompetenz schon bei der beruflichen Weiter­ bildung hauptamtlicher Helfer unterschiedlicher Lebensbereiche an. Mit individuellen und zielgerichteten Professionalisierungsmaß­ nahmen wird Engagement effektiver und mitmenschliche Hilfe nachhaltiger. Warum gibt es die Röchling Stiftung? Wir sind davon überzeugt, dass diese Stiftung ihre Verpflichtung nicht allein aus der familiären und unternehmerischen Tradition herleiten sollte, sondern vor allem aus der Verantwortung für die Zukunft begründen muss. Für die heutige Generation ist die gemeinnützige Tradition der Familie Ansporn, das soziale Engagement fortzusetzen und durch die gemeinsame Stiftungsarbeit auch weiterzuentwickeln und zukunftsfähig zu machen. Ist Stiftungsarbeit eigentlich noch zeitgemäß? Ich bin fest davon überzeugt, dass Stiftungsarbeit in unserer Gesellschaft eine immer größere Rolle einnehmen wird. Wenn eine Stiftung transparent in der Sache, klar in ihren Kriterien und ehrlich im Engagement ist, dann wird sie in Zukunft eine Rolle spielen. Und ich möchte dabei einzig und allein über die Röchling Stiftung sprechen. In den Bereichen Kunststoff und Umwelt sowie Engagement und Kompetenz, in denen wir aktiv sind, sehe ich wichtige Aufgaben auf uns zukommen. Diese zu bewältigen, dazu möchten wir unseren Teil beitragen.


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Wie ist die Stiftung organisiert? Die Röchling Stiftung GmbH hat drei Gesellschafter. Sie halten die Geschäftsanteile als Treuhänder für die Stiftung und legen den jähr­lichen finanziellen Rahmen für die Stiftungstätigkeit fest. Dr. JobstFriedrich von Unger ist unser Geschäftsführer und für die betriebswirtschaftliche Arbeit verantwortlich. Die Mitglieder des Kuratoriums setzen die Projekte innerhalb des gegebenen finanziellen Rahmens um. Im Kuratorium engagieren sich vor allem Mitglieder der Familie Röchling ehrenamtlich. Welche Projekte unterstützen Sie konkret? Ich möchte zwei Beispiele nennen: Ein wichtiger Meilensteine war für uns zum Beispiel die Unterstützung des Vereins „One Earth – One Ocean“. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, der Verschmutzung entgegenzuwirken und die Gewässer von Plastikabfällen, Chemikalien und Ölen zu befreien. Eigens zu diesem Zweck wurde der Katamaran „Seekuh“ gebaut. Er wird als „maritime Müllabfuhr“ eingesetzt und fischt an der Wasseroberfläche treibende Kunststoffteile heraus. Unsere Stiftung finanzierte sowohl den Rumpf der „See­ kuh“ als auch das dringend benötigte Infrarot-Spektrometer inklusive Zubehör. Jetzt kann der Verein sämtliche Plastikarten analysieren und bestimmen. Wir unterstützen damit nachhaltig die Erforschung des Problems und den geplanten Aufbau einer internationalen Datenbank der Verschmutzung. So kann „One Earth – One Ocean“ gezielt gegen die Bedrohung vorgehen. Dann liegt mir unsere Kooperation mit der Christoffel-Blindenmission e.V. sehr am Herzen. Wir haben in Kenia, im Bezirk Siaya, gemeinsam eine Reha-Einrichtung für Menschen mit Behinderung errichtet. Der Verein kümmert sich seit vielen Jahren um deren medizinische Versorgung in Entwicklungsländern. Durch den Dreiklang von Behandlung, Therapie und Hilfsmitteln ermöglichen wir den Menschen dort


RÖCHLING STIFTUNG

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Konsequent in Verantwortung

1 km2 13.000 Plastikpartikel

Die Röchling Stiftung unterstützt den Katamaran „Seekuh“. Er ist maritime Müllabfuhr für schwimmende Kunststoffteile und mobile Analysestation zugleich. Ein InfrarotSpektrometer an Bord analysiert die Belastung von Gewässern mit Mikropartikeln.

