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2011 schott aktuell

the journal January / February 2011

World Première in Warsaw: „Powiało na mnie morze snów…“ Krzysztof Penderecki’s new songcycle for soloists, choir and orchestra


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edition neue zeitschrift für musik

Hartmut Lück/Dieter Senghaas (Hg.)

Thomas Löffler / Rolf W. Stoll (Hg.)

Hans-Klaus Jungheinrich (Hg.)

Den Frieden komponieren? Illustriert mit Werken von Vanda Vieira-Schmidt

«… dass hinfort keine Zeit mehr sein soll» Max Beckmanns «Apokalypse»-Zyklus im Fokus neuer Musik

Das Gedächtnis der Struktur Der Komponist Pierre Boulez

127 Seiten, Bestellnr.: NZ 5021 16,95 Euro (zzgl. Versandkosten)

mit CD, 149 Seiten, Bestellnr.: NZ 5018 29,90 Euro (zzgl. Versandkosten)

Rainer Nonnenmann

Marion Demuth/Jörn Peter Hiekel (Hg.)

Hans-Klaus Jungheinrich (Hg.)

Mit Nachdruck Texte der Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik

Freiräume und Spannungsfelder Reflexionen zur Musik heute

Woher? Wohin? Die Komponistin Kaija Saariaho

255 Seiten, Bestellnr.: NZ 5015 22,95 Euro (zzgl. Versandkosten)

95 Seiten, Bestellnr.: NZ 5014 14,95 Euro (zzgl. Versandkosten)

330 Seiten, Bestellnr.: NZ 5024 24,95 Euro (zzgl. Versandkosten)

126 Seiten, Bestellnr.: NZ 5023 16,95 Euro (zzgl. Versandkosten)

Weitere Bände der Edition: Peter Eötvös

Helmut Lachenmann

Wolfgang Rihm

Hans Werner Henze

Conlon Nancarrow

Erkki-Sven Tüür

Adriana Hölszky

Hans Otte

Jörg Widmann

Mauricio Kagel

Matthias Pintscher

Klangkunst

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Telefon: 06131 246 857 Fax: 06131 246 483 zeitschriften.leserservice@schott-music.com www.musikderzeit.de


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Editorial · Contents / Inhalt

Sarah Osborn Schott Music London

Dear reader,

Liebe Leserinnen und Leser,

Singing is all around us. And not just in the concert hall; a stolen moment in the shower, to humming along to your iPod on the commute to work, to belting out songs on karaoke with friends, to TV talent shows, it seems everyone these days is getting vocal! For my own part, much as I love playing my sax or tinkering on the piano, there’s nothing quite like singing and using your own body as an instrument. Indeed some of my most thrilling and memorable musical experiences have come from singing in a choir. The anticipation as the lights go down and sheer power of sound that’s created from 80 fellow singers and 100 orchestral musicians on stage is enough to send shivers down the spine.

wir sind von Gesang umgeben. Nicht nur in der Konzerthalle: Ein verstohlener Moment unter der Dusche, ein Summen zu Klängen aus dem iPod auf dem Weg zur Arbeit, mit Freunden beim Karaoke oder bei einer TV Talentshow – das Singen ist allgegenwärtig. Für mich gibt es nichts Schöneres, als Stimme und Körper als Instrument zu spüren. In einem Chor zu stehen, darauf zu warten, dass das Licht im Saal ausgeht und die Kraft zu spüren, die von achtzig Chorsängern und einem 100köpfigen Orchester ausgeht, gehört zu meinen schönsten musikalischen Erfahrungen – allein daran zu denken, jagt mir Schauer über den Rücken.

A scan through our own performance list reveals that there is a vibrant choral scene – there isn’t a day that goes past without a performance of Carmina Burana or A Child of Our Time. And so it’s only natural that composers wish to write for choir and orchestra and contribute their own works to the genre. Our Repertoire Recommendations in this issue present a selection of the very newest works for full choir and orchestra and I encourage you to take a look through and discover for yourself just how active this sphere is. As some of the most interesting choral works to be written in the past six years have been for more unusual combinations such as chorus and strings or chorus and brass, we have asked our international promotion directors to recommend such a work and hope that you will enjoy getting to know the full range of repertoire we have available. On behalf of all my Schott colleagues we wish you a healthy and prosperous start to 2011!

Ein Blick in unseren Aufführungskalender zeigt, wie lebendig die internationale Chorszene ist – so vergeht kaum ein Tag ohne eine Aufführung von Carmina Burana oder A Child of Our Time. Verständlich, dass Komponisten gerne für Chor und Orchester schreiben und das Repertoire ständig mit neuen Werken bereichern. Eine Auswahl der jüngsten Stücke für Chor und Orchester finden Sie in unseren Repertoire Recommendations. Einige der interessantesten Chorwerke der letzten sechs Jahre entstanden für ungewöhnliche Besetzungen wie Chor mit Streich- oder Bläserensemble. Deshalb haben wir unsere internationalen PromotionKollegen um ihre ganz persönlichen Lieblingsstücke für diese Besetzung gebeten. Viel Vergnügen bei Ihren Entdeckungen in diesem vielschichtigen Repertoire. Wir alle wünschen Ihnen einen gesunden und erfolgreichen Start in das Neue Jahr 2011!

Contents / Inhalt World Premières / Uraufführungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Birthday / Geburtstag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 First Nights / Premieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Repertoire Recommendations / Tipps für Ihre Programmplanung: Chorsinfonik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 New Publications / Neue Publikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 CDs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Looking ahead . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Repertoire: Sir Michael Tippett · A Child of Our Time . . . . . . . . . . . . . . . 20

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World Premières / Uraufführungen

Robert Beaser

Chorsinfonik

Ground “O“ for violin and orchestra (2011) Commissioned by the Seattle Symphony in honor of Gerard Schwarz’ final season as Music Director 4’ • 17 February 2011 · Seattle, WA (USA) Benaroya Hall Seattle Symphony Orchestra Conductor Gerard Schwarz Further Performance: 19.2. Seattle, WA (USA) In his new work for the Seattle Symphony, Robert Beaser orchestrates anew his much loved movement Ground “O” from his earlier suite of ’songs without words’ Souvenirs for clarinet and piano. The music for Ground “O” was shaped profoundly by the events of September 11 as it was written just one month following that day. As the 10th anniversary approaches, the composer feels compelled to rework the music to reflect how the world has evolved ten years after the fact.

Krzysztof Penderecki Photo: Marek Beblot

Krzysztof Penderecki

„Powiało na mnie morze snów…“ („Ein Meer von Träumen umwehte mich…“ / ’A sea of dreams did breathe on me...’) Liederzyklus für Sopran, Mezzosopran, Bariton, gemischten Chor und Orchester (2010) Texte von St. Korab Brzozowski, Zbigniew Herbert, Tadeusz Micin´ski, Cyprian Kamil Norwid, Kazimierz Przerwa-Tetmajer, Leopold Staff, Aleksander Wat, Kazimierz Wierzyn´ski (poln.) Auftragswerk der Woiwodschaft Warschau 60’ Orchester: 3 (3. auch Picc. und Altfl.) · 2 · Engl. Hr. · 2 · Bassklar. (auch Sopransax.) · 2 · Kfg. - 4 · 3 · 4 · 1 - P. S. (Glsp. · Vibr. · Marimba · Trgl. · Trgl.-baum · Schellenbaum · Röhrengl. · Beckenpaar · 3 hg. Beck. · 2 Tamt. · Schellentr. · Tomt. · Mil. Tr. · gr. Tr. · Vibraslap · Crot.) (3 Spieler) - Hfe. · Cel. · Klav. - Str. • 14 January 2011 · Warsaw (PL) Philharmonie Wioletta Chodowicz, soprano

Agnieszka Rehlis, mezzo soprano Mariusz Godlewski, baritone Sinfonia Varsovia Conductor Valery Gergiev During the past decades, Krzysztof Penderecki has created both sacred and secular works of musico-historical significance within the genre of large-scale vocal symphonic music including Lukas-Passion, Polish Requiem, Credo, his 7th and 8th Symphonies and recently also Kadisz. He has now augmented this impressive series of works with a commentary for the bicentenary of Frédéric Chopin’s birth which he has commemorated with a songcycle comprising settings of Polish texts. Im Bereich der großen vokalsymphonischen Formen hat Krzysztof Penderecki in den vergangenen Jahrzehnten geistliche und weltliche Werke von musikhistorischem Rang geschaffen, darunter die Lukas-Passion, das Polnische Requiem, das Credo, die 7. und 8. Sinfonie sowie jüngst ein Kadisz. Diese beeindruckende Reihe ergänzt er nun um einen Kommentar zum 200. Geburtstag von Frédéric Chopin, zu dessen Andenken er einen Liederzyklus mit polnischen Texten komponierte.

In seinem neuen Werk, komponiert für das Seattle Symphony Orchester, orchestriert Robert Beaser den Satz Ground “O“ aus seiner früheren Suite Souvenirs für Klarinette und Klavier, gleichsam seine „Lieder ohne Worte“. Die Musik von Ground “O“, tief geprägt von den verheerenden Ereignissen des 11. Septembers 2001, entstand bereits einen Monat nach dem Anschlag. Der bevorstehende 10. Jahrestag bewegte den Komponisten dazu, seine Musik neu zu bearbeiten: Zehn Jahre nach den tragischen Ereignissen reflektiert er über die Veränderungen in der Welt.

Following their 2007-2009 collaboration, Amjad, Édouard Lock has once again invited Gavin Bryars to compose the music for his new full length ballet, which begins its twoyear world tour in Amsterdam at the beginning of 2011. In the same way that Amjad deconstructed and reconstructed music from the great Tchaikovsky ballets, Bryars and Lock are this time using Gluck’s Orphée et Euridice and Purcell’s Dido and Aeneas as their starting point. Using just four players, Bryars will recompose and weave threads of these two composers into his own clearly identifiable style. In Fortsetzung ihrer mit Amjad erfolgreich begonnenen Zusammenarbeit hat Édouard Lock den Komponisten Gavin Bryars eingeladen, die Musik zu seinem neuen abendfüllenden Ballett zu komponieren. In Amsterdam beginnt auch die zwei Jahre dauernde Welttournee. In Amjad wurde Musik der großen Tschaikowsky-Ballette (unter anderem Klassiker des romantischen Ballettrepertoires) dekonstruiert und neu zusammengesetzt. Diesmal nutzen Bryars und Lock Orphée und Euridice von Gluck und Dido and Aeneas von Purcell als

Gavin Bryars

New full length ballet for alto saxophone, viola, cello and piano ballet for Édouard Lock and La La La Human Steps (after Gluck’s Orphée et Euridice and Purcell’s Dido and Aeneas) (2010) Choreography by Édouard Lock Commissioned by La La La Human Steps 90’ • 5 January 2011 · Amsterdam (NL) Het Muziektheater La La La Human Steps / Ensemble Choreography Édouard Lock

Gavin Bryars Photo: Gaultier Deblonde

Ausgangspunkt ihrer Arbeit. Mit vier Spielern wird Bryars musikalische Elemente dieser beiden Komponisten in dem ihm eigenen unverwechselbaren Stil verweben.

