Beobachter - Bravo!

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88 LESERFORUM

Wichtiges Medikament Ritalin: Irrglaube Hirndoping (Nr. 17)

Für solche, die AD(H)S nicht täglich erleben und kennen, ist es einfach zu behaupten, dass Ritalin von der Pharmaindustrie erfunden wurde! Sibylle Stern-Näf, via Facebook

Den Beitrag über Ritalin habe ich als Grossmutter mit Interesse gelesen. Gewiss hilft das in speziellen Fällen, wo ein Kind aufgrund von Unruhe und Unkonzentriertheit einfach nicht das bringen kann, was wirklich in ihm steckt. Mich interessiert aber Folgen­ des: Wächst sich ADHS aus, oder müs­ sen Betroffene ein Leben lang auf Rita­ lin zurückgreifen, um die gewünschte Leistung erbringen zu können? Wie wird Ritalin im Körper abgebaut? Wie sieht es aus, wenn Leute, die jahrelang Ritalin schluckten, Nachwuchs ha­ ben? Wir sind jetzt schon auf dem bes­ ten Weg zu einer Gesellschaft, die häu­ fig Psychopharmaka konsumiert. Wie wirkt sich das auf kommende Genera­ tionen aus? Die Pharmaindustrie ver­ kauft gern, steht sie aber auch ­gerade, wenn es darum geht, für Folgeschäden Zahlungen zu leisten?

ment geben, wieder einmal als Idioten dar! Dauernd müssen wir rechtferti­ gen, warum wir bösen Eltern unsere Kinder doch tatsächlich täglich ein Medikament einnehmen lassen. Ich wünsche Ihnen nichts Böses, aber dass Sie einmal mit einem «ADSler» einige Wochen verbringen müssen! Und es ist meistens nicht wirklich das Kind, das Probleme hat, sondern die Umgebung! Für das Kind ist das Leben gut, wie es ist, nur dass es halt merkt, dass es seiner Umgebung nie gut ge­ nug ist oder halt immer alles schief­ läuft. Es ist wunderschön, mit anzu­ sehen, wie ein Kind plötzlich so lange konzentriert sein kann, dass es am nächsten Tag noch weiss, was die Leh­ rerin erzählt hat, dass die endlosen Stunden mit Lernen plötzlich etwas nützen, dass ich meinem Kind drei Aufgaben miteinander sagen kann – und es klappt. Dass es einfach auch mal glücklich ist und lachen kann.

um ihnen zu helfen. Schade, wird im­ mer nur in den Medien über ADHS (hyperaktiv) berichtet und nie über Hypo. Warum nicht einmal positive Berichte?! Kinder mit ADS, egal w ­ elche Richtung, die gute Erfolge mit Ritalin haben, werden durch meist ­negative Berichterstattungen gebrandmarkt. Sie helfen mit, dass diese Kinder aus­ geschlossen werden.

Nadine Bernhard, Uhwiesen

M. M. (Name der Redaktion bekannt)

Wem nützt Ritalin? Antwort: der Norm, die Juristen und Ärzte «definie­ ren», damit nicht zu viele unkonven­ tionelle Menschen unsere Normen durcheinanderbringen.

Tiere im Zoo ausgesetzt

Vreni Hertig, Wald

Raffaele Ferdinando Schacher, Goldach

Es ist frustrierend und macht mich wütend! In Ihrem Bericht stellen Sie Eltern, die nach jahrelanger Leidens­ zeit, reiflicher Überlegung und vielen Gesprächen ihrem Kind ein Medika­

Ihr Bericht über Ritalin ist sehr ein­ seitig, haben Sie doch vergessen zu er­ wähnen, dass die betroffenen Kinder meist ADHS (hypoaktiv) haben. Dort ist Ritalin ein wichtiges Medikament,

Michaela Bapst, Bühl bei Aarberg

Ich leide seit Geburt an ADHS/ADS, die Krankheit wurde aber erst vor zehn Jahren bei mir festgestellt, da war ich 49. Seit ich das Medikament regel­ mässig nehme, geht es mir viel besser. Nur ist es eine Schweinerei, dass ­w irklich betroffene Personen Ritalin seit Januar 2015 selber bezahlen müs­ sen. Ich nehme das Medikament ja nicht aus «Plausch», sondern damit ich mit meinen Gemütsschwankungen zurechtkomme.

Masoala-Halle: «Notfalls schiessen wir sie ab» (Nr. 17)

Warum überlegt man sich nicht vor der Anschaffung eines solchen Tieres, ob man geeignet ist als Tierhalter? Christine Steffen, via Facebook

Lasst die exotischen Tiere doch ein­ fach in ihrer natürlichen Umgebung. Isabel Avero, via Facebook

«Danke!»: Viola Holenstein und Daniela Schwarz von der Schaffner AG

15 Jahre lang stand unser Gartentisch aus Massivholz felsenfest auf dem Boden. Dann bekam er wackelige Füsse. Nach jahrelangem Essen, Rütteln und Auf-diePlatte-Hauen ist ihm das zu verzeihen. Ich bestellte beim Hersteller, der Firma Schaffner Gartenmöbel in Müllheim, zehn neue Füsse. Die Servicemitarbeiter schienen Mitleid zu haben mit dem ehrenwerten Tisch. Sie schickten die neuen ­Teile umgehend. Das Beste: Alles war kostenlos. Das sei selbstverständlich, hiess es bei Schaffner: «Wir produzieren alle unsere Gartenmöbel in der Schweiz, da gehört ein guter Service dazu.» ­Klein­artikel seien gratis. Ein herz­liches Dankeschön auch an die Service­engel! Christoph Kaiser, Basel

FOTO: PRIVAT

Er wackelt nicht mehr


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Beobachter 18/2015

Rentengelder verprasst

müssen durch zügige Verfahren sowie durch Beschränkung auf eine Rechts­ mittelinstanz möglichst rasch heraus­ gefi ltert und ausgeschaff t werden. Das liegt in den Händen der Schweiz, wür­ de die Attraktivität dieses Landes für unechte Flüchtlinge reduzieren und letztlich den Menschen helfen, die ei­ nen berechtigten Asylanspruch haben.