den Zugang zu Bildung und Arbeit, damit sie als ­gleichberechtigte Mitglieder an der Gesellschaft teilhaben können. Neben der Reha-Abteilung wurde auch eine orthopädische Werkstatt aufgebaut sowie Physiotherapie- und Ergotherapieangebote geschaffen. Wir möchten damit die Lebenssituation hunderter behinderter Menschen in Kenia nachhaltig verbessern. Dafür stellen wir der Einrichtung alle not­ wendigen Geräte und Verbrauchsgüter zur Verfügung, schulen und stellen medizinisches und administratives Personal ein, errichten einen mobilen ländlichen Außendienst, gewährleisten die Nachsorge von Patienten und informieren über körperliche Behinderungen. Nach dem dreijährigen Förderzeitraum geht das Projekt in die Hände des kenianischen Gesundheitsministeriums über. www.roechling-stiftung.de


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KOHLE – STAHL – KUNSTSTOFF

ZWEI JAHRHUNDERTE INNOVATIVE WERKSTOFFE

Von Völklingen in die Welt: Aus der im Jahr 1822 von Friedrich Ludwig Röchling gegründeten Kohlehandlung in Völklingen hat sich in knapp zwei Jahrhunderten eine weltweit tätige Kunststoffgruppe entwickelt. Das Motto der Röchlings: mit innovativen Werkstoffen neue Märkte und Regionen erobern. Innovationsträger Stahl Der Kohlehandel wird dabei Grundlage für die Beschäftigung mit dem aufsteigenden Innovationsträger der industriellen Revolution, dem Stahl. Die vier Neffen des Firmengründers, bekannt als die Gebrüder Röchling, starten 1849 zunächst mit der Koksproduktion und der industriellen Eisen­ verarbeitung. Der Eintritt in die Stahlära datiert auf den Erwerb der Völk­ linger Eisenwerke 1881. Gut ein Jahrhundert später werden die Völklinger Eisenwerke erstes industrielles Weltkulturerbe der UNESCO.



Bereits 1920, knapp 100 Jahre nach Firmengründung, erkennt Röchling das Potenzial eines neuen Werkstoffs: Als Pionier steigt man in die Kunst­ stoffverarbeitung ein. Ziel ist es, die Abhängigkeit vom Stahl zu reduzieren. 1955 erwirbt Röchling die Rheinmetall Berlin AG, Ausrüster der neu ge­ gründeten Bundeswehr, diversifiziert in weitere neue Geschäftsfelder und verabschiedet sich 1978 schließlich vollkommen von der Montanindustrie. Beim Kunststoff setzt Röchling vor allem auf internes Wachstum und auf gezielte Akquisitionen in neuen Branchen, wie etwa den Automobilkunst­ stoffen. Die Präsenz auf internationalen Märkten, vor allem in Asien und den USA, wird vorangetrieben. Konzentration auf Werkstoffkompetenz Zum neuen Jahrtausend konzentriert sich Röchling wieder auf seine Werk­ stoffkompetenz. Die Gruppe trennt sich von sämtlichen Beteiligungen ohne Kunststoffbezug. Bei ihrer verstärkten Internationalisierung und Diversifi­ zierung in neue Branchen rückt sie ihr einzigartiges Werkstoff- und Verar­ beitungs-Know-how, das sie sich im Lauf der Jahrhunderte erarbeitet hat, in den Mittelpunkt. Kunststoffprodukte von Röchling sind im 21. Jahrhundert Innovationsträger in allen Industrien – so wie es zwei Jahrhunderte zuvor Anwendungen aus Röchling-Stahl waren. Die Röchling-Gruppe ist heute der weltweit führende Verarbeiter technischer Hochleistungskunststoffe für Industrie, Automobil und Medizin.