Chaya Czernowin

The Quiet for large orchestra divided into three groups (2010) Commissioned by Bayerischer Rundfunk/musica viva 11’

Further Performances: 6.1. and 8.1. Amsterdam (NL)

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Orchester: 4 · 4 · 2 · 2 Bassklar. · 2 · 2 Kfg. - 6 · 4 · 2 Tenorpos · 2 Basspos. · 1 P. (D-A/f-c’) S. (3 P. [D-A] · Cel. · Crot. · Vibr. · Marimba · 3 Tamt. · 3 Buckelgongs · 3 Bong. · 3 h. Schnarrtr. · 3 m. Schnarrtr. · 3 gr. Tr. · 3 Peitschen · 3 Donnerbleche od. rain sticks · 3 Papiere) (3 Spieler) Str. (14 · 12 · 10 · 8 · 6) • 11. Februar 2011 · München (D) Residenz, Herkulessaal Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Dirigent Brad Lubman The Quiet originated from watching a snowstorm from my window at night as the flakes danced in the weak light of the lamp outside. The desire to make the storm audible was the starting point for a journey which morphed into many different other strange, close, and distant storms. These storms constantly evolved from natural occurances into far away atmospheres surrounding human activity, before returning to natural realms. Chaya Czernowin The Quiet enstand, als ich nachts einen Schneesturm durch mein Fenster betrachtete und die Flocken im schwachen Licht der Straßenlaterne tanzen sah. Der Wunsch, diesen Sturm hörbar zu machen, war der Ausgangspunkt für eine Reise, die sich in viele andere sonderbare, nahe und ferne Stürme verwandelte. Diese Stürme entstanden aus natürlichen Erscheinungen und entwickelten sich bis zu fernen Atmosphären, die menschliche Handlung einschlossen, um dann wieder in natürliche Gebiete zurückzukehren. Chaya Czernowin

Atsuhiko Gondai

La soledad Sonora for guitar (2010) Commissioned by Tokorozawa cultural foundation 15’ I la soledad sonora - II intermezzo III ¡Deténte, cierzo muerto! • 23 January 2011 · Tokorozawa (J) Tokorozawa Civic Cultural Centre MUSE Kaori Muraji, guitar While sitting at his desk working on this commission, Atsuhiko Gondai always had a poem in his mind – ’Cántico espiritual’ by the Spanish mystic San Juan de la Cruz. The title La soledad Sonora (the sounding solitude) is a quotation from a verse

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in the poem. And the first and last movements of the work have mottos that quote from the poem: ’la noche sosegada...’ (The silent night) for the first, and ’¡Deténte, cierzo muerto!’ (Arrest, dead north wind) for the last. Bei der Arbeit an seinem neuen Werk La soledad Sonora (Die klingende Einsamkeit) hatte Atsuhiko Gondai immer ein Gedicht im Kopf – das „Cántico espiritual“ des spanischen Mystikers San Juan de la Cruz. Der Titel zitiert eine Zeile dieses Gedichtes. Auch die Mottos der dreisätzigen Komposition stammen aus dem Text: „la noche sosegada…“ (Die ruhige Nacht) für den ersten, „¡Deténte, cierzo muerto!“ (Halte an, toter Nordwind) für den letzten Satz.

Toshio Hosokawa

Horn Concerto - Moment of Blossoming - (2010) Commissioned by Berliner Philharmoniker, Barbican Centre London and Concertgebouw Amsterdam 18’ orchestra: 2.2.2.2-2.2.2.1-3perc(tam-t, b.d, 3tri, cym.ant, 4Japanese wind bells, 4rins on timp, glsp, vib, mar)harp.cel-12.10.8.6.4 • 10. Februar 2011 · Berlin (D) Philharmonie Stefan Dohr, Horn Berliner Philharmoniker Dirigent Simon Rattle Weitere Aufführungen: 11.2. und 12.2. Berlin (D), 22.2. London (UK), 26.2. Amsterdam (NL) The Horn Concerto was commissioned jointly by the Stiftung Berliner Philharmoniker, the Barbican Centre, London and the Concertgebouw, Amsterdam and is dedicated to Stefan Dohr. This is one of the works on the theme of ’flower’ and it describes the moment of blossoming. The blossoming of a flower symbolizes the awakening of a human being to the Self. The horn represents a human being, while the orchestra can be taken as nature and the universe that enclose him. Within his relationship with nature, he discovers his true self. Toshio Hosokawa Das Hornkonzert entstand als Gemeinschaftsauftrag der Stiftung Berliner Philharmoniker, des Barbican Centre London und des Concertgebouw Amsterdam und ist Stefan Dohr gewidmet. Es gehört zu einer Werkgruppe, die das Thema „Blu-

Elisabeth Naske Don Quichotte en famille Philharmonie Luxembourg

men” beleuchtet, und beschreibt den Augenblick des Erblühens. Das Aufblühen einer Blume symbolisiert das Erwachen des menschlichen Selbstbewusstseins. Das Horn steht für den Menschen, das Orchester für die ihn umgebende Natur und das Universum. Der Mensch entdeckt sein wahres Wesen durch seine Beziehung zur Natur. Toshio Hosokawa

Alexander Neander developed a story together with Lionel Ménard, in which a boy gets to know the book thanks to his father. During the night the characters of the book come alive, the boy turns into Sancho Pansa whereas Don Quichotte strangely resembles his father. They experience poetic and fantastic adventures and in the end it is hard to say whether it was a dream or whether it was real. Elisabeth Naske

Elisabeth Naske

Don Quichotte en famille Musiktheater für zwei Pantomimen und Instrumentalensemble (2010) Commissioned by the European Concert Hall Organisation (ECHO) 60’ Personen: 2 Pantomimen Ensemble: Klar. (auch Bassklar. und Bngs.) · Fag. · Akk. (auch Bngs.) · Vc. (auch Cngs.) • 12. Februar 2011 · Luxemburg (L) Philharmonie, Espace Decouverte Donna Molinari, Klarinette David Sattler, Fagott Natasa Gehl, Akkordeon Elisabeth Naske, Violoncello Inszenierung Lionel Ménard Kostüme Vanessa Vérillon Choreographie Alexander Neander, Wolfram von Bodecker Compagnie Bodecker & Neander Weitere Aufführungen: 12.2. (2 x) und 13.2. (3 x) Luxemburg (L) When ECHO (European Concert Hall Organization) asked for a work for a young audience aged 5-12 years, I proposed Don Quichotte because I had this subject in my mind for a long time. The pantomime artists Wolfram von Bodecker and

Als ECHO (European Concert Hall Organization) mich um ein Werk für Kinder zwischen 5-12 Jahren bat, schlug ich die Geschichte von Don Quichotte vor, mit der ich mich schon lange trug. Die Pantomimen Wolfram von Bodecker und Alexander Neander entwickelten mit Lionel Ménard eine Geschichte um einen kleinen Jungen, der durch seinen Vater das Buch von Don Quichotte kennen lernt. Nachts erwachen die Figuren des Buches zum Leben: Der Junge verwandelt sich in Sancho Pansa, der Vater wird zu Don Quichotte. Beide erleben poetische und fantastische Abenteuer, und am Schluss ist kaum zu unterscheiden, ob das Erlebte Traum oder Wirklichkeit war. Elisabeth Naske

Enjott Schneider

Orgelsinfonie Nr. 10 B A C H (2010) 28’ I Toccata - II Adagio sopra „Herr unser Herrscher“ - III Scherzo IV Crucifixus-Toccata • 20 January 2011 · Porto (P) Cathedral Hansjörg Albrecht, organ

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World Premières / Uraufführungen

Nino Rota

Alvin Singleton

Fuga

Miaka Kumi

per quartetto d’archi, organo e orchestra d’archi (1923) 2’

fanfare for orchestra (2010) Commissioned by the Atlanta Symphony Orchestra in tribute to Robert Spano’s Ten Years of Leadership as Music Director 4’

• 16 January 2011 · Milano (I) Auditorium Daniele Sacchi, organ Orchestra Sinfonica di Milano Giuseppe Verdi Conductor Giuseppe Grazioli The ’child prodigy’ Nino Rota composed this piece with unorthodox instrumentation when he was only just eleven years old. The centenary of his birth, on 3 December 2011, is being celebrated by the Orchestra Sinfonica di Milano Giuseppe Verdi in cooperation with the Fondazione Giorgio Cini with a series of ten concerts devoted to works by the composer in his native city of Milan. The programmes will include Rota’s world-famous filmtracks alongside earlier concert pieces. Dieses ungewöhnlich besetzte Stück komponierte das „Wunderkind“ Nino Rota im Alter von gerade elf Jahren. Am 3. Dezember 2011 jährt sich sein Geburtstag zum 100. Mal. Aus diesem Anlass widmet das Orchestra Sinfonica di Milano Giuseppe Verdi zusammen mit der Fondazione Giorgio Cini dem italienischen Komponisten eine zehnteilige Konzertreihe in dessen Heimatstadt Mailand. Neben Rotas weltberühmten Filmmusiken stehen frühe Konzertstücke auf dem Programm.

Rodion Shchedrin

Double Concerto for piano, violoncello and orchestra (2010) „Romantic Offering“ Das Werk wurde vom Luzerner Symphonieorchester LSO angeregt und in Auftrag gegeben. 25’ Orchester: Picc. · 2 · 2 · Engl. Hr. · 2 4 · 3 · 3 · 1 - P. S. (Crot. · Guiro [h.] · Cup bell [h.] · kl. Tr.) (3 Spieler) - Str. • 9. Februar 2011 · Luzern (CH) KKL, Konzertsaal Martha Argerich, Klavier Mischa Maisky, Violoncello Luzerner Sinfonieorchester Dirigent Neeme Järvi Weitere Aufführungen: 10.2. Luzern (CH), 14.2. Torino (I), 19.2. BadenBaden (D), 20.2. Paris (F)

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zwischen dem Komponisten und dem Dirigenten; kürzlich hatte Spano Singletons PraiseMaker mit dem Atlanta Symphony Orchestra und dessen Chor eingespielt. Das Stück ist mittlerweile auf der CD „The Singing Rooms -Music of Higdon, Scriabin and Singleton“ des amerikanischen Labels Telarc erhältlich.

orchestra: 2.2.2.2-2.2.0.0-str • 3 February 2011 · Atlanta, GA (USA) Symphony Hall Atlanta Symphony Orchestra Conductor Robert Spano Further Performances: 5.2. and 6.2. Atlanta, GA (USA) Alvin Singleton’s latest orchestral work, Miaka Kumi, is written in honor of Maestro Robert Spano on the occasion of the 10th anniversary of his tenure as Music Director of the Atlanta Symphony Orchestra and marks just the latest collaboration between the composer and conductor. Earlier this year Robert Spano led the Atlanta Symphony Orchestra and Chorus in a new and heralded recording of Singleton‘s PraiseMaker available now on the new Telarc disc ’The Singing Rooms -Music of Higdon, Scriabin and Singleton’. Alvin Singleton schrieb sein neues Orchesterwerk Miaka Kumi zu Ehren von Maestro Robert Spano anlässlich dessen zehnjährigen Jubiläums als Musikdirektor des Atlanta Symphony Orchestra. Das Stück dokumentiert aber nur die jüngste Zusammenarbeit

My Double Concerto is subtitled ’Romantic offering’ which in my opinion provides a comprehensive definition of the overall concept and intellectual content of the musical material in the score. I have created the work for the wonderful soloists Martha Argerich and Mischa Maisky to whom the composition is also dedicated. I have attempted to depict and highlight the most distinctive individual qualities of the two musicians. The third and final section (Sostenuto assai) is a sort of postscript: a musical stocktaking of the two preceding dramatic sections. Rodion Shchedrin Das Double Concerto trägt den Untertitel „Romantic offering“, was, wie ich glaube, die Idee, die geistige Gestalt des musikalischen Materials der Partitur umfassend definiert. Ich habe das Stück für die wunderbaren Solisten Martha Arge-

Jörg Widmann

Oboenkonzert für Oboe und Orchester Uraufführung der vollständigen 5-sätzigen Fassung (2009-2010) Auftragswerk des Lucerne Festival Orchester: 2 Engl. Hr. · 2 Fg. - 2 Pos. P. S. (Glsp. · Crot. · Xylorimba · Trgl. · Tamt. [tief] · gr. Tr.) - Hfe. · Cel. - Str. (10 · 8 · 6 · 5 ·3 [alle mit 5. Saite H]) • 27. Januar 2011 · Salzburg (A) Stiftung Mozarteum, Großer Saal Mozartwoche 2011 Heinz Holliger, Oboe Camerata Salzburg Dirigent Jörg Widmann

Jörg Widmann

Souvenir bavarois für Orchester (2010) Commissioned by the Cincinnati Symphony Orchestra in honor of Maestro Paavo Järvi and his 10th Anniversary as Music Directorship of the Cincinnati Symphony Orchestra and in celebration of the 50th Anniversary of 90.9 WGUC Classical Radio with support from Ann and Harry Santen. 3’

Orchester: Picc. · 3 · 4 · Es-Klar. · 3 (3. auch Bassklar.) · 3 · Kfg. - 4 · 4 · 3 · 1 - S. (Glsp. · hg. Beck · sehr h. CupBeck. · kl. Tr. · kl. Tr. mit Schnarrs. · gr. Tr. mit Beck. · arabische Tr. mit Schellen) (2 Spieler) - Str. • 3 February 2011 · Cincinnati, OH (USA) Music Hall Cincinnati Symphony Orchestra Conductor Paavo Järvi Further Performance: 5.2. Cincinnati, OH (USA) During a study journey to Dubai in 2009, Jörg Widmann produced the Dubairische Tänze, a collection of pieces which ingeniously and wittily capture and reflect on different types of Bavarian folk music seen against the background of his middle Eastern travels. He is now bringing a further Souvenir bavarois with him to Cincinnati: a concert opening fanfare to celebrate the 10th anniversary of Paavo Järvi as the orchestra’s chief conductor. Schon bei seiner Studienreise nach Dubai im Jahr 2009 schrieb Jörg Widmann mit den Dubairischen Tänzen eine Sammlung von Stücken, die geistreich und gewitzt Topoi der bayerischen Volksmusik vor der Folie seines arabischen Aufenthalts aufgreifen und hinterfragen. Nach Cincinnati bringt er nun ein weiteres Souvenir bavarois mit: eine Konzerteröffnungsfanfare zum 10. Jahrestag von Paavo Järvi im Amt des dortigen Chefdirigenten.

