schott aktuell 2013 #1

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2013 schott aktuell

the journal January / February 2013

Hans Werner Henze 1926 –2012


[1] 1954 in Ischia

[2 ] 1961 at Cuvilliés-Theater Munich

Hans Werner Henze 1.7.1926 –27.10.2012 With Hans Werner Henze's passing a great light has been extinguished in the world of music. He was, since I first knew him in the early sixties, not only a wonderful friend and support, always believing and encouraging even in the darkest of times, but also a marvellous example of a real communicator, producing music of great beauty and integrity, which gave real pleasure to audiences without any compromise, anywhere. His music will live on – though the personal loss is terrible, one knows that the work will, with the passing of time, enrich us with ever deeper spiritual and musical insight into this, his incomparable legacy. Sir Peter Maxwell Davies

Mit dem Tod von Hans Werner Henze ist ein strahlendes Licht in der Welt der Musik erloschen. Ich lernte ihn in den frühen 60er Jahren kennen und habe ihn nicht nur als wunderbaren Freund und Unterstützenden geschätzt, der immer voller Vertrauen war und mir selbst in den dunkelsten Stunden Mut machen konnte, sondern auch als leuchtendes Beispiel eines wirklichen Vermittlers. Seine Musik ist geprägt von großer Schönheit und Wahrhaftigkeit und hat allen Menschen Freude geschenkt, wo immer sie sie hörten. Sie wird weiterleben – auch wenn der persönliche Verlust schrecklich ist, so bleibt doch der Trost, dass Henzes Werk, sein unvergleichliches Vermächtnis, uns auf Dauer bereichern und uns tiefe spirituelle und musikalische Offenbarungen schenken wird. Sir Peter Maxwell Davies

[4] c. 1965


[ 3] 1949 with Professor Hoffmann [5 ] c. 1960 with Luigi Nono


[7] with Paul Dessau

[6 ] 1967 in Paris

Dear Hans,

Lieber Hans,

Now that your soul has embarked on its journey in free flight, where could you possibly be now? Perhaps aloft, at the heights experienced by an acrobat on his descending path towards unavoidable death? Looking down on the land of your childhood? You loved it so much and captured it so wonderfully in song – your string cantilenas will continue to resonate in my mind forever. Or perhaps you are in the impenetrable, ramified depths of your slow movements whose dark, animated sounds allude to the place situated beyond the banks of the Lethe? These works will remain unforgettable to me. Is your soul perhaps now bathed in the sunset shades of a late evening, regarding the immeasurable beauty captured by the great artists of Italy? It was this light you sought to recreate, throughout your life, in the golden tones of your music. Or has your soul taken up arms again and is now standing, as in former times, at the side of the oppressed and disadvantaged for whom you created an epitaph for all time, with a raised fist? If we were to listen carefully at this very moment – that is, if we had our ears tuned to the right frequency – we might be able to hear your thundering voice. I love you for all of this.

jetzt da deine Seele im freien Flug verweilt, wo magst du wohl sein? Vielleicht in jenen Höhen, welche der Akrobat durchmisst auf seinem Weg in den unvermeidlichen Tod? Als er hinabschaut auf das Land seiner Kindheit, das er doch so sehr liebte und das du so wunderbar besungen hast in Streicherkantilenen, die mir niemals mehr aus dem Kopf gehen? Oder in den weit verzweigten, undurchdringlichen Gründen deiner langsamen Sätze, deren dunkel bewegte Klänge auf den Ort verweisen, der jenseits des Flusses Lethe liegt? Sie bleiben mir unvergesslich. Schaut sie im späten Licht des Abends all die unermesslichen Schönheiten, die die großen Maler Italiens für immer festgehalten haben? Deren Licht du gesucht hast dein Leben lang, um es in goldenen Tönen widerhallen zu lassen? Oder hat sie sich gewappnet und steht nach alter Art an der Seite der Unterdrückten und Benachteiligten, denen du immer wieder ohne Furcht und mit erhobener Faust ein Denkmal gesetzt hast für alle Zeit? Gerade jetzt wäre deine Stimme donnernd laut zu hören, wenn wir nur wirklich hören wollten. Ich liebe dich dafür.

I expect that you will remain the rogue of old times, even in your new form, and will look down on us from above with a smile, observing us in our attempts to keep music alive, especially your own compositions. You will wish us luck while raising a glass of wine to your lips.

Wahrscheinlich bleibst du auch in deiner neuen Form der Schelm, der du warst und schaust hinab auf uns mit einem Lächeln, auf uns, die wir versuchen, die Musik an sich und deine im Besonderen am Leben zu halten. Du wünschst uns Glück und trinkst ein Gläschen Wein dabei.

What can I say to you? I miss your humour and your generosity. I miss your soft spot for anything that inspired you. I miss your soft and measured voice and your immense and vital wisdom. And the secret behind your twinkling eyes.

Was kann ich dir sagen? Ich vermisse deinen Humor und deine Großzügigkeit. Ich vermisse deine Schwäche für alles, was dich begeisterte. Deine leise, bedächtige Stimme und dein immenses, lebendiges Wissen. Und das Geheimnis hinter deinen funkelnden Augen.

You will remain close to my heart.

Du bleibst mir nah.

Ingo Metzmacher

Ingo Metzmacher


[8] with Igor Stravinsky

Hans Werner Henze was a force of nature. I have never met someone with so much drive, so much love and so much pure desire to be alive. He was intoxicated with life and obsessed with creating beauty. A true and original artist. It's so hard to believe that he packed so much into his eighty six years: a supreme musician, teacher, conductor, politician, business man, festival director and great composer. He was all these things but my abiding memory of him is of that wonderful beatific smile lighting up an entire room. Hans, I will never forget you, you made the world a better place to be in. Mark-Anthony Turnage

Hans Werner Henze war wie eine Naturgewalt: Ich habe nie jemanden getroffen, der so viel Energie hatte, so viel Liebe und so viel unbändige Lebenssehnsucht. Er war berauscht von der Lust zu leben und besessen von dem Wunsch, Schönes zu schaffen – ein wahrer und einmaliger Künstler. Es ist kaum zu glauben, wie viel er in den 86 Jahren seines Lebens verwirklichen konnte: Er war ein überragender Musiker, Lehrer, Dirigent, Politiker, Geschäftsmann, Festivaldirektor – und ein großer Komponist. Er war all dies; aber was mir am meisten in Erinnerung bleiben wird, ist sein wunderbar glückliches Lächeln, mit dem er einen ganzen Raum erhellen konnte. Hans, ich werde Dich nie vergessen – durch Dich ist die Welt ein besserer Ort zum Leben geworden. Mark-Anthony Turnage


[9] 1997 at Schleswig-Holstein Musik Festival


[10] 1965 with Ingeborg Bachmann

I knew Hans Werner Henze for many years. We met in the 1990's during rehearsals for a new production of his Der Prinz von Homburg at the Deutsche Oper in Berlin. I recall that, in certain places, I had ideas that were not contained in the score. I asked him, ‘Mr. Henze, would it perhaps be possible to interpret this passage in a different way?’ and he answered, ‘Yes, of course. That's good,’ and then added, ‘By the way, my name is Hans’. After that we formed a close friendship; I visited him on many occasions in Rome and I have unforgettable memories of these times. When I was appointed as chief conductor of the Sächsische Staatskapelle in Dresden, he was my first choice as Composer-in-Residence. He had a unique facility for orchestral colouring possessed by no other composer. I have always considered him the most significant German orchestral and operatic composer since Richard Strauss. For a long time I had wanted him to compose a concert overture, and he'd been planning to compose this orchestral work for us under the title Isoldes Tod, which was to have been premiered at the Salzburg Easter Festival. Unfortunately, he was not able to realise these plans. I am, however, very grateful to have been able to see him a few weeks ago when he came to the Semperoper to experience our performance of his orchestral work Sebastian im Traum. Shortly before the concert, I visited him in his box and we embraced affectionately. Now I know that this was a farewell. I was profoundly shocked by his death in Dresden.

