PORTFOLIO
ROGER HERZOG
Vorwort Ein Jahr Spass... Nach meinem Dasein als Informatiker habe ich mit dem Propädeutikum an der ZHdK meine beruflichen Weichen neu gestellt. Mein Interesse an Design, Architektur und Grafik ist aber nicht erst seit diesem einen Jahr vorhanden. Schon viel früher befasste ich mich mit unterschiedlichen Designthemen. Nach diesem Grundlagen- und Orientierungsjahr ist mir klar geworden, dass es für mich nicht mehr nur 0 und 1 wie in der Informatik gibt. Im vorliegenden Portfolio möchte ich einen Auszug meiner Arbeiten aus dem vergangen Jahr zeigen sowie gewisse Werke aus der Vergangenheit. Meines Erachtens gewähren diese einen guten Einblick in meine Arbeitsweise. Für mich stehen nicht die entstandenen Endprodukte im Vordergrund, sondern die Freude am vielseitigen Arbeiten und der ganze Entwicklungsprozess eines Projektes.
myMรถbel TheMan Basics Atlantis La-Vabo A-ST Woo-DY Piega
01 11 17 27 31 41 51 65
myMöbel
2005-09
Realisierte Lösungen für die Inneneinrichtung In der Schreinerei meines Vaters habe ich gute Möglichkeiten mich handwerklich zu betätigen. Aufgrund der vorhandenen Infrastruktur konnte ich während den letzten Jahren mehrere eigene Möbel selber kreieren und bauen, schreinern. Bei den meisten Projekten war der Auslöser, der Wunsch nach guter Qualität mit kleinem Budget oder der Wunsch nach einem massgefertigten Möbel, welches an einen bestimmten Platz in unserer Wohnumgebung passt. Die handwerkliche Tätigkeit war für mich als gelernter Informatiker eine spannende und wichtige Abwechslung.
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Esstisch Der Esstisch war mein erstes grosses Projekt. Entstanden ist der Tisch im Jahr 2005. Speziell daran ist die Tischplatte, welche aus 33 Einzelteilen besteht. Eine Birkensperrolz- platte wurde horizontal verschnitten und vertikal wieder zusammengesetzt. Die Beine wurden im gleichen Prinzip aus drei Teilen zusammengesetzt. Die GrÜsse und Proportionen des Tisches wurden so gewählt, dass alles aus einer Arbeitsplatte hergestellt werden konnte und nur geringfßgig Verschnitt produziert wurde.
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HiFi Sideboard Aus den schwarzen MDF-Plattenresten des BadezimmermĂśbels, habe ich mir ein Sideboard fĂźr die HiFi- und TV-Anlage gebaut. Die orange Front kann nach unten geklappt werden. Das Innere des Sideboards wurde in drei Bereiche unterteilt. Die Unterteilung im Inneren entspricht der Breite einer Standard HiFi Komponente.
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Badeinrichtung Ich durfte den Innenausbau meiner Mietwohnung mitgestalten. Im Badezimmer habe ich mich für einen Mosaik-Plattenbelag an der Wand und auf dem Boden entschieden sowie ein kubisches Lavabo ausgewählt. Passend zum Lavabo habe ich ein Badezimmermöbel als Lavaboablage entworfen und umgesetzt. Die Grösse des Möbels wurde so gewählt, dass der linke Türspalt, der gedrittelten Front, auf der Flucht des Wasserhahns liegt.
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Schmuck Stück Dieses Schmuck Board entstand Ende 2008. Die beiden Schubladen sind ohne Griff und können von unten her geöffnet werden. Die 45 Grad gefrästen Schubladenfronten sind, bis auf den feinen optischen Rand im geschlossenen Zustand im Möbel versenkt. Das Board wurde im Inneren mit massiven Schrauben an der Wand befestigt. Somit ist von aussen keine Befestigung sichtbar. Passend zum Möbel wurde oberhalb ein Spiegel angebracht.
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Balkongestaltung Um dem Balkon einen warmen, sommerlichen Touch zu verleihen, habe ich mich für einen Holzausbau entschieden. Entstanden ist eine Erhöhung als Lounge mit Kissen und versenkten Bambus-Töpfen. Am anderen Ende des Balkons schliesst eine Sitzbank mit Stauraum für Altglas etc. den Balkon ab. Der Tisch erhielt neue, grün lackierte Latten und wirkt dadurch sehr frisch.