Martha Argerich Photo: Gregori Adler

Mischa Maisky Photo: Heinrich Filo

rich und Mischa Maisky geschaffen, denen es auch gewidmet ist. Dabei habe ich versucht, die markantesten individuellen Eigenschaften der beiden Künstler zu unterstreichen und

zu konturieren. Der dritte und letzte Teil (Sostenuto assai) ist eine Art Post scriptum, eine musikalische Bilanz der beiden vorherigen dramatischen Teile. Rodion Shchedrin

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Birthday / Geburtstag

Henri Dutilleux 95 22 January 2011

Henri Dutilleux Photo: Ernst von Siemens Musikstiftung

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he French composer Henri Dutilleux will be celebrating his ninety-fifth birthday on 22 January. It is a very special honour for all colleagues at Schott Music to be permitted to undertake responsibility for the works of the great mâitre. We all unite in gratitude in offering our heartfelt birthday greetings! Born in Angers in 1916, Dutilleux was initially an admirer and friend of

the composers of the ’Group de Six’ which included figures such as Darius Milhaud and Francis Poulenc, but realised at an early stage that he would have to search for his own independent path. From the middle of the 1940s, having rejected all of his earlier works, he found his way towards a highly distinctive personal style, characterised by fine-limbed polyphony and a harmonic treat-

ment described in his own words as ’free tonal continuity’. During the following decades, he always maintained a certain distance from the avant-garde with their dogmas and constrictions. His highly selective oeuvre encompassing orchestral compositions, lieder, ballet music and chamber works displays an absolute consciousness of tradition and his own individual stance on this aspect. His works are above all distinguished by two characteristic elements: on the one hand, musical development out of the smallest possible units – the principle of constant metamorphosis – and on the other hand, the structure of tonal colouring as a form-giving moment. It has long been internationally undisputed that Henri Dutilleux is one of the major composers of our time; every one of his compositions is a master work in its own right and has been subjected to an untiring struggle for perfection prior to its completion. Renowned musicians such as Anne-Sophie Mutter and Renée Fleming and directors as Simon Rattle, Kurt Masur and Charles Dutoit have become loyal devotees of his art. His audiences reward his mastery of music with affection and great admiration for its innate beauty and uniqueness.

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er französische Komponist Henri Dutilleux wird am 22. Januar fünfundneunzig Jahre alt. Für uns, das Haus Schott Music mit allen seinen Mitarbeitern, ist es eine große Ehre, Werke des Maestro betreuen zu dürfen. Wir alle gratulieren voller Dankbarkeit von ganzem Herzen zum Geburtstag!

Dutilleux, im Jahr 1916 in Angers geboren, war zunächst ein Bewunderer und Freund der Komponisten der „Group de Six“ wie Darius Milhaud und Francis Poulenc. Doch früh erkannte er, dass er einen eigenen Weg würde gehen müssen. Ab Mitte der vierziger Jahre des 20. Jahrhunderts (sein Frühwerk verwarf er vollständig) fand er zu einem völlig unverwechselbaren Musikstil, geprägt von feingliedriger Polyphonie und „freitonaler Kontinuität“, wie er seinen Umgang mit Harmonik beschreibt. In den folgenden Jahrzehnten bewahrte er stets Abstand zur Avantgarde mit ihren Dogmen und Einschränkungen. Sein handverlesenes Œuvre aus Orchesterwerken, Liedern, Ballett- und Kammermusik zeigt in jedem Moment absolutes Bewusstsein der Tradition und eine eigenständige Position zu dieser. Vor allem zwei charakteristische Elemente prägen seine Stücke: Die Entwicklung der Musik aus kleinsten Einheiten heraus – das Prinzip der ständigen Metamorphose – einerseits sowie die Klangfarbenstruktur als formgebendes Moment andererseits. Längst gehört Henri Dutilleux unumstritten zu den international wichtigsten Komponisten unserer Zeit. Jede seiner Kompositionen ist ein Meisterwerk, dessen Vollendung ein geduldiges Ringen um Perfektion vorausging. Interpreten wie Anne-Sophie Mutter und Renée Fleming und Dirigenten wie Simon Rattle, Kurt Masur und Charles Dutoit gehören zu den Verehrern seiner Kunst. Das Publikum belohnt seine Meisterschaft mit Zuneigung und bewundert ein Œuvre, dessen Schönheit und Einzigartigkeit keinem Hörer verborgen bleiben kann.

Henri Dutilleux bei / with Schott The Shadows of Time Cinq épisodes pour orchestre (avec 3 voix d'enfants) (1997) (frz.) 22’ Study Score / Studienpartitur ED 9294 L’arbre des songes Concerto pour violon et orchestre (1983-1985) 25’ Study Score / Studienpartitur ED 7627 Piano Reduction / Klavierauszug ED 7434

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Sur le même accord Nocturne pour violon et orchestre (2001/2002) 10’ Study Score / Studienpartitur ED 9856 Piano Reduction / Klavierauszug ED 9514

Correspondances pour soprano et orchestre (2002-2004) Textes de Rainer Maria Rilke, Prithwindra Mukherjee, Alexandre Soljénitsyne et Vincent van Gogh (frz.) 22’ Study Score / Studienpartitur ED 9854 Piano Reduction / Klavierauszug ED 9855

Le temps l’horloge Cinq épisodes pour soprano et orchestre (2006-2009) Textes de Jean Tardieu, Robert Desnos et Charles Baudelaire (frz.) 18’ Study Score (in preparation) / Studienpartitur (in Vorbereitung) ED 20805

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First Nights / Premieren

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n Germany, as everywhere, issues of migration and integration are currently provoking intense discussion. Ludger Vollmer’s opera Gegen die Wand based on Fatih Akin’s film of the same name addresses these social tensions vividly and convincingly from an artistic perspective. After performances in Bremen and Stuttgart, the third production of this opera can now be seen in Hagen from 26 February. The communal life of the figures in Kurt Weill’s American opera Street Scene is dominated by social, economic and ethnic conflicts which ultimately erupt into violence. The Bayerische Theaterakademie will be presenting Street Scene in the Prinzregententheater in Munich from 11 February. Heinrich Sutermeister’s opera Raskolnikoff based on the novel Crime and Punishment by Dostoyevsky depicts how deep an individual can sink into poverty and social exclusion whilst possessing an excessive sense of his own superiority. The Landestheater Schleswig-Holstein will be staging this work in Flensburg und Rendsburg from 26 February.

N

icht nur in Deutschland wird derzeit intensiv über Migration und Integration diskutiert. Ludger Vollmers Oper Gegen die Wand nach Fatih Akins gleichnamigem Film behandelt diese gesellschaftlichen Themen eindringlich und künstlerisch überzeugend. Nun ist das Werk ab dem 26. Februar in Hagen in der dritten Produktion nach Bremen und Stuttgart zu sehen. Das menschliche Zusammenleben der Figuren in Kurt Weills „American opera“ Street Scene ist von sozialen, ökonomischen und ethnischen Konflikten bestimmt, die sich schließlich gewaltsam entladen. Die Bayerische Theaterakademie zeigt Street Scene ab dem 11. Februar im Münchner Prinzregententheater. In welche Abgründe Armut und soziale Ausgrenzung, gepaart mit einem übersteigerten Gefühl eigener Überlegenheit, einen Menschen stürzen können, schildert Heinrich Sutermeisters Oper Raskolnikoff nach Dostojewskis Roman Schuld und Sühne. Das Landestheater Schleswig-Holstein bringt sie ab dem 26. Februar in Flensburg und Rendsburg auf die Bühne.

Paul Hindemith

Modest Mussorgskij Boris Godunov Staatsoper Berlin 2005

Cardillac • 22. Januar 2011 · Oldenburg (D) Halle 10 auf dem Fliegerhorst Johannes Stert · Sebastian Ukena · Stephan Manteuffel · Veronika Lindner

Photo: Monika Rittershaus

Complete Edition / Gesamtausgabe PHA 104-10, 104-20, 104-30 Study Score / Studienpartitur ETP 8013 Vocal Score / Klavierauszug ED 3219 Libretto (d.) BN 3377-40

Kamran Ince

Arches Symphony No. 2 Concerto for Orchestra, Turkish Instruments and Voices • 24 February 2011 · Istanbul (TR) Cemal Resit Rey Hall Kismet (featuring Kamran Ince) Dilek Evgin · Can Evgin · Zepur Hanimyan

Erich Wolfgang Korngold Gavin Bryars

Hans Werner Henze

Wilfried Hiller

New full length ballet

El Cimarrón

Die Waldkinder

• 5 January 2011 · Amsterdam (NL) Het Muziektheater Édouard Lock · La La La Human Steps

• 18. Februar 2011 · Berlin (D) Schiller Theater Ensemble Quillo

• 16. Februar 2011 · Magdeburg (D) Opernhaus, Podium (9.30 Uhr) Jovan Mitic · Marei Gatemann · Christiane Hercher · Nadja Krause

(see page 4 / siehe Seite 4)

George Gershwin

Blue Monday • 10 February 2011 · Lisboa (P) Teatro Nacional de São Carlos Martin André · André e. Teodósio · Vasco Araújo

Study score / Studienpartitur (d./e.) ED 6327 Performance score / Spielpartitur (d./e.) ED 6454 Performance score / Spielpartitur (d./span.) ED 6741

We are happy to provide you with performing material for the stage, orchestral and choral works on hire. Works with edition numbers are on sale at your local music shop or at our online shop on our website: www.schott-music.com Wir stellen Ihnen alle Aufführungsmateriale zu unseren Bühnen-, Orchesterund Chorwerken leihweise zur Verfügung. Werke mit Editions-Nummern sind käuflich im Musikalienhandel oder im Shop auf unserer Website erhältlich: www.schott-music.com

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Die tote Stadt • 13. Februar 2011 · Regensburg (D) Theater am Bismarckplatz Tetsuro Ban · Ernö Weil · Karin Fritz Vocal Score / Klavierauszug ED 3208 Libretto (d.) BN 3480

György Ligeti

Ramifications • 21. Januar 2011 · Duisburg (D) Theater ”Ramifications“ in ”b.05“ Martin Schläpfer · Thomas Ziegler · Ballett am Rhein Study score / Studienpartitur ED 6305

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Richard Strauss

Ludger Vollmer Gegen die Wand Staatsoper Stuttgart 2010

Die Liebe der Danae • 23. Januar 2011 · Berlin (D) Deutsche Oper Andrew Litton · Kirsten Harms · Bernd Damovsky · Dorothea Katzer-Dittrich

Photo: Martin Sigmund

Study Score / Studienpartitur RSV 9033 Vocal score (full-cloth binding) / Klavierauszug (gebunden) RSV 8500-10 Vocal score (paperback) / Klavierauszug (broschiert) RSV 8500 Libretto (d.) RSV 8505

Heinrich Sutermeister

Raskolnikoff • 26. Februar 2011 · Flensburg (D) Theater Mihkel Kütson · Matthias Schönfeldt · Birgit Angele Vocal score / Klavierauszug ED 3980 Libretto (d.) BN 3762-1

Paul Lincke

Carl Orff

Richard Strauss

Frau Luna

Carmina Burana

Salome

Ludger Vollmer

• 29. Januar 2011 · Wien (A) Konservatorium, Leonie-Rysanek-Saal Laszlo Kövi · Alexandra Frankmann-Koepp · Marcus Tesch · Timo Verse · Doris Richter

• 22. Januar 2011 · Leipzig (D) Opernhaus Matthias Foremny · Mario Schröder · Andreas Auerbach / Paul Zoller · Leipziger Ballett

• 22. Januar 2011 · Kiel (D) Opernhaus Georg Fritzsch · Silvana Schröder · Andreas Auerbach

Gegen die Wand

Vocal score / Klavierauszug AV 5665 Libretto ED 5836

Modest Mussorgskij

Boris Godunov • 22 January 2011 · København(DK) Det Kongelige Teater Jakob Hrusa · Dmitri Tcherniakov · Maryia Danilova (Coproduction with the Staatsoper Unter den Linden Berlin)