[11] 1986

Ich kannte Hans Werner Henze seit vielen Jahren. In den 1990er Jahren lernte ich ihn kennen, als ich an der Deutschen Oper in Berlin seinen Prinz von Homburg neu einstudierte. Damals war er bei den Proben anwesend. Ich erinnere mich, dass ich an einigen Stellen Dinge machen wollte, die so nicht in der Partitur standen. Ich fragte ihn, „Herr Henze, kann man diese Stelle vielleicht auch anders machen?“, und er antwortete: „Ja, mach nur. Das ist gut.“ Und dann sagte er: „Ich bin übrigens der Hans.“ Seitdem verband uns eine enge Freundschaft, ich habe ihn häufig in Rom besucht und habe unvergessliche Erinnerungen an diese Zeit. Als ich als Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle nach Dresden kam, war er für mich als Capell-Compositeur die allererste Wahl. Er konnte mit den Klangfarben des Orchesters umgehen wie wenige andere. Für mich persönlich war er immer der bedeutendste deutsche Orchester- und Opernkomponist seit Richard Strauss. Seit langem hatte ich mir von ihm eine Konzertouvertüre gewünscht, ein Orchesterstück, das er mit Isoldes Tod nun für uns schreiben wollte und das wir bei den Salzburger Osterfestspielen zur Uraufführung bringen wollten. Leider konnte er diesen Plan nicht mehr ausführen. Ich bin aber sehr dankbar, dass ich ihn vor wenigen Wochen noch sehen durfte, als er unsere Aufführung seines Orchesterwerkes Sebastian im Traum in der Semperoper besuchte. Ich habe ihn kurz vor dem Konzert noch in seiner Loge aufgesucht, und wir haben uns herzlich umarmt. Heute weiß ich, dass dies ein Abschied war. Sein Tod in Dresden macht mich tief betroffen.

Christian Thielemann Christian Thielemann


[12] 1970 at the German Première of El Cimarrón

His ‘big brother’

Sein „großer Bruder“

He astonished with his talents, skills, and even a psychological sophistication – clad with the appearance of worldliness – in dealing with people. So it was all the more touching when Hans Werner Henze occasionally displayed weaknesses, and even vulnerability, with a complete lack of strategic intent. He was never quite able to come to terms with his relationship to the Darmstadt generation, whose avant-garde rigor remained foreign to him, though he was haunted by it. I remember once in the 70's we were listening to a new piece by Britten, and he turned to me quizzically, and said in a strange tone, ‘So you can write music like that, but not in this day and age’.

Er erstaunte auch mit seinen Begabungen, Geschicklichkeiten, ja sogar einem – gerne durch den Anschein von Weltfremdheit kaschierten – psychologischen Raffinement im Umgang mit Menschen. Umso anrührender war’s, wenn Hans Werner Henze dann doch auch immer wieder einmal Schwächen, Verletzlichkeiten zeigte – ganz ohne strategische Absicht. Nie ganz verwinden konnte er das Verhältnis zu den „Darmstädter“ Generationsgenossen, deren AvantgardeRigor ihm fremd blieb. Gleichwohl spukte er ihm im Hinterkopf. Etwa, als er mich einmal in den siebziger Jahren beim gemeinsamen Anhören eines neuen Britten-Stückes fragend ansah und, als spräche er mit fremder Stimme, bemerkte: „So kann man doch heute nicht mehr komponieren“.

He was linked in a curiously unstable and probably one-sided friendship with Luigi Nono, whom he envied for his political determination, though without wishing to emulate his strict partisanship. We saw each other a number of times in Marino around 1980. This was where Henze – with visible discomfort – once told me of how he had sent one of his compositions to Nono, who had returned it with the fatal addition of a red, ‘voiding’ slash mark across the manuscript. Henze made a corresponding movement through the air while recounting this episode, appearing not so much offended as mildly amused. So the ‘big brother’ had struck again, but so what? He, Henze, was not exactly a nonentity himself. I also visited Henze shortly after the première of Nono’s Prometeo in Venice. He was avid to hear all about the event so I told him of the work’s huge success with the public. ‘Very good’, was Henze’s cordial response. I went on to talk about the magnificence of the textual and musical structure and the incredible concept of the work. Henze’s ‘very good’ was now a bit forced. I elaborated on the subject, sketching out the work's fantastic, visionary soundscape. Henze’s next ‘very good’ sounded somewhat menacing. I suddenly realised that I had gone too far and swiftly changed the subject. Gradually, Nono’s shadow faded away again.

Eine seltsam labile, wohl auch einseitige „Freundschaft“ verband ihn mit Luigi Nono, den er um seine politische Dezidiertheit beneidete, ohne dieser strengen Parteilichkeit nachzueifern. Um 1980 sahen wir uns ein paar Mal in Marino, und Henze erzählte, zunächst deutlich schmerzhaft berührt, er habe eine Nono gesendete eigene Komposition von diesem zurückgeschickt bekommen mit der fatalen Zutat eines diagonal über die Notenblätter verlaufenden roten „Entwertungs“Striches – Henze machte dazu eine entsprechende Bewegung durch die Luft und ein nicht nur beleidigtes, sondern auch leicht amüsiertes Gesicht. Nun ja, der „große Bruder“ hatte mal wieder zugeschlagen; aber was soll’s, er, Henze, war ja auch wer. Zu Besuch war ich bei Henze auch kurz nach der Uraufführung von Nonos Prometeo. Er wollte „alles“ über dieses Ereignis in Venedig wissen. Ich hob an und sprach vom großen Publikumserfolg. „Sehr schön“, kommentierte Henze kordial. Ich setzte fort: Wie großartig der textlich-musikalische Aufriss dieses Werkes, welch ungeheuerliche Konzeption. Henzes „Sehr schön“ war da schon ein wenig gepresst. Ich legte nach und skizzierte in ein, zwei Sätzen die phantastische, visionäre Raumklanglichkeit des Prometeo. Nun klang Henzes „Sehr schön“ bereits drohend. Mir wurde klar, dass ich meine Begeisterung um mindestens eine Schraubenwindung überdreht hatte, und sorgte für Themenwechsel. Nach und nach verflüchtigte sich der Nono-Schatten wieder.

Hans-Klaus Jungheinrich Hans-Klaus Jungheinrich


[13] 1970

Dear Hans, The moments in rehearsal in which you motivated your singers, and encouraged your musicians to sing – even the percussionists – are the moments I loved best. In these moments, you were the music. Everything is song and everything is expression, you once said, and your music has been a profound experience which we will cherish in our hearts. Now WE carry on singing: Your music.

Lieber Hans, die Momente, in denen Du bei Proben Deine Sänger motiviert hast, in denen Du Deine Musiker zum Singen animiert hast, auch die Schlagzeuger, diese Momente habe ich geliebt. In diesen Momenten warst Du die Musik. Alles ist Gesang, alles ist Ausdruck, hast Du gesagt, und in diesem Sinne ist Deine Musik dann für uns alle eine tief zu Herzen gehende Erfahrung geworden. Jetzt singen WIR weiter: Deine Musik.

THANK YOU!

DANKE!

Markus Stenz

Markus Stenz

[14] 1961 with Karl Amadeus Hartmann


[15 ] Cover of ”Spiegel“ magazine in anticipation of the World Première of Der Prinz von Homburg in 1960

[16 ] 1951 with his publisher Willy Strecker

For Hans Werner Henze

Für Hans Werner Henze

Was he perhaps a snake? These creatures have the ability to shed their skin!

War er vielleicht eine Schlange? Die können sich ja häuten! Bielefeld – Rom

Bielefeld – Rome A greater psychological balancing act can hardly be imagined. Photographs of him as a young man show that the ‘combatant’ Henze would have hardly blended in amongst the Ephebes. Please, perk up your ears and listen to ten minutes of The Bassarids! I have memories of numerous evenings in Marino – long conversations after work on Gogo no Eiko: speaking of literature, friends and enemies and then back to literature and politics. Shortly before his 80th birthday, he succeeded in evading the clutches of death. An admirable man – I was always impressed by his wisdom in the ordering of his life!