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theMan
2009
Fiktives Filmplakat Ausgehend von einem Film, galt es als Übung ein Filmplakat für das Filmpodium zu entwerfen. Als Vorübung habe ich verschiedene typografische Varianten manuell gestaltet und mich anschliessend für eine Variante zur Weiterentwicklung entschieden. In einem Zeitraum von ca. zwei Wochen sind zwei Endversionen des Plakats entstanden.
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Vor端bung typografische Varianten Zu vorgegeben Begriffen habe ich etliche typografische Kombinationen entworfen und von Hand die Schriftelemente auf A5 Format zusammengesetzt.
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Ausarbeitung Schrift- und Plakatvarianten Nach der Feinausarbeitung der Schriftvarianten sind verschiedene Plakatvarianten entstanden. Die beiden Plakate rechts sind die Endversionen. Im oberen Plakat wird mit „Man“ gespielt; der Mann, der nicht da war, wird in dunkelgrau gehalten. Unterstehend werden die Buchstaben „W“ und „M“ kombiniert.
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Eth an an d Jo El Co En dir EC to r‘s Cu t Ju ni 20 09
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basics
2009
Zeichnungen und 3D-Objekte Im diesem Teil möchte ich einen Auszug aus meinen Zeichnungen und Skizzen zeigen, welche in diesem Jahr entstanden sind. Es sind Zeichnungen aus dem Propädeutikum, dem Abendkurs perspektivisch Zeichnen und Skizzen aus der Freizeit. Im letzten Teil werden 3D-Objekte aus den Grundlagen des Propädeutikums vorgestellt.
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Atlantis
2009
Schatten im Hotelzimmer Während zwei Wochen bekamen wir die einmalige Gelegenheit ein Zimmer eines leerstehenden Hotels am Fusse des Uetlibergs in Zweiergruppen für ein Projekte zu nutzen. Gemeinsam mit Stephan Hartmann machten wir uns die Vorgabe etwas aus der Dunkelheit, Licht und Schatten zu schaffen. Das spannende war die Zusammenarbeit und der Arbeitsprozess, und nicht das Endprodukt. Es erfolgte keine klare Planung. Schritt für Schritt wurde entscheiden wie es weitergeht Entstanden ist ein düsteres Hotelzimmer mit einer speziellen Lichtstimmung, in welcher der Besucher den Unterschied zwischen echten und künstlichen Schatten nicht mehr wahrnehmen konnte
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La-Vabo
2009
Waschbecken Design Nach der Einführung in die verschiedenen Materialien und Entwurfsmethoden bestand die Aufgabe des Projektes darin, ein Objekt aus Gips oder Strumpf und Draht zu entwerfen. Auf der Suche nach einer Idee bin ich von Gips und Wasser inspiriert worden, ein Lavabomöbel zu gestalten. In einer ersten kurzen Phase skizzierte ich meine Ideen. Danach testete ich verschiedene Formen anhand von Papier-, Styropor- und Gipsmodellen. Entstanden sind zwei unterschiedliche Kombinationen des Lavabomöbels.
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Ideenskizzen Interessiert haben mich vor allem die spezielleren Formen des Wasserbeckens und des Wasserabflusses.
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Formsuche und Modellbau Jeweils mit dem am besten geeigneten Material habe ich verschiedene Modelle gebaut. Dabei verwendete ich Materialen wie Papier, Gips, Strumpf, Karton, Blech und Styropor.
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Erstes Endprodukt Ein dreiteiliges Lavabo mit Korpus bildet das erste Endprodukt. Bei diesem ist der Abfluss dezent mit einem geschwungenen Einschnitt abgesenkt.
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Zweites Endprodukt Der Mittelteil des Lavabos wird als massiver Block in einen Holzkorpus eingepackt.
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A-ST
2009
Modulare Lichtlösung Zur Aufgabenstellung mit dem Titel „Kopie“ habe ich mir das Ziel „Kopieren von der Natur“ gesetzt. Beim Besuch im botanischen Garten und im zoologischen Museum liess ich mich zu diversen Objekten inspirieren. Weiterentwickelt habe ich die Idee einer Astgabelung in Form einer Lichtwolke. Nach vier Wochen Projektarbeit ist daraus ein Lichtkörper aus leuchtenden Modulen entstanden.
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Inspiration Die Flora des Zoologischen Museums und des Botanischen Gartens haben mich sehr inspiriert. Dadurch trug ich diverse Materialien und Formen, welche mich an die Natur erinnerten, zusammen.
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Yacht, Tischbein, Lautsprecher... Aus den verschiedenen Ideen habe ich mich für eine wolkenähnliche Lichtlösung entschieden.
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Verbindungen Wie die einzelnen Teile zusammen wirken, habe ich durch verschiedene Lรถsungen im Computermodell simuliert.
