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48° 48’ 01’’ N 09° 10’ 27’’ O



Dieses Buch ist meiner GroĂ&#x;mutter Anna gewidmet.


Alles fing damit an, dass unser Professor Gerwin Schmidt uns die Aufgabe erteilte, jemanden an der Akademie zu dokumentieren. Die Person sollte aus einer anderen Fakultät, jedoch auch aus der Akademie sein. Soweit klang ja alles noch recht harmlos. Jemanden zu finden stellte sich dann aber doch als kleines Problem heraus. Die Leute anzusprechen, sie zu überzeugen, dass so etwas Spaß machen kann und am Ende auch noch eine Zusage zu bekommen: Kein Problem. Aber sobald tatsächlich Arbeit anstand, man anfangen wollte zu interviewen oder ähnliches, bekamen alle kalte Füße, denn sie verstanden dann, dass auch ein gewisser Mehraufwand von ihnen verlangt war. Es ging bei diesem Projekt wahrscheinlich irgendwie darum, dass man sich einem ‚Kunden‘ stellt und auch auf seine Wünsche eingeht. Vermutlich auch darum, dass man von jemandem abhängig ist und so lernt mit dieser Situation umzugehen. Leider haben mir im Verlauf mehrere Monate der versuchten Kontaktaufnahme vier Leute abgesagt, also erklärte ich es mir zum Ziel ein übergeordneteres Thema zu finden dem ich mich annähren konnte. Nachdem ich mich intensiv damit auseinandergesetzt hatte, auf was ich eigentlich Lust habe, kamen zwei Themen in die nähere Auswahl: „Russen an der Akademie“ und „Die Akademie bei Nacht“. Nach der

Zwischenpräsentation war das Russenthema allerdings auch wieder Geschichte. Gerwin hatte rückblickend natürlich doch mal wieder Recht. Interessiert sich halt doch keiner für Randgruppen. Beim Thema der Akademie bei Nacht stellte sich heraus, dass es vom Umfang nicht genug hergab – die Fotos haben es aber trotzdem in das finale Dokument geschafft. Jetzt hatte Gerwin aber doch einen Vorschlag mit dem ich hervorragend leben konnte: „Dokumentier’ doch einfach alles.“ – „Bitte, was?“ Zuerst war ich geschockt vom Ausmaß der Arbeit, den dieser kurze Satz nach sich ziehen würde. Wie soll man so etwas gliedern, was soll man denn alles erfassen? Im Endeffekt ist aus diesem Projekt dann eine Art Sebstbeschäftigungstherapie geworden. Das letzte Jahr war ich wahrscheinlich in meiner kompletten Freizeit an der Akademie und habe beobachtet, was denn hier für Studenten interessant sein könnte und überlegt, wie ich es auf möglichst spektakuläre Art und Weise darstellen könnte. Die Idee hinter diesem Buch war die Vielseitigkeit der Akademie zu zeigen und grafisch zu betonen. Ich habe versucht, mich mit jedem Kapitel erneut herauszufordern und diese Seiten so zu gestalten, wie ich es davor noch nie getan habe. Ich bin dann bei Info-Grafik gelandet, nachdem ich mit


den Architekturplänen der Akademie angefangen habe. Als sich ganz langsam herauskristallisierte womit ich das Projekt beginnen möchte – nämlich den Lageplänen und allgemeinen Statistiken – versuchte ich ganz gezielt meine Themen nach der Eignung als Info-Grafik zu wählen. Aber es stellte sich heraus, dass auch das noch nicht genug war. Mir fehlte Text. Wenn man mal ehrlich ist, fehlt mir eigentlich immer noch Text. Ich war nie der große Schreiber und Texte generieren ist eine ziemliche Qual für mich. Also fragte ich Leute, ob sie mir etwas schreiben könnten. Ich konkretisierte weder wie viel, noch worüber, in der Hoffnung, dass das die Motivation steigert. Es wäre schön, wenn es etwas mit der Akademie zu tun hätte. Das war’s aber auch schon. Gott sei Dank erhielt ich gelungene Texte, die ich mit größter Freude hier präsentiere. Bei meinen Recherchen zu diesem Buch bin ich einer Menge netten Leuten begegnet und habe mich stets gefragt, ob ich sie ohne das Projekt kennen gelernt hätte. Mir ist aufgefallen, dass wenn man sich nicht gerade tatsächlich mit den anderen Studiengängen auseinander setzen muss, man sehr wenig von diesen mitbekommt. Allein das jetzt jeder in unserer Klasse jemanden aus einem anderen Studiengang wohl oder übel kennen lernen musste, bereichert die Klasse und die Akademie.

Das Problem ist nur das diese Interdisziplinärität nicht gefördert wird. Allein wenn die Industrial-, die Textil- und die Kommunikationsdesigner enger zusammen für ein gemeinsames, größeres Ziel arbeiten würden, hätte das gute Zukunftsaussichten. Allgemein ist in der Akademie sehr viel ungenutztes Potenzial. Das liegt oft daran, dass man das ganze Jahr über eigentlich nichts davon mitbekommt, was die anderen so machen. Es interessiert aber auch keinen besonders. Natürlich finden sich die Leute über andere Wege als über öffentliche Präsentationen oder Ausstellungen. Es gibt ja mittlerweile ein relativ groß gespanntes Netz an akademieinternen Freizeitaktivitäten. Die AStA und die anderen motivierten Studenten hier (Bene!) versuchen ihr möglichstes, um die Akademie zu einem noch besseren Ort zu machen, als sie sowieso schon ist. Aus diesem puren Idealismus heraus ist dann im gewissen Sinne dieses Buch entstanden.



I

Lagepl채ne

II

Statistik

III

Meinungen

IV

Essen

V

Trinken

VI

Sonstiges

VII

Nacht

10

24

62

98

76

84

50



Lagepläne 12 14 16 18 20 22

Ăœbersicht Altbau Neubau I Neubau II Keramikbau & Bildhauerbau Werkstattbau


Übersicht

Nein, die AKADEMIE hat einfach kein Leitsystem. Jedes Jahr gegen Juli, wenn Sommerausstellung ist, hat sie immer mal wieder eins, das ist aber im nächsten Semester auch wieder hinfällig. Seit Neustem stehen immerhin auf den Gebäuden deren jeweilige Namen. Die wenigsten Studenten wissen auf Anhieb, dass es mehrere Fotolabors gibt, eine Schmiede, wo die Glaswerkstatt ist und so weiter. Im Endeffekt muss man sich durchfragen. Kein Mensch würde die Textildesigner im Keramikbau (Nicht einmal die Benennung macht Sinn) auf Anhieb finden, ohne jemanden zu fragen. Jetzt wirkt das natürlich so, als wollte ich mich beschweren. Nein, darum soll es hier nicht gehen. Ich mag das System des ständigen Wechsels. An der AKADEMIE ergibt ein festes Leitsystem kaum Sinn, weil hier ständig alles im Wandel ist und ganze Klassen ihre Zimmer wechseln. Dennoch hat mich interessiert, wer denn jetzt wo ist und was macht. Also bin ich mit uralten Plänen losmarschiert (teilweise waren Räume komplett umgebaut worden) und habe mir aufgeschrieben, wo wer ist und was macht. Erst da ist mir die gesamte Größe erst richtig klar geworden. Man versucht ständig, Strukturen und Systeme zu finden, die aber einfach nicht vorhanden sind. Dass jede Kunstgrundklasse in einem anderen Gebäude ist SB E

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macht ebenso wenig Sinn, wie die Tatsache, KI

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dass Architekten zu Grafikern kommen müsST AT I

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sen, um etwas zu drucken. Aber was soll’s. Ist

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doch irgendwie lustig. U

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AM KOCHENHOF

Ich erhebe übrigens keinen Anspruch auf die Aktualität der dargestellten Karten.