Ein größerer, psychischer Spagat kaum vorstellbar. Wenn man seine Jugendbilder sieht, ist der „Kämpfer“ Henze in den Epheben kaum zu finden. Bitte die Ohren öffnen und 10 Minuten Die Bassariden hören! Ich erinnere mich an viele Abende in Marino – nach der Arbeit an Gogo no Eiko lange Gespräche: Literatur, Freunde, Feinde, wieder Literatur und Politik. Kurz vor seinem 80. Geburtstag war er dem Tod gleichsam von der Schippe gesprungen. Bewundernswert – ich empfand es als weise, wie er sein Leben ordnete! Gerd Albrecht

Gerd Albrecht


[17] 1955 in Naples Credits: Cover: 1963 (Peyer) · [1] 1954 in Ischia · [2] 1961 at Cuvilliés-Theater Munich (Roger Fritz) · [3] 1949 with Professor Hoffmann (Ursula Helbich) · [4] c. 1965 (Ferril Amacker) · [5] c. 1960 with Luigi Nono (Heinrich von Hessen) · [6] 1967 in Paris (Marianne Adelmann) · [7] with Paul Dessau · [8] with Igor Stravinsky · [9] 1997 at Schleswig-Holstein Musik Festival (Harry Weber) · [10] 1965 with Ingeborg Bachmann (Ilse Buhs) · [11] 1986 (Gisela Gronewold) · [12] 1970 at the German Première of El Cimarrón (Ilse Buhs) · [13] 1970 (Steiner) · [14] 1961 with Karl Amadeus Hartmann (Roger Fritz) · [15] Cover of ”Spiegel“ magazine in anticipation of the World Première of Der Prinz von Homburg in 1960 · [16] 1951 with his publisher Willy Strecker (Schott Music) · [17] 1955 in Naples


First Nights / Premieren

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he Prince of Homburg, the Children of the Forest, the Princess and the Pea, the flying Dutchman, the Emperor of Atlantis … You can meet all these protagonists on the opera stage in the New Year. Alongside works for children and teens by Hiller, Naske, Rota and Toch, will be exciting premières from Cuomo, Penderecki, Vollmer and Wang, as well as classical favourites by Korngold, Offenbach and Wagner. On 12 January a new production of Henze's opera Der Prinz von Homburg opens at the Staatstheater Mainz, just a few steps from the Schott publishing house. Many of our colleagues knew Hans Werner Henze personally and this will be a lovely opportunity to begin the new year with a musical commemoration of the master who died a few weeks ago.

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er Prinz von Homburg, die Waldkinder, die Prinzessin auf der Erbse, der fliegende Holländer, der Kaiser von Atlantis … alle diese Protagonisten begrüßen Sie im neuen Jahr auf der Opernbühne. Neben Werken für Kinder und Jugendliche (von Hiller, Naske, Rota und Toch) stehen spannende Uraufführungen (von Cuomo, Penderecki, Vollmer und Wang) und Klassiker (von Korngold, Offenbach, Wagner) auf dem Programm. Am 12. Januar findet, nur wenige Schritte vom Verlagshaus Schott entfernt, am Mainzer Staatstheater die Premiere von Henzes Oper Der Prinz von Homburg statt. Viele unserer Kolleginnen und Kollegen kannten Hans Werner Henze persönlich und werden die Gelegenheit nutzen, das Jahr in musikalischem Gedenken an den kürzlich verstorbenen Maestro zu beginnen.

Jacques Offenbach Les Contes d'Hoffmann Bayerische Staatsoper 2011

Douglas J. Cuomo

Hans Werner Henze

Wilfried Hiller

Erich Wolfgang Korngold

Doubt

Der Prinz von Homburg

Die Waldkinder

Die tote Stadt

• 26 Jan 2013 · St. Paul, MN (USA) Ordway Center for Performing Arts Christopher Franklin · Kevin Newbury (World Première)

(revidierte Fassung 1991) • 12 Jan 2013 · Mainz (D) Staatstheater, Großes Haus Hermann Bäumer · Christof Nel · Roland Aeschlimann · Barbara Aigner

• 24 Jan 2013 · Pforzheim (D) Theater, Podium Salome Tendies · Markus Löchner · Melanie Kalkofen

• 9 Feb 2013 · Innsbruck (A) Tiroler Landestheater, Großes Haus Alexander Rumpf · Ernö Weil · Karin Fritz

Paul Hindemith

Vocal Score / Klavierauszug (dt.) ED 3208 Libretto (dt.) BN 3480

Wolfgang Fortner

Bluthochzeit • 13 Jan 2013 · Wuppertal (D) Opernhaus Hilary Griffiths · Christian von Götz · Ulrich Schulz Vocal Score / Klavierauszug (dt./frz.) ED 4934 Libretto (dt./frz.) BN 3230-1

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schott aktuell · the journal · 1/2013

Study Score / Studienpartitur (dt./frz.) ED 9102 Vocal Score / Klavierauszug (dt./frz.) ED 5080 Libretto (dt.) BN 3360-10

Theme with four Variations • 15 Feb 2013 · Helsinki (FIN) Ooppera Four Temperaments Ollitapio Lehtinen · George Balanchine · Suomen Kansallisbaletti Score / Partitur ED 92 Study Score / Studienpartitur ED 6309 Vocal Score for two pianos / Klavierauszug für zwei Klaviere ED 1625

www.schott-music.com


Elisabeth Naske

Das kleine Ich bin ich • 22 Jan 2013 · Köln (D) Altes Pfandhaus 11:30 Elena Tzavara · Ulrike Plehn

Richard Wagner Der fliegende Holländer Salzburger Landestheater 2010 Photo: Christian Schneider

Jacques Offenbach

Les Contes d’Hoffmann / Hoffmanns Erzählungen • 31 Jan 2013 · Beijing (CN) NCPA Opera Hall Stephen Barlow · Francesca Zambello · Peter Davison / Charles Quiggin · Court Watson • 4 Feb 2013 · Barcelona (E) Gran Teatre del Liceu Stéphane Denève · Laurent Pelly · Chantal Thomas (Spanish Première) Vocal Score (in preparation) / Klavierauszug (in Vorbereitung) (frz.) BB 3218

Krzysztof Penderecki

Die Teufel von Loudun (new version) • 12 Feb 2013 · København (DK) Det Kongelige Teater Lionel Friend · Keith Warner · Boris Kudlicˇka · Kaspar Glarner (World Première)

Nino Rota

Ernst Toch

Ludger Vollmer

Aladino e la lampada magica

Die Prinzessin auf der Erbse

Lola rennt

(reduced version by Rainer Schottstädt) • 25 Jan 2013 · Lausanne (CH) Opéra Hervé Klopfenstein · Waut Koeken · Marco Dolhain / Marnik Baert · Carmen Van Nyvelseel

• 12 Jan 2013 · Duisburg (D) Theater Christoph Altstaedt / Christoph Stöcker · Svenja Tiedt · Amelie Jalowy · Tatjana Ivschina

• 28 Feb 2013 · Regensburg (D) Theater am Bismarckplatz Arne Willimczik · Schirin Khodadadian · Caroline Mittler · Charlotte Willi (Uraufführung)

Viktor Ullmann

Nino Rota Aladino e la lampada magica Saarländisches Staatstheater Saarbrücken Photo: Björn Hickmann

Der Kaiser von Atlantis oder die Todverweigerung

Richard Wagner

• 26 Jan 2013 · Berlin (D) Staatsoper im Schillertheater Felix Krieger · Mascha Pörzgen · Cordelia Matthes

• 19 Jan 2013 · Budapest (H) Magyar Állami Operaház Axel Kober · Szikora János · Éva Szendrényi · Mari Benedek

Vocal Score / Klavierauszug (dt./eng.) ED 8197

Score / Partitur RWA 104-10, RWA 104-20 Vocal Score / Klavierauszug ED 8065 Libretto SEM 8028

Der fliegende Holländer

Pe-teris Vasks

Dona nobis pacem • 11 Jan 2013 · Augsburg (D) Theater, brechtbühne Sanguine Amor Verena Hemmerlein · Stephan Delattre · Ballett Augsburg Score / Partitur ED 9239

Lin Wang

Oh, wie schön ist Panama • 26 Jan 2013 · Berlin (D) Deutsche Oper, Tischlerei Moritz Gnann · Daniel Pfluger · Flurin Borg Madsen · Janine Werthmann (Uraufführung)

We are happy to provide material for stage, orchestral and choral works on hire. Works with edition numbers are on sale at your local music shop or at our online shop on our website: www.schott-music.com Wir stellen Ihnen alle Aufführungsmateriale zu den Bühnen-, Orchester- und Chorwerken leihweise zur Verfügung. Werke mit Editions-Nummern sind käuflich im Musikalienhandel oder im Shop auf unserer Website erhältlich: www.schott-music.com

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World Premières / Uraufführungen

Gerald Barry

Jabberwocky for voice, horn and piano (2012) text by Lewis Carroll French translation by Frank L Warrin / German translation by Robert Scott (Fr./Ger.) Commissioned by Britten Sinfonia and Wigmore Hall 6’ • 20 Jan 2013 · Brighton (UK) Brighton Dome Mark Padmore, voice Richard Watkins, horn Huw Watkins, piano + 22 Jan Cambridge (UK), 23 Jan London (UK), 25 Jan Norwich (UK) The intense and surreal musical narrative so apparent in Gerald Barry’s hugely successful opera The Importance of Being Earnest returns in a new guise for his latest vocal work Jabberwocky. Setting Lewis Carroll’s famous poem, Barry uses the text twice – first in French with expressive legato phrases and then more forcefully in German. Die ausdrucksstarke, surreale musikalische Sprache, die Gerald Barrys erfolgreiche Oper The Importance of Being Earnest kennzeichnet, prägt auch sein neues Vokalwerk Jabberwocky. Barry verarbeitet das bekannte Gedicht von Lewis Carroll zweimal – in Französisch mit expressiven Legato-Phrasierungen, gefolgt von einer energiegeladenen deutschen Version.

