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PASSAGES À PARIS
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Ein Großteil der Passagen von Paris entstanden im 19. Jahrhundert. Da die Straßen nicht befestigt waren, machten Regen und Schlamm das Einkaufen für wohlhabende und elegante Menschen zu einem schwierigen Unterfangen. Man wollte gesehen und bewundert werden, ohne sich schmutzig zu machen. Die Arkaden in Paris entstanden, indem Durchgänge zwischen Gebäuden in der Innenstadt mit Glasfenstern überdacht wurden. Einkaufen und Flanieren wurde damit wetterunabhängig.
Bis zum Jahr 1860 entstanden mehr als 180 Passagen, die eine Vorgängerrolle für moderne Einkaufszentren übernahmen. Bis heute haben sich ungefähr 20 der überdachten Passagen erhalten. Ein Besuch der Passagen bietet die ideale Gelegenheit, den besonderen Charme der Pariser Flaneur-Zeiten zu erleben.
Foto: Passage Jouffroy (Felipe Castro auf Unsplash). ★ goo.gl/maps/uCEYcthbgE4Jp6u79 mit dem ÖBB nightjet nach Paris 88
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Passage des Deux-Pavillons
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6, rue de Beaujolais / 5, rue des Petits-Champs
Länge: 33 m
Die „Passage des Deux-Pavillons“ wurde 1820 im Erdgeschoss eines Gebäudes aus dem 17. Jahrhundert eröffnet. Diese Passage verbindet die Gärten des Palais-Royal mit den Passagen Colbert und Vivienne. Der Name stammt von den beiden Pavillons, zwischen denen der Eingang in der Rue de Beaujoulais 6 ist. Es handelt sich um die kleinste überdachte Passage der Stadt. Ursprünglich war der Durchgang relativ gerade. 1826 kaufte der Besitzer der Galerie Vivienne den Durchgang und ließ ihn so verändern, dass Besucher beim Verlassen der Passage einen direkten Blick auf seine Galerie hatten.
Galerie Véro-Dodat
19, rue Jean-Jacques-Rousseau / 2, rue du Bouloi
Länge: 80 m
Die Galerie Véro-Dodat liegt in der Nähe des Louvre-Museums und steht seit 1965 als historisches Denkmal unter Denkmalschutz. Mit seinem wundervollen Marmorboden, der aus schwarzen und weißen Kacheln besteht, verleiht er der Galerie Tiefe. Ein beeindruckendes Glasdach sowie Gravuren zieren die Decke.
Seit ihrer Gründung im Jahr 1826 beherbergt die Galerie viele exquisite Geschäfte, darunter Dekoration, Möbel, Kunst und Schuhe. Hier kann man alles erstehen, was das Herz begehrt – solange das Budget dies erlaubt!
Passage Bourg-l’Abbé
120, Rue Saint-Denis – 3, Rue de Palestro
Länge; 47 m mit dem ÖBB nightjet nach Paris 89
Die Passage Bourg-l’Abbé wurde 1828 errichtet und erhielt ihren Namen von einem Kloster in der Nähe. Sie ist relativ kurz, jedoch äußerst praktisch, da sie unmittelbar mit der wunderschönen Passage du Grand-Cerf verbunden ist.
In der Passage du Bourg-l’Abbé sind überwiegend Kunsthandwerksbetriebe ansässig, zum Beispiel Druckereien, Schreinereien, Dekorateure und Polsterer. Es gibt aber auch ein kleines Café am Übergang zur Passage du Grand-Cerf.
Passage du Caire
33, rue d’Alexandrie / 2, place du Caire / 237-239, rue Saint-Denis / 14, 34 and 44 rue du Caire
Länge: 360 m
Die Passage du Caire ist die älteste, längste und engste überdachte Passage in Paris. Sie liegt im Herzen des Viertels Sentier, der traditionellen Heimat der Textilhersteller im 2. Arrondissement.
Eröffnet wurde „der Weg nach Kairo“ Ende 1798 anlässlich des napoleonischen Feldzugs in Ägypten. Der Einfluss des Landes am Nil macht die Passage einzigartig. Inzwischen wird sie hauptsächlich von Großhändlern, Stoffmachern und Schaufensterpuppen genutzt und befindet sich im Sentier. Von der Passage du Caire zweigen auch die Galerie Saint-Denis und die Galerie Sainte-Foy ab.