DIE RÖCHLINGS

KONTINUITÄT IM WANDEL

Verantwortungsvoll, langfristig, nach- und werthaltig: Diese Eigenschaften machen das Denken und Handeln familiengeführter Unternehmen aus. Sie zeichnen auch die Familie Röchling aus. Deren Spuren reichen bis in das 17. Jahrhundert zurück, und die Familienmitglieder sind bis heute in achter Generation Gesellschafter des Unternehmens. Die Röchlings haben sich dabei stets als „Familienunternehmer“ verstanden. Unerheblich war, ob sie das Unternehmen operativ führten oder – wie heute – die strategischen Weichen der internationalen Gruppe über den Beirat stellen. Dieser ist mit Familienmitgliedern und externen Fachleuten besetzt. Vorsitzender des Beirats ist Johannes Freiherr von Salmuth, ein Nachfahre des Firmengrün­ ders in sechster Generation. Über fast zwei Jahrhunderte hinweg hat die Familie ihr Unternehmen auf dem ereignisreichen Weg vom Stahlproduzenten zur weltweit agierenden Kunststoffgruppe eng begleitet. In guten, aber auch in schwierigen Zeiten sorgte sie dabei für Kontinuität im Wandel – und half so, den Erhalt und den Erfolg der Röchling-Gruppe langfristig zu sichern.



EIN JAHRHUNDERT

KOMPETENZ IN KUNSTSTOFF

1916 meldet die Holzveredelung GmbH in Berlin das Patent für den völlig neuartigen Werkstoff Lignostone an. Der besteht aus Holz, wird aber durch ein spezielles Verdichtungsverfahren in einen „Kunststoff“ mit besonderen Eigenschaften verwandelt. 1920 erwirbt die Unternehmerfamilie Röchling das Unternehmen. Für die „Stahlbarone von der Saar“ ist es der Ausgangs­ punkt für die Kunststoffaktivitäten ihrer Röchling-Gruppe. 1935 verlagert Röchling die Holzveredelung GmbH nach Haren ins Emsland – heute der älteste Standort der Röchling-Gruppe. Die 1960er und 1970er Jahre sind geprägt von wegweisenden Werkstoff­ entwicklungen: Röchling bringt den thermoplastischen Kunststoff Poly­ stone® und den glasfaserverstärkten Kunststoff Durostone® auf den Markt. In den 1980er Jahren wächst das Kunststoffgeschäft der Röchling-Gruppe auch durch Akquisitionen: Mit der Sustaplast-Gruppe in Lahnstein erwirbt man einen Spezialisten für die Herstellung von Halbzeugen aus Kunststoff. Der Einstieg bei den Automobilkunststoffen gelingt durch die Übernahme der Seeber-Gruppe in Südtirol. Die 1990er und 2000er Jahre stehen im Zeichen einer konsequenten Inter­ nationalisierung: Tochtergesellschaften und Produktionsstandorte werden unter anderem in Europa, den USA, China und Indien gegründet. 2008 erfolgt der Einstieg in die Medizintechnik: Röchling erwirbt die Oertl Kunststofftechnik-Gruppe. 2012 kommen die amerikanische Advent Tool & Mold, 2015 die HPT Hochwertige Pharmatechnik hinzu. Seit 2016 hat Röchling drei eigenständige Unternehmensbereiche: Industrie, Automobil und Medizin.



HISTORIE

Kontinuität im Wandel

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BEI RÖCHLING AN BORD


U N S E R E M I TA R B E I T E R

Bei Röchling an Bord

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Fachlich versiert, teamfähig, kreativ, weltoffen, sozial kompetent und bereit, sich immer weiter zu entwickeln: So sieht der ideale Bewerber für Röchling aus. Auf ihn warten spannende Aufgaben, ein familiäres Betriebsklima, internationale Projekte und eine leistungsgerechte Bezahlung. Um kompetente und motivierte Mitarbeiter in die eigenen Reihen zu ­holen, geht Röchling beim Bewerbermanagement viele Wege. Schulabgängern bietet das Unternehmen 18 verschiedene Ausbildungsberufe und duale Studiengänge an. Von A wie Anlagenführer bis Z wie Zer­ spaner. Studenten mit einem technischen oder betriebswirtschaftlichen Hintergrund können studienbegleitende Praktika absolvieren, als Werk­ studenten arbeiten oder Bachelor- und Masterabschlussarbeiten schreiben. Auch kaufmännische und technische Traineeprogramme sind neben dem Direkteinstieg möglich. Darüber hinaus hat Röchling die Qualifizierung von Quereinsteigern im Programm. Breites Seminarangebot Wer bei Röchling bereits an Bord ist, wählt im jährlichen Mitarbeitergespräch mit dem Vorgesetzten aus einem umfangreichen Seminarprogramm die für seine fachliche und persönliche Weiterentwicklung relevanten Maßnahmen – vom Projektmanagement über Psychologie im Berufsalltag und interkulturelle Trainings bis hin zu individuellen Coachings. Röchling bietet außerdem zielgruppenspezifische Seminare etwa für gewerbliche Führungskräfte oder Vertriebsmitarbeiter an. Zusätzlich vermitteln interne Referenten im Rahmen des Seminar­ programms Spezialwissen an Kollegen. Drei Mitarbeiter schildern hier, wie sie zu Röchling gekommen sind und sich im Unternehmen entwickelt haben: was sie in den Job mit­ einbringen, was diesen ausmacht und was Röchling ihnen bietet.


