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Zocken
Gestalten
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Daten Zahlen Fakten
Glaubensfragen
Ein Gespräch unter Freunden
Kunst findet Stadt
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Die Währung in den Häuserschluchten
Pacman und seine Freunde
Ruhrgestalten
Urbane Künste Ruhr
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Wenn einen die Realität mit dem Hammer trifft
Du hast die Wahl
Traumgebiet
Das Universum besteht aus Musik
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Brainopoly
Fahrrad-Theo
Eine Ballerina gefangen im Körper eines LKW-Fahrers
Pott im Exil
17 Spielsucht
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112 Spielkinder
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Orte
Tipps
Spiele
Ahoi
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Schöne Orte
Audiovisuelle Kostproben
Kreuzworträtsel
Abonniere Ruhrgestalten
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124
46
140
Spielhallen
Schöne Tage
Pfusch am Bild
Ein Quantum Affe
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Frühshoppen
Der Super-DuperHampelmann
Impressum
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ZOCKEN
TE X T J ö rg M e i e r
IL LU ST R AT IO N Ro m a n K l o nek
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Die Währung in den Häuserschluchten Die Zeit, in der ich unbeschwert gelebt habe, ist lange vorbei. Aber was war das für ein fantastisches Gefühl, in der größten Not zu Mutter oder Vater laufen zu können? Und wenn diese das Unheil selbst darstellten, den Luxus von Oma und Opa zu haben? Ich kümmerte mich nicht um Altersvorsorge, Finanzen, Politik, nicht mal um Mode oder Geheimratsecken. Mein größtes Problem als Kind war es, mit wenig Aufwand ein ausgewogenes Maß zwischen „Es-richtig-knallen-lassen“ und „Schutz-und-Liebe-erfahren“ hinzubekommen.
Und damit die Erde sich auch weiter um mich dreht, das Ganze so lang wie möglich. Ich weiß nicht, ob ich als Kind wirklich derart veranlagt war, aber ich bin mir sicher, nichts von Unbeschwertheit gewusst zu haben. Das Gefühl kann ich heute jedoch schmerzvoll nachvollziehen. Die Unbeschwertheit verließ mich, sobald das Geld in mein Leben trat. Taschengeld. Das lag wohl an dem mir zugemuteten Maß an Vertrauen und Selbstständigkeit, nach dem ich auch schrie. Taschengeld! Wow. Ich habe keine Vorstellung mehr von einer genauen Summe, aber ich weiß, dass ich etwas mehr bekam als Andi und etwas weniger als Ute. Mittelschicht also. Wie immer. Zeitlich bewege ich mich sechs Jahre vor „Die Farbe des Geldes“ und etwa vier Jahre nach „Der Clou“, aber lange vor „Ocean’s Eleven“. Örtlich befinde ich mich in DortmundWickede, genauer gesagt im Hinterhof eines sozialen Wohnungsbaukomplexes aus den 60er Jahren. Ich sitze im klammfeuchten, grauen Sand unseres Sandkastens, neben Rostwippe und Looping-Schaukel.
Meine ersten Einsätze beim Zocken waren Fußballkarten, die „geschnibbelt“ wurden oder Knicker. Murmeln hat die Oma immer dazu gesagt. Beim „Schnibbeln“ wurden hochwertige Karten als Trophäe an die Hauswand gestellt. Um diese zu gewinnen musste man zwischen Zeige- und Mittelfinger andere Karten „dagegenschnibbeln“, damit sie umfielen und in den eigenen Besitz übergingen, ansonsten verlor man seinen Einsatz an den Trophäenaufsteller.
Man konnte mehren, was man hatte, sprich mit ‘ner „Faust Karten“ heimgehen, oder eben mit ‘nem leeren Lederbeutel. Ich liebte das Zocken, besonders ab dem Moment, in dem ich nicht mehr nur um Kinkerlitzchen spielte, sondern direkt Knete beim „Schangeln“ machen konnte. „Schangeln“ war ein spätes Schlüsselerlebnis und mein erstes Beschaffungsgeld für die nächste heranwachsende Leidenschaft, die Musik.