12


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OSKAR-SCHLEMMER STRASSE

TIEFGARAGE

FRIEDRICH EBERT STRASSE

13 13

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I

Altbau

14


15


I

Neubau I

16


17


18

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2.

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09 10

6 1.0 2. 5 05

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15 2 .2 1. 0 16 0

1. 3 13 2 0. .1 13 1. 4 14 0. 14 1.

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11

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1. 1 11 2

10 2

09 2

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2 06

7 1.

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2 07

1.

07

0.

.0 1.08 8

2

I Neubau II


Troxler Pospischil Cluss Schmidt Wichmann

04 1 4 .0 2. 3 0. 03 1 02 .0 2. 2 0. 02 1 01 .0 2. 1 01 5

.1

.3 5 1.2 2. 5 34 1 .2 2. 4 33 1 .2 2. 3 31

1. 2 2 6

1. 20

2. 28

1. 21

2. 29

2.30

1.22

Bier Verwaltung Seminarraum Sonstige WC

19


I

Keramikbau

Weberei

B端ro Anja M端ller

Ateliers Maler Terasse

Atelier Prof. H旦ing

Textildesign Computerlabor

Atelier Prof. Mosler

Textildruckwerkstatt Michaela Wirsig

Toilette

B端ro Ille Jung Keramikklasse Werkraum Werkklasse Ille Jung

Keramikklasse Werkraum m

Klasse Prof. Mosler

Keramikklasse Werkraum Lager

20


21


I

Werkstattbau

Der Werkstattbau ist das einzige Gebäude mit Leitsystem. Warum das so ist, weiß man nicht. Jedenfalls ist es ziemlich hübsch anzusehena auch wenn es unvollständig ist weil es nur für einen Stockwerk geplottet worden ist.

22


23



Statistik 26 28 30 32 34 36 38 40 42 46 48

Studentenverteilung Angestellte der Akademie Studenten der Akademie Kooperationen der Akademie Verbrauch der Akademie Homepage der Akademie Internet der Akademie Grafikerexkursionen Der Siebdruck Das Aka-Kino Das war’s. Ich geh Heim.


II

Studentenverteilung

26


108

INDUSTRIAL DESIGN

KOMMUNIKATIONSDESIGN

FG ARCHITEKTUR

FG WISSENSCHAFT

139 KUNSTERZIEHUNG

FG DESIGN

FG KUNST

383

237

192

122

63

27


Angestellte der Akademie

W E I B L I C H

FG T KUNS

U AR T CHITEK

FG N DESIG

F

G

T

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II

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28

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D E S I G N

PROFESSOREN TECHNISCHE LEHRER AKADEMISCHE MITARBEITER MÄNNLICH WEIBLICH

29


II

AKADEMIE Studenten der Akademie

567 300

FG

ARCHITEKTUR

FG

WIS

63 76

FG D ES I GN

135 102

30

SENSCHA

FT

9 4 14

FG

BIL

DE ND E KUN S

27 5 1 08

T


20 22

7 17

33 34

33 3

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NS. & RES KOAND-STEINT. W

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WISSENSC ST MOTION H N PRO

26 1

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16 2

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CHITEKTU AR DIPLOM R

16 6

6 3

Dies ist eine Grafik über die Geschlechterverteilung an der Akademie. Hierbei sind gleich mehrere Sachen auffällig. Gleich zu Anfang fällt der extrem hohe Frauenanteil

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EAN D OP STERESIG UR MA

N

N

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in der gesamten Grafik auf. Vor al-

EAN D OP HELOESIG R UR BAC

lem aber bei der Fachgruppe Wis-

EGR INTUDIEAL S ST

DUSTRIA IN DESIGN L

senschaft scheint es so gut wie keine Männer zu geben. Wenn man sich beispielsweise die Gemälderestauratoren anschaut, gibt es dort lediglich einen einzigen Mann

24 39

2 0

5 0

unter 28 Frauen. Hahn im Korb?

7 6

Oder doch die gepeinigte Minder-

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IKATI MUN SIGN ON OM DE

S

ESTALT ILG UN XT G

TE

heit? Noch verrückter scheint es bei den Textildesignern zu sein.

ADEM AK ENDI IE UM IP ST

Wohl kein Mann zu finden der sich für weben und nähen begeistern kann. Dafür scheint es in den anderen Designrichtungen mehr oder weniger ausgeglichen zu sein. Eine weitere Entdeckung kann man in

66 56

31 0

der Kunstspar te machen, denn

0 1

der einzige Studiengang, in dem Männer überwiegen, ist die Bildhauerei. Nun, dafür braucht man ja

12 16

3 1

12 2

3 1

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ESTALTU SG N LA

MALEREI

NDE KUN DE S IL

9 10

3 1

1 9 17

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10 12

G

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HNENBÜ TÜMB & ILD S O K

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HNENBILD BÜ

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auch Mukkis. AU LDH EREI BI

39 21

31


II

Kooperationen der Akademie

Außereuropäische Kooperationen

Europäische Kooperationen nach Fachgruppen.

Hochschulverträge

Kunst

Memorandum of Understanding (Absichtserklärung)

Design Architektur Wissenschaft

32


33


II

Versorgung der Akademie

DURCHSCHNITTLICHTER ENERGIEVERBRAUCH EINES HAUSHALTES

STROMVERBRAUCH DER AKADEMIE IM JAHR 2008

3891 kWh

1240000 kWh 34

GASVERBRAUCH DER AKADEMIE IM JAHR 2008

333 888 m

3


DURCHSCHNITTLICHTER WASSERVERBRAUCH EINES HAUSHALTES

44500 kWh

3181000 Liter

WASSERVERBRAUCH DER AKADEMIE IM JAHR 2008

35

1160 Liter

ÖLVERBRAUCH DER AKADEMIE IM JAHR 2008


100000

Safari

Mozilla

Opera

Homepagenutzung der Akademie

17. November

80000

Bewerbungsphase

Firefox

Internet Explorer

Rundgang

60000

Windows

It‘s Pacman!

40000

Linux

30min-1h

Mac OSX

1h+

15min-30min

20000

DEZEMBER

NOVEMBER

OKTOBER

SEPTEMBER

AUGUST

JULI

JUNI

MAI

APRIL

MÄRZ

36

FEBRUAR

5min-15min

JANUAR

II

2min-5min

20s-2min

0s-30s


Diese Informationen stammen aus dem Rechenzentrum der Akademie. Bei der Analyse ist die Länderstatistik der Homepagezugriffe besonders aufgefallen. Die meisten Zugriffe (mit großem Abstand) kommen nicht etwa aus Deutschland, wie man vielleicht annehmen würde, sondern aus den Vereinigten Staaten. Dann kommt Deutschland selbst, Australien, Ägypten (wieso Ägypten?), die Schweiz und Österreich. Wenn man sich die

AM

gesamte Liste mal ansieht fragt man sich wirklich, aus welchem Land denn bitte noch nicht zugegriffen wurde. Den letzten Platz belegt übrigens Argentinien mit sage und schreibe einem Zugriff. Alle Statistiken die ich auf dieser Doppelseite präsentiere sind übrigens auch offiziell unter http://www.abk-stuttgart.de/stats einsehbar. Einige Dinge sind mir bei der Auswertung der Daten aber noch aufgefallen: zum einen das überraschende Desinteresse am der Homepage (folglich auch an der Akademie selbst) direkt nach der Sommerausstellung, zum anderen die Zugriffsflaute regelmäßig zum Wochenende hin. Überraschend auch wie viele Leute weniger als dreißig Sekunden auf der Homepage verweilen. Was schafft man bitte in dieser Zeit?