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Eugen Schmidt, General Manager, Profit Center Asia Business Unit Thermoplastics, Suzhou, China

„Du lernst für dich und nicht für mich.“ Eugen Schmidt erinnert sich gut an diesen Ausspruch seiner Mutter aus Grundschultagen. Die Botschaft hat ihn geprägt. Erst wenn er sein Bestes gibt, ist er mit sich selbst zu­ frieden. Realschule, berufsbildende Schule (Fachrichtung Wirtschaft), Allgemeine Hochschulreife: Mit diesem Abschluss in der Tasche entscheidet sich Eugen Schmidt für eine Lehre zum Industriekaufmann bei Röchling Sustaplast. Direkt neben dem Werk in Lahnstein ist er groß geworden. Die Lehre gefällt ihm: „Du lernst alle Prozesse und alle Abteilungen kennen, und das Betriebsklima ist sehr angenehm“, sagt Schmidt. So angetan wie der Azubi von Röchling ist, so angetan ist das Unternehmen von ihm. Die Ausbildung wird verkürzt, Schmidt erhält ein Jobangebot im Vertrieb. Er arbeitet im Bereich Kundenservice mit dem Schwerpunkt Asien. Berufsbegleitend absolviert Schmidt eine zweijährige Weiterbildung zum Geprüften Industriefachwirt bei der IHK Koblenz, 2013 wechselt er bei Röchling in den Bereich „Marketing & Development“ für die Medizintechnik. Diese neue Aufgabe wird an ihn herangetragen – für Schmidt ein entscheidender Impuls in jeder Berufskarriere: „Es ist extrem wichtig, dass man immer wieder neue Chancen bekommt. Röchling bietet einem viele neue Möglichkeiten, man muss sie nur nutzen und sich dann bewähren.“ Mit gezielten Weiterbildungen vervollständigt er sein Know-how in der Medizintechnik. Um ein Gefühl für die Branche zu bekommen, besucht er internationale Messen und baut die Beziehungen zu den Kunden gezielt


U N S E R E M I TA R B E I T E R

Unternehmensbereich Industrie

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„ DAS UNTERNEHMEN BIETET VIELE NEUE MÖGLICHKEITEN. “

aus. Hier helfen ihm seine weiteren Stärken: Er tauscht sich gerne mit den Kollegen aus, schaut über den Tellerrand und hat ein Gespür für Menschen. Schon bald weiß er, was die Kunden aus der Medizintechnik wollen und was Röchling ihnen bieten kann. Röchling erkennt und fördert Talente 2014 schickt die Geschäftsführung Schmidt zunächst für einige Wochen nach Asien. Daraus wird mehr: Bald wird er zum stellvertretenden Geschäftsführer und 2015 zum Geschäftsführer der Röchling Engineering Plastics (Suzhou) Co., Ltd., (REP) ernannt. Im März 2017 hat Eugen Schmidt zusätzlich die Verantwortung als General Manager der Röchling Engineering Plastics Pte. Ltd. in Singapur übernommen und ist nun für alle Aktivitäten der Business Unit Thermoplastics in Asien verantwortlich. Eine steile Karriere, basierend auf den Kompetenzen, dem Biss und dem Mut eines jungen Mannes und unterstützt durch ein Unternehmen, das seine Talente erkennt und fördert. Schmidt überlässt die Lorbeeren bescheiden anderen: „Ob Kollegen, Teamleiter, Abteilungsleiter oder Management: Ich konnte jeden fragen, ganz ohne Angst. Dieses Klima schätze ich wirklich sehr.“ In neue Aufgaben arbeite er sich Schritt für Schritt ein und habe so gelernt, mit gestiegener Verantwortung umzugehen, berichtet der 29-Jährige. Unterstützung erhält er durch Seminare, wie etwa Change Management, Projektmanagement und interkulturelles Training. Beim Finanzchef vertieft er seine Kenntnisse im Finanzwesen weiter, und auch heute tauscht er sich bei wichtigen Fragen mit ihm und dem Management eng aus. Seit zwei Jahren ist Schmidt jetzt in Asien, liebt seinen Job und die Freiheit, die dieser ihm bietet: „Wenn ich etwas bewegen will, dann mache ich das, da baut das Unternehmen keine Hindernisse auf.“ 35 Mitarbeiter sind bei REP in Suzhou beschäftigt, wo vor allem Platten aus Polypropylen hergestellt werden. An sein neues internationales Umfeld hat er sich gewöhnt und fühlt sich in China wie in Deutschland zuhause. „Derzeit stimmt einfach alles. Und ich weiß, dass ich die Chance auf eine weitere gute Entwicklung habe.“


