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01.2023: Heilige Drei Könige

Januar

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Im Jahre 1902 erhielt das Schloss Auerose sein neobarockes Aussehen. Es war im Besitz von Franz A. F. von Borcke. Der letzte Besitzer bis 1945 war Wolf Borke-Auerose. Danach wurden Flüchtlinge einquartiert. Nach 1990 erhielt es einen neuen Eigentümer.

Quelle: https://gutshaeuser.de

Bedeutende taGe 01.01.2023: Neujahr 02.01.1353: Städteordnung für Anklam, Demmin, Greifswald und Stralsund 06.01.2023: Heilige Drei Könige 15.01.1896: Konrad Adolf Lattner, Maler, in Anklam geb. 16.01.1979: Konrad Adolf Lattner, Maler, verstorben 31.01.1883: Gründung der Aktiengesellschaft Pommersche Zuckerfabrik Anklam

Februar

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Das Vorwerk Charlottenhof gehörte seit 1739 zum Gut Rossin. In Charlottenhof wurden ein Gutshaus mit einem Park und Wirtschaftsgebäude errichtet. Seit 1833 war es im Besitz der Familie Kolbe. Ab 1945 wohnten zuerst Flüchtlinge hier, später verfiel das Haus.

Quelle: „Der Kreis Anklam“ von Otto Bollnow 1935, https://gutshaeuser.de

Bedeutende taGe 02.02.2023: Mariä Lichtmess 14.02.2023: Valentinstag 14.02.1708: C. A. Cothenius, Leibarzt Friedrich II., in Anklam geboren 14.02.1947: Luise Kaliebe, plattdeutsche Autorin, in Anklam gestorben 20.02.2023: Rosenmontag 21.02.2023: Fastnacht 22.02.2023: Aschermittwoch 23.02.1984: Uwe Johnson, Schriftsteller, verstorben

patIent erde

Rolf Bahler

Lehrer i.R.

Unsere Erde ist schon lange krank, schon viel zu lange währt der Zank. Ihr ist so heiß, sie atmet schwer, wo kommen die giftigen Dämpfe her? Das Klima wandelt sich zu schnell, das gilt für alles generell. Die Menschen sind’s mit ihrer Gier, sie denken, sie sind alleine hier. Sie beuten die Bodenschätze aus, wollen leben in Saus und Braus, alles wird zu Geld gemacht, an später wird heut’ nicht gedacht. Um die Armen in der Welt ist es leider schlecht bestellt. Und Kriege werden auch geführt, das lässt die Herrscher unberührt. Was schert uns denn das arme Pack, wir haben den Profit im Sack. Steht auf, die Erde zu bewahren Für uns und künftige Kinderscharen. Nehmen wir unser Herz in unsere Hand, machen wir uns auf in Stadt und Land. Das sind wir unserer Erde schuldig, zu lange waren wir geduldig. Für Frieden und Glück, für unser Leben, dafür lasst uns alles geben.

das postGeBäude

Waltraud Gleffe

Gibt es einen schöneren Ort als das eigene Zuhause, als die heimatliche Umgebung, die Heimatstadt? Die Anklamer und ihre Gäste können sich über eine immer attraktiver werdende Innenstadt freuen. Viele Neubauten und sanierte Gebäude prägen das neue Stadtbild der Altstadt.Viel war nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg nicht übriggeblieben, aber wie durch ein Wunder in der Steinstraße zum Beispiel das Steintor und die Häuserzeile neben der Post. Erst im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts sind in Anklam viele Gebäude und Betriebe, so die Zucker- und Möbelfabrik, die Molkerei oder die Eisengießerei entstanden, wie auch 1878 das Postgebäude mit der Telegrafenbetriebsstelle. Befand sich das Postamt zuvor in der Wohnung des jeweiligen Postvorstehers, so hatte Anklam nun auch eine Post mit einer festen Adresse. 1894 wurde der Fernsprechverkehr mit einem Dutzend Teilnehmern aufgenommen. Durch den ständig ansteigenden Bedarf reichten die Räume im neuerbauten Postamt nicht mehr aus und so erwarb man 1905 die ehemalige Töchterschule in der Baustraße. 1925 wurde das Gebäude durch eine Aufstockung vergrößert und dann bis 1945 nicht wesentlich verändert.