PM

MONTAG MONTAG DIENSTAG MITTWOCH DONNERSTAG FREITAG SAMSTAG SONNTAG

37


16 II

Internetnutzung der Akademie

W-LAN ANTENNEN

Download

1.5 M

Upload

20 M

15 M

1.0 M

Tag

0.5 M

1.5 M

10 M

5M

8M

6M

1.0 M

Woche

4M

0.5 M

Monat

2M

5M

1000 K

4M

800 K

3M

600 K

2M

400 K

1M

200 K

1.5 M

200 K

1.0 M

Jahr

100 K

2

38

0.5 M

KĂœHLAGGREGATE


800m

15680m

GLASFASERKABEL

KUPFERKABEL

Am öftesten Online

5

Verhältnissmäßig mehr Upload

BIBLIOTHEK RESTAURIERUNG KOMMUNIKATIONSDESIGN TEXTILDESIGN ARCHITEKTUR MITARBEITER INTEGRAL STUDIES AULA & HOERSAELE FREIE KUNST ARCHITEKTUR STUDENTEN PRODUKTDESIGN Viele Policy Verletzungen

TEXTILDESIGN PRODUKTDESIGN ARCHITEKTUR STUDENTEN AULA & HOERSAELE RESTAURIERUNG KOMMUNIKATIONSDESIGN FREIE KUNST INTEGRAL STUDIES BIBLIOTHEK ARCHITEKTUR MITARBEITER

12

Wenige Policy Verletzungen

28

Verhältnissmäßig mehr Download

KOMMUNIKATIONSDESIGN FREIE KUNST ARCHITEKTUR STUDENTEN PRODUKTDESIGN TEXTILDESIGN ARCHITEKTUR MITARBEITER BIBLIOTHEK RESTAURIERUNG INTEGRAL STUDIES AULA & HOERSAELE WINDOWS SERVER Am seltensten Online

SWITCHES

659.310 W-LAN-ZUGRIFFE seit August 2006 bis Juni 2010

LINUX SERVER

39


II

Grafikerexkursionen

TROXLER

1998 1999 2000 2001

2002 2003 2004 2005

Berlin Milano Bologna Paris Amsterdam Den Haag Rotterdam Utrecht London Berlin New York Barcelona Paris

2006

Amsterdam Den Haag Hertogenbosch

2007

London

2008

Lissabon Porto

2009

Berlin

2010

Hangzhou Nanjing Shanghai

40

WICHMANN

POSPISCHIL

CLUSS

Hannover Castelfranco di Sopra

Prag Waldenbuch Tübingen Davos Zschagguns Bodmann Bregenz Schaffhausen Zürichv Bodmann Bregenz Zürich München Salzburg Egersund Mannheim Frankfurt/Main Zürich Usti nad Labem Prag Dresden Zürich Cragno

Talin Castelfranco di Sopra Krakau

Frankfurt Bodmann Berlin Karlsruhe Basel Bodmann Italien Palermo

Castelfranco di Sopra

Berlin Bukarest Sofia

Trip durch Österreich

San Francisco Arizona Nevada Californien Mexico New York Hilton Head Island South Carolina Venedig Budapest Belgrad Thessaloniki Bangalore Trip durch Südindien

New York

München Castelfranco di Sopra


41


»SIEB AUSSUCHEN

Der Siebdruck

INDD PDF

»BESCHICHTEN

RIP

A

»FOLIENPLOTT

»TROCKNEN

A

A A

II

A

42

»BELICHTEN

»AU SWA S C H E N


»TROCKNEN

»AUSBESSERN »AU SWA S C H E N

»ABKLEBEN

A

A

»FARBE MISCHEN »EINSPANNEN

A A »DRUCKEN

»TROCKNEN

43


Anzeige

44


45


II

Aka-Kino

10

imdb.com rottentomatoes.com 9 120 Tage von Sodom

86,6%

Fritz the Cat

8

Der phantastische Planet

6

Wir Wunderkinder

7

Who‘s Afraid of Virginia Woolf?

Dr. Strangelove

7,6

5 1958

1959

1960

1961

1962

1963

1964

1965

1966

1967

1968

1969

1970

1971

1972

1973

1974

1975

1976

1977

1978

1979

1980

LONGEST MOVIE

163 MIN

WHERE THE MOVIES ARE FROM

SHORTEST MOVIE

80 MIN

AVERAGE MOVIE

109 MIN

46

1981

198


82

10

9

Prénom Carmen

8

Persepolis

Das jüngste Gewitter

Vier Minuten Der freie Wille Little Miss Sunshine

Les triplettes de Belleville

The man who wasn’t there

Pi Das Fest Happiness

Fargo

Breaking the Waves

Fallen Angels

Night on Earth

Der Himmel über Belrin

7

6

5 1983

1984

1985

1986

1987

1988

1989

1990

1991

1992

1993

1994

1995

1996

1997

1998

1999

2000

50%

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

Diese Grafik beschäftigt sich mit dem Kino, das von den Studenten selbst für ihre Kommilitonen or-

DRAMA

ganisiert wird. Diese versuchen jede Woche einen, größtenteils unbekannten, aber stets guten Film zu zeigen und so ein wenig Filmwissen unter das Volk zu bringen. Die Filme werden in einer

CRIME ROMANCE THRILLER

kleinen Gruppe von Filmliebhab-

2,4%

ern ausgesucht und wie diese

2,4%

19%

2,4%

4,8% ADVENTURE 4,8% 4,8% FANTASY

Grafik beweist hatten sie bisher kein schlechtes Händchen dabei.

COMEDY

9,5%

SCI-FI ANIMATION

47


II

Das war’s. Ich geh Heim.

ZUFFENHAUSEN

FEUERBACH

Killesberg Auto

48

Bus & Bahn

Fußweg

STUTTGART


LUDWIGSBURG

STAMMHAUSEN

KORNWESTHEIM

Gr端nb端hl 00:26:46

00:43:02

02:50:41

49



Meinungen 52 54 56 58

Stefanie Manthey Martin Lutz Marina G채rtner Tim J체demann


III

Stefanie Manthey

?

Wie ist es ständig nach einem Text gefragt zu werden

!