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„ KEINE KULTUR IST BESSER ALS DIE ANDERE. “

Domenico Solazzo, Leiter Produktentwicklung Elektronik, Röchling Automotive, Worms, Deutschland

Internationalität ist Domenico Solazzo in die Wiege gelegt. Seine Mutter ist Deutsche, sein Vater Italiener. Die ersten sechs Lebensjahre verbringt er in Worms. Dann zieht seine Familie nach Bisaccia, in das Heimatdorf seines Vaters in Italien – eine Umstellung, die Domenico Solazzo geprägt hat. Mit dem Bus ins Schwimmbad fahren, mal eben ein Eis essen oder ins Kino gehen – damit ist es nun vorbei. Geweckt wird er vom Hahn, in die Schule geht es auf dem Esel, und das Wasser muss er am Brunnen holen. Bei seinen Mitschülern hat er es anfänglich nicht immer leicht, da er die ungeschriebenen Regeln in Italien nicht kennt. „Damals habe ich zum ersten Mal gemerkt, dass es unterschiedliche Kulturen gibt. Und dass keine besser ist als die andere, sondern nur anders.“ Solazzo gewöhnt sich langsam an die neuen Gepflogenheiten und passt sich seinem Umfeld an. Er gehört in der Schule nun zum Team, vergisst aber nicht, wo er herkommt und was ihm wichtig ist. Lösungen finden als Passion In Italien erwirbt Solazzo ein Diplom im Studiengang Automatisierungstechnik. 2003 macht er Urlaub in Worms bei der Familie seiner Mutter. Deutsch kann der zu diesem Zeitpunkt 22-Jährige kaum noch. Wie der Zufall es will, sucht Röchling Automotive damals einen Elektroniker. Solazzo bewirbt sich und erhält den Zuschlag. Er startet in der Instandhaltung, übernimmt dann verstärkt Aufgaben in der Wartung, Fehler­ suche und Automatisierung und steigt 2009 in die Entwicklung ein. Seine Aufgabe: Aktuatoren für die aktiven Luftklappensysteme zu entwickeln und zu validieren. „Es macht mir großen Spaß, Lösungen zu finden“, sagt der 36-Jährige. Nebenher besucht Solazzo die berufsbildende Schule in Worms, die er 2010 als Staatlich geprüfter Automatisierungstechniker mit Fachrichtung Prozessautomation beendet. Bei Röchling Automotive wird er Teamleiter in der Entwicklung, seit Ende 2014 leitet er die weltweite Produktent­


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Unternehmensbereich Automobil