Douglas J. Cuomo

Doubt Opera in Two Acts (2012) Libretto by John Patrick Shanley (Eng.) Douglas J. Cuomo

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Commissioned by the Minnesota Opera 120’ Father Flynn · baritone - Sister Aloysius · dramatic soprano - Mrs. Miller · mezzo-soprano - Sister James · mezzo-soprano 1(pic).1(ca).4(2bcl).1(cbsn)-2.2.0.02perc-hp.pno-6vn.2va.2vc.1db • 26 Jan 2013 · St. Paul, MN (USA) Ordway Center for Performing Arts Staging / Set design Kevin Newbury Conductor Christopher Franklin + 29, 31 Jan St. Paul, MN (USA), 2 and 3 Feb St. Paul, MN (USA) The story, taut and exacting, reflects the changes and dislocations of the times through four distinctly wrought, complex but absolutely recognizable characters, each grappling with their own uneasy feelings that come as the cultural and moral ground beneath them begins to give way. Gender politics, race relations and the role of the church; questions about personal responsibility, doubt, right and wrong are all brought to bear here – issues that are no less vital today than they were 45 years ago. So much in Doubt is about what is unsaid, what is continually running beneath the surface, which I see as an invitation to music. Douglas J. Cuomo Vier Menschen stehen im Mittelpunkt dieser unerbittlichen Geschichte. Sie schildert die Veränderungen und Störungen der beunruhigenden und doch vertrauten Charaktere, die alle unaufhaltsam ihren kulturellen und moralischen Halt verlieren. Es geht um Geschlechter-

politik, Rassenbeziehungen und die Rolle der Kirche, persönliche Verantwortung, Zweifel, die Frage nach Richtig oder Falsch – Themen, die heute noch genau so unausweichlich sind wie im Jahr 1964, in dem die Oper zeitlich spielt. Unausgesprochenes, unter der Oberfläche Schwelendes ist das Thema von Doubt – für mich eine Einladung für Douglas J. Cuomo Musik.

Peter Eötvös

DoReMi Violin Concerto No. 2 (2011-2012) Jointly commissioned by Los Angeles Philharmonic, Gewandhaus zu Leipzig and BBC Proms 21’ 3 (2. auch Picc., 3. auch Altfl.) · 2 (2. auch Engl. Hr.) · 3 (2. auch Es-Klar., 3. auch Bassklar.) · 2 (2. auch Kfg.) 2 · 2 · 1 · 0 - S. (I [links]: Glsp. · Trgl. [t.] · Bong. · Röhren (Metall) · Sizzle-Beck. · Marac. · Woodbl. · Splash-Beck. [m.] - II [Mitte]: Crot. · Xyl. · Trgl. [m.] · Röhrengl. · Gong · Caxixi · Guiro [m./h.] · Splash-Beck. [h.] - III [rechts]: 2 Beck. [t./m.] · Trgl. [h.] · Bong. · Tomt. · SizzleBeck. · Marac. · Tamb. · SplashBeck. [sehr h.] · Tamt. [t.]) (3 Spieler) - Hfe. · Cel. - Str. (8 · 6 · 6 · 6 · 4 [3./4. 5-Saiter]) • 18 Jan 2013 · Los Angeles, CA (USA) Walt Disney Concert Hall Midori, violin Los Angeles Philharmonic Conductor Pablo Heras-Casado + 19 and 20 Jan Los Angeles, CA (USA), 4 and 5 Apr Leipzig (D) In my violin concerto No. 2 I liked the idea of returning to where I began as a youngster: putting voices above or next to each other like building blocks and finding pleasure in the variations of the successions. Do-Re-Mi means the beginning of music: it is like 1, 2, 3 in the world of numbers. We’ve learned from nursery rhymes and ancient melodies how to create tunes with only these three notes and we can hear how a hierarchy comes into being between them that often creates immense tension from which conflicts will emerge and dramatic situations can evolve. The theme of Do-Re-Mi is constituting the world of simple things, easing the tensions, freeing from the ties. The rest is to be listened to … Peter Eötvös

In meinem 2. Violinkonzert kehre ich zu meinen kompositorischen Anfängen zurück: Stimmen wie Blöcke über- und nebeneinander schichten und Freude an den variierten Abläufen empfinden. Do-Re-Mi ist wie die Keimzelle jeder Musik, so wie 1-2-3 es für die Welt der Zahlen ist. Kinderlieder und alte Melodien zeigen, wie Musik nur aus diesen drei Noten entstehen kann. Eine Hierarchie entsteht zwischen ihnen, die oft eine immense Spannung erzeugt, aus der wiederum Konflikte und dramatische Situationen erwachsen können. Do-Re-Mi zeigt, wie aus einfachen Dingen eine Welt entsteht, Spannungen ausgeglichen werden und Fesseln fallen. Alles weitere will gehört werden … Peter Eötvös

Stefan Heucke

„Die alte Weise sehnsuchtsbang“ Sinfonische Variationen über die Hirtenweise aus „Tristan und Isolde“ von Richard Wagner, op. 68 für großes Orchester (2012) Auftrag des Richard-Wagner-Verbandes Dortmund für das Dortmunder Wagner-Festjahr 2013 20’ Picc. · 2 · 2 · Engl. Hr. · 3 (3. auch Bassklar.) · 2 · Kfg. - 4 · 3 · 3 · 1 - P. S. (Trgl. · Beck.) - Hfe. - Str. • 5 Feb 2013 · Dortmund (D) Konzerthaus Dortmunder Philharmoniker Dirigent Anton Marik + 6 Feb Dortmund (D) This is a set of variations on the ‘Old Shepherd’s Song’, the extended cor anglais solo at the beginning of the third act of Richard Wagner’s Tristan and Isolde. This melody – seemingly simple, yet complex in actuality – forms the basis for an orchestral fantasy making use of the potential for variation within the melodic elements. The thematic motifs are reassembled into eight largely polyphonic symphonic movements, periodically interrupted by the original theme. The work dies away in a languishing coda, far from redemption and ‘love death’. Stefan Heucke Das Stück ist ein Variationswerk über die „alte Hirtenweise“, das große Englischhorn-Solo zu Beginn des dritten Aktes von Richard Wagners Tristan und Isolde. Diese scheinbar schlichte, dabei komplexe Melodie ist Ausgangspunkt für eine or-

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chestrale Fantasie, die die melodischen Bausteine auf ihre Möglichkeiten der entwickelnden Variation hin befragt. Die Motive des Themas werden zu acht meist polyphon gestalteten sinfonischen Sätzen umgeformt und dabei immer wieder vom Originalthema unterbrochen. Das Stück verklingt in einer ermatteten Coda, weit entfernt von Erlösung Stefan Heucke und Liebestod.

mutigt, für Marimba und generell für Perkussion zu schreiben. Toshi Ichiyanagi

Midori Photo: Timothy Greenfield-Sanders

Thomas Larcher

„Das Spiel ist aus“ für gemischten Chor a cappella (2012) Text von Ingeborg Bachmann (dt.) Kompositionsauftrag des Südwestfunks 10’

Wilfried Hiller

Theresienstädter Tagebuch Ein Liederzyklus für Kinderchor und Instrumentalensemble (2012) Texte von Alexander Jansen nach Dokumenten von Kindern aus dem Konzentrationslager Theresienstadt (dt.) Auftragswerk der Diözese Würzburg 20’ I Hoffnung (frei nach Hanuš Hachenburg) - II In Theresienstadt (frei nach Peter Fischl) - III Im Heim (frei nach der „Hymne der Jungen von Nr. 5“) - IV Erscheinung (frei nach Hanuš Hachenburg) - V Ein Märchen (frei nach Karel Fleischmann) VI Mama, komm! (frei nach Hanuš Hachenburg und Zdeneˇk Weinberger) - VII Himmelsfrage (frei nach der Aussage eines anonymen Mädchens) - VIII Papa ist fort (frei nach Helga Kinsky) - IX Ermutigung (frei nach Zdenek Ornest) - X Himmelsfrage II (frei nach der Aussage eines anonymen Mädchens) - XI Der Zug (frei nach Eva Ginzová) 1 (auch Picc.) · 0 · 1 in B · 0 - 0 · 1 in B · 0 · 0 - S. (Crot. · Beck. · Bong. · kl. Tr. mit Schnarrsaite · gr. Tr. · 2 Weingläser · 2 P.) - Git. · Klav. - Str. (4 · 0 · 0 · 1 · 1) • 13 Feb 2013 · Würzburg, Museum am Dom (D) – zusammen mit Hans Krásas Kinderoper „Brundibár“ – Mitglieder der Würzburger Domsingknaben und der Mädchenkantorei am Würzburger Dom Dirigent Domkapellmeister Prof. Martin Berger Inszenierung und Ausstattung Hermann Schneider Bilder und Installation Yehuda Bacon Theresienstädter Tagebuch (The Theresienstädt Diary) is based on texts by children interned in the Theresienstadt ghetto. With a naive and innocent manner, and frequently ineffable wisdom, these texts communicate the experiences of individuals robbed