Zwischen Frühsommer und Herbst 2008 ist auf Empfehlung eine Person gefunden, in Berlin getroffen und auf den Stuttgarter Killesberg eingeladen worden. Für sie wurde sich entschieden und die zuständigen Kollegen darüber informiert, ihr einen auf ein Jahr befristeten Vertrag für einen Lehrauftrag im Fachbereich Konmunikationsdesign mit Zuschnitt auf „Geschichte und Theorie der Visuellen Kommunikation und Gestaltung“ zuzusenden. Deutlich lesbar hat

sie

ihn zurückgeschickt und mit der Vorbereitung ihres ersten Seminars in einem Raum im zweiten Oberge-

schoss eines metallumkleideten Gebäudes begonnen. Eine Reise nach London hat

sie

lange im British Museum

sich aufhalten lassen. Ihre Wahrnehmung inspirierte sich an der Frage, wie Menschen kommunizieren, welche Zeugnisse davon überliefert sind, wo sie aufbewahrt, und wie sie in Zonen öffentlicher Sichtbarkeit überführt werden. Ein referenzgesättigtes Script hat

sie

sich geschrieben. Friedrich von Schiller und William Shakespeare

als flankierende Gäste geladen. Nicht wissend, wer die jungen Menschen sein würden, auf die

sie

trifft. Auch

nicht, wie viele es sein würden, welche Ansprüche, Erwartungen und Bedürfnisse sie in sich tragen. Der erste Termin verlief nicht nach Plan. Er vermittelte, dass alle Vorstellungen von Anfangen gereinigte Illusionen sind. Und, dass es notwendig ist, sich zunächst mit den Menschen vertraut zu machen, mit denen man arbeiten soll und möchte. Zu vorab festgelegten Zeiten hat man sich zusammengefunden und das von

ihr

mitgebrachte, di-

gitalisierte und projizierte Material behandelt. Es hatte keinen Anlass, das Gesprochene zu dokumentieren. Auf einer beschreibbaren Scheibe wurden alle Materialien gesichert und allen teilnehmenden Studenten zur Verfügung gestellt. Mit dem Beginn des nächsten Semesters gewann die Zusammenarbeit an Flow und Thermik. Es ergab sich, dass sie von Studenten gefragt wurde, ob sie einen Text zu einer ihrer akuten Projektarbeiten schreiben könne. Ob sie das konnte, wusste sie nicht. Es fühlte sich jedenfalls richtig an, als sie sich ans Recherchieren und Schreiben mit dem Anliegen machte, etwas im Austausch Verstandenem Worte und Sätze zuzuordnen, die auf den Austausch hin transparent bleiben und Referenzen in theoretische Diskurse aufzeigen. Es dauerte ungefähr ein Jahr, bis aus konkreten Situationen und beanspruchenden Arbeiten an eigenen Projekten wieder nach Texten gefragt wurde. In kontinuierlich aufeinander folgenden Treffen klärte sich, wo der Bedarf liegt. Eine mineralstoffreiche, motivierende Essenz, die

sie

mutig und kontaktfreudig zur Autorin für maßgeschneiderte Text-

arbeiten hat werden lassen. Die Grenzen von Bibliotheken, Büchern und Datenbanken empfahlen, es mit dem Recherchieren im unmittelbaren Umfeld weiterzutreiben und alle Kommunikationsmedien zu nutzen, die einen an gute Informationen führen. Immer mit dem Anspruch, die Gehalte dessen, was stattgefunden hat, auf das Schreiben rückwirken zu lassen, und die studentischen Kollegen auf dem sprichwörtlichen Laufenden zu halten. So kann es sein und könnte es noch eine Weile weitergehen. Kürzlich hat mit eine Freundin einen Roman von Georges Perec (1937-1982) empfohlen: Die Dinge (Paris, 1965. Übersetzung aus dem Französischen von Georges Hemlé, München 2004).

Er schließt mit folgendem Zitat von Karl Marx: „Zur Wahrheit gehört nicht nur das Resultat, sondern auch der Weg. Die Untersuchung der Wahrheit muss selbst wahr sein, die wahre Untersuchung ist die entfaltete Wahrheit, deren auseinandergetrennte Glieder sich im Resultat zusammenfinden.“

52



III

Martin Lutz

54


14:05:18

07.06.2010

Von: martin.lutz@abk-stuttgart.de Betreff: Wie es ist sich nicht entscheiden zu können

lieber felix,

ich kann dir den text leider nicht liefern. und jetzt auch nicht um den heißen brei herum reden. ich weiß, ich hatte vier oder fünf monate zeit. die ersten wochen konnte ich mich nicht aufraffen, dann sind mir einige dinge dazwischen gekommen. komplizierter umzug, schlaganfall in der familie, freundin und nicht zuletzt mein eigenes dokuprojekt.

aber hey, alles in einem finde ich doch, dass ich da recht konsequent entschieden habe. und zwar dazu, andere prioritäten zu setzen :) lg martin p.s.: sorry natürlich trotzdem, aber du wirst schon was gescheites draus machen...

55


III

Marina G채rtner


WIE ES IST HOEHENANGST ZU HABEN Höhenangst an sich ist eigentlich eine ganz angenehme Angst. Man ist ihr nicht ständig ausgesetzt. Sie ist nicht so präsent, wie zum Beispiel die Angst vor Meteoriteneinschlägen oder die Angst in S-­Bahn-­Türen eingeklemmt zu werden. Höhenangst hält sich höflich zurück, bis zu dem Moment an dem man fast komplett vergessen hat, dass es sie überhaupt gibt. Erst dann schlägt sie zurück. Kennt ihr die Situation kurz vor dem Einschlafen: wenn einem plötzlich, in einem Zustand mehr weggetreten als noch klar bei Verstand, ohne Vorwarnung und so stark, dass man nicht weiß wie einem geschieht, das Bein wegzuckt!? So, oder so ähnlich fühlt sich die Rückkehr der Höhenangst an, wenn man im zweiten Stock eines Neubaus steht und plötzlich merkt, dass die Treppe unkontrolliert wankt und das Geländer doch niedriger und instabiler ist als bisher vermutet. Oder wenn man im Hochseilgarten (ja – manchmal lässt man sich überreden) auf morschen Holzbretter balanciert und der einzige Halt darin besteht, dass man sich auf 8 Metern Höhe in Baumrinde krallt. Wahrscheinlich ist die Höhenangst gar keine richtige Angst vor der Höhe selbst. Ich mein, Fliegen funktioniert. Trampolinspringen auch. Höhenangst ist eher die Panik zu fallen, den Halt zu verlieren und keine Kontrolle mehr über seinen heißgeliebten Gleichgewichtssinn zu haben. Aber es gibt eine Lösung. Wenn auch nur eine kurzzeitige. Und ob sie bei jedem funktioniert ist fraglich. Aber wer sich schon mal nach ein paar Gläsern Wein im 5. Stock auf einem Baugerüst wiederfindet, den Ausblick genießt und einem erst nach zehn Minuten auffällt, dass irgendetwas anders ist als sonst, der weiß, dass es doch ziemlich leicht sein kann die Höhenangst zu besiegen.

Prost auf die neue Freiheit!

57


III

Tim Jüdemann

Das Phänomen der Eloquenz oder auch

Warum die Dinge so formulieren, dass andere sie verstehen könnten?

