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SICHERHEIT RATGEBER» Unfälle durch Stolpern, Rutschen oder Stürzen vermeiden: Welche Schutzmaßnahmen ratsam sind

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Die richtige Wahl für die Baustelle

Auf Baustellen empfiehlt es sich grundsätzlich, Sicherheitsschuhe der Klasse S3 zu wählen. Neben einer rutschhemmenden und antistatischen Sohle, wasserabweisendem Obermaterial, einer Zehenschutzkappe und einem geschlossenen Fersenbereich verfügen diese auch über eine durchtrittsichere Sohle, die vor Verletzungen durch spitze Gegenstände wie Scherben oder Nägeln schützt.

Kurz und knapp

Das Unfallrisiko senken

• Stolperfallen durch

Gegenstände vermeiden • passendes Schuhwerk wählen • ausreichende Beleuchtung und

Treppen, Stufen oder Rampen kenntlich machen • regelmäßige Reinigung des Arbeitsplatzes und der Verkehrswege

Sturz auf ebener Fläche. Doch auch draußen sollte auf Stolper- und Rutschgefahren durch beispielsweise Regen, Glatteis oder Matsch geachtet werden, da nasse Untergründe oder schlechte Sichtverhältnisse ebenfalls die Ursache für Unfälle sein können. Allerdings kann das Risiko in allen Bereichen bereits durch einfache Maßnahmen deutlich gesenkt werden.

Maßnahmen ergreifen

Grundsätzlich gilt: Jeder Unfall, der nicht passiert, erhält die Gesundheit. Dementsprechend sollte SRS-Unfällen am Arbeitsplatz vorgebeugt werden, indem beispielsweise ausreichende, blendungsfreie Beleuchtung installiert wird, um eine gute Sicht zu gewährleisten. Zusätzlich können so Gefahrenbereiche sowie Treppen, Stufen oder Rampen hervorgehoben werden. Auch sollte darauf geachtet werden, am Arbeitsplatz für Ordnung zu sorgen und Stolperfallen durch Schläuche, Kabel oder Werkzeuge zu vermeiden. Um das Unfallrisiko zusätzlich zu senken, rät die BG Bau zu einer regelmäßigen Reinigung der Arbeitsplätze und Verkehrswege, da auch Verunreinigungen durch Nässe, Staub oder Bauschutt zu SRSUnfällen führen können. Insgesamt sei es daher wichtig, Gerüste, Laufstege und Treppen ebenfalls sauber zu halten und zu sichern. Bei Arbeiten im Freien könne man darüber hinaus Gerüstplanen nutzen, um das Gelände gegen schlechte Witterungsbedingungen zu schützen.

Gerade auf Baustellen sollten die Beschäftigten außerdem aufmerksam auf ihre Umgebung achten: Die Stolperfalle muss nicht dort sein, wo sie am Tag zuvor war, da sich die Arbeitsumgebung mit dem Fortschreiten der Baustelle täglich ändern kann.

Besonders wichtig ist überdies aber die Wahl des richtigen Schuhwerks. Je nach Einsatzbereich sind zwar unterschiedliche Schuhe geeignet, der feste Halt am Fuß, ein flacher Absatz sowie eine rutschhemmende Sohle stellen jedoch in jedem Bereich die entscheidenden Kriterien dar.

Die richtigen Schuhe auswählen

Bereits Sicherheitsschuhe der Klasse S1 sind mit einer rutschhemmenden und antistatischen Sohle ausgestattet. Sie verfügen außerdem über eine Zehenschutzkappe und einen geschlossenen Fersenbereich. Eine zusätzliche, durchtrittsichere Zwischensohle aus Stahl oder Textil, die vor Splittern, Nägeln oder anderen spitzen Gegenständen schützt, ist Bestandteil von Sicherheitsschuhen der Klasse S1P. Wer in einer feuchten oder nassen Umgebung arbeitet, sollte auf S2-Schuhe zurückgreifen, da diese mit einem wasserabweisenden Obermaterial gefertigt werden.

Neben den bereits angesprochenen Eigenschaften besitzen Sicherheitsschuhe der Klasse S3 eine durchtrittsichere Sohle, die vor Verletzungen durch spitze Gegenstände schützen soll. Außerdem sind sie auch in Stiefelausführung erhältlich, sodass ein zusätzlicher Umknick- und Knöchelschutz gegeben ist.

Spezielle Schuhe für die kalte Jahreszeit

Viele Baustellen werden mittlerweile auch in der kalten Jahreszeit weiterbetrieben und bergen dementsprechende Risiken für SRS-Unfälle. Die BG Bau registrierte zwischen Dezember 2019 und Februar 2020 fast 22 000 Arbeitsunfälle, darunter etwa 5 000 SRS-Unfälle. Daher ist es zum einen wichtig, Baustellen winterfest zu machen, zum anderen sollte darauf geachtet werden, spezielle Sicherheitsschuhe für diese Witterungsbedingungen zu tragen. Die Sohle muss auch bei Minustemperaturen weich und flexibel bleiben und über ein ausgeprägtes Negativ-Profil mit Vertiefungen verfügen, um die Trittsicherheit zu erhöhen. Gleichzeitig ist es wichtig, dass Matsch, Schmutz oder Schnee nicht an der Sohle haften bleiben. Daher ist der Selbstreinigungseffekt einer Sohle vor allem auf Baustellen sinnvoll.

Besonders hervorzuheben ist auch die optimale Passform. Diese ist gerade in der kalten Jahreszeit entscheidend, um die Ausrutsch- und Stolpergefahr zu senken, und trägt zusätzlich dazu bei, die Trittsicherheit zu verbessern. Darüber hinaus sollten die Schuhe durch eine kälteisolierende Fütterung und wasserabweisende Membranen dafür sorgen, dass die Füße warm und trocken bleiben, ohne dass ein Hitzestau entsteht.

Gerade im Baubereich ist es also lohnenswert, in spezielle Winterschuhe zu investieren, um die Sicherheit und den Tragekomfort der Arbeiter und Arbeiterinnen zu erhöhen. Aber auch im Frühling muss noch mit »launenhaftem« Wetter gerechnet werden, sodass es nötig ist, sich auch Anfang Februar vor Kälte und Nässe zu schützen. J

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