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• 9 Feb 2013 · Stuttgart (D) Theaterhaus, T 1 ECLAT Festival Neue Musik Stuttgart 2013 SWR Vokalensemble Stuttgart Dirigent Florian Helgath of their childhood. We are shocked by the images of their reality in which hardship, humiliation, anguish, and bloodshed play a permanent role – horrifying testimonies from which we prefer to avert our glance. The texts also express a longing for lightheartedness and a bit of happiness: rides on sledges and roundabouts, family pets, and butterflies dancing above flowering meadows – prospects of hope. We know, though, that only 250 of the 15,000 children in Theresienstadt were liberated. Alexander Jansen Theresienstädter Tagebuch basiert auf Texten von Kindern, die im Ghetto Theresienstadt inhaftiert waren. Auf naiv-kindliche Art, oft voll unbegreiflicher Weisheit, überliefern sie uns, was sie sahen, als ihnen ihre Kindheit geraubt wurde. Die Bilder ihrer Wirklichkeit sind bedrückend und zeigen Drangsal, Erniedrigung, Qual und Mord – Schrecken, vor denen wir zurückweichen wollen. Sie künden auch von der Sehnsucht nach Unbeschwertheit und dem kleinen Glück: Schlitten- und Karussellfahrten, von Haustieren, gaukelnden Schmetterlingen auf blühenden Wiesen – Perspektiven der Hoffnung. Doch wir wissen: Nur 250 der 15.000 Kinder von Theresienstadt erlebten die Befreiung. Alexander Jansen

Toshio Hosokawa

Etude II for piano (2012) Commissioned by Chuden Real Estate Co.,Inc. 10’ • 8 Feb 2013 · Nagoya (J) Denki Bunka Kaikan Yu Kosuge, piano

Toshi Ichiyanagi

Concerto for marimba and orchestra (2012) Commissioned by Mutsuko Taneya 25’ 2.2.2.2-3.3.3.1-2perc-pno-str • 19 Jan 2013 · Osaka (J) Izumi Hall Mutsuko Taneya, marimba Kansai Philharmonic Orchestra Conductor Sachio Fujioka The marimba enjoys greater popularity in Japan than in any other country in the world and numerous talented marimba players have already performed in this country. Up until now, no Japanese composer has ever written a marimba concerto and I am very honoured to have had the opportunity to compose a concerto for marimba and orchestra commissioned by Mutsuko Taneya, a leading marimba soloist in Japan. I hope my concerto will encourage other composers to compose many new works particularly for marimba and also for other percussion instruments. Toshi Ichiyanagi Die Marimba spielt in Japan eine besondere Rolle: In keinem anderen Land ist dieses Instrument so populär wie hier. Viele talentierte Marimbaspieler sind in den letzten Jahren aus Japan hervorgegangen. Dennoch haben japanische Komponisten dieses Instrument bislang nur wenig für sich entdeckt. Um so mehr freut es mich, dass ich durch einen Auftrag von Mutsuko Taneya, einem der führenden japanischen Marimbavirtuosen, die Gelegenheit bekam, ein Konzert für dieses Instrument zu schreiben. Ich hoffe, dass dieses Werk auch andere Komponisten er-

+ 15 Mar Langenlois (A) The poem ‘Das Spiel ist aus’ (The game is up) opens Ingeborg Bachmann’s cycle Anrufung des Großen Bären (Invocation of the Great Bear) dating from 1956. This setting is an attempt to do justice to the scale and magnitude of the poem, and to the alienation resulting from its temporal distance. The music swoops round the text in the manner of a bird in flight, discovering individual words and metaphors, and quickly altering its perspective … from far off to close up, and then again from afar. Thomas Larcher Das Gedicht „Das Spiel ist aus“ eröffnet den Zyklus Anrufung des Großen Bären von Ingeborg Bachmann aus dem Jahre 1956. Die Vertonung ist ein Versuch, der Dimension, der Größe und der durch die zeitliche Distanz entstandenen Fremdartigkeit des Gedichts gerecht zu werden. Sie umkreist den Text, spürt einzelnen Worten und Metaphern nach, wechselt wie ein Vogel die Perspektiven … von fern zu nah und wieder zurück. Thomas Larcher

Lei Liang

Bamboo Lights for chamber orchestra (2012) Commissioned by The Callithumpian Consort, and its Artistic Director, Stephen Drury 12’ 1.1.1.1-1.1.1.0-2perc-hp.pno-2vn.va.vc.db • 21 Feb 2013 · Boston, MA (USA) Isabella Stewart Gardner Museum The Callithumpian Consort Conductor Stephen Drury

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World Premières / Uraufführungen

Bamboo Lights is inspired by the ways in which East Asian arts uncover extraordinary beauty and spiritual affinity in mundane natural objects – in this case, bamboo. Bamboo groves cover the hills in many parts of China and Japan. Zen temples often have bamboos as a central motive in their tranquil gardens. Bamboo seems to have the qualities that men strive to have: flexible yet firm, appearing weak yet strong. Their hollow insides remind us of the importance of the emptiness and openness of our mind. Bamboo forests surround many villages in southern China where atrocities and horrors of war took place in recent history. These bamboo groves bear witness and let us listen to their past, see the shadows and lights of time. Bamboo Lights ist inspiriert von der Eigenart ostasiatischer Kunst, außerordentliche Schönheit und spirituelle Seelenverwandtschaft in alltäglichen Dingen zu entdecken – in diesem Fall im Bambus. Er wächst in vielen Teilen Chinas und Japans und ist zentrales Motiv in den stillen Gärten von Zen-Tempeln. Seine Eigenschaften ähneln denen, die Menschen anstreben: Er ist biegsam und zugleich unbeugsam, scheinbar schwach und zugleich stark. Sein hohles Inneres erinnert uns daran, wie wichtig für unseren Geist Leere und Offenheit sind. Bambuswälder umgeben viele Dörfer in Südchina, die Schauplatz von Krieg und Gewalt waren, und sind stumme Zeugen von Licht und Schatten vergangener Zeiten.

Krzysztof Penderecki

Die Teufel von Loudun Oper in drei Akten (1968-1969/ 2011-2012) Libretto vom Komponisten nach „The Devils Of Loudun“ von Aldous Huxley in der Dramatisierung von John Whiting unter Benutzung der deutschen Übertragung des Dramas von Erich Fried revidiert 2011-2012 (dt./engl.) 120’ Jeanne, Priorin des Ursulinenordens · dramatischer Sopran - Claire, Schwester des Ursulinenordens · Mezzosopran - Gabrielle, Schwester des Ursulinenordens · Sopran Louise, Schwester des Ursulinenordens · Alt - Philippe, ein junges Mädchen · Sopran - Ninon, eine junge Witwe · Alt - Grandier, Pfarrer von St. Peter · Bariton - Vater Barré,

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In the last decade, Krzysztof Penderecki composed a Sanctus and Benedictus for treble choir, and he has now used these movements as the basis of his Missa brevis. The new mass setting adds male voices in fitting with the structure of the Thomaner choir, which will be celebrating its 800th anniversary with the first performance of this work. Penderecki’s œuvre contains many sacred works, with numerous compositions based on sections of the Catholic Mass. Nevertheless, the Missa brevis is, with the exception of his Polish Requiem, his first complete mass setting. Krzysztof Penderecki Photo: Marek Beblot