Der folgende Text befasst sich mit einem grundlegenden Aspekt zwischen­menschlicher Kommunikation: der Eloquenz oder Redegewandtheit. Er tut dies bewusst in einer Banalität, die zwar einerseits provozieren, auf der anderen jedoch zu einer deutlichen Unterscheidung zwischen dem Inhalt und der sprachlichen Verpackung, an die dieser gebunden ist, beitragen soll. Ziel dieser Unterscheidung ist die bewusste Entkopplung der Aussage von dem ihr durch sprachliche Verzierungen anhaftenden subjektiven Wahrnehmungseindruck. Stellt man sich die Frage nach dem unmittelbaren Nutzen einer ausgeprägten Sprachfertigkeit, erschließt sich einem als solcher zunächst die Möglichkeit, komplexe Sachverhalte aufgrund der Kenntnis präziser Formulierungen konkreter wiederzugeben. Dieser informelle Nutzen, der im Wesentlichen der besseren Verständlichkeit bzw. der effizienteren Übermittlung von Informationen dient, ist jedoch nicht ihr einziger. Handelt es sich beispielsweise nicht um das bloße Übermitteln einer objektiven Information, sondern etwa um das Argumentieren eines eigenen subjektiven Standpunkts, wird aus dem Übermitteln ein „Überzeugungsarbeit leisten”. Hier geht es nun nicht mehr allein darum, durch die weitergegebene Information eine Lücke beim Gegenüber zu füllen, sondern vielmehr einen dort bereits vorhandenen Standpunkt durch den eigenen zu verdrängen.

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In diesem Kontext offenbart sich ein weiterer Nutzen sprachlicher Eloquenz. Je redegewandter eine Person den eigenen Standpunkt zu argumentieren vermag, desto mehr veranlasst sie ihr Gegenüber dadurch, den eigenen kritisch zu hinterfragen. Entscheidend hierfür ist nicht die tatsächliche Logik der Argumentation, sondern die subjektive Logik, die dem Gegenüber durch deren komplexe Verbalisierung suggeriert wird. Bereits anhand eines einfachen Beispiels zweier einander sprachlich auf Augenhöhe begegnender Gesprächspartner, wie es oben beschrieben wird, zeigt sich die perfide Schattenseite der Eloquenz. Sehr viel groteskere Züge nimmt sie jedoch im Falle zweier Gesprächspartner, von denen einer dem anderen sprachlich deutlich unterlegen ist, an. Hier dient der bewusste Einsatz von Eloquenz durch die jeweilige Person entweder dem Zweck reiner Überzeugungsarbeit oder abhängig von deren Gesinnung - einer perversen Machtdemonstration und Demütigung des Gegenübers. Dies begründet sich auf der Tatsache, dass aus Unverständnis in direkter Folge Unmündigkeit resultiert, denn wer die Ausführungen des Gegenübers schlichtweg nicht versteht, kann diese auch nicht kontern. Auch wenn deren kommunikativer Mehrwert etwa derselbe ist wie zu sagen: „Ich hab den größeren Schwanz, also respektiere meine Autorität.” Nur wäre das nicht sonderlich eloquent.


„Ich hab den größeren Schwanz , also respektiere meine Autorität.”

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III

Tim Jüdemann

I just killed Art and Design (and the Radiostar) Es gibt nur wenige Aspekte des Kommunikationsdesigns, die in der Vergangenheit in ähnlichem Maße den Weg für kontroverse Diskussionen geebnet haben wie dessen Nähe zu jenem Feld, aus dem es seinerzeit hervorgegangen ist: der Kunst. Ersichtlich wird diese Nähe spätestens angesichts der Mannigfaltigkeit der Begriffe, die gegenwärtig Verwendung für ein und dieselbe Sache finden. Zu ihnen zählen neben dem der “Visuellen Kommunikation” und des “Grafik-Designs” auch die etwas archaisch anmutenden Begriffe der “Gebrauchsgrafik” und der “Angewandten Kunst”. Insbesondere der zuletzt genannte Begriff zeugt am deutlichsten von der Wandlung in den Köpfen jener, die ihrerzeit darum bemüht waren, jenen neuen, um einen informellen Nutzen ergänzten künstlerischen Schaffensbereich von der klassischen Kunst, die im Wesentlichen einem ästhetischen Selbstzweck diente, abzugrenzen. In der heutigen Zeit, in der Kunst und Design einander zunehmend beeinflussen, ist es längst keine Seltenheit mehr, dass Bereiche des Designs auch von Künstlern erschlossen werden, während gestalterische Arbeiten die Grenzen des Designs zunehmend in Richtung Medienkunst transzendieren. Aus demselben Grund werden Texte, die sich der mittlerweile redundant gewordenen Kunst/Design-Frage annehmen, zunehmend obsolet, weswegen ich nicht beabsichtige, mich mit einer weiteren Reiteration von Erkenntnissen, sie sich dem jeweiligen Betrachter auch ohne die Lektüre anspruchsvoller medientheoretischer Texte erschließen dürften, in diese einzureihen. Vielmehr will ich aus einem eigenen, subjektiven Blickwinkel, der sich mir als Student im Fachbereich Design einer Staatlichen Akademie, die einen starken künstlerischen Ruf für sich reklamiert, offenbart, der Frage nachgehen, ob tatsächlich von einer Annäherung der Begriffe “Kunst” und “Design” die Rede sein kann, wenn eine Distanzierung jener beiden Begriffe voneinander, die diese voraussetzen würde, nie eindeutig bewiesen wurde. In meiner Zeit an der Akademie habe ich im Rahmen etlicher Seminare und Vorträge ebenso zahlreiche wie absurde Definitionen von Kunst und Design gehört. Was an sich nicht schlimm ist, da im Rahmen eines Studiums, in dem die Bewertung der angefertigten Arbeiten neben technischer Finesse vor allem auf subjektiven Empfindungsqualitäten beruht, die Forderung nach einer vereinheitlichenden Definition ohnehin von vorneherein obliteriert wird. Als gängigste Auffassung entpuppte sich hierbei die Annahme, dass die künstlerische Arbeit stets auf den Künstler, die Arbeit des Designers hingegen auf einen Rezipienten, an den es eine Botschaft zu kommunizieren gelte, ausgerichtet sei. Schon hier offenbart sich eine Schwachstelle, denn Kunst kann ebenso wie Design politische oder soziale Interessen verfolgen. Andersherum ist die Forderung nach einer Anonymität, die der Gestalter im Design hinter seiner Arbeit annehmen müsse, ebenso antiquiert, weil die Wahrung einer kommunikativen Effizienz auch formale Entscheidungen, die den Gestalter als Autor direkt durch den Entwurf zum Betrachter sprechen lassen, legitimiert.

60

Vielfältigkeit, wird überwiegend im Bezug auf Flora und Fauna verwendet (Artenreichtum) 2 Mathematik: ein mathematisches Objekt, zur Formalisierung des Begriffs einer „Fläche“ in beliebigen Raumdimensionen 1

1 2

Etwas hinter sich lassen / in einen neuen Bereich übergehen Beispiel: Al Gore - Beinahe-Präsident, Klima-Papst und seit heute also Friedensnobelpreisträger - transzendiert die Politik.