Score / Partitur ED 85 Study Score / Studienpartitur ETP 8000 Vocal score / Klavierauszug ED 2877 Choral Score / Chorpartitur ED4920-20 Libretto (lat./mhdt./altfranz./d.) BN 3633-01 Libretto (lat./engl.) ED 11968 WERGO-CD: WER-66022

Study Score (full-cloth binding) / Studienpartitur (gebunden) AF 5500 Study Score (paperback) / Studienpartitur (broschiert) AF 5500-10 Vocal score / Klavierauszug AF 5503 Libretto AF 5504

• 26. Februar 2011 · Hagen (D) Theater, Großes Haus Wolfgang Müller-Salow · Norbert Hilchenbach · Jan Bammes

Kurt Weill

Street Scene • 11. Februar 2011 · München (D) Prinzregententheater Ulf Schirmer · Gil Mehmert · Ramses Sigl · Heike Meixner · Steffi Bruhn Kurt Weill Street Scene Theater Hagen 2009 Photo: Stefan Kühle

Complete Edition / Gesamtausgabe MCW 1001, 1002 Libretto (d.) SEM 8044

Elisabeth Naske

Don Quichotte en famille • 12. Februar 2011 · Luxemburg (L) Philharmonie, Espace Decouverte Lionel Ménard · Alexander Neander / Wolfram von Bodecker · Vanessa Vérillon · Compagnie Bodecker & Neander (see page 5 / siehe Seite 5)

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Repertoire Recommendations / Tipps für Ihre Programmplanung

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performance of a symphonic work with choir is always a special occasion in the concert hall; intensive effort has gone into the preparations for performance, not least because of the oratorio-like ambition of many of these compositions. After a large-scale symphonic work with choir has been successfully performed, all participants have reason to be proud and fulfilled. It is perhaps this special feeling of communal endeavour which explains the great commitment often observed during this kind of project – a feeling which also brings such great pleasure for audiences. On the following pages, we invite you to embark on the discovery of new repertoire for choir and orchestra or ensemble. All works presented here have been premiered during the last six years. Additionally, the editors of schott-aktuell have each chosen a work which they suggest you explore.

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s sind stets besondere Abende im Konzertleben, wenn symphonische Werke mit Chor zur Aufführung kommen. Ihnen geht ein großer Aufwand voraus, nicht zuletzt wegen der oft oratorischen Ausmaße dieser Stücke. Wann immer ein chorsinfonisches Werk erfolgreich gestemmt wird, dürfen alle Beteiligten zu Recht stolz und zufrieden sein. Dieses besondere Gefühl der gemeinsamen Leistung erklärt vielleicht das große Engagement, das bei derartigen Projekten oft zu beobachten und für den Zuhörer eine besondere Freude ist. Wir laden Sie ein, auf den folgenden Seiten neues Repertoire für Chor und Orchester bzw. Ensemble für sich zu entdecken. Alle hier vorgestellten Werke wurden in den Jahren seit 2005 uraufgeführt. Außerdem empfehlen Ihnen schott-aktuell-Redakteure in dieser Rubrik ihr persönliches Lieblingswerk aus dem umfangreichen Katalog der Chorsinfonik bei Schott.

Rundfunkchor Berlin Photo: Matthias Heyde

Solo Voices, Choir and Orchestra Atsuhiko Gondai Berceuse for mezzo soprano, piano, children’s chorus and orchestra (2005) Text: Kazuko Yamashita, Atsuhiko Gondai, Book of Wisdom and Missa pro defunctis (Jap. / Lat.) 30’

Kenneth Hesketh Like the Sea, Like Time for solo tenor, children’s chorus, SATB chorus and orchestra (2007) texts by Walt Whitman, Thomas Hardy, Edgar Allan Poe, Pablo Neruda, Emily Dickinson and anon. (Eng.) 35’

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Like the Sea, Like Time traces the history of Liverpool, one of Britain’s oldest cities and an important port, using a variety of texts, from Thomas Hardy to Walt Whitman and Edgar Allan Poe. The work was written to mark the 800th anniversary of the city’s founding charter and was premiered at the start of Liverpool’s year as European Capital of Culture in 2008. This is a poetic work that takes the listener on a journey of the mind and spirit. Like the Sea, Like Time zeichnet die Geschichte Liverpools, einer der ältesten Städte Großbritanniens, nach. Das Stück entstand anlässlich des 800jährigen Bestehens der Stadt. Kenneth Hesketh verwendet dabei Texte von Thomas Hardy, Walt Whitman und Edgar Allan Poe. Die

Uraufführung war 2008 ein Höhepunkt in Heskeths Amtszeit als Hauskomponist des Royal Liverpool Philharmonic Orchestra.

choral fugue on the Latin doxology ’Quia tuum est regnum’ [’For thine is the kingdom’], soloists and choir are united in the coda to sing a hymnal ’Amen’. Stefan Heucke

Stefan Heucke

In meinem Pater noster folgt auf eine orchestrale Einleitung als Thema der vom Chor gesungene lateinische Text. Die Solisten interpretieren in der ersten Variation den deutschen Text. In der zweiten Variation singen Solisten und Chor alternierend beide Texte. Nach einer Chorfuge über die lateinische Doxologie „Quia tuum est regnum“ („Denn dein ist das Reich“) vereinigen sich in der Coda Soli und Chor zu einem hymnischen „Amen“. Stefan Heucke

Pater noster – Unser Vater für Soli (SMezTB), Chor und Orchester, op. 57 (2009-2010) Deutsche Textfassung von Norbert Lammert (dt.) 20‘ In my Pater noster, the orchestral introduction is followed by the theme sung by the choir to a Latin text. In the first variation, the soloists interpret the German text and in the second variation soloists and choir sing both texts in alternation. After a

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Chorsinfonik

Krzysztof Penderecki

Stefan Heucke

8. Sinfonie – Lieder der Vergänglichkeit für Soli (SMezBar), gemischten Chor und Orchester (2004-2005/2007) nach Gedichten von Johann Wolfgang von Goethe, Achim von Arnim, Joseph von Eichendorff, Karl Kraus, Rainer Maria Rilke, Hans Bethge, Hermann Hesse und Bertolt Brecht Erweiterte Fassung 2007 (dt.) 55‘

Photo: Stefan Kuhn

Stefan Heucke III. Symphonie „Sch’má Jissra’él“ für Sopran solo, gemischten Chor und Orchester, op. 54 (2008-2009) nach Worten der Thora (hebr.) 50‘ Stefan Heucke evokes four character traits of the Old Testament God in his III. Symphony ’Sch’má Jissra’él’ op. 54 with a duration of around fifty minutes: God the inimitable, the God of mercy, the God of punishment and the blessed God of peace. This work in four movements was composed in 2008/09. Vier Charakterzüge des alttestamentarischen Gottes beschwört Stefan Heucke in seiner rund fünfzigminütigen III. Symphonie „Sch’má Jissra’él“ op. 54: den einzigartigen Gott, den Gott der Gnade, den strafenden Gott und den segnenden Gott des Friedens. Das viersätzige Werk für Sopran und Orchester entstand 2008/09.

Toshio Hosokawa Sternlose Nacht Requiem für Jahreszeiten for soprano, mezzo soprano, 2 narrators, mixed chorus and orchestra (2010) texts by Georg Trakl, Gershom Scholem, Lothar Metzger, Angela Gill and Masao Masunishi (Ger.) 50‘

Dresden and Hiroshima in the winter and summer of 1945. In the third movement ’Grabstein in Dresden’, two narrators provide an account of the events of February 1945 accompanied by choir and orchestra. In the seventh movement ’Grabstein in Hiroshima’, a mezzo soprano sings the report of a young boy who survived the atomic bomb attack in the summer of 1945. The text of the eighth movement, the emotional poem ’Gruß vom Angelus’ by Gershom Scholem, is a pessimistic summary of these reports of man’s inhumanity to man. Zwei kontrastierende Elemente werden hier miteinander verbunden: ein Jahreszeiten-Zyklus, erzählt mit Gedichten von Georg Trakl (in den Sätzen I, IV, V und IX) und eine Reflexion zweier großer Tragödien des Zweiten Weltkriegs, die Bombenangriffe auf Dresden und Hiroshima im Winter und Sommer 1945. Im dritten Satz „Grabstein in Dresden“ schildern zwei Erzähler, begleitet von Chor und Orchester, die Ereignisse im Februar 1945. In „Grabstein in Hiroshima“, dem siebten Satz, singt ein Mezzo-Sopran den Bericht eines Jungen, der den Atombombenangriff im Sommer 1945 überlebte. Der Text des achten Satzes, Gershom Scholems ergreifendes Gedicht „Gruß vom Angelus“, ist ein pessimistisches Fazit dieser Schilderungen menschlicher Grausamkeit.

Juris Karlsons Two contrasting elements are combined: a cycle of the seasons with poetry by Georg Trakl (in the movements I, IV, V and IX) and a reflection on two major tragedies of the Second World War: the bombing of

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Magna Opera Domini (Psalm 110) Kantate für gemischten Chor (SSAATTB), Sinfonieorchester und Solisten (S,A) (2006) (lat.) 9’

The form of this work is not so much based on the classical symphony, but is closer to a song cycle structure which has now grown to include 13 movements for choir and orchestra. The Romantic characteristics and form of the 8th Symphony are both reminiscent of Gustav Mahler’s choral symphonic works and his Lied von der Erde. Krzysztof Penderecki here extends and augments his expressive musical material, for example through cluster techniques and glissandi, possibilities which he has been systematically exploring since the 1950s. He has compiled the texts from poetry by Eichendorff, Rilke, Brecht, Kraus, Hesse, Goethe, Bethge and von Arnim on the theme of ’forests and trees’, which has long been close to his heart as demonstrated by his private arboretum near Luslavice (’my personal Ithaca’) containing over 1500 species of trees.

Die Form des Werkes entspricht weniger der einer klassischen Sinfonie, sondern ist vielmehr ein mittlerweile 13-teiliger Liederzyklus mit Chor und Orchester. Sowohl in ihrem romantischen Gestus als auch formal erinnert die 8. Sinfonie an Gustav Mahlers Chorsinfonik und dessen Lied von der Erde. Krzysztof Penderecki erweitert die musikalischen Ausdrucksmittel dabei unter anderem durch Clustertechniken und Glissandi, wie er sie seit den 1950er Jahren systematisch erkundete. Den Text stellte er aus Gedichten von Eichendorff, Rilke, Brecht, Kraus, Hesse, Goethe, Bethge und von Arnim rund um das Thema „Wald und Baum“ zusammen. Dass der Komponist ein ganz besonderes Verhältnis zur Flora hat, zeigt sein privates Arboretum bei Luslavice („mein persönliches Ithaka“) mit über 1500 Baumarten.

Krzysztof Penderecki Kadisz per soprano, tenore, voce recitante, coro maschile ed orchestra (2009) auf Texte von Abraham Cytryn, aus den Klageliedern Jeremias, aus dem Buch Daniel und des hebräischen Kaddisch (poln. / hebr.) 20’ Krzysztof Penderecki wrote this work to commemorate the liquidation of the Jewish ghetto in Łód´z which took place 65 years ago. The composer utilises a text by the then

SPECIAL RECOMMENDATION Sally Groves, Schott London:

Peter Maxwell Davies Proverb for chorus (SATB) and strings (2010) text: thirteenth century Latin inscription (Lat.) 3’ I would like to recommend a tiny piece that is truly for amateurs, that is, people who love making music. Max wrote this tiny piece for the small chorus of his St Magnus Festival, with a plain string accompaniment. It works absolutely beautifully and its text (in Latin) reminds us that sometimes we should just enjoy music with a simple heart: ‘Wealth may be yours, wisdom too, and you may have beauty, but if pride touch them, all will turn to dross.’ The edition will be available by March 2011. Ich möchte ein Werk empfehlen, das wirklich für Amateure geschrieben wurde, für Menschen, die es lieben, Musik zu machen. Maxwell Davies schrieb dieses kleine Stück mit einfacher Streicherbegleitung für den Chor seines St. Magnus Festivals. Es ist wundervolle Musik und der (lateinische) Text erinnert uns daran, dass wir manchmal Musik ganz einfach genießen sollen: „Gesundheit und Weisheit seien mit euch und ihr werdet Schönheit erfahren; aber wenn Stolz dazukommt, wird alles sich ins Schlechte wenden.“ Die Ausgabe ist erhältlich ab März 2011.