Vikar von Chinon · Bass - Baron de Laubardemont, Kommissar des Königs · Tenor - Vater Rangier · tiefer Bass - Vater Mignon, Beichtvater der Ursulinen · Tenor - Adam, Apotheker · Tenor - Mannoury, Chirurg · Bariton - d’Armagnac, Bürgermeister · Sprechstimme - de Cerisay, Stadtrichter · Sprechstimme - Prinz Henri de Condé, Gesandter des Königs · Bariton - Vater Ambroise, ein alter Priester · Bass - Bontemps, Kerkermeister · Bass-Bariton - Gerichtsvorsteher · Sprechstimme Ursulinen, Karmeliter, Volk, Kinder, Wachen, Soldaten, ein Schreiber, Richelieu, Ludwig XIII, Vater Joseph, le Vrilière · Chor, Statisterie 3 (2. auch Picc., 3. auch Picc. u. Altfl.) · 1 · Engl. Hr. · 2 (2. auch Es-Klar. u. Bassklar.) · Kb.-Klar. · 2 Altsax. · Baritonsax. · 3 (3. auch Kfg.) - 4 · 3 · 4 · 1 P. (2 Spieler) S. (Glsp. · Xyl. · Trgl. · Messgl. · 2 Gongs oder Tamt. · javanischer Gong · Röhrengl. · Kirchengl. oder Röhrengl. · Beckenpaar · 6 hg. Beck. · 2 Tamt. · Metallpl. · Schellentr. · 2 Bongos · 3 Tomt. · kl. Tr. · Mil. Tr. · Rührtr. · 3 Timb. · Reibtr. · gr. Tr. m. Beck. · 5 Holzbl. · 3 Tempelbl. · Ratsche · Peitsche · Guiro · Sapo cubana · Säge · Flex. · Windmasch.) (6 Spieler) - Hfe. · Klav. · Org. · Harm. ad lib. · elektr. Bassgit. Str. (20 · 0 · 8 · 8 · 6) • 12 Feb 2013 · København (DK) Det Kongelige Teater Conductor Lionel Friend Staging Keith Warner Set design Boris Kudlicˇka Costumes Kaspar Glarner + 14 and 27 Feb, 5, 12, 19, 24 and 26 Mar København (DK) Krzysztof Penderecki has undertaken a comprehensive revision of his opera, originally composed in 1968-

69, for a new production by the Royal Opera House in Copenhagen. As well as adding two new scenes to the first Act, Penderecki has slightly shortened the beginning of Act II, reduced the woodwind and brass instrumentation and altered the percussion section throughout the work, and made small changes to vocal roles. He has also replaced numerous previously aleatoric passages with fixed rhythmic ones written out in full notation. Für die neue Produktion der Königlichen Oper in Kopenhagen hat Krzysztof Penderecki seine 1968/69 komponierte Oper nun umfassend revidiert. Er fügte zwei neue Szenen im ersten Akt ein, reduzierte durchgängig die Holz- und Blechbläser, kürzte den Beginn des 2. Aktes geringfügig und veränderte durchgehend die Zusammensetzung des Schlagwerks sowie einzelne Abschnitte der solistischen Gesangspartien. Außerdem ersetzte er an zahlreichen Stellen in der Partitur bislang aleatorisch geführte Passagen durch ausgeschriebene, rhythmisch festgelegte Notation.

In den vergangenen Jahren schrieb Krzysztof Penderecki die Sätze Sanctus und Benedictus für Kinder- bzw. Frauenchor. Von ihnen ausgehend formte er nun die Missa brevis. Darin kommen nun auch Männerstimmen zum Einsatz, entsprechend der Besetzung des Thomanerchores, der mit der Uraufführung sein 800-jähriges Bestehen feiert. Pendereckis an geistlichen Werken reiches Œuvre umfasst viele Stücke, die Teilen der katholischen Messe entsprechen. Dennoch ist die Missa brevis, abgesehen von der Totenmesse Polnisches Requiem, seine erste vollständige Messkomposition.

Enjott Schneider

Der Minuten-Tristan für zwei Klaviere (2011) nach Tristan-Motiven Richard Wagners 5’ • 27 Jan 2013 · Esslingen (D) Neckar-Forum Martina Bauer, Klavier Kristina Bauer, Klavier

Alvin Singleton

Sweet Chariot Krzysztof Penderecki

Missa brevis für Kinderchor und Männerstimmen a cappella (2002/2008/2012) (lat.) Ein Auftragswerk des Bach-Archivs Leipzig I Kyrie - II Gloria - III Sanctus IV Benedictus - V Agnus Dei • 6 Jan 2013 · Leipzig (D) Thomaskirche Thomanerchor Dirigent Georg Christoph Biller

for ensemble (2012) inspired by and based on the American spiritual song „Swing Low Sweet Chariot“ Commissioned by Astral Artists 15’ 2fl(pic&afl).ssax(tsax).bsn-vc • 16 Feb 2013 · Philadelphia, PA (USA) Church of the Holy Trinity Lionel Cottet, cello Julietta Curenton and Angel Hsiao, flute Doug O’Connor, saxophone Harrison Hollingsworth, bassoon

+ 12 Jan Leipzig (D)

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Ludger Vollmer

Lola rennt Oper nach dem gleichnamigen Film von Tom Tykwer (2012) Libretto von Bettina Erasmy (dt.) Auftragswerk des Theaters Regensburg 120’

alle Bereiche des Lebens. Umso mehr stellt sich die existentielle Frage nach den Beziehungen zwischen Menschen, nach der Liebe neu. In diesem Sinne entspricht der Stoff meinen Intentionen für eine neue Operndramaturgie. Ludger Vollmer

Lin Wang Lola · Mezzosopran - Manni · Bariton - Vater · Bass - Jutta · Soubrette Ronnie · Tenor* - Croupier · Tenor* · Herr Schuster · Bassbariton** - Obdachloser · Bassbariton** - Tagesmanager · Bariton*** - Chor - Polizeibeamter · stumm - Kassierer · stumm - Meier · stumm * Croupier und Ronnie können von einem Sänger (Chorsolist) gesungen werden · ** Herr Schuster und Obdachloser können von einem Sänger gesungen werden · *** Chorsolist 2 (2. auch Picc. ) · 2 (2. auch ngl. Hr.) · 2 (2. auch Bassklar.) · 2 ( 2. auch Kfg.) - 2 · 2 · 2 · 1 - P. S. (3 Spieler) Klav. (auch Keyboard) - Str. (10 · 8 · 5 · 4 · 3) • 28 Feb 2013 · Regensburg (D) Theater am Bismarckplatz Dirigent Arne Willimczik Inszenierung Schirin Khodadadian Bühnenbild Caroline Mittler Kostüme Charlotte Willi Why Lola rennt? In his film (Run Lola Run), Tom Tykwer presents contemporary issues in a format that holds particular fascination for younger audiences. One aspect that stands out significantly for me is vulnerability, but also the resilience of human relationships in the face of rapidly expiring time. Today, time is the measure of all things; the calculation of everything based on time, or its interchangeable value money, has permeated all aspects of life. As a consequence, it is more relevant now than ever before to reinterpret the existential issues of human relationships and love. This film has provided me with a highly appropriate plot for a new operatic drama. Ludger Vollmer Warum Lola rennt? Tom Tykwer hat in seinem Film Fragen unserer Zeit so formuliert, dass sie besonders ein jüngeres Publikum in den Bann ziehen. Mir ist ein Aspekt wichtig: die Verletzlichkeit, aber auch Belastbarkeit menschlicher Beziehungen angesichts der rasant ablaufenden Zeit. Heute ist Zeit das Maß aller Dinge, und die Umrechnung aller Werte in Zeit – und in ihren „Tauschwert“ Geld – durchdringt

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Oh, wie schön ist Panama Musiktheater für alle ab 5 Jahren (2012) Libretto von Dorothea Hartmann nach dem Bilderbuch von Janosch (dt.) Auftragswerk der Deutschen Oper Berlin 60’ Tiger · Tenor - Bär · Bariton - Maus I / Die tote Gans / Eine Dame von Welt / Die Krähe / Erzähler I · Sopran - Maus II / Die Kuh / Der Igel / Erzähler II · Mezzosopran - Der Fuchs / Der Hase / Der Bauer / Erzähler III · Bass - Tiger-Ente · Das Orchester 1 (auch Picc. u. Altfl.) · 0 · 1 (auch Bassklar.) · Sax. (S u. T) · 0 - S. Klav. · klass. Git. (E-Git.) - Vc. • 26 Jan 2013 · Berlin (D) Deutsche Oper, Tischlerei Dirigent Moritz Gnann Inszenierung Daniel Pfluger Bühnenbild Flurin Borg Madsen Kostüme Janine Werthmann + 28 and 30 Jan Berlin (D), 2, 7 and 8 Feb Berlin (D) Tiger and Bear were always satisfied with their lives until the day Bear fished a crate out of the river with the delicious scent of bananas, stamped with the word ‘Panama’.