Postbedienstete in den 1920er Jahren mit den damaligen Postautos auf dem Posthof, 3.v.li.: Wilhelm Adler, 5.v.li.: Fritz Schumacher, 6.v.li.: Franz Tiedböhl (Archiv Günter Beyer)

Steinstraße vor 1943 mit Steintor, rechts das Postamt (Archiv Günter Beyer)

Teil der Steinstraße vor 1943, ganz rechts die Post (Archiv Beyer)

Leider erlitt das Gebäude 1943 beim Bombenangriff größere Zerstörungen, konnte aber noch während des Krieges wieder aufgebaut werden. Eine der größten Umbaumaßnahmen wurde mit der Neugestaltung der Schalterhalle im April 1955 abgeschlossen. Diese Halle modernisierte man nochmals am 1. Februar 1971 durch die Einrichtung eines Selbstbedienungspostamtes. Der Haupteingang musste nach rechts verlegt werden, die Vorderfront bekam dadurch ihr neues, ihr heutiges Aussehen. Bis 1997 gab es nun uneingeschränkten Postbetrieb in diesem historischen Gebäude. Dann wurde der Betrieb eingestellt und die Filiale im neugebauten Lilienthalcenter untergebracht. Nun, nach Jahrzehnten eines Dornröschendaseins, ist die alte Post wieder zu neuem Leben erwacht. Schöner als man es sich vorstellen

konnte, ist sie zu einem Vorzeigegebäude der alten und jungen Hansestadt avanciert. Das ehemalige Post- und Telegrafenamt Anklams in der Steinstraße bildet die Basis für einen neuen Hotelkomplex. Nach mehrjähriger Bauzeit wurde aus dem historischen Gemäuer ein neues hochmodernes Haus mit Bezug zur Geschichte. Konserviert und integriert ist es zeitlos mit moderner Note. Das neue Hotel umfasst Doppelzimmer, Seminarräume und Gastronomie. Das Restaurant der Alten Post mit dem Hansekeller und die Übernachtung im Hotel werden für viele Gäste der Stadt Anklam ein bleibendes Erlebnis sein.

mIt 25 Jahren verspätunG –mcdonald’s In anklam

Dr. Wilfried Hornburg

Weltweit bekannt ist das goldene „M“ der Burgerkette McDonald’s. Die Einen lieben die Fast-Food-Restaurants, die Anderen lehnen diese Art der Kost schlichtweg ab. Mit einer Burgerbude, nicht die erste und einzige im Großraum Los Angeles, die am 15. Mai 1940 von den Brüdern Richard und Maurice McDonald in San Bernardino, Kalifornien, eröffnet wurde, begann die Erfolgsgeschichte von McDonald’s. Obwohl auch das Drive-in-Konzept der McDonald’s-Brüder nicht einzigartig war, kam ihr Unternehmen allmählich auf die Erfolgsspur. Angeblich hatten adrette Kellnerinnen, die zwischen der Bräterei und den Kunden in den Autos unterwegs waren, großen Anteil am starken Zulauf, insbesondere junger Männer. Um billiger und schneller zu produzieren und größere Portionen für weniger Geld anzubieten, wurden die Burger dann später in Tüten verkauft, die am Schalter abzuholen waren. Nun war der Prototyp des Fast-Food-Restaurants entstanden.1

Am 4. Dezember 1971 eröffnete das US-Unternehmen seine erste Filiale in München und damit in Deutschland. Neben Hamburger gab es damals lediglich Cheeseburger, Pommes, Coca-Cola, Limonade und Kaffee. Damit einher ging ein wachsendes Interesse an internationaler Esskultur, auch an Fertiggerichten und Fast Food. Der sich zeigende gesellschaftliche Wandel begünstigte die Expansion des Unternehmens McDonald’s. Bedingt durch die entbehrungsreiche Nachkriegszeit änderten sich die Essgewohnheiten. Der Konsum von Zucker und Fleischprodukten nahm stark zu. Keine geringeren als Thomas Gottschalk und Mike Krüger machten in den 1980er Jahren Werbung für McDonald’s. In den 1990er Jahren warb das Unternehmen mit dem Slogan „McDonald’s ist einfach gut“. Nach der Wende eroberte McDonald’s auch den Markt der neuen Bundesländer. Im vogtländischen Plauen konnte bereits am 21. Dezember 1990 die erste Ostfiliale öffnen.2 Mecklenburg-Vorpommern folgte mit dem ersten McDonald’s im September 1992 in Rostock. Als Franchise-Unternehmer wagte Michael Wellmann den Schritt in die Selbständigkeit. Er hat diesen Schritt als Lizenz-Nehmer nicht bereut.3 Anklam rückte bereits in den 1990er Jahren als neuer Standort in den Focus von McDonald’s. Die Hansestadt, ein Ver-