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Repertoire Recommendations / Tipps für Ihre Programmplanung

fifteen-year-old ghetto inhabitant Abraham Cytryn for the introductory movement and has selected a variety of different texts for the remaining movements. In the second movement, a speaker recites the Lamentations of Jeremiah, and the third movement is a setting of the song of the three youths in the fiery furnace from the book of Daniel in an arrangement for a cappella male voice choir. The work is brought to a close with the Kaddisch jatom (’Orphan’s Kaddish’), an extended, tranquil recitative of profound intensity. Against a background of quiescent held notes by the strings and occasional interjections by the male voice choir representing the congregation, the tenor recites the traditional prayer with intense conviction. Krzysztof Penderecki schrieb das Werk anlässlich des 65. Jahrestages der Liquidation des jüdischen Ghettos Łód´z. Für den Eingangssatz verwendet Penderecki einen Text des damals fünfzehnjährigen Ghettobewohners Abraham Cytryn. Für die übrigen Sätze wählte der Komponist passende geistliche Texte aus: Ein Sprecher trägt im zweiten Satz Klagelieder des Jeremia vor, während der dritte Satz mit dem Gesang der Jünglinge im Feuerofen aus dem Buch Daniel für Männerchor a cappella arrangiert ist. Das Werk schließt mit dem Kaddisch jatom („Heiligungsgebet der Waisen“). Dieser Finalsatz – ein ausgedehntes, ruhiges Rezitativ – ist von besonderer Intensität. Begleitet von ruhigen Liegetönen der Streicher und gelegentlichen Einwürfen des Männer-

chores, der die Gemeinde verkörpert, trägt der Tenor das traditionelle Gebet eindringlich vor.

SPECIAL RECOMMENDATION Christopher Peter, Schott Mainz:

Hans Werner Henze Enjott Schneider Orbe rotundo Lieder von Leben, Magie und Tod Ein szenischer Bilderbogen zum Jahreskreis nach lateinischen und mittelalterlichen Texten für Sopran, Tenor, Bariton, gemischten Chor, Kinderchor und Orchester (2010) (lat.) 45‘ Orbe rotundo – ’The world is round’ – is composed for the same forces as Carl Orff’s Carmina Burana and can be performed in conjunction with it as a ’scenic depiction of the seasons through the year’ in a fulllength concert. The libretto not only contains texts from Carmina Burana but also mediaeval lyric poetry and extracts from the Bible, all depicting a colourful panoply of life, magic and death. Spring is followed by a demonic Walpurgisnacht, May and a Midsummer festival in celebration of fire. Then comes Autumn in praise of creation and the pleasures of drinking. Winter conjures up death and a requiem, but this merely provides the transition for a renewed ecstatic celebration of spring. Enjott Schneider Orbe rotundo – „Die Welt ist rund“ – hat dieselbe Besetzung wie Carl Orffs Carmina Burana und ist als „szenischer Bilderbogen zum Jahres-

Sinfonie N. 9 für gemischten Chor und Orchester (1995-1997) Dichtung auf Anna Seghers’ Roman „Das siebte Kreuz“ von Hans-Ulrich Treichel (dt.) 55’ Close to the Schott publishing house is the Cathedral of Mainz. When I walk past it, I often think of Hans Werner Henze’s Sinfonia N. 9 based on Anna Seghers’ novel The Seventh Cross, the sixth movement of which is set right here. Henze’s deeply moving and demanding work has been recently released on CD on our label WERGO (WER-67222) and been awarded with the Echo Klassik 2010. Ganz in der Nähe des Verlagshauses Schott steht der Mainzer Dom. Wenn ich an ihm vorübergehe, muss ich oft an Hans Werner Henzes Sinfonia N. 9 nach Anna Seghers’ Roman Das siebte Kreuz denken, deren sechster Satz genau hier spielt. Henzes ergreifendes und anspruchsvolles Werk ist kürzlich bei unserem Label WERGO auf CD erschienen (WER-67222) und mit dem Echo Klassik 2010 ausgezeichnet worden.

kreis“ gemeinsam mit Orffs Werk abendfüllend inszenierbar. Das Libretto enthält neben Texten aus Carmina Burana mittelalterliche Lyrik und Bibeltexte, die ein farbiges Bild von Leben, Magie und Tod zeichnen. Nach Frühling, einer magischen Walpurgisnacht, Mai und einem feuerverherrlichenden Johannistag kommt der Herbst mit einem Lob der Schöpfung und des Trinkgenusses. Der Winter bringt den Tod und ein Requiem – aber nur, um rauschhaft das neue Frühlingsleben zu feiern. Enjott Schneider

Carl Orff Carmina Burana Pauluskirche Ulm 2009

Enjott Schneider Landsberger Te Deum für Sopran solo, Tenor solo, Kinderchor ad lib., gemischten Chor und Orchester (2010) (lat.) 16‘ The Landsberger Te Deum was created in response to a commission by the ’Euro Via Festivals’ for the consecration of the renovated municipal parish church Mariä Himmelfahrt [Mary’s Ascension] in Landsberg. The Latin text and musical motifs including the Marian ’Salve Regina’ are a reverence to Maria, the patron of the church. The lyrical colouring contrasts with the incorporation of rustic pipes and long drums within a symphonic context which in itself is a reference to the well-known ’Rod Festival’ with its historical procession. Enjott Schneider Das Landsberger Te Deum als Auftrag des „Euro Via Festivals“ entstand zur Einweihung der renovierten Landsberger Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Als Reverenz an die Namenspatronin Maria findet sich im lateinischen Text und in Motivik auch das marianische „Salve Regina“. Dieser lyrischen Farbe steht die Einbindung von Feldpfeifen und Landsknechtstrommeln in den sinfonischen Kontext gegenüber, was auf das stadttypische „Ruethenfest“ mit seinen historischen Spielen verweist. Enjott Schneider

Photo: F. Borchert

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Chorsinfonik

Alvin Singleton Brooklyn Bones Requiem for the Revolutionary War Prison Ship Martyrs for tenor, mixed chorus and orchestra (2008) text by Patricia Hampl (Eng.) 18’ Commissioned in 2008 by the Fort Greene Park Conservancy for the 100th anniversary and re-dedication of the landmark Prison Ship Martyrs Monument in Brooklyn’s Fort Green Park, and using an original text by Patricia Hampl, Alvin Singleton’s Brooklyn Bones is a eulogy for the 11,000 men and boys who died in horrific conditions on British prison ships harbored in New York City’s East River during the Revolutionary War. Alvin Singletons Brooklyn Bones entstand im Gedenken an jene 11.000 Männer und Jungen, die unter entsetzlichen Bedingungen auf britischen Gefängnisschiffen zu Tode kamen, die während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges auf dem New Yorker East River vor Anker lagen. Anlässlich des 100. Jubiläums und der Umwidmung des Prison Ship Martyrs Monument in Brooklyn gab die Fort Greene Park Conservancy das Werk im Jahr 2008 in Auftrag. Singleton vertonte hierfür einen Originaltext von Patricia Hampl.

Choir and Orchestra Kenneth Hesketh

Kenneth Hesketh

Of a rose sing we for SATB chorus and orchestra (2008) Traditional English text, c. 1450 (Eng.) 6‘

A little child there is y-born for SATB choir and orchestra (2007) anonymous text (Eng.) 4’

The text for this short work for choir and orchestra comes from an old Christmas carol, the origin of which is unknown. Kenneth Hesketh’s setting reflects the mystical qualities of the text with flowing orchestration and luxurious harmonies. The work was first performed by the Royal Liverpool Philharmonic Choir and Orchestra during Hesketh’s tenure as Composer in the House with the orchestra and its associated ensembles from 2007-2009. Der Text dieses kleinen Stückes für Chor und Orchester stammt von einem alten Weihnachtslied unbekannten Ursprungs. Kenneth Heskeths Vertonung spiegelt die mystische Färbung des Textes durch raffinierte Instrumentation und reiche Harmonik wider. Erstmals aufgeführt wurde das Werk vom Royal Liverpool Philharmonic Orchestra und seinem Chor während Heskeths Amtszeit als Hauskomponist des Orchesters (2007-2009).

SPECIAL RECOMMENDATION Manabu Kuretani, Schott Japan:

Toshio Hosokawa Weihnachtskantate for soprano, alto, mixed chorus and orchestra (2002) anonymous text (Ger.) 20’ Do you love Weihnachtshistorie by H. Schütz or J. S. Bach’s WeihnachtsOratorium? If you love the former, I strongly recommend you try Weihnachtskantate composed by the Japanese composer Toshio Hosokawa. I’m sure this cantata will help you to understand the story of Christmas in a new way – as a story rooted in deep universal human emotion. Lieben Sie die Weihnachtshistorie von H. Schütz oder J. S. Bachs Weihnachts-Oratorium? Wenn Sie diese Werke mögen, sollten Sie unbedingt auch die Weihnachtskantate des japanischen Komponisten Toshio Hosokawa kennenlernen. Ich bin sicher, diese Musik wird Ihnen helfen, die Weihnachtsgeschichte neu zu verstehen – als eine Geschichte, die ihre tiefen Wurzeln in universellen menschlichen Emotionen gründet.

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A joyful, exuberant setting of this well known anonymous text, this carol for choir and orchestra is ideal for festive celebrations by amateur choirs. Its dance-like feel together with sweeping harp glissandi and sparking high wind, celeste and percussion captures the optimism of the text.

work with choir ad libitum singing the words of the title Les soirs illuminés par l’ardeur du charbon; their elegiac extended settings forms a tonal background. Ardeur noire beruht auf dem Klavierwerk Les soirs illuminés par l’ardeur du charbon („die Abende werden durch Kohlenglut erleuchtet“) von Claude Debussy – eine Hommage an seinen Kohlenhändler. Es entstand 1916 und ist eine der letzten Kompositionen Debussys. Heinz Holliger transformierte sie nun zu einem Orchesterwerk mit Chor ad libitum. Gesungen werden die Worte des Titels Les soirs illuminés par l’ardeur du charbon; sie bilden, elegisch ausgedehnt, den Klanghintergrund.

Kamran Ince Hammers and Whistlers for violin, violoncello, women’s chorus, children’s chorus and orchestra (2006) text by Izzeddin Calislar (engl.) 20’

Kenneth Hesketh Photo: Mark McNulty

Diese überschwänglich-freudige Vertonung des bekannten Weihnachtsliedes für Chor und Orchester ist für feierliche Aufführungen zur Adventszeit – auch durch Laienchöre – bestens geeignet. Der Tanzcharakter, die opulenten Harfen-Glissandi sowie die zündende Musik des Schlagzeugs und der Celesta fangen die fröhliche Zuversicht des Textes ein.

Heinz Holliger Ardeur noire d’après Claude Debussy pour grand orchestre et choeur (ad lib.) (2008) (frz.) 7’

Commissioned by Present Music for their 25th Anniversary, Hammers and Whistlers is a celebration of the act and the wonderment of creation. A stream of consciousness-style musical outpouring built around a poem by Izzeddin Calislar, the piece juxtaposes clangourous harmonies and wild, percussive sounds from the ensemble against calm, quiet choral chants. Hammers and Whistlers wurde vom amerikanischen Ensemble Present Music zu dessen 25-jährigen Bestehen in Auftrag gegeben und ist eine Ode an das Wunder der Schöpfung. Das Gedicht von Izzeddin Calislar wird in eine bewusstseinsstromartige musikalische Erzählung eingebunden. Volltönende Harmonien und wilde, perkussive Klänge werden dabei kontrastierend gegen leise Chorgesänge gesetzt.