Passage Choiseul
40, rue des Petits-Champs / 23, rue Saint-Augustin
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Mit einer Länge von 190 Metern ist die Passage Choiseul die längste gerade Passage in Paris. Die Passage du Caire ist zwar insgesamt länger, aber verzweigt angelegt.
Seit ihrer Eröffnung im Jahr 1827 hat sie an Pracht verloren. Obwohl 1970 der berühmte Couturier Kenzo einen Laden in ihr eröffnete (der mittlerweile an die Place des Victoires verlegt wurde), hat die Passage Choiseul ihren früheren Glanz nie wieder erlangt. Heute finden die Besucher Restaurants, Boutiquen, Bücherläden, Juweliere, Kunstgallerien und Fríseure.
Länge: 190 m
Passagen von Paris
Google Maps mit einer Übersicht der Pariser Passagen
• go-there.org/Passages
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Galerie Colbert
6, Rue des Petits-Champs / 2, Rue Vivienne
Länge: 83 m mit dem ÖBB nightjet nach Paris 91
Die Galerie Colbert ist eine atemberaubende Konkurrenz für die Galerie Vivienne als prächtigste Galerie in Paris. Sie hat eine fantastische Rotunde, die von einer Glaskuppel gekrönt wird, in deren Zentrum eine Eurydike-Statue steht. Dieses wunderschöne Gebäude wurde von der Bibliothèque Nationale de France erworben und beherbergt heute mehrere Institute, darunter das zur Kunstgeschichte und zum nationalen Erbe, zusammen mit Forschungslaboren und Schulen aus dem Bereich der Kunstgeschichte. Die vorzügliche Brasserie „Le Grand Colbert“ im Art Nouveau-Stil befindet sich am Eingang der Galerie in der Rue Vivienne.
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Galerie Feydeau
10, Rue Saint-Marc / 8, Galerie des Varietés
Länge: 60 m
Passage du Grand-Cerf
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145, rue Saint-Denis / 10, rue Dussoubs
Länge: 117 m
Passage du Grand Cerf
Foto: David Pendery mit dem ÖBB nightjet nach Paris
92
Galerie Montmartre
151, Rue Montmartre / 25, Passage des Panorama
Länge: 70 m
Passage des Panoramas
10, rue Saint-Marc / 11, boulevard Montmartre
Länge: 133 m
Die Galerie Montmartre besteht seit 1834. Sie bildet einen „Seiteneingang“ zur Passage des Pannden sich Geschäfte, Cafés und kleine Restaurants unterschiedlicher Art. ndet sich in der Rue Montmartre in der Nähe einer Bushaltestelle.
Die Passage des Panoramas wurde 1799 gebaut. Sie war die erste mit Überdachung und entwickelte sich zur bekanntesten Passage von Paris. Viele Geschäfte bieten heute Postkarten, Münzen, alte Fotos, Bücher und Kuriositäten an. Für das leibliche Wohl sorgen die vielen Cafés und Restaurants.
Die folgenden Galerien sind wie in einem Labyrinth zusammengeschlossen: Galerie Montmartre, Galerie des Variétés, Galerie Feydeau und Galerie SaintMarc.
PASSAGE DES PANORAMAS
Passage des Panoramas
Google Maps von Passage des Panoramas
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★ go-there.org/Pass_Panoramas mit dem ÖBB nightjet nach Paris 93
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GALERIE FEYDEAU
GALERIE SAINT-MARC
GALERIE DES VARIÉTÉS
GALERIE MONTMARTRE
Passage du Ponceau
119, Boulevard de Sébastopol / 212, rue Saint-Denis
Länge: 92 m
Dieser Ort verdankt seinen Namen der Nähe zur Rue du Ponceau, dessen Name von einer kleinen Brücke abgeleitet ist, einem „Ponceau“ oder „Poncel“, der in der Nähe der Rue Saint-Denis über einem abgedeckten Abwasserkanal aus dem Jahr 1605 errichtet wurde.
1826 wurde die Passage eröffnet und 1854 gekürzt, als der Boulevard Sébastopol entstand. Dies führte zum Verlust vieler architektonischer Merkmale und die Passage wurde ein Ort, an dem Lagerhäuser für Bekleidungsmarken aus dem Sentier untergebracht wurden.