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oben links: Carsten Fischer wohnt
in M端lheim an der Ruhr und ist
Weltmeister im Hockey; fotografiert von Philipp Krause
oben rechts: Puveethira
Thurairasasingam im Sari, dem
klassischen Wickelgewand aus ihrer Heimat; fotografiert von Annika Schermbeck
unten rechts: Martin Fromme
aus Wanne-Eickel ist Komiker,
Schauspieler, Moderator und Autor; fotografiert von Heide Prange 30
GESTALTEN
R UH R G E STA LT E N
oben links: Die verdiente Pulle Bier nach der Maloche;
fotografiert von Niclas Havart
oben rechts: Thomas Mann ist Veranstalter aus Dortmund und bloggt auf wohlwill.me; fotografiert von Phil Struck
Mitte rechts: Student Sascha Jörres aus Duisburg, 26 Jahre, arbeitet bei Studio 47 und legt auf; fotografiert von Marvin Böhm
unten rechts: “Das Ruhrgebiet ist meine Lieblingsstadt
mit mindestens 100 spannenden Quartieren und viel Raum zur Gestaltung: Also raus auf die Straße und urbane Oasen gründen,“ sagt Svenja Noltemeyer; fotografiert von Cathrin Höhn
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RG 7
I N TER V I E W J a n W i l m s & Ra f a e l A r l e t
DJ Larse Seit 13 Jahren legt Larse jeden Freitagabend bei 1LIVE Klubbing auf, veröffentlicht Tracks weltweit auf den coolsten Labels und spielt in London, Manchester und New York. Ruhrgestalten traf den 37-jährigen Dortmunder im Kreuzviertel zum Gespräch über Musik, DJ-Jet-Set und Autos. Warum bist du derzeit im Ausland so gefragt? Hören die in London 1LIVE online? Oder liegt es an deinen Tracks, die sogar Pete Tong auf BBC in der bekanntesten englischen Dancemusik-Sendung spielt?
Larse: Mau5trap, das Label von Deadmau5, ist über einen Mix auf mich gekommen, den
ich für Candi Station für das Label Defected gemacht habe. Als die Anfrage kam, wollte
ich mich aber auf eigene Sachen konzentrie-
ren und keine Remixe mehr machen. Deshalb habe ich erst einmal abgelehnt. Später habe ich das Label doch noch gebeten, mir mal
die Spuren zu schicken, da ich es einfach mal ausprobieren wollte. Nach drei Tagen war
der Mix fertig. Da sagten die nur: Geil! Danke! Und dass ich jetzt nicht mehr ablehnen
könne. In Amerika ist der Remix jetzt veröf-
fentlicht worden und läuft schon ganz gut. Im Januar folgen dann Deutschland und der Rest der Welt.
Larse: In London schaltet man 1LIVE
Bist Du nun endgültig im DJJet-Set angekommen und lebst fortan nur noch aus dem Koffer, so wie Paul Kalkbrenner?
ich bei irgendeinem Piratensender bin.
Stunden am Tag zehn im Flugzeug zu ver-
weniger ein. Dort denken die Leute, dass
Larse: Das Reisen macht Spaß, aber von 24
Dabei ist der WDR ja der größte Sender in
bringen, darauf habe ich keinen Bock. Ich
Deutschland. Mein Bekanntheitsgrad im
Ausland ist alleine auf meine Produktionen zurückzuführen, weil dort die Songs gut liefen.
Deine aktuellste Platte ist ein Remix für den Hit „Love is all I got“ von Feed Me & Crystal Fighters produziert. In Auftrag gegeben wurde er vom Label des Mega-DJs Deadmau5. Das ist ja nicht ganz ohne. Wie läuft so was ab?
muss nicht jeden Tag woanders sein. Dafür
mag ich Dortmund zu gerne. Ich freue mich, wenn ich nach Hause komme: Mittagessen
im Kreuzviertel, abends auf ein Bier raus und Fußball gucken, das ist super.
Was ist Dir wichtiger: die Musik oder der DJ-Lifestyle? Larse: Das geht natürlich Hand in Hand.
Aber meine richtig wilden Zeiten sind vorbei. Ich habe Lust auf Ausgeschlafensein, gerade wenn ich viel unterwegs bin. Ich bin ja auch nicht mehr der Jüngste.
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F OTO S a b r i n a Ka r a ka t sa n i s
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TR AUM GE BIE T
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I N TE R V I E W J e n s M a ye r & Ra f a e l A r l e t
F OTO G e r a l d vo n Fo r i s
Oliver, wo steckst Du gerade und was machst Du da? Ich bin gerade in Hamburg und stecke mitten in der Produktion für
das neue Sportfreunde Stiller-Album. Es macht einen Höllenspaß, es
ist toll hier zu arbeiten. Gestern haben wir bis ein Uhr gearbeitet und ein total schönes Lied produziert.