Andris Dzenitis Ardeur noire is based on the piano composition Les soirs illuminés par l’ardeur du charbon [”The evenings illuminated by the glowing coal“] by Claude Debussy – a homage to his coal merchant. This is one of Debussy’s final works composed in 1916. Heinz Holliger has now transformed this piece into an orchestral

Fides. Spes. Caritas für gemischten Chor (Diskant, SSAATTBB) und Orchester (2006) Text: 1. Korintherbrief, Vers 13 (lat.) 45’

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Repertoire Recommendations / Tipps für Ihre Programmplanung

Peter Maxwell Davies

Peter Maxwell Davies

The Sorcerer’s Mirror for SATB chorus and orchestra (2009) Text by Andrew Motion (Eng.) 15‘

Commemoration 60 for children’s chorus, chorus (SATB), military band, military trumpets and trombones and orchestra (2005) text from Isaiah and Goliard Poets (13th century) (Eng. / Lat.) 20’

Climate change is a subject that has been close to the heart of Peter Maxwell Davies for many years; indeed he was one of the first composers to travel to the Antarctic in 1999 to understand for himself its implications. Max has written many works since inspired by the topic, including Last Door of Light for chamber orchestra. This work for choir and orchestra is a setting of a poem by Andrew Motion which, behind the quiet stillness of a North London garden at night, reflects the poet’s fears for the future of life as we know it. The composer’s constant use of unsettling harmony conveys the sense of unease and imminent catastrophe. Die Klimaveränderung liegt Peter Maxwell Davies schon seit Jahren am Herzen. Viele Werke des Komponisten, z.B. Last Door of Light für Kammerorchester, sind von dieser Thematik inspiriert. 1999 reiste Maxwell Davies sogar in die Antarktis, um sich selbst ein Bild vom Ausmaß des klimatischen Wandels zu machen. The Sorcerer’s Mirror für Chor und Orchester ist die Vertonung eines Gedichts von Andrew Motion, in dem die friedliche Stille eines Londoner Gartens bei Nacht durch Unbehagen an der scheinbaren Normalität der Situation gestört wird. Durch die beunruhigende Harmonik erinnert der Komponist den Hörer stetig an die Katastrophen, die jederzeit hereinbrechen können. Krzysztof Penderecki Photo: Michael Latz

Krzysztof Penderecki „Ein feste Burg ist unser Gott“ für gemischten Chor, Blechbläser, Schlagzeug und Orchester (2010) (dt.) 5‘ Following a majestic introduction from the wind section, Krzysztof Penderecki includes a quotation from Bach’s final chorale from the Cantata Ein feste Burg ist unser Gott, BWV 80 [’A Mighty Fortress is our God’]. Here the composer omits the woodwind to give more prominence to the radiant, festive tone of the brass in combination with percussion and strings. This work was composed to celebrate the 1200th anniversary of the Polish town of Cieszyn (Teschen) near Katowice. Krzysztof Penderecki zitiert nach einer feierlichen Bläser-Einleitung Bachs Schlusschoral aus der Kantate Ein feste Burg ist unser Gott, BWV 80. Der Komponist verzichtet dabei auf die Besetzung von Holzbläsern zugunsten des strahlenden und festlichen Klangs von Blechbläsern in Kombination mit Schlagwerk und Streichern. Das Werk entstand anlässlich des 1200-jährigen Jubiläums der polnischen Stadt Cieszyn (Teschen) bei Katowice.

Choir (+ Solo Voices) and Ensemble Gavin Bryars Tróndur í Gøtu for solo bass and soprano, choir and chamber orchestra (2008) various traditional texts; selected English translations by John J. O’Meara (Eng. / Far.) 35‘ Celebrating the Viking chieftain Tróndur (c. 945 - 1035), this work was written to mark the unveiling of a statue dedicated to the Faroese legend in summer 2008 with celebrated Faroese singers Runi Brattaberg and Eivør Pálsdóttir. Tróndur is a central figure in the early history of the Faroe Islands as told through the Faereyinga Saga. Gavin Bryars sets passages from the Sagas in their original Faroese alongside passages in English to create this atmospheric and enchanting tale. Gavin Bryars komponierte dieses Werk anlässlich der feierlichen Enthüllung einer Statue zu Ehren des Wikinger-Häuptlings Tróndur (945 1035) in dessen Geburtsstadt Gøtu. Die Uraufführung mit den hochgelobten färöischen Solisten Runi Brattaberg und Eivør Pálsdóttir fand am 12. Juli 2008 statt. Nach der isländischen Färingersage war Tróndur eine zentrale Gestalt in der Frühgeschichte der Färöer-Inseln. Passagen aus dieser atmosphärischen und bezaubernden Sage bilden die Grundlage für den Text in Bryars Stück, der teils in englischer, teils in färöischer Sprache gehalten ist.

Chaya Czernowin Pilgerfahrten für Sprecher, Knabenchor und Instrumentalensemble (20052006/2007) nach Texten von Stefan George und Tove Jansson (in der Übersetzung von Birgitta Kicherer) (dt.) 50’ ‘Pilgerfahrten is a whole-evening composition for a large children choir and an ensemble of 20 players. It is a virtual, abstract theatre of sound which emerges from the meeting of two texts: a poem, Pilgerfahrten, by Stefan George (first 2 parts: Aufschrift and Mühle, lass die Arme still), from the year 1891, and the story Das Geheimnis der Hatifnatten by Tove Jansson from the year 1962. The two texts are used si-

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multaneously for most of the piece.’ Chaya Czernowin The piece was written for the Kreuzchor in Dresden. The composer spent an extended time with the choir, and in this process she learnt to know the children and their exceptional capacities. This resulted in what is probably one of the most challenging pieces ever written for a children’s choir, both musically and technically. „Pilgerfahrten ist eine abendfüllende Komposition für großen Kinderchor und Ensemble. In diesem virtuellen, abstrakten Klangtheater treffen zwei Texte aufeinander: das Gedicht Pilgerfahrten von Stefan George (verwendet werden die ersten Teile Aufschrift und Mühle, lass die Arme still) aus dem Jahr 1891 und die Geschichte Das Geheimnis der Hatifnatten von Tove Jansson, geschrieben 1962. Beide Texte werden über weite Strecken simultan verwendet.“ Chaya Czernowin Das Werk entstand für den Dresdner Kreuzchor. Die Komponistin arbeitete über längere Zeit intensiv mit dem Chor zusammen; in dieser Zeit lernte sie die Kinder und ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten kennen. Das Ergebnis dieser gemeinsamen Arbeit ist eines der technisch und musikalisch wohl anspruchsvollsten Werke, die je für Kinderchor geschrieben wurden.

Lee Hoiby Last Letter Home for SATB choir and string orchestra (with optional double bass) (2006) text by Private First Class Jesse Givens (Eng.) 7’ Last Letter Home is Lee Hoiby’s much loved musical setting of an American soldier’s final note to his family from Iraq. The soldier, US Army tank crewman Jesse Givens, had been in Iraq for just a month when, on May 1, 2003, his tank crashed and fell into a canal off the Euphrates River. Hoiby’s intention was to set Givens’ words as clearly as possible, originally writing it in three-part form for one tenor and two baritone parts. Last Letter Home ist Lee Hoibys sehr oft aufgeführte Vertonung der letzten Nachricht eines amerikanischen

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Chorsinfonik

Soldaten im Irakkrieg an seine Familie. Der Panzergrenadier Jesse Givens war erst seit einem Monat im Irak stationiert, als sein Fahrzeug am 1. Mai 2003 abrutschte und in einen Kanal des Euphrats stürzte. Es war Hoibys Absicht, Givens Worte so verständlich wie möglich umzusetzen. Er unterteilte den Text dafür in drei Teile, einen für Tenor und zwei für Bariton.

vocal parts in his new version with string orchestra. Vasks sees the string timbre as a form of instrumental song capable of conveying the ’direct message’ of his music which – as a member of a Protestant family – he has clothed in the traditional form of the Catholic Mass.

has to be regarded as something organic amongst the huge universe. Harald Weiss Bei der und der ich von geleitet.

Konzeption des Requiems Auswahl der Texte wurde der Idee des „Loslassens“ Der das Werk einleitende, Christian Jost Angst Rundfunkchor Berlin 2006 Photo: Matthias Heyde

Christian Jost Angst 5 Pforten einer Reise in das Innere der Angst für gemischten Chor, Chorsolisten und Instrumentalensemble (2005) Texte von Friedrich Hölderlin und Christian Jost (dt. / engl.) 60’ Written for the Berlin Radio Choir Christian Jost’s choral opera Angst is technically and musically demanding, but a rewarding and worthwhile challenge. It deals with fear on various levels: Where does it come from? What are the reasons for it? What are our 21st century fears? The choir embodies the ’singing mind game’: psychodynamics. Individual thoughts emerge from the whole and fade back into it. Specially made films can be shown, extending the sphere of Angst to the visual realm, but the piece also works very well performed semi-staged. Diese technisch und musikalisch herausfordernde, aber für jeden Chor überaus lohnende und spannende Choroper entstand im Auftrag des Rundfunkchores Berlin unter Leitung von Simon Halsey. Thema ist die Angst: Wo kommt sie her? Was sind ihre Beweggründe? Welches sind die Ängste des 21. Jahrhunderts? Der Chor verkörpert das „singende Gedankenspiel“: die Psychodynamik. Aus dem Ganzen treten einzelne Gedanken hervor und wieder zurück. Josts Choroper eignet sich auch hervorragend für halbszenische Aufführungen.

Pe-teris Vasks Missa Fassung für gemischten Chor und Streichorchester (2000/2005) (lat.) 37’ Pe-teris Vasks originally composed his Missa for a cappella choir and for choir with organ, but he has discovered the ideal counterpart to the unconcealed emotional nature of

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Nachdem Pe-teris Vasks seine Missa zunächst für Chor a cappella und für Chor mit Orgel komponiert hatte, fand er in der Neufassung mit dem Streichorchester den idealen Gegenpart für seine offene Emotionalität des Vokalen. Der Streicherklang verkörpert für Vasks das instrumentale Singen und transportiert so die „direkte Botschaft“ seiner Musik, die Vasks – aus protestantischer Familie stammend – in die traditionelle katholische Messform kleidet.

Harald Weiss Requiem Teil I: Schwarz vor Augen... · Teil II: ...und es ward Licht! für Sopran, Tenor, Knabensopran, Flügelhorn, gemischten Chor und Kammerorchester (2009) nach Texten von Joseph von Eichendorff, Hermann Hesse, Rainer Maria Rilke, Harald Weiss, Rabindranath Tagore und des lateinischen Requiems (lat. / dt.) 100‘ When I was thinking about and choosing the texts for my Requiem, I was struck by the idea of ’letting go’. This theme is reflected in Psalm 90 ’So teach us to number our days, that we may apply our hearts unto wisdom’. This opens the work, sung by a solo treble, and is followed by texts from Eichendorff, Hesse, Tagore and Rilke and Latin texts from the Requiem liturgy. They are characterized by the universally valid, positive conviction that death

von einem Knabensolo gesungene Psalm 90, „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden“, die Texte von Eichendorff, Hesse, Tagore und Rilke wie auch die lateinischen Texte aus der Requiem-Liturgie reflektieren dieses Thema. Sie sind dabei geprägt von der universell gültigen, positiven Überzeugung, dass der Tod als etwas Organisches im großen Weltgefüge zu betrachten ist. Harald Weiss

Harald Weiss Bremer Requiem für Sopran, Tenor, Knabensopran, Flügelhorn, gemischten Chor und Kammerorchester (2008-2009) nach Texten von Rabindranath Tagore, Harald Weiss und des lateinischen Requiems (lat. / dt.) 60‘ Since the beginning, the human mind has grappled with death, trying to penetrate this ultimate mystery. For the key to this question opens the door to life. We cling too much to things once achieved, be they material or non-material values or even relationships. As we will have to learn to let go in the hour of our death, we could perhaps start to do it in life. Harald Weiss Seit seiner Existenz macht sich der menschliche Geist Gedanken über den Tod und sucht dieses Mysterium zu ergründen. Denn der Schlüssel zur Frage nach dem Tod öffnet die Tür zum Leben. Viel zu sehr klammern wir uns an etwas einmal Erreichtes, seien es nun materielle oder ideelle Werte oder seien es auch Beziehungen jedweder Art. Da wir das Loslassen spätestens in der Stunde des Todes praktizieren werden, könnten wir vielleicht im Leben schon einmal damit beginnen. Harald Weiss

SPECIAL RECOMMENDATION Norman Ryan, Schott New York:

Alvin Singleton PraiseMaker for mixed chorus and orchestra (1998) text by Susan Kouguell (Eng.) 22’ On the occasion of Alvin Singleton’s 70th birthday, the Atlanta Symphony Orchestra, conducted by Robert Spano, has released a landmark new recording of the composer’s beautiful work for chorus and orchestra, PraiseMaker. The choral writing in Singleton’s work is quiet, measured, and contemplative, seldom rising above mezzoforte until the conclusion. The final words sung by the chorus swell to full volume succeeded by crescendoing brass. Suddenly, all is quiet again revealing a soft, distantsounding chord in the strings, bassoons and horns, fading away like a distant memory. Anlässlich des 70. Geburtstags von Alvin Singleton hat das Atlanta Symphony Orchestra unter Leitung von Robert Spano eine Referenzaufnahme von Singletons wundervollem Werk PraiseMaker eingespielt. Der Chorsatz in diesem Werk ist ruhig, gemessen und besinnlich und geht bis zum Ende selten über Mezzoforte hinaus. Erst die letzten Worte des Chores schwellen zu voller Lautstärke an, gefolgt von einem Crescendo des Blechs. Plötzlich herrscht Stille, und es erklingt ein sanfter Akkord der Streicher, Fagotte und Hörner, gleichsam wie aus weiter Ferne und verblassend wie eine schwindende Erinnerung.