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wicklung im Bereich Elektronik. Zu seiner Mannschaft gehören 13 Mitarbeiter an Standorten in Deutschland, Italien, China und den USA. Diese haben ganz unterschiedliche kulturelle Hintergründe, denn sie kommen aus Deutschland, Italien, Venezuela, Pakistan, den USA, China, Korea, Libanon, Frankreich und der Türkei – eine bunte Mischung. Die Zusammenarbeit über Grenzen hinweg erinnert Solazzo ein wenig an seine Schulzeit in Bisaccia: „Die Kollegen akzeptieren die deutschen Gepflogenheiten, haben aber ihre kulturellen und persönlichen Freiräume.“ Interkulturelle Schulungen Die internationalen Projekte und Aufgaben verteilt er in seinem Team so, dass der jeweilige Kunde immer den Ansprechpartner hat, der ihn am besten versteht – und das in jeder Hinsicht. „Kommunizieren Menschen aus unterschiedlichen Kulturen miteinander, entstehen leicht Missverständ­nisse“, sagt Solazzo. Hier sind die interkulturellen Röchling-Schulungen hilfreich, in denen die Teilnehmer ein tieferes Verständnis für unterschiedliche Kulturen und für die Handlungs- und Kommunikationsmuster entwickeln, die mit diesen Kulturen einhergehen. Derzeit absolviert Solazzo neben dem Job ein BWL-Fernstudium, bei dem ihn Röchling unterstützt. Zum Studium gehören Themen, die für sein Team einen hohen Praxisbezug haben, wie Qualitätsmanagement, betrieblicher Leistungsprozess, Führungstechniken, Kosten- und Leistungsrechnung und Unternehmensführung. Diese bringt Solazzo in seinen Job ein, immer auf der Suche nach Optimierung. „Ich habe eine hohe Verantwortung, aber genau das bietet mir die Möglichkeit, zu gestalten. Und ich erhalte jeden Tag die Bestätigung, dass Röchling mir vertraut.“


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Nicole Habedank, Personalleiterin, Röchling Hochwertige Pharmatechnik (HPT), Neuhaus am Rennweg, Deutschland

Einmal Vertrieb – nicht immer Vertrieb. Nicole Habedank arbeitet in Neuhaus am Rennweg und hat in ihrer beruflichen Laufbahn ganz unterschiedliche Akzente gesetzt. Nach dem Abitur entscheidet sie sich für eine Ausbildung zur Industriekauffrau bei einem Polymerspezialisten in der Oberpfalz, die sie mit Auszeichnung abschließt. Das Unternehmen übernimmt die Auszubildende. Doch da Nicole Habedank Sprachen liebt und dieses Know-how später einmal im Job einsetzen will, hängt sie noch eine einjährige Ausbildung an der Auslandskorrespondentenschule in Coburg dran. Berufsbegleitende Fortbildung Angebote aus Straßburg und Brüssel, die sie anschließend erhält, lehnt sie ab – und wählt stattdessen die thüringische Heimat: „Hier lebt es sich sehr gut, vor allen Dingen, wenn man Familie hat.“ Habedank steigt bei der Heinz Plastics GmbH in Tettau ein, aus der einige Jahre später Röchling HPT hervorgeht. Dort arbeitet sie sechs Jahre lang als Sachbearbeiterin im Vertrieb mit dem Schwerpunkt europäisches Ausland. Angebots- und Auftragsabwicklung, Reklamationen – das klassische Vertriebsgeschäft. „Da konnte ich auch meine Sprachkompetenz einsetzen, und das hat mir viel Spaß gemacht.“ Gleichzeitig merkt sie, „dass das beruflich nicht alles gewesen sein kann“. Sie entscheidet sich für eine berufsbegleitende Fortbildung zur Geprüften Industriefachwirtin.


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Unternehmensbereich Medizin

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„ KREATIVE IDEEN SIND HIER ERWÜNSCHT. “

