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Editorial
Feierlaune
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Sehen Sie es mir nach. Aber eine Zeit lang sah es wirklich so aus, als ob Rot-Weiss Essen den Aufstieg in die Dritte Liga schaffen könnte. Gegen einen übermächtigen Konkurrenten, der diverse Profis einfach in die untere Liga schieben konnte, war am Ende leider doch nichts zu machen. Als dann noch mit dem Titel »71/72 – Saison der Träumer« ein ungewöhnlich gutes Fußballbuch erschien (Seite 46), Willi (Ente) Lippens seine Bereitschaft bekundete, uns redaktionell unter die Arme zu greifen (Seite 5), was wiederum unserem Kollegen Dennis Hasemann Tränen der Rührung in die Augen schießen ließ und bei mir die Erinnerung an eine Geschichte aus meiner Kindheit auslöste, eine Begebenheit, bei der klar wurde, dass meine Profikarriere als Fußballer auf wackligen Beinen steht (Seite 20/21) – als all das zusammenkam, habe ich entschieden, dem Thema Fußball einen besonderen Platz im Heft einzuräumen. Alle, die das nun wirklich nicht interessiert, mögen mir verzeihen und sich damit trösten, dass es Alternativen im Heft gibt.
Zum Beispiel ein Interview mit dem Naturheilkundler Prof. Dr. Gustav Dobos, der mit uns über die gestresste Seele spricht (Seite 6/7), oder ein Bericht über eine ganz besondere Kapelle in der Nordeifel, einen Ort der Ruhe, der mich nachhaltig beeindruckt und tief bewegt hat (Seite 10/11).
Ach ja, auf den Seiten 24 und 25 hat es unser Cartoonist Thomas Plaßmann mehr als angedeutet: Auch wir haben Grund zum Feiern. Zum ersten Mal wurden wir mit dem Deutschen Buchhandlungspreis ausgezeichnet. Kulturstaatsministerin Monika Grütters und ihr Ministerium unterscheiden da zwischen den kleinen und den großen Buchhandlungen, also vom Umsatz her betrachtet, und zum ersten Mal ärgere ich mich, dass wir offenbar zu den großen gehören. Die hier gekürten Buchhandlungen bekommen eine Urkunde und unter Umständen einen Händedruck der Ministerin. In der Kategorie darunter gibt es richtig viel Geld …
Aber wenn ich die Medaille wende, ist doch alles wieder gut. Wir sind prima aufgestellt hier in Werden und dank Ihnen nicht zwingend angewiesen auf Preisgelder. Und überhaupt: Sie sind es, die uns Tag für Tag treu sind, unsere Arbeit wertschätzen, indem Sie beispielsweise geduldig, aber doch energisch auf das Erscheinen einer jeden neuen schmitzkatze lauern, mittlerweile zum 32. Mal (weil: von der ersten wussten Sie ja nichts und konnten infolgedessen nicht auf sie warten;-)). Da gerät ein Preis hoffentlich nicht zu schnell zur Nebensache …
Viel Spaß mit schmitzkatze Numero 33. Bleiben Sie gesund und – wenn Sie mögen – uns gewogen.
Ihr Thomas Schmitz