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New Publications / Neue Publikationen

Sheet Music Editions / Noten Solo Johann Sebastian Bach O Mensch bewein dein Sünde groß · Aus Liebe will mein Heiland sterben · Betrachte, mein Seel BWV 622, BWV 244, BWV 245 3 Klaviertranskriptionen von Emile Naoumoff 12’ ED 20747

Kenneth Hesketh Die hängende Figur ist Judas (Drei Perspektiven) for solo cello 9’ ED 13176

Duo Naji Hakim Amazing Grace Variations on an English Hymn für Sopran und Orgel 6’ ED 20831

Nikolaj Andrejewitsch Roslawez Poème lyrique · Invention · Nocturne Erstausgabe für Violine und Klavier (herausgegeben von Marina Lobanova) 14’ VLB 143

Gavin Bryars Ramble on Cortona for piano 12’ ED 13356

Stefan Heucke Nacht-Urnen Nocturnes, op. 32 für Klavier (überarbeitete Neuauflage) 5’ ED 9145

Paul Hindemith 9 Short Songs for American School Songbooks für 1-4 Singstimmen mit und ohne Begleitung (Klavier) (engl.) (herausgegeben von Luitgard Schader) 12’ ED 20454 (Partitur)

Peter Maxwell Davies Carol: Ave, Plena Gracia for SATB choir with optional organ (Lat.) 2’ ED 13295 (choral score)

Viktor Ullmann Drei jiddische Frauenchöre für Frauenchor (SAA/SSAA) a cappella (yidd.) 5’ C 53693 (Chorpartitur)

Nikolaj Andrejewitsch Roslawez Naji Hakim Amazing Grace Variations on an English Hymn für Orgel 6’ ED 20862

Klavierstücke Erstausgabe (herausgegeben von Marina Lobanova) 11’ ED 20760

Hans Werner Henze An Brenton Solo für Viola 2’ VAB 72 Henze composed this charming miniature in 1993 in memory of the violinist Brenton Langbein who had recently passed away. The piece is one of a series of homage compositions which have recently been issued on CD at WERGO performed by the ensemble recherche (WER67272) and which will shortly also be published for the first time in musical editions. Diese liebenswürdige Miniatur schrieb Henze 1993 zum Andenken an den Geiger Brenton Langbein, der kurz zuvor verstorben war. Das Stück gehört zu einer Reihe von Hommagekompositionen, die kürzlich mit dem ensemble recherche bei WERGO auf CD veröffentlicht wurden (WER-67272) und deren Notenausgaben in der nächsten Zeit bei Schott als Ersterscheinungen publiziert werden.

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Valentin Silvestrov Fünf Stücke für Violine und Klavier 18’ BEL 675

Choir Gavin Bryars Super Flumina for four unaccompanied voices or male choir (CtenTTBar) (Lat.) 7’ ED 12785 (choral score)

Zwei hebräische Chöre für gemischten Chor (SATB) a cappella (hebr.) 5’ C 53696 (Chorpartitur) Zwei chassidische Frauenchöre für Frauenchor (SSA) a cappella (hebr.) 5’ C 53695 (Chorpartitur) Drei hebräische Knabenchöre für Knabenchor (SSA) a cappella (hebr.) 5’ C 53692 (Chorpartitur) Drei jiddische Männerchöre für Männerchor (TTB/TTBB) a cappella (yidd.) 5’ C 53694 (Chorpartitur)

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CDs

New on WERGO Chamber Music Chaya Czernowin Streichquartett 14’ ED 9810 (Partitur und Stimmen)

Paul Hindemith Morgenmusik Tafelmusik Mahnung an die Jugend, sich der Musik zu befleißigen. Kantate. Abendkonzert Chor der Hans-Werner-Henze-Musikschule, Chor des Tagore Gymnasiums, Chor des Werner-von-Siemens-Gymnasiums, Rudolf Döbler, Florian Dörpholz, Susanne Ehrhardt, Martina Feldmann, Dietrich Henschel, Jugendsinfonieorchester Marzahn-Hellersdorf, Maxi Kaun, Guido Klemisch, Mozart-Kinderchor, Nachwuchsorchester der Hans-Werner-Henze-Musikschule, David Reibel, Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Rundfunkkinderchor Berlin, Rainer Wolters WER-67282

Enjott Schneider Granica Tanz in den Tod für 2 Klaviere und Schlagzeug 10’ ED 20790 (Partitur und Stimmen)

Michael Tippett Prelude, Recitative and Aria An arrangement of Hermes’ Aria ‘O Divine Music’ from King Priam for flute, oboe and harpsichord 5’ ED 13395 (score and parts)

Piano Reduction Peter Eötvös Seven (Memorial for the Columbia Astronauts) für Violine und Orchester 21’ ED 20258 (Klavierauszug mit Solostimme)

Complete Edition Richard Wagner Die Feen, WWV 32 Große romantische Oper in 3 Akten herausgegeben von Peter Jost RWA 101-10 (Richard Wagner: Sämtliche Werke, Reihe A, Bd. 1/I)

The ’Plöner Musiktag’ sets a whole day to music: the four sections Morgenmusik, Tafelmusik, Kantate and Abendkonzert [morning music, table music, cantata and evening concert] are intended for a variety of grades of difficulty and instrumentation ranging from recorder trio and orchestra to three-part choir. Paul Hindemith composed the work in June 1932 for a four-day course at a boarding school in Plön in Schleswig-Holstein in which he was involved in music-making with children. The work has never been performed again in its entirety since the first performance with the composer in 1932, which is all the more reason to heap praise on the conductor and the great dedication of the numerous musicians involved in this new production. This complete ’day of music’ was initiated, rehearsed and conducted by Jobst Liebrecht and

performed in Berlin on 13 October 2008 with the participation of the music school Hans-Werner-Henze in Marzahn-Hellersdorf, the local youth symphony orchestra and a number of Berlin youth choirs. The renowned baritone Dietrich Henschel and members of the Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin also lent their support to this large-scale project. Der „Plöner Musiktag“ setzt einen ganzen Tag in Musik: Die vier Teile Morgenmusik, Tafelmusik, Kantate und Abendkonzert sind für unterschiedliche Schwierigkeitsstufen und Besetzungen konzipiert – vom Blockflötentrio bis zum Orchesterstück und zum dreigeteilten Chor. Paul Hindemith verfasste das Werk für einen viertägigen Aufenthalt in einem Internat im Juni 1932 in Plön, Schleswig-Holstein, wo er zusammen mit Schülern musizierte. Seit der Uraufführung 1932 durch den Komponisten selbst war das Werk nicht mehr vollständig zu hören. Umso mehr Lob gebührt dem Dirigenten und den vielen engagierten Musikern dieser Produktion. Initiiert, bearbeitet und dirigiert von Jobst Liebrecht haben die Hans-Werner-Henze-Musikschule Marzahn-Hellersdorf sowie das dortige Jugendsinfonieorchester mit Unterstützung mehrerer Berliner Kinderchöre den „musikalischen Tag“ am 13. Oktober 2008 in Berlin realisiert. Für das Großprojekt konnten außerdem der renommierte Bariton Dietrich Henschel sowie Musiker des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin gewonnen werden.

Jörg Widmann Toccata Fleurs du mal + Robert Schumann: Night Pieces Op. 23 · Songs of Youth Op. 133 Fabio Romano (piano) WER-68082 Robert Schumann and Jörg Widmann – a musical dialogue across the centuries. The pianist Fabio Romano juxtaposes the two composers in a concert of four piano works, presenting Schumann from a

slightly unorthodox perspective on the occasion of the 200th anniversary of the composer’s birth. Jörg Widmann, composer and clarinettist with an international reputation who is conscious of being firmly rooted in the classical-romantic tradition, has already expressed his affinity with Schumann on numerous occasions, particularly in his chamber music works. The music of both composers reveals a direct affinity with sombre, dimly-lit soundscapes: their musical language is linked by profound sensibility and the oscillation between Romantic exaltation and a fractured existentialism. Robert Schumann und Jörg Widmann – ein musikalischer Dialog über Jahrhunderte hinweg. Pianist Fabio Romano stellt beide Komponisten einander mit vier Klavierwerken gegenüber und beleuchtet Schumann anlässlich des 200. Geburtstages aus einer etwas anderen Perspektive. Jörg Widmann, der sich als Komponist und Klarinettist von Weltruf fest in der klassisch-romantischen Tradition verwurzelt weiß,

hat seine Verbundenheit mit Schumann vor allem in seiner Kammermusik vielfach zum Ausdruck gebracht. Beider Musik berührt unmittelbar, abgedunkelte, zwielichtige Klangwelten hier wie dort; tiefe Emotionalität und das Changieren zwischen romantischer Hochstimmung und existentiellen Brüchen verbindet die Musiksprachen beider Komponisten.

These CDs and DVDs are available in all good music stores. You will find links to selected online shops and downloads plus further information at / Die hier vorgestellten CDs und DVDs sind im Handel erhältlich. Links zu ausgewählten Online-Shops, zum Download sowie weitere Informationen finden Sie unter www.schott-music.com/recordings

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CDs

News

Schott Composers on International Labels

Alexander Goehr Photo: Maurice Foxall

Richard Ayres

Carl Orff

No. 42 Barbara Hannigan (soprano) · Nederlands Blazers Ensemble NBE LIVE NBECD026

O Fortuna (from: Carmina Burana) + various Gregorian STARWATCH 1137463

Robert Beaser

Aribert Reimann

Shenandoah + various Eliot Fisk (guitar) WILDNER RECORDS KWW 58206

Fantasiestücke Solo + Dv0rˇák, Schumann Jörg Widmann (clarinet) · Andrea Lieberknecht (flute) · Jana Bousková (harp) · Tatjana Masurenko, Hanna Weinmeister (viola) AVI-MUSIC 8553207

Hans Werner Henze Requiem + Mirjam Wiesemann in conversation with Hans Werner Henze in his mansion in Marino (2010) and with Henze’s friend and assistant Michael Kerstan (both in German) Dimitri Vassilakis (piano) · Reinhold Friedrich (trumpet) · Bochumer Symphoniker · Steven Sloane CYBELE KiG 003

Hans Werner Henze Royal Winter Music (1st Sonata) Royal Winter Music (2nd Sonata) Carillon, Récitatif, Masque Drei Märchenbilder Ode an eine Äolsharfe Franz Halász (guitar) · Anna Torge (mandolin) · Cristina Bianchi (harp) · Ensemble Oktopus · Konstantia Gourzi NAXOS 8.557345

E.T.A. Hoffmann Liebe und Eifersucht Ludwigsburger Schlossfestspiele 2008 · Solisten des Staatstheaters am Gärtnerplatz München · Orchester der Ludwigsburger Schlossfestspiele · Michael Hofstetter CPO 6925115

Bohuslav Martinu° Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 und Nr. 2 + Klavierkonzert Nr. 4, H. 358, „Incantation” Giorgio Koukl (piano) · Bohuslav Martinu° Philharmonic Orchestra · Arthur Fagen NAXOS 8.572373

Alvin Singleton PraiseMaker Atlanta Symphony Orchestra and Chorus · Robert Spano TELARC TEL-32630-02

Harald Weiss Requiem Daniel Bühl (boy) · Gerrit Hülst (boy’s voice) · Dorothee Mields (soprano) · Andreas Karasiak (tenor) · NDR Radiophilharmonie · Knabenchor Hannover · Jörg Breiding RONDEAU ROP7008/09

Alexander Goehr in Berlin Alexander Goehr’s archive of manuscripts and letters is now lodged with the Akademie der Künste and, as part of its access programme, ADK and the festival Ultraschall present a composer portrait in the Sophiensaele on 26 January. Vocal and chamber works spanning his composing life will be presented by Monica

Brett-Crowther (mezzo soprano), Stefan Litwin (piano), Christian Dierstein (percussion) and the Pellegrini Quartett, and the evening includes a discussion between Goehr, Litwin and Werner Grünzweig from ADK. Deutschlandradio Kultur are also broadcasting this January a six part series of Alexander Goehr in conversation with Werner Grünzweig, produced by Christine Anderson. Kürzlich wurde an der Berliner Akademie der Künste das Alexander-Goehr-Archiv mit Manuskripten und Briefen eingerichtet. Aus diesem Anlass präsentieren die ADK und das Festival Ultraschall am 26. Januar ein Portrait des Komponisten in den Sophiensaelen. Vokal- und Kammermusikwerke aus unterschiedlichen Perioden seines Schaffens werden von Monica Brett-Crowther (Mezzosopran), Stefan Litwin (Klavier), Christian Dierstein (Schlagzeug) und dem Pellegrini Quartett aufgeführt. Anschließend findet ein Podiumsgespräch zwischen Alexander Goehr, Stefan Litwin und Werner Grünzweig von der ADK statt. Deutschlandradio Kultur wird eine von Christine Anderson produzierte sechsteilige Sendereihe mit Alexander Goehr und Werner Grünzweig ausstrahlen.