Wie lange arbeitet Ihr schon am Album? Wir sind jetzt bei Tag 22. So eine Produktion findet immer in
Etappen statt, da gibt es immer wieder Pausen zwischendurch.
Was haben die Ärzte, The Notwist und die Sportfreunde Stiller gemeinsam? _Waltrop.
Wie wird man eigentlich Produzent? Seit ich 13 war, habe ich in Bands gespielt. Irgendwann hatte ich mit
der Band Dyade einen Plattenvertrag bei Big Store in Dortmund. Als ich da zum ersten Mal in einem großen Studio war – das war damals das Skyline Studio in Düsseldorf – habe ich gemerkt, dass das genau
das ist, was ich eigentlich machen will. Im Gegensatz zu den anderen Musikern fand ich das Studio tausend Mal besser als jede Bühne. Da wusste ich, mein Ding ist das Studio!
Oliver Zülch arbeitet mit den populärsten Bands Deutschlands. Die Ärzte, The Notwist und Sportfreunde Stiller haben mit ihm Alben aufgenommen. Doch auch wenn er ständig unterwegs ist, will er nicht aus seiner Heimatstadt Waltrop wegziehen.
Wie hast Du es dann geschafft, auch wirklich in einem Studio unterzukommen? Ich wollte unbedingt in das Düsseldorfer Studio und habe mich extrem angebiedert, damit ich da ein Praktikum machen kann.
Ich habe jeden Tag angerufen und wurde über ein Jahr lang immer
wieder vertröstet. Das gleiche habe ich auch bei einem Studio in Köln gemacht. Irgendwann waren die dann wohl so genervt davon, dass sie mich eingeladen haben. Es war ein nettes Gespräch. Als sie gefragt
haben, wann ich anfangen wolle, habe ich gesagt, dass ich gleich da bleiben kann. Das war der Einstieg. Es war ein recht großes Studio
und ich war direkt bei der Produktion von Son Goku, einem Projekt
von Thomas D dabei. Danach habe ich auch bei Produktionen für die Scorpions assistiert, da lernt man eine Menge.
Bei einem Praktikum ist es dann aber nicht geblieben. Ich hatte mich während des Praktikums relativ schnell unverzichtbar gemacht und habe dann witzigerweise direkt eine Festanstellung als Toningenieur bekommen. Ich hatte einen unheimlich guten
Lehrmeister. Jon Caffery, ein legendärer englischer Produzent;
für Die Toten Hosen und Sex Pistols, beispielsweise. Der hat mir 80
GESTALTEN
DAS U N IV E R S U M BE ST E H T A U S MU S IK
diese ganze analoge Schule beigebracht: Wie funktioniert eine Bandmaschine? Wie funktioniert ein großes Mischpult? Wie funktioniert das alles zusammen?
Und Bands wie Sportfreunde Stiller, Notwist und Die Ärzte akzeptieren Dich als Ideengeber?
Mit Thomas D hat es angefangen, gerade hast Du das neue Ärzte-Album aufgenommen, Du arbeitest mit den bekanntesten Musikern Deutschlands. Was ist das Besondere daran, mit Ihnen zusammen aufzunehmen? Die Ärzte sind bekannt dafür, dass sie sehr anspruchsvoll sind. Ist das die Herausforderung?
Man nimmt immer verschiedene Rollen ein. Es geht nicht immer
Auf jeden Fall! Ich habe auch das Ärzte-Album davor, Jazz ist
und hergelaufen, es ist ein ständiges Nachdenken über Teile, über
anders, gemacht. Wenn man weiß, dass man jetzt in ein chinesisches Restaurant fährt, um sich da mit den Ärzten zu treffen, weil am
Tag darauf die gemeinsame Produktion anfängt, ist das schon der Hammer. Aber ich habe immer das Glück, dass ich mit so extrem
netten Menschen zusammenarbeite, bei denen es keinerlei Starallüren gibt.
darum, vorne anzustehen oder den Weg zu weisen. Manchmal
macht man das auf subtile Art und Weise. Eine Band wie Notwist funktioniert natürlich komplett anders als Die Ärzte.
Inwiefern? Ein Notwist-Tag ist beispielsweise halb so lang wie ein Ärzte-Tag,
aber es ist ein Dauerprozess, es wird unheimlich viel im Studio hin einen gewissen Part. Ein extremes Suchen. Bei den Ärzten gibt es
einen viel konkreteren Plan. Demnach ändert sich auch meine Rolle total.