kehrsknoten, in dem vier Bundesstraßen zusammenlaufen, bot sich geradezu an. Als Standorte wurden die ehemalige Gaststätte Südstadt, die Spantekower Landstraße und das ehemalige ZBO-Gelände an der Demminer Landstraße geprüft. Im Bereich südlich der Spantekower Landstraße wurde das Projekt der „Gebr. Heege GmbH“ zur Ansiedlung eines Freizeitparks planungsrechtlich bearbeitet. Es schien sinnvoll, hier auch eine neue Filiale von McDonald’s zu errichten. Da das Vorhaben eines Freizeit- und Erlebnisparks in Anklam scheiterte, wurde der letzte Standort für McDonald’s favorisiert. Die damals zukünftigen Autobahnzubringer B110 und B199 tangierten dieses Gelände. Entstehen sollte in diesem Bereich auch eine DEA-Tankstelle.4 Die Hansestadt Anklam schien interessiert. Immerhin sollten eine Investition von etwa 1,2 Mio. DM erfolgen und 70 Arbeitsplätze entstehen. Anklam hatte damals die höchste Arbeitslosigkeit in Deutschland, da kam dieser neue Arbeitgeber wie gerufen. Bei der Bereitstellung von Gewerbeflächen und Bauland hinkte die Hansestadt trotzdem hinterher. Das hatte bereits zu einem schwelenden Streit zwischen Gewerbetreibenden und der Stadtverwaltung wegen mangelnder Investorenfreundlichkeit geführt.

Auch die Ansiedlung von McDonald’s in Anklam kam, trotz ernsthaften Bemühens des Unternehmens, nicht voran. Ein Zeitungsbericht vom 30. Juli 1998 sorgte dann doch für einige Verwirrung. Marion Nazareck als Firmenvertreterin äußerte sich verklausuliert: „An der Stadt liegt’s nicht, dass wir nicht in Anklam vertreten sind.“ „Doch die potentiellen Investoren seien mit der Umsetzung gescheitert. Deshalb sei allenfalls mittel- bis langfristig noch mit einem McDonald’sRestaurant in Anklam zu rechnen.“5 Eine Rücksprache mit Frau Nazareck brachte dann doch etwas Aufklärung zu dem merkwürdigen Sachverhalt. Sie hatte auf Kritik verzichtet, weil McDonald’s ernsthaft weiterhin bestrebt war, an dem attraktiven Standort in Anklam Fuß zu fassen. Man hoffte noch auf eine Einigung, die aber scheinbar nicht mehr erzielt wurde. Auch mittel- und langfristig kam das Fast-Food-Unternehmen nicht nach Anklam. Dagegen entstanden Restaurants in Wolgast, Greifswald und am Autobahnkreuz Grimmen. Diese waren, im Vergleich zu Anklam, aus Sicht von McDonald’s, nur zweite Wahl.6

Der neue Kreisverkehr in der Demminer Landstraße.

Die Baustelle in der Demminer Landstraße, direkt am Hansering, der Anklamer Umgehungsstraße. Der nächste Anlauf erfolgte 2013. Angeblich lag die Baugenehmigung vor, der gelbe Burger-Riese wollte 1,4 Mio. € investieren. Dem war dann aber nicht so. Erst im Mai 2014 hatte das Bauamt des Landkreises entschieden: McDonald’s darf bauen. Doch dann scheiterte es wieder an „Kleinigkeiten“, wohl am Natur- und Umweltschutz.7 Gebaut wurde nicht, auch nicht in den folgenden Jahren. Ein Viertel-Jahrhundert musste vergehen, seit den Bemühungen 1997, bis es zu einem erneuten und erfolgreichen Versuch kam. Diesmal ging es zwischen dem Unternehmen und der Stadt Hand in Hand. Ein Grundstück wurde problemlos zur Verfügung gestellt. In Rekordzeit von drei Monaten konnte der Kreisverkehr an der Demminer Landstraße im Dezember 2021 fertiggestellt werden. Dieser hat eine separate Ausfahrt, extra für McDonald’s.

Anfang September rollten die Bagger zum Baubeginn für das Restaurant an. Das ehrgeizige Ziel war die Eröffnung zum Jahresende 2021.

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