Jörg Widmann Oktett + Franz Schubert: Oktett Jörg Widmann (clarinet) · Dag Jensen (bassoon) · Sibylle Mahni (horn) · Carolin Widmann, Florian Donderer (violin) · Hanna Weinmeister (viola) · Gustav Rivinius (cello) · Yasunori Kawahara (double bass) AVI-MUSIC 8553209

Honour for Wilfried Hiller The Bavarian Minister President, Horst Seehofer, presented our composer Wilfried Hiller with the highest accolade in Bavaria, the ’Bavarian Maximiliansorden for Science and Art’, in a ceremony held in the Residenz in Munich on 20 October 2010. The Bavarian Academy of the Arts also honoured Wilfried Hiller in October with the presentation of the ’Wilhelm Hausenstein’ Medal for his outstanding achievement in the field of cultural promotion. We offer him our sincere congratulations!

Im Rahmen eines Festaktes in der Münchner Residenz verlieh Ministerpräsident Horst Seehofer am 20. Oktober 2010 unserem Komponisten Wilfried Hiller Bayerns höchste Auszeichnung, den „Bayerischen Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst“. Ebenfalls im Oktober würdigte die Bayerische Akademie der Künste Wilfried Hiller mit der „WilhelmHausenstein-Medaille für Verdienste um kulturelle Vermittlung“. Wir gratulieren sehr herzlich!

Wilfried Hiller Photo: Klaus Lipa

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Looking ahead …

… to March & April

Olli Mustonen

World Premières

Quartetto per oboe, violino, viola e pianoforte ■ 13 March 2011: Tucson, AZ, Leo Rich Theater (USA)

Gerald Barry Feldman’s Six-Penny Editions for ensemble: London Sinfonietta · Thomas Adès ■ 10 March 2011: London, Queen Elizabeth Hall (UK)

Gerald Barry The Importance of Being Earnest Opera in 2 acts: Los Angeles Philharmonic · Thomas Adès ■ 7 April 2011: Los Angeles, CA, Walt Disney Concert Hall (USA)

Wilfried Hiller Chagall-Zyklus II für Klarinette, Kontrabass und Klavier: Laszlo Kuti, Klarinette · Slawomir Grenda, Kontrabass · Oliver Triendl, Klavier ■ 27. März 2011: München, Festsaal des Münchner Künstlerhauses (D)

Percy Grainger 1922

Celebrating Grainger 2011 50 years after his death, the composer and virtuoso pianist Percy Grainger (1882-1961) emerges as one of the revolutionary cultural figures of the 20th century, his musical thinking free and totally original. He will feature in several concerts and festivals next summer, notably the City of London Festival (27 June-16 July 2011). Celebrating Grainger, a special threeday event at Kings Place, London (17-19 February 2011) will showcase some of Grainger’s most vivid repertoire: wind and brass ensembles, a choral workshop for audience and choirs, exotic world music percussion, theremin and pianola settings, and multi-pianos will feature in this unique extravaganza of more than 120 works. Artists and performers taking part include: Keith Michell, Yvonne Kenny, Stephen Varcoe, Fitzwilliam String Quartet, Brass and Wind Bands including The Royal Artillery Band, and choirs. A Seminar at the British Library on Sunday 20 February will mark the exact 50th anniversary of Grainger’s death, when leading scholars will explore some of the unknown aspects of his adventurous life and work. The anniversary also sees the publication of Boydell & Brewer’s The New Percy Grainger Companion, edited by Penelope Thwaites. The central theme is to give information and help from established musicians for performing and listening to this life-celebrating repertoire. And Chandos are making available a special 19-box set of their monumental Grainger edition.

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Wilfried Hiller Viele Konzerte und Veranstaltungen erinnern im kommenden Sommer an den 50. Todestag von Percy Grainger (1882-1961), allen voran das City of London Festival (27.6.-16.7.2011). Mit seiner unkonventionellen und originellen Musikästhetik ist Grainger eine der revolutionärsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. In Londons Kings Place wird an drei Tagen (17.-19.2.) bei Celebrating Grainger ein Querschnitt durch Graingers farbenreiches Schaffen zu hören sein: Mehr als 120 Werke werden von Bläser- und Blechensembles, an exotischen Perkussionsinstrumenten, Theremin und Pianola, Klavieren und bei einem Chor-Workshop mit Chören sowie mit Beteiligung des Publikums aufgeführt. Neben vielen anderen wirken Keith Michell, Yvonne Kenny, Stephen Varcoe, das Fitzwilliam String Quartet und die The Royal Artillery Band mit. Bislang weniger bekannte Aspekte des abenteuerlichen Lebens und Wirkens von Grainger sind Thema eines Symposiums der British Library am Sonntag, dem 20.2., dem Todestag Graingers. Zwei wichtige Publikationen erscheinen zum Jahrestag: Boydell & Brewer’s The New Percy Grainger Companion, herausgegeben von Penelope Thwaites, versammelt Beiträge bedeutender Musikwissenschaftler zur Aufführungspraxis und Werkgeschichte; Chandos veröffentlicht seine monumentale Grainger Edition in einer speziellen Box mit 19 CDs.

Ophelias Schattentheater nach einem Text von Michael Ende für Sprecherin, Streichquartett und O-Daiko: Elisabet Woska, Sprecherin · Henschel-Quartett · Carl Amadeus Hiller, O-Daiko ■ 17. April 2011: München, Blackbox (D)

Andrew Norman Concerto for Theremin and orchestra: Carolina Eyck, Theremin · Heidelberger Philharmoniker · Cornelius Meister ■ 13. April 2011: Heidelberg, Stadthalle (D) Heidelberger Frühling 2011

Bernard Rands Vincent Opera in two acts, Libretto by J.D. McClatchy: Arthur Fagen · Vincent Liotta ■ 8 April 2011: Bloomington, IN, Indiana University Jacobs School of Music (USA)

Fazil Say Bläserquintett, op. 36 für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott: Mitglieder des Konzerthausorchesters ■ 1. April 2011: Berlin, Konzerthaus (D)

Dieter Schnebel Neues Werk für Chor a cappella: Schola Heidelberg · Walter Nußbaum ■ 19. März 2011: Salzburg, Christuskirche (A) Salzburg Biennale 2011

Lee Hoiby New work for two choirs and chamber orchestra: Vassar College · Eduardo Navega ■ 28 April 2011: Poughkeepsie, NY, Vassar College (USA)

Kamran Ince The Invasion for chamber orchestra: Australian Military Band · Ensemble of Turkish Musicians · Kamran Ince ■ 25 April 2011: Gallipoli, Dardanelles Strait (TR)

Christian Jost Orgelsinfonie: Willibald Guggenmos, Orgel ■ 31. März 2011: Essen, Philharmonie, Alfried Krupp Saal (D)

Herbert Willi ABBA-MA (Echo of Peace) für Chor und Orchester: Deutsche Radiophilharmonie Saarbrücken Kaiserslautern · National Choir or Korea · Christoph Poppen ■ 30. April 2011: Saarbrücken, E-Werk (D)

Birthdays Aribert Reimann 75 4 March 2011

Wilfried Hiller 70 15 March 2011

Thomas Larcher New work for orchestra: San Francisco Symphony Orchestra · Osmo Vänskä ■ 7 April 2011: Cupertino, CA, Flint Hall for the Performing Arts (USA)

Serge Tcherepnin 70 2 April 2011

Pe-teris Vasks 65 16 April 2011

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schott aktuell · the journal · 1/2011


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Repertoire

Chorsinfonik

Sir Michael Tippett

Michael Tippett Photo: Topix, Thomson

A Child of Our Time oratorio for soloists (SATB), chorus and orchestra (1939-1941) text by the composer (Eng.) Orchestra: 2.2.ca.2.2.cbsn-4.3.3.0-timp.perc(cym)-str 66’ Study Score / Studienpartitur ETP 8053 Vocal Score / Klavierauszug ED 10065 Libretto (e.) ED 10065-10 World Première: 19 March 1944 London · London Region Civil Defence Choir · Morley College Choir · London Philharmonic Orchestra · Walter Goehr

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n the early 1930’s, as Michael Tippett was approaching maturity as a composer, he became aware of the social injustices caused by the Depression and widespread unemployment – especially in the North of England. He also sensed the likely consequences of the rise of Nazism in Central Europe and Stalinism in Russia. He felt that he must express his solidarity with the deprived and the downtrodden through his work as a composer. In 1938, the shooting of a German diplomat in Paris by a young Polish Jew, made desperate by the Nazi persecution of his race in general and his family in particular, led to the infamous ‘Kristallnacht’ of 9 November. Tippett shared in the public horror which this aroused, deciding that he must respond with a composition which, as it turned out, was to be his first major public statement as an artist, and one that is now performed all over the world. A Child of Our Time is a traditional baroque oratorio with a famous twist: Tippett places five Spirituals at its heart, instead of Bach’s Lutheran chorales. He knew that audiences would recognise them and be able to sing them in the same way Bach’s congregation sang the chorales. Embodying texts and music of an inherently universal significance, they flow unselfconsciously out of the simplicity of Tippett’s structure and musical language, ensuring that the emotional power of this work never fails.

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n den 30er Jahren erlebte Michael Tippett besonders im Norden Englands wirtschaftliche Depression und Arbeitslosigkeit; beides war Ursache für vielfältige soziale Ungerechtigkeit. Tippett war überzeugt, dass er als Komponist seine Solidarität mit den benachteiligten Menschen zeigen müsse. Zugleich spürte er die Gefahr, die aus dem erstarkenden Nationalsozialismus in Deutschland und dem Stalinismus in Russland erwuchs. Entsetzt erfuhr er von der „Kristallnacht“, in der die NS-Diktatur am 9. November 1938 im ganzen Land Juden ermordete und jüdische Einrichtungen zerstörte, angeblich als Rache für das Attentat eines jungen polnischen Juden an einem deutschen Diplomaten. Dieser hatte damit gegen die Judenverfolgung und das Schicksal seiner Familie protestieren wollen. Tippett antwortete auf die Greueltaten der „Kristallnacht“ mit einer Komposition, die in der Rückschau als sein erstes wichtiges öffentliches Bekenntnis als Künstler gelten darf und seither in aller Welt aufgeführt wird. A Child of Our Time gleicht einem traditionellen barocken Oratorium, jedoch mit einer Eigenart: An die Stelle der Choräle setzt Tippett fünf Spirituals. Er wusste, dass die Hörer sie mitsingen können würden, so, wie zu Bachs Zeit die lutherische Gemeinde in die Choräle einstimmen konnte. Die universelle Gültigkeit von Text und Musik verstärkt die Wirkung des Werks, von dem auch heute noch eine einzigartig starke emotionale Kraft ausgeht.

Selected Performances 10. Februar 2011 · Berlin, Konzerthaus (D) Humboldts Philharmonischer Chor Symphonisches Orchester der Humboldt-Universität Constantin Alex 1 April 2011 · Paris, Salle Pleyel (F) Choeur de Radio France Orchestre Philharmonique de Radio France Leonard Slatkin

CDs City of Birmingham Symphony Choir and Orchestra Sir Michael Tippett Nx 85557570

London Symphony Chorus and Orchestra Colin Davis LSO Live 0670 Chor der Sächsischen Staatsoper Dresden · Staatskapelle Dresden Sir Colin Davis Hänssler Profil PH 07052

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Deadline / Redaktionsschluss: 12 November 2010 Schott Music D-55116 Mainz, Weihergarten 5 D-55026 Mainz, Postfach 3640 Tel.: +49 6131 246-885 Fax: +49 6131 246-250 sabine.schulz@schott-music.com

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Verantwortlich: Dr. Christiane Krautscheid · Layout: Stefan Weis, Mainz-Kastel · Printed in Germany

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