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I N TER V I E W N i n a S e l i g
F OTO J a n G l a sm e i e r
Mae Sot, Thailand. Jan Glasmeier, Architekt Hey, wer bist Du, was machst Du so und aus welcher Stadt im Ruhrgebiet kommst du? Jan: Meine Name ist Jan Glasmeier, ich bin 1976 in Gelsenkir-
definitiv etwas, was ich vermisse. Oder die Möglichkeit, auf Konzerte
und ins Museum zu gehen. Dafür müsste ich hier acht Stunden mit dem Bus nach Bangkok fahren. Und: Ab und zu zum S04 zu gehen.
Bundesligaspiele laufen hier erst um 2 Uhr morgens im Kabelfernse-
hen, deswegen bekomme ich so gut wie nichts mehr mit. Leider!
aufgewachsen. Mein Vater war der
Was ist denn typisch für Mae Sot bzw. dem Pott? Gibt es vielleicht sogar Gemeinsamkeiten?
bekannte Künstler und
Jan: In Mae Sot ist der hohe Anteil an Burmesischen Immigranten
chen-Buer geboren und auch dort
über die Grenzen des Ruhrgebiets Ausstellungsmacher Rolf Glasmeier. Auf mein Abi an der Penne in GE-Buer folgte der Zivildienst bei der Feuerwehr Gelsenkirchen
und eine Bauzeichner-Lehre bei den Architekten Böll + Krabel in Essen-Altenessen. 1999 bis 2006 absolvierte ich dann mein Diplom-Studium der Architektur an der TU Darmstadt mit Studienaufenthalten in Queretaro, Mexiko für ein Jahr und Johannesburg, Südafrika für sechs Monate.
Wie bist Du denn in Thailand gelandet und wo warst du vorher? Jan: Nach Studium und zusätzlichen Arbeitsaufenthalten in
London bei Sir Norman Foster, Abu Dhabi und Singapur verschlug es
oder Flüchtlingen, Ausländern, die für Hilfsorganisationen arbeiten,
Muslimen aus allen Teilen Asiens und natürlich Thais ein ziemliches Merkmal. Die Bevölkerung hat sich über die letzten Jahre wirklich sehr untereinander vermischt, was sich dann natürlich in der
kulinarischen Vielfalt wiederspiegelt. Man muss beachten, dass Mae Sot in den 90er-Jahren einer der gefährlichsten Orte in Thailand
aufgrund von Drogen- und Menschenschmuggel oder beispielsweise
der Mafia war. Das Typische widerum am Ruhrgebiet ist ja für mich das Unverständnis vieler Städte und Gemeinden für das Ruhrgebiet als eine große Stadt. Nicht jede Stadt braucht deshalb ein Theater, die Oper oder ein Museum. Wenn man sich Ruhrstadt nennen möchte, dann sollte es möglich sein, in einzelnen Städten Schwerpunkte zu setzen.
mich Anfang 2012 nach Mae Sot. Ich bin dem Ruf der dortigen Mae
Die Vielfalt an Einflüssen verschiedener Kulturen hier kann man sehr
Ich arbeite hier als Volontär unentgeltlich oder pro bono. Wir haben
der Thais gegenüber den Burmesen ähnelt der Reaktion vieler Deut-
Tao Clinic gefolgt, um bis 2014 eine neue Klinik zu realisieren. eine Architektengruppe gegründet, a.gor.a architects
(http://agora-architects.com/), bestehend aus der Landschaftsarchitektin Line Ramstad aus Oslo, dem Bauingenieur Albert Compa-
ny-Olmo aus Barcelona sowie mir selbst. Wir entwerfen und bauen bei Bedarf für Humanitäre Organisationen Schulen oder Shelter.
Vermisst Du etwas aus dem Ruhrgebiet? Wenn ja, was? Jan: Trotz des tollen Essens (Burmesisch, Thai, Chinesisch, etc.)
vermisse ich doch recht häufig das typische deutsche Frühstück (Brötchen mit Käse + Schinken, frischem Kaffee). Auch Jahreszeiten sind
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gut mit der im Ruhrgebiet vergleichen. Auch die geringe Akzeptanz
schen gegenüber Ausländern. Und die große Anzahl an Straßenhun-
den muss noch erwähnt werden. Meiner hat sogar eine Facebook-Seite und heißt Benni.
