12Z039332 M - P.b.b. - Verlagspostamt 1110 Wien
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3,10
Okt 2012 magazin-city.at
Paläste und Marken
Wien erlebt den größten Hotelboom seiner Geschichte
Weiße Stadt des Nordens
Die Designwelt blickt auf Helsinki
Leuchttürme für die Ewigkeit
Eiffelturm, Guggenheim, The Shard: Die wahren Zeichen einer Metropole Die Mutter aller Wiener Nobelhotels – krug das Grand Hotel
Das Sans Souci Hotel & Residences eröffnet im Dezember Sans Souci Group
Editorial
liebe leserinnen und leser!
Aus dem Inhalt talk Design mit Wiener touch Von Palästen und Marken
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architecture Hybride Hotelkonzepte 5 Die Zeichen einer Metropole 8 Denkmalschutz 9 Designelement Wasser 10 planning Zeitgemäße Formensprache Eine Oase in Stadlau
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international Finnlands Hauptstadt – Vorhof zum Paradies
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design Österreichisches Design geht in die Offensive Form, Funktion, Finnland Neue Wiener Werkstätte Design Award
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Ausstellungen 11. – 14.10.2012 WOHNDESIGN® Vienna Do-Fr 11 bis 18 Uhr, Sa-So 10 bis 19 Uhr Hofburg, 1010 Wien www.wohndesign-vienna.at 19. – 21.10.2012 blickfang 2012 Rund 150 Designer präsentieren Möbel, Schmuck und Mode MAK, Weiskirchnerstraße 3, 1010 Wien www.blickfang.com Bis Jänner 2013 Werkbundsiedlung Wien 1932 Die Geschichte, Schicksale und die Probleme der heutigen Nutzung, anlässlich des 80. Geburtstags
Schön, aber fad – mit diesen drei knappen Worten geht Barbara Jahn hart mit den internationalen Hotelketten zu Gericht. Sie schildert in dieser Ausgabe, wie sich bekannte Luxusmarken der Tradition der Wiener Grandhotels bedienen, Gründerzeitpalais in der City entkernen und ihr weltweit standardisiertes Konzept in die leere Hülle stellen. Die Wiener werden sich an millionenteure Marketingkampagnen inklusive Promiauftrieb gewöhnen – den Anfang machte das Ritz Carlton, das zur Eröffnung Celebrities wie die Schauspielerin Liz Hurley, die Sängerin Joss Stone, die beiden Rolling StonesTöchter Richards und Jagger oder die ehemalige Weltklassetennisspielerin Martina Hingis einflog. Ob das Konzept funktioniert, müssen die Manager noch beweisen – die Flut an neuen Zimmern der Luxusklasse, die derzeit über Wien niedergeht, muss vom Tourismusmarkt erst mal aufgenommen werden können. In den nächsten Monaten werden ein Kem-
Wien Museum Karlsplatz 1040 Wien www.wienmuseum.at
Donnerstag 18. Oktober 2012 10 –18 Uhr
Programm unter: www.dieangewandte.at
Lehrende und Studierende informieren über das Studium
Mappenabgaben und Zulassungsprüfungen für das Studienjahr 2013/14: 25.02.2013 – 01.03.2013, pr@uni-ak.ac.at
Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen Roland Kanfer
11. – 14. 10. 2012
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19. – 21. Oktober 2012
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und 150 internationale Designer präsentieren auf der internationalen Designmesse blickfang im MAK Möbel, Schmuck und Mode. Spektakuläre Einzelstücke neben alltagstauglichen Gadgets, Bewährtes neben Prototypen, Streetstyle neben Urban Couture: Als Messe für Individualisten bedient die blickfang eine Vielzahl persönlicher Einrichtungsstile und modischer Vorlieben – vom jungen Fashion Victim bis zum älteren Designliebhaber. Jedes einzelne Stück stammt aus Designerhand. Und jeder einzelne Designer ist handverlesen, ausgewählt vom blickfang-Team. MAK, Weiskirchnerstr. 3, 1010 Wien, Öffnungszeiten Fr./Sa. 12.00–22.00 Uhr, So 11.00–19.00 Uhr www.blickfang.com
design mit wiener touch Drei Fragen an Norbert Winkelmayer, Geschäftsführer des Sans Souci Hotel & Residences, das im Dezember in Wien eröffnet. City: Wien erlebt derzeit einen Ansturm internationaler Luxushotelketten, aber auch von Design- und Economyhotels. Was kann das Sans Souci, was die anderen nicht können? Winkelmayer: Das einzigartige Design von YOO inspired by Starck sticht bereits beim Betreten der Lobby mit edlem Marmor-Steinboden ins Auge und setzt sich in individuell gestalteten, großzügigen Zimmer und Suiten in hellen Farben fort. Höhepunkt der Innenausstattung sind Originale von Picasso, Roy Lichtenstein oder Allen Jones. City: Sie bieten nicht nur Hotelzimmer an, sondern verkaufen auch serviced appartments. Wer soll diese Wohnungen kaufen und was kosten sie? Winkelmayer: In Österreich gibt es bis dato kein vergleichbares Projekt, das luxuriöseres Wohnen mit einem Highend-
Boutique Hotel verbindet. International, wie in London oder New York, geht dieser Trend schon etwas länger in diese Richtung. Unsere Käuferschicht ist sowohl national als auch international vor allem in Westeuropa angesiedelt. Wir richten uns an alle Interessenten, die das Paket hochwertiger Service, elegantes Design, wertvolle Kunst und Lifestyle wünschen. Die QuadratmeterPreise starten ab 9.500 Euro. City: Sie verbinden Gründerzeitarchitektur an der Fassade mit modernem Design von Philippe Starck im Inneren. Klingt wie ein ästhetischer Widerspruch, oder? Winkelmayer: Gerade dieser Mix ist es, was uns ausmacht: Bei unserem Projekt war es mir - Sans Souci - von Anfang an extrem wichtig, dass, um authentisch zu sein, das Design der
Norbert Winkelmayer
Sans Souci Group
Residences und auch des Hotels internationalem Design entspricht, ohne aber den Wiener Touch aus dem Auge zu verlieren. Deshalb hat Sans Souci mit YOO ausverhandelt, dass auf Wiener Besonderheiten bzgl. Design & Kunsthistorie Einfluss genommen werden muss. ❙
I mpre s s u m : Herausgeber Bohmann Druck und Verlag Ges.m.b.H. & Co. KG Geschäftsführung Drin. Gabriele Ambros, Gerhard Milletich Verleger Bohmann Druck und Verlag, GesmbH & Co. KG, A-1110 Wien, Leberstraße 122 Verlagsleitung Mag. Patrick Lenhart Chefredaktion und Lektorat Roland Kanfer. AutorInnen DI Ilse Huber, DI Barbara Jahn-Rösel, DI Barbara Kanzian, Anna Klerdorf, Mag. Irene Mayer-Kilani, Dr. Iris Meder. Marketing & Sales Mag. Sandra Kreuzer (s.kreuzer@bohmann.at) Redaktionsassistenz Michaela Kern (city@bohmann.at; Tel. 740 95-556) Vertriebsleitung Angelika Stola (a.stola@bohmann.at; Tel. 740 95-462) Aboverwaltung abo@bohmann.at; Tel. 740 95-466 Layout & Produktion Thomas Weber Hersteller Druckerei Berger, Wienerstraße 80, A-3580 Horn. Die Zeitschrift City ist ein unabhängiges Medium für Architektur, Stadtentwicklung, Design und Urbanität. Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung. Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten.
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Architektur, Art & Science, Bildende Kunst, Bühnengestaltung, Design, Industrial Design, Konservierung & Restaurierung, Lehramt, Mediengestaltung, Social Design – Arts as Urban Innovation, Sprachkunst und TransArts – Transdisziplinäre Kunst
Hauptstadt, bekannt für ihren gesamtheitlichen Designansatz im öffentlichen Leben und die Verschmelzung von Design und Architektur - mit Alvar Aalto als Weltmarke – feiert sich das gesamte Jahr als Welthauptstadt des Designs. Freuen Sie sich auf einen Blick auf die Architektur der Stadt und auf die zeitgenössische Designszene Finnlands.
nternationales und nationales Design sind wieder zu Gast in Wien: von 11. bis 14. Oktober ist die Wiener Hofburg bereits zum 17. Mal „Heimat“ der WOHNDESIGN Hofburg Vienna, Österreichs führender Lifestyle-Messe für hochwertiges Design und Wohnen. Die Begegnung von innovativen Möbelstudios und jungen Designern mit namhaften Marken und renommierten Herstellern auf ca. 7.000 m2 Ausstellungsfläche garantiert dem anspruchsvollem Publikum ein unvergleichlich spannendes und inspirierendes Lifestyle- und Designerlebnis. Renommierte Anbieter aus Österreich zeigen ebenso ihre Neuheiten wie international führenden Marken, u.a. Laufen, Rolf Benz, Wittmann, Dornbracht, Alape, Fritz Hansen, De Sede, Hans Kaufeld, VI Spring, Vartian, Villeroy & Boch und Interlübke. www.wohndesign-vienna.at
Bis 11.10.2012 Von Licht durchflutet Ausgewählte holländiscge Kirchenstücke aus eigenem Bestand Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Schillerplatz 3, 1010 Wien www.akademiegalerie.at Bis 19.10.2012 Marburg – Maribor. Ein Stadtpanorama Architektur Gestern, Heute, Morgen in der EU Kulturhauptstadt 2012 Architektur im Ringturm Schottenring 30, 1010 Wien www.vig.com
pinski, ein Park Hyatt und das Sans Souci eröffnet – letzteres ohne den Rückhalt einer internationalen Kette, aber ebenfalls in einem Gründerzeitpalais. Und mit Daniel, Topazz, Lamée, Wombats oder 25hours hängen sich auch die mit niedrigeren Zimmerpreisen, dafür mit innovativeren Hotelkonzepten operierenden Häuser an den Wiener Hotelboom an. Manche internationale Ketten sind an Wien und an der Finanzkrise bereits gescheitert, wie Shangri-La oder Four Seasons, die schon seit Jahren versprechen, das vor sich hindümpelnde ehemalige Handelsgericht in der Innenstadt zu einem Hotel umzubauen. Die neuen Herbergen müssen sich aber vor allem mit den seit einer gefühlten Ewigkeit in Wien ansässigen Traditionshäusern wie dem Grandhotel oder dem Sacher matchen – in einer Stadt, die sich weltweit mit ihrem Image als Stadt der Habsburger, Mozartkugeln und Sachertorten verkauft, keine Kleinigkeit. Helsinki ist das zweite große Thema in dieser Ausgabe des Magazins city. Die finnische
Archiv
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talk von palästen und marken Schön, aber eigentlich fad. Erst zuviel Gäste, zu wenig Betten und dann umgekehrt – Wien erlebt den größten Hotelboom seiner Geschichte. Traditionshäuser und Einzelkämpfer bieten den standardisierten Hotelketten, die auf den Markt drängen, die Stirn. I barbara jahn
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s ist nicht zu übersehen: Wien wird von großen Hotelketten entdeckt. Das hat vielleicht mit dem imperialen Hintergrund zu tun, den die Hauptstadt als eine der Geburtsstätten der Grandhotels immer noch zu vermarkten weiß. An diesem Kuchen wollen alle mitnaschen – und jeder mit seinen speziellen Tricks.
Erzählenswert
Stadt der Unikate Wer in ein echtes Wiener Grandhotel einzieht, kann dessen Geschichten auch ein wenig miterleben. So erzählt das Ambassador von Josef Krantz, der 1897 ein ehemaliges Gründerzeit-Hotel am Neuen Markt abreißen und einen Neubau im Stil der italienischen Renaissance errichten ließ, wo ab 1898 Adel und andere Celebrities aus- und eingingen. Gleich um die Ecke, hinter der Staatsoper, wurde von Gastronom Eduard Sacher ein einem Renaissance-Palast nachempfundenes Haus gekauft und 1876 als Hotel de l‘ Opera mit Restaurant eröffnet. Sohn Franz Sacher übernahm das Hotel und gab ihm seinen heutigen Na-
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Etwas haben die Grandhotels mit den modernen Hotels gemeinsam: Sie lassen sich nicht kategorisieren. Im 19. Jahrhundert galten fließendes Wasser, Fernsprechapparat, die prachtvolle Aussicht sowie wertvolles Mobiliar, kunstvolle Tapisserien und eigens entworfenes Geschirr als Standard. Im Laufe der letzten 150 Jahre, in denen es die Grandhotels gibt, hat eine starke Demokratisierung eingesetzt, die es nun auch weniger betuchten Personen erlaubt, in ein „Apartement der Sonderklasse“ einzuziehen. Ohne
den Standard zu senken, wurde die Preislatte heruntergeschraubt. Zu den jüngsten Entwicklungen zählt nun auch die Übernahme historischer Bausubstanz durch Hotelketten, die sich die Maske des Grandhotels überstülpen, jedoch keines sind.
1873 von Theophil Hansen zum Hotel umgebaut, kehrt das Palais zu seinen Wurzeln zurück.
kempinski
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talk Hotels
+ + city talk + + + city talk + + + city talk + + + city talk + + + city talk + + + city Frischer Wind Erfreulicherweise gibt es auch erfrischende Akzente in der Wiener Innenstadt, wie die beiden Hotelprojekte Topazz und Lamée, realisiert von der Lenikus GmbH. Topazz entstand auf dem jahrzehntealten und nur knapp über 150 Quadratmeter großen „Schandfleck“ zwischen Hohem Markt und Rotenturmstraße, ein charmanter wie witziger Hingucker entworfen von BWM Architekten. Schräg gegenüber befindet sich das Lamée im Endspurt, ein renoviertes Gebäude aus den 1930er Jahren, das sich als mo-
derne Interpretation des Grandhotels versteht. Damit gibt es also dann eine spezielle Renaissance der Grandhotels in Wien – auf die klassische und die moderne Art. Selbst wenn Experten große Schwierigkeiten mit der Auslastung sehen, - „Es wird zu einem starken Verdrängungswettbewerb kommen, was auf die Auslastung schlägt“, fürchtet Peter Peer, Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung - so hat Konkurrenz ja schon immer belebt. Vielleicht hält der touristische Run auf Wien noch weiter an. Wäre zu wünschen. Betten haben wir jetzt jedenfalls bald genug.
Charmanter Hingucker, entworfen von BWM Architekten: Hotel Topazz lenikus gmbH/anna blau
men – nicht ohne auch die berühmte Torte dazu erfunden zu haben. So manches politisches wie auch amouröses Treffen hat dort stattgefunden, da sich das Haus stets zu strikter Diskretion bekannte. Damit wurde das exklusive Hotel schon von Beginn an zur gesellschaftlichen Institution. Wohl die Mutter aller Grandhotels in Wien ist das Grand Hotel selbst, 1866 bis 1870 nach Plänen des renommierten Architekten Carl Tietz errichtet. Das Hotel verfügte über 300 Zimmer, 200 Badezimmer, einen dampfbetriebenen Lift und ein TelegraphenBüro. Stories ereigneten sich auch hier: 1894 feierte Johann Strauß dort sein fünfzigjähriges Bühnenjubiläum, die junge Geliebte von Kronprinz Rudolf, Mary Vetsera, wurde über zwanzig Mal am Hinterausgang des Hotels für geheime
Temporäres und dauerhaftes Wohnen soll im Hôtel Sans Souci stattfinden.
Treffen abgeholt. 1911 erreichte das Grand Hotel seine größte Ausdehnung durch den Ankauf und die Eingliederung der beiden Nachbargebäude.
Corporate Identity übergestülpt Obwohl das Luxussegment immer schwieriger wird, drängen bekannte Marken-Hotels auf Wiener Boden. Sie alle haben es abgesehen auf stilvolle Paläste in CityNähe, die ein Stück weit Geschichte mitnehmen, jedoch nur dem äußeren Schein nach. Ein Hotel nach heutigen Standards lässt sich eben nicht in eine Schablone pressen, deshalb werden viele der altehrwürdigen Häuser komplett entkernt und unwiederbringlich zerstört, um den FünfSterne-Gästen, die die Historie vielleicht gar nicht zu schätzen wissen, Platz zu machen. Platz in Form von eingeschworenen Hotelkonzepten mit aufgedrückter Corporate Identity, die keinen Meter von ihrem weltweit funktionierenden Apparat abweichen würde. Auch nicht für Räume, deren Erlebnisse ganze Bibliotheken füllen würden. Der Gast darf sich also alles nur vorstellen, wie es einmal war. Dafür kann er so residieren wie er es auch aus Mailand, New York, Paris und Budapest kennt – nämlich immer nach dem bewusst gleichen Strickmuster.
Große Häuser, hohe Ziele Im Fünf-Sterne-Bereich wird also fleißig aufmunitioniert, obwohl der Bedarf dazu gar nicht proportional mitwächst. 2012 stehen einige dieser Mega-Projekte bereits am Start, stehen kurz vor Fertigstellung oder sind bereits eröffnet. Etwa das Ritz Carlton am Schubertring, das statt der chinesischen Nobelkette Shangri-La auftritt und Anfang September eröffnete. Das nächste Event steht bereits im Dezember dieses Jahres bevor, wenn das Hôtel Sans Souci hinter
Sans Souci Group
1876 als Hotel de l‘ Opera mit Restaurant eröffnet: Hotel Sacher.
dem Volkstheater seine Pforten öffnen wird. Auch hier baut man auf ein solides Fundament der Gründerzeit, und auch hier wird man nicht müde, auf die Sorgfalt und Behutsamkeit, mit der die historische Bausubstanz behandelt wird, hinzuweisen. Großer Pluspunkt bei diesem Projekt: Die Eigenständigkeit, die wieder für mehr Vielfalt sorgt.
Standard und Standardisierung Dicht auf den Fersen folgt das zweite Kempinski in Österreich, das in das Palais Hansen am Schottenring einziehen wird. Die ursprünglich acht Zinshäuser mit gemeinsamer Fassade wurden anlässlich der Weltausstellung 1873 nach den Plänen Theophil Hansens und Heinrich Försters zum Hotel umgebaut. Weiter
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drinnen in der Innenstadt herrscht nach wie vor Rätselraten um das denkmalgeschützte ehemalige Handelsgericht in der Riemergasse, das eigentlich 2015 als Four Seasons eröffnen soll. Baubeginn hätte erst im Spätherbst 2011, dann im Frühling 2012 sein sollen, doch von Baustelle ist noch nichts zu sehen. Auch bei Four Seasons selbst wird noch geschwiegen. Indessen wird munter am Park Hyatt Hof Vienna gezimmert, das Ende 2013 eröffnet werden soll. Wenig überraschend das Konzept: Denkmalgeschütztes Gebäude, Zimmer, Suiten, großzügiger Spaund Wellnessbereich, FitnessCenter, Beautybereich sowie ein Ballsaal, den es auch bei den in die Jahre gekommenen großen Hotelketten gibt. Schön, aber eigentlich fad. ❙
Die Mutter aller Wiener Grandhotels, das Grand Hotel Wien, 1870 von Carl Tietz entworfen.
krug
architecture einfach nur da sein Hybride Hotelkonzepte. Das Konzept muss passen wie ein U niversalschuh, Mittelmaß hat keine Chance. Dafür braucht man insbesondere gute Ideen, viel mehr noch als einen guten Standort. Und vor allem: Ausdauer. I barbara jahn
Bett, Spind, Tisch – wozu Luxus?
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risieren. Warum auch noch die Sterne? Hat sich der Gast doch längst selbst aus dieser Schubladisierung befreit.
Warum noch die Sterne? Dass es in Wien mittlerweile leer stehende Geschäftlokale gibt, die zu Touristenunterkünften um- und ausgebaut werden, war schon Thema in der letzten Ausgabe von CITY. Ein per se ungewöhnlicher, wenngleich genialer Ansatz, die Bettenanzahl für Nächtigungen in der österreichischen Bundeshauptstadt zu schaffen. Doch dieser verspielten Liebhaberei, die sich um eine Touristennische kümmert, steht eine ganz andere wesentliche städtebauliche Entwicklung gegenüber, die immer stärker zu beobachten ist, nämlich ein intensives Rendezvous mit der Vergangenheit. Dabei ins Visier geraten verstärkt vorzugsweise Bürogebäude aus den fünfziger und sechziger Jahren, deren zellenförmiges, inneres Strickmuster schwer nachzunutzen ist, für die Hotellerie jedoch wie geschaffen scheint. Damit erfahren alte Bauten mit neuem Inhalt einen zweiten Frühling, und die Stadt eine neue Art innerstädtischer Verdichtung und Nutzung in bereits totgesagten Stadtvierteln. Ein Beispiel ist das Hotel Daniel am Landstraßer Gürtel, das Nachfolgeprojekt des 2005 eröffneten, beim Grazer Bahnhof situierten Hotels Daniel, das sich seinerseits in die räumlichen Dimensionen eines ge-
Secondhand-Mobiliar und Sichtbeton ohne Sterne: das Daniel.
Hotel Daniel Vienna
strandeten Luxushotels aus den sechziger Jahren einfügte und mit großem Erfolg von Florian Weitzer betrieben wird. Bei beiden Projekten zeichnete der Wiener Architekt Christian Heiss und sein Team für die Planung und Umsetzung verantwortlich, der hinter die denkmalgeschützte Original-Fassade, die erste durchgängige Curtain-WallFassade in Österreich übrigens, ein bunt bespielbares Konzept als Urban Stay im Urban Jungle zauberte.
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ngeblich geht die Welt zugrunde. Wirtschaftlich zumindest. Dennoch boomt die globale Hotelszene, die in Sachen Lifestyle nach oben hin keine Grenzen kennt. Nun, so ist das Prädikat, möglichst angesagt, schick und schön zu sein, aber längst nicht mehr alles, was ein Hotel so braucht, um in dem ständig wachsenden Pool Reisender mitangeln zu können. Allein in Deutschland sind 330 Hotelprojekte für die nächsten drei Jahre geplant. Gleichzeitig muss aber das Profil geschärft werden, denn der Gast verändert sich mindestens ebenso schnell, wenn nicht sogar noch schneller, als es die Hotelkonzepte können. So heißt es in einer Studie, dass „globale Trends wie der demografische Wandel, wachsendes Umweltbewusstsein, zunehmende Mobilität sowie Diversity der Bevölkerung zu einer Veränderung des Gastprofils führen. Darüber hinaus bieten Neuerungen in der Medientechnik sowie die Entwicklung innovativer, hybrider Hotelkonzepte und die steigende Nachfrage im Luxussegment neue Chancen und Herausforderungen für die Hotellerie.“ Auch in Wien boomt der Hotelbau. Umso mehr wird danach getrachtet, möglichst heraus zu stechen. Denn Hotel ist nicht gleich Hotel, und so sprießen die unterschiedlichsten Arten von „Herbergen“ aus dem Boden, denen eines immer mehr gemein ist: Sie lassen sich nicht mehr katego-
Wombats
Info „The Naschmarkt“ – Wombats Naschmarkt GmbH 1040 Wien, Rechte Wienzeile 35 www.wombats-vienna.at/vienna-hostel Hotel Daniel Vienna 1030 Wien, Landstraßer Gürtel 5 www.hoteldaniel.com
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architecture Hotels
Die n der n. io tatio s fi olut Rev kumenBaupro o on d s u Ba are v uprofi w a Soft für B er! -Les city ols.com r ü f att u-to Rab .doc 12% g www Code n 2 m tellu mit de cm201 Bes olso t u doc
Dahinter geht es denkbar unkompliziert zu – Secondhand-Mobiliar eines Modefachgeschäftes aus den 1960er Jahren, schöne Möbelklassiker kombiniert mit kreativen Stücken junger Möbeldesigner, Take-Away-Frühstück, Guerilla-Gardening und ein Drink mit Wildfremden in der Hotellobby. Ein Konzept ganz ohne Sterne, Schnickschnack oder luxuriöse Kosmetik. Sozusagen einfach nur da sein. Definieren kann man das Hotel als Kombination aus Vintage und Neuem, die keinen Anspruch auf glatte Designästhetik stellt, sondern sich als lebendiger jugendlicher Mix versteht, der Wohlgefühl schafft und zum Bleiben einlädt. Da stört auch das permanente Rauschen des Gürtel-Verkehrs schon gar nicht mehr.
Ein Bett, ein Bad, ein Schrank Menschen, die aus dem Koffer leben können, genießen vom Wombats „The Naschmarkt“ den Blick auf den Naschmarkt, beste Anbindungen, komfortables und wirklich günstiges, junges Wohnen in Wien. Die zentrale Lage, das Gesamtkonzept und die Philosophie, die dahinter steckt, macht die innovative Bleibe am Wienfluss zu einer Anlaufstation für junge Leute, junge Familien und Junggebliebene. Den Namen Wombat haben die Initiatoren Sascha Dimitriewicz und Marcus Praschinger als ehemalige „Backpacker“-Touristen von einem Australien-Aufenthalt, wo sie eine Form der Unterkunft kennen lernten, die nichts mit dem Schmuddel-Image eines Hos-
tels zu tun hatten, sondern das Gegenteil repräsentierten – sauber, frisch, komfortabel und günstig, vor allem aber herrlich unkompliziert. In Wien ist es nun schon das dritte Haus, das dieses Konzept fährt, vom Interieur jedoch – entworfen von Barbara Ambrosz und Karin Santorso alias Lucy.d – etwas Besonderes. Geboten wird viel Raum ohne unnötigen Schnickschnack, nur das, was man in einem Hotelzimmer wirklich braucht: Ein Bett, ein Bad, ein Schrank und ein Nachkästchen mit Licht. Mehr nicht. Dass der Luxus mitten in Downtown Vienna zu wohnen nicht immer teuer sein muss, wird hier unter Beweis gestellt – man muss nur sein Bett selbst überziehen wollen, selbstverständlich mit der Bettwäsche des Hotels.
So werden mit diesen jungen Konzepten immer mehr Hotels wieder in das Stadtleben miteingebunden und geben den Wienern ein Stück verloren gegangenes Terrain zurück. Auch wenn Hotelbars immer schon für Einheimische offen standen, auch wenn Lobbies immer schon beliebte Treffpunkte als neutraler Boden waren, so öffnen sich Hotels noch mehr ihrer eigenen Stadt gegenüber. Sie werden zum Erlebnisraum und zur Drehscheibe der Begegnung auf internationalem Level. Vielleicht ist diese Entwicklung sogar eine konzeptuelle Reise zurück zur Blütezeit der Grandhotels, allerdings ohne Sternchen, die man in diesen Hotels nur auf dem klaren Nachthimmel erleben kann. ❙
mehr als nur mittel zum zweck Sie kennen sich aus – BWM Architekten und Partner sind derzeit stark gefragt, wenn es darum geht, ein Hotel zu entwickeln. Das Topazz und das 25hours gehen auf ihr Konto, zwei junge Projekte, die zeigen, wie es gehen kann. Wir haben mit Erich Bernard und Daniela Walten über ihre Motivationen, Ideen und Visionen gesprochen. I ein interview von barbara jahn City: In Wien schießen jetzt viele Hotels aus dem Boden. Tut das Ihrer Meinung nach der Stadt gut? Das ist immer eine Qualitätsfrage: Ein qualitätsvolles Hotel bedeutet oft eine Bereicherung für die Stadt. Ein gutes Hotel bringt meist ein Stück Internationalität und lässt sich zugleich auf die Stadt ein, setzt sich mit ihr auseinander und kann Teil ihrer Identität werden. Einem guten Hotel kann es gelingen, vergessene Orte oder Gebäude zu neuem Leben zu erwecken, interessante Räume zu schaffen, die auch für die Wiener eine Bereicherung darstellen.
Derzeit findet ein Verdrängungsprozess statt, der sich eben qualitätssteigernd auswirkt, denn in Wien gab es natürlich schon bisher viele Hotels und Pensionen, in denen aber oft mit geringem Engagement und bescheidener Qualität gearbeitet wurde. City: Sie haben selbst erst vor kurzem zwei Projekte in Wien fertiggestellt. Wie ist der gestalterische und inhaltliche Zugang zum Thema Hotel? In beiden Fällen - bei denen wir in erster Linie für das Bauwerk selbst und dessen Hülle verantwortlich zeichnen- haben wir uns mit der
Hotel Topazz: dem Hotelzimmer das Thema Fenster wiedergeben
Gerhard Trumler
für uns zentralen Frage auseinandergesetzt, wie man den Ort – also Wien - für den Gast thematisiert und wie das Hotel sich mit Wien und den Wienern verbinden kann. Für uns ist das in erster Linie eine Frage des Aus- und Einblickes. Unser Ziel ist es, einem Hotelzimmer das Thema Fenster wiederzugeben, jene Schnittstelle zwischen Außen und Innen, die bei den Hotels im Laufe der Zeit immer mehr zu einem funktionalen Pflichterfüller degradiert wurde. Dem Blick in oder über die Stadt wieder einen würdigen Rahmen zu geben, die Stadt in das Zimmer zu holen, so, dass der Ausblick für den Gast zu einem besonderen Genuss wird. Ähnliches gilt unserer Meinung nach auch für Entrée und Erdgeschoßzone, die umgekehrt für den Stadtraum und die Wiener durch Offenheit, Einblick und Angebot eine attraktive Situation bieten müssen. City: Beide Hotels sind an sehr ungewöhnlichen Bauplätzen entstanden. Wie sind Sie mit den Situationen umgegangen? Wir haben bei beiden Gebäuden die Auseinandersetzung mit dem Ort gesucht, auch wenn es zu völlig verschiedenen Ergebnissen geführt hat. Im Fall des Hotel Topazz haben wir versucht, eine der kleinsten und letzten Baulücken der Wiener Innenstadt durch ein Gebäude mit ganz besonderem Aussehen aufzuwerten, mit seinen als Sitznischen nutzbaren Fenstern und der dunklen Mosaikfassade zu einem neuen Merkpunkt in der Stadt zu machen. Wichtig war uns dabei, dass die
BWM Architekten (v.li.): Erich Bernard, Daniela Walten, Johann Moser, Markus Kaplan
bei einem Neubau naturgemäß deutlich geringere Geschoßhöhe zwischen den großzügig angelegten Gründerzeitbauten in der Nachbarschaft nicht störend und kleinlich wirkt. Eine selbst gestellte Anforderung, die wir durch die stark versetzten ovalen Fensterelemente gelöst haben. City: Beim Hotel 25hours handelt es sich um einen Umbau und eine Aufstockung eines Studentenheimes aus den 1970er Jahren, das an einem wichtigen Punkt der Stadt ein fast unbemerktes Dasein fristete und dessen gestalterische Qualitäten zweifellos unterschätzt sind. Unser Ziel war es, das Gebäude durch ein spannendes Rooftop und später auch durch ein stark geöffnetes Erdgeschoß wieder für die Stadt präsent zu machen. City: Sie setzen mit diesen Projekten deutliche Gegenpole zur ZuckergussHerberge und zum Trend der einheitlichen Bleibe internationaler Ketten. Was treibt Sie hier an?
Larry R. R. Williams
Die Auseinandersetzung mit der Stadt macht ein Hotel interessant und qualitätsvoll. Wiederholungen falscher und romantischer Images und Nostalgien sind dabei aus unserer Sicht ebenso wenig zuträglich, wie die völlige Negierung des Standortes, wie sie oft bei internationalen Ketten beobachtet werden kann. City: Was darf aus konzeptuellem Blickwinkel nach in einem Hotel nicht fehlen, damit es erfolgreich ist und es auch bleibt? Die Lobby, der Servicebereich und der Frühstücksraum sollten räumlich und im Service so qualitätsvoll sein, dass auch Einheimische gerne hingehen und sich mit den Hotelgästen mischen. Eine klare Positionierung, Service, Architektur, Design, Angebot und Preisgestaltung müssen perfekt aufeinander abgestimmt sein und sich immer wieder an aktuelle Anforderungen anpassen können. ❙
wohnungen statt kutschen BOMBARDIER-GRÜNDE. Die Architekturbüros gerner°gerner plus, königlarch und Werner Neuwirth haben ein modernes Stadtquartier geplant. I anna klerdorf
165 der 600 Wohnungen stammen von königlarch architekten.
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Heimbau, die gemeinsam mit der Stadt Wien (MA 21B) ein städtebauliches Expertenverfahren auslobten. Auf Basis dieses städtebaulichen Leitbildes wurden im Jahr 2007 Bauträgerwettbewerbe für vier Bauplätze ausgelobt. Neben dem Team Heimbau mit den Architekten Andreas Gerner und Claudia König-Larch wurde das Team Gesiba mit königlarch architekten sowie das Team des Wohnbauträgers Neues Leben mit Architekt Werner Neuwirth ausgewählt. Ende Mai 2012 wurden die letzten Wohnungen fertig gestellt. Jetzt steht auf dem ehemaligen Industrieareal ein modernes Stadtquartier. In fußläufiger Entfernung liegt die Alte Donau. Die Gesamtbaukosten für die Neubebauung beliefen sich auf rund 87 Millionen Euro, das Land Wien unterstützte die Errichtung mit rund 27 Millionen aus der Wiener Wohnbauförderung. Ab Ende 2012 soll es die neue Straßenbahnlinie 25 zwischen Floridsdorf und Kagran geben. ❙ gesiba
Die Marxbox war eines der Highlights auf der Münchner Immobilienmesse.
WSE
wiener projekte in münchen Expo Real. Die Wien Holding und die Wiener Stadtentwicklungsgesellschaft präsentierten auf Europas wichtigster Immobilienfachmesse ihre aktuellen Projekte.
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as Stadtentwicklungsgebiet Neu Marx mit zahlreichen Einzelprojekten, das Palais Hansen, die Projektvorhaben in der Preyergasse und der Eichenstraße, der Wirtschaftspark Breitensee, der Vienna Biotechnology Park Muthgasse sowie die Nachnutzungsprojekte für den Wiener Krankenanstaltenverbund: Diese und andere Highlights zeigten die Wien Holding und die Wiener Stadtentwicklungsgesellschaft (WSE) auf der diesjährigen Expo Real in München. Gemeinsam mit der Stadt Wien und der Wirtschaftsagentur
Wien haben die Wien Holding und die WSE am Messestand „Wien - Europa Mitte“ den „Vienna Market Place“ initiiert, wo zahlreiche Immobilienunternehmen ihre Bauvorhaben in der Bundeshauptstadt vorstellten. Unter anderem waren die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), die ÖBB und die ASFINAG am Messestand vertreten. Eröffnet wurde die „Wiener Leistungsschau“ von Vizebürgermeisterin Renate Brauner, am zweiten Messetag sprach Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou zu aktuellen Stadtplanungsprojekten. ❙
Die Oase für
L E B E N S Q U A L I T Ä T
Star 22
Wien 22., Adelheid-Popp-Gasse 5
Wien 22., Stadlauerstr. 58-60 / Makebag. 2
Projektbeschreibung: 171 geförderte Mietwohnungen mit KAUFOPTION von 39 m² bis 139 m², davon 30 betreubare Wohnungen. 153 PKW-Garagenplätze. Die Wohnhausanlage wird in sechs unterschiedliche Baukörper gegliedert, die miteinander verbunden sind. In den Erdgeschoßbereichen der Häuser 1 und 2 befindet sich das Tageszentrum für ältere Menschen und das GESIBAHausbetreuungszentrum. Die Differenzierung in einzelne Häuser wird durch die Gliederung der Fassade unterstützt. Gemeinschaftseinrichtungen: Waschküchen, Kinderspiel-, Fahrrad- und Kinderwagenabstellräume, Gemeinschaftsräume und Wintergärten. Jedes Haus verfügt über eine Dachterrasse, die mit bepflanzbaren Hochbeeten ausgestattet ist. Fahrrad- und Müllräume befinden sich in nächster Nähe zu den Durchgängen und Stiegenhäusern. Ausstattung der Wohnungen: Textile Bodenbeläge in den Wohnbereichen, Fliesen in Bad und WC. Jede Wohneinheit verfügt über mindestens einen privaten Freibereich (Loggia, Terrasse oder Eigengarten). MUSTERWOHNUNG zu besichtigen: Jeden Samstag von 9 - 12 Uhr ! 30 betreubare Wohnungen in Zusammenarbeit mit der Caritas. Die Wohnungen sind barrierefrei ausgestattet und verfügen über zugeordnete Einlagerungsräume. Betreuungsleistungen wie Beratung durch eine Kontaktperson, Anbindung an das Notruftelefon der Caritas und damit rasche, fachgerechte Hilfe in Notfällen sowie die Vermittlung von externen Dienstleistungen stehen zur Verfügung. Informationen direkt bei Frau Susanna Steinbrenner, Telefonnr. 01/534 77- 622. Für betreubare Wohnungen keine Vormerkung erforderlich. Das gesamte Projekt ist voraussichtlich im Frühjahr 2013 bezugsfertig.
Projektbeschreibung: 218 zwei- bis fünf- Zimmer-Mietwohnungen. 209 PKW-Garagenplätze. Die Anlage ist das erste Projekt der "Wiener Wohnbauinitiative", einer besonderen Variante des frei finanzierten Wohnbaus, die - durch günstige Darlehen der Stadt Wien - ähnliche Konditionen wie der geförderte Wohnbau für die Mieter bietet. Die Anlage gliedert sich in vier Baukörper und wird als Niedrigenergiehaus errichtet. Zwischen den einzelnen Baukörpern werden Verbindungsbrücken errichtet. Sämtliche Erschließungsbereiche sind natürlich belichtet und übersichtlich. Ruhiger Innenhof. Gemeinschaftseinrichtungen: Kindergarten, Geschäftslokale sowie Gemeinschaftsräume, Waschküchen, Fahrradabstellräume und barrierefreie Sanitärbereiche. Im Inneren der Anlage entsteht ein Garten als Kommunikationszentrum sowie überdachte Freiflächen und ein witterungsgeschützter Spielbereich. Das geplante Schwimmbad am Dach wird durch eine Liegezone und Rückzugsbereiche begrenzt. Auch eine Sauna ist in diesem Bereich angesiedelt. Jede Wohnung verfügt über einen Freiraum wie z.B. Loggia, Terrasse oder Balkon. Infrastruktur: Kindergärten, Schulen, Supermärkte und Banken im Nahbereich, KH SMZ-Ost, Geriatriezentrum in unmittelbarer Umgebung. Donauinsel und die Lobau sind nur wenige Minuten entfernt. Verkehrsanbindung: Straßenbahnlinie 26, S-Bahn, Buslinien 95B, 96B und 83A. Baubeginn: 2. Mai 2012. Bezugsfertig: Voraussichtlich Mai 2014. Für nähere Informationen kontaktieren Sie bitte unsere Kundenberater unter der Telefonnummer 01/534 77-300, wir beraten Sie gerne ! Vorbehaltlich Satz- und Druckfehler. Änderungen vorbehalten.
Gemeinnützige Siedlungs- und Bauaktiengesellschaft, A-1013 Wien, Eßlinggasse 8-10. www.gesiba.at, e-mail: office@gesiba.at
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er ehemalige Standort des kanadischen Konzerns Bombardier ist ein geschichtsträchtiger Fleck in Floridsdorf: Ab 1865 wurden auf dem Gelände Kutschen und später Autos hergestellt. Nun finden sich dort Wohnungen, Geschäfte, Bildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen sowie ein Park. Der Startschuss für das Projekt fiel 2006, als die Architektin Claudia König den städtebaulichen Architekturwettbewerb gewann. Grundstückseigentümer waren die gemeinnützigen Bauträger Gesiba und
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architecture
was wären wien, paris ohne ... Wahrzeichen. Die wahren Zeichen einer Metropole. Grundsätzliches zu neuen und alten Sehenswürdigkeiten. I ilse huber
Wachablöse: The Shard ist Londons neues Wahrzeichen.
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ie sieben Weltwunder der Antike besitzen heute noch Strahlkraft, selbst wenn sie nicht mehr existieren wie der Koloss von Rhodos, die hängenden Gärten der Semiramis, der Leuchtturm von Alexandria, der Tempel der Artemis in Ephesos, die Zeusstatue von Olympia, das Mausoleum in Halikarnassos. Einzig die Pyramiden von Gizeh sind noch erhalten.
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Sucht nach Zeitzeugen Die Sucht nach dauerhaften Zeitzeugen steckt auch mehr als zweitausend Jahre nach Antipatros noch in den Menschen: Im Jahr 2007 stimmten global 20 Millionen Menschen ab, welche die „neuen“ Weltwunder der Menschheit sein sollten. Aus einer Liste von 20 Objekten kamen allseits bekannte Objekte in Europa, Asien und Südamerika heraus: Vom Kolosseum in Rom über die
Maya-Ruinen Chichen Itza bis zur Chinesischen Mauer. Die Aktion belebte die Diskussion über die Bedeutung baulicher Signale. Denn was sind sie wert, was sagen sie über die Zeit aus, in der sie entstanden und wie nähern sich heutige Generationen an sie an? Am Ende der jahrelangen Vorbereitung zur Wahl blieb aber nur eines: Zwist. Der ging soweit, dass sich die Unesco von der Umfrage zurückzog.
Ein Zeichen setzen Nicht nur Stätten, auch Städte buhlen um Aufmerksamkeit. Sportereignisse, Kulturhauptstadtjahre oder Weltausstellungen sind willkommene Anlässe, sich der Weltöffentlichkeit zu präsentieren. Das ist prinzipiell nicht neu, die Marketingmaschinerie nimmt aber an Intensität zu. Längt genügt es nicht mehr, die notwendigen Infrastrukturen wie Ausstellungsräume, Stadien etc. zu schaffen, sondern sie müssen Wahrzeichencharakter besitzen. Pekings Neststadion für die Olympics 2008, das Aquatic Center in London 2012, die Elphilharmonie in Hamburg (die Fertigstellung wird immer wieder nach hinten verschoben), das Guggenheim Museum in Helsinki...
Das Guggenheimmuseum in Helsinki?
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Leuchttürme für die Ewigkeit Die finnische Hauptstadt kommt also auch ohne Starallüren aus. Breit gestreut und vielfältig ist das
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1873 war Wiens Riesenrad ein Wegweiser für die Modernität.
Das ist eine eigene Geschichte. Denn das Verhältnis Guggenheim und Helsinki ist etwa so kühl wie das zwischen Eisbär und Pinguin. Heuer ist die finnische Hauptstadt Designmetropole der Welt. Da läge es doch auf der Hand ein namhaftes Zugpferd wie die Stif-
tung Guggenheim für sich zu gewinnen, oder? Man erinnere sich: 1997 baute der kalifornische Architekt Frank O. Gehry in der baskischen Stadt Bilbao ein Monument für Guggenheim. Die Industriestadt erlebt seitdem einen Besucherstrom an Kulturtouristen. Bilbao wurde zum Inbegriff von Guggenheim, der Architekt Gehry zum Schöpfer eines Images. Vierzehn Jahre später sollte diese erfolgreiche Symbiose von Kommune und Guggenheim wohl auch noch funktionieren. Aber: nein. Im März 2012 stimmten die Bewohner von Helsinki gegen das Projekt, im Mai entschied eine Stimme im Stadtrat gegen den Bau. „Die Guggenheim-Debatte zeigt, wie sich die kulturelle Landschaft in Finnland geändert hat“, schreibt Saska Saarikoski in dem Magazin „The Guardian“. Kunst steht nicht mehr als singuläre Disziplin im Raum, sie ist Teil der „Creative Industry“ geworden und damit Türöffner für gute Investitionen. Dass das Projekt Guggenheim in Helsinki scheiterte, lag auch daran, dass der finnische Kulturminister Paavo Arhinmäki schon im Vorfeld kritisierte, dass „es sich nicht um eine Partnerschaft mit der Guggenheim-Stiftung handelte, sondern lediglich um einen Verkauf von Dienstleistungen.“ Er verweigerte eine finanzielle Unterstützung für den Bau.
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(finanzieller) Zuwendung in Form von Bahnhöfen, Fabriken, Spitälern. Weltausstellungen waren ein Kompass, wie die Zukunft aussehen könnte. Wien hat deswegen seit 1873 sein Riesenrad, Paris seit 1889 den Eiffelturm. Das sind Leuchttürme, Wegweiser für die Modernität. In ihnen manifestiert sich eine Geisteshaltung, die weithin sichtbar ist. Auch heute noch, sagt Peter Payer: „Das Riesenrad bleibt bestehen, ist aber nicht mehr der einzige Blickfang.
Es gibt eine Weiterentwicklung. Vom Fenster der Nordbahn aus erkenne ich heute nur die Skyline der Donaucity. Da entstehen neue Bilder.“
Schadenersatz vom Architekten Man kann es allerdings auch übertreiben. Nämlich dann, wenn das Symbol wichtiger wird als die Funktion. So baute der spanische Architekt Santiago Calatrava 2008 in Venedig eine vierte Brücke über den Canale Grande, eine direkte Verbindung der Insel Tronchetto mit dem Busbahnhof. Schlank, transparent – aber unpraktisch: So besteht die gekrümmte Brücke aus Stufen, die keinesfalls dem Schrittmaß angepasst wurden, es gibt keine Rampe für Koffer und Trolleys, Rollstühle und Kinderwagen. Dafür explodierten die Baukosten und auch die Erhaltung des Bauwerks reißt so ein großes Loch ins Stadtsäckel, dass die Kommune vom Architekten Schadenersatz in der Höhe von 3,4 Millionen Euro fordert.
Ablenkung statt Fokussierung
Der Pariser Eiffelturm – ein sprichwörtlicher Leuchtturm seit 1889.
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Star und Kult können einander befruchten, aber nicht immer und überall. Die Chronisten nennen Beispiele für Wahrzeichen, bei denen mehr Ablenkung denn Fokussierung auf das wirklich Wichtige passiert. Der Historiker Peter
denke, dass es gut ist, heute schon darüber nachzudenken, wie die Nachnutzung der frei werdenden Flächen und Pavillons [...] stattfindet.“ Momentan herrscht Planungsstopp, bis Ergebnisse des Mediationsverfahrens vorliegen. Mitten in das Sommerloch platzt die Meldung, dass das Otto-Wagner-Spital mit der Jugendstilkirche „Am Steinhof“ UnescoWelterbestätte werden könnte. Christian Schuhböck, der auch schon die Semmeringbahn und die Wachau zum Status Welterbe führte, hat eine Studie dazu verfasst: „Allein schon die Kirche „Hl. Leopold“ bildet für die Belle Epoque einen Höhepunkt in der Architektur des Jugendstils. Die gesamte Spitalsanlage unterstreicht und untermauert noch zusätzlich die Bewertung.“ Kirche Hl. Leopold: „Höhepunkt in der Jugendstil-Architektur“
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981: Die Wiener lehnen bei einer Volksbefragung eine Verbauung der Steinhofgründe ab. 30 Jahre später: Nach einem Teilverkauf des angrenzenden Otto-Wagner-Spitalsgeländes an zwei Bauträger sollen Wohnbauten zwischen die Spitalspavillons gestellt werden. Am 27.April 2012 spricht Wiens Bürgermeister Michael Häupl: „Ich
Umkämpftes Jugendstiljuwel Um trotz beschlossener Abänderung des Flächenwidmungsplanes einen entsprechenden Antrag an das Unesco-WelterbeZentrum zu stellen, braucht es den politischen Willen. Bürgermeister Michael Häupl hat in seiner Rede keine wirkliche Tatkraft erkennen lassen. „Das ist ordentlich und behutsam vorzubereiten, wenn man sich dazu entscheidet, einen derartigen Antrag zu stellen.“ ❙
Payer hat sich mit den Artikeln von Eduard Pötzl befasst, der vierzig Jahre lang das Geschehen in Wien im „Neuen Wiener Tagblatt“ kommentierte. Jener schreibt 1906: „Es sollte gar keine Sehenswürdigkeiten geben! Sie sind das größte Hindernis, eine fremde Stadt kennen zu lernen, denn sie halten den Reisenden von weit nützlicheren Beobachtungen, die ihm Land und Leute näher brächten, in unverantwortlicher Weise ab. “
Eine Gratwanderung Paris hat den Eiffelturm, aber auch die „Bibliothèque National de France“, London klotzt mit The Shard als derzeit höchstem Gebäude Europas und Helsinki hat jetzt KEIN Guggenheimmuseum.
Es hat sich etwas verändert zwischen künstlicher Aufrechterhaltung urbaner Images in Form gigantomanischer Bauten und autochthonem Leben von Städten. Die Unverwechselbarkeit hängt nicht nur an Oberflächen. Trotzdem ist es eine Gratwanderung, wie viel man an äußeren Interventionen zulässt. Denn auch in Helsinki könnte die Ablehnung der Guggenheim-Foundation nach hinten losgehen. So befürchtet die finnische Tageszeitung Helsingin Sanomat, dass es sich internationale Interessenten aufgrund der Entscheidung zweimal überlegen könnten, ob sie überhaupt noch in Finnland tätig werden. ❙
unsichtbare gebäudeaufstockung
zwischen den fronten Denkmalschutz. Die Liste der Kulturdenkmäler wird jährlich länger. Obwohl das manche gar nicht wollen. Ein Situationsbericht anhand des Otto Wagner Spitals. I ilse huber
Bilbao wurde zum Inbegriff von Guggenheim, Architekt Frank Gehry zum Schöpfer eines Images. iStockphoto
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gewesen. Schnell stellte sich heraus, dass er Neubau des Wiener Hauptder Deltabeam von Peikko die bessere Löbahnhofs hebt auch den Wert sung ist. Er basiert auf einem trapezförmides benachbarten Arsenals, das gen Stahlprofil mit seitlichen Öffnungen. Ende des 19. Jahrhunderts als Mit seinen breiten Unterflanschen eignet er militärische Anlage gegründet wurde. Eines sich als Auflager für Filigran-, Spannbetonder denkmalgeschützten Gebäude sollte hohl-, Ortbeton- oder Holzbeton-Verbundaufgestockt werden. Doch der Denkmaldecken. Die Zwischenräume werden mit schutz forderte einen an der Außenfassade Beton ausgegossen. Im Montagezustand unsichtbaren Umbau, was nur dank der bewirkt er als Stahl-, bei Baufertigstellung als sonderen Gestaltung des Baus realisiert Verbundkonstruktion, so konnte mit ihm werden konnte: Die mit kleinen Öffnungen Zeit und Geld gespart werden. ❙ ausgestattete Fassade ragte ca. 2,5 bzw. 4 m über das Gebäude hinaus. Hinter dieser Fassade konnten die Planer die Erweiterung verstecken. Doch die alte Decke konnte die neuen Lasten nicht tragen. Eine neue Zwischendecke oberhalb der alten Decke mithilfe von Ortbetonträgern und Hohldielen einzuziehen, wäre sehr aufwändig Aufstockung im denkmalgeschützten Arsenal mit dem Deltabeam von Peikko. peikko
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Feld der Designer, Produkt- und Objektgestalter (siehe Seite 15). “Wir denken nun mal in Bildern, weniger in Tönen und Gerüchen“, sagt der Historiker und Stadtforscher Peter Payer, „so funktioniert unsere Erinnerung.“ Der Alltagsforscher aus Wien steht der prinzipiellen Ablehnung von Wahrzeichen kritisch gegenüber. Denn schon im 19.Jahrhundert, mit dem Durchsetzen der Industrialisierung, ritterten die Städte um Anerkennung, Erreichbarkeit und
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architecture Garten
architektur muss fließen und plätschern Designelement Wasser. Reflektierende Himmelsspiegel, tobende Wasserfälle, beruhigende Wasserfläche, DesignerPool oder Naturteich – mit Wasser lässt sich Architektur machen. I barbara kanzian
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chauplatz: Bucklige Welt, 750 Meter Seehöhe. Große weite Flächen, hübsche Landhäuser, ein wahres Wochenenddomizil. Das einzige, das die Wochenendler nicht hatten, war Wasser mit Erholungswert. Der gelernte Landschaftsplaner Bernd Hochwarter vom Büro Weidlfein, der selbst ein Häuschen hier bewohnt, legte einen Schwimmteich an und verwandelte das Stück Grund in eine natürliche Erlebniswelt. Spezielle
Teiche sind auch im Winter attraktiv
Pflanzen und Tiere siedelten sich an, „alle Schwalben kommen seitdem nur zu uns“, erzählt Hochwarter.
Leben mit dem Wasser
Wasser als Architekturelement: Fallingwater von Frank Lloyd Wright
Western Pennsylvania Conservancy
Wasser bedeutet eben Leben und Quell’ jeglichen Ursprungs. Die Architekten faszinierte immer schon die Einbindung dieses Elements. Was wäre Frank Lloyd Wrights berühmtes Haus „Fallingwater“ ohne Wasser? Der Architekt ging mit diesem Projekt noch einen Schritt weiter. Er errichtete das Gebäude direkt über einem Wasserfall und forderte damit seinen Bauherren auf, mit dem Wasserfall zu leben. Die Idee, Wasser als Spiegelbild einzusetzen, wurde schon in der Renaissance umgesetzt. Himmelsspiegel in Form größerer Wasserflächen verleihen den Eindruck unendlicher Weite des Bauwerks und des Himmels. Häufig werden Himmelsspiegel mit Wasserspielen ergänzt - Blickfang für den Besucher und vor allem funktionale Geräuschkulisse. Wasser wird aber auch als bewusstes Planungselement eingesetzt. Etwa vom international agierenden Büro Herbert Dreiseitl, das in Neu-Ulm (Deutschland) Wasser als vier Meter hoher und breiter Wasservorhang auf die ruhende Wasserfläche fallen
Biotop
lässt. Das dabei entstehende Geräusch macht die besondere Atmosphäre dieses Platzes aus. „Heute wird der grundlegende Wert des Wassers für Umwelt, Klima und das Leben dieser Welt immer stärker wiedererkannt. Mit der durchgreifenden Umwandlung von Natur zu gebauter Landschaft, zu Siedlung und Stadt, hat sich der Wasserhaushalt entscheidend verändert“, meint Dreiseitl dazu.
Ein Pool für jede Jahreszeit So auch im Garten: „Der Einsatz vom Gift im Garten wird immer mehr zu einem ‚NoGo’“, erklärt Peter Petrich, Gründer der Biotop Landschaftsgestaltung, eines Herstellers von „Living-Pools“ oder „Swimming-Teichen“. „Die Menschen wollen im reinen Wasser schwimmen und ihren Pool natürlich in die Gartenlandschaft integrieren“, so Petrich. Auch das künstliche Himmelblau der Pools hat ausgedient, die Farben Grau und Grün liegen im Trend. Und im Herbst sind diese natürlichen Bäder integrierter Bestandteil der Garten-Landschaft. Zu jeder Jahreszeit entwickeln sie ihren besonderen Charme. Ja, und wenn es kalt genug ist, können diese Teiche zum Eislaufen genutzt werden oder als willkommene Abkühlung nach dem Saunagang. ❙
Idyllisches Wasser: Schwimmteich in der Buckligen Welt
Bernd Hochwarter
planning grün, licht und zeitgemäße formensprache Dadlergasse 18 Nahe am Westbahnhof und doch im Grünen planen Nairz Architekten 26 Eigentumswohnungen. I anna klerdorf
chitekten geschafft, noch einen kleinen begrünten Innenhof einzuplanen. Der 15. Bezirk hat sich seit den Neunzigerjahren stark verändert. Der Anteil an Bewohnern zwischen 25 und 35 liegt heute überdurchschnittlich hoch, überproportional viele Schulplätze stehen zur Verfügung, darunter auch einige Privatschulen. Verstärkt wird der Zuzug junger Familien, Akademiker und Künstler überdies durch die stark gestiegenen Preise für Wohnungseigentum in den angrenzenden Bezirken 6 und 7. ❙
Dadlergasse 18 auf einen Blick
Dadlergasse 18: 26 Eigentumswohnungen in der Nähe von Schönbrunn
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n zentraler Lage und doch im Grünen wohnen – vereinzelt ist dieses Kunststück auch in einer Großstadt wie Wien machbar. Im zunehmend schicker werdenden Bezirk WienFünfhaus, in der Nähe der neuen Bahnhofcity Wien West beim Westbahnhof und in unmittelbarer Nähe zweier Parks werden in zwei Jahren 26 freifinanzierte, ar-
crevo.net
chitektonisch anspruchsvolle Eigentumswohnungen fertig gestellt. Das Wohnhaus liegt in der Dadlergasse, einer Quergasse zur äußeren Mariahilfer Straße und grenzt unmittelbar an den Dadlerpark. In Gehweite liegen auch der größere Auer-Welsbach-Park und Schönbrunn. Aber auch gute In frastruktur, ausreichende Nahversorgung sowie Anbindung an öf-
Änderungen vorbehaltlich
Änderungen vorbehaltlich
fentliche Verkehrsmittel und das Autobahnnetz sprechen für den Standort. Das von Nairz Architekten geplante Gebäude spricht eine klare, nüchterne und zeitgemäße Formensprache und lässt dem Tageslicht viel Platz. Apropos Platz: Neben 26 Garagenplätzen – einen für jede Wohnung, wie es der Wiener Bauordnung entspricht wird es 54 Fahrradabstellplätze geben. Und zwischen dem neu errichteten Hauptgebäude an der Dadlergasse und dem sanierten Stöcklgebäude haben es die Ar-
Viel Licht und Freiraum
Bauherr: HW Projekt Dadlergasse GmbH Projektentwicklung & Vertrieb: SEG Stadterneuerungs- und Eigentumswohnungsges. m.b.H. Architektur: Nairz Architekten, Wien Grundsteinlegung: Herbst 2012 Fertigstellung: Sommer 2014 26 Wohneinheiten 40m² - 95m² (Zusammenlegung bis 120m² möglich) 26 Garagenstellplätze 1 Aufzug im Haus 54 Fahrradabstellplätze Info: www.seg.at
crevo.net
eine oase in stadlau Neu Stadlau. Was früher ein Betriebsgelände im 22. Bezirk war, wird 2014 ein komplett neuer Stadtteil auf 140.000 m². Im Frühjahr wird die Wohnhausanlage Oase22 fertig. I anna klerdorf
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er Wohnpark Neu Stadlau besteht aus vier Teilen: Oase22, Star22, Unit22 und Base22. Die städtebauliche Vorlage für die Wohnhausanlage Oase22 ist aus dem Jugendarchitektenwettbewerb Europan 9 entstanden, den Studio Uek gewonnen hatte. Errichtet wird das Wohnbauprojekt Oase22 mit 169 Wohnungen – davon 30 betreute
Wohnungen – und einem Tageszentrum für ältere Menschen vom Wohnbauträger Gesiba, Planer sind die Wiener Architekten Pesendorfer und Machalek mit Studio Uek.
Sechs Baukörper Die Wohnhausanlage wird in sechs unterschiedliche Baukörper gegliedert, die durch insgesamt vier „Fugenbereiche“ miteinander
verbunden sind. Im Erdgeschoß dienen diese als Durchgänge. Zwei weitere Fugenbereiche markieren den Übergang zu anderen Bauplätzen. Der Haupteingang befindet sich im Südwesten. In den Erdgeschoßbereichen der Häuser 1 und 2 befindet sich das Tageszentrum für ältere Menschen und das Hausbetreuungszentrum. Wohnhausanlage Oase 22, Architekten Pesendorfer und Machalek
Das Wohnprojekt erscheint nicht als einheitlicher Baukörper. Verputzte Oberflächen werden an der nordwestlichen Straßenfassade durch hinterlüftete, mit Platten verkleidete, Fassaden unterbrochen. Diese umschließen einen durchgängigen, als Erker erkennbaren, geschlossenen Verbindungsgang. Jedes Haus besitzt eine an die Fugen gekoppelte Dachterrasse, die mit bepflanzbaren Hochbeeten ausgestattet ist.
Fertigstellung im Frühjahr
Viele Gemeinschaftsräume zwischen den Baukörpern
Studio UEK
Jede der 169 geförderten Ein- bis Fünfzimmer-Mietwohnungen zwischen 48 m² bis 139 m² verfügt über mindestens einen privaten Freibereich (Loggia, Balkon
Studio UEK
oder Dachterrasse). Die 30 (durch eine Kooperation mit der Caritas) betreubaren 1 – 2-Zimmer-Wohnungen in der Größe von 39 m² bis 66 m² sind barrierefrei ausgestattet und werden vorwiegend durch den im 2. Obergeschoß gelegenen Wohngang erschlossen. In unmittelbarer Umgebung des Wohnparks befinden sich Kindergärten, Schulen, Supermärkte und Banken sowie das Krankenhaus SMZ-Ost. Sowohl die Donauinsel als auch die Lobau ist nur wenige Minuten entfernt. Die Fertigstellung ist im Frühjahr 2013 geplant. ❙
Info: www.gesiba.at
international finnlands hauptstadt - vorhof zum paradies Helsinki wurde lange unterschätzt. Jetzt dreht die Welthauptstadt des Designs auf und präsentiert sich von ihrer dynamischen, angesagten und bisweilen skurrilen Seite. Finnen und HelsinkiFans verraten ihre Lieblingsplätze abseits der Touristenpfade. I irene mayer-kilani
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ür Pekka Timonen, Geschäftsführer der Plattform World Design Capital Helsinki 2012, ist die finnische Hauptstadt die lebenswerteste Stadt der Welt: „Unser Geheimnis ist der gesamtheitliche Design-Ansatz – sei es beim Schneeräum-System oder bei anwenderfreundlichen Fahrkartenautomaten.“
Weltmeister im Kaffee trinken und Saunieren Und was sagen die „Finnen von der Straße“? „Schöne Parks, Galerien und Kneipen sind nur einen Katzensprung voneinander entfernt“, sagt Jani. Am liebsten besucht die Marketingexpertin den Hakaniemi-Markt am frühen Morgen. „Hier kann man den Sonnenaufgang beobachten, die Kaffeebuden haben schon geöffnet und man genießt Kaffee und frische Donuts.“ Die Finnen sind Weltmeister im Kaffeetrinken mit einem jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 10 Kilogramm Kaffeebohnen. Eine Einladung zum „kahvi“ gehört einfach zum Alltag. Petteri hingegen frönt am liebsten dem finnischen „Nationalsport“, dem Saunieren. Die Bewohner im hohen Norden gehen wöchent-
Helsinki feiert sich als Welthauptstadt des Designs.
lich, viele sogar täglich, in die Sauna. Früher nützte man die Sauna nicht nur als Freizeitvergnügen, hier wurden aus hygienischen Gründen auch Kinder geboren oder Kranke gepflegt.
Vintage und Design Ville Kokkonen, Design Direktor des von Alvar Aalto, dem Vater finnischer Architektur und Designs mitbegründeten Möbelherstellers Artek, wohnt im boomenden Viertel Kruununhaka. „In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Gegend ungemein entwickelt. Viele neue Shops haben aufgemacht, man findet viel Vin-
tage und Design.“ Als trendigen Restaurant-Tipp empfiehlt er das Nokka: „Die Architektur stammt aus den 1930er Jahren, von den oberen Stockwerken hat man einen einmaligen Blick auf die Stadt.“ Der österreichische Zeichner und Reiseschriftsteller Tex Rubinowitz leidet, wie er selbst sagt, nicht am Stockholm-, sondern am HelsinkiSyndrom. In Helsinki trifft man ihn allerdings weder auf der Touristen-Achse vom Marktplatz zum Senatsplatz, noch auf der Esplanade zum Glaspalast, auch nicht im berühmten Jugendstilviertel oder vor einem weltbekannten
WDC Lauri Rotko
Alvar Aalto-Gebäude, sondern am ehesten im Ravintola Sea Horse. Das Lokal verkörpert, so schreibt Rubinowitz in seinem neuen Buch „Rumgurken“, all das, was Finnland so besonders macht: „Diese Mischung aus dunstiger Melancholie und Demutskapitulation, alles passt so gut zusammen: die Einrichtung, das Personal, die Sitzkoben, das unterseeische Zwielicht, die sedierten Gäste, das wunderschöne Seepferdchenfresko an der Wand, eine kokonartige Einheit forcierten Bremsens. Keine Frage: der Vorhof zum Paradies.“ ❙
weiße stadt des nordens Helsinki hat sich herausgeputzt, die Stadt, auf die die Designwelt 2012 die Augen richtet. Die alte Dame, der man ihre 200 Jahre nicht ansieht, lässt sich dieses Jahr gleich doppelt feiern. I barbara jahn
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Klassische finnische Moderne: KESKO-Hauptverwaltung, Toivo Paatela, 1940 Philipp Meuser /// DOM publishers
tung. „Aufgrund der hohen Dichte an kreativem Potenzial hat die finnische Architektur in den vergangenen Jahren große internationale Beachtung gefunden, das immer wieder preisgekrönte finnische Design ist schon lange kein Geheimtipp mehr.“ So be-
Meilenstein aus Alvar Aaltos funktionalistischer Phase: Paimio Sanatorium, 1932
schreibt Ulf Meyer in seinem soeben erschienenen Architekturführer über die finnische Metropole (DOM publishers, ISBN 978-3-86922-209-7), einen Ort, der nicht so sehr in aller Munde ist wie Paris, Mailand und London, es aber sein sollte.
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ass diese Stadt zur Welt-Design-Hauptstadt 2012 gekürt wurde, hat gute Gründe. Die Metropole im Norden Europas ist ein Mekka für Architektur- und Designpilger und ein Zentrum der guten Gestal-
Philipp Meuser /// DOM publishers
international Helsinki | 13
Eliel Saarinen plante 1919 den Hauptbahnhof im nationalromantischen Jugendstil Philipp Meuser /// DOM publishers
Eine bessere Welt Mit nicht weniger als 250 Projekten verdeutlicht Helsinki seinen Anspruch als Welt-Designhauptstadt. Die verschiedenen Projekte und Veranstaltungen ermuntern die Stadtbewohner, sich aktiv an der Gestaltung ihres Umfeldes zu beteiligen, von der Beleuchtung bis hin zu Verkehrskonzepten. An der Universität Helsinki wurde das Ökosystem einer Stadt erforscht, es wurden neue Stadtgärten gegründet und neue öffentliche Saunen, die als kulturelle Treffpunkte dienen, gebaut. Neue Lösungen wurden sowohl im Produktdesign als auch im Service gesucht – von Flugzeugen bis hin zur Alterspflege. Die mehr als 100 Ausstellungen präsentieren unter anderem finnisches Design, die Architektur Helsinkis, sowie Visionen junger talentierter Designer.
stadt Finnlands zu machen, war es vor allem der Architekt Carl Ludwig Engel, der mit seinem Ensemble bestehend aus Dom, Senatsgebäude und Universitätsgebäude den klassizistischen Herzschlag der Stadt mitten im Zentrum in Gang setzte. Das markante Weiß der Architektur brachte Helsinki auch den Beinamen „Weiße Stadt des Nordens“ ein. In anderen Stadtteilen wie Katajanokka, Kruununhaka oder Eira hat sich unübersehbar der Jugendstil breit gemacht, vor allem bei Wohnbauten, aber auch bei Repräsentationsbauten wie Nationalmuseum oder der Kirche von Kallio. Eng damit verbunden ist der Name des Architekten Eliel Saarinen, der unter anderem 1919 den Hauptbahnhof im nationalromantischen Jugendstil erbaute.
Nordische Perle
Alleskönner Aalto
Helsinki gilt als Hochburg des Klassizismus, in der der starke Einfluss des nahe gelegenen Sankt Petersburg zu spüren ist. Nachdem 1812 die Entscheidung gefallen war, Helsinki zur Haupt-
Nicht wegzudenken aus der Gestaltungshistorie ist natürlich Alvar Aalto (1898-1976), der gemeinsam mit seiner Frau Aino Marsio Werke schuf, die nicht nur von großer Bedeutung in seiner
Da Aalto ein Gebäude immer als Gesamtkunstwerk betrachtete, widmete er sich auch verstärkt dem Design von Möbeln, Leuchten und Accessoires. Der Name Alvar Aalto ist zu einer Weltmarke geworden. So fand in Helsinki auch 2012 wieder das vierte internationale Alvar Aalto
Treffen zu moderner Architektur statt. Wer sich eingehend mit finnischer Formgebung beschäftigen möchte, dem sei noch das Designmuseum ans Herz gelegt, wo man nach Belieben und individuellem Stärkegrad in die Gestaltungsgeschichte des Landes eintauchen kann. ❙
+ + city PEOPLE + + + city PEOPLE + + + city PEOPLE + + + city PEOPLE + + + Leila Hämäläinen, finnische Designkennerin mit Agentur in Deutschland: In Finnland ist das Design nur ein Mittel zum Zweck, die Designer müssen nachhaltige, alltagstaugliche Produkte entwerfen - schöne Formen mit guten Gebrauchseigenschaften kombinieren. So bedeutet das Design in Finnland nichts Heiliges und Elitäres, sondern gute, zweckmäßige, verständliche Formen. Die Nachkriegsgenerationen sind umgeben von Arabia-Geschirr, Iittala-Glas, Aalto-Hockern und Fiskars-Scheren und -Werkzeugen aufgewachsen; und selbstverständlich mit den bunten Marimekko-Stoffen als Tischdecke oder Kleid gegen Tristesse des Alltags der langen dunklen Winternächte.
Zeitgenössisch: High-Tech-Center, Kai Wartiainen, Pöyry Architekten, 2001
Die jetzt aktuellen Designer scheinen miteinander darüber zu konkurrieren, wer aus traditionellen Materialien das Meiste rausholt. So wurde das einheimische Birkenholz vor einiger Zeit neu entdeckt und innovativ bearbeitet. Die Detailbesessenheit der Designer hat Produkte hervorgebracht, die leicht, schwebend und innovativ sind; und trotzdem so leicht verständlich, dass sie nicht nur Architekten und sonstige Profis gerne um sich zu Hause haben.
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Schaffensperiode waren, sondern auch die folgenden Generationen von Architekten und Designern beeinflusste. Der Pionier moderner Gestaltung studierte am Helsinki Institute of Technology, die nun Helsinki University of Technology heißt und Teil der Aalto University ist, wo er 1921 seinen Abschluss machte. Während er zunächst noch dem nordischen Klassizismus folgte, zu dieser Zeit der dominante Stil in Finnland, wandte er sich in den späten zwanziger und frühen dreißiger Jahren nach einigen Reisen durch Europa der Moderne zu. Ein architektonischer Meilenstein seiner funktionalistischen Phase ist das Paimio Sanatorium, das mit besonders benutzerfreundlichen Maßstäben Architekturgeschichte schrieb. In den späten dreißiger Jahren erfolgte ein erneuter Wandel hin zu organischen Formen, natürlichen Materialien und einer neu gewonnenen Freiheit, mit dem Begriff „Raum“ umzugehen.
design der blick in die welt Österreichisches Design geht in die Offensive – nach Auftritten in Mailand, Berlin und natürlich in Wien auf der Vienna Design Week ist es nun die diesjährige World Design Capital Helsinki 2012, die in den Genuss rot-weiß-roter Gestaltungsleidenschaft kommt. I barbara jahn
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sterreich ist eine Desichischer Designgeschichte von gnnation, das wurde Thonets Kaffeehausstuhl No.14 schon oft unter Bebis hin zur diversion toilet von weis gestellt. In den EOOS, einem revolutionärem letzten Jahren wurde darüber hiKonzept für Sanitäranlagen für naus erkannt, dass Design auch Entwicklungsländer. Und am ein wichtiger WirtschaftsAustrian Day lud man zu faktor ist. Um das interden Austrian Design nationale Interesse an Showcases, wo innoheimischer Gestalvative Produkte der tung noch weiter Designbüros und anzukurbeln, eben jene des wurde nun die AustriaDesignNet offene Plattform präsentiert wurAustriaDesignden. Finnische Net ins Leben Wirtschaftstreigerufen, die ösbende interessierterreichische Deten sich für östersign-Initiativen reichische Produkte Fina von dazu einlädt, unter und Projekte aus den Thomas Feichtner Beibehaltung der eigeBereichen Konsum- und Carl Mertens nen Identitäten Synergien Investitionsgüter und Ar und Netzwerke gemeinschaftchitekturdesign, die erst kürzlich zu nutzen, um österreichilich mit dem Staatspreis Design sches Design international bestoder einer Förderung von impulse möglich zu präsentieren. austria ausgezeichnet wurden. Das Ziel, erste Kontakte zu knüpfen, einander kennen zu lernen, Der Blick nach Norden Synergien auszuloten und künfDer große Auftritt als AustriaDesitige Kooperationen zu bespregnNet fand erstmals im Septemchen, wurde damit erreicht. ber im Rahmen der World Design Capital Helsinki 2012 statt. Neben der Teilnahme an der Ausstellung Der Blick nach vorne Every-day Discoveries, die gemeiWalter Koren, Leiter der Außennen Alltag zu ihrem zentralen wirtschaft Austria, wittert große Thema machte, zeigte Österreich Chancen: „Dieser Großevent ist als eine von mehr als 20 Nationen einer der weltweit bedeutendsten in der Ausstellung „WerkStadt und renommiertesten im DesignVienna. Design Engaging the bereich. Umso mehr freut es City.“ signifikante Stücke österreimich, dass sich erstmals führende
sammenarbeit mit dem niederDesigninstitutionen aus Österländischen Studio Makreich zusammengeschloskink & Bey kuratierte sen haben, um in HelAusstellung „Werksinki mit einer Stadt Vienna. Deumfassenden Aussign Engaging the stellung ins interCity“ ab 12. Denationale Ramzember im Wiepenlicht zu ner MAK zu setreten.“ Auch hen sein. Das Sabine Pümpel, Wiederentdecken die Programmleiund Beleben loterin des impulse kaler ProduktionsAustria Wirtwerkstätten sowie schaftsservice (aws) 1POLKA_T280 die erstmals zur World ist von den positiven Lobmeyr_PM Design Capital 2012 in Auswirkungen überHelsinki gezeigten Projekte zeugt: „Der Auftritt von stehen dabei im Mittelpunkt. ❙ AustriaDesignNet beim World Design Capital Helsinki leistet einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der österreichischen Designszene und erhöht das Bewusstsein für designbasierte Innovationen aus Österreich im In- und Ausland.“
Der Blick nach Wien In Wien wird die von der britischen Journa- diversion toilet von EOOS/Eawag (finanziert durch ein listin Sophie Forschungsstipendium der Bill & Melinda Gates Foundation) EOOS_Eawag Lovell in Zu-
finnland und design = finnshop finnshop Siebensterngasse 17, 1070 Wien MO - FR 10-18.30 Uhr SA 10 -16 Uhr office@finnshop.at www.finnshop.at facebook.com/finnshop.at
Was macht eine gebürtige Finnin in Wien? Sie bringt den Österreichern finnisches Design näher – und das mit Begeisterung und Leidenschaft.
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004 gründete Heidi Salama-Kollegger finnshop als Webshop, „aus Liebe zu finnischem Design und meiner Heimat“. Das positive
Heidi Salama-Kollegger eröffnete 2009 den finnshop.
finnshop
Feedback und die steigende Nachfrage nach finnischen MarkenProdukten bestärkten sie darin, 2009 auch einen Showroom zu eröffnen. finnshop residiert mittlerweile in der Siebensterngasse 17 im 7. Bezirk. „Wir fühlen uns hier, wo Design und Kultur groß geschrieben werden, sehr wohl“, sagt Salama-Kollegger. Auf rund 80m2 Fläche präsentiert sie in gemütlicher Atmosphäre ein breites Angebot bekannter finnischer Labels wie artek, aarikka, iittala, marimekko, Secto Design, Hanna Korvela Design, Tunto Design und Verso Design - farbenfrohes, außergewöhnliches und zugleich funktionales finnisches Design, so weit das Auge reicht. Designbegeisterte finden hier zahlreiche „legendäre“ Artek-Mö-
belstücke wie z.B. den PaimioStuhl, die beliebten Hocker E60, die Hallway-Stühle, aber auch Regale oder Lampen. Und wer die beliebte Aalto-Vase von Iittala in unterschiedlichsten Farben oder die bunten Modekollektionen von Marimekko, für die sich schon Jackie Kennedy in den 60er Jahren begeistert hat, sucht, wird hier auch fündig.
ich mich sehr, denn genau das war mein Ziel: ein Stückchen Finnland nach Österreich bringen und meine Leidenschaft für finnisches Design mit anderen zu teilen“, so Salama-Kollegger. ❙
Fühlen wie in Finnland Parallel dazu gibt es im Webshop rund 3.000 Produkte, von diversen Wohn-Accessoires über Lampen und finnische kulinarische Spezialitäten bis hin zu Mode und Mode-Accessoires. „Meine Kunden sagen oft, dass sie sich in meinem Shop ein bisschen wie in Finnland fühlen. Darüber freue
Finnische Designklassiker
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form, funktion, finnland Von wegen traurig: Finnland sprüht vor Lebensfreude. Das verraten die alte und die neue Designergeneration, die auch die dunklen Wintermonate zum strahlenden Erlebnis machen. I barbara jahn
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ie Finnen gelten als die Pragmatiker unter den Designern. Sie entwerfen nichts, was unnütz oder unbedacht wäre, auch nichts, was nur gut aussieht und keine Aufgabe erfüllt. Dafür sind andere Nationen zuständig, aber nicht sie. Ein Grund dafür mag die Leidenschaft für und der daran geknüpfte euphorische Einsatz von natürlichen Materialien sein. Deshalb darf nichts für „Nichts“ sterben. Klingt wie ein Grundsatz, ist aber eine Philosophie.
fotos I hersteller
Gut im Geschäft ist der renommierte Möbelhersteller Artek, dem es seit vielen Jahren gelingt, eine gute Mischung aus neu aufgelegten Klassikern – darunter eben auch Aaltos Armsessel Nr. 41 - und Entwürfen aus dem 21. Jahrhundert zu forcieren. So gehört der Domus Lounge Chair von Ilmari Tapiovaara ebenso dazu wie der Stuhl Lento des jungen Designers Harri Koskinen. Auch der Stoffproduzent Marimekko spielt auf internationaler Ebene blendend mit. Natur pur und Ideen-Recycling – das ist Nachhaltigkeit auf Finnisch.
Übervater Aalto Finnisches Design ist traditionell und eng Aaltos Urenkel verwoben mit Kultur und Lebensart des Andererseits versuchen die Jungen auch, nordischen Volkes. Finnisches Design ist sich aus dem Schatten der einstigen Meisaber auch jung und frech, und mittlerweile ter der Form zu lösen und neue Wege zu manchmal sogar farbenfroh. gehen, was eine Portion Glück, Vielleicht wirkt es auf den Selbstbewusstsein und ersten Blick ein wenig Durchhaltevermögen eigensinnig, aber – erfordert. Dieses bewie so oft – weist etwa der macht sich der junge finnische zweite Blick Designer meist verMikko dient. FinnKärkkäinen, land ist mit der mit seiArmlehnstuhl Nr. 41 Paimio einer langen nem eigenen von Artek, Design Alvar Aalto. und sehr erfolgreiDesignlabel Tunto chen Designgeeinen einzigartigen schichte verbunden. Die und zeitlosen Stil verproduzierende Szene lebt zum folgt. Mit seiner HerangehensTeil von den genialen Klassikern, weise entwickelt er völlig neue die Alvar Aalto, Tapio Konzepte, die jedoch die skanWirkkala, Ilmari Tapiodinavische Ästhetik, für die vaara, Nurmesniemi Finnland so bekannt ist, Antti und Kaj Franck – stets miteinbezieht. Als um nur einige zu nenVorbild für einen ernen – hervorgebracht folgreichen Weg haben. Sie alle sind könnte in jedem Fall großes Vorbild für Designerin Hanna den gestaltenden Korvela gelten, die Nachwuchs, der sich sich vor mehr als 15 ebenfalls und ausJahren auf Teppiche aus schließlich auf das WeWolle, Papiergarn und anAlvar Aaltos Vase sentliche besinnt. So ließ Alderen außergewöhnlichen wird seit 1936 produziert. var Aalto beispielsweise seine Materialien spezialisiert hat. Ihr berühmte Wellenform, die er in Konzept geht auf: Hanna Korveder Architektur verwendete, las Arbeiten wurden beauch in seine legendäre reits mit zahlreichen gläserne Vase von Designpreisen aus1936 einfließen, gezeichnet. Die die bis heute in junge Generaein und dertion ist aber selben Ausauch ganz führung von besonders Iittala produziert stolz darauf, Leuchte Atto von wird, ein traditiosauberes Design Secto Design. neller Konzern, für zu produzieren. Insden auch Tapio Wirkkala besondere Holz hat es 1946 den Kelch Kantarelli entihnen angetan – so produziert warf. In seinen Entwürfen verband Alvar die 2009 gegründete Designgruppe Aalto die skandinavische HandwerkstradiPunkalive ganz aus Holz angefertigte Mötion und eine ausgeprägte Naturverbunbel, Pavillons und Innenausstattungen. Als denheit mit den funktionalen Ideen des Rohmaterial dafür dient Kerto von FinnfoBauhauses. Dies führte zu einem Gedanrest, ein Furnierschichtholz aus Fichte, das kenaustausch mit Marcel Breuer und beaus zertifizierten finnischen Fichten hergeeinflusste später die Arbeit beider Designer. stellt wird. Gleichzeitig arbeitet man aber Den Armsessel Nr. 41 entwarf Aalto für das mit internationalen Designgrößen wie Kanach seinen Plänen erbaute und eingerichrim Rashid zusammen, der ja eher auf der tete Sanatorium der Stadt Paimio in FinnKunststoffwelle zuhause ist. Lässt der sich land. am Ende doch bekehren? Jedenfalls ganz
Leuchte Avanto von Punkalive.
auf Holz setzt auch Secto Design Oy, ein finnisches Unternehmen, das auf die Herstellung von Holzleuchten spezialisiert ist. Die Lampenschirme werden in Finnland handwerklich von ausgebildeten, geübten Fachleuten aus finnischem Birkenholz angefertigt und tragen die klare nordische Handschrift des Architekten Seppo Koho.
Finnische Designer beweisen einmal mehr, dass Design auch eine Frage der ökologischen Verantwortung ist. Denn diese muss Bestandteil einer Kultur sein, in Zukunft umso mehr. Schon lange aber haben sie bewiesen, dass sie begnadete Gestalter sind. Fehlt nur noch, dass Nokia wieder auf die Beine kommt. ❙
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design
frische ideen und kreative strömungen fotos I neue wiener werkstätte
Award. Nachgedacht wurde darüber ja schon ein Weilchen. Die Neue Wiener Werkstätte lud erstmals zur Teilnahme am NWW Design Award. Eine neue Auszeichnung, die noch von sich reden machen wird. I barbara jahn
W
ährend alles aus der aktuellen Designszene in und rund um Köln, Paris und Mailand weilte, wurden im steirischen Pöllau bereits die letzten Weichen für einen neuen Design-Award gestellt. Beginnend mit dem Jahr 2012 und dann im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfindend begibt sich die Neue Wiener Werkstätte auf die Suche nach neuen Ideen, die vollkommen losgelöst von kommerziellen Zwecken höchstes Niveau erreichen sollen. Eingeladen waren dazu Jungdesigner und DeFleezer von Alexander Nettesheim sign-Studierende sowie auch etablierte Innenarchitekten und Gestalter im gesamten deutschsprachigen Raum, um ihre Vorschläge zum Thema Mobilität einzureichen.
Frischer Wind
Donald von Philipp Hermes und Dustin Jessen
den zahlreiche namhafte Unterstützer gewonnen, darunter die Vienna Design Week, die Creative Industries Styria, Design Austria und die Universität für Angewandte Kunst Wien sowie zahl-
dem ein Publikumsfavorit hervorgeht: Es ist das Projekt „I´m Where I Live“, in dem Emanuele Spano einen Raum beschreibt, der mit einem modernen Gebäude aus öko-freundlichem Material ein eklektisches Lebenskonzept zum Ausdruck bringt und die Tradition und das architektonische Erbe der Region Salento miteinbezieht. Das Bemerkenswerte da-
Umberto von Barbara Gollackner und Michael Walder
reiche Unternehmen aus der Bauwirtschaft. In der Jury sitzen internationale Experten aus den Bereichen Design, Kultur, Medien, Hochschulen und Wirtschaft wie der New Yorker Architekt und Künstler Vito Acconci, der italienische Designer Fabio Novembre, Architekt Gregor Eichinger und die Rektoren der Partneruniversitäten Angewandte Wien, Zürcher Hochschule der Künste und Hochschule für Gestaltung Offenbach.
Aber gibt es nicht eigentlich schon genug Awards? Nein, erklärt Junior-Chef Stefan Polzhofer: „Die Neue Wiener Werkstätte ist eine Marke, die eine gewisse historische Verpflichtung hat. Bei der historischen Wiener Werkstätte haben sich KünstMobile Gastfreundschaft von Anna Rosinke ler und Handwerker zusam- und Maciej Chmara mengeschlossen und gegenseitig inspiriert. Wir möchten nicht Mit Spannung erwartet nur den Markennamen führen, Mitten im Sommer endete die ohne dem auch gerecht zu werEinreichfrist, bei der alle Erwarden. Wir erhoffen uns, damit tungen übertroffen wurden. Nicht Trends, frische Ideen und kreative weniger als 297 Projekte, die alle Strömungen aufzuspüren. Man Kriterien erfüllten, landeten auf steht dabei dem Tisch der Jury. Einreichunin engem gen kamen aus 20 verschiedenen Dialog mit Ländern, darunter sogar aus Inden Desigdien, Südafrika und Israel. Paralnern und lel zum Juryvoting wurde auch kann als ein Uservoting abgehalten, aus Produzent direkt am Puls der Zeit sein oder auch Zukunftsströmungen frühzeitig erkennen.“
I´m Where I Live von Emanuele Spano
ran ist, dass es sich hier um ein ganzes Wohnkonzept und nicht um ein konkretes Möbelstück handelt. Deshalb entschloss man sich, in dieser Kategorie auch ei-
Regalpuzzle von Robert Haranza
nen zweiten Platz zu küren, den Cornelius Comanns mit seinem einfachen Knickerhocker, den man einfach nur an die Wand stellt, belegt. Doch zurück zum Wettbewerb: Am Ende blieben insgesamt noch 15 Projekte im Rennen um die neue Trophäe. Die Einreichungen waren besonders hochklassig: • Alexander Nettesheim mit Fleezer, einer als Transportmittel nutzbaren mobilen Klappliege; • Das Designerduo Philipp Hermes und Dustin Jessen mit dem Formholzstuhl Donald; • Thede Müller-Jacobs mit dem Faltstuhl Frog, dessen Kreuzverbindung auf dem Prinzip des Gordischen Knotens basiert; • Tanja Unger mit Packesel, einem als Leiter nutzbaren Regal.
Schlagschatten von Cornelius Comanns
• Weiters Cornelius Comanns mit der mobilen LED-Leuchte Schlagschatten; • Susanne Schmid mit dem modularen Möbel Raumregal. Die Favoriten des Juryvotings waren: • Oliver Wanke mit Bücherregal Flying Books, • Johanna Dehio mit Hockerbank, • Barbara Gollackner und Michael Walder mit Umberto, einem Bücherregal mit integrierter Lese-Kuschel-Ecke, • Eugenio Catalano und Team mit einem Klapptisch mit scheinbar unendlicher Länge, • Sarah Böttger mit Garderobe Skale, • Anna Rosinke und Maciej Chmara mit einer fahrbaren Küchen- und Essplatzeinheit, • Robert Haranza mit dem selbsterklärenden Regalpuzzle und die beiden Tische PAD und PlugIn von Florian Gross.
In Sachen Botschafter Die Premiere des ersten NWW Awards ist also erfolgreich über die Bühne gegangen. Der Horizont erstreckt sich allerdings noch viel weiter: Der Ausstellungskoffer der Neuen Wiener Werkstätte mit Visualisierungen und Prototypen geht im deutschsprachigen Raum auf Tour, um nicht nur die Top Five international zu präsentieren, sondern auch Österreichs Position als Design-Standort vertiefen. ❙ www.nwwdesignaward.org
Beste Bedingungen Für die Umsetzung des Vorhabens wur-
Frog von Thede Müller-Jacobs
Hockerbank von Johanna Dehio
Knickerhocker von Cornelius Comanns
Packesel von Tanja Unger