Passage des Princes
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5, boulevard des Italiens / 97-99, rue de Richelieu
Länge: 80 m
Die Prinzenpassage ist ein kleines, überdachtes Gebäude im 2. Arrondissement von Paris, das zur Zeit von Baron Haussmann gebaut wurde. Das schöne Glasdach ist auf blühenden Metallbögen errichtet, die Arabesken formen; die schmücken
Le Passage des Princes
Foto: Moonik
Galerie Saint-Marc
8, Rue Saint-Marc / 23, Galerie des Variétés
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Länge: 60 m
Passage Sainte-Anne
59, rue Sainte-Anne / 52, passage Choiseul
Länge: 47 m
Eine kleine Galerie in der Nähe der Rue SaintMarc. Ihren Namen erhielt sich vom heiligen Markus. Die Galerie ist ein „Seitenarm“ der Galerie des Variétés. Die Passage Sainte-Anne wurde 1829 auf dem Gelände des ehemaligen Klosters der Gemeinde Nouvelles Catholiques eröffnet, unmittelbar nach der Inbetriebnahme der Passage Choiseul. 1974 wurde sie gemeinsam mit der Passage Choiseul 2 als Denkmal geschützt.
Der Name entstand dadurch, dass die Passage einen Eingang an der Rue Sainte-Anne hat. Anna von Österreich war Königin von Frankreich und Gemahlin Ludwigs XIII. Die Passage beginnt in der Rue SainteAnne und mündet in die Passage Choiseul. Im Moment ist die Passage Sainte-Anne allerdings geschlossen.
Galerie des Variétés
38, Rue Vivienne / 28, Galerie Saint-Marc
Länge: 53 m
Der Name kommt von der Nähe zum Varietétheater. In der Galerie befindet sich das spektakuläre
Galerie Vivienne
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4, rue des Petits-Champs / 6, rue Vivienne / 5, rue de la Banque
Länge: 176 m
Wenn man die Galerie Vienna betritt, fallen sofort der prunkvolle neoklassizistische Stil und die pompejanischen Malereien auf. Das gewaltige Glasdach verhilft der Galerie zu einem hellen Ambiente. Die bunten Mosaikböden und die zahlreichen Gemälde und Skulpturen werden optimal beleuchtet.
Seit ihrer Gründung im Jahr 1823 beherbergt die Galerie luxuriöse Boutiquen, Cafés und Antiquariaten. Ihr Ruhm stützte sich vor allem auf die Ansiedlung zahlreicher nobler Marken. Jean-Paul Gaultier wohnte einige Zeit in der Galerie Vivienne.
Die Galerie Vivienne zählt auf jeden Fall zu den beeindruckendsten Passagen der Stadt.
Der Passage Molière ist eine teilweise überdachte Passage
Passage Molière
82, rue Quincampoix / 157, rue Saint-Martin
Länge: 46 m im Westen des 3. Arrondissement befindet. Der Boden ist gepflastert und leicht abfallend, dadurch bildet sich bei Regen ein Bach in der Mitte des Weges. Die Nummerierung der Gebäude folgt nicht dem üblichen Pariser Stil (gerade Zahlen auf einer Seite und ungerade auf der anderen).
Die Passage erhielt ihren Namen, da sie nahe beim ehemaligen Molière-Theater liegt. Das Theater selbst wurde nach dem berühmten Autor und Schauspieler Molière benannt. Während der Revolution wurde sie als „Passage der Sans-Culottes“ und „Passage der Nourrices“ bezeichnet.
Passage Vendôme
16, rue Béranger / 1, place de la République
Länge: 57 m
Die offizielle Beschreibung der Passage lautet wie folgt: „Die Passage Vendôme führt in die Rue de Vendôme und öffnet sich zu den Nebengebäuden des Tempels. Die Straße erhielt ihren Namen im Gedenken und zu Ehren des Herzogs Philippe de Vendôme, der Großprior des Krankenhauspriorats des Tempelordens. Die Rue de Vendôme wurde an dem Tag eröffnet, an dem Herzog Philippe de Vendôme den Titel des Großprioriers des Ordens des heiligen Johannes von Jerusalem, dem Nachfolger der Templer, erhielt.“ mit dem ÖBB nightjet nach Paris 96
Cour du Commerce Saint-André
59, rue Saint-André-des-Arts / 21, rue de l’AncienneComédie und 130, boulevard Saint-Germain
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Länge: 120 m
Cité Berryer
25, rue Royale / 24, rue Boissy-d’Anglas
Länge: 95 m
Galerie de la Madeleine
9, place de la Madeleine / 30, rue Boissy-d’Anglas
Länge: 53 m mit dem ÖBB nightjet nach Paris 97
Dieser „Handelshof“ entstand bereits im Jahr 1730. Hier standen Arkaden, unter denen das „Palm-Spiel“ gespielt. Bei diesem Spiel handelt es sich um den Vorläufer des heutigen Tennis. Hier wurde das „kurze Spiel“ in einem Raum gespielt. Hinter einigen Geschäften findet man heute noch Spuren dieser Sportanlage.