Zwei Jahre später ist es soweit: Habedank wechselt aus dem Vertrieb bei HPT in den Personalbereich – ein Thema, das sie seit langem interessiert. Das Unternehmen wächst zu dieser Zeit stark, entsprechende Strukturen müssen aufgebaut und Standards entwickelt werden, wie beispielsweise verbindliche Stellenbeschreibungen, rechtssichere Arbeitsverträge und Lehrgangsdokumentationen. Der Personalbereich wächst ebenfalls. Denn das Management weiß: Nur als attraktiver Arbeitgeber wird HPT die benötigten qualifizierten Mitarbeiter in die ländliche Gegend ziehen können. Da sind „die Personaler“ gefragt. Habedank forciert das Regionalmarketing, hält gemeinsam mit Kollegen in Schulen Vorträge, entwirft Stellenanzeigen, konzipiert Auswahlverfahren für Bewerber, gestaltet das Ausbildungskonzept neu, bildet die Industriekaufleute aus und ent­wickelt auch die betriebliche Gesundheitsförderung weiter. All das läuft neben der allgemeinen Personalsachbearbeitung und der berufs­be­gleitenden Fortbildung zur Geprüften Betriebswirtin. Vielfältige Arbeit, tolles Team Ende 2011 steht schließlich fest, dass es eine selbstständige Abteilung Personal geben wird, unter der Leitung von Habedank, die mittlerweile Mutter von drei Kindern ist. Für die 38-Jährige ist es eine herausfordernde Stelle – eine extrem vielfältige Arbeit, ein tolles Team, zahlreiche Möglichkeiten, kreativ zu sein. Denn das wird vom Unternehmen gewünscht. So entwickelt sie unter anderem gemeinsam mit dem Ausbildungsleiter ein Projekt für Quereinsteiger, in dem Menschen mit Berufserfahrung in einem gewerblich-technischen Beruf zum Maschinen- und Anlagenführer qualifiziert werden. Mehr als 20 Mitarbeiter sind auf diese Weise in den vergangenen drei Jahren qualifiziert und übernommen worden. Auch mit dem Programm „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“ ist Röchling HPT erfolgreich – 38 neue Kollegen wurden damit gewonnen.


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FÜHRUNGSGREMIEN

Röchling Management Board

RÖCHLING MANAGEMENT BOARD

v. l.

Franz Lübbers

Steffen Rowold

Andrea Rocca

Gerhard Neidinger

Vorstand Röchling-Gruppe

Vorstand Röchling-Gruppe

Vorstand Röchling Automotive

Vorstand Röchling Automotive

Unternehmensbereich

Kaufmännischer Bereich

Produktion und Technik

Asien

Ludger Bartels

Evelyn Thome

Erwin Doll

Dr. Joachim Brunswicker

Vorsitzender des Vorstands

Vorstand Röchling Automotive

Vorstand Röchling-Gruppe

Kaufmännischer Geschäftsführer

Röchling-Gruppe

Kaufmännischer Bereich

Unternehmensbereich

Unternehmensbereich Industrie/

Automobil

Unternehmensbereich Medizin

Industrie

Unternehmensbereich Medizin

Uwe Kassens

Mario Frericks

Heinz Dirksen

Lewis H. Carter

Leiter Business Unit

Leiter Business Unit

Leiter Business Unit

Leiter Business Unit

Composites

Thermoplastics

Machined Components

Medical Plastics

Unternehmensbereich Industrie

Unternehmensbereich Industrie

Unternehmensbereich Industrie

(nicht im Bild)


Beirat, Vorstand

BEIRAT Johannes Freiherr von Salmuth, Vorsitzender Dr. Carl Peter Thürmel, stellv. Vorsitzender Dr. Günter von Au Dorothée Anna Deuring Georg Duffner Gregor Greinert Dr. Bernd Michael Hönle Dr. Gerd Kleinert Prof. Klaus Nehring, Ph.D.

VORSTAND Ludger Bartels, Vorsitzender, Unternehmensbereich Medizin Erwin Doll, Unternehmensbereich Automobil Franz Lübbers, Unternehmensbereich Industrie Steffen Rowold, Kaufmännischer Bereich

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IMPRESSUM

Herausgeber

Konzeption

Lektorat

Röchling SE & Co. KG Kommunikation Ina Breitsprecher Richard-Wagner-Straße 9 68165 Mannheim Deutschland

Röchling Kommunikation

Maria Anna Söllner, wort & tat, München

Tel. +49 621 4402-0 Fax +49 621 4402-284 info@roechling.com www.roechling.com

büro bockenheim · agentur für konzeptionelles design

Redaktion

Christiane Müller, Hamburg

Gestaltung

büro bockenheim · agentur für konzeptionelles design, Frankfurt am Main

Lithografie

Con Composition, Frankfurt am Main

Druck und Verarbeitung

Henrich Druck + Medien, Frankfurt am Main

Papier

BEE, Soporset Premium Offset Bildnachweis

Stefan Wildhirt, Offenbach am Main arifoto UG, Michael Reichel, Ilmenau Markus Gaa, Heidelberg Timo Hecht, Mannheim Martin Joppen, Frankfurt am Main Fotoatelier Steiner, Neuhaus am Rennweg pint-media GmbH, Köln




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