Die Ehrlichkeit und Direktheit des Ruhrgebiets kann man hier jedoch schon sehr vermissen. Es ist hier häufig schwierig, Entscheidungen
zu treffen oder Leute von Dingen zu überzeugen, denn grundsätzlich wird immer erst einmal zugestimmt, weil man ein Farang
(ein Weißer) ist. Ist man dann plötzlich abwesend, werden Entscheidungen gerne revidiert. Dies geschieht jedoch nur aus Höflichkeit,
erreicht bei mir aber eher das Gegenteil (lacht). Für einen Architekten bedeutet das, dass man sich vor dem Baubeginn eines Projekts auch
nicht hundertprozentig sicher sein kann, ob es überhaupt gebaut wird.
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POTT IM E X IL
Was ist denn der größte Unterschied zwischen Mae Sot und dem Ruhrgebiet?
bereisen ist ja generell keine schlechte Option. Zudem gibt es hier Krankheiten wie Malaria, Dengue, Enzephalitis oder Tollwut,
die definitiv nicht zu meinen bevorzugten Krankheitsarten gehören.
Jan: Das Wetter ist natürlich ein ziemlicher Gegensatz.
Die Temperaturen liegen hier durchschnittlich bei 35 Grad,
Kannst Du beschreiben, wie Mae Sot „riecht“?
ununterbrochen. Der größte Unterschied sind wahrscheinlich jedoch
Jan: Der Geruch vor meiner Haustür ist eine Mischung aus Chili,
zwischen rund 300.000 Menschen aufgewachsen, Mae Sot hat gerade
zudem noch stark den Geruch von kontrolliert schwelenden
während der Regenzeit, also von Juni bis September, regnet es
tatsächlich die städtischen Größenverhältnisse. Ich bin als Stadtkind mal 45.000 Einwohner. Man muss hier schon regelmäßig
rauskommen, um nicht verrückt zu werden. Aber Thailand zu
Curry, Koriander. Während der Trockenzeit im Frühjahr nimmt man Waldbränden wahr.
SPIELPLATZ SPIELP SPIELPLATZ
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Sporttreff – SoccerFive und Beacharena Der Name ist so klassisch, dass er noch aus
bei der gelenkfreundlichen 1,5 cm Elastik-
beachsportlich betätigen. Die Nachtturniere
17-Jähriger aus Deutschland als jüngster
im Innenraum sollte es nicht bleiben. Die
Anmeldungen werden teilweise auch bis zu
den Jahren stammen könnte, als sich ein Wimbledon-Sieger etablierte.
Tatsächlich bestand die Sportanlage ehemals nur aus Tennisplätzen. Als die Anlage
schließlich in die nächste Generation vererbt wurde, fiel dann auch irgendwann die Entscheidung, dass einige Tenniscourts einer Reihe von Indoor-Soccer-Plätzen
weichen sollten. Gerade der blaue Kunstrasen wurde eine schöne Abwechslung, denn warum sollte man sich aus dem grünen
Farbspektrum bedienen, wenn echter Rasen im Sommer das weitaus besser kann? Aber 112
schicht plus 5 cm Kunstrasen für Fußball
zahlreichen Sportvarianten auf Sand kehr-
ten ebenfalls bald in die Halle ein. Dafür
sorgten 52 Lastkraftwagen mit je 32 Tonnen Quarzsand aus Haltern – etwas weniger als 1.800 Tonnen Sand, die sich nun in einer
weiteren Halle befinden. Grundlage nicht
nur für Beachvolleyball, auch Beachsoccer,
sind dabei auch was für Kurzentschlossene: einer Viertelstunde vorher angenommen.
Für den Energieschub nach dem Sport oder
zwischendurch steht ein hauseigener Steino-
fen bereit, die Pizzeria Sportivo sorgt für die Notwendigen Kohlenhydrate mit leckerer backechter Steinoffenpizza.
Beachhandball und Beachbasketball wird
Weiterer Pluspunkt: Auch an die Umwelt
Temperaturen um die 22 Grad. Dank einer
Dach wird umweltfreundlich etwas für die
gespielt. Und das bei durchaus sommerlichen Fußbodenheizung läuft man auf warmen Sand und spielt durch warme Luft. Alle
vier Wochen kann man sich auch nachts
wird gedacht. Mit den Solarpanelen auf dem Energieeffizienz getan. Das ist das Maxi-
mum dessen, womit eine Mehrsporthalle
seine Hobbysportler glücklich machen kann.