Now Tiger and Bear have only one aim in life: to travel to Panama, the land of their dreams! Published in 1976, Janosch’s classic children’s book Oh, wie schön ist Panama (Oh, how beautiful is Panama) is the story of dreams, travel, exploration and consequent self-discovery. In response to a commission by the Deutsche Oper Berlin, Chinese composer Lin Wang has turned the story into a playful work of music theatre for children, focused on homeland, foreign countries and cultural identity. Eigentlich sind Tiger und Bär mit ihrem Leben zufrieden. Doch dann fischt Bär eine Kiste aus dem Fluss, die herrlich nach Bananen duftet und auf der „Panama“ steht. Jetzt wollen Tiger und Bär nur noch eines: nach Panama, ins Land ihrer Träume! Janoschs Kinderbuch-Klassiker Oh, wie schön ist Panama von 1976 ist eine Geschichte vom Träumen, Reisen, vom Die-Welt-Erfahren und dabei sich selbst Finden. Die chinesische Komponistin Lin Wang hat daraus im Auftrag der Deutschen Oper Berlin ein spielerisches Musiktheater für Kinder gemacht, in dem es auch um Heimat, Fremde und kulturelle Identität geht.

Huw Watkins

New work for cello and piano (2012-2013) Commissioned by Wigmore Hall with the support of André Hoffman, president of the Fondation Hoffman, a Swiss grant making foundation. Co-commissioned by the Chamber Music Society of Lincoln Center, and funded by a generous grant from Linda and Stuart Nelson in honor of Wu Han and David Finckel. 15’

• 10 Feb 2013 · London (UK) Wigmore Hall Paul Watkins, cello Huw Watkins, piano + 22 May 2014 New York, NY (USA)

Kurt Weill

Die Verheißung Oratorium nach „Der Weg der Verheißung” eingerichtet von Ed Harsh (2012) Text von Franz Werfel (dt.) 105’ Die Stimme · tenor - Abraham · baritone - Jakob · tenor - Rahel · soprano - Joseph · baritone (or tenor) Miriam · mezzo-soprano - Mose · baritone - Noemi · soprano - Ruth · mezzo-soprano - Boas · tenor - David · tenor - Der dunkle Engel · baritone - Salomo · baritone - Jesajah · tenor - Jeremiah · baritone - Chananjah · tenor (or baritone) small solo roles (these roles can be covered by soloists from the chorus): Die zehn Brüder · 4 tenors, 6 baritones - Engel 1 · tenor - Engel 2 · baritone - Der Götzendiener · tenor Die Seele · soprano 2(2pic).1.3.2-4.3.3.1-timp.perc(glsp, vib, tri, cym, gong, s.d, 2tom-t, b.d, casts)-gtr.hp.pno.synth-str • 28 Feb 2013 Dessau (D) Anhaltisches Theater Kurt Weill Fest Dessau 2013 Solisten und Opernchor des Anhaltischen Theaters Anhaltische Philharmonie Dessau Dirigent Antony Hermus + 1 Mar 2013 Dessau (D)

Jörg Widmann

Skorpion Ludger Vollmer Photo: Thomas Müller, Weimar

für Countertenor, Klarinette (auch Kontrabassklarinette), Violoncello und Akkordeon (2013) Text von Peter Sloterdijk (dt.) Kompositionsauftrag des Südwestfunks 7’ • 9 Feb 2013 · Stuttgart (D) Theaterhaus, T 1 ECLAT Festival Neue Musik Stuttgart 2013 Daniel Gloger, Countertenor Stefan Schneider, (Kontrabass-) Klarinette Jean-Quihen Quéyras, Violoncello Teodoro Anzellotti, Akkordeon

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New Publications / Neue Publikationen · CDs

■ Chamber Music

Nikolaj Andrejewitsch Roslawez

■ New on WERGO

John Casken

Violinstücke, Bd. II für Violine und Klavier (herausgegeben von Marina Lobanova) 15’ VLB 162

György Ligeti

Inevitable Rifts for string quintet 12’ ED 13321 (score and parts)

Alexander Goehr Hymn to Night, op. 87 for viola with piano accompaniment 12’ ED 13305

Fazil Say Four Cities – Dört Sehir, op. 41 Sonata for Violoncello and Piano 23’ CB 257

Toshio Hosokawa Stunden-Blumen für Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier 13’ SJ 1177

Victor Kissine Caprice für Violine und Klavier 8’ BEL 588 M.P. Belaieff

György Ligeti 2 Preludes und Interlude aus Le Grand Macabre für 12 Autohupen/6 Türklingeln (3 Spieler) 2’ ED 21334 (Spielpartitur)

Valentin Silvestrov Hommage à J.S.B. für Violine und Klavier 5’ BEL 854 (Spielpartitur [inkl. Violinstimme]) M.P. Belaieff

Valentin Silvestrov Melodien der Augenblicke kplt. 22 Stücke in 7 Zyklen für Violine und Klavier 72’ BEL 675-80 M.P. Belaieff

■ Catalogue Richard Wagner

Nikolaj Andrejewitsch Roslawez Violinstücke, Bd. I für Violine und Klavier (herausgegeben von Marina Lobanova) 18’ VLB 161

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Études pour piano (Premier livre) Études pour piano (Deuxième livre) Études pour piano (Troisième livre, cahier I) Thomas Hell (piano) WERGO WER-67632

Performance Materials and Versions (Eng.) KAT 3111-99

Conlon Nancarrow For Ligeti (1988) Three Canons for Ursula (1988) Study for Player Piano No. 18 (canon 3:4), second version Study for Player Piano No. 48 (canon 60:61) (ca. 1977) Unnumbered Study (canon 3:4:5:6) Study for Player Piano No. 46 (ca. 1983) Study for Player Piano No. 45d (ca. 1983) Study for Player Piano No. 47 (ca. 1983) WERGO WER-67542

Benjamin Schweitzer Abgesang achteinhalb Anfänge/Netze (Malbork II) entschlackt (Piece in Two Parts) dull roots & spring rain Ensemble Courage WERGO WER-67532

For Benjamin Schweitzer, a composer on a constant search for new forms of expression, this collection of chamber music marks a creative turning point. Composed between 2005 and 2008, the works document Schweitzer’s pursuit of something that could be understood as beauty – the search for a plausible order of sound in a temporal dimension, and within a certain scope permitting a particular type of aesthetic experience. Die auf dieser CD versammelten Kammermusik-Werke von Benjamin Schweitzer markieren einen kompositorischen Wendepunkt seines Schaffens, der sich einer Suche nach neuen Ausdrucksformen verdankt. Zwischen 2005 und 2008 entstanden, dokumentieren sie zugleich das Streben nach etwas, das man als „Schönheit“ begreifen könnte: die Suche nach einer plausiblen Ordnung von Klängen sowohl in der zeitlichen Dimension, als auch innerhalb eines Raums, der eine bestimmte Art von ästhetischer Erfahrung ermöglicht.

Bernd Alois Zimmermann Concerto pour violoncello et orchestre en forme de “pas de trois” Photoptosis Tratto II Siegfried Palm, cello · Sinfonieorchester des Südwestfunks, Baden-Baden · Ernest Bour · Radio-Symphonie-Orchester Berlin · Hans Zender WERGO WER-67762

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Birthdays / Geburtstage

Impressum

Toshi Ichiyanagi 80 4 February 2013

Verantwortlich: Dr. Christiane Krautscheid

Toshi Ichiyanagi, one of the most important composers and pianists in Japan, celebrates his 80th birthday on 4 February. From an early age he has been a constant leader in the world of Japanese contemporary music. Since the earthquake in East Japan on 11 March 2011, the composer has worked more energetically than ever before. The unprecedented experience led him to reflect more deeply and seriously on the way of life in his country, and this reflection has been indispensable for his creativity. Symphony No. 8 with the subtitle ‘Revelation 2011’ was composed soon after the earthquake and was one of the turning points in his activities as a composer. Ichiyanagi is currently serving as Artistic Director of Kanagawa Arts Foundation, Adviser of the Japan Music Competition, Councilor of Suntory Foundation for Arts, and President of Japan Finland Contemporary Music Society. He also plays an active role in concert life both domestically and internationally. We offer him our warmest congratulations on the occasion of his 80th birthday!