Die Passage trägt ihren Namen zu Ehren des Anwalts Pierre-Nicolas Berryer (le père / senior). Zu Ehren seines Sohns wurde die Rue Berryer benannt. Die Cité Berryer wurde 1723 als „passage du marché d’Aguesseau“ gegründet und dann 1745 umgetauft und neu gestaltet. Die Cité Berryer trägt auch den Namen „le Village Royal“, und hier findet man viele noble Boutiquen.
Die Galerie de la Madeleine wurde 1840 von Théodore Charpentier geplant und 1846 eröffnet. Sie befindet sich nahe der Kirche und dem Place de la Madeleine. Ursprünglich beherbergte sie viele kleinere Geschäfte und Kunsthandwerker. Heute sind exklusive Luxusläden in die Passage eingezogen.
Passage Puteaux
28, rue Pasquier / 31, rue de l’Arcade
Länge: 29 m
Passage du Havre
109 rue Saint-Lazare / 69 Rue de Caumartin
Länge: 115 m
Passage Jouffroy
10-12, boulevard Montmartre / 9, rue de la GrangeBatelière
Länge:140 m
Passage Jouffroy
Foto: Nina Alding Thune
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Passage Verdeau
6, rue de la Grange-Batelière / 31, rue du FaubourgMontmartre
Länge: 75 m
Die Passage Verdeau trägt seit 1846 ihren heutigen Namen. Die Passage wurde von der Société du Passage Jouffroy als Erweiterung der Passagen Jouffroy und des Panoramas geschaffen. Trotz der Verbindung zu ihren „Geschwisterpassagen“ wurde diese
Passage lange Zeit vernachlässigt. Durch das beeindruckende glänzende Glasdach und dem klaren neoklassizistischen Design ist die Passage Verdeau lichtdurchflutet. Nach der Eröffnung des Hotels Drouot lockte sie viele Antiquitätenhändler an, die hier ihren Wohnsitz gewählt haben. Sie ist auch ein Treffpunkt für Sammler alter Bücher und antiker Postkarten.
Passage Brady
43, rue du Faubourg-Saint-Martin / 46, rue du Faubourg-Saint-Denis
Länge: 216 m
Die Passage Brady, welche 1828 gebaut wurde und eine der wenigen Passagen von Paris ist, die aus zwei Teilen besteht (sie wird durch den Boulevard de Strasbourg getrennt), ist als „Little India“ bekannt. Eine Einladung zu einer visuellen, sensorischen und aromatischen Reise, denn sie beherbergt zahlreiche indo-pakistanische Läden und Geschäfte aus Mauritius und Réunion. Dies ist der perfekte Ort, um exotische Produkte zu kaufen und farbenfrohe Kostüme auszuleihen, während man die leckeren und würzigen Speisen probiert. Zugänge zu dieser bunt geschmückten Welt gibt es am Boulevard de Strasbourg 22 oder 33 und an der Rue du Faubourg Saint-Martin 43 (zum offenen Teil).
Passage du Prado
18, Boulevard Saint Denis / 12, rue du Faubourg-SaintDenis
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Länge: 120 m mit dem ÖBB nightjet nach Paris 99
Die Passage du Prado ist ein Viertel, welches sowohl Wohn- als auch Geschäftsgebäude beherbergt. Die Passage genießt leider nicht den besten Ruf, und zwar aufgrund vieler kleiner Unternehmen, deren Lärm und Unordnung die Bewohner stören. Der teilweise desolate Zustand vermittelt auch ein Gefühl von Unsicherheit.
Im Jahr 2014 haben die Anwohner des Viertels eine Organisation gegründet mit dem Ziel, das Image der Passage du Prado zu verbessern.