Modellvariante Ein erstes Modell wurde aus Messingrรถhrchen geformt.
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Weiterentwicklung des Modells Das Messingmodell habe ich mittels Skizzen und Muster weiterentwickelt. Daraus entstanden ist die Idee eines extrudierten Moduls.
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KLI
CK
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Endprodukt Eine modulare Hängeleuchte stellt das
Technische Konstruktion
Endprodukt dar. Die einzelnen Module könnten aber auch in verschiedenen Massstäben an die Wand angebracht
Kontakt/Verbindungsbuchs Verbindungsstück LED-Leiterbahn
werden oder die Funktion eines leuchtenden Wandtrennsystems übernehmen.
Modell für interne Ausstellung Einzelteile wurden aus Styrofoam gefräst und zusammengeklebt und mit ausgewählten Materialmustern präsentiert.
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Woo-DY
2009
KIDS Holz-Tretkart In meinem fünfwöchigen Abschlussprojekt habe ich mir zum Ziel gesetzt ein Fahrzeug für etwas ältere Kinder zu entwerfen. Inspiriert durch verschiedene Materialien und Formen anderer Fahrzeuge, machte ich mich auf die Ideensuche. Die Idee ein Fahrzeug mit 3- oder 4-Rädern zu bauen habe ich weiterverfolgt. Als spannendste Idee habe ich einen Tret-Kart empfunden. Da die meisten Karts aus Metall oder Plastik sind, sollte meine Lösung aus Holz gebaut sein. Im Materialarchiv Winterthur bin ich auf eine spannende Holzschnitt-Technik gestossen, welche ich mir für den Bau der Karosserie vorstellen könnte.
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Ideensuche Nach der Recherche bereits gebauter Kids Cars habe ich verschiedene Materialien und Formen in einer Bildersammlung zusammengetragen, welche mich zum skizzieren eigener Ideen inspirierte. Ideen und Anforderungen an das Projekt habe ich in einem MindMap zusammengetragen und kontinuierlich erg채nzt.
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Formsuche f端r ein 3-Rad F端r das 3-Rad habe ich verschiedene Formen gesucht und als Papiermodelle, Skizzen oder direkt als Computermodell ausprobiert.
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Ideensuche f端r ein 4-Rad Vom klassischen BobbyCar bis hin zum seifenkisten辰hnlichen Modell habe ich verschiedene Ideen getestet, welche mich schlussendlich zum Tretkart f端hrten. F端r die Weiterentwicklung habe ich mich auf die Modelle unten rechts fokussiert.
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Material Um die entworfene Form in Holz umzusetzen, habe ich einige Verarbeitungstechniken des Materials ausprobiert. Teilweise habe ich bekannte Techniken umgesetzt, aber auch mit mir unbekannten Techniken experimentiert.
Materialrecherche Die Inspiration fĂźr die diversen Techniken fand im Materialarchiv Winterthur. Unter anderem die patentierte Technik von Serge Lunin (Bilder links). Im Internet bin ich auf die verleimten Holzrohre gestossen, welche als Achsen fĂźr die Lenkstange des Fahrzeugs verwendet werden kĂśnnten.
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Modellbau Um die Form greifbar zu machen, habe ich ein Modell aus Hartschaumplatten gebaut. Die Platten haben sich aufgrund des dĂźnnwandigen Materials und der einfachen Verarbeitung fĂźr diese ModellgrĂśsse als optimal erwiesen.
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Endprodukt Als Endprodukt stelle ich mir einen Tretkart vor, welcher individuell gestaltet werden kann. Farbkonzept, Felgen und Lenkrad sollen selber zusammengestellt werden kรถnnen.
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Konstruktionsdetail Die Mittelkonstruktion ist so konzipiert, dass sich zwischen den zwei L채ngstr채gern der verstellbare Antrieb unterbringen l채sst.
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Farb-Renderings Den Farbvarianten sind keine Grenzen gesetzt. Meine Idee ist die individuelle Farbzusammenstellung durch die Kinder selbst.
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Piega
2009
40 Sekunden Kurzfilm In einer einwöchigen Einführung in den digitalen Film ist dieser 40 Sekunden Film entstanden. Die Idee bestand darin, die Nebengeräusche des HiFi Genusses bewusst hör- und sichtbar zu machen. Um meinem Anspruch an einen reduzierten und kurzen Film gerecht zu werden, habe ich mich entschieden nur horizontale und vertikale Bewegung im Takt der Musik zu verwenden.
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Piega
Roger Herzog
Quicktime Movie, 40 Sekunden
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