Toshi Ichiyanagi Photo: Koh Okabe

Am 4. Februar feiert er seinen 80. Geburtstag: Toshi Ichiyanagi, einer der bedeutendsten japanischen Komponisten und Pianisten und seit Jahrzehnten ein herausragender Vertreter der zeitgenössischen Musik in Japan. Nach der einschneidenden Erfahrung des schweren Erdbebens vom 11. März 2011 in Ostjapan hat Ichiyanagi völlig neu und intensiv über das Leben in Japan nachgedacht und daraus neue Kreativität als Komponist gewonnen. Ein Wendepunkt in seinem kompositorischen Schaffen war die unmittelbar nach dem Erdbeben geschriebene Symphony No. 8 mit dem Untertitel „Revelation 2011” („Auferstehung 2011”). Ichiyanagi ist nicht nur Komponist und Instrumentalist, sondern engagiert sich auch aktiv im Musikleben, unter anderem als Künstlerischer Direktor der Kanagawa Arts Foundation, Berater der Japan Music Competition, beratendes Mitglied der Suntory Foundation of Arts und als Präsident der Japan Finland Contemporary Music Society. Im japanischen wie im internationalen Konzertleben spielt er eine wichtige Rolle. Wir gratulieren sehr herzlich zum 80. Geburtstag!

Gavin Bryars 70 16 January 2013 Gavin Bryars writes music which speaks with a quiet authority and which possesses an absolute beauty rare in today’s world. That beauty is especially clear in his glorious vocal and choral music, but it runs throughout his works. His operas, spacious meditations on time, on loss and on beauty, have a deep dramatic flow. 2013/14 will see a new chamber opera for Aventa, full length dance collaborations with Carolyn Carlson for Bordeaux and with Bielefeld, and more vocal works. We celebrate Gavin’s 70th birthday and look forward to many more beautiful years! Gavin Bryars schreibt Musik, die mit unaufdringlicher Autorität und heute selten gewordener absoluter Schönheit zu uns spricht. Diese Schönheit kommt vor allem in seiner wunderbaren Vokal- und Chormusik zum Ausdruck, aber auch in seinen anderen Werken. Seine Opern sind großräumige Meditationen über Zeit, Verlust und Schönheit, geprägt von einem in die Tiefe gehenden dramatischen Duktus. 2013/14 erwarten wir eine neue Kammeroper für Aventa, abendfüllende Tanzprojekte mit Carolyn Carlson für Bordeaux und mit dem Tanztheater Bielefeld sowie weitere Vokalwerke. Wir feiern Gavins 70. Geburtstag und sind gespannt auf viele schöne weitere Jahre!

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Herausgeber: Schott Music GmbH & Co. KG

Redaktion: Sabine Schulz Layout: Stefan Weis, Mainz-Kastel Deadline / Redaktionsschluss: 15 November 2012 Schott Music GmbH & Co. KG Weihergarten 5 55116 Mainz Germany Telefon +49 6131 246-885 Telefax +49 6131 246-250 sabine.schulz@schott-music.com Schott Music Ltd. 48 Great Marlborough Street London W1F 7BB Tel.: +44 20 7534 0750 Fax: +44 20 7534 0759 promotions@schott-music.com Schott Music Corporation 254 West 31st Street, 15th Floor New York, NY 10001 Tel.: +1 212 461 6940 Fax: +1 212 810 4565 ny@schott-music.com Schott Music Co. Ltd. Hiratomi Bldg., 1-10-1 Uchikanda, Chiyoda-ku Tokyo 101-0047 Tel.: +81 3-6695 2450 Fax: +81 3-6695 2579 promotion@schottjapan.com © Schott Music GmbH & Co. KG, Mainz Printed in Germany

Gavin Bryars Photo: Gaultier Deblonde

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Repertoire

Hans Werner Henze

Der Prinz von Homburg Oper in drei Akten und neun Bildern nach dem Schauspiel von Heinrich von Kleist Für Musik eingerichtet von Ingeborg Bachmann (1958-1959 / rev. 1991) Französische Textfassung von Janine Reiss · (dt./frz.) · 130’ Uraufführung: 22 May 1960 Hamburg (D) · Leopold Ludwig · Helmut Käutner · Alfred Siercke Uraufführung (revidierte Fassung 1991): 24 July 1992 München (D) · Wolfgang Sawallisch · Nikolaus Lehnhoff · Gottfried Pilz Personen: Friedrich Wilhelm, Kurfürst von Brandenburg · Heldentenor Die Kurfürstin · Alt - Prinzessin Natalie von Oranien · Sopran - Feldmarschall Dörfling · Bariton - Prinz Friedrich Artur von Homburg · hoher Bariton - Obrist Kottwitz · Bass - Graf Hohenzollern · lyrischer Tenor - 1. Offizier · Tenor - 2. Offizier · Bariton - 3. Offizier · Bass - 1. Hofdame · Sopran 2. Hofdame · Mezzosopran - 3. Hofdame · Alt - Wachtmeister · Bariton 1. Heiduck · Tenor - 2. Heiduck · Bariton - Weitere Offiziere · Kleiner Chor aus Tenören und Bässen - Pagen, Bedienstete, Wachen, Läufer, Fahnenträger, Soldaten · stumme Rollen

D

er Prinz von Homburg focuses on the glorification of a dreamer, the destruction of the traditional concept of a classical hero: the essence is the blind and unimaginative application of laws and the glorification of human benevolence whose comprehension also strays into more profound and complex areas than would be ‘normal’ and permits a man to find his place in the world despite being a dreamer and sentimentalist, or maybe precisely because of this. The concluding rallying cry ‘In Staub mit allen Feinden Brandenburgs!’ [Down with the foes of Brandenburg!] in favour of this ideal nation in which (according to Kleist) love, understanding, forgiveness and mercy play such a substantial role, is also a tilt at the rigidity and indolence of the ‘reason of state’ and forms a terrible dissonance to the cabinet order issued by the prominent ruler of this promised land of Brandenburg. The caustic double meaning hardly needs to be underlined. Hans Werner Henze

I

Bühnenmusik (beide Fassungen): 1 · 1 · 1 · 1 - 1 · 2 · 0 · 0 - S. (kl. Tr.) - Vl. · Va. · Vc.

m Prinz von Homburg handelt es sich um die Verherrlichung eines Träumers, um die Zerstörung des Begriffs vom klassischen Helden, es geht gegen die blinde, phantasielose Anwendung der Gesetze und um die Verherrlichung menschlicher Güte, deren Verständnis auch in tiefere und kompliziertere Bezirke hineinreicht, als es „normal“ wäre, und die einem Menschen seinen Platz in dieser Welt einräumen will, obwohl er ein Schwärmer ist und ein Träumer, oder vielleicht gerade deswegen. Der Ruf „In Staub mit allen Feinden Brandenburgs!“, der am Schluss für dieses IdealLand ertönt, in welchem (laut Kleist!) Liebe, Verstehen, Verzeihung und Gnade eine so gewaltige Rolle spielten, richtet sich ebenfalls gegen die Starre und Indolenz der „Staatsraison“ und bildet eine schreckliche Dissonanz zu der Kabinettsorder eines diesem gelobten Lande Brandenburg vorstehenden Herrschers. Es bedarf wohl kaum der Worte, um den schneidenden Doppelsinn zu erhellen. Hans Werner Henze

Performance

DVD

12 Jan 2013 · Mainz (D) Staatstheater, Großes Haus Hermann Bäumer · Christof Nel · Roland Aeschlimann · Barbara Aigner

Der Prinz von Homburg Wolfgang Sawallisch (Dirigent) · Nikolaus Lehnhoff (Inszenierung) · Gottfried Pilz (Bühnenbild / Kostüme) · Münchener Opernfestspiele 1994 ARTHAUS MUSIK 100164

Orchester: 3 (2. auch Picc. u. Altfl., 3. auch Picc., Alt- u. Tenorblfl.) · 1 · Engl. Hr. · 1 · Bassklar. · Altsax. · 2 (2. auch Kfg.) - 4 · 2 · 2 · 1 - P. S. (Trgl. · Röhrengl. · 2 Almgl. · hg. Beck. · Beckenpaar · 3 Tamt. · 3 Tomt. · Schellentr. · Mil. Tr. · 2 Rührtr. · gr. Tr. · Rute · Glsp.) (3 Spieler) - 2 Hfn. · Klav. (auch Cel.) - Str. Orchester (rev. Fassung): 2 (2. auch Picc. und Altfl.) · 1 · Engl. Hr. · 1 · Bassklar. · 2 (2. auch Kfg.) - 2 · 2 · 2 · 0 - P. S. (Glsp. · Trgl. · Röhrengl. · 2 Almgl. · hg. Beck. · Beckenpaar · 3 Tamt. · 3 Tomt. · Schellentr. · Mil. Tr. · 2 Rührtr. · gr. Tr. · Rute) (3 Spieler) - Hfe. · Klav. - Str. -

Der Prinz von Homburg Theater an der Wien 2009 Photo: Wilfried Hösl

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schott aktuell · the journal · 1/2013

www.schott-music.com


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