BEOBACHTER.CH I 21. AUGUST 2015 I NR. 17 I FR. 4.80

Millionenbetrug: Der Machiavelli von Zürich (Nr. 17)

Unglaublich! Wieso konnte der das so lange treiben, bis man es bemerkt hat? Monika Maibär, via Facebook

FLÜCHTLINGE Mehr Herz oder mehr Härte?

GLETSCHER

Bis heute gezeichnet

Rekordschmelze wegen der Hitze

KARRIERE

Markus Hohl, Zürich

Ein Förster wird Youtube-Star

Der Fall: Verfolgt und überwacht (Nr. 17)

Dieser Umgang mit und das Richten über einen jahrelang Gefolterten zeu­ gen von einer Überheblichkeit, die nur in einem Leben entstehen kann, das durch Luxus, fehlende Empathie und durch Bürokratie geprägt wurde. Georgie Minck, Allschwil

Mir läuft es kalt den Rücken hinunter, wenn ich lese, wie mit diesem geplag­ ten Menschen umgegangen wurde. Peter Ruepp, Suhr

Wem hilft

RITALIN? Die Psychopille, von der man zu viel erwartet Seite 16

Ritalin:

«Es ist wunderschön, mit anzusehen, wie ein Kind plötzlich so lange konzentriert sein kann.» Nadine Bernhard, Uhwiesen

Zügige Asylverfahren

Grönland war eisfrei Klimawandel: «Wir sprechen von wirklich gewaltigen Dimensionen» (Nr. 17)

Mir bereitet diese permanente Angst­ macherei mehr Sorgen als ein leichtes Auf und Ab der Temperatur – immer­ hin leben wir in einer Zeit, in der die Temperaturen deutlich unter dem Durchschnitt der letzten 4,6 Milliar­ den Jahre Erdgeschichte liegen. Die Antarktis und Grönland waren meist eisfrei. Freuen wir uns doch am war­ men Sommer 2015!

Essay: Ein Herz für Flüchtlinge zeigen – aber wo? (Nr. 17)

Peter Lüdi, Flawil

Ihr Artikel über das Flüchtlingselend gehört zum Besten, was ich über diese Problematik gelesen habe. Die Frage ist nur, wie solche Ideen umgesetzt werden können. Die Schweiz allein kann hier wenig bewirken. Eine Er­ gänzung möchte ich noch anbringen: Ein wesentlicher Teil der Asylbewer­ benden sind keine Flüchtlinge im Sin­ ne der Genfer Konvention. Diese Leute

Das ist Körperverletzung Integration: Die Schweiz als neue Heimat (Nr. 16)

Auf Seite 39 schwärmt Znarin aus Syrien von der Beschneidung ihres Sohnes. Das ist eigentlich eine vorsätz­ liche Körperverletzung an einem Men­ schen, der sich nicht wehren kann.

Trainer beim Shoppen

Behindertenparkplatz

Mein Mann und ich haben ein Fitnessabo bei New Shape Supreme Fitness in Rüti. Uns wurde bei Vertragsabschluss eine Betreuung zugesichert, die wir zuerst auch erhielten. Also starteten wir mit Dehnen, Schwitzen und Drücken. Leider aber drückten sich mit der Zeit auch die Trainer. Wenn wir Fragen hatten, war niemand in der Nähe. Wir fanden die beiden Trainer entweder beim Billardspielen, im Freien beim Rauchen oder beim Einkaufen im Erdgeschoss. Also stoppten wir das Training. Erst auf Nachhaken des Beobachters zeigte sich der Geschäftsführer der Firma einsichtig: «Ich nehme das als Anlass, unsere Dienstleistungen zu optimieren. Im September werden zwei zusätzliche Fitnessinstruktorinnen eingestellt.» Irene Feurer, Wolfhausen

Ich fahre seit rund vier Jahren im Säuliamt ehrenamtlich Tixi-Taxi für Behinderte. Meine Fahrgäste sind auf grosszügige Plätze zum Ein- und Aussteigen angewiesen. Dafür gibt es normalerweise gratis Behindertenparkplätze. Beim See-Spital in Kilchberg aber musste ich für rund eine halbe Stunde fünf Franken bezahlen. Meine telefonische Beschwerde wies die Rezeption des Spitals schroff zurück. Erst als sich der Beobachter einschaltete, schaff te das Spital Klarheit: «Wir möchten uns in aller Form dafür entschuldigen, wenn der Tixi-Fahrer schroff abgewiesen wurde. Aber für die erste halbe Stunde sind die Parkplätze vor dem Haupteingang kostenlos, erst danach werden fünf Franken berechnet.» Warum nicht grad so? Beat Nobel, Affoltern am Albis

Gefreut? Geärgert? Zuschriften bitte an: Beobachter, Bravo/So nicht, Postfach, 8021 Zürich; E-Mail: michele.weingartner@beobachter.ch

Peter Uehlinger, Zürich


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