Jener Aspekt der kommunikativen Effizienz ist ein Punkt, an dem ich nun zu einer komparativen und konstrastiven Untersuchung der Begriffe “Kunst” und “Design” ansetzen will. Im Rahmen einer biografischen Arbeit, die ich während meines zweiten Jahres an der Akademie über eine Akademie-Studentin im Fachbereich Kunst anfertigte, offenbarte sich mir ein Blick auf Kunst, wie sie in einem akademischen Rahmen aufgefasst und praktiziert wurde. Die Erkenntnisse, die ich hierbei gewann, schienen mir unvereinbar mit jenen Thesen und Maximen, die man uns im Rahmen zahlreicher Seminare zu vermitteln gesucht hatte. Das rein ästhetische Arbeiten war hier einer sich sehr viel mehr an einer Aussage und dem gezielten Evozieren von Gefühlen orientierenden Arbeitsweise gewichen, in deren Vordergrund häufig die Kommunikation eines Sachverhalts anhand dessen Translation in eine visuelle Form trat: Visuelle Kommunikation. Als größter Unterschied zum Design fiel mir hierbei jedoch die Vagheit, mit der die zuvor genannte Übersetzung vonstatten ging, auf, welche in vielen Fällen die unweigerliche Deteriorierung der Botschaft auf ihrem Weg von Adressant zu Adressat zur Folge hatte. In diesem Punkt meinte ich einen ersten Hinweis auf die diametrale Gegensätzlichkeit jener beiden Begriffe, die man uns seit jeher zu suggerieren versuchte, gefunden zu haben. Welche Thesen lassen sich nun ausgehend von diesen Beobachtungen über das Verhältnis zwischen Kunst und Design aufstellen? Ist Kunst lediglich ein Euphemismus für fehlgeleitetes Design? Nicht mehr als ein prätentiöser Begriff, der im Angesicht gescheiterter Kommunikation einen Nimbus der pseudo-kulturellen Relevanz für sich beansprucht? Bedarf es womöglich sogar eines komplett neuen Begriffs, anhand dessen es den Ästhetizismus klassischer künstlerischer Arbeit gegenüber der verzweifelten Selbstironie unserer modernen Bildkultur abzugrenzen gilt? Und was hat das heutige Verständnis von Design als Handwerk noch gemein mit der ursprünglichen schöngeistigen Konnotation des Begriffs “Angewandte Kunst”? Bedarf auch das Design seinerseits eines Begriffs um sich gegenüber dem hohlen Manierismus, zu dem es zu verkommen droht, abzuschirmen? Ist von seinem informellen Nutzen losgelöstes Design, das lediglich dem Selbstzweck dient, nicht ebenso entartet wie Kunst, die vorgibt, kommunizieren zu wollen, sich letztendlich aber damit begnügt, in ihrem eigenen abgestandenen Badewasser zu vermodern? Solange in den Köpfen auch weiterhin strikt zwischen Kunst und Design getrennt wird, wird es auch weiterhin zu einer ungehinderten Amalgamierung der offensichtlichen Schwächen beider Bereiche untereinander kommen, ohne dass selbige zugleich von den Möglichkeiten, die das künstlerisch-expressive Arbeiten auf der einen und das kommunikativ-effiziente Arbeiten auf der anderen Seite mit sich bringen, profitieren könnten. Bleibt es dabei, steuern Kunst und Design auf längere Sicht unweigerlich einem toten Punkt entgegen, um anschließend in einen Zustand sich ewig wiederholender Selbstkonsumption und anschließender Regurgitation überzugehen. Erforderlich für eine Weiterentwicklung von Kunst und Design ist deren Betrachtung als singuläres polyvalentes Feld, innerhalb dessen es entlang eines breiten Spektrums künstlerischer Haltungen zur Herausbildung unterschiedlichster Pole kommt, in deren Spannungsfeldern jeder Künstler sich mit seiner Arbeit entsprechend positioniert. Und erst dann, wenn die Erzeugnisse dieser neuzeitlichen Kommunikationskunst sowohl von den Reklametafeln als auch aus den Kunsthallen und Galerien mit den Stimmen ihrer Erzeuger, die sich ihrer Expressivität nicht schämen, zu uns sprechen, wird auch der letzte Medientheoretiker erkennen, dass Kunst und Design in ihrer Funktion und ästhetischen Qualität abseits der Köpfe jener, die sie seinerzeit zu unterscheiden begannen, seit jeher ein und dieselbe Entität bilden.

Rechtsprechung: vorladen Verwaltung: einen Verwaltungsakt von einer untergeordneten Behörde an sich ziehen 3 Medizin: einen Nervenimpuls künstlich hervorrufen 4 Okkultismus: einen Geist heraufbeschwören 1 2

1 2 3

genau entgegengesetzt völlig unterschiedlich konträr

1 2 3

bildende Kunst, Malerei: Heiligenschein Meteorologie: Regenwolke ein besonderer Ruf, ein bestimmtes Renommee

Freie Übersetzung des englischen Verbs: „deteriorate“, was bedeutet: To make worse; to make inferior in quality or value; to impair.

selbstgefällige, eingebildete, hochmütige, hochnäsige Ausdrucksweise in Schrift und/ oder Sprache von Personen, die durch Fremdwort-überladene, gestelzte Wortwahl ohne entsprechendes Hintergrundwissen den Eindruck eines Experten vermitteln wollen. 2 anspruchsvoll, stolz 1

1 2

Kunstgeschichte: Ein Stilbegriff für die Übergangszeit (ca. 1520 – 1600 n.Chr.) von der Renaissance zum Barock 2 Kunstgeschichte allgemein: Endphase einer Kunstepoche, Kunst des Niedergangs, Niedergangskunst 1

(emotionale, stilistische, wertende) Nebenbedeutung eines Wortes Beispiel: Mit „Hund“ verbinden manche Menschen positive, andere negative Konnotationen.

Linguistik (Morphologie): Verschmelzung zweier Wörter zu einem zusammenfassenden Begriff 2 Linguistik (Syntax/Semantik): Vorgang der Interpretation eines Satzes, bei dem schrittweise die Bedeutungen seiner Bestandteile zusammengefasst und dabei eindeutig gemacht werden 3 Gewinnung von Gold oder Silber (aus Erzen) durch das Lösen in Quecksilber 4 Vermischung, Verschmelzung 1

1

Medizin: aus Antikörpern gegen verschiedene Antigene gemischt Chemie (von Ionen): mit einer Vielzahl von Ladungen 3 Religion (von Gottheiten): mit einer Vielzahl von Funktionen

1 2

Als Regurgitation wird bezeichnet, wenn der Inhalt von Hohlorganen (Speisebrei im Magen oder in der Speiseröhre, aber auch Blut im Herzen) nicht den vorgesehenen Weg nimmt, sondern zurück in die falsche Richtung fließt.

Ontologie: das Dasein eines Dinges, im Unterschied zu seinem Wesen Linguistik: eine beliebige Größe, Einheit oder Eigenschaft 3 Politik: Umschreibung eines Teilstaats oder einer Bevölkerungsgruppe, teilweise in abwertender Absicht

1 2

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Essen 64 70 72 74

Die Mensa Pantone Geräuschanalyse von Sebastian König Geräuschanalyse von Christopher Heller


IV

Die Mensa

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Irgendwie ernähre ich mich ganz schÜn einseitig...

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Sound in der Mensa

Diese Grafik soll darstellen um wieviel Uhr am meisten los ist in der Mensa. Hierf체r wurde jede halbe Stunde eine 1-min체tige Tonaufnahme gemacht und daraufhin auf ihre Lautst채rke hin analysiert.

10:30

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Topf

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Processing von Sebastian Kรถnig Kontakt: s.koenig@abk-stuttgart.de

Processing von Sebastian Kรถnig Kontakt: mail@sebastiankoenig.sk

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Sound in der Mensa

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Processing von Christopher Heller Kontakt: christopher.heller@heller.tv

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Trinken 78 82

Die Party: Aufbau Die Party: Chronologisch


V

Die Party: Aufbau

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11 1200 1 DJ‘S

LUFTBALLONS

ÜBERRASCHUNGSSACK

240 700

ORGANISATOREN

60 1

BIERKÄSTEN

300

HOT DOGS

KABELBINDER

RETTUNGSDECKEN

EIMER KETCHUP

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Die Party: Chronologisch

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21:00

22:30

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00:30

01:00

02:30

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21:30

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00:00

01:30

02:00

04:00 (sorry)

05:00

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Sonstiges 86 94

Friedemann Flöther Debütausstellung Eichhörnchen im Werkstattbau


VI

Friedemann Flรถther

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(...) Das gewaltsame Aufeinandertreffen von äußerer Ordnung und kritischer Aussage spielt auch in Flöthers abstrakteren Werken eine wichtige Rolle. Die aus 42 „echten“ Sheriff-Sternen bestehende Wandarbeit I Shot (2009) überrascht zunächst durch ihre strenge ästhetische Ordnung. Dieser Eindruck wird allerdings gebrochen, sobald wir feststellen, dass jeder Stern an unterschiedlicher Stelle ein Einschussloch aufweist. So verliert das Symbol staatlicher Gewalt, das automatisch jedem Macht verleiht, der es sich ansteckt, als Ordnungsprinzip seine Kraft, sobald es von einer Kugel getroffen wird. (...) Zitate aus dem Text „Rich Punks – A Reality Tour“ von Dr. Andrea Jahn.

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(...) So begegnen wir Superman und Batman als Helden und Projektionen einer Fantasiewelt, in der Gut und Böse noch ihren festen Platz haben. In der Ausführung von Friedemann Flöther sind sie jedoch im Kleinformat dargestellt und scheinen sich nicht mehr in ihre bisherige Rolle zu fügen. Der Kuss (2008) heißt diese Arbeit, die sich natürlich auf kunsthistorische Ikonen, wie Auguste Rodins marmornes Liebespaar bezieht. Als Inbegriff der körperlichen Liebe zwischen Mann und Frau wird dieses Motiv übertragen auf zwei Comic-Figuren, die in ihrer ursprünglichen Funktion nichts weniger als die Retter des patriarchalen Systems repräsentieren. Doch hier zeigen die muskelbepackten, im klassischen Bronzeguss ausgeführten Fantasie-Männer mit ihrem Kuss eine zarte und innige Berührung, die ihre harte, scheinbar unangreifbare Maskulinität Lügen straft. Sie verkörpern Männlichkeit im Extrem. Umso wirkungsvoller ist es, wenn der Künstler sie als Liebespaar in Szene setzt. Männliche Identität erweist sich damit als nichts anderes, als eine flüchtige Konstruktion.

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Die christliche und profane Ikonografie steckt voller Projektionen dieser Art. Und nicht erst die Fantasy-Helden unserer Zeit, auch Fabelwesen übernahmen seit jeher die Aufgabe, das Andere zu verkörpern, um auf diese Weise ideale oder ver teufelte Eigenschaften vom menschlichen Körper abzukoppeln.

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Das Bei seiner Debütausstellung an der Stuttgarter Kunstakademie präsentierte Friedemann Flöther ein Einhorn (2009) als lebensgroßes, porzellanweißes Kitschtier, das sich jedoch in ganz untypischer Weise gebärdet. Während es der Legende nach die Friedfertigkeit selbst darstellt, stößt es hier in einer wilden Geste sein Horn in die Wand. Es fällt damit aus seiner Rolle und steht als Idealfigur nur noch bedingt zur Verfügung. Da sich das Fabelwesen auf die Wand eines Ausstellungsraums stürzt, äußert sich seine Aggression gegen den Kunstkontext, in dem es schließlich steckenbleibt. Seine aufwallende Mähne und sein dynamisch geschwungener Schweif suggerieren zwar Temperament und Leidenschaft, doch spricht sein Ausdruck eine ganz andere Sprache. Die Augen blicken sanft, es gibt keine geblähten Nüstern und keinerlei Wildheit in diesem Einhorngesicht. Der wilde Stoß entpuppt sich als Verzweiflungstat, die letztlich zum Scheitern führt. Das Einhorn kann nicht aus seiner Haut.

91


(...) Ein weiteres Werk, in dem Flöther konkret auf die künstlerische Identität Bezug nimmt, ist Carve! (2009). Die Aufforderung steht eingemeißelt in die Wand des Ausstellungsraums – Meißle! Behaue Deinen Stein! Dieser Appell scheint zunächst zu Flöther als ehemaligem Steinmetz und zu einer Kunst zu passen, die sich vor allem plastischer Mittel bedient. Zugleich erweist sie sich als vergebliche und überkommene Mahnung angesichts einer künstlerischen Praxis, die sich kritisch und ironisch mit kunsthistorischen Konventionen auseinandersetzt. Nicht zufällig handelt es sich bei dem Schriftzug um eine Typografie, die etwas ausschweifend Antiquiertes an sich hat und gerne für Tätowierungen benutzt wird, die dazu dienen eine Gruppenzugehörigkeit zu unterstreichen. Hier fungiert sie als Persiflage – so, als garantiere sie eine Identität als Bildhauer, die der Konzeptkünstler Flöther schon längst hinter sich gelassen hat. (...)

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Woher nimmst du deine Inspiration? Es gibt

tionen über seine Arbeit möchte. Die Reaktionen

ständig Ideenansätze, hervorgerufen durch

auf die Ausstellung waren durchweg positiv. Wenn

Beobachtungen oder Eindrücke, die ich mit mir

man sich die Reaktionen der Akademiestudenten

herumtrage. In seltenen, unvorhergesehenen

anschaut, war zu bemerken, dass vor allem die De-

Momenten, wenn sozusagen das fehlende Puz-

signstudenten mehr als angetan waren. Mir wurde

zleteil hinzukommt, fügen sich die Teile zu ei-

gesagt, die Ausstellung war sehr „Designaffin“.

nem Ganzen. Die Idee ist geboren. Diese kommt

Deine Arbeit ist technisch sehr ausgearbeitet,

dann, um ein einfaches Bild zu verwenden, in

präzise und erinnert an das Kunsthandwerk von

den Ideenkeller. Jetzt entscheidet sich, oft über

früher. Woher hast du diese Detailverliebtheit?

einen längeren Zeitraum hinweg, ob die Idee

Ich arbeite die Arbeiten so präzise aus, weil ich es

als Arbeit wirklich tragen würde oder nicht.

kann! Nein, Spaß beiseite. Der Vorteil einer hand-

Kriterien dafür sind, ob ich die nicht vergesse,

werklichen Vorbildung, ist es, dass man Vorhaben

ob sie mich immer wieder aufs neue anspricht

und Projekte ohne große Hilfe von außen durch-

und ob sie in enger Verbindung zu mir und mei-

führen und umsetzen kann. Wenn man das Meiste

ner Persönlichkeit steht. Sind die Kriterien er-

selber macht, sind die Kosten gering. Müsste man

füllt, wird die Arbeit realisiert. Wer sind deine

fertigen lassen, wären größere Arbeiten in der

Vorbilder? Ich nehme an, du meinst, ob es Kün-

Herstellung unbezahlbar und daher nicht durch-

stlerpersönlichkeiten gibt, die ich als Vorbilder

führbar. Außerdem sind für meine Werke Präzision

bezeichnen würde. Ich habe keine konkreten

und Genauigkeit unabdingbar. Die Tapetenraketen

Vorbilder. Eher sind es einzelne Arbeiten, die

sind dafür ein gutes Beispiel. Sie funktionieren

mich ansprechen bzw. beeindrucken und sich

als Arbeit erst durch ihre perfekte Ausarbeitung.

in meinem Bewusstsein festsetzen. Das passiert

Wolltest du nicht mal Grafikdesign studieren?

auf einer sehr intuitiven Ebene. Dabei stellt man

Wieso dann doch nicht? Ich habe tatsächlich mal

auch immer wieder fest, dass es andere Kün-

mit dem Gedanken gespielt, Grafikdesign zu stud-

stler gibt, die sich mit ähnlichen Themen und

ieren. Ich habe während der Schulzeit immer wie-

Fragestellungen beschäftigen. Du studierst an

der Plakate, Flyer und CD-Cover entworfen. Es war

der Akademie? Was bekommst du von ihr mit?

dieser „schwarze Filzschreiber-plus-ausgeschnit-

Ich habe an der Akademie studiert und 2007

tene-und-kopierte-Bilder-und-Buchstaben-Stil“.

meinen Abschluss gemacht. Während meines

Dem man jetzt wohl die Bezeichnung „old school“

Studiums waren die Bildhauer in erster Linie

verpassen würde. Nach dem Abitur habe ich mich

unter sich. Es gab verschiedene kleinere Grup-

mit einer kleinen Mappe für ein Praktikum in einem

pen in verschiedenen Zusammensetzungen, in

Grafikbüro beworben. Die wollten mich aber nicht

denen ich mich bewegt habe. Der Kontakt zu an-

haben. Das hat mich ziemlich entmutigt. So endete

deren Studiengängen war eher sporadisch. Es

meine Grafikerlaufbahn, bevor sie richtig angefan-

gab immer wieder Bemühungen, durch gemein-

gen hatte. Was passiert als nächstes? Ich werde

same Projekte mit anderen Studiengängen die

mich für Stipendien und Ausschreibungen bewer-

Fächerübergreifende Arbeit voranzutreiben. So

ben. Während der Debütausstellung habe ich ver-

haben wir beispielsweise eine Aktion mit Archi-

schiedene Kontakte geknüpft. Diese und andere

tekten oder ein Symposium mit Malern durch-

werde ich pflegen und hoffen, dass sich daraus

geführt. Aber die Kontakte gingen nie über diese

neue Herausforderungen ergeben werden.

Katharina Fritsch

Michael Sailstorfer

Erwin Wurm

Projekte hinaus. Interessanterweise habe ich jetzt, während meiner Ausstellung an der Aka,

Vielen Dank, Friedemann!

mehr Designstudenten als während meiner ganzen Studienzeit kennengelernt. Unter anderem auch dich. Wie war es für dich die Debütausstellung zu gewinnen und wie waren die Reaktionen auf deine Werke? Ich habe mich unglaublich über die Zusage für die Debütausstellung gefreut. Es werden jedes Jahr 3-4 Studenten für diese Ausstellungsreihe ausgewählt. Es ist eine schöne Möglichkeit, sich mit einer Einzelausstellung zu präsentieren. Außerdem bekommt man die finanziellen Mittel, einen Werkkatalog aufzulegen. Einen Katalog zu haben, ist immens wichtig. Mit diesem Buch kann man „hausieren“ gehen und hat immer etwas zur Hand, wann immer jemand Informa-

93


VI

Eichhรถrnchen in der Akademie

94



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Nacht 100 112

Die Akademie bei Nacht mit dem Nachwort von Nico Zupfer Impressum

Diese Fotoreihe entstand aus dem Interesse heraus, einen Blickwinkel der Akademie zu zeigen den bestimmt noch nicht alle gesehen haben, der einem aber vertraut sein sollte wenn man kurz vor einer wichtigen Abgabe steht: die Akademie bei Nacht.


100


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Es ist Januar. Der Himmel ist rot. Bildbearbeitung? Keinesfalls. Wenn man es nicht gesehen hat ist es auch tats채chlich schwierig sich vorzustellen, dass um 3 Uhr Nachts der


Himmel rot sein soll. Sobald es aber auf dem Killesberg schneit, und dieser Schnee tatsächlich liegenbleiben sollte, reflektiert der Schnee die rötlich-gelbe Straßenbeleuchtung.


Zwei Uhr morgens. Ein weiteres Projekt abgeschlossen. Zwei neue schließen sofort die entstandene Lücke, die eigentlich für einen Textbeitrag vorgesehen war. Egal. Das Schlafpensum lässt sich sicherlich auch noch auf fünf Stunden reduzieren. Schlafen kann man, wenn man tot ist, um irgendeinen Künstler zu zitieren. Wer war das noch? Stift zücken, Position 457 in der Interessenliste notieren. Augen fallen zu. Weiterdenken. Langsamer, aber stetig fließend. Fragen erscheinen an der Bewusstseinsoberfläche: Woher kommt das Interesse? Woher die Motivation? Woher die Energie? Woher kommt der Ehrgeiz, alles selbst zu erreichen? Möglichst autonom zu denken und zu handeln? Woher die Arroganz gegenüber solchen, die es einfacher hatten und es sich immer einfach machen? Woher der Wille zu übermäßiger Disziplin und selbstausbeuterischem Handeln? Wieviel Schlaf ist absolutes Minimum? Wieviel gesund? Ist Koffein ein adäquater Ersatz für Schlaf? Kann man sich als Privatperson löschen? Warum nicht? Ist der Begriff Privatleben für einen Gestalter ohnehin bedeutungslos? Wie lässt sich Zeit so strukturieren, dass keine Minute vergeudet wird? Kann man Arbeitsprozesse immer noch weiter optimieren? Warum verpufft so viel Energie? Könnte man die nicht auch noch nutzen? Kann man sich 15 Stunden am Tag konzentrieren? Warum muss man essen? Warum schlafen? Sieben Uhr. Aufwachen. Aufstehen. Morgensport. Kalt duschen. Die Anwort wissen: Geschlossene Systeme. Investierte Energie fliesst zurück. Es geht nichts verloren. Außer: Gleichgewichtsstörung. Schlafdefizit. Nahrungsmangel. Wassernot. Stift zücken: Text beginnen. 104

Zwei Uhr morgens. Ein weiteres Projekt abgeschlossen. Drei neue schließen sofort die entstandene Lücke, die eigentlich für eine Illustrtion vorgesehen war. Egal. Das Schlafpensum lässt sich sicherlich auch noch auf vier Stunden reduzieren. Schlafen kann man, wenn man tot ist, um irgendeinen Künstler zu zitieren. Wer war das





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Schrift Vitesse Vitesse Sans Dank an Gerwin Schmidt Sebastian König Tim Jüdemann Friedemann Flöther Michael Frank Martin Lutz Marina Gärtner Stefanie Manthey Nicolas Zupfer Christopher Heller Das Mensa Personal Das Aka-Kino Team Benedikt Wanner Wolfgang Weinmann

Am Weißenhof 1

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320 mm

7

245 mm

253 Tage

Gestaltung Felix Koutchinski © 2010


120g/m2

10

5 pt

300g/m2

139

856 pt

